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    GfN-Interview mit Vorstandsvorsitzendem Gallatz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.99 16:18:00 von
    neuester Beitrag 05.04.99 16:20:00 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 05.04.99 16:18:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hier das Interview von Stock-World-Report (www.stockworld.de) mit Herrn Gallatz, gepostet von Lenny007 im Consors-Board:


      Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der GfN AG, Volker Gallatz:
      "Die GfN AG plant noch in 99 an den Neuen Markt zu wechseln"

      Stock-World Report:
      Herr Gallatz, in der abgelaufenen Woche haben Sie per Ad-hoc-Mitteilung
      zwei strategische Akquisitionen angekündigt. Vorverträge zur Übernahme
      von Mehrheitsbeteiligungen an einem Systemhaus und einem
      Internetdienstleister wurden bereits unterzeichnet. Welche Strategie
      verfolgen Sie mit diesen Beteiligungen?

      Gallatz:
      Die Beteiligungen ergänzen das Angebotsspektrum der GfN AG. Wir wollen
      uns im rasant wachsenden Markt der Internet-High-End-Dienstleistungen
      ein weiteres Standbein schaffen. Die Unternehmen werden sich
      hauptsächlich auf lukrative Großaufträge konzentrieren.

      Stock-World Report:
      Arbeiten die Firmen bereits profitabel?

      Gallatz:
      Im operativen Geschäft werden schon Gewinne erwirtschaftet. Die
      Marktanteile sind aber noch stark ausbaufähig. Es steckt sehr viel
      Entwicklungspotential in den Unternehmen. Wir werden vor allem in den
      Aufbau des Vertriebs investieren. Besonders die Cross-Selling-Aspekte
      innerhalb des GfN-Konzerns werden die Umsätze und Erträge in den
      nächsten Jahren stark ansteigen lassen.

      Stock-World Report:
      Können Sie unseren Lesern diesen Punkt genauer erläutern?

      Gallatz:
      Gerne: Die GfN AG und deren Partnerunternehmen arbeiten im Schulungs-
      und Netzwerkbereich eng mit namhaften Großkunden zusammen. Diese
      vergeben jedes Jahr
      lukrative Aufträge im Bereich der Internet-High-End-Dienstleistungen.
      Durch unsere Kenntnisse über die Unternehmen und guten Verbindungen zu
      den Kompetenzträgern können wir vielleicht den einen oder anderen
      Auftrag für unsere neuen Töchter akquirieren.

      Stock-World Report:
      Verläuft die Expansion im Kerngeschäft, dem Aus- und
      Weiterbildungsmarkt, planmäßig?

      Gallatz:
      Wir liegen über Plan! Im September 98 haben wir die ODIN GmbH, Essen,
      übernommen und uns im Dezember 98 mit 51% an der TraiCen GmbH, Münster,
      beteiligt. Unsere Stellung als Marktführer im Bereich Netzwerkschulungen
      werden wir weiter ausbauen.

      Stock-World Report:
      Sind weitere Übernahmen geplant oder werden Sie neue, eigene
      Schulungszentren eröffnen?

      Gallatz:
      Sowohl als auch. Wir führen bereits konkrete Verhandlungen mit einigen
      regionalen Schulungsveranstaltern. Mit Erfolgsmeldungen können Sie noch
      im ersten Halbjahr 1999 rechnen. Lassen Sie sich überraschen. Nicht
      zuletzt durch die positive Entwicklung des Aktienkurses (Anmerkung SWR:
      Der Kurs der Aktie konnte sich seit der Einführung im Oktober 97 mehr
      als verachtfachen) sind potentielle Übernahmekandidaten uns gegenüber
      sehr aufgeschlossen. Die "Währung" GfN-Aktie hat einen hohen Stand in
      der Branche! Wir haben es da heute wesentlich leichter als noch vor
      einem Jahr.

      (Anmerkung SWR: Übernahmen und Beteiligungen werden teilweise mit
      GfN-Aktien vergütet (Sachkapitalerhöhung). Der Veräußerer der Anteile
      profitiert dann direkt an den Kurssteigerungen der GfN-Aktie).

      Stock-World Report:
      Ist die Expansion ins Ausland weiterhin ein Thema?

      Gallatz:
      Unbedingt. Vorrangiges Ziel ist es natürlich erst einmal, den
      deutschsprachigen Raum komplett abzudecken. In Österreich und in der
      Schweiz bieten sich für uns sehr interessante Betätigungsfelder. Der
      Einstieg ist noch in diesem Jahr angestrebt. Weiterhin haben wir die
      Märkte im europäischen Ausland analysiert. Auch dort bieten sich uns
      interessante Möglichkeiten, die wir nutzen wollen.

      Stock-World Report:
      Ihre mittelbare Beteiligung, das Internet Training Institut ac@demy (ITI
      AG), hat in der vergangenen Woche den Abschluß eines bedeutenden
      Lizenzvertrages mit dem führenden Anbieter im Bereich des "Online
      Learnings", der Scholars.com, einer Tochter der CBT Group abgeschlossen.
      Ab Mai sollen Kurse über das Internet angeboten werden. Wie sehen Sie
      die Zukunftsperspektiven der ITI AG?

      Gallatz:
      Das Potential der ITI AG ist heute noch gar nicht richtig abschätzbar.
      Der Markt für "Online Training" wächst explosionsartig. CBT schätzt das
      Marktpotential allein in den USA auf 3,5 Mrd. USD pro Jahr. Die ITI AG
      konnte sich die weltweiten Rechte für das "Online Training" in deutscher
      Sprache sichern und hat sich damit die Pole-Position im Rennen um die
      Marktführerschaft gesichert. Es laufen bereits Verhandlungen über
      lukrative Aufträge mit einigen potentiellen Großkunden. Das neue,
      innovative Angebot wird überall sehr positiv aufgenommen.
      Das "Online Schulungsangebot" kann problemlos in bestehende Aus- und
      Weiterbildungskonzepte der Unternehmen integriert werden. Die
      Ausfallzeiten der Mitarbeiter reduzieren sich erheblich, da die
      Ausbildung berufsbegleitend am Arbeitsplatz stattfindet. Auch die im
      Vergleich zur herkömmlichen Präsenzschulung deutlich niedrigeren Kosten
      sind ein wichtiges Argument.

      Stock-World Report:
      Die meisten Internetunternehmen arbeiten erst einmal mit hohen
      Anlaufverlusten. Müssen sich die GfN Aktionäre Sorgen machen?

      Gallatz:
      Im Gegenteil! Der Breakeven soll bereits im 2000er Geschäftsjahr
      erreicht werden. Ab 2001 wird die ITI richtig Geld verdienen. Der
      "Online Schulungsmarkt" ist hochprofitabel. In den USA wird mit
      Umsatzrenditen von bis zu 40% gearbeitet.

      Stock-World Report:
      Könnten Sie sich vorstellen, die ITI AG in einigen Jahren selbst an die
      Börse zu führen?

      Gallatz:
      Keine schlechte Idee! Ein eventueller Börsengang wird aber frühestens
      2001 stattfinden. Es steht ausreichend Kapital zur Verfügung, um das
      Wachstum der ITI AG voranzutreiben. Warum sollen wir die Anteile schon
      jetzt an die Börse bringen, wenn wir diese in zwei bis drei Jahren,
      nachdem die ITI AG die führende Position im Bereich "Online-Learning"
      erreicht hat, für ein Vielfaches des heute zu erzielenden Preises
      plazieren können? Unser vorrangiges Ziel ist es, einen Mehrwert für die
      GfN-Aktionäre zu schaffen.

      Stock-World Report:
      Die GfN AG ist in den vergangenen Jahren jeweils deutlich über 100
      Prozent im Umsatz und Ertrag gewachsen. Im ersten Halbjahr 1998 wurde
      bereits ein Gewinn erwirtschaftet, der über dem gesamten
      Vorjahresergebnis lag. Konnte das zweite Halbjahr an diese Erfolge
      anknüpfen und werden Sie diese Wachstumsraten auch in den Folgejahren
      halten können?


      Gallatz:
      Das Geschäftsjahr 1998 war sehr erfolgreich. Die auf der HV getroffenen
      Prognosen konnten sogar noch übertroffen werden. Wir werden die
      vorläufigen Zahlen in den nächsten Wochen bekanntgeben. Für das
      Geschäftsjahr 99 und 2000 halte ich eine nochmalige Verdopplung des
      Umsatzes und Ertrages durchaus für möglich. Auch in den Folgejahren wird
      die GfN AG deutlich stärker wachsen als der Markt. Durch die in dieser
      Woche angekündigte Kapitalerhöhung im Verhältnis 8/1 zu 100 EUR fließen
      der GfN AG Mittel in Höhe von bis zu 11 Mio. EUR zu. Mit diesem Geld
      werden bereits eingegangene Beteiligungen bezahlt, es bleibt aber noch
      "etwas" übrig und ich kann Ihnen versprechen, daß wir diese Mittel für
      unsere Aktionäre gewinnbringend investieren werden.

      Stock-World Report:
      In der Vergangenheit hat es in den Internet-Diskussionsforen
      verschiedentlich Kritik über die Qualität der Investor-Relations-Arbeit
      der GfN AG gegeben. Haben Sie dieses Thema nicht ernst genug genommen?

      Gallatz:
      Das kann man so nicht sagen. Die Belange unserer Aktionäre liegen uns
      sehr am Herzen. Ich muß jedoch eingestehen, daß es Schwachstellen im
      IR-Bereich gab. Bedingt durch das starke Wachstum im operativen Geschäft
      und die sehr umfangreichen Vorarbeiten für den Wechsel an den Neuen
      Markt, stand einfach nicht genügend Man-Power für diesen zeitintensiven
      Bereich zur Verfügung. Wir haben uns zwischenzeitlich personell weiter
      verstärkt und der IR-Arbeit höchste Priorität eingeräumt. Erste Erfolge
      sind auch schon sichtbar und werden von den Aktionären honoriert. Vor
      allem die Einrichtung der Info-Hotline wurde sehr positiv aufgenommen.
      Die IR-Arbeit über das Internet wird ebenfalls verbessert. Wir sind
      dabei, unseren Internet-Auftritt komplett zu überarbeiten. Auch den
      Kontakt zur Presse werden wir weiter intensivieren. Es reicht heute
      einfach nicht mehr aus, nur gute Zahlen zu erwirtschaften, man muß diese
      auch richtig verkaufen.

      Stock-World Report:
      Die Frage, welche die Aktionäre am meisten interessiert, ist: wann
      wechselt die GfN AG an den Neuen Markt.

      Gallatz:
      Tatsächlich? Sie sind der erste, der mir diese Frage stellt. Nein im
      Ernst: Es ist heute noch zu früh, um ein konkretes Datum zu benennen.
      Wir müssen uns da auch nach unseren Partnern, den Emissionsbanken,
      richten. Es spielen da verschiedene Faktoren eine Rolle. Der Wechsel
      soll aber noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Die Vorbereitungen
      laufen planmäßig. Sobald der Termin feststeht, werden wir diesen
      natürlich ad-hoc veröffentlichen.

      Stock-World Report:
      Abschließend noch eine Frage zum Aktienkurs: Aktuell notiert die GfN
      Aktie ca. 30% unter ihrem All-Time-High vom letzten Juli. Sind sie mit
      der Kursentwicklung in den letzten Monaten zufrieden und sehen Sie
      weiteres Kurspotential?

      Gallatz:
      Diese Frage wird mir natürlich sehr häufig gestellt. Ich vertrete die
      Auffassung, daß sich ein Vorstand nicht zum Kurs der eigenen Aktie
      äußern sollte. Der Kurs kommt durch Angebot und Nachfrage zustande. Nur
      soviel:
      Am Neuen Markt, in den die GfN AG ja wechseln will, gelten andere
      Bewertungskriterien als im Freiverkehr. Im Neuen Markt wird die
      Bewertung eines Unternehmens als fair angesehen, wenn das KGV nicht über
      der erwarteten Gewinnsteigerungsrate des Folgejahres liegt. Legt man
      diesen Bewertungsmaßstab zugrunde, ist die GfN AG auf dem aktuellen
      Niveau wohl als aussichtsreiches Investment einzustufen.
      Der Segmentwechsel sollte das öffentliche Interesse und damit die
      Nachfrage nach GfN Aktien steigern. Bisher ist unsere Gesellschaft erst
      einem kleinen Teil der Aktionäre, die hauptsächlich aus dem
      Internetbereich stammen, bekannt. Dies wird sich ändern.

      Stock-World Report:
      Herr Gallatz, wir danken Ihnen für das Gespräch.
      Avatar
      schrieb am 05.04.99 16:20:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Urbi,
      Zufälle gibts!
      Das Interview ist sensationell, übertrifft alle meine Erwartungen!
      Gruß


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