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    Walter Bau: Tiefer geht´s nicht mehr. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.03.01 13:01:09 von
    neuester Beitrag 16.03.01 10:35:53 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 14.03.01 13:01:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Meine Anlagestrategie bei Walter Bau ist sehr einfach: Tiefer geht´s nicht mehr.

      Walter Bau wird bei einem Umsatz von rd. 8 Mrd. DM mit rd. 110 Mio. DM bewertet. In 2001 steht die Fusion mit der Dywiydag an. Danach wird Walter Bau der größte deutsche Baukonzern sein.

      Das Mißverhältnis bei der Bewertung zeigt auch ein Blick auf Dywydag, die bei rd. 4 Mrd. DM Umsatz mit über 200 Mio. DM bewertet werden. Das Bewertungsgutachten im Rahmen der Fusion wird hier bereits etwas mehr Klarheit bringen.

      Die Ertragslage ist angesichts der Situation der Bauindustrie wie nicht anders zu erwarten schlecht. Durch die Fusion mit Heilit + Woerner im letzten Jahr und mit Dywydag in diesem Jahr sind die Ergebnisse deutlich rot. Zum einen entstanden durch die Zusammenlegung der Unternehmen Kosten, zum anderen wurden bei allen beteiligten Unternehmen die Leichen aus dem Keller geholt. So etwas liebt das Management. Man kann alte Fehler als einmalige Fusionskosten ausweisen oder den alten Vorständen anlasten.Für die Fusion mit Dywydag werden einmalige Belastungen von rd. 50 Mio. DM genannt.

      Trotz des daraus resultierenden schlechten Bilanzergebnisses 2000 wird Walter Bau eine unveränderte Dividende ausschütten. Die Dividendenrendite beträgt bei den Vorzügen knapp 4%.

      Die Fantasie liegt aber in den Zukunftsaussichten ab 2002. Die aus der Fusion resultierenden Einsparungen werden vom Management mit rd. 150 Mio. DM angegeben. Der Umsatz wird 2001 bei rd. 12 Mrd. DM liegen, wobei aufgrund der Fusionskosten höchstens ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden wird. Das operative Ergebnis soll aber bereits wieder positiv sein. Zitat: "Die Gründe liegen in einer verbesserten Führungsstruktur, in der restriktiven Auftragshereinnahme im Jahr 200, die zu einer verbesserten Bonität des Auftragsbestandesgeführt hat, sowie in einer wesentlichen Ergebnisverbesserung in Nordamerika." (Anm.: In Nordamerika gab es zahlreiche Verlustbaustellen, weshalb man das Nordamerikageschäft drastisch heruntergefahren hat.)

      Das fusionierte Unternehmen sollte ab 2002 einen Gewinn von mindestens 100 Mio. DM machen.

      Das größte deutsche Bauunternehmen ist weit mehr wert als die derzeitig wirklich lächerliche Börsenbewertung. Da ich erwarte, daß in diesem Jahr die Bauindustrie die Talsohle durchschreiten wird, wird Walter Bau auch von der Wiederbelebung der gesamten Branche profitieren.

      Bis zur Hauptversammlung im nächsten Jahr erwarte ich bei Walter Bau Kurse zwischen 8 und 12 €. Das wäre eine Verdoppelung bis Verdreifachung. Das Risiko ist getreu dem Motto "Tiefer geht´s nicht mehr" sehr begrenzt.

      Gruß
      VERTRAUMir
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 14:37:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Vertraumir,

      klar sieht Walter Bau recht billlig aus, ein paar Punkte möchte ich aber anmerken:

      - die Gruppe ist massiv verschuldet und dies vor allem kurzfristig, d.h. wenn die Zinsen nicht weiter sinken .....
      - Das Ausschütten von Dividenden bei negativem Ergebnis bedeutet, dass die ohnehin geringen Reserven noch weiter ausgehöhlt werden - das ist kein gutes Zeichen
      - Die Struktur des Konzerns ist nach den ganzen Fussionen ziemlich undurchschaubar - Profianleger steigen da nicht ein
      - Im Gegensatz zu den anderen Bauwerten kein oder wenig diversifizierendes Auslandsgeschäft

      Fazit: Keine Substanz, Zock mit villeicht kurzfristiger Kurschance, maximal 25%

      Memy
      Avatar
      schrieb am 14.03.01 14:58:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo VERTRAUmir,

      danke für die ausführlichen Erläuterungen zu diesem Investment.
      Mit Turnaround-Spekulationen habe ich bisher keine Erfahrung, zumindest solange noch tiefrote Zahlen geschrieben werden.
      Ich stell mal den Chart dazu.

      Vielleicht wage ich erstmal eine kleine Position.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 14:33:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      @memy007

      Als Zockerwert taugt Walter Bau aufgrund der geringen Umsätze und der geringen Volatilität kaum.

      Dein Posting scheint mir etwas locker dahingeschrieben.

      Zu Deinen Punkten:

      "- die Gruppe ist massiv verschuldet und dies vor allem kurzfristig, d.h. wenn die Zinsen nicht weiter sinken"

      Die Liquidität der walter Bau betrug Ende 2000 rd. 1 Mrd. DM. Meiner Kenntnis nach ist das Zinsergebnis positiv. Sobald der Geschäftsbericht 2000 vorliegt, werde ich das nochmal genau recherchieren. Woher hast Du Deine Zahlen? Verwechselst Du Bankschulden mit Verbindlichkeiten aus L.u.L.?


      "Die Struktur des Konzerns ist nach den ganzen Fussionen ziemlich undurchschaubar - Profianleger steigen da nicht ein "

      Ich denke, es ist umgekehrt. Nach der Fusion der drei Schwestergesellschaften Walter Bau, Heilit + Woerner und Dywydag sowie der Verschmelzung der Walter Industriebeteiligungs GmbH auf die Walter Bau entsteht endlich eine übersichtliche Konzernstruktur, in der die Aktivitäten der Walter Gruppe zusammengefaßt sind.


      "Fazit: Keine Substanz"

      Das Eigenkapital des Unternehmens ist dreimal so hoch wie die momemtane Börsenbewertung.


      @pantarhei

      Ich sehe in Walter Bau erst in zweiter Linie eine Turnaround-Story. In erster Linie ist es für mich eine Fusionsstory mit hohen Synergieeffekten. (Die Story bei Washtec ist vergleichbar, wobei Washtec fundamental besser aussieht.)


      Gruß
      VERTRAUmir
      Avatar
      schrieb am 15.03.01 15:27:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Vertraumir

      So locker dahingeschrieben war das nicht, ich beschäftige mich (u.a.. beruflich bedingt) schon länger mit der Branche.

      "Die Liquidität der Walter Bau betrug Ende 2000 rd. 1 Mrd. DM. Meiner Kenntnis nach ist das Zinsergebnis positiv. Sobald der Geschäftsbericht 2000 vorliegt, werde ich das nochmal genau recherchieren. Woher hast Du Deine Zahlen? Verwechselst Du Bankschulden mit Verbindlichkeiten aus L.u.L.?

      Die Finanzierung einer Unternehmung setzt sich bekanntlich zusammen aus Eigenkapital, Finanzverbindlichkeiten + Verbindlichkeiten aus L. u. L. Walter Bau nutzt die Finanzierung über das "Working Capital" sehr stark, was aber natürlich nicht heisst, dass das sozusagen "gratis" wäre. Implizit fliessen da dann doch die Finanzierungskosten der Lieferanten ein (z.B. über die verrechneten Preise der erbrachten Leistungen).

      Quote der kurzfristigen Finanzierung im Peer Group Vergleich:

      78% Walter
      60% Hochtief
      75% Bilfinger
      74% Holzmann

      Meine Aussage war wohl dazu nicht ganz korrekt: Wenn es insgesamt zu einem "Credit Crunch" kommen wird, werden als erstes Unternehmen betroffen sein, die Ihre Finanzierung NICHT langfristig gesichert haben. Dies ist bei Walter Bau eben sehr stark der Fall.

      Quellen: Bloomberg, eigene Adjustierungen

      "Die Struktur des Konzerns ist nach den ganzen Fussionen ziemlich undurchschaubar - Profianleger steigen da nicht ein "

      Das Problem hierbei ist, aus den vergangenen Zahlen irgendwelche Trends ableiten zu wollen. Wenn jedes jahr der Konsolidierungskreis geändert wird, ist es extrem schierig, einen Trend bzw. sogar einen Turn-around zu erkennen. Ich kann das nicht, ebensowenig wie viele Analysten. Kannst Du das ?

      "Fazit: Keine Substanz"

      Bei einer Ek-Quote von um die 10% (Leverage !!), negativen Ergebnissen und trotzdem gezahlten Dividenden nähert sich das EK wahrscheinlich schneller an den Börsenwert an als umgekehrt (Nach den offiziellen Zahlen war das EK 1995 bei einem wie auch immer gearteten Konsolidierungskreis noch bei 571 Mio DM, ohne die dazukonsolidierten UN). Seitdem geht es kontinuierlich zurück. Zudem hat Walter noch keine Wertberichtigungen für Ostdeutsche Projekte vvorgenommen. Ich weiss zwar nicht, inwieweit die da dabei waren, ein paar Überraschungen könnten da noch schlummern.

      Für mich ist dies deshalb nach wie vor keine Fussionsstory, sondern eben ein Zock auf ein wirtschaftlich stark angeschlagenes UN der kurzfristig (3-6 Monate) vielleicht interessant sein könnte aber eben leider nicht langfristig.
      Memy

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      Avatar
      schrieb am 16.03.01 10:35:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      @memy

      Na, geht doch. So hat es Hand und Fuß, was Du schreibst.

      Ich gehe auch davon aus, daß wir eine vollständigen Überblick über den neuen Konzern erst ab 2002 haben können, nachdem die Fusion abgeschlossen ist. Darin sehe ich auch die Fusionsstory. Ich steige jetzt schon ein, bevor sich der Pulverdampf verzogen hat und die Sicht auf den frisch renovierten größten Baukonzern Deutschlands frei wird.

      Die Verbindlichkeiten aus L.u.L. schätze ich anders als Du ein. Hier zeigt sich, daß die Zahlungsmoral der Bauunternehmer gegenüber ihren Nachunternehmern noch schlechter ist, als die der Auftraggeber der Bauindustrie. Es gibt aber eben keine Bankverbindlichkeiten in nennenswertem Umfang, die von einem Credit Crunch betroffen wären. Außerdem befürchte ich in Deutschland keinen Credit Crunch.

      Das niedrige Eigenkapital in Verbindung mit den schlechten Ergebnissen der letzten Jahre sind die Schattenseiten bei Walter Bau. Deshalb ist die Aktie ja so billig. Hier setze ich auf den Turnaround mit deutlich positiven Ergebnissen ab 2002.

      Ich kann aber gut verstehen, daß Du angesichts der Situation der deutschen Bauindustrie Walter Bau nicht mit der Kneifzange anfassen willst. Für mich ist Walter Bau ein antizyklisches Investment.

      Gruß
      VERTRAUmir


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