Minderjährigendepot - 500 Beiträge pro Seite

[o0ooo]

Guten Morgen allerseits!

Gerne möchte ich Eure Meinung hören zu folgendem Thema - Geldanlage für Kinder:

Da wir vor einigen Wochen Nachwuchs bekommen haben, möchte ich gerne ein Minderjährigendepot über AVL bei cominvest eröffnen. Hier werden auch bei anfangs niedrigen Summen die Depotgebühren erstattet, außerdem gibt es vergleichsweise die größte Auswahl sparplanfähiger Fonds & ETFs.

Mir schwebt ein monatlicher Sparplan vor, Summe x wird entweder auf einen ETF wie z.B. ISHARES MSCI WORLD (A0HGZR) oder einen Mischfonds wie z.B. ETHNA-AKTIV E A (764930) oder Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities (A0M430) eingezahlt, bis der Kleine (mindestens) 18 ist.

Zum einen interessiert mich Eure Meinung generell zu dem Thema Geldanlage für Kinder via (Minderjährigen-) Depot + Sparplan (inklusive 'Mitnahme' des Sparer-Pauschbetrages) mit z.B. oben genannten Fonds.

Des weiteren aber frage ich mich, wie man es am geschicktesten handhaben kann, wenn das Kind später mal volljährig wird... Es sollte bestenfalls nicht alleine über das Depot verfügen dürfen - vielmehr sollte die angesparte Summe 'sinnvoll' für ein mögliches Studium / eine Ausbildung etc verwendet werden.

Gibt es Möglichkeiten, die Verwaltung des Depots auch nach Vollendung des 18ten noch 'mitzusteuern'? Stichwort Verfügungsgewalt / vorab definierter Auszahlungsplan etc.

Hätte ich mit 18 eine größere Summe 'übertragen' bekommen, hmmmm.... Wahrscheinlich hätte ich das Geld eher verprasst als es sinnvoll anzulegen / zu investieren...

Eure Meinung?

Schöne Pfingsten!!

o0oo

[hansi11]

Hallo o0ooo,

Was soll ich da sagen, Du hast 18 Jahre Zeit.
Die ersten Jahre sparst Du.
Später kann Dein Kind auch sparen, sobald es Taschengeld bekommt. Einen Euro bekommen, aber etwas weniger ausgeben.

Das Wissen und den Umgang mit Geld wird es nirgends lernen. Also musst Du ihm das beibringen.
Was ist Geld und wozu dient es. Was kann man mit Geld alles machen.

Ich wünsche Dir Frohe Pfingsten
Hansi

Ich hoffe es hat etwas geholfen. Mit 18 weis dann der Kleine auch, ich verballer alles oder spare weiter und leiste mir immer mehr.
Nicht vergessen, es ist sein Geld!

[oscarello]

spätestens mit 18 benötigt
das depotführende KI sowieso
eie "neue"Unterschriftskarte.Bei dieser
Gelegenheit gleich eine Vollmacht
einräumen lassen

[Mitschman]

Frühzeitig seinem Kind einen Teil des Vermögens zu übertragen bzw. für das Kind einen Kapitalstock anzusparen, sehe ich vor allem aus steuerrechtlichen Sicht als sehr vorteilhaft an. Denn auch Kinder können den Grundfreibetrag in Höhe von derzeit 8.130 € und zusätzlich den Sparerpauschbetrag über 801€ voll ausschöpfen. D.h. bei einer angenommen Verzinsung von 4% p.a. könnten über 220.000€ steuerfrei angelegt werden. Hierzu kann man beim Finanzamt eine Nichtveranlagungsbesccheinigung beantragen.

Steuerliche Vorteile sind jedoch nicht alles. Zu Bedenken ist, dass die Entwicklung oder allgemein das Verhältnis zum Kind leider nicht vorhersehbar ist. Im schlimmsten Fall entspricht das Kind später nicht seinen Vorstellungen und man muss sich auch noch ärgern, dass man seinem Kind Geld verschenkt hat. Ein weiterer Punkt, welcher bedacht werden sollte ist, dass das Kind auch allgemein vor den Eltern versterben kann. Sofern keine Nachkommen vorhanden sind bestünde je Elternteil lediglich ein Freibetrag von aktuell 100.000€ zu.

Sofern beide Elternteile leben und man verheiratet ist, würde ich einem Kind somit maximal 200.000€ übertragen. Abhängig vom eigenen Vermögen sollten meiner Meinung nach jedoch einem minderjährigen Kind nicht mehr als 20% seines eigenen Vermögens übertragen werden. Schließlich möchte man ja auch noch selbst sein Erspartes konsumieren bzw. benötigt es später im Alter.

Kapitalanlageprodukte:
Zu ihren oben genannten Kapitalanlageprodukten wird wohl jeder eine andere Meinung haben. Ich würde jedoch sagen, sofern, das Depot kostenlos ist, die Ausgabeaufschläge zu 100% zurückerstattet werden, kann man solche Sparverträge ruhig machen. Wie bei allen anderen Kapitalanlagen gilt, erst hinter her ist man schlauer .

Zur späteren Strategie:
Kurz bevor das Kind volljährig wird, würde ich die weitere Vorgehensweise davon abhängig machen, wie verantwortungsbewusst das Kind bereits mit Geld umgegangen ist und welche berufliche Laufbahn angestrebt/eingeschlagen wird.

Sollte ich demnach kurz vor dem 18. Lebensjahr den Eindruck erhalten, dass mit dem Geld nicht vernünftig umgegangen wird, so würde ich den größten Teil des Vermögens in längerfristige Kapitalprodukte(je nach gewünschter Laufzeit) umschichten. Zu achten ist jedoch, dass es sich um Kapialanlageprodukte handelt, welche nicht leicht aufzulösen sind. Normale Sparbriefe wären hier nicht besonders hilfreich. Spontan fallen mir nicht handelbare (Hypotheken-)Anleihen oder geschlossene Fonds ein. Auch drauf achten, dass kein Zweitmarkt existiert. Obwohl ich Versicherungsprodukte eigentlich gar nicht mag, könnte diese Anlageform ggfs. in Betracht kommen. Am besten, sofern möglich und rechtlich zulässig, unkündbare Versicherungen.

Ansonsten wie bereits angesprochen, ggfs. bei Erreichen der Volljährigkeit versuchen eine Bankvollmacht zu erhalten, so behält man zumindest noch den Überblick. Das Geld könnte jedoch trotzdem verschleudert werden.

[o0ooo]

@ all - ich danke euch dreien vielmals für eure Meinung und Tipps!! Denke, ich werde das mal in Angriff nehmen und das Geld und die Zeit für den Kleinen arbeiten lassen...

Eure Beiträge haben mich auf jeden Fall weitergebracht und bestärkt.

Bis denn

o0ooo