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    Zwack Unicum (Seite 121)

    eröffnet am 08.07.01 12:50:53 von
    neuester Beitrag 07.02.24 18:20:42 von
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      Avatar
      schrieb am 05.12.03 12:33:39
      Beitrag Nr. 49 ()
      P.S. Kann mir Jemand sagen, wo ich einen längerfristigen (1-5 Jahre) Chart für ZWC in Forint bekomme??

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 16:38:35
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hallo,

      nachdem ich mir weitere Gedanken zu Zwack Unicum gemacht habe, fasse ich diese noch zusammen.

      Meine Sorge über die Nachhaltigkeit der Dividenden dürfte sich durch die Meinung von Dimstar relativiert haben. Mir wäre es trotzdem lieber, wenn ZWC seine Dividenden aus den freien Mitteln finanzieren würde bzw. könnte. Außerdem gilt die Betrachtung ja für die Vergangenheit, sprich ob die Dividende wirklich langfristig gehalten kann, kann ich nicht aus Überzeugung sagen.

      Die Berechnung des inneren Wertes anhand des Free Cash Flow find ich nach wie vor repräsentativ. Einen inneren Wert anhand der Nettogewinne zu bestimmen, finde ich nicht hinreichend, da die einbehaltenen Gewinne bis jetzt nachweislich keinen Wert geschaffen haben und die Rechnung damit nicht korrekt wäre. Bliebe also nur noch die Dividenden abzuzinsen, als Alternative. Diese Variante finde ich auch quatsch, weil ich nicht annähern behaupten kann, daß die Dividende über einen so langen Zeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit gehalten werden kann. Die Dividenden dürften wohl noch auf absehbare Zeit weiterhin erfolgen, wenn sich der Geschäfts-Trend stabilisiert bzw. nicht deutlich verschlechtert. Dann brauch man auch kein Dividenden-Diskont-Modell, sondern kann gleich anhand des nächstens Ausschüttungstermin einen relativen Wert, etwa gegenüber Staatsanleihen ermitteln. Das müßte das gleiche Resultat sein, als wenn ich die Dividenden bei Nullwachstum mit dem Zinssatz für Anleihen abzinse. Dann hat man wenigstens anhand der Zwischenergebnisse eine gute Grundlage für die Einschätzung der Dividende, gegenüber einer wackeligen 100-Jahres-Abzinsungsmethode.

      Da die Wachstums-Perspektiven und die Wertschöpfung im Konzern zudem sowieso sehr spärlich bis nicht vorhanden sind, ist eine Schätzung des inneren Wertes vielleicht zusätzlich irgendwie überflüssig. Letztlich wird sich ZWC meiner nur durch Ausschüttungen bewähren können. Die meisten Leser denken wohl jetzt gerade…das hätte ich Dir auch gleich sagen können :-)…aber Dividenden haben nun einmal nicht Priorität bei mir und ich habe das Unternehmen von hinten aufgerollt. Fakt ist: Die Zahlen werden schlechter und schlechter. Und die Aussichten sind weder einigermaßen klar oder kalkulierbar, noch sind sie einigermaßen gut. Zwack hat jetzt schon Probleme mit seinem Geschäft. Und ich glaube nicht, daß sich das durch die Öffnung der Märkte bessern wird. Oder aber ZWC müßte mich selbst davon überzeugen. Darüber hinaus bemängele ich eine unzureichende Transparenz in den Geschäftsberichten. Ich wüßte schon ganz gerne, wie viel ZWC mit was verdient.

      Wenn ZWC also wieder augenscheinlich bessere Zahlen liefert – kann ich mir ein Investment unter Dividenden-Aspekten vorstellen. Immerhin wäre das dann viel besser als Tagesgeld oder Unternehmensanleihen im Investmentgrade mit knochendünnen Spreads. Mit Aktien-Investments ist ZWC nur begrenzt vergleichbar. Ich schaue mich zunächst nach Investments um, die ihre Geschäftsmodelle zu guten Renditen ausweiten können, sprich einen hohen Rückfluss an einbehaltenen Gewinnen bieten und sich außerdem einigermaßen einschätzen lassen.


      Grüße
      PoP, auf der Suche nach der Value-Maschine
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 18:30:50
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hallo,

      Thema EU-Erweiterung.

      Heiße Anwärter: Lettland, Estland und Litauen haben ihre Währungen schon jetzt an den Euro gebunden und gelten gemeinsam mit Slowenien als erste "Euro-Anwärter". Sie alle erfüllen das Maastricht-Kriterium, nach dem das Haushaltsdefizit 3 % des Bruttoinlandsprodukts nicht übertreffen darf.

      Nachzügler: Demgegenüber haben die anderen EU-Beitrittskandidaten Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakische Republik mit großen Haushaltsdefiziten zu kämpfen, die so bald nicht unter Kontrolle zu bringen sein werden.

      Der Chefvolkswirt der Allianz Gruppe und Dresdner Bank Michael Heise rechnet mit einem EWU-Beitritt (Europäische Währungsunion) Ungarns erst im Jahr 2009.

      Laut Deutsche Bank Research werde es noch auf lange Zeit wird erhebliche Ungleichgewichte zwischen neuen und alten EU-Staaten geben.

      Die Allianz-Volkswirte schätzen, dass das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen der neuen Mitgliedsländer bezogen auf die alten bis 2013 von 23 % auf knapp 29 % steigen wird.




      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 15:32:40
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45 bezog sich auf die Frage:

      Was soll ich davon halten, wenn die Auschüttungen nicht durch den Free Cash Flows gedeckt sind aber durch den Nettogewinn? Richtet sich die Auschüttungen nicht auch nach dem Bilanzgewinn? Zwack konnte seine 1,5 Mrd Forint Auschüttung in den vergangenen bier Jahren nicht einmal durch den Free Cash Flow decken. Im Mittel betrugen der Free Cash FLow nur 970 Mio Forint. Für mich war das ein Zeichen, dass die Auschüttungen nicht nachhaltig sind... Allerdings war die Auschüttungsumme durch den Nettogewinn gedeckt.
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 12:28:02
      Beitrag Nr. 45 ()
      "Ich halte es für einfacher, den Nettogewinn anzuschauen, allein schon weil viele Unternehmen Ersatzinvestitionen nicht explizit nennen oder nennen können. Es gibt zig Faktoren, die für Abweichungen zwischen FCF und Nettogewinn sorgen können.

      Bei realistischer Bilanzierung stimmt der Nettogewinn langfristig mit dem FCF überein. Aber selbst wenn man unrealistisch bilanziert ist dem langfristig so. Nur ein Beispiel: RWE legt ein 20 Jahre altes Kernkraftwerk still und baut ein neues. Die Bauzeit beträgt 5 Jahre und währenddessen, werden die Arbeiten verschiedener Firmen nach und nach bezahlt. Im 20. Jahr beginnen große Ersatzinvestitionen, die es so während der letzten 20 Jahre nicht gab. 20 Jahre lang lag der Nettogewinn wegen der Abschreibung niedriger als der FCF, doch nun ist der Free Cash Flow 5 Jahre lang negativ, obwohl es keine Fehlentwicklungen im Geschäft gibt. Bei realistischer Bilanzierung glätten G+Vs die Darstellung ab. Bei unrealistischer Bilanzierung, wenn z.b. RWE 50 Jahre als Abschreibungsfrist genommen hätte, verzerrt die G+V die Darstellung eher. Das ändert aber nichts daran, daß beide Beträge nach 20 Jahren übereinstimmen, weil dann im 20. Jahr die Sonderabschreibung kommt und der höhere Gewinn der Vorjahre durch ein großes Verlustjahr relativiert wird. Oder sie hätten 10 Jahre genommen und die Gewinne wären 10 Jahre lang niedrig und die zweiten 10 Jahre ohne Abschreibung eben höher."

      Dimstar

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      Avatar
      schrieb am 22.11.03 15:53:59
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo,

      Dimstar schrieb:

      "Cash-Flow-Rechnungen sind in 3 Teile aufgegliedert: Operations, Investments, Financing. Unter Operations werden Zahlungsströme aus dem Geschäft, unter Investments Ströme aus Investitionen, Anlageverkäufen, Dividenden, etc und unter Financing Ströme aus Schuldentilgung, -aufnahme, Kapitalerhöhungen, etc ausgewiesen. Bei dem Geld aus dem Geschäft fängt man mit dem ausgewiesenen Gewinn an und bereinigt ihn um tatsächlichen Ersatzinvestitionen im Vergleich zu der in der G+V ausgewiesenen Abschreibung. Außerdem berücksichtigt man das Geld, das aus Umsätzen noch gar nicht bezahlt wurde, sprich die Ab/Zunahme von Forderungen/Verbindlichkeiten aus Lieferungen. Trade Creditors sind Gläubiger aus Handelsgeschäften, sprich die Lieferanten gewähren einen Kredit bzw werden für ihre Lieferungen erst nach 30 Tagen oder ähnlich bezahlt. Wenn die Position Trade Creditors decreased, hat Zwack Lieferantenrechnungen bezahlt."

      Bleibt die Frage mit der Nachhaltigkeit von Dividenden - Free Cash Flow vs Bilanzgewinn oder vs. Nettogewinn.

      Ich habe Dimmi mal zu diesem Thread verwiesen. :look:

      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 11:17:10
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo PoP,

      alle Zahlen, die ich hier verwendet habe, sind aus den Corporate Reports, welche quartalsweise veröffentlicht werden. Daher kommt die Abweichung beim Umsatz. Die Corporate Reports habe ich verwendet, da ich mir die einzelnen Daten auch je Quartal ansehen wollte. Mein Excel-Sheet basierte ebenfalls auf diesen Daten. Ich habe es jetzt, soweit möglich, auf die Zahlen des Annual Reports umgestellt (mail ich Dir zu).

      Es wäre auch wirklich toll, wenn die User dimstar & Bourbaki uns hinsichtlich der Ausschüttung weitere Hinweise geben könnten. Der Sachverhalt sollte doch mit vereinten Kräften aufzuklären sein.

      Grüße
      Carret
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 22:34:17
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo Carret,

      @Die Personalkosten legen aufgrund des allgemein steigenden Lohnniveaus in Ungarn zu. Die Anzahl der Mitarbeiter ist allerdings rückläufig, so daß hier kompensiert wird. Die gesamten Personalkosten in Prozent vom Umsatz konnten nahezu konstant gehalten werden.

      OK, ich hatte Alles aus dem Stehgreif gepostet. Deine Zahlen diesbezüglich werden wohl stimmen.

      @Die Aufwendungen für Marketing haben sich eindeutig erhöht. Damit begründet Zwack auch den rückläufigen Gewinn in 2003. In den ersten neuen Monaten stiegen die sonstigen Betriebsausgaben mit den darin enthaltenen Marketingausgaben um 22%.

      Genau, darauf kam es mir vorrangig an. Von 1998 bis 2000 hat ZWC im Mittel 16,7 % der Umsätze für Other Operating Expenses ausgegeben. 2001 und 2002 waren es im schon 20 %. Q1 bis Q3 2003 sind es 23 %!

      @Kontinuierlich fallende Gewinnmargen kann ich nicht bestätigen. Die Bruttomarge (Umsatz ./. direkte Herstellungskosten) verhält sich unter geringen Schwankungen stabil.

      Die Bruttomarge finde ich nicht aussagekräftig, wenn sich die Nettosituation verschlechtert. Durch sinkendes Wachstum, jetzt fehlendes oder teils negatives, und steigende Marketingausgaben haben sich die Nettomargen so entwickelt:

      1998: 18,3 %
      1999: 16,3 %
      2000: 14,7 %
      2001: 11,5 %
      2002: 11,9 %

      Das würde ich schon als eindeutigen Trend bezeichnen. ZWC hat schon genug Probleme mit der gegenwärtigen Marktlage. 2004 steht in den Sternen, aber wenn man die Senkung der Importzölle beachtet wird der Druck wohl eher zunehmen. Ich gehe davon aus weiter ansteigen. Da hilft nur eins: Wachstum. Bzw. da fehlt nur eins.

      P.S. Deine Umsatzzahlen für 2002 stimmen nicht. Ich habe ja Dein Excelsheet hier und Du hast falsche Umsätze für 2001 dort stehen. Der Umsatz betrug 2001 17.593 Mio Forint (steht im GB-Print..vielleicht hast Du die vorläufigen Ergebnisse-Online??). Damit ergibt sich ein Wachstum von 6 % auf 2002. Also da war wohl irgendwo der Wurm drin. Die Wachstumsraten der eigenen Produkte war sogar etwas weniger.

      Wie Du selbst schreibst sind die Handelsumsätze für ZWC nicht so wichtig. Die Brutto-Umsätze mit den eigenen Produkten sind in den ersten 9 Monaten sogar leicht gesunken. Hier konnte ZWC seine Nettoumsätze letzlich nur durch weniger Alkoholsteuern etwas steigern (also sind insgesamt niederprozentige Produkte umgesetzt worden.)

      @Die Zwack Angaben zum Gewinn vor Steuern und auch deren Cash-Flow Rechnung hat mich ebenfalls verwirrt. Die Positionen „Increase/Decrease in Trade Creditors“ und „Increase/Decrease in Trade and other Receivables“ sind die Veränderungen von Verbindlichkeiten / Forderungen aus Lieferung und Leistung (Kunden- und Lieferantenrechnungen). Anleihen hat Zwack meines Wissens nicht begeben.

      Ich hatte auch erst angenommen, daß der Barmittelzufluss durch Increase in Trade Creditors aus der Zunahme von Verbindlichkeiten entstanden ist. Das hat mir gar nicht gefallen, da ZWC in 2001 und 2002 ja quasi ¼ des Cash Flows aus Schulden-Macherei bestritten hätte. Tatsächlich handelt es sich bei Trade Creditors aber womöglich um Anleihen. Das ist die Vermutung eines Users, der sich ganz gut auskennt, festlegen wollte er sich aber nicht, da er die GBs noch nicht vorliegen hat. Wie dem auch sei, in beiden Fällen hat man sich Geld geliehen. Increase/Decrease in Receivables an sich ist klar, Trade Receivables wird wohl mit Trade Creditors zusammenhängen. Warten wir mal ab.

      @Die Dividende war tatsächlich in keinem der letzten vier Jahre (für diesen Zeitraum liegen mir Daten vor) vom freien Cash-Flow gedeckt. Der Gewinn pro Aktie liegt aber von 1998 bis 2002 über der Ausschüttung von 750 Forint.

      Tja, wie ist das zu bewerten? Fakt ist, daß ZWC schon ein ganzes Stück mehr ausschüttet, als nach Abzug der Betriebsinvestitionen zur Verfügung stehen. Aber die Ausschüttung richtet sich wohl auch nach dem Bilanzgewinn. Was ist davon zu halten? Kann die Dividende als nachhaltig eingestuft werden? Ich habe ZWC zwei Usern ans Herz gelegt, die echt was auf’m Kasten haben. Vielleicht können die (dimstar & Bourbaki) uns ja weiterhelfen. :look:

      Letzendlich bin ich immer noch nicht überzeugt von diesem Wert, jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Die Marke Unicum steht außer Frage, aber man weiß ja nicht einmal, wie viel die Hauptmarken Unicum, St. Hubertus und Vilmos vom Umsatz genau ausmachen.
      Die Unternehmens-Landschaft wird sich jedenfalls in Ungarn verändern. Letzendlich kann es hier auch positive Effekte geben, etwa durch Bevölckerungswachstum und steigenden Wohlstand. Auch werden mehr Ausländer in Ungarn mit Unicum bekannt gemacht, was die Akzeptanz im Ausland stärkt etc. Letzendlich wird Unicum aber nur in Ungarn ein Mythos bleiben. Die kurzfristigen Effekte schätze ich eher negativ. Es bleibt abzuwarten.


      P.S. bei meinem Diskont-Modell beläuft sich die 2. Wachstumsperiode auf 7. – 12. Jahr.


      Grüße
      PoP
      Avatar
      schrieb am 21.11.03 18:34:41
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo PoP,

      danke für Deine sehr umfangreiche Einschätzung. Du hast einige Mängel beschrieben, die ich ebenfalls teile. Bei einigen Punkten muß man wohl aber differenzieren. Ich führe die Dinge einfach mal der Reihe nach auf.

      Bei den Umsätzen muß man zwischen dem Umsatz mit eigenen Produkten und Handelsprodukten unterscheiden. Die Handelsprodukte sind in diesem Jahr in absoluter Höhe rückläufig. Anteilig am Gesamtumsatz haben sie bereits die letzten drei Jahre über an Gewicht verloren. Der Umsatz mit den eignen Produkten konnte bislang gesteigert werden. In diesem Jahr stagniert er jedoch, bzw. legte nur noch unbedeutend zu. Die Umsatzrendite der eigenen Produkte ist, verglichen mit den Handelsprodukten, deutlich höher. Im Zeitraum 1999 - 2001 war die Gewinnmarge vor Steuern bei den eigenen Produkten etwa zweimal so hoch, in 2002 bereits mehr als dreimal und in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres nahezu sechsmal so hoch wie bei den Handelsprodukten. Also die Handelsprodukte entwickeln sich wirklich alles andere als gut.

      Die Personalkosten legen aufgrund des allgemein steigenden Lohnniveaus in Ungarn zu. Die Anzahl der Mitarbeiter ist allerdings rückläufig, so daß hier kompensiert wird. Die gesamten Personalkosten in Prozent vom Umsatz konnten nahezu konstant gehalten werden.

      Die Aufwendungen für Marketing haben sich eindeutig erhöht. Damit begründet Zwack auch den rückläufigen Gewinn in 2003. In den ersten neuen Monaten stiegen die sonstigen Betriebsausgaben mit den darin enthaltenen Marketingausgaben um 22%.

      Kontinuierlich fallende Gewinnmargen kann ich nicht bestätigen. Die Bruttomarge (Umsatz ./. direkte Herstellungskosten) verhält sich unter geringen Schwankungen stabil.

      Die Dividende war tatsächlich in keinem der letzten vier Jahre (für diesen Zeitraum liegen mir Daten vor) vom freien Cash-Flow gedeckt. Der Gewinn pro Aktie liegt aber von 1998 bis 2002 über der Ausschüttung von 750 Forint. Die Zwack Angaben zum Gewinn vor Steuern und auch deren Cash-Flow Rechnung hat mich ebenfalls verwirrt. Ich hatte gerade noch einen Fehler in meinen Zahlen bemerkt. Wenn ich vom freien Cash-Flow spreche, meine ich den ‚Cash inflow from operations‘ abzgl. Sachinvestitionen. Für die ersten neuen Monate 2003 beträgt der freie Cash-Flow 606 Forint und der Gewinn nach Steuern 429 Forint pro Aktie. Die Positionen „Increase/Decrease in Trade Creditors“ und „Increase/Decrease in Trade and other Receivables“ sind die Veränderungen von Verbindlichkeiten / Forderungen aus Lieferung und Leistung (Kunden- und Lieferantenrechnungen). Anleihen hat Zwack meines Wissens nicht begeben. Es gibt neben den kurzfristigen Verbindlichkeiten keine langfristigen Schulden. Der Bedarf an Working Capital wird manchmal über Bankverbindlichkeiten finanziert.


      Zu dem bisher Gesagten hier einige Zahlen (in 2003 für die ersten neuen Monate):

      Umsatzentwicklung eigene Produkte
      2001 +11,9%
      2002 +12,7%
      2003 +3,4%

      Umsatzentwicklung Handelsprodukte
      2001 -12,5%
      2002 +11,9%
      2003 -5,7%

      Umsatzentwicklung Gesamt
      2001 +5,6%
      2002 +12,5%
      2003 +1,6% (der Auslandsanteil am Umsatz liegt bei 5,3%)

      Umsatzanteil Handelsprodukte
      2000 26%
      2001 21%
      2002 21%
      2003 18%

      Personalkosten in % vom Umsatz
      2000 12,3%
      2001 13,4%
      2002 12,2%
      2003 12,2%

      sonst. Betriebsausgaben in % vom Umsatz (einschl. Marketingkosten)
      2000 18,7%
      2001 20,2%
      2002 19,8%
      2003 22,6%

      Bruttomarge (Gross Margin)
      2000 50,0%
      2001 50,1%
      2002 49,4%
      2003 50,4%

      Gewinn pro Aktie in Forint
      1998 972
      1999 1.158
      2000 1.116
      2001 1.014
      2002 1.109


      Die Hauptschwachstellen sehe ich im stagnierenden Umsatz bei den eigenen Produkten, der zu den erhöhten Marketingaufwendungen führt, sowie die komplette Entwicklung bei den Handelsmarken. Die Material- und Personalkosten hat Zwack bislang im Griff. Die Entwicklung des freien Cash-Flows gibt mir zudem Rätsel auf. Die Tatsache, daß Zwack 1999 die Dividende von 600 auf 750 Forint pro Aktie erhöht hat, läßt die Orientierung am Gewinn eventuell sinnvoll erscheinen? Das ist aber auf jeden Fall ein Punkt, der zu beobachten ist.

      Neben den ganzen Daten gibt es aber eine Sache, die ich besonders vorteilhaft für Zwack sehe. Meines Erachtens ist der Likör Unicum durch einen Wassergraben geschützt. Der Ursprung geht bis ins Jahr 1790 zurück, als die Rezeptur von Unicum entwickelt wurde. Die Formel ist, ähnlich wie bei Coca-Cola, geheim. Das Getränk hat in Ungarn Tradition. Weiterhin gefällt mir die Eigentümerstruktur. 50% + 1 Aktie sind im Besitz der Familie Zwack, 25% hält Diageo. Der Streubesitz ist zu gering für Institutionelle. Das Unternehmen wird nicht gecovert.

      Grüße
      Carret
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 18:28:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hallo,

      nachdem ich mir die Geschäftsberichte von Zwack Unicum angeschaut habe, muß ich sagen, daß ich mich zu einem Investment momentan nicht hingezogen fühle. Neben den qualitativen Vorzügen, die das Unternehmen durchaus haben mag, möchte ich nur die Schwachstellen aufzählen, die mir aufgefallen sind.

      Bei Zwack Unicum hat sich der Geschäftstrend enorm verschlechtert. Die Umsätze stagnieren seit längerem und das Management wird seine Umsatzziele das zweite Jahr in Folge nicht erreichen. Zwar steigt die Kaufkraft in Ungarn, jedoch fließt dies in andere Güter. Gleichzeitig steigen die Personalkosten durch steigende Löhne und Zwack muß erhebliche Marketing-Anstrengungen vornehmen, um seine Marktanteile bei den wichtigsten Marken verteidigen bzw. halten können. 25 % des Spirituosenmarktes laufen über den Schwarzmarkt und Konkurrenten drängen aggressiv in den Markt. Teilweise werden hier Spirituosen-Generika auf Markenprodukte vertrieben. Darüber hinaus gewinnen billige Handelsmarken immer mehr Markt-Anteile. Durch steigende Personal- und insbesondere Marketingkosten büßt Zwack Unicum kontinuierlich an Profitabilität ein und kann dies durch fehlendes Wachstum nicht wettmachen. Die Gewinnmargen zeigen einen eindeutigen Trend, gen Süden. In Zukunft wird dieser Trend wohl weiter anhalten. Wenn man noch die Inflation in Ungarn mit einberechnet hat Zwack in den vergangenen Jahren wohl auch zusätzlich an Kaufkraft verloren. Zu guter Letzt fallen die Importzölle 2004 durch den Eintritt Ungarns in die EU, was importierte Waren billiger macht und vergangene Markteintrittsbarrieren nichtig werden läßt.

      Bleiben wohl nur noch die Dividenden als Investment-Kriterium. Zwack schüttet hier 1,5 Mrd Forint p.a. aus. Aber was mich dabei stört ist, daß diese Summe nicht durch den Free Cash Flow gedeckt wird. Der Free Cash Flow betrug in den vergangenen vier Jahren nicht ein einziges Mal 1,5 Mrd Forint. Im arithmetischen Mittel der vergangenen vier Jahre betrug dieser nur 971 Mio und schwankt dabei relativ stark. Deswegen erachte ich die Dividendenzahlung als nicht nachhaltig, womit auch dieses Kriterium für mich wegfällt. Die Schwankungen wurden hier insbesondere durch „ Increase/ Decrease in Crade Treditors“ und „Increase/Decrease in Trade and other Receivables“ verursacht. Womöglich hat Zwack hier Anleihen begeben. Auf den ersten Blick erscheint mir dies aber nicht als nachhaltiger Bestandteil einer unternehmerischen Ertragskraft. Aber ich blicke ich da nicht durch und bevor die Sache nicht geklärt ist, belasse ich es mal dabei. Auch wird Zwack womöglich weiterhin mehr investieren, um seine Geschäfte anzukurbeln. Letztes Jahr wurden in Wein-Plantagen und Brennereien investiert. Deswegen glaube ich auch nicht, daß hier über niedrigere Sachinvestitionen höhere Free Cash Flows entstehen. In diesem Jahr wird es wohl nach 2002 weniger sein. Anhand von zwei Geschäftsberichten kann man dies aber auch nicht gut abschätzen, da man den Investitionszyklus nicht richtig kennenlernt.

      Wenn Zwack einen Free Cash Flow von durchschnittlich 485,5 Forint je Aktie hat komme ich bei verhaltenen Wachstumsperspektiven auf einen inneren Unternehmenswert von:

      FCF/ Aktie: 485,5
      Wachstum 1- 6 Jahre: 6 %
      Wachstum 1- 6 Jahre: 4 %
      Wachstum Fortlaufender Wert: 2,5%
      Diskont: 9%

      Rund 9600 Forint = rund 37 Euro

      Also wird Zwack Unicum nach meiner Berechnung mit einem Abschlag von rund 20% gehandelt, was mir bei den aktuellen Fundamentaldaten und, noch wichtiger, den erwarteten Fundamentaldaten (Daumen runter) nicht genug ist.

      Wenn Zwack seine Fundamentaldaten wieder bessern kann und die Ausschüttung als nachhaltig eingestuft werden kann, würde Zwack für mich bei ähnlichem Abschlag eine lohnende Alternative zu Anleihen oder Sonstigem darstellen.

      Ich bin gespannt wie es 2004 weitergeht. Vielleicht kann Zwack über neue Produkte, Weine oder Spirituosen, die verstärkt junge Kunden ansprechen sollen (Unicum Nite usw.) wieder wachsen.


      Grüße
      PoP
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