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    GUB verschleiert und verschweigt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.11.99 18:13:30 von
    neuester Beitrag 25.11.99 01:58:40 von
    Beiträge: 4
    ID: 25.809
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      schrieb am 24.11.99 18:13:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Heute mittag mischten sich Freude und Ärger, als ich die GUB-ad-hoc bei vwd entdeckte. Ärger, weil eine ad-hoc mitten in der Börsensitzung nicht glücklich ist. Freude, weil endlich neue Nachrichten auf den Tisch kommen.

      Der Inhalt der ad-hoc hat mich allerdings nach mehrmaligen Durchlesen sehr schockiert. Als erstes habe ich die Meldung neben die ad-hoc vom letzten Jahr (23.11.98) gelegt und mußte feststellen, daß keine einzige (!) Angabe vergleichbar war. Auch der Inhalt der neuen ad-hoc war trotz doppelter Länge wesentlich dürftiger als die Meldung des letzten Jahres.
      Wurde das Ergebnis je Aktie letztes Jahr noch nach DVFA angegeben, so wurde diesmal ein Vorsteuerwert je Aktie genannt. Völlig unüblich, irreführend und für eine vergleichende Aktienbewertung nutzlos.

      Im Unterschied zum Vorjahr fehlen Angaben zu Umsatz, Jahresüberschuß, Cash-Flow, Bilanzsumme oder Eigenkapitalquote gänzlich.

      Wer so vorgeht und den direkten Vergleich mit Vorjahreszahlen bewußt vermeidet, will etwas verschleiern. Die vorliegenden Zahlen lassen erkennen, daß der Jahresüberschuß deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein muß.

      Die Feststellung, daß Vorsteuerergebnis hätte sich verfünffacht, setzt dem Ganzen die Krone auf. Es verzerrt die tatsächliche Lage, weil der allein bedeutsame Nachsteuerwert wohl wesentlich schwächer gestiegen ist.

      Der Bericht wirft für mich aber auch offene Fragen auf.

      Erstens:
      Hier im Board wurde immer wieder gesagt, daß die Agio-Aufschläge auf die Fund-Anteile ganz bzw. teilweise der GUB zufließen. Es handelt sich um bedeutende Beträge von bis zu 8% auf die Anlagesumme. Der jetzige Bericht stellt klar, daß sich der operative Ertrag einzig aus Geschäftsbesorgungsvergütungen und den Beratungshonoraren zusammensetzt.

      Wo verbleiben die millionenschweren Agioerlöse???

      Zweitens:
      Die Angaben zur Wagniskapital KGaA sind ein weiteres negatives Highlight der ad-hoc-Meldung. Von den 1999 eingesammelten rd. 95 Mio. DM sind 10,3 Mio. DM angelegt, weitere 62 Mio. DM sind in der Kasse.

      Wo ist der Rest geblieben???
      Auch nach Abzug der Börseneinführungskosten von 11 Mio. DM verbleibt eine beträchtliche Lücke.

      Drittens:
      Genauso verdächtig erscheinen mir inzwischen die Kosten für den Börsengang und die Kapitalerhöhungen der Wagniskapital KGaA. Die genannte Summe von 11 Mio. DM liegt über allen mir bekannten Daten von Unternehmen vergleichbarer Größe.

      Wohin sind diese Gelder geflossen??
      Wer hat am Börsengang und den Kapitalerhöhungen so außerordentlich gut verdient?
      Wer hat "beraten" und dafür Geld kassiert?


      Die Vorgänge rund um GUB sind für mich inzwischen ein Skandal. Das Unternehmen gibt keine klaren Informationen, sondern verschleiert die Geschäfte und die Geschäftslage. Unabhängig vom Geschäftsverlauf hat GUB deshalb kein Vertrauen mehr verdient.

      Hier scheinen einige rund um GUB Geld zu machen. Ob der Anleger dabei mitverdienen kann, ist eher Glücksache. Auf jeden Fall wird er immer an letzter Stelle stehen, wenn es etwas zu verteilen gibt. Das ist mir jetzt klar geworden.

      Ich bin raus und werde GUB "nur" noch als kritischer Beobachter begleiten. Das heute für die GUB-Aktie mehr als gestern bezahlt worden ist, hat mich besonders überrascht.

      Enttäuschter
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 24.11.99 19:11:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      VERTRAUmir,
      das agio steht in erheblichem umfang dem zu, der die aquise betreibt, zB finanzmaklern. Dies ist absolut üblich in der steuersparbranche.

      Der vorsteuerwert ist mE viel wichtiger als der nachsteuerwert, der streit darüber ist allerdings unter bilanzanalysten so alt wie pyramiden. den nachsteuerwert kann man übrigens noch herrlicher manipulieren bzw gestalten als den vorsteuerwert.

      Du hast recht, einige verdienen hier am Rand gut mit. Das ist nicht nur üblich, sondern der motor unseres kapitalismus. Solange das kerngeschäft, die selektion und entwicklung von unternehmen o.K. sind, ist end of the day alles gut. wenn man hier so gut nachvollziehen kann, dann liegt dies an der gläsernen infopolitik im Vergleich zB zu den kapitalanlagetöchtern deutscher Großbanken und versicherungen.

      gwg ist übrigens immer noch spottbillig im vergleich zu gub.

      zufrieden
      nizza
      Avatar
      schrieb am 24.11.99 20:25:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo VERTRAUmir,

      ich wollte Dir eigentlich nur in allen Punkten recht geben! Leider kann ich keine Deiner Fragen beantworten, sondern hab mir ähnliche gestellt!!!

      Habe heute auch viel rumgegrübelt, wie ich die Zahlen sehen soll ... bin aber mittlerweile der Meinung, daß ja ab jetzt die Zukunft zählt!
      Und die sieht auch mit verschleierndem Management und inkompetenter (oder besser verarschender?) IR-PR-Abteilung gut aus ...
      Wobei Dein Glattstellen auch nicht schlecht ist, dann muß man sich wenigstens nicht mehr über die doofen IR-PR-Fuzzies ärgern ...

      Außerdem dürften seit dem Waigel-Posting nun wirklich alle Zweifler und Enttäuschten rausgegangen sein... und die aktuellen Aktionäre freuen sich auf den Segemtwechsel, APNs und IPOs ... der Chart sieht ja auch wieder stabiler aus ...

      Halli-Galli
      Avatar
      schrieb am 25.11.99 01:58:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo nizza,

      ich stimme Dir zu, daß der Vorsteuergewinn eine wichtige Kenngröße ist. Im vorliegenden Fall wird dieser aber als DM je Aktie ausgedrückt. Dies macht man eigentlich nur mit dem DVFA-Ergebnis. Der Normalanleger merkt den Unterschied nicht und errechnet aus dem genannten Wert im Kopf ein KGV (ich wette, daß haben viele getan). Und das ein KGV bzw. ein Ergebnis je Aktie auf Basis des Vorsteuergewinns völlig unüblich ist und zu falschen Schlußfolgerungen und Vergleichen führt, da stimmst Du mir hoffentlich zu.

      Deinen Hinweis auf die gläserne info-Politik der GUB verstehe ich als Scherz. Bis heute weiß noch keiner, wer genau bei der GWG zu 1 Euro Aktien zeichnen konnte. Vom letzten Geschäftsjahr wird noch nicht einmal der Umsatz genannt.

      Deine Begeisterung für die GWG kann ich teilweise nachvollziehen.
      Viele, die rund um GUB Einfluß haben, sind gut mit 1 Euro-Aktien bedient worden und wollen mit Sicherheit daraus einen möglichst dicken Profit schlagen. Dazu muß der Kurs irgendwann in die Höhe getrieben werden, um dann auszusteigen. Ab nächsten Frühjahr sind die Kursgewinne für die 1 Euro-Aktionäre steuerfrei. Für diese Zeit sind auch die ersten Börsengänge avisiert.

      Man sollte aber dabei bedenken, daß man bei dieser Spekulation mit ziemlich glitschigen Zeitgenossen auf einer Welle reitet. Das bisherige Geschehen um GWG ist rundherum skandalös. Am Ende des ersten Geschäftsjahres liegt das eingesammelte Geld ganz überwiegend unverbraucht auf dem Konto, in zweiter Linie wurde es als Aufwand ausgegeben und erst in dritter Position wurde in Höhe von 10 Mio. DM in Unternehmen investiert.

      Trotz dieser geringen Geschäftstätigkeit wurden innerhalb weniger Monate drei Kapitalbeschaffungsmaßnahmen durchgeführt, deren Ausgabepreise sich um 1100% unterschieden haben. Auch der Unterschied von über 100% zwischen den Ausgabepreisen der 1. und 2. Kapitalerhöhung sind durch keinerlei entsprechende Geschäftstätigkeit gedeckt.

      An halli-galli

      Ich denke nicht, daß der Segmentwechsel an den geregelten Markt der Stuttgarter Börse besondere Wirkungen haben wird. Selbst MDAX- und SDAX-Werte werden zur Zeit vernachlässigt. Viel entscheidender ist für Investoren die Frage, ob man dem Management eine Unternehmens Geld anvertrauen kann. In diesem Sinn sind Glasauer und Freundeskreis nicht viel wert.

      Gute Nacht
      VERTRAUmir


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