Europa krempelt Branche der geschlossenen Fonds um - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 23.05.06 14:01:08 von
neuester Beitrag 29.05.06 10:56:24 von
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Europa krempelt Branche der geschlossenen Fonds um
Doersam Daily 23.5.2006
Wie das Hamburger Emissionshaus Lloyd Fonds erfahren hat,
soll die neue EU-Richtlinie fuer Wertpapier-Dienstleistungen
entgegen ersten Einschaetzungen auch fuer geschlossene Fonds
gelten. Die Richtlinie Markets in Financial Instruments Di-
rective, kurz MiFID, wurde am 21. April 2004 vom Rat der Eu-
ropaeischen Kommission erlassen und wird derzeit in nationa-
les Recht umgesetzt. Die Gesetzesaenderungen sollen Anfang
2007 in Deutschland in Kraft treten. Bis vor kurzem waren
alle Experten und die Branche der geschlossenen Fonds davon
ausgegangen, dass die europaweite Neuregelung von Transpa-
renz- und Anlegerschutzvorschriften nur den Handel mit Akti-
en, Zertifikaten und offenen Fonds regeln soll. Nach Auffas-
sung des Bundesministeriums fuer Finanzen (BMF) duerften aber
auch geschlossene Fonds unter diese Regelung fallen, da diese
Anteile an Personengesellschaften am Kapitalmarkt gehandelt
werden koennen und somit wesentliche Wertpapier-Charakte-
ristika erfuellen. Wie und an welchen Punkten sich die neuen
Regelungen konkret auf die Konzeption, den Vertrieb und den
Handel mit Anteilen an geschlossenen Fonds auswirken, werde
sich erst in der Ausgestaltung der deutschen Vorschriften
zeigen. Eine grosse Chance fuer die Branche koennte jedoch
der vorgesehene europaeische Pass fuer Finanzprodukte sein,
teilte Lloyd Fonds am Dienstag mit. Diese Regelung sehe vor,
dass jeder im Herkunftsland zugelassene Fonds automatisch in
jedem anderen Mitgliedsland vertrieben werden darf. Gleich-
zeitig sehe die MiFID umfangreiche Informationspflichten vor,
welche den Anlegern weit reichende Informationsrechte ein-
raeumen und die Emissionshaeuser zu einer fuer Teile der
Branche noch voellig ungewohnten Transparenz verpflichten.
Spannend werde die Frage, ob auch Emissionshaeuser in
Deutschland zulassungspflichtig werden, die Unternehmensbi-
lanzen offen legen oder sogar eine Banklizenz beantragen
muessen. Ebenfalls betroffen sein koennte der noch junge
Zweitmarkthandel mit Anteilen an geschlossenen Fonds. Das
vorgesehene Prinzip der bestmoeglichen Ausfuehrung schreibe
beispielsweise eine Veraeusserung von Anteilen ueber die
guenstigste Plattform vor. Dr. Torsten Teichert, Vorstands-
vorsitzender des Hamburger Emissionshauses Lloyd Fonds AG und
Vorstandsmitglied im Verband Geschlossene Fonds e.V.: "Die
MiFID wird zu einer erheblichen Ausweitung der Transparenz-
und Informationspflichten fuer die Emissionshaeuser und fuer
geschlossene Fonds fuehren. Fuer uns waere dies der endguel-
tige Schritt vom grauen zum weissen Kapitalmarkt. Geschlosse-
ne Fonds wuerden ebenso behandelt werden wie zum Beispiel
Aktienfonds. Davon profitieren alle serioesen Anbieter ebenso
wie die Anleger. Auch wenn man sich ueber die zunehmenden
Regulierungen beklagen mag, so ist der Prozess doch logisch -
und auch nicht mehr umkehrbar. Die MiFID-Richtlinien wuerden
auch den ohnehin rasanten Prozess der Konsolidierung in der
Branche weiter vorantreiben. Nicht jedes Emissionshaus wird
willens oder in der Lage sein, diese anspruchsvollen Anforde-
rungen die auch Kosten verursachen umzusetzen. Fuer viele
der Anbieter koennte dies das Aus bedeuten." (Copyright Boer-
seGo)
Doersam Daily 23.5.2006
Wie das Hamburger Emissionshaus Lloyd Fonds erfahren hat,
soll die neue EU-Richtlinie fuer Wertpapier-Dienstleistungen
entgegen ersten Einschaetzungen auch fuer geschlossene Fonds
gelten. Die Richtlinie Markets in Financial Instruments Di-
rective, kurz MiFID, wurde am 21. April 2004 vom Rat der Eu-
ropaeischen Kommission erlassen und wird derzeit in nationa-
les Recht umgesetzt. Die Gesetzesaenderungen sollen Anfang
2007 in Deutschland in Kraft treten. Bis vor kurzem waren
alle Experten und die Branche der geschlossenen Fonds davon
ausgegangen, dass die europaweite Neuregelung von Transpa-
renz- und Anlegerschutzvorschriften nur den Handel mit Akti-
en, Zertifikaten und offenen Fonds regeln soll. Nach Auffas-
sung des Bundesministeriums fuer Finanzen (BMF) duerften aber
auch geschlossene Fonds unter diese Regelung fallen, da diese
Anteile an Personengesellschaften am Kapitalmarkt gehandelt
werden koennen und somit wesentliche Wertpapier-Charakte-
ristika erfuellen. Wie und an welchen Punkten sich die neuen
Regelungen konkret auf die Konzeption, den Vertrieb und den
Handel mit Anteilen an geschlossenen Fonds auswirken, werde
sich erst in der Ausgestaltung der deutschen Vorschriften
zeigen. Eine grosse Chance fuer die Branche koennte jedoch
der vorgesehene europaeische Pass fuer Finanzprodukte sein,
teilte Lloyd Fonds am Dienstag mit. Diese Regelung sehe vor,
dass jeder im Herkunftsland zugelassene Fonds automatisch in
jedem anderen Mitgliedsland vertrieben werden darf. Gleich-
zeitig sehe die MiFID umfangreiche Informationspflichten vor,
welche den Anlegern weit reichende Informationsrechte ein-
raeumen und die Emissionshaeuser zu einer fuer Teile der
Branche noch voellig ungewohnten Transparenz verpflichten.
Spannend werde die Frage, ob auch Emissionshaeuser in
Deutschland zulassungspflichtig werden, die Unternehmensbi-
lanzen offen legen oder sogar eine Banklizenz beantragen
muessen. Ebenfalls betroffen sein koennte der noch junge
Zweitmarkthandel mit Anteilen an geschlossenen Fonds. Das
vorgesehene Prinzip der bestmoeglichen Ausfuehrung schreibe
beispielsweise eine Veraeusserung von Anteilen ueber die
guenstigste Plattform vor. Dr. Torsten Teichert, Vorstands-
vorsitzender des Hamburger Emissionshauses Lloyd Fonds AG und
Vorstandsmitglied im Verband Geschlossene Fonds e.V.: "Die
MiFID wird zu einer erheblichen Ausweitung der Transparenz-
und Informationspflichten fuer die Emissionshaeuser und fuer
geschlossene Fonds fuehren. Fuer uns waere dies der endguel-
tige Schritt vom grauen zum weissen Kapitalmarkt. Geschlosse-
ne Fonds wuerden ebenso behandelt werden wie zum Beispiel
Aktienfonds. Davon profitieren alle serioesen Anbieter ebenso
wie die Anleger. Auch wenn man sich ueber die zunehmenden
Regulierungen beklagen mag, so ist der Prozess doch logisch -
und auch nicht mehr umkehrbar. Die MiFID-Richtlinien wuerden
auch den ohnehin rasanten Prozess der Konsolidierung in der
Branche weiter vorantreiben. Nicht jedes Emissionshaus wird
willens oder in der Lage sein, diese anspruchsvollen Anforde-
rungen die auch Kosten verursachen umzusetzen. Fuer viele
der Anbieter koennte dies das Aus bedeuten." (Copyright Boer-
seGo)
Das könnte ja mal so richtig interessant werden.
Welcher Anleger wird noch zeichnen, wenn er die Kosten endlich sieht, die von seinem Anlagebetrag weg gehen.
Außerdem könnten einige Zeichner der Vergangenheit auf die Idee kommen, die Provision des Vermittlers zurückzurechnen. Dann wird ihnen vielleicht auffallen, dass der Rabatt beim Ausgabeaufschlag dem Vermittler gar nicht so arg weh getan hat, weil der die Auswahl seiner Angebote nicht vorrangig nach Qualität sondern nach Höhe der Innenprovision getätigt hat. Da werden manche Lange brauchen, bis sie diese Erkenntnisse verdaut bekommen .
Andererseits bleibt abzuwarten, ob die Anleger wirklich so sensibel/logisch reagieren. Bei dem was bisher aller verkaufbar war, wo es einem schon bei der ersten Schnelldurchsicht des Prospektes teilweise die Schuhe ausgezogen hat, wird wohl auch in Zukunft selbst der größte Mist vertrieben werden, wenn der Kunde nur doof genug ist.
Man kann über Anlagen im Bereich Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen unterschiedlich denken, aber der nachwachsende Rohstoff Dummheit bzw. Gier ist eine relativ sichere Anlage. Die Verfügbarkeit ist dauerhaft sichergestellt und die Profitabilität ist auch gewährleistet.
Grüße
Steuervermeider
Welcher Anleger wird noch zeichnen, wenn er die Kosten endlich sieht, die von seinem Anlagebetrag weg gehen.
Außerdem könnten einige Zeichner der Vergangenheit auf die Idee kommen, die Provision des Vermittlers zurückzurechnen. Dann wird ihnen vielleicht auffallen, dass der Rabatt beim Ausgabeaufschlag dem Vermittler gar nicht so arg weh getan hat, weil der die Auswahl seiner Angebote nicht vorrangig nach Qualität sondern nach Höhe der Innenprovision getätigt hat. Da werden manche Lange brauchen, bis sie diese Erkenntnisse verdaut bekommen .
Andererseits bleibt abzuwarten, ob die Anleger wirklich so sensibel/logisch reagieren. Bei dem was bisher aller verkaufbar war, wo es einem schon bei der ersten Schnelldurchsicht des Prospektes teilweise die Schuhe ausgezogen hat, wird wohl auch in Zukunft selbst der größte Mist vertrieben werden, wenn der Kunde nur doof genug ist.
Man kann über Anlagen im Bereich Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen unterschiedlich denken, aber der nachwachsende Rohstoff Dummheit bzw. Gier ist eine relativ sichere Anlage. Die Verfügbarkeit ist dauerhaft sichergestellt und die Profitabilität ist auch gewährleistet.
Grüße
Steuervermeider
@ steuervemeider:
Vielleicht wird auch der Kunde dann mal erkennen, dass es nicht nur darum geht, einen möglichst hohen Rabatt zu bekommen. Aber das ist wohl ein anderes Thema!
Grüße Falanx
Vielleicht wird auch der Kunde dann mal erkennen, dass es nicht nur darum geht, einen möglichst hohen Rabatt zu bekommen. Aber das ist wohl ein anderes Thema!
Grüße Falanx
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