Lang & Schwarz, LS1LUS ehemals WKN 645932 - LS-X (Seite 260)

[moneymakerzzz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.141.730 von Metterschling am 18.03.22 17:44:29

Nun, L&S muss ja nix verschleiern bei cum ex - es reicht ja dass das FA der meinung ist. Ob überhaupt hier was schief gelaufen ist steht zudem überhaupt nicht fest (auch wenn es gerne behauptet wird). Cumex kann also in beide richtungen überraschen. Das dürfte der grösste bremsblock sein.

[Metterschling]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.130.951 von cebulonby am 17.03.22 15:29:19

Es gibt durchaus Hinweise in den Geschäftsberichten und Quartalsberichten. Wenn Du Dir eine exakte Erklärung zur Umsetzung von Handelsstrategien erwartest, würde ich Dir die als Vorstand auch nicht geben.

Ein paar Geheimnisse darf sich ein Unternehmen schon bewahren. Schließlich liest auch die Konkurrenz mit. Es ist bereits eine sehr weitgehende Transparenz, dass man die Handelsspannen jederzeit beobachten kann und die Umsätze veröffentlicht werden.

Trotzdem gehe ich die Kritik an der Berichterstattung durch den Vorstand ein Stück weit mit. Man könnte ein paar Geschäftspraktiken durchaus einmal wenigstens rudimentär beispielhaft erläutern.

Mir fehlt jedoch der Glaube, dass dies das Kernproblem der niedrigen Bewertung darstellt. Auch andere Broker bzw. Wertpapierhandelsbanken haben eine niedrige Bewertung. Der Markt will einfach nicht verstehen, dass sich stabile Geschäftsmodelle herausgebildet haben, wenn gleichzeitig die europäischen und deutschen Regulierer ständig neue Unsicherheiten schaffen.

Die Kritik an PFOF geht meiner Meinung nach völlig an der Tatsache vorbei, dass Finanz-Startups wie Trade Republic es geschafft haben, durch Einfachheit junges Publikum an die Börse zu bringen. Stattdessen werden die tradierten Börsen, die gerade bei der deutschen Bevölkerung schon lange darin versagen, Begeisterung für Aktien als langfristige Sparform herauszubilden, vor Wettbewerb geschützt.

Ein spezielles L&S-Problem ist freilich die Cum/Ex-Thematik. Fehler aus der Vergangenheit sorgen für anhaltende Unsicherheit. Im Aktienkurs ist dies jedoch längst eskomptiert. Es sei denn, man will ernsthaft daran glauben, dass der L&S-Vorstand weitere Cum/Ex-Geschäfte in den Jahren vor oder nach der vom Finanzamt beanstandeten Periode, verschleiert. Warum sollten sie dies tun? Große Aktien- oder Optionspakete beim Vorstand sind mir nicht bekannt.

Bei der L&S Aktie ist Geduld gefragt. Und die kann man locker haben. Ich kenne keine andere AG mit solch hoher Rentabilität und Dividendenrendite bei gleichzeitig starkem Wachstum. Die Angst wird mit der Zeit der Zuversicht weichen. So ist Börse - es geht vor allem um Psychologie.

[francescoDC]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.126.763 von DAX7003 am 17.03.22 09:41:59

Zitat von DAX7003: meiner Meinung nach wird entscheidend sein, dass
sie mal den Trend in den Handelsergebnissen umkehren

seit 3 Quartalen fallende Roherträge schlägt sich eben auch im Aktienkurs nieder:

Hoch/Tief auf Xetra in Q2/21: 48,33 - 38,60 - Mitte 43,47
Hoch/Tief auf Xetra in Q3/21: 45,33 - 24,20 - Mitte 34,77
Hoch/Tief auf Xetra in Q4/21: 32,07 - 25,13 - Mitte 28,60
Hoch/Tief auf Xetra in Q1/22: 28,17 - 18,00 - Mitte 23,09

wir sehen, dass die Erwartungen gespiegelt im aktuellen Kurs nicht allzu hoch liegen
und genau da liegt unsere Chance - wenn sie sich an den Finanzterminkalender
halten, werden wir allerdings erst wieder im Mai von ihnen hören, deswegen ist
es jetzt noch zu früh, um Positionen aufzubauen

aber wenn ich mal zum Vergleich Flow Traders oder Virtu Financial heranziehen darf,
die von zahlreichen Analysten begleitet werden; deren Aktien haben sich seit Jahresanfang um 0,5% bzw. 22,2% verbessert, während LUS1 um 24,9% abgewertet hat

Servus DAX,
aber genau da liegt der Hebel für solche Piloten wie zum Beispiel mich oder Cebulonby.
Ich gehe davon aus, daß auch Cebu in den Zeiten, da LUS verschrien war, die Stückzahl erhöht hat, um, wenn es wieder brummt, noch mehr Dividende zu bekommen.

Und diesmal wird es genauso sein.

Seit ich dabei bin, ist dies das vierte Mal, daß es "zappenduster" aussieht.
Und dann wieder "Phönix aus dem Sand"
Wie war das 2020 ?
Einsammeln,einsammeln,einsammeln und die Hälfte davon 2021 wieder abgeben
Dann ist alles bezahlt und die Rest-Stückzahl bringt Divi viele Jahre.

Es ist kein Wunder, daß die Divi-Trüffel-Jäger schon etwas älter sind.
Da hat es Lehr-Jahre gebraucht und Lehrgeld.

Aber die Jungen wollen ihr Rad neu erfinden und ihr Lehrgeld selbst bezahlen.
Sie wollen von uns Alten nicht lernen.

Das ist hier im Forum nicht anders. Die Schlaumeier sind in der Überzahl.
Macht aber nichts.

Franz

[SquishyLady]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.132.370 von sail81 am 17.03.22 17:48:47

Zitat von sail81: die Shortposition seit 2021 um fast 30% (0.5% --> 0.63%) erhöht hat?

Warum so tendenziös und unpräzise? SEIT 2021?
Und 26% sind definitiv KEINE fast 30%! Außerdem ist die Basis ja lächerlich gering!
Und warum haben sie vom 17.2. auf den 23.2. ihr Exposure verringert?

[sail81]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.130.951 von cebulonby am 17.03.22 15:29:19

wir wissen ja, wie das mit "es läuft" gemeint war: das Finanzamt läuft bald bei uns herum.
weiss jemand, warum "Voleon Capital Management LP" die Shortposition seit 2021 um fast 30% (0.5% --> 0.63%) erhöht hat? gibt es nebst unbestätigten Cum/Ex Gerüchten noch anderes?
sonst gehe ich von einem 'normalen' Quartal aus. Wird erstmals zeigen, was unter normaleren Umständen und normalen Spreads möglich ist. Jedoch wird der Bonus sicher auch berücksichtigt...
im 2021/Q4 sind die Personalaufwendungen ggü. Q1/2021 ja halbiert worden.
Ein EPS>1.25Euro wäre m.E. toll, aber aufgrund der oberen Tatsachen nicht realistisch. ich gehe eher von +/-1 Euro aus.

[cebulonby]

"Ansätze dazu hat es zur Genüge gegeben."

und wo ??
bei den Quartalsberichten, wenn er ausführt: " Es läuft!" ... ??

[Metterschling]

Erträge eines Brokers

Es ist nicht ganz einfach die Erträge eines Brokers zu schätzen. Ich will mal versuchen, ein paar Sätze zur Klärung beizutragen.

Da ist zunächst mal der Spread. Er ist quasi der Bodensatz für stabile Erträge. Immer vorausgesetzt, man kann sich zu bekannten und kalkulierbaren Preisen hedgen. Das ist bei den meisten Blue Chips problemlos der Fall. Deswegen sind dort die Spreads auch am geringsten.

Hat man Probleme mit dem Hedge, neigt man dazu, eine Position auch mal länger zu halten. Das ist nicht geplant, lässt sich manchmal aber nicht vermeiden. Nehmen wir als Beispiel Minenwert XY. Alle paar Tage finden überhaupt nur Umsätze statt. Nun hat jemand etwas gekauft und beim Hedge bezahle ich als L&S-Händler selbst fast den kompletten Spread. Da macht es Sinn, die Position ein paar Tage zu halten bis der nächste verkaufende Kunde seine Position schließt. Eventuell kann man auch einen „Texas“-Hedge machen und Minenwert XY mit Minenwert AB „hedgen“.

Dass Positionen „outright“ genommen werden, also nach dem Motto „ich glaube, dass der DAX steigt, dürfte eher unüblich sein.

Bei L&S kommt als Sonderfall das eigene Derivategeschäft dazu. Hier generiert man Zusatzerträge durch das Vereinnahmen von Volatilitätsmargen. Plus den sehr einträglichen Knock-Outs beim Erreichen von Schwellenwerten. Je öfter Knock-Outs stattfinden, je einträglicher für den Emittenten. Es sei denn sie finden über Nacht statt. Hier wird man beim Erreichen der Schwelle sein Risiko nicht los und läuft Gefahr, dass der Markt nach KO einen Satz in die falsche Richtung macht.

Alles in Allem produziert solch ein Geschäft über die Jahre sehr stabile Erträge. Hat man sein Risk-Management im Griff ohne große Ausbrüche nach links oder rechts. Gegen ein oder zwei schlechtere Monate oder sogar Quartale ist man aber nicht gefeit.

Die Investoren verstehen diese Zusammenhänge nur sehr unzureichend. Das merkt man allein schon daran, dass die L&S-Aktie prozyklisch gehandelt wird. Steigt der DAX, steigt meist auch L&S und vice versa. Das ist natürlich Unsinn, weil an vielen abwärtsgerichteten Tagen stramme Erträge erwirtschaftet werden können.

Im Ergebnis hat man es bei L&S mit einer sehr verlässlichen Cash-Maschine zu tun. Die Bewertung der Aktie ist auch wegen des Unverständnisses der Aktionäre so niedrig. Dies betrachte ich aber nicht als Manko, sondern als Informationsvorsprung. Man mag es dem Vorstand anlasten, dass er es nicht schafft, die Details des Geschäftsmodells nachhaltig genug zu vermitteln. Mit der Kritik daran würde ich es aber nicht übertreiben. Ansätze dazu hat es zur Genüge gegeben.

[infosam]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.128.794 von Searchofficer am 17.03.22 12:23:39

Für einen neuen Gesamtumsatzrekord wird es nicht ganz ausreichen.
Für 1,20 bis 1,50 Euro EPS aber wahrscheinlich schon.

[Searchofficer]

Ich würde um eine sehr gute Flasche Wein wetten, dass am Freitag, 1. April eine Meldung von LUS erscheint (ich persönlich hoffe: ad-hoc) ala'
"16,5 Mrd Euro Rekordumsatz an der LS-X 11% über dem bisherigen Redkordquartal. Umsatz insgesamt mit fast 32 Mrd Euro ebenfalls auf Rekordniveau. Handelsgewinn [zwischen 21 und 28,5 Millionen Euro] und Gewinn nach Steuern zwischen 1,1 und 1,6 Euro pro Akt

[ungierig]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.076.011 von francescoDC am 10.03.22 23:35:56

Glaube auch weiter an LUS1, aber es wird mehr zum Witwen und Waisenpapier, keine schnellen und spektakulären Erfolge in nächster Zeit, aber solide Dividende und eine Absicherung nach unten weil die cum-ex noch im Kurs enthalten ist und irgendwann mal als Trigger nach oben dient.
Für mich eine Aktie, die so mitläuft und gerne in Hintergrund treten kann- bis die nächste Dividende kommt