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    Saisonspekulation - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.11.00 00:17:55 von
    neuester Beitrag 01.11.00 12:48:39 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 01.11.00 00:17:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      hi,

      kurz vorweg...fuer meine verhaeltnisse bin ich rel. FU, einige kennen mich aus wien oder von anderen treffen,
      stelle dieses thema hiermit zur diskussion im 50-er board, wenn es euch fehl am platz erscheint, lasst es leoschen, bin aber fuer jedes feedback dankbar.

      Saison-Spekulation

      oder: man kann auch Geld verdienen, indem man die schlechten Zeiten an der Börse auslässt.

      Was wir von den Banken immer zu sehen bekommen sind Langfristcharts der Indizes (mind. 10-30 Jahre). Diese Charts sollen den Privatanleger von der buy and hold-Strategie überzeugen. Prinzipiell richtig, für jemanden, der keine Zeit hat sich eingehender mit der Materie zu befassen.
      Wie aber findet man nun eine erfolgsversprechende Strategie, die auch noch wenig Aufwand erfordert, sodass sie für den Privatanleger geeignet ist?

      Eine recht simple und erfolgreiche Strategie ist die Saisonspekulation, die sich aus einem »Normaljahr« herleiten lässt. Hintergrund der Saisonspekulation ist: nur in »guten« Börsenzeiten im Markt zu sein.

      So, wie findet man nun die »schlechten Zeiten«, die man ausslassen sollte?

      Hierzu zwei/drei Charts:











      Die Charts zeigen idealtypischen Börsenjahre des Nasdaq-Composite, des Dow Jones und des Dax.

      Unschwer zu erkennen ist der »optimale« Kaufzeitpunkt: im Nasdaq fällt er rein rechnerisch auf den 27. Oktober. Natürlich kann man mit diesen Charts nicht das Datum vorhersagen, aber das low. Man lege eine Parallele zur X-Achse durch das Oktober-low und man stellt fest, wenn man den diesjährigen Chart vom Nasdaq-Composite betrachtet, dass das low auf dem Niveau vom Mai-low liegen wird. Also entweder man kauft dort beherzt oder betreibt ein »Nachkaufen« bei testen dieser Marke, weil man ungern in fallende Kurse kauft. (Nachkaufen ist gleichzusetzen mit Lemming-verhalten der Fonds, die kaufen auch erst nach einer Trendwende!)

      Also, nehmen wir an, der Saison-Spekulant hat sich bis mitte/ende Oktober eingedeckt, wann verkauft er?

      A: bei gehypter Marktsituation im März, also wenn sich die Indizes deutlich vom Normaljahr
      abheben (war 2000 der Fall!)

      B: im Mai, da nun die mauen/risikoreichen Sommermonate kommen und wenn man das
      Normaljahr betrachtet im Oktober auf diesem Niveau wieder einsteigen kann (war 1996-1999)

      Auf jeden Fall hat der Saison-Spekulant über den Sommer einen hohen Kassenbestand!

      Warum diese doch recht einfache Strategie immer noch funtioniert ist auch mir nicht bekannt. Nach der Theorie der effizienten Märkte müsste sie sich längst zerstört haben. Immerhin ist ein Vorzieh-Effekt eingetreten: Wenn alle glauben, dass der Oktober schwach wird, verkauft jeder schon im September; dieser gilt mittlerweile als schwächster Monat des Jahres.

      Ausblick zur aktuellen Lage:
      Nasaq: Der Kurseinbruch von rund 40% im Frühjahr hat die Saisonstrategie gestört. Mit der aktuellen Schwäche liegen wir aber wieder im Normaljahr, dessen Fortsetzung vom November bis Februar im Chart hoffen lässt. Weiterhin beherzt kaufen und auf ein Überwinden der Tradingrange 3050 bis 3520 warten. Sollte 3050 unterschritten werden, gesamten Technologiebestand verkaufen.

      Mit freundlichen Grüßen
      s2b3
      ps: leider ist der Text von Oktoberbeginn, die Strategie ist aber aktuell...es wiederholt sich halt doch alles, man muss nur das passende Zeitfenster haben;)
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 00:21:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      ich war uebrigens der spinner, der im sommer gesagt hat, cmgi ab herbst kaufen;)
      mfG
      s2b3
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 01:03:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo s2b3,

      wieso hast du Sorge,dein Posting könne fehl am Platz erscheinen?Ich
      finde deine Ausführungen sachlich und fundiert.Schon seit 4 Jahren
      nehme ich mir mit einem Freund vor,im Frühjahr/Sommer alles zu verkaufen und im Oktober wieder einzusteigen.Jedes mal erscheint uns diese Überlegung als zu simpel,und jedesmal stellen wir fest,daß man
      trotzdem nach ihr hätte handeln sollen.
      Allerdings gibt es zwei handfeste Gründe,die dagegen sprechen:einerseits die Psychologie,man muß schon willensstark sein,
      um nach solchen theoretischen Erwägungen vorzugehen(und auch rechtzeitig wieder einzusteigen,oft gilt:Einmal verkauft,für immer
      verkauft),und zum anderen die Spekufrist.

      Viele Grüße Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 01:17:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi s2b3,

      du hast vollkommen recht mit deiner Theorie (statistisch gesehen jedenfalls). Sell in may and go away; die alte Börsenweisheit trifft immer noch sehr häufig zu.

      Aber seit Oskar die Spekufrist verlängert hat, ist diese Strategie ein wenig zu teuer.

      Eine effektive Möglichkeit ist vielleicht, sich pünktlich im Frühjahr ein paar Puts ins Depot zu legen.

      Aber auf der anderen Seite:

      Was sagen Statistiken aus? Eigentlich gar nichts (wie sagte schon Churchill: Ich glaube nur einer Statistik, die ich selber gefälscht habe)! Genauso ist es mit der Charttechnick; diese funktioniert nur, solange sich genug Teilnehmer danach richten. Wird dies in Zukunft auch so sein?

      Ich bleibe bei meinem Ansatz; Aktien sind fundamental billig oder teuer (unabhängig von der Jahreszeit).

      Gruß
      Blaubär99
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 01:40:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi s2b3,

      sicherlich trifft das was du sagst auf ein Grossteil der Aktien zu, nur wenn du im Frühjahr ausgestiegen wärst und jetzt wiedereinsteigst hättest du z.B. bei Vertex o. Millennium ca 100% Performance verpasst.
      Darum heisst es für mich vorallem im Sommer Stockpicking betreiben, den mit den richtigen Werten kann man im Sommer auch eine gute Performance erwirtschaften, diese dann im Winter weiter ausbauen um dann den Gewinn steuerfrei einfahren zukönnen.

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      Avatar
      schrieb am 01.11.00 07:13:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      hi s2b3!
      schön dich hier zu finden!
      finde deinen ansatz immer noch interessant und werde mich sicher noch eingehender damit beschäftigen.
      vielleicht finde ich ja eine möglichkeit, diesen mit meiner neuen short-strategie zu verbinden?
      du tust doch auch mit optionen herum - oder?
      verirr dich wieder mal in meinen optionen-thread - ich denk, da kannst du einiges an wissen mit beisteuern.
      bussl aus wien,
      ulrike, die das jahrestreffen der 50er organisiert und hofft, dich auch dabei zu treffen.
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 08:16:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo s2b3!

      Ist völlig logisch Dein Ansatz; ich hätte dieses Jahr eine viel bessere Performance, wenn ich nicht ausgerechnet im März eine für meine Verhältnisse grosse Summe angelegt hätte und noch dazu in den Nordasia und den DWS Bio (der ist jetzt wenigstens wieder über Einstiegslevel). Der zu frühe Einstieg in den JB creativ im September hat mich auch unnötig Geld und Nerven gekostet.

      Mit den Werten, mit denen ich jetzt aus der Speku bin, will ich das aber so handhaben; vor allem habe ich mir vorgenommen, dass wenn es in zwei,drei jahren mit den Entnahmen losgeht, das immer im Januar für das gesamte Folgejahr zu tätigen; im ersten Jahr für die zwei Folgejahre.

      Drei Einsteiger, die ein bißchen meinen Rat suchen, sind dankbar, dass sie in den Oktoberturbulenzen nur zu 1/3 bzw. 0% investiert waren. Es ist sehr, sehr schwer so etwas durchzuziehen. Meine Tochter hat im September mit Medigene angefangen, gleich 50% Plus und dann der Nörgelpapa, der immer gesagt hat warten, erst bis 19.10. (weil es Markus Koch so gesagt hat) und dann noch länger (weil ich es so gesagt habe).

      Meines Erachtens also wichtig für die Anspar- und die Entnahmephase; Zwischendurch muss man ja die steuerlichen Aspekte berücksichtigen. und es gibt ja immer wieder Aktien, die gegen Trends laufen (dieses Jahr die Bios - nächstes Jahr ???)

      Gruß - Billy
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 08:19:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi s2b3,

      Deine theorie gefällt mir super. Ich habe vor 4 jahren die gleiche beobachtung gemacht. Seitdem fahre ich meinen aktienbestand ab mai bis august um gut 20 % zurück. Jetzt stocke ich gerade wieder auf.

      Du hast recht, es ist sehr schwer in einem eigentlich bullishen markt zu verkaufen. Die menschliche psychologie hat halt ihre schwächen.

      Ich gratuliere zu dem investmentansatz und toll das Du diese langfrist charts reingestellt hast. Jetzt habe ich endlich auch eine bildhafte erklärung für unseren ansatz.

      shortput - der bald total long ist und auf die jahresendrally hofft.
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 11:17:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      hi zusammen,

      schoen, dass ich hier nicht voellig fehl am platz bin:)

      @horwatz: sicher, psychologie ist wichtig, aber diese strategie kann man in wenigen punkten zusammenfassen, sodass man relativ leicht danach handeln kann

      @blaubaer: in meinem modell kann man in meinem zeithorizont auch mit fundamental teuren aktien geld verdienen, ebenso kann man mit "schlechten" aktien geld verdienen.
      es gibt genuegend m-dax werte, die alle billig sind und trotzdem nicht steigen, will damit sagen: nur fundamentale aspekte benoetigen viel geduld (zeit)

      @wienerin: ja, ich mache auch mit optionen, angewendet auf mein modell klappt es leider nur in der theorie, da ich im index zwar recht bekomme, die produkte aber zu teuer einkaufen muss (entweder gfeht es nicht schnell genug oder nicht hoch/tief genug)

      @shortput: es sind keine langfristcharts, es sind normaljahre (hier wird die durchschnittliche tagesperformence fuer jeden boersentag ermittelt und dann die tagesdaten miteinander verkettet)

      @all: thema steuer und verpasste gelgenheiten im sommer: aus erfahrung kann ich sagen, dass diese strategie auf ihren zeitraum ca. 100% p.a. bringt, leider seit einiger zeit steuerpflichtig, daher nehme ich (wie frueher, mit weniger depotvolumen) bei trendwende terminprodukte hinzu, so klappt es auch mit der nachsteuerrendite;)
      ich verpasse im sommer gerne mal was, da die suche schwieriger ist als bis herbst auf kaufkurse zu warten. zu steueroptimierung habe auch ich longwerte, die ich 15 monate halte, meine erfahrung dabei ist: sie halbieren sich von maerz bis herbst, wenn man sie dann nachkauft, steigen sie ueberproportional. bei diesen longwerte/longdepot zahlt man nur einmal an die boerse, statt jedes jahr an den fiskus. dies geht allerdings wirklich nur mit starken nerven und genuegend kapital.

      mfG
      s2b3
      ps: waere nett, wenn jemand eine idee hat, warum der dax gegenueber us-indizes im sommer steigt. einzig mir bekannte unterschiede sind: performance-index und die hauptversammlungssaison, in meinen augen nicht genug um diese performance zu erklaeren.
      Avatar
      schrieb am 01.11.00 12:48:39
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zu diesem Thema gibt es neues Zertifikat der ABN Amro.
      WP 559282 DAX Best Seasons
      Laufzeit unbegrenzt
      Das Zertifikat bildet den DAX 1:1 ab. Jeweils zum 30.07. wird der Kurs eingefroren und mit dem 01.11. fängt man wieder mit dem Schlußkurs 30.07. an. Die Monate 08/09/10 bleiben unberücksichtigt, allerdings auch bei Kurssteigerungen. Statistisch hätte das in den letzten 10 Jahren eine Outperformance von 7% pro Jahr gebracht.
      Vorteil dabei ist, daß man nicht am 30.07. verkaufen muß und somit keine Probleme mit Herrn Eichel bekommt.

      Gruß Rolf, der sich wohl dieses Zertifikat ins Depot legen wird.


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