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    Schmidt schröpft Privatversicherte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.09.06 21:18:03 von
    neuester Beitrag 19.10.06 11:28:22 von
    Beiträge: 158
    ID: 1.083.273
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      schrieb am 20.09.06 21:18:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Den mehr als acht Millionen Privatkrankenversicherten droht eine Explosion ihrer Beiträge. Denn Gesundheitsministerin Ulla Schmidt will den privaten Krankenversicherungen (PKV) mit ihrem neuen Gesetzentwurf erstmals eine Versicherungspflicht aufzubürden. Die notwendigen Beitragserhöhungen könnten ungeahnte Ausmaße annehmen.

      Grund hierfür sind neue Pläne von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), den privaten Krankenversicherungen (PKV) erstmals eine Versicherungspflicht aufzubürden. Nach ersten Berechnungen der Versicherungswirtschaft könnte dies die Prämien bis zu 70 Prozent verteuern. In jedem Fall drohen deutlich höhere Prämienzuwächse als die 36 Prozent, die sich nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums aus dem ersten Entwurf zur PKV-Reform ergeben hätten.

      Schon damals war geplant, ehemals Privatversicherten die Rückkehr in einen neu zu schaffenden PKV-Basistarif zu ermöglichen. Nun will Schmidt die rund 300 000 meist sozial schwachen Bürger, die nicht krankenversichert sind, gesetzlich verpflichten, einen Basistarif abzuschließen, sofern "sie der PKV zugeordnet werden können". Diese Zuordnung soll bei der großen Mehrheit der Betroffenen möglich sein. Der Basistarif soll das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abdecken. Dies ergibt sich aus dem aktuellen Gesetzentwurf, der dem Handelsblatt in Auszügen vorliegt. Bisher können die Versicherungsunternehmen Interessenten mit hohen Gesundheitsrisiken ablehnen oder Prämienzuschläge bis zu 30 Prozent erheben.

      Der Chef des PKV-Verbands, Volker Leienbach, forderte die mit der Gesundheitsreform beauftragte Arbeitsgruppe der Koalition auf, den Gesetzentwurf "ersatzlos einzustampfen." Die Arbeitsgruppe kommt heute erneut zusammen. Schmidts Gesetzentwurf gefährde den "Bestand der privaten Vollkostenversicherung", warnte Leienbach. Der Entwurf stehe "in offenem Gegensatz zum Anfang Juli im Koalitionsausschuss vereinbarten Eckpunktepapier für die Gesundheitsreform". Ausschlaggebend für die drohende massive Verteuerung ist, dass die Prämien des Basistarifs in der Höhe begrenzt werden sollen. Die Obergrenze könnte das Gesundheitsministerium per Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrats festlegen können.

      Die Privatversicherer fürchten jetzt, dass Ministerin Schmidt plant, die Höchstgrenze des Basistarifs in der Nähe des durchschnittlichen GKV-Beitrags von derzeit 14,2 Prozent festzulegen. Dadurch würde zwar eine finanzielle Benachteiligung der Privatbasisversicherten gegenüber Gesetzlichversicherten verhindert. Gleichzeitig wäre nach Einschätzung der Privatversicherer aber eine massive Unterdeckung bei der Finanzierung des Basistarifs programmiert, die über eine Umlage bei allen Privatpatienten finanziert werden müsste. Allein das würde die Prämien um 25 Prozent verteuern, sagte Leienbach.

      Hinzu kommen Beitragserhöhungen um bis zu 36 Prozent. Sie entstehen dadurch, dass die Versicherer ihre Altersrückstellungen aufstocken müssen. Dies ist nötig, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in Zukunft jeder Privatpatient jenen Teil der Altersrückstellungen, der dem Basisversicherungsschutz entspricht, bei einem Wechsel zu einem anderen Privatversicherer oder in die gesetzliche Krankenversicherung mitnehmen kann. In diesem Punkt folgt der neue Gesetzesvorschlag dem ersten Entwurf.

      Weitere Verteuerungen entstehen dadurch, dass privat versicherte Angestellte nur noch einen Zuschuss ihres Arbeitgebers zum Basistarif erhalten sollen und ein Wechsel zur PKV künftig nur noch für Angestellte möglich ist, deren Einkommen drei Jahre in Folge über der Versicherungspflichtgrenze von 47 250 Euro pro Jahr liegt. Da CDU/CSU möglichst am bisherigen Modell der privaten Krankenversicherung festhalten wollen, sagte die stellverretende SPD-Fraktionsvorsitzende Elke Ferner: "Es ist höchst unwahrscheinlich, dass wir uns schon bei der heutigen Sitzung der Koalitionsarbeitsgruppe auf ein PKV-Konzept verständigen werden."

      Auch bei der konkreten Ausgestaltung des Gesundheitsfonds, die in der großen Koalition heftig umstritten ist, scheint keine Einigung in Sicht. Über den Fonds sollen künftig die gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Spekulationen um eine mögliche Entlassung Schmidts verhärteten die Fronten gestern weiter. Führende Unionspolitiker verschärften ihre Angriffe gegen die Ministerin. Bundeskanzlerin Angela Merkel sah sich deshalb veranlasst, sich im Interesse des Fortbestands der Koalition demonstrativ hinter die SPD-Politikerin zu stellen. "Die Vertrauensgrundlage zwischen Merkel und Schmidt ist gut", ließ sie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm erklären. Am Montag hatte Merkel Schmidt noch im CDU-Präsidium heftig kritisiert und Änderungen an den Eckpunkten der Gesundheitsreform gefordert.

      Quelle: Handelsblatt.com
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:23:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn ich davon ausgehe, dass viele Beamte privatversichert sind
      kann man von "schröpfen" wohl kaum reden.

      Die sollen ruhig auch mal für was zahlen wass ihnen Ihrer Meinung nach
      immer umsonst zustehen soll.
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:26:47
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.070.654 von goodluck77 am 20.09.06 21:23:06was glaubst Du, wie das bei den Beamten läuft.
      Die werden diese "Benachteiligung" über diese oder jene Zulage und
      Ausgleichszahlung schon wieder einkommensneutral "glattbügeln".
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:28:08
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:32:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hoffentlich setzen Sie die Frau Ula Schmidt bald ab...das ist ja schon langsam peinlich was die alles umsezten will/umgesetzt hat.....Siehe Beitragszahlungen an die Krankenversicherungen die ab dem 01/2006 am drittletzten Bankarbeitstag auf den Konten der Krankenkassen sein muss....und was ist der Sinn der Sache????:confused::confused: ausser doppelte Arbeit für die Peronalabteilung in den Unternehmen hat es überhaupt nichts gebracht!!!!

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      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:38:08
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das Problem mit Frau Schmidt und ihrer Partei ist, daß sie an die Altersrückstellungen der Privaten ran will, die inkl. Pflegeversicherung über 100 Mrd. € ausmachen. Da will die Tusse, die Presseberichten zufolge früher mal in einem Puff gekellnert hat, natürlich die Kohle als Trinkgeld absahenen. So kennt sie das anscheinend von früher. Das Problem von Frau Schmidt ist, daß man die Leute nicht wie im Puff ausnehmen kann, denn für die Rückstellungen gilt die Eigentumsgearantie der Verfassung.

      Diese Frau ist peinlich!
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:38:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das ist das logische Ende der PKV. Ein intaktes System, mit Kapitaldeckung wird zu Grabe getragen. Die Politik macht sehr viel Gutes kaputt.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:47:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Politik macht die letzten Jahre fast nur Schrott.... es geht denen auch nicht mehr um die Sache sondern nur noch um Machterhalt (siehe Rentenreform (wenn man es so nennen kann)....hohes Wählerpotenzial;))... andere Länder waren auch schon in der Krise (siehe Schweden) da braucht man das Rad nicht neu erfinden sondern könnte geeignete Modelle aus anderen Ländern, bei denen viele Dinge gut laufen und funktionieren, "kopieren"....
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:49:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Das ganze Krankensystem in Deutschland soll sozialistisch werden; auch der bisherige Bereich der PKV. Wenn die CDU diesen Sozialismus Unsinn mitmacht, dann wird die CDU keine 30 % bei der nächsten Wahl mehr bekommen.
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:55:24
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.393 von StillhalterTrader am 20.09.06 21:49:46Die CDU kann mahcne, was sie will, sie wird eh nur schwer über die 30% kommen. Und was die PKV angeht, so versteht der normale Kassenpatient das Problem eh nicht, weil er zu blöd ist. Immerhin sind nur 8 Mio. in der PKV und der ganze Rest in der Sozialversicherung für ungesund Kranke.
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 21:59:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.518 von A.Hultzsch am 20.09.06 21:55:24Wie soll ein durchshcnittlich begabter Mensch mit sozialistischer Erziehung auch verstehen, was Kapitaldeckung bedeutet? Das ist für den doch gleich was negatives. Ich sags ja, die Blödheit ist das Problem, und die ist nun mal bei den Linken besonders ausgeprägt.
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 22:01:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.393 von StillhalterTrader am 20.09.06 21:49:46Sehe ich auch so.

      Wieso noch niemand in der CDU aufstand und die oberste Gesundheits-Kommunistin mal fragte, was der Staat sich überhaupt in die PKV und deren Tarifgestaltung einzumischen hat, wundert mich schon lange.

      Umso grotesker wird dies, da Ulla eigentlich mit ihrem (staats-)eigenem Lagen GKV alle Hände voll zu tun hätte und dort ja auch nichts (vernüftiges=kostendämpfendes) zustande brachte die ganzen Jahre.

      In welchem Land leben wir, wo sich der Staat in privatwirtschaftliche Bereiche einmischt, aber nicht einmal seine ureigensten Aufgaben (z. B. Schutz der Schwachen/Bedürftigen) erfüllt? Sind jetzt Privatversicherte auch (Staatlich-) Schutzbedürftig, so dass Sie seitens des Staates "zwangsbemuttert" bzw. zentralplanerisch abgewirtschaftet werden, wie bisher über kurz oder lang jede staatlich verwaltete Institution?

      ;
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 22:03:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.518 von A.Hultzsch am 20.09.06 21:55:24Die Privatversicherten zahlen doch im Schnitt höhere Beiträge, da sie jedes Familienmitglied extra versichern müssen; die Ärzte leben ja insbesondere von den Privatversicherten.
      Was bringt es denn, wenn alle in die Sozialversicherung gepreßt werden ? Dadurch kommt doch nicht mehr Geld in die Kasse, sondern nur weniger. Aber wahrscheinlich will man die hohen Altersrücklagen der PKV sozialisieren und sicherstellen, dass alle eine miserable Krankenversorgung zukünftig erhalten.
      Das beruhigt zumindest den Neid der Sozialisten, dass es dann allen schlecht geht !
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 22:29:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.769 von Semikolon am 20.09.06 22:01:53Das sehe ich auch so; Die PKV funktioniert im Gegensatz zur maroden GKV noch recht gut und das was noch recht gut in Deutschland läuft, wollen die Sozialisten nun auch noch schleifen.
      Privatversicherte handeln eigenverantwortlicher, da die PKV viel besser organisiert ist, indem gesundheitsbewußtes und sparsames Verhalten honoriert wird (durch Beitragsrückerstattungen usw.)
      Die Sozialistin Schmidt tut so, als würden die PV zu wenig Beiträge bezahlen, was natürlich Schwachsinn ist, da ich z.B.
      relativ wenige Beiträge zahle, da ich einen hohen Selbstbehalt vereinbart habe und daher vieles aus eigener Tasche zahlen muß.

      Ich habe das Gefühl, dass die Merkel nach diesen schlimmen CDU Wahlniederlagen am Wochenende immer noch nicht gemerkt hat, was die CDU Wähler von diesem Schwachsinn dieser schwarz/roten Regierung halten.
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 22:45:03
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.09.06 22:47:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.072.614 von StillhalterTrader am 20.09.06 22:29:29Die Sozialistin Schmidt tut so, als würden die PV zu wenig Beiträge bezahlen,

      Und selbst wenn es so wäre dürfte das es dem Staat samt Ministerin schnurzpiepsegal sein, was Leute bezahlen, die nichts mit dem Fürsorgepronzip des Staates zu tun haben, bzw. nicht unter der "fürsorgenden" Staatskralle vegetieren müassen, da sie selbst für sich sorgen können und auch ganz gut ohne bevormundende Staatskralle klarkommen und auch kein noch so weit hergeholter "Solidargedanke" solche Personengruppen in ein vollkommen staatlich kontrolliertes System einholen dürfte.
      (Zumindest wenn man von einer freiheitlich demokratischen Grundordnung ausgeht, mit subsidiären sozialstaatlichen Komponenten)

      Der Ministerin sollte man mal sagen, dass es Deutschland Leute gibt, die durchaus selbst für sich sorgen können, und die auch selbst wissen für was und sie Geld ausgeben, da sie das Geld auch selbst ewirtschaften und auch nichts Staat bekommen bzw. zu erwarten haben und die deshalb auch keine Minsterin brauchen, die ihnen sagt, was sie für etwas zu bezahlen haben.

      ;
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 23:06:43
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.705 von A.Hultzsch am 20.09.06 21:59:57@A.Hultzsch
      Du bist ja ein ganz besonderer Witzbold.
      (Am liebsten sind mir immer die, die sich für die Schlauesten halten.)

      Aber da Du ja so schlau bist, wirst Du mir wohl auch ganz schnell
      erklären können, wessen Eigentum die Rückstellungen sind?!
      (#6: "...denn für die Rückstellungen gilt die Eigentumsgearantie
      der Verfassung..."
      )
      Avatar
      schrieb am 20.09.06 23:13:15
      !
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      Avatar
      schrieb am 20.09.06 23:25:20
      Beitrag Nr. 19 ()
      @A.Hultzsch
      Ist schon blöd, wenn man - wie Du - keine Argumente hat, und dann nur
      mit Beleidigungen versuchen kann, andere unterzubuttern.

      Schwache Vorstellung...
      ...hatte aber leider von Dir nicht viel Besseres erwartet. :(
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 00:07:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.028 von A.Hultzsch am 20.09.06 21:38:08denn für die Rückstellungen gilt die Eigentumsgearantie der Verfassung.


      Also im Jura-Studium kann A. Hultzsch nicht weit gekommen sein. Gleiches gilt für das BWL-Studium; hier müßte er bei diesem "Kenntnis"-Stand bereits weit vor dem Vor-Diplom gescheitert sein.;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 08:14:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.073.876 von ConnorMcLoud am 21.09.06 00:07:04Na Connor dann erklär mir unwissenden PKV´ler mal auf welcher gesetzlicher Grundlage Du mein Geld, was ich an die PKV bezahle, haben möchtest ... bin mal sehr gespannt ...
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 09:01:56
      Beitrag Nr. 22 ()
      Gestern abend "Hart aber Fair" über die Gesundheitsreform.

      Ein Lachkabinett ohne Ende. Der dumpfbackige Zöller verteidigt was er am liebsten in die Tonne treten würde, der SPD-Mann erklärt daß er den Gesundheitsfond nicht will, der FDP-Mann kommt gleich zu spät weil die DB auf offener Strecke stand, anscheinend symptomatisch für Deutschland, der AOK-Fuzzie erklärt wortreich warum man 7 Spitzenverbände braucht.

      Der Höhepunkt war der Bericht über einen Rentner, der sich in Ungarn Zähne machen lies. Eine Woche Ferien, er ist auch ein Jahr später noch hochzufrieden mit den Zähnen, Ersparnis 2000 Euro trotz Urlaubsreise.

      Dann kamen sie die Lobbyisten (mit Ausnahme des AOK-Mannes, was ich für sehr bemerkenswert halte), mit dem üblichen Geseiere über Arbeitsplätze und blablabla.

      Ein Gutachter entblödete sich nicht festzustellen daß die Zähne handwerkliche Fehler aufweisen würden.

      Dazu muß man wissen, daß 1 Tag vorher in Frontal 21 ein Bericht über Zahnersatz lief. Ergebnis: die deutschen Zahnärzte pfuschen zu 80 % fürchterlich herum.
      Abdrücke werden von Helferinnen gemacht, was verboten ist, mit der Ausrede, daß man zu wenig Geld bekommen würde für die Arbeit. Also macht man in 20 Minuten das was sonst 1 Stunde dauern würde.

      Bei dieser ganzen Gesundheitsreform zeigt sich daß die Merkel ideenlos und führungsschwach ist, daß die SPD und die CDU regelrecht verseucht sind von den Lobbyisten und daß von diesem Kasperlhaufen keine Reform zu erwarten ist. Das Abzocken geht weiter.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 09:39:36
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.076.543 von farniente am 21.09.06 09:01:56Diese Sendung "Hart aber Fair" habe ich nicht gesehen , aber solche Gesundheits Lobbyisten Sendungen, die mehr an einem "Komödienstadel" erinnern als an eine ernsthafte Diskussion, gibt es ja seit vielen, vielen Jahren ständig und man kann diese Gebetsmühlen dieser Lobbyisten Vertreter und den hilflosen Politiker einfach nicht mehr hören.
      Besonders heiter wird es, wenn die Schmidt oder ihr Adlatus Lauterbach auftreten und sie immer wieder gebetsmühlenhaft über das angeblich unsolidarische Verhalten der Privatversicherten sich auslassen und so tuen, als dass man die marode GKV dadurch retten kann, indem man die Privatversicherte auch noch in GKV zwingt.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 09:57:17
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die private Krankenversicherung

      Zur Abdeckung finanzieller Belastungen im Falle notwendiger ärztlicher Versorgung stehen den Menschen in Deutschland zwei Formen der Krankenversicherung zur Verfügung.

      In den meisten Fällen besteht eine Pflicht sich entsprechend zu versichern. Davon ausgenommen sind Beamte, Freiberufler und Selbständige. Sie können freiwillig einer privaten oder auch gesetzlichen Krankenversicherung beitreten. Bei allen anderen Beschäftigten ist das jeweilige Jahreseinkommen entscheidend in Bezug auf die Frage, welche Regelung verpflichtend ist. Liegt das jährliche Einkommen unter der von der Bundesregierung festgelegten Versicherungspflichtgrenze, ist eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung zwingend erforderlich. Für Besserverdienende, deren Einkommen über dieser Grenze liegt, gilt die selbe Regelung wie bei den Beamten, Freiberuflern und Selbständigen. Die Versicherungspflichtgrenze wird jedes Jahr, anhand des Verhältnisses der Entwicklung von Bruttolohn- und Gehaltssumme je durchschnittlich beschäftigtem Arbeitnehmer von einem Kalenderjahr zum anderen, neu berechnet.

      Für einige Personengruppen kann die Mitgliedschaft in einer privaten Krankenversicherung sogar günstiger sein, als es der gesetzlichen Form möglich wäre. Der Grund liegt in der Art und Weise, wie die Versicherer die zu zahlenden Beiträge berechnen. Im Gegensatz zur gesetzlichen Versicherung erfolgt die Festlegung der Prämien anhand der individuellen Risiken. Diese ergeben sich neben Faktoren wie Alter, Gewicht und Geschlecht auch aus bereits vorhandenen Erkrankungen. Ist das finanzielle Risiko dem Versicherer zu groß, kann er den Antrag auch ablehnen. Somit ist der Betroffene gezwungen sich wieder der gesetzlichen Versicherung zuzuwenden, die ihn aufnehmen muss und sich die Rosinen nicht herauspicken kann. Die gesellschaftlichen Belastungen der medizinischen Versorgung werden zum Vorteil der Besserverdienenden ungerecht verteilt, was möglicherweise dieses System in Zukunft scheitern lassen wird.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 10:09:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.077.499 von goodluck77 am 21.09.06 09:57:17Welche Quelle ? Oder ist dies ein eigenes Statement.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 10:27:05
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.077.499 von goodluck77 am 21.09.06 09:57:17Ooooh, 9:57h die Sozi-Kampftruppen treten ihren Dienst an!!!:eek:


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 10:27:42
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.073.519 von _Spock_ am 20.09.06 23:25:20Wieso keine Argumente? Ich habe das gesagt, was öffentlich diskutiert wird (Eiegntumsgarantie gilt für die Rückstellungen) und was die Umverteilungssozialisten in der SPD bisher davon abgehalten hat, sich die Kohle einzuverleiben. Deshalb versuchen sie es jetzt ja anders, wie den neuen Gesetzentwürfen aus dem Hause Schmidt zu entnehmen ist.

      Die Verbände hatten angekündigt, bei Manövern, die in diese Richtung gehen, Klagen von PKVlern bis zum BVerfG zu unterstützen, was bedeutet, daß die den Musterprozeß bezahlen werden.

      Die Frage, wem welche Rückstellungen gehören, ist wiederholt Gegenstand von Prozessen gewesen, bei denen es um Lebensversicherungen ging. Die Frage, wem die Altersrückstellungen gehören kann man als geklärt ansehen, da ist es nämlich ganz eindeutig und die Versicherten hätten einen Vermögensschaden, wenn das Geld weg wäre. Da muß man nicht mal Jurist sein, um das beurteilen zu können.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 10:38:41
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.077.499 von goodluck77 am 21.09.06 09:57:17Die gesellschaftlichen Belastungen der medizinischen Versorgung werden zum Vorteil der Besserverdienenden ungerecht verteilt, was möglicherweise dieses System in Zukunft scheitern lassen wird.

      Was für eine grandiose sozialistische Festellung;
      Nur weil der Besserverdienende einen Vorteil hat, ist das System ungerecht und das System zum Scheitern verurteilt.
      Schafft doch die Besserverdienenden gleich ganz ab, indem alle nur das gleiche leisten, ihr Sozialisten, dann ist doch das Problem vollständig gelöst !
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 10:52:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      Deutschland verkommt zum Lande des realen Sozialismus. Freie Marktwirtschaft wird bekåmpft, wo es nur geht. Nun soll das letzte funktionierende System im maroden Gesundheitssystem zerschlagen werden. Uns zum Schluss sind alle wieder gleich, egal ob Harzler oder Millionår :cry:

      Was fuer ein Scheiss geht eigentlich in Deutschland ab, und warum låsst ihr euch jeden Tag auf`s Neue verarschen ??????
      Der Mittelstand und das Buergertum sollen ausgerottet werden
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 10:56:39
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.077.499 von goodluck77 am 21.09.06 09:57:17> "Die gesellschaftlichen Belastungen der medizinischen Versorgung werden zum Vorteil der Besserverdienenden ungerecht verteilt, was möglicherweise dieses System in Zukunft scheitern lassen wird."

      Das trifft aber auch für das System der GKV zu, denn die nichtberufstätige Ehefrau sowie die Kinder sind auf naß mitversichert. Nun stell dir mal den folgenden Fall vor, den es tatsächlich gibt:

      Top-Manager, Bruttoeinkommen 675.000 €, nichtberufstätige Ehefrau, zwei Kinder, bleibt in der gesetzlichen KV wegen der Mitversicherung von Frau und Kindern, die Familie hat außerdem private Zusatzversicherungen.

      Der zahlt in die GKV wegen der Beitragsdeckelung nach oben das selbe ein, wie ein alleinstehender Gutverdiener, der deutlich weniger verdient und hat obendrein 4 Personen damit versichert.

      Das ganze GKV-System ist hinten und vorne Käse. Ganz egal, von welcher Seite man rangeht, man stößt nur auf Unfug.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 11:04:17
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die ganze Diskussion um die Gesundheitsreform ist doch absurd und zeigt auch wessen geistig Kind einige Leute sind.

      Da ibt es zwei Systeme:

      1. Die GKV ist ein staatliches System, dass hochdefizitär ist und jedem eine Vollkaskoversicherung verspricht. Egal wie gesund oder ungesund er lebt.
      Das System wird geführt von Lobbyisten und einer Ministerin, die früher im Puff gearbeitet hat und lange Zeit beim Marxistischen Bund Westdeutschland aktiv war. Vor ihr wurde das System geführt von katholischen Sozialaposteln, die noch nie für Geld arbeiten mußten.
      Bei der GKV zahlt jeder einen Anteil von seinem Gehalt und der AG das Gleiche nochmal oben drauf. Und dann ziehen sich alle möglichen Lobbygruppen das Geld in ihre Taschen. Ohne Rechnungen an den Kunden wird einfach aus dem großen Topf genommen.
      Es gibt riesige Verwaltungsapparate bei den Verbänden, Kassen, ärztlichen Bereicherungs- und Korruptionshilfezentralen usw.

      2. Die PKV ist ein privates System, dass betriebswirtschaftlich, als gewinnorientiert, geführt wird. Das System berücksichtigt das individuelle Risiko, beinhaltet ein sinnvolles Mass an Selbstbeteiligung und vorallem Mitverantwortung. Die PKV hat sehr hohe Altersrückstellungen aufgebaut. Die Beiträge sind niedrig, die Leistungen gut und die PKK machen sogar noch Gewinn.
      Also, ein System das funktioniert.

      Und nun kommen die Lobbyisten, die ehemalige Puff-Kellnerin und die katholischen Sozialapostel und wollen mit allen Mitteln das funktionierende System zerstören, um alle Menschen gleich schlecht versicherern zu können. Und damit die Lobbygruppen und altgediente Politiker weiterhin gut am System verdienen können. Außerdem soll das alte sozialistische Gedankengut der Rotlicht-Ministerin durchgesetzt werden. Der Staat soll alle Bürger bevormunden und gleich schlecht behandeln. Dafür will die Ministerin sich auch am Vermögen der PKV-Versicherten vergreifen, weil von Privateigentum hält sie ja eh nichts. Außer vielleicht bei ihrem eigenen Vermögen.

      Wie blöd sind die Deutschen eigentlich, dass sie sich immer wieder von diesen sozialistischen Umverteilern und katholischen Sozialaposteln verarschen lassen. Diese Leute sind völlig inkompetent und korrupt.

      Wacht endlich auf liebe Mitbürger und schießt diese Sozialisten und Sozialromantiker endlich auf den Mond. Diese Leute können immer nur das Geld anderer Leute umverteilen und vernichten. Nebenbei vernichten sie noch zigtausende Arbeitsplätze, aber ist ja egal.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 12:11:27
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.078.788 von brunnenmann am 21.09.06 11:04:17@brunnenmann
      Eines hast Du jedoch vergessen. Die Rückstellungen der PKV-Versicherte werden aber nicht dafür genutzt um sie im Sozialfall in der PKV zu halten.
      Im Gegenteil, wenn der PKV Versicherte einmal zum Sozialfall wird, sind die Rückstellungen futsch.
      Der PKV Versicherte liegt dann der gesetzlichen Krankenkasse auf der Pelle.
      So was nennt man die Gewinne individualisieren und die Verluste sozialisieren.:mad:
      So kann es nicht weiter gehen, deshalb finde ich den Vorschlag für gut.

      coke
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 12:31:53
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.079.989 von coke am 21.09.06 12:11:27Das stimmt schon, aber die Sache ist recht kitzlig. Stell dir mal vor, ein PKVler wechselt zur AOK und nimmt seine Altersrückstellungen mit. Was passiert, wenn er später wieder in die PKV will? Das Problem ist, daß beide Systeme kaum synchronisierbar sind.

      Am besten würde man das Gegenteil von dem machen, was die SPD will. Man sollte die GKV abschaffen, Versicherungspflicht für alle (Grundtarif) wie bei der PKW-Haftpflicht, und den sozialen Ausgleich über Steuern gewährleisten.

      So eine Reform ist leider politsich nicht möglich, weil man damit zu viele Interessengruppen, die von derzeitigen System profitieren, gegen sich hätte.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 12:36:01
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.079.989 von coke am 21.09.06 12:11:27@"Im Gegenteil, wenn der PKV Versicherte einmal zum Sozialfall wird, sind die Rückstellungen futsch."

      Die sind nicht futsch; die kommen der Solidargemeinschaft der anderen in dem Tarif versicherten zugute, werden also solidarisiert.:p
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 12:40:59
      Beitrag Nr. 35 ()
      Frau Schmidt´s Ansatz reicht nicht weit genug, nach der Gleichschaltung der Krankenversicherung sollte auch umgehend der Einheitsbeitrag zur Kfz-Versicherung und zur Lebensversicherung eingeführt werden.
      Endziel ist der gerechte Einheitslohn, ... wie früher bei der taz ... 800 EUR/ Monat für jeden dürften ausreichen!!!!
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 14:18:39
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.076.070 von Taxpayer am 21.09.06 08:14:54Ich möchte Dein Geld doch gar nicht haben.;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 15:53:07
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.082.365 von ConnorMcLoud am 21.09.06 14:18:39Dann bin ich aber echt froh ;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 17:38:53
      Beitrag Nr. 38 ()
      Da gibt es zwei Systeme:

      1. Die GKV ist ein staatliches System, dass hochdefizitär ist und jedem eine Vollkaskoversicherung verspricht. Egal wie gesund oder ungesund er lebt.
      Das System wird geführt von Lobbyisten und einer Ministerin, die früher im Puff gearbeitet hat und lange Zeit beim Marxistischen Bund Westdeutschland aktiv war. Vor ihr wurde das System geführt von katholischen Sozialaposteln, die noch nie für Geld arbeiten mußten.
      Bei der GKV zahlt jeder einen Anteil von seinem Gehalt und der AG das Gleiche nochmal oben drauf. Und dann ziehen sich alle möglichen Lobbygruppen das Geld in ihre Taschen. Ohne Rechnungen an den Kunden wird einfach aus dem großen Topf genommen.
      Es gibt riesige Verwaltungsapparate bei den Verbänden, Kassen, ärztlichen Bereicherungs- und Korruptionshilfezentralen usw.

      2. Die PKV ist ein privates System, dass betriebswirtschaftlich, als gewinnorientiert, geführt wird. Das System berücksichtigt das individuelle Risiko, beinhaltet ein sinnvolles Mass an Selbstbeteiligung und vorallem Mitverantwortung. Die PKV hat sehr hohe Altersrückstellungen aufgebaut. Die Beiträge sind niedrig, die Leistungen gut und die PKK machen sogar noch Gewinn.
      Also, ein System das funktioniert.

      Und nun kommen die Lobbyisten, die ehemalige Puff-Kellnerin und die katholischen Sozialapostel und wollen mit allen Mitteln das funktionierende System zerstören, um alle Menschen gleich schlecht versicherern zu können. Und damit die Lobbygruppen und altgediente Politiker weiterhin gut am System verdienen können. Außerdem soll das alte sozialistische Gedankengut der Rotlicht-Ministerin durchgesetzt werden. Der Staat soll alle Bürger bevormunden und gleich schlecht behandeln. Dafür will die Ministerin sich auch am Vermögen der PKV-Versicherten vergreifen, weil von Privateigentum hält sie ja eh nichts. Außer vielleicht bei ihrem eigenen Vermögen.

      Wie blöd sind die Deutschen eigentlich, dass sie sich immer wieder von diesen sozialistischen Umverteilern und katholischen Sozialaposteln verarschen lassen. Diese Leute sind völlig inkompetent und korrupt.

      Wacht endlich auf liebe Mitbürger und schießt diese Sozialisten und Sozialromantiker endlich auf den Mond. Diese Leute können immer nur das Geld anderer Leute umverteilen und vernichten. Nebenbei vernichten sie noch zigtausende Arbeitsplätze, aber ist ja egal


      Das ist die genaue Beschreibung der Unterschiede zwischen den 2 Systemen GKV und PKV.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 17:40:45
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.086.868 von StillhalterTrader am 21.09.06 17:38:53Das ist die Beschreibung von brunnemann in # 28
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 18:40:02
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.084.504 von Taxpayer am 21.09.06 15:53:07Auf die paar Cent kann ich verzichten.;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 19:13:38
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.086.868 von StillhalterTrader am 21.09.06 17:38:53

      ich nehme an, du bist auf den von dir eingestellten Blödsinn wohl auch noch stolz.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 19:25:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.071.028 von A.Hultzsch am 20.09.06 21:38:08Wer aus der PKV verlässt, aus welchen Gründen auch immer, bekommt die Rückstellungen aber auch nicht. Wie ist denn das mit der Eigentumsgarantie der Verfassung zu vereinbaren?
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 19:33:35
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.072.995 von Semikolon am 20.09.06 22:47:27Meinst Du wirklich, die PKV könnte funktionieren, wenn sie nicht auf die Infrastruktur zurückgreifen könnte, die mit den Beiträgen der GKV-Versicherten aufgebaut wurde?
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 19:34:43
      Beitrag Nr. 44 ()
      "Die gesellschaftlichen Belastungen der medizinischen Versorgung werden zum Vorteil der Besserverdienenden ungerecht verteilt, was möglicherweise dieses System in Zukunft scheitern lassen wird. "

      Was bei all dem ignoriert wird - ich als PKV-versicherter - war in den letzten 6 Jahren 1 Tag krankgeschrieben, zahle meine Arztbehandlungen in der Regel selber und prüfe die Rechnungen zudem sehr genau. Ist schonmal jemand auf die Idee gekommen, dass die günstigen Beiträge auch damit etwas zu tun haben könnten? Besserverdienende / Selbstständige sind nunmal leistungsträger, die sich tendenziell seltener krank schreiben lassen... Gut, die Beamten mit ihrem horrenden Krankenstand klammere ich mal aus. Ist ohenhin ein Unding, dass die sich - einkommensunabhängig - privat versichern dürfen. :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 19:54:15
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.089.405 von Ahnungslooser am 21.09.06 19:34:43"Die gesellschaftlichen Belastungen der medizinischen Versorgung werden zum Vorteil der Besserverdienenden ungerecht verteilt, was möglicherweise dieses System in Zukunft scheitern lassen wird. "


      Diese Aussage stimmt so nicht.
      71 % der PKV Versicherten verdienen unter der Beitragsbemessungsgrenze. Darunter sind auch Beamte des einfachen und mittleren Dienstes mit Euro 2.200 brutto.

      Die PKV ist als bei weitem nicht die Kasse der Besserverdienenden.
      Die Beitragsbemessungsgrenze ist im Übrigen eine willkürlich gewählte - politsch festgelegte - Grenze.

      Ferner ist die PKV ebenfalls solidarisch, da Sie zu einem erheblichen Teil die Finanzierung des deutschen Gesundheitssystem trägt. Ohne die Milliardenhohorare der PKV wäre das KV System in Deutschland ein Anderes. Ein Großteil der Hightechpraxen existieren nur durch die PKV Patienten. Die GKV Patienten kommen nur durch die Existenz der PKV in den Genuß dieser Leistungen.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:17:18
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.089.339 von new_kid_in_town am 21.09.06 19:33:35Meinst Du wirklich, die PKV könnte funktionieren, wenn sie nicht auf die Infrastruktur zurückgreifen könnte, die mit den Beiträgen der GKV-Versicherten aufgebaut wurde?



      Welche Infrastruktur wurde mit den Beiträgen der GKV aufgebaut ?
      Könntest Du mal ein Beispiel bringen, damit man sich was darunter vorstellen kann !
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:28:51
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.089.796 von SOM.you. am 21.09.06 19:54:15Diese Aussage stimmt so nicht.
      71 % der PKV Versicherten verdienen unter der Beitragsbemessungsgrenze. Darunter sind auch Beamte des einfachen und mittleren Dienstes mit Euro 2.200 brutto.



      Auch kleinere Selbstständige, die kein hohes Einkommen haben, sind privatversichert. Es ist sozialistisches Neidgeschwätz, wenn behauptet wird, dass die Privatversicherten die Besserverdienenden der Gesellschaft sind.

      Die PKV funktioniert noch und bringt bessere Leistungen für die Patienten und auch die Ärzte leben davon recht gut(im Gegensatz zur maroden sozialistisch organisierten GKV, bei welcher die Patienten schlechtere Leistungen erhalten und auch für die Ärzte kein ausreichendes Einkommen erzielt werden kann )
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:38:10
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.089.191 von new_kid_in_town am 21.09.06 19:25:38Der wesentliche Unterschied in diesem Fall ist, daß der Versicherte freiwillig ausscheidet und die vertraglichen Vereinbarung zwsichen ihmn und der PKV den Verfall seiner Rückstellungen an die Versichertengemeinschaft vorsehen. Was hier fehlt, ist der willkürliche Eingriff in seine Eigentumsrechte, der hat sich durch Vertragsabschluß vorher mit dieser Regelung einverstanden erklärt.

      Eine gesetzliche Regelung hingegen, die ihm nachträglich die von der Versicherung garantierten Rücklagen zwecks Abfederung steigender Kosten im Alter wär hingegen ein enteignungsgleicher Eingriff.

      Du kannst mir das schon glauben, ich sauge mir sowas nicht aus den Fingern. Rate mal, warum die Ulla Schmidt das nicht mehr weiterverfolgt.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:45:47
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.090.682 von A.Hultzsch am 21.09.06 20:38:10Du kannst mir das schon glauben, ich sauge mir sowas nicht aus den Fingern. Rate mal, warum die Ulla Schmidt das nicht mehr weiterverfolgt.

      Diese Enteignung würde vor dem Bundesverfassungsgericht niemals Bestand haben; vielleicht hat dies die Ulla auch schon gespannt.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:52:51
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.090.267 von StillhalterTrader am 21.09.06 20:17:18Nimm einfach nur die Kliniken. Zwar wurde der Bau der Kliniken nicht von der GKV finanziert sondern meist von Kommunen und Ländern. Aber der Betrieb der Kliniken ist nur durch die grosse Anzahl von GKV-Versicherten möglich.

      Jetzt wirst Du einwenden, der Grad der Nutzung würde auch erreicht werden, wenn alle privat versichert wären. Dem stimme ich zu. Wenn die private Versicherung jedoch die einzige Versicherungsmöglichkeit wäre, könnte die PKV niemanden mehr ablehnen, es sei denn, man nimmt in Kauf, dass ein großer Teil der Menschen nicht versichert ist, weil sie entweder aufgrund höherem Risiko oder als gering verdienende Familie die Beiträge nicht bezahlen können, oder durch welche Umstände auch immer, bereits so krank sind, dass sie niemals kostendeckend versichert werden können, z.B. weil sie mit erheblichen Behinderungen auf die Welt gekommen sind. Wenn die PKV aber jeden versichern muß, dürfte sie heute kaum anders dastehen als die GKV.

      Die PKV (ich bin selbst PKV versichert) betreibt reine Rosinenpickerei. Das die Beiträge der PKV nur durch unlautere Methoden so niedrig sein können, zeigt sich allein daran, dass der Verbandschef der PKV Beitragserhöhungen von bis zu 36% ankündigt, nur weil künftig die Altersrückstellungen der PKV-Mitglieder von diesen bei einem Wechsel der Versicherung mitgenommen werden können. Offensichtlich hat man hier bisher mit einem bestimmten Prozentsatz an nicht in Anspruch genommenen Altersrückstellungen gerechnet, um günstige Tarife darstellen zu können.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:57:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 20:59:34
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.090.923 von new_kid_in_town am 21.09.06 20:52:51> "Wenn die PKV aber jeden versichern muß, dürfte sie heute kaum anders dastehen als die GKV."

      Das darf schon deshalb bezweifelt werden, weil das GKV-System durch Intransparenz und Klüngelwirtschaft auffällt und somit erhebliche Effizienzrerserven hat. M. W. fließen etwa 150 Mrd. dieses Jahr, und niemand kann mir erzählen, daß da nicht zu rationalisieren wär. Privatisierung setzt in der Regel erhebliche Reserven frei, siehe z. B. die Klinikprivatisierungen, um beim Thema Gesundheit zu bleiben.

      Aber auch abgesehen davon, würde eine Privatisierung des Gesundheitswesens dem Patienten endlich die Möglichkeit geben, sich auszusuchen, wie er sich versichert.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:18:29
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.090.682 von A.Hultzsch am 21.09.06 20:38:10Also ich habe jetzt nochmal in den AVB meiner Versicherung nachgeschaut. Ich kann dort nichts finden, was darauf hinweist, dass Altersrückstellungen bei Beendigung der Versicherung verfallen. Vielleicht kannst Du mir einen Hinweis geben, unter welcher Rubrik der AVB das zu finden ist. Auch kann ich mich nicht erinnern, dass ich bei Abschluss des Vertrages explizit darauf hingewiesen wurde, dass von meinen Beiträgen aufgebaute Altersrückstellungen bei Beendigung der Versicherung einfach einbehalten werden. Ich würde dies auch als so wichtig ansehen, als das es nicht genügt, dies formelhaft im Kleingedruckten zu erwähnen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:19:20
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.090.923 von new_kid_in_town am 21.09.06 20:52:51Wenn die private Versicherung jedoch die einzige Versicherungsmöglichkeit wäre, könnte die PKV niemanden mehr ablehnen, es sei denn, man nimmt in Kauf, dass ein großer Teil der Menschen nicht versichert ist, weil sie entweder aufgrund höherem Risiko oder als gering verdienende Familie die Beiträge nicht bezahlen können, oder durch welche Umstände auch immer, bereits so krank sind, dass sie niemals kostendeckend versichert werden können, z.B. weil sie mit erheblichen Behinderungen auf die Welt gekommen sind.

      Verstehe ich nicht, da bei uns die staatliche Unterstützung zum Zuge kommt, wenn jemand wegen Arbeitslosigkeit usw. zu wenig Geld hat , eine KV zu bezahlen. Nach Hartz 4 bekommt man doch den Krankenversicherungsschutz finanziert. Warum soll der Krankenversicherungsschutz nicht privat organisiert sein, wenn die PKV es besser können als die marode sozialistisch organisierte GKV. Die notwendige Gesundheitsversorgung für alle wird doch nicht in Frage gestellt !
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:28:55
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.091.482 von new_kid_in_town am 21.09.06 21:18:29Versicherer sind bekannt dafür, daß sie sich gegen Ansprüche aller Art juristisch haargenau absichern. Wenn du wirklich in der PKV bist, wirst du irgendeine entsprechende Klausel in deinem Vertrag haben. Ich mach mir jetzt natürlich nicht die Arbeit, und suche für dich auf zig Seiten Versicherungsbedingungen. :laugh:

      Wenn du das nicht glauben willst, was ich sage und meinst, daß die Ulla die Altersrückstellungen einsacken darf, ohne Ärger mit der Verfassung zu bekommen, kannst du das gerne glauben und weiter hoffen, daß dir deine Altersrückstellungen abgeklemmt werden.

      Diese Frage ist ausführlich öffentlich diskutiert worden und nachdem die Verbände die Drohkulisse BVerfG aufgebaut hatten, sind die Stimmen aus der SPD (auch die von Herrn Münterfering) in diese Richtung sehr leise geworden. Warum wohl? Oder hast du schon mal einen Sozi erlebt, der darauf verzichtet hätte, Geld einzusammeln, um es woanders zu verplempern, wenn er es ungestraft machen kann?
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:31:17
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.090.923 von new_kid_in_town am 21.09.06 20:52:51RE: erneute falsche Annahme

      du sagst :weil sie mit erheblichen Behinderungen auf die Welt gekommen sind. Wenn die PKV aber jeden versichern muß, dürfte sie heute kaum anders dastehen als die GKV.


      Das stimmt nicht. Die PKV hat bei Geburt von Kindern deren Eltern in der PKV sind einen sog. Kontrahierungszwang mit Diskriminierungsverbot.
      Das heisst, die PKV versichert sehr wohl Menschen die mit erheblichen Behinderungen zur Welt kommen....und das sogar mit 1 Bett Zimmer und Chefarztbehandlung....ohne Risikozuschlag.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:32:03
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.091.092 von A.Hultzsch am 21.09.06 20:59:34Da gebe ich Dir unumwunden recht. Das ist es ja auch, was der Lauterbach immer wieder predigt, dass die Effizienz im Gesundheitswesen verbessert werden muss. Effizienzsteigerung bedeutet jedoch, Arbeitsabläufe, technische Hilfsmittel, Medikamente, Organistionsstrukturen (Verbände etc.) auf Ihren Sinngehalt zu überprüfen. Will da aber einer dran, wird gleich wieder "Sozialismus" geschrien. Ehrlich gesagt, finde ich das eigenartig. Kein Mensch schreit "Sozialismus", wenn in Unternehmen rationalisiert wird.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:41:39
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.091.780 von SOM.you. am 21.09.06 21:31:17Das bezweifel ich doch auch nicht. Meine Tochter ist z.B. als Frühchen auf die Welt gekommen. Der anschließende ca. 3-wöchige Krankenhausaufenthalt hat ca. 40.000,-- DM seinerzeit gekostet. Dies wurde von der PKV anstandslos bezahlt, ohne das ich für meine Tochter höhere Beiträge hätte bezahlen müssen. Ich wage nur zu bezweifeln, dass die PKV ebenso gut da stände, wenn sie jeden versichern müßte. Zumindest wären die Beiträge nicht mehr so günstig.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:42:30
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.091.788 von new_kid_in_town am 21.09.06 21:32:03Privatisierung bedeutet vor allem aber auch Vertragsfreiheit und Wettbewerb. Gerade da liegen erhebliche Potentiale.

      In der GKV ist es so, daß du vorne Geld hineinstecken mußt, daß sich nach deinem Einkommen berechnet und hinten sagt dir der Arzt, was er dafür machen kann und was extra kostet. Was er für die Spritze oder das Einrenken deines Hüftgelenks bekommt, erfährst du nicht. Du erfährst auch nicht, wenn er auf deinem GKV-Konto etwas bucht, was er nie gemacht hat.

      Wenn der Lauterbach erkannt haben will, wie ineffizient dieses GKV-System ist, wundert es mich, daß er die PKV abschaffen will. Der schafft ja nicht mal, die GKV wie sie jetzt schon ist zu reformieren. Wenn sie erst Staatsreligion ist, kann er das ganz vergessen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:53:27
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.091.726 von A.Hultzsch am 21.09.06 21:28:55Siehste, das habe ich mir auch erspart, jetzt zig Seiten durchzulesen und das noch zu verschiedenen Tarifen. Ich hätte aber erwartet, dass zumindest unter der Rubrik "Kündigung durch den Versicherungsnehmer" oder "Kündigung durch den Versicherer" etwas zu den Altersrückstellungen gesagt wird. Aber leider: Fehlanzeige!
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:54:51
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.000 von new_kid_in_town am 21.09.06 21:41:39> "Ich wage nur zu bezweifeln, dass die PKV ebenso gut da stände, wenn sie jeden versichern müßte. Zumindest wären die Beiträge nicht mehr so günstig."

      Die Kosten des Gesundheitswesens insgesamt wären jedenfalls deutlich niedriger, und die Leute könnte wählen, ob Basistarif, Teil- oder Vollkasko. Und nur darauf kommt es an. Außerdem frage ich mich immer, warum ich als PKVler für die selbe Leistung mehr als das doppelte der GKV-Sätze bezahle und die PKV trotzdem gut über die Runden kommt, obwohl sie angeblich so günstige Beiträge hat.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 21:55:43
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.021 von A.Hultzsch am 21.09.06 21:42:30Hälst Du es für sinnvoll, die Pflicht zur Krabnkenversicherung zu streichen?
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:04:18
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.304 von A.Hultzsch am 21.09.06 21:54:51Was machst Du mit demjenigen, der unterversichert ist? Willst Du ihn verrecken lassen, weil sein Tarif eine Behandlung nicht abdeckt? Ich halte es für sinnvoll, dass sich ein jeder so versichern muß, dass eine medizinisch notwendige Behandlung immer abgedeckt ist. Alles andere würde doch dazu führen, dass bestimmte Schlaumeier um Geld zu sparen auf die Tarifierung bestimmter Leistungen verzichten, weil sie meinen, das die ausgeschlossenen Leistungen von Ihnen niemals beansprucht werden.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:05:31
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.272 von new_kid_in_town am 21.09.06 21:53:27Na, dann kündige doch einfach und verklage die auf die Herausgabe deiner Alterrückstellungen. Und sag Bescheid, wenn du durch die Instanzen bist, auch der Ulla, wenn sie dann noch im Amt ist. :D

      Das wird verklausuliert schon irgendwo stehen oder allgemein irgendwo geregelt sein, mit entsprechendem Bezug im Vertrag. Exolizit muß da nicht mal was von Altersrückstellungen stehen. Ich fände es übrigens gut, wenn die Altersrückstellungen übertragbar wären, dann könnte man nämlich auch später gut wechseln. Das würde den Wettbewerb fördern. Wenn du jetzt lange dabei bist, ists wie bei der Mafia. Da kommst du auch nur mit den Füßen nach vorne raus.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:10:09
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.514 von A.Hultzsch am 21.09.06 22:05:31Also wenn jemand einen Rechtsanspruch gegen mich begründet, ohne das ich erkennen kann, dass er dies tut, würde ich ihn der arglistigen Täuschung bezichtigen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:19:59
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.540 von new_kid_in_town am 21.09.06 22:04:18Man müßte das so gestalten wie in der PKW-Haftpflicht, jeder muß sich versichern und zwar so, daß die stationäre Behandlung, Medikamente nach der Stand der Wissenschaft und die wesentliche ambulante Behandlung abgedeckt wäre. Und dann Tarife mit Selbstbehalt einführen, die man wählen kann und die dadurch deutlich günstiger sind.

      Übrigens ist ein Arzt in bestimmten Fällen (z. B. Lebensgefahr) auch dann zur Hilfeleistung verpflichtet, wenn der Betroffene gar nicht versichert ist. Ansonsten würde er sich strafbar machen. Übrigens gibt es schon heute Leute, die nicht versichert sind, ein m. E. untragbarer Zustand.

      Ein wesentlich Problem ist auch die Vollkasko- und Mitnahmementalität in der GKV. Ich erlaube mir noch anzumerken, daß in keinem Land der Erde so viele Leistungen von einem staatlichen Gesundheitswesen erbracht werden wie in Deutschland. Das ging ja soweit, daß die ständig klammen AOKs sogar Aerobic-Kurse bezahlt haben. Außerdem haben die meisten Länder höhere Selbstbeteiligungen. In der PKV sind Selbstbehalte üblich, z. B. kann man 10% seiner ambulanten Kosten selbst übernehmen oder Kosten bis zu XY €. Dafür ist der Beitrag dann deutlich niedriger.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:24:35
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.671 von new_kid_in_town am 21.09.06 22:10:09Also, ich habe mal gegoogelt, damit du mir nicht weiter Löcher in den Bauch fragst. :D Das ist der Standpunkt der PKV:

      "In der PKV sorgen die Versicherten als Gemeinschaft für ihre im Alter steigenden Gesundheitskosten vor. Ihre Alterungsrückstellungen sind folglich keine persönliche Spareinlage, sondern Deckungskapital für die zukünftigen Krankheitskosten eines Kollektivs. Dass dieses nicht zur individuellen Auszahlung oder als Mitgift für die GKV zur Verfügung steht, ist in zahlreichen Gutachten einwandfrei nachgewiesen."
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:28:05
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.843 von A.Hultzsch am 21.09.06 22:19:59Naja, darauf zu spekulieren, das im Falle eines Falles der Arzt zur Behandlung verplichtet ist, würde ich als Schmarotzertum bezeichnen.

      Und wenn die AOK Aerobic-Kurse bezahlt, würde ich das eher als Präventionsleistung ansehen, die evtl. viel Geld spart. Präventiv wird doch eh' viel zu wenig gemacht.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:30:13
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.928 von A.Hultzsch am 21.09.06 22:24:35Wer hat die Gutachter bezahlt? Entschuldige das nächste Loch in Deinem Bauch. :keks:
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 22:32:11
      Beitrag Nr. 70 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.092.997 von new_kid_in_town am 21.09.06 22:28:05> Naja, darauf zu spekulieren, das im Falle eines Falles der Arzt zur Behandlung verplichtet ist, würde ich als Schmarotzertum bezeichnen.

      Es ging darum, ob die Leute "verrecken", was nicht der Fall ist.

      > Und wenn die AOK Aerobic-Kurse bezahlt, würde ich das eher als Präventionsleistung ansehen, die evtl. viel Geld spart. Präventiv wird doch eh\' viel zu wenig gemacht.

      Ja klar, und Fitnessstudio, Schwimmen, Tauchen, Skifahren. Wie wärs mit der Bezahlung eines Mountain-Bike? Kann nur der Gesundheit dienen. :D

      Muß leider weg, schade, weil es gerade witzig wird. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 23:02:13
      Beitrag Nr. 71 ()
      Da macht es ja mal richtig Spaß mitzulesen!

      Die private Krankenversicherung ist meiner Meinung nach deswegen besser, weil sie das Mitdenken der Mitglieder fördert und fordert! Ich überlege mir, ob ich zum Arzt gehe wegen einer Kleinigkeit oder mich eventuell besser selbst versorge. Ob ich die Rechnung von der Kasse bezahlen lasse oder nicht besser selber zahle. Ich weiß genau, was die Leistungen kosten, weil ich eine Rechnung bekomme, da ist nix tricksen!

      Meiner Meinung nach könnten die Systeme so wie sie sind beibehalten werden (hat ja schließlich die letzten fünf Jahrzehnte auch geklappt). Man muß nur grundsätzlich am System etwas ändern. Beispiele: Rechnungen für GKV-Patienten, Selbstbeteiligung gegen geringere Beiträge für GKV-Patienten wie jetzt auch schon bei der PKV. Weniger Spezialpraxen, sondern Facharztbehandlung wie in den Niederlanden im Krankenhaus. Warum 250 GKV-Kassen??? Da geht viel zu viel an Verwaltungskosten drauf!
      Das Apotheken-/Pharmasystem kann auch geändert werden...die Medikamente gibt es garantiert auch billiger....oder muß es immer die 50er-Packung sein??

      Das sind nur meine laienhaften Vorstellungen...
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 01:29:23
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.091.726 von A.Hultzsch am 21.09.06 21:28:55Der Diskussion heute bei Illner nach zu urteilen, ist das Thema Altersrückstellungen doch noch nicht vom Tisch. Und eigenartig, die Vertreterin des BMG, Späth und Bütikofer waren sich in seltener Eintracht einig, am besten gleich in dieser Runde zu beschließen, daß die Altersrückstellungen künftig bei Wechsel der Versicherung, auf die neue Versicherung zu übertragen seien. Scheinbar alles Verfassungsfeinde. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 09:23:06
      Beitrag Nr. 73 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.094.504 von new_kid_in_town am 22.09.06 01:29:23Das muß ein Mißverständnis zwischen uns sein. Ich habe lediglich gesagt, daß nach meiner Meinung das Einkassieren der Altersrückstellungen verfassungswidrig wäre. Ich habe nie gesagt, daß die Übertragung der Altersrückstellung im Zuge eines Versichererwechsels beim BVerfG keinen Bestand haben würde. Dann bleibt die Kohle ja beim Versicherten. Wie sowas beim BVerfG ausgehen würde, ist m. E. völlig offen.

      Ich habe außerdem gesagt, daß ich die Möglichkeit der Mitnahme der Alterrückstellungen beim Versichererwechsel innerhalb der PKV selbst gut finden würde. Wie das allerdings beim Wechsel von der GKV zur PKV funktionieren soll, ist mir schleierhaft. das könntest du ja mal erklären. :confused:

      Ich hab die Sendung nicht gesehen, kann mir aber nicht vorstellen, daß ein Mann wie Späth den Plan, Rückstellungen von der PKV zur GKV zu transferieren, umgekehrt aber nicht, gut findet. Wahrscheinlich ahst du den auch mißverstanden. Bei dem Bütikofer überrascht mich das nicht, der war ja früher mal in einer dunkelroten Splittergruppe (KBW), und daß die Vertreterin des BMG den eigenen Plan gut findet, ist ja nun die totale Überraschung. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 09:33:12
      Beitrag Nr. 74 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.093.398 von betzo am 21.09.06 23:02:13Das klingt alles ganz vernünftig, nur geht das deswegen nicht, weil die GKV so wie jetzt nicht zukunftsfähig und außerdem kaum zu reformieren ist und die linken Sozialreformer die Debatte auf die Frage PKV oder GKV reduzieren wollen. Dann kann die Antwort nur sein, die GKV abzuschaffen. Leider ist das politisch nicht möglich, jedenfalls derzeit nicht.

      Ich gehe allerdings davon aus, daß die GKV später (in 10 oder 20 oder 30 Jahren?) auf eine Basisversicherung mit erheblichen Leistungsauschlüssen reduziert wird, ganz egal, ob es dann noch die private Vollversicherung gibt. Zusatzversicherungen wird es ja immer geben und die werden dann boomen. Die sog. 2-Klassenmedizin läßt sich eh nicht verhindern, die gab es immer und wird es immer geben.
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 09:57:37
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.094.504 von new_kid_in_town am 22.09.06 01:29:23Und eigenartig, die Vertreterin des BMG, Späth und Bütikofer waren sich in seltener Eintracht einig, am besten gleich in dieser Runde zu beschließen, daß die Altersrückstellungen künftig bei Wechsel der Versicherung, auf die neue Versicherung zu übertragen seien.

      So einig waren die Genannten nicht. Die Diskussion über die Übertragung Altersrückstellungen kam zustande, indem Bütikofer dem Späth widersprochen hat, nachdem Späth behauptet hat, dass es mehr Wettbewerb bei der PKV geben würde. Als Beispiel nannte dann Bütigkofer, den Tatbestand , dass die Privatversicherten ihre Altersrückstellungen nicht mitnehmen könnten , wenn sie die Privatkasse wechselt. Das war für Bütikofer bereits der ausreichende Beweis, dass es bei den PKVs keinen Wettbewerb gibt.
      Darauf antwortete Späth, dass die Übernahmemöglichkeit der Altersrückstellungen jederzeit durch Gesetz geregelt werden kann, worauf die Vertreterin des BGM antwortete, dass dies bereits im Gesetzesentwurf geregelt ist.
      So groß war die Eintracht nicht, wie ich meine, da der frühere Kommunist Bütikofer unterstellte, dass bei PKVs kein Wettbewerb besteht und dies offenbar nur bei einer Bürgerversicherung mit einer staatlichen Einheitskasse der Fall wäre, die er in der Diskussion vehement verteidigte.
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 10:06:34
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.097.788 von StillhalterTrader am 22.09.06 09:57:37Siehste! Das habe ich mir nämlich genau so gedacht. Bei dem Bütikofer habe ich außerdem andauernd den Eindruck, daß er intellektuell nicht durchsteigt, wenn es komplizierter wird. Insofern paßt der mit Claudi perfekt zusammen, nicht nur beim Übergewicht. Ganz anders die Fraktionsführung mit Künast und Kuhn, die beiden haben was auf dem Kasten.
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 10:40:48
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.097.938 von A.Hultzsch am 22.09.06 10:06:34Es ist halt unwahrscheinlich lustig, wenn der Bütikofer dem Späth
      bei der Frage Wettbewerb bei der PKV widerspricht und dann daraufhin die Bürgerversicherung als Ideal verteidigt. Gerade der Bütikofer , der intellektuell 3 Klassen unterhalb vom Späth rangiert, will dem Späth Nachhilfeunterricht in Sachen Wettbewerb bei KV erteilen; das ist mehr als komisch.
      Avatar
      schrieb am 22.09.06 10:43:39
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.098.631 von StillhalterTrader am 22.09.06 10:40:48SPD= Schwere politische Dummheit
      CDU= Chaos durch Unfaehigkeit
      Mann o Mann was fuer einen Haufen haben viele da gewaehlt?
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 18:57:00
      Beitrag Nr. 79 ()
      Ulla und die Kommunisten

      In den siebziger Jahren kämpfte sie als Maoistin gegen die SPD. Der Verfassungsschutz hatte sie im Visier, sie riskierte das Berufsverbot. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt spricht erstmals ausführlich über ihr rotes Jahrzehnt.


      Mitten im Gespräch hebt sie plötzlich den Arm, ballt die Hand zur Faust: „Für Freiheit und Gerechtigkeit wäre ich ins Gefängnis gegangen.“ Das ist ein Satz, der zu einem Menschen, der im Geburtsjahr der Bundesrepublik im freien Westen geboren ist, nicht so ganz passen mag. Das klingt nach Rosa Luxemburg. Aber Ulla Schmidt spricht über das Jahr 1976 in Aachen und erklärt damit ihre halbe Biografie. Weshalb sie das Berufsverbot als Lehrerin nicht scheute, sondern herausforderte. Sie sagt den Satz über ihr Leben, das vor genau dreißig Jahren fast eine ganz andere Wendung genommen hätte als die von ihr gewünschte. Als der Verfassungsschutz sie überwachte als potenzielle Staatsfeindin. Aber der Satz zeigt auch eine leichte Tendenz zur Verklärung.

      In den siebziger Jahren klangen die Sätze der vom Verfassungsschutz so benannten Neuen Linken anders. Sie waren durchdrungen von einem Vokabular der Gewalt, gänzlich entindividualisiert. In den K-Gruppen herrscht eine klare Sprachdoktrin, auch beim Kommunistischen Bund Westdeutschlands (KBW), dem ehemalige Mitglieder in späteren Publikationen selbstanklagend Sektencharakter zusprechen(*). Man habe sich nach einiger Zeit die Einheitssprache des Zentralorgans Kommunistische Volkszeitung (KVZ) derart angeeignet, dass alles, was nicht in die dazugehörigen vorgegebenen Denkschemata passte, als „falsch oder bürgerlich abgelehnt wurde“. Der Verfassungsschutzbericht der Regierungszeit Helmut Schmidts schreibt über das Jahr 1976: „Im KBW, der nach wie vor den ‚bürgerlichen Staatsapparat‘ zerschlagen und über die ‚proletarische Revolution‘ gewaltsam die ‚Diktatur des Proletariats‘ erreichen will (Grundsatzrede des Sekretärs des Zentralen Komitees – ZK – des KBW am 27./28. März), kam es zu heftigen Richtungskämpfen.“ Am 16. September 1976 – mitten im Wahlkampf der damals 27-jährigen Aachener KBW-Bundestagskandidatin Ulla Schmidt – titelt die Kommunistische Volkszeitung „Ewiger Ruhm dem Vorsitzenden Mao Zedong, Führer und Lehrer des chinesischen Volkes, Lehrer des internationalen Proletariats“ und druckt ein Kondolenzschreiben an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas als Aufmachertext der ersten Seite.

      „Das waren bewegte Zeiten damals“, resümiert Ulla Schmidt heute kurz und knapp. In ihrem Ministerbüro in der Berliner Wilhelmstraße hängt ein tafelgroßes, heitere Macht ausstrahlendes modernes Gemälde mit längs angeordneten Farbstreifen, das sie sich ausgesucht hat. Knallrot in der Mitte. Am Regal lehnt eine Pferdepeitsche, die ihr jemand für die Gesundheitsreform geschenkt hat. Die Mitfünfzigerin präsentiert sie grinsend, mag die Ironie. Vor einem steht eine Stärke ausstrahlende Persönlichkeit von heiterer Macht, der taktisches Geschick nachgesagt wird. Anders als im dauergequält schauenden stirngerunzelten Gesicht des ehemaligen Außenministers Joschka Fischer erkennt man in dieser Frau von heute nichts, was auf jene Zeit verweist. Bisher mied sie das Gespräch über ihre kommunistische Vergangenheit. Sie schäme sich für diese Zeit, heißt es in ihrem Umfeld. Doch diese Scham ist kaum spürbar, wird nicht benannt, muss tief vergraben im Inneren stecken. So wie Worte, Namen, Fakten im Gedächtnis so verblasst sind, dass sie sich nicht einmal an den Namen der Nebenorganisation des KBW erinnern mag, der sie sich angeschlossen hatte.

      Weil der KBW eine mit Weltverbesserer-Impetus öffentlich auftretende und mit eigenen Blättern publizierende, straff organisierte Kaderorganisation war, die im Gegensatz zu anderen Gruppen weder konspirativ noch mit Decknamen agierte und so für den Verfassungsschutz sehr transparent war, traf viele im Lehramt stehende Mitglieder in jenen Jahren das Berufsverbot, ermöglicht durch den noch von der Brandt-Regierung 1972 verabschiedeten Extremistenbeschluss – genannt: Radikalenerlass. Im Jahr 1976 kandidierte die Referendarin Ulla Schmidt im katholischen Aachen erstmals bei einer Bundestagswahl. Schmidts Gegenkandidat war Dieter Schinzel von der SPD. Er sollte später zum politischen Ziehvater der erfolgreichen, mit satten Aachener Direktmandaten in den Bundestag gewählten SPD-Abgeordneten und späteren Ministerin werden. Ein langer Weg.

      Die Sozialdemokratie diente dem KBW im Jahr 1976 als Feindbild: „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten.“ Die angehende Lehrerin wurde ihrerseits von der Gewerkschaft ausgeschlossen, in der sie sich schon während des Studiums engagiert hatte. 1976 wurde das Todesjahr von Mao Zedong gefeiert, dem vermeintlichen Helden, von dem sie glaubten, er habe in China einen „humanen Sozialismus“ etabliert, wie Ulla Schmidt diese kollektive Naivität beschreibt. „Das erschüttert mich im Nachhinein am meisten, dass wir das geglaubt haben.“ Dass sie die Unterdrückung nicht gesehen habe. Jugendlicher Idealismus sei das gewesen.

      Heute will sie lieber Fünfe gerade sein lassen, nicht so genau hinschauen. Konkreter zu werden, hieße erklären zu müssen, wie man sich für einen von ihnen so genannten „Führer“ in China mit martialischer Sprache und an frühere totalitäre Systeme erinnernde Bilder von Massenaufmärschen so begeistern konnte. Man hatte damals nicht das Faktenwissen von heute, aber ausreichend Information, um misstrauisch zu sein. Ulla Schmidt lacht das weg im Gespräch. „Wir hatten ja noch keine globalisierte Welt wie heute, kein Geld dorthin zu fahren.“

      Im Jahr 1976 ist die chinesische Kulturrevolution beendet und Ulla Schmidt hat ihr zweites Staatsexamen abgeschlossen. Sie lebt getrennt von ihrem Mann, einem ehemaligen Führer des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes und ist allein erziehende Mutter einer fünf-jährigen Tochter. Teilt sich ein Haus mit Freunden, jeder hat seine eigene Wohnung. „Eine Wohngemeinschaft – das wollte ich nicht.“ Als Arbeiterkind passte Ulla Schmidt nie so ganz typisch in die von Bürgerkindern geprägte K-Szene, erzählen Weggefährten, „die war immer schon down-to-earth und nicht so verrückt wie die anderen.“ Sie habe dann früher begriffen, dass dies ein falscher Weg sei, erzählt ein Mitstreiter, heute graue Eminenz der Aachener Grünen.

      Eine Exotin unter privilegierten Akademikersprösslingen. Ihre Tochter besucht einen kirchlichen Kindergarten. Schmidt bewirbt sich als Grund- und Hauptschullehrerin und kandidiert gleichzeitig für den Bundestag im Namen einer K-Gruppe, eine damals gewagte Kombination. Doch aus der Sicht der Ulla Schmidt steckt darin noch heute eine Logik. Zum einen brachte erst die Studentenbewegung viele Frauen dazu, sich selbstverständlicher in der Politik zu engagieren und nach einem Hochschulabschluss und Beruf zu streben. Sie sieht sich in dieser Tradition. Zum anderen hat sie sich aus einfachsten Verhältnissen über Bildungsangebote hocharbeiten können und daraus auch einen politischen Gestaltungswillen entwickelt, vergleichbar mit der Geschichte von Gerhard Schröder. Die von ihm berufene Gesundheitsministerin hat gleich doppelt gesellschaftliche Stigmatisierung in einem Arbeiterviertel der fünfziger Jahre erlebt, selbst Kind einer allein erziehenden, geschiedenen Mutter. Sie besuchte eine Schule, die ihr trotz guter Noten und Unterstützung der Mutter verweigerte, auf ein Gymnasium zu wechseln. Es sei damals nicht üblich gewesen, Mädchen in die höhere Bildung zu schicken.

      In einer Zeit, in der die Durchlässigkeit des Bildungssystems erst langsam beginnt, macht Ulla Schmidt mit eisernem Willen über ein Aufbaugymnasium Abitur, um zu studieren – als einzige in der Familie. Aufgewachsen im sozialen Wohnungsbau, zweieinhalb Zimmer für alle, zu Hause nie ein eigenes Zimmer gehabt. Für die jüngere Schwester spielt sie Mutter und Vater zugleich, prügelt sich für sie auf der Straße. „Ich bin ein typisches Kind der sozialliberalen Bildungsreform.“ Diese frühe Erfahrung von sozialer Ungleichheit und Bildungschancen sowie ein Freundeskreis in der linken Studentenbewegung bringen sie als Twen schließlich dazu, sich bei den Kommunisten für eine scheinbar bessere Welt zu engagieren (siehe Kasten). Heute schaut sie auf eine lange Lehreramts- und Politikerlaufbahn zurück und schätzt ihr Ministerdasein. „Ich bin dankbar, dass ich etwas werden konnte aus anderen Kreisen.“ Es bleibt der Widerspruch ihres Lebens, dass sie ausgerechnet das System bekämpfte, das ihr all dies ermöglichte. Daher muss die Scham rühren, daran zu denken oder darüber zu reden.

      Als Grund- und Hauptschullehrerin wird sie 1976 nicht in den Schuldienst aufgenommen. Sie hatte sich geweigert zu unterschreiben, niemals Mitglied einer kommunistischen Gruppe zu sein. In der Parteizeitung vom 15.Juli 1976 wird sie zur Heldin stilisiert, die sich in einem als Broschüre gedruckten offenen Brief an den Regierungspräsidenten geweigert hatte, sich auf das Grundgesetz vereidigen zu lassen.

      Es folgt ein schlecht bezahlter Job als Assistentin des Geschäftsführers bei Woolworth in Aachen, ihrer Heimatstadt. Sie dachte damals, das werde ihr Lebensjob. „Sie wussten, dass Ihnen Berufsverbot als Lehrerin drohte?“„Sicher, ich wusste das. Aber für Freiheit und Gerechtigkeit wäre ich ins Gefängnis gegangen.“

      Dieser Satz. Die Faust. Dann: „Nee, für Feiglinge war dat alles nichts damals“, sagt sie unbekümmert in ihrem Aachener Singsang. Es wurden schließlich 131 Stimmen für diese rein symbolische Kandidatur abgegeben. Für eine kommunistische Gruppe, der sie ihren Angaben nach noch nicht mal beigetreten war. „Arbeit adelt“, habe sie sich gedacht, als sie bei Woolworth anfing. Punkt.

      Die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt lässt sich nicht beirren. „Als ehemaliger K-Gruppler hat man taktisches Geschick entwickelt, man kann gut reden und argumentieren“, so beschreibt der einstige KPD-Vorsitzende und heutige taz-Journalist Christian Semler den erlernten Vorteil etwa gegenüber den Funktionären der klassischen Volksparteien, die nichts anderes kennen. Man kann sich Schmidt gut vorstellen in einer Runde von aggressiven Vertretern der Ärzteschaft, Privatkassen und der Pharmaindustrie. Mit ihnen gegen eine Zweiklassenmedizin zu streiten, für die Beibehaltung des Solidarprinzips im Gesundheitssystem, gegen die schlechtere Behandlung von gesetzlich Versicherten. Die Kampfeslust sitzt tief. „Ich habe den Ehrgeiz, meine Sachen durchzusetzen“, sagt sie, wenn man sich mit ihr zusammen durch die Biografie tastet, deren Jahre vor 1983 sie bisher nirgendwo genauer ausgebreitet hat. Sie führt ihren starken Willen eher auf die Kindheit als auf die KBW-Zeit zurück. Das komme vielleicht „aus der Straße“, in der sie als Scheidungskind einer tagsüber in der Fabrik arbeitenden Mutter immer ein wenig angefeindet gewesen sei. Diese ihr eigene Sturheit, die habe man ihr schon als Kind nachgesagt, als sie ablehnend den Kopf schüttelte bei mitleidig-abfälligen Angeboten, zum Mittagessen zu kommen. Danke, bei uns gibt es zu essen. In diesem Deutschland der fünfziger Jahre wäre es besser gewesen, die Mutter wäre Witwe, nicht geschieden. Das wäre dann eine Legitimation von ganz oben gewesen.

      Bei Ulla Schmidt ist immer alles gut ausgegangen. Das macht vermutlich die bis heute anhaltende Kampfeslust. Für Überzeugungen hat man zu kämpfen, koste es, was es wolle. Die christdemokratische Kanzlerin Angela Merkel nennt Schmidt nun anerkennend ihre „renitenteste Ministerin“. Die FAZ titelt „Die Resistente“. Renitent, resistent. Gesundheitsminister hatten nie einen guten Platz auf der Beliebtheitsskala der führenden Politiker. Daher bezieht sie ihre Energie nicht. Im rheinischen Karneval war sie eine der beliebtesten Hassfiguren und das Jahr hat erst begonnen. Die von ihr vorgearbeitete Gesundheitsreform kommt ab April 2006 in die entscheidende öffentliche Diskussionsphase.

      Drei Monate lang hatte sie 1976 bei Woolworth gearbeitet, als ihr noch vor der damaligen Bundestagswahl die Schulbehörde schließlich doch eine Stelle anbot, um kurz nach ihrem Antritt ein Entlassungsverfahren gegen sie einzuleiten. Als Sonderschullehrerin in Stolberg, einer verrufenen Gegend im Kreis Aachen. „Die dachten vermutlich, ich lehne ab, wenn sie mich in die Prärie schicken, aber ich hätte jeden Lehrerposten angenommen.“ Dass Ulla Schmidt also ungeplant Lehrerin für Lernbehinderte wurde, hat sie dem KBW und den zeitgeschichtlichen Umständen zu verdanken.

      Ulla Schmidt saß lange im Kabinett Schröder einem ehemaligen Mitglied des KB Nord gegenüber, dem Grünen-Politiker Jürgen Trittin. Der sich jedoch von den KBW-Genossen als „nicht halb so Mao-treu“ abgrenzt. Und sich wunderte, als er die Vorgeschichte der Kollegin erfuhr: „Ulla Schmidt wirkte auf mich immer wie eine in der Wolle gewaschene Sozialdemokratin“, sagt Trittin über seine Kabinettskollegin, der ihr in früherer Funktion in den siebziger Jahren nie begegnet war. „Wir empfanden den KBW immer als ein bisschen zwanghaft, mit Leuchtstift das Zentralorgan studierend.“ Er, Trittin, glaube nicht, dass Ulla Schmidt dort besonders glücklich wurde als lebensfrohe Rheinländerin.

      Man spürt heute noch ihren Stolz, den Kampf mit den Behörden überstanden zu haben. Mit geradem Rücken, ohne zu lügen. „Sie haben mir geschrieben, ich hätte mörderische Regimes unterstützt.“ Stattdessen hätten ihre Schüler nach einer Buchlektüre über Kinder in Zimbabwe Geld spenden wollen. Mehr sagt sie nicht. Vielleicht ist das wirklich die am Leben erhaltene verkürzte Erinnerung nach knapp 30 Jahren. Sie erzählt nichts davon, dass KBW-Jugendgruppen ganze Lagerfreizeiten unter das Motto „Gewehre für die Jugend in Zimbabwe – proletarische Revolution und bewaffneter Aufstand in Deutschland“ stellten. Auch nicht, dass ihr Parteiblatt den Regierungsbehörden selbst die These geliefert hatte, dass über die Spendenaktion mit dem Titel „Gewehre für die Jugend Zimbabwes“, eine U. Schmidt in ihrer Klasse 30 Mark einsammeln ließ.
      Das Verfahren wird sich über Jahre ziehen. Sie hat die Akten noch im Keller. Schmidt bekommt Hilfe von einer älteren, streng gläubigen Schulrätin mit Dutt und einem unerschütterlichen Willen, diese in ihren Augen begabte Sonderschullehrerin im Unterricht zu behalten. „Man hat Glück, wenn man auf solche Leute trifft. Wäre da ein schwächerer Mensch an dieser Stelle gewesen, hätte ich das nicht durchgehalten.“

      Ulla Schmidt wendet sich nach dem Deutschen Herbst 1977 vom KBW ab. In ihren Augen hatte sich die Partei nicht scharf genug vom RAF-Mord an Hanns Martin Schleyer distanziert. „Wie man damals versuchte, mit Gewalt politische Ziele durchzusetzen, das hat mich erschreckt.“ Ab diesem Zeitpunkt verliert der Bund laufend Mitglieder. Der KBW-Vorsitzende fährt zu Pol Pot nach Kambodscha, um anschließend den Massenmörder zu verherrlichen. Eine bereits abgespaltene realpolitisch orientierte Gruppe um Ralf Fücks wird zur Gründergeneration der Grünen. Dass Ulla Schmidt bei den Sozialdemokraten landet, wirkt ungewöhnlich. Aber letztlich waren es nur drei Jahre zwischen 1975 und 1978, in denen sie sich kommunistisch engagierte, während ihre Kirchen- und Gewerkschaftsprägung stärker wirkte. Ihre jüngere, bei den Grünen engagierte Schwester Brigitte Radke, mit der sie heute ein Haus in Aachen teilt, erklärt das so: „Den Sozialdemokraten war das Soziale wichtiger als den Grünen, das passte besser zu Ulla.“ Bei ihr selbst klingt es noch einfacher: „Die Grünen waren mir immer zu durcheinander.“

      Zunächst wollte Schmidt nichts mehr mit Politik zu tun haben. Nach ihrer Voll-Rehabilitierung als Lehrerin und Wiederaufnahme in die Gewerkschaft engagierte sie sich im Personalrat. Das reichte. Doch ihre Mutter zog es nach dem Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt 1982 in die SPD. Ulla Schmidt fuhr sie zu den Versammlungen. Und dann kam der SPD-Bundestagsmann Dieter Schinzel ins Spiel, der ihr politisches Talent bereits aus dem Wahlkampf 1976 kannte. 1983 ist sie Mitglied der SPD, 1990 im Bundestag. Schmidt wechselt von den SPD-Linken zu den wirtschaftsliberalen Seeheimern. Sie habe dort mehr Wärme gefunden. „Es ist gut, seine Freunde zu haben, wenn es so hart kommt.“ Also eine Schröder-ähnliche Wendegeschichte, die so viele 68er-Bewegte unternahmen? „Wissen Sie, die Einteilung in linke oder rechte Politik, dat bin ich so leid.“ Da klingt erstmals ein wenig Müdigkeit in der Stimme.

      http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=1086
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 19:46:55
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.135.701 von CaptainFutures am 23.09.06 18:57:00Die Frau Merkel müßte so langsam kapieren, dass mit der früheren Kommunistin Ulla Schmidt keine vernünftige Gesundheitsreform möglich ist. Das die Zusatzbeiträge auf ein Prozent des Einkommens begrenzt werden sollen, wenn die gesetzliche Kasse mit den einheitlichen Beitragseinnahmen aus dem geplanten Gesundheitsfonds nicht auskommt, zeigt doch das ein solches System nicht funktionieren kann. Da keine gesetzliche Kasse pleite werden kann, müssen dann die Steuerzahler oder die anderen Kassen, die besser arbeiten, wieder einspringen. Damit kann man keinen Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Kassen realisieren.
      Weiß eigentlich die frühere Kommunistin Ulla Schmidt, was Wettbewerb ist ? Ich glaube nicht.
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 22:20:24
      Beitrag Nr. 81 ()
      Ich habe den Eindruck, dass hier ein paar Privilegierte nur Angst um ihren Sonderstatus in der PKV haben, die kostenintensive Patienten einfach an die GKV verweist und nur deshalb scheinbar funktioniert.
      Ich lese hier immer, dass die Privatisierung die Lösung aller Probleme ist. Ich behaupte die Privatisierung ist das Eingeständnis, das man selber nur unfähig ist die Probleme zu lösen. Da verkauft man dann die Privatisierung als Allheilmittel auch wenn dies auf Dauer zu Lasten der Bürger geht. Man denke nur an die Deutsche Bahn , Telekom und Post. Was nicht rentabel ist wird nicht gemacht, d.h. Bahnhöfe, Zugverbindungen, Filialen und Personal werden wegrationalisiert, die Infrastruktur in ländlichen Gegenden wird vernachlässigt oder gar ignoriert. Die Kosten für diese Rationalisierungen (z.B. Hunderttausende Arbeitslose) trägt aber wieder der Bürger, während die Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet werden, die für ihre Rendite nur ein paar Mausklicks machen mussten. Der Privatisierungserlös wird durch diese Kosten schnell aufgezehrt und steigende Preise für Telefon, Bahnfahren und Porto kosten den Bürger am Ende noch mehr. Die Meisten können damit leben, dass sie 20km bis zum nächsten Postkasten fahren müssen, sich der Internetzugang auf ein 56k Modem beschränkt oder der nächste Bahnhof eine Stunde entfernt ist. Nur wie sehen die Einschränkungen bei unserer Gesundheit aus?? Entwickelt ein Pharmakonzern ein Mittel um Aids zu heilen, mit dem er nur noch 100 Millionen Euro Umsatz macht, wenn dadurch sein Blockbuster Medikament überflüssig wird, dass 2 Milliarden Euro Umsatz einspielt?? Wie sieht’s den in der privaten Versicherungswirtschaft aus?? Ist das nicht die Branche bei der man am meisten kämpfen muss, wenn man mal die Leistungen beansprucht, für die man vorher 20 Jahre lang eingezahlt hat. Und wenn man ein paar Mal die Frechheit besaß die bezahlten Leistungen zu beanspruchen, wird der Vertrag gekündigt ( man ist ja schließlich unprofitabel ) und man kommt auf eine schwarze Liste auf die alle Versicherer Einsicht haben, was die Branche natürlich leugnet, aber von den Verbraucherzentralen bestätigt wird. Ein Neuvertrag ist damit fast ausgeschlossen.

      Die PKV ist ein Witz, stellt euch doch mal vor, eure Gesundheitsversorgung hängt von Managern ab, die trotz Milliardengewinnen Massenentlassungen beschließen. Oder Manager die trotz Milliardengewinnen die Gebühren weiter erhöhen, im Stile der Energieversorger mit fadenscheinigen Begründungen. Im Gesundheitssystem bedeutet dies eben die Beiträge werden erhöht oder es werden wie jetzt in der GKV einzelne Leistungen gestrichen, Stück für Stück - GEWINN GEWINN.

      1. Die PKV funktioniert doch nur, weil schon bei der Aufnahme alle aussortiert werden, von denen die PKV erwartet, dass sie mehr Ausgaben als Einnahmen verursachen. Risikogruppen und Kranke werden abgelehnt oder müssen horrende Risikoaufschläge bezahlen. Da sich diese Gruppen das nicht leisten können, landen sie in der GKV und die PKV ist fein raus und profitabel.

      2. Trotz dieses Privilegs sind die Beiträge der PKV in den letzten Jahren wesentlich stärker gestiegen als die der GKV. Und wer als PKV Versicherter ins höhere Alter kommt, dem wird beim Anblick des Beitrags das Lachen vergehen, denn dann zählt auch er zur Risikogruppe (Finanztestartikel).

      3.
      Zitat:
      Grund hierfür sind neue Pläne von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), den privaten Krankenversicherungen (PKV) erstmals eine Versicherungspflicht aufzubürden. Nach ersten Berechnungen der Versicherungswirtschaft könnte dies die Prämien bis zu 70 Prozent verteuern.

      Wenn man der PKV also das Privileg nimmt, nur die profitablen Menschen zu versichern, dann steigt der Beitrag schlagartig um 70%. Ich finde das sollte doch zu denken geben.

      4. Die PKV will am Ende vom Jahr nicht nur eine schwarze 0 erwirtschaften, sondern sie wollen Gewinne erwirtschaften. Und diese Gewinne müssen von Jahr zu Jahr, am besten zweistellig gesteigert werden. Das geht Anfangs vielleicht noch aber die Gesundheitskosten werden aufgrund der demographischen Entwicklung und der längeren Lebenserwartung langfristig stark steigen. Und dann zahlen wir eben die höheren Beiträge oder müssen auf Leistungen verzichten, damit die Gewinne passen.

      Wir brauchen keine PKV sondern Politiker, die in unserem Gesundheitssystem mal dermaßen aufräumen, dass das Blut der Lobbyisten nur noch so spritzt. Eine GKV an sich ist nicht das Problem sondern die ganzen Blutsauger (Pharma, Verbände, Versicherer, Zulieferer) müssen entfernt oder gestutzt werden. Man könnte soviel Geld einsparen, wenn ich nur die ganzen Maschinenparks in den einzelnen Praxen betrachte. Das könnte man vor allem in den Ballungsgebieten zentralisieren. Dann müssten die Maschinen nur einmal angeschafft werden.
      Der "Gesundheitschip" sollte endlich eingeführt werden, damit die Behandlungen von einem jeden Arzt chronologisch auf dem Bildschirm aufgeführt werden kann und unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden. Popup Fenster können vor Allergien, Medikamentenunverträglichkeiten usw. warnen. Was da alleine an Papier-, Druck- und Portokosten und Arbeitszeit eingespart werden kann, wenn dann die ganzen Formulare elektronisch bearbeitet und versendet werden können ......Die Ärzte hätten wieder viel mehr Zeit für ihre Patienten. Belohnung von gesundheitsbewusster Ernährung . Prävention von häufigen Krankheiten bzw. Gebrechen (Krebsvorsorge, Rückentraining).Und vieles mehr.....

      Der Grundgedanke für eine Versicherung ist doch, dass alle in einen Topf einzahlen, damit im Notfall dem einen Hilfe aus diesen Topf zukommt. Und davon entfernen wir uns immer weiter....

      Ich bin der Meinung, das ein Gesundheitssystem nicht in die Hand von gewinnorientierten Unternehmen gehört. Es kann nicht sein, das Seuchen wie Aids oder Krebs als Markt und nicht als unheilbringende Krankheiten betrachtet werden.
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 22:45:33
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.142.990 von Krauts am 23.09.06 22:20:24> "Ich lese hier immer, dass die Privatisierung die Lösung aller Probleme ist."

      Das ist auch so. Wer das anders siehrt, hat irgendwas nicht kapiert!
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 22:53:49
      Beitrag Nr. 83 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.142.990 von Krauts am 23.09.06 22:20:24@Krauts:

      vorab: es ist doch mehr als traurig, wenn SPD und CDU/CSU es nicht schaffen, auch nur ansatzweise Deine Vorstellungen eines Gesundheitssystems umzusetzen. Warum wohl?

      sonst bin ich mit Deinen Ausführungen absolut konträr.

      In der PKV werden auch Risiko-Patienten aufgenommen, nur eben mit Zuzahlung in den jeweiligen Tarifen.
      Ich kann mir die Tarife nach meinem Risikoprofil und nach meinen persönlichen Vorstellungen zusammenstellen.
      In der PKV kann man durch kostensparendes Verhalten Rabatte sich "erarbeiten".
      In der PKV kann man durch Selbstbeteiligung seinen Beitrag ganz individuell und kostenschonend zusammenstellen.

      Zur GKV:
      Die GKV krankt an vielen Stellen.
      Aus meiner Sicht vorallem, weil
      a) kein Wettbewerb herrscht
      b) die Politik zu viel hineinregiert (schlechtester Unternehmer)
      c) der Patient viel zu wenig in die Verantwortung genommen wird,
      was die Kostenkontrolle anbetrifft.
      10 % SB und wir hätten 30 % weniger Kosten, garantiert.
      d) kein Kontrollsystem existiert, für Leistungserbringer und Leistungsempfänger. (Missbrauch ist Tür und Tor geöffnet)
      e) zuviele Lobbyisten hier reinpfuschen (nicht nur Pharma/Apotheken)

      Deine Vorstellungen, wie Krankenvers. funktionieren soll, in Ehren. Das ist Wunschdenken. Jeder weiss es, aber keiner traut sich ran. (sh. Eingangssatz)

      Diese löblichen (Wunsch)vorstellungen werden weder unsere Politiker noch die Lobbyisten auch nur Ansatzweise realisieren wollen.

      Es ist eben leichter, den Bürgern nochmals 3 % Kosten aufzubürden, als von ihnen zu verlangen, dass sie sich endlich gesundheitsbewusster ernähren und verhalten sollen.
      Es ist eben leichter, seinen eigenen Profit zu sichern, als unpopuläre Massnahmen gegen die Leistungserbringer im Gesundheitswesen durchzusetzen.
      Es ist eben leichter, dass Krankenhäuser, getragen von der öffentlichen Hand, bezahlt von den Krankenkassenbeiträgen, weiter unwirtschaftlich arbeiten, als wenn sie geschlossen werden.
      (irrtum Deinerseits: Privatisierte Krankenhäuser von öffentlichen Trägern machen auf einmal Gewinne und arbeiten wirtschaftlich)

      Gewinne sind nicht negativ zu sehen, sondern sind Anreiz, verkrustete Strukturen aufzubrechen und alte Zöpfe abzuschneiden.
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 22:56:59
      Beitrag Nr. 84 ()
      Da verkauft man dann die Privatisierung als Allheilmittel auch wenn dies auf Dauer zu Lasten der Bürger geht. Man denke nur an die Deutsche Bahn , Telekom und Post.

      Du bist lustig, gerade das Gegenteil ist der Fall; wenn ich daran, was ich früher für Auslandsgespräche zahlen mußte, als die Telekom noch total staatlich war und was ich heute zahlen muß, ist natürlich deine Aussage , dass die Privatisierung zu Lasten der Bürger geht, total widersinnig !
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 23:04:40
      Beitrag Nr. 85 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.144.494 von StillhalterTrader am 23.09.06 22:56:59warum sperren sich denn alle, aber wirklich alle öffentlich rechtlichen "Wirtschaftsunternehmen" die (quasi) Monopolstellungen (Stadtwerke, Energieversorgung, Lottogesellschaften, Rundfunk) einnehmen, so vehement gegen Wettbewerb?
      Ist das zum Segen des Bürgers oder zur Sicherung der Pfründe von Politikern und öffentlicher Hand?
      Die Politik ist nun mal der schlechteste Unternehmer.
      Avatar
      schrieb am 23.09.06 23:26:02
      Beitrag Nr. 86 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.144.799 von Heinz01 am 23.09.06 23:04:40Man kann halt schöne gutbezahlte Posten an Politiker verteilen, solange die Unternehmen in staatlicher Hand sind; bei diesen staatlichen Unternehmen mit Monopolstellung existiert kein Wettbewerb, was immer zu Lasten der Bürger aufgrund höherer Preise/Gebühren geht. Die gesetzlichen KV sind ein Musterbeispiel dafür, dass fehlender Wettbewerb zu Lasten der Versicherten geht.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 09:51:39
      Beitrag Nr. 87 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.144.494 von StillhalterTrader am 23.09.06 22:56:59Du vergisst m.E., dass die Preissenkungen in TK-Markt auch auf die technologische Entwicklung zurück zu führen ist. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, das zu Zeiten, als die Telekom noch staatlich war, Auslandsgespräche aus den USA zwar etwas günstiger waren als von Deutschland aus, aber verglichen mit heute auch noch sündhaft teuer.

      Wettbewerb ist sicher in den meisten Bereichen wünschenswert, aber es gibt m.M. nach Bereiche, die besser in staatlicher Hand bleiben, wie z.B. das Gesundheitswesen. Wohin blindwütige Privatisierung führen kann, sieht man ja sehr gut in der Energiewirtschaft. Sobald monopol- oder oligopolartige Strukturen vorhanden sind, wird diese Situation schamlos ausgenutzt. Und davon träumen ja auch alle Anbieter im Markt.

      Ich wage zu behaupten, dass das Gewinnstreben dahingehend pervertiert ist, nach Möglichkeit eine monopolartige Stellung zu erlangen, um diktieren zu können, was für die Waren und Dienstleistungen zu bezahlen ist. Wettbewerb wird von den Anbietern im Markt eher als störend empfunden und der wirtschaftlich Stärke wird bestrebt sein, Wettbewerber platt zu machen. So wie sich die Zukunft z.Zt. abzeichnet, werden wir künftig nicht von demokratisch gewählten Regierungen regiert werden, sondern von monströsen Weltkonzernen, die nicht mehr im Wettbewerb stehen, sondern jeweils bestimmte Bereiche des Wirtschaftslebens gänzlich abdecken, und ansonsten friedlich nebeneinander leben, weil eine weitergehende Konzentration nicht mehr zu handlen wäre.

      Im Gesundheitswesen ist allenfalls ein Wettbewerb unter den Leistungserbringern wünschenswert, allerdings eher qualitativ und weniger dahingehend, wer der billigste Jakob ist.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 09:59:11
      Beitrag Nr. 88 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.144.368 von Heinz01 am 23.09.06 22:53:49In der PKV werden auch Risiko-Patienten aufgenommen, nur eben mit Zuzahlung in den jeweiligen Tarifen.
      Ich kann mir die Tarife nach meinem Risikoprofil und nach meinen persönlichen Vorstellungen zusammenstellen.
      - das stimmt so nicht ganz! Nur kleine Risiken werden von den Privaten übernommen - Allergie-Asthmatiker z. B. werden von keiner PV übernommen.
      Da heute mehr und mehr Kinder Allergiker sind, wird sich das Thema PV in Zukunft von alleine erledigen, da es in 20 oder 30 Jahren kaum noch PV-geeignete Gesunde geben wird.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 10:17:00
      Beitrag Nr. 89 ()
      Das Problem der GKV ist nicht die demographische Entwicklung, das Problem ist auch nicht, dass die Versicherten zu viele oder zu hohe Leistungen in Anspruch nehmen, das Problem sind die beitragsfrei Versicherten, das Problem sind die Arbeitslosen, deren GKV-Beiträge vom Staat reduziert wurden.

      Würden die GKVen für alle Versicherten Beiträge erhalten würden, bräuchten wir keine Gesundheitsreform.

      Ca. 36 Mio. GKV-Beitragszahler finanzieren nicht nur sich selbst sondern zusätzlich noch ca. 24 Mio. beitragsfreie sogenannte "Familienversicherte" - mich überrascht nicht, dass dieses Solidarsystem am Ende ist.

      Sollte die Gesundheitsreform unter Einbeziehung der PV wie geplant umgesetzt werden, könnte das für die PVs und auch die für die GKVen katastrophale Auswirkungen haben. Die Mehrheit der GKV-freiwillig Versicherten wird dann mit all ihren Risiken in die PV wechseln. Das heißt, die GKV-"Leistungsträger" verlassen das Solidarsystem, wechseln in die PV und sorgen dort für Beitragssteigerungen :laugh:

      Das Ende dieser beiden Systeme wird mit dieser Reform eingeläutet. Da keines dieser Systeme langfristig finanzierbar sein wird, werden wir in 5 oder 10 Jahren über die Höhe der Kopfpauschale, die jeder im Lande dann zu zahlen hat, diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 13:21:52
      Beitrag Nr. 90 ()
      Im Gesundheitswesen ist allenfalls ein Wettbewerb unter den Leistungserbringern wünschenswert, allerdings eher qualitativ und weniger dahingehend, wer der billigste Jakob ist.


      Wettbewerb nur auf der Anbieterseite, kann nie funktieren, wenn es auf der Seite der Nachfrager der Wettbewerb ausgeschlossen wird.
      Wettbewerb ist das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage und funktioniert nur , wenn der Preis (Prämie) sich augrund der Angebots-/Nachfragesituation frei bilden kann.
      Und wenn der Preis (Prämie) politisch festgeschrieben wird, ist ein Wettbewerb nicht möglich.

      In der Energiewirtschaft gibt es ein Oligopol von 4 großen Energieunternehmen, die keinen ordnungsgemäßen Wettbewerb sicherstellen. Hier hat die Politik versagt, die Politik dieses Preis Oligopol zugelassen hat. Das Versagen der Politik ist noch kein Argument, dass die Privatisierung schlecht ist.

      Die Privatisierung der Telekom, Post usw. zeigt deutlich, dass die Privatisierung Vorteile für die Bürger gebracht hat.
      Es sind inzwischen viele private Telekom, Logistik Firmen entstanden, die weitaus effizienter arbeiten wie der frühere schwerfällige Beamtenladen Telekom/Post (zur staatlichen Post gehörte Telekom, Postgiroamt), was zu geringeren Preisen und daher zum Vorteil für die Bürger führt. Telefongespräche nach außerhalb von Ortschaften (Festnetz) waren sündhaft teuer. Das hat nicht viel mit der Technik zu tuen, sondern das waren Monopolpreise, um die Defizite bei der Post auszugleichen usw.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 13:33:07
      Beitrag Nr. 91 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.154.478 von StillhalterTrader am 24.09.06 13:21:52Im Gesundheitswesen ist allenfalls ein Wettbewerb unter den Leistungserbringern wünschenswert, allerdings eher qualitativ und weniger dahingehend, wer der billigste Jakob ist. - Wer sagt, dass der "billige Jakob" die schlechteste Leistung erbringt? Evtl. hat der "billige Jakob" die gesündesten Versicherten und kann sich eine günstige Beitragsgestaltung leisten und das bei guter bis sehr guten Versicherungsleistungen.

      Basisleistungen müssen alle Versicherungen gewährleisten, Chroniker können sich Versicherungen mit speziellen Programmen suchen, Mehrfacherkrankte werden dann wohl in drei oder vier Versicherungen versichert sein müssen, um für jede Erkrankung die bestmögliche Versorgung zu erhalten - das kann doch nicht Sinn der Sache sein, oder :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 13:57:56
      Beitrag Nr. 92 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.154.756 von StellaLuna am 24.09.06 13:33:07Diese Frage mußt Du dem User new-kid-in-town stellen, der dies
      in # 84 festgestellt hat.
      Nicht der billige Jacob ist entscheidend, sondern der preiswerteste Anbieter, der entsprechend den Wünschen der Versicherten den passenden Tarif anbietet.
      Die einen wollen einen hohen Selbstbehalt und dafür niedrige Beiträge , die anderen wollen eine 100 %ige Absicherung; das solle nicht der Staat , sondern jeder Versicherter selbst entscheiden
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:08:29
      Beitrag Nr. 93 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.154.478 von StillhalterTrader am 24.09.06 13:21:52Mir ist bis jetzt noch nicht bewußt geworden, dass die Konsumenten ebenfalls im Wettbewerb stehen. So wie ich bisher unser System verstanden habe, buhlen die Anbieter um die Konsumenten.

      Der Fehler, den die Politik bei den Energieversorgern gemacht hat ist, dass die Kalkulationen der Netzbetreiber nicht, ähnlich wie bei der Telekom, einer behördlichen Prüfung unterliegen und evtl. angewiesen werden können, die Durchleitung zu festgesetzten Preisen zuzulassen. Erst in letzter Zeit versucht man hier gegenzusteuern. Und bei der Privatisierung der Bahn geht es wieder um die gleiche Problematik. Mehdorn weiss ganz genau, dass es ungleich schwieriger für die Bahn AG wird, sich missliebige Wettbewerber vom Hals zu halten, wenn das Schienennetz nicht im Besitz der DB AG bleibt.

      Bei der Gesundheit gibt es keine differenzierte Nachfrage. Die Nachfragenden wollen alle das gleiche, nämlich im Krankheitsfalle optimal versorgt zu werden. Allenfalls nichtmedizinische Aspekte können differenziert nachgefragt werden. Und entsprechende Angebote sollten dann auch von denen finanziert werden, die die diese Leistungen nachfragen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:09:14
      Beitrag Nr. 94 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.155.520 von StillhalterTrader am 24.09.06 13:57:56die anderen wollen eine 100 %ige Absicherung; das solle nicht der Staat , sondern jeder Versicherter selbst entscheiden - schön wär's! Ulla Schmidt plant mit der Gesundheitsreform die Gutverdiener, d. h. die, die über die Beitragsbemessungsgrenze kommen, drei Jahre in der Gesetzlichen zu halten, um sie vor Verarmung zu schützen - so in etwa begründete sie diese neue Regelung.

      So lange in Deutschland unsere "politische Elite" die Intelligenz am Einkommen misst, so lange wird es keine großen Veränderungen geben :D
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:17:44
      Beitrag Nr. 95 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.154.756 von StellaLuna am 24.09.06 13:33:07Ich spreche nicht von den Versicherungen, sondern von den Anbietern. Und der billige Jakob ist für mich derjenige, der einfach erforderliche Qualitätsnormen ausser Acht läßt, um die Wettbewerber preislich zu unterbieten.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:20:38
      Beitrag Nr. 96 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.155.832 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:08:29Es geht doch um die Frage, dass Hunderte von Sozialkassen mit gewaltigen Verwaltungskosten und hochbezahlten Vorstandsposten nur deshalb überleben können, da es keinen Wettbewerb gibt und sie ihre Verluste durch ein sozialistisches Umverteilungssystem ausgeglichen bekommen und daher nie pleite gehen können.
      Daher werden die Kosten und die Beiträge immer höher steigen, da
      kostenorientiertes Verhalten nicht belohnt wird und Geldverschwendung im Gesundheitswesen für keinen der Beteiligten mit negativen Folgen verbunden ist.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:28:58
      Beitrag Nr. 97 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.201 von StillhalterTrader am 24.09.06 14:20:38ca. 26 Millionen beitragsfrei Versicherte ruinieren das System, warum will das niemand wahrhaben?
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:35:06
      Beitrag Nr. 98 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.201 von StillhalterTrader am 24.09.06 14:20:38Wie willst Du denn dem Umstand Rechnung tragen, dass die Risiken ungleich verteilt sein können. Soll diejenige Versicherung mit den schlechteren Risiken dann in die Insolvenz gehen? Was passiert dann mit den Versicherten? Oder soll sie aufgrund einer schlechten Entwicklung der Risiken des Versichertenbestandes dann von heute auf morgen die Leistungen reduzieren? Haben die Versicherten eben Pech gehabt, oder wie?
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:41:03
      Beitrag Nr. 99 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.641 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:35:06Und wie willst Du dem Umstand Rechnung tragen, daß die mit hohen Risiken genausoviel bezahlen wie die mit niedrigen Risiken?
      Soetwas kann meines Erachtens nur ein freier Markt regeln bei dem sich dann für jede Risiokoklasse ein Preis bilden wird, der angemessen, bezahlbar und fair sein wird.
      Und daß Leute mit hohem Risiko wesentlich mehr bezahlen müssen als Leute mit niedrigem Risiko sollte unstrittig sein.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:43:52
      Beitrag Nr. 100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.455 von StellaLuna am 24.09.06 14:28:58Der Gedanke ist schon richtig. Der Grossteil der GKV-Versicherten verfügt jedoch nicht über das entsprechende Einkommen, um - wie in der PKV - für jedes einzelne Familienmitglied entsprechend Beiträge zu entrichten. Soll dann der Staat einspringen und die Beiträge für die bisher kostenlos Mitversicherten entrichten.
      Die Krankenversicherung entzieht sich m.E. einer marktwirtschaftlichen Finanzierung. Es geht nur solidarisch.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:47:47
      Beitrag Nr. 101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.912 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:43:52Soll dann der Staat einspringen und die Beiträge für die bisher kostenlos Mitversicherten entrichten?
      Sollte eine Frage sein.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:48:03
      Beitrag Nr. 102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.819 von CaptainFutures am 24.09.06 14:41:03Und daß Leute mit hohem Risiko wesentlich mehr bezahlen müssen als Leute mit niedrigem Risiko sollte unstrittig sein - wie sollen das heute über 50jährige finanzieren, die ihr Leben lang in einer GKV waren, und das nicht freiwillig?

      Dem System wäre schon geholfen, wenn alle Ehefrauen beitragspflichtig gestellt werden würden, der Staat höhere Zuschüsse für die Kinderversicherung zahlt und man die Anzahl der gesetzlichen Kassen auf eine vernünftige Anzahl - die noch Wettbewerb ermöglicht - runterfährt.

      Ich bin der Meinung, dass man die Risiken auf alle Schultern verteilen muss, eine staatlich verordnete Basisversicherung einführen würde und jeder kann sich das, was er zusätzlich braucht über eine Privatversicherung holen. Das funktioniert in der Schweiz, das kann auch bei uns funktionieren.

      Alternativ könnte man die Gesetzlichen auflösen und die Privatversicherungen zwingen alle aufzunehmen undabhängig von ihren Risiken und vom Alter, d. h. es besteht weiterhin eine Versicherungspflicht die die Privatversicherungen abdecken müssen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:50:28
      Beitrag Nr. 103 ()
      100 :)
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:52:32
      Beitrag Nr. 104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.819 von CaptainFutures am 24.09.06 14:41:03Wie bereits in #97 erwähnt, kann es bei bestimmten Risiken keine individualisierten Beiträge geben. Es gibt Kranke, deren Behandlung ist so teuer, dass sie sie niemals mit einem risikogerechten Beitrag werden bezahlen können. Und Versicherungen sind nunmahl im Kern Solidarsysteme.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 14:56:05
      Beitrag Nr. 105 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.912 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:43:52da es sich um eine Gesellschaftsaufgabe handelt, muss der Staat zumindest die KV für Kinder bezahlen.

      Aktuell kürzt er aber den Bundeszuschuss um einige Milliarden für Kinder um ihn ab 2008 wieder hochzufahren, wenn, wie geplant, die Kinder der Privatversicherungen in das System aufgenommen werden.

      Warum man Ehefrauen beitragsfrei stellt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ehepaare kommen in den Genuss des Splittingtarifs und aus diesem steuerlichen Vorteil könnte der Gatte seine Gattin krankenversichern, und wenn es nur 60 oder 100 € im Monat sind, je nach Anzahl der Kinder, die zu versorgen sind. Sollten keine Kinder zu versorgen sein, sollte ein Hausfrauensatz zwischen 150 und 200 € erhoben werden.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:00:40
      Beitrag Nr. 106 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.230 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:52:32Und Versicherungen sind nunmahl im Kern Solidarsysteme. - ach :laugh:

      Die einen können sich ihre Risiken aussuchen, die anderen müssen komplette Familien und deren nicht erwerbstätige Familienmitglieder mehr oder weniger beitragsfrei versichern - das hat mit Solidarsystem nichts mehr zu tun, das ist Abzocke in höchster Form!
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:03:11
      Beitrag Nr. 107 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.356 von StellaLuna am 24.09.06 14:56:05Also hat Steinbrück recht, wenn er fordert, man müsse sich zwischen Urlaub (Auto, neuer Flachfernseher etc.) entscheiden. Hier wird doch die Absurdität des gesamten Systems deutlich!
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:05:31
      Beitrag Nr. 108 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.064 von StellaLuna am 24.09.06 14:48:03wie sollen das heute über 50jährige finanzieren, die ihr Leben lang in einer GKV waren, und das nicht freiwillig?

      So wie dies auch heute schon die 20, 30 und 40 Jährigen finanzieren: Durch Arbeit. :)
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:05:40
      Beitrag Nr. 109 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.515 von StellaLuna am 24.09.06 15:00:40Meine Rede, bei der Krankenversicherung kann es, soweit es die medizinischen Leistungen betrifft, eben keinen Wettbewerb der Versicherer geben.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:10:18
      Beitrag Nr. 110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.673 von CaptainFutures am 24.09.06 15:05:31wie kommst Du auf die Idee, dass alle über 50jährigen arbeitslos sind :confused:
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:11:12
      Beitrag Nr. 111 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.064 von StellaLuna am 24.09.06 14:48:03Dem System wäre schon geholfen, wenn alle Ehefrauen beitragspflichtig gestellt werden würden, der Staat höhere Zuschüsse für die Kinderversicherung zahlt und man die Anzahl der gesetzlichen Kassen auf eine vernünftige Anzahl - die noch Wettbewerb ermöglicht - runterfährt.

      Ich bin der Meinung, dass man die Risiken auf alle Schultern verteilen muss, eine staatlich verordnete Basisversicherung einführen würde und jeder kann sich das, was er zusätzlich braucht über eine Privatversicherung holen. Das funktioniert in der Schweiz, das kann auch bei uns funktionieren.

      Alternativ könnte man die Gesetzlichen auflösen und die Privatversicherungen zwingen alle aufzunehmen undabhängig von ihren Risiken und vom Alter, d. h. es besteht weiterhin eine Versicherungspflicht die die Privatversicherungen abdecken müssen.


      Und wer soll das alles bezahlen? Diese faktische Verstaatlichung des Gesundheitssystems hin zu sozialistischen Strukturen?
      Wieder diejenigen, die ohnehin schon die meisten Belastungen im Staat zu tragen haben, die Besserverdienenden?
      Warum werden ständig die leistungslosen von der Verantwortung herausgenommen und auf die leistungsbereiten umgeschulterte?
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:12:26
      Beitrag Nr. 112 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.822 von StellaLuna am 24.09.06 15:10:18Wie kommst Du auf die Idee ich würde das annehmen? :confused:
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:14:12
      Beitrag Nr. 113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.230 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:52:32Und Versicherungen sind nunmahl im Kern Solidarsysteme.

      Sollten sie zumindest sein. Allerdings so wie sie in Deutschland konzipiert sind wird der solidarische der am meisten einzahlt bestraft und der der nie was eingezahlt hat oder nur sehr wenig belohnt.
      Die Leistungslosen lachen über die Leistungserbringer.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:22:05
      Beitrag Nr. 114 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.230 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:52:32Es gibt Kranke, deren Behandlung ist so teuer, dass sie sie niemals mit einem risikogerechten Beitrag werden bezahlen können.

      Dort könnte man ausnahmen machen. Aber ein 60 Jähriger hatte schließlich 40 Jahre Zeit durch Beiträge seine späteren Behandlungskosten zumindest zur Hälft einzuzahlen.
      So hoch müßten dann auch die Beiträge gestaffelt sein damit es sich ungefähr rechnen würde. Eben angemessen.
      man könnte auch die Beiträge mit dem Lebensjahr erhöhen und es so progressiv steigern über die Zeit.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:24:41
      Beitrag Nr. 115 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.972 von CaptainFutures am 24.09.06 15:14:12Die Leistungslosen lachen über die Leistungserbringer. - was mich anbelangt, nicht mehr lange, ich werde mich nach Umsetzung der Reform sofort in die PV verabschieden :)
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:29:00
      Beitrag Nr. 116 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.157.972 von CaptainFutures am 24.09.06 15:14:12Irgendwie scheinen für Dich diejenigen, die arbeiten, aber gerade mal das nötigste verdienen, alle Leistungslose zu sein. Es gibt Millionen Doppelverdiener-Haushalte, die trotz Ausbildung und Vollzeitjobs, risikogerechte Beiträge einfach nicht bezahlen können. Daher ist ein prozentualer Anteil vom Einkommen die einzig richtige Finanzierung für die Krankenversicherung. Es sei denn, man möchte in Kauf nehmen, dass Menschen, die nicht genügend hohe Beiträge entrichten, eben zusehen müssen, wie sie mit Ihrer Krankheit fertig werden, die nicht behandelt wird, weil eben nicht ausreichend Beiträge entrichtet wurden. Sind ja schließlich selbst Schuld, wenn sie es nicht geschafft haben, genügend Kohle zu verdienen und dann auch noch krank werden.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:31:17
      Beitrag Nr. 117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.259 von CaptainFutures am 24.09.06 15:22:05Klar, die Beiträge mit dem Lebensalter erhöhen, und gleichzeitig die Einkommen verringern, weil die Leistungsfähigkeit im Alter ja nachläßt. Mannomann!
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:34:39
      Beitrag Nr. 118 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.350 von StellaLuna am 24.09.06 15:24:41Ach, was bist Du doch so clever!
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:39:27
      Beitrag Nr. 119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.259 von CaptainFutures am 24.09.06 15:22:05Und selbstverständlich werden die Unternehmen nicht mehr an der bedarfsgerechten Höhe der Beiträge wie bisher solidarisch beteiligt, weil wir müssen ja die Lohnnebenkosten zwecks Wettbewerbsfähigkeit senken, oder zumindest dafür sorgen, dass sie nicht weiter steigen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:40:42
      Beitrag Nr. 120 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.502 von new_kid_in_town am 24.09.06 15:29:00Das sind die Ausnahmen die Du hier zitierst oder besser gesagt instrumentalisiert. Die Meisten können sich das leisten udn können auch ordentlich löhnen. Für den minimalen Rest kann man über Ausnahmen von der Regel der Beitragszahlungen durchaus reden.
      Aber bitte keine generelle Regel, die alle wieder benachteiligt, so wie Du es Dir wünscht.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:45:18
      Beitrag Nr. 121 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.502 von new_kid_in_town am 24.09.06 15:29:00> "Es gibt Millionen Doppelverdiener-Haushalte, die trotz Ausbildung und Vollzeitjobs, risikogerechte Beiträge einfach nicht bezahlen können."

      :laugh: Klar, Millionen verarmte Doppelverdiener, trotz Ausbildung unterbezahlt, und alle schwer krank.

      Eine Doppelverdiener-Haushalt, bei dem beide in der GKV sind, zahlt fast immer drauf, weil durch seine Beiträge z. B. auch die gratis mitversicherte (nicht berufstätige) Ehefrau nebst 4 Kindern des TOP-Managers finanziert werden muß. Und der TOP-Manager nutzt das ersparte Geld für eine private Zusatzversicherung.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:48:05
      Beitrag Nr. 122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.502 von new_kid_in_town am 24.09.06 15:29:00Ein junger Mann, der unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient, dessen Krankenversicherungsbeitrag wäre wegen seines Alters in der PV günstiger als in der GKV, d. h. er hätte netto mehr in der Tasche und die Lohnnebenkosten für ihn wären evtl. auch niedriger, und die Versicherung hätte viele Jahre um für ihn Altersrückstellungen aufzubauen.
      Er darf aber nicht, weil die Politiker der Vergangenheit und der Gegenwart der Meinung sind, dass, wer nicht über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, nicht imstande ist, die richtige Entscheidung zu treffen, ob PV oder GKV. Diese in meinen Augen bewußte Entmündigung erwachsener und berufstätiger Menschen hat nur ein Ziel, Solidarität zu erzwingen um aus diesem Solidartopf großzügige Geschenke verteilen zu können. Wer sonst würde freiwillig ca. 24 Mio. beitragsfreie Kinder und Ehepartner finanzieren, wenn nicht die bewusst und für den Zweck geschaffene Zwangssolidargemeinschaft?

      Mit was könnten Politiker uns ködern für sie zu stimmen, wenn nicht mit diesen von der Solidargemeinschaft "erwirtschafteten" Wahlgeschenken? Es spielt keine Rolle ob es um die KV, ALV oder um die RV geht, alle Zwangsversicherungen, die unter dem Mäntelchen "Solidarsystem" laufen, dienen den Politikern sich Stimmen zu erkaufen. Zur Erinnerung: Die Wiedervereinigung wurde und wird noch heute größtenteils aus diesen Solidartöpfen finanziert.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 15:54:45
      Beitrag Nr. 123 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.156.641 von new_kid_in_town am 24.09.06 14:35:06Wie willst Du denn dem Umstand Rechnung tragen, dass die Risiken ungleich verteilt sein können. Soll diejenige Versicherung mit den schlechteren Risiken dann in die Insolvenz gehen? Was passiert dann mit den Versicherten? Oder soll sie aufgrund einer schlechten Entwicklung der Risiken des Versichertenbestandes dann von heute auf morgen die Leistungen reduzieren? Haben die Versicherten eben Pech gehabt, oder wie?


      Dazu muß man halt versicherungsgerechte Beiträge erheben; Versicherte mit höheren Risiken müssen höhere Beiträge bezahlen.
      Viele haben doch entsprechendes Einkommen und Vermögen, womit sie diese höheren Beiträge zahlen können. Warum muß dies die Allgemeinkeit finanzieren, weil mache eine gefährliche Sportart ausüben bzw. ungesund leben usw. Leute, die zu wenig Einkommen haben, bekommen ja die Kassenbeiträge über Hartz 4 usw. sowieso schon heute vom Staat bezahlt.
      Warum sollen Leute mit genügenden Einkommen und Vermögen nicht
      versicherungsgerechte Beitäge zahlen müssen und von der Allgemeinheit unterstützt werden ???
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:02:02
      Beitrag Nr. 124 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.158.926 von new_kid_in_town am 24.09.06 15:39:27müssen ja die Lohnnebenkosten zwecks Wettbewerbsfähigkeit senken, oder zumindest dafür sorgen, dass sie nicht weiter steigen. - das schließt die Reform aus, die Beiträge werden steigen. Benachteiligt werden die sein, die bislang in einer KV mit niedrigen Beitragssätzen war, deren Beiträge werden dann um 2,0 bis 2,5 % ansteigen, statt € 500,00, zahle ich dann z. B. € 600,00 und sollte meine KV schlecht wirtschaften oder eine hohe Morbiditätsquote haben, darf man von mir zusätzlich 1 % des Netto- (oder Brutto-)einkommens verlangen, und das alles vor dem Hintergrund, dass ich maximal Kosten in Höhe von 200 €/Jahr verursache, wenn überhaupt! Meine Kasse soll für mich aber nur max. 120 €/Monat erhalten, der Rest fließt in die "Solidarität"!
      Meine Brille zahle ich selbstverständlich aus eigener Tasche, und sollte ich mal eine Krone benötigen, zahlt die Kasse für Minimumleistung 40 % zu, und da muss man vermutlich noch froh sein, wenn man keine Blechkrone verordnet bekommt.

      Wie hirnkrank muss jemand sein, um sich so eine Reform auszudenken?
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:05:11
      Beitrag Nr. 125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.159.170 von A.Hultzsch am 24.09.06 15:45:18Ich weiss ja nicht, auf welche Top-Manager Du Dich beziehst, die Manager oder sehr gut verdienenden Selbständigen, die ich kenne, sind fast ausnahmslos privat krankenversichert. Wobei manche inzwischen, nachdem sie geheiratet und Kinder in die Welt gesetzt haben, manchmal den Schritt in die PKV bedauern, weil Sie inzwischen Beiträge an die PKV entrichten müssen, die weit über den Höchstsätzen der freiwillig Versicherten in der GKV liegen. Um aber solchen schmarotzenden Top-Managern ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen, sollten 1. alle Einkünfte zur Beitragsermittlung herangezogen, 2. die BBM in der Krankenversicherung verdoppelt und 3. die PKV zur Versicherung eines jeden, der dies wünscht, verpflichtet werden.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:10:29
      Beitrag Nr. 126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.040 von new_kid_in_town am 24.09.06 16:05:111. alle Einkünfte zur Beitragsermittlung herangezogen - ist angedacht!

      2. die BBM in der Krankenversicherung verdoppelt - das bedeutet den Garaus der PVs und da würde die Union nicht mitziehen und vermutlich die gesamte Politikerkaste nicht, denn diese dürfte mehrheitlich privatversichert sein.

      3. die PKV zur Versicherung eines jeden, der dies wünscht, verpflichtet werden. - das sieht die Reform vor!
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:17:10
      Beitrag Nr. 127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.159.558 von StillhalterTrader am 24.09.06 15:54:45Du ziehst also staatliche Leistungen für all diejenigen, die bedarfsgerechte Krankenversicherungsprämien nicht bezahlen können, mit in's Kalkül!? Soll mir recht sein. Dürfte dann aber auf höhere Steuern hinauslaufen. Und das wirst Du dann auch wieder nicht wollen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:20:32
      Beitrag Nr. 128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.040 von new_kid_in_town am 24.09.06 16:05:11Es gibt eine ganze Menge Gutverdiener, die nur mit ihrem einen Gehalt die Familie exzellent unterhalten können und wegen der Mitversicherung der Angehörigen in der GKV bleiben. Die sparen Unsummen im Jahr. Natürlich haben die alle eine private Zusatzversicherung. Und es gibt Gutverdiener mit sehr vielen Kindern, die sich in der PKV dumm und dämlich zahlen, aber nicht mehr in die GKV zurückkommen.

      Deine Vorschläge 1-3 und deine Hartnäckigkeit beim gebetsmühlenartigen Abspulen immer der selben Scheinargumente zeigen, daß du das Problem nicht verstanden hast. Das Problem ist die GKV, diese Organisationform ist ein Faß ohne Boden. Da kannst du oben noch so viel reinstecken, die werden das alles aufsaugen wie ein trockner Schwamm.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:23:08
      Beitrag Nr. 129 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.283 von StellaLuna am 24.09.06 16:10:29Warum sollte No. 2 das Aus für die PKV bedeuten? Wenn Punkt 3 verwirklicht wird, sich jeder auch bei der PKV versichern kann, würde das allenfalls dazu führen, dass die PKV ehrlichere Beitragssätze erheben müßte. Im übrigen diskutiere ich hier ohne Berücksichtigung der realen politischen Verhältnisse.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:24:34
      Beitrag Nr. 130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.867 von new_kid_in_town am 24.09.06 16:23:08... wenn jeder in die PKV wechseln kann, der das möchte, dann bedarf es nicht mehr einer Beitragsbemessungsgrenze!
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:27:38
      Beitrag Nr. 131 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.867 von new_kid_in_town am 24.09.06 16:23:08> "Im übrigen diskutiere ich hier ohne Berücksichtigung der realen politischen Verhältnisse."

      Streich mal das "politischen". :laugh:

      Da du nach eigenen Aussagen in der PKV bist, hast du doch bestimmt einen persönlichen Grund, so vehement gegen die PKV zu Felde zu ziehen. Unzufrieden mit der Versicherung? Willst du zurück in die GKV, weils heute für dich dort billiger wär?
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:33:50
      Beitrag Nr. 132 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.933 von StellaLuna am 24.09.06 16:24:34Nee, Stella, die Beitragsbemessungsgrenze ist die Grenze, bis zu der Beiträge entrichtet werden müssen. Es handelt sich um die Deckelung für den zu entrichtenden Versicherungsbeitrag. Die Gutverdiener würden dann in der GKV schlagartig mehr bezahlen müssen, viele würden sich in die PKV abseilen, was ja nach seinem Vorschlag Nr. 3 ginge. Damit würde die GKV gerade die Leute verjagen, die viel Geld bringen. 2. und 3. zusammen paßt nicht, das ist Blödsinn.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:37:43
      Beitrag Nr. 133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.745 von A.Hultzsch am 24.09.06 16:20:32Ja wer saugt denn da? Wohl doch die Leistungserbringer! Mir, als PKV-Versicherten fällt das manchmal besonders auf. Z.B. als vor einiger Zeit meine Tochter einen Ohnmachtsanfall hatte (2-3 Sekunden). Ich bin mit ihr danach in das naheliegende Krankenhaus, und nachdem klar war, dass sie komfortabel privat versichert ist (Chefarztbehandlung, Zweibettzimmer) hatte es das Krankenhaus plötzlich ganz eilig, sie eine Nacht zur Beobachtung da zubehalten, obwohl es ihr eigentlich wieder gut ging und sie keine Beschwerden hatte. Ob einem GKV-Versicherten auch so eine fürsorgliche Behandlung zuteil geworden wäre? Ich hatte jedenfalls den Eindruck, das hier nicht die Sorge um meine Tochter im Vordergrund stand, sondern die Möglichkeit, ein gut bezahltes Bett für eine Nacht zu belegen.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:40:28
      Beitrag Nr. 134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.160.745 von A.Hultzsch am 24.09.06 16:20:32Es gibt eine ganze Menge Gutverdiener, die nur mit ihrem einen Gehalt die Familie exzellent unterhalten können und wegen der Mitversicherung der Angehörigen in der GKV bleiben. Die sparen Unsummen im Jahr. Natürlich haben die alle eine private Zusatzversicherung. Und es gibt Gutverdiener mit sehr vielen Kindern, die sich in der PKV dumm und dämlich zahlen, aber nicht mehr in die GKV zurückkommen.

      Das ist genau der Punkt; ich kenne auch Gutverdiener mit Vermögen, die bewußt in der GKV bleiben, um damit die ganze Familie billig abzusichern. Das finde ich total ungerecht, dass die Solidargemeinschaft über höhere Beiträge dafür aufzukommen hat.

      Es wird daher immer wieder Leute geben, welche die GKV vehement verteidigen werden, weil sie davon enorm profitieren, da sie ihre ganze Familie damit absichern können, obwohl sie sehr gut verdienen und einen höheren Beitrag zahlen könnten.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:46:12
      Beitrag Nr. 135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.161.545 von new_kid_in_town am 24.09.06 16:37:43Ja, und weil deine Tochter andauernd krank ist, die Krankenhäuser alle geldgierig sind und weil es die PKV gibt, ist das Gesundheitswesen am Ende. Schon klar...:laugh:

      Sei doch froh, daß die sich so kümmern, ist doch ein Argument für die PKV.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 16:56:12
      Beitrag Nr. 136 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.161.360 von A.Hultzsch am 24.09.06 16:33:50Irrtum! Nach der Aussage des Verbandes der PKV würde die Pflicht zur Versicherung eines jeden, der dies möchte, zusammen mit der Übertragung von Altersrückstellungen, eine Beitragsanhebung von gut 100% in der PKV bedeuten.
      Und wenn es eine Versicherungspflicht für die PKV gibt, dann kann es auch keine Verweigerung zur Rückkehr in die GKV mehr geben. Und um zu vermeiden, daß eine Völkerwanderung von der PKV zur GKV stattfindet, müssen in der GKV die BBM angehoben werden. Alternativ könnte man auch die Beiträge der freiwillig Versicherten denen in der PKV dann fälligen Beiträgen anpassen.

      Und ja, ich habe mich auch schon mal über die PKV geärgert. Aber nicht wegen der Höhe der Beiträge, sondern weil ich ehemals Chafarztbehandlung gewählt hatte. Nach einem Unfall mußte ich im Krankenhaus sehr lange warten, weil der Chefarzt nicht anwesend war, und die Oberärzte sich entweder nicht einigen konnten, wer mich denn nun behandelt, oder selber anderweitig sehr beschäftigt waren. Daraufhin habe ich die Chafarztbehadlung für mich gekündigt.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 17:07:25
      Beitrag Nr. 137 ()
      sagt mal, regnet es bei Euch??
      An so einem tollen Tag solche Themen zu wälzen.
      Echt Sch....., dass wir solche Schwachmaten an der Regierung haben, egal von welcher Couleur, dass wir uns über so ein Thema überhaupt so intensiv beschäftigen müssen.

      Hoffentlich kommen den Unions-Länderfürsten endlich bessere
      Ideen, bevor solch ein Schwachsinn tatsächlich in die Tat umgesetzt wird.:mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 17:17:00
      Beitrag Nr. 138 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.162.412 von new_kid_in_town am 24.09.06 16:56:12> "Und um zu vermeiden, daß eine Völkerwanderung von der PKV zur GKV stattfindet, müssen in der GKV die BBM angehoben werden."

      Und warum sollen die Gutverdiener nicht in die GKV wechseln dürfen? Das Konzept der Bürgerversicherung sieht das doch vor.

      Die Verdopplung der Beitragsbemessungsgrenze würde für manche Versicherten in der GKV eine Verdopplung ihrer Beiträge bedeuten. Die Gutverdiener würden die GKV in Scharen verlassen. Ist dir das klar? Ich bin immer mehr davon überzeugt, daß du gar nicht kapierst, worum es geht.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 19:33:44
      Beitrag Nr. 139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.163.533 von A.Hultzsch am 24.09.06 17:17:00Würde ich boshaft sein, könnte ich denken, du willst
      mich nicht verstehen. Aber nonverbale Kommunikation ist nochmal schwieriger als verbale.

      Aus meiner Sicht geht es bei dieser Reform, wie meistens, um eine Neujustierung der Lastenverteilung. Und darum, in wie weit die Freiheit zu gewähren ist, sich seine Solidargemeinschaft selbst auszusuchen. Und ich verhehle nicht, dass ich die zweite Prämisse nicht unterhalb der staatlichen Gemeinschaft angesiedelt sehen möchte. Und das die Beitragshöhe (natürlich durch BBM gedeckelt) sich an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit orientiert. Diese Aussage gilt ausschließlich für das Gesundheitswesen inkl. Pflegeversicherung. Aus meiner Sicht denke ich durchaus auch aus egoistischen Gründen so.

      Aber trotzdem kann es ja sein, dass ich im Detail was falsch sehe. Also versuche ich mich etwas verständlicher auszudrücken.

      Ausgehend von der Aussage des PKV-Verbandes, dass ihre Beiträge um gut 100% steigen müssen, wenn sie gesetzlich verpflichtet werden, jedem eine Krankenvollversicherung anzubieten und bei Versicherungswechsel die Altersrücklage auf die neue Versicherung zu übertragen, und davon ausgehend, dass eine privatwirtschaftliche Versicherung wahrscheinlich ehrlicher kalkuliert (wobei mit ehrlich gemeint ist, dass die realen monetären Umstände Berücksichtigung finden), sehe ich für eine (politisch und gesellschaftlich gewollte) 4-köpfige Familie (Eltern 35-40-jährig), künftig Beitragssätze von ca. 1000,-- bis 1300,-- EUR/Monat in der PKV, sofern es sich um abhängig Beschäftigte mit Anspruch auf 6-wöchige Lohnfortzahlung handelt.

      In der GKV liegt der Höchbeitrag für diese Versicherungsgruppe bei ca. 500,-- EUR/Monat.

      Sofern beide Elternteile berufstätig sind und jeweils Einkommen mindestens in der Höhe der BBM beziehen, ist der Unterschied zur PKV nicht allzu gravierend. Anders sieht die Rchnung aus, wenn nur ein Elternteil Einkommen in mindestens der genannten Höhe bezieht.

      Und gerade weil ich der Meinung bin, dass die bisher versperrte Möglichkeit zur Rückkehr in die GKV nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, wenn andererseits die PKV zur Versicherung verpflichtet wird, kann die GKV natürlich nicht die günstige Prämie von 500,-- EUR für eine 4-köpfige Familie mit einem allein verdienenden Elternteil weiterhin anbieten. Denn wir haben ja von der PKV gelernt, dass eine kostendeckende Prämie für diese Versicherungsgruppe bei mindestens 1000,-- EUR liegen muss. Würde die GKV diesen Beitrag beibehalten würde das zu einer Flucht der entsprechenden Gruppe aus der PKV zur GKV und zu Zusatzversicherungen führen, weil sich so wahrscheinlich ein erklecklicher Betrag sparen ließ. In diesem Falle müßten die durchschnittlich verdienenden GKV-Mitglieder noch mehr als jetzt schon, die gut verdienenden Familien mit einem Alleinverdiener, subventionieren (so zumindest @StillhalterTrader).

      Und richtig, die Beiträge der freiwiliig Versicherten in der GKV, die mehr als 7000,-- EUR/Monat verdienen, sähen sich mit einer Verdopplung Ihrer Beiträge konfrontiert. Aber das wäre ja auch nur richtig, wenn man der Kalkulation der PKV folgt. Ich gebe jedoch zu, dass Alleinstehende und DobleIncomeNoKids überproportional belastet würden, ohne jedoch überfordert zu werden.

      Ich lasse mich aber gerne belehren, wenn meine Gedankengänge fehlerhaft sein sollten.

      So, ich habe versprochen, heute das Abendessen zu kochen. Bis die Tage mal.
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 19:48:24
      Beitrag Nr. 140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.168.876 von new_kid_in_town am 24.09.06 19:33:44> "Aus meiner Sicht denke ich durchaus auch aus egoistischen Gründen so."

      Jetzt wird mir klar, worauf du hinauswillst. Du willst aus der PKV in die GKV wechseln, was z. Zt. nicht geht. Deshalb soll das System so umgestaltet werden, daß es geht und auch so funktioniert, daß es sich für dich auch nach den Änderungen nochrechnet. Bezahlen sollen die Zeche die Leute, die mehr verdienen als du.

      Siehst du! Jetzt verstehe ich endlich, worauf du hinauswillst. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.09.06 20:26:37
      Beitrag Nr. 141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.168.876 von new_kid_in_town am 24.09.06 19:33:44In diesem Falle müßten die durchschnittlich verdienenden GKV-Mitglieder noch mehr als jetzt schon, die gut verdienenden Familien mit einem Alleinverdiener, subventionieren (so zumindest @StillhalterTrader).


      Jetzt bin ich aber sehr froh, dass Du es verstanden hast:)
      Sollte ich von der PKV zur GKV wechseln müssen, werde ich halt viel öfters zum Arzt gehen können; schließlich bekommt man ja das meiste bezahlt, was aufgrund des hohen Selbstbehaltes bei der PKV bei mir zur Zeit nicht der Fall ist. Ob es für die GKV günstiger wird , wenn ich zur GKV wechslen kann,da habe ich meine großen Zweifel, das Gegenteil wird der Fall sein.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 01:05:45
      Beitrag Nr. 142 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.169.303 von A.Hultzsch am 24.09.06 19:48:24Tja, ist der Wirt ein Schelm, traut er seinen Gästen nicht!
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 01:08:15
      Beitrag Nr. 143 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.170.387 von StillhalterTrader am 24.09.06 20:26:37Sollte ich von der PKV zur GKV wechseln müssen, werde ich halt viel öfters zum Arzt gehen können; schließlich bekommt man ja das meiste bezahlt, was aufgrund des hohen Selbstbehaltes bei der PKV bei mir zur Zeit nicht der Fall ist.

      Also ich gehe zum Arzt, wenn es nötig ist. Nicht mehr, und nicht weniger.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 11:13:55
      Beitrag Nr. 144 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.178.333 von new_kid_in_town am 25.09.06 01:05:45Jetzt aber mal im Ernst, nach dem, was du schreibst, willst du grob umrissen folgendes:

      1) Gegenseitiger Wechsel PKV/GKV immer möglich, beide Anbieter unterliegen immer einem Kontrahierungszwang, müssen also immer jeden nehmen.

      2) Drastische Beitragserhöhungen für Besserverdiener in der GKV, nämlich eine Verdoppelung der Beitragsbemessungsgrenze

      3) Ansonsten willst du offensichtlich die Risikoprüfung in der PKV abschaffen und einen Einheitstarif für PKVler, unabhängig vom Geschlecht, Alter und Gesundheitsrisiko. Wenn ja, wie hoch soll der Einheitstarif denn sein? Risikogerecht für die ganze Versichertengemeinschaft?

      4) Weiterhin sollen, wenn ich dich richtig verstanden habe, Altersrückstellungen nur von der PKV in die GKV transferiert werden oder innerhalb der PKV, aber nicht von der GKV in die PKV und nicht innerhalb der GKV.

      5) Ferner soll in der GKV die kostenlose Mitversicherung von nicht berufstätiger Ehefrau und Kindern bleiben und in der PKV soll es auch so bleiben wie bisher, also man zahlt für jeden Versicherten extra.

      6) Du erwartest, daß in der PKV die Beiträge drastisch ansteigen werden und zwar für alle. In der GKV nur für die Besserverdiener. Du willst also massiv Geld ins System pumpen, und zwar nicht durch Steuern sondern durch Versicherungsbeiträge, die auch vom Arbeitgeber zu tragen sind.

      -----------------------------------------------------

      Habe ich das richtig verstanden? Und wenn ja, hast du dir mal in etwa überlegt, zu welchen Wanderbewegungen zwischen GKV und PKV das führen würde und welche Geldströme das zur Folge hätte? Ggf. kannst du mir mal sagen, womit du rechnest.

      PS: Um auf eine frühere Aussage von dir einzugehen: Ja, du drückst dich nicht immer ganz klar aus.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 11:37:26
      Beitrag Nr. 145 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.182.283 von A.Hultzsch am 25.09.06 11:13:55Wenn diese Vorstellungen von new-kid-in-town realisiert werden,
      würden insbesondere alle Versicherte mit Kinder zur kostengünstigen GKV wechseln; das Finanzloch der GKV würde noch größer, was zwangsläufig auch bei der GKV zu gigantischen Beitragserhöhungen führen würde. Das wäre der Tod der PKV als Vollversicherung. Gutverdienende werden halt neben der GKV Zusatzversicherungen bei PKVs abschließen, so dass die Zweiklassenmedizin für Besserverdienende zukünftig sichergestellt wird.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 15:05:42
      Beitrag Nr. 146 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.182.603 von StillhalterTrader am 25.09.06 11:37:26Die Zweiklassenmedizin haben wir schon, für die zukunft braucht sie nicht mehr sicher gestellt zu werden.

      Mit der PKV hat das aber nichts zu tun, aus den schnell wachsenden finanziellen problemen des sozialstaats kann sie sich nicht mehr herauswinden.

      So günstig die PKV früher war, sie droht heute zum bumerang für ihre versicherten zu werden. Aus ihnen wird herausgequetscht (werden), was möglich ist, um noch einige zeit im alten stil weitermachen zu können.

      Abzulesen bei den besorgten usern hier bei WO, die zurück zur GKV wollen (oder müssen).
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 15:09:52
      Beitrag Nr. 147 ()
      In Österreich gibts leider gar keine Trennung im Sozialsystem. Da zahlst du hunderte oder tausende Euro monatlich und darfst trotzdem stundenlang beim Doktor warten.:laugh:

      Dafür sind die Kassen auch nicht dermaßen pleite.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 15:44:08
      Beitrag Nr. 148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.185.853 von minister.grasser am 25.09.06 15:09:52> "...und darfst trotzdem stundenlang beim Doktor warten. Dafür sind die Kassen auch nicht dermaßen pleite."

      Hoffentlich liest das die Ulla Schmidt nicht, sonst werden bald zwecks Sanierung der Kassen längere Wartezeiten eingeführt. Unter dem Stichwort "Österreich-Modell". :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 17:50:05
      Beitrag Nr. 149 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.185.769 von YAchse am 25.09.06 15:05:42So günstig die PKV früher war, sie droht heute zum bumerang für ihre versicherten zu werden. Aus ihnen wird herausgequetscht (werden), was möglich ist, um noch einige zeit im alten stil weitermachen zu können.


      Der Grund liegt darin, dass unendlich viele in Deutschland vom Sozialstaat profitieren, obwohl sie sehr gut verdienen und/oder hohes Vermögen haben. Die wirklich Armen bekommen dann viel zu wenig.
      Beispiele:
      Gutverdienende mit Familie wollen wieder zurück in die GKV, weil sie dann erheblich weniger an Beitrag zahlen, um dann zu Lasten der Solidargemeinschaft zu profitieren.
      Gutverdienende profitieren steuerlich erheblich vom Splittingvorteil, nur weil sie heiraten
      Auch Gutverdienende/Vermögende bekommen volles Kindergeld
      usw. usw.

      Aus der PKV versucht man deshalb alles herauszuquetschen, weil
      man nun versucht, die ungrechten Umverteilungsstrukturen der GKV auf die PKV zu übertragen. Ich kann verstehen, dass viele , die
      GKV verteidigen, da sie von der GKV erheblich profitieren.
      Auch Ärzte usw. profitieren davon zu unrecht, da eine wirksame Kontrolle der tatsächlichen Arztleistungen mit den Abrechnungen bei der GKV überhaupt nicht erfolgen kann, da der Patient keine
      verständliche Abrechnung zu Gesicht bekommt.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 19:59:13
      Beitrag Nr. 150 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.189.686 von StillhalterTrader am 25.09.06 17:50:05Es ist richtig, daß unendlich viele vom sozialstaat profitieren, die mit hohem einkommrn oder großem vermnögen bilden da aber bestimmt nicht die mehrheit.

      Alleinverdiener mit Familie möchten zurück in die GKV:
      Natürlich, mittlerweile ist die PKV für Alleinverdiener mit Familie zu teuer. Immerhin zahlen sie dann in der GKV den höchstbeitrag. Ob das eine last für die "solidargemeinschaft" ist?

      M. E. besteht der fehler unseres systems darin, daß man "umverteilung/solidargemeinschaft" per se für etwas gutes und zukunftsträchtiges hält. Wenn ein staatsmodell wirklich gut ist, muß auch das ergebnis gut sein. Und dieses gute ergebnis kann ich nicht erkennen, ich sehe nur überschuldung und verzweifelte versuche der staatsbürokratie, zu mehr geld zu kommen.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 22:58:08
      Beitrag Nr. 151 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.192.577 von YAchse am 25.09.06 19:59:13Genau so ist es.

      Es wird zu viel in Form von Subventionen in Deutschland umverteilt;
      auch an solche Leute und Unternehmen, die es gar nicht brauchen
      und es halt einstecken , weil es der Staat anbietet.
      Und jeder verteidigt diese Subventionen und die Parteien schaffen diese Subventionen nicht ab, weil davon viele Wählerstimmen abhängen. Professor Kirchhof hat dies richtig zum Ausdruck gebracht, dass dadurch das ganze System ungerecht, unfinanierbar und völlig undurchschaubar wird.
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 23:47:22
      Beitrag Nr. 152 ()
      Auf die Gefahr hin, dass das so ähnlich hier schon geschrieben wurde (habe nicht jedes Posting komplett gelesen):

      Das absolut Gerechteste und Sozialste für Alle wäre es m.M. nach, wenn es nur noch private Krankenversicherungen gäbe, die untereinander in freiem Wettbewerb stehen (einziger staatlicher Eingriff: das Kartellamt kontrolliert wie üblich, dass es keine Preisabsprachen der Versicherungsgesellschaften gibt).
      Es muß nicht einmal eine Pflicht zur Krankenversicherung für die Bürger geben.
      Die Ärzte sind zwar zur Hilfe auch für Nichtversicherte verpflichtet, aber ich sehe nicht, dass der Nichtversicherte dadurch zwangsläufig schmarotzt: -er hat die Kosten halt aus der eigenen Tasche zu zahlen; -bis hin zur Privatinsolvenz falls nötig;

      Alle Leute, die zu arm sind, eine KV zahlen zu können, werden einfach aus Steuermitteln versichert. -Aber wirklich nur, wenn sie Privatinsolvent/Harz4-Empfänger etc. sind.

      Fertig. So einfach.
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 00:02:36
      Beitrag Nr. 153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.196.576 von StillhalterTrader am 25.09.06 22:58:08Ja, der arme Prof. Kirchhof ist ein gutes beispiel.

      Er hat das problem beim namen genannt - und was ist aus ihm
      geworden?

      Die optimierung der wählerstimmen, das ist das herz der politischen dinge. Dagegen ist kein kraut gewachsen. Wer glaubt, die nation davon heilen zu können... der wird - professor.
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 00:15:14
      Beitrag Nr. 154 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.196.915 von knudolf am 25.09.06 23:47:22An sich würde es so wohl tatsächlich gehen, jedenfalls als eine der denkbaren tragfähigen möglichkeiten.

      Aber lies #148, da steht, warum das doch nicht "so einfach" ist.
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 00:31:31
      Beitrag Nr. 155 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.196.915 von knudolf am 25.09.06 23:47:22Genau so!

      Einfach und effektiv.

      Warum sollen die Spielregeln welche für Autoversicherung, Unfallversicherung, private Haftpflicht etc. gelten, nicht auch für die Krankenversicherung gelten :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 10:21:02
      Beitrag Nr. 156 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.197.055 von YAchse am 26.09.06 00:15:14Aber lies #148, da steht, warum das doch nicht "so einfach" ist.

      Der Kirchhof ist ja im letzten Wahlkampf mit seinem Plan, die Subventionen abzuschaffen, kläglich gescheitert.
      Die Deutschen wollen halt die vielen Schlupflöcher (insbesondere im Steuerbereich), wovon sie profitieren können und davon profitieren insbesondere die Leute mit viel Geld und Vermögen.
      Ich kannte z.B. ein Unternehmer, der hat seine Frau in seinem Betrieb eingestellt und hat damit geprahlt, dass damit seine Krankenversicherung reduziert wird, weil die GKV (seiner Ehefrau über die kostenfreie Mitversicherung der Kinder)erhebliche Vorteile ihm erbringt.
      Die Leute denken sich alle möglichen Gestaltungen aus, wie sie aus dem Sozialstaat das meiste zu ihrem Gunsten herausholen können.
      Avatar
      schrieb am 26.09.06 10:31:21
      Beitrag Nr. 157 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.203.928 von StillhalterTrader am 26.09.06 10:21:02Ja, das ist absurd, da gehen die Hartzies für diesen beschisssenen Subventions- und Umverteilungsstaat demonstrieren, und viele Besserverdienende, die aus den Schlupflöchern herausholen, was andere eingezahlt haben, lachen sich ins Fäustchen. An der Kirchhof-Geschichte hat man gesehn, wie wenig die Leute kapieren, und auch, wie unseriös die SPD agiert, wenn es um Wahlen geht.

      Die selbe Gestaltungskiste geht übrigens auch mit dem neuen Elterngeld, daß ja auch die Millionärsgattin bekommt: Ehemann stellt sie ein, weil Kinder geplant sind. Natürlich schaut sie nie im Geschäft des Ehemannes vorbei, sie tut ja auch sonst nix außer shoppen. Dann bekommt sie ihre Kinder und ihr Elterngeld (Höchstsatz!) auf Kosten der Typen, die sich jeden Tag abrackern müssen. Wer solche Gesetze macht, ist mit dem Klammerbeutel gepudert.
      Avatar
      schrieb am 19.10.06 11:28:22
      Beitrag Nr. 158 ()


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