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    Spekulation ist sinnvoll - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.10.13 16:38:20 von
    neuester Beitrag 29.01.14 19:15:32 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 24.10.13 16:38:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsnachrichten/…

      Lebensmittel und Finanzmärkte

      Warum wir Spekulanten brauchen


      24.10.2013

      Sind Finanzinvestoren verantwortlich für hohe und stark schwankende Lebensmittelpreise? Die «Spekulationsstopp-Initiative» sagt Ja, eine Betrachtung der Funktionsweise der Agrarmärkte kommt zu einem gegenteiligen Ergebnis.

      Michel Jacquemai

      Die «Spekulationsstopp-Initiative» der Jungsozialisten setzt sich nichts Geringeres zum Ziel, als den Hunger auf der Welt zu stoppen. Ein Verbot der Spekulation auf Agrargüter und Nahrungsmittel soll erreichen, woran viele bereits gescheitert sind: Marktpreise zu fixieren, um Leid zu lindern. Manchmal kann eine gut gemeinte Kur aber fatale Folgen haben – wie im vorliegenden Fall. Die Preisausschläge an den Agrarmärkten könnten ohne Spekulanten gar zu- statt abnehmen. Dafür spricht die Dynamik der Preisentstehung und des Risikoverhaltens der beteiligten Akteure an den globalen Kapitalmärkten. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass Spekulanten das Preisrisiko für die Produzenten übernehmen und dass periodische Preisexplosionen durchaus normal sind.

      Keine goldene Nase

      Landwirtschaft ist mit Risiken verbunden. Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich ein Mechanismus zur Absicherung gegen Preisschwankungen: So sät beispielsweise ein Bauer Weizen und möchte zeitgleich seinen Verkaufspreis per Erntedatum fixieren. Er verkauft die Ware heute «auf Termin», damit er sicher ist, dass er mit seiner Kalkulation kein Verlustgeschäft einfahren wird, wenn die Preise bis zur Ernte fallen sollten. Ein solches Geschäft ist nicht ungewöhnlich, und wir kennen es von Wohnbaugesellschaften, die Wohnungen verkaufen, bevor der Bau überhaupt begonnen hat.

      Damit der Bauer nun seine Ernte auf Termin verkaufen kann, muss er am Markt jemanden finden, der bereit ist, dieses Preisrisiko zu übernehmen. In erster Linie sind dies kommerzielle Marktteilnehmer, die sich mit dem Rohstoff Weizen eindecken müssen, d. h. die verarbeitende Nahrungsmittelindustrie wie z. B. Nestlé. Doch in den seltensten Fällen deckt das Angebot die Nachfrage. Hier kommen die Spekulanten ins Spiel. Je nachdem, ob zu viel angeboten oder nachgefragt wird und der Preis stark nach unten oder oben tendiert, übernehmen Spekulanten dieses sonst von niemandem gewollte Preisrisiko – in der Hoffnung, dass in der Zukunft der Preis sich wieder zum langfristigen Mittel hin bewegt. Dabei ist es ihnen grundsätzlich egal, ob sich die Marktpreise allzu stark nach unten oder oben bewegt haben. Sie suchen opportunistisch zeitweilige Preisverzerrungen an den Märkten, die aus ihrer Optik nicht aufrechtzuerhalten sind, und spekulieren auf eine Preisnormalisierung

      Je nach weiterem Preisverlauf werden dann die Spekulanten für ihr Risiko belohnt oder bestraft; sie fahren Gewinne ein, wenn sich die Preise zum Durchschnitt hin normalisieren, und Verluste, wenn die Preise noch weiter in die Extreme gehen – nach unten oder nach oben. Was ein Spekulationsverbot bedeuten würde, ist offensichtlich: Es würde per Gesetz der ausgleichende Puffer verboten. Bei einer Dürre würden durch das Wegbleiben der Spekulanten die Preise noch höher steigen und bei einer Jahrhunderternte noch tiefer fallen.

      Verdienen sich nun die Spekulanten auf Kosten anderer eine goldene Nase? Insidern in der Branche ist längst klar, dass nur sehr wenige Spekulanten fähig sind, über längere Zeiträume hinweg wirklich Geld zu verdienen. Erst kürzlich haben wieder zahlreiche grosse Rohstoff-Spekulations-Fonds wie beispielsweise Clive, Bluegold, Centaurus und Fortress dichtgemacht, weil sie die Ertragserwartungen ihrer Anleger nicht erfüllen konnten. Unter dem Strich sind die Spekulanten nur allzu oft Nettoverlierer. Es sollte denen, die nach Gewinnen streben, nicht noch Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie eine volkswirtschaftlich bedeutende Funktion einnehmen.

      Ein ähnliches Bild findet man auch bei passiv verwalteten Agrargüterfonds, denen unterstellt wird, dass auch sie die Nahrungsmittelpreise nach oben drücken und am Welthunger schuld sind. Gemessen am Rogers-Agriculture-Total-Return-Index, der die Preis für Agrargüter abbildet und in den auch Pensionskassen investieren, verdienten Anleger über die letzten 25 Jahre jährlich im Durchschnitt 1,73%. Dies entspricht – nicht wirklich überraschend – der Wachstumsrate der Weltbevölkerung über den gleichen Zeitraum.

      Die Vertreter der «Spekulationsstopp-Initiative» führen zudem ins Feld, dass ein Grossteil des Handels mit Agrarrohstoffen rein spekulativer Art sei und zu Preisexplosionen führe. Was steckt hinter dieser Behauptung? Zur Klärung dieser Frage hilft die Betrachtung der langfristigen Preisentwicklung am Beispiel von Weizen in England (in britischen Shilling), die bis ins Jahr 1209 zurückverfolgt werden kann (vgl. Grafik). An der Statistik kann man erkennen, dass grosse Preisausschläge eher die Normalität als die Ausnahme sind. Plötzliche, vierfache Anstiege von Weizenpreisen gab es demnach schon zu Zeiten von Reformation und Hexenverbrennungen.

      Wetterkapriolen

      Wie kann das sein? Zu dieser Zeit gab es doch keine Spekulationsfonds oder Pensionskassen. Die Antwort liefert uns Moses, der über sieben Jahre Dürre und Hunger und sieben Jahre Überfluss berichtete. Es war in erster Linie das Wetter, das schon zu damaligen Zeiten regelmässig Kapriolen schlug. Und es ist auch heute noch der Hauptgrund für grosse Schwankungen. Wenn es nicht das Wetter war, lösten kriegerische Konflikte gewaltige Preisentwicklungen aus. Der Einfluss der beiden Weltkriege im letzten Jahrhundert ist in der Grafik klar ersichtlich. Sehr langfristig betrachtet, trugen zur Preisdynamik von Agrargütern das Bevölkerungswachstum auf der Nachfrageseite und die sich stetig verbessernden Anbautechniken auf der Angebotsseite bei.

      Es wäre als Konklusion – überspitzt gesagt – zielführender, per Gesetz extremes Wetter (wie Dürre, Flut und Frost) und Kriege zu verbieten sowie weltweit das Bevölkerungswachstum einzudämmen, als die Spekulation zu unterbinden. Gesetzliche Eingriffe am Markt bleiben hoffnungslose Versuche, den Konjunktur- und Preiszyklus zu glätten bzw. sich langfristigen gesellschaftlichen Entwicklungen entgegenzustemmen.

      :eek:
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 24.10.13 16:53:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      die BLB zieht sich aus diesem Bereich bereits zurück
      Avatar
      schrieb am 24.10.13 18:04:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Erneuerbare Energien haben Investoren.
      In alle anderen Wirtschaftsbereichen treiben Spekulanten ihr unwesen!
      Avatar
      schrieb am 24.10.13 18:56:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      :O:cry:Drogendealer:eek::pfinden:keks::confused:Drogen:rolleyes::Dauch:eek::rolleyes:ganz:kiss:;):keks::ptoll. :O:cry::rolleyes:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.10.13 22:28:47
      Beitrag Nr. 5 ()

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      schrieb am 25.10.13 07:48:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.688.487 von Blue Max am 24.10.13 16:38:20Danke für den Artikel! Das erkläre ich auch seit langem jedem, der über die vermeintlich ach so bösen Spekulanten schimpft! Leider schwätzt man da aber meist "ziemlich an die Wand"! Die meisten Leuten sind leider zu blöd, das zu kapieren, weil sie es nicht kapieren wollen!

      Man könnte es auch mit einem einzigen Satz noch einfacher erklären: Je mehr Marktteilnehmer ein Markt hat, desto "fairer", also desto näher am "idealen" Preis, ist der der Preis für das jeweilige Gut. Wobei es völlig egal ist, ob man dabei einen Wochenmarkt mit Obst und Gemüse in einer Kleinstadt mit einer Großstadt, den Gebrauchtwagenmarkt im regionalen Wochenblättchen mit einer Internetplattform, oder eben auch die internationalen Börsenpreise von Rohstoffen vergleicht!

      Ob es eine sinnvolle Tätigkeit ist, seine Zeit damit zu verbringen, zu versuchen Geld damit zu verdienen, indem man zur Findung des jeweils idealen Preises beiträgt, steht dabei natürlich nochmal auf einem anderen Blatt! Aber das ist eben eine rein philosophische (und keine moralische!) Diskussion, genauso könnte man schließlich auch rund 80% aller anderen Jobs in der heutigen Gesellschaft hinterfragen; z.B. Fußballweltmeisterschaften oder Unterhaltungsmusik "braucht" in diesem Sinne ja schließlich auch kein Mensch! ;)

      Wünsche allseits einen schönen Tag,

      tp
      Avatar
      schrieb am 25.10.13 07:56:06
      Beitrag Nr. 7 ()
      #1 Die Landwirte sollte man erstmal die Subventionen streichen, und dem Markt wirklich aussetzen.
      Avatar
      schrieb am 25.10.13 08:05:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.689.777 von Makumba am 24.10.13 18:56:36Halte ich für äußerst unwahrscheinlich! Wenn sich jemand mit Drogen die Birne vernebelt, dürfte er kaum in der Lage sein, professioneller Geschäftsmann zu sein!

      Aber Drogendealer finden Drogenverbote ganz toll! Sonst könnten sie mit ihrem Produkt nämlich kein Geld verdienen bzw. nur noch so wenig, daß es sich eben nicht mehr lohnen würde! Daher fordern viele intelligente Menschen wie z.B. Kofi Anan, Javier Solana, Ernesto Zedillo, Fernando Cardoso, Mario Vargas Llosa, Jim Rogers u.v.a. seit langem die weltweite Aufhebung von Drogenverboten! Nicht die Drogen bringen der Menschheit leid, sondern deren Verbot, wegen dem die meisten Kriege (siehe z.B. Afghanistan, Südamerika) geführt werden und sich zig Organisationen (allen voran die USA) eine goldenen Nase auf dem Rücken der Opfer verdienen! ;)


      Beendet den Krieg!
      Von Katja Tichomirowa
      Der bewaffnete Kampf gegen Drogen ist gescheitert. Die Weltgemeinschaft muss den Schritt in die Legalität wagen. Eine britische Studie zeigt Möglichkeiten auf.
      http://www.fr-online.de/meinung/analyse-drogen-krieg-mexiko-…
      Avatar
      schrieb am 26.10.13 00:40:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.688.487 von Blue Max am 24.10.13 16:38:20Gut, dass da endlich mal jemand darauf hinweist!
      Ich fürchte nur, dass diesen Sachverhalt auch hier nur die wenigsten kapieren werden.
      Wobei sich mir bei dieser Gelegenheit mal wieder die Frage stellt, weshalb sich auf einer Seite wie WO eigentlich soviele sozialromantische Gutmenschen tummeln.:confused:
      Ist es etwa Missionarseifer?
      Avatar
      schrieb am 28.10.13 12:17:37
      Beitrag Nr. 10 ()
      Also ich halte nur die kontrollierte, d.h. die von den Big Boys geplante
      und auf Eigennutz ausgerichtete Spekulation für sinnvoll.
      Spekulation die dem Gemeinwohl dient ist strikt abzulehnen.
      Anzustreben ist Viele (auch mit kleinen Beträgen) über den Tisch zu ziehen um Wenigen einen möglichst hohen Gewinn zu ermöglichen.

      Wenn jeder an sich selber denkt, ist doch schließlich auch an Alle
      gedacht....... oder nicht ??

      z.B. Hochfrequenzhandel, Libor , Lehmann .....usw.

      Jeder kann Gewinnen , alle werden reich.....

      Tschaka , Du schaffst es........


      Quando
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.10.13 12:47:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.706.427 von Quando am 28.10.13 12:17:37#10

      "...Wenn jeder an sich selber denkt, ist doch schließlich auch an Alle
      gedacht....... oder nicht ??..."


      Der Kapitalismus hat das verstanden und nutzt den individuellen Egoismus der Menschen um gesamtgesellschaftlichen Wohlstand zu erschaffen.

      Dazu passt ja auch der Spruch von der "unsichtbaren Hand des Marktes", die alles reguliert anstatt das sich wie im Sozialismus irgendwelche realitätsfernen Politiker und Bürokraten überlegen was das Volk gebrauchen könnte und dies dann mit 5-Jahresplänen verordnen.

      Und was die Kapitalismus-Kritiker auch immer übersehen ist der Fakt, dass es an einem Markt immer zwei Seiten gibt. Gewinner und Verlierer, Käufer und Verkäufer, Schuldner und Sparer.

      Selbstverständlich braucht der Markt auch Regeln, und damit den Staat als Schiedsrichter der bei Fouls und Regelverstössen eingreift. Aber die Tore machen nunmal die Spieler und nicht die Schiedsrichter...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.10.13 14:15:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      Warum soll ich mir hier große Mühe machen, wenn es jemand anderes so unvergleichlich und unterhaltsam auf den Punkt bringt, wie besipielsweise

      Günter Schramm oder Wilfried Schmickler

      z.B.

      http://www.wdr5.de/sendungen/unterhaltungamwochenende/schmic…

      ganze Sendung toll, noch 5Tage nachhörbar.

      Der Mann leidet am Burn-Over-Syndrom und diese Eigendiagnose erscheint sehr glaubwürdig angesichts der zahllosen offenen Fragen, die sich dem überforderten Zeitgenossen stellen. „Ich kümmer mich drum“ verspricht Wilfried Schmickler zu Beginn seines zweistündigen Querfeldein-Rennens.

      „Aber ich sage Ihnen gleich: ich kann mich nicht um alles kümmern.“ Da ist es, das Dilemma. Es gibt eben zu viele Aufreger. Und Schmickler regt sich auf. In seinem aktuellen Programm erweckt das kabarettistische Schwergewicht erneut den Eindruck, als habe man einem kompromisslosen, scharf analysierenden, mitunter cholerischen Moralisten vor dem Auftritt noch eine Adrenalin-Spritze in den Brustkorb gerammt. Mit anderen Worten: Schmickler ist umwerfend gut, wieder einmal. Aber hat er uns jemals enttäuscht? Wie auch – so leidenschaftlich wie er geht kaum jemand zur Sache.

      Aufnahme vom 05.10.2013 aus dem Steinhof in Duisburg.

      -------

      Besonders empfehlenswert ab 01:35:00 .... Es kann doch nicht sein.....


      Quando
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.01.14 19:15:32
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 45.707.351 von Quando am 28.10.13 14:15:20http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article124342676/Schw…

      Schwellenländer erklären Spekulanten den Krieg

      29.01.2014

      Wieder mal ein Beispiel für die mediale Verhetzung von Spekulanten. Der Artikel erweckt in weiten Teilen, einschliesslich des Titels, den Eindruck als wären Spekulanten schuld am Wertverlust der Währungen dieser Schwellenländer.

      Erst ganz am Ende des Artikels wird dann mal kurz darauf hingewiesen, dass die Probleme wohl doch eher durch die Politik dieser Staaten hausgemacht sind:

      "...Die aufstrebenden Nationen hatten in den vergangenen Jahren eine exzellente Gelegenheit, ihre Ökonomien zu reformieren und sich für die neue globale Weltordnung fit zu machen. Stattdessen haben viele Staaten schlicht mit dem billigen Geld aus China und den USA einen nicht nachhaltigen Boom erzeugt..."

      :eek:


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