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    Fimatex und SG-OS - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.09.01 11:45:36 von
    neuester Beitrag 05.12.02 01:19:03 von
    Beiträge: 944
    ID: 470.683
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      Avatar
      schrieb am 12.09.01 11:45:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kann mir jemand sagen, ob Fimatex heute SG-OS handelt?
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 12:08:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      HI Susanna1

      bei Fimatex kann man wieder handeln !

      mfg
      j_schweizer
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 12:41:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hi j_Schweizer,
      danke.
      Bezieht sich das jetzt auf die Sept.OS oder auch auf andere Laufzeiten?
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 16:56:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      alle Laufzeiten !
      ich habs gerade noch einmal probiert.
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 17:46:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Danke nochmals für die Mühe.

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      Avatar
      schrieb am 11.04.02 18:44:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Susanna
      bei W:O geht zur Zeit kein Login:(:(:(

      bei Dir auch nicht
      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 18:51:52
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi RCZ :)

      Versuche es doch mal über lycos.de - in Suchbegriffe www.wallstreet-online eingeben, klicken, dann wallstreet-online klicken, dann müßtest Du hier ins Board und ins EMail-Postfach kommen.

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 19:54:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      schon 169 klicks
      Deine Threads scheinen beliebter zu sein :):):)

      Dein Tip bei #7 hat nicht funktioniert:(:(:(
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 20:22:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi RCZ :)

      Das finde ich aber merkwürdig. :O

      Ich hatte vor kurzem auch solche Schwierigkeiten, da klappte es aber über lycos.de. :confused:

      Wie hat sich Dein Problem denn gelöst? :eek:

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 20:57:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      das war dann wohl eher ein Problem von W:O
      kannst ja mal die Fragen...

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 19:07:51
      Beitrag Nr. 11 ()
      Du hast aber schon gerade meine Mails bekommen ???:eek:
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 19:47:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      Danke schön für die Mails. :)
      Habe gerade nachgeschaut. Sie sind angekommen.

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 20:04:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      :kiss::kiss::kiss::kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 20:09:15
      Beitrag Nr. 14 ()
      RCZ:)

      Dein Discountcertifikate-Thread ist verschwunden. :O

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 20:16:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      @
      .:):):):):)
      :)Susanna:)
      .:):):):):)
      der ist jetzt im Zertifikate Forum

      :kiss::kiss::kiss::kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 16:05:45
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo @all

      vor ein paar Minuten habe ich bei Fimatex einen SG Optionschein zum Kauf geordert,
      statt der Ausführung wie ich es gewohnt bin, kommt der Hinweis das mein Auftrag abgelehnt wurde, ist euch das auch schon mal passiert?
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 21:28:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 23:21:11
      Beitrag Nr. 18 ()
      Thread: Mal was zum Lachen :-)

      neue Suchmaschine :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 23:23:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      Das ganze deutsche Web wird schwäbisch

      Schwaben, eine sprachpolitisch nicht hinreichend berücksichtigte Minderheit, können endlich aufatmen: Der "Schwobifying Proxy" der Heidelberger Uni-Zeitung "Unimut" übersetzt das deutschsprachige Web in verständliche Worte. Für Schwaben zumindest .
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 23:34:06
      Beitrag Nr. 20 ()
      Die ogforderde Seide wurd nedd funden







      Bidde gehet Sie auf unsere Homebage. Vo dord aus findet Sie sichr, was Sie suche.






      Habet Sie diese Seide übr oi Lesezeile aufgerufe?

      Die Schdrukdur unserr Webseide hedd si gänderd. Deshalb funkzionierd Ihr Lesezeile nemme.




      Habet Sie d Adresse vo Hand oiggebe?

      Möglicherweise hend Sie si verdibbd odr d Adresse isch veralded.




      Habet Sie oin Link innerhalb unserr Webseide kliggd?

      Dr Link isch wahrschoilich falsch. Mir werde ihn so schnell wie möglich korrigiere, wenn Sie oi kurze E-Mail an unsere Hodline schreibe. Bidde nennet Sie darin unbedingd d Adresse dr Seide, auf dr Sie den Link funde hend. Viele Dank.




      Habet Sie oin Link auf oir andere Inderned-Side kliggd?

      Die Seide isch nedd vorhande. Sie könne den Bedreibr dr andere Webside dauuff hinweise.



      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      das geht mit anderen Seiten auch einfach die url hinten umschreiben

      http://unimut.fsk.uni-heidelberg.de/unimut/schwob?schwob_url=http://www.yahoo.de
      bei Comdirect funzt es leider nicht so gut siehe oben
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 23:35:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      :)

      DER SCHWOBIFYING PROXY

      Dialekd aus dr Dose

      Oie "sensazionelle Durchbruch in Sache exberimendellr Linguischdik" nennd des Redakzionschdeam dr Heidelbergr Uni-Zeidung "Unimud" ihre "Schwobifying Proxy" - was nadürlich oi Gag isch, in jedr Hinsichd.

      Avatar
      schrieb am 03.05.02 23:40:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      das OS Forum auf Schwäbisch Obzionsschoi
      ganz oben ist jetzt der bowerman Threaddidl :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 21:16:23
      Beitrag Nr. 23 ()
      News 04.05.2002 - 02:32
      Bush äußert sich besorgt zur US-Konjunktur
      Camp David, 04. Mai (Reuters) - US-Präsident George W. Bush hat sich am Freitag besorgt über die Entwicklung der US-Konjunktur geäußert.

      Unter Berufung auf Berichte mit unterschiedlichen Hinweisen zur weiteren Konjunkturentwicklung, sagte Bush: Die Wachstumsrate im ersten Quartal des Jahres sei sehr positiv gewesen, "aber ich bin nicht überzeugt. Wir haben noch viel zu tun." Solange Menschen auf Arbeitssuche seien, "haben wir ein Problem", fügte er hinzu und sagte, er mache sich Sorgen, weil in der Wirtschaft nicht genug Investitionen getätigt würden. Bush sprach auf dem Präsidentenlandsitz Camp David, wo er sich dem spanischen Ministerpräsidenten Jose Maria Aznar als Vertreter der Präsidentschaft der Europäischen Union (EU) traf.

      Wenige Stunden zuvor hatte die US-Regierung die neuen Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben. Die Quote lag mit sechs Prozent so hoch wie seit siebeneinhalb Jahren nicht mehr. Nach Einschätzung von Experten belegen die Zahlen, dass die US-Wirtschaft noch immer mit den Einbrüchen des vergangenen Jahres kämpft. Nach einem Jahrzehnt steten Wachstums waren die USA 2001 in eine kurze Rezession gerutscht, von der sie sich offenbar derzeit erholt, wenn auch ungleichmäßig.

      ast
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 21:38:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      Stärkere Bankhaftung gefordert

      Verbraucherschützer haben eine stärkere Haftung der Banken bei einem Mißbrauch von Online-Konten und Bankkarten gefordert.

      "Wenn Hacker in der Lage sind, unbemerkt Millionenbeträge von Konten abzubuchen, kann es nicht sein, daß der geprellte Kunde seine Unschuld beweisen muß", erklärte Maren Geisler vom Bundesverband der Verbraucherzentralen am Freitag.

      Derzeit wälzten viele Banken das Risiko für den Mißbrauch über ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf ihre Kunden ab, sagte sie.

      Hackern war es in der Vergangenheit wiederholt gelungen, sich Zugang zu Online-Rechnern der Bank zu verschaffen. In einem solchen Streitfall werde dem Kunden häufig eine Verletzung der Sorgfaltspflicht unterstellt, kritisierte Geisler.

      Für den Inhaber eines Online-Kontos oder einer Bankkarte sei es jedoch schwer, vor Gericht zu beweisen, daß er sich pflichtgemäß verhalten und etwa seine PIN nicht zusammen mit der ec-Karte verwahrt oder im Computer gespeichert habe.

      Der Verbraucherverband forderte die Banken auf, ihre Vertragskonditionen zu ändern. Die Banken müßten nachweisen, daß ihre Dienstleistungen sicher seien, statt ihre Kunden in die Pflicht zu nehmen, hieß es.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, O4.05.02
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 21:41:40
      Beitrag Nr. 25 ()
      Dax hält Unterstützung

      Der Deutsche Aktienindex Dax steht vor einer Gegenbewegung. Diesen Schluß zieht Klaus Tafferner, technischer Analyst von Concord Effekten, nach einer Börsenwoche, in der der Dax an nur vier Handelstagen zwar 2 Prozent verlor, aber nicht unter die wichtige Unterstützung von 4920 Punkten fiel.

      Tafferner skizziert zwei Szenarien für die künftige kurzfristige Entwicklung,

      zum einen eine technische Erholung bis an den Widerstand von 5150 Punkten, zum anderen eine Erholung bis an den seit März dieses Jahres gültigen Abwärtstrend, der derzeit bei 5260 Punkteñ verläuft.

      Erst ein Überwinden dieser Marke würde das technische Bild nachhaltig verbessern und einen Angriff auf den seit März 2000 gültigen Abwärtstrend ermöglichen", sagt der Analyst.

      Dieser alles überragende Trend liegt derzeit bei 5570 Punkten. Die Wahrscheinlichkeit für eine mehrmonatige Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt mit den Kurszielen von 4410 und 4185 Dax-Punkten bleibe hoch.

      Wer auf die kurzfristige Gegenbewegung nach oben setzen will, dem empfiehlt Tafferner die Aktien von Bayer ("kaufen unter 37 Euro"), Linde (Kaufkurs unter 54 Euro) und Münchener Rück (270 Euro).


      Quelle: FAZ-Finanzmart, 04.05.02
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 00:05:58
      Beitrag Nr. 26 ()
      Day-Trader belasten Optionssscheinmarkt

      Emittenten leiden unter verringerten Margen und
      Arbitrage-Geschäften

      Die Optionsschein-Emittenten geraten zunehmend unter Druck.

      Dies stellt das International Warrant Institute (IWI) fest.

      Neben einer steigenden Zahl von Emittenten, der jedoch ein Rückgang des Umsatzvolumens gegenüberstehe, habe sich auch die Zusammensetzung der Investoren verändert.

      Day-Trader spielten eine immer größere Rolle. Vor allem der Mangel an Transparenz habe im vergangenen Jahr dazu geführt, daß der Antteil von Anlegern, die wenig Erfahrung mit den Terminmärkten hätten, zurückgegangen sei.

      Die Investorengruppe der Day-Trader sei aber für die Emittenten weniger profitabel. Die Positionen würden nur kurzfristig gehalten.

      Auch die Laufzeiten der gehandelten Scheine seien geringer. Die Produkte seien daher größeren Kursschwankungen unterlegen, für die Emittenden erschwere sich die Absicherung.

      Zudem habe sich auch der Anteil der Index-Optionssscheine erhöht. Hier seien jedoch die Margen geringer als bei Aktien-Titeln, stellt das IWI fest.

      Die steigende Zahl von Investoren, die über das Internet handelten und über ausgeklügelte Softwarepakete vergügten, hätten daneben zu einer Zunahme der Arbitrage-Geschäfte geführt, die wiederum für die Emittenten kostspielig werden könnten.

      Die Anleger dagegen profitierten von dieser Entwicklung. Die Aufschläge zwischen An- und Verkaufskursen (Spreads) hätten sich durch den verstärkten Wettbewerb eingeengt. Dabei seien die Emittenten teilweise auch bereit, für eine Erhöhung des Martktanteils Verluste hinzunehmen.

      Den Schätzungen der Experten zufolge sind die Optionssschein-Umsätze 2001 um 65 auf 125 Milliarden Euro gefallen.
      Damit habe sich zum ersten Mal innerhalb der vergangenen 10 Jahre in dem zuvor stark gewachsenen Markt eine Konsolidierung gezeigt.

      Der Anteil der Index-Papiere an allen Scheinen habe zwar von 14,3 auf 16,2 % zugenommen, aber nach wie vor erreichten Aktien -OS einen Anteil von 75 % an allen Emissionen.

      Unter den beliebtesten Basiswerten finden sich zahlreiche deutsche Werte.
      So seien Yahoo und Telefónica aus der Spitzengruppe herausgefallen und durch Epcos und Commerzbank ersetzt worden. Siemens habe Nokia von der Spitzenposition abgelöst.


      Quelle: FAZ, 03.05.02
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 07:45:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      News 06.05.2002 - 06:55
      HINWEIS - Übersicht zu US-Firmenterminen für diese Woche
      New York, 06. Mai (Reuters) - Von folgenden US-Firmen werden
      für die Woche vom 06. bis 10. Mai Geschäftszahlen erwartet:

      DATUM UNTERNEHMEN RIC QTL VORJ. ERGEBN.
      J.AKTIE
      GESCHÄTZT
      06.05. BMC Software <BMC.N> Q4 0.26 0.11
      06.05. Cephalon Inc. <CEPH.O> Q1 (0.28) 0.15
      06.05. Cobalt Corp. <CBZ.N> Q1 0.14 0.19
      06.05. Masco Corp. <MAS.N> Q1 0.25 0.29
      06.05. Providian Financial <PVN.N> Q1 0.78 0.02
      06.05. Rural Cellular Corp. <RCCC.O> Q1 (2.39) (1.61)

      07.05. Aether Systems Inc. <AETH.O> Q1 (1.16) (0.96)
      07.05. Activision Inc. <ATVI.O> Q4 0.02 0.11
      07.05. Clear Channel Comm. <CCU.N> Q1 0.04 0.08
      07.05. Compuware Corp. <CPWR.O> Q4 0.16 0.07
      07.05. Cisco Systems <CSCO.O> Q3 0.03 0.09
      07.05. Fleming Cos. Inc. <FLM.N> Q1 0.41 0.52
      07.05. Guess? Inc. <GES.N> Q1 0.05 (0.09)
      07.05. Halliburton Co. <HAL.N> Q1 0.20 0.19
      07.05. WebMD Corp. <HLTH.O> Q1 (0.09) 0.01
      07.05. Hispanic Broadcasting <HSP.N> Q1 0.03 0.05
      07.05. Legg Mason Inc. <LM.N> Q4 0.55 0.66
      07.05. MBIA Inc. <MBI.N> Q1 0.90 1.04
      07.05. MetLife Inc. <MET.N> Q1 0.49 0.58
      07.05. MONY Group Inc. <MNY.N> Q1 0.23 0.24
      07.05. Myriad Genetics Inc. <MYGN.O> Q3 (0.07) (0.15)
      07.05. Plains All American <PAA.N> Q1 0.36 0.32
      07.05. QLogic Corp. <QLGC.O> Q4 0.28 0.20
      07.05. RCN Corp. <RCNC.O> Q1 (2.95)
      07.05. TMP Worldwide <TMPW.O> Q1 0.18 0.14
      07.05. Time Warner Telecom <TWTC.O> Q1 (0.26) (0.33)
      07.05. UNUMProvident Corp. <UNM.N> Q1 0.61 0.63
      07.05. Waste Management Inc. <WMI.N> Q1 0.24 0.26

      08.05. Barr Laboratories Inc. <BRL.N> Q3 0.42 0.83
      08.05. CVS Corp. <CVS.N> Q1 0.54 0.43
      08.05. Dean Foods Co. <DF.N> Q1 0.41 0.54
      08.05. Enzon Inc. <ENZN.O> Q3 0.13 0.26
      08.05. Jack in the Box Inc. <JBX.N> Q2 0.42 0.44
      08.05. Mylan Laboratories Inc. <MYL.N> Q4 0.33 0.50
      08.05. Pixar Animation Studios <PIXR.O> Q1 0.16 0.23
      08.05. Plains Resources Inc <PLX.N> Q1 0.72 0.22
      08.05. Simon Property Group <SPG.N> Q1 0.74 0.79
      08.05. Spartan Stores Inc. <SPTN.O> Q4 0.16 0.02
      08.05. Service Corp. Int`l <SRV.N> Q1 0.08 0.12
      08.05. Triton PCS Holdings Inc. <TPC.N> Q1 (0.73) (0.70)
      08.05. Whole Foods Market <WFMI.O> Q2 0.27 0.33
      08.05. Watson Pharmaceuticals <WPI.N> Q1 0.40 0.34

      09.05. Alliant TechSystems Inc. <ATK.N> Q4 0.88 1.02
      09.05. Electronic Arts Inc. <ERTS.O> Q4 (0.09) 0.28
      09.05. ImmunoGen Inc. <IMGN.O> Q3 (0.05) (0.08)
      09.05. Loews Corp. <LTR.N> Q1 1.51 1.24
      09.05. Protein Design Labs <PDLI.O> Q1 0.07 0.01
      09.05. Revlon Inc. <REV.N> Q1 (0.47) (0.69)
      09.05. Univision Communications <UVN.N> Q1 0.05 0.01
      09.05. US Unwired Inc. <UNWR.O> Q1 (0.40) (0.34)
      09.05. Western Gas Resources <WGR.N> Q1 0.92 0.21
      09.05. Western Wireless Corp. <WWCA.O> Q1 (0.22) (0.66)

      10.05. Inspire Pharm. <ISPH.O> Q1 (0.20) (0.25)
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 19:11:26
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ein russischer Kosmonaut, ein amerikanischer und ein ostfriesischer Astronaut sitzen an der Bar und trinken Bier.
      Der russische Kosmonaut sagt: "Wir Russen sind die Besten, denn wir waren die Ersten im Weltall!"
      Der amerikanische Astronaut unterbricht ihn und sagt: "Quatsch. Wir sind die Besten, denn wir waren die Ersten auf dem Mond spazierengegangen sind!"
      Der ostfriesische Astronaut erwidert: "paah! Ist doch alles Kinderkram. Wir Ostfriesen sind die Besten, denn wir werden als erste auf der Sonne landen."
      Der Russe und der Ami drehen sich zum Ostfriesen um und sagen: "Da wirst du verbrennen, du Idiot!"
      Meint der Ostfriese: "selber Idioten! wir fliegen natürlich nachts hin!"
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 19:28:02
      Beitrag Nr. 29 ()
      :)





      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 19:51:04
      Beitrag Nr. 30 ()
      Dollar-Talfahrt weckt Hoffnungen und Sorgen

      EZB erwartet weniger "importierte Inflation" / Kapitalabflüsse könnten Zinsen in Amerika steigen lassen


      Die jüngste Talfahrt des Dollar zwingt die Anleger, ihre Strategien zu überdenken. Denn die Schwäche der wichtigsten Währung beeinflußt nicht nur die Warenströme, sondern auch die Aussichten für Inflation und Zinsen.

      Zweifel an der konjunkturellen Erholung in Amerika sowie wachsende Sorgen über das riesige Leistungsbilanzdefizit hatten den Dollar in der vergangenen Woche gegenüber allen wichtigen Währungen auf ein mehrmonatiges Tief fallen lassen.

      Am Montag stabilisierte sich der Dollar auf dem ermäßigten Niveau, allerdings bei geringen Umsätzen; denn an den wichtigen Handelsplätzen Tokio und London ruhte das Geschäft aufgrund von Feiertagen.

      Der Europäischen Zentralbank kommt die - bislang maßvolle - Dollar-Abwertung recht, da sie die Inflation dämpft.

      Anderen Ländern wie zum Beispiel Japan und der Schweiz kommt die Dollar-Schwäche jedoch ungelegen; denn sie macht der heimischen Exportindustrie zu schaffen.

      An den Märkten werden deshalb Interventionen der japanischen Regierung zur Schwächung des Yen für möglich gehalten. Demgegenüber wird die Abwertung des Dollar von der amerikanischen Industrie begrüßt.

      Doch befürchten Anleger, daß die höheren Importpreise einen allgemeinen Teuerungsschub in Amerika anstoßen - was die Zinsen in Amerika steigen und den Abfluß von Kapital auslösen könnte.

      In Frankfurt wurde der Euro mit 0,9165 Dollar bewertet und damit nur knapp unter dem am Freitag verzeichneten Sechsmonatshoch von 0,9178 Dollar. In den vergangenen vier Wochen hat der Euro damit gegenüber dem Dollar rund 5 Prozent an Wert gewonnen. Der Streik in der deutschen Metallindustrie hatte keine erkennbare Wirkung auf die Kursentwicklung. Noch bestehe die Hoffnung, daß sich die Tarifpartner bald einigten, erläuterte Günther Heß, Direktor im Devisenhandel der BHF-Bank. Auch gegenüber dem Yen und dem Pfund hat der Euro zuletzt aufgewertet.

      Hinter dem Stimmungsumschwung zu Ungunsten des Dollar steht vor allem die Sorge über das amerikanische Leistungsbilanzdefizit, das im vergangenen Jahr auf 420 Milliarden Dollar - rund 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - angeschwollen ist.

      Auch in den vergangenen Jahren hatte Amerika jeweils hohe Außenhandelsdefizite; deren Finanzierung fiel allerdings nicht schwer, da Ausländer in großem Stil amerikanische Vermögenswerte erwerben wollten.

      So kauften zum Beispiel Daimler und die Deutsche Telekom für hohe Milliardenbeträge amerikanische Unternehmen, um ihre Position auf dem Wachstumsmarkt Amerika auszubauen. Zudem erwarben private und institutionelle Anleger für Hunderte Milliarden Dollar Aktien, um an den Chancen der Neuen Ökonomie und der Hausse an der Wall Street teilzuhaben. Im vergangenen Jahr wiederum kauften ausländische Anleger in großem Stil Anleihen amerikanischer Unternehmen.

      Wie neue Daten zeigen, sind diese Kapitalzuflüsse seit einigen Monaten deutlich geringer geworden.

      Dahinter steht die Ernüchterung angesichts der drastischen Kursverluste in Wall Street und der Vertrauensverlust aufgrund der Enron-Krise und weiterer Skandale in Wall Street.

      Da deshalb die Nachfrage internationaler Investoren nach Dollar abnimmt, kommt der Dollar-Kurs unter Druck.

      Was das Leistungsbilanzdefizit anbelangt, ist diese Entwicklung durchaus erwünscht: Denn wenn sich ausländische Waren für Amerikaner verteuern, nimmt ihre Nachfrage nach Importgütern in der Tendenz ab, so daß auch das Defizit geringer wird.

      Dem steht aber das Risiko gegenüber, daß eine Dollar-Abwertung rasch an Fahrt gewinnen könnte; denn um weitere Wechselkurseinbußen vorzubeugen, könnten ausländische Anleger, vor allem die besonders scharf kalkulierenden Inhaber von Anleihen, dazu übergehen, aus dem Dollar in andere Währungen umzuschichten.

      In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben freilich viele Experten dem Euro immer wieder Aufwertungspotential zugesprochen - nur um Lügen gestraft zu werden.

      Auch derzeit gehen die Meinungen der Fachleute weit auseinander.

      So hält beispielsweise Peter Thoma, Leiter des Devisen-Kassahandels bei der Deutschen Bank in Frankfurt, für wahrscheinlich, daß sich die derzeitige Dollar-Schwäche weiter fortsetzt und der Euro schon in einem Monat mit 0,95 Dollar bewertet wird.

      Demgegenüber meint Konrad Mattern, Währungsexperte der Fondsgesellschaft Deka Investment, daß sich der Euro in den nächsten drei Monaten wieder auf 0,85 Dollar abschwächt.

      Denn erstens dürfte das höhere Wachstum in Amerika bald wieder mehr ausländisches Kapital anlocken. Zweitens zeigten viele Daten, daß der Markt derzeit extrem stark auf eine weitere Euro-Aufwertung setze. Weil diese Anleger alle schon Euro gekauft hätten, dürften sie in nächster Zeit Euro gegen Dollar verkaufen, um ihre inzwischen erzielten Kursgewinne sicherzustellen. Das aber werde den Euro wieder unter Druck bringen, meint Mattern.

      Quelle, FAZ-Finanzmarkt, 07.05.02
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      schrieb am 07.05.02 22:19:11
      Beitrag Nr. 31 ()
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      schrieb am 08.05.02 07:48:31
      Beitrag Nr. 32 ()
      Für Käufe bei Aktien ist es noch zu früh

      Analysten erwarten Verluste / Technische Kommentare aus Wall Street


      An der Wall Street scheint es Schlag auf Schlag abwärtszugehen.

      Und die Technologiewerte sind den Standardwerten um Längen voraus. Ein Test der Tiefpunkte vom September 2001, den viele technisch orientierte Analysten stets für wahrscheinlich gehalten hatten, ist nun auch unter den Zweiflern wieder ein Thema.

      Immer wieder heißt es an der Wall Street, hinter den Verkäufen stehe Überzeugung. Doch der reinigende Ausverkauf ist nach Ansicht der Techniker erst zu vermuten, wenn die Kurse auf breiter Front von stark anschwellenden Umsätzen gedrückt werden.

      Richard McCabe, der Cheftechniker von Merrill Lynch, New York, weist darauf hin, daß der amerikanische Aktienmarkt noch immer gespalten ist.

      Auf der einen Seite stünden die Aktien der alten Wirtschaft, die sich in vergleichsweise guter Verfassung darböten. Ausgesprochen positiv verhielten sich weiterhin sogar die gering kapitalisierten Titel, deren Entwicklung der Techniker am 600 Werte umfassenden Small Cap Index von Standard & Poor`s mißt.

      Auf der anderen Seite stünden die Technologiewerte. McCabe erklärt, diese Divergenz müsse beseitigt sein, bevor der gesamte Markt zu einer neuen, dauerhaften Aufwärtsbewegung ansetzen könne.
      Er vermutet, daß sich die bislang noch stabilen Sektoren den schwachen anschließen.

      Ralph Acampora, der die Technische Analyse bei Prudential Financial, New York, leitet, hält es für noch zu früh, jetzt bereits Käufe in den zweifellos stark gedrückten schweren Aktien des Technologiebereichs zu tätigen.

      Sie könnten aus ihrer "überverkauften" Lage heraus zwar immer wieder zu Zwischenerholungen ansetzen, doch sei aus technischer Sicht noch kein Hinweis auf eine Tendenzwende zu erkennen.

      Auf der einen Seite sei jedoch zu erkennen, daß beständig Kapital in qualitativ hochwertige Aktien der alten Wirtschaft fließe. Diese Papiere sowie Titel von mittlerer und geringer Börsenkapitalisierung böten unverändert ein ansehnliches Aufwärtspotential.

      Acampora hält derzeit aus technischer Sicht für attraktiv: Duke Realty, Ocean Energy, Cincinnati Financial, Office Max, Dial Corp., Staples, Bank One und Mattel.

      er Terminmarkt für amerikanische Aktienindizes gibt mitunter wesentliche Aufschlüsse über die Verfassung des Marktes. Ein Beispiel ist die Aufteilung der offenen Positionen auf die einzelnen Kategorien der Marktteilnehmer.

      Nick Kalivas von Refco stellt anhand der jüngsten amtlichen Zahlen fest, daß die kommerziellen Akteure ihre Baissepositionen (shorts) tendenziell abbauen, während die kleineren Spekulanten ihre Kaufengagements (longs) verringern.

      Diese Kombination habe in jüngerer Vergangenheit mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung meist Zwischenerholungen beschert, doch diesmal setze sich der Kursverfall fort, schreibt der Analyst.

      Dies könne ein sehr früher Hinweis darauf sein, daß der Markt einen bedeutenden Boden bilde. Die kommerziellen Akteure seien während der gesamten Baisse "short" gewesen, die kleineren Spekulanten jedoch "long".

      Nach der Theorie der gegensätzlichen Meinung (contrary opinion) müßten das "Smart Money" und die besonders kapitalkräftigen Marktteilnehmer in einer Baisse "short" sein und in einer Hausse "long". Wenn nun eine dauerhafte Aufwärtsbewegung entstehen sollte, müßten das "Smart Money" zu Käufern und die kleineren Spekulanten zu Verkäufern werden.

      Diese grundlegende Veränderung der Positionen sei nun möglicherweise in Gang gekommen, doch dürfte dies ein sich länger hinziehender Prozeß sein, in dessen Verlauf das Kursniveau zunächst durchaus weiter sinken könne, meint Kalivas.

      Quelle: FAZ, 08.05.02
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      schrieb am 08.05.02 08:33:06
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Talfahrt der Technologiewerte dauert an


      Schulden der Telekom-Unternehmen drücken die Kurse / "Analysten sind Spätindikatoren"


      Die Talfahrt der Technologiewerte hat sich am Dienstag fortgesetzt.

      Der europäische Branchenindex verlor in der Spitze gut ein Prozent. Damit hat er innerhalb von drei Wochen fast ein Viertel seines Werts eingebüßt.

      Ähnlich groß waren die Kursverluste in den Branchen Medien und Telekommunikation.

      Viele Händler und Analysten stehen ratlos vor dem abermaligen Rückschlag der vermeintlichen Wachstumsbranchen. Die Zweifel der Anleger, daß den Unternehmen bald eine Wende bei der Ertragskraft gelinge, seien wieder größer geworden, berichten Händler.

      Das wiege wegen der nach wie vor hohen Bewertung der Technologie-Aktien schwer.

      Die Gewinnwarnung von Nokia habe vor zwei Wochen den Anstoß zur jüngsten Talfahrt gegeben. Zusätzlich belasteten die Sorgen um den angeschlagenen amerikanischen Telekommunikationskonzern Worldcom.

      Außerdem wachse die Skepsis, daß die Wirtschaft sich langsamer als erhofft erholen wird.

      Die Verunsicherung sei deshalb wieder groß; viele Anleger trennten sich deshalb zuerst von Aktien hoch bewerteter Unternehmen.
      Die deutlichen Kursabschläge haben inzwischen dazu geführt, daß die Bewertungen, gemessen an den für 2003 erwarteten Unternehmensgewinnen, reduziert wurden. So ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für die europäischen Branchen Telekommunikation und Technologie seit Januar von 35,7 auf 29,7 sowie von 30,6 auf 25,7 gefallen.

      "Optisch ist das aber immer noch teuer", sagt Michael Kopmann, Aktienanalyst der DZ-Bank. Die Gewinnbewertungen der wichtigsten Aktienmärkte liegen weit über ihren langjährigen Durchschnitten.

      Von einer Untergewichtung der angeschlagenen Branchen raten viele Strategen aber dennoch ab. Sie setzen darauf, daß die Analysten der Einzelwerte, aus denen sich die Index-Kennziffern ergeben, zu pessimistisch beurteilen.

      Wegen der andauernden Kursverluste paßten sie ihre Prognosen dem Trend an. Deshalb würden sie den beginnenden Umschwung nicht erkennen.

      Analysten seien Spätindikatoren, erklären Händler. Allerdings sind Aktienanalysten in der Vergangenheit nur selten mit zu pessimistischen Einschätzungen aufgefallen.

      Doch selbst wenn die Kritik zutrifft, sind bei einigen Technologiewerten die Ansprüche immer noch hoch.

      So erwarten die Analysten zum Beispiel für Siemens und Nokia, daß sich die Gewinne bis 2004 mehr als verdoppeln.

      Ernüchterung hat sich dagegen bei den großen Telekommunikationswerten durchgesetzt. Traut man den Prognosen der Analysten, wird die Deutsche Telekom erst im Jahr 2004 wieder Gewinne erwirtschaften.

      Bei Vodafone kann es demnach noch deutlich länger dauern.Die hohe Verschuldung dieser Gesellschaften ist ein weiterer Grund für die derzeitige Abneigung der Anleger.

      Das zeigt auch das Beispiel von Vivendi. Die Aktie des französischen Medienkonzerns ist seit Montag unter Verkaufsdruck. Die Ratingagentur Moody`s hatte die Bonitätsnote von "Baa2" auf "Baa3" reduziert. Damit ist Vivendi noch einen Schritt vom Status eines risikoreichen Emittenten entfernt.

      Ähnliches könnte langfristig auch der Deutschen Telekom drohen. Dadurch würden sich die Finanzierungskosten erhöhen. Die Gewinnschwelle würde in diesem Fall erst später erreicht.

      Aber auch abgesehen von einzelnen Branchenentwicklungen ist der Aktienmarkt in einer schwierigen Situation. Die Renditen auf dem Anleihemarkt haben sich für Titel mit zehn Jahren deutlich oberhalb von 5 Prozent gehalten. Die reduzierten Gewinnaussichten der Unternehmen müssen sich daran messen lassen. Denn Anleihen sind eine weniger riskante Anlagemöglichkeit.

      Trotz der jüngsten Kursverluste ist die Bewertung von Aktien im langjährigen Vergleich in der Relation zur Anleihenrendite auf einem hohen Niveau.

      Bei dieser Kennzahl wird die durch das Kurs-Gewinn-Verhältnis ausgedrückte Rendite der Aktien mit der Anleiherendite verglichen. Verwendet man für diese Relation die Gewinne des vergangenen Geschäftsjahres, ergibt sich für den amerikanischen Markt (S & P 500) ein Wert von etwa 0,5. Je niedriger der Wert, desto höher sind Aktien bewertet.

      So niedrig wie derzeit war die Zahl zuletzt, als die Aktieneuphorie Anfang 2000 ihren Höhepunkt erreichte. Seit 1980 schwankte der Wert zwischen knapp 0,5 und gut 1,0. Im Durchschnitt lag er etwa bei 0,7.

      Sollte die Relation wieder in die Nähe ihres Durchschnittswerts klettern, könnte das durch mehrere Faktoren verursacht werden. So könnte die Rendite der Anleihen fallen. Das ist allerdings in einer Phase wirtschaftlicher Erholung unwahrscheinlich. Die andere Möglichkeit ist, daß die Unternehmensgewinne um etwa 40 Prozent wachsen. Tritt beides nicht ein, müßten die Kurse der Aktien sinken, damit das erhöhte Niveau der Kennzahl erreicht wird.

      Quelle: FAZ, 08.05.02
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      schrieb am 08.05.02 19:13:07
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ein ehemaliger Bankmanager kommt in den Himmel und entdeckt ein Zimmer voller Uhren. Manche schlagen langsam, andere dagegen recht schnell.
      Auf die Frage nach der unterschiedlichen Geschwindigkeit und dem Sinn des Uhrenzimmers, bekommt er folgende Antwort:
      “Jedes Land auf Erden mit einem Bankwesen hat hier seine Uhr. Je mehr Fehler dort in den Vorstandsetagen gemacht werden, desto schneller dreht sich die Uhr.”
      Wo den die deutsche Uhr sei, fragt der Banker.
      “Die hat sich unsere Küche ausgeliehen
      -als Ventilator.”
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      schrieb am 09.05.02 08:53:50
      Beitrag Nr. 35 ()
      Der Devisenmarktbericht

      Nach dem jüngsten Rutsch des Dollar sind die Devisenmärkte gespalten: Kurzfristig orientierte Spekulanten setzen massiv auf einen weiteren Kursverfall des Dollar.

      Demgegenüber halten sich Anleger, die in langen Zeiträumen denken, bedeckt. Sie gehen weiterhin davon aus, daß die Renditechancen in Amerika mittel- und langfristig besser sind als anderswo.

      Doch sie sind verunsichert. Denn der unerwartet kräftige Kursrutsch des Dollar hat ihre Rendite in heimischer Währung geschmälert. Das nährt Sorgen vor weiteren Verlusten - zumal die Erfahrung lehrt, daß sich Wechselkurs-Entwicklungen oft sehr abrupt vollziehen.

      Am Chicagoer International Money Market (IMM) wurden Ende April mehr Euro-Long-Positionen verzeichnet als je zuvor seit dem Start des Euro Anfang 1999. Mit solchen Positionen wird auf eine kurzfristige Aufwertung des Euro spekuliert.

      Dahinter steht die Spekulation, daß der Dollar nach der Kaufkraftparitäten-Theorie rund 25 Prozent überbewertet ist - was sich auch in der Entwicklung des Dollar-Indexes spiegele.

      Dieser Index mißt den Außenwert des Dollar gegenüber wichtigen Währungen.
      Zudem erzwinge das hohe Leistungsbilanzdefizit eine Dollar-Abwertung, meinen die Dollar-Baissiers; denn um das Defizit zu verringern, müsse ein schwächerer Dollar die Exporte aus Amerika stimulieren, die Importe nach Amerika hingegen dämpfen. Vor allem aber müsse es erst zu einer kräftigen Abwertung kommen, bevor neue Aufwertungsphantasie entstehen könne; nur solche Aufwertungsphantasie werde genug Kapital nach Amerika locken, um das Außenhandelsdefizit zu finanzieren.

      Demgegenüber halten Investoren mit langfristigem Horizont ihr Pulver trocken. Das zeigt sich nach Darstellung von Paul Meggyesi, einem Währungsfachmann der Deutschen Bank in London, in internen Datenreihen über die Positionierung großer Fonds-Manager:

      Ende März hatten sie die größte Dollar-Position in den vergangenen drei Jahren. Denn wegen der Hoffnung auf einen kräftigen Aufschwung in Amerika hatten sie Dollar-Anlagen in ihren Portefeuilles übergewichtet. Bis Ende April seien diese Positionen aber auf ein "neutrales Niveau" zurückgefahren worden; gemessen an ihren Benchmarks, seien die Fonds-Manager nun im Durchschnitt weder Dollar-Haussiers noch -Baissiers, berichtet Meggyesi.

      Nach Beobachtung des Experten haben langfristige Investoren ihre Dollar-Engagements derzeit nur in recht geringem Umfang gegen eine Dollar-Abwertung kursgesichert.
      Das sei insofern überraschend, als Dollarverkäufe auf Termin derzeit wegen des Vorsprungs der europäischen Zinsen sogar eine Extra-Rendite von etwa 1,5 Prozentpunkten jährlich abwürfen.

      Sollte die Stimmung eindeutig gegen den Dollar umschlagen, könne es aber sehr schnell gehen, warnt Meggyesi. Wenn erst einmal mehrheitlich eine Abwertung erwartet werde, wolle jeder verkaufen. Dann trete der befürchtete Effekt auch tatsächlich ein - und dies im Zweifelsfall sehr heftig. 1985 beispielsweise habe der Dollar gegenüber der D-Mark in zwölf Monaten um ein Drittel, von 3,34 auf 2,23 DM, abgewertet. Im Oktober 1998 sackte der Dollar zum Yen in vier Tagen sogar um 18 Prozent, von 136 auf kurzzeitig 112 Yen, ab.

      Meggyesi sagt voraus, daß der Euro in zwölf Monaten wieder die Parität zum Dollar erreicht hat. Das hält er allerdings für eine konservative Prognose. Nach den historischen Erfahrungen sei ein Kursverlust von 20 Prozent durchaus vorstellbar, fügt er an. Demnach könnte der Euro in den nächsten Monaten auf 1,10 Dollar springen. Wie Meggyesi freimütig einräumt, setzt er allerdings schon seit langem auf eine kräftige Dollar-Abwertung - und lag damit lange Zeit schief.

      Die Dollar-Optimisten bauen auf diese Erfahrung. Langfristig biete der dynamische amerikanische Markt einfach die besten Perspektiven, argumentieren sie - jedenfalls bessere als die Alternativen:

      So sei Japan in einer deflationären Strukturkrise gefangen, und auch der Euro alles andere als attraktiv: Streik in Deutschland, politischer Mord in den Niederlanden und vor allem der Unwille der Regierungen, die überfälligen Strukturreformen anzupacken, werden als aktuelle Beispiele für belastende Faktoren genannt. So vermag weder das Wahlprogramm der regierenden SPD noch das von CDU/CSU Aufbruchsstimmung zu verbreiten.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 08.05.02
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 08:55:28
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wall Street atmet nach Cisco-Zahlen auf

      Konjunktur ist besser, als die Marktstimmung vermuten läßt / Spektakuläre Produktivitätszahlen

      Die Wall Street schöpft nach Wochen der Depression neue Hoffnung. Der Netzwerk-Konzern Cisco Systems hat den Anlegern mit seinem vorsichtig optimistisch gehaltenen Marktausblick das Gefühl vermittelt, daß die Technologie-Branchen das Schlimmste hinter sich haben dürften.

      Die Rally, die der Quartalsbericht des kalifornischen Unternehmens auslöste, ließ den Wert aller amerikanischen Aktien an einem einzigen Handelstag um rund 400 Milliarden Dollar steigen.

      Der Gesamtindex der Wachstumsbörse Nasdaq kletterte um 7,8 Prozent und verbuchte damit seinen höchsten Tagesgewinn seit mehr als einem Jahr.
      Der Kurs der Cisco-Aktie schoß sogar um ein Viertel hoch.

      Die starke Marktreaktion ist freilich auch vor dem Hintergrund zu sehen, daß sich professionelle Leerverkäufer aus Angst vor einer Marktwende mit Aktien eindeckten.

      Am Donnerstag gaben die Kurse an der Nasdaq bis zum Nachmittag allerdings wieder 1,6 Prozent ab. Die Cisco-Aktie büßte 4 Prozent ein.

      Die Anleger fragen sich jetzt, ob dieser Rally das gleiche traurige Schicksal droht wie ihren Vorgängern in den zurückliegenden Monaten. Es bedürfe mehr als eines soliden Quartalsberichtes von Cisco, um einer nachhaltigen Kurserholung den Boden zu bereiten, warnen Skeptiker.

      So dürfte mit einer geballten Rückkehr der Privatanleger in den Aktienmarkt so schnell nicht zu rechnen sein, nachdem nicht abreißende Enthüllungen über bilanzielle Unregelmäßigkeiten und Interessenkonflikte von Analysten die Integrität des ganzen Systems in Frage gestellt haben.

      Daneben haben in den zurückliegenden Wochen die Zweifel an der Dauerhaftigkeit des Konjunkturaufschwungs erheblich zugenommen.
      Das Schlagwort "double dip" ist in aller Munde. Dahinter verbirgt sich die Angst, daß der amerikanischen Wirtschaft nach dem jüngsten Wachstumsschub im zweiten Halbjahr erneut ein Quartal mit negativem Wachstum droht.

      Doch hat es solch ein "zweites Abtauchen" im ersten Jahr einer Konjunkturwende noch nie gegeben. Ob 1991, 1983, 1975, 1971, 1961, 1958 oder 1954 - in allen diesen Jahren, in denen ein neuer Konjunkturzyklus eingeleitet wurde, gab es kein Quartal mit negativem Wachstum.

      Die Propheten eines "double dip" unterstellen, daß der amerikanische Verbraucher unter der Last seiner persönlichen Verschuldung schließlich doch resignieren und seine Ausgaben deutlich zurückschrauben könnte.

      Doch davon kann bisher keine Rede sein. Die jüngsten Absatzzahlen der Auto-Hersteller signalisieren vielmehr das Gegenteil. Im April lagen die Verkäufe bei einer Jahresrate von 17,4 Millionen Fahrzeugen, was sich mit einem Durchschnittswert von 16,4 Millionen im ersten Quartal vergleicht. "Derzeit sieht es ganz so aus, daß der reale Verbrauch auch im zweiten Quartal das Wachstum von 3,5 Prozent der ersten drei Monate erreicht", sagt Bruce Steinberg, Chefökonom bei Merrill Lynch.

      Solides Wachstum im weiteren Jahresverlauf sei schon allein deshalb programmiert, weil die fiskalischen Anreize so stark seien wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Ausgaben der Bundesregierung in Washington stiegen in diesem Jahr um fast 100 Milliarden Dollar, was schon allein rund 1 Prozent Wirtschaftswachstum bescheren werde.

      Dabei seien noch nicht einmal die Steuersenkungen von 70 Milliarden Dollar berücksichtigt."Der jüngste Pessimismus über den wirtschaftlichen Ausblick ist übertrieben", sagt auch Edward Yardeni, der neuerdings wieder bei Prudential Securities als Aktienstratege arbeitet.

      Allerdings sind sich die Marktexperten einig, daß das Wachstum in dieser Anfangsphase des Aufschwungs nicht ganz so stark ausfallen wird, wie dies in vorangegangenen Zyklen der Fall war. Das hohe Wirtschaftswachstum von 5,8 Prozent, das das Handelsministerium bisher für das erste Quartal schätzt, ist zu einem wesentlichen Teil dem Wiederauffüllen geräumter Lager zu verdanken.
      Daneben begünstigte ein warmer Winter die Bautätigkeit.

      Hinter der Dynamik der Endnachfrage steht dagegen nach wie vor ein großes Fragezeichen, was auch die amerikanische Zentralbank (Fed) in dieser Woche bekräftigt hat, indem sie an ihrer neutralen Haltung in der Geldpolitik festhielt. Die professionellen Fed-Beobachter rechnen jetzt frühestens im August mit einer ersten Zinserhöhung.

      Befürchtungen, daß die Zentralbank mit ihrer Zurückhaltung den Boden für einen späteren Inflationsschub bereiten könnte, wurden in dieser Woche mit den Produktivitätszahlen weiter zerstreut. Im ersten Quartal ist die Arbeitsproduktivität nach der ersten amtlichen Schätzung um spektakuläre 8,6 Prozent gestiegen, die höchste Zuwachsrate seit 19 Jahren.
      Die Produktivität nimmt zwar fast immer prozyklisch zu. Der ungewöhnlich starke Anstieg im jüngsten Quartal ist jedoch ein weiterer Hinweis, daß die Produktivitätsfortschritte teilweise auch struktureller Natur sind und damit der Spielraum für inflationsfreies Wachstum zugenommen hat.

      Die Lohnstückkosten sind im ersten Quartal um 5,4 Prozent gefallen und lagen damit um 0,9 Prozent unter Vorjahr. Sinkende Lohnstückkosten sind die Kehrseite sich verbessernder Gewinnmargen.

      Der Produktivitätsschub ist deshalb ein ermutigendes Signal für die Entwicklung der Unternehmensgewinne und Reallöhne im weiteren Jahresverlauf.

      Das hohe Produktivitätswachstum und das starke Wirtschaftswachstum des ersten Quartals stehen auf den ersten Blick im Gegensatz zu dem weiteren Verfall der Unternehmensgewinne. So sind die operativen Gewinne der Unternehmen, die im S&P 500 enthalten sind, im ersten Quartal um mehr als 11 Prozent gefallen, heißt es bei Thomson Financial/First Call.

      Allerdings ist dies ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Denn die Steigerungsraten für Produktivität und Wachstum haben als Basis das vierte Quartal 2001, während die Ertragszahlen auf den Vorjahresvergleich abheben, in diesem Fall also das erste Quartal 2001.

      Im Vergleich mit dem vierten Quartal 2001 sind auch die operativen Unternehmensgewinne um 14 Prozent gestiegen, rechnet Steven Wieting, Ökonom bei Salomon Smith Barney, vor. Das hohe Wirtschafts- und Produktivitätswachstum hat somit durchaus schon erste Spuren in den Ertragsrechnungen der Unternehmen hinterlassen.

      Daß Konjunkturzahlen, die auf Vorjahresvergleiche abheben, Veränderungen im Trend verspätet einfangen, zeigt auch folgendes Beispiel: Die Aufträge für Investitionsgüter sind im ersten Quartal um 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen (hierbei ist die Rüstungsindustrie ausgeklammert).

      Hieraus läßt sich schwerlich eine Wende bei den Investitionsausgaben ableiten. Gegenüber dem vierten Quartal sind die Aufträge jedoch um 3 Prozent gestiegen, was nach den Worten von Dick Berner, Ökonom bei Morgan Stanley, das erste Anzeichen für einen Turnaround seit 18 Monaten ist. Berner ist zuversichtlich, daß sich das Wachstum der Investitionsausgaben im weiteren Jahresverlauf beschleunigen wird.

      Die Ausnahme seien die Ausrüstungsinvestitionen in der Telekommunikationsbranche. Sie werden nach einer Schätzung von Morgan Stanley in diesem Jahr um 32 Prozent und im nächsten Jahr um weitere 6 Prozent fallen. Die gute Nachricht sei jedoch, daß dies die Gesamtwirtschaft kaum bremsen werde. Die Sachinvestitionen der Telefongesellschaften stünden nur für 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts und die Ausrüster selbst für nur 0,2 Prozent aller Arbeitsplätze, sagt Berner.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 10.05.02
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 14:46:57
      Beitrag Nr. 37 ()
      Der Medizinprofessor hält für das Erstsemester die
      Einführungsvorlesung:"Wir beginnen mit den Grundzügen
      der Autopsie. Zwei
      Dinge sind dabei besonders wichtig.
      Erstens: Sie müssen Ihren Ekel besiegen. Schauen Sie
      her....." - und
      steckt dem toten Mann auf der Bahre einen Finger in
      den Hintern, zieht
      ihn
      wieder heraus und leckt ihn ab."Und jetzt Sie - einer
      nach dem anderen!"
      Mit blassen Gesichtern defilieren die Studenten an der
      Leiche vorbei.
      Als sie fertig sind, sagt der Professor:"Und zweitens
      sollten Sie Ihre
      Beobachtungsgabe schärfen, ich habe meinen Zeigefinger
      in den Hintern
      gesteckt - aber
      den Mittelfinger abgeleckt!"
      Also, immer schön aufgepasst!
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 20:31:09
      Beitrag Nr. 38 ()
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 12:30:20
      Beitrag Nr. 39 ()
      Üblicher Jo-Jo-Effekt?

      War das die Wende?

      Noch am Dienstag hatte der Deutsche Aktienindex Dax Tiefen unterhalb der 4800 Punkte ausgelotet - und stand damit so niedrig wie zuletzt im Februar.

      Am Mittwoch übersprang er dann die psychologisch wichtige Marke von 5000 Punkten. Auslöser für das Kursfeuerwerk waren die leicht über den Erwartungen der Analysten ausgefallenen Zahlen und der verhalten optimistische Ausblick des amerikanischen Netzwerkausrüsters Cisco Systems. In Deutschland profitierten davon vor allem Technologiewerte.

      Händler zeigen sich allerdings skeptisch über die Tragfähigkeit des Aufschwungs.

      Zum einen gab der Dax beim müden Vatertagshandel am Donnerstag und auch am Freitag einen Teil der Gewinne wieder ab. Dabei mußten vor allem die Kursgewinner vom Mittwoch Federn lassen.

      Auch bezweifeln viele Marktteilnehmer die Substanz des Auslösers für die Kurssprünge. "So gut waren die Cisco-Zahlen nun auch wieder nicht", heißt es.

      Und schließlich sprachen Händler bei den heimischen Protagonisten der "Kursrally" vom Mittwoch, den Aktien von Infineon und Siemens, von einer technischen Gegenbewegung. Beide Aktien hatten in den Tagen und Wochen zuvor kräftig verloren, so daß einige Anleger den Zeitpunkt für gekommen sahen, sich wieder einzudecken.

      Einiges spricht also dafür, daß es sich bei den Gewinnen vom Mittwoch nicht um eine längerfristige Trendwende handelt, sondern nur um den üblichen Jo-Jo-Effekt, verstärkt durch einen Impuls von außen - Cisco. An der Börse geht es eben auf und ab, manchmal nur schneller als an gewöhnlichen Handelstagen.

      Die Intensität der Reaktion auf die Cisco-Zahlen zeigt, wie groß die Unsicherheit an den Märkten noch immer ist.

      Seit Wochen wird über die Kluft zwischen positiven Konjunkturnachrichten und eher enttäuschenden Unternehmensnachrichten gerätselt. Gerade Technologieunternehmen hatten in der vergangenen Zeit wenig Optimismus verbreitet. Daß mit Cisco jetzt ein positives Signal aus dieser Branche kommt, mag die Hoffnung genährt haben, daß sich die Kluft zwischen "Mikro" und "Makro" langsam schließt und ein stimmiges Konjunkturbild entsteht.

      Indes, die Gefahr eines weiteren Absturzes ist noch immer nicht gebannt. "Wenn wieder einmal schlechte Nachrichten kommen, ist auch ein Absturz immer möglich", kommentierte ein Händler das Marktgeschehen dieser Tage. Das Kurs-Jo-Jo an der Börse hängt also am seidenen Faden - wenn er reißt, könnte es leicht wieder bis auf 4750 Punkte abwärts gehen.

      Dies hat damit zu tun, daß die Anleger das Vertrauen in die Aktienmärkte noch immer nicht wiedergefunden haben.

      Was nicht nur den Neuen Markt betrifft, wo in letzter Zeit so viel Porzellan zerschlagen wurde, daß man sich fragen muß, ob er jemals wieder auf die Beine kommt.

      Auch der Blue-Chip-Index Dax leidet unter einer ausgeprägten Zurückhaltung der Anleger. Und wenngleich die Märkte bislang ausgesprochen gelassen auf die Streiks in der Metallbranche reagiert haben: daß von Montag an auch in Berlin und Brandenburg gestreikt werden soll, ist der Stimmung an der Börse gewiß nicht zuträglich.

      Die vorsichtigen Anleger haben jetzt auch noch Unterstützung von Analysten erhalten, die sich mit den jährlichen Zyklen der Aktienmärkte befassen.

      So vertritt die BHF Bank die Ansicht, daß die alte Börsenweisheit "Sell in May and go away" ihre Existenz nicht nur dem Umstand verdankt, daß der Monat Mai im Englischen der einzige ist, der sich auf "go away" reimt.

      Die BHF Bank hat sich die saisonale Entwicklung der Kurse in den Jahren 1990 bis 2001 angesehen. In der Regel komme es ab Mai, spätestens aber ab Anfang August zu einer Schwächephase, schreibt die Bank. Im Durchschnitt der betrachteten zwölf Jahre sei ab Mai kaum noch etwas zu verdienen gewesen; daher seien - zumindest aus dieser Perspektive - auch für dieses Jahr von Mai an deutlich fallende Kurse zu erwarten.

      Nun kann freilich in diesem Jahr alles ganz anders kommen - wenn die Konjunktur in Schwung kommt und die Unternehmen wieder gute Nachrichten liefern.

      Weil dies aber noch nicht ausgemacht ist, werden wohl vorläufig noch die Bären das Geschehen am Markt dominieren.

      Für die Deutung der Kurssprünge der Wochenmitte gilt somit, in jahreszeitlich bedingter Abwandlung des alten Sprichworts von der Schwalbe und dem Sommer: Ein Maiglöckchen macht noch keinen Frühling.

      FAZ-Finanzmarkt, 11.05.02
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 12:53:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      Gegen Xetra Best wächst der Widerstand

      "Anleger zahlen schlechtere Preise" / Makler: Ende des Parketthandels



      Die Deutsche Börse ist optimistisch für ihr neues Internalisierungsprojekt Xetra Best und hat großes Interesse bei den Banken festgestellt.
      13 Banken hätten sich bereits dafür angemeldet, hieß es kürzlich.


      Doch die Skepsis und die Kritik an dem Modell werden größer. Mittlere und kleinere Banken und Finanzdienstleister sehen für sich nur geringe Chancen, damit genug Geld zu verdienen. Es könnte eine Konzentration auf wenige große Anbieter geben. Hinzu kommt die Sorge vor einer geringeren Transparenz im Handel und schlechteren Preisen, die die Anleger zahlen müßten.

      Xetra Best soll es den Banken ermöglichen, Aufträge der Kunden für Wertpapiergeschäfte in einem bankinternen Handel selber auszuführen, ohne daß sie allen Investoren an der Börse zugänglich werden.

      Auf dem elektronischen Handelssystem Xetra wird dafür eine eigene Funktionalität eingebaut.
      Am 2.September soll das Angebot starten.

      Xetra Best soll für Aufträge bis maximal 50 000 Euro gelten und sich so vor allem an Privatanleger wenden. Damit ein Auftrag in Xetra Best gehandelt wird, muß die Bank ihn sofort ausführen und einen besseren Preis als das "normale" Xetra bieten. Dann kann sie die Erlöse aus der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis für sich vereinnahmen. Sind die Kriterien nicht erfüllt, wandert der Auftrag in Xetra ab.
      Mit dem Preisvorteil und der Sofortigkeit wirbt die Börse für ihr Modell.

      Da die meisten Xetra-Best-Teilnehmer jedoch voraussichtlich nur einen Cent bessere Kurse als in Xetra stellen werden, ist der Preisvorteil gering, bemängeln Kritiker. Bei einem Privatanleger-Auftrag, der im Durchschnitt rund 3000 Euro ausmacht, und einem angenommenen Kurs von 10 Euro je Aktie liege die Ersparnis bei nur 3 Euro. Zudem werde diese Einsparung gegenüber Xetra-Preisen erzielt, die in weniger liquiden Werten häufig größere Spannen aufweisen als im Präsenzhandel auf dem Parkett. Der Anleger würde den Preisvorteil also durch schlechtere Kurse in Xetra mehr als verlieren, heißt es weiter.

      Die Maklergesellschaften befürchten, daß Xetra Best vor allem die Privatanlegeraufträge von der Präsenzbörse abziehen wird und ihr damit den Todesstoß versetzt. Dies würde auch ihr Geschäft gefährden.

      Viele sind daher gezwungen, an Xetra Best teilzunehmen, um für diesen Fall ein neues Geschäftsfeld zu haben. Sie gehen damit ein hohes Risiko ein, denn zum einen müssen sie entweder 50 000 Euro monatlich für Xetra Best bezahlen oder ihre Xetra-Betreuung massiv ausweiten, um sich für das Projekt zu qualifizieren. Hinzu kommen hohe Minimumgebühren je Transaktion.
      Auf der anderen Seite werden kleine Finanzdienstleister Schwierigkeiten haben, genug Volumen zu bekommen, um Xetra Best wirtschaftlich zu betreiben. Gerüchten zufolge kaufen sich die Deutsche Bank und andere Institute derzeit Volumen von anderen Banken ein.



      Kritik gab es von vielen Marktteilnehmern auch an der Eile, mit der die Börse das Projekt vorangetrieben hat, und dem Druck, den sie dadurch aufgebaut hat.

      Damit hätten offenbar Zweifel an dem Projekt klein gehalten werden sollen, heißt es von Kritikern. Ein so weitreichendes Vorhaben hätte intensiver diskutiert werden müssen.

      Xetra Best wurde am 26. Januar im Sekundärmarkt-Ausschuß, in dem Marktteilnehmer und Börse beraten, erstmals besprochen. Wichtige Details, wie der Preis, hätten zu diesem Zeitpunkt noch nicht festgestanden. Finanzdienstleister, die nicht in dem Gremium sitzen, hätten erst von allen Einzelheiten des Projekts erfahren, als die Börse es ihnen viel später präsentierte.

      Schon am 6. März mußte der Börsenrat über Xetra Best abstimmen. Innerhalb von rund einer Woche sollten sich dann die Interessierten entscheiden, ob sie an dem Projekt teilnehmen wollten oder nicht. Wer sich nicht rechtzeitig meldete, werde bis zum Start nicht mehr berücksichtigt, heißt es.
      Die Börse hat angekündigt, von 2003 an, eventuell auch früher, weitere Teilnehmer technisch anzubinden. Im Juni soll die Simulation für Xetra Best starten.

      Die Internalisierung ist für die beteiligten Banken nur lukrativ, wenn das vierte Finanzmarktförderungsgesetz bis September in Kraft tritt. Denn dann wird es möglich sein, daß Wertpapieraufträge, bei denen die Kunden die Ausführung nicht an einen bestimmten Börsenplatz gebunden haben, in Xetra Best wandern. Solche Aufträge machen einen Großteil der Gesamtzahl aus. Nach geltendem Recht müssen solche Geschäfte an einer Präsenzbörse ausgeführt werden. Insgesamt kommen nach Angaben der Börse rund 60 Prozent aller Aufträge für Xetra Best in Frage.

      Anleger, die verhindern wollen, daß ihr Wertpapiergeschäft in Xetra Best getätigt wird, können bei der Auftragserteilung die Ausführung an eine bestimmte Präsenzbörse binden. Sie können auch ein Kurslimit stellen, das nicht in der derzeitigen kleinsten Spanne zwischen An- und Verkaufskurs liegt. Dann wandert der Auftrag sofort in Xetra ab.

      FAZ-Finanzmarkt, 11.05.02
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 18:39:48
      Beitrag Nr. 41 ()
      MEINUNGSSEITE Freitag, 10. Mai 2002

      Leitartikel Bayern Seite 4 / Deutschland Seite 4 / München Seite 4

      Manager, Macht und Moral

      VON KARL-HEINZ BÜSCHEMANN

      Ein Unternehmen bricht zusammen. Von einem Tag auf den anderen kollabierte einer der größten und meistbewunderten US-Konzerne, es war die gewaltigste Firmenpleite der Geschichte. Die Bilanzen des Energieunternehmens Enron waren gefälscht, jetzt sind die Aktien wertlos. Geschickt hatten die Bosse ihre Firmenanteile noch rechtzeitig versilbert. Doch Tausende von Mitarbeitern verloren ihre Altersversorgung. Auch Percy Barnevik, langjähriger Chef des schwedisch-schweizerischen Elektrokonzerns ABB und ein gefeierter Management-Wundermann, hinterließ in Wahrheit einen maroden Konzern. Für seinen Abschied als Verwaltungsratschef vor ein paar Monaten hatte er eine Zahlung von 100 Millionen Euro ausgehandelt. Und am Neuen Markt in Deutschland konnten sich Tausende von Dotcom-Firmengründern mit windigen Geschäftsideen in kurzer Zeit zu Millionären entwickeln – bis der Spuk ein Ende hatte und die vermeintlichen Superfirmen reihenweise pleite gingen.

      Jetzt stehen ein paar Neue-Markt-Manager als Betrüger vor Gericht, aber Millionen von Anlegern verloren ihre Ersparnisse. Wolfgang Gerke, Erlanger Professor für Bank und Börsenwesen, spricht von „Gründerschwindel“. Widersprüchliches findet sich überall: Der Aktienkurs der Deutschen Telekom ist im freien Fall. Heerscharen von Kleinanlegern verlieren ihr Geld. Gleichzeitig genehmigt sich der Vorstand des Unternehmens, dessen Großaktionär der Bund ist, eine Gehaltserhöhung von etwa 90 Prozent, einschließlich Abfindungen.

      Die Wirtschaft stellt sich in diesen Zeiten so abstoßend dar, wie sich der kleine Moritz das Geschehen auf Chefetagen und Märkten vorstellt: Die Herren in den Nadelstreifen können scheinbar die Aktienkurse ihrer Unternehmen mit erfundenen Zahlen nach Belieben in die Höhe treiben. Skrupellose Analysten und In-vestmentbanken sind offenbar gern bereit, den Anlegern jedes Papier aufzuschwatzen, solange die eigene Bank an den Geschäften verdient.

      Auch Aufsichtsräte scheinen zu echter Kontrolle nicht bereit zu sein. Die Wirtschaftsprüfer, einst ein angesehener Berufsstand zur Überprüfung der Konzernbilanzen, haben nicht nur bei Enron bewiesen, dass sie schlimme Bilanztricksereien übersehen. Firmenchefs zeigen zudem ihre Nehmerqualitäten. In Deutschland haben die Vorstände in den vergangenen zehn Jahren ihre Bezüge um durchschnittlich etwa 90 Prozent gesteigert. Die Gehälter von Arbeitern und Angestellten legten nur um 20 Prozent zu. In Amerika konnten die Bosse ihre Bezüge in dieser Zeit sogar mehr als verdreifachen. Einige verdienen dreistellige Dollar-Millionenbeträge. Und deutsche Firmenchefs wie die von Daimler-Chrysler oder der Deutschen Bank behaupten, sie müssten bei der Bezahlung ihren amerikanischen Kollegen angenähert werden. Die Gier ist hoffähig geworden.

      Die kapitalistische Wirtschaftsordnung steckt dadurch in einer Glaubwürdigkeitskrise. Der Bürger fragt sich, ob ein System in Ordnung sein kann, das wenigen die Möglichkeit gibt, sich unabhängig von der Leistung zu bereichern, während sich die Metallarbeiter wegen ihrer Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn der Maßlosigkeit bezichtigen lassen müssen. Sein Gefühl für Recht und Gerechtigkeit gerät ins Wanken, wenn er zusehen muss, wie manche in den Chefetagen offenbar nach Belieben handeln und über das Schicksal anderer befinden dürfen, aber für Fehlleistungen nicht zur Rechenschaft gezogen, sondern noch mit hohen Abfindungen belohnt werden.

      Die Medien verstärken noch die Präpotenz der Manager. Sie neigen dazu, einzelne Vertreter der Kaste zu idealisieren, oft nur, weil die sich besonders eloquent darstellen. Top-Manager besitzen heute zuweilen den Bekanntheitsgrad von Popstars, etwa der frühere General-Electric-Boss Jack Welch oder der Telekom-Chef Ron Sommer. Dies jedoch bedeutet eine kollektive Überschätzung einzelner, die ein Unternehmen scheinbar allein führen. Umgekehrt führt eine solche Heroisierung zur Unterbewertung der namenlosen Mitarbeiter, die im Büro oder am Band ihre Arbeit tun. Auch die stille Mehrzahl der Firmenchefs kommt in diesem oberflächlichen Bewertungssystem zu kurz. Nicht zu reden von denen, die den Mut haben, ihr eigenes Geld in die Gründung eines Unternehmens zu stecken.

      Es geht um mehr als das schrumpfende Vertrauen in die Managerkaste. Wenn zahllose Arbeitsplätze von den Finanzspekulationen weniger abhängen, gerät die gesamte Gesellschaft in eine Zerreißprobe. Es stellt sich die Frage, ob das Gesetz für alle gilt und Begriffe wie Anstand und Moral noch Bedeutung haben. So paradox es ist: Gerade jetzt, da die Liberalisierung der Märkte das große politische Ziel in den Industrieländern ist, sind Regierungen weltweit gefordert wie nie zuvor. Sie müssen dafür sorgen, dass Unternehmen und Manager einer wirksamen Überwachung unterliegen. Bei Fehlleistungen müssen die Schuldigen auch zur Rechenschaft gezogen werden. Was in der Demokratie westlicher Prägung geregelt ist, also die Kontrolle der Mächtigen durch Wahlen und Parlamente, muss ähnlich für die Welt der Unternehmen gelten. Wo die Wirtschaft sich allgemeinen Regeln und Gesetzen entziehen kann, ist auch die Demokratie in Gefahr.
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 19:41:20
      Beitrag Nr. 42 ()


      Montag, 13. Mai 2002
      Anschlag auf US-Akw geplant?
      FBI soll Hinweise haben

      Islamische Terroristen sollen nach amerikanischen Geheimdienstinformationen zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli einen Anschlag auf ein Atomkraftwerk in den USA planen. Dies meldet die "Washington Times". Die Behörden nähmen die Bedrohung ernst, seien aber nicht sicher, wie zuverlässig die Informationen seien.

      Die US-Geheimdienste hätten in der vergangenen Woche von den Plänen erfahren, berichtet das Blatt weiter. Der Anschlag sei auf das Atomkraftwerk Three Mile Island im Bundesstaat Pennsylvania oder Einrichtungen im Nordosten der USA geplant.

      Die Geheimdienste haben die Betreiber von Atomkraftwerken seit den Terroranschlägen im September mehrfach zu erhöhter Wachsamkeit und schärferen Sicherheitsmaßnahmen aufgefordert. Insgesamt gibt es in den USA 66 nukleare Einrichtungen.

      Auch der Ende März in Pakistan gefangen genommene Militärchef des Terroristenführers Osama bin Laden, Abu Subaiah, habe bei Vernehmungen behauptet, dass ein weiterer Anschlag in den USA geplant sei. Eine zweiköpfige Terrorzelle, ein Amerikaner und ein Afrikaner, bauten an einer radioaktiven Bombe, die Subaiah zu Protokoll gegeben haben.
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:06:36
      Beitrag Nr. 43 ()
      bei der Comdirect kann man jetzt sogar den Live Chart bei OS anschauen, also Intradaychart bis 22Uhr, bei Euwax nur bis 20 Uhr

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:51:43
      Beitrag Nr. 44 ()
      nachtrag zu #43
      Beispiel



      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:53:13
      Beitrag Nr. 45 ()
      Chart1
      574600
      Chart2
      537321
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 00:07:01
      Beitrag Nr. 46 ()
      13.05.2002

      FIA lädt Ferrari vor


      Was viele schon vermutet hatten, ist jetzt eingetreten. Der Motorsportweltverband FIA wird sich mit den Geschehnissen auf den letzten Metern beim Grand Prix in Österreich beschäftigen. Eine Welle der Kritik und Empörung setzte ein, als Ferrari per Teamorder Rubens Barrichello aufforderte seinen Teamkollegen Michael Schumacher an sich vorbeiziehen zu lassen.

      "Folglich der Ereignisse in der letzten Runde des Grand Prix von Österreich 2002 und der Vorkommnisse während der Podiumsprozedur werden die Scuderia Ferrari Marlboro sowie die Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello zur nächsten Tagung des World Councils vorgeladen", hiess es in einer offiziellen Stellungnahme der FIA.

      Die Beteiligten sind am 26. Juni zur Sitzung in Paris geladen. Insider erwarten, dass das Ferrari-Team zu einer saftigen Geldstrafe verdonnert wird, darüber hinaus aber keine Konsequenzen zu befürchten hat. Eine Stallorder, die das letzte Mal 1998 für kurze Zeit nicht erlaubt war, ist keine Verletzung vorhandener Regeln.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 08:10:08
      Beitrag Nr. 47 ()
      Neuer Markt: Eklatante Mängel der Bilanzen


      Kaum ein Unternehmen publiziert alle geforderten Angaben / Wirtschaftsprüfer in der Kritik

      Die Abschlüsse der am Neuen Markt notierten Unternehmen weisen nahezu durchgängig schwerwiegende Mängel auf. Wie eine vom Deutschen Aktieninstitut herausgegebene Studie zeigt, enthalten die wenigsten Bilanzen überhaupt alle geforderten Angaben.

      Obwohl die Unternehmen am Neuen Markt anlegerfreundlich entweder nach US-Gaap (Generally Accepted Accounting Principles) oder International Accounting Standards (IAS) bilanzieren müssen, ist es mit der Aussagefähigkeit der Bilanzen also offenbar nicht sehr weit her.

      Die Untersuchung, vorgenommen vom Lehrstuhl für Internationales Management der Universität Gießen (Professor Martin Glaum) und der Madison University Harrisonburg (Professor Donna Street) zeigt, daß nur zwei der 200 untersuchten Abschlüsse sämtliche der nach IAS und US-Gaap geforderten Angaben enthalten.

      Dafür publizieren drei Unternehmen nicht einmal die Hälfte der erforderlichen Angaben - beim Schlußlicht der für die Studie untersuchten Unternehmen lag der Wert bei 41,6 Prozent.

      Die große Mehrheit publiziert zwischen 60 und 90 Prozent der geforderten Informationen. Wohlgemerkt: Bewertungsfragen wurden in der Studie nicht untersucht, es ging ausschließlich um die Einhaltung der Offenlegungspflichten, also um die Vollständigkeit der Abschlüsse. "Wir kratzen damit eigentlich nur an der Oberfläche", sagt Martin Glaum, einer der Autoren der Studie.

      Unternehmen, die nach IAS bilanzieren, wiesen in ihren Konzernabschlüssen eine größere Zahl an Lücken auf als solche, die nach den amerikanischen US-Gaap Rechnung legen. Im Schnitt publizieren aber auch diese lediglich 86,6 Prozent der geforderten Angaben, bei den IAS-Bilanzierern lag der Durchschnitt bei 80,9 Prozent.

      Eine eindeutige Erklärung für die geringere Qualität der IAS-Abschlüsse ließ sich nicht finden. IAS-Bilanzierer verstießen vor allem gegen Publizitätsvorschriften bezüglich Pensionsrückstellungen, Leasing, Finanzinstrumente sowie Forschung und Entwicklung. Unternehmen, die nach US-Gaap Rechnung legen, zeigten bei der Bilanzierung von Unternehmensübernahmen und -zusammenschlüssen, Fremdkapitalkosten, Finanzinstrumenten und Steuern Schwächen auf.

      In einem schlechten Licht stehen angesichts solcher Befunde die Wirtschaftsprüfer. "In keinem einzigen Fall haben die Prüfer in ihrem Testat auf die fehlenden Angaben im Abschluß hingewiesen", betont Glaum. Also selbst ein Abschluß, der lediglich 41,6 Prozent der nach den betreffenden Bilanzregeln geforderten Angaben enthielt, wurde anstandslos testiert.

      Zwischen den einzelnen Wirtschaftsprüfern gebe es allerdings erhebliche Unterschiede. Diejenigen Unternehmen, die von einer der fünf großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ("Big Five") geprüft wurden, erfüllten ihre Offenlegungspflichten erheblich besser als solche, die Kunde eines kleineren Wirtschaftsprüfers sind.

      Vor allem im Hinblick auf kleinere regionale Prüfer sei zu befürchten, daß diese in starker Abhängigkeit zu ihren Klienten stünden und im Zweifel lieber einmal nicht so genau hinschauen würden, sagt Glaum. Im Schnitt enthielten solche Abschlüsse, die von kleinen WP-Gesellschaften geprüft wurden, 77 Prozent der geforderten Angaben. "Allerdings gibt es hinsichtlich der Berichtsgüte auch Unterschiede je nachdem, welches der großen Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen geprüft hat."

      Die von den "Big Five" geprüften Unternehmen am Neuen Markt haben zwischen 91,4 und 85 Prozent der geforderten Angaben publiziert.

      Solche Unternehmen, die gleichzeitig am Neuen Markt und an einer amerikanischen Börse notiert sind, zeigten sich interessanterweise als besonders gewissenhaft bei ihrer Bilanzierung. Im Schnitt fast 10 Prozentpunkte besser erfüllten diese Unternehmen ihre Offenlegungspflichten, der schlechteste Abschluß enthielt immerhin noch 91,5 der geforderten Angaben.
      Kein Wunder - unterliegen sie doch der strengen Kontrolle der Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission).

      Die aufgezeigten Schwierigkeiten haben also weniger etwas mit den angewandten Standards als vielmehr mit deren Durchsetzung zu tun. "Hier gibt es in Deutschland erhebliche Mängel", stellt Bilanzierungsexperte Glaum fest.

      Quelle: FAZ, 14.05.02
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 08:15:57
      Beitrag Nr. 48 ()
      Telekom verschiebt Emission

      Die Deutsche Telekom wird ihre neuen Anleihen mindestens eine Woche später als geplant auf den Markt bringen.

      Die Emission werde erst nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen, die am 22. Mai erfolgt, begeben, sagten Mitglieder des Konsortiums, das von Deutscher Bank, JP Morgan und Schroder Salomon Smith Barney geführt wird.

      Die Telekom wollte die Titel eigentlich schon in dieser Woche begeben. Auf dem Markt war der 15. Mai als Termin gestreut worden.
      Der Grund für die Verzögerung sei das schwache Marktumfeld, vermuteten Händler.

      In den vergangenen vier Wochen waren die Aktien- und Anleihekurse von Unternehmen der Telekommunikationsbranche kräftig gefallen.
      Für zehnjährige Anleihen der Deutschen Telekom verlangen Anleger einen Risikoaufschlag, der rund 0,7 Prozentpunkte höher liegt als Mitte April.

      Außerdem scheint das Interesse der Anleger geringer zu sein, als von der Telekom erhofft. Es werde nur noch mit einem Emissionsvolumen von insgesamt 5 Milliarden Euro gerechnet, berichteten Händler.
      Zuvor waren neue Anleihen im Wert von bis zu 8 Milliarden Euro erwartet worden. Mit einer Absage der Emission rechnen die meisten Händler nicht.

      Quelle: FAZ, 14.05.02
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 18:16:29
      Beitrag Nr. 49 ()
      S&P kalkuliert operatives Ergebnis neu

      Aktienoptionen und Restrukturierungskosten werden einbezogen


      Standard & Poor`s (S&P) wird an diesem Dienstag einen neuen Standard zur Berechnung des operativen Ergebnisses präsentieren.

      Die neuen Kriterien werden ein weiteres Schlaglicht auf die hohe Bewertung amerikanischer Aktien werfen.

      Nach der neuen Formel wird nämlich das rechnerische Kurs-Gewinn-Verhältnis für den gesamten Aktienmarkt nochmals deutlich ansteigen.

      Nicht überall auf Beifall dürfte vor allem die geplante Berücksichtigung des Aufwands von Aktienoptionen für Mitarbeiter stoßen. Sie allein wird den Gewinn der 500 Unternehmen, die im S&P 500, dem von Standard & Poor`s begründeten Leitindex, enthalten sind, um durchschnittlich 10 Prozent drücken.

      Es gibt in Amerika keine allgemeingültige Berechnungsmethode für das operative Ergebnis.

      Die Idee hinter dem Konzept der "operating earnings" ist es, Aufwands- und Ertragsposten auszuklammern, die einmaliger Natur sind und damit die wahre Ertragskraft eines Unternehmens verzerren.

      Die Wahl, welche Aufwands- und Ertragsposten unter diese Kategorie fallen, treffen die Unternehmen in der Regel selbst, was zu einem regelrechten Wildwuchs und einem inflationären Gebrauch von willkürlich erscheinenden Pro-forma-Zahlen geführt hat.

      Bei Datenanbietern wie Thomson Financial/First Call werden in der Regel die Zahlen erfaßt, die die Unternehmen vorgeben und von den Analysten akzeptiert werden.

      Nach diesen operativen Zahlen wird der S&P 500 derzeit mit dem Einundzwanzigfachen der für 2002 erwarteten Gewinne bewertet.

      Nach der neuen Berechnungsformel von S&P liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis des Gesamtmarktes dagegen bei 30. Dies legt im historischen Vergleich eine starke Überbewertung amerikanischer Aktien nahe.

      Neben der Einbeziehung der Optionskosten sieht das Konzept von S&P unter anderem vor, die Kosten für Restrukturierungen aus fortgeführten Operationen als normalen Aufwandsposten zu behandeln.

      Demgegenüber sollen Kursgewinne aus den Portfolios für betriebseigene Pensionspläne in Zukunft ausgeklammert werden. Letzteres wird vor allem Unternehmen der sogenannten "Old Economy" treffen, während die Berücksichtigung der Optionskosten insbesondere die Gewinne der Technologieunternehmen drückt.

      In den bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Jahresberichten müssen die Unternehmen die Kosten ihrer Programme für Mitarbeiteroptionen nur in einer Fußnote darlegen.

      Diese Praxis hat einige prominente Kritiker, darunter Notenbankchef Alan Greenspan und Anlageguru Warren Buffett.

      In Washington machen sich zwei einflußreiche Senatoren für ein Gesetz stark, das die Unternehmen zwingen würde, ihre Aktienoptionen als Aufwandsposten geltend zu machen, wenn sie nicht gewisse Steuerprivilegien verlieren wollen. Der Vorstoß hat aber nicht die Rückendeckung der Regierung.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 14.05.02
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 19:51:56
      Beitrag Nr. 50 ()
      "Leerverkäufe an Wertpapierleihe binden"

      Fachverband ACI befürwortet neue Regeln / Erleichterung über Wegfall des Verbots für Leerverkäufe

      Mit einem kollektiven Seufzer der Erleichterung hat der deutsche Finanzmarkt zur Kenntnis genommen, daß die von Bundesfinanzminister Hans Eichel erwogene Einschränkung der Aktien-Leerverkäufe endgültig vom Tisch zu sein scheint

      Die Diskussion ist damit freilich noch nicht beendet. Denn der Branchenverband ACI Deutschland e.V. hat angeregt, Leerverkäufe nach amerikanischem Vorbild strengeren Regeln zu unterwerfen. So sollten Leerverkäufe stets Hand in Hand mit einer Wertpapierleihe gehen und zudem nur getätigt werden dürfen, wenn der Kurs des betreffenden Papiers zuvor gestiegen ist.

      Nach dem Entwurf für das 4. Finanzmarktförderungsgesetz sollte die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) ermächtigt werden, Leerverkäufe von Aktien vorübergehend zu untersagen, "wenn eine erhebliche Marktstörung droht".

      Diese Einschränkung war in Marktkreisen als unzweckmäßig und geradezu schädlich für den Finanzplatz Deutschland abgelehnt worden:

      Unzweckmäßig, weil Marktmachern von derivativen Finanzinstrumenten auf Leerverkäufe angewiesen sind, um ihre Risiken abzusichern; würden bei einer Marktstörung Leerverkäufe verboten, müßten sich die Marktmacher zurückziehen - wodurch dem Markt gerade in einer Krisensituation Liquidität entzogen würde.

      Schädlich, weil die Marktmacher ihr Geschäft vor diesem Hintergrund ins Ausland verlagern dürften, wo es keine Beschränkungen gibt.

      Allerdings befürwortet auch der ACI, ein Verband von Finanzmarkthändlern, strengere Regeln.

      So sollten Aktien-Leerverkäufe wie in Amerika zur Voraussetzung haben, daß der Investor eine Wertpapierleihe arrangiert hat. Damit würde das Gesamtvolumen der leerverkauften Papiere auf die tatsächlich vorhandenen Wertpapierbestände begrenzt, erläutert Michael Braumöller vom ACI-Vorstand.

      Derzeit können Investoren Aktien leerverkaufen, ohne dies durch eine Leihe der betreffenden Papiere abzudecken - was einer Spekulation auf Kurseinbrüche Vorschub leistet.
      In Amerika müßten Händler vor dem Leerverkauf für eine Deckung sorgen, sagte Braumöller. Dazu gebe es die Möglichkeit, sich bei Spezialisten für die Wertpapierleihe Stücke reservieren zu lassen.

      Weiter spricht sich der Verband nach amerikanischem Vorbild für eine sogenannte Uptick-Regel aus.

      Demnach darf ein Leerverkauf nur dann getätigt werden, wenn der Kurs der betreffenden Aktie am Kassamarkt zuletzt gestiegen ist.

      Diese Regel, die seit kurzem auch in Japan gilt, stabilisiere den Markt. Denn sie beschränke den sogenannten Programmhandel sowie die Spekulation auf fallende Kurse, argumentiert Braumöller.

      ls Programmhandel bezeichnet man den computergesteuerten Verkauf ganzer Bündel von Aktien (etwa aller Aktien in einem Index). Dabei geht es teils um Arbitragegeschäfte zwischen Kassa- und Terminmarkt, teils auch um Absicherungsstrategie für große Portefeuilles ("portfolio insurance").

      Der massenhafte Einsatz dieser Absicherungsstrategie gilt als eine der Ursachen für den "Börsenkrach" in Wall Street im Jahre 1987. Um einer Wiederholung vorzubeugen, wurde die Uptick-Regel eingeführt. Der Verband weist darauf hin, daß das Bafin schon durch die bestehenden Gesetze ermächtigt sei, den Börsenhandel bei einer Marktstörung auszusetzen.

      Bei einem Leerverkauf verkauft ein Investor Aktien, die er gar nicht besitzt. Er muß sich die betreffenden Aktien dann bei einem anderen Investor gegen Entgelt leihen. Für diese Leihgeschäfte existieren institutionalisierte Märkte.

      Motiv für einen Leerverkauf kann die Spekulation sein, die geliehenen Aktien später billiger zurückkaufen zu können. Geht die Spekulation auf, erzielt der Leerverkäufer einen Gewinn - ganz wie der Käufer einer Aktie einen Gewinn erzielt, wenn der Aktienkurs anschließend steigt.

      Leerverkäufe dienen aber auch der Arbitrage sowie zu Absicherungsgeschäften. So etwa grenzen die Marktmacher von Börsen-Termingeschäften ihr Risiko durch Leerverkäufe im Kassamarkt ein.

      In der Praxis entfällt der weitaus größere Teil der Leerverkäufe auf Absicherungsgeschäfte und Arbitrage.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 15.05.02
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 20:58:26
      Beitrag Nr. 51 ()
      Der Erfolg der Nasdaq Europe bleibt aus

      Drastisch sinkende Handelsvolumen / Keine Börsengänge seit 2000

      Das Ende der Euphorie für die "Neue Ökonomie" hat auch die hochfliegenden Pläne der Nasdaq Europe zerstört.

      Der europäische Ableger der amerikanischen Technologiebörse wollte zum wichtigen Markt für Wachstumswerte und für Neuemissionen in Europa werden.

      Doch seit dem Start vor rund einem Jahr hat kein einziges Unternehmen einen Börsengang an den in Brüssel beheimateten Marktplatz durchgeführt. Das Handelsvolumen ist dramatisch gesunken.

      Im März 2001 hatte die Nasdaq die damalige Easdaq-Börse gekauft und dann in Nasdaq Europe umbenannt.

      Ziel war, den Markt, der damals schon unter wenigen und unspektakulären Börsengängen sowie geringem Handelsvolumen litt, deutlich aufzuwerten.

      Doch die Lage ist seitdem noch deutlich schlimmer geworden. Das gehandelte Volumen sank seit dem Kauf von 127,3 Millionen Euro im April 2001 auf nur noch 27,3 Millionen Euro ein Jahr später.

      Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres reduzierte sich das Volumen um mehr als 40 Prozent. Keine andere Börse hat ähnliche Rückgänge zu verzeichnen. Zum Vergleich: Am Neuen Markt wurden im April dieses Jahres 2,2 Milliarden Euro umgesetzt.

      Den letzten Börsengang gab es noch an der Vorgängerbörse Easdaq - das war im Juli 2000. In Deutschland brummte der Neuemissionsmotor auch noch viele Monate später.

      Insgesamt sind derzeit an Nasdaq Europe 45 (Januar 2001: 62) Unternehmen notiert, hinzu kommen noch 14 Werte, die zwar nicht offiziell an dieser Börse notiert sind, aber dennoch gehandelt werden.
      Bis zum November 2002 gab es noch 258 solcher nicht notierter, aber gehandelter Werte.

      Die drastische Reduzierung kam sofort nach einer Regeländerung, die für den Handel zwei Marktmacher statt bisher einen vorsah, um die Liquidität zu erhöhen. Da seitdem viele Unternehmen keinen zweiten Market Maker haben, dürfen sie nicht gehandelt werden.

      Die sinkende Attraktivität und damit auch geringeren Verdienstmöglichkeiten hat einige Banken und Maklerunternehmen bewogen, das Market Making einzustellen. Ihre Zahl hat sich von 22 im Dezember auf 17 reduziert.#

      In der vergangenen Woche kündigte einer der größten Makler, Knight Securities, an, sich zurückzuziehen. Das könnte Signalwirkung haben, denn Knight ist Gründungsmitglied und an der Nasdaq Europe beteiligt. Die Beteiligung soll zunächst erhalten bleiben.

      "Die Handelsvolumina sind Ausdruck der schlechten Marktverfassung, die alle Börsen trifft. Unsere Strategie ist langfristig, unsere Pläne werden sich durch die derzeitige Börsenlage nicht verändern", sagte ein Sprecher und entgegnete damit möglichen Spekulationen über eine Schließung der Börse.

      Die Hoffnungen lägen auf dem neuen Handelssystem, das im Oktober installiert werden soll, und einer generellen Erholung der Märkte.

      In diesem Jahr soll zudem ein Markt für börsennotierte Indexfonds eingerichtet werden. Die Zusammenarbeit mit Berlin und später möglicherweise auch Bremen soll zusätzliche Umsätze bescheren.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 15.05.02
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 22:55:12
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo Susanna,

      vielen Dank für Deine Ausfuehrungen
      f.
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 23:18:52
      Beitrag Nr. 53 ()
      Hallo financ:)

      ich danke auch für Deine Anerkennung,:)
      freue mich darüber.:)
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 23:52:13
      Beitrag Nr. 54 ()

      BAFin: Insiderhandel bei Phenomedia nicht auszuschließen
      Düsseldorf (vwd) - Der Verdacht auf Insiderhandel bei der insolventen Phenomedia AG, Bochum, scheint nicht unbegründet zu sein. Eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) sagte am Mittwoch auf Anfrage von vwd, das Ergebnis der Mitte April eingeleiteten Untersuchung stehe zwar noch nicht fest. Es zeichne sich jedoch "eine Tendenz ab", dass der Verdacht nicht grundlos sei. Anfang April waren Phenomedia-Aktien in großer Zahl verkauft worden, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keine negativen Nachrichten über den Erfinder der populären "Moorhuhnjagd" kursierten.



      Die Aufsichtsbehörde war aufmerksam geworden, weil plötzlich an einem Tag fast eine Million der Phenomedia-Papiere gehandelt worden waren. Dies war das Vierzehnfache des damals sonst üblichen Tagesdurchschnitts.


      +++ Irmgard Peterek


      vwd/15.5.2002/ip/hei/rio

      15. Mai 2002, 13:47
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 08:00:05
      Beitrag Nr. 55 ()
      News 16.05.2002 - 07:40
      HINWEIS - Übersicht zu US-Firmenterminen für Donnerstag
      New York, 16. Mai (Reuters) - In der Folge eine Übersichtzu erwarteten
      Bilanzterminen von US-Firmen für Donnerstag, den 16. Mai:


      DATUM UNTERNEHMEN RIC QTL VORJ. GESCHÄTZT.
      ERGEB. J.
      AKTIE
      16.05. Agilent Technologies <A.N> Q2 0,17 (0,23)
      16.05. ABIOMED Inc. <ABMD.O> Q4 (0,20) (0,33)
      16.05. Analog Devices <ADI.N> Q2 0,31 0,12
      16.05. Autodesk, Inc. <ADSK.O> Q1 0,29 0,15
      16.05. American Eagle <AEOS.O> Q1 0,21 0,16
      16.05. Dell Computer <DELL.O> Q1 0,17 0,16
      16.05. Flowers Foods Inc. <FLO.N> Q1 (0,03) 0,04
      16.05. Gap (The) <GPS.N> Q1 0,13 (0,01)
      16.05. Hormel Foods Corp. <HRL.N> Q2 0,28 0,22
      16.05. Kohl`s Corp. <KSS.N> Q1 0,22 0,29
      16.05. Lands` End Inc. <LE.N> Q1 0,20 0,37
      16.05. Navistar International <NAV.N> Q2 0,05 (0,11)
      16.05. Niku Corp. <NIKU.O> Q1 (0,54) (0,06)
      16.05. Children`s Place Retail <PLCE.O> Q1 0,48 0,55
      16.05. SERENA Software Inc. <SRNA.O> Q1 0,20 0,15


      Note: Zahlen in Klammern stehen für Verluste. Die Informationenstammen von
      Thomson Financial/First Call und von den Unternehmen.
      ach/phi
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 08:26:07
      Beitrag Nr. 56 ()
      Deutsche Wirtschaft stagniert abermals

      DIW-Berechnung / Ifo-Weltwirtschaftsklima verbessert sich deutlich

      Der Aufschwung läßt nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auf sich warten.
      Danach hat die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal abermals stagniert.

      Für das zweite Quartal erwartet das DIW aber eine leichte Wachstumsbeschleunigung. Dies entspricht den Prognosen vieler Volkswirte, die den konjunkturellen Tiefpunkt in Deutschland in den ersten drei Monaten dieses Jahres orten.

      Unterdessen kommt die Erholung der Weltwirtschaft voran. Im April ist der Ifo-Indikator für das Weltwirtschaftsklima, den das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) vierteljährlich ermittelt, zum zweiten Mal nacheinander gestiegen.

      Dem DIW zufolge sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland gegenüber dem Schlußquartal 2001 saison- und arbeitstäglich bereinigt leicht um 0,1 Prozent, nach minus 0,2 und 0,3 Prozent in den beiden Quartalen zuvor. Gegenüber dem Vorjahreswert habe die gesamtwirtschaftliche Leistung um knapp 1,5 Prozent abgenommen. Das wäre der erste starke Rückgang seit Beginn des Rezessionsjahres 1993.

      Das DIW führt die starke Abnahme auf die unterschiedlich hohe Zahl von Arbeitstagen in den beiden ersten Quartalen 2001 und 2002 zurück. "Wegen der Lage des Osterfestes standen gut zwei Tage weniger zur Verfügung", erläutert Andreas Cors vom DIW.
      Die offiziellen Zahlen wird das Statistische Bundesamt am Donnerstag kommender Woche bekanntgeben.

      Weiterhin schwach blieb laut DIW die Binnennachfrage. Die Ausrüstungsinvestitionen seien merklich gesunken. Die ohnehin bescheidene Expansion des privaten Konsums sei noch schwächer ausgefallen.

      Das Weltwirtschaftsklima war im April erstmals seit Anfang 2001 wieder besser als im langjährigen Durchschnitt. Der Indikator kletterte um 20,6 auf 104,7 Punkte. Zum Boomjahr 2000 bestehe aber noch ein erheblicher Abstand, gibt Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn zu bedenken.

      Als Hoffnungszeichen für die Weltkonjunktur kann gewertet werden, daß sich der Indikator im April nicht nur wegen der gestiegenen Zuversicht verbesserte. Erstmals seit Ende des Jahres 2000 schätzen die mehr als 1000 befragten Fachleute aus 90 Ländern auch die aktuelle Wirtschaftslage besser ein.

      Besonders verbessert hat sich das Wirtschaftsklima in Asien. In Nordamerika gewinne der Aufwärtstrend weiter an Kraft, interpretiert Sinn die Zahlen. Die Erholung in Westeuropa sei beachtlich, auch wenn die Dynamik hinter dem Weltdurchschnitt zurückbleibe.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 16.05.02
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 08:32:00
      Beitrag Nr. 57 ()
      Gerüchte um Microsoft-Einstieg treiben den Kurs von T-Online

      Beflügelt von deutlichen Kursgewinnen bei T-Online und Medion, hat der Neue Markt am Mittwoch zugelegt. Das Geschäft mit diesen beiden Titeln machte knapp die Hälfte des Umsatzes aller im Nemax 50 enthaltenen Aktien aus. Der Index der 50 größten Unternehmen des Wachstumssegments stieg bis zum Abend um 1,8 Prozent auf 880 Punkte. Der marktbreite Nemax All Share kletterte um rund 2,6 Prozent auf 911 Punkte.

      Die Aktien von T-Online stiegen in der Spitze um knapp 12 Prozent und notierten am Abend noch um 9 Prozent höher.

      Einem Magazinbericht zufolge will Microsoft bis zu 24,9 Prozent des Online-Anbieters übernehmen. Mit Blick auf den möglichen Verkaufserlös sagte ein Händler: "Es ist die Rede von drei bis vier Milliarden Euro. Dies würde etwa 13 Euro je Aktie bedeuten." Der Kurs lag am Abend bei 11,58 Euro. Der Bericht wurde von den Beteiligten nicht bestätigt. Zahlreiche Beobachter zweifeln allerdings an den Plänen.

      Die Papiere von Medion verteuerten sich am Mittwoch zeitweise um fast 10 Prozent und lagen am Abend noch mit 5,3 Prozent im Plus. Trotz der schwachen Einzelhandelskonjunktur hat das Elektronikunternehmen im ersten Quartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht und dabei die Prognosen der Analysten übertroffen. Medion sei "einer der wenigen verläßlichen großen Werte am Neuen Markt", sagte ein Beobachter im Hinblick auf die Zahlen.

      Die größten Kursverluste im Nemax 50 verbuchten die Titel von Trintech, die zeitweise mehr als 20 Prozent verloren. Der Anbieter von elektronischen Zahlungssystemen hat im ersten Quartal abermals weniger umgesetzt als zuvor prognostiziert und wird deutlich höhere Verluste verzeichnen als geplant. Statt eines Fehlbetrages von zwei bis drei Millionen Dollar rechnet das Unternehmen nun mit einem Minus von vier bis fünf Millionen Dollar. (dys./Reuters)

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 16.05.02
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 18:38:50
      Beitrag Nr. 58 ()
      Donnerstag, 16.05.2002, 11:27
      Update: MLP gibt Pressekonferenz um 15 Uhr
      Das Anlegermagazin Börse Online berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von zweifelhaften Bilanzierungen bei der MLP AG. Die Aktie gerät daraufhin deutlich unter Druck und verliert aktuell 12,2 Prozent auf 52,49 Euro.


      Das Magazin schreibt, dass die Heidelberger lediglich durch Bilanz-Transaktionen im Lebensversicherungsgeschäft ihre hohen Gewinne hätten ausweisen können. Nach dem Fall Enron scheinen die Anleger und Börsianer diesem Artikel wohl größeres Interesse zu geben, so dass die Aktie nun nur noch mit diesen massiven Abschlägen einen Stand von 52,75 Euro aufzuweisen hat, nachdem das Papier im September in den DAX aufgenommen worden war und bei 125 Euro notierte.


      Das Magazin schreibt des weiteren, dass MLP - um Abschlussprovisionen im Lebensversicherungsgeschäft zu finanzieren - einen Teil der Versicherungen an einen Rückversicherer weitergegeben habe, aber im Gegenzug ein Teil der künftigen Prämieneinnahmen abgegeben wurde, Folge wären wiederum Schulden von 150 Mio. Euro.


      Das Unternehmen hat auf seiner Internetseite eine Mitteilung veröffentlicht. Demnach seien "Die Vorwürfe zu unzulässigen Bilanzierungspraktiken in einem Magazin völlig unbegründet". Eine Stellungnahme erfolge bei einem Pressegepräch um 15 Uhr in Frankfurt.


      Donnerstag, 16.05.2002, 16:43
      ROUNDUP 2: MLP weist Vorwürfe über Bilanzierungstricks als `falsch` zurück:
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister MLP hat die Vorwürfe von Bilanzierungstricks in seiner Bilanz von Seiten des Anlegermagazins "Börse Online" in strikter Form zurückgewiesen. "Der Bericht ist in sich widersprüchlich und falsch", sagte MLP-Vorstandschef Bernhard Termühlen am Donnerstag in Frankfurt auf einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz.

      "Es bestehen keine Verpflichtungen von mehr als 150 Millionen Euro gegenüber Rückversicherern, wie in dem Bericht dargestellt", sagte er. Ebenso gebe es keine Rückzahlungsverpflichtung. MLP habe noch nicht über rechtliche Schritte gegen das Magazin nachgedacht. "Das müssen wir in aller Ruhe überlegen."

      SONDERPRÜFUNG DER BILANZ NICHT GEPLANT

      Eine Sonderprüfung der Bilanz, wie von Aktionärsschützern gefordert, sei nicht geplant. Das gäbe auch wenig Sinn, da selbst das Magazin in seinem Bericht darauf verweist, dass sich bei den Bilanzen von MLP alles im Rahmen des Handelsgesetzbuches befinde.

      Bereits am Mittwoch kursierte nach den Worten Termühlens ein ähnliches Marktgerücht in London. Vor einer Woche sei MLP bereits informiert worden, dass "Börse Online" eine "Bombe" gegen MLP vorbereite, und dass damit Geld zu verdienen sei. "Diese Gerüchte gibt es bei MLP immer wieder. Wir sind hier ein willkommener Kandidat", sagte Termühlen. Im aktuellen Fall habe MLP erneut Akteure lokalisieren können, welche wollte Termühlen nicht nennen. Bereits zuvor sei MLP darüber informiert worden, dass ein britischer Hedgefonds immer wieder auf fallende Kurse der MLP-Aktie spekuliere.

      Die MLP-Aktie war am Donnerstagvormittag infolge des Berichts um bis zu 20 Prozent unter die Marke von 50 Euro gefallen. Um 16.35 stand das Papier mit einem Minus von 12,96 Prozent bei 52,05 Euro./zb/tv/hi/
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 18:41:01
      Beitrag Nr. 59 ()
      Donnerstag, 16.05.2002, 15:00
      SdK fordert Sonderprüfung bei MLP nach Vorwurf zweifelhafter Bilanzierung
      FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der Vorwürfe zu den Bilanzierungspraktiken des Finanzdienstleisters Marschollek, Lautenschläger und Partner AG (MLP) fordert die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) eine Sonderprüfung sowie einen neuen Wirtschaftsprüfer. Damit solle das Vertrauen in das Zahlenwerk wieder hergestellt werden, teilten die Aktionärschützer am Donnerstag in Frankfurt mit.

      "Die Vorwürfe gegen MLP sind aus unserer Sicht sehr begründet", sagte ein SdK-Sprecher auf Anfrage. "Das ist ein Sachverhalt, der schlimmer als bei Enron ist." Bei dem Pleite gegangenen US-Energiehändler seien Verbindlichkeiten außerhalb der Bilanz aufgetürmt worden, bei MLP seien diese dagegen zuvor noch in die Gewinn- und Verlustrechnung eingeflossen, wie es scheine. "Bei MLP tauchen immer wieder Gerüchte über eine zweifelhafte Bilanzierung auf. Jetzt sind sie anscheinend zum ersten Mal geprüft und begründet worden."

      ZWEIFELHAFTER WIRTSCHAFTSPRÜFER

      Die MLP-Jahresabschlüsse sind nach SdK-Angaben seit dem Börsengang 1986 de facto von derselben Prüfungsgesellschaft, der Rölfs WP Partner AG Düsseldorf, testiert worden. Diese prüfe außer der umstrittenen Securenta AG keine größeren Gesellschaften. "Rölfs hat wegen der Securenta, die nach einem Gerichtsurteil ein Schneeball-System betreibt, schon einen zweifelhaften Ruf", sagte der SdK-Sprecher. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Da bei MLP nun die Bilanzierung in Zweifel zu ziehen sei, ist es aus Sicht der SdK notwendig, auf der Hauptversammlung am 28. Mai einen anderen Prüfer wählen zu lassen. Der neue Wirtschaftsprüfer solle nicht nur für das laufende Jahr tätig werden, sondern auch für die zurückliegenden Jahresabschlüsse mit einer Sonderprüfung beauftragt werden./bi/aa
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 18:41:16
      Beitrag Nr. 60 ()
      Donnerstag, 16.05.2002, 09:46
      `Börse Online`: MLP hat möglicherweise zweifelhafte Bilanzierung
      MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Finanzdienstleister Marschollek, Lautenschläger und Partner AG (MLP) hat nach Informationen von "Börse Online" einen großen Teil seiner Gewinne seit Jahren mit einer zweifelhaften Bilanzierung erzielt. MLP habe nicht nur mit geschickter Rechnungslegung jahrelang hohe Gewinne erwirtschaftet, sondern auch hohe Schulden außerhalb seiner Bilanz aufgebaut, berichtet das Anlegermagazin in seiner neuen Ausgabe (Donnerstag).

      Bei MLP war am Donnerstagvormittag vorerst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Der im DAX notierte MLP-Titel brach bsi gegen 9.35 Uhr um 10,82 Prozent auf 53,33 Euro ein, erholte sich also wieder etwas von einem Rutsch um über 18%.

      Nach Recherchen und Analysen von `Börse Online` habe der Heidelberger Finanzdienstleister einen Teil seiner neu abgeschlossenen Lebensversicherungen an Rückversicherer weitergegeben. Mit derartigen Transaktionen ließen sich junge, schnell wachsende Lebensversicherungen die hohen Abschlussprovisionen an ihre Vermittler finanzieren. Im Gegenzug würden sie den Rückversicherungen einen Anteil an den künftigen Prämieneinnahmen abtreten. Nach Ansicht von `Börse Online` handelt es sich dabei im Grunde um "Darlehen" der Rückversicherer.

      `MLP NUTZT MODELL IN UNGEWÖHNLICH HOHEM AUSMASS`

      "Das Ausmaß, mit dem MLP dieses Modell nutzt, ist ungewöhnlich hoch", berichtet das Magazin. Im Jahresabschluss 2001 stammten von dem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 150,7 Millionen Euro rund 58,8 Millionen Euro aus den Rückversicherungstransaktionen. Diese Höhe erstaune um so mehr, da der Refinanzierungsbedarf der Abschlusskosten bei MLP gering sein dürfte. Denn innerhalb des Konzerns tauchten die Aufwendungen für Abschlussprovisionen der MLP-Lebensversicherungs-Tochter als Erträge bei der MLP-Finanzdienstleistungs -Tochter, die die Neuabschlüsse vermittele, wieder auf. Von dort flössen sie zum Teil wieder zurück in den Konzerngewinn.

      Der wesentliche Grund für die Rückversicherung dürfte daher der mit dem Rückversicherungsgeschäft auszuweisende Gewinn sein. Mit der Höhe dieser Rückversicherungserlöse steuere das Unternehmen sein Umsatz- und Gewinnwachstum von jährlich 30 Prozent und könne damit die selbst gesteckten Ertragsziele und die Erwartungen des Kapitalmarkts erfüllen, berichtet "Börse Online".

      Durch diese "Darlehensvergewinnung" müssten sich nach Berechnungen von `Börse Online` bis dato gleichzeitig nicht ausgewiesene Verpflichtungen gegenüber den Rückversicherern von mehr als 150 Millionen Euro aufgetürmt haben - bei einem Eigenkapital von 265 Millionen Euro. Da die Rückversicherer ihr geliehenes Geld - höchstwahrscheinlich mit Zinsen - wieder zurückhaben wollten, dürfte MLP langfristig mehr an die Rückversicherer zurückzahlen, als die Gesellschaft von ihnen bekommen habe./bi/aa
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 18:49:49
      Beitrag Nr. 61 ()
      News 16.05.2002 - 16:25
      FOKUS 1-Computerspiel Counter-Strike wird nicht indiziert
      Berlin, 16. Mai (Reuters) - Nach dem Amoklauf von Erfurt wird das Computerspiel Counter-Strike nicht auf die Liste der jugendgefährdenden Schriften gesetzt.

      Das Zwölfer-Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften teilte am Donnerstag in Bonn mit, der Gefährdungsgrad des Spieles rechtfertige keine Indizierung. Eine "verrohende Wirkung ist nicht gegeben", weil bei der Umsetzung von Actionszenarien weit gehend auf Effekthascherei verzichtet werde. Das Spiel war nach der Erfurter Tat in die Diskussion gekommen, weil der 19-jährige Schütze das Spiel angeblich vor seinem Amoklauf gespielt hatte. Der Amokläufer hatte 16 Menschen erschossen und dann Selbstmord begangen.

      Der Bundesrats-Innenausschuss sprach sich unterdessen nach Angaben aus Kreisen des Gremiums einstimmig für die Anrufung des Vermittlungsausschusses aus, um das Waffenrecht zu verschärfen.


      SCHRÖDER LÄDT ZU TREFFEN INS KANZLERAMT

      Die Bundesprüfstelle betonte, ungeachtet des Verzichts auf eine Indizierung sollte Counter-Strike nicht in die Hände jüngerer Jugendlicher oder Kinder gelangen. Der Bundestag beriet am Donnerstag in erster Lesung über eine Novelle des Jugendschutzgesetzes, das unter anderem eine Alterskennzeichnung für Computerspiele vorsieht. Am Abend wollte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit Anbieter von Videos und Computerspielen zusammentreffen, um über die Möglichkeit der Eindämmung der Gewalt in diesen Medien zu sprechen.


      LÄNDER VERSTÄNDIGEN SICH AUF VERMITTLUNGSVERFAHREN

      Der Bundesrats-Innenausschuss verständigte sich auf ein von Bayern ausgearbeitetes Elf-Punkte-Papier zur Verschärfung des Waffenrechtes. Wegen Differenzen bei einzelnen Themen enthalte das Papier aber nur Überschriften, hieß es im Bundesrat. So sei zwischen den Ländern noch das Mindestalter für Kinder beim Sportschießen umstritten. Auch die Frage der Lagerung großkalibriger Munition bei Schützenvereinen müsse noch geklärt werden. Das Plenum des Bundesrates wird voraussichtlich am 31. Mai über ein Vermittlungsverfahren entscheiden. Bis dahin solle eine Runde mit Bundestagsabgeordneten und Vertretern der Länder die offenen Fragen klären, hieß es.

      Als Reaktion auf den Erfurter Amoklauf hatte es einen parteiübergreifenden Konsens gegeben, das Waffenrecht, dessen Novelle in erster Lesung bereits den Bundestags passiert hatte, weiter zu verschärfen.

      pfi/tin
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 19:10:24
      Beitrag Nr. 62 ()
      News 16.05.2002 - 16:10
      BAFin kommt bei Aufklärung von falschem Gold Zack-Angebot voran
      Frankfurt, 16. Mai (Reuters) - Die neu geschaffene Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) ist optimistisch, die offensichtliche Kursmanipulation bei dem Beteiligungsunternehmen Gold Zack <GOZGn.DE> aufklären zu können.

      "Es gibt eindeutige Anhaltspunkte, wir sind aber noch nicht so weit, jemanden benennen zu können", sagte Thomas Eufinger vom BAFin am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz des Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel (BaWe). Anfang Mai war es durch ein offensichtlich vorgetäuschtes Übernahmeangebot für Gold Zack zu einem enormen Kurssprung bei dessen Aktie gekommen. Das BAFin, in dem das BaWe zum 1. Mai aufgegangen ist, rechnet nach den Worten seines früheren Präsidenten und jetzigen BAFin-Direktors, Georg Wittich, das auf Grund sich verbessernder Instrumente des Amtes in Zukunft mehr Insidergeschäfte ans Tageslicht kommen.


      AUFKLÄRUNG BEI GOLD ZACK-KURSMANIPULATION

      Das Amt habe sich den Handel mit Gold Zack-Aktien vor dem vermeintlichen Angebot für die Gesellschaft angesehen und sei optimistisch, den Fall der Staatsanwaltschaft übergeben zu können, sagte Eufinger. In einer offensichtlich gefälschten Mitteilung, die am 3. Mai unter anderem per E-Mail lanciert worden war, hatte es geheißen, ein Berliner Unternehmen mit dem Namen Deproma biete 3,00 Euro je Gold-Zack-Aktie. Eine Firma mit diesem Namen ist nach Angaben des Amtsgerichts Berlin aber nicht im Handelsregister eingetragen. Gold-Zack hatte damals umgehend erklärt: "Uns ist weder ein Bieter noch ein Angebot bekannt". In Reaktion auf das vermeintliche Angebot war die Aktie zeitweise um 86 Prozent auf 1,50 Euro gestiegen.

      Das BAFin muss nach eigener Einschätzung bei der Untersuchung des Falles zügig voranschreiten, da die E-Mail-Daten, welche die Staatsanwaltschaft für ihre Ermittlungen benötigt, bei den Internetunternehmen nur 90 Tage gespeichert werden.


      BAFIN RECHNET MIT MEHR INSIDERUNTERSUCHUNGEN

      Das BAFin rechnet für die kommenden Jahre mit einer steigenden Zahl von Untersuchungen von möglichen Insidergeschäften. "Wenn man da schärfer hinschaut, würde das dazu führen, dass die Zahl der aufgeklärten Fälle steigen wird", sagte Wittich und verwies auf eine anstehende Personalaufstockung sowie Verbesserungen der Rahmenbedingungen durch das 4. Finanzmarktförderungsgesetz. Unter Insiderhandel versteht man Aktiengeschäfte, bei denen Wissensvorsprünge illegal zur Erzielung von Kursgewinnen ausgenutzt werden.

      Im vergangenen Jahr hat das Amt 55 solcher Fälle untersucht, dabei waren 34 Mal Unternehmen des skandalgeschüttelten Neuen Marktes betroffen. Die Hälfte habe im Zusammenhang mit so genannten "Gewinnwarnungen" gestanden, sagte Wittich. Unter einer Gewinnwarnung versteht das BAFin die Korrektur einer Ergebnisprognose durch ein Unternehmen in negativer Richtung. Ein Unternehmen rechnet nach einer solchen Warnung also mit weniger Gewinn oder einem größeren Verlust.


      ATTENTÄTER VOM 11. SEPTEMBER WOHL NICHT AM KAPITALMARKT

      Nach den Untersuchungen des Amtes hat es vor den Anschlägen vom 11. September, die die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt schickten, keine Versuche von Mitwissern gegeben, sich daran zu bereichern. "Die Annahme, dass Täter oder Mitwisser vor den Anschlägen in nennenswertem Umfang Leerverkäufe getätigt haben, hat sich allerdings nicht bestätigt und wird daher von BKA (Bundeskriminalamt) und Generalbundesanwalt nicht weiter verfolgt", sagte Wittich. Bei sogenannten Leerverkäufen verkauft ein Anleger in der Hoffnung auf fallende Kurse geliehene Aktien, um sie später zu einem geringeren Preis aus dem Markt zurückzukaufen. Nach der Zerstörung des World Trade Centers in New York durch Selbstmordattentäter am 11. September waren von offiziellen Stellen Vermutungen geäußert worden, Mitwisser hätten im Vorfeld Leerverkäufe getätigt und sich somit bereichert. Eine Reihe von Verschärfungen bei der Überwachung des Wertpapierhandels waren später vor diesem Hintergrund in Gesetzesvorhaben eingeflossen.

      ben/zap
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:22:10
      Beitrag Nr. 63 ()
      ich kann den Posteingang nicht mehr öffnen:(
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 07:27:23
      Beitrag Nr. 64 ()
      Börse wirft MLP mit Enron in einen Topf

      "Das Nervenkostüm der Investoren ist derzeit dünn"

      Die Vorwürfe vermeintlicher Bilanzierungstricks des Finanzdienstleisters MLP haben am Donnerstag zu einem Kurssturz der Aktie von zeitweise fast 20 Prozent geführt.

      Auslöser war ein Bericht des Anlegermagazins Börse Online, in dem es heißt, MLP steuere gezielt seinen Gewinn, indem Darlehen einer Rückversicherung, die nicht in der Bilanz auftauchten, als Erlös in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung einflössen.

      MLP wies die Vorwürfe umgehend zurück, woraufhin der Aktienkurs sich etwas erholte. Im späten Handel kostete eine MLP-Aktie 48,70 Euro, 18,6 Prozent weniger als am Vortag. Der Dax hatte 0,4 Prozent eingebüßt.

      Kaum jemand auf dem Parkett glaubt an kriminelle Machenschaften bei MLP, hieß es. "Dennoch spielt der Markt das Enron-Szenario", sagte ein Börsianer in Anspielung auf die Pleite des amerikanischen Energiekonzerns Enron.

      "Kreative Bilanzierung kennen wir schon von Unternehmen des Neuen Marktes, aber auch von Dax-Unternehmen. Deshalb sollte dieser Fall den Markt nicht unvorbereitet treffen", sagte Hans-Peter Ewert, Aktienanalyst bei der Bank SEB.

      Ein solcher Kursrutsch innerhalb eines Handelstags ist für einen Dax-Wert sehr ungewöhnlich. Ungewöhnlich war auch das Wachstum von MLP in den vergangenen Jahren. Der Kurs der Stammaktie stieg zwischen Ende 1999 und Ende 2000 von 33 Euro auf seinen Höchstkurs von 172 Euro.

      Im Juli 2001 kam MLP zu rund 100 Euro in den Dax - und der Kurs geriet sofort unter Druck. "Es gibt immer wieder Versuche, den MLP-Kurs unter psychologisch wichtige Marken zu drücken", sagte Lutz Gebser von der Vermögensverwaltung Gebser & Partner.

      Viele Hedge-Fonds, die auf fallende Kurse setzten, seien bei MLP am Werk. "Gerüchte treffen bei MLP auf fruchtbaren Boden. Das Nervenkostüm der Anleger ist derzeit sehr dünn."

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 17.05.02
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 07:44:12
      Beitrag Nr. 65 ()
      na wenn keiner am Parkett an kriminelle Machenschaften glaubt und trotzdem so viele Stücke geschmießen werden, dann verkaufen wohl die Großaktionäre sehr hektisch:)
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 07:47:11
      Beitrag Nr. 66 ()
      Tagesvorschau vom 17. Mai
      07:30 CH/Swisscom AG, Ergebnis 1. Quartal, Bern

      ***08:00 DE/MAN AG, Umsatz und Auftragseingang 4 Monate (HV 10:00),


      München

      ***08:00 NL/European Aeronautic Defence and Space Co (EADS),


      Ergebnis 1. Quartal, Amsterdam

      ***08:45 FR/Handelsbilanz März


      10:00 DE/IG Metall, PK mit Vorsitzendem Zwickel zum


      Tarifabschluss im Südwesten, Berlin


      10:00 DE/Mann + Hummel GmbH, BI-PK, Ludwigsburg


      10:00 DE/Degussa AG, HV, Düsseldorf

      ***10:30 DE/CargoLifter AG, PK zum Zukunftskonzept, Berlin

      ***11:00 DE/Zentralverband des deutschen Baugewerbes, PK zur Lage der


      Bauwirtschaft, Berlin


      11:00 SG/Singapore Airlines Ltd (SIA), Jahresergebnis, Singapur

      ***12:00 EU/Industrieproduktion März

      ***14:30 US/Handelsbilanz März


      14:30 CA/Handelsbilanz März

      ***15:45 US/Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan


      Mai (vorläufig)

      (mehr/vwd/gl/jej)

      17. Mai 2002, 07:00





      Tagesvorschau vom 17. Mai (zwei)
      Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:

      *** - DE/IM Internationalmedia AG, Ergebnis 1. Quartal, München


      - DE/MPC Münchmeyer, Petersen Capital AG, Ergebnis 1. Quartal,


      Hamburg


      - DE/elexis AG, Ergebnis 1. Quartal, Frankfurt


      - DE/Bankgesellschaft Berlin AG, AR-Sitzung zur Bilanz, Berlin


      Die *** kennzeichnen Termine mit herausragender Bedeutung.


      Uhrzeiten in MESZ.

      Keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.

      vwd/17.5.2002/gl/jej

      17. Mai 2002, 07:01
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 10:07:44
      Beitrag Nr. 67 ()
      Überstunden für Harley-Davidson

      Die Aktien von Harley-Davidson Inc. waren in den vergangenen Jahren eine Geldanlage, die an Solidität kaum zu überbieten war.

      Der Umsatz des Unternehmens wuchs in den vergangenen fünf Jahren um knapp 17 Prozent jedes Jahr. Der Gewinn stieg um 24 Prozent. Der Aktienkurs kletterte um 37 Prozent. Seit 16 Jahren, nachdem das Unternehmen in den frühen achtziger Jahren wegen der harten ausländischen Konkurrenz fast Konkurs anmelden mußte, fährt Harley-Davidson nun schon Rekordgewinne ein.

      Die amerikanische Ikone aus Milwaukee dominiert mit einem Anteil von knapp 50 Prozent und einem Jahresumsatz von 3,4 Milliarden Dollar den Markt für schwere Motorräder in den Vereinigten Staaten.

      "Der Erfolg des Unternehmens ist eine Folge von starken Investitionen in neue Produkte und Programme, um die Nachfrage zu steigern", meint Analyst Michael Millman von der Investmentbank Salomon Smith Barney.

      Er prognostiziert dem Unternehmen deswegen ein beständiges und langfristiges Gewinnwachstum von etwa 20 Prozent pro Jahr. Die Nachfrage dürfte nach Ansicht von Millman das Angebot auch in Zukunft übersteigen.

      Die jüngsten Zahlen zumindest stützen diese These.

      Trotz unsicherer Konjunktur übertraf Harley-Davidson im ersten Quartal 2002 selbst die optimistischsten Prognosen der Analysten.

      Der Nettogewinn stieg um mehr als 30 Prozent auf 120 Millionen Dollar. "Wir haben zusätzliche Überstunden an den Fließbändern gemacht, um die starke Nachfrage nach den 2002-Modellen befriedigen zu können", sagte Harley-Vorstandschef Jeffrey Bleustein.

      Das Unternehmen profitierte von höheren Margen, weil Harley mehr Motorräder in Amerika absetzte. Dieser Markt wächst stärker und hat bessere Gewinnspannen.

      Insgesamt verkaufte Harley knapp vier Fünftel seiner Maschinen in Amerika. Wegen des guten Auftaktes steigerte das Unternehmen sein Produktionsziel für 2002 um 3000 Motorräder auf jetzt 261 000 Stück - ein Zuwachs um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

      In Europa verkauft Harley-Davidson dagegen nur 10 Prozent seiner Maschinen. Die Europäische Union wollte Harleys im Rahmen der geplanten Maßnahmen gegen die amerikanischen Schutzzölle für Stahl jüngst noch mit Strafzöllen belegen. Die Motorräder sind mittlerweile aber von dieser Liste gestrichen worden. Das war eine gute Nachricht für das Unternehmen, das im nächsten Jahr sein 100. Gründungsjahr feiern wird.
      Veranstaltungen zum Harley-Jubiläum und die Jubiläumsmodelle werden nach Ansicht des Analysten Greg Salchow vom Investmenthaus Raymond James für zusätzlichen Absatz sorgen.

      Kritiker weisen darauf hin, daß eine fortdauernde Konjunkturschwäche das erwartet starke Wachstum schwächen könnte. Denn Motorräder sind Anschaffungen, die leicht aufgeschoben werden können. Zudem ist Harley mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34 hoch bewertet - was das Risiko eines Rückschlages erhöht.

      Aber Investoren hat das bisher nicht abgeschreckt, und Analysten empfehlen Harley-Davidson weiterhin unisono zum Kauf.
      Das liegt möglicherweise auch an der Affinität zum Produkt.

      Mittlerweile fahren nämlich nicht nur junge Peter-Fonda-Typen eine Harley. Auch Investmentbanker gehören zu den Kunden. Sollten die Analysten recht behalten, könnte ein Ritt auf der Harley-Aktie aber leichter verdientes Geld sein.


      Quelle: FAZ, 17.05.02
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 10:38:24
      Beitrag Nr. 68 ()
      Bilanzierungspraxis von MLP ist umstritten

      Aktie verliert in der Spitze mehr als 18 Prozent / MLP-Chef-Termühlen: rechtlich einwandfrei

      Gerüchte über zweifelhafte Bilanzierungspraktiken haben am Donnerstag der Aktie des Finanzdienstleisters MLP einen kräftigen Kurseinbruch um zeitweise bis zu 18 Prozent beschert.

      In dem Anlegermagazin "Börse Online" wurde der Vorwurf erhoben, MLP weise "eine Art Darlehen vom Rückversicherer, das nicht in der Bilanz auftaucht, als Erlös in der Gewinn- und Verlust-Rechnung aus".

      Auf diese Weise steuere das Unternehmen sein Umsatz- und Gewinnwachstum. Im Geschäftsabschluß für 2001 stammt dem Bericht zufolge mit 58,5 Millionen Euro mehr als ein Drittel des Konzernergebnisses vor Steuern von 150,7 Millionen Euro aus solchen Maßnahmen. Damit einhergehende Verpflichtungen gegenüber Rückversicherern von mehr als 150 Millionen Euro habe MLP jedoch nicht als solche in der Bilanz ausgewiesen.

      Der Vorstandsvorsitzende von MLP, Bernhard Termühlen wehrte sich auf einer kurzfristig in Frankfurt einberufenen Pressekonferenz in langen Ausführungen gegen die in dem Bericht geäußerten Vorwürfe.

      MLP gehe sehr konservativ bei der Vereinnahmung seiner Erträge vor vor. Das zeige sich daran, daß MLP als Makler nicht, wie in der Branche üblich, "frontgeladen" arbeite, sondern die Abschlußprovision für Teile des Geschäfts als laufende Vergütung auf mehrere Jahre verteile. "Andernfalls wäre der Konzerngewinn 2000 und 2001 um 50 Millionen Euro höher ausgefallen", sagte der MLP-Chef.

      Das Unternehmen habe auch keine Schulden gegenüber Rückversicherern aufgebaut. Von einem Darlehen könne keine Rede sein.
      Es bestehe auch keinerlei Rückzahlungsverpflichtung gegenüber Rückversicherern, erklärte Termühlen. In der Versicherungswirtschaft wird das Finanzierungsinstrument Rückversicherung häufig genutzt und ist grundsätzlich mit späteren Verpflichtungen verbunden (siehe auch untenstehenden Kasten).

      Die in dem Magazinbericht erwähnten Schulden von 150 Millionen Euro seien abschließend vereinnahmt, sagte Termühlen. MLP bediene sich des völlig üblichen Rückversicherungsgeschäfts. Dabei werden die Risiken auf den Rückversicherer übertragen, führte Termühlen aus.

      Er versicherte auch, daß die Arbeitsweise der Prüfungsgesellschaft von MLP über jeden Zweifel erhaben sei. Die gesamte Konzernbilanz von MLP sei testiert und zeige das Gegenteil des Vorwurfs der Ertragsoptimierung. Das Unternehmen will nach den Worten Termühlens die Bilanz für das Geschäftsjahr 2001 vorerst nicht durch eine andere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen lassen: "Wir erwägen keine Sonderprüfung, es ist alles geprüft und testiert."

      Die Vorwürfe des Magazins zielen in die gleiche Richtung wie ein Gegenantrag der Aktionärin Anneliese Hieke zur Hauptversammlung, die am 28. Mai stattfindet. Darin wird die Nicht-Entlastung des Aufsichtsrates mit der Begründung gefordert, daß wegen seiner Versäumnisse unbekannt sei "in welcher Höhe der Konzern per Ende 2001 aus dem Rückversicherungsgeschäft verschuldet war, ohne daß das aus der Konzernbilanz ersichtlich ist. Wegen des Versagens des Aufsichtsrates ist auch unbekannt, um welchen Betrag sich diese Verschuldung im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr erhöht hat."

      Hieke befindet sich seit Jahren in rechtlichen Auseinandersetzungen mit MLP wegen der Erhöhung des Grundkapitals der Holding gegen Sacheinlage. Diese Sacheinlagen sind Anteile des MLP-Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Lautenschläger und von Termühlen sowie deren Familien an den einzelnen Tochtergesellschaften von MLP.

      Die Aktie von MLP lag im weiteren Handelsverlauf noch immer 12 Prozent im Minus bei knapp 53 Euro.

      Quelle: FAZ, 17.05.02
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 10:59:15
      Beitrag Nr. 69 ()
      MLP

      Nachdem die Aktie des Finanzdienstleisters am Donnerstag, nach Gerüchten über zweifelhafte Bilanzpraktiken im Handelsverlauf um 20 Prozent eingebrochen war, setzte sich die rasante Talfahrt am Freitag fort.

      Kaum hatte die Börse geöffnet, gab das Papier um weitere 20 Prozent auf 40,75 Euro nach, ein Jahrestief. Zu Wochenbeginn notierte die Aktie bei knapp 57 Euro, vor einem Jahr lag der Kurs noch bei 130 Euro.

      J.P. Morgan hat das Kursziel um ein Drittel von 90 Euro auf 60 Euro gesenkt,Dierk Schaffer von der WGZ-Bank hat das Papier sogar auf "reduzieren" heruntergestuft. Andere Analysten sprechen von einem stark erschütterten Vertrauen in MLP.
      Wenn das Unternehmen die Vorwürfe der legalen, aber wenig transparenten Bilanzierungspraxis nicht endlich ausräume, drohe noch Schlimmeres.

      Dann werden nämlich nicht nur die Anleger, sondern auch die Kunden unruhig. Gerade in dem Geschäft mit wohlhabenden Privatkunden, das MLP in Zukunft kräftig ausbauen will, dürfte sich mancher fragen, ob seine Millionen nicht bei kleinen oder großen Bankhäusern in Frankfurt oder der Schweiz besser aufgehoben sind.

      Offenbar gelang es MLP-Chef Termühlen in einer Pressekonferenz am Donnerstag nicht, die Vorwürfe auszuräumen, daß ein Drittel des Konzerngewinns möglicherweise gar kein echter Gewinn ist, heißt es.

      Das deckt sich mit ähnlichen Erfahrungen der Analysten von früheren Auftritten, ist zu hören. Wiederholt wurde den Spezialisten von seiten der MLP zu verstehen gegeben, der Markt kapiere das Geschäftsmodell nicht.

      "Wenn der Markt zu doof ist, dann muß MLP das eben so lange erklären, bis es auch der Letzte versteht", sagt ein Analyst erzürnt, der das Unternehmen schon lange beobachtet. Und wenn der Markt "zu blöde ist", war er das dann nicht auch schon, als der MLP-Kurs kräftig kletterte, fragt er provokant nach. "Hochmut kommt vor dem Fall", erinnert sich ein anderer an das passende Sprichwort.

      "Ich würde die Aktie derzeit nicht anfassen", rät Simon Fößmeier von der Bank Julius Bär. Wer die Aktie hat, der solle sie halten. Für das Unternehmen hat er zwei Szenarien. Szenario eins: Fundamental gebe es keinen Anlaß zur Sorge, das Wachstum sollte wie bisher weitergehen. Szenario zwei: Der Ruf ist so geschädigt, daß sich Anleger und Kunden abwenden.

      Das Verhältnis zwischen MLP und den Kapitalmärkten jedenfalls scheint nachhaltig zerrüttet.

      Dazu kommt, daß die Aktie nicht erst seit der Aufnahme in den Aktienindex Dax als hoch bewertet gilt und ins Visier von Hedge Fonds geraten ist. "Hier kann man mit kleinen Volumina den Kurs nach unten drücken", sagt ein Analyst. So gesehen sei die Aktie für Anleger ein risikoreiches Investment, was man stets im Auge behalten sollte.

      Das Geschäftsmodell biete viele Angriffsflächen, ob berechtigt oder nicht, spiele dabei gar keine Rolle. Gerade in Zeiten von Enron sei der Markt in dieser Hinsicht "hypersensibel", hießt es. Momentan gilt die Aktie als ein Papier für Händler, nicht für Anleger.

      Es gibt also viel zu tun für MLP. Am Dienstag stellt das Unternehmen die Ergebnisse zum ersten Quartal vor.
      Doch dann steckt es möglicherweise schon wieder in der Klemme. "Wenn die Zahlen richtig gut sind, dann wird es möglicherweise wieder heißen, sie sind richtig gut frisiert", sagt ein Analyst, der nicht genannt werden möchte.

      Eine Woche später steht die Hauptversammlung an, und die wird mit Sicherheit alles andere als ruhig.

      FAZ-Finanzmarkt, 18.05.02
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 16:25:19
      Beitrag Nr. 70 ()
      Hi Susanna, :kiss:
      Frohe Pfingsttage und gute Geschäfte in der nächstn Woche !
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 17:21:41
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hi LakiLuser :)

      Danke schön für Deine Pfingstgrüße::):):)

      Ich wünsche Dir auch erholsame Tage mit Sonne und weiterhin
      viel Börsenglück.
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:05:16
      Beitrag Nr. 72 ()
      News 18.05.2002 - 16:40
      Letzte Folge lüftet alle Geheimnisse der TV-Serie "Akte X"
      - von Doug Young -

      Los Angeles, 18. Mai (Reuters) - Am Sonntag wird in den USA zum letzten Mal eine neue Folge der Fernseh-Mystery-Serie "Akte X" ausgestrahlt. Die Macher der Serie wollen in einem zweistündigen Finale alle Geheimnisse aus der Reihe auflösen und die seit neun Jahren in vielen Ländern ausgestrahlte Serie damit endgültig zu den Akten legen. Bereits als klar war, dass die Geschichten um fiktive Fälle der US-Bundespolizei FBI, die so genannten X-Akten, eingestellt werden sollen, versprach der Schöpfer der Reihe, Chris Carter, so gut wie keine Fragen offen zu lassen. Es werde für die Fans ein Happy End geben, die die eingeführten Figuren zusammen auf einer großen Reise durch Zeit und Raum sehen wollten.

      In der abschließenden Folge "Die Wahrheit" steht FBI-Specialagent Fox Mulder, dargestellt von David Duchovny, vor einem Militärgericht und soll sich wegen Mordes verantworten. Während des Prozesses treten viele Akteure der vergangenen Folgen auf und geben Antworten auf offene Fragen. So soll beispielsweise das Geheimnis gelüftet werden, ob Mulder und seine Parterin Specialagent Dana Scully (Gillian Anderson) eine Affäre miteinander hatten oder nicht.

      Auch das immer wieder von Mulder und Scully verfolgte Haupträtsel der Serie soll nicht ungelöst bleiben: Wenn es eine weltumspannende Verschwörung zwischen Regierungsstellen und Außerirdischen geben sollte, kämen dafür in der letzten Folge unwiderlegbare Beweise auf den Tisch, versicherte Carter.

      Die "Akte X" wurde erstmals 1993 beim US-Fernsehsender Fox <FOX.N> ausgestrahlt. Innerhalb kurzer Zeit bildete sich eine weltweite Fangemeinde, die die häufig mit übernatürlichen oder außerirdischen Phänomenen verbundenen Kriminalfälle verfolgten. In den letzten Staffeln traten die eigentlichen Helden der Serie, Mulder und Scully, immer mehr in den Hintergrund und überließen neuen Protagonisten den Bildschirm - mit schwindendem Erfolg.

      alx/bek
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:39:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      16.05.2002

      Schumacher und Co droht Anklage


      Wenige Tage nach dem Eklat, den Ferrari mit der Stallorder herauf beschworen hatte, hat sich die Lage noch immer nicht beruhigt. Im Gegenteil. Nun wollen erboste Wettbürobetreiber die Fahrer auf die Anklagebank zerren. Ob ihnen das gelingt, ist eine andere Frage. Unversucht will man es dennoch nicht lassen.

      Wie ORF online berichtet, haben in Italien bereits zwei Verbraucherschutzorganisationen die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. "Codacons" will Ferrari wegen Sportbetrug anzeigen und "SOS Italia" will gar die Fahrer auf der Anklagebank sehen. Ausserdem hat man sich dafür ausgesprochen die Formel-1-Wetten auszusetzen, weil die manipulierbar sind.

      Auch in Österreich will man den Schritt vors Gericht machen. Initiator dieses Unternehmens ist Wolfgang Pöltl und der will nicht nur die Fahrer, sondern auch die Rennleitung vor den Richter zitieren lassen. Sein Argument: "Wir lassen uns von Ferrari nicht für dumm verkaufen." Da Pöltl weiss, dass diese Meinung tausende Fans teilen, hat er auch gleich eine eigene Homepage eingerichtet, mittels der er eine Sammelklage plant. www.frustline.com heisst die bezeichnende Einrichtung.

      Angeblich hat ein Wiener Anwalt die Gewinnchancen so einer Klage mit 80 Prozent eingeschätzt. In der mitternächtlichen Nachrichtensendung, die der ORF am Montag ausgestrahlt hat, meinte allerdings ein Wirtschaftsjurist, dass es keine Rückforderungsansprüche gibt, wenn die zuständige Sportbehörde den Sieg anerkennt. Da die FIA den Sieg von Michael Schumacher anerkannt hat, darf man gespannt sein, wie der Fall ausgeht, so ferne es überhaupt einen Fall vor Gericht geben wird.
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:44:12
      Beitrag Nr. 74 ()
      17.05.2002

      Staatsanwalt prüft Chancen auf Klage


      Bei den Wettangelegenheiten gehen im Fall Ferrari die Expertenmeinungen auseinander, wie bei der Stallorder vom A1 Ring. Während die einen glauben, dass man Ferrari vor Gericht wegen Wettbetrug dran kriegen kann, sind sich andere sicher, dass das so nicht gehen wird.

      Von Betrug kann auch nicht wirklich die Rede sein, weil Ferrari mit der Stallorder keine Regel gebrochen hat und sie auch nicht versteckt eingesetzt hat. Das heisst, dass man Barrichello nicht des Sieges beraubte, indem man ihn in der Box unnötig lange auf hielt. Jeder konnte sehen, dass der Brasilianer das Rennen gewonnen hätte, den Sieg aber an Michael Schumacher abgeben musste.

      Von Ungerechtigkeit kann man hier allemal sprechen, aber von Betrug wohl kaum. Betrogen fühlen sich jene, die im Wettbüro auf Barrichello gesetzt haben aber dennoch. Man hört allerdings nichts von denen, die Siegesprämien kassierten, weil sie auf Michael Schumacher gesetzt haben. Wenn es nach dem Geschrei der Massen ginge, und Fairness so gross geschrieben wird, dann hätten sie sich eigentlich ihre Gewinne nicht abholen dürfen. Von solchen Fällen ist aber nichts bekannt.

      Ob jene, die sich nun über den Vorfall in Spielberg so gross aufregen, eine Chance auf eine Klage gegen Ferrari haben, das prüft zur Zeit die Staatsanwaltschaft in Leoben, zu dessen Gerichtsbezirk Spielberg gehört.
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:45:22
      Beitrag Nr. 75 ()
      Am 26. Juni müssen sich Ferrari und seine beide Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello vor dem Weltrat der FIA zu den Geschehnissen in Österreich erklären und möglicherweise auch verantworten.
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 18:47:33
      Beitrag Nr. 76 ()
      18.05.2002

      Strafe für die Siegerehrung?


      Der Ferrari-Skandal von Österreich. Er nimmt jetzt ganz kuriose Wendungen. Nicht für den geschenkten Sieg, sondern vielmehr für die Geschehnisse während der Siegerehrung soll Michael Schumacher bestraft werden. Das will die Tageszeitung Bild aus hohen Kreisen der FIA erfahren haben. Demnach beruft sich der Motorsportweltverband auf seinen Sport-Code, Anhang 3, der die Podiumszeremonie exakt regelt. Deshalb war es regelwidrig, dass bei der deutschen Hymne ein Brasilianer auf dem Siegerpodest stand und sich bei der siegreichen Konstrukteurs-Hymne (Italien/Ferrari) gleich beide Fahrer auf der höchsten Stufe tummelten.

      Unterdessen hat sich der Veranstalter des Grand Prix von Grossbritannien gegen eine Sperre für Schumi und Co. ausgesprochen. Da vermutet wird, dass am 26. Juni, dem Tag der entscheidenden Sitzung beim Weltrat der FIA, möglichweise eine Rennsperre ausgesprochen wird, könnte davon wohl das darauffolgende Rennen in Silverstone am 7. Juli betroffen sein. “Es macht uns Sorgen“, so Bain gegenüber der BBC. “Schumacher ist der führende Fahrer und Ferrari das führende Team. Wenn sie nicht hier wären, so wäre das ein Problem für uns. Ich wäre aber überrascht, wenn dieser Fall eintreten würde.“
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 12:23:03
      Beitrag Nr. 77 ()
      Tatsachen, die zum Nachdenken anregen

      I. Allgemein



      — in der EU gab es 1990 1.255.200 Männer, die am Rauchen starben und 93.600 Frauen.


      — Allein in Deutschland starben insgesamt 111.200. Mit diesem Ergebnis von 8,2% der Gesamtbevölkerung liegt Deutschland auf dem 1. Platz.

      — Im Jahr 1990 war Lungenkrebs als Todesursache noch auf Platz 10. Im Jahr 2020 wird Lungenkrebs wahrscheinlich auf Platz 5 sein.

      — In den USA sind im Jahr 1990 400.000 Menschen durch Tabak gestorben. Das sind 19% der gesamten Todesfälle. Weitere Todesfälle in den USA sind Herz – Kreislauferkrankungen , an denen 179.820 Menschen starben. Es sind sogar noch 119.920 Raucher und Passivraucher an Lungenkrebs gestorben. Dann gibt es noch andere Krebserkrankungen und Atemwegserkrankungen.

      — 1998 wurden in Deutschland 138.388 Mrd. DM für Zigaretten ausgegeben.

      — Die Steuereinnahmen durch Zigaretten betrugen 20.471 Mrd. DM. Dies entspricht 94 %.



      Vergleich Raucherlunge « - » Nichtraucherlunge


      II. Raucher



      Rauchen vor dem 15. Lebensjahr schädigt die DNA nachhaltig. Wer in seiner Jugend raucht schädigt die Lungen nachhaltig, auch wenn er sich später zum Nichtraucher bekehrt. Wer bis zum 20. Lebensjahr nicht raucht, wird auch als Erwachsener meist kein Raucher.

      Bei 20 Zigaretten täglich über 20 Jahre hinweg konsumiert ein Raucher 10 Briketts und 20 Tassen Teer und verpulvert mindestens 40 000 DM.



      Nach der letzten Zigarette:
      > nach 20 Minuten: Blutdruck auf „normal“
      > nach 8 Stunden: Kohlenmonoxid macht im Blut allmählich dem Sauerstoff Platz
      > nach 48 Stunden: besserer Geruchs- und Geschmacksinn


      Durch Zigaretten sterben mehr Menschen auf der Welt als durch Alkohol, Kokain, Heroin, Auto- und Flugzeugunfälle, Aids und Mord zusammen.



      III. Folgen des Rauchens




      Durch Rauchen werden viele Krankheiten hervorgerufen,
      wie z. B.: Lungenkrebs, Raucherbein, Bronchitis,
      Magen- und Darmgeschwüre

      Avatar
      schrieb am 19.05.02 12:31:27
      Beitrag Nr. 78 ()
      Nachweislich führt Rauchen zu koronarer Herzkrankheit und letztendlich auch zum Herzinfarkt. Bis es soweit ist, kommt es zur vorzeitigen Alterung der Blutgefäße und dadurch zu unterschiedlichen Durchblutungsstörungen:

      im Gehirn (unter Umständen mit Schlaganfall),
      in Händen und Füßen, beispielsweise zum sog. "Raucherbein", das so stark unterversorgt wird, dass es evt. amputiert werden muß.
      Zu Entzündungen des Rachens und der Luftröhre,
      Bronchitis und Lungenblähung,
      Lippen-,Zungen- und Kehlkopfkrebs,
      Bronchial-oder Lungenkrebs,
      Krebs der Nieren und der Harnblase,
      Speiseröhren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs,
      erhöhter Gerinnbarkeit des Blutes und fördert so das Zusammenballen von Blutplättchen (Thrombenbildung) und
      lähmt die Flimmerhärchen, die die Luftwege säubern sollen.
      Weltweit sterben jährlich etwa 3 Millionen Menschen an den Folgen des Nikotinkonsums wie Schlagfanfällen, Krebs, Herzerkrankungen.



      Nikotin gehört zu den stärksten Gefäßkrampfgiften.

      Inhaliert erreicht es innerhalb von nur 7 Sekunden das Zentralnervensystem und die Gehirnflüssigkeit (im Vergleich zu 14 Sekunden eingespritzt in eine Vene). Es führt so zu:

      Blutdrucksteigerung
      Herzschlagbeschleunigung
      Überaktivität der Nebennierenrinde (einer Hormondrüse)
      Engstellung der Blutgefäße und
      Steigerung der Magensäureproduktion.
      Nikotin wirkt in zwei Phasen:

      in geringer Dosis wirkt es stimulierend,
      in höherer Dosis wirkt es beruhigend.
      D. h. ein Raucher, der unter Stress steht, wird große Mengen tief inhalieren, um in den Genuss der beruhigenden Wirkung des Nikotins zu kommen.

      Ein Raucher, der sich entspannen will, nimmt nur flache Züge und verabreicht sich damit niedrige Dosen zur Stimulation.


      Sämtliche vorliegenden Untersuchungen haben gezeigt, dass Zigarettenraucher mindestens doppelt so häufig wie Nichtraucher einen Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod erleiden.

      Das Herz-Risiko steigt

      mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten
      und wird durch das gleichzeitige Vorliegen weiterer Risikofaktoren, z.B. erhöhtem Cholesterinspiegel oder Hochdruck, verstärkt.

      Kohlenmonoxid ist an der Entwicklung des Herzinfarktes maßgeblich beteiligt. Die Kohlenmonoxid-Bildung erhöht sich im Rauch von Filterzigaretten durch den größeren Zugwiderstand des Filters, wodurch die Sauerstoffzufuhr vermindert wird. Der Kohlenmonoxidgehalt von Filterzigaretten ist um fast ein Drittel höher als der von filterlosen Zigaretten.

      Seine Giftwirkung beruht auf seiner 210fach höheren Bindungsfähigkeit an den roten Blutfarbstoff gegenüber dem Sauerstoff der Luft. Dadurch wird der lebenswichtige Sauerstofftransport der roten Blutkörperchen beeinträchtigt. Bis zu 18% des Blutfarbstoffes (Hämoglobin) kann bei starken Rauchern blockiert werden. Das führt auch zu einer vermehrten Einschwemmung von roten Blutkörperchen ins Blut und damit zu einer "Verdickung" des Bluts.

      Kohlenmonoxid bewirkt auch eine Schädigung der inneren Wandschicht der Blutgefäße. Das führt zum Eindringen von Fettstoffen in die Blutgefäßwand und damit zu einer schnelleren Alterung der Blutgefäße (Arteriosklerose).


      Radioaktive Strahlung

      Schon längst ist bekannt: Feinstaub und Asche im Rauch der Zigaretten verunreinigen nicht nur die Atemwege, sie sind auch Träger für andere Schadstoffe.

      Das in der Natur seltene Polonium-210 und sein Ausgangsmaterial, das ebenfalls radioaktive Blei-210, sind auf Tabakblättern stark angereichert. Der Schaden durch Alpha-Strahlung summiert sich, da die Tabakasche praktisch lebenslänglich in der Lunge verweilt. Die Alpha-Strahlung des Tabakrauches wird für die krebserzeugende Wirkung verantwortlich gemacht. In den arteriosklerotischen Ablagerungen der Blutgefäße hat man eine kräftige Alpha-Strahlung gefunden. Amerikanische Forscher glauben, dass auch andere Vorgänge, wie das Altern, durch diese Alpha-Strahlung beschleunigt werden.


      Der Nebenstrom

      Vom Rauch seiner Zigarette genießt der Raucher nur rund ein Viertel, den sogenannten Hauptstrom. Der wird vom Raucher wieder ausgeatmet und lässt Nichtraucher bereits ungewollt am "Genuss" teilhaben. Der überwiegende Teil aber, der Nebenstromrauch, zieht in die Umgebung. Dieser von der glimmenden Zigarettenspitze abziehende Rauch hat es in sich. Er enthält nämlich z. T. weit höhere Schadstoffkonzentrationen als der Rauch, den der Raucher selbst einatmet!

      Die Konzentration krebserregender Substanzen im Nebenstrom bis zu 130mal höher als im Hauptstrom. Als krebserzeugend werden vor allem folgende Bestandteile angesehen:

      Nitrosamine,
      Vinylchlorid,
      Hydrazin und
      Benzopyrene.
      Als begründet krebsverdächtig gelten u. a. die Bestandteile Formaldehyd, Anilin und Cadmium.

      Diesem wenngleich verdünnten Nebenstromrauch sind Aktiv- wie Passivraucher (Raucherkinder!) gleichermaßen ausgesetzt. Die im Nebenstromrauch enthaltenen Stoffe können insbesondere in kleinen Räumen und ohne ausreichenden Luftaustausch wirksam werden; die gesundheitliche Gefährdung hängt also wesentlich von den äußeren Bedingungen ab. Reizungen der Schleimhäute (z.B. Brennen in Augen und Nase, Kratzen im Hals, Heiserkeit), Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Husten, Schwindelgefühle, Übelkeit, Bronchitis, Emphysem und Allergien können die Folgen sein. Es gilt als gesichert, dass Passivrauchen Lungenkrebs hervorrufen kann. Zudem gibt es Hinweise, dass Passivrauchen auch das Risiko für andere Krebskrankheiten sowie für Herzkrankheiten erhöht.



      Abb.: Nichtraucherlunge

      Abb.: Raucherlunge

      Schließlich kann das Einatmen von Tabakrauch die Beschwerden bestimmter Erkrankungen - z.B. Angina pectoris - verstärken. Besonders empfindlich reagieren Kinder, Schwangere und Personen mit chronischer Bronchitis, Asthma, Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie mit Allergien auf verqualmte Luft.

      Forscher in Großbritannien und den USA haben versucht, die Zahl der möglichen Todesfälle durch Passivrauchen zu ermitteln. Auf die Bundesrepublik Deutschland übertragen, ergibt das jährlich schätzungsweise 400 Nichtraucher, die durch Passivrauchen an Lungenkrebs sterben.


      Präsident Clinton verbietet das Rauchen

      Präsident Clinton hat das Rauchen in Gebäuden und Einrichtungen der amerikanischen Bundesbehörden verboten.

      Raucherzimmer dürfen nur noch eingerichtet werden, wenn eine ausreichende Belüftung nach außen möglich ist und kein Nichtraucher den Raum betreten muß.

      Im Freien darf dann nicht geraucht werden, wenn Luftschächte von Bundesgebäuden sich in der Nähe befinden. Clinton will die Bundesbediensteten und Tausende von Besuchern künftig vor dem Passivrauchen schützen.

      "Das Rauchen von Zigaretten ist heute bei weitem das größte gesundheitliche Problem für unsere Bevölkerung", erklärte der Präsident. "Jedes Jahr sterben mehr Menschen durch Krankheiten, die durch Rauchen herbeigeführt werden, als durch Aids, Autounfälle, Mord, Selbstmord und Brände zusammengenommen."

      Quelle: FAZ, 11. 8.1997

      Sonderthema: Rauchen
      Alle Seiten im Überblick
      Was geschieht in meinem Körper, wenn ich das Rauchen aufgebe?


      Wenn Sie ein durchschnittliche(r) Raucher(in) sind
      ziehen Sie an einer Zigarette zehnmal.
      Bei einem typischen Tabakkonsum von etwa 20 Zigaretten pro Tag führen Sie damit an einem gewöhnlichen Tag die Hand 200 mal zum Mund.
      In einer Woche wird somit dieses Ritual 1400 mal, jedes Jahr 73 000 mal ausgeführt.
      Und diese häufig wiederholte Bewegung haben Sie als Raucher in der Regel jeden Tag Ihres Erwachsenenlebens vollzogen.

      Das Rauchen ist auch mit Ihrer Alltagsroutine fest verflochten. Wahrscheinlich werden Sie sich nach jedem Essen, beim Telefonieren, beim Kaffee- oder Teetrinken, nach dem Sex, wenn Sie Alkohol trinken, wenn sie sich langweilen, im Stress sind oder sich konzentrieren müssen, automatisch zur Zigarette greifen.

      Das Rauchen ist also stark von gewohnheitsmäßigen Verhaltensweisen geprägt und die sind nicht leicht zu durchbrechen!


      Das Einstellen des Rauchens sollte nicht teilweise und zu irgendeinem Zeitpunkt, sondern so schnell und so plötzlich wie möglich erfolgen mit der "Sofort-Schluss-Methode"!


      Ihr Tag X

      Legen Sie sich auf einen bestimmten Tag X fest, den auch Ihr Arzt in seinen Aufzeichnungen festhält. An diesem Tag müssen Sie schlagartig mit dem Rauchen aufhören (Sofort-Schluss-Methode). Weniger zu rauchen ist nicht der richtige Weg, um das Rauchen aufzugeben!


      Nur heute

      Nie wieder in den Genuss einer Zigarette zu kommen, ist für den frischgebackenen Nichtraucher ein erschreckender und deprimierender Gedanke! Negative Gefühle über bevorstehende gesellschaftliche Ereignisse, bei denen Sie sich die Zigarette versagen müssen, beschäftigen Sie. Deshalb sage Sie sich, daß Sie keinen Verzicht für das ganze Leben geleistet haben. Sie müssen lediglich diesen einen Tag ohne Zigaretten schaffen, von einem Tag zum andern sich sagen: `Heute werde ich nicht rauchen`.


      Mit einem Freund gemeinsam aufhören

      Eine Zigarette kann für Sie als Raucher(in) etwas sehr Tröstliches sein. Die meisten Raucher genießen ihre Zigaretten und finden es sehr schwierig, in einer Stress-Situation ohne sie auszukommen. Wenn sie keine Zigarettenpackung mehr in der Tasche, Handtasche oder Schreibtischschublade haben, verspüren viele ehemalige Raucher ein Gefühl der Leere in ihrem Leben.

      Dieses Gefühl der Isolation lässt sich erheblich leichter ertragen, wenn Sie versuchen, gemeinsam mit einem(r) Freund(in) das Rauchen aufzugeben. Gemeinsam mit einem(r) Freund(in) aufzuhören, mit dem (der) man täglich in Kontakt steht, ist eine Lösung, die Ihnen helfen kann.


      Volle Spardose statt voller Aschenbecher

      Einer der Vorteile, den Sie als ehemaliger Raucher am ehesten spüren, betrifft nicht Ihr körperliches Wohlbefinden, sondern Ihr Konto! Ab dem ersten Tag wird Geld gespart. Um sich so richtig vor Augen zu führen, wie viel Sie über einen längeren Zeitraum sparen, sollten Sie das Geld, das Sie normalerweise für Zigaretten ausgeben, jeden Tag in ein großes durchsichtiges Gefäß werfen. Das sollten Sie irgendwo gut sichtbar aufstellen, z.B. auf Ihrem Fernseher.


      Ablenkung für die Hände - Hauptsache Sie sind beschäftigt!

      Beschäftigen Sie sich! Machen Sie eine Aufstellung aller Arbeiten, die Sie zu erledigen haben - und erledigen Sie sie dann auch wirklich. Damit lenken Sie sich von anderen Verlangen nach einer Zigarette ab.
      Machen Sie einen Großputz, pflegen Sie den Garten, waschen Sie das Auto usw.
      Beim telefonieren kritzeln Sie nebenbei auf einem Blatt herum. Manche spielen mit Ketten oder anderen Gegenständen, um ihre Hände zu beschäftigen.
      Fangen Sie ein neues Hobby an - Töpfern, Stricken, ein Instrument spielen usw. oder beschäftigen Sie sich mit Ihren Kindern.

      Ablenkung für den Mund

      Kaugummi, Pfefferminz, Lutschbonbons oder kalorienarme Knabbereien, z. B. Gemüse- oder Obsthäppchen (gute Beschäftigung für die Hände) helfen Ihnen das Rauchen zu vergessen.
      Trinken Sie viel Wasser oder natürliche Fruchtsäfte.
      Verringern Sie Ihren Kaffeekonsum oder stellen Sie auf koffeinfreien Kaffee um. Der Koffeinspiegel steigt bei Rauchern, die auf Zigaretten verzichten, oft erheblich an, da das Nikotin den Abbau von Koffein beschleunigt. Ein hoher Koffeinspiegel führt aber zu Angstzuständen, Reizbarkeit, Tremor und Schlaflosigkeit. Sie wollen, falls Sie unter dem Nikotinentzug leiden, sicherlich nicht auch noch die Nebenwirkungen eines zu hohen Koffeinspiegels spüren.

      Ablenkung für das Gehirn

      Wenn Sie übermäßige Lust auf eine Zigarette bekommen, atmen Sie tief ein und aus, sagen Sie "Ich bin ganz ruhig!" vor sich hin, so daß ein Gefühl der Ruhe entsteht. Das Verlangen verschwindet oft sehr schnell mit Hilfe dieser einfachen Entspannungs-Technik.
      Wenn Sie gerne lesen, legen Sie ein paar gute Bücher bereit.
      Nehmen Sie an Kursen teil. Erweitern Sie Ihren Horizont!
      Versuchen Sie, sich vermehrt körperlich zu betätigen. Auch tägliche Spaziergänge in raschem Tempo sind sehr hilfreich.

      Nikotinpflaster oder -kaugummi?

      Das Ziel ist, dass der Raucher zwar abrupt zu rauchen aufhört, von der Abhängigkeit jedoch allmählich entwöhnt wird. Hierbei kann das Nikotinpflaster oder -kaugummi bei vormals sehr starken Rauchern als sicherere Nikotinquelle verwendet werden, ohne dass Gesundheitsrisiken durch Teer, Kohlenmonoxid und andere Schadstoffe im Tabakrauch auftreten. Denn aus dem Nikotinpflaster wird das Nikotin langsamer freigesetzt als aus Zigaretten.

      Pflaster und Kaugummis (verschreibungspflichtig) gibt es mit unterschiedlich hohen Nikotinkonzentrationen. Die Entscheidung, ob bei Ihnen ein Nikotinersatz sinnvoll oder nötig ist, ist abhängig von Ihrem bisherigen Zigarettenkonsum und dem Grad der Abhängigkeit von der Zigarette. Ihr Hausarzt hilft Ihnen sicher gerne bei Ihrer Rauchentwöhnung.

      Erstaunliche Erfolge wurden von einer Kombination eines Antidepresssivums in Verbindung mit Nikotinpflastern berichtet:

      Amerikanische Wissenschaftler berichten von einer 36%igen Entwöhnungsrate, die durch psychologische Betreuung auf 40 - 60% erhöht werden kann. Die Gewichtszunahme hielt sich hierbei in Grenzen. Die bisherige Erfolgsrate liegt bei 5% ohne Hilfsmittel.

      In einer Studie der Universitätsklinik von Wisconsin verwendeten fast 1000 Raucher (Nikotinkonsum mehr als 15 Zigaretten/Tag) das Medikament Zyban (Bupropion, ursprünglich Antidepressivum). Von diesen wurden etwa 30% innerhalb eines Jahres nicht rückfällig. Unter alleiniger Verwendung von Nikotinpflastern lag der Prozentsatz bei lediglich 16,4%. Auch unter Placebo (Scheinmedikament: Tablette oder Pflaster) kamen 15,6% mindestens ein Jahr lang ohne Zigaretten aus.


      Sie werden für Ihre Anstrengungen belohnt!

      Schopenhauer: "Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."

      Sie ist eines unserer kostbarsten Güter. Welch kostbares Gut die Gesundheit ist, merken Sie erst, wenn Sie sie verloren oder mühsam wiedererarbeitet haben - als "Ex-Raucher".


      Erfahrungsberichte:

      "Seit ich nicht mehr rauche, bin ich einfach viel fitter. Ich konnte es zunächst kaum glauben: wie leicht das Atmen fällt, selbst beim Treppensteigen, auch mit schweren Taschen. Sogar mein Raucherhusten - es hat lange gedauert, bis ich zugeben konnte, daß es Raucherhusten war - ist sofort verflogen. Jetzt gehe ich ab und zu mit Bekannten zum joggen. Bald kann ich mit denen mithalten. Denn jetzt habe ich fiel mehr Lust auf Sport. Überhaupt ist mein körperliches Wohlbefinden jetzt viel besser. Ich rieche und schmecke plötzlich viel mehr."

      "Meine Haut ist wieder viel reiner und schöner geworden. Und der Geruch von kaltem Rauch ist aus meinen Kleidern und aus der Wohnung verschwunden. Ich fühle mich einfach rundum frischer. Ich bin stolz darauf, daß ich`s geschafft habe. Und in meinem Freundes- und Kollegenkreis habe ich viel Anerkennung dafür geerntet."

      "Als kühler Rechner schätze ich auch die materiellen Vorteile, die das Nichtrauchen für mich bringt:

      Eine Schachtel mit 20 Zigaretten kostet (1997) durchschnittlich 5 DM.
      Bei einem Verbrauch von 1 Schachtel pro Tag ergibt das im Jahr etwa DM 1.800,- für Zigaretten.
      Dafür kann ich jedes Jahr einen Urlaub extra machen.
      Würde ich statt dessen diesen Betrag auf einen Ratensparvertrag mit 4 % Zinsen einzahlen, hätte ich nach 30 Jahren ein kleines Vermögen von über DM 100.000,- angesammelt.
      "Seit ich nicht mehr rauche, geht es nicht nur mir viel besser, sondern auch meinen Kindern. Das Asthma meine Tochter ist viel besser geworden, und sie braucht nicht mehr so viele belastende Medikamente einzunehmen."

      Was geschieht in meinem Körper, wenn ich das Rauchen aufgebe?


      Nach 20 Minuten Blutdruck, Körpertemperatur und Herzschlagfrequenz sinken auf gleiche Werte wie bei einem Nichtraucher.
      Nach 8 Stunden Der Raucheratem ist weg.
      Das giftige Kohlenmonoxyd in den roten Blutkörperchen ist durch Sauerstoff ersetzt worden.

      Nach 24 Stunden Das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist gesunken.
      Nach 48 Stunden Veränderungen in den Nervenendungen verfeinern den Geruchs- und Geschmackssinn wieder.
      Nach 3 Tagen Ich atme merklich besser.
      Nach 3 Monaten Die Blutzirkulation hat sich verbessert. Das Gehen wird leichter.
      Die Lungenkapazität ist um 30 % gesteigert.
      Nach 9 Monaten Die chronische Reizung der Nasennebenhöhlen ist verebbt.
      Der Raucherhusten ist weg, weil die feinen Härchen in den Lungen, die Fremdstoffe entfernen sollen, nachgewachsen sind.

      Ich bin allgemein leistungsfähiger.

      Nach einem Jahr Mein Risiko einer Erkrankung der Herzkranzgefäße ist nur noch halb so groß wie das eines Rauchers.
      Nach 2 Jahren Mein Herzinfarktrisiko nimmt ab.
      Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, ist wesentlich geringer.

      Mein Risiko für Krebserkrankungen der Mundhöhle ist nur noch halb so groß wie das eines Rauchers.

      Nach 10 Jahren Mein Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, ist so gering wie das jedes Nichtrauchers.

      Tabelle aus: Verein Herz und Gefäße e.V., Bad Oeynhausen, in Zusammenarbeit mit der Kardiologischen Klinik des Herz- und Diabeteszentrums NRW, Georgstraße 11, 32545 Bad Oeynhausen. Quelle: American Cancer Society/NZZ
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 17:13:45
      Beitrag Nr. 79 ()
      News 19.05.2002 - 16:10
      FOKUS 3-US-Geheimdienste sehen Gefahr neuer Terroranschläge
      (neu: Bin-Laden-Video veröffentlicht)

      Washington, 19. Mai (Reuters) - Die US-Geheimdienste sehen nach Angaben aus US-Regierungskreisen eine "Besorgnis erregende Zunahme von Aktivitäten" bei Extremisten, die auf einen neuen Anschlag größeren Ausmaßes in den USA hindeuten könnte.

      Die entsprechenden Informationen seien in den vergangenen Wochen und Monaten gewonnen worden, hieß es in den Kreisen in der Nacht zum Sonntag weiter. Die US-Bundespolizei FBI warnte unabhängig davon vor neuen Anschlägen der El-Kaida-Gruppe des moslemischen Extremisten Osama bin Laden. Eine Sprecherin sagte, Extremisten der El Kaida könnten in den USA Wohnungen in großen Mietshäusern anmieten, um dort Bomben zu legen.

      Die in Großbritannien beheimatete islamische Nachrichtenagentur Ansaar veröffentlichte unterdessen am Sonntag ein Video Bin Ladens, das vor zwei Monaten aufgenommen worden sein soll. Wenn sich die Angaben als richtig erweisen sollten, wäre dies der erste Beweis, dass Bin Laden die im Herbst begonnenen US-Angriffe auf Stellungen der El Kaida und der verbündeten Taliban-Bewegung in Afghanistan überlebt hat.

      FBI-Sprecherin Debbie Weierman zufolge erwägen El-Kaida- Mitglieder, Wohnungen in den USA zu mieten und dort Sprengsätze zu legen. Die Informationen darüber seien bislang aber sehr unspezifisch und auch noch unbestätigt. Das FBI habe in den vergangenen Tagen seine Büros im ganzen Land verständigt sowie vorsorglich auch die Verwalter von großen Mietshäusern.

      Die "New York Times" berichtete am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienst- und Sicherheitskreise, die Erkenntnisse aus den seit Wochen abgefangenen Botschaften seien vage, aber beunruhigend. Im April habe die Menge an Informationen über einen neuen Anschlag - in den USA, in Europa oder auf der arabischen Halbinsel - deutlich zugenommen. Die Situation sei in den Expertenkreisen mit dem Informationsfluss im Sommer 2001 verglichen worden, als El-Kaida-Mitglieder ebenfalls über ein großes Vorhaben mit vielen Toten gesprochen hätten.

      In den vergangenen Tagen ist in den USA diskutiert worden, ob die US-Regierung vor den Anschlägen am 11. September in New York und bei Washington ausreichend auf die bis dahin gesammelten Geheimdienst-Informationen reagiert habe. Bei den Anschlägen waren mehr als 3000 Menschen getötet worden. US- Präsident George W. Bush hatte nach Vorwürfen der oppositionellen Demokraten erklärt, falls er vorher von den Planungen der Terroristen erfahren hätte, hätte er alles getan, um die Amerikaner zu beschützen.

      Die Agentur Ansaar berichtete, das Bin-Laden-Video sei ihr vom pakistanischen Geheimdienst zugespielt worden. Der Geheimdienst datiere das Bildmaterial auf März. Die Agentur habe diese Angaben jedoch bislang nicht auf ihre Echtheit überprüfen können. Auf dem Video ist der sichtlich abgemergelte Moslem-Extremist in Tarnkleidung unter einem Baum vor einem Steinhaus zu sehen. "Was die Situation betrifft, in der wir uns befinden, müssen wir Allah preisen, dass er uns erlaubt hat, dem Pfad der Menschen zu folgen, die zu den Besten der Schöpfung gehören", sagt Bin Laden in einer der Sequenzen des Videos und fügt an: "Wir bitten Allah um den Sieg, und bitten Gott uns zu Märtyrern zu machen."

      Bei einem weiteren Film-Clip in dem von der Agentur Ansaar veröffentlichten Bildmaterial handelt es sich um ein Bin-Laden-Interview, das ein Reporter des arabischsprachige Satelliten-Fernsehsenders "El Dschasira" mit dem Extremisten führte. Es wurde nach Angaben von Ansaar im November aufgenommen. Darin droht Bin Laden, alle Länder, die Israel oder die USA unterstützten, seien für seine El-Kaida-Organisation ebenfalls potenzielle Ziele für Anschläge.

      bek
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 17:38:34
      Beitrag Nr. 80 ()
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 16:27:24
      Beitrag Nr. 81 ()
      News 20.05.2002 - 16:07
      TABELLE - US-Frühindikatoren im April minus 0,4 Prozent
      Washington, 20. Mai (Reuters) - Der Index der US-
      Frühindikatoren ist im April 2002 im Vergleich zum Vormonat um
      0,4 Prozent gesunken. Das Wirtschaftsforschungs-Institut
      Conference Board veröffentlichte am Montag in Washington
      folgende saisonbereinigte Zahlen:

      INDEX APR MÄR FEB
      2002 2002 2002
      Früh-
      Indikatoren 111,7 - 0,4 + 0,1 0,0

      Gleichlaufende
      Indikatoren 116,0 + 0,2 + 0,1 + 0,1
      (rev. v. (rev. v.
      + 0,2) + 0,2)
      Nachlaufende
      Indikatoren 100,6 - 0,4 - 0,9 - 0,5
      (rev. v.
      - 0,4)

      NOTE: Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den
      Berichtsmonat einen Rückgang des Index um 0,2 Prozent erwartet.
      tcs/
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 18:15:58
      Beitrag Nr. 82 ()
      Bankguthaben auch bei Insolvenz geschützt

      Gesetzliche Mindestsicherung bis 20 000 Euro / Zusätzliche Absicherung variiert nach Bankensparte


      Die Schmidt Bank in Hof, die Berliner BkmU Bank, die Gontard & Metallbank - die Liste der Geldhäuser, die in finanzielle Nöte geraten sind, wächst.

      Doch was tun, wenn das eigene Kreditinstitut ins Trudeln kommt?

      Für die Kunden heißt es dann oft erst einmal warten. Erläßt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot und untersagt der Bank den Kundenverkehr und die Entgegennahme von Geldern, dann kommen die Kunden bis auf weiteres nicht an ihr Geld.

      Endgültig verloren sind ihre Guthaben allerdings selbst dann nicht, wenn das Kreditinstitut tatsächlich zahlungsunfähig wird. Dafür sorgt das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, das den Bankkunden seit Sommer 1998 eine Mindestsicherung garantiert. Nach diesem Gesetz, das auf einer europäischen Richtlinie beruht, müssen grundsätzlich alle Kreditinstitute in Deutschland einer Entschädigungseinrichtung angehören, beispielsweise der "Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH" (EdB).

      Kann eine Bank auf Dauer nicht mehr zahlen und tritt deshalb der "Entschädigungsfall" ein, sind die Einlagen der Kunden zu 90 Prozent, höchstens aber bis zum Betrag von 20 000 Euro abgesichert.

      Den Entschädigungsfall stellt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht fest. Anschließend muß die Sicherungseinrichtung, der das jeweilige Institut angehört, die betroffenen Kunden umgehend informieren, damit diese binnen eines Jahres ihre Ansprüche schriftlich anmelden können.

      Die Kunden der meisten Kreditinstitute sind allerdings über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus abgesichert.So gehören viele private Banken, auch die Gontard & Metallbank, dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken an.

      Damit sind Guthaben eines jeden Kunden (dazu zählen im wesentlichen Sicht-, Termin- und Spareinlagen sowie auf den Namen lautende Sparbriefe) bis zur Höhe von 30 Prozent des Eigenkapitals der Bank gegen Verlust geschützt.

      Der Einlagensicherungsfonds springt dabei ein, soweit die Einlagen nicht schon durch die EdB geschützt werden.

      Wer sichergehen will, daß seine Bank dem Fonds angehört, kann dies unter www.bdb.de auf der Internetseite des Bankenverbandes nachprüfen.

      Auf Anfrage teilt der Verband auch die jeweils aktuelle Sicherungsgrenze einer Mitgliedsbank mit.

      Die öffentlichen Banken verfügen über eine eigene Sicherungseinrichtung, die Kundeneinlagen ohne Haftungsbegrenzung schützt. Dieser Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands öffentlicher Banken wird, ebenso wie jener der privaten Banken, durch Beiträge der Mitgliedsinstitute finanziert.

      Auch er greift allerdings erst ein, wenn die Verluste der Kunden nicht bereits durch die gesetzliche Einlagensicherung abgedeckt sind. Für die öffentlichen Banken wird dieser Mindestschutz gewährleistet durch die "Entschädigungseinrichtung des Bundesverbandes öffentlicher Banken Deutschlands GmbH.

      Ein etwas anderes Sicherungskonzept weisen die Genossenschaftsbanken auf. Die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) schützt die Einlagen der Kunden in voller Höhe und ohne betragliche Begrenzung

      Abgesichert sind - anders als bei den Privatbanken - auch Inhaberschuldverschreibungen der angeschlossenen Genossenschaftsinstitute. Allerdings mußten nach Auskunft des BVR bislang noch niemals Kunden entschädigt werden, da es der Sicherungseinrichtung stets gelungen sei, angeschlagene Banken zu retten.

      Wegen dieses "Institutsschutzes", der die Kundeneinlagen sichert, indem er den Bestand der jeweiligen Kreditgenossenschaft gewährleistet, sind die Genossenschaftsbanken auch von der gesetzlichen Einlagensicherung freigestellt. Finanziert wird das genossenschaftliche Sicherungssystem durch Beitragszahlungen der beteiligten Banken. Bislang gelten hier einheitliche Beitragssätze, in Zukunft soll es jedoch eine Staffelung nach Bonität geben.

      Auch die Sparkassen haben ein spezielles Sicherungssystem, das über den Schutz der Institute letztlich auch die Einlagen sichert. Sparkassen, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, erhalten Hilfe von den Stützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände.

      Zum Schutz der Landesbanken und Landesbausparkassen sind jeweils eigene Sicherungsfonds gebildet. Diese einzelnen Sicherungseinrichtungen bilden einen Haftungsverbund, auf den in besonders schwerwiegenden Sanierungsfällen zurückgegriffen werden kann.

      Dann stehen die gesamten Mittel der Sparkassenstützungsfonds, der Sicherungsreserve der Landesbanken und des Sicherungsfonds der Landesbausparkassen zur Verfügung, um einen Sanierungsfall zu bewältigen.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 18.05.02
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 22:37:17
      Beitrag Nr. 83 ()
      Die Akteure an den Finanzmärkten müssen sich auf neue Rahmendaten einstellen.

      So zeichnet sich nach der enttäuschenden Entwicklung des amerikanischen Frühindikators ab, daß die konjunkturelle Entwicklung in Amerika hinter den bisherigen Erwartungen zurückbleibt.

      Damit stehen auch die Schätzungen für die Unternehmensgewinne dort auf wackligen Beinen.

      Hinzu kommt, daß der Dollar unter Druck steht - was Anlagen in Amerika wegen des Risikos von Abwertungsverlusten weniger attraktiv macht.

      Weiterer Aufschluß über die amerikanische Konjunktur wird erst am Donnerstag erwartet, wenn neue Zahlen zu Arbeitslosenhilfe und Auftragseingängen anstehen.

      Deshalb richtet sich die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte am Dienstag vor allem auf Unternehmensnachrichten.
      Im Mittelpunkt dürften die Quartalszahlen des Finanzdienstleisters MLP stehen, dessen Aktie wegen Sorgen über Bilanzmanipulationen zuletzt stark unter Druck geraten ist, sich am Montag aber erholt hat.

      Zahlen zum ersten Quartal legen unter anderen auch ACG und Onvista vor, in Amerika die große Heimwerker-Kette Home
      Depot.

      FAZ-Finanzmarkt, 20.05.02
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 22:39:48
      Beitrag Nr. 84 ()
      einen lieben feiertags gruss an dich
      f
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 23:04:36
      Beitrag Nr. 85 ()
      News 20.05.2002 - 22:40
      FOKUS 1-US-Kampfflugzeuge beschossen Ziele in Irak
      Washington/Bagdad, 20. Mai (Reuters) - US-Kampfflugzeuge haben nach Militärangaben am Montag eine Luftabwehrstellung im Süden Iraks beschossen.

      Zuvor seien US- und britische Kampfflugzeuge von der irakischen Luftabwehr ins Visier genommen worden, teilte die US-Armee in Washington mit. Die amtliche irakische Nachrichtenagentur INA meldete unter Berufung auf einen Armeesprecher, US-Kampfflugzeuge hätten zivile Ziele angegriffen und dabei vier Menschen verletzt. Die irakische Luftabwehr habe jedoch das Feuer erwidert und die Flugzeuge, die in Kuwait und Saudi Arabien gestartet seien, zur Rückkehr gezwungen.

      Britische und US-Flugzeuge patrouillieren in den von den USA festgelegten Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks. Die Zonen waren vor etwa zehn Jahren eingerichtete worden, um oppositionelle Schiiten im Süden und Kurden im Norden des Landes vor dem Zugriff des irakischen Präsidenten Saddam Hussein zu schützen.

      Die USA betreiben den Sturz Saddams, der US-Angaben zufolge nach Massenvernichtungswaffen strebt. Die Sicherheitsberaterin des US-Präsidenten, Condoleezza Rice, sagte in einem ZDF-Interview dazu: "Natürlich müssen wir darüber mit unseren Freunden und Verbündeten noch beraten, aber früher oder später muss die freie Welt diese schreckliche Gefahr bekämpfen."

      US-Präsident George W. Bush hat den Irak zusammen mit Iran und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet. Der Irak verweigert seit Jahren UNO-Inspektoren die Einreise, die überprüfen sollen, ob das Land entgegen den Auflagen der UNO über Bestände an Massenvernichtungswaffen verfügt. Seit Jahresbeginn hat Bush wiederholt erklärt, die USA müssten handeln, damit Irak keine Massenvernichtungswaffen einsetzen könne. Das hat Spekulationen genährt, Irak könnte in dem von den USA ausgerufenen Kampf gegen den Terrorismus nach Afghanistan das nächste Ziel einer Militäraktion sein. Nach offizieller Darstellung ist bislang aber noch keine Entscheidung darüber gefallen.

      jas
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 23:44:19
      Beitrag Nr. 86 ()
      Danke financ,
      ich wünsche Dir einen schönen Feiertag zumindest was davon noch übrig ist so ca. 17 minuten

      :)
      Avatar
      schrieb am 20.05.02 23:46:11
      Beitrag Nr. 87 ()
      ach wie die Zeit läuft
      leider blieben Dir nur noch 15 Minuten und 41 Sekunden

      :)
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 09:00:11
      Beitrag Nr. 88 ()
      Nachfrage nach Platin ist auf Rekordniveau geklettert

      Großer Bedarf der Hersteller von Katalysatoren / Bestände an Zink und Aluminium nehmen zu

      An den Märkten für Industriemetalle bietet sich ein sehr gemischtes Bild. Aluminium und Kupfer haben sich über längere Zeit hinweg in einer engen Spanne bewegt.

      An beiden Märkten besteht aus charttechnischer Sicht die Gefahr, daß die Notierungen das untere Ende der jeweiligen Bänder unterschreiten. Dies wäre ein baisseträchtiges Zeichen und könnte den Beginn einer massiven Liquidationswelle einleiten, erklären Analytiker. Auch Nickel erscheine nach seiner langen Hausse nun anfällig für einen ausgedehnten Rückschlag.

      Merrill Lynch berichtet für den asiatisch-pazifischen Raum, bei den Produzenten von Industriemetallen füllten sich die Auftragsbücher.

      Es sei jedoch schwer zu sagen, ob es sich um Nachfrage zur Aufstockung geringer Vorräte bei den Verarbeitern handele oder ob es wirklicher Mehrbedarf sei. Die meisten Produzenten erwarteten eine zögerliche Erholung der Weltkonjunktur. Insgesamt hätten die Redner den Eindruck vermittelt, als stünde bei den Metallen auf der Nachfrageseite ein Aufschwung bevor, der die Hersteller noch überraschen werde.

      Credit Suisse First Boston bekennt, daß das zweite Quartal bisher nicht den aus saisonalen Gründen erwarteten Nachfragezuwachs beschert habe. Die Verarbeiter zeigten noch immer keine Neigung, ihre Vorräte aufzustocken und damit einen neuen Nachfragezyklus einzuleiten. Unterdessen nähmen die Bestände an Aluminium und Zink in den von der Londoner Metallbörse lizenzierten Lagerhäusern immer weiter zu. Auch bei Nickel schienen sie nun wieder zu steigen. Der Anstieg der Kupfervorräte hingegen scheine ein Ende gefunden zu haben.

      Johnson Matthey, London, hat Anfang vergangener Woche seinen Jahresbericht über die Entwicklung an den Märkten für Platinmetalle vorgelegt.

      Die Berichte des führenden Händlers und Raffineurs von Platinmetallen gelten als die umfassendsten und zuverlässigsten in diesem Bereich.

      Er schätzt, daß die Nachfrage nach Platin 2001 gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf den Rekord von 6,15 Millionen Feinunzen gestiegen ist. Der Bedarf zur Herstellung abgasentgiftender Katalysatoren habe um ein Drittel zugenommen, da Dieselmotoren in Europa Marktanteile gewonnen hätten.
      Zudem sei Palladium, das 2001 steil im Preis emporgeschossen war, bei der Produktion von Katalysatoren in größerem Umfang durch Platin ersetzt worden. Dem Gesamtverbrauch habe 2001 ein Angebot aus der laufenden Produktion und der Rückgewinnung aus Schrott von nur 5,86 Millionen Unzen gegenübergestanden. Das Defizit von 290000 Unzen habe aus Horten gedeckt werden müssen. Johnson Matthey erwartet, daß sich der Platinpreis in den nächsten sechs Monaten zwischen 480 und 580 Dollar je Unze bewegt. Am Freitag lag er bei rund 537 Dollar.

      Palladium wird nach Schätzung des Händlers in dieser Zeit zwischen 250 und 400 Dollar je Unze schwanken. Er setzt jedoch voraus, daß sich der Export Rußlands, des vor Südafrika führenden Produzenten, normalisiert.

      Am Freitag schloß Palladium bei etwa 374 Dollar. Einem Angebot von 7,322 Millionen Unzen habe 2001, dem Jahr des Rekordpreises von knapp 1100 Dollar je Unze, ein Verbrauch von nur 6,73 Millionen Unzen gegenübergestanden. Die Horte hätten sich somit um 590 Millionen Unzen erhöht. 2000 waren den Beständen noch 1,16 Millionen Unzen entnommen worden, um den Bedarf zu decken.


      Quelle: FAZ, 21.05.02
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 22:37:57
      Beitrag Nr. 89 ()
      Dollarschwäche belastet Kursanstieg

      Technischer Kommentar von der Wall Street


      Der amerikanische Aktienmarkt hat in der vergangenen Woche eine beeindruckende Erholung vollführt. Doch damit könnte es jetzt zunächst einmal vorbei sein.

      Die technischen Bedingungen haben sich nach dem Urteil einschlägig orientierter Analysten besonders am Montag derart verschlechtert, daß ein weiterer Anstieg der Kurse zum gegenwärtigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich sei.

      Die Techniker weisen unter anderem immer wieder auf den massiven charttechnischen Widerstand hin, der sich über den weithin beachteten Indizes über Monate hinweg aufgebaut hat.

      Ihrer Meinung nach wäre es ein Wunder, wenn diese Hürde jetzt überzeugend genommen werden könnte.

      Ein weiteres Thema, das in diesen Tagen intensiv wird, ist die Frage, wie sich die Schwäche des Dollar, gemessen an seinem handelsgewichteten Index (TWI), auf die internationalen Kapitalströme und damit auch auf den amerikanischen Aktienmarkt auswirkt.

      Techniker stellen fest, daß die positive Korrelation zwischen beiden Größen zuletzt zusammengebrochen ist und daß mit der Dollarschwäche ein wesentlicher Stützpfeiler für die Wall Street ins Wanken geraten sein könnte.

      Die Begründung sei einfach: Der Markt müsse sich auf geringere Zuflüsse ausländischen Kapitals einstellen.

      Nick Kalivas von Refco, Chikago, der vor allem den Terminhandel mit amerikanischen Aktienindizes beobachtet, hebt auf die seit Monaten sehr geringe Anfälligkeit des Marktes für Schwankungen (Volatilität) ab.

      Seiner Ansicht nach ist dies ein baisseträchtiges Zeichen. Die Volatilität steige tendenziell, wenn die Kurse fielen, und sie gehe zurück, wenn die Kurse anzögen.

      Derzeit bewege sie sich auf extrem niedrigen Niveau. Gründe dafür seien Mutmaßungen über weitere Terroranschläge sowie die erneut aufgekommenen Zweifel an den Bilanzierungspraktiken und den Testaten der Wirtschaftsprüfer.

      Kalivas hält es für möglich, daß die Volatilität zunächst noch weiter sinkt, bevor die zugrundeliegende Baisse des Marktes wieder auflebt. Jedenfalls sei eine ausgedehntere Aufwärtsbewegung bei einer so geringen Volatilität, wie sie gegenwärtig herrsche, unwahrscheinlich.

      Richard McCabe, der Cheftechniker von Merrill Lynch, New York, erklärt, der Kursaufschwung an der Wall Street in der vergangenen Woche sei zwar auf den ersten Blick eindrucksvoll gewesen, doch derartige Bewegungen träten aller Erfahrung nach nicht nur zu Beginn eines bedeutenden Aufschwungs auf, sondern auch in der Nähe von Kursgipfeln.

      Sorge bereitet dem Analysten die unzureichende aufstrebende Dynamik, die er unter anderem an der Marktbreite mißt. Auch die Umsätze hätten zuletzt zu wünschen übriggelassen.

      Darüber hinaus böten die Stimmungsindikatoren ein gemischtes Bild. Sollten die Kurse in den nächsten Wochen bei nur mäßiger Dynamik weiter anziehen und sich auch die Stimmungsindikatoren weiter verschlechtern, könne dies gegen Ende des Frühjahrs oder zu Beginn des Sommers zu einer weiteren Schwäche führen.
      Dann könnten auch zurückliegende Tiefpunkte der Indizes abermals getestet werden.

      Ralph Acampora, der die Abteilung für Technische Analyse bei Prudential Financial in New York leitet, sieht den Standard & Poor`s 500 Index (S&P 500) in besserer Verfassung als den Nasdaq-Composite-Index.

      Wenn der gesamte Markt jetzt zögere, weiter nach oben zu streben, so wäre dies nach den jüngsten Kurssteigerungen nur zu verständlich.

      Daß sich die Marktbreite an der New York Stock Exchange zuletzt verschlechtert habe, erklärt Acampora mit einer Rotation weg von zweitrangigen Aktien und hin zu den nachhinkenden Technologiewerten. Das Hin und Her werde wohl anhalten, doch sei dies wohl als Teil des Prozesses zu werten, der auf die Bildung eines soliden Bodens hinauslaufen dürfte.

      Acampora hält derzeit folgende Aktien für technisch interessant: Zebra Technologies, Oceaneering International, Duke Realty, Ocean Energy, Cincinnati Financial, Office Max, Dial Corp., Staples und Bank One.

      Rick Bensignor, Techniker bei Morgan Stanley Dean Witter, New York, gelangt nach einer Untersuchung der langfristigen Tendenzen am amerikanischen Aktienmarkt zu dem Schluß, daß bei den einzelnen Indizes gravierende strukturelle Veränderungen eingetreten sind.

      Er hält es für unwahrscheinlich, daß die Indizes in den nächsten Jahren die 2000 verzeichneten Höchststände wieder erreichen können.

      So meint er konkret, der S&P 500 zum Beispiel dürfte in den nächsten zwei bis vier Jahren nicht über den Bereich von 1240 bis 1375 Punkten nach oben vorstoßen. Ausgedehntere Aufwärtsbewegungen sollten daher zum Verkaufen genutzt werden, meint er.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 21.05.02
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 22:59:31
      Beitrag Nr. 90 ()
      Der Fußball rollt bei der WM auch für Anleger


      Auch die Anleger können von diesem Thema profitieren. Denn neben möglichen Wetten auf die Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Korea gibt es auch Zertifikate und Optionsscheine, die sich mit dem Thema Fußball und Weltmeisterschaft (WM) beschäftigen.

      Das erste dieser Art ist das im Oktober 2000 von WestLB Panmure aufgelegte WM-Select-Zertifikat, das allein seit Jahresbeginn mehr als 30 Prozent an Wert gewonnen hat.

      Auf Sicht von sechs Monaten betrug das Plus sogar rund 45 Prozent. Damit zeigte der Titel nach Angaben des Finanzportals Zertifikateweb.de die beste Wertentwicklung unter in Deutschland gehandelten Aktienkorb- und Strategiezertifikaten.

      Das Papier zielt auf die WM 2006 und setzt sich aus einem Korb (Basket) von verschiedenen Aktien zusammen. "Wir haben aus verschiedenen Branchen wie Bau, Medien und Sportartikelhersteller, aber auch Touristik und Konsum die Werte ausgewählt, die von diesem Sportereignis profitieren könnten", erklärt Marc Pawlak von WestLB Panmure. Im Korb des Zertifikats befinden sich daher Adidas-Salomon, Bilfinger Berger, CTS Eventim, Dyckerhoff, Hochtief, Holsten Brauerei, Kinowelt Medien, Preussag, Pro Sieben Sat.1 Media, Puma und Sunburst, die alle gleich gewichtet sind.

      Die Anleger nehmen mit dem Kauf eines derartigen Zertifikats an der Wertentwicklung der im WM Select Basket enthaltenen Aktien teil, ohne sie direkt zu kaufen.

      Steigen die Kurse der Aktien über das zum Emissions- beziehungsweise Kaufzeitpunkt verzeichnete Kursniveau, profitieren die Anleger von der positiven Wertentwicklung. Bei sinkenden Aktienkursen tragen die Investoren jedoch das uneingeschränkte Verlustrisiko.

      Mit dem Zertifikat erwerben sie den Anspruch auf die Zahlung eines nach den Bedingungen festgestellten Referenzbetrages am Fälligkeitstag, der sich aus den Schlußkursen der enthaltenen Aktien berechnet. Eine Verzinsung erfolgt nicht. Die Laufzeit endet am 10. Juli 2006. Der Handel des WM-Select-Zertifikats findet an den Börsen im Freiverkehr in Düsseldorf und Frankfurt und in Stuttgart an der Euwax statt.

      Dabei erklärt sich freilich der große Erfolg des Zertifikats mit Blick auf die teilweise deutlichen Kurssteigerungen der einzelnen Werte. So verzeichneten Pro Sieben Sat.1 seit Jahresbeginn einen Kursgewinn von knapp 90 Prozent. Die Aktien von Puma legten mehr als 80 Prozent zu, Hochtief weisen ein Kursplus von fast 50 Prozent auf. Damit führen diese drei Werte die Liste der Kursgewinner im M-Dax an.

      Seit dem 16. April 2002 gibt es auch von Goldman Sachs Papiere, die sich mit dem Thema Fußball befassen.

      Mit dem GS Soccer Fever Japan 2002 Basket haben die Anleger hier mit zwei verschiedenen Optionsscheinen und einem Zertifikat die Möglichkeit, kurzfristig auf die in wenigen Tagen beginnende WM zu spekulieren.

      Die Laufzeit der Papiere endet jeweils am 17. Juli 2003. Die Titel werden ebenfalls aus einem Korb von Aktien gebildet, die von dem Fußballereignis profitieren könnten. Der börsliche Handel erfolgt in Stuttgart und Frankfurt. "Durch die WM wird eine zusätzliche Kaufkraft von 975 Millionen bis 1,6 Milliarden Euro geschaffen, die in relativ kurzer Zeit einer begrenzten Anzahl von Sektoren und Unternehmen zugute kommt", sagt Martin Pankau, Japan-Experte bei Goldman Sachs.

      Dabei seien Fluggesellschaften, Eisenbahnunternehmen, Fernsehsender und Brauereien die offensichtlichen Gewinner.

      Daneben werde aber auch der inländische Konsum stimuliert. Durch die Zeitverschiebung sei vor allem für die Unterhaltungselektronikbranche etwa bei Aufnahme-, Abspiel- und Fernsehgeräten, aber auch bei Kameras und Spielesoftware eine wachsende Nachfrage erst im direkten Umfeld des Ereignisses zu erwarten.

      Wichtig sei allerdings, daß die Anleger zu den einzelnen Aktien und zum japanischen Aktienmarkt eine positive Einstellung hätten und sich nicht nur am Thema Fußball orientierten, meint Pankau.

      In dem Aktienkorb von Goldman Sachs finden sich etwa die Titel von All Nippon Airways, West Japan Railways, Kirin Brewery und Fuji Television und zudem von Fuji Photo, Pioneer, Sony, Toshiba, Victor (JVC) sowie der Softwarehersteller Nintendo und Sega.

      Derartige Zertifikate oder Scheine, die sich auf Ereignisse beziehen, werden den Themenpapieren zugeordnet. Fachleute sehen in ihnen Exoten.

      "Fußballzertifikate zählen zu den Spaßprodukten im Finanzbereich", sagt Florian Schopf von Euwax Broker AG, dem skontroführenden Makler des Derivatesegments der Stuttgarter Börse. Hier wurden im April rund 37 Prozent der börslichen Umsätze bei Zertifikaten und 82 Prozent bei Optionsscheinen abgewickelt.

      Nichtsdestoweniger könne der Anleger auch von ausgefallenen Papieren kräftig profitieren, wie der Blick auf das WM-Zertifikat der WestLB zeige. Die Nachfrage nach diesen ausgefallenen Produkten und Themenzertifikaten insgesamt ist jedoch eher gering.

      Sowohl WestLB Panmure als auch Goldman Sachs sprechen von einem bisher nur verhaltenen Anlegerinteresse an den Fußballprodukten. Dabei sind Themenzertifikate nach Ansicht von Experten zur Depotbeimischung geeignet.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 21.05.02
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 22:49:09
      Beitrag Nr. 91 ()
      21.05.2002

      Ferrari wird es wieder tun


      Ferrari wird an der Stallorder festhalten. Daran besteht kein Zweifel. Auf Siegeinlauf Barrichello sollte man beim Rennen in Monte Carlo vielleicht nur dann wetten, wenn man von einem Ausfall von Michael Schumacher überzeugt ist. Sollte sich der Weltmeister im Feld halten und sich zwischen ihm und seinem Stallkollegen abermals ein Zweikampf um den Sieg entspinnen, dann wird Schumacher wieder bevorzugt.

      Bei Ferrari hat man die ganze Aufregung ohnehin nicht verstanden und will auch deshalb an der Strategie fest halten. Man hat ein Ziel, und das heisst Weltmeisterschaft. Die will man um jeden Preis holen. Das bekräftigte Ross Brawn in einem Interview mit Welt am Sonntag. Der Technische Direktor von Ferrari sagte dazu: "Wenn es im Rennen um wichtige WM-Punkte für das Team geht, dann werden wir uns weitere strategische Entscheidungen vorbehalten. Es geht um Ferrari und um den Erfolg für das Team."

      Das ist alles was zählt. Und das wurde in der letzten Woche zur Genüge erklärt. Das wird man vermutlich auch am 26. Juni bei der Anhörung der FIA erklären. Was man dort Ferrari genau vorwerfen wird, das ist noch nicht heraussen. Die Stallorder wird es wohl nicht sein, denn die ist legitim und bis zur Anhörung wird man die vielleicht auch noch das eine oder andere erleben können. Darauf sollten sich die Fans einstellen...
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 22:54:30
      Beitrag Nr. 92 ()
      21.05.2002

      Barrichello glaubt weiter an den Sieg


      Ferrari hat angekündigt auch in Monaco Stallorder einzusetzen, wenn das notwendig wäre. Dennoch glaubt Rubens Barrichello, dass er den Sieg holen kann. Ausgeschlossen ist das auch nicht. Es müsste nur der Fall eintreten, dass Michael Schumacher nicht direkt hinter ihm liegt oder gar ausfällt. Auf jeden Fall ist der Brasilianer guten Mutes. Über die mediale Unterstützung und die der Fans hat sich Barrichello sehr gefreut, dennoch will er sich nach vorne orientieren und nicht mehr allzu viel an das Wochenende von Österreich denken.

      Dass ihn der grosse Protest seitens der Öffentlichkeit überraschte, das erklärte der Ferrari-Pilot so: "Ich war von der Reaktion des Publikums und den Vertretern im Medienzentrum nach dem Grand Prix von Österreich überrascht. Natürlich hätte ich diese Nachricht über Radio lieber nicht bekommen, aber das war eine Diskussion zwischen mir und dem Kommandostand. Ich fühle mich so, als hätte ich das Rennen gewonnen."

      Dementsprechend zuversichtlich blickt Barrichello auch nach Monaco und erklärte dazu: "Für mich ist die Saison noch immer offen, und ich konzentriere mich auf meine Rennen. Ich durchlebe gerade generell eine sehr gute Zeit und ich werde in Monaco mein Bestes geben. Ich weiss, dass ich gut genug fahre um Rennen gewinnen zu können. Das Wochenende in Österreich war schon erstaunlich. Jeder konnte sehen wie gut es für mich lief. Was in Österreich passierte, das ist Vergangenheit. Ich kann erhobenen Hauptes nach Monaco gehen und mit auf ein wirklich gutes Wochenende freuen."

      Wie gross die Freude danach sein wird, oder ob wir wieder Barrichellos Tränen sehen werden, das bleibt abzuwarten. Fest steht, dass dem Brasilianer der F2002 äusserst gut liegen dürfte und mit genügend Selbstvertrauen ausgestattet, könnte er in Monaco ja wieder über sich hinaus wachsen.


      :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 23:00:15
      Beitrag Nr. 93 ()
      22.05.2002

      Harsche Kritik von Johnny Herbert an Schumacher


      In wenigen Tagen steht schon der nächste Grand Prix am Programm. Dennoch ist der letzte noch nicht vergessen. Auch nicht bei Johnny Herbert. Der Engländer hat sich nun gegenüber dem London Evening Standard über seinen ehemaligen Stallkollegen gar nicht kollegial geäussert. Herbert ist bei Benetton gemeinsam mit Michael Schumacher in einem Team gefahren und weiss nur zu gut wie das ist.

      Das erklärte er auch in dem Interview, in dem er sagte: "Ich weiss wie es ist der Teamkollege von Michael zu sein. Ich hätte mich in seiner Situation nicht so benommen wie er, weil ich dann nie das Gefühl hätte, wirklich Weltmeister zu sein. Drei seiner vier Titel hat er mit Hilfe gewonnen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Ayrton Senna und Alain Prost so etwas jemals gebraucht hätten. Ich verstehe nicht, wie er sich als Weltmeister fühlen kann, wenngleich ich glaube, dass er es auch heuer wieder wird."

      Das ist ein scharfer Schuss gegen des Weltmeisters Bug. Johnny Herbert steht mit dieser Meinung allerdings nicht alleine da. Es gibt einige, die an der Grossartigkeit von Michael Schumacher zweifeln. Schon alleine deshalb, weil er sich in einem Team nie mit einem wirklichen Spitzenfahrer messen musste. So erfolgreich der Deutsche auch noch sein wird, ein kleiner Schatten wird wohl immer auf diesen Erfolgen liegen.

      Dabei darf aber auch nicht vergessen werden, dass man nicht weiss, wie das Michael Schumacher selbst entscheiden würde, wenn es an ihm läge. Das tut es aber nicht, sondern an Ferrari. Das weiss auch Johnny Herbert. Der ehemalige Formel-1-Fahrer sprach sich gegen die Vorgangsweise von Ferrari aus, indem er dazu sagte: "Der einzige Punkt beim Rennfahren ist, dass der beste Mann gewinnen soll." Das mag auch der ursprüngliche Gedanke des Rennfahrens gewesen sein. Die Zeichen der Zeit sind allerdings unaufhaltsam und die stehen eindeutig auf Business.
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 23:16:33
      Beitrag Nr. 94 ()
      Quelle: Die Zeit 23.05.2002




      Die Wahrheit über den Euro

      Verbraucher jammern über Wucher, Finanzminister Eichel ruft zum Boykott unverschämter Einzelhändler auf. Zu Recht? Die ZEIT veröffentlicht die neuesten Preisänderungen aller Produkte auf der Einkaufsliste des deutschen Durchschnittshaushalts

      Von R. von Heusinger und W. Uchatius



      Es waren einmal viele kluge Leute, die behaupteten, Geld sei so eine Art Metermaß, nichts weiter. Eine Recheneinheit, die einem sagt, wie lange man arbeiten muss, bis man sich ein neues Auto kaufen kann, oder wie viel das Pfund Butter wert ist im Vergleich zum halben Kilo Margarine. Geld verstehen war nur ein anderer Ausdruck für: rechnen können. Aber das ist lange her.

      Ungefähr fünfeinhalb Monate.

      Damals wurde der Euro eingeführt, und wenn man vor dem Jahreswechsel Ökonomen fragte, wie sich die neue Währung auf die Wirtschaft auswirken werde, war die Antwort: Gar nicht! Künftig koste in Deutschland alles in etwa die Hälfte, und jeder verdiene nur noch in etwa die Hälfte. Real bleibe also alles beim Alten. Ganz einfach.

      Ganz kompliziert. Nicht einmal ein halbes Jahr später trägt der Euro den Beinamen Teuro. Tomaten: plus 64 Prozent, Kartoffeln: plus 53 Prozent, Glühlampen: plus 13 Prozent - Bild beklagt fast täglich dreiste Preiserhöhungen, Bundesfinanzminister Hans Eichel empfiehlt, besonders unverschämte Einzelhändler zu boykottieren. Es scheint, die Ökonomen haben sich wieder einmal geirrt. In der deutschen Euro-Wirtschaft des Jahres 2002 ist nichts beim Alten geblieben, sondern alles ist teurer geworden.

      Wirklich? Den Zweifel sät das Statistische Bundesamt. Nach dessen Aussage lag die Preissteigerungsrate in Deutschland im April bei nur 1,6 Prozent. Trotz Tomaten, Kartoffeln, Glühlampen. Irgendetwas stimmt da nicht.

      Ein Grund, sich die Statistik genauer anzusehen. Ihre Basis sind 60 000 Haushalte - vom Single-Yuppie bis zur alleinerziehenden Sozialhilfeempfängerin. 1995 schrieben sie das ganze Jahr lang auf, was sie konsumierten. So entstand der Einkaufszettel des Durchschnittshaushalts: 750 Produkte und Dienstleistungen. Der so genannte Warenkorb.

      Jeden Monat durchkämmen 560 Mitarbeiter der Statis-tischen Landesämter die Supermärkte und Boutiquen in 190 Dörfern und Städten. Für jedes der 750 Produkte melden sie im Schnitt 450 Preise. So ergibt sich die durchschnittsdeutsche Preisveränderung etwa der Salatgurke. Die ist seit April 2001 nicht teurer, sondern billiger geworden: minus 18,1 Prozent.

      Dagegen muss man für Tomaten tatsächlich mehr bezahlen (plus 51,9 Prozent), genauso für Weißkohl (plus 33,1 Prozent) und Tabak Feinschnitt (plus 15 Prozent). Nur wirkt sich das kaum auf die gesamtwirtschaftliche Preissteigerung aus. Tomaten haben für das Budget des Durchschnittshaushalts wenig Bedeutung. So viel Gemüse essen die Deutschen nicht. Die Tomate geht mit einem Gewicht von nur 0,95 Promille in die Gesamt-Preissteigerung ein. Ähnlich geringen Einfluss hat die Hilfe von Rechtsanwälten (0,97 Promille), die übrigens billiger wurde (minus 1,5 Prozent). Genau wie Tintenstrahldrucker (minus 17,2 Prozent) und die Miete für Ferienwohnungen (minus 6,7 Prozent), die das Haushaltsbudget viel stärker belasten. Macht für alle Produkte zusammen nur plus 1,6 Prozent. Trotz Euro.

      Das bestätigt auch eine Studie der Uni Erlangen-Nürnberg, die 1213 Produkte untersuchte. Woher also die Aufregung? Sie rührt erstens daher, dass der Warenkorb zwar den Verbrauch des Durchschnittshaushalts spiegelt, viele reale Singles und Familien aber anders konsumieren. Sinkt der Preis von Druckern, profitiert nur, wer sich einen kauft. Wird Tabak teurer, stört das Nichtraucher wenig. Die individuelle Preissteigerung kann stark von der gesamtwirtschaftlichen abweichen.

      Sie hat zweitens damit zu tun, dass der Mensch kein kühler Rechner ist. Psychologen der Uni München legten Testpersonen Speisekarten vor, mit alten D-Mark und neuen Euro-Preisen. Die Probanden sahen Preiserhöhungen selbst bei exakter Umrechnung. Ein Effekt wie vor 30 Jahren in Großbritannien. Als man dort die Währung auf das Dezimalsystem umstellte, klagten viele über hohe Preise. Tatsächlich waren die weitgehend die alten - die Zahlen waren neu. Die meisten Leute aber wissen gar nicht, was etwa ein Glas Sauerkirschen kostet. Dann kommt der Euro - und der Verdacht, die Kirschen seien früher billiger gewesen. Waren sie nicht. Sauerkirschen in Gläsern: minus 15,2 Prozent.

      Ungeschickterweise haben die Einzelhändler gerade jene Preise erhöht, die jeder im Kopf hat, auch das weist das Statistische Bundesamt nach: Brötchen (plus 7,3 Prozent), H-Milch (plus 11,8 Prozent). Dass gleichzeitig Heizöl (minus 6,7 Prozent) und Gas (minus 6,0 Prozent) billiger wurden, hat zwar für das Budget des Durchschnittshaushalts größeres Gewicht. Aber Gas und Öl kauft man nicht jeden Tag. Von Brötchen und Milch schliesst es sich dann leicht auf Farbfernseher oder Personalcomputer, obwohl auch die jetzt billiger sind. Die Erwartung schafft sich das Ergebnis.

      Und plötzlich ist nichts mehr beim Alten.
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 07:34:00
      Beitrag Nr. 95 ()
      News 23.05.2002 - 00:58
      FOKUS 3-Gerüchte über Bin-Laden-Festnahme stützen US-Börsen
      (Neu: Gerüchte über angebliche Bin-Laden-Festnahme)

      New York, 22. Mai (Reuters) - Marktgerüchte über eine angebliche Festnahme des moslemischen Extremisten Osama bin Laden haben die US-Börsen im späten Geschäft ins Plus getrieben und für freundliche Schlusskurse gesorgt. Nach Sitzungsende dementierte das US-Militär jedoch die Gerüchte.

      Der Blue-Chip-Index Dow Jones stieg zum Handelsschluss um 0,52 Prozent auf 10.157,88 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-Index verzeichnete ebenfalls ein Plus von 0,56 Prozent auf 1673,45 Zähler, während der breiter gefasste Standard & Poor`s Index 0,57 Prozent höher bei 1086,02 Zählern aus der Sitzung ging.

      Im Handelsverlauf hätten die wachsende Nervosität nach Warnungen vor neuen Anschlägen in den USA sowie die Orientierungslosigkeit der Anleger über die Entwicklung der wirtschaftlichen Erholung die Märkte noch belastet, sagten Martteilnehmer. "Der Terrorismus zieht immer noch das Hauptaugenmerk auf sich", sagte Robert Basel, Händler bei Salomon Smith Barney. Am Dienstag hatten US-Behörden vor möglichen Attentaten auf Wahrzeichen in den USA gewarnt. Die New Yorker Brooklyn Bridge wurde am Mittwoch für eine Stunde geschlossen, weil die Behörden wegen eines verdächtigen Pakets ermittelten.

      Erst als Anleger, die zuvor auf fallende Kurse spekuliert hatten, nach den Bin-Laden-Gerüchten wieder Käufe tätigten, drehten die Indizes ins Plus, sagte Keith Gertsen, Händler bei der Deutschen Bank.

      Die Titel von WorldCom <WCOM.O> schlossen rund 16 Prozent im Plus bei 1,65 Dollar und waren die am meisten gehandelten Papiere an der Nasdaq. Zuvor hatte das Unternehmen Kosteneinsparungen von 284 Millionen Dollar jährlich angekündigt.

      Das am meisten gehandelte Papier an der New York Stock Exchange war die Aktie des US-Bekleidungsherstellers GAP <GPS.N> . Der Kurs sank rund 14 Prozent auf 13,71 Dollar, nachdem das Unternehmen den Rücktritt von Konzernchef Millard Drexler bekannt gegeben hatte.

      Aktien von Einzelhandelsunternehmen verzeichneten Kursverluste, was Händler auf Sorgen der Anleger zurückführten, dass die Verbraucherausgaben langsam abnehmen könnten. So gaben die Titel des Bekleidungshändlers TJX Co <TJX.N> 0,5 Prozent auf 20,85 Dollar ab. Händler sehen die Entwicklung der US-Wirtschaft stark von den Ausgaben der Verbraucher abhängig. "Die Leute haben den Eindruck, dass die Verbraucher erst einmal eine Pause einlegen", sagte Stephen Massocca, Händler bei Pacific Growth Equities.

      Software-Titel verzeichneten Kursverluste, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs die Einschätzung geäußert hatte, dass das zweite Quartal für den Sektor besonders hart werden könne. Siebel Systems <SEBL.O> gaben in der Spitze sieben Prozent auf 19,64 Dollar nach.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,15 Milliarden Aktien den Besitzer. An der Nasdaq wurden mehr als 1,73 Milliarden Aktien gehandelt.

      lbo/mer
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 19:42:52
      Beitrag Nr. 96 ()
      News 23.05.2002 - 17:12
      US-Patrouillenflugzeuge beschießen Ziele im Irak
      Washington, 23. Mai (Reuters) - US-Flugzeuge haben zum zweiten Mal in dieser Woche Anlagen der irakischen Luftverteidigung im Südirak beschossen.

      Das zuständige US-Kommando in Tampa im US-Bundesstaat Florida teilte am Donnerstag mit, mit Präzisionswaffen seien zwei Anlagen der irakischen Luftverteidigung zerstört worden, die Flugzeuge der Alliierten bedroht hätten. Alle Flugzeuge seien unversehrt zurückgekehrt. Am Montag hatte der Irak gemeldet, bei einem ähnlichen Angriff der USA seien vier Personen verletzt worden.

      Die Flugverbotszonen im Irak waren nach dem Golfkrieg 1991 eingerichtet worden. Damit wollen die Alliierten die im Norden und Süden des Irak lebenden ethnischen Minderheiten vor Übergriffen der Armee von Präsident Saddam Hussein schützen.

      eju/bek
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 21:40:42
      Beitrag Nr. 97 ()
      Terrorangst treibt Goldpreis


      Die Gold-Story bleibt intakt. Am Mittwoch ist die Feinunze Gold in London zeitweise auf über 319 Dollar gestiegen, getrieben von den neuen Ängsten um mögliche Terroranschläge in den USA und die Zuspitzung im Kaschmir-Konflikt. Um 23.00 Uhr MEZ wurde sie knapp unter 318 Dollar gehandelt.

      Der Goldpreis hat damit dank eines Plus von 14 Prozent seit Jahresanfang den höchsten Stand seit Oktober 1999 erklommen. Im Sog des Goldes ist auch Silber gefragt. Der Preis dieses Edelmetalls bewegt sich mit 4,83 Dollar je Unze auf einem neuen Einjahreshoch.

      Klar, dass vor dem Hintergrund steigender Gold- und Silberpreise auch die Minenaktien gefragt bleiben .

      So verbesserte sich AurionGold, der an der Produktion gemessen größte Minenbetreiber Australiens, in Frankfurt um 2,6 Prozent auf 2,00 Euro. In den USA steigen am Mittwoch die Anteilsscheine von Newmont Mining, dem weltgrößten Goldproduzenten, um weitere 21 Cents auf 31,02 Dollar. Und in Südafrika markierten die drei größten Goldproduzenten, AngloGold, Gold Fields und Harmony Gold Mining neue Rekordkurse.


      Neue Terrorwarnungen als Kursstütze

      Händler sehen die Preisfindung bei Gold und Silber gestützt von den Unsicherheiten in der Politik und an den Aktienbörsen. Speziell der Goldpreis sei vor diesem Hintergrund gut nach unten abgesichert, heißt es. Allerdings sei zu beachten, dass im Zuge der anziehenden Notierungen zuletzt die physische Nachfrage nachgelassen habe.

      Doch dies scheint derzeit das neu erwachte Interesse am Edelmetall nicht bremsen zu können. Sehr ernsthafte Warnungen vor neuen Terroranschlägen durch führende US-Politiker lassen derzeit das Gold ganz einfach seinen verloren gegangen geglaubten Status als Hort der Sicherheit zurückgewinnen. „Die Leute gehen raus aus verbrieften Anlagen und rein in Rohstoffe, und davon profitiert das Gold“, erklärt John L. Jonston, Händler bei Refco Inc., das Phänomen.


      Immer mehr Anleger entdecken das Anlagethema Gold

      Die veränderte Einstellung der Anleger lässt sich auch an der jüngsten Reaktion auf die Bekanntgabe der Quartalszahlen von Newmont Mining ablesen.

      Obwohl das Zahlenwerk hinter den Erwartungen zurück blieb, hielten sich die Kursabschläge in Grenzen. Die Aktie bewegt sich trotzdem weiter in der Nähe eines Vierjahreshoch. Dabei sind gerade viele der führenden und größten Goldminenfirmen nicht mehr niedrig bewertet.

      Aber da erst nach und nach immer mehr Anlegerkreise auf den fahrenden Zug aufspringen, dürfte der Aufwärtstrend trotzdem noch eine Zeit lang anhalten.


      Quelle: FAZ, 23.05.02
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 23:51:03
      Beitrag Nr. 98 ()
      HB": Viele Gesellschaften am Neuen Markt kaum noch versicherbar
      Düsseldorf (vwd) - Angesichts der jüngsten Skandale am Neuen Markt wird es für Unternehmen der Wachstumsbörse immer schwieriger, eine Haftpflichtversicherung für ihre Manager abzuschließen. "Viele Gesellschaften vom Neuen Markt sind heute kaum noch versicherbar, und wenn, dann wird das sehr teuer", sagte Horst Ihlas vom US-Versicherer Chubb dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Die Managerhaftpflicht-Policen (Directors & Officers-Policen, D&O) schützen Führungskräfte davor, dass sie mit ihrem Privatvermögen für Fehlentscheidungen und die daraus entstehenden Schäden haften müssen.



      Betroffene Vorstände wehren sich: "Wir finden es skandalös, dass die Zugehörigkeit zum Neuen Markt bereits ein Risikoraster darstellt", zitiert die Zeitung Helmut Kruppke, Vorstandsvorsitzender des Nemax-50-Unternehmens IDS Scheer. Die Versicherer würden die Unternehmen in "Sippenhaft" nehmen. Für die Anbieter der D&O-Policen haben die Pleitewelle in Deutschland und das Kursdebakel am Neuen Markt teure Folgen. Die Schadensmeldungen haben "deutlich zugenommen", bestätigte Oliver Sieg, Rechtsanwalt und D&O-Experte der Kanzlei Nörr Stiegenhofer Lutz in Düsseldorf dem "Handelsblatt".



      Die Versicherer reagieren mit Preiserhöhungen: "Bei einem Großrisiko wie der Versicherung von Vorständen eines DAX-Unternehmens gibt es Prämienerhöhungen von bis zu mehreren 100 Prozent. Im Schnitt werden die Policen um zehn bis 20 Prozent teurer", sagte Michael Rieger-Goroncy, Abteilungsleiter D&O bei der ACE-Versicherung Deutschland.


      vwd/12/23.5.2002/nas

      23. Mai 2002, 21:57
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 18:48:34
      Beitrag Nr. 99 ()
      News 24.05.2002 - 18:39
      Telekom - Fehlbetrag wird 2002 auf 5,5 Milliarden Euro steigen
      Berlin, 24. Mai (Reuters) - Die Deutsche Telekom <DTEGn.DE> wird im laufenden Geschäftsjahr nach den Worten ihres Finanzvorstandes Karl-Gerhard Eick mit voraussichtlich 5,5 Milliarden Euro den höchsten Verlust der Konzerngeschichte ausweisen.

      In einem am Freitag vorab veröffentlichten Interview der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) sagte Eick, "in diesem Jahr werden wir mit wahrscheinlich 5,5 Milliarden Euro den bisher höchsten Fehlbetrag ausweisen." In den Folgejahre bis 2004 werde "aus heutiger Sicht" voraussichtlich zwar jeweils noch ein Verlust ausgewiesen, der sich jedoch auf Grund des "sehr gut laufenden operativen Geschäfts höchstwahrscheinlich verringern" werde. Überschüsse seien in den Jahren 2003 und 2004 nur dann zu erwarten, wenn "ein Börsengang oder außerordentliche Anlagenabgänge" zusätzliche Einnahmen brächten.

      sac/pag
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 20:45:20
      Beitrag Nr. 100 ()
      News 24.05.2002 - 20:39
      FBI weitet Warnungen aus - Es droht Taucher-Terror
      Washington, 24. Mai (Reuters) - Das amerikanische Bundeskriminalamt FBI hat seine Warnungen vor Terroranschlägen am Freitag ausgeweitet. Das FBI teilte mit: "Zwar gibt es keine Beweise einer Einsatzplanung für Angriffe in den Vereinigten Staaten mit Tauchern, doch es gibt Informationen über den Wunsch, solche Fähigkeiten zu erlangen." Die Bundespolizei forderte die Bevölkerung auf, ihr alles Verdächtige zu melden.

      Ein FBI-Sprecher betonte, er handel sich um "unbewiesene Informationen", die nur vorsichtshalber der Öffentlichkeit mitgeteilt würden. "Es gibt keinen Grund zur Panik", sagte er einen Tag nach der Warnung des Verkehrsministeriums vor der Möglichkeit von Anschlägen auf den Schienen- und Straßenverkehr in den USA. Auch das Ministerium stützte sich auf unbestätigte Informationen.

      Zuvor hatte das FBI gewarnt, über acht Monate nach dem Anschlag moslemischer Extremisten auf das World Trade Center am 11. September sei New York wieder in Gefahr. Denkbar seien Anschläge auf die Freiheitsstatue und die Brooklyn Bridge. Vorangegangen waren Terror-Warnungen Vizepräsident Dick Cheneys und des FBI-Direktors Robert Mueller. Ein prominenter Senator, John McCain aus Arizona, hat die Ansicht vertreten, die Warnungen würden früher oder später von niemandem mehr ernst genommen werden, wenn sie sich weiter häuften.

      kjf
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 19:25:47
      Beitrag Nr. 101 ()
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:38:11
      Beitrag Nr. 102 ()
      Was die Advance-Bank unter Preissenkungen versteht

      "Freuen Sie sich auf niedrigere Preise" prangt es einem aus der Überschrift eines Schreibens der Advance Bank entgegen.

      Von Anfang Juni an erhebt die zur Allianz gehörende Online-Bank neue Preise für Wertpapiertransaktionen und senkt sie "in den meisten Fällen", wie es schon in der nächsten Zeile einschränkend und verräterisch heißt.

      Ihre Preissenkungen kündigt die Advance Bank in dem Brief denn auch weiter vollmundig an.

      So sinke die Provision für einen telefonisch erteilten Auftrag im Volumen von mehr als 50 000 Euro von 150 auf 139 Euro - rund 7 Prozent.

      Doch wie viele Kunden führen Transaktionen in diesem Umfang durch, zumal dies unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung impliziert, daß ein Kunde mehrere hunderttausend Euro im Depot haben müßte?

      "Selbst eine Order ab 10 000,01 Euro wird im Internet und per Telefon um einen Euro billiger", jubilieren die Banker weiter. Auf deutsch: Beim Auftrag über das Internet spart man in diesem Fall dann ein Dreißigstel, über das Telefon ein Sechzigstel der bisherigen Provision.

      Um ihre Kunden nicht weiter zu belästigen, verschweigt die Bank in ihrem Brief, daß sie wohl für den Großteil von ihnen die Preise nicht gesenkt, sondern vielmehr kräftig erhöht hat.

      Wer einen Auftrag bis 10 000 Euro per Telefon oder Fax erteilt, zahlt nicht mehr 30 Euro, sondern stolze 39 Euro - 30 Prozent mehr. Per Internet, WAP oder Sprachcomputer sind es bei einem Auftrag bis 10 000 Euro sogar fast 50 Prozent mehr - von 15 Euro auf 22 Euro. Beides wird mit keinem Wort erwähnt.

      Wer also bisher glaubte, mit einem Dutzend Wertpapierpositionen in seinem Depot in der Größenordnung von jeweils rund 10 000 Euro ein stattliches Sümmchen auf die Seite gebracht zu haben und damit auch ein interessanter Kunde gerade für ein Institut vom Schlag der Advance Bank zu sein, erfährt mit Hilfe dieses Schreibens, daß er wohl doch nicht zur Zielkundschaft dieses Instituts und des großen Allfinanzdienstleisters als Muttergesellschaft im Hintergrund gehört.

      Nun sind vom Volumen abhängige Ausführungsprovisionen ohnehin ein Unding für den Teil der Provision, der über die Maklergebühren hinausgeht.

      Für die Bank selbst macht es im Zeitalter der viel gepriesenen und teuer gekauften technischen Abwicklungsplattformen kaum einen Unterschied, ob sie einen Auftrag in der Höhe von 10 000 Euro, 20 000 Euro oder 50 000 Euro abwickelt.

      Die Advance Bank verlangt jedoch, prozentual gesehen, für einen Auftrag über 50 000 Euro und mehr jetzt immer noch annähernd das gleiche wie bisher für einen Telefonauftrag bis 10 000 Euro.

      Der Sinn einer Preisdifferenzierung an einer Stelle, die im Wettbewerb um die Kunden nicht wirklich entscheidend sein dürfte, erschließt sich kaum.

      Aber wahrscheinlich ist es von der Advance Bank so gewollt, daß "kleine" Kunden über eine Erhöhung der Preise zwischen 30 und 50 Prozent den Kopf schütteln, während es für jemanden, der 50 000 Euro - zur Erinnerung: knapp 100 000 DM - in einer einzigen Transaktion umschichtet, kaum einen Unterschied bei seinen Anlageentscheidungen macht, ob er dafür künftig 11 Euro und damit 7 Prozent weniger zahlt.

      Unter dem Strich war der Brief für die meisten Kunden der Bank dann wohl doch die Vorankündigung einer "saftigen Rechnung". Weiter so, Advance Bank!


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 25.05.02
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 20:08:08
      Beitrag Nr. 103 ()
      #1 von gr8stox 26.05.02 19:02:32 Beitrag Nr.: 6.490.628 6490628
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken MARSCHOLLEK,LAUT.U.P.O.N.

      MLP: Nebelkerzen aus Heidelberg
      [ 26.05.02, 12:18 ]
      Von Redaktion Börse Online



      Um die Glaubwürdigkeit von MLP ist es schlecht bestellt. Nachdem unsere Titelgeschichte aus Heft 21/2002 "Die wahre MLP-Story" einen Kursrutsch der MLP-Aktie auslöste, hat der Finanzdienstleister eiligst eine Pressekonferenz einberufen. Dort wollte der Vorstand unsere Zweifel ausräumen.

      Anstatt die fragwürdigen Finanzierungsrückversicherungen anschaulich zu erläutern, legten die Heidelberger den Pressevertretern "Zeugenaussagen" gegen BÖRSE ONLINE vor. Diese drohen zu einem Eigentor zu werden.

      Bei den Unterlagen befand sich eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Mannheim, in der MLP den dortigen Sprecher Hubert Jobski wie folgt zitiert: "Mangels Bestehen eines Anfangsverdachts wurde und wird ein Ermittlungsverfahren gegen MLP nicht eingeleitet." "Das habe ich nicht sagt und ist falsch", äußerte sich Jobski auf Nachfrage von BÖRSE ONLINE.

      Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen, und somit ist die in die Zukunft gerichtete veröffentlichte Stellungnahme unrichtig, stellt Jobski klar. Nachdem der Sachverhalt von BÖRSE ONLINE richtig gestellt wurde, verschwand die angebliche "Zeugenaussage" flugs von der MLP-Webseite.


      Bislang konnten die Heidelberger keinen unserer Zweifel entkräften. Vorstandschef Bernhard Termühlen stützt sich lediglich darauf, dass die meisten Analysten keine Bilanzierungsprobleme bei MLP sehen.

      Eine Sonderprüfung des Jahresabschlusses und einen Wechsel des Wirtschaftsprüfers lehnte Termühlen dennoch ab. Die Heidelberger wollen nur die Bilanzierungspraxis der Rückversicherungsgeschäfts von KPMG und Deloitte & Touche überprüfen lassen.

      Damit wirft MLP Nebelkerzen. Die Rechtmäßigkeit der Bilanzierungsmethoden haben wir nie bezweifelt. Was bei jungen Lebensversicherungen zur Minderung der Verluste beiträgt, führt aber bei MLP zu hohen Gewinnausweisen, die versteuert und ausgeschüttet werden.

      Termühlen versucht Anlegern und Analysten weiszumachen, dass es keine Rückzahlungsverpflichtung gegenüber Rückversicherern gebe. Dennoch ist klar: Rückversicherer verschenken kein Geld. Wir bleiben dabei, dass die ausgewiesenen Rückversicherungserträge Darlehenscharakter haben. Wer Darlehen als Gewinne ausweist, versteuert und ausschüttet, lebt heute auf Kosten der Zukunft.

      (Artikel aus der Printausgabe von BÖRSE ONLINE Nr. 22/2002 vom 23. Mai, Seite 10)

      http://www.boerse-online.de/ac/de/dax/144233.html
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 20:47:01
      Beitrag Nr. 104 ()
      News 26.05.2002 - 20:44
      Brücke in USA durch Lastkahn zum Einsturz gebracht
      Webbers Falls, 26. Mai (Reuters) - Ein Lastkahn hat im US-Bundesstaat Oklahoma am Sonntag nach Polizeiangaben eine Brücke gerammt, die daraufhin auf einer Länge von rund 150 Metern einstürzte. Vermutlich sechs Menschen seien mit ihren Fahrzeugen 30 Meter tief in das Wasser gestürzt und dort eingeschlossen.

      Nach Angaben der Polizei wurden mindestens vier Menschen verletzt. "Es hörte sich wie eine Explosion an", berichtete ein Augenzeuge. Die Rettungsarbeiten seien von Bootsbesatzungen unterstützt worden. Taucher, Hubschrauber und ein schwimmender Kran wurden entsandt. Es wurde vermutet, dass es sich um ein Unglück gehandelt hat. Die Brücke spannt sich über den Arkansas Fluss und liegt etwa 160 Kilometer östlich der Stadt Oklahoma City.

      kae
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:07:15
      Beitrag Nr. 105 ()
      Deutschland bleibt Europas Schlußlicht

      Wachstumsschwäche durch Reformstau / Studie der EU-Kommission

      Ohne tiefgreifende Reformen auf dem Arbeitsmarkt wird Deutschland auch in den kommenden Jahren das Schlußlicht beim Wirtschaftswachstum in Europa bleiben.

      Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Kommission in einer Studie über die Gründe der seit Mitte der neunziger Jahre andauernden Wachstumsschwäche Deutschlands im Vergleich zu seinen EU-Partnern.

      Die Fachleute der Behörde schätzen, daß die deutsche Wirtschaft in überschaubarer Zukunft um durchschnittlich zwei Prozent im Jahr wachsen werde, während die gesamtwirtschaftliche Leistung der meisten EU-Partner um zweieinhalb Prozent zunehmen werde.

      Neben demographischen Gründen sei dafür vor allem die unzureichende Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich. Auch mit Blick auf die Ost-Erweiterung der EU und die alternde Bevölkerung seien Arbeitsmarktreformen dringend geboten.

      In ihrer hundert Seiten starken Analyse stellen die Beamten fest, das Deutschland als größte Volkswirtschaft der EU zwischen 1995 und 2001 ein reales Wachstum von durchschnittlich nur 1,6 Prozent erzielt habe. Dies lag um einen vollen Prozentpunkt unter dem der EU-Partner, wobei die in diesem Zeitraum besonders wachstumsstarken EU-Förderländer Spanien, Irland, Portugal und Griechenland nicht mitgerechnet wurden.

      Etwa zwei Drittel dieser deutlichen Wachstumslücke führen die Fachleute auf direkte wie indirekte Wirkungen der deutschen Wiedervereinigung mit dem fast totalen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit ostdeutscher Betriebe und den hohen Transferleistungen von West nach Ost zurück. Nach der ruhigeren Lohnexpansion seit Mitte der neunziger Jahre habe sich die Wettbewerbsfähigkeit der westdeutschen Industrie zwar gebessert, aber die der neuen Länder leide nach wie vor unter viel zu hohen Lohnstückkosten.

      Das verbleibende Drittel der deutschen Wachstumslücke führen die Fachleute von Wirtschaftskommissar Pedro Solbes auf den Zustand des Arbeitsmarktes zurück. "Das deutsche Potentialwachstum hätte während der zweiten Hälfte der neunziger Jahre um etwa 0,5 Prozent jährlich höher sein können, wenn sich Deutschland wie der Euro-Raum verhalten hätte", heißt es in dem Bericht.

      Die Partner hätten dank Reformen mehr Menschen in den Arbeitsprozeß bringen können, die Arbeitslosigkeit in den Nachbarländern sei zurückgegangen.

      Die Reformen in Deutschland seien nicht nur ausgeblieben, die Regierung Schröder/Fischer habe sogar neue Hemmnisse eingeführt.

      Ein nicht unbeträchtlicher Teil der ostdeutschen Arbeitskräfte habe keine Beschäftigungschancen mehr, weil die von den Gewerkschaften erstrittenen Lohnsteigerungen den Produktivitätsgewinn bei weitem überschritten hätten.

      Quelle: FAZ, 25.05.02
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:29:22
      Beitrag Nr. 106 ()
      wünsche euch beiden eine erfolgreiche woche.
      gruss f
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:02:17
      Beitrag Nr. 107 ()
      @financ
      Danke,
      ich wünsche Dir auch eine erfolgreiche Woche

      :):):)

      @Susanna

      Dir wünsche ich natürlich auch eine erfolgreiche Woche
      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:03:38
      Beitrag Nr. 108 ()
      Hallo financ

      danke, wünsche ich Dir auch. :)
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:09:37
      Beitrag Nr. 109 ()
      Danke schön, RCZ, wünsche Dir toi,toi,toi

      - auch bei Deinen Börsengeschäften. :):):)

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:10:34
      Beitrag Nr. 110 ()
      Susanna
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:22:56
      Beitrag Nr. 111 ()
      RCZ

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:59:33
      Beitrag Nr. 112 ()
      #1 von M_B_S 26.05.02 17:13:06 Beitrag Nr.: 6.490.163 6490163
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      Nukleare Katastrophe in Zentralasien rückt näher

      Hamburg, 25.05.2002: Heftige Regenfälle in Zentralasien drohen eine nukleare Katastrophe auszulösen, die Tschernobyl übertreffen könnte. Den Republiken Usbekistan, Kirgisistan und Tadschikistan droht durch wochenlange und ungewöhnlich heftige Regenfälle eine atomare Verseuchung ungeheuren Ausmaßes.

      Über dem fruchtbaren Fergana-Tal im Drei-Länder-Eck befindet sich eine alte Uran-Wiederaufbereitungsanlage aus der Sowjetzeit. Durch Überflutungen könnten nun tonnenweise hochgiftige Atomabfälle in den Maili Suu Fluss und ins gesamte Grundwasser des Tals gelangen.

      Lediglich eine dünne Schicht Kies, Sand und Lehm bedeckt die unzulänglichen Behälter für den Atommüll, in denen über zwei Millionen Kubikmeter teils hoch radioaktiven Abfalls vermutet werden. Die Strahlung liegt 10- bis 50-fach über dem international anerkannten Standard. Bereits jetzt ist kontaminierter Boden um die Container herum in die Flüsse des Tals gespült worden. Seit Jahrhunderten gilt das Fergana-Tal als der `Brotkorb` Zentralasiens. Mit seinen Feldern, Weiden und Obstgärten ernährt es Millionen von Menschen.

      Seit längerer Zeit schon warnen Umweltschützer vor der Gefahr. Die lokalen Behörden haben vergeblich die Sanierung der Lagerstätte gefordert. Nach Schätzungen des kirgisischen Parlaments wären dafür drei Millionen Dollar nötig - weit mehr als die betroffenen Länder aufbringen können oder wollen. Auch internationale Hilfe ist kaum in Sicht. Lediglich die Weltbank und Deutschland haben sich bisher bereit erklärt zu helfen. Derweil droht dem Fergana-Tal eine nukleare Katastrophe, die nach Expertenmeinung Tschernobyl noch übertreffen könnte.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 08:19:19
      Beitrag Nr. 113 ()
      Zunehmende Labilität an den Wertpapierbörsen


      Die europäischen Aktienmärkte werden sich an diesem Montag ohne aktuelle Anregungen von der Wall Street zurechtfinden müssen, denn wegen des Memorial Day bleiben die amerikanischen Finanzmärkte geschlossen.


      Ob die eindeutig negativen Vorgaben vom Freitag Einfluß auf das Geschehen in Europa zum Wochenbeginn nehmen, erscheint Analysten fraglich.

      Ihrer Ansicht nach bedeutet die Schwäche des amerikanischen Marktes vom späten Freitag nur, daß niemand mit nicht unbedingt erforderlichen Kaufpositionen ins verlängerte Wochenende gehen wollte, zumal Warnungen vor neuen Terroranschlägen, eines sich aufschaukelnden militärischen Schlagabtauschs zwischen Indien und Pakistan sowie einer abermaligen Eskalation des Konflikts im Nahen Osten kursierten.

      Verstreichen die Tage ohne besondere Zwischenfälle, so käme gleich am Dienstag beträchtliche Kaufbereitschaft an der Wall Street auf, und darauf würden sich die europäischen Börsen am Montag eher einstellen, als nachhaltig auf den schwachen Schluß vom Freitag zu reagieren, vermuten Analysten.

      Das Gesamtbild hinterläßt den Eindruck zunehmender Labilität.

      Unverändert sorgen aktuelle Nachrichten für größere Bewegungen einzelner Aktien. Dabei verlieren weniger erfahrene Anleger den Überblick. Sie blicken häufig nur auf hohe Kursveränderungen ausgewählter Aktien und glauben, sie müßten sich nur anhängen, um Erfolge erzielen zu können.

      Dieses prozyklische Verhalten drückt sich deutlich in den jeweils aktuellen Daten vom Handel mit Kauf- und Verkaufsoptionen aus. Es läßt sie zum Opfer jener werden, die das ganz große Rad drehen und als erste zur Stelle sind. Bei ihnen handelt es sich um professionelle Händler und um die Hedge-Fonds.

      Taucht auch nur ein Gerücht zu einer der bedeutenderen Aktien auf, sind sie sofort zur Stelle und engagieren sich. Die Gefolgschaft des breiteren Publikums läßt nicht lange auf sich warten, so daß der einmal etablierte Tagestrend einer Aktie erst dann die richtige Dynamik erhält.

      Und während das Publikum, das sich größtenteils aus "Day-Tradern" rekrutiert, kauft oder verkauft, drehen die Initiatoren der Trends ihre Positionen schon wieder und bitten die Unbedarften zur Kasse.

      So kommen noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbare Tagesbewegungen selbst hochkapitalisierter Titel von drei, vier, fünf oder mehr Prozent zustande, die den Unerfahrenen und Spielern den Blick auf längerfristige Bewegungen versperren.

      Mit Aspekten, die die europäischen Finanzmärkte auf sehr lange Sicht prägen könnten, hat sich Schroder Salomon Smith Barney befaßt.

      Ausgangspunkt der Betrachtung ist die weithin bekannte und unbestrittene demographische Entwicklung in der Region.

      Die zunehmend alternde Bevölkerung in Westeuropa hätte gravierende negative Folgen für das Wirtschaftswachstum und somit auch für die Entwicklung der Finanzmärkte in Europa, falls strukturelle Reformen ausblieben, argwöhnt die Investmentbank.

      Verheißungsvoll wären die Aussichten nur, wenn sich die Regierungen zu Veränderungen durchringen und die Spartätigkeit der Bevölkerung fördern könnten.

      Andernfalls würde Kapital auf der Suche nach höheren Renditen aus der Region abfließen. Die Europäische Kommission in Brüssel schätze, daß das Wirtschaftswachstum in der Union über die nächsten fünfzig Jahre hinweg selbst dann auf 1,5 Prozent jährlich schrumpfen könne, wenn die Politik den schlimmsten Folgen der zunehmenden Alterung entgegensteuern würde.
      Daran kann nach Ansicht der Investmentbank auch die geplante Erweiterung der EU nichts ändern, denn die Beitrittskandidaten im Osten hätten ähnliche Bevölkerungsprofile wie die bisherigen Mitglieder der Union.

      Es bestünden wichtige Zusammenhänge zwischen dem Altern einer Bevölkerung und der Entwicklung von Finanzmärkten, erklärt die Investmentbank.

      Da die geburtenstarken Jahrgänge in Europa in den kommenden zwanzig Jahren zu den herausragenden Sparern würden, dürften den Pensionsfonds in dieser Zeit beträchtliche Mittel zufließen.

      Ein von demographischen Prozessen ausgelöstes positives Sparverhalten übertrage sich jedoch nicht zwangsläufig auch in eine positive Tendenz an den jeweils heimischen Aktienmärkten.

      In diesem Zusammenhang verweist die Investmentbank auf die Hausse am amerikanischen Aktienmarkt in den neunziger Jahren. Sie sei nicht nur wegen der günstigen demographischen Entwicklung in den Vereinigten Staaten entstanden, sondern sehr viel mehr wegen der hervorragenden fundamentalen Bedingungen, die für die Zukunft immer höhere Erträge aus Aktienengagements verhießen hätten.

      Obgleich die demographischen Voraussetzungen für eine zunehmende Spartätigkeit in Europa günstig seien, erschienen die langfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum in der Region wenig gut.

      Daher dürften europäische Aktien die Vorteile hoher Kapitalzuflüsse bei den Pensionsfonds in Zukunft nicht voll in der Kursentwicklung widerspiegeln, wenn die Politik nicht in der Lage wäre, den ungünstigen demographischen Folgen für die Wirtschaft in der Region durch einschneidende strukturelle Reformen entgegenzusteuern. Das Kapital würde sich im Falle eines Scheiterns ganz einfach bessere Ertragsmöglichkeiten außerhalb der Region suchen.

      Nach den Parlamentswahlen in den Niederlanden vom 15. Mai ist ein bedeutsamer wirtschaftspolitischer Wandel vorgezeichnet.

      Hauptaufgabe der neuen Regierung wird nach Ansicht von Beobachtern sein, die zuletzt verfallene Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft des Landes innerhalb des Euroraums und auch auf dem Weltmarkt zu bessern. Sollte dies gelingen, würde es sich auch in den Ergebnissen niederländischer Unternehmen ausdrücken.

      So hebt zum Beispiel Morgan Stanley in einer Betrachtung besonders auf diesen Aspekt ab und erklärt, falls die Wettbewerbsfähigkeit nicht gesteigert werde, könne die Wirtschaft vom Musterschüler im Euroraum zu den Schlußlichtern abdriften.

      Der AEX-Index in Amsterdam schloß am Freitag bei 492,16 Punkten. Goldman Sachs sieht ihn in zwölf Monaten bei 530 Zählern, und Schroder Salomon Smith Barney erwartet dann einen Stand von 550 Punkten.

      Morgan Stanley führt von den niederländischen Aktien in seinem europäischen Modellportefeuille: Vedior, KPN, TNT Post Groep, Aegon und Fortis. Merrill Lynch empfiehlt langfristig Akzo Nobel, ASML, Eurocommercial, Fox Kids, Hagemeyer, Open TV, Reed Elsevier, Royal Dutch Petroleum, TPG, United Services, Vedior und VNU zum Kauf.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 27.05.02
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 08:52:36
      Beitrag Nr. 114 ()
      Die Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten unterliegt ausgeprägten Schwankungen.

      Zeitweise läßt Hoffnung auf einen kommenden kräftigen Aufschwung Kurse und Zinsen steigen. Dann greift wieder Ernüchterung um sich, weil Konjunkturdaten enttäuschten, und die Märkte bewegen sich in die Gegenrichtung.

      Solche Unsicherheiten in der Markteinschätzung sind in konjunkturellen Wendephasen nicht untypisch.

      Schon die Wiederkehr des Konjunkturzyklus kam für viele überraschend.
      In den neunziger Jahren hatte man den Zyklus für tot erklärt - und dann prompt den Abschwung der Jahre 2000/2001 übersehen.

      Wieder machte sich bemerkbar, daß es keine für die Empirie brauchbare allgemeine Konjunkturtheorie gibt, mit der zyklische Wendepunkte erklärt werden könnten.

      Die Ökonomenzunft scheint sich damit abgefunden zu haben und bleibt so bei Zyklusprognosen im wesentlichen auf die Abwägung plausibler Pro- und Contra-Argumente angewiesen.

      Die Hoffnungen, der Aufschwung könne kraftvoll werden, beruhen vor allem auf der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten und in Europa.

      Entgegen vielen Befürchtungen hat sich die Geldpolitik auch in diesem Zyklus als wirksames Instrument erwiesen. Die schon Anfang 2001 begonnenen Zinssenkungen der Fed und der EZB haben nach dem Schock des 11. September die drohende Abwärtsspirale verhindert und der Konjunktur unerwartet schnell neuen Schub verliehen.
      Wenn die üblichen Wirkungsverzögerungen gelten, werden die expansiven Impulse auch noch im Jahr 2003 wirken.

      Ob das ausreichen wird, um eine kräftige wirtschaftliche Dynamik zu erzeugen, ist jedoch fraglich.

      Trotz recht niedriger Zinsen stehen die Unternehmen in den Vereinigten Staaten oder Europa keineswegs kurz davor, ihre Investitionen kräftig aufzustocken.

      Es fehlt die Perspektive für einen nachhaltigen Anstieg der Konsumnachfrage, der die freien Kapazitäten auslasten und bald neue Investitionen erfordern würde. Vor allem im gemeinsamen Währungsgebiet dürften die schwache Beschäftigungsentwicklung und die gestiegene Teuerungsrate einer höheren Konsumneigung entgegenstehen.

      Als weitere Bremse für den Investitionsaufschwung könnten sich Finanzierungsengpässe erweisen.

      Die Eigenkapitalmärkte sind zur Zeit nicht ergiebig, und Fremdkapital ist nur in geringerem Umfang und oft nur zu höheren Zinsen verfügbar. Die Unternehmen werden Gewinne zunächst zur Aufbesserung der Bilanzen, nicht für zusätzliche Investitionen verwenden.

      Das ist in konjunkturellen Erholungsphasen nicht unüblich und wird den Aufschwung sicher nicht verhindern. Aber angesichts der angespannten Lage in der Kreditwirtschaft könnte der Bremseffekt stärker ausfallen als früher.

      Die Kapitalmärkte haben sich mit dem Szenario eines moderaten Wachstums wieder etwas angefreundet, die zeitweise sehr positive Stimmung hat mehr Anschluß an die harten Daten gefunden.

      Aktienwerte dürften bei moderatem Wachstum für den Rest des Jahres nur ein begrenztes Aufwärtspotential besitzen. Steigende Gewinne sind bereits in den Kursen enthalten und werden die Bewertungen nicht sofort wieder anziehen lassen, sondern zunächst zur Normalisierung der in der Rezession angestiegenen Kurs-Gewinn-Verhältnisse beitragen.
      Auch an den Rentenmärkten hat sich der Konjunkturoptimismus wieder etwas gelegt.

      Wenn dennoch mit deutlichen Leitzinserhöhungen gerechnet wird, ist das vor allem der Sorge vor anziehender Inflation zuzuschreiben.

      Diese Sorge ist vor allem in der Währungsunion verständlich, da die Stabilitätsmarke von 2 Prozent verfehlt werden dürfte.
      Aber man darf auch nicht die temporären Ursachen wie die Euro-Umstellung, einzelne Verbrauchersteuererhöhungen und den Ölpreisanstieg außer acht lassen. Eine unmittelbar nach dem Ende einer Rezession anziehende Inflation wäre jedenfalls ungewöhnlich.

      Angesichts der etwas undeutlichen aktuellen Marktsignale sollten übergeordnete Risiken gebührend berücksichtigt werden:

      Die wieder zugespitzte Krise im Nahen und Mittleren Osten mit der Gefahr steigender Ölpreise, das Risiko neuer Terroranschläge und auf einer anderen Ebene der schwelende, potentiell gefährliche Streit in der internationalen Handelspolitik - all dies sind Risiken für die Weltwirtschaft, die eher die Aktienmärkte als die Rentenmärkte bedrohen.

      Als Investor ist es deswegen zur Zeit wohl ratsam, auf der sicheren Seite zu sein, das heißt ausreichend Rentenwerte mit guter Bonität im Portfolio zu halten.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 27.05.02
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 19:21:41
      Beitrag Nr. 115 ()
      News 27.05.2002 - 16:31
      HINTERGRUND - Insiderhandel führt selten zu Verurteilungen
      - Von Klaus Wille -

      Frankfurt, 27. Mai (Reuters) - Seit Montag steht der Internet-Unternehmer Kim Schmitz in München vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem in der Internet-Euphorie wohlhabend gewordenen ehemaligen Computer-Hacker verbotene Aktiengeschäfte unter Ausnutzung von öffentlich nicht bekanntem Vorteilswissen vor - so genannten Insiderhandel.

      Bislang gelang es den Strafbehörden in ähnlichen Fällen jedoch nur sehr selten, Insiderhandel nachzuweisen und zu bestrafen. Im vergangenen Jahr eröffnete die Vorgängerbehörde der neuen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) 55 Untersuchungen wegen des Verdachtes auf Insiderhandel. Davon wurde in 25 Fällen Anzeige erstattet und die Untersuchungen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Aber nur in zwei Fällen kam es vor Gericht zu Verurteilungen. Von 1995 bis 2001 wurden bei 341 aufgenommenen Untersuchungen in nur 16 Fällen Angeklagte rechtskräftig verurteilt. Das Gesetz sieht bei einem Insiderverstoß eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor.


      NACHWEIS DES VORSATZES GELINGT SELTEN

      "Das Problem liegt nicht vorrangig darin, den Insiderhandel festzustellen", sagt Georg Dreyling vom BAFin-Bereich Wertpapieraufsicht/Asset-Management. Vielmehr sei es für die Staatsanwaltschaften schwierig, im Zuge der Ermittlungen vorsätzliches Handeln nachzuweisen. Beim Insiderhandel könne das Amt zwar durchaus feststellen, dass zum Beispiel ein Vorstandsmitglied Aktien seines Unternehmens kaufte und zu diesem Zeitpunkt eine kursrelevante Insiderinformation kannte, so Dreyling. Gemäß Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) müsse die Insiderkenntnis aber vorsätzlich ausgenutzt worden sein. Dieser Nachweis sei für die Ermittler sehr schwierig. "Das Vorstandsmitglied könnte zum Beispiel einfach sagen, dass es die Aktien nicht auf Grund seines Insiderwissens gekauft habe, sondern auf Grund einer Anlageempfehlung", sagt Dreyling. "Der Nachweis des Kausalzusammenhanges zwischen Insiderwissen und Aktienkauf gelingt äußerst selten."

      Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisiert indes, mit dem kürzlich verabschiedeten vierten Finanzmarktförderungsgesetz sei eine Chance vertan worden. In diesem Gesetz hätte die Ahndung von Insidervergehen von der Justiz- auf die Verwaltungsebene ausgedehnt werden können, sagt er. Dann könne man auf den Nachweis des Vorsatzes verzichten, und statt einer Strafe durch die Justiz könne die BAFin direkt ein Bußgeld verhängen. Der Kausalzusammenhang zwischen Insiderwissen und Kauf müsste somit nicht mehr nachgewiesen werden.

      "Immerhin enthält das vierte Finanzmarktförderungsgesetz einige Neuerungen, die der BAFin die Untersuchung möglicher Insidervergehen erleichtern", erläutert Dreyling. Bislang erhält die Bundesanstalt täglich anonymisierte Daten über alle Handelsvorgänge an der Börse. Künftig sollen die Banken zusätzlich die entsprechenden Depotnummern oder -kennziffern mitteilen. "Das wird die Untersuchungen erheblich beschleunigen", kommentiert Jurist und Portfoliomanager Guido Hobert von Invesco Asset Management.

      BAFin-Mitarbeiter Dreyling weist zudem darauf hin, dass möglicherweise von Insiderhandel betroffenen Unternehmen künftig verpflichtet werden könnten, ihre Telefondaten bis zu sechs Monate aufzubewahren. "Bislang konnten die Unternehmen diese Daten nach 80 Tagen löschen." Die Arbeit der BAFin werde ferner durch die beabsichtigte Einstellung zusätzlichen Personals erleichtert.


      AUCH UNBETEILIGTE DRITTE KÖNNEN INSIDER SEIN

      Der Insiderhandel ist im WpHG in den Paragrafen 12 bis 14 sowie 38 geregelt. Danach zeichnet sich eine Insidertatsache dadurch aus, dass sie nicht öffentlich bekannt und geeignet ist, den Kurs der entsprechenden Aktie erheblich zu beeinflussen. Das Gesetz unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärinsidern. Zu den Primärinsidern gehören demnach Vorstände, Aufsichtsräte und Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens, aber auch Außenstehende, die auf Grund ihrer Tätigkeit von der internen Information erfahren haben - etwa Kreditsachbearbeiter einer Bank oder Unternehmensberater. Den Begriff des Sekundärinsiders fasst das Gesetz sehr weit: Hierzu gehören alle, die Kenntnis von einer Insidertatsache haben. Also ein Unbeteiligter, der etwa als Nachbar vom Vorstand eines Unternehmens versehentlich oder bewusst interne Informationen mitgeteilt bekommt.

      Das Gesetz untersagt allen Insidern, mit Aktiengeschäften durch Ausnutzung ihres Vorteilswissens einen wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen. Dabei reicht alleine schon die Absicht, dieses zu tun. Primärinsidern ist es zusätzlich untersagt, anderen auf der Grundlage einer Insiderkenntnis den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu empfehlen oder einem anderen eine Insidertatsache unbefugt mitzuteilen oder zugänglich zu machen, so weit dies nicht aus betrieblichen Gründen erforderlich ist.

      wil/zap
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 20:24:44
      Beitrag Nr. 116 ()
      News 27.05.2002 - 18:48
      Bewährungs- und Geldstrafe für Kim Schmitz wegen Insiderhandels
      München, 27. Mai (Reuters) - Der einstige Internet-Szenestar und Computerhacker Kim Schmitz ist am Montagabend wegen Insiderhandels zu 20 Monaten auf Bewährung und 100.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden.

      Das Amtsgericht München sah es als erwiesen an, dass Schmitz alias "Dr. Kimble" mit Aktien des Online-Händlers Letsbuyit.com <LBUY.DE> verbotenen Insiderhandel betrieben habe. Das Gericht folgte damit dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft.

      Der schwergewichtige 28-Jährige, der sich nach dem Helden einer Fernseh-Serie aus den 60er-Jahren "Dr. Kimble" nennt, hatte die Vorwürfe in dem eintägigen Prozess bestritten. Er ist eine der schillernsten Figuren der New-Economy-Euphorie. Anfang des Jahres war er aus Thailand ausgeliefert worden, wohin er nach eigenen Angaben aus Furcht vor Gläubigern geflüchtet war.

      kes/lae/bus





      Forum: News - Ihre Meinung zum Tagesgeschehen
      Bewährungs- und Geldstrafe für Kim Schmitz wegen Insiderhandels
      von TI ThreadID: 77402


      #1 - DaShare - 27.05.2002 19:25


      Hahaha.... ich lach mich kaputt. Armes Deutschland.

      Der fette Typ macht durch verbotenen Insiderhandel aus 375k Euro, 1.2 Mio Euro und muß nur 100k Euro Strafe zahlen!! Mit seiner nicht gemeldeten Kimvestor AG hat er auch noch Kohle abgezockt.

      Ergo: Ich leihe mir 200k Euro, manipuliere den Kurs einer Aktie, gewinne 1.2 Mio Euro, zahle 200k Euro + 100k Euro Strafe zurück und bin reich.

      Naja, in seinen paar Tagen Knast hat er ja ein Büchlein geschrieben. Vielleicht verdient er damit mal sauberes Geld.


      #2 - biznezz - 27.05.2002 19:30


      Ich denke, dass dieser Entscheid nicht sehr falsch ist. Wären härtere Strafen entschieden worden, musste die heile Welt der Finanzwirtschaft mind. genau da sein, wo Schmitz dann auch wäre. Wenn jemand mit solch Aktien zockt, dann hat er selber schuld, da dies keine Basis für Investments ist. Steckt hinter dem Unternehmen aber mehr, wie die Deutsche Telekom, dann siehts schon haariger aus, besonders dann ,wenn man die 3. Tranche zu 66 € anbietet auf einer viel zu hohen Kgv-Basis.
      grüsse
      biznezz

      #3 - DaShare - 27.05.2002 19:43

      @biznezz (#2)

      O.k., die 30 Dax-Werte spielen in der oberen Liga.
      Da haben andere einflußreiche(re) Leute was zu melden.

      Das Urteil ist aber mal wieder ein Schlag ins Gesicht aller NM-Aktionäre. Lug und Betrug im ganzen Börsensegment. Der Manipulation steht nichts im Wege.
      Mio´s abzocken und Taschengelder als Strafe zahlen.
      Direkt aus dem Gerichtssaal auf die Bahamas oder mit 38 für 2 Jahre in den Knast und anschließend mit 40 in die Mio-Rente.

      Gruß
      /DaShare


      #4 - DrFeelgood - 27.05.2002 19:44


      20 Monate Bewährung und 100.000,-- Euro!
      Toll ! Verdient hat er doch über eine Mio!
      Auch wenn er im Vergleich zu Bilanzfälschern und Bankrotteuren (Hey Ronny!) ein kleines dickes Würstchen ist.
      Ein Verhandlungstag ! Toll !
      Guter Deal Ihr Staatsanwälte!
      In einem stimme ich Dir aber zu biznezz: wenn man das Strafmaß am volkswirtschaftlichen Schaden eines Ron Sommers extrapoliert, müßte der eigenlich in der Hölle schmoren!
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 20:38:03
      Beitrag Nr. 117 ()
      News 27.05.2002 - 20:08
      FOKUS 2-Kim Schmitz bekommt Bewährungs- und Geldstrafe
      (neu: Urteil, Hintergrund)

      München, 27. Mai (Reuters) - Der einstige Internet-Szenestar Kim Schmitz ist am Montagabend wegen verbotenen Aktien-Insiderhandels zu 20 Monaten auf Bewährung und 100.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden.

      Das Amtsgericht München sah es als erwiesen an, dass der 28-jährige mit Aktien des Online-Händlers Letsbuyit.com <LBUY.DE> Insiderhandel betrieben und mehr als eine Million Euro Gewinn erzielt habe. Die Richter folgten damit dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Der Drei-Zentner-Mann, der sich nach dem Helden einer Fernseh-Serie aus den 60er-Jahren "Dr. Kimble" nennt, gilt als eine der schillernsten Figuren der New-Economy.

      Richterin Regina Holstein sagte, Schmitz habe dem Vorstand des Neuer-Markt-Unternehmens mitgeteilt, er wolle 1,15 Millionen Euro zur Abwendung des Konkurses investieren. Letsbuyit.com habe als Gegenleistung eine Pflichtmitteilung herausgegeben, um den Aktienkurs nach oben zu treiben. Zuvor habe sich Schmitz für 375.000 Euro Aktien gekauft, die er einen Tag später kurz nach Veröffentlichung der Pflichtmitteilung mit einem Gewinn von über einer Million Euro verkauft.

      Schmitz komme trotz seiner vielen Vorstrafen mit einer Bewährungsstrafe davon, weil die Rechtssprechung auf diesem Gebiet weitgehend neu und erst im Entstehen sei, sagte Holstein in der Urteilsbegründung. Die Richterin hatte sich zuvor mit der Staatsanwaltschaft und Schmitz Verteidiger zu längeren Beratungen zurückgezogen. Insiderhandel ist erst seit 1995 strafbar. Von 1995 bis 2001 wurden bei 341 aufgenommenen Untersuchungen nur in 16 Fällen Angeklagte rechtskräftig verurteilt.


      "DR. KIMBLE" HÄLT SICH FÜR UNSCHULDIG.

      Schmitz hatte zum Prozessauftakt seine Unschuld beteuert. "Hätte ich nur im Ansatz geglaubt, dass meine Handlung strafbar wäre, hätte ich die Finger davon gelassen":laugh:, sagte der frühere Internet-Unternehmer. Der Letsbuyit-Vorstand habe ihm versichert, dass der Aktienverkauf legal sei. Von dem Gewinn sei ohnehin nichts übrig geblieben, weil er in Monaco eine Party beim Formel 1[FOON.UL] Grand-Prix geschmissen habe. "Wenn ich hier rauskomme, habe ich acht Millionen Mark Schulden". Er denke darüber nach, sich im Ausland ein neues "Imperium" aufzubauen.

      Schmitz war mit der Gründung des mittlerweile insolventen Unternehmens Kimvestor bekannt geworden. Anfang des Jahres war er aus Thailand ausgeliefert worden, wohin er nach eigenen Angaben aus Furcht vor Gläubigern geflüchtet war. Vor Gericht war der Ex-Hacker kein Unbekannter: Schmitz wurde unter anderem wegen Betrugs, Beleidigung und Nötigung zu Geld- oder Bewährungsstrafen verurteilt. Schmitz muss sich zudem vor Gericht verantworten, weil er im vergangenen Jahr erneut am Steuer seines Luxus-Mercedes ohne Führerschein ertappt worden war - er ist bereits in 14 Fällen wegen Fahrens ohne Führerschein vorbestraft.

      kes/lae/bus
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 20:47:47
      Beitrag Nr. 118 ()
      Chambers: Zeit für High-Tech-Aufschwung noch nicht reif
      Frankfurt (vwd) - Die High-Tech-Industrie ist nach den Worten von John Chambers, Gründer und CEO der Cisco Systems Inc, San Jose, noch nicht aus dem Tal der Tränen heraus. Wann mit einem Aufschwung zu rechnen ist, wollte der Gründer und CEO des US-Netzausrüsters in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital" in der kommenden Ausgabe (zwölf 2002) nicht sagen. Noch sei es zu früh, von einem Aufschwung zu sprechen. Viele Unternehmen "kämpfen schlicht noch ums Überleben", sagte er.



      Mit Blick auf Cisco nannte der Manager die Steigerung der Produktivität um zwanzig Prozent im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum "den entscheidenden Punkt". Wachstum und Marktanteile würden dagegen in ihrer Bedeutung überschätzt. Cisco werde auch in Zukunft Unternehmen kaufen, da Akquisitionen und Partnerschaften ungefähr ein Drittel der Innovationen beisteuerten.


      vwd/12/27.5.2002/bek

      27. Mai 2002, 14:58

      Cisco Systems Inc: 878841
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 08:57:18
      Beitrag Nr. 119 ()
      Verzicht auf Riester-Förderung in diesem Jahr kann mehr als 10000 Euro kosten

      Zins und Zinseszins läßt den Sparbetrag von 2160 Euro in 40 Jahren auf mehr als 10 000 Euro anschwellen

      Die Riester-Rente erweist sich bislang nicht gerade als Verkaufsschlager.

      Schätzungen zufolge sind bislang gerade einmal 2 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen worden, das entspricht etwa 7 Prozent der Arbeitnehmer. Der Zuspruch bleibt damit deutlich hinter den Erwartungen zurück.

      Gleichwohl läßt die Finanzbranche den Mut nicht sinken. Die Bevölkerung habe auch lange gebraucht, ehe sie sich verstärkt den vermögensbildenden Leistungen zugewandt habe, sagt zum Beispiel Peter Greisler, Vorstandsvorsitzender der Debeka Versicherungen. Angesichts der komplizierten Regelungen sei nicht verwunderlich, wenn die neuen Möglichkeiten sorgfältig geprüft würden.

      Fachleute weisen darauf hin, daß bei der Riester-Rente zwei Formen unterschieden werden:

      erstens eine Förderung durch Zulagen (und gegebenenfalls darüber hinaus noch eine Steuerersparnis wegen eines möglichen Sonderausgabenabzugs);

      zweitens eine Förderung spezieller Arten der betrieblichen Altersversorgung durch den Anspruch auf Entgeltumwandlung, der steuerfrei und bis Ende 2008 auch ohne Abzug von Sozialversicherungsbeiträgen möglich ist.

      Peter Hanus, Vorstandssprecher der Neue Leben Lebensversicherung, hat auf einer Fachtagung kürzlich erwähnt, daß für 75 Prozent der Bürger die Förderung der betrieblichen Altersversorung der bessere Weg sei.

      Das liegt daran, daß die Förderung durch eine Zulage (Grundzulage anfänglich jährlich 38 Euro, Kinderzulage je Kind anfänglich jährlich 46 Euro) eigentlich nur für Bürger mit vergleichsweise niedrigem Einkommen oder aber mit vielen Kindern attraktiv ist.

      Zudem ist die Förderung über Zulagen in diesem und im kommenden Jahr begrenzt, nämlich auf ein Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (West) in der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese Grenze liegt derzeit bei 54000 Euro im Jahr. Der förderfähige Höchstbetrag beträgt in diesem Jahr also 540 Euro.
      Erst von 2008 erreicht die Fördergrenze den vorgesehenen Höchstbetrag von 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze.

      Demgegenüber ist die betriebliche Altersversorung über Pensionsfonds und Pensionskassen schon von 2002 an bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze begünstigt. Dabei handelt es sich immerhin um einen Jahresbetrag von 2160 Euro. Wenn dieser Betrag in den nächsten vier Jahrzehnten eine jährliche Netto-Rendite von vier Prozent erbringen sollte, stehen schließlich allein aus der Sparleistung im Jahre 2002 10 370 Euro zur Verfügung. Der Betrag fällt natürlich noch höher aus, wenn mit einer höheren Nettoverzinsung gerechnet wird.

      Wer in diesem Jahr den Abschluß eines Zulage-Vertrages versäumt, verzichtet auf deutlich weniger, weil bei dieser Variante der Riester-Rente der begünstigte Betrag geringer ist.

      Da im Jahre 2002 nur 540 Euro begünstigt sind, wird auf ein Anlageergebnis nach 40 Jahren von 2596 Euro verzichtet. Das mag, zumal für eine so lange Zeitspanne, nicht sonderlich aufregend klingen und erklärt vielleicht auch den derzeit nur verhaltenen Drang zum Abschluß von Rieser-Verträgen.

      Die Zeit spielt jedoch bei der Vermögensbildung eine entscheidende Rolle.
      Das wird am Beispiel eines Sparplanes deutlich, in den monatlich 50 Euro eingezahlt werden (Jahresbetrag 600 Euro). Nach 40 Jahren stehen, wenn auch hier mit einer Netto-Rendite von 4 Prozent jährlich gerechnet wird, 59 296 Euro zur Verfügung. Nach 39 Jahren Sparzeit stehen erst 56 415 Euro zur Verfügung. Ein Jahr länger gespart bringt also 2881 Euro mehr. Wer in nur 20 Jahren eine Summe von 59296 Euro aufbringen will, muß schon knapp 160 Euro monatlich (Jahresbetrag 1914,60 Euro) sparen.

      Quelle: FAZ, 28.05.02
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 23:12:12
      Beitrag Nr. 120 ()
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 23:22:04
      Beitrag Nr. 121 ()
      Die US Futures purzeln nachbörslich nach unten
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 23:57:30
      Beitrag Nr. 122 ()
      News 28.05.2002 - 10:53
      FOKUS 1-Bilfinger Berger baut auf das Auslandsgeschäft
      Mannheim, 28. Mai (Reuters) - Mit Hilfe des profitablen Auslandsgeschäfts hat das Mannheimer Bauunternehmen Bilfinger Berger <GBFG.DE> den jahreszeitüblichen operativen Verlust im ersten Quartal 2002 in Grenzen gehalten.

      Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) habe in den ersten drei Monaten bei minus sieben (2001: minus acht) Millionen Euro gelegen, teilte Deutschlands zweitgrößter Baukonzern am Dienstag in Mannheim mit. Nach Steuern ergab sich ein Gewinn von 157 (minus vier) Millionen Euro, weil Bilfinger Berger 161 Millionen Euro aus dem Verkauf seiner Anteile an der Dresdner Bank <ALVG.DE> erlöste. Auf das internationale Geschäft setzt Bilfinger angesichts der Flaute in Deutschland auch für das restliche Jahr. Mut mache dem im MDax gelisteten Konzern der bis Ende März um 21 Prozent gestiegene Auftragseingang.


      WEITERER STELLENABBAU IN DEUTSCHLAND

      Mehr als 60 Prozent des Umsatzes sollen in diesem Jahr bei Bilfinger Berger aus dem Ausland kommen. Eine Leistung von 2,7 (2,52) Milliarden Euro im internationalen Geschäft bei einer erwarteten Stagnation im Inland auf 1,8 (1,77) Milliarden Euro soll die Gesamtleistung konzernweit auf 4,8 (4,61) Milliarden Euro hieven. Ein weiter wachsendes operatives Ergebnis im In- und Ausland soll den Jahresüberschuss nach den Planungen von Vorstandschef Herbert Bodner auch ohne den Dresdner-Bank-Erlös verbessern. Während die Mitarbeiterzahl im Konzern binnen drei Monaten um 1600 stieg, wurden in Deutschland erneut 140 Stellen abgebaut.

      Im ersten Quartal 2002 schrumpfte die Leistung vor allem wegen eines Einbruchs um 14 Prozent in Deutschland konzernweit um vier Prozent auf 951 Millionen Euro. Dagegen kletterte der Auftragseingang um 21 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Aus Deutschland kamen - vor allem wegen großer Tunnelbau-Projekte - zehn Prozent mehr Aufträge, aus dem Ausland 13 Prozent mehr. Der Auftragsbestand lag mit 4,79 Milliarden Euro Ende März um acht Prozent über Vorjahr.

      Gewinne erwirtschaftete Bilfinger Berger nur im Baugeschäft im Ausland. Dort lag das Ebita bei zehn (acht) Millionen Euro, in Deutschland schrieb der Konzern von Januar bis März operativ neun (zehn) Millionen Euro Verlust. Man habe sich im Inland auf profitable Bereiche frühzeitig spezialisiert und damit auf die auf absehbare Zeit anhaltende Flaute vorbereitet, hieß es.


      BILFINGER SETZT AUF BETREIBERMODELLE

      Für einen Auftragsschub sorgte das Geschäftsfeld "Entwickeln und Betreiben". Dort vervierfachten die Orders sich fast auf 146 (38) Millionen Euro, vor allem weil Bilfinger den Gebäudetechnik-Dienstleister Wolfferts erstmals konsolidierte. Trotz der hohen Vorlauf-Investitionen in so genannte Bau- und Betreiber-Projekte - wie etwa den mautpflichtigen Unterhalt von Autobahnen und Tunnels - soll der relativ neue Bereich schwarze Zahlen schreiben.

      Bilfinger Berger bekräftigte die Absicht, 2002 vor allem mit relativ risikolosen Dienstleistungen rund um den Bau wachsen zu wollen und in diesem Jahr das Auslandsgeschäft vor allem in den USA verstärken zu wollen. Der Baukonzern rechnet sich gute Chancen auf die Übernahme der Service-Tochter HSG des insolventen Konkurrenten Holzmann <HOZG.DE> sowie dessen US-Tochter J.A. Jones aus.

      Die Bilfinger-Aktie gab am Dienstagmorgen bei geringen Umsätzen im Xetra-Handel um 1,3 Prozent auf 26,26 Euro nach.

      axh/ked
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 23:59:54
      Beitrag Nr. 123 ()
      News 28.05.2002 - 08:57
      TABELLE-Bilfinger Berger <GBFG.DE> nennt Ergebnis für 1. Quartal
      Mannheim, 28. Mai (Reuters) - 3 Monate zum 31. Mär 2002
      Konzern (wenn nicht anders angegeben, alle Angaben in Mio EUR)

      Aktuell Vorjahr Veränderung
      in Prozent
      Überschuss 157 -4 +4025
      Ergebnis vor Steuern 156 -6 +2700
      EBIT -7 -8 +12,5
      Ergebnis je Aktie (EUR) 4,32 -0,11 +4027,3
      Personalaufwand 220 204 +7,8
      Mitarbeiter (am Stichtag) 45.015 42.533 +5,8

      ((Redaktion Frankfurt +49 69 75 65 25, frankfurt.newsroom@reuters.com))


      Ergebnis je Akite +4027,3 %;)
      da hab ich anscheinend auf die richtige Aktie gesetzt:laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 07:55:26
      Beitrag Nr. 124 ()
      News 29.05.2002 - 07:00
      Börse Tokio tendiert nach Konjunkturdaten leichter
      Tokio, 29. Mai (Reuters) - Angesichts der jüngsten Konjunkturdaten für Japan und die USA hat der Aktienmarkt in Tokio Händlern zufolge am Mittwoch leichter tendiert. Anteilsscheine von Banken und einer Reihe von weiteren Branchen gerieten etwas unter Druck, nachdem die japanische Regierung einen geringer als erwarteten Zuwachs der Industrieproduktion bekannt gegeben hatte. Die am Vortag vorgelegten Daten zum US-Verbrauchervertrauen hätten zudem wegen der Sorgen um die Nachfrage im Ausland die Exportwerte belastet, sagten Marktteilnehmer.

      Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> tendierte gegen 06.30 Uhr mit 0,56 Prozent im Minus bei 11869,80 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index <.TOPX> verlor um 0,29 Prozent auf 1127,81 Zähler.

      Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) am Mittwoch mitteilte, nahm die japanische Industrieproduktion im April saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat nur leicht um 0,2 Prozent zu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem April-Zuwachs von einem Prozent gerechnet. Für Mai rechnet das Ministerium wieder mit einem stärkeren Anziehen der Industrieproduktion um 5,1 Prozent.

      Unter den Export-Titeln gaben unter anderem Sony <6758.T> um 0,7 Prozent nach, was Analysten vor allem mit einem schwächeren Ausblick der Verbraucher in den USA begründeten. Am Vortag hatte das US-Wirtschaftsforschunginstitut Conference Board zwar einen weiteren Anstieg des Verbrauchervertrauens bekanntgegeben. Den ebenfalls ermittelten Rückgang des Erwartungsindexes, der den Sechs-Monats-Ausblick von Haushalten darstellt, werteten Experten jedoch als Zeichen für ein gemäßigtes Tempo der Konjunkturerholung in den USA.

      Auf der Gewinnerseite standen am Mittwoch in einem insgesamt dünnen Handel die Aktien von Sumitomo Metal Mining <5713.T> , die knapp ein Prozent auf ein Jahreshoch zulegten. Investoren suchten angesichts der Spannungen zwischen Indien und Pakistan verstärkt nach sicheren Anlagehäfen, sagten Händler.

      rkr/mik
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 09:03:30
      Beitrag Nr. 125 ()
      Tagesvorschau vom 30. Mai
      ***08:00 DE/Beate Uhse AG, Ergebnis 1. Quartal (09:00 PK), Hamburg


      09:00 JP/Nintendo Co Ltd, Jahresergebnis, Kyoto

      ***09:30 DE/Zentralverband des deutschen Handwerks, PK zum Konjunkturbericht


      1. Quartal, Berlin


      10:30 DE/Pandatel AG, HV, Hamburg


      11:00 DE/MobilCom AG, HV, Hamburg

      ***12:00 EU/BIP 1. Quartal (1. Veröffentlichung)

      ***12:00 EU/Kommission, BIP-Prognose 2. und 3. Quartal

      ***14:30 US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)

      ***16:00 US/Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) April


      22:30 US/Wochenausweis Geldmenge



      (mehr/vwd/gl/ptr)

      30. Mai 2002, 06:30


      Tagesvorschau vom 30. Mai (zwei)
      Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:


      - DE/RWE AG, AR-Sitzung, Essen


      - BE/Gevaert NV, Ergebnis 1. Quartal, Mortsel


      - US/Costco Wholesale Corp, Ergebnis 3. Quartal, Issaquah


      Die *** kennzeichnen Termine mit herausragender Bedeutung.


      Uhrzeiten in MESZ.

      Keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.



      vwd/30.5.2002/gl/ptr

      30. Mai 2002, 06:30
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 22:37:36
      Beitrag Nr. 126 ()
      Banken planen Beteiligung an der Formel 1

      Drei Banken könnten schon bald im Formel-1-Zirkus als Eigenkapitalgeber mitmischen.

      Wie aus Kreisen der Beteiligten verlautet, planen die Bayerische Landesbank, J. P. Morgan und Lehman Brothers, sich über mehrere Jahre an der Formel-1-Holding SLEC zu beteiligen.

      Die Beteiligung wäre Teil eines Modells, um den im Renngeschäft engagierten Automobilherstellern nach dem Zusammenbruch der Kirch-Gruppe den maßgeblichen Einfluß zu sichern.Die drei Kreditinstitute hatten der Kirch Beteiligungs GmbH & Co. KG 2001 einen Kredit über 1,6 Milliarden Dollar zum Erwerb von 58 Prozent an der SLEC gewährt. Dieser Kredit wird Ende Juni fällig. Kirch wird ihn jedoch kaum zurückzahlen können, so daß die Banken danach mit der Verwertung der Formel-1-Beteiligung beginnen können.

      Sie haben außerdem Zugriff auf jene 16,7 Prozent an der SLEC, die noch bei der Mediengesellschaft EM.TV liegen, aber im Rahmen eines Optionsgeschäfts mit Kirch ebenfalls an die drei Institute verpfändet sind.

      Jetzt richten sich die Banken darauf ein, für mindestens drei Jahre eine namhafte Beteiligung an der einst von Bernie Ecclestone gegründeten SLEC zu besitzen, an der er noch etwas mehr als 25 Prozent hält.
      Danach sollen die Anteile an der Börse plaziert werden. Die Banken hoffen, dabei auch einen guten Gewinn zu erzielen.

      Anfang Mai hatte Werner Schmidt, der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Landesbank, den Gesamtwert der Formel 1 auf 4 bis 5 Milliarden Euro beziffert. Als Berater der drei Banken für die Rennserie ist der frühere Deutsche-Bank-Vorstand Thomas Fischer verpflichtet worden. Allerdings liegen vor einer Einigung der drei Partner Automobilindustrie, Ecclestone und Bankenkonsortium noch einige Hürden. Die wichtigste ist der Formel-1-Vertrag mit den Herstellern (Concorde-Agreement), der Ende 2007 ausläuft.
      Diskutiert wird offenbar eine Verlängerung um zehn Jahre.

      Gegenüber Kirch hatten die Automobilhersteller Daimler-Chrysler, BMW, Fiat (Ferrari), Ford und Renault mit einer eigenen Rennserie gedroht. Dies liegt auch nicht im Interesse von Ecclestone. Allerdings ist noch umstritten, wie den Herstellern jener maßgebliche Einfluß auf die Formel 1 gesichert werden kann, den sie verlangen. Es heißt aus den Verhandlungskreisen, gefordert sei vor allem Ecclestone, da durch die Vertragsgestaltung in der SLEC sein Einfluß viel größer sei, als die Kapitalbeteiligung nahelege. "Ecclestone muß sich bewegen", lautet die Parole.

      Der zweite große Vermögenswert der Kirch Beteiligungsgesellschaft, die im Gegensatz zu Kirch Media und Kirch Pay TV noch keine Insolvenz angemeldet hat, ist das Aktienpaket von 40,3 Prozent am Axel Springer Verlag. Hier scheint die Deutsche Bank mit ihrem Verwertungsmodell gut voranzukommen.

      Auf dieses Aktienpaket besitzen die drei Formel-1-Banken ein nachrangiges Pfandrecht. Allerdings hat Springer-Chef Mathias Döpfner auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag noch einmal auf die Beibehaltung der Vinkulierung, also das Vetorecht beim Verkauf von Springer-Aktien, gepocht.

      Daneben versucht Kirch, durch eine einstweilige Verfügung eine Verwertung des Springer-Pakets durch die Deutsche Bank zu stoppen. Hier soll am 6. Juni eine Entscheidung fallen.

      Mitte Mai hatte sich schon ein Bankenkonsortium unter Führung der Commerzbank erfolglos bemüht, Kirchs Beteiligung am Springer-Verlag zu übernehmen. "Das lag aber nicht an der Commerzbank", stellte Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller kürzlich gegenüber dieser Zeitung klar. Gescheitert sei die Transaktion allein daran, daß sich der Springer-Konzern geweigert habe, einer geordneten Devinkulierung der Aktien zuzustimmen.
      Die Commerzbank habe nur verlangt, daß Springer einer Börsenplazierung zustimmen solle, falls sich innerhalb von drei Jahren kein Käufer gefunden habe, der dem Zeitungskonzern genehm sei.


      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 31.05.02
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 22:52:18
      Beitrag Nr. 127 ()
      Gold auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren

      Der Goldpreis hat am Donnerstag wieder nachgegeben, nachdem er am Mittwoch mit zeitweise 328 Dollar je Feinunze auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren notiert hatte.

      Am Donnerstag fielen die Notierungen im Zuge weithin erwarteter Gewinnmitnahmen auf rund 324 Dollar. Beim Nachmittags-Fixing in London wurde ein Preis von 326 Dollar ermittelt.

      An den Märkten gilt als ausgemacht, daß die Hausse am Goldmarkt bis vor kurzem entscheidend von der Schwäche des amerikanischen Dollar gefördert wurde.

      Gold verhält sich zum Dollar in Phasen bedeutender Veränderungen an den Devisenmärkten traditionell wie eine Währung. In Euro berechnet, ist der Goldpreis zuletzt über Wochen hinweg kaum von der Stelle gekommen, während er gegenüber dem Dollar fast ununterbrochen stieg.

      Doch dies hat sich jüngst geändert, denn seit Tagen sind Terraingewinne des Edelmetalls auch in Euro zu verzeichnen. Der Euro befestigte sich weiter gegenüber dem Dollar und erreichte am Donnerstag vorübergehend die Marke von 0,94 Dollar - der höchste Stand seit 15 Monaten. Zuletzt kostete ein Euro 0,9395 Dollar. Die Schwäche des Greenback wird weithin mit nachweisbar abnehmenden Kapitalzuflüssen in diese Währung begründet.

      Händler erklären, noch sei nicht klar zu erkennen, ob der Anstieg des Goldes nun auch in Euro mehr als markttechnische und damit vorübergehende Ursachen hat.

      Es könne aber sein, daß das physische Angebot an Gold knapper werde. Dies läge dann aber nur an deutlich steigender Nachfrage für Anlagezwecke, denn das Interesse der Verarbeiter sei eher gedämpft.

      Kürzlich hatte Barclays Capital unter Berufung auf Raffineure berichtet, deren Kaufbereitschaft habe bei Preisen von 310 Dollar nachgelassen. Goldman Sachs bezweifelt, daß die Notierungen noch weiter nennenswert nach oben vorankommen.

      Vorübergehend könne eine starke Korrektur eintreten, falls sich der Dollar erholen sollte oder die Kurse an der Wall Street einbrächen, schätzt UBS Warburg.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 3l.o5.02



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      © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 18:55:35
      Beitrag Nr. 128 ()
      Die große Insolvenzvorschau – Angst am Neuen Markt! - Statistik

      Insgesamt 1077 User abgestimmt


      1)
      Welche Unternehmen sind insolvenzgefährdet?
      Ihre Meinung ist gefragt ! - Mehrfachantworten sind möglich.

      (Auswahl besteht aus 30 Nemax-50-Werten mit der geringsten Marktkap. Stand 15.5.02)

      ACG AG CHIPK.INFO.SYS. 112 (10.40%)
      ADVA AG OPT.NETW.O.N. 217 (20.15%)
      BALDA AG O.N. 87 (8.08%)
      CE CONSUMER ELECTR.O.N 119 (11.05%)
      D. LOGISTICS AG O.N. 356 (33.05%)
      DIALOG SEMICOND. LS-,10 65 (6.04%)
      EM.TV+MERCHANDI.O.N. 511 (47.45%)
      EVOTEC OAI AG O.N. 79 (7.34%)
      FUNKWERK O.N. 70 (6.50%)
      GERICOM AG 115 (10.68%)
      GPC BIOTECH AG 69 (6.41%)
      HIGHLIGHT CMNCTS DZ 1/10 139 (12.91%)
      IM INTERNATIONALMED. O.N 173 (16.06%)
      INTERSHOP COMM.O.N. 627 (58.22%)
      IXOS SOFTWARE AG O.N. 125 (11.61%)
      KONTRON EMBEDDED COMPUTER 62 (5.76%)
      LAMBDA PHYSIK O.N. 40 (3.71%)
      LION BIOSCIENCE AG O.N. 163 (15.13%)
      MEDIGENE NA O.N. 82 (7.61%)
      MORPHOSYS AG O.N. 139 (12.91%)
      PANDATEL AG O.N. 106 (9.84%)
      PIXELPARK AG O.N. 380 (35.28%)
      PLAMBECK N.ENERG.AG NA 53 (4.92%)
      RHEIN BIOTECH NV EO-,48 42 (3.90%)
      SCM MICROSYSTEMS DL-,001 56 (5.20%)
      SENATOR ENTERTAINMENT AG 244 (22.66%)
      STEAG HAMATECH AG O.N. 117 (10.86%)
      TRINTECH ADR 1/2/DL-,0027 281 (26.09%)
      UMWELTKONT.RENEW.ENERGY 86 (7.99%)
      UTD.INTERNET AG NA 181 (16.81%
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 15:18:52
      Beitrag Nr. 129 ()
      Trotz positiver Konjunkturdaten und höherer Gewinnschätzungen steigen die Aktienkurse nicht

      Trotz freundlicher Konjunkturdaten und vielversprechender Ergebnisschätzungen der Unternehmen sind die Anleger auf den Aktienmärkten weiter skeptisch.

      Derzeit sind auch keine Anzeichen in Sicht, daß sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte.

      Vor allem die jüngsten Signale aus der Fondsbranche machen die Zurückhaltung deutlich.

      In Deutschland sammelten Aktienfonds in diesem Jahr bislang nur halb so viele zusätzliche Gelder von Anlegern ein wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Dabei fiel der April noch einmal deutlich schwächer aus als der März, weshalb nicht einmal von einem Aufwärtstrend auf niedrigem Niveau die Rede sein kann.

      Auf internationalem Parkett sieht es nicht besser aus. Die jüngste Fondsmanager-Umfrage von Merrill Lynch ergab, daß nur 14 Prozent für dieses Jahr einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung weltweit erwarten. Dagegen meinen 74 Prozent der Befragten, die immerhin zusammen ein Vermögen von 727 Milliarden Dollar verwalten, es sollte zumindest "ein bißchen aufwärts" gehen.

      Die Aktienstrategen von Merrill Lynch ziehen daraus in einer aktuellen Studie den Schluß, daß die globalen Investoren den möglichen Aufschwung unterschätzten. Sie seien zu pessimistisch, so ihr Urteil. Doch es sei eben die Zeit, in der an den Aktienmärkten der "Blues gesungen" werde.

      Dabei werden die Märkte kontinuierlich mit überraschend erfreulichen Daten beliefert.

      Die Einzelhandelsumsätze und die Auftragseingänge in den Vereinigten Staaten fielen besser als erwartet aus. Eine First-Call-Schätzung sieht die Gewinne der im S&P-500-Index zusammengefaßten Unternehmen im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent anwachsen, was die erste Steigerung seit fünf Quartalen bedeutet.

      Diesen Widerspruch zwischen der verheißungsvollen Datenlage und der gleichzeitigen Zurückhaltung der Anleger an den Aktienmärkten erklärt Michael Oehrens, bei der Fondsgesellschaft SEB Invest für das Strategische Research verantwortlich, mit der Qualität der ausgewiesenen Unternehmensgewinne.

      Daran bestünden seit dem Fall Enron unter Investoren nachhaltige Zweifel. Drastisch sei den Märkten vor Augen geführt worden, daß die veröffentlichten Gewinne nur eine Teilwahrheit darstellten. Die Nachwirkungen des Enron-Zusammenbruchs seien deshalb, daß den Zahlen zunächst einmal nicht geglaubt werde.

      Wenn man das Marktumfeld inklusive dem aktuellen Zinsniveau und der zur Verfügung stehenden Liquidität betrachtet, seien die Gewinne tatsächlich das schwächste Glied in der Kette, meint Oehrens.

      Pessimisten verweisen in Amerika zudem auf die weiterhin vergleichsweise hohe Bewertung der Märkte. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für den S&P 500 nach den Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit bei 43,8.

      In Deutschland wird für die schlechte Stimmung unter den Anlegern auch wiederholt die Deutsche Telekom verantwortlich gemacht. Die Schlagzeilen um die Kursverluste der einstigen "Volksaktie" wirkten nicht unbedingt vertrauensbildend, heißt es. Investoren warten auf einen konkreten Beweis, daß die Gewinne tatsächlich ansteigen, sagte kürzlich Dan Rivera, Chef-Investmentstratege bei American Express Asset Management. Dann würden sie wieder kaufen.

      SEB-Invest-Experte Oehrens setzt unterdessen auf das zyklische Verhalten der meisten Anleger. "Die Aktienkäufer kommen wieder, wenn die Märkte angesprungen sind", erwartet er. Wenn wieder 20 Prozent Gewinn mit Aktien erzielt würden, spreche sich das sicher schnell herum.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 01.06.02
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      schrieb am 01.06.02 17:43:42
      Beitrag Nr. 130 ()
      Regionalbörsenfusion unter Beteiligung der Nasdaq

      Berlin, Bremen und Nasdaq Europe machen der Deutschen Börse Konkurrenz / Großbanken interessiert

      Neue Konkurrenz für die Deutsche Börse AG:

      Unter maßgeblicher Beteiligung der Nasdaq Europe soll nun gemeinsam mit den Regionalhandelsplätzen Berlin und Bremen eine neue Börse entstehen.

      Über eine weitreichende Zusammenarbeit zwischen der Berliner Börse und der europäischen Tochtergesellschaft der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq war schon seit einiger Zeit spekuliert worden.

      Darüber hinaus wollen Finanzkreisen zufolge die beiden Regionalbörsen aus Berlin und Bremen nun auch noch miteinander fusionieren. Eine endgültige Entscheidung über die Verschmelzung sei zwar noch nicht gefallen, jedoch stehe diese bevor, heißt es.

      Auf der geplanten Handelsplattform sollen neben amerikanischen Technologieaktien auch internationale Standardwerte gehandelt werden können.

      Darüber hinaus sei es geplant, künftig auch Neuemissionen an den Markt zu bringen.

      Einzelheiten zur neuen Börse, die intern "Nasdaq Deutschland" genannt werde, sollen noch im Juni bekanntgegeben werden.

      Dem Vernehmen nach sind neben den beiden Börsen auch einige deutsche Großbanken an diesem Projekt beteiligt. Als mögliche Kooperationspartner gelten Commerzbank, Dresdner Bank und Hypo-Vereinsbank. Die genauen Beteiligungsverhältnisse stehen derzeit noch nicht fest.

      Die von der Berliner Börse mit der Nasdaq Europe vereinbarte gegenseitige Beteiligung von rund 10 Prozent solle von der aus der Fusion hervorgehenden Börse übernommen werden, heißt es. Auch an eine Anbindung des Handels an die Nasdaq werde aus Liquiditätsgründen gedacht, sagen Beobachter.

      Die gemeinsame Handelsplattform soll Anfang 2003 auf Basis des Super-Montage-Systems, das die Nasdaq noch in diesem Sommer fertigstellen will, starten.

      Die neue Börse tritt damit in Konkurrenz zur Deutschen Börse AG, die bisher den Aktienhandel in Deutschland dominiert.

      Ähnlich zur geplanten Plattform "Xetra-Best" der Deutschen Börse soll auch mit der "Nasdaq Deutschland" die Internalisierung, also die hausinterne Zusammenführung von Kundenaufträgen, ermöglicht werden.

      Die Banken können Makler- und Abwicklungskosten sparen und darüber hinaus selbst von der Spanne zwischen An- und Verkaufskursen profitieren.

      Den Anlegern sollen beim Handel über das System der neuen Börse mindestens die Preise verschiedener internationaler Referenzbörsen wie etwa Xetra oder Euronext garantiert werden. Bei Xetra Best wird die sofortige Ausführung zu Xetra-Preisen oder besser garantiert. Anders als bei der Deutschen Börse soll es an der neuen Börse kein offenes Orderbuch geben.

      Die amerikanische Technologiebörse Nasdaq versucht schon seit einiger Zeit in Europa Fuß zu fassen, aber bislang sind die Handelsvolumina enttäuschend.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 01.06.02
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      schrieb am 01.06.02 19:57:52
      Beitrag Nr. 131 ()
      Jahrestiefs rücken näher


      Am Freitagmittag raffen die Aktienmärkte noch einmal ihre Kraft zusammen und trotten in die Gewinnzone.

      Gegen 13.30 Uhr gewinnt der Dax 0,9 Prozent auf 4.802 Punkte.

      Dennoch, die Lage an den Börsen hat sich zum Wochenschluss vor allem mit dem Kursrutsch vom Donnerstag deutlich verschlechtert, die Jahrestiefs rücken wieder ins Visier. „Für die europäischen Börsen war der gestrige Handelstag aus charttechnischer Sicht ein Schlag ins Kontor“, erklärt Uwe Wagner, technischer Analyst bei der Deutschen Bank die brisante Lage.

      Denn die seit November gültige Seitwärtstendenz bei den europäischen Börsen könnte bei weiteren Kursverlusten zur Disposition stehen.

      Zwar hat sich der Dax am Donnerstag mit einem Schlussstand von 4.761 Zählern gerade noch einmal über das Jahrestief von 4.745 Punkten auf Schlusskursbasis vom Februar gerettet. Sollte der Dax die untere Begrenzung der seit nunmehr sechs Monaten gültigen Tradingrange verletzen, so würden sich weitere Kursverluste anschließen.



      Hohes Risiko, wenig Chancen

      Die mittelfristig neutrale Haltung der technischen Analysten der Deutschen Bank, die sich aus der Seitwärtstendenz ableitet, würde bei einem Rutsch unter die Unterstützungen bei 4.730 und 4.706 Punkten ausgehoben und ins Negative abweichen.

      Kurzfristig ist der sekundäre Abwärtstrend, der sich aus dem zyklischen Hoch vom März ableitet, intakt. „Das Risiko ist unverändert hoch. Der Aufbau strategischer Positionen auf der Kaufseite ist weiterhin zurück zu stellen, da das Risiko in keinem Verhältnis zu den sich bietenden Chancen steht“, rät Wagner seinen Kunden.

      Auch bei der Bayerischen Landesbank überwiegt der Pessimismus für die deutschen Aktien. Die neuen Allzeittiefs bei der Deutschen Telekom, zyklische Tiefs bei den Versicherungen sowie ein Rutsch unter wichtige Unterstützungen bei Bayer und Lufthansa seien nur einige Beispiele für den schwachen Gesamtmarkt, meint Ludwig Gutmann, technischer Analyst bei der Bayerischen Landesbank. „Nach einer vorübergehenden Kurserholung erwarten wir eine neue Bärenattacke auf die Kurstiefs vom Februar“, so seine Schlussfolgerung.



      Angeschlagene europäische Aktien

      Der Nemax 50 erobert am Freitagmittag die Marke von 800 Punkten wieder zurück, hat aber nach einem Jahrestief am Donnerstag auf Schlusskursniveau längst wieder das Tief bei 683 Punkten vom vergangenen September im Visier. „Nach unten stellt das Niveau um 757 Punkten (Jahrestief im Handelsverlauf) die letzte herleitbare potenzielle Unterstützung dar. Sollte diese unterschritten werden, wäre der Index nach unten hin wieder offen. Zielmarken ließen sich nicht sinnvoll definieren“, meint Wagner von der Deutschen Bank. Kein Wunder, dass der Charttechniker von einem Engagement am Neuen Markt abrät.

      Düster sieht aktuell auch der Euro Stoxx 50 aus, der am Donnerstag auf Schlusskursniveau ein neues Jahrestief markierte.

      Damit rutschte der europäische Blue-Chip-Index sogar unter die Konsolidierungszone von 3.400 Punkten. Am Freitagmittag klettert der Euro Stoxx 50 zwar wieder über die wichtige Unterstützung, ein nachhaltiger Fall unter die 3.400 Punkte würde dem Index aus analytischer Sicht deutliches Abwärtspotenzial eröffnen. „Sinnvolle Unterstützungen lassen sich in dieser Region kaum herleiten“, erläutert Wagner.



      Nasdaq im intakten Abwärtstrend

      Auf der anderen Seite des Atlantiks gibt es ein ähnliches Bild.
      Während Dow Jones und S&P 500 ähnlich wie Dax und Euro Stoxx 50 breite Konsolidierungszonen etabliert haben, ist beim Nasdaq Composite der Abwärtstrend seit Januar intakt. Die nächste wichtige Unterstützung für den Technologieindex machen die Charttechniker der Deutschen Bank bei 1.600 Punkten aus.

      Der S&P ist ähnlich wie der Dax in einer Konsolidierungszone gefangen, deren untere Begrenzung bei rund 1.050 Punkten liegt. Am besten steht`s derweil noch um den Dow Jones, dessen untere Begrenzung der Konsolidierungszone mit 9.600 Punkten noch in entspannter Entfernung liegt. Der Dow Jones schloss am Donnerstag mit 9.911 Punkten, der S&P 500 mit 1.064 Punkten und der Nasdaq Composite mit 1.631 Zählern.



      Fazit:

      Aus technischer Sicht machen sowohl die deutschen als auch die amerikanischen Börsen derzeit keinen guten Eindruck. Dabei sollten Investoren vor allem beobachten, ob die unteren Begrenzungen der Konsolidierungszonen halten.

      Ein Rutsch darunter würde neues Abwärtspotenzial eröffnen. Falls diese Unterstützungen allerdings erfolgreich getestet werden, so wäre eine technische Gegenbewegung nach oben fällig, die kurzfristig wieder etwas Luft verschaffen dürfte.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 01.06.02
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 20:29:25
      Beitrag Nr. 132 ()
      News 01.06.2002 - 08:00
      Zeitung - FBI-Bericht warnte vor Anschlägen vor Terror-Gefahr
      New York, 01. Jun (Reuters) - Ein geheimer Bericht der US-Bundespolizei FBI hat den Direktor der Behörde einem Bericht der "New York Times" zufolge bereits Monate vor dem 11. September vor einer terroristischen Bedrohung gewarnt.

      Zudem habe der Report darauf hingewiesen, das das FBI nicht die Mittel habe, der Bedrohung durch die Gruppe El Kaida des Moslem-Extremisten Osama Bin Laden entgegenzuwirken, berichtete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf ranghohe Regierungsbeamte weiter. Fast jedem größeren FBI-Büro habe es dazu an ausreichend Mitarbeitern gefehlt. Die US-Regierung macht die El Kaida und Bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, bei denen mehr als 3000 Menschen getötet wurden.

      Der FBI-Bericht habe zudem eine Aufstockung der Finanzmittel für die Behörde gefordert, berichtete die "New York Times" weiter. US-Justizminister John Ashcroft habe jedoch noch am 10. September eine Antrag des FBI nach zusätzlichen 58 Millionen Dollar (rund 62 Millionen Euro) zur Terror-Bekämpfung abgewiesen, ohne dass ihm der Bericht vorgelegt worden sei. Der Bericht sei von Dale Watson verfasst worden, der inzwischen beim FBI die Terrorismus-Bekämpfung leitet, berichtete die Zeitung.

      Zuletzt hatte die Regierung von US-Präsident George W. Bush in der Kritik gestanden, möglicherweise nicht angemessen auf Anschlagswarnungen vor dem 11. September reagiert zuhaben. Bush hatte aber Vorwürfe zurückgewiesen, aus den Warnungen unzureichende Schlüsse gezogen zu haben. Seit den Anschlägen mit entführten Passagiermaschinen stehen auch der US-Geheimdienst CIA und die das FBI in der Kritik. Ihnen wird unter anderem eine mangelnde Zusammenarbeit vorgeworfen.

      Am 11. September hatten Luftpiraten vier Flugzeuge gekapert. Zwei lenkten sie in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York und eine in das Verteidigungsministerium bei Washington. Die vierte Maschine stürzte über freiem Feld ab.

      chg
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      schrieb am 02.06.02 12:25:55
      Beitrag Nr. 133 ()
      Zeit für ein Update:


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      Avatar
      schrieb am 02.06.02 21:21:59
      Beitrag Nr. 134 ()
      Verzicht auf ein Testament führt in der Regel zu Ärger und Streit

      Deutschland ist ein Land der Erben geworden. Seit über 50 Jahren hat es keine Kriege mehr gegeben, so daß die Menschen, die das Land nach 1945 wiederaufgebaut haben, beachtliche Reichtümer angesammelt haben.

      Zwar hat die Inflation einen Teil des Vermögens wieder aufgefressen, doch die Summen, die jetzt an die nächste Generation vererbt werden, sind so groß wie noch nie. Im letzten Jahr sollen rund 150 Milliarden Euro übertragen worden sein, wie die Stiftung Warentest in ihrem Buch über Vererben und Erben schreibt, und es ist damit zu rechnen, daß auch in den nächsten Jahren ähnliche Summen fließen werden.

      Erbschaften sind eine alte Sache, doch für die meisten Deutschen ist der Umgang mit Testament und Erbschein eine neue Erfahrung.

      Im Gegensatz zu den Amerikanern, Engländern oder Schweizern, die sich im Laufe der Jahrhunderte daran gewöhnt haben, Geld und Immobilien zu übertragen, haben die Deutschen mit diesem Thema arge Probleme.

      Der "öffentliche" Umgang mit Geld ist ein gesellschaftliches Tabu. So offenherzig zum Beispiel die Amerikaner über ihren Wohlstand reden, so verschlossen sind die Deutschen bei diesem Thema.

      Wer Geld hat, redet nicht darüber, und wer Geld geerbt hat, schweigt noch mehr darüber, weil beide Gruppen, sowohl die Erblasser als auch die Erben, den Neid anderer Menschen fürchten.

      Genauso fremd ist vielen Deutschen die Freude am Leben. Die meisten gehen schon zum Lachen in den Keller, und wenn es um Geld geht, wird die Sache todernst. Das Ergebnis sind Verunsicherung und Angst.


      Die gesellschaftliche Tabuisierung des Erbens führt dazu, daß viele Menschen den Gedanken, was nach ihrem Tod mit dem angesammelten Vermögen geschehen soll, weit von sich schieben.

      Das kann aber fatale Folgen haben, weil viele Menschen, die etwas zu vererben haben, doch gewisse Vorstellungen haben, was mit ihrem Nachlaß passieren soll.

      Daher sind Verdrängen und Nichtstun, vor allem der Verzicht auf ein Testament, die schlechtesten Lösungen.

      Grund: Die gesetzliche Erbfolge ist in vielen Fällen nicht im Sinne des Erblassers. Ebenso kann die gesetzliche Regelung zu heiklen Erbengemeinschaften und langwierigem Streit führen. Außerdem bleiben steuerliche Vorteile ungenutzt, so daß der lachende Dritte das Finanzamt ist. Aus diesen Gründen ist es ratsam, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen.

      Die beste Grundlage für den Umgang mit der Materie ist ein Blick ins Bürgerliche Gesetzbuch (BGB).

      Dort ist in den Paragraphen 1924 bis 1936 geregelt, was passieren wird, wenn die Verstorbenen auf die Niederschrift ihres "letzten" Willens verzichtet haben, wenn also weder ein Testament noch ein Erbschaftsvertrag vorliegt.

      Das heißt aber auch, daß sich alle Menschen, die mit den Regelungen des BGB zufrieden sind, keine Gedanken über ihren Nachlaß machen müssen. Nach dem Tod gilt einfach das Gesetz. Es geht von der Überlegung aus, daß die Menschen ihr Hab und Gut den Nächsten vererben wollen. Das sind in erster Linie der Ehepartner und die Kinder. Ist der Erbe ledig oder verwitwet, sind vielleicht gar keine Kinder vorhanden, sucht das Nachlaßgericht weitere Verwandte, um das Erbe zu verteilen.

      Insgesamt teilt das Gesetz die Erben in vier Klassen sein. Verwandte der ersten Klasse sind die Abkömmlinge des Erblassers. Damit sind die Kinder gemeint. Genauso gehören in diese Gruppe aber auch Enkel und Urenkel. Wenn zum Beispiel eine Witwe einen Sohn und eine Tochter hinterläßt, erben die Kinder das Vermögen zu gleichen Teilen. Sollte die Tochter aber bereits vor ihrer Mutter verstorben sein und ihrerseits zwei Söhne haben, treten die Enkel an die Stelle ihrer Mutter, so daß der Sohn die Hälfte bekommt und die beiden Neffen jeweils ein Viertel erhalten.

      Erben der zweiten Ordnung sind die Eltern des Verstorbenen und deren Abkömmlinge. Kommen zum Beispiel ein junger Mann, der nicht verheiratet war, keine Kinder hat, aber mit zwei Schwestern aufgewachsen ist, und seine Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben, geht das Vermögen auf den Vater und die beiden Schwestern über.

      Hätte der junge Mann keine Geschwister und wären die Eltern bereits verstorben, würden die Erben der dritten und vierten Ordnung ins Spiel kommen, die Großeltern und Urgroßeltern und deren Abkömmlinge, so daß aus mancher Erbschaft, die zunächst einfach und harmlos aussieht, schnell eine "unendliche" Geschichte werden kann.

      Verzwickt ist die gesetzliche Erbfolge aber auch in Familien, in denen der Ehepartner noch lebt. Hier gilt die besondere Regel, daß der Überlebende - zusätzlich zum gesetzlichen Erbteil - den "Voraus" erhält. Das ist der ganze Hausrat sowie alle Bücher und Gemälde, soweit sie nicht Teil einer Kunstsammlung sind.

      Zu diesem Voraus gehören auch das Familienauto und die Hochzeitsgeschenke. Voraussetzung ist freilich immer der Umstand, daß das Ehepaar kein Testament angefertigt hat, so daß der überlebende Ehepartner von Amts wegen gesetzlicher Erbe wird. Nicht zum Voraus, der in einzelnen Familien zu heftigem Streit führen kann, zählen Schmuckstücke. Sie fallen in den Nachlaß.

      Die Höhe des Erbes, das der Ehepartner erhält, hängt vom Einzelfall ab.
      Die Quote richtet sich auf der einen Seite danach, ob auch Verwandte erben, und auf der anderen Seite nach dem Güterstand, in dem die Eheleute gelebt haben.

      Die Regelung führt in vielen Haushalten, vor allem bei kinderlosen Ehepaaren, zu großem Erstaunen. Sie sind häufig der Meinung, daß der überlebende Ehepartner automatisch Alleinerbe sei, doch das trifft nur zu, wenn der Erblasser keine Verwandten der ersten, zweiten oder dritten Ordnung hat. Leben aber zum Beispiel noch Eltern und Großeltern, erben diese Angehörigen mit. Wenn das ausgeschlossen werden soll, ist ein Testament notwendig.

      Neben den Verwandten spielt auch der Güterstand eine wichtige Rolle.
      Ist hier nichts Spezielles vereinbart worden, gilt die sogenannte Zugewinngemeinschaft.

      Ausgangspunkt ist das Vermögen, das jeder Partner in die Ehe eingebracht hat. Nur was während der Ehe gemeinsam hinzugekommen ist, wird nach dem Ende der Ehe getrennt.

      Bei Scheidungen wird der Ausgleich mit spitzem Bleistift berechnet, doch bei Tod sagt das Gesetz, daß der Zugewinn durch die Verdoppelung des gesetzlichen Erbteils ausgeglichen wird.

      Die Regel ist einfach, doch sie führt in der Praxis manchmal zu unerwünschten Konsequenzen. Wenn die beiden Partner arm und jung geheiratet haben, wird sich der Ärger in Grenzen halten, weil die Sache einfach ist. Sind zum Beispiel vier Kinder auf der Welt, erbt die Mutter nach dem Tod des Mannes die Hälfte des Vermögens, und die Kinder erhalten jeweils ein Achtel.

      Unmut droht in den Familien, in denen ein Ehepartner mehr Geld als der andere in den Hausstand eingebracht hat. Wenn zum Beispiel ein Witwer, der drei Kinder hat, wieder heiratet und kurze Zeit später stirbt, wird die zweite Frau, sofern kein Testament vorhanden ist, automatisch die Hälfte des Vermögens erben, und die Kinder werden jeweils ein Sechstel erhalten.

      Das kann schnell zu dem Vorwurf führen, daß die Stiefmutter an der kurzen Ehe prächtig verdient habe. In solchen Fällen helfen nur Testament oder Erbvertrag.

      Die meisten Deutschen haben aber keine Vereinbarung, so daß die Eröffnung des Testaments in manchen Fällen zu Tränen führt.
      Die Erben streiten sich, alle ärgern sich über das Finanzamt, jeder fürchtet den Neid des Nachbarn.

      Die Nutznießer der Unsicherheit sind Anwälte, Banken und Notare, für die Erbschaftsplanung und Vermögensberatung ein Bombengeschäft sind.
      Der gesunde Menschenverstand und ein Testament sind die preiswertere Variante.

      FAZ-Finanzmarkt, 01.06.02
      Avatar
      schrieb am 02.06.02 22:56:55
      Beitrag Nr. 135 ()
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 08:38:41
      Beitrag Nr. 136 ()
      Warnung vor Begeisterung bei Technologie-Aktien


      Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung Europas /
      Schweizer Wirtschaft läuft unbefriedigend



      Die europäischen Aktienmärkte haben sich jüngst phasenweise wieder einmal von der Wall Street lösen und vorübergehend eigene Wege gehen können.

      Während die Börsen in Europa ihren Bewegungsspielraum nach unten testeten, haben sich die führenden amerikanischen Indizes vergleichsweise gut zu halten vermocht.

      Einheitlich düster sah es auf beiden Seiten des Atlantiks hingegen nur bei den Technologiewerten aus. Doch das sind immer nur Momentaufnahmen, die sich schon nach sehr kurzer Zeit wieder auflösen und sogar ins Gegenteil verkehren können.

      Dabei hätten die Märkte in Europa einen guten Grund, sich nachhaltig von der Wall Street abzukoppeln.

      Denn die Schwäche des Dollar beginnt langsam die Züge einer Baisse anzunehmen.

      Mehrere Investmentbanken weisen nach, daß sich die Kapitalströme für Anlagezwecke schon seit Februar zu Lasten der amerikanischen Wertpapiermärkte und somit auch des Dollar entwickeln.

      Dies muß zwar nicht unbedingt bedeuten, daß das Kapital in den Euroraum fließt. Immerhin wird viel Kapital auch in den asiatischen Raum und neuerdings besonders nach Japan gelenkt. Doch dies hindert nicht an der Feststellung, daß auch die europäischen Börsen Nutznießer des Wandels am internationalen Devisenmarkt sind. Das gilt wenigstens in dem Sinne, daß die unablässigen Netto-Kapitalabflüsse in den Dollarraum beendet zu sein scheinen.


      Amerikanischen Anlegern bieten Engagements in Westeuropa nach dem Urteil von Strategen inzwischen mindestens zwei Vorteile:

      Zum einen winken im Falle eines nachhaltig schwachen Dollars Gewinne auf der Währungsseite. Zum andern gelten europäische Aktien gegenüber amerikanischen als weit weniger stark überbewertet.

      Umstritten ist nur, ob das künftige Wachstum der Unternehmensergebnisse in Europa besser ausfällt als das in den Vereinigten Staaten. Die Skeptiker erklären beharrlich, besonders im Euroraum stünden unvollendete oder erst gar nicht in Gang gebrachte strukturelle Reformen einer dynamischen Konjunkturerholung entgegen.

      Andere blicken mit Zuversicht auf die Parlamentswahlen in Frankreich und in Deutschland. Es könne durchaus sein, daß die Ergebnisse auf der Reformebene einiges in Bewegung bringen. Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn die Finanzmärkte diese Chance bereits im Vorfeld in den Kursen zu berücksichtigen begännen.

      Vergleichsweise sehr optimistisch äußert sich Schroder Salomon Smith Barney (SSSB), London, zur weiteren Entwicklung der europäischen Börsen. Aus makroökonomischer Sicht sei Zuversicht bereits heute konkret begründet.

      Bei der Betrachtung der Ertragsentwicklung zweifelten die Anleger jedoch noch. Sie meinten, die Ergebnisse könnten sich nicht stark genug erholen, um eine höhere Bewertung der Aktien zu rechtfertigen.
      SSSB vermutet, daß sich diese Skepsis mit fortschreitender Zeit in dem Maße legt, wie sich die günstigen konjunkturellen Zahlen mehren.

      Üblicherweise begännen die Prognosen der Ökonomen bereits drei bis sechs Monate zu steigen, bevor sich die Aktienanalysten entschlössen, ihre Voraussagen von Unternehmensergebnissen anzuheben.
      Europäische Aktien im allgemeinen verdienten jedenfalls auf Sicht von zwölf Monaten eine Neubewertung, die bei durchschnittlich 15 bis 20 Prozent liegen könne. Das gelte nicht nur mit Blick auf steigende Unternehmensergebnisse, sondern auch für die relative Bewertung gegenüber Anleihen.

      Morgan Stanley Dean Witter, London, diskutiert angesichts der konjunkturellen Erholung schon seit Wochen einen strategischen Wechsel in der europäischen Anlagepolitik, der weg von den überwiegend zyklischen Substanzwerten und hin zu Wachstumsaktien führen soll.

      Im Zuge dieser Neuorientierung hat die Investmentbank die Gewichtung der Gruppen Transport und Dienstleistungen für die Wirtschaft erhöht. Sogar Telekommunikationsaktien sind jetzt übergewichtet in ihrem Modellportefeuille vertreten. Die Übergewichtung der Bankaktien besteht weiter.

      Zum Thema Wachstumsaktien erklärt Morgan Stanley, wenn sie nun favorisiert würden, bedeute das nicht, daß damit eine Rückkehr zur Manie des Sektors Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) vorgezeichnet sei. Die Wachstumswerte der vergangenen Dekade müßten nicht unbedingt auch die der nächsten zehn Jahre sein. So kurz das Gedächtnis der Menschen in Anlagefragen auch sei, es dürfte doch nicht so kurz sein, daß sie die Pein des Platzens der spekulativen Blase rasch vergessen könnten.

      UBS Warburg hat kürzlich seine neue Umfrage zum Vertrauen der Anleger in die europäische Wirtschaft und in die weitere Entwicklung der hiesigen Märkte vorgelegt.

      Der die Umfragewerte erfassende UBS-Index sei im Mai gegenüber April nahezu unverändert ausgefallen. Doch seien zuletzt mehr Anleger der Ansicht gewesen, die Wirtschaft in der Region habe ihre Talsohle erreicht.

      Noch gäben die Investoren Anleihen jedoch den Vorzug gegenüber Aktien. Mit Blick auf die Neuen Märkte in der Region blieben sie pessimistisch.

      Zur Einschätzung der Lage am Devisenmarkt habe die Umfrage ergeben, daß der Dollar noch immer die erste Wahl sei, gefolgt vom Euro und dem britischen Pfund.


      Der Schweizer Aktienmarkt verhält sich im gesamteuropäischen Vergleich seit Monaten unauffällig.

      Anlagestrategen erklären dies mit der recht ausgewogenen Zusammensetzung der weithin beachteten großen Indizes. Sie enthalten zyklische Papiere ebenso wie Wachstumswerte und defensive Aktien. Der anhaltend gebeutelte Sektor TMT ist nur in geringem Maße vertreten.

      Die Schweizer Wirtschaft läuft unterdessen nicht zufriedenstellend. Unternehmen mit starken Interessen im Ausland trifft dies weit weniger als Firmen, die vorwiegend oder ausschließlich auf dem Binnenmarkt tätig sind.

      Eine wesentliche Ursache für die enttäuschende Wirtschaftsentwicklung ist der teure Schweizer Franken, den die Nationalbank gegenüber dem Euro zu drücken sucht. Doch dem stehen die geopolitischen Spannungen und die Möglichkeit weiterer Terroranschläge entgegen.

      Diese und andere Ungewißheiten lassen den Franken in den Augen nervöser Anleger wieder einmal als sicheren Hort erscheinen.

      Goldman Sachs und SSSB sehen den Swiss Market Index (SMI) in zwölf Monaten bei 7000 Punkten. Am Freitag schloß der Index bei 6574,80 Zählern. Merrill Lynch empfiehlt unter den Schweizer Aktien Adecco, Holcim, Kudelski, Serono und Straumann Holding langfristig zum Kauf. Morgan Stanley führt unter den Schweizer Aktien Credit Suisse Group, UBS, Swiss Re, Zurich Financial Services, Syngenta und Kuoni in seinem europäischen Modellportefeuille.

      FAZ-Finanzmarkt, 03.06.02
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 08:51:30
      Beitrag Nr. 137 ()
      Die Börse heute

      Mangels Unternehmensdaten wird das Interesse der Händler an den Finanzmärkten sich heute überwiegend auf gesamtwirtschaftliche Daten konzentrieren und dabei gerade auf die Vereinigten Staaten:

      Die guten amerikanischen Konjunkturdaten vom vergangenen Freitag haben den Boden dafür bereitet, daß der heute anstehende ISM-Einkaufsmanagerindex für Mai Umfragen zufolge erneut steigt.

      Das könnte den Einbruch vom April als Ausrutscher vergessen machen. Das damit günstigere amerikanische Konjunkturbild dürfte den Aktienmärkten wie schon am Freitag Auftrieb geben, den Euro und die Anleihen aber belasten.

      Für den Euro-Raum kommt heute der Reuters-Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe für Mai; er dürfte nach den guten Umfragen in Deutschland und Frankreich der vergangenen Woche steigen.

      Bankvolkswirte erwarten in der Mehrzahl ferner, daß der Index der Euro-Produzentenpreise für April heute ihren günstigen Inflationsausblick bestätigen wird. Damit stehen im Vorfeld der Sitzung der Europäischen Zentralbank wie der Bank of England am Donnerstag anhaltende Zinsspekulationen auf dem Programm. (pwe.)

      FAZ-Finanzmarkt, 03.06.02
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 22:43:57
      Beitrag Nr. 138 ()
      News 03.06.2002 - 18:37
      FOKUS 1-US-Börsen schwach - Tyco und Knight belasten
      New York, 03. Jun (Reuters) - Der Rücktritt des Chefs des US-Mischkonzerns Tyco <TYC.N> und Spekulationen um die US-Aktienhandelsgruppe Knight Trading Group <NITE.O> haben am Montag die Wall Street belastet. Unerwartet gute Konjunkturdaten wurden von den Anlegern dagegen nach Angaben von Händlern überwiegend ignoriert.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> sank im Handelsverlauf um rund ein Prozent auf 9823 Punkte, der Nasdaq-Index <.IXIC> um zwei Prozent auf 1580 Zähler und der S&P-Index <.SPX> um 1,2 Prozent auf 1052 Punkte. "Wir haben einen Käuferstreik", sagte Alan Ackermann, Marktstratege bei Fahnestock & Co. Anleger fühlten sich betrogen und seien orientierungslos. "Wir haben zur Zeit drei Typen von Investoren - Bullen, Bären und Verwirrte", fügte Ackermann hinzu.

      Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Index für die Geschäftsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe war auf 55,7 Zähler von 53,9 Punkten im April geklettert. Analysten hatten einen Anstieg auf 55,0 Zähler prognostiziert. Viele Investoren hatten aber insgeheim auf einen deutlicheren Anstieg gehofft, hieß es in New York.


      TYCO UND KNIGHT VERSTIMMEN INVESTOREN

      Tyco-Aktien brachen bei hohem Umsatz um rund 25 Prozent auf 16,45 Dollar ein, nachdem das Unternehmen den Rücktritt des Konzernchefs Dennis Kozlowski bekannt gegeben hatte. Zunehmende Zweifel an der Strategie des Unternehmens und den Bilanzierungsmethoden machen Tyco schon seit Monaten zu schaffen.

      Die Aktien des Nasdaq-Unternehmens Knight Trading Group verloren vorbörslich um mehr als die Hälfte ihres Wertes auf drei Dollar, was der Konzern auf einen Softwarefehler beim Einprogrammieren des Kurses während der Vorbörse zurückführte. Der plötzliche Kurseinbruch hatte Spekulationen um das Unternehmen ausgelöst. Knight teilte mit, es gebe aber keinen Grund dazu. Händler hatten von Gerüchten gesprochen, Aufsichtsbehörden hätten eine Untersuchung bei dem Konzern eingeleitet. Die Aktien wurden zeitweise vom Handel an der Nasdaq ausgesetzt. Später lagen sie rund zehn Prozent mit 5,72 Dollar im Minus.

      Die Vorgänge bei Knight zeigten, wie nervös der Markt sei, sagten Händler.

      rkr/ale
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 07:22:20
      Beitrag Nr. 139 ()
      News 03.06.2002 - 20:36
      US-Bericht - Globale Erwärmung durch Menschen verursacht
      Washington, 03. Jun (Reuters) - Erstmals hat auch eine US-Behörde festgehalten, dass die Entstehung von Treibhausgasen auf menschliches Handeln zurückzuführen sei und in den nächsten zwei Jahrzehnten deutlich zunehmen werde.

      In dem von der Umweltschutzbehörde (EPA) erstellten Bericht, der der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag, heißt es, dass sich "Emissionen als Ergebnis menschlichen Tuns in der Erdatmosphäre ansammeln" und Luft- und Wassertemperaturen ansteigen ließen. Bisher hatte das US-Präsidialamt vor allem die Aussagen europäischer Wissenschaftler, dass die Emissionen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe in Autos und Fabriken für die Erderwärmung verantwortlich seien, als wissenschaftlich nicht eindeutig belegt bezeichnet. Die EPA hatte den Bericht am Freitag an die Vereinten Nationen (UNO) weitergeleitet.

      In dem Bericht kommt die EPA zu dem Schluss, dass allein die US-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 43 Prozent ansteigen würden. Dagegen ist im Kyoto-Protokoll festgelegt, dass die USA den Ausstoß umweltschädlicher Abgase bis zum Jahr 2012 um sieben Prozent - gemessen am Niveau von 1990 - senken sollen. Das Kyoto-Protokoll wurde von US-Präsident George W. Bush abgelehnt, die europäischen Staaten haben es ratifiziert. Die USA sind der größte Verursacher von Treibhausgasen.

      In dem EPA-Bericht wird von einer Gefahr etwa für Inseln und Hafenstädte gesprochen, wenn sich das Klima verändern und sich die Meeresoberfläche anheben sollte. Die EPA setzt weiter auf freiwillige Maßnahmen. Philip Clapp von der Umweltschutzorganisation National Environmental Trust folgerte dagegen aus dem Bericht, dass von den USA ein Programm drastischer Maßnahmen ergriffen werden müsse, um den Schadstoffausstoß zu verringern und eine weitere Erderwärmung zu verhindern.

      eju/jas
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 07:45:51
      Beitrag Nr. 140 ()
      News 05.06.2002 - 05:20
      USA haben möglicherweise Planer der US-Anschläge identifiziert
      Washington, 05. Jun (Reuters) - Die US-Ermittlungsbehörden haben nach Angaben aus US-Regierungskreisen ein hochrangiges El Kaida-Mitglied als möglichen Planer der Anschläge auf die USA vom 11. September identifiziert.

      Chalid Schaich Mohammed sei der eigentliche Kopf des Attentats, hieß in den Kreisen am Dienstag. Er sei zudem eine der Hauptfiguren in der El Kaida-Organisation. Er habe die ganze Operation geplant. Der aus Kuwait stammende Mohammed halte sich zurzeit vermutlich in Afghanistan oder Pakistan auf. Den Kreisen zufolge ist Mohammed einer der höchsten Gefolgsleute von Osama bin Laden. Er stehe bereits auf der Liste der meistgesuchten Terroristen der US-Bundespolizei FBI, hieß es weiter.

      Mohammed war 1996 in den USA wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei Anschlägen auf die USA, bei denen US-Zivilflugzeuge über dem Pazifik in die Luft gejagt werden sollten, angeklagt. Die US-Regierung hat eine Belohnung von 25 Millionen Dollar (rund 26 Millionen Euro) für Informationen ausgesetzt, die zur Gefangennahme und Verurteilung des Gesuchten führen.

      Aus den Kreisen verlautete zudem, Mohammed sei ein Verwandter von Ramsi Ahmed Jusef, der für den Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 verantwortlich sein soll. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben. Jusef wurde zu lebenslanger lebenslanger Haft verurteilt. Er sitzt im US-Bundesstaat Colorado in Haft.

      Die USA machen die El Kaida des Moslemextremisten Bin Laden für die Anschläge mit entführten Passagierflugzeugen verantwortlich. Bei den Anschlägen kamen in New York, im US-Verteidigungsministerium und im US-Bundesstaat Pennsylvania rund 3000 Menschen ums Leben.

      nil
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 07:53:56
      Beitrag Nr. 141 ()
      Konjunkturdaten-USA 05.06.2002 - 16:00 Einkaufsmanager-Index (ISM) des nicht-verarbeitenden Gewerbe für Mai
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 08:12:57
      Beitrag Nr. 142 ()
      Wall Street läßt Weltbörsen taumeln


      Die Weltbörsen können sich der Vertrauenskrise am amerikanischen Aktienmarkt nicht entziehen.

      Die Kurse an den großen europäischen Aktienmärkten sind am Dienstag, wie auch an der Wall Street, nicht nur auf neue Jahrestiefstände gefallen, sondern markierten das tiefste Kursniveau seit Herbst 2001.

      Der Deutsche Aktienindex Dax durchbrach die aus der Sicht von Charttechnikern wichtige Widerstandslinie von 4700 Punkten und notierte im späten Handel mit 4590 Punkten 3,3 Prozent unter dem Vortagesschluß.

      Finanzwerte wie Commerzbank, Allianz und Deutsche Bank verbuchten überproportionale Verluste.

      Im Windschatten der amerikanischen Nasdaq, die inzwischen auf dem tiefsten Stand seit Anfang Oktober vergangenen Jahres angelangt ist, gerieten zudem Technologiewerte unter starken Abgabedruck.
      Die Deutsche Telekom fiel um 4,4 Prozent auf ihr neues Allzeittief von 10,99 Euro.

      Der DJ Euro Stoxx 50 büßte 3,8 Prozent ein, wobei Vivendi Universal, Alcatel und France Télécom die Liste der Verlierer anführten.

      Trotz der Überbewertung, die viele Experten dem amerikanischen Aktienmarkt bescheinigen, schneidet der europäische Handel im bisherigen Jahresverlauf nicht besser ab als die Wall Street.

      Der Dax hat seit Ende Dezember mehr als 10 Prozent eingebüßt, der CAC-40-Index in Paris 11 Prozent. Dies vergleicht sich mit einem Verlust von ebenfalls 10 Prozent für den S&P-500, den Leitindex der Wall Street.

      Das diesjährige Minus des Dow Jones Industrial Average stellt sich sogar nur auf 3 Prozent, was das relativ gute Abschneiden von Konsumgüteraktien wie Philip Morris, Coca-Cola oder Procter & Gamble reflektiert.
      Sie sind im Dow relativ hoch gewichtet.

      Aus der Sicht eines europäischen Investors ist die Kursentwicklung amerikanischer Aktien freilich weit weniger erfreulich, nachdem der Dollar-Wechselkurs des Euro am Dienstag auf mehr als 94 Cent gestiegen ist und damit sein höchstes Niveau seit 16 Monaten erreichte.
      In der Euro-Rechnung hat der S&P-500 in diesem Jahr schon 15 Prozent eingebüßt, der Nasdaq Composite sogar 24 Prozent.

      Aus Angst vor einem Dollar-Kollaps machen ausländische Anleger derzeit einen großen Bogen um die Wall Street. Allerdings gibt es bisher keine Hinweise auf einen Exodus ausländischer Anlagegelder. Sie kontrollieren rund 11 Prozent des amerikanischen Aktienmarktes.

      Thomas Galvin, Aktienstratege bei Credit Suisse First Boston, erinnert daran, daß ein schwacher Dollar ironischerweise schon oft Katalysator für eine Rally amerikanischer Aktien war. In vier der fünf Jahre, in denen der handelsgewichtete Dollar-Wechselkurs während der neunziger Jahre gefallen war, habe der S&P-500 den MSCI World Index weit hinter sich gelassen.

      Allerdings war seinerzeit das Vertrauen der Anleger in die Integrität amerikanischer Unternehmensführer und die Solidität der Bilanzen noch intakt. Davon kann in diesen Tagen keine Rede mehr sein. Vielmehr vergeht fast kein Tag mehr, an dem nicht ein weiteres Schlaglicht auf die laxe Corporate Governance (Unternehmenskontrolle) und die Bilanzakrobatik der Unternehmen geworfen wird.

      Die Schlagzeile dieser Woche bescherte Dennis Kozlowski, der langjährige Chef des umstrittenen Mischkonzerns Tyco International.
      Die Staatsanwaltschaft erhob am Dienstag Anklage gegen Kozlowski wegen Steuerhinterziehung. Am Tag davor hatte er schon seinen Rücktritt eingereicht.

      Die Anleger quittierten den jüngsten Skandal mit massiven Verkäufen. Die Tyco-Aktie fiel um weitere 27 Prozent auf 16 Dollar. Im Januar vergangenen Jahres war die Aktei noch bis auf 63,21 Dollar geklettert. Seither ist der Marktwert um gut 90 Milliarden Dollar gefallen Bis heute wurde dem Unternehmen jedoch kein Fehlverhalten nachgewiesen. Die Bilanzierung des Unternehmens ist "aggressiv und kreativ, aber technisch korrekt", sagt Albert Meyer, Analyst bei David W. Tice & Associates, Verwalter des Prudent Bear Fund.

      Die Misere von Tyco scheint auch dem Mischkonzern General Electric (GE) zu schaden, dem Vorbild des geschaßten Tyco-Chefs Kozlowski. Die Aktie von GE notiert nunmehr bei 30 Dollar. Das ist das niedrigste Kursniveau seit dreieinhalb Jahren. Gegenüber dem Rekordhoch vom Sommer 2000 hat sich der Kurs etwa halbiert. Die Marktbewertung liegt jetzt nur mehr bei knapp 300 Milliarden Dollar, womit GE immer noch das schwerste Unternehmen der Welt ist.
      Um Platz zwei streiten sich derzeit Microsoft (268 Milliarden) und Exxon Mobil (265 Milliarden Dollar).

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 05.06.02
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      schrieb am 05.06.02 18:26:48
      Beitrag Nr. 143 ()
      Die Stimmung im Euro-Raum verbessert sich


      Die Konjunktur im Euro-Raum dürfte im weiteren Jahresverlauf an Dynamik gewinnen - trotz der weiter verhaltenen Entwicklung in Deutschland und trotz des derzeit steigenden Euro-Wechselkurses.

      Die am Dienstag von der Europäischen Kommission veröffentlichten Daten lassen ein deutlich verbessertes Konjunkturklima im Mai erkennen. Sowohl das Industrie- als auch das Verbrauchervertrauen sind im Durchschnitt des Euro-Raums um jeweils 2 Prozentpunkte gestiegen. Die Werte liegen damit erstmals wieder beide über jenen vom September 2001.

      Die Aufbruchstimmung gründet sich vor allem auf deutliche Klimaverbesserung in Frankreich und Italien.


      In Deutschland ist dagegen das Industrievertrauen nur leicht (um einen Punkt) gestiegen, das Verbrauchervertrauen stagniert weiter.

      Das deutsche Stimmungstief wirkt sich auch auf den Vertrauensindikator für den Einzelhandel aus. Dieser hat sich auch im Euro-Raum nicht verbessert. Grund dafür ist vor allem die historisch schlechte Stimmung im deutschen Einzelhandel. Diese wird allgemein mit der Verbraucherzurückhaltung nach der Einführung des Euro-Bargelds erklärt.

      Das hat aber offenbar nur in wenigen Staaten spürbare Auswirkungen. Außer in Deutschland haben sich das Verbrauchervertrauen und das Einzelhandelsklima nur in Spanien und in Österreich verschlechtert. Michael Hüther, der Chefvolkswirt der DGZ-DekaBank, führt das schwache deutsche Konsumklima vor allem auf die ungelösten Beschäftigungsprobleme hierzulande zurück.
      Der Reformstau am Arbeitsmarkt lasse befürchten, daß sich der Wachstumsrückstand Deutschlands im Euro-Raum mittelfristig noch verstärke.

      Für die Euro-Konjunktur gilt indes das verbesserte Industrievertrauen als positives Signal.

      Als Auslöser des Anstiegs bezeichnete die Europäische Kommission die besseren Auftragseingänge auch im Exportgeschäft.

      Wolfgang Wiegard, der Vorsitzende der fünf Wirtschaftsweisen, nennt den Export derzeit die einzig zuverlässige Konjunkturstütze. Vor diesem Hintergrund stelle der gestiegene Euro-Kurs zwar "noch keine Gefahr" dar. Falls sich der Euro aber hin zur Parität mit dem Dollar bewege, "wäre dies durchaus Anlaß, die Wachstumsprognosen neu zu justieren", sagte Wiegard dieser Zeitung. Damit sei aber bislang noch nicht zu rechnen. In ihrem Jahresgutachten hatten die Wirtschaftsweisen für 2002 ein Wachstum von 1,5 Prozent im Euro-Raum und von 0,7 Prozent in Deutschland prognostiziert. Am Dienstag legte der Kurs des Euro auf 0,9452 (Vortag 0,9390) Dollar zu.

      In den Vereinigten Staaten werden die Kursverluste des Dollar teils mit Freude, teils mit Sorge beobachtet.

      Die Vertreter des Verarbeitenden Gewerbes fordern von der Regierung seit langem die Aufgabe der Politik des starken Dollar. Sie versprechen sich von den Kursverlusten eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen auf den Weltmärkten. Ökonomen hingegen sehen im Wertverlust des Dollar und dem spärlicher fließenden Kapitalstrom eine Gefahr für die amerikanische Wirtschaft.

      Weil die Amerikaner selbst so wenig Geld sparten, seien sie auf ausländisches Kapital dringend angewiesen, um die Wirtschaft auf Wachstumskurs zu halten. "Ein schwacher Dollar beschwört auch die Inflation herauf", sagt der Ökonom Arthur Laffer.

      Quelle: FAZ. 05.06.02
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 18:39:25
      Beitrag Nr. 144 ()
      News 05.06.2002 - 16:06
      US-Dienstleistungssektor im Mai über Erwartungen gestiegen
      New York, 05. Jun (Reuters) - Die Geschäftstätigkeit im US-Dienstleistungssektor ist im Mai stärker gestiegen als von Volkswirten erwartet. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index des Institute for Supply Management (ISM, früher NAPM) stieg nach Angaben des Instituts im Mai auf 60,1 Punkten von 55,3 Punkten im April. Dies sei der höchste Stand seit August 2000.

      Ein Indexstand über 50 Punkten signalisiert eine wachsende Geschäftstätigkeit. Von Reuters befragte Analysten hatten für Mai den Index im Schnitt mit 55,9 Punkten erwartet.

      rkr/ale

      News 05.06.2002 - 16:15
      TABELLE - ISM-Service-Index im Mai gestiegen
      New York, 05. Jun (Reuters) - Der Service-Index des
      Institute for Supply Management (ISM) ist im Mai 2002 auf 60,1
      Punkte von 55,3 im April gestiegen. Das Institut (früher NAPM)
      nannte am Mittwoch in New York folgende Zahlen für den Index und
      seine Teilkomponenten:

      MAI APR MÄR FEB JAN DEZ NOV
      2002 2002 2002 2002 2002 2001 2001
      Gesamtindex 60,1 55,3 57,3 58,7 49,6 50,1 49,8
      Auftragseingang 56,8 56,4 54,9 57,3 49,4 51,5 47,7
      Auftragsbestand 53,5 48,5 49,5 47,5 45,5 46,5 42,0
      Exportaufträge 61,5 52,5 49,5 52,5 56,5 55,0 48,5
      Lagerbestände 48,5 52,5 50,0 51,5 47,5 48,5 49,5
      Auslieferungen 65,0 63,0 65,5 66,5 64,5 66,5 67,0
      Importe 54,0 56,2 48,9 54,3 55,3 55,9 51,6
      Preise 55,5 59,5 53,0 50,0 49,0 38,5 38,5
      Beschäftigung 49,5 48,9 45,5 43,6 44,5 44,4 44,3

      NOTE: Von Reuters befragte Analysten hatten für den
      Berichtsmonat einen Indexstand von 55,9 Punkten vorausgesagt.
      Ein Indexstand über 50 Punkten signalisiert eine
      Verbesserung, ein Stand unter 50 Punkten dagegen eine
      Verschlechterung der konjunkturellen Lage im
      Dienstleistungsgewerbe.
      fri/ale
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 07:52:52
      Beitrag Nr. 145 ()
      Besserer Schutz vor 0190-Telefonnummern

      Kabinett beschließt Verordnung / Ungewollte Werbung per Fax, E-Mail und SMS illegal

      Die Telefonkunden sollen besser vor kostspieligen Tricks mit 0190-Rufnummern geschützt werden.

      Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Änderung der entsprechenden Verordnung beschlossen. Der Bundesrat muß ihr noch zustimmen.

      Mit der Änderung soll unerwünschte und illegale Werbung, besonders über 0190-Rufnummern, unterbunden werden. Viele Bürger und Unternehmen erhielten in großem Umfang unverlangt Werbung. Zudem würden ihnen ohne Wissen sogenannte Dialer-Programme auf den Computer gespielt, die sich automatisch in das Internet einwählten.

      Um die Verbraucher und Betriebe zu schützen, müssen Netzbetreiber künftig andere Diensteanbieter, die wiederholt mit ihrer Werbung gegen geltendes Recht verstoßen, vom weiteren Angebot aussperren.

      Illegal ist nach der neuen Verordnung jede Werbung, die unverlangt als Fax, E-Mail oder SMS zugestellt wird. In Kurzmitteilungen werden Telefonnutzer bisher aufgefordert, eine 0190-Nummer anzuwählen, dabei wird ihnen ein Gewinn, ein hoher Nebenverdienst oder ein Verliebtsein vorgegaukelt. Hinter der Nummer stecken meist Anbieter, die allein darauf aus sind, über die 0190-Nummern hohe Telefongebühren zu kassieren.

      Künftig müssen die Anbieter zudem Namen und "ladungsfähige" Anschrift ausweisen. Damit wird verhindert, daß sich Unternehmen hinter einer Postfachadresse, einer Faxnummer oder einer Internetadresse verstecken. Der Verbraucher soll so in die Lage versetzt werden, seine Unterlassungsansprüche und Schadenersatzforderungen durchzusetzen.

      Der Telefonanbieter, der die Rechnung ausstellt (zum Beispiel die Deutsche Telekom), soll auch umstrittene Forderungen anderer Anbieter nicht mehr einziehen.

      Die Rechnung soll künftig einen Hinweis enthalten, daß gegen Forderungen anderer Anbieter gesondert Einwendungen erhoben werden können. Dazu zählt, die geforderten Summen nicht zu bezahlen oder schon abgebuchte Beträge von der Bank wieder zurückzufordern.

      Bundeswirtschaftsminister Werner Müller sagte, das Maßnahmenpaket helfe nicht nur den Verbrauchern, sondern auch zuverlässigen Unternehmern, die ihre Dienstleistungen über eine 0190-Nummer anböten.


      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 06.06.02
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 08:12:59
      Beitrag Nr. 146 ()
      Konjunkturdaten sprechen für leichte Erholung


      Dax dürfte höher eröffnen

      Erneut haben positive Konjunkturdaten aus den USA der Wall Street zu einem versöhnlichen Handelsende verholfen. Darauf dürfte auch der deutsche Aktienmarkt anspringen.

      Ob das aber für eine positive Tagestendenz reicht, bleibt der derzeitigen Beliebigkeit der Börse vorbehalten. Und hier spielt vor allem die Charttechnik herein. Bevor der Dax nicht mindestens die Marke von 4.700 Punkten erklimmt, gibt es von dieser Seite keine Entwarnung. Von der heutigen EZB-Ratssitzung ist kein Zinsschritt zu erwarten.


      Leichte Abschläge beim Bund-Future zu erwarten

      Auch heute dürfte es der Bund-Future, trotz der Unsicherheit am Aktienmarkt, angesichts des guten ISM-Index nicht leicht haben. Am Mittwoch verlor der Juni-Kontrakt 14 Ticks auf 106,24 Prozent. Technische Unterstützungen beim Bund-Future liegen nach Auskunft von Händlern bei 106,20 und 106,00 Prozent.


      Euro in Asien etwas leichter

      Etwas leichter tendiert der Euro am Donnerstag im asiatischen Handel. Um 6.45 Uhr MESZ notiert die europäische Einheitswährung mit 0,9376 Dollar nach 0,9396 Dollar am Mittwochabend in New York. Der US-Dollar notiert zum Yen mit 124,66 Yen nach 124,42 Yen in New York am Mittwoch. Damit nimmt auch der Devisenmarkt wieder Notiz von den Erholungszeichen der amerikanischen Industrie, der Europa nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hat. Dazu kommen die anhaltenden Spekulationen über mögliche weitere Interventionen der japanischen Notenbank zu Lasten des Yen.


      Aktien Tokio im Verlauf leichter

      Die Aktienkurse zeigen sich am Donnerstag in Tokio im Verlauf mit einer leichteren Tendenz. Der Nikkei verliert 0,8 Prozent auf 11.574 Punkte. Der Topix ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 1.109 Zähler. Nach Einschätzung technisch orientierter Analysten wird der Nikkei-225 über der Unterstützung bei 11.500 Punkten aus dem Handel gehen. Im Moment kauften Rentenfonds, denn die Regierung werde Ende Juni mehrere Aktienpakete früherer staatlicher Unternehmen am Markt platzieren, sagt Hiroshi Sato von Cosmo Securities. Ansonsten hielten sich die Anleger aber im Vorfeld der am Freitag anstehenden BIP-Zahlen zurück.


      Aktien Hongkong notieren am Mittag knapp behauptet

      Knapp behauptet notieren die Aktienkurse in Hongkong am Donnerstagmittag. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 0,2 Prozent auf 11.382 Punkte.

      Marktteilnehmer führen die Kursverluste auf Gewinnmitnahmen und das immer noch vorsichtige Agieren der Anleger zurück. Nach den Aufschlägen am Vortag bei den Immobilienwerte würden nun Gewinne realisiert, sagt ein Händler. Der Subindex für den Immobilienbereich verliert 0,4 Prozent. Die moderaten Gewinne bei den Bankenwerten und dem Indexschwergewicht China stützen den Index, heißt es weiter. Technisch orientierte Analysten sehen kurzfristig eine Unterstützung bei 11.204 Stellen. Am Nachmittag dürfte sich der HSI in einer Spanne zwischen 11.200 und 11.500 Punkten bewegen, heißt es.


      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator notierte mit einem Plus von 0,14 Prozent auf 1.197 Punkte gut behauptet.

      Die Aktien von AT&T gaben im nachbörslichen Handel deutlich nach. Bereits während der regulären Sitzung waren die Titel in Erwartung der für den späten Mittwoch angekündigten Aktienplatzierung durch das Unternehmen gesunken. AT&T plant, 200 Millionen Aktien auszugeben. Die Titel verloren nachbörslich zwei Prozent auf 11,40 Dollar.

      Worldcom gaben ihre Gewinne aus dem regulären Handel ab und ermäßigten sich um 2,7 Prozent auf 1,41 Dollar. Nach Medienberichten arbeitet die Telekomgruppe zurzeit einen Umstrukturierungsplan, der den Abbau von rund 20 Prozent des Personals vorsieht. Die Index-Futures legten leicht zu.


      Konjunkturdaten geben Wall Street Auftrieb

      Die unerwartet stark gestiegene Geschäftstätigkeit im amerikanischen Dienstleistungssektor hat den US-Aktienmärkten am Mittwoch Auftrieb gegeben und vor allem die Titel der Einzelhandelskonzerne beflügelt.

      Der Dow Jones stieg zum Handelschluss um 1,12 Prozent auf 9.796,80 Punkte. Der S&P 500-Index lag mit 0,89 Prozent im Plus bei 1.049,92 Punkten. Der Nasdaq-Index kletterte 1,09 Prozent auf 1.595,27 Zähler.

      Die Statistik des Institute of Supply Management (ISM) zur Entwicklung der Dienstleistungsbranche in den USA sei ein Signal für steigende Verbraucherausgaben, die sich bald auch auf die Unternehmensgewinne auswirken würden, sagten Händler.

      Wie das ISM mitteilte, stieg der Index zur Geschäftstätigkeit im US-Dienstleistungssektor im Mai auf 60,1 Punkte von 55,3 Punkten im April und erreichte damit den höchsten Stand seit August 2000. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt 55,9 Punkte erwartet. Ein Indexstand über 50 signalisiert eine zunehmende Geschäftstätigkeit. Der monatlich veröffentlichte Index war im Mai zum vierten Mal in Folge gestiegen.

      Die Titel des Einzelhandelskonzerns Wal-Mart Stores legten rund 1,8 Prozent auf 54,96 Dollar zu. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, der Umsatz in den Geschäften, die mindestens ein Jahr geöffnet waren, sei im Mai um 6,2 Prozent und damit stärker als erwartet gestiegen.
      Die Aktien der Bekleidungskette Gap stiegen um 4,3 Prozent auf 15,18 Dollar.
      Umsatzstärkster Wert an der New York Stock Exchange waren die Aktien des Mischkonzerns Tyco, die rund 3,2 Prozent auf 17,30 Dollar kletterten.

      Umsatzstärkster Wert an der Nasdaq waren die Titel des Telekommunikationskonzerns WorldCom, die 2,5 Prozent auf 1,41 Dollar abgaben. Händler begründeten dies mit Presseberichten, wonach das Unternehmen im Rahmen des Kostensenkungsprogramms einen Abbau von 20 Prozent der Belegschaft erwäge.

      Die Technologiewerte hatten im frühen Geschäft noch unter Nachrichten über schlechte Geschäftsaussichten einiger Unternehmen gelitten. Die Aktien des Softwareherstellers Manugistics Group brachen um rund 25,7 Prozent auf 5,90 Dollar ein. Das Unternehmen hatte am Vortag mitgeteilt, im ersten Quartal sei vor Sonderbelastungen mit einem Verlust zu rechnen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs nahm daraufhin ihre Bewertung der Aktie des Unternehmens auf „Market Performer“ von „Market Outperformer“ zurück.


      US-Anleihen schließen etwas leichter

      Die Kurse der US-Anleihen haben sich am Mittwoch im späten New Yorker Handel etwas leichter gezeigt. Händler begründeten die Kursentwicklung mit der Erholung an den Aktienmärkten.
      Zehnjährige Rententitel mit einem Zinskupon von 4,875 Prozent verloren 5/32 auf 98-23/32. Die Rendite stieg von 5,02 auf 5,05 Prozent.
      Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent sank um 11/32 auf 96-4/32. Die Rendite stieg von 5,62 auf 5,65 Prozent. Zum Rückgang trug nach Einschätzung von Marktteilnehmern zudem der über Erwarten gestiegene ISM-Index für das Nichtverarbeitende Gewerbe in den USA bei.

      Der Index kletterte auf 60,1 im Mai nach 55,3 im April und 57,3 im März. Erwartet worden war ein Indexstand von 56,3. Damit sei der US-Dienstleistungssektor im Mai mit der stärksten Rate seit knapp zwei Jahren gewachsen, erklärte ein Marktbeobachter.

      Der Index werde als weiteres deutliches Zeichen dafür gewertet, dass sich die Konjunktur aus der Rezession herausziehe. Das Hauptaugenmerk des Anleihemarktes liege aber weiter auf den Aktien, hieß es. Viele Teilnehmer seien überzeugt, dass die US-Notenbank die Zinsen nicht anhebe, solange sich die Unternehmensergebnisse nicht verbessert hätten.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 06.06.02
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 14:26:46
      Beitrag Nr. 147 ()
      News 06.06.2002 - 12:32
      FOKUS 1-Bilfinger Berger übernimmt Münchener Rheinhold & Mahla
      Mannheim, 06. Jun (Reuters) - Deutschlands zweitgrößter Baukonzern Bilfinger Berger <GBFG.DE> will den Münchener Bau- und Industriedienstleister Rheinhold & Mahla <RMAG.F> (R&M) komplett übernehmen und weitet damit sein Dienstleistungsgeschäft aus.

      Der R&M-Mehrheitsaktionär, der Leverkusener Bauzulieferer Illbruck, habe sein Paket von 55 Prozent bereits für je 13 Euro verkauft, teilte Bilfinger Berger am Donnerstag in Mannheim mit. Auch die Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) <DBAG.DE> wolle ihre 27 Prozent zum gleichen Preis abgeben. Die freien Aktionäre sollen ebenfalls ein Angebot über je 13 Euro erhalten. Insgesamt werde die Übernahme 117 Millionen Euro kosten, sagte Vorstandschef Herbert Bodner auf der Hauptversammlung. Der Finanzvorstand von R&M, Heinz Schmitt, begrüßte die Übernahme. Er sagte, sie werde die Finanzkraft des Unternehmens mit 8500 Mitarbeitern stärken.

      Die Aktionäre von R&M erhalten damit eine Prämie von rund 18 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch, an dem die Aktie schon kräftig gestiegen war. "Von unserer Seite liegt mit Sicherheit keine Insider-Thematik vor", betonte Bodner. Am Donnerstag fiel die R&M-Aktie zunächst bei schwachen Umsätzen um 4,6 Prozent auf 10,50 Euro. Die im MDax notierte Aktie von Bilfinger Berger gab um rund 0,8 Prozent auf 25,00 Euro nach.

      "Zu unserer strategischen Ausrichtung passt Rheinhold & Mahla perfekt", sagte Bodner vor den Aktionären in Mannheim. Er hatte bereits zuvor Akquisitionen bei baunahen Dienstleistungen in Aussicht gestellt, um die Abhängigkeit von Bilfinger Berger von der schwachen Baukonjunktur zu verringern. Der Konzern ist auch an der Dienstleistungstochter HSG der insolventen Philipp Holzmann AG <HOZG.DE> interessiert.


      RHEINHOLD & MAHLA BEURTEILT EIGENTÜMERWECHSEL POSITIV

      R&M werde auch unter Berücksichtigung der Abschreibungen auf den Firmenwert (Goodwill) von Anfang an einen positiven Beitrag zum Ergebnis leisten, sagte Bodner. Das Münchener Unternehmen, das seit 1991 börsennotiert ist, setzte 2001 vor allem in der Industrie-Isolierung, mit technischen Dienstleistungen und im Schiffsausbau 732 Millionen Euro um und erzielte 10,9 Millionen Euro Gewinn nach Steuern. Nur 20 Prozent setzte R&M dabei mit Baudienstleistungen um. Finanzchef Heinz Schmitt sagte Reuters: "Wir sehen den Wechsel positiv, weil wir einen finanzkräftigen Partner erhalten, der unseren Wachstumskurs finanzieren kann." Trotz der Flaute in der Branche wolle R&M den Umsatz 2002 leicht verbessern und den Gewinn vor Steuern steigern. Aktionäre sahen den Kauf positiv: "Das ist ein Knüller", sagte einer von ihnen.

      Die Leverkusener Illbruck GmbH, die Bausysteme produziert, war vor 15 Jahren mit 49,9 Prozent bei R&M eingestiegen. Bekannt ist die Firma mit 110 Mitarbeitern und 200 Millionen Euro Umsatz als Sponsor im Segelsport. Derzeit führt das "Illbruck" genannte Boot vor der letzten Etappe ein Wettrennen rund um die Welt an. Illbruck wolle sich auf Nischenprodukte wie Abdichtungssysteme, Sanitärtechnik und Ausbausysteme konzentrieren, sagte Michael Illbruck. Seine Schwester Sabina hält gut fünf Prozent an R&M. Kartellrechtlich sehe er keine Probleme, sagte Illbruck.


      BILFINGER BERGER BEKRÄFTIGT ERTRAGSZIELE FÜR 2002

      Für das Jahr 2002 macht Bilfinger Berger ein Auftragsplus von gut zehn Prozent in den ersten vier Monaten zuversichtlich. "Unser Konzernergebnis wollen wir auf der Grundlage weiter wachsender operativer Ergebnisse erneut steigern", wiederholte Bodner. Bilfinger Berger rechnet weiter mit einem Anstieg der Leistung auf 4,8 von 4,61 Milliarden Euro. Zukäufe seien darin nicht berücksichtigt. Bis Ende April seien Aufträge im Wert von 1,83 Milliarden Euro hereingekommen, zehn Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Mehr Aufträge verbuchte der Konzern vor allem im Geschäftsfeld Entwickeln und Betreiben und in der Umwelttechnik.

      Der Orderbestand lag nach vier Monaten mit 4,79 Milliarden Euro sieben Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Bauleistung brach in Deutschland um zwölf Prozent ein, weltweit schrumpfte sie um vier Prozent auf 1,32 Milliarden Euro.

      Überraschend trennt sich der Konzern von seinem für den Einkauf und die Geschäftsfelder Baustoffe sowie Entwickeln und Betreiben zuständigen Vorstand Walter Hinder. Er werde Bilfinger Berger nach Meinungsverschiedenheiten ab sofort verlassen, sagte Aufsichtsratschef Gert Becker.

      axh/mit
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 23:06:51
      Beitrag Nr. 148 ()


      da fehlt jetzt nicht mehr viel:eek:
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 23:19:25
      Beitrag Nr. 149 ()
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 07:56:41
      Beitrag Nr. 150 ()
      News 07.06.2002 - 04:00
      USA - Flugzeugentführer beantragte Kredit für Flugzeugkauf
      Washington, 07. Jun (Reuters) - Der mutmaßliche Chef der Flugzeugentführer vom 11. September, Mohammad Atta, hat nach Angaben einer Bundesangestellten einen Kredit für den Kauf eines Kleinflugzeuges beantragt.

      Etwa ein Jahr vor den Anschlägen habe Atta den Kauf einer zweimotorigen Maschine finanzieren wollen, sagte die Kreditsachbearbeiterin im US-Landwirtschaftsministerium Johnell Bryant in einem US-Fernsehinterview am Donnerstag. Er habe gesagt, er sei Ingenieur. Bryant zufolge wollte Atta die sechs Sitze ausbauen und einen chemischen Tank einbauen, so dass nur noch Platz für den Piloten sei. Nach den Anschlägen habe sie zu ihrem Entsetzen das Bild Attas in den Nachrichten gesehen und die US-Bundespolizei FBI informiert, berichtete der US-Sender ABC.

      Der Kredit über 650.000 Dollar (686.000 Euro) sei nicht bewilligt worden, aber sie habe sich etwa eine Stunde mit Atta unterhalten. Atta habe sie nach US-Sehenswürdigkeiten gefragt und von dem Moslemextremisten Osama bin Laden und dessen El Kaida gesprochen. "Er sagte, dieser Mann (Bin Laden) werde einmal als großartigster Anführer der Welt bekannt werden."

      Atta habe unbedingt eine Luftaufnahme von Washington, die an ihrer Bürowand hing, kaufen wollen, erzählte Bryant. Er habe nach dem Weißen Haus und dem Verteidigungsministerium gefragt und sie habe darauf gezeigt. Außerdem habe er nach den Sicherheitsvorkehrungen am World Trade Center gefragt, sagte Bryant weiter. Auch habe er wissen wollen, was sie über Chicago, Seattle und Los Angeles wisse. Großes Interesse habe Atta an einem offenen Stadion in Texas gezeigt.

      Es sei ihr nicht eingefallen, die Begegnung jemanden zu melden, sagte Bryant. Sie habe gedacht, sie helfe einen neuem Einwanderer, das Land kennen zu lernen.

      US-Ermittlungsbehörden bestätigten die Aussagen von Bryant. Befragungen eines engen Verbündeten von Bin Laden, hätten die Aussagen unterstütz. Dieser hatte den Ermittlungsbehörden gesagt, Bin Laden habe ursprünglich Anschläge mit Kleinflugzeugen vollgepackt mit Sprengstoff geplant. Nachdem der Kredit für Atta nicht bewilligt worden sei, habe Bin Laden sich für die Entführung von Passagierflugzeugen entschieden.

      Die USA machen Bin Laden und die El Kaida für die Anschläge in den USA verantwortlich. Entführer lenkten Passagierflugzeuge in das World Trade Center und das US-Verteidigungsministerium. Ein entführtes Flugzeug stürzte auf freiem Feld im US-Bundesstaat Pennsylvania ab. Rund 3000 Menschen starben.

      nil
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 08:35:28
      Beitrag Nr. 151 ()
      Denkbar schlechte Vorgaben


      Nein, es gibt nichts zu beschönigen: Schlechter könnten die Vorgaben zum Wochenausklang kaum sein. Intel hat mit seiner Umsatzwarnung die nachbörsliche Stimmung in den USA verhagelt, nachdem der Stern der Chipwerte schon während der regulären Sitzung deutlich gesunken war. Der gesamte Technogiesektor in Europa wird darunter zu leiden haben.

      Auch in Lateinamerika verschärft sich der Sog nach unten, der nun wieder stärker ins europäische Blickfeld rücken dürfte.


      Bund-Future dürfte von Aktienschwäche profitieren

      Es scheint, als hätten die Aktien ihre Chance gehabt und nicht genutzt. Zum Wochenausklang dürfte damit wieder die Stunde des Bund-Future gekommen sein. So sollte er die Marke von 106 Prozent wieder deutlich überwinden. Am Donnerstag verlor der Juni-Kontrakt 25 Ticks auf 105,99 Prozent.



      Euro in Asien etwas fester

      Der Euro zeigt sich am Freitagmorgen im asiatisch dominierten Handel mit einer etwas festeren Tendenz. Um 6.36 Uhr MESZ notiert die europäische Einheitswährung mit 0,9472 Dollar nach 0,9456 Dollar am Donnerstagabend in New York. Ausgehend von der neuen Verunsicherung im US-Technologiesektor setzt der Euro damit sinen Aufschwung fort. Der Dollar notiert zum Yen mit 124,35 Yen nach 124,14 Yen in New York am Donnerstag.



      Börse Tokio nach BIP-Anstieg schwach - Intel belastet Chiptitel

      Der Aktienmarkt in Tokio hat am Freitag den stärker als erwarteten Anstieg des japanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2002 ignoriert und schwächer tendiert.

      Händler begründeten die Kursverluste mit den schlechten Nachrichten vom US-Chiphersteller Intel, der am Vorabend seine Umsatzprognose wegen der schwachen Nachfrage aus Europa reduzierte.

      Der Nikkei-Index lag im Handelsverlauf mit 1,78 Prozent bei 11.369 Punkten im Minus, der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,04 Prozent auf 1.097 Zähler.

      Die Aktien von Japans größtem Chiphersteller Toshiba fielen im Verlauf um 2,52 Prozent, die Titel des Ausrüsters für Chipfabriken Tokyo Electron brachen um 5,6 Prozent ein. Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2002 real auf 1,4 Prozent zum Vorquartal gewachsen, wie die Regierung am Freitagmorgen mitteilte.
      Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet



      Aktien Hongkong notieren am Mittag leichter

      Leichter notieren die Aktienkurse in Hongkong am Freitagmittag. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) bei etwas höheren Umsätzen als am Vortag 0,7 Prozent auf 11.302.

      Die Verluste seien über die Sektoren verteilt relativ moderat, sagt ein Händler. China Mobile sind mit einem Abschlag von 2,4 Prozent derzeit die größten Verlierer. Immobilientitel geben im Schnitt 0,2 Prozent ab. Am Nachmittag wird der HSI in einer Range zwischen 11.200 und 11.400 Punkte erwartet.



      Schlechter Tag an Lateinamerikas Börsen

      An den größeren Börsen Lateinamerikas haben die Anleger am Donnerstag durchweg Verluste erlitten. Im Sog der Börsen in New York verlor der IPC-Index in Mexiko-Stadt 183,01 Zähler (2,62 Prozent) und schloss bei 6.791,91 Punkten. Es war das stärkste Tagesminus seit Jahresbeginn.

      Noch härter traf es die Investoren in Sao Paulo. Der Bovespa-Index sackte 477,21 Zähler (3,79 Prozent) auf 12.112,58 Punkte ab. Auch die Landeswährung Real verlor weiter an Wert im Verhältnis zum Dollar. An der Börse der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires verlor der Merval erneut 4,02 Zähler (1,37 Prozent) und stand zum Handelsschluss bei 288,36 Punkten. Auch der Kurs des Peso zum Dollar fiel weiter. (dpa)



      US-Nachbörse im Intel-Schock

      Das Eingeständnis von Intel, die Umsatzprognosen zurücknehmen zu müssen, hat am Donnerstag die Technologiewerte im nachbörslichen Handel weiter nach unten gezogen.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor ungewöhnliche 3,41 Prozent auf 1.118 Punkte.
      Intel fielen um zehn Prozent auf 24,29 Dollar.
      KLA-Tencor rutschten um knapp sieben Prozent auf 46,49 Dollar nach einem Minus von 3,9 Prozent im normalen Handel. Applied Materials fielen um 7,3 Prozent auf 19,39 Dollar nach zuvor 6,4 Prozent.

      Auch Titel außerhalb der Branche gerieten in den Intel-Sog. Cisco Systems büßten 4,5 Prozent auf 14,77 Dollar ein. Dell reduzierten sich um 5,6 Prozent auf 24,98 Dollar. Siebel Systems, die bereits während der Sitzung um 5,8 Prozent nachgegeben hatten, ermäßigten sich nachbörslich noch einmal um 5,9 Prozent auf 17,01 Dollar. Oracle verloren 4,2 Prozent an Wert nach einem Minus im regulären Geschäft von annähernd sechs Prozent. Auch die Index-Futures gaben im Verlauf deutlich nach.



      Aktien Wall Street schließen sehr schwach

      Gleich mehrere Faktoren haben am Donnerstag die Aktienkurse an Wall Street zum Fallen gebracht:

      Negative Kommentare zur Halbleiterbranche, schwache Einzelhandelsumsätze und das Warten auf Intel sorgten ebenso für massive Verkäufe wie die anhaltenden politischen Unsicherheiten. Der Dow Jones verlor 1,8 Prozent auf 9.625 Punkte. Der S&P-500-Index fiel um 2,0 Prozent auf 1.029 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index gab 2,5 Prozent auf 1.555 Zähler ab.

      Die positiven Konjunkturdaten hätten keine Rolle gespielt, sagte ein Händler. Dabei war die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe für die vergangene Woche auf ein 13-Monatstief gefallen.

      Einzelhandelswerte litten darunter, dass mehrere Unternehmen der Branche Umsatzrückgänge für den Monat Mai veröffentlicht hatten. Die Zahlen seien „ziemlich lau“ gewesen, sagte ein Beobachter.
      Wal-Mart sanken um 1,6 Prozent auf 54,10 Dollar. Home Depot gingen um 3,8 Prozent schwächer bei 39,01 Dollar um. Die Reihe der Verlierer war breit gestreut: Caterpillar fielen um 2,3 Prozent auf 50,25 Dollar, 3M um 1,7 Prozent auf 123,55 Dollar und Coca-Cola um 2,3 Prozent auf 54,15.

      Auch Aktien von Brokerhäusern und Banken gaben nach. Goldman Sachs verloren 2,4 Prozent auf 73,95 Dollar. Bank of America rutschten um 4,7 Prozent auf 69,75 Dollar.

      Im Technologiesektor standen nach einem Kommentar von Merrill Lynch besonders die Halbleiterwerte unter Druck. Die Analysten hatten erklärt, die Aussichten für die Branchen würden möglicherweise zu optimistisch eingeschätzt. „Es herrscht eine tief verwurzelte Furcht, dass sich die Endmärkte nicht schnell genug erholen, um das anhaltende Wachstum der Chipunternehmen zu untermauern“, erklärte auch Analyst Douglas Lee von Banc of America Securities.

      Intel, deren Einstufung die Analysten auf „Neutral“ von „Strong Buy“ gesenkt hatten, gaben im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Midquarter Update um 4,2 Prozent auf 27,00 Dollar nach.

      Nach Börsenschluss trat ein, was der Markt befürchtet hatte: Intel senkte die Umsatzprognosen für das zweite Quartal auf 6,2 bis 6,5 Milliarden Dollar. Bislang war das Unternehmen von 6,4 bis 7,0 Milliarden Dollar ausgegangen.

      Oracle notierten um 5,9 Prozent leichter bei 8,15 Dollar. Händler begründeten dies mit Sorgen der Investoren hinsichtlich der Umsätze im vierten Quartal. Der Oracle-CEO habe zwar eine den Erwartungen entsprechende Gewinnprognose für das vierte Quartal gegeben. Zu Umsatz und Kosten habe es jedoch keine Angaben gegeben.

      Texas Instruments, ebenfalls vom Merrill Lynch zurückgestuft, verloren 2,6 Prozent auf 27,69 Dollar. Dabei hatte das Unternehmen die Prognose bestätigt, im zweiten Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,05 Dollar und einen Pro-Forma-Gewinn je Aktie von 0,06 Dollar zu erreichen.



      US-Anleihen schließen fester

      Fester haben die Kurse der US-Anleihen am Donnerstag im späten New Yorker Handel tendiert. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,785 Prozent stiegen um 10/32 auf 98-31/32. Die Rendite fiel von 5,05 auf 5,006 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent legte um 15/32 auf 96-15/32 zu. Die Rendite fiel von 5,65 auf 5,621 Prozent.

      Zunächst habe die Veröffentlichung der überraschend geringen Zahl an Erstanträgen auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung den Anleihemarkt belastet, hieß es im Handel. Die Zahl der Erstanträge fiel in der Woche zum 1. Juni saisonbereinigt um 32.000 auf 383.000 und damit auf das niedrigste Niveau seit dem 5. Mai 2001. Volkswirte hatten einen Rückgang um 7.000 erwartet.

      Nachdem die Aktienkurse an Wall Street jedoch im Minus eröffnet hatten, sei der Anleihemarkt ins Plus gedreht. Stützend habe auch die Angst vor zunehmenden geopolitischen Risiken gewirkt. Insgesamt sei der Anstieg der Anleihen im Vergleich zum Aktienminus aber moderat ausgefallen, hieß es. Dies liege einerseits daran, dass viele Händler sich vor dem für Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht zurückgehalten hätten.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 07.06.02
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 16:08:49
      Beitrag Nr. 152 ()
      Susanna
      die Mails funzen nicht die letzte die ich sehe ist von 15:42
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 17:13:47
      Beitrag Nr. 153 ()
      RCZ :)

      tut mir sehr leid.

      Zwischenzeitlich funzt es.
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 17:23:18
      Beitrag Nr. 154 ()
      Wer ein Testament aufstellt, muß knifflige Steuerfragen bedenken


      Die steuerliche Bewertung des Nachlasses hängt von vielen Details ab / Bei der Abfassung eines Testaments sollten Fachleute helfen / Die Vermögensfrage / Von Volker Looman

      Die gesetzliche Erbfolge ist auf Papier ein Kinderspiel. Wer ledig ist, vererbt sein Vermögen den Abkömmlingen.

      Sind keine Kinder vorhanden, fließt das Erbe in die andere Richtung. Dann kommen die Eltern und deren Kinder in den Genuß des Erbes.

      Bei Ehepaaren ist die Lage schwieriger. Wenn die Partner in einer Zugewinngemeinschaft leben und Kinder haben, bekommt der Überlebende die eine Hälfte des Erbes. Die andere Hälfte teilen sich die Kinder.

      In kinderlosen Haushalten gehen drei Viertel des Erbes an den überlebenden Ehepartner, und das letzte Viertel fällt an die Eltern des Verstorbenen und deren Kinder.

      Wer mit diesen Spielregeln einverstanden ist, braucht kein Testament aufzusetzen, weil nach seinem Tod das Gesetz gilt. In vielen Fällen haben die Erblasser jedoch andere Ideen. Sie möchten bestimmte Leute bedenken und wollen andere Menschen vom Erbe ausschließen.

      Der kleinste gemeinsame Nenner aller Vorstellungen dürfte der Wunsch sein, dem Finanzamt so wenig wie möglich von dem Kuchen abzugeben. In diesen Fällen führt kein Weg an einem Testament vorbei, und hier sollten die Erblasser weder Kosten noch Mühen scheuen. Der beste Begleiter auf dem Weg zu einem "wasserdichten" Testament ist ein Anwalt oder Notar, der den letzten Willen in klare Worte fassen kann. Sonst besteht die Gefahr, daß sich die Erben streiten und einen Teil des Vermögens für langwierige und teuere Streitigkeiten vor Gericht vergeuden.

      Die rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Auswirkungen der gesetzlichen Erbfolge werden in folgendem Beispiel deutlich. Ein Manager ist 60 Jahre alt, seine Frau ist fünf Jahre jünger. Das Ehepaar lebt in der Zugewinngemeinschaft und hat zwei Kinder, die 25 und 23 Jahre sind. Der Vater war in einem Industriekonzern tätig und ist seit wenigen Monaten im Ruhestand. Das ist die beste Voraussetzung, um nicht nur die Privatfinanzen zu ordnen, sondern sich endlich auch Gedanken zu machen, was nach dem Tod der Eltern mit dem Vermögen geschehen soll.

      Soll und Haben lassen sich an einer Hand abzählen. Der größte Posten sind die Renten. Sie betragen 5000 Euro im Monat, und wenn die Bezüge der kommenden 15 Jahre mit jeweils 5,5 Prozent kapitalisiert werden, kommt ein Barwert von 617 000 Euro heraus, und bei einer Rentendauer von 20 Jahren sind es sogar 735 000 Euro. Beim Tod des Vaters wird die Witwe bis zu ihrem Lebensende zwei Drittel der Renten erhalten. Die zweite Position ist das Eigenheim. Es ist 400 000 Euro wert und seit Jahren schuldenfrei. Hinzu kommen Aktien und Anleihen im Wert von 200 000 Euro. Abgerundet wird das Vermögen durch eine Kapitalversicherung, die in fünf Jahren fällig werden wird. Sollte der Vater vorher sterben, wird die Frau einen Betrag von 100 000 Euro erhalten.

      Der Nachlaß des Vaters steht in der ersten Übersicht. Wenn der Pensionär stirbt, erhält die Mutter, die bereits die Hälfte des Eigenheims besitzt, ein weiteres Viertel. Die beiden Kinder erhalten jeweils ein Achtel des Hauses.

      Ebenso sieht die Rechnung bei den Wertpapieren aus. Der Teil des Vaters geht zu 50 Prozent an die Mutter und zu jeweils 25 Prozent an die beiden Kinder.

      Bei der Kapitalversicherung und den Renten gelten andere Regeln. Die Todesfalleistung der Versicherung fließt zu 100 Prozent auf das Konto der Ehefrau, weil die Mutter in der Police als Bezugsberechtigte eingetragen worden ist. Genauso stehen die Renten der Mutter und nicht den Kindern zu, weil die Bezüge keine Waisenrenten, sondern konkrete Witwenrenten sind.

      In die Berechnung der Erbschaftsteuer fließen das Eigenheim, die Kapitalversicherung und das Wertpapierdepot ein.

      Die Renten sind nach Paragraph 3 Absatz 1 Nummer 4 des Erbschaft- und Schenkungsteuergesetzes (ErbStG) steuerfrei.

      Das geht aus dem Wortlaut des Gesetzes zwar nicht hervor, doch sowohl in den Kommentaren als auch in den Urteilen des Bundesfinanzhofes (BFH) kommt überall zum Ausdruck, daß staatliche und betriebliche Hinterbliebenenrenten von der Erbschaftsteuer befreit sind. Die Befreiung gilt nicht für private Renten, die bei der Berechnung der Erbschaftsteuer mit dem Kapitalwert angesetzt werden.

      Das Eigenheim wird nach Paragraph 20 des Bewertungsgesetzes (BewG) taxiert. Grundlage ist die durchschnittliche Vergleichsmiete der letzten drei Jahre. Das sind 15 000 Euro pro Jahr.

      Sie werden mit 12,5 multipliziert. Von dem Produkt (187 500 Euro) wird seit Bezugsfertigkeit der Immobilie für jedes Jahr ein halbes Prozent abgezogen, maximal jedoch 25 Prozent. Das Haus ist 20 Jahre alt, so daß die 187 500 Euro um 10 Prozent gekürzt werden. Abschließend wird der Wert um 20 Prozent erhöht, weil die Immobilie ein Eigenheim ist. Das führt im vorliegenden Fall zu einem Steuerwert von 202 500 Euro.

      Sofern dieser Betrag nicht unter dem Bodenwert liegt, dem steuerlichen Wert des unbebauten Grundstücks, wird das Ergebnis zu 50 Prozent der Mutter und zu jeweils 25 Prozent den Kindern zugeordnet.

      Die Kapitalversicherung muß sich die Mutter zu 100 Prozent zurechnen lassen. Das liegt an der Gestaltung der Police. Der Vater war sowohl Versicherungsnehmer als auch versicherte Person. Bezugsberechtigt ist der Ehepartner. Damit bekommt die Mutter das Geld, doch die Überweisung ist in steuerlicher Hinsicht eine Erbschaft, so daß möglicherweise Abgaben anfallen.

      Ob die Leistung zu einer effektiven Steuerzahlung führen wird, hängt vom Einzelfall ab. Je höher die Leistungen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit. Daher ist es bei Ehepaaren und Versicherungssummen von mehr als 307 000 Euro auf jeden Fall günstiger, daß der "Begünstigte" von Anfang auch der Versicherungsnehmer ist, weil bei dieser Gestaltung keine Erbschaftsteuer anfällt, wenn die versicherte Person gestorben ist.

      Aktien und Anleihen werden zum Marktwert auf die Mutter und die Kinder verteilt, so daß sich unter dem Strich folgendes Bild ergibt.

      Die Ehefrau erbt in steuerlicher Hinsicht rund 201 000 Euro, und auf die beiden Kinder entfallen jeweils 50 000 Euro. Die Summen liegen unter den Freibeträgen von 307 000 Euro für Ehepartner und 205 000 Euro für Kinder, so daß die Hinterbliebenen in diesem Fall keinen Cent bezahlen müssen. Auch "umgedreht" würde keine Erbschaftsteuer anfallen.

      Wenn die Frau vor dem Mann stirbt, erben der Vater und die Kinder die Haushälfte und den Depotanteil der Mutter, doch die Summen sind so niedrig, daß das Finanzamt in die Röhre guckt.

      Das größte Problem dürfte in beiden Fällen die Erbengemeinschaft sein.

      In beiden Szenarien fallen die Anteile des Eigenheims und der Wertpapiere in "einen" Topf.
      Der Nachlaß wird zur gesamten Hand weitergegeben, wie die Juristen sagen, er ist zunächst untrennbar. Wenn in dem Depot beispielsweise 80 Positionen liegen, erbt der überlebende Elternteil keinesfalls 20 Titel.

      Genausowenig bekommen die Junioren jeweils zehn Titel. Statt dessen erhält jeder Erbe einen Anteil an jedem Titel. Das sieht auf den ersten Blick nach juristischer Erbsenzählerei aus, doch bei näherem Hinsehen zeigt sich, daß die Regelung ihre Berechtigung hat. Sonst kann es zu bösem Streit kommen, welcher Erbe sich welchen Gegenstand unter den Nagel reißt.

      Die Auseinandersetzung des Erbes, die Teilung des Nachlasses, gehört zu den heikelsten Aufgaben im Erbrecht.

      Im vorliegenden Fall sind die Kinder mit jeweils 12,5 Prozent am Eigenheim beteiligt. Das sind bei einem Verkehrswert von 400 000 Euro glatte 50 000 Euro pro Kind.

      Hinzu kommen Anteile von jeweils 12,5 Prozent an dem Depot, so daß pro Kind weitere 25 000 Euro hinzukommen.

      Wenn die Kinder darauf bestehen, ihr Erbe ausbezahlt zu bekommen, weil sie zum Beispiel von einem Porsche oder einer Weltreise träumen, muß die Mutter insgesamt 150 000 Euro herausrücken.

      Das ist in diesem Beispiel kein Problem, weil mit der Lebensversicherung und den Wertpapieren genügend Bargeld zur Verfügung steht, doch in Einzelfällen kann die Auseinandersetzung des Erbes im Streit enden.

      Diese Gefahr kann nicht gebannt werden, mit Hilfe fachkundiger Anwälte und Notare und einem Testament läßt sie sich aber eindämmen, getreu dem Motto: Guter Rat ist teuer, doch billiger Rat kann im Ernstfall noch viel teuerer werden.
      Der Autor ist Finanzanalytiker in Reutlingen.

      FAZ-Finanzmarkt, 08.05.02
      Avatar
      schrieb am 09.06.02 17:37:23
      Beitrag Nr. 155 ()
      Kursrutsch der Technologiewerte geht weiter / Telekom-Aktie fällt auf 10 Euro


      Der Abschwung an den europäischen Aktienmärkten gewinnt an Fahrt. Am Freitag markierten mehrere wichtige Aktienindizes, darunter der Dax und der Euro-Stoxx, Jahrestiefstände.

      Die Aktie des finnischen Mobilfunkausrüsters und Handyherstellers Nokia kam mit Verlusten von zeitweise mehr als 12 Prozent unter die Räder und fiel auf den tiefsten Stand seit drei Jahren.

      Einer seiner wichtigsten Zulieferer, RF Micro Devices, berichtete, Kunden würden derzeit zahlreiche Aufträge stornieren.
      Daraufhin bereitete sich an den Börsen die Angst aus, Nokia werde am Dienstag seine Umsatz- oder Gewinnprognose reduzieren.

      Nach Börsenschluß in Amerika hatte am Donnerstag der größte Chiphersteller der Welt, Intel, die Börsianer schockiert.

      Intel warnte, der Umsatz werde im zweiten Quartal niedriger ausfallen als bislang erwartet. In ganz Europa brachen daraufhin vor allem die Kurse der Technologieaktien wie Philips, Vivendi, France Télécom, Alcatel und Siemens ein. Auch die Aktie der Deutschen Telekom findet bislang keinen Halt. Am Mittag fiel der Kurs abermals auf ein neues Allzeittief: 10,06 Euro.

      In Amerika rutschte der Index Technologiebörse Nasdaq zum Handelsauftakt mehr als 3 Prozent und damit zum ersten Mal seit September 2001 wieder unter die Marke von 1500 Punkten.

      Der Dow Jones verlor 1,2 Prozent. Kurz nach Börsenbeginn bekanntgegebene Arbeitsmarktzahlen beeinflußten das Handelsgeschehen in Amerika zunächst nicht.

      Intel hat nach Ansicht der Börsianer abermals bestätigt, daß die zahlreichen guten gesamtwirtschaftlichen Konjunkturdaten, die gerade aus den Vereinigten Staaten zuletzt bekannt wurden, bislang kaum Niederschlag in den Unternehmensergebnissen und - wohl noch wichtiger - in den Geschäftsprognosen der Unternehmen finden.

      Wegweisend für die Aktienmärkte werden wohl die Halbjahreszahlen, die von Juli an veröffentlicht werden. Solange kaum ein Unternehmen seine Prognosen übertrifft oder erhöht, bleibt die Vertrauenskrise der Anleger das beherrschende Thema am Aktienmarkt. Sie zeigt sich im hohen Ansehensverlust der von Berufswegen notorisch optimistischen Analysten und hört bei Zweifeln an den Bilanzierungspraktiken vieler Unternehmen nicht auf.

      In Deutschland war der Neue Markt am stärksten betroffen. Am Freitag verlor der Nemax All Share-Index 2,8 Prozent auf 772 Punkte und damit stärker als der Dax, der 1,8 Prozent verlor.

      Falls der Nemax All Share am Montag weitere 5 Prozent rutschen sollte, hätte er das tiefste jemals zu Handelsschluß festgestellte Niveau erreicht. Dieses betrug am 21. September letzten Jahres 724 Punkte.

      Während Händler deutscher Großbanken nach eigenen Angaben auf insgesamt weiter fallende Aktienkurse setzen, nehmen große institutionelle Investoren, wie Versicherungen, aber auch Hedge Fonds derzeit offenbar eine eher abwartende Haltung ein.

      "Diese Adressen haben noch Material zum Hedgen und zum Verkaufen", sagen die Händler von ihren Kunden. Auch die Umsätze signalisieren, daß noch nicht alle unsicheren Anleger verkauft haben.

      Denn das Handelsvolumen war am Freitag in Frankfurt zwar im Vergleich zu gewöhnlichen Freitagen hoch, aber nicht hoch genug, um von einem "panikartigen Ausverkauf" sprechen zu können.

      Damit sei die Wahrscheinlichkeit dafür, daß sich die Talfahrt des Dax auf rund 4400 Punkte in der kommenden Woche fortsetzt, höher einzuschätzen als eine Gegenbewegung, sagten Händler.

      Die Aktie der Deutschen Telekom hingegen befindet sich nahezu im Ausverkauf. Zahlreiche Hedge Fonds, die Aktien verkaufen, ohne sie zu besitzen (Leerverkauf), setzen die Aktie unter Druck.

      Vor allem ausländische Großanleger wollten die T-Aktie unter 10 Euro drücken, um zum "richtigen Zeitpunkt" die Aktie günstig zu erwerben. "Nach MLP ist jetzt die Deutsche Telekom das Opfer der Hedge Fonds", heißt es am Markt.

      FAZ-Finanzmarkt, 08.05.02
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 07:30:55
      Beitrag Nr. 156 ()
      Tagesvorschau vom 11. Juni
      ***08:00 DE/Leistungsbilanz April


      09:00 DE/Handelsblatt, 8. Internationale Handelsblatt-Jahrestagung


      "Telekommarkt Europa" (bis 13.06.), Düsseldorf


      09:00 DE/DaimlerChrysler AG, Innovations-Symposium, u.a. mit


      Vorstandsvorsitzendem Schrempp, Sindelfingen


      10:00 DE/GPC Biotech, HV, München


      10:00 DE/Hamburgische Electricitäts-Werke AG, BI-PK, Hamburg


      10:00 DE/Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Jahrestagung,


      Berlin

      ***10:30 GB/Handelsbilanz April

      ***10:30 GB/Industrieproduktion April


      11:00 DE/Jenoptik AG, HV, Erfurt

      ***11:00 FI/Nokia Oy, Mid Quarter Update zum 2. Quartal, Helsinki

      ***11:15 EU/EZB, Zuteilung 2-Wochen-Refi-Zinstender


      13:00 DE/Abgeordnetenhaus, PK nach Sitzung des Untersuchungsausschusses

      zur Bankgesellschaft, Berlin

      ***15:00 DE/ZEW-Konjunkturerwartungen Juni

      ***15:30 EU/EZB, Wochenausweis Fremdwährungsreserven

      ***16:00 EU/Kommission, Entscheidung im Kartellverfahren "Lombard-Club",

      Straßburg


      (mehr/vwd/gl)

      11. Juni 2002, 06:52
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 07:31:14
      Beitrag Nr. 157 ()
      Tagesvorschau vom 11. Juni (zwei)
      Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:

      *** - DE/Produktion im Produzierenden Gewerbe April


      - DE/Baden-Württembergische Bank AG (BW-Bank),


      3. Kapitalmarktkonferenz (bis 12.06.), Frankfurt


      u.a. mit Präsentationen von:


      - 10:00 DaimlerChrysler AG


      - 13:00 Gericom AG


      - 14:45 SAP AG


      - JP/BoJ, Beginn der Sitzung des Geldpolitischen Rates (bis 12.06.)


      Die *** kennzeichnen Termine mit herausragender Bedeutung.


      Uhrzeiten in MESZ.

      Keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.


      vwd/11.6.2002/gl

      11. Juni 2002, 06:52
      Avatar
      schrieb am 11.06.02 08:07:05
      Beitrag Nr. 158 ()
      Warten auf Nokia


      Nokia wird die Tagestendenz bestimmen

      Wenigstens die amerikanischen Standardwerte haben es zu Wochenbeginn ins Plus geschafft. Ansonsten herrscht weiterhin Tristesse an den Aktienmärkten vor.

      Voller Spannung richten sich die Blicke daher auf Nokia. Heute um 11.00 Uhr äußert sich der Mobilfunk-Gigant zum Geschäftsverlauf in seinem zweiten Quartal. Dieses so genannte „Mid Quarter Update“ dürfte nicht nur die Technologiebranche, sondern den Gesamtmarkt bewegen. Beobachter befürchten, dass Nokia eine bisherigen Umsatzprognosen für das zweite Quartal senken wird.

      Bund-Future im Bann des Aktienmarkts

      Mit Bravour hat der Bund-Future am Montag die Marke von 106 Prozent wiedererobert. Ob sich der erreichte Stand von 106,07 Prozent verteidigen lässt, wird von der Stimmung am Aktienmarkt und den Konjunkturdaten abhängen, die heute erwartet werden. Um 12.00 Uhr wird die deutsche Industrieproduktion im April veröffentlicht, von der Volkswirte einen Zuwachs erwarten.

      Euro deutlich über 94 Cents

      Der Euro zeigt sich am Dienstagmorgen im asiatischen Handel mit einer gut behaupteten Tendenz. Um 6.47 Uhr MESZ notiert die europäische Einheitswährung mit 0,9450 Dollar nach 0,9441 Dollar am Montagabend in New York. Der Dollar notiert zum Yen mit 124,53 Yen nach 124,69 Yen in New York am Vortag. Damit hat der Euro schon wieder den oberen Rand der Handelsspanne erreicht, die ihm Experten für diese Woche zugebilligt hatten. Damit gewinnt der Aufwärtsdrang der Gemeinschaftswährung allmählich an Stetigkeit.

      Aktien Tokio im Verlauf fester

      Fester tendieren die Kurse am Dienstag im Verlauf der zweiten Sitzungshälfte am Tokioter Aktienmarkt. Nach einem Stand von 11.466 Yen zur Mittagspause legt der Nikkei-225-Index bis gegen 6.06 Uhr MESZ um 1,1 Prozent auf 11.497 Yen zu. Der Topix-Index steigt um 1,0 Prozent auf 1.103 Punkte. Nachdem der Handel am Vortag in den USA eher vorsichtig verlaufen sei, fehlten am Morgen richtungsweisende Impulse, begründet ein Händler den bis zum Mittag eher moderaten Umsatz von 273,9 (287,8) Millionen Aktien. Auch in Tokio handelten die Anleger zurückhaltend. Man warte auf die Reaktion des US-Marktes auf das am Berichtstag anstehende Mid-Quarter-Update des Mobilfunkgiganten Nokia.

      Aktien Hongkong notieren am Mittag leichter

      An der Aktienbörse in Hongkong geben die Kurse bei geringen Umsätzen am Dienstag bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte nach. Der Hang-Seng-Index präsentiert sich leichter, er sinkt um 0,6 Prozent auf 11.227 Punkte. Tagesverlierer sind Johnson Electric, die um 2,9 Prozent auf 10,20 Hongkong-Dollar nachgeben, und Li & Fung mit einem Minus von 2,6 Prozent auf 11,05 HK-Dollar. Sie setzten die Talfahrt vom Vortag damit fort. Die Stimmung sei weiter verhalten. Eine wichtige psychologische Unterstützungslinie liege bei rund 11.000 Punkten.

      Axa löst nachbörslich regen Handel bei WorldCom aus

      Nachbörslich gab der Nasdaq-100 After Hours Indicator 0,1 Prozent auf 1.134,46 Zähler ab. WorldCom setzten nach Börsenschluss ihren kräftigen Handel fort. Rund 39 Millionen Aktien wechselten am Abend den Besitzer, der Aktienkurs stieg leicht um 0,1 Prozent auf 1,62 Dollar. Zuvor hatte der französische Versicherer Axa der US-Börsenaufsicht SEC mitgeteilt, dass er einen Anteil von 10,9 Prozent an dem angeschlagenen Telekom-Konzern besitze. NetScout Systems erholten sich von ihrem Ausverkauf in der regulären Sitzung. Diesen hatte eine Herabstufung der Aktie ausgelöst, nachdem das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick gegeben hatte. In der regulären Sitzung gaben NetScout Systems 34,2 Prozent auf 4,06 Dollar ab, nachbörslich holten sie 6,2 Prozent auf 4,31 Dollar wieder auf. Numerical Technologies brachen am Abend um 29 Prozent auf 4,40 Dollar ein, nachdem das Unternehmen die Prognosen für das zweite Quartal gesenkt hatte. Idec Pharmaceuticals verloren nachbörslich 5,6 Prozent auf 36,22 Dollar. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, den Antikörpertest IDEC-131 zurückzuhalten.

      Prognose von Wal-Mart stützt US-Aktien

      Die Umsatzprognose des weltgrößten Einzelhandelskonzerns Wal-Mart hat den Standardwerten an der Wall Street am Montag zum Handelsschluss ein leichtes Plus beschert. Händler sagten, die Anleger seien an ausgewählten Titeln interessiert gewesen, die in jüngster Zeit deutlich eingebüßt hätten. Nachrichten über einen angeblich verhinderten Anschlag mit einer so genannten „schmutzigen“ Atombombe in den USA, die den Märkten vorübergehend einen Dämpfer versetzt hatten, seien im Geschäftsverlauf in den Hintergrund gedrängt worden. Der Dow-Jones-Index legte bis zum Handelsschluss um 0,58 Prozent auf 9.645,40 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq-Index gab leicht um 0,31 Prozent auf 1.530,69 Zähler nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index notierte 0,31 Prozent höher mit 1.030,74 Punkten.

      „Der Markt ist im vergangenen Monat von so vielen schlechten Nachrichten getroffen worden, dass die Verkäufer müde werden", sagte Erik Gustafson, Portfolio Manager bei Stein Roe & Farnham. „Es sieht so aus, als ob wir endlich eine kleine Gegenbewegung bekommen nach dem massiven Verkaufsdruck.“ Wal Mart-Aktien legten zum Schluss rund 3,6 Prozent auf 56,40 Dollar zu. Auch die zuletzt stark eingebrochenen Papiere des Mischkonzerns Tyco International verbesserten sich um rund 13 Prozent auf 11,40 Dollar. Fondsmanager sagten, selbst wenn das von Kreditproblemen gebeutelte Konglomerat zusammenbreche, seien dessen einzelne Geschäftsfelder wertvoll auf Grund der Produkte, die sie herstellten. Die Tyco-Produktpalette reicht von Babywindeln bis zu Alarmsystemen. Die Aktien des Taschencomputer-Herstellers Palm sprangen um rund 22 Prozent höher auf 1,49 Dollar. Zuvor hatte das Unternehmen eine leistungsfähigere neue Software vorgestellt, die den Wettbewerbsvorsprung des Konkurrenten Microsoft wettmachen und die Nachfrage beleben soll.

      US-Anleihen schließen etwas fester

      Etwas fester notierten die US-Anleihen am Freitag. Die Kursgewinne an der Wall Street seien nicht stark genug gewesen, die Investoren am Rentenmarkt zu überzeugen, dass sich die Aktien in der nächsten Zeit stabilisieren werden, erklärten Händler zur Begründung. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewinnen 7/32 auf 98-25/32. Die Rendite lag bei 5,04 Prozent nach 5,063 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond stieg um 22/32 auf 96-21/32. Die Rendite betrug damit 5,61 Prozent nach 5,657 Prozent.

      Die Nachricht über einen festgenommenen Terroristen führte kurzfristig zu Ausschlägen nach oben. Als jedoch bekannt wurde, dass die Festnahme bereits Anfang Mai stattgefunden hatte, kamen die Anleihen mit Ausnahme des Longbond von ihren Höchstkursen wieder zurück. In den vergangenen Wochen hätten die Aktienkurse an der Wall Street bislang immer die Richtung für die Anleihen vorgegeben, sagte ein Händler. Kurzfristig sollten die Anleihen ihr Kursniveau halten, hieß es. Denn die Unsicherheiten seien bei den Aktien nach wie vor vorhanden. Die Anleger machten sich immer noch Gedanken über die erwarteten Unternehmensgewinne und die Bilanzierungspraktiken.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 11.06.02
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      schrieb am 11.06.02 08:21:00
      Beitrag Nr. 159 ()
      Eurex führt neues System ein


      Die deutsch-schweizerische Terminbörse Eurex hat aus dem Eingabefehler eines Händlers im vergangenen Jahr Konsequenzen gezogen.

      Der Händler hatte versehentlich eine weit über dem Durchschnitt liegende Verkaufssumme in den Handelscomputer eingegeben und für einen Kursrutsch gesorgt.
      Mehrere Geschäfte mußten rückabgewickelt werden.

      Mit der Einführung einer neuen Version des Eurex-Handelssystems werden einer Mitteilung der Eurex zufolge unlimitierte Aufträge, deren Größe die für das jeweilige Produkt festgelegte Obergrenze überschreitet, vom System nicht mehr akzeptiert.

      Die zweite Funktionalität ist eine erweiterte automatische Plausibilitätsprüfung des Preises durch das Eurex-System, die Aufträge mit signifikanten Abweichungen vom aktuellen Preisniveau nicht zur Ausführung kommen läßt.

      Bislang hatte den Teilnehmern bereits eine Plausibilitätsprüfung zur Verfügung gestanden, die jedoch von seiten des Teilnehmers außer Kraft gesetzt werden konnte.
      Dies ist mit der neuen erweiterten Prüfung nicht mehr möglich.

      Als Referenzpreis wird der zum Zeitpunkt der Ordereingabe günstigste verfügbare Marktpreis für diesen Kontrakt herangezogen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 11.06.02
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      schrieb am 12.06.02 07:53:39
      Beitrag Nr. 160 ()
      ***14:30 US/Import-/Exportpreise Mai

      ***20:00 US/Fed, Beige Book
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      schrieb am 12.06.02 08:57:51
      Beitrag Nr. 161 ()
      Trüber Börsentag erwartet

      Europäische Aktien dürften nachgeben


      Trüb wie das Wetter ist die Stimmung am Mittwoch an den Börsen.

      Die amerikanischen Indizes haben nach der Schlussglocke in Frankfurt noch einmal deutlich nachgegeben. Gesungen wird das alte Klagelied: Politische Unruhen, Angst vor neuen Terroranschlägen sowie Zweifel an einer schnellen Erholung der Unternehmensgewinne.

      Die nachbörsliche Warnung des Softwareherstellers Siebel vor einem weiterhin schwachen Quartal dürfte kaum zur Stimmungsaufhellung auf den Parkett beitragen. Auch die drohende Insolvenz von Mobilcom führt den Investoren noch einmal vor Augen, dass die auf neue Technologien gesetzten Hoffnungen am Neuen Markt noch nicht abgearbeitet sind.

      Im Schnitt rechnen von vwd vorbörslich befragte Händler mit einem Dax-Schlussstand von 4.559 Punkten. Das ist deutlich niedriger als die 4.606 Punkte am Dienstagabend, aber noch über dem Jahrestief von 4.513 Punkten. Lang & Schwarz berechnet den Dax vorbörslich mit 4.577 Punkten.


      Bund-Future mit guten Vorgaben

      Die europäischen Rentenpapiere sollten am Mittwoch von den Unsicherheiten am Aktienmarkt profitieren. Auch die amerikanischen Festverzinslichen liefern robuste Vorgaben. Im frühen Geschäft steigt der Bund-Future um zehn Basispunkte auf 106,20 Prozent.

      Euro pendelt unter 0,95 Dollar

      Der Euro behauptet sich am Mittwoch im europäischen Devisenhandel nahe seines 17-Monats-Hochs bei Kursen knapp unter 0,95 Dollar. Händler sahen den Dollar weiter von der Kursschwäche an den New Yorker Aktienmärkten belastet. Zur japanischen Währung kletterte der Euro wegen starker Yen-Verkäufe japanischer Exporteure auf ein Fünf-Monats-Hoch bei 118,93 Yen. Auch der Dollar stieg zum Yen geringfügig auf 125,42 Yen.

      Der Euro pendelte gegen 8.20 Uhr um seinen New Yorker Vortagesschluss von 0,9480 Dollar. Gestützt von erneuten Kursverlusten an der Wall Street war die Gemeinschaftswährung am Dienstag auf den höchsten Stand seit 17 Monaten bei Kursen um 0,9495 Dollar gestiegen. Händler sahen die Euro-Entwicklung bei 0,95 Dollar allerdings durch größere optionsbedingte Verkäufe begrenzt.



      Börse Tokio tendiert im Sog der Wall Street schwächer

      Die schwache Wall Street hat den japanischen Aktienmarkt am Mittwoch ins Minus gezogen. Der richtungweisende Nikkei-Index fiel auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen, nachdem die Märkte zusehends verunsichert auf Konjunkturverlauf und Unternehmensprognosen in den USA reagierten. Vor allem die Titel japanischer Brokerhäuser büßten Händlern zufolge ihre Vortagesgewinne wieder ein.

      Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel um 1,1 Prozent auf 11.327 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte mit minus 0,7 Prozent bei 1.094,67 Punkten. Die technologielastige Nasdaq war am Vortag um 2,19 Prozent, der Dow-Jones-Index um 1,33 Prozent eingebrochen.

      Die Papiere des größten japanischen Wertpapierhandelshauses Normura verloren im Handelsverlauf 2,84 Prozent. Der Branchenindex für Brokeraktien büßte zeitweise rund drei Prozent ein. Auch japanische Technologiewerte notierten nach den schwachen US-Vorgaben leichter. Die Aktien des LCD-Bildschirmherstellers Sharp fielen um 2,44 Prozent.

      Angesichts der schwachen US-Börse und vor dem Doppelstichtag am Freitag seien Anleger zurückhaltend, es gebe wenig Kaufimpulse, sagte Tokia Furuta, Aktienhändler bei Tokyo Tokai Securities. Am Freitag werden zugleich die Juni-Terminkontrakte auf den Nikkei-Index als auch Optionen abgerechnet. Diese so genannte doppelte Preisfeststellung - „special quotation fixing“ - gibt es nur vier Mal im Jahr und kann nach Auskunft von Händler Kursschwankungen auslösen.



      Aktien Hongkong notieren am Mittag leichter

      Bei mäßigen Umsätzen sinken die Aktienkurse am Mittwoch an der Börse in Hongkong. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte gibt der Hang-Seng-Index um 0,7 Prozent auf 11.140 Punkte nach. Die Anleger verhalten sich vorsichtig, heißt es. Dies könne den Index bis auf die Unterstützungslinie von 11.000 drücken.

      Beobachter können keine speziellen schlechten Nachrichten als Ursache für die Verluste nennen. Im Zuge des Abwärtstrends verlieren Legend, am Dienstag noch auf der Gewinnerseite, 2,3 Prozent. Johnson Electric büßen wegen schwacher Geschäftszahlen 3,8 Prozent ein. Mitbewerber Li & Fung erholen sich hingegen um 1,9 Prozent.



      WorldCom und Millennium legen nachbörslich zu

      Die Futures auf die wichtigen amerikanischen Aktienindizes sanken nachbörslich.

      Der S&P 500 Future büßte 0,80 Punkte auf 1.031,40 ein, der Terminkontrakt auf den Nasdaq 100 gab zwei Zähler auf 1.102 nach. Millennium Pharmaceuticals gewannen nach Börsenschluss 2,7 Prozent auf 11,70 Dollar. Zuvor hatten sie 11,2 Prozent auf 11,39 Dollar nachgegeben. Das Unternehmen hatte den Beginn der Zulassungsphase III für das Medikament “Velcade“ bekannt gegeben. WorldCom verzeichneten wie schon am Vortag ein hohes nachbörsliches Handelsvolumen.

      Beobachtern zufolge hat es keine neuen Nachrichten gegeben. Sie verweisen zur Begründung auf die Nachricht vom Vortag, dass AXA einen Anteil von 10,9 Prozent an WorldCom hält. Die Titel legen 0,6 Prozent auf 1,50 Dollar zu. Im Tagesverlauf hatten sie 6,9 Prozent auf 1,49 Dollar abgegeben. Peoplesoft büßten nachbörslich 3,2 Prozent auf 20 Dollar ein. Das Unternehmen wollte trotz Anfragen von Analysten und Journalisten auf einer Konferenz keine genaue Prognose für das zweite Quartal abgeben.


      Sorgen um Unternehmensgewinne drücken US-Börsen

      Die Zweifel der Anleger an der Erholung der Unternehmensgewinne im Technologiesektor haben die US-Aktienbörsen am Dienstag im späten Geschäft tiefer in die Minuszone getrieben.

      Einige Technologiewerte, darunter Nokia und Nextel Communications, schlossen jedoch nach Bekanntgabe ihrer Geschäftsprognosen im Plus. Der Dow-Jones-Index ging 1,33 Prozent schwächer mit 9.517,26 Zählern aus dem Markt. Der Nasdaq-Index verlor 2,19 Prozent auf 1.497,18 Punkte und der S&P-Index schloss 1,66 Prozent niedriger bei 1.013,60 Zählern.

      Die Investoren seien vorsichtig angesichts der Unsicherheit über die Stärke der Konjunkturerholung in den USA und der Unternehmensprognosen, sagten Händler.

      Auch fragten sich die Anleger weiterhin, wie vertrauenswürdig die Bilanzierungsmethoden der US-Konzerne seien. „Die Gewinne der Unternehmen erholen sich immer noch nicht, und es gibt nicht viel Zuversicht", sagte David Memmott, Leiter Aktienhandel bei Morgan Stanley. „Die Liquidität fehlt, es fehlen Gründe, zu kaufen, es gibt Angst vor Terrorismus und die Bilanzen bereiten Sorgen, vor allem im Pharmasektor", fügte Matthew Ruane, Leiter Aktienhandel bei Gerard Klauer Mattison & Co, hinzu.

      Einer der umsatzstärksten Werte waren die Aktien des Pharmakonzerns Abbott Laboratories, die rund 16 Prozent auf 38,30 Dollar nachgaben. Das Unternehmen hatte seine Gewinnprognosen für das zweite Quartal und das Gesamtjahr 2002 zurückgenommen.

      Die Aktien der Idec Pharmaceuticals Corp verloren rund 16,5 Prozent auf 32,03 Dollar. Das Unternehmen hatte am Montag nach US-Börsenschluss mitgeteilt, klinische Versuche mit einem seiner Medikamente seien wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen worden. Mehrere Investmentbanken senkten daraufhin ihr Kursziel für die Aktie.

      Die Titel des US-Pharmakonzerns Merck & Co büßten rund 4,5 Prozent auf 51,88 Dollar ein und belasteten damit nach Händlerangaben den Dow-Jones-Index. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, Merck wolle seinen Vertriebsantrag für die experimentelle Behandlung mit seinem neuen Schmerz- und Arthritis-Mittel Arcoxia im zweiten Halbjahr 2003 erneut stellen. Analysten zufolge könnte diese Verzögerung Konkurrenten wie Pharmacia Wettbewerbsvorteile verschaffen.


      US-Anleihen schließen etwas fester

      Etwas fester notierten die US-Anleihen am Dienstag im New Yorker Handel. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 13/32 auf 99-07/32. Die Rendite lag bei 4,977 Prozent nach 5,04 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond stieg um 24/32 auf 97-15/32. Die Rendite betrug damit 5,551 Prozent nach 5,61 Prozent.

      Die Anleihen profitierten Beobachtern zufolge von der negativen Stimmung am Aktienmarkt. An der Wall Street waren die Kurse nach gutem Beginn ins Minus gedreht.

      Wegen fehlender Konjunkturdaten hätten die Aktienkurse die Richtung für die Anleihen vorgegeben, sagte ein Händler.

      Die Investoren richteten ihre Blicke bereits auf Donnerstag. Dann stehen wichtige Konjunkturdaten wie der Index der Erzeugerpreise und die Umsätze im Einzelhandel an.

      Bis dahin gäben die Aktien weiter die Richtung sowohl für die Anleihen als auch für den US-Dollar vor. Der Ausblick für die Aktien bleibe “bearish“, sagte ein Beobachter. “Aber solange die Aktien nicht drastisch aus ihrer Spanne brechen, warten wir nur ab“, fügte ein Rentenhändler hinzu.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 12.06.02
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 22:55:40
      Beitrag Nr. 162 ()
      "Arsenal von Damoklesschwertern" über den Börsianern


      Einst straften die griechischen Götter den sündigen Damokles in der Unterwelt mit einem stets über seinem Haupt schwebenden Schwert, das nur von einem Rosshaar gehalten wurde. Diese Vorstellung mag modernen Börsianern fast idyllisch vorkommen: Gleich ein ganzes Arsenal von Damoklesschwertern scheint seit Monaten über ihnen zu baumeln.

      Jedenfalls sind die Marktteilnehmer derzeit auf die Frage, warum die Kurse immer weiter fallen, nie um Antworten verlegen.

      Dabei fällt es schwer, aus der Flut von Sorgen die gerade bestimmende herauszufiltern. Um die wesentlichen Gefahren abzuschätzen und damit kalkulierbarer zu machen, muss man versuchen, diese Risiken zu gruppieren und einzeln zu bewerten.



      Geopolitische Risiken wiegen am schwersten

      Zuallererst stellen die Börsianer die weltpolitischen Risiken heraus. Zwar verliert die Krise auf dem indischen Subkontinent derzeit angesichts der Entspannungszeichen zwischen Indien und Pakistan ein wenig von ihren Schrecken. Doch hat sie den ungelösten Dauerkonflikt im Nahen Osten nur überlagert.

      Vor allem aber erscheint ein neuer Konflikt im Mittleren Osten unvermeidlich: Ein amerikanischer Angriff auf den Irak steht zwar derzeit offensichtlich nicht unmittelbar bevor, doch sind die USA nach wie vor entschlossen, das Problem Saddam Hussein zu lösen - auf ihre Weise. „Dieses Risiko ist zwar seit langem bekannt, aber analytisch nicht richtig in den Griff zu bekommen“, meint Kai Franke, Leiter des Investment Research bei der BHF-Bank.

      Denn es ist offen, ob ein neuer Irak-Konflikt in überschaubarer Zeit beendet werden und regional begrenzt werden kann.

      Ein solch optimistisches Szenario ist aber wenig wahrscheinlich. Denn nicht nur fehlt den USA diesmal die Unterstützung aus dem arabischen Lager. Auch die meisten Nato-Partner stehen einer Irak-Intervention sehr kritisch gegenüber, was den Konflikt für die USA ungleich schwieriger macht.

      Ein längerfristiger Konflikt in der Region würde aber den Ölpreis unweigerlich auf einem für die Weltwirtschaft schädlichen Niveau halten.

      Dabei könnten neue Terrorakte ein konkreter Handlungsanlass für die Amerikaner sein, und das Thema Irak sehr rasch aktuell werden lassen.

      Überhaupt liegt in dem Risiko neuer Terrorattacken - seien es „schmutzige Bomben“ oder andere Teufeleien - eine weiterere unkalkulierbare Dauerbedrohung für die Finanzmärkte.

      Trotz der recht frühen Kurserholung nach dem 11. September würden die Börsen auf einen wiederholten Vorfall äußerst heftig und sehr wahrscheinlich länger anhaltend reagieren.



      Weltwirtschaftliche Risiken: Argentinische Krankheit grassiert

      Ein konkreter fassbares Risiko ist das aus Lateinamerika drohende Ungemach, wenn der Regierung in Argentinien nicht bald durchgreifende Reformschritte gelingen sollten.

      Ein halbes Jahr nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Argentiniens wird die ungelöste Strukturkrise im Land immer öfter als Belastung für die Gesamtregion bezeichnet.

      Ende Mai warnte die Weltbank vor einer Ausweitung der argentinischen Kreditklemme auf weitere Staaten. Sie berichtete, dass mehrere europäische Institute nun auch die Kreditvergabe an andere lateinamerikanische Länder zurückgefahren haben. Damit drohe Brasilien und Chile ein ähnliches Schicksal wie Korea und Malaysia, die 1997 aufgrund der Finanzkrise in Thailand keine Kredite mehr erhielten und dadurch in Schwierigkeiten gerieten.

      Damals hatten die Finanzmärkte monatelang unter der asiatischen Kreditkrise, die auch auf andere Länder wie Russland übergriff, gelitten.

      Die jüngste Diskussion um eine in China drohende Kreditkrise stuft BHF-Experte Franke als weniger gravierend ein: „Da China keinen freien Kapitalverkehr kennt und es kaum Kreditverflechtungen mit den internationalen Kapitalmärkten gibt, sind die faulen Kredite eher ein innerchinesisches Problem.“ Folglich sei eine Kettenreaktion auf andere Märkte unwahrscheinlich.



      Risiken von Unternehmensseite: Anhaltende Vertrauenskrise

      Aber auch die Unternehmen selbst haben für einen stetig glimmenden Krisenherd gesorgt: Noch immer geht die „Enronitis“ um, die Vertrauenskrise um unsaubere Bilanzierungspraktiken, die in den USA nach wie vor neue Kreise zieht, wie die Fälle General Electric und IBM zeigen. Besonders unter amerikanischen Anlegern ist die Sensibilität gegenüber zweifelhaften Bilanzmethoden stark gestiegen.

      Obwohl es in Europa weniger konkrete Anhaltspunkte für Bilanzmanipulationen gibt, zeigt etwa die Diskussion um MLP, wie sehr das Thema auch den hiesigen Markt beschäftigt. Auch europäische Investoren fragen sich zunehmend, welchen Zahlen sie überhaupt noch glauben können. Eine Hypothek, die auf unabsehbare Zeit auf dem Markt lastet, und zu immer neuen Misstrauensschüben führen kann.

      Soweit nach heutigem Stand die potenziell größten Krisenherde weltweit.


      FAZ-Finanzmarkt, 13.06.02
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 23:04:33
      Beitrag Nr. 163 ()
      News 12.06.2002 - 20:13
      Beige-Book - US-Wirtschaft wuchs mit mäßigem Tempo
      Washington, 12. Jun (Reuters) - Die Wirtschaft in den USA ist der US-Notenbank (Fed) zufolge im April und Mai dieses Jahres mit moderatem Tempo gewachsen, heißt es in dem am Mittwoch in Washington veröffentlichten Konjunkturbericht "Beige Book" der Fed, den die Federal Reserve Bank von Atlanta auf Basis von Daten bis zum 3. Juni erstellt hat.

      Das Wachstum sei mäßig aber unausgeglichen, wobei einige wichtige Sektoren Anzeichen einer Erholung zeigten, während andere sich abschwächten oder schwach blieben, heißt es in dem Bericht.

      Das Beige Book dient dem für die Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschuss der Fed( FOMC) als wichtige Grundlage für seine Zinsentscheidung beim Treffen am 25. und 26. Juni. Nach mehrheitlicher Einschätzung von Primärhändlern für US-Staatsanleihen wird die Fed die Zinsen frühestens im September von ihrem derzeitigen Niveau von 1,75 Prozent erhöhen.

      fgc/rkr

      Avatar
      schrieb am 13.06.02 07:58:04
      Beitrag Nr. 164 ()
      Wall Street Schlussbericht: US-Börsen drehen ins Plus Newssuche
      WKN / Symbol / Stichwort




      Die amerikanischen Börsen schafften gegen Handelsende den überraschenden Turnaround und schlossen im Plus. Die Nasdaq gewann 1,4 Prozent auf 1.519 Punkte, der Dow Jones stieg 1,0 Prozent auf 9.617 Punkte.

      Die handelsstärkste Aktie war Worldcom vor Cisco, Sun, Intel und Tyco. 40 Prozent aller Nasdaq-Aktien konnten zulegen, 51 Prozent gaben an Wert ab.

      Die US-Notenbank sorgte mit ihrer Mitteilung für positive Stimmung, dass die US-Wirtschaft zuletzt moderat gewachsen ist. Das veröffentlichte Beige Book zeigte demnach, dass einige Sektoren ein Wachstum aufgewiesen haben.

      Besonders zwei Titel sorgten für positive Stimmung: Procter & Gamble und Motorola. So meldete der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble, dass er für das vierte Quartal 2001/02 mit einem stärkeren Gewinnwachstum rechnet als bisher angenommen, was auf gute Verkaufszahlen bei bestimmten Produktlinien und günstige Wechselkurse zurückzuführen ist. Die Aktie gewann 4,4 Prozent auf 92,98 Dollar.

      Der amerikanische Telekommunikationskonzern Motorola hat bekannt gegeben, dass er möglicherweise über den Erwartungen liegende Zahlen für das aktuelle Quartal melden wird. Demnach will das Unternehmen das Umsatzziel von 6,4 Mrd. Dollar erreichen oder sogar leicht übertreffen. Dies sagte heute der COO Ed Breen auf der 13. Technologiekonferenz von Bear Stearns. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen daran, die Kosten deutlich zu senken. Ende des Quartals soll so der für einen Break Even erforderliche Umsatzwert um 25 Prozent niedriger sein als im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr soll auf diese Weise ein Gewinn erwirtschaftet werden.

      Der ehemalige CEO des Biotechnologie-Unternehmens ImClone Systems Inc., Sam Waksal, wurde nach Angaben von CNBC wegen Insiderhandel-Vorwürfen verhaftet. ImClone sieht sich derzeit mit Anschuldigungen konfrontiert, in denen Aktionäre dem Unternehmen vorwerfen, sie bezüglich der Aussichten auf die Marktzulassung des Medikaments "Erbitux" irregeführt zu haben. Die Behörden prüfen nun, ob das Top-Management von nicht genehmigten Aktiengeschäften profitiert hat. Im Dezember haben die zuständigen US-Behörden die Marktzulassung für "Erbitux" überraschend verweigert, da die Ergebnisse der klinischen Tests unzureichend waren.
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 08:59:09
      Beitrag Nr. 165 ()
      Kleiner Hoffnungsschimmer


      Stabilisierung denkbar

      Nachdem sich die Wall Street am Mittwoch im positives Terrain rettete, hoffen auch die europäischen Marktteilnehmer darauf, dass die rasante Talfahrt vom Mittwoch nicht weiter fortgesetzt wird. Auch wenn Marktteilnehmer die Kursgewinne in Übersee hauptsächlich auf die überverkaufte Lage zurück führen, so würde auch Dax, Euro-Stoxx & Co ein Innehalten im Abwärtstrend gut tun. Charttechniker Wieland Staud rechnet allerdings damit, dass der schleichende Konsolidierungsprozess noch eine Weile anhält. Die nächste signifikante Unterstützung für den Dax macht Staud erst bei 4.110 Punkten aus.

      Lang & Schwarz berechnet den Dax vorbörslich mit 4.557 Punkten, nach einem Schlussstand am Vortag von 4.510.

      Renten geben nach

      Etwas leichter starten die Renten-Futures am Donnerstag in den Handel. Der September-Kontrakt des Bund-Futures verliert gegen 8.17 Uhr 13 Ticks auf 106,22 Prozent. Händler rechnen mit insgesamt nachgebenden Notierungen. Vor allem der Rebound an den Aktienmärkten vom Mittwoch dürfte die Stimmung am Rentenmarkt eintrüben. Bei einem ruhigen Geschäft werde eine Handelsspanne von 106,00 bis 106,48 Prozent erwartet. Die am Nachmittag anstehenden US-Einzelhandelsumsätze könnten allerdings für größere Ausschläge sorgen, heißt es.

      Euro gibt sich gut behauptet

      Gut behauptet startet der Euro in den europäischen Handel. Die Vortages-Kursgewinne an der Wall Street hätten der US-Währung zwar vorübergehend positive Impulse verliehen, doch der jüngste Aufwärtstrend des Euro sei grundsätzlich noch immer intakt, sagten Händler. Der Euro pendelte gegen 08.07 Uhr (MESZ) bei Kursen um 0,9447 Dollar und liegt damit über seiner New Yorker Notiz von 0,9432 Dollar. Der Dollar notiert zugleich mit 125,76 Yen und damit wenig verändert zu den Schlusskursen in New York.

      Tokioter Aktien schließen sehr schwach

      Der japanische Nikkei-Aktienindex ist am Donnerstag im Handelsverlauf auf den tiefsten Stand in zwei Monaten gefallen. Vor allem Kursverluste bei Broker-Aktien hätten die Tokioter Börse belastet, hieß es. Inländische Kaufimpulse fehlten, sagte Tetsuya Ishijima, Investmentstratege bei Okasan Securities. „Das spiegelt den geringen Optimismus der Investoren für japanische Aktien für die nächste Zukunft wider.“ Der richtungweisende, 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel um 1,6 auf 11.145 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,8 Prozent auf 1.075 Punkte nach.

      Der Branchenindex für Brokerhäuser brach um 4,69 Prozent ein. Die Titel des führenden Wertpapierhandelshauses Nomura verloren im Handelsverlauf 5,46 Prozent. Die Papiere des Branchendritten Nikko Cordial fielen ebenfalls um mehr als fünf Prozent. Wie schon am Vortag hatten die Märkte erneut die für Freitag anstehende doppelte Preisfeststellung im Blick. Vier Mal im Jahr werden in Japan bei einem so genannten „special quotation fixing“ zugleich die Terminkontrakte auf den Nikkei-Index als auch Optionen abgerechnet. Da es an dem Doppelstichtag zu Kursschwankungen kommen kann, herrscht Händlern zufolge im Vorfeld Zurückhaltung an den Märkten.

      Aktien Hongkong am Mittag kaum verändert

      Nach einer ereignisarmen Vormittagssitzung ist der Hongkonger Aktienmarkt am Donnerstag praktisch unverändert in die Mittagspause gegangen. Der Hang-Seng-Index gewann bis dahin knapp zwei Punkte auf 1.150 Zähler. Händler bezeichneten den umsatzarmen Handel als entmutigend. Von Schnäppchenkäufen profitieren Johnson Electric, die 3,9 Prozent höher liegen. Der Titel war in den Tagen zuvor um 15 Prozent zurückgekommen, nachdem das Unternehmen enttäuschende Zweitquartalszahlen vorgelegt hatte. Wegen des anstehenden WM-Spiels der Chinesen am Nachmittag, dürfte der Umsatz in der zweiten Sitzungshälfte weiter eintrocknen, heißt es.

      Microsoft geben Gewinne teilweise wieder ab

      Im nachbörslichen Handel am Mittwoch haben Microsoft die Gewinne aus der Schlussrally des regulären Handels zu einem kleinen Teil wieder abgegeben. Die Titel verloren rund ein halbes Prozent auf 55,38 Dollar. Zuvor hatten sie 5,7 Prozent auf 55,54 Dollar zugelegt, nachdem Gerüchte kursierten, der Softwarekonzern werde besser als erwartete Quartalsgewinne ausweisen, woran Analysten allerdings zweifelten. Um 4,4 Prozent auf 29,80 Dollar verbesserten sich Microchip Technology. Das Unternehmen hatte gemeldet, im ersten Quartal einen zum Vorquartal erhöhten Umsatz auszuweisen.

      Tyco dagegen schossen nach Börsenschluss mehr als 27 Prozent auf 12,89 Dollar in die Höhe. Der Mischkonzern hat offenbar, wie das “Wall Street Journal“ am Abend berichtete, von der US-Börsenaufsicht SEC die Erlaubnis für den Börsengang der Tochter CIT Group erhalten. Der Börsengang gilt als wichtiger Faktor, um Tycos Schuldenlast zu senken.

      US-Börsen drehen im späten Geschäft deutlich ins Plus

      Die US-Börsen sind am Mittwoch im späten Geschäft deutlich ins Plus gedreht. Händler sagten, die Anleger hätten das ermäßigte Kursniveau zu Käufen genutzt und konzentrierten sich offenbar auf den positiven Geschäftsausblick einiger großer US-Unternehmen wie Procter & Gamble und Motorola. Sorgen der Anleger um die Entwicklung der Unternehmensgewinne und die Bilanzierungsmethoden belasteten jedoch weiterhin das Geschäft. Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss 1,06 Prozent im Plus bei 9.617,71 Zählern, der Nasdaq-Index stieg um 1,47 Prozent auf 1.519,13 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index lag 0,66 Prozent höher bei 1.020,26 Zählern.

      „Wir haben einige positive Prognosen von Technologiefirmen wie Motorola bekommen, und die Tatsache, dass wir jetzt nach oben gehen, bedeutet, dass wir uns einer überverkauften Situation nähern", sagte Joe Darillo, Leiter Aktienhandel bei der Investmentfirma ING. Die Nachrichten des US-Konsumgüterherstellers Procter & Gamble und des Handyherstellers Motorola seien vom Markt positiv aufgenommen worden, sagten Händler. Procter & Gamble hatte seine Geschäftsprognose für das laufende Quartal angehoben. Der Aktienkurs stieg um 4,5 Prozent auf 93,00 Dollar und stützte damit nach Händlerangaben die Standardwerte. Motorola-Aktien legten um 8,5 Prozent auf 15,66 Dollar zu. Der Motorola-Präsident und für das Tagesgeschäft verantwortliche Chief Operating Officer (COO) Edward Breen hatte zuvor auf einer Investorenkonferenz gesagt, der Handyhersteller werde seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das zweite Quartal möglicherweise sogar übertreffen.

      Die Sorgen um die Glaubwürdigkeit von Konzern-Managern belasteten jedoch weiterhin den Markt und seien durch Nachrichten über die Festnahme des früheren Chefs des US-Biotechnologieunternehmens ImClone, Sam Waksal, verstärkt worden, sagten Händler. Nach Angaben seines Sprechers wurde Waksal wegen des Verdachts auf Insider-Geschäfte festgenommen. Der Aktienkurs des Unternehmens drehte im Zuge der Erholung des Gesamtmarktes nach ersten deutlichen Verlusten zum Schluss mit 3,7 Prozent auf 7,83 Dollar ins Plus.

      US-Anleihen schließen nach Beige-Book-Vorlage gut behauptet

      Gut behauptet notierten die US-Anleihen am Mittwoch im New Yorker Handel. Der Rentenmarkt sei inmitten einer sich verbessernden Konjunktur, einem richtungslosen Aktienmarkt und einer inaktiven US-Notenbank gefangen, erläuterte ein Beobachter. Daher ließen die Anleger weiterhin Vorsicht walten. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 5/32 auf 99-12/32. Die Rendite lag bei 4,956 Prozent nach 4,977 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond stieg um 8/32 auf 97-23/32. Die Rendite betrug 5,533 Prozent nach 5,551 Prozent. Die jüngste Rally an der Wall Street sei von den Anlegern mit Skepsis betrachtet worden, hieß es.

      Nach Vorlage des Beige Book um 20.00 Uhr MESZ zogen die US-Anleihen leicht an. Es gab den Investoren wenig Grund mit einer Zinserhöhung durch die Fed am 25. und 26. Juni zu rechnen. Der Bericht stellte fest, dass sich die Konjunktur moderat, aber ungleichmäßig in den beiden vergangenen Monaten erholt habe. Vor Veröffentlichung des Beige Book hatten sich die Anleihen nur wenig verändert und vornehmlich auf die Entwicklung an den US-Aktienmärkten reagiert. Ein Beobachter erwartet, dass die Aktienkurse auch weiterhin die Richtung für die US-Anleihen vorgeben werden.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 13.06.02
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 21:09:26
      Beitrag Nr. 166 ()
      @Susanna



      Trades von heute auch berücksichtigt:):):)
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 23:01:36
      Beitrag Nr. 167 ()
      Hi RCZ

      Wacker geschlagen.

      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 13.06.02 23:17:03
      Beitrag Nr. 168 ()
      Susanna
      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 07:58:13
      Beitrag Nr. 169 ()
      Tagesvorschau vom 14. Juni
      ***08:00 DE/Verbraucherpreise, EU-Harmonisierter Verbraucherpreisindex


      (HVPI) Mai (endgültig)

      ***08:45 FR/Handelsbilanz April

      ***10:30 GB/Arbeitsmarktdaten Mai


      10:30 GB/Durchschnittseinkommen, Produktivität, Lohnstückkosten April

      ***12:00 EU/Leistungsbilanz 1. Quartal (1. Veröffentlichung)

      ***13:00 CA/Verbraucherpreise Mai

      ***14:30 US/Lagerbestände April

      ***15:15 US/Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Mai

      ***15:45 US/Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Juni


      (vorläufig)


      (mehr/vwd/gl/apo)

      14. Juni 2002, 06:45

      Tagesvorschau vom 14. Juni (zwei)
      Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:

      *** - CA/G-7-Treffen der Finanzminister (bis 15.06.), Halifax


      Die *** kennzeichnen Termine mit herausragender Bedeutung.


      Uhrzeiten in MESZ.

      Keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.


      vwd/14.6.2002/gl/apo

      14. Juni 2002, 06:45
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 08:21:21
      Beitrag Nr. 170 ()
      Lauter Klagelieder


      Weitere Kursverluste wahrscheinlich

      Wenig Hoffnung auf eine signifkante Gegenbewegung zur jüngsten Talfahrt der Aktien machen die vorbörslichen Meldungen am Freitag.

      Die Wall Street dehnte nach dem europäischen Börsenschluss gar ihre Verluste noch aus und nachbörslich überwogen ernüchternde Geschäftsausblicke von den Unternehmen.

      So verkündete das US-Mobilfunkunternehmen Sprint ein rückläufiges Kundenwachstum, was sich negativ auf die Telekom-Tochter Voicestream auswirken könnte.
      Auch der US-Softwarehersteller Adobe musste die Erwartungen für das laufende Quartal dämpfen, Zeichen dafür, dass die Misere in der Technologiebranche noch nicht ausgestanden ist.

      Für weitere Impulse dürften die Daten zur amerikanischen Industrieproduktion sorgen. Nach den schwachen Einzelhandelsumsätze vom Vortag erhoffen sich Anleger Hinweise über den konjunkturellen Aufschwung in den USA.



      Robuste Renten

      Die schwachen US-Konjunkturdaten und die trübe Stimmung an den Aktienmärkten stützen derzeit die Renten. Nach dem Sprung von 39 Basispunkten auf 106,74 Prozent vom Donnerstag dürfte der Bund-Future aber zunächst auf Konsolidierungskurs gehen. Im Blickpunkt stehen die Daten zur amerikanischen Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion.



      Euro in Asien gut behauptet

      Der Euro zeigt sich am Freitag im asiatischen Handel gut behauptet. Um 7.15 Uhr MESZ kostet die europäische Einheitswährung 0,9454 Dollar nach 0,9425 Dollar am Donnerstagabend in New York. Der Dollar notiert zum Yen mit 124,60 Yen nach 124,87 Yen in New York.
      Nikkei-Index rutscht zeitweise unter 11.000 Zähler

      Kursverluste bei Finanz- und Technologietiteln haben den japanischen Nikkei-Index am Freitag erstmals seit Mitte April zeitweise unter die Marke von 11.000 Zählern geschickt.

      Der anhaltende Abwärtstrend an der Wall Street drücke auf das Börsenklima, sagten Händler in Tokio. Einige Marktteilnehmer sehen die Börse Tokio vor einer weiteren Talfahrt.
      Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel im späten Handel bei schwachen Umsätzen um 0,9 Prozent auf 11.044,24 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte gegen 6.40 Uhr (MESZ) mit minus 0,92 Prozent bei 1064,64 Punkten. Die US-Technologiebörse Nasdaq war am Vortag auf ein neues Acht-Monats-Tief gefallen.

      Marktteilnehmer vermissten positive Impulse am Markt. Die gedämpften Gewinnaussichten bei US-Unternehmen ließen eine exportgestützte Erholung in Japan unsicher erscheinen, hieß es. „Makroökonomisch gesehen wird das Wachstum im zweiten und dritten Quartal in den USA und in Japan enttäuschend ausfallen", sagte Fiachra MacCana von der WestLB Panmure.

      Die Aktien des größten japanischen Wertpapierhandelshauses Nomura verloren 2,5 Prozent. Brokerhäuser, deren Gewinne von den Handelskommissionen abhängen, leiden vor allem unter den derzeit dünnen Umsätzen. Die Aktien der nach der Bilanzsumme weltgrößten Bank Mizuho Holdings büßten 4,14 Prozent ein. Sony-Titel notierten mit 1,04 Prozent im Minus.


      Aktien Hongkong am Mittag schwächer

      Belastet vom hohen Verlust bei HSBC präsentiert sich die Börse in Hongkong am Freitag zum Ende der ersten Sitzungshälfte schwächer.

      Der Hang-Seng-Index verliert bis zur Mittagspause 0,9 Prozent auf 11.019 Punkte. Händler erwarten, dass in Kürze die Marke von 11.000 getestet wird. Der Umsatz ist gering. HSBC leiden unter der Skepsis der Investoren hinsichtlich britischer Bankentitel und verlieren 1,4 Prozent auf 91,25 HK-Dollar. Li & Fung sinken wegen des überraschend schlecht ausgefallenen US-Einzelhandelsumsatzes im Mai um 2,4 Prozent auf 10,40 HKD. Johnson Electric behaupten sich mit 9,30 HKD.



      US-Nachbörse: Adobe fallen, Biogen steigen

      Biogen haben am Donnerstag nach Börsenschluss 1,8 Prozent auf 40,14 Dollar zugelegt. Das Unternehmen hatte eine Nachricht von der US-Gesundheitsbehörde FDA erhalten. Diese bringe Biogen einen Schritt weiter bei der Genehmigung des Medikamentes “Amevive“ in den USA.

      Adobe dagegen sanken um 6,7 Prozent auf 33,75 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt angekündigt, dass die Umsätze im dritten Quartal unter den bisherigen Prognosen liegen werden, hatte die Titel belastet.

      Genesis Microchip verloren am Abend 27,7 Prozent auf 8,85 Dollar. Sie litten unter der Meldung, dass die Erstquartalsumsätze die bisherige Schätzung nicht erfüllen werden.



      US-Börsen schließen auf Tagestief

      Unerwartet schwache US-Einzelhandelsdaten bescherten den New Yorker Aktienmärkten am Donnerstag deutliche Verluste. Die Daten hätten bei den Anlegern erneut Befürchtungen geweckt, dass die US-Konjunktur sich möglicherweise nicht so rasch wie erwartet erholen werde, sagten Händler.

      Die schwache Umsatzprognose des US-Telekommunikationsausrüsters Lucent, dessen Aktienkurs um fünf Prozent auf 2,80 Dollar fiel, habe zudem Sorgen der Anleger verstärkt, dass auch eine Erholung dieser Branche länger auf sich warten lassen könne.

      Der Dow-Jones-Index fiel zum Handelsschluss um 1,19 Prozent auf 9.502,80 Zähler, der Nasdaq-Index verlor 1,46 Prozent auf 1.496,89 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,05 Prozent auf 1.009,56 Zähler nach.

      Unter den Einzelwerten fiel der Aktienkurs des Mobilfunkanbieters Sprint PCS Group um 6,7 Prozent auf 5,99 Dollar. Zuvor hatte der nach der Teilnehmerzahl größte Netzwerkpartner Alamosa Holdings seine Erwartungen zum Kundenwachstum für das zweite Quartal gesenkt.

      Dagegen stiegen die Titel des Computerkonzerns IBM gegen den Trend um rund 1,3 Prozent auf 75,60 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es habe ein Programm zur automatischen Abwicklung von Krankenversicherungs-Abrechnungen entwickelt, das Verwaltungskosten sparen könne.

      Die Versicherung Empire Blue Cross and Blue Shield wolle den Dienst als erstes Unternehmen nutzen. Die Papiere des Mischkonzerns Tyco sprangen um rund 36 Prozent höher auf 13,80 Dollar und waren sowohl der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange als auch der größte prozentuale Gewinner. Das Unternehmen hatte die Genehmigung der Behörden zum Verkauf seiner Finanztochter CIT erhalten. Dies habe die Nachrichten über eine Ausweitung der Ermittlungen über die Bilanzierungsmethoden des Unternehmens zunächst in den Hintergrund gedrängt, sagten Händler.


      US-Anleihen dank schwacher Einzelhandelsumsätze etwas fester

      Etwas fester notierten die US-Anleihen am Donnerstag im New Yorker Handel. Schwächer als erwartet ausgefallene Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise sowie fallende Aktienkurse haben die US-Anleihen steigen lassen. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 14/32 auf 99-27/32. Die Rendite lag bei 4,893 Prozent nach 4,977 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond stieg um 16/32 auf 98-10/32. Die Rendite betrug damit 5,491 Prozent nach 5,533 Prozent.

      Die Einzelhandelsumsätze fielen im Mai überraschend deutlich um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. “Die Einzelhandelumsätze sind unverfroren schlecht ausgefallen“, sagt Drew Matus von Lehman Brothers.

      Er glaubt nun, dass die US-Notenbank auf Basis des derzeitigen Konjunkturbilds die Zinsen erst im Dezember erhöhen könnte.

      Auch andere Investmenthäuser überprüften ihre Prognosen für einen Zinsschritt: Bear Stearns und Banc One Securities rechnen nun mit einer Zinserhöhung durch die Fed im November. Die Rendite für die zehnjährigen Titel hat im Tagesverlauf ihren tiefsten Stand seit Anfang März erreicht.

      Einem Analysten von Merrill Lynch zufolge liegt die Rendite kurz vor einem Niveau, dass die Verwalter von hypothekenbesicherten Schuldverschreibungen zum Kauf von längerfristigen Anleihen oder zu Zins-Swaps zwingen könnte. Der Analyst rechnet damit, dass die Transaktionen bei einer Rendite für die zehnjährigen Papiere von 4,80 Prozent beginnen könnten.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 14.06.02
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 08:29:31
      Beitrag Nr. 171 ()
      Die Börse heute

      Der letzte Handelstag der Woche wird abermals von amerikanischen Konjunkturindikatoren geprägt.

      Am Nachmittag werden die neuen Zahlen zur Industrieproduktion, zur Kapazitätsauslastung und zur Veränderung der Lagerbestände sowie der weithin beachtete Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan veröffentlicht.

      Die Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine baldige Konjunkturerholung sind verhalten.

      So erwarten die Analysten, daß die Industrieproduktion im Monat Mai mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent sogar leicht schwächer gestiegen ist als im Vormonat.

      Die Kapazitätsauslastung wird bei rund 75,6 Prozent relativ stabil zum Vormonat eingeschätzt.

      Auch von der Nachfrageseite rechnen die Marktbeobachter nicht mit einer Konjunkturbelebung.

      Bezeichnend hierfür ist, daß der Index des amerikanischen Verbrauchervertrauens für den Monat Juni mit 96,5 Punkten leicht schwächer als im Vormonat (damals waren es noch 96,9 Punkte) prognostiziert wird.

      Wie schon an den Vortagen laden wieder eine ganze Reihe von Unternehmen zur Hauptversammlung. So stellen sich in Frankfurt die beiden Hypothekenbanken Rheinhyp Rheinische Hypothekenbank und Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden den Fragen ihrer Aktionäre, und in Wiesbaden präsentiert sich das Versicherungsunternehmen DBV-Winterthur.

      Ihre jährlichen Aktionärstreffen veranstalten darüber hinaus die am Neuen Markt notierten Technologie-Unternehmen Lintec Information Technology, Plenum und Süss Micro Tec, der Medizintechnikhersteller aap Implentate sowie das Biotechnologieunternehmen Qiagen. (krl.)


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 14.06.02
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 21:17:07
      Beitrag Nr. 172 ()
      von der ABN Amro gibt es jetzt ein Open End Zertifikat auf den GoldPreis

      Fakten
      WKN 859341
      Reuters-Seite AAHDE11
      Emissionstag 06.06.2002
      Bezugsverhältnis 10:1
      Währung Euro
      Land k.A.
      Branche k.A.
      Handel möglich ja



      http://www.abn-zertifikate.de/produkte/produkte_detail.asp?R…
      Avatar
      schrieb am 14.06.02 23:05:38
      Beitrag Nr. 173 ()
      News 14.06.2002 - 20:31
      FOKUS 1-Bombenanschlag in Karatschi und Daten drücken US-Börsen
      New York, 13. Jun (Reuters) - Die Nervosität nach dem Bombenanschlag in der südpakistanischen Hafenstadt Karatschi sowie ein unerwartet schwaches US-Verbrauchervertrauen haben die US-Börsen am Freitag belastet. Die jüngsten Verbraucherdaten hätten die Anleger verunsichert, die sich bereits seit einiger Zeit um die langsame Erholung der Konzerngewinne in den USA sorgten.

      Der Standardwerte-Index Dow Jones <.DJI> fiel bis gegen 20.00 Uhr MESZ um 1,26 Prozent auf 9383 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index gab um 0,52 Prozent auf 1489 Zähler nach und erholte sich damit von deutlicheren Verlusten im frühen Geschäft. Der Index war vorübergehend auf den tiefsten Stand seit dem 27. September 2001 gefallen. Händler begründeten die Erholung mit Eindeckungen von Short-Positionen. Der breiter gefasste S&P-Index <.SPX> gab rund ein Prozent auf 999 Punkte nach.

      "Der Verbraucher hat bisher diesen Markt gestützt und jetzt bekommen wir Signale, dass der Konsument müde wird. Wir sehen immer noch keine Investitionen. Ich denke, es gibt fundamental noch viele Probleme mit der Konjunktur", sagte Dan McMahon, Leiter Aktienhandel bei CIBC World Markets.

      Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes ist trotz der anlaufenden Konjunkturerholung stark gesunken. Der Index der Universität Michigan brach im Juni auf 90,8 Punkte ein nach 96,9 Punkten im Mai. Von Reuters befragte Volkswirte hatten demgegenüber einen kaum veränderten Stand von 96,8 Punkten vorausgesagt.

      Auch die Nachricht von dem Bombenanschlag in Karatschi habe die Anleger verunsichert, sagten Händler. Die Investoren hätten zunächst die "sicheren Häfen" Gold und US-Staatsanleihen gesucht und Aktien verkauft. Vor dem US-Konsulat in der südpakistanischen Hafenstadt wurde nach Polizeiangaben am Freitag ein Bombenanschlag verübt, bei dem elf Menschen starben. 20 weitere Menschen außerhalb des Konsulatsgebäudes seien verletzt worden, teilte die Polizei weiter mit, die von einem Selbstmordanschlag ausging.

      Belastet habe nach Händlerangaben außerdem die Nachricht, dass die US-Investmentbank J.P. Morgan sechs Aktien des Mobilfunksektors, darunter Sprint PCS Group <PCS.N> und Nextel Communications <NXTL.O> , niedriger bewertete. Die Aktien von Sprint PCS und Nextel wurden auf "market performer" von zuvor "buy" heruntergestuft. Der Telekommunikationskonzern Sprint hatte mitgeteilt, dass seine Mobilfunktochter PCS das für 2002 anvisierte Wachstum der Kundenzahlen wegen des starken Preiskampfes der Branche um voraussichtlich bis zu 15 Prozent verfehlen werde. Der Aktienkurs der Sprint PCS Group brach um rund 36 Prozent auf 3,84 Dollar ein, und Sprint-Aktien <FON.N> verloren rund 23,6 Prozent auf 10,90 Dollar. Der Kurs der Nextel-Aktien gab rund 13,3 Prozent auf 3,60 Dollar nach.

      Der Verkaufsdruck bei den Telekomwerten drückte nach Händlerangaben auch die Aktien des Telefonkonzerns AT&T <T.N> , die rund 3,5 Prozent auf 10,01 Dollar abgaben und mit ihren Verlusten den Dow-Jones-Index belasteten. Die Aktien des US-Softwareherstellers Adobe Systems <ADBE.O> büßten rund 13,3 Prozent auf 31,37 Dollar ein. Das Unternehmen hatte am Vortag nach US-Börsenschluss die Erwartungen der Anleger mit einer vorsichtigen Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal enttäuscht. Für das zweite Quartal gab die im kalifornischen San Jose ansässige Adobe einen Gewinnrückgang von elf Prozent bekannt.

      evs/rkr
      Avatar
      schrieb am 15.06.02 12:24:01
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      *Alle aufgeführten Bewertungen stammen vom Fondsmagazin DER FONDS (Stand: März 2002).
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 12:32:32
      Beitrag Nr. 175 ()
      News 16.06.2002 - 11:04
      Zeitung - Bin Laden befahl weitere Anschläge
      Washington, 16. Jun (Reuters) - Moslem-Extremist Osama bin Laden hat einem Zeitungsbericht zufolge im Dezember El-Kaida-Mitglieder durch einen Vertrauten angewiesen, weltweit amerikanische und jüdische Ziele anzugreifen.

      Drei in Marokko festgenommene mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder hätten dies in Verhören ausgesagt, berichtete die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf Kreise mit direkter Kenntnis der Verhöre. Die Anweisungen Bin Ladens seien nach Ansicht marokkanischer Behörden der Hintergrund für die jüngsten Anschläge, darunter der Bombenanschlag auf das US-Konsulat im pakistanischen Karatschi, hieß es in dem Bericht. Dort waren am Freitag elf Menschen getötet worden.

      Die marokkanischen Behörden hätten gute Gründe für die Vermutung, dass Bin Laden noch am Leben sei, berichtete die Zeitung weiter. Die Aussagen von Gefangenen und weitere Beweise zeigten, dass El-Kaida-Anführer weiterhin aus der Ferne die Aktivitäten der Organisation steuerten, berichtete die Zeitung.

      Die drei Saudiaraber waren nach Angaben aus marokkanischen Regierungskreisen im vergangenen Monat festgenommen worden. Sie hätten Anschläge auf britische und US-Kriegsschiffe in der Straße von Gibraltar vorbereitet, war Anfang der Woche aus den Kreisen verlautet. Die USA machen Bin Laden und seine El-Kaida-Organisation für die Anschläge vom 11. September in den USA verantwortlich.


      FLUCHT AUS TORA BORA

      Die drei Männer hätten zu einer Gruppe von El-Kaida-Kämpfern gehört, die sich in der ostafghanischen Bergregion Tora Bora gesammelt hätten, nachdem die Truppen der Nordallianz die Hauptstadt Kabul eingenommen hatten, berichtete die "Post". Die USA hatten das Höhlensystem in Tora Bora im vergangenen Jahr massiv bombardiert.

      Nach ihrer Flucht aus Tora Bora habe sie ein Vertrauter Bin Ladens angeblich unter dessen direktem Befehl angewiesen, in jenen Regionen der Welt, in denen sie vorher tätig gewesen seien, weitere Anschläge zu begehen. Die Zeitung nannte Asien, den Persischen Golf, Afrika, die Türkei und Europa als Zielgebiete. Die Saudiaraber seien angewiesen worden, nach Marokko zu gehen und dort Anschläge auf Schiffe vorzubereiten. In einer Zeremonie hätten die Männer Bin Laden die Treue geschworen und sich selbst zu Selbstmordanschlägen verpflichtet.

      nmk/jas
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 12:38:26
      Beitrag Nr. 176 ()
      Geldwäschegesetz gilt für mehr Branchen als bisher

      Das Geldwäschegesetz gilt künftig nicht mehr nur für Banken und Versicherungen.

      Der Bundestag hat die Aufzeichnungs- und Meldepflichten in der Nacht zum Freitag auf Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare und Wirtschaftsprüfer sowie auf Immobilienmakler und "Händler hochwertiger Güter" ausgedehnt.

      Diese Vorschriften konnten vor einer Woche nicht mehr verabschiedet werden.

      All diese Berufsgruppen müssen künftig bei Bargeschäften im Wert von mindestens 15 000 Euro die Identität des Kunden feststellen und diese Personalien sechs Jahre lang aufbewahren.

      Verdächtige Transaktionen müssen auch bei geringeren Beträgen an die Ermittlungsbehörden gemeldet werden.

      Anwälte und Steuerberater sind im Rahmen von Beratungstätigkeiten und Prozeßvertretung davon ausgenommen, sofern sie nicht erkennbar als Komplizen mißbraucht werden sollen; sie müssen ihre Anzeigen an ihre Berufskammer richten.

      Ausgebaut wird eine Zentralstelle beim Bundeskriminalamt zur Vorklärung von Verdachtsanzeigen (Financial Intelligence Unit). Verstärkt wird die Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden.

      Elektronisches Geld wie Chipkarten und Internetüberweisungen werden künftig ebenfalls überwacht. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) sagte, Deutschland sei damit "Vorreiter" bei der Umsetzung einer EU-Richtlinie.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 15.6.02
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 12:47:00
      Beitrag Nr. 177 ()
      Der Dax fällt auf Jahrestief

      Dax fällt auf Jahrestief / Neuer Markt notiert so niedrig wie nie zuvor /Telekom-Aktie unter 10 Euro


      Der Kursrutsch an den Aktienmärkten hat sich zum Wochenschluß beschleunigt.

      Das Vertrauen in die Aktienmärkte sei angekratzt, die Nervosität groß, hieß es auf dem Parkett in Frankfurt.


      Der Deutsche Aktienindex Dax fiel am Freitag zeitweilig mehr als vier Prozent, nachdem das Börsenbarometer bereits in den vier Handelstagen Kursverluste verzeichnet hatte.


      Auch an anderen europäischen Börsenplätzen sowie an der Wall Street setzte sich der Kursrutsch fort. Am späten Nachmittag Frankfurter Zeit stabilisierte sich die Entwicklung aber; die Kurse machten daraufhin einen Teil der Tageseinbußen wett.

      Der Dax fiel vorübergehend auf ein neues Jahrestief von 4252 Punkten und lag damit noch 13 Prozent über dem Kurstief vom vergangenen September.

      Die Aktie der Deutschen Telekom rutschte erstmals unter die psychologisch wichtige Marke von 10 Euro.

      Besonders kräftig waren wieder einmal die Kursverluste am Neuen Markt. Der Nemax-50-Index fiel unter das Niveau von September 2001 und rutschte damit auf einen historischen Tiefstand. Alle 282 Unternehmen des Neuen Marktes zusammen haben nur noch einen Wert von 38 Milliarden Euro, so viel wie die Deutsche Bank.

      Trotz der sich bislang abzeichenden Konjunkturerholung ist der Dax seit Jahresbeginn um 15 Prozent gefallen.

      Nachdem am Freitag nachmittag bekannt wurde, daß das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher stark zurückgegangen ist, zweifeln die Börsianer zunehmend am Wirtschaftsaufschwung.

      Gesunkene Einzelhandelsumsätze in dieser Woche hatten bereits Fragen nach der Robustheit des Aufschwungs aufgeworfen.

      Kursverluste gab es quer durch alle Branchen. Zu den größten Verlierern zählten die Aktien von Automobilherstellern. Händler nannten als Grund, daß die Autoverkäufe in Westeuropa in den ersten fünf Monaten diesen Jahres um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind.

      Doch die Ursachen für den Kursrutsch an den Aktienmärkten, der im März 2000 bei einem Dax-Niveau von 8100 Punkten begann, liegen tiefer.

      Nach dem Platzen der Spekulationsblase an den Technologiebörsen kämpfen die Aktiengesellschaften nun auch noch mit einer Vertrauenskrise.

      Die betrügerischen Bilanzmanipulationen des amerikanischen Energiekonzerns Enron haben in Amerika die Frage aufgeworfen, ob viele in der Vergangenheit ausgewiesenen Gewinne nur auf dem Papier existierten.

      Zudem schüren die Warnungen aus Amerika vor neuen Terrorattacken weitere Unsicherheit. Darunter leidet der Dollar.

      Der Euro kostete am Freitag zeitweise mehr als 95 amerikanische Cent.

      Gold erlebt in diesen Tagen als Anlageform eine Renaissance.

      Die Kurse an den Anleihemärkten steigen. Die Rendite von Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit ist angesichts des gewachsenen Sicherheitsbedürfnisses der Investoren auf deutlich unter 5 Prozent gesunken.

      Börsianer rechnen damit, daß der Dax in den kommenden Wochen unter 4000 Punkte fallen könnte. Damit droht dem deutschen Aktienmarkt das dritte Jahr mit Kursverlusten hintereinander.

      Dies hat es seit Bestehen der Bundesrepublik noch nie gegeben. 2000 gab der Dax 7,5 Prozent nach, 2001 fiel der Index um 19,8 Prozent.


      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 15.06.02
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 19:39:21
      Beitrag Nr. 178 ()
      Wechsel in die private Krankenversicherung gut überlegen

      Pläne zur Erhöhung der Pflichtversicherungsgrenze / Tarifvielfalt privater Anbieter

      Das Jahr 2002 könnte für viele freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Versicherte die letzte Möglichkeit bieten, in die private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln.

      Wer jung und gesund ist, sollte deshalb jetzt darüber nachdenken. Nach den Plänen von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt soll die Versicherungspflichtgrenze nach den nächsten Bundestagswahlen von derzeit 3375 Euro auf 4500 Euro angehoben werden.

      Wer dann als Angestellter weniger als 54 000 Euro im Jahr verdient, kann nicht mehr aus der GKV aussteigen. Privat Versicherte, deren Gehalt unter die neue Grenze der Pflichtversicherung sinkt, können aber in der privaten Kasse bleiben. Der Wechsel aus der GKV in die PKV muß gut bedacht sein. Denn wer sich einmal für eine private Versicherung entschieden hat, kann nicht mehr zurück in die gesetzliche Krankenkasse.



      Die GKV ist eine Sozialversicherung, deren Beiträge prozentual vom Bruttoeinkommen des Versicherten bis zur Höhe der Beitragsbemessungsgrenze erhoben werden.

      Die PKV hingegen kalkuliert ihre Beiträge in Abhängigkeit vom individuell versicherten Risiko. Zur Beitragsermittlung werden das Eintrittsalter, das Geschlecht, der Gesundheitszustand und der Leistungsumfang - der von Gesellschaft zu Gesellschaft sehr unterschiedlich sein kann - zugrunde gelegt. Ob der Weg der gesetzlichen oder der privaten Versicherung für den Versicherungsnehmer der bessere ist, muß im Einzelfall entschieden werden.

      Nicht immer ist aber die private Versicherung die teurere Variante.

      Ein gesunder Mann, der vor Vollendung seines dreißigsten Lebensjahrs in die private Krankenversicherung wechselt und einen der gesetzlichen Versicherung vergleichbaren Minimalschutz haben möchte, zahlt bei privaten Kassen derzeit rund 120 Euro im Monat. Frauen zahlen etwas mehr. Dies bedeutet für Alleinstehende und berufstätige, kinderlose Ehepaare eine Ersparnis gegenüber der gesetzlichen Versicherung von mehreren hundert Euro im Monat.

      Für Familien gilt zu beachten, daß Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen in der GKV beitragsfrei mitversichert sind. In der PKV muß für jedes Familienmitglied ein eigener Versicherungsvertrag abgeschlossen werden.

      Einige private Krankenversicherungen bieten aber spezielle Familientarife oder günstigere Tarife für Kinder in der Ausbildung. In Deutschland gibt es rund 50 private Krankenversicherer mit unterschiedlichen Tarifkonstellationen und stark differenzierten Vertragsbedingungen.

      Claus-Dieter Gorr, geschäftsführender Gesellschafter des unabhängigen Versicherungsmaklers GVM Gorr und Partner in Frankfurt, hält die Diskussion um die reine Beitragshöhe beim Vergleich von privaten Kassen mit den gesetzlichen Krankenkassen für nicht angebracht: "Wer nur auf den Preis schaut, vergleicht Äpfel mit Birnen."

      Der Vorteil der PKV gegenüber der GKV liegt seiner Ansicht nach im vertraglich zugesicherten Versorgungsumfang, der vom Versicherer nicht einseitig eingeschränkt werden darf.

      Anders in der gesetzlichen Krankenversicherung: Obwohl die Beiträge in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen sind, wurden die Leistungen kontinuierlich abgebaut.

      Die Überlegung, welche private Kasse man wählt, ist im Vorfeld der Entscheidung essentiell. Wer später in eine andere private Kasse wechselt, verliert die Alterungsrückstellungen, die in die Prämien einkalkuliert waren, und muß meist höhere Beiträge in Kauf nehmen.

      Die Güte einer privaten Krankenkasse läßt sich nach Ansicht von Versicherungsexperten an einigen wesentlichen Faktoren festmachen.

      Die Beitragsentwicklung sollte eine stabile Historie aufweisen. Gesunde Mitglieder tragen wesentlich zur Stabilität der Beiträge bei. Dazu muß die Versicherung bei der Auswahl ihrer neuen Mitglieder restriktiv verfahren und ausreichende Alterungsrückstellungen bilden.

      Nicht alle Versicherungen weisen diese Alterungsrückstellungen ihren Mitgliedern gegenüber explizit aus. Auskunft erhalten sie aber auf Anfrage.

      Bei Paralleltarifen, wie sie von manchen Gesellschaften eingeführt wurden, um günstige Einstiegsangebote unterbreiten zu können, besteht die Gefahr von hohen Beitragssteigerungen. Denn nach geltender Rechtsprechung kann jeder Versicherungsnehmer bei einem bestehenden Versicherungsverhältnis verlangen, in den neuen, günstigeren Tarif zu wechseln, wenn dieser das gleiche Leistungsspektrum umfaßt wie der alte und teurere Tarif.

      Schließlich sollte man sich fachkundig den Feinheiten der Vertragsbedingungen widmen.

      Basis der Tarife sind die Musterbedingungen des Verbands der privaten Krankenversicherungen. Sie werden von den einzelnen Gesellschaften um individuelle Tarifbedingungen erweitert oder eingeschränkt.

      Der Heil- und Hilfsmittelkatalog sollte offengehalten und so gestaltet sein, daß der medizinische Fortschritt mitversichert ist. Ansonsten könnte die private Kasse die Erstattung der Kosten von medizinisch notwendigen Hilfsmitteln oder Therapien ablehnen, da diese vertraglich nicht vereinbart waren. "Der Versicherte hängt dann vom Wohlwollen der Gesellschaft ab und hat keine Rechtssicherheit gegenüber der Versicherungsgesellschaft", sagt Gorr.

      Eine Notfalleinweisung in eine Klinik, die auch Rekonvaleszenten aufnimmt (eine sogenannte gemischte Anstalt), ist von einigen Versicherungen vertraglich ebenso ausgeschlossen wie die Versorgung gesundheitlicher Schäden aufgrund von Kriegsereignissen.

      Zur Reduzierung der Beiträge für die PKV im Alter werden die während der Vertragsdauer angesparten Altersrückstellungen aufgelöst. Der brancheneinheitliche Standardtarif garantiert zudem, daß der Versicherungsnehmer in der PKV, bei einem den GKV vergleichbaren Leistungsumfang, keinen höheren Beitrag als den durchschnittlichen Höchstbeitrag der GKV zahlen muß.

      Anspruch auf den Wechsel in den Standardtarif hat nach den allgemeinen Versicherungsbedingungen jeder privat Versicherte, der eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung bezieht oder das 65. Lebensjahr vollendet hat und seit mindestens zehn Jahren ununterbrochen privat versichert war.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 15.06.02
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      schrieb am 16.06.02 19:54:29
      Beitrag Nr. 179 ()
      Abschwung und Sorgen an den Weltbörsen


      Die Talfahrt an den Weltbörsen gewinnt an Schwung.

      Offenbar glauben die Anleger nicht mehr wie bisher an eine rasche Erholung der Weltwirtschaft.

      Neben Privatanlegern trennen sich zunehmend auch Versicherungen und andere Großanleger von ihren Aktien - und das zu fast jedem Preis.

      Die Hoffnungen auf einen Aufschwung der Konjunktur ruhen maßgeblich auf Amerika und dort besonders auf der bislang robusten Konsumfreude der Verbraucher, die jedoch im Mai eingebrochen ist.

      Die Sorge geht nun dahin, daß die Amerikaner infolge des Vermögensverlustes durch immer tiefer fallende Aktienkurse ihren Konsum doch einschränken könnten.

      Das muß aber nicht passieren. So besitzen längst nicht alle Amerikaner Aktien.

      Vielmehr konzentriert sich der private Aktienbesitz in den Händen der besonders wohlhabenden Familien, die ohnehin nur einen kleinen Teil ihres Vermögens oder Einkommens konsumieren können.

      Für die meisten Amerikaner ist nicht die Aktie, sondern die Immobilie der wichtigste Baustein beim Vermögensaufbau und bei der Altersvorsorge - ähnlich wie in Europa.

      Und weil die amerikanischen Immobilienpreise während der Baisse an den Aktienbörsen in den vergangenen beiden Jahren im Schnitt um siebzehn Prozent gestiegen sind, ist die Konsumlust der Amerikaner ungebrochen.

      Wenn jedoch auch noch die Immobilienpreise unter Druck geraten sollten, ist Gefahr in Verzug.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 15.06.02
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 22:37:53
      Beitrag Nr. 180 ()
      Es wird empfohlen, die Termine regelmäßig und auch intraday auf Aktualisierungen hin zu prüfen.

      Montag, 17.06.2002 Woche 25

      • 09:00 - IT Verbraucherpreise Mai
      • 11:00 - ! DE Verfall Euribor-Futures und -Option (Eurex)
      • 15:30 - EU EZB Ausschreibung 2-Wochen-Refi-Zinstender

      Dienstag, 18.06.2002 Woche 25

      • 08:45 - FR Leistungsbilanz April
      • 11:15 - EU EZB Zuteilung 2-Wochen-Refi-Zinstender
      • 12:00 - ! EU Inflation Mai
      • 14:30 - ! US Verbraucherpreisindex Mai
      • 14:30 - ! US Wohnbaubeginne und -genehmigungen Mai
      • 14:30 - US Realeinkommen Mai

      Mittwoch, 19.06.2002 Woche 25

      • 12:00 - ! EU Industrieproduktion April
      • 12:00 - ! EU Produktion Baugewerbe 1. Quartal
      • 19:00 - ! US Verfall US-Renten-Futures (CBOT)

      Donnerstag, 20.06.2002 Woche 25

      • ! US Verfall Dow-Jones-Future u. -Optionen (CBOT)
      • 09:30 - EU EZB Ratssitzung
      • 12:00 - ! EU Außenhandel März u. April
      • 13:45 - ! EU EZB Ergebnis Ratssitzung
      • 14:30 - ! US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
      • 14:30 - ! US Handelsbilanz April
      • 14:30 - ! US Handelsbilanz April
      • 16:00 - ! US Frühindikatoren Mai
      • 18:00 - ! US Philadelphia-Fed-Index Juni
      • 20:00 - US Staatsetat Mai
      • 22:30 - US Wochenausweis Geldmenge

      Freitag, 21.06.2002 Woche 25

      Großer Verfallstag ("Dreifacher Hexensabbat")
      • DE kein Handel finnischer Produkte an der Eurex
      • 09:00 - DE Verfall SMI-Future u. -Optionen (Eurex)
      • 12:00 - ! DE Verfall Futures u. Optionen der STOXX-Familie (Eurex)
      • 13:00 - ! DE Verfall DAX-Future u. -Optionen (Eurex)
      • 13:10 - DE Verfall Nemax50-Future u. -Optionen (Eurex)
      • 17:00 - DE Verfall HEX25- und Global Titans-Futures u. -Optionen (Eurex)
      • 17:20 - DE Verfall schweizer Aktienoptionen (Eurex)
      • 17:30 - DE Verfall franz., ital. und niederl. Aktienoptionen (Eurex)
      • 19:00 - ! DE Verfall Optionen auf Renten-Futures (Eurex)
      • 19:00 - ! US Verfall US-Renten-Optionen (CBOT)
      • 20:00 - DE Verfall deutscher, finnischer und US-Aktienoptionen (Eurex)
      Avatar
      schrieb am 16.06.02 23:29:14
      Beitrag Nr. 181 ()
      News 16.06.2002 - 14:11
      Ifo - Weltweites Wirtschaftsklima weiter verbessert
      - frei zur Veröffentlichung: Sonntag, 24.00 Uhr -

      München, 16. Jun (Reuters) - Das weltweite Wirtschaftsklima hat sich nach Berechnungen des Münchener Ifo-Instituts im April weiter verbessert.

      Die Daten deuteten auf einen sich selbsttragenden Aufschwung der Weltwirtschaft hin, resümierte Ifo-Chefvolkswirt Gernot Nerb die Ergebnisse der über 1000 befragten Wirtschaftsexperten von Unternehmen und Institutionen. Vor allem eine zunehmende Investitionsbereitschaft der Firmen sollte das weltweite Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte stimulieren. Der damit verbundene Beschäftigungsaufbau dürfte wiederum den Konsum stärken.

      Das Risiko eines "double dip", das heißt ein neuerlicher Rückschlag des Weltwirtschaftsklimas, wenn der Lageraufbau seinen Aufschwung verliert, erscheint Nerb im Licht der neuen Umfrageergebnisse als relativ gering. Während die Experten für Westeuropa weiterhin nur mit einem moderaten Aufschwung rechnen, dürfte die US-Wirtschaft ihrer Ansicht nach als erste aus dem konjunkturellen Tief herauskommen.


      WELT-KONJUNKTURINDEX ÜBER 100 PUNKTE

      Der Welt-Konjunkturindex erreichte nach Ifo-Angaben im April einen Stand von 104,7 Punkten nach 84,1 Punkten im Januar. Obwohl der Indikator für das Wirtschaftsklima seinen Aufwärtstrend fortsetzte und wieder über dem langjährigen Durchschnitt von 93,9 Zählern liege, sei das Niveau des vergangenen Booms, das im April 2000 mit 117,2 Punkten seinen Höhepunkt erreichte, noch in weiter Ferne.

      Den Anstieg des Gesamtindexes begründete Nerb hauptsächlich mit den von den Befragten positiveren Einschätzung der gegenwärtigen wirtschaftliche Lage wie auch mit optimistischeren Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Diese Datenkonstellation sei nun ähnlich jener von Mitte 1999, kurz bevor die Weltwirtschaft Fahrt aufgenommen habe, erklärte der Volkswirt. Im Unterschied zur damaligen Situation scheine es nun jedoch keine Gefahr eines "IT und dot.com Überschwanges" zu geben. Das hatte 1999 zum Entstehen einer Aktienblase im Sektor New Economy geführt, die dann im vergangenen Jahr platzte.


      ERHOLUNG DER US-WIRTSCHAFT NIMMT GESTALT AN

      Die Weltwirtschaft wird nach den Umfrageergebnissen in diesem Jahr voraussichtlich um über zwei Prozent wachsen, teilte das Ifo-Institut weiter mit. Im Durchschnitt aller 90 Länder, die an der Umfrage teilnahmen, werde das reale Bruttoinlandsprodukt um 2,1 Prozent höher erwartet als im Jahr 2001. Vor allem die Erholung der Wirtschaft in den USA nehme mit einer Wachstumsprognose von 2,3 Prozent Gestalt an. Die Bewertung der aktuellen Lage der US-Wirtschaft sei nicht mehr weit von einem "zufrieden stellenden" Stand entfernt, hieß es. Die Erwartungen an die kommenden sechs Monaten, die in der vorangegangenen Umfrage hochgeschnellt waren, hätten nochmals leicht zugelegt. Für Asien rechneten die befragten Experten dank der konjunkturellen Erholung in China und Indien mit einem Wachstum von 2,6 Prozent, obwohl Japan und Hongkong dem Aufwärtstrend hinterherhinkten.

      Diese Wachstumsraten dürften in Westeuropa dieses Jahr nicht erreicht werden. Dort prognostizierten die Experten lediglich einen Anstieg von 1,7 Prozent. Allerdings nehme in den meisten europäischen Ländern die Zuversicht für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zu. Für Lateinamerika werde wegen der Krise in Argentinien nur mit einem Zuwachs von 0,7 Prozent gerechnet.


      ZINSANSTIEG IN DEN KOMMENDEN SECHS MONATEN ERWARTET

      Die Mehrheit der teilnehmenden Experten des Ifo World Economic Survey (WES) rechneten zum ersten Mal seit Ende 2000 mit einem moderaten Anstieg sowohl der kurzfristigen als auch der langfristigen Zinssätze während der kommenden sechs Monate. Diese Ansicht werde vor allem in Nordamerika und Ozeanien (Australien und Neuseeland) vertreten. Aber auch in Westeuropa zeige der Zinstrend nach oben, hieß es.

      Die weltweite Inflation sollte nach den Umfrageergebnissen in diesem Jahr mit 3,4 Prozent auf einem niedrigeren Niveau als im vergangenen Jahr liegen. Im Euroraum rechneten die befragten Experten mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in diesem Jahr, während in den USA eine Rate von 2,5 Prozent erwartet werde.

      ban/ked
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 07:57:12
      Beitrag Nr. 182 ()
      Dax vor ungemütlicher Woche


      Kaum Hoffnung auf Trendumkehr

      Dass sich die Aktienkurse an der Wall Street am Freitagabend noch etwas erholten, dürfte den deutschen Markt zu Wochenbeginn stützen.

      Allerdings schwächeln die Notierungen in Tokio und Hong Kong erneut. Besonders die angespannte technische Lage spricht dagegen, dass der Dax in dieser Woche eine Trendumkehr schafft. Der mittelfristige Abwärtstrend von Anfang 2000 ist weiter intakt. „Es kann noch zu einem `Sell Out` mit Panikverkäufen kommen“, heißt es aus Marktkreisen. Ein wichtiger Grund ist der dreifache Verfallstag am kommenden Freitag. Traditionell würden die Notierungen im Vorfeld sinken.



      Technische Korrektur beim Bund-Future möglich

      Die schwachen US-Konjunkturdaten vom Freitag und die Nervosität an den Aktienmärkten sorgen weiter für einen positiven Grundton. Nach der kleinen Rally der vergangenen Woche ist aber auch mit einer technischen Korrektur zu rechnen. Am Freitag legte der Bund-Future 41 Basispunkte auf 107,15 Prozent zu.



      Euro in Asien kaum verändert

      Kaum verändert zeigt sich der Euro am Montag im asiatischen Handel zum US-Dollar. Um 7.22 Uhr MESZ kostet die europäische Einheitswährung 0,9455 Dollar nach 0,9449 Dollar am Freitag in New York. Zum Yen notiert der US-Dollar mit 124,23 Yen nach 124,13 Yen in New York.

      Zwar hat sich die Aufwärtsdynamik des Euro zuletzt etwas verlangsamt, doch ein Überschreiten des Jahreshochs des Jahres 2001 von 0,96 Dollar in dieser Woche scheint nicht unmöglich. Die Analysten der DZ Bank rechnen aber wegen der Markttechnik und den spekulativen Euro-Long-Positionen eher mit einer Korrektur. Das Korrekturpotenzial beziffern sie auf 0,9280 Dollar.



      Börse Tokio tendiert schwach - Banktitel verlieren

      Belastet von Kursverlusten bei Banktiteln ist der richtungweisende japanische Aktienindex Nikkei am Montag in der Spitze um drei Prozent eingebrochen.

      Bedenken hinsichtlich Japans fragiler Wirtschaftserholung hätten vor allem die Titel der von Kreditproblemen geplagten Banken wie Sumitomo Mitsui Banking Corp gedrückt, sagten Händler. Der Nikkei notierte im späten Handel mit minus 1,97 Prozent bei 10.705,04 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index fiel bis gegen 6.45 Uhr MESZ um 2,45 Prozent auf 1.028,46 Punkte.

      „Der Lack ist ab", sagte Shuichi Hida, Protfoliomanager bei Sanyo Investment Trust Management. Anleger hätten bei den ersten Anzeichen einer exportgesteuerten Erholung in Japan aus Technologiewerten in Bankaktien umgeschichtet.

      Das rückläufige Verbrauchervertrauen in den USA im Juni habe den vorsichtigen Optimismus jedoch zunichte gemacht. „Als der Gesamtmarkt auf Talfahrt ging, richteten sich alle Augen wieder auf die Schwäche der Banken", sagte Setsuko Akiba, Banken-Analystin bei Deutsche Securities. Die Aktien der zweitgrößten japanischen Bankengruppe Sumitomo Mitsui fielen im Verlauf um 6,28 Prozent, die Titel des Branchenführer Mizuho Holdings büßten 4,7 Prozent ein.



      Aktien Hongkong verlieren mangels Kaufanreizen

      Bei dünnem Handel und in Ermangelung neuer Kaufanreize zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong zum Ende der ersten Sitzungshälfte am Montag schwächer.

      Der Hang-Seng-Index verliert 1,0 Prozent auf 10.842 Punkte, wobei insbesondere Verluste beim Indexschwergewicht HSBC belasten.

      Der Index könnte sich kurzfristig Richtung 10.600 Punkte entwickeln, heißt es. HSBC geben um 1,7 Prozent nach. Die Bank hatte mitgeteilt, weitere 211 Millionen Dollar in das Geschäft in Argentinien zu investieren. CNOOC ziehen dagegen um 2,5 Prozent deutlich an und profitieren von Umschichtungen zu Lasten von zuletzt sehr gut gelaufenen Aktien des selben Sektors.



      US-Nachbörse: WorldCom geben weiter nach

      Im nachbörslichen Handel gaben WorldCom am Freitag weiter nach. Die Papiere verloren 2,2 Prozent auf 1,56 Dollar, nachdem sie zur Handelszeit bereits 3,3 Prozent eingebüßt hatten.

      Der Vorstand des Telekommunikationskonzerns hatte seinen Aktionären im Verlauf der Hauptversammlung eröffnet, dass ein Darlehen über fünf Milliarden Dollar nicht, wie zuvor angekündigt, Ende Juni verfügbar sein werde.

      Zudem belastete die Gewinnwarnung von Sprint. Corvas sanken um 4,1 Prozent auf 2,30 Dollar. Der Pharmakonzern Pfizer hatte zuvor erklärt, sich nicht weiter an der Entwicklung eines entzündungshemmenden Medikaments zu beteiligen. Die weltweiten Entwicklungs- und Vermarktungsrechte sollen wieder an Corvas zurückgegeben werden.



      US-Börsen vermeiden weiteren Kurseinbruch

      An den New Yorker Aktienmärkten sorgten am Freitag im späten Geschäft Käufe der Anleger auf dem ermäßigten Niveau eingesetzt und für eine Kurserholung.

      Die Nachfrage nach Biotechnologie-Aktien bescherte der Technologiebörse Nasdaq ein leichtes Plus. Das Geschäft sei jedoch durch die Nervosität nach dem Bombenanschlag in der südpakistanischen Hafenstadt Karatschi sowie einem unerwartet schwachen US-Verbrauchervertrauen überschattet worden.

      Der Standardwerte-Index Dow Jones fiel zum Schluss um 0,30 Prozent auf 9.474,21 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index stieg dagegen um 0,52 Prozent auf 1.504,65 Zähler. Der Index war im frühen Geschäft vorübergehend auf den tiefsten Stand seit dem 27. September 2001 gefallen. Der breiter gefasste S&P-Index gab rund 0,23 Prozent auf 1.007,26 Punkte nach.

      „Der Markt hat bis zu einem gewissen Grad genug davon, nach unten zu gehen", sagte Jon Baranko, Director of Trading bei Strong Capital Management.

      Die Aktien der Biotechnologie-Unternehmen waren nach Händlerangaben gefragt. Biogen hatte am Vortag mitgeteilt, die US-Behörden verlangten zwar mehr Informationen, aber keine neuen Versuchsreihen für eine Zulassung des Medikaments Amevive. Die Biogen-Aktien schlossen rund 7,6 Prozent höher bei 42,42 Dollar.

      Der Biotechnologie-Index der Nasdaq gewann 4,73 Prozent auf 504,57 Punkte. Die jüngsten Verbraucherdaten hätten die Anleger jedoch verunsichert, die sich bereits seit einiger Zeit um die langsame Erholung der Konzerngewinne in den USA sorgten, sagten Händler.

      Belastet habe nach Händlerangaben außerdem die Nachricht, dass die US-Investmentbank J.P. Morgan sechs Aktien des Mobilfunksektors, darunter Sprint PCS Group und Nextel Communications, niedriger bewertete. Der Telekommunikationskonzern Sprint hatte mitgeteilt, dass seine Mobilfunktochter PCS das für 2002 anvisierte Wachstum der Kundenzahlen wegen des starken Preiskampfes der Branche um voraussichtlich bis zu 15 Prozent verfehlen werde. Der Aktienkurs der Sprint PCS Group brach um rund 26,5 Prozent auf 4,40 Dollar ein, und Sprint-Aktien verloren rund 18 Prozent auf 11,75 Dollar.



      US-Anleihen schließen erneut fester

      Fester notierten die US-Anleihen am Freitag im New Yorker Handel. Die schlechten Konjunkturdaten, der Bombenanschlag auf das US-Konsulat im pakistanischen Karachi und die geschwächten Aktienkurse hätten die Anleger wieder in den „sicheren“ Hafen Anleihemarkt getrieben, sagte ein Marktbeobachter.

      Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 21/32 auf 100-15/32. Die Rendite lag bei 4,813 Prozent nach 4,893 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond stieg um glatt einen Prozentpunkt auf 99-10/32. Die Rendite betrug damit 5,422 Prozent nach 5,491 Prozent.

      Die Daten zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan hatten die am Morgen Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Der Index für die US-Verbraucherstimmung ist im Juni nach vorläufigen Berechnungen überraschend auf 90,8 gefallen. Im Vormonat war ein Stand von endgültig 96,9 gemeldet worden.

      Analysten hatten den Indexstand für Juni hingegen bei 97,0 erwartet. Marktteilnehmer bezeichneten den Index der Uni Michigan als „katastrophal“.
      Zusammen mit den ebenfalls enttäuschend ausgefallenen Einzelhandelsumsätzen am Vortag hätte sich ein deutlich negatives Bild der US-Konjunktur abgezeichnet. „Im Moment gibt es am Anleihemarkt aggressive Bewegungen. Die Anleger sind wirklich verunsichert, welche Richtung die US-Konjunktur einschlägt und kaufen Anleihen statt Aktien“, erklärte ein Marktteilnehmer.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 17.06.02
      Avatar
      schrieb am 17.06.02 08:54:32
      Beitrag Nr. 183 ()
      Die Kapitulation der Anleger läßt noch auf sich warten

      Günstige Prognosen für Italien / Zweifel an baldigen Zinserhöhungen durch die Notenbanken

      Kapitulation ist das Schlagwort dieser Tage. Alle reden davon, doch wie es sich an den Märkten meist ergibt, findet das, was viele erwarten, zumindest jetzt nicht statt. Es schwingt noch zu viel Hoffnung mit, wenn von Kapitulation die Rede ist.

      Es ist die Hoffnung der letzten Aufrechten, diese Phase unbeschadet überstehen und beim nachfolgenden Wiederaufbau der Märkte mit dabeisein zu können. Kapitulation ist zunächst ein psychologisches Phänomen, bevor es ein tatsächliches werden kann. Und wenn es schließlich eines Tages akut wird, philosophiert niemand mehr darüber. Der dann entstehende Leidensdruck läßt jede Rationalität verfliegen.

      Ein Blick auf die Wall Street zeigt, daß die kurzfristig orientierten Baissiers in kurzen Abständen immer wieder ausgepunktet werden. Sie müssen ihre Positionen abdecken, und so kommen eindrucksvolle Erholungen zustande, wie sie zuletzt am Freitag zu beobachten waren.

      An den westeuropäischen Börsen verhält es sich nicht anders. Tatsächlich folgen sie dem amerikanischen Markt inzwischen wieder fast sklavisch. Technische Indikatoren, die an der Wall Street sehr im Gegensatz zu den europäischen Börsen in großer Zahl vorhanden sind, offenbaren, daß der amerikanische Markt noch immer nicht so überverkauft ist wie am Ende des Abschwungs vom Mai.

      Auch bedeutsame Stimmungsindikatoren haben noch nicht die Werte erreicht, die für ein Ende der Baisse sprechen könnten.

      Nur der die Schwankungsanfälligkeit (Volatilität) wiedergebende und derzeit stark beachtete VIX-Index ist am Freitag mit in der Spitze vorübergehend 36 Punkten in eine Zone eingedrungen, die aus historischer Sicht eine Tendenzwende in Aussicht stellt. Er müßte sich aber dauerhaft über der Marke von 30 Punkten halten, um mit gutem Grund von einer sich ankündigenden Wende sprechen zu können. Diese Aspekte, die zunächst nur die technische Lage an der Wall Street erhellen, können nach Ansicht von Analysten auch auf die europäischen Börsen übertragen werden.

      Ungewollt sind viele Fundamentalisten angesichts der jüngsten Kurseinbrüche zu Technikern geworden. Mit ihrem eigenen Rüstzeug läßt sich in der gegenwärtigen Lage nämlich keine überzeugende Argumentationskette mehr aufbauen. Daß die konjunkturellen Aussichten für Westeuropa und damit auch für die Entwicklung der Unternehmensergebnisse günstig beurteilt werden, ignorieren die Märkte beharrlich.

      Dabei fällt auf, daß sich die Einschätzungen überwiegend auf Zahlen aus der Vergangenheit stützen. Kritischen Strategen stellt sich daher die Frage, ob die auf die Zukunft blickenden Märkte mit ihrer Schwäche nicht etwa doch etwas ankündigen, das die optimistischen Ausblicke in Zweifel ziehen muß. Daß dies keine aus der Luft gegriffene Überlegung ist, zeigt ein Blick auf die bedeutenden Anleihemärkte in der westlichen Hemisphäre. Ihnen wird eine historisch belegbar hohe Treffsicherheit bei der Einschätzung der konjunkturellen Zukunft beigemessen.

      Die Kurse besonders der amerikanischen Anleihen sind zuletzt beachtlich gestiegen. Die Kehrseite ist ein entsprechender Rückgang der Kapitalmarktzinsen, auf die die Notenbanken keinen unmittelbaren Einfluß nehmen können. Fallende Anleiherenditen vertragen sich nicht mit der These von einem dynamischen und dauerhaften Konjunkturaufschwung. Die Bildung der Renditen wird derzeit aber nach wohl einhelliger Ansicht von Einflüssen wenigstens mitbestimmt, die nicht unmittelbar von der realen Wirtschaftslage herrühren.

      Da ist zum einen eine offenbar massiv anwachsende Bereitschaft von Anlegern, von Aktien in Anleihen überzuwechseln. Zum anderen weisen Strategen nach, daß viele asiatische Notenbanken zu Lasten ihrer Währungen und zugunsten des Dollar intervenieren, um die Exporte ihrer Länder nicht zu gefährden. Die erworbenen Dollarbeträge werden in Papieren des amerikanischen Schatzamtes angelegt.
      Zunächst konzentrierten sich die Käufe auf zweijährige Titel, doch scheint es sich mehr und mehr auf länger laufende Papiere zu verlagern.

      Nicht zuletzt aber ist die allgemeine Dollarschwäche zu beachten. Dahinter stehen abnehmende Zuflüsse internationalen Kapitals in die amerikanische Währung. Teile dieses Kapitals suchen Anlage im Euro, und hier bieten sich unter Aspekten der Risikominimierung ebenfalls Engagements in staatlichen Papieren an. Es kann also durchaus sein, daß die in der westlichen Hemisphäre sinkenden Renditen im gegenwärtigen Stadium auf atypischen Einflüssen beruhen und im wesentlichen keine Zweifel am Bestand der Konjunkturerholung ausdrücken.

      Doch solche Überlegungen haben einen stark spekulativen Einschlag, und es kann sich nach Ansicht kritischer Strategen durchaus herausstellen, daß die Anleihemärkte nun eine baldige Anhebung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank, die Bank of England und die amerikanische Notenbank nicht nur auszuschließen, sondern neuerliche Zinssenkungen vorwegzunehmen beginnen. An den amerikanischen Finanzmärkten wird diese noch von einer kleinen Minderheit vertretene These jedenfalls langsam zu einem eingehender diskutierten Thema.

      Der italienische Aktienmarkt hat in letzter Zeit wegen der Schwierigkeiten bei Fiat Aufsehen erregt, doch scheint, als könnte er in überschaubarer Zukunft wegen der Auseinandersetzungen zwischen der Regierung Berlusconi und den Gewerkschaften über eine Reform des Arbeitsmarktes mehr und mehr in die Schlagzeilen geraten. Der Streit dauert bereits Monate.

      Morgan Stanley Dean Witter meint, in diesem Tauziehen könne jetzt ein Wendepunkt erreicht worden sein, denn die Front der Gewerkschaften offenbare Risse. Dies mache der Regierung das Leben in Fragen der anstehenden Reformen auch des Steuersystems und der Regionalförderung leichter. Andere Quellen erklären, falls die Reformen, wenn auch langsam, vorankämen, wären dies ausgesprochen günstige Vorzeichen für langfristiges Wachstum der Wirtschaft und damit auch der Unternehmensergebnisse. Das Wachstum soll im laufenden Jahr nach amtlichen, aber vielerorts angezweifelten Prognosen bei 2,3 Prozent liegen.

      An der Börse in Mailand schloß der MIB-30-Index am Freitag bei 27 600 Punkten. Das im September 2001 verzeichnete Tief lag bei 24 234 Punkten. Sein Rekordhoch hatte der Index Anfang 2000 bei 49 853 Punkten erreicht. Goldman Sachs sieht den Index in zwölf Monaten bei 32 000 Zählern. Schroder Salomon Smith Barney erwartet dann sogar einen Stand von 37 000 Punkten. Merrill Lynch hält unter den italienischen Aktien Alleanza, Bvlgari, CRF, De Longhi, De Rigo, Juventus F.C., Luxottica Group, Mediolanum, Telecom Italia, TOD`s Group und Unicredito langfristig für interessant.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 17.06.02
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 08:21:22
      Beitrag Nr. 184 ()
      Kurserholung könnte sich fortsetzen


      Dax könnte sich weiter erholen

      Da die Wall Street ihre feste Tendenz bis zum Handelsschluss bewahren konnte, dürfte auch der deutsche Markt höher eröffnen, wenn auch Gewinnmitnahmen drohen. Was soll man grundsätzlich mit der gestrigen Rally in Europa und den USA anfangen?

      Klar ist: Aus technischer Sicht ist ein solcher Befreiungsschlag nach den massiven Verlusten der Vortage nichts Ungewöhnliches. Ob er aber der Anfang einer Wende zum Besseren war, lässt sich noch lange nicht sagen.

      Zu groß sind die Hypotheken, die noch auf dem Markt lasten, auf kurze Sicht zunächst der Verfallstermin am Freitag, an dem Future-Kontrakte sowie Optionen auf Indizes und Einzelaktien auslaufen, dann das Monatsende, an dem „Window Dressing“ der Fondsmanager, also der Verkauf verlustreicher Aktien und der Kauf von Kursgewinnern, zu erwarten ist.

      Nach US-Börsenschluss stehen heute die viel beachteten Zahlen des US-Softwarekonzerns Oracle zum vierten Geschäftsquartal an. Oracle-Chef Larry Ellison war vor knapp zwei Wochen Spekulationen entgegengetreten, Oracle werde die Erwartungen nicht erreichen.



      Korrektur beim Bund-Future könnte weiter gehen

      Dem derzeitigen Aufbäumen der Aktienmärkte wird der Rentenmarkt wenig entgegensetzen können. Damit ist wahrscheinlich, dass der Bund-Future seine Korrektur fortsetzt. Am Montag verlor er 27 Ticks auf 106,86 Prozent. Marktteilnehmern zufolge liegt beim Bund-Future eine Unterstützung bei 106,85 Prozent. Ein größerer Widerstand befinde sich bei 107,35 Prozent, dem Tageshoch vom Freitag.



      Dollar in Fernost trotz Wall-Street-Rally leichter zum Euro

      Der Euro hat am Dienstag im fernöstlichen Devisenhandel mit Kursen um 0,9460 Dollar leichte Kursgewinne verbucht. Auf Grund der anhaltend unsicheren US-Konjunkturaussichten habe der Dollar nicht von der Wall-Street-Rally vom Vortag profitieren können, sagten Händler. Marktteilnehmer sahen die US-Währung weiter unter Druck.

      Der Euro verbesserte sich bis gegen 7.10 Uhr (MESZ) in Fernost leicht auf 0,9460/68 Dollar nach einer späten New Yorker Notiz von 0,9442 Dollar. Der Dollar behauptete sich zum Yen bei 124,52/57 Yen nach 124,28 Yen in New York.



      Börse Tokio notiert fester - Technologiewerte erholt

      Gestützt auf die Erholung an der Wall Street und auf Kursgewinne bei japanischen Technologiewerten wie Toshiba hat der Tokioter Aktienmarkt am Dienstag fester tendiert. Händler sprachen von einer technischen Erholung. Nach einer viertägigen Verlustphase glich der richtungweisende Nikkei-Index sein jüngstes Drei-Monats-Tief aus und stieg um 0,92 Prozent auf 10.761,75 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte gegen 6.40 Uhr (MESZ) mit plus 0,93 Prozent bei 1.035,27 Punkten.

      „Hinter den New Yorker Kursgewinnen von gestern steht nichts Überzeugendes zur US-Konjunktur. Deshalb ist es zu früh, um optimistisch zu sein", sagte ein Aktienhändler. Die Aktien des größten japanischen Chipproduzenten Toshiba legten im Sog der US-Technologiewerte um 2,08 Prozent zu. Der US-Vergleichsindex Philadelphia Semiconductor hatte ein Plus von 5,4 Prozent vorgelegt.

      Die Titel des Elektronik-Konzerns Matsushita Electric Industrial gewannen nach Bekanntgabe eines deutlichen Umsatzanstiegs bei Panasonic-Geräten im vergangenen Quartal 2,04 Prozent. Auch die Titel japanischer Brokerhäuser zogen wieder an.



      Aktien Hongkong mittags im Sog der Wall Street freundlich

      Freundlich zeigt sich der Hongkonger Aktienmarkt am Dienstag im Sog der guten Vorgaben der Wall Street. Der Hang-Seng-Index gewinnt zum Ende der ersten Sitzungshälfte 0,3 Prozent auf 10.869 Punkte, liegt damit aber deutlich unter seinem frühen Tageshoch von 10.984 Zählern.

      Offenbar lasse die Sogwirkung im Verlauf nach, zeigen sich Händler etwas ratlos. Der Markt hänge kurzfristig extrem stark an der Entwicklung des US-Aktienmarktes, heißt es. Um 1,6 Prozent erholen sich HSBC nach den Vortagesverlusten und Kursgewinnen bei den US-Banken. China Unicom werden unverändert mit 6,85 Hongkong-Dollar gehandelt nach dem zeitweisen Rekordtief am Vortag. China Mobile legen dagegen 0,2 Prozent auf 23,65 Hongkong-Dollar zu. Abgegeben werden Immobilienwerte nach der jüngsten Landauktion am Montag.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nach Börsenschluss veränderten sich die Kurse der meisten großen Titel kaum. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator legte um 0,1 Prozent auf 1.150,91 Zähler zu. ValueVision zeigten sich mit einem Aufschlag von 2,4 Prozent auf 19,15 Dollar. Das Unternehmen hatte sich zuversichtlich hinsichtlich der Wachstumsprognosen für den Umsatz im zweiten Quartal geäußert. Intest legten um 8,6 Prozent auf 7,49 Dollar zu. Das Unternehmen hatte nach Handelsschluss seine Verlustprognose für das zweite Quartal auf zwei Cents Gewinn je Aktie korrigiert.



      US-Börsen schließen deutlich fester

      An den New Yorker Aktienmärkten hat am Montag die positive Geschäftsprognose der US-Schnellrestaurantkette McDonald`s für kräftige Gewinne gesorgt. Händler sprachen auch von einer technischen Reaktion auf die Kursverluste der Vorwoche. Zudem habe der Rücktritt des Chefs von Qwest die positive Stimmung unterstützt.

      Der Dow Jones stieg zum Handelsschluss um 2,25 Prozent auf 9.687,42 Zähler, der Nasdaq-Index um 3,23 Prozent auf 1.553,29 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte um 2,87 Prozent auf 1036,17 Zähler zu.

      „Ein paar positive Nachrichten reichen im Moment für eine lange Zeit aus", sagte Bill Yancey, Leiter Aktienhandel bei SWS Securities. „Nach den wochenlangen Verkäufen ist der Druck zurückgegangen. Die Leute trauen sich, zu investieren und die Aktien zu halten. Sie sehen langsam über 2002 hinaus in Richtung 2003", sagte Robert Arancio, Leiter Nasdaq-Handel bei Lehman Brothers.

      Die Schnellrestaurantkette McDonald`s hatte mitgeteilt, sie gehe davon aus, im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen der Analysten zu übertreffen. Als Grund dafür nannte das Unternehmen den schwachen Dollar, der sich positiv auf das Auslandsgeschäft ausgewirkt habe. Der Aktienkurs des Dow-Wertes legte um rund 2,4 Prozent auf 29,82 Dollar zu.

      Die freiwillige Amtsaufgabe von Joseph Nacchio als Chef des Anbieters von Telefonanschlüssen Qwest ließ die Aktien des Konzerns um rund 20,5 Prozent auf 5,00 Dollar steigen. Analysten bezeichneten den Schritt Nacchios angesichts des jüngsten Kursverfalls und der Liquiditätskrise des Unternehmens als überfällig. Die Titel des Chemiekonzerns Dupont zogen um rund 3,6 Prozent auf 44,72 Dollar an. Die Investmentbank Bear Stearns hatte die Aktien mit „attraktiv“ nach zuvor „neutral“ höher eingestuft. Energieaktien legten im Zuge des gestiegenen Ölpreises zu. Händler begründeten den Preisanstieg mit Drohungen des Irak, die Ölexporte wegen Verzögerungen der UNO bei der Preisfestlegung einzustellen. Die Aktien des Ölkonzerns Exxon Mobil stiegen um rund 2,25 Prozent auf 40,03 Dollar.

      Der Markt sei nach den Kursverlusten der Vorwoche zudem überverkauft, sagten Händler. Einige Marktteilnehmer fügten hinzu, die Kursgewinne seien zum Teil auf Eindeckungen von Short-Positionen zurückzuführen. „Die Investoren haben den Schaden noch nicht vergessen. Es gibt langfristig nicht viele Gründe für Käufe, aber die Händler sind in einem Markt, der überverkauft war, zumindest am Montag sehr beschäftigt", sagte Alan Ackerman, Stratege bei Fahnestock & Co.



      US-Anleihen schließen etwas leichter

      Etwas leichter notierten die US-Anleihen am Montag im späten New Yorker Handel. Die positive Entwicklung an den Aktienmärkten habe zu verstärkten Abgaben bei den Anleihen geführt, erklärte ein Teilnehmer den Verlauf. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent verloren 12/32 auf 100-5/32. Die Rendite stieg von 4,813 Prozent am Freitag auf 4,852 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond fiel um 25/32 auf 98-21/32. Die Rendite stieg von 5,422 auf 5,468 Prozent. Nach den deutlichen Aufschlägen der vergangenen Woche befinde sich der Markt zudem in einer überkauften Situation, so Michael Ryan von UBS Warburg.

      Auch in den kommenden Tagen dürften sich die Anleihenotierungen an der Entwicklung der Aktien an Wall Street orientieren, erklärte ein Teilnehmer. „Wenn der Dow-Jones-Index am Dienstag um weitere 100 Punkte zulegt, dann werden wir noch deutlichere Verkäufe sehen“, sagte Vinnie Verterano von Nomura Securities. Das Interesse der Investoren richte sich zudem bereits auf die im weiteren Verlauf der Woche anstehenden US-Konjunkturdaten. So stehen am Dienstag die Verbraucherpreise Mai auf der Agenda. Am Donnerstag werde dann mit Spannung auf die Veröffentlichung des US-Haushaltssaldo für Mai gewartet.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 18.06.02
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      schrieb am 18.06.02 08:33:20
      Beitrag Nr. 185 ()
      Sumpfige Bodenbildung


      Wer nicht auf Sand bauen will, der braucht einen festen Boden. Dies gilt für Bauherren wie für Investoren gleichermaßen. Nach den rasanten Kursverlusten der vergangenen Woche und einem Plus von fast drei Prozent am Montag im Dax fragen sich Anleger, ob möglicherweise nun ein solider Boden gefunden ist oder ob die „finale“ Gegenbewegung eingeläutet ist

      An der Nasdaq schlugen die Kurse am Freitag Purzelbäume und berappelten sich im Handelsverlauf wieder, starten zudem mit positiver Tendenz in den Montag. Ein Turnaround im Handelsverlauf, zusammen mit Verkaufspanik und hohen Umsätzen gilt unter Börsianern als Sell-Out, der den Weg für künftige Kursgewinne ebnet. Das tückische an den vermeintlichen Ausverkaufstagen ist allerdings, dass sie sich oftmals erst im Rückblick als solche definieren lassen.



      Schleichender Dreh möglich

      Den Anlegern ist der 21. September 2001 in Erinnerung, als die Aktienkurse zehn Tage nach dem 11. September haltlos zertrümmert wurden, Aktienexperten ihre Ratlosigkeit eingestanden und vor weiteren Kursverlusten mahnten. Dies war die Kapitulation der Bullen, die den Investoren in den folgenden Wochen Gewinne von mehr als 40 Prozent bescherte. Aber nicht immer beendet ein klassisches Sell-Out eine Talfahrt. „Der Dreh kann schleichend kommen. Je langsamer, desto solider ist die folgende Aufwärtsbewegung“, erklärt Klaus Tafferner, technischer Analyst bei Concord Effekten.

      Eine ruckartige Gegenbewegung erhöhe sogar noch die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nur um eine Zwischenbewegung handelt.

      Zumindest waren sämtliche Erholungen seit 2000 ruckartig und brachten bislang noch nicht die erhoffte Trendwende.

      Tafferner sieht erst für Ende September gute Chancen, dass der Bärenmarkt ein Ende findet. Auch für Ludwig Gutmann, technischer Analyst von der Bayerischen Landesbank, kann noch keine notwendige Kapitulation der Optimisten ausmachen. „Wer denkt, dass Marktteilnehmer nach mehr als zwei Jahren Baisse die Flinte ins Korn geworfen haben, wird überrascht sein, wie hartnäckig die Börsianer an ihren optimistischen Aussagen festhalten“, sagt Gutmann.



      Kursgewinne von 30 Prozent erwartet

      Immerhin sehe nach wie vor die Mehrheit der Strategen den Dax bis zum Ende des Jahres bei 5.700 bis 6.000 Punkten, ein Plus von derzeit rund 35 Prozent.

      Einer Umfrage der „Finanz und Wirtschaft“ zufolge wollen lediglich 13 Prozent der Experten ihren Aktienanteil bei Gelegenheit abbauen. Die Mehrheit hält an ihrem Aktienbestand fest, hat bereits zugekauft oder will noch mehr Aktien kaufen.

      Im Sinne der Contrarian-Theory, die davon ausgeht, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer schief liegt, ist der noch immer vorliegende Optimismus kein Umfeld, in dem eine Hausse geboren wird. In die Aktienschwäche hinein zu kaufen, mache Sinn in einem Bullenmarkt, so Gutmann. In einem Bärenmarkt produziere dieses Vorgehen Verluste mit steigender Tendenz.

      Zudem gibt es noch eine Reihe von Unwägbarkeiten, die für anhaltend volatile Kurse sorgen dürften.

      So steht am Freitag der große Verfallstermin ins Haus, bei dem Futures auf den Dax sowie Optionen auf den Dax und Aktien auslaufen. Auch der 21. September war ein solcher Verfallstermin, der mit entsprechend volatilen Kursen einherging. Oft verstärke der so genannte Hexensabbat die Tendenz der vergangenen zwei Wochen, meint Charttechniker Klaus Tafferner. Daher könnte es durchaus sein, dass der Markt am Freitag zunächst nach unten geht und dann dreht. „Aber setzen würde ich darauf nicht“, sagt Tafferner.



      Window Dressing beschönigt nur

      Zumal bei vielen Aktien weiterer Anpassungsbedarf besteht. Die Deutsche Börse gewichtet ab kommenden Montag ihre Indizes nach dem Streubesitz und berücksichtigt nur noch eine Aktiengattung. Vor allem passiv gemanagte Fonds müssen ihre bisherigen Positionen umschichten und den neuen Gewichtungen anpassen.

      Ob das in der folgenden Woche anstehende Quartalsende noch einmal für Kursdruck sorgt, lässt sich nur schwer ausmachen. Beim so genannten Window Dressing verkaufen Fondsmanager zum Quartalsende verlustbringende Aktien und kaufen stattdessen Kursgewinner, damit sie in ihren Quartalsausweise den Anlegern vorlegen können, dass sie auf die richtige Titel gesetzt haben. Über eine miserable Performance kann das Window Dressing allerdings nicht hinweg täuschen.



      Geduld ist ein guter Ratgeber

      Es gibt Argumenten, die für eine Gegenbewegung sprechen.

      Zum einen konstatieren Charttechniker, dass der Markt stark überverkauft ist und somit die Zeit für Kursgewinne gekommen ist. Carsten Klude, Volkswirt bei M.M. Warburg, macht gar eine Unterbewertung der Aktien aus. „Trotz aller Unsicherheiten hinsichtlich der konjunkturellen Lage und somit auch hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der unterstellten Unternehmensgewinne scheint der Markt derzeit in seiner Reaktion nach unten zu übertreiben“, meint Klude. Immerhin seien die Technologieaktien derzeit sogar unter den Kursen vom 11. September angekommen.

      Ob die Börsen bald einen Boden gefunden haben, lässt sich nur schwer vorhersagen. Es braucht viel Mut oder gar Leichtsinn, um sich gegen die Markttendenz zu stellen. Denn bislang breitet das Umfeld einen sehr sumpfigen Untergrund für neue Investments. Ein wenig Geduld bis zum Neueinstieg dürfte somit kaum schaden.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 18.06.02
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 18:45:46
      Beitrag Nr. 186 ()
      News 18.06.2002 - 13:07
      Bilfinger Berger erhält Großaufträge in USA und Ägypten
      Mannheim 18. Jun (Reuters) - Der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger AG <GBFG.DE> sieht seine internationale Position durch neue Großaufträge in den USA und Ägypten gestärkt.

      Bilfinger Berger sei in den Vereinigten Staaten und in Ägypten an zwei großen Infrastrukturprojekten mit einem Gesamtauftragswert von 450 Millionen Euro beteiligt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Den anteiligen Auftragswert bezifferte der Baukonzern auf 200 Millionen Euro.

      In West Virginia errichte die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Fru-Con eine Schleusenanlage. Auftraggeber sei die amerikanische Regierung. Auf Bilfinger Berger entfalle hierbei ein Auftragswert von 120 Millionen Euro, teilte Deutschlands zweitgrößter Baukonzern mit. In Ägypten erstelle der Baukonzern im Auftrag der ägyptischen Regierung am Unterlauf des Nils eine Staustufe mit zwei Schleusen und einem Kraftwerk. Das anteilige Projektvolumen belaufe sich dort auf 80 Millionen Euro.

      "Mit den neuen Aufträgen stärkt Bilfinger Berger seine Position als Spezialist für anspruchsvolle Infrastrukturaufgaben", teilte das Unternehmen mit. Nach dem Zuschlag zum Bau einer Schrägseilbrücke im Wert von 250 Millionen Euro in Ohio sei der jüngste Auftrag der Fru-Con ein weiterer wichtiger Schritt zum Ausbau der Ingenieurbauaktivitäten der US-Beteiligungsgesellschaft. In Ägypten knüpfe Bilfinger Berger an erfolgreiche Großprojekte in früheren Jahren an. "Dies bestätigt unsere Strategie, das Auslandsgeschäft systematisch in Märkten auszuweiten, in denen das Unternehmen bereits mit Erfolg vertreten ist", erklärte der Vorstandsvorsitzende Herbert Bodner. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes sollen bei Bilfinger Berger in diesem Jahr aus dem Ausland kommen. Das Unternehmen erwartet nach früheren Angaben einen Anstieg der Leistung auf 4,8 Milliarden Euro von 4,61 Milliarden Euro im Vorjahr. Im ersten Quartal erwirtschaftete Bilfinger Berger Gewinne nur im ausländischen Baugeschäft.

      nro/mik
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 22:36:04
      Beitrag Nr. 187 ()
      News 18.06.2002 - 22:17
      Oracle mit Gewinnrückgang - Analystenerwartungen getroffen
      Redwood Shores, 18. Jun (Reuters) - Der US-Softwarehersteller Oracle <ORCL.O> hat im abgelaufenen vierten Geschäftsquartal weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, aber damit die Erwartungen der Analysten getroffen.

      Oracle nannte am Dienstag nach US-Börsenschluss einen Gewinn von 655,9 (Vorjahreszeitraum 854,9) Millionen Dollar oder 0,12 (0,15) Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 2,77 (3,29) Milliarden Dollar. Vor Sonderbelastungen habe der Gewinn je Aktie bei 0,14 Dollar gelegen. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten einen Gewinn je Aktie von 0,12 Dollar bei einem Umstaz von 2,55 Milliarden Dollar erwartet.

      Oracle-Aktien hatten den Handel zuvor mit einem Minus von 2,93 Prozent bei 8,93 Dollar verlassen.

      lex/phi
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 22:53:08
      Beitrag Nr. 188 ()
      2260 - Minimaus - 18.06.2002 22:25


      vorsicht ist geboten

      AMD warns for second quarter (AMD) by Chris Kraeuter
      Advanced Micro Devices (AMD) expects a "substantial operating loss" on sales of $620 million to $700 million during the second quarter. The chipmaker had expected sales about 23 percent higher for the current period, which ends in June. Analysts had expected a loss of 9 cents a share on revenue of $841 million, on average

      Könnte stärker wiegen als die oracle-zahlen
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 22:54:16
      Beitrag Nr. 189 ()
      4:42PM Apple cuts Q3 revenue, profit estimates (AAPL) by Rex Crum
      Apple Computer is lowering its third-quarter earnings forecast to between 8 and 10 cents a share vs. a previous estimate of 11 cents a share. The company also said after the markets closed that revenue would be in a range of $1 .4 billion to $1.45 billion, down from its previous forecast of about $1.6 billion. Apple (AAPL) cited soft demand in markets such as advertising and publishing, as well as weak sales in Europe and Japan.


      4:42PM Ciena warns of possible revenue shortfall (CIEN, ONI) by Jeffry Bartash
      Ciena (CIEN) on Tuesday cautioned that fiscal third-quarter sales could end up sharply below the previous quarter`s level of $87.1 million, even if revenue from Oni Systems are included. Ciena said final sales would depend on the timing of customer purchases. "We continue to navigate an uncertain telecomm environment - one in which service provider spending appears to have reached unsustainably low levels," Chief Executive Gary Smith said. "In this environment our business remains volatile and unpredictable, and our fiscal third quarter revenues will depend heavily on the timing of customer orders and acceptance of products for which we already have orders."
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 22:57:18
      Beitrag Nr. 190 ()
      Nachbörslich Kurse

      ORCL Oracle Corporation 10.15 +1.22 +13.66%
      AAPL Apple Computer, Inc. 17.65 -2.50 -12.39%
      CIEN Ciena Corporation 4.09 -0.31 -7.05%
      AMD?
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 23:05:43
      Beitrag Nr. 191 ()
      AMD
      Schlußkurs 10:30

      Nachbörslich

      LAST MATCH
      Price 8.6500
      Time 17:02:07
      TODAY`S ACTIVITY
      Orders 1,683
      Volume 29,536
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 23:18:38
      Beitrag Nr. 192 ()
      News 18.06.2002 - 22:42
      AMD senkt Umsatzprognose für zweites Quartal
      Sunnyvale, 18. Jun (Reuters) - Der weltweit zweitgrößte Chipproduzent AMD <AMD.N> erwartet für das laufende zweite Quartal wegen der Schwäche am PC-Markt einen deutlich geringeren Umsatz als bislang prognostiziert. Zudem sei voraussichtlich ein bedeutender operativer Verlust zu erwarten, teilte der Hauptkonkurrent des Branchenprimus Intel <INTC.O> am Dienstag nach Börsenschluss mit.

      Der Umsatz werde voraussichtlich 620 bis 700 Millionen betragen. Die vorherige Prognose lag bei 820 bis 900 Millionen Dollar. Als Grund nannte AMD die gegenwärtige Schwäche am PC-Markt. Besonders das Prozessor-Geschäft in Nord-Amerika und Europa sei derzeit schwach. Von Thomson First Call befragte Analysten erwarteten zuletzt für das zweite Quartal einen Verlust von 0,09 Dollar je Aktie.

      AMD-Aktien hatten den Handel zuvor mit einem Minus von 4,63 Prozent bei 10,30 Dollar verlassen.

      lex/phi
      Avatar
      schrieb am 18.06.02 23:33:58
      Beitrag Nr. 193 ()
      News 18.06.2002 - 23:19
      Apple senkt Gewinn- und Umsatzprognose für laufendes Quartal
      Cupertino, 18. Jun (Reuters) - Der US-Computerkonzern Apple <AAPL.O> hat wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche bei Verbrauchern und Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Quartal gesenkt. Apple erwarte jetzt für das dritte Vierteljahr bis Ende Juni einen Gewinn je Aktie (verwässert) von acht bis zehn Cent, verglichen mit früheren Prognosen von elf Cent oder höher, teilte der Konzern am Dienstag im kalifornischen Cupertino nachbörslich mit. Der Umsatz werde im Quartal bei 1,4 bis 1,45 Milliarden Dollar liegen. Zuvor hatte Apple 1,6 Milliarden Dollar erwartet. Apple nannte als Grund für die gesenkten Prognosen vor allem die schwachen Märkte im Bereich Werbung und Medien. Der Hersteller von "Macintosh"-Computern teilte weiter mit, der Umsatz habe sich im laufenden Quartal abgeschwächt und sei besonders schwach in Europa und Japan. Apple-Aktien gaben nachbörslich auf der elektronischen Handelsplattform Instinet deutlich auf 18,13 Dollar nach von 20,15 Dollar bei Börsenschluss. evs/phi
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 07:42:26
      Beitrag Nr. 194 ()
      REDWOOD SHORES (dpa-AFX) - Oracle (NASDAQ: ORCL - Nachrichten) wird nach Aussage seines Finanzchefs Jeff Henley im laufenden ersten Quartal mit seinem Gewinn je Aktie unter den Markterwartungen bleiben. Der Gewinn je Anteilschein (EPS) dürfte bei rund 7 US-Cent ausfallen, sagte Henley. Analysten hatten mit 9 Cent ein Ergebnis auf dem entsprechenden Vorjahresniveau erwartet. Die ersten drei Geschäftsmonate seien weiter schwierig, sagte der Finanzchef. Bei den Technologie-Investitionen erwarte der weltgrößte Anbieter von Unternehmens-Software in den kommenden sechs Monaten keine Verbesserungen.
      Für das Geschäftsjahr 2003 erwarte er beim Gesamtumsatz ein "moderates Wachstum", sagte der Finanzchef. Oracle habe derzeit keine Pläne für einen Stellenabbau. Sollte sich die derzeitige Planungssituation jedoch ändern, müsse das Unternehmen seine Position auf den Prüfstand stellen./FX/ar/js

      News 19.06.2002 - 07:08
      WDHLG-Oracle mit Gewinnrückgang -Weitere Marktschwäche erwartet
      (Neu: Ausblick, Analysten, Kursentwicklung)

      Redwood Shores, 19. Jun (Reuters) - Der weltweit zweitgrößte Softwarehersteller Oracle <ORCL.O> hat im abgelaufenen Geschäftsquartal weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, aber mit dem Ergebnis die Analystenprognosen exakt getroffen. Für das laufende Quartal rechnet das US-Unternehmen angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche mit einem erneuten Rückgang beim Gewinn und den Software-Umsätzen. "Unsere Annahme ist, dass sich die US-Wirtschaft weiter erholen wird, zumindest schrittweise. Doch bei den Technologie-Ausgaben werden wir wahrscheinlich in den nächsten sechs Monaten noch keine Zeichen der Besserung sehen", sagte Finanzvorstand Jeff Henley am Dienstag bei einer Analystenkonferenz. Oracle-Aktien, die nachbörslich zunächst um rund zwölf Prozent angezogen waren, reagierten auf den verhaltenen Ausblick mit Verlusten. Mit Kursen um 9,30 Dollar lagen sie aber immer noch über ihrem Schlussniveau an der Nasdaq von 8,98 Dollar.

      Für das abgelaufene vierte Geschäftsquartal bis Ende Mai nannte der US-Konzern einen Netto-Gewinn von 655,9 (Vorjahreszeitraum 854,9) Millionen Dollar oder 0,12 (0,15) Dollar je Aktie. Der Gesamtumsatz ging auf 2,77 zurück von 3,29 Milliarden Dollar im Jahr zuvor. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Schnitt einen Gewinn von 0,12 Dollar je Aktie bei Erlösen von 2,55 Milliarden Dollar erwartet. Beim Umsatz mit neuen Softwarelizenzen, einem Schlüssel-Indikator für das zukünftige Wachstum des Unternehmens, übertraf Oracle mit 1,15 Milliarden Dollar aber soagr die Markterwartungen.

      Analysten äußerten sich zu den Zahlen für das abgelaufene Quartal durchweg positiv. "Sie sind überraschend gut", sagte Chris Shilakes von Merrill Lynch. Auf Ergebnisse wie diese habe der Markt bereits gewartet, bevor die Experten damit begonnen hätten, ihre Prognosen für die Unternehmen zu senken.

      Für das laufende Quartal gab Finanzchef Henley aber eine verhaltene Prognose. In den drei Monaten bis Ende August werde der Gewinn je Aktie voraussichtlich auf 0,07 von 0,09 Dollar im Vorjahreszeitraum zurückgehen, sagte er. Beim Umsatz mit neuen Softwarelizenzen rechnet Henley im Jahresvergleich mit einem Minus um 15 bis 25 Prozent. Ein Rückgang im oberen Bereich dieser Spanne könne den erwarteten Gewinn für die laufende Drei-Monats-Periode sogar noch weiter bis auf 0,06 Dollar drücken, sagte der Finanzchef weiter.

      Auch Jim Mendelson, Software-Analyst bei SoundView Technology warnte: "Die Branche ist noch nicht aus dem Gröbsten heraus." Die Unternehmen des Informationstechnologie-Sektors hielten sich mit Investitionen immer noch sehr stark zurück.

      Trotz der verhaltenen Prognosen widersprach Oracle-Finanzchef Henley aber jüngst aufgekommenen Spekulationen, wonach der Kozern einen bedeutenden Stellenabbau plant. Derzeitige Pläne gebe es nicht, sagte er. Sollten sich die Annahmen über die weitere Konjunkturentwicklung allerdings als zu optimistisch herausstellen, müsse auch darüber neu nachgedacht werden. Oracle entwickelt und verkauft Datenbank-Software und darauf aufbauende Anwendungen für Unternehmensanwendungen sowie Internetsysteme.

      phi
      Avatar
      schrieb am 19.06.02 07:43:44
      Beitrag Nr. 195 ()
      News 19.06.2002 - 07:09
      WDHLG-Intel will Web-Dienstleistungen einstellen
      Santa Clara, 19. Jun (Reuters) - Der weltgrößte Chiphersteller Intel <INTC.O> will sein Angebot für den Betrieb von Internet-Servern einstellen und erwartet daraus vor Steuern eine Sonderbelastung von rund 100 Millionen Dollar. Der Dienst Intel Online Service (IOS) werde aktuelle Kunden noch ein Jahr bedienen und dann abgeschaltet, teilte Intel am Dienstag nach Börsenschluss mit. Die Sonderbelastung sei noch nicht in der Anfang Juni aktualisierten Geschäftsprognose für das laufende Quartal enthalten gewesen.

      Intel-Aktien fielen im nachbörslichen Instinet-Handel auf 21,20 Dollar, nachdem sie bereits an der Nasdaq 2,4 Prozent auf 22,02 Dollar verloren hatten.

      Mit einer deutlich nach unten revidierten Umsatzprognose hatte Intel vor gut zwei Wochen die Märkte überrascht und weltweit einen Kurseinbruch bei Technologiewerten ausgelöst. Intel erzielt rund 80 Prozent seines Umsatzes mit dem Verkauf von Mikroprozessoren und verwandten Komponenten, die in Computern und Servern eingebaut werden.

      lex/phi
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      schrieb am 19.06.02 08:22:50
      Beitrag Nr. 196 ()
      Dax vor Bewährungsprobe

      Sollte der Begriff „Bodenbildung“ für die gegenwärtige Marktphase nur die geringste Berechtigung haben, müsste der deutsche Aktienmarkt heute wieder Gewinne verbuchen.

      Doch die Chancen dafür stehen nicht besonders gut: Nach US-Börsenschluss gab zwar der US-Softwarehersteller Oracle über den Erwartungen liegende Quartalszahlen bekannt, doch nahmen gleichzeitig sowohl der zweitgrößte Chiphersteller AWD als auch Apple ihre Prognosen für das laufende Quartal zurück. Sollte sich der Dax im Verlauf gegen diese Belastung stemmen können, wäre das ein positives Zeichen.


      Bund-Future mit widersprüchlichen Vorgaben

      Was wiegt schwerer, der deutliche Anstieg bei den US-Baubeginnen, oder das nervöse Sentiment für Aktien? Der Bund-Future könnte sich angesichts dieser beiden gegensätzlichen Vorgaben für eine Seitwärtstendenz entscheiden. Am Dienstag gewann er 28 Ticks auf 107,14 Prozent. Marktteilnehmern zufolge liegt eine Unterstützung bei 106,85 Prozent. Ein größerer Widerstand befinde sich bei 107,35 Prozent.


      Euro auf Jahreshoch

      Um 6.52 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9539 Dollar nach 0,9512 Dollar am Vorabend in New York, ein neues Jahreshoch. Zum Yen notiert der Dollar mit 124,32 Yen nach 124,29 Yen am Dienstagabend in New York. Damit profitiert die Gemeinschaftswährung weiter von der Unsicherheit an den amerikanischen Kapitalmärkten und schafft sich Raum für neue Kursavancen.


      Aktien Tokio im Verlauf sehr schwach

      Sehr schwach zeigen sich die Aktienkurse in Tokio am Mittwoch im Verlauf. Bis 6.13 Uhr MESZ verliert der Nikkei-225-Index 1,7 Prozent auf 10.653 Yen. Der Topix fällt um 1,4 Prozent auf 1.027 Zähler. Unsicherheit über die Entwicklung der US-Märkte veranlasse die Anleger zur Zurückhaltung, sagen Händler. Technologiewerte litten unter Gewinnwarnungen ihrer US-Wettbewerber. Aus eigener Kraft werde der Tokioter Aktienmarkt die Wende nicht schaffen, prognostiziert ein Marktteilnehmer. Dazu müssten sich zunächst die US-Börsen erholen.


      Aktien Hongkong am Mittag schwächer

      Schwächer tendieren die Aktienkurse am Mittwochmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 1,1 Prozent auf rund 10.738 Zähler. Im Handel wird angenommen, dass die Ermittlungen des US-Justizministeriums gegen einige Chiphersteller wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht den Markt belasten. Die negative Stimmung springt auch auf die Index-Schwergewichte des Immobiliensektors über. Die Telekomwerte China Mobile und China Unicom stehen ebenfalls unter Druck. Hier spielt wahrscheinlich die Angst vor Gebührensenkungen bei China Unicom eine Rolle.

      Stark uneinheitliche Tendenz nach US-Börsenschluss

      Oracle präsentierten sich im nachbörslichen Handel am Dienstag mit einem Kursaufschlag von 14 Prozent. Die Zahlen des Unternehmens für das 4. Quartal lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Aktien der Oracle-Mitbewerber legten nach Ende der regulären Sitzung ebenfalls zu.

      Mit einem Abschlag von 20 Prozent präsentierten sich hingegen die Aktien von Advanced Micro Devices (AMD). Das Unternehmen hat die Gewinn- und Umsatzprognose für das zweite Quartal reduziert.

      Apple Computers fielen nach der Veröffentlichung einer Gewinnwarnung um elf Prozent. Das Unternehmen hat die Umsatz- und Gewinnprognose für das im Juni endende dritte Quartal verringert.

      Intel verzeichneten nach Ende der regulären Sitzung einen Abschlag von 3,9 Prozent. Das Unternehmen will die Aktivität der Sparte Intel Online Services (IOS) wegen der aktuellen Markttrends verringern.


      US-Börsen wenig verändert

      Die New Yorker Aktienmärkte haben am Dienstag kaum von den unerwartet positiven Konjunkturdaten profitiert und wenig verändert geschlossen. Die von der US-Investmentbank Morgan Stanley gesenkten Gewinnprognosen für den Computerkonzern IBM hätten die Konjunkturnachrichten überlagert, sagten Händler.

      Der Standardwerte-Index Dow-Jones schloss 0,19 Prozent höher auf 9.706,12 Zählern, der Nasdaq-Index büßte 0,67 Prozent auf 1.542,82 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P-500-Index lag 0,09 Prozent im Plus auf 1.037,11 Zählern.

      „Die IBM-Nachrichten sind ein Dämpfer, weil der Konzern als Überflieger galt", sagte Matthew Ruane, Leiter Aktienhandel bei Gerard Klauer Mattison. „Wir werden uns weiter in einer Handelsspanne bewegen, bis wir halbwegs gute Bilanzen der Unternehmen bekommen.“ Nach den jüngsten deutlichen Kursverlusten seien die Märkte jedoch überverkauft, und auf dieser Basis seien weitere Kursgewinne möglich, sagte Michael Farr von Farr Miller & Washington. Händler sagten, der neuerliche Anschlag in Israel habe die Märkte zusätzlich belastet.

      Die Kursverluste der IBM-Aktie, die um rund 1,6 Prozent auf 75,94 Dollar nachgab, hätten die Gewinne der Standardwerte begrenzt, sagten Börsianer. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte am Dienstag ihre Gewinnschätzung für das Unternehmen für die Geschäftsjahre 2002 und 2003 gesenkt und dies mit den anhaltend schwachen Hardware-Investitionen begründet.

      Auch andere Unternehmensnachrichten hätten die Investoren enttäuscht, sagten Händler. Der Aktienkurs des Elektronik-Einzelhändlers Best Buy büßte rund 7,7 Prozent auf 39,01 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zwar einen deutlichen Anstieg des Gewinns im ersten Quartal bekannt gegeben. Das Ergebnis des zweiten Quartals dürfte jedoch die Analystenprognosen verfehlen, hatte Best Buy weiter mitgeteilt.

      Die Aktien des Konkurrenten Circuit City verloren trotz eines höheren Quartalsgewinns rund 1,4 Prozent auf 21,10 Dollar. Der Preiskampf zwischen beiden Unternehmen könne die Bruttomargen des Unternehmens im zweiten Geschäftshalbjahr schmälern, sagten Börsianer. Der S&P-Einzelhandelsindex gab um 0,84 Prozent auf 337,23 Punkte nach.

      Die Aktien der US-Investmentbank Lehman Brothers notierten 0,27 Prozent niedriger mit 62,48 Dollar. Der Quartalsgewinn war nach Unternehmensangaben als Folge schwacher Ergebnisse im Aktienhandel und im Investmentbanking um 31 Prozent eingebrochen. Das Ergebnis übertraf damit dennoch die Prognosen der Analysten.

      Die Anleger hätten die Konjunkturdaten am Dienstag weitgehend ignoriert, sagten Händler. Das US-Handelsministerium teilte mit, die Zahl der US-Wohnbaubeginne sei im Mai überraschend stark um 11,6 Prozent gestiegen und habe damit den höchsten Zuwachs seit fast sieben Jahren erreicht.


      US-Anleihen schließen knapp behauptet

      Knapp behauptet notierten die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel. Belastend wirkte sich der deutliche Anstieg bei den US-Baubeginnen im Mai aus. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent tendierten unverändert bei 100-8/32. Die Rendite fiel von 4,852 Prozent auf 4,834 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond fiel um 1/32 auf 98-24/32. Die Rendite lag bei 5,455 Prozent, nach 5,468 Prozent am Montag. Die US-Baubeginne sind im Mai um 11,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Analysten hatten mit einem Plus von 2,8 Prozent gerechnet. Dabei handelte es sich um den stärksten monatlichen Anstieg seit Juli 1995, erläuterte ein Beobachter.

      „Das hat den Anleihen etwas von ihrem Schwung genommen, den sie noch zu Handelsbeginn hatten“, erklärte Kevin Flanagan von Morgan Stanley. Die US-Verbraucherpreise haben sich im Mai dagegen unverändert präsentiert. Die Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat war noch ein Plus von 0,5 Prozent verzeichnet worden. Die Inflationsgefahren seien zwar weiterhin nicht zu vernachlässigen. Dennoch sind nicht wenige Analysten der Ansicht, dass sich die US-Notenbank Federal Reserve angesichts des recht positiven Inflationsumfelds nicht vor November zu einem Zinsschritt entschließen wird.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 19.06.02
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 07:29:47
      Beitrag Nr. 197 ()
      News 20.06.2002 - 02:18
      Kreise - FBI warnt vor Anschlägen am 4. Juli
      Washington, 20. Jun (Reuters) - Die US-Bundespolizei FBI hat kürzlich seine Büros vor eventuellen Anschlägen am 4. Juli gewarnt, wie am Mittwoch aus Kreisen der Behörde verlautete.

      Es liege zwar keine speziellen Information über einen geplanten Anschlag am amerikanischen Unabhängigkeitstag vor, verlautete aus den Kreisen. Dennoch sei der 4. Juli von historischer Bedeutung und terroristische Gruppen hätten in der Vergangenheit immer wieder Anschläge an derartigen Terminen geplant. Alle 56 FBI-Büros in den USA seien daher zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen worden.

      An Feiertagen wie dem Unabhängigkeitstag versammelten sich gewöhnlich Menschenmengen etwa zu Paraden oder Feuerwerken, hieß es weiter. Dies könne von Terroristen ausgenutzt werden.

      Die US-Bundespolizei hatte nach den Anschlägen vom 11. September eine Reihe von Warnungen ausgegeben. So waren beispielsweise Anschläge auf Banken oder auf Wahrzeichen von New York wie die Freiheitsstatue oder die Brooklyn Bridge befürchtet worden.

      jas
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 07:48:50
      Beitrag Nr. 198 ()
      Deutsche Aktien setzen Abwärtstrend fort

      Dax bricht wieder ein

      Bis 9.45 Uhr bricht der Dax um 2,5 Prozent auf 4.323 Zähler ein. Sollte der Begriff „Bodenbildung“ für die gegenwärtige Marktphase nur die geringste Berechtigung haben, müsste der deutsche Aktienmarkt heute im Plus schließen. Doch die Chancen dafür stehen schlecht: Nach US-Börsenschluss gab zwar der US-Softwarehersteller Oracle über den Erwartungen liegende Quartalszahlen bekannt, doch nahmen gleichzeitig sowohl der zweitgrößte Chiphersteller AMD als auch Apple ihre Prognosen für das laufende Quartal zurück.

      Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 4.365 Punkten nach 4.434 Zählern zum Handelsschluss am Dienstag.



      Bund-Future setzt Aufschwung fort

      Die Unsicherheit an den Aktienmärkten sorgt für einen freundlichen Handesstart beim Bund-Future. Bis 9.25 Uhr gewinnt er 23 Ticks auf 107,37 Prozent. Damit ignoriert er die besser als erwarteten Konjunkturdaten aus den USA. Am Dienstag gewann er 28 Ticks auf 107,14 Prozent.



      Euro nahe Jahreshoch

      Um 9.39 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9543 Dollar nach 0,9512 Dollar am Vorabend in New York. Am Morgen hatte er im asiatischen Handel mit 0,9544 Dollar ein neues Jahreshoch markiert. Zuletzt hatte der Euro am 19. Januar 2001 die Marke von 0,9540 Dollar erreicht. Zum Yen notiert der Dollar mit 124,24 Yen nach 124,29 Yen am Dienstagabend in New York.

      Damit profitiert die Gemeinschaftswährung weiter von der Nervosität an den amerikanischen Kapitalmärkten und schafft sich Raum für neue Kursavancen. Die Spannungen im Nahen Osten waren Marktteilnehmern zufolge eines der beherrschenden Themen im fernöstlichen Devisenhandel. Die stabilen US-Konjunkturdaten vom Vortag spielten nach Auskunft von Händlern hingegen kaum eine Rolle. „Der Dollar ist jetzt komplett abgekoppelt von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten aus den USA", sagte Seiya Nakajima, Volkswirt beim Handelshaus Itochu Corp.



      Aktien Tokio schließen sehr schwach

      Sehr schwach haben die Aktienkurse am Mittwoch in Tokio den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index verlor 3,4 Prozent auf 10.476 Punkte. Der Topix-Index sank um 2,8 Prozent auf 1.012 Zähler. Unsicherheit über die Entwicklung der US-Märkte veranlassten die Anleger zur Zurückhaltung, sagen Händler. Technologiewerte litten unter Gewinnwarnungen ihrer US-Wettbewerber. Aus eigener Kraft werde der Tokioter Aktienmarkt die Wende nicht schaffen, prognostiziert ein Marktteilnehmer. Dazu müssten sich zunächst die US-Börsen erholen.



      Aktien Hongkong am Mittag schwächer

      Schwächer tendieren die Aktienkurse am Mittwochmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 1,1 Prozent auf rund 10.738 Zähler. Im Handel wird angenommen, dass die Ermittlungen des US-Justizministeriums gegen einige Chiphersteller wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht den Markt belasten. Die negative Stimmung springt auch auf die Index-Schwergewichte des Immobiliensektors über. Die Telekomwerte China Mobile und China Unicom stehen ebenfalls unter Druck. Hier spielt wahrscheinlich die Angst vor Gebührensenkungen bei China Unicom eine Rolle.



      Stark uneinheitliche Tendenz nach US-Börsenschluss

      Oracle präsentierten sich im nachbörslichen Handel am Dienstag mit einem Kursaufschlag von 14 Prozent. Die Zahlen des Unternehmens für das 4. Quartal lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Aktien der Oracle-Mitbewerber legten nach Ende der regulären Sitzung ebenfalls zu. Mit einem Abschlag von 20 Prozent präsentierten sich hingegen die Aktien von Advanced Micro Devices (AMD). Das Unternehmen hat die Gewinn- und Umsatzprognose für das zweite Quartal reduziert. Apple Computers fielen nach der Veröffentlichung einer Gewinnwarnung um elf Prozent. Das Unternehmen hat die Umsatz- und Gewinnprognose für das im Juni endende dritte Quartal verringert. Intel verzeichneten nach Ende der regulären Sitzung einen Abschlag von 3,9 Prozent. Das Unternehmen will die Aktivität der Sparte Intel Online Services (IOS) wegen der aktuellen Markttrends verringern.



      US-Börsen wenig verändert

      Die New Yorker Aktienmärkte haben am Dienstag kaum von den unerwartet positiven Konjunkturdaten profitiert und wenig verändert geschlossen. Die von der US-Investmentbank Morgan Stanley gesenkten Gewinnprognosen für den Computerkonzern IBM hätten die Konjunkturnachrichten überlagert, sagten Händler.

      Der Standardwerte-Index Dow-Jones schloss 0,19 Prozent höher auf 9.706,12 Zählern, der Nasdaq-Index büßte 0,67 Prozent auf 1.542,82 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P-500-Index lag 0,09 Prozent im Plus auf 1.037,11 Zählern.

      „Die IBM-Nachrichten sind ein Dämpfer, weil der Konzern als Überflieger galt", sagte Matthew Ruane, Leiter Aktienhandel bei Gerard Klauer Mattison. „Wir werden uns weiter in einer Handelsspanne bewegen, bis wir halbwegs gute Bilanzen der Unternehmen bekommen.“ Nach den jüngsten deutlichen Kursverlusten seien die Märkte jedoch überverkauft, und auf dieser Basis seien weitere Kursgewinne möglich, sagte Michael Farr von Farr Miller & Washington. Händler sagten, der neuerliche Anschlag in Israel habe die Märkte zusätzlich belastet.

      Die Kursverluste der IBM-Aktie, die um rund 1,6 Prozent auf 75,94 Dollar nachgab, hätten die Gewinne der Standardwerte begrenzt, sagten Börsianer. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte am Dienstag ihre Gewinnschätzung für das Unternehmen für die Geschäftsjahre 2002 und 2003 gesenkt und dies mit den anhaltend schwachen Hardware-Investitionen begründet.

      Auch andere Unternehmensnachrichten hätten die Investoren enttäuscht, sagten Händler. Der Aktienkurs des Elektronik-Einzelhändlers Best Buy büßte rund 7,7 Prozent auf 39,01 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zwar einen deutlichen Anstieg des Gewinns im ersten Quartal bekannt gegeben. Das Ergebnis des zweiten Quartals dürfte jedoch die Analystenprognosen verfehlen, hatte Best Buy weiter mitgeteilt. Die Aktien des Konkurrenten Circuit City verloren trotz eines höheren Quartalsgewinns rund 1,4 Prozent auf 21,10 Dollar. Der Preiskampf zwischen beiden Unternehmen könne die Bruttomargen des Unternehmens im zweiten Geschäftshalbjahr schmälern, sagten Börsianer. Der S&P-Einzelhandelsindex gab um 0,84 Prozent auf 337,23 Punkte nach.

      Die Aktien der US-Investmentbank Lehman Brothers notierten 0,27 Prozent niedriger mit 62,48 Dollar. Der Quartalsgewinn war nach Unternehmensangaben als Folge schwacher Ergebnisse im Aktienhandel und im Investmentbanking um 31 Prozent eingebrochen. Das Ergebnis übertraf damit dennoch die Prognosen der Analysten.

      Die Anleger hätten die Konjunkturdaten am Dienstag weitgehend ignoriert, sagten Händler. Das US-Handelsministerium teilte mit, die Zahl der US-Wohnbaubeginne sei im Mai überraschend stark um 11,6 Prozent gestiegen und habe damit den höchsten Zuwachs seit fast sieben Jahren erreicht.



      US-Anleihen schließen knapp behauptet

      Knapp behauptet notierten die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel. Belastend wirkte sich der deutliche Anstieg bei den US-Baubeginnen im Mai aus. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent tendierten unverändert bei 100-8/32. Die Rendite fiel von 4,852 Prozent auf 4,834 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond fiel um 1/32 auf 98-24/32. Die Rendite lag bei 5,455 Prozent, nach 5,468 Prozent am Montag. Die US-Baubeginne sind im Mai um 11,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Analysten hatten mit einem Plus von 2,8 Prozent gerechnet. Dabei handelte es sich um den stärksten monatlichen Anstieg seit Juli 1995, erläuterte ein Beobachter.

      „Das hat den Anleihen etwas von ihrem Schwung genommen, den sie noch zu Handelsbeginn hatten“, erklärte Kevin Flanagan von Morgan Stanley. Die US-Verbraucherpreise haben sich im Mai dagegen unverändert präsentiert. Die Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat war noch ein Plus von 0,5 Prozent verzeichnet worden. Die Inflationsgefahren seien zwar weiterhin nicht zu vernachlässigen. Dennoch sind nicht wenige Analysten der Ansicht, dass sich die US-Notenbank Federal Reserve angesichts des recht positiven Inflationsumfelds nicht vor November zu einem Zinsschritt entschließen wird.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 20.06.02
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 21:11:52
      Beitrag Nr. 199 ()
      20.06.2002

      Rubens packt aus - Todt hat sein Versprechen gebrochen


      In sechs Tagen ist es so weit, da muss sich Ferrari vor dem Weltkonzil für das Verhalten beim Grand Prix von Österreich verantworten. Jean Todt, Michael Schumacher und Rubens Barrichello wurden von der FIA zum Rapport zitiert. Um die Fans zufrieden zu stellen, wird man sich wohl irgend eine Strafe für die Scuderia einfallen lassen. Dass die sonderlich schmerzhaft sein wird, davon ist nicht auszugehen.

      Geschmerzt hat der Befehl aus der Box Rubens Barrichello schon genug. Daran hat der Brasilianer noch immer zu nagen. "Let Michael pass", diese Worte hatte der Ferrari-Pilot noch aus dem Vorjahr am A1-Ring gut ihm Ohr. Und wie in einem schlechten Film musste er sie just dort wieder vernehmen.

      Anders als im Jahr davor, wo es um den zweiten Platz ging, lag Barrichello dieses Mal an der Spitze. Er hätte das Rennen gewonnen, wenn da nicht wieder diese unheilvolle Order in Form von Jean Todts Stimme durch den Funk gekommen wäre. Nun sprach Rubens Barrichello in einem Interview mit dem Autosport Magazin erstmals darüber, dass er nahe daran war, sich diesem Befehl zu widersetzen.

      Gründe hatte er dafür genug. Nicht nur, dass er endlich - er war zuvor ohnehin vom Pech verfolgt - einem Sieg entgegen fuhr. Er hatte von Jean Todt auch das Versprechen, dass er gewinnen dürfte, wenn er einmal vor Michael Schumacher liegt. Offensichtlich hat der Teamchef der Scuderia Rubens Barrichello unterschätzt und darum sein Versprechen leichtfertig gegeben.

      Am 12. Mai hat er es auf jeden Fall gebrochen, und fast hätte ihm Barrichello einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dazu erklärte der Pilot: "Ich hatte das Versprechen von Jean und ich hab das auch bei unserem Funkverkehr vorgebracht. Aber sie sagten, Rubens bitte lass uns später darüber reden. Bitte tu es im Interesse des Teams." Damit hatte Barrichello schlechte Karten, denn später war es für seinen Sieg zu spät. "Ich konnte nicht kämpfen. Es war nicht die richtige Zeit. Ich konnte nicht sagen, Jean, Du hast mir versprochen, dass ich gewinnen darf, wenn ich vorne bin. Wenn man 280 km/h fährt, dann hat man keine Argumente."

      Somit gab sich Barrichello zwar geschlagen, den Kampf fochten dann aber die Fans für ihn weiter, indem sie Ferrari und Michael Schumacher bei der Siegerehrung gnadenlos auspfiffen. Dort versuchte der Weltmeister noch zu retten was zu retten war, und genau das könnte dem Team jetzt zum Verhängnis werden. Wenn man bei der FIA Gründe für eine Strafe finden wird, dann wohl nur bei der Siegerehrung, denn die Stallorder war legal.
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 21:16:35
      Beitrag Nr. 200 ()
      News 20.06.2002 - 16:47
      FOKUS 1-Insolvenzanträge für Eurospeedway Lausitz
      Berlin, 20. Jun (Reuters) - Die Geschäftsführer der Besitz- und der Betreibergesellschaften des Eurospeedway Lausitz haben Insolvenzanträge für die beiden Unternehmen gestellt.

      Die Bankgesellschaft-Berlin-Tochter <BEBG.DE> IBG teilte am Donnerstag als Mehrheitsgesellschafter beider Firmen mit, dies sei nach dem Scheitern von Bemühungen um eine Zukunftslösung für den so genannten Lausitzring nötig geworden. Das Amtsgericht Cottbus bestellte den Berliner Rechtsanwalt Udo Feser als vorläufigen Insolvenzverwalter. Die IBG hält 70 Prozent an der Besitzgesellschaft Lausitzring GmbH & Co KG und der Lausitzring Eurodrom Verwaltungsgesellschaft mbH. Die Immobilientochter der Bank hatte zuletzt versucht, die Minderheitsgesellschafter, den Landkreis Oberspreewald-Lausitz, der 20 Prozent hält, und den Fahrzeugprüfer Dekra, der zehn Prozent hält, zum Verzicht ihrer Anteile zu bewegen. Die Bankgesellschaft plant über die IBG seit vergangenem Jahr den Rückzug aus dem Lausitzring-Projekt.

      Für die Besitzgesellschaft des Lausitzrings wurde nach Angaben des Amtsgerichts wegen Zahlungsunfähigkeit ein Antrag auf die Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Bei der Betriebsgesellschaft, der Lausitzring Betriebs- und Managementgesellschaft mbH, sei der Antrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eingereicht worden. In Gesellschafterkreisen hieß es, die Besitzgesellschaft habe 2002 und 2001 Verluste von insgesamt rund 20 Millionen Euro verzeichnet.

      Vom vorläufigen Insolvenzverwalter war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Aus Fesers Kanzlei verlautete nur, der Anwalt werde sich zunächst in das Thema einarbeiten und Anfang kommender Woche die Öffentlichkeit informieren.


      IBG: UMSETZUNG VON ZUKUNFTSKONZEPT NICHT MÖGLICH

      Die IBG teilte mit, sie habe zusammen mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ein tragfähiges Zukunftskonzept für das Projekt Lausitzring entwickelt. Kern des Konzeptes sei die gesellschaftliche Umstrukturierung der kurz- und mittelfristigen Finanzierung sowie der angestrebte Einstieg neuer Investoren in das Projekt gewesen. Die in den vergangenen Wochen geführten Gespräche mit den Mitgesellschaftern zur Umsetzung des Konzeptes hätten aber zu keinem Ergebnis geführt. "Damit ist keine positive Fortführungsprognose der Besitz- und Betriebsgesellschaft mehr gegeben", teilte die IBG mit.


      IBG MUSS VERLUSTE ALLEIN TRAGEN

      Als Hintergrund des Streits gelten die vertraglichen Vereinbarungen, wonach allein die IBG anfallende Verluste übernimmt, während Landkreis und Dekra kein Risiko haben. Für den Landkreis ist es einem Sprecher zufolge von Anfang an Voraussetzung gewesen, dass eine Beteiligung an den Verlusten nicht möglich ist. Die IBG habe den Landkreis und die Dekra dazu bringen wollen, ihre Anteile kostenlos zurückzugeben oder die Verluste mitzutragen, sagte der Sprecher. Ziel sei gewesen, die Besitzgesellschaft einfacher an einen Investor verkaufen zu können, wenn die Anteile in einer Hand liegen.

      Landrat Holger Bartsch (SPD) bedauerte nach eigenen Angaben den Insolvenzantrag, äußerte aber die Hoffnung, dass sich noch eine Lösung fände, ihn wieder rückgängig zu machen. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz habe sein Mögliches getan, um die Insolvenz zu verhindern, hieß es in einer Erklärung von Bartsch. So habe der Kreistag im April dem Wunsch der Gesellschaft entsprochen und beschlossen, seine Anteile zurückzugeben. Dieser Beschluss sei aber noch nicht umgesetzt. Bartsch teilte weiter mit, er sei enttäuscht, dass die Dekra nicht mehr Entgegenkommen gezeigt hatte. Von der Dekra war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

      kla/nro
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 22:18:49
      Beitrag Nr. 201 ()
      wer interesse an das 6 % Angebot von der Comdirect hat sollte beachten das der 25% Discount auf den Haus-Invest nicht mehr gilt:(

      News 20.06.2002 - 21:23
      Immobilienfonds Haus-Invest verzeichnet Rekordzuflüsse
      Frankfurt, 20. Jun (Reuters) - Haus-Invest, der Offene Immobilienfonds der Commerz Grundbesitz-Investmentgesellschaft mbH (CGI), hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/2002 Rekordzuflüsse verzeichnet.

      "Haus-Invest hat zum 31. März 2002 ein Fondsvolumen von rund 8,3 Milliarden Euro erreicht. Das sind rund 2,95 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Der Nettoabsatz an Anteilen betrug 2,75 Milliarden Euro nach 334 Millionen Euro im Vorjahr", sagte Rolf Chenu, Geschäftsführer der CGI, am Donnerstag anlässlich eines Pressegesprächs in Frankfurt. Damit habe der Fonds sein Volumen um 55 Prozent gesteigert und sei gleichzeitig der größte Offene Immobilienfonds in Deutschland geworden.

      Der Fonds habe nicht nur den bisher höchsten Absatz in der dreißigjährigen Geschichte des Produkts, sondern auch das beste Renditeergebnis aller Offenen Immobilienfonds in Deutschland im vergangenen Jahr erzielt. Der Marktanteil am Gesamtvermögen aller Offenen Immobilienfonds sei auf 13,4 Prozent von elf Prozent gestiegen. "Neben dem Fondsvermögen haben wir auch das Immobilienvermögen entsprechend ausgebaut, nämlich um rund 1,39 Milliarden Euro auf 7,29 Milliarden Euro", sagte Chenu. Die Rendite zum Ende des Geschäftsjahres beträgt 6,3 (5,8) Prozent.

      Das gute Ergebnis führte die Geschäftsführung im Wesentlichen auf die ausländischen Immobilienanlagen zurück. Sie hätten mit deutlichen Wertsteigerungen und im Vergleich zum deutschen Markt höheren Objektrenditen wiederum zur positiven Gesamtentwicklung beigetragen. Für das laufende Geschäftsjahr erwarte das Fondsmanagement eine weiterhin positive Wertentwicklung, hieß es ausblickend.

      Alleine in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres habe der Fonds einen Nettomittelzufluss von rund 1,3 Milliarden Euro verzeichnet und könne damit den besten Jahresstart seit Auflegung im Jahr 1972 vorweisen, sagte Bärbel Schomberg, die ebenfalls die Geschäfte bei CGI führt.

      CGI erwartet durch das Vierte Finanzmarktförderungsgesetz, das im Juli in Kraft tritt, eine großen Schub für Offene Immobilienfonds. Im Rahmen des Gesetzes ergäben sich insbesondere für die Branche der Offenen Immobilienfonds neue Chancen, fügte Schomberg hinzu. Die Änderungen würden die Handlungsspielräume für nach dem Gesetz neu aufgelegte Offene Immobilienfonds bei Investitionen erweitern. "So erhalten wir beispielsweise künftig die Möglichkeit, Grundstücksgesellschaften bis zu 49 Prozent des Bruttofondsvermögens zu erwerben (bisher lag die Obergrenze bei 20 Prozent des Reinvermögens), was speziell im Einzelhandelssegment interessant sein dürfte. Zudem fallen die bisherigen Anlagegrenzen für Immobilien außerhalb der EU", erläuterte Schomberg.

      mit
      Avatar
      schrieb am 20.06.02 23:34:02
      Beitrag Nr. 202 ()
      Börse-Online schließt Widerspruch gg Einstw. Verfügung nicht aus
      München (vwd) - "Börse-Online" wird möglicherweise vor Gericht Widerspruch gegen die zweite, von der MLP AG, Heidelberg, erwirkte Einstweilige Verfügung gegen das Anlegermagazin einlegen. Noch liege dem Magazin die Einstweilige Verfügung des Gerichts nicht vor, man kenne lediglich die Pressemitteilung von MLP, sagte Gereon Kruse, Leitender Redakteur des Internetdienstes, am Donnerstag zu vwd. Sollte die Begründung des Gerichts nicht überzeugen, "werden wir auch gegen diesen Punkt Widerspruch einlegen", erklärte Kruse.


      (mehr/vwd/oa/rio)

      20. Juni 2002, 17:33
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 23:18:21
      Beitrag Nr. 203 ()
      :eek::eek::eek:

      #38 - como - 21.06.2002 10:37


      @-Moneymaker- (#33)

      Bei GTS taucht für alle OS ab 1.4.02 im Auswahlfenster Stuttgart eben nicht mehr auf, sondern nur Frankfurt. Teste es z.B. mal mit der WKN 643220.

      Und noch krasser: der 643230, immerhin schon ein paar Wochen "auf der Welt", ist in das Fima-System noch immer nicht aufgenommen, für den gibt es gar keine Börse. Frankfurt oder Berlin nutzen gar nichts für OS, habe ich ausprobiert, Orders werden dort nur ausgeführt wenn zufällig, wie bei Aktien, ein Gegengeschäft da ist. So haben die die Nichtausführung begründet! Es bleibt nur Stuttgart für OS. Bei jeder Anfrage hat Fima beteuert "in 2 Wochen" würde man auch Stuttgart anbieten. Jetzt habe ich schriftlich nachgefragt, und zwar solange, bis sie einigermassen unmissverständlich zugaben, Stuttgart wohl länger nicht mehr anzubieten. Warum? Weil Stuttgart seit 1.4.02 seine Kurse gegen Gebühr vermarktet, und diese Gebühr will Fima nicht zahlen. Eine Unverschämtheit für eine auf Trader ausgerichtete Bank.
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 10:30:35
      Beitrag Nr. 204 ()
      # 203:



      Avatar
      schrieb am 22.06.02 10:57:13
      Beitrag Nr. 205 ()
      Babcock Borsig droht die Zahlungsunfähigkeit

      Bei dem Anlagenbauer sind die Gehaltszahlungen gefährdet / Unterschiedliche Hilfsbereitschaft bei den Paket-Aktionären


      Babcock Borsig AG, Oberhausen. Ein Liquiditätsengpaß gefährdet den in der Energie- und Umwelttechnik tätigen Maschinen- und Anlagenbaukonzern. Babcock Borsig benötige kurzfristig 200 Millionen Euro, hat das Unternehmen am 21. Juni in einer Pflichtmitteilung bekanntgegeben. Wenn dieser Betrag nicht bis zum 25. Juni gesichert werden könnte, sei es der Gesellschaft nicht möglich, die Juni-Gehälter auszuzahlen.

      Ein Unternehmenssprecher hat die Lage als schwierig, aber lösbar bezeichnet. Unter Analysten ist die Meinung gespalten, ob der 111 Jahre alte Konzern ein Insolvenzverfahren verhindern kann. Der Kurs der im M-Dax notierte Babcock-Aktie ist zunächst um bis zu 55 Prozent auf 1,49 Euro eingebrochen, hat sich am Nachmittag aber wieder bis auf knapp 2 Euro etwas erholt.

      Auch an diesem Freitag haben Verhandlungen über die Umsetzung des von den Unternehmensberatungen Roland Berger und BDO erarbeiteten Restrukturierungskonzeptes stattgefunden. Das Konzept geht von einem auf etwa 500 Millionen Euro wachsenden Verlust im Geschäftsjahr 2001/2002 (30. September) aus und hält Sanierungsbeiträge aller Interessengruppen, der Gläubigerbanken, Mitarbeiter und Aktionäre für zwingend erforderlich.

      Neben der kurzfristigen Überbrückungshilfe von 200 Millionen Euro ist nach Ansicht der Unternehmensberater anschließend eine Mittelstärkung in Höhe von etwa 500 Millionen Euro erforderlich, um Babcock Borsig nachhaltig zu restrukturieren und dem Konzern den für neue Aufträge erforderlichen finanziellen Rückhalt zu geben. Vertreter der noch mehr als 22 000 Mitarbeiter haben schon Anfang dieser Woche den Verzicht auf Sonderzahlungen und die anstehende Lohnerhöhung vereinbart und ihre Bereitschaft zu weiteren Verhandlungen bekundet.

      Am Freitag war über die Erfolgsaussichten der Sanierungsverhandlungen wenig zu erfahren. Die Banken sollen bereit sein, dem angeschlagenen Konzern neue Kredite zu gewähren, wenn die Aktionäre das Eigenkapital erhöhen, wie es das Restrukturierungskonzept fordert. Die Bedingung der Banken läßt darauf schließen, daß die dem Konzern gehörenden restlichen 25 Prozent des Kapitals der Kieler Werft HDW bereits als Sicherheit dient und nicht mehr beliehen werden kann.

      Neben den Kernbanken des Konzerns, die Babcock Borsig schon vor einigen Jahren einen Restrukturierungskredit über fast 300 Millionen Euro gewährten, haben auch einige Paketaktionäre teilgenommen. Die Liste der Kernbanken ist prominent: Deutsche, Dresdner und Commerzbank sowie WestLB, ING BHF-Bank und Hypovereinsbank. Paketaktionär sind Preussag (8,9 Prozent), Deutsche Bank (8,8), WestLB (8,5), Crédit Agricole Lazard PP (8,5) und der amerikanische Investor Guy Wyser-Pratte (zwischen 5,1 und 7,5). Während WestLB und Preussag ihre Bereitschaft erklärt haben, an einer Kapitalerhöhung mitzuwirken, soll die Deutsche Bank abgewinkt haben, da sie ihre Aktien als Handelsbestand betrachtet.

      Als Problem könnte es sich für Babcock Borsig erweisen, daß es bei den Kernbanken keinen Pool- oder Konsortialführer gibt, der bei der Vergabe neuer Kredite vorangehen und die anderen Institute mitziehen könnte. Schon seit geraumer Zeit leidet Babcock Borsig unter den verschärften Anforderungen der Gläubigerbanken bei der Kreditbereitstellung. Der immer enger werdende finanzielle Spielraum verhindert, daß der Anlagenbauer bei ausgeschriebenen Großaufträgen als Konsortialführer auftreten kann.

      Das Unternehmen betont, der im Aktionärskreis umstrittene Verkauf der ersten 25 Prozent von HDW wirke sich per saldo eher positiv aus. Tatsächlich bedeuten die vom Käufer für 25 Prozent bezahlten 350 Millionen Euro einen Buchgewinn in Höhe von etwa 190 Millionen Euro. Dies wirkt zwar der Eigenkapitalerosion entgegen, ist doch die Eigenkapitalquote zur Mitte des Geschäftsjahres durch einen überraschend hohen Konzernfehlbetrag (107 Millionen Euro nach 110 Millionen außerordentlichen Erträgen) auf 6,5 Prozent fast halbiert worden.

      Aber die außerordentlichen Erträge sind mit einem Liquiditätsentzug erkauft worden. Denn durch die Entkonsolidierung der durch Anzahlungen "flüssigen Werft" hat sich die Liquidität um 200 Millionen Euro verringert und dadurch fast halbiert.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 22.06.02

      Avatar
      schrieb am 22.06.02 11:02:13
      Beitrag Nr. 206 ()
      Babcock auf dem Weg zum Penny-Stock


      Einen Kursverlust von 85 Prozent hat die Babcock-Aktie im ersten Halbjahr den Anlegern beschert. Als wären die Leiden nicht schon groß genug, sorgen zum Wochenausklang Insolvenzgerüchte für einen Abschlag von 40 Prozent auf 1,90 Euro. Am Morgen war die Aktie bereits bis auf 1,49 Euro abgerutscht.

      „Die Situation ist schwierig, aber lösbar", sagte Babcock-Sprecher Hans-Joachim Wieckmann. Derzeit würden Gespräche mit Banken geführt. Einem Bericht der „Rheinischen Post“ zufolge muss Babcock bis zur nächsten Woche neue Kredite in Höhe von 200 Millionen Euro bekommen. Andernfalls müsse das Unternehmen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Dies wollte der Firmensprecher jedoch nicht bestätigen.



      Insolvenz nicht ausgeschlossen

      Die Banken seien nur dann zu weiteren Krediten bereit, wenn auch die Arbeitnehmer und Anteilseigner einen Beitrag leisteten. Dem Bericht zufolge hat die IG Metall bereits einem Verzicht auf die jüngsten Tariferhöhungen für Mai und Juni zugestimmt. Eggert Kuls, Analyst bei M.M. Warburg, hält es nicht für ausgeschlossen, dass Babcock Borsig mit der Insolvenz kämpfe, denn das Unternehmen habe auch kein klares Dementi abgegeben.

      Die Probleme bei den Oberhausenern sind anscheinend wesentlich gravierender als bislang angenommen. Immerhin reichen die 350 Millionen Euro, die Babcock aus dem umstrittenen Verkauf der HDW-Beteiligung zugeflossen sind, nicht aus, um die Liquidität zu sichern. Zusammen mit den noch restlichen 25 Prozent an dem Werftgeschäft, dass auch abgestoßen werden soll und Babcock noch einmal 350 Millionen Euro bringen dürfte, würden Babcock 700 Millionen Euro zufließen. Wenn dies nicht ausreiche, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern, dann müsse im Bereich Energietechnik einiges schief gelaufen sein, meint Analyst Kuls.



      Zahlreiche Leichen in der Bilanz

      Babcock hatte zuletzt einen dreistelligen Millionen-Verlust für das laufende Geschäftsjahr eingeräumt, der „Spiegel“ berichtete von 500 Millionen Euro Verlust. Im Vorjahr hatte Babcock noch einen Gewinn für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Eine fundamentale Bewertung für die Aktie lässt sich derzeit kaum ableiten, denn die Bilanz von Babcock scheint mit zahlreichen Leichen gespickt zu sein. Anscheinend drohen massive Abschreibungen auf Beteiligungen.

      Auch wenn die aus dem HDW-Verkauf zufließenden Mittel ein Vielfaches der derzeitigen Börsenbewertung entsprechen, sollten Anleger die Finger von der Aktie lassen. Eggert Kuls hält seine Verkaufsempfehlung aufrecht. Denn eine fundamentale Bewertung ist ihm auf Grund der mageren Informationspolitik nicht möglich. Die Konzernspitze von Babcock lässt Anleger und Analysten im Ungewissen, woher die anscheinend großen Probleme des Konzerns herrühren. Zumindest sei inzwischen klar, dass der Verkauf der ersten HDW-Tranche für Babcock wohl überlebensnotwendig gewesen sei.

      Fazit: Solange unklar ist, wo die Probleme liegen und wie hoch die Verluste in diesem Jahr ausfallen, bleibt das Chance-Risiko-Verhältnis für die Babcock-Aktie denkbar ungünstig.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 22.06.02
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 11:10:21
      Beitrag Nr. 207 ()
      Babcock Borsig hat durchaus eine Chance


      Nicht zum ersten Mal steht Babcock Borsig vor dem Abgrund. Drei Tage bleiben den Gläubigerbanken, um sich zu einem neuen Kredit durchzuringen.
      Wenn der Anlagenbauer in der nächsten Woche die Löhne schuldig bleiben würde, wäre der Insolvenzantrag wohl nicht mehr aufzuhalten.

      Es sieht nicht gut aus für das 111 Jahre alte Unternehmen mit Sitz in Oberhausen. Denn Basel II zwingt die Banken zur Zurückhaltung bei unsicheren Kantonisten. Babcock Borsig besitzt zwar noch ein Viertel der Aktien der Kieler Werft HDW. Für das gerade verkaufte, gleich große Paket hat der Anlagenbauer 350 Millionen Euro erhalten. Nur: Die restlichen Aktien helfen wenig. Da bereits verpfändet, sind sie als Sicherheit für neue Kredite untauglich.
      Auch kann der Vorstand sie nicht verkaufen. Das untersagt ihm eine einstweilige Verfügung.

      Aber die Lage ist nicht völlig hoffnungslos. Das von Unternehmensberatungen erarbeitete Restrukturierungskonzept beurteilt den Konzern nach scharfen Kostenschnitten und einer Eigenkapitalsanierung als lebensfähig. Die Kernbanken müssen abwägen, was sie der Zusammenbruch ihres Schuldners kosten würde.

      Das neue Insolvenzrecht bietet Babcock Borsig eine Überlebenschance. In der Insolvenz würde automatisch manche Last, darunter eben zumindest ein Teil der Bankschulden, abgeworfen und Zeit gewonnen bis zum nächsten Geschäftsjahr. Dann nämlich steht die Abrechnung einiger Großaufträge an, die dem Unternehmen eigentlich wieder mehr Luft verschaffen müßten.

      Quelle: FAZ, 22.06.02
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 14:57:40
      Beitrag Nr. 208 ()
      Ferrari will mit Michael Schumacher verdienen

      Ferrari will mit dem berühmten Namen Michael Schuhmacher verdienen / Bis zu 35 Prozent der Anteile an der Börse


      Ferrari SpA, Modena/Maranello. Auch in Italien sind derzeit die Fanmützen von Michael Schumacher beliebter als die von seinem Rennstall Ferrari. Dies ist zumindest in Mailands bekannter Einkaufsgalerie am Dom von den Verkäufern eines Spezialgeschäfts für Fanartikel zu hören.

      Schumachers Mützen hätten eben bisher für die Sammler mehr Abwechslung geboten, soweit man davon reden kann: Die Mützen sind immer rot, nur die Schriftzüge der Sponsoren wechseln jährlich, etwa von Silber auf Weiß. Obwohl Schumacher als Person in Italien nicht immer besonders beliebt war, mußten in der Mailänder Galerie Wartelisten angelegt werden, sobald der Weltmeister im Fernsehen mit einer neuen Mütze auftrat. Gewurmt hat manche Ferrari-Manager auch jahrelang, daß Schumacher zwar vertraglich verpflichtet war, von seinen Lizenzeinnahmen etwas an Ferrari abzugeben, sobald er den Namen seines Arbeitgebers verwendete, aber dennoch diese Regel immer wieder umgehen konnte.

      Doch spätestens seit Ferrari vor einigen Wochen zum Formel-1-Rennen in Imola sein erstes Geschäft für Fanartikel eröffnet hat, scheint dieses kleine Problem behoben: In dieser Saison ist auf den Schumacher-Käppis auch ein Ferrari-Emblem aufgenäht. Schumacher und Ferrari verrechnen sich gegenseitig Lizenzgebühren. Gleichzeitig ist die größere Beliebtheit von Schumachers Kopfbedeckung auch offiziell registriert: Die Ferrari-Mütze kostet im hauseigenen Geschäft gleich gegenüber dem Werkseingang 20 Euro. Für die offenbar immer noch beliebtere von Schumacher wird mit 35 Euro fast das Doppelte verlangt.

      Zwar dreht sich bei Ferrari längst nicht alles um die Fanmützen. Doch andererseits hat das Meer an roter Farbe während der Formel-1-Rennen schon vor der Schumacher-Ära dem Ferrari-Chef Luca di Montezemolo eine einfache Folgerung nahegelegt: "Wir haben Fans wie ein Fußballklub", sagt er und verweist auf ein wandgroßes Foto neben seiner Bürotüre, das Tausende von rotbekleideten Ferrari-Anhängern mit Flaggen am Rande der Rennstrecke im australischen Melbourne zeigt.

      Daß es besser sei, die Ferrari-Fans nicht aus irgendwelchen obskuren Quellen in Neapel und anderswo versorgen zu lassen, sondern lieber gleich selbst Qualitätsprodukte anzubieten und daran zu verdienen, hat das Verkaufstalent Montezemolo schon vor mehr als acht Jahren propagiert.

      Jahrelang war es auch seine Gewohnheit, die neuesten Artikel mit Ferrari-Emblem auf dem Schreibtisch zu haben und sie den Besuchern zu präsentieren, als müßten sie vom Chef persönlich an den Mann gebracht werden. Montezemolo konnte auch schnell die ersten Millionen an Lizenzgebühren einnehmen.

      Dennoch mußte er offenbar erfahren, daß es für Ferrari in den vergangenen Jahren einfacher war, die Rennwagen zu perfektionieren als die optimale Vermarktung des bekannten Namens außerhalb des Stammgeschäfts mit den Sportwagen. Das erste Projekt einer Vermarktungsfirma namens "Ferrari Idea", mit Sitz im schweizerischen Lugano, wurde aufgegeben.

      Dafür kommt nun der zweite Anlauf rechtzeitig zum Börsengang von Ferrari, bei dem bis zu 35 Prozent der Aktien angeboten werden sollen. Montezemolo hat dazu bereits im Mai vor Analysten vom großen Potential für die Vermarktung des Namens Ferrari außerhalb der Autobranche gesprochen. Schließlich hat Ferrari in den vergangenen Jahren eher bescheidene Gewinne ausgewiesen, bevor für 2001 ein Nettogewinn von 49 Millionen Euro verbucht wurde.

      Die Rendite, die beim angestrebten Börsenwert angepeilt werden muß, soll gerade das Zusatzgeschäft mit dem Namen garantieren. Der dafür Verantwortliche Alberto Crippa, vor zwei Jahren von Walt Disney zu Ferrari gekommen, sieht darin aber mehr Chancen als Verpflichtung. "Mit diesem Namen könnte ich jeden Tag eine Lizenzvereinbarung unterzeichnen", sagt er, doch beschränke man sich auf nur 25, möglichst Marktführer für ihre Produkte.

      Im neuen Geschäft, Stammhaus für weitere Pläne in London, Tokio und New York, finden sich zwei Extreme unter einem Dach: Auf der einen Seite werden handgenähte Ledertaschen und Uhren für die Ferrari-Besitzer für Tausende von Euros geboten, aber auch Modelle und Rennwagenteile, die Skulptur und "Andenken" zugleich sein sollen, vom Frontflügel des Rennwagens von 1994 für 1800 Euro über Schumachers Helm von 2001 für 4620 Euro bis zu maßstabsgetreue Motornachbauten für 6600 Euro.

      Auf der anderen Seite gibt es Spielzeugautos, Kinderoveralls, die Windjacken des Ferrari-Teams, die Flagge für 24 Euro und das dünne, von Sammlern gesuchte Ferrari-Pressehandbuch zu jedem Rennen für immer noch 13,70 Euro. Um sich von gewöhnlichen Geschäften abzusetzen, bietet man Videospiele und Videoclips und begrüßt jeden eintretenden Besucher mit dem Geräusch zweier vorbeifahrender Formel-1-Wagen.

      Das Nebeneinander von teuer und billig sei weniger ein Problem als anfangs gedacht, sagt Alberto Crippa. Für seinen Chef Montezemolo gilt ohnehin, daß viele Sportwagenkäufer auch gleichzeitig Fans sind. Schwieriger ist es schon, die Verbreitung von Fälschungen und nicht autorisierten Geschäften einzudämmen. Daß manche italienische Geschäftsbesitzer offizielle Ferrari-Artikel weiterverkaufen und so kunstvoll um ganze Schaufenster dekorieren, als seien sie selbst offizielle Ferrari-Stützpunkte, können sie nicht verhindern.

      Das große Interesse schafft allerdings auch Genugtuung. Während Ferrari-Chef Montezemolo immer wieder betont, daß der Sportwagenabsatz nicht direkt von den Rennerfolgen abhängt, sieht er nun - weniger bei der teuren Markenware, mehr bei den Fanartikeln - einen etwas deutlicheren Zusammenhang mit der Formel 1. Alberto Crippa zeigt sich dagegen nicht bange: "Gewinnen schadet nicht. Aber die Erfolge allein sind ohnehin nur kurzlebig."

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 22.06.02
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 17:45:31
      Beitrag Nr. 209 ()
      News 22.06.2002 - 00:23
      FBI warnt vor Anschlägen mit Tanklastern
      Washington, 22. Jun (Reuters) - Die US-Bundespolizei FBI hat vor Anschlägen gewarnt, die Extremisten mit Tanklastwagen in den USA oder auf amerikanische Einrichtungen im Ausland verüben könnten.

      FBI-Vertreter teilten am Freitag in Washington mit, die Warnung beruhe auf Informationen, die bei der Bundespolizei eingegangen, jedoch noch nicht bestätigt worden seien. Die genauen Angriffsziele möglicher Anschläge seien nicht bekannt. Als potenzielle Ziele kämen allerdings Tanklager, jüdische Schulen oder Synagogen in Frage. Derzeit werde ein Leitfaden für die Polizeidienststellen zusammengestellt. Zugleich wurden vom FBI Informationen als ernst eingestuft, wonach möglicherweise am amerikanischen Unabhängigkeitstag ein Anschlag in Las Vegas geplant sei.

      Aus US-Regierungskreisen verlautete, die Informationen über eventuelle Anschläge mit Tanklastern kämen vermutlich von El-Kaida-Kämpfern, die auf dem US-Marinestützpunkt Guantanamo auf Kuba inhaftiert seien.

      US-Präsident George W. Bush sagte in Orlando im US-Bundesstaat Florida: "Jedes Mal, wenn wir eine Drohung erhalten, die wir als ernst einstufen, machen wir sie bekannt, und die Menschen müssen entsprechend reagieren." In Regierungskreisen wurden dazu geraten, wachsam zu sein, aber nicht zwangsläufig Synagogen und Schulen zu meiden.

      Die Sicherheitsbehörden in den USA haben nach den Anschlägen vom 11. September, für die sie den Moslem-Extremisten Osama bin Laden und dessen Organisation El Kaida verantwortlich machen, bereits mehrfach die Öffentlichkeit vor erhöhten Gefahren durch Extremisten gewarnt. Unter anderem waren Anschläge auf die Golden Gate Bridge in San Francisco und die Freiheitsstatue in New York befürchtet worden.

      FBI-Agent Daron Borst sagte, ein im Libanon geborener Geschäftsmann habe in Las Vegas zufällig ein auf Arabisch geführtes Mobilfunk-Gespräch mitgehört, in dem über einen "Schlag am Tag der Freiheit" in Las Vegas gesprochen worden sei. Die Formulierung lasse darauf schließen, dass ein Anschlag am amerikanische Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, geplant sei.

      Am Telefon hätten sich die Gesprächspartner dezidiert über Las Vegas als Angriffsziel unterhalten: "Wir sind hier in der Stadt des Glücksspiels und der Prostitution, der Stadt der Ungläubigen. Wir werden gegen sie zuschlagen, am Tag der Freiheit", hieß es den Angaben zufolge in dem abgehörten Telefonat. Der Geschäftsmann hatte nach eigenen Angaben das Gespräch am vergangenen Samstag zufällig mitgehört, als er von seinem Autotelefon aus seine Frau in einer Telefonzelle anrufen wollte und plötzlich das im Mobilfunknetz geführte Telefonat empfangen konnte. Nach Angaben des Geschäftsmannes war offenbar am einen Ende der Leitung eine Gruppe, während der Gesprächspartner allein war. Die Männer hätten sich in einem arabischen Dialekt unterhalten, wie er in den Golfstaaten gesprochen werde.

      jas
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 07:57:12
      Beitrag Nr. 210 ()
      Tagesvorschau vom 24. Juni
      08:00 DE/RAG AG, PK zur Veröffentlichung der Angebotsunterlagen zur


      Degussa-Übernahme, Essen


      09:00 IT/Handelsbilanz ohne EU-Länder Mai, mit EU-Ländern April


      10:30 DE/Bundeswirtschaftsministerium, PK zur Mittelstandsförderung mit


      Bundeswirtschaftsminister Müller, Berlin


      10:30 GB/Finanzierungssaldo der öffentlichen Hand Mai


      11:00 DE/Shell & DEA Oil GmbH, PK zur Zusammenführung von Shell und DEA


      zur Shell & DEA Oil GmbH, Hamburg

      ***11:30 DE/Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE), PK zum


      Einzelhandelsumsatz fünf Monate und zu den Prognosen für 2002,


      Berlin

      ***15:30 EU/EZB, Ausschreibung 2-Wochen-Refi-Zinstender


      19:30 US/Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel


      Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:

      *** - DE/Verbraucherpreise Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg,


      Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen Juni (voraussichtlich)

      *** - DE/Verpraucherpreise Juni (vorläufig)

      *** - BE/Geschäftsklimaindex Juni

      *** - LU/Arcelor SA, Ergebnis 1. Quartal, Luxemburg


      Die *** kennzeichnen Termine mit herausragender Bedeutung.


      Uhrzeiten in MESZ.

      Keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.

      vwd/24.6.2002/gl/cv

      24. Juni 2002, 07:06
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 07:57:46
      Beitrag Nr. 211 ()
      Endgültige DAX-Gewichtung nach Umstellung auf Streubesitz
      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Börse AG, Frankfurt, stellt zum Verkettungstermin am Montag, den 24. Juni 2002 die Berechnung aller Aktienindizes auf Streubesitz um. Am Samstag gab die Börse die endgültigen neuen Gewichtungen im DAX bekannt:


      Unternehmen Gewicht nach Gewicht vor


      Verkettung Verkettung


      ADIDAS-SALOMON 0,93% 0,61%

      ALLIANZ 7,82% 8,96%

      BASF 5,73% 4,43%

      BAYER 5,17% 3,95%

      BMW 2,62% 4,60%

      COMMERZBANK 1,51% 1,50%

      DEUTSCHE BANK 10,24% 7,18%

      DAIMLERCHRYSLER 8,59% 8,16%

      DEGUSSA 0,62% 1,23%

      DEUTSCHE POST 1,05% 1,25%

      DT.TELEKOM 5,09% 7,26%

      E.ON 8,64% 6,58%

      EPCOS 0,41% 0,39%

      FRESEN.MED.CARE 0,39% 0,72%

      HENKEL 0,97% 1,67%

      HYPOVEREINSBANK 2,48% 2,82%

      INFINEON 1,46% 1,88%

      LUFTHANSA 1,14% 0,87%

      LINDE 0,94% 0,99%

      MAN 0,34% 0,55%

      METRO 0,99% 1,79%

      MLP 0,43% 0,46%

      MÜNCHENER RUECK 5,78% 6,36%

      PREUSSAG 0,71% 0,82%

      RWE 3,33% 3,65%

      SAP 4,50% 5,38%

      SCHERING 2,60% 1,99%

      SIEMENS 11,70% 8,84%

      THYSSENKRUPP 1,39% 1,37%

      VOLKSWAGEN 2,46% 3,77%



      vwd/12/23.6.2002/nas

      23. Juni 2002, 11:18
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 08:22:54
      Beitrag Nr. 212 ()
      Das Kapital fießt aus dem Dollar in den Euro-Raum

      Europäische Aktien profitieren wegen niedrigerer Risiken / Doch es herrschen Zweifel an ihrer Substanz

      Am Freitag sah es an den westeuropäischen Börsen nach turbulentem Handel so aus, als könnte die neue Woche sehr viel erfreulicher beginnen. Eine Reihe bedeutender Aktien vor allem aus dem defensiven Bereich hatte sich nämlich zum Schluß hin spürbar und zudem dynamisch von den Tagestiefs gelöst.

      Doch als die Märkte hier allesamt geschlossen waren, gingen die Baissiers an der Wall Street erst richtig zur Sache. Die weithin beachteten Indizes dort schlossen auf Tagestiefs oder wenigstens in deren Nähe. Zugleich waren dies Werte, die seit September vergangenen Jahres nicht mehr verzeichnet wurden.

      Der Freitag stand dies- und jenseits des Atlantiks zwar weitestgehend im Zeichen des großen Verfalltermins für Terminkontrakte und Optionen, doch erklären nicht wenige Analysten, alles, was geschehen sei, könne nicht mit diesem gewiß stechenden Argument erklärt werden.

      Technische Analysten wollen erst am Dienstag oder Mittwoch wieder umfassendere Aussagen zur Lage und zur möglichen weiteren Entwicklung abgeben. Dann erst, so erklären sie, hätten sich die vom Verfalltermin ausgelösten Verwerfungen bei bedeutenden Indikatoren verflüchtigt.

      Dennoch betrachten manche Techniker die Situation mit hochgradiger Skepsis. Sie schließen inzwischen mehr und mehr auch den Dollar in ihre Überlegungen ein. Sowohl die amerikanischen Aktienindizes als auch der Dollar besonders im Verhältnis zum Euro gäben Anlaß zu dem Verdacht, daß sich ihre Abwärtsbewegung beschleunigt, heißt es. Dies sei aus den prozentualen Bewegungen und der Tatsache, daß Erholungsphasen immer kürzer würden, zu schließen. Bei den Aktien komme hinzu, daß die Umsätze tendenziell zunähmen und daß die Umsätze bei fallenden Kursen immer mehr wüchsen als bei steigenden. Bei den Devisen beruhen Berichte über die Umsatztätigkeit fast nur auf Hörensagen, doch spreche die Dynamik der Kursbewegungen auch hier für steigende Umsätze.

      Die Techniker erklären hierzu, eine zunehmende Dynamik von Kursbewegungen könne trotz zweifelsfrei "überverkaufter" Situation an den Märkten eine Weile fortbestehen und sich sogar weiter zuspitzen, ohne daß zwangsläufig Erholungen einsetzen müßten.

      Die kombinierte Schwäche der amerikanischen Aktienindizes und des Dollar ist für viele Anlagestrategen der Beweis dafür, daß sich die Kapitalflüsse an beiden Märkten drastisch verändern und sich zudem noch wechselseitig zu deren Lasten dynamisieren. Nutznießer sind Anleihen im allgemeinen, wobei es Anzeichen dafür gibt, daß Anleger nun zunehmend auch amerikanische Titel meiden. Das Kapital fließt vorwiegend in den Euro, der es, vom Volumen her gesehen, weit besser aufnehmen kann als der Schweizer Franken und das britische Pfund.

      Der zu Lasten amerikanischer Wertpapiere und des Dollar gehende Umschichtungsprozeß läßt nach Ansicht von Optimisten vermuten, daß europäische Aktien aus ihm Stützung beziehen. Sie erklären, die sich aus hochkapitalisierten europäischen Aktien zusammensetzenden Indizes wären ohne dieses Phänomen wahrscheinlich noch stärker unter die Räder geraten.

      Für die Zukunft versprechen sich die Optimisten eine anhaltende "relative Stärke" der europäischen Indizes gegenüber den amerikanischen. Mit den offenkundig veränderten internationalen Kapitalflüssen stimmen die Anleger aber wohl nur über die Risiken ab. Jedenfalls bezweifeln Skeptiker, daß unter Aspekten der absoluten Bewertung viel Substanz bei europäischen Aktien zu finden ist.

      Sie räumen zwar ein, daß bei einem Bewertungsvergleich Aktien in Europa besser abschneiden als in Amerika. Und sie erklären ferner, europäische Aktien seien im Vergleich zu Anleihen aus der Region ausgesprochen billig geworden. Doch sie glauben nicht, daß die künftigen Gewinne der Unternehmen Raum für sehr viel höhere Bewertungen lassen. So denken zum Beispiel Goldman Sachs und Merrill Lynch. Anderer Ansicht sind Morgan Stanley und Schroder Salomon Smith Barney, die mit Hinweis auf die Konjunkturerholung deutlich steigende Ergebnisse erwarten; die Gegenmeinung sieht zwar auch eine solide Konjunkturerholung, argwöhnt jedoch, daß trotzdem die Unternehmensergebnisse nicht nennenswert steigen werden.

      Ein besonderes Phänomen, das den europäischen Börsen, und hier offenbar vor allem der deutschen, zu schaffen macht, sind die aktuellen und die noch drohenden Aktienverkäufe seitens der Versicherungen. Sie waren in geschlosseneren Zirkeln schon lange ein herausragendes Thema, bevor es auch von den Medien entdeckt wurde und somit millionenfache Verbreitung gefunden hat.

      Kenner der Verhältnisse sprechen von dramatischen Vorgängen, die im Einzelfall die Frage aufgeworfen hätten, ob die von manchen Versicherern erteilten Verkaufsorders auf eiskalter mathematischer Kalkulation oder auf Panik beruhten.

      Auf Panik lasse jedenfalls der Umstand schließen, daß dem einen oder anderen Versicherer bei einer Zuspitzung der Baisse der Staatskommissar und damit die staatliche Zwangsverwaltung drohen könnten. Dies wäre ein schwerer Schlag für die gerade erst zaghaft aufgekeimte Aktienkultur in Deutschland, die sich ohne eine angemessene Beteiligung der Versicherer kaum zu angemessener Blüte entfalten kann.

      Der Schweizer Aktienmarkt hat sich während der jüngsten Abschwungphase als einer der schwächsten unter den bedeutenderen europäischen Märkten gezeigt. Damit ist es ihm nicht gelungen, seine traditionell defensiven Eigenschaften positiv unter Beweis zu stellen. Nicht wenige Strategen machen dafür die Stärke des Franken verantwortlich, der die Nationalbank geradezu händeringend entgegenzuwirken versucht.

      Die Schweizer Währung wird offenkundig von ihrem Status als sicherer Hort in monetär und politisch angespannten Zeiten auf ein Niveau getrieben, das der Wirtschaft des Landes schadet, indem es seine Wettbewerbsposition auf dem Weltmarkt untergräbt.

      Die Exportabhängigkeit der Schweiz ist sehr hoch, zumal hier der ins Land führende Tourismus eine nicht geringe Rolle spielt. Der Swiss Market Index (SMI) schloß am Freitag bei 5791,60 Punkten. Das Jahrestief war tags zuvor bei 5777,90 Zählern verzeichnet worden, das Jahreshoch am 3. April bei 6694,10 Punkten. Das zyklische Tief vom September 2001 lag bei 5110,20 Zählern. Das Rekordhoch war 1998 bei 8412 Punkten verzeichnet worden. Es wurde im Spätsommer 2000 erfolglos getestet. Goldman Sachs und Schroder Salomon Smith Barney sehen den SMI in zwölf Monaten bei 7000 Zählern. Unter den Schweizer Aktien führt Morgan Stanley auf seiner europäischen Empfehlungsliste: Credit Suisse Group, UBS, Syngenta, Kuoni und Scheizer Rück. Merrill Lynch hält unter den Schweizer Aktien Adecco, Holcim, Kudelski, Serono, SEZ und Straumann langfristig für interessant.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 24.06.02
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      schrieb am 24.06.02 08:34:07
      Beitrag Nr. 213 ()
      Dax vor schwieriger Woche


      Dax vor turbulentem Halbjahres-Endspurt

      In der letzten Woche des Halbjahres könnten so genannte „Window Dressing“-Operationen von Fondsmanagern dem Aktienmarkt zu schaffen machen. Um ihre Halbjahresausweise wenigstens optisch aufzupolieren, könnten sie noch unterdurchschnittlich performende Aktien aus ihren Portfolios werfen, was trendverstärkend wirkt. Solche Effekte sind allerdings nicht vorherzusagen, zumal sie von einer technischen Reaktion nach den starken Verlusten der vergangenen Handelstage überlagert werden könnten. Da aber auch an der Wall Street aber nichts auf eine Kurswende hindeutet, scheint Optimismus fehl am Platz.



      Bund-Future stark vom Aktienmarkt bestimmt

      Der Bund-Future dürfte auch in dieser Woche wieder stark von der Entwicklung am Aktienmarkt beeinflusst werden. Marktteilnehmer sind skeptisch, ob sich das erreichte Niveau ohne eine schwache Performance auf der Aktienseite halten lässt. Am Freitag hatte der September-Kontrakt 26 Ticks auf 107,38 Prozent zugelegt. Ein Widerstand für den Bund-Future wird bei 107,43/107,70 gesehen, Unterstützung im Bereich von 107,19 bis 107,21 Prozent, wo sich ein Gap befindet, und dann bei 107,00 Prozent.



      Euro kaum verändert - Dollar zum Yen nach Intervention leicht erholt

      Eine Intervention der japanischen Notenbank zugunsten des Dollar gegenüber dem Yen hat am Montag im asiatischen Devisenhandel für kurzfristige stärkere Kursbewegungen gesorgt. Von seinem Tagestief bei rund 121 Yen erholte sich der Dollar vorübergehend auf rund 122,70 Yen, und kostet gegen 6.40 Uhr MESZ etwa 121,86 Yen. In New York ging der Dollar am Freitag im späten Handel mit 121,25 Yen um. Japans Finanzminister Shiokawa bestätigte die Intervention mit den Worten, es seien „angemessene Maßnahmen“ am Devisenmarkt ergriffen worden, und deutete mögliche weitere Interventionen an, um den Yen-Kurs zu drücken.

      Wenig verändert zeigt sich unterdessen der Euro. Er kostet in Asien 0,9705 Dollar, verglichen mit 0,9710 Dollar am Freitag in New York. Der Druck auf den US-Dollar wird nach Ansicht von Devisenanalysten auch in der neuen Woche anhalten. Die Angst vor Terroranschlägen sowie die unsichere Lage im Nahen Osten sollten das Sentiment für den Dollar weiter belasten, erläutert Carsten Fritsch von der Commerzbank. Die erwartete Range für den Euro beziffert er auf 0,9490 Dollar bis 0,9720 Dollar.



      Börse Tokio tendiert fester

      Gestützt auf Kursgewinne bei Standardwerten wie Sony und Hitachi hat der japanische Aktienmarkt am Montag nach anfänglichen Verlusten fester tendiert. Obgleich sich Marktteilnehmer weiter besorgt zu den US-Konjunkturaussichten äußerten, hofften Anleger Händlern zufolge auf eine baldige Erholung der Wall Street und suchten in Tokio nach günstigen Kaufgelegenheiten. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg bis 7.15 Uhr MESZ um 1,17 Prozent auf 10.475 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index notierte gegen 6.45 Uhr MESZ mit plus 0,77 Prozent bei 1.010 Punkten. „Bis auf weiteres dürfte der Nikkei um sein derzeitiges Niveau pendeln oder irgendwo über 10.000 Zählern. Wir sollten nicht zu pessimistisch sein", sagte Masatoshi Sato, Aktien-Manager bei Mizuho Investors Securities. Die Nervosität der Anleger über die exportschädigende Stärke des Yen begrenzte hingegen Händlern zufolge weitere Kursgewinne im Aktienmarkt. Nach einer Intervention der japanischen Notenbank am Devisenmarkt stieg der Dollar zeitweise auf 122,80 Yen, gab im weiteren Handelsverlauf jedoch wieder nach.



      Aktien Hongkong am Mittag nach Anfangsverlusten gut behauptet

      Erholt von moderaten Verlusten im frühen Handel zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit) gut behauptet. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 0,2 Prozent höher bei 10.608 Punkten, wobei Händler von einem dünnen Umsatz berichten. Kursgünstige Anschaffung hielten den Index knapp im Plus, heißt es; die Blue Chips in Hongkong würden auf ihren ermäßigten Niveaus derzeit als billig eingestuft. China Unicom profitieren von niedrigeren CDMA-Netzgebühren und gewinnen 2,4 Prozent.


      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Wie meist blieb der nachbörsliche Handel am Freitag ruhig. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann 0,05 Prozent auf 1.036,14 Punkte. Die Aktien von GlobeSpain Virata erholten sich deutlich von ihren Abschlägen aus der regulären Sitzung. Das Unternehmen hatte am späten Donnerstagabend eine Gewinnwarnung wegen des anhaltenden Überangebots am Halbleitermarkt für das zweite Quartal ausgesprochen. Der Kurs stieg nachbörslich um 30 Prozent auf 4,49 Dollar. Den umgekehrten Verlauf gab es bei Sonic Innovations, die nach Kursgewinnen im regulären Handel nachbörslich um 8,3 Prozent auf 6,19 Dollar fielen. Die Analysten von First Albany hatten die Titel in einer Ersteinstufung mit „Strong Buy“ bewertet. Die Aktien des europäischen Luxusgüterherstellers LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton zogen um 3,6 Prozent auf 9,60 Dollar an. Analysten lobten die Kostenkontrolle der Tochter Gucci.



      Bilanzierungs- und Gewinnsorgen drücken US-Börsen

      Sorgen um die Bilanzpraktiken von US-Unternehmen und die Entwicklung der Firmengewinne haben den US-Börsen zum Handelsschluss am Freitag ein kräftiges Minus beschert. Belastet hätten vor allem Kursverluste bei den Aktien des Pharmaunternehmens Merck und des Computerkonzerns IBM, sagten Händler. Der S&P-Index fiel unter die psychologische Marke von 1.000 Punkten.

      Der Dow-Jones-Index fiel bis zum Handelsschluss um 1,89 Prozent auf rund 9.253,79 Zähler, der Nasdaq-Index verlor 1,63 Prozent auf 1.440,94 Punkte. Der breiter gefasste S&P-Index rutschte 1,71 Prozent auf 989,13 Punkte ab.

      „Die Erwartung setzt sich langsam durch, dass die Wachstumsrate des ersten Quartals im zweiten Vierteljahr nicht mehr ereicht werden könnten, und es gibt eine Vertrauenskrise", sagte Alan Kral von Trevor Stewart Burton & Jacobsen. „Packen wir dieses Dinge zusammen mit dem politischen Risiko und der Dollarschwäche: die Liste von Dingen, die den Markt belasten, ist endlos.“

      Die Aktien des US-Pharmakonzerns und Dow-Wertes Merck büßten rund 4,25 Prozent auf 49,98 Dollar ein. Das „Wall Street Journal“ hatte berichtet, die Merck-Tochter Merck-Medco habe ihre Umsatzzahlen künstlich aufgebläht. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.

      Die Titel des Computerkonzerns IBM gaben um rund vier Prozent auf 68,75 Dollar nach und drückten damit ebenfalls die Standardwerte. Die SoundView Technology Group hatte zuvor ihre Gewinnschätzung für IBM für das zweite Quartal sowie für die Geschäftsjahre 2002 und 2003 gesenkt. Die US-Investmentbank Lehman Brothers hatte ebenfalls am Freitag ihre Gewinnprognosen für den Konzern für das laufende und das kommende Geschäftsjahr reduziert. Die Auswirkungen der niedrigeren Ausgaben für Hochtechnologie würden nur teilweise durch den Verkaufsgewinn der IBM-Festplattensparte aufgewogen, hieß es von Lehman zur Begründung.

      Die Titel der Amdocs brachen um rund 41 Prozent auf 8,60 Dollar ein. Das in den Bereichen Telekommunikations-Software und -Dienstleistungen tätige Unternehmen hatte zuvor seine Gewinnerwartungen gesenkt.


      US-Anleihen schließen etwas fester

      Auf Grund der schwachen Entwicklung des Aktienmarktes präsentierten sich die US-Anleihen am Freitag im späten New Yorker Handel mit Aufschlägen. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 6/32 auf 100-28/32. Die Rendite fiel von 4,793 auf 4,758 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond verbesserte sich um 15/32 auf 99-23/32, die Rendite lag bei 5,391 Prozent, nach 5,442 Prozent am Donnerstag. Zu Beginn der Sitzung habe es noch vereinzelte Gewinnmitnahmen gegeben, erklärte ein Händler. „Wir sind zum Wochenausklang nur dem Aktienmarkt gefolgt“, so David Winter von Zion First National Bank.

      Die anhaltende Schwäche des US-Dollar habe ebenfalls Auswirkungen auf den Anleihemarkt gehabt. „Die Spekulationen gehen dahin, dass ein schwacher Dollar sich in höheren Zinssätzen niederschlägt. Zumindest heute traf dies aber noch nicht zu“, erklärte Sam Paddison von Evergreen Investmensts. Die Anleihen haben auf Grund der weiter unsicheren Lage im Nahen Osten bereits ein recht hohes Niveau erreicht, fügte ein Teilnehmer hinzu.

      Quelle: FAZ, 24.06.02
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      schrieb am 24.06.02 18:44:04
      Beitrag Nr. 214 ()
      Konjunkturdaten-D 25.06.2002 Produzentenpreisindex (Mai)
      Konjunkturdaten-USA 25.06.2002 Bruttoinlandsprodukt Q4
      Konjunkturdaten-D 25.06.2002 IFO-Geschäftsklimaindex
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 21:16:51
      Beitrag Nr. 215 ()
      News 24.06.2002 - 20:45
      SHARPER-MEINUNG zu Allianz <ALVG.DE>
      Für den Inhalt ist allein die Meteor GmbH & Co KG / www.sharper.de verantwortlich


      Allianz bekommt einen auf die Mütze

      -Von Christina Anastassiou-


      Frankfurt, 24.06.2002 (sharper.de) - Offenbar hat nicht der Anteilsverkauf der HypoVereinsbank die Allianz-Aktie belastet, sondern auch eine Leiche im Keller ihrer eigenen Banktochter. Laut "Spiegel Online" fürchten Börsianer angeblich, dass eine Forderung von rund 120 Millionen Euro auf die Dresdner Bank zukommen könnte. Sie soll zu den Spätfolgen der spektakulären Pleite von Reiner Pilz gehören. Hinzu kommen allgemeine Liquiditätsprobleme der Anbieter, weil diese mit ihren Aktienanlagen nicht mehr genug verdienen. Damit stehen Versicherungsaktien europaweit unter Druck.

      Die Entflechtung der so genannten Deutschland AG geht weiter: Wie geplant hat die HypoVereinsbank (HVB) ihren Anteil am Versicherer auf 4,6 Prozent von 6,2 Prozent Anfang April gesenkt. Nach HVB-Aussage soll ein Finanzinvestor die Allianz-Aktien außerbörslich übernommen haben.


      Zuvor war das Gerücht umgegangen, die Deutsche Bank wolle sich von ihrem Anteil trennen. Ein Sprecher der Frankfurter Großbank sagte der Nachrichtenagentur Reuters jedoch, sein Haus wolle sich in diesen Tagen nicht von dem 3,3-prozentigen Anteil an der Allianz trennen. Der Zeitpunkt für einen Verkauf wäre auch ungeschickt gewählt gewesen, denn Versicherer stehen derzeit europaweit unter Druck. Wesentlicher Grund dafür ist der schrittweise Verfall an den Aktienmärkten. Die Folge sind Liquiditätsprobleme der Versicherer, die mit ihren Finanzanlagen nicht mehr genug verdienen.


      Ein weiterer Grund für den knapp fünfprozentigen Einbruch der Allianz-Aktie könnte nach Informationen von "Spiegel Online" eine Affäre ihrer Tochter Dresdner Bank aus der Nachwendezeit sein. Angeblich fürchten die Börsianer, dass auf die Bank eine 120-Millionen-Euro-Forderung zukommen könnte - eine Spätfolge der Aufsehen erregenden Pleite des Mittelständlers Reiner Pilz. Dieser hatte nach der Wende eine CD-Fabrik in Thüringen aufgebaut und soll einen Teil der Kreditsumme mit Wissen der Dresdner Bank nicht für die CD-Fabrik verwendet haben. Eine mögliche Forderung in dieser Höhe kann die unter hohen Rückstellungen leidende Bank nicht gebrauchen. Genauso wenig wie ihre Konzernmutter.

      Die Allianz-Aktie steht unter Druck. Mehrere Faktoren belasten die Aktie. Dazu gehören der teilweise Verkauf des HVB-Paketes, Ängste um eine mögliche Forderung aus der Nachwendeaffäre und um weitere Argentinien-Rückstellungen bei der Dresdner Bank. Ein versicherungstypisches Problem sind die schwachen Kapitalmärkte - sie schmälern das Ergebnis aus der Aktienanlage.


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      schrieb am 24.06.02 21:21:02
      Beitrag Nr. 216 ()
      News 24.06.2002 - 18:13
      Deutsche Bank - Wollen Allianz-Aktien derzeit nicht verkaufen
      Frankfurt, 24. Jun (Reuters) - Die Deutsche Bank <DBKGn.DE> will entgegen aktueller Marktgerüchte sich in diesen Tagen nicht von Aktien der Münchener Allianz <ALVG.DE> trennen.

      "Wir verkaufen nicht in diesen Tagen und wenn, dann nur zu angemessenen Preisen", sagte ein Bank-Sprecher am Montagabend auf Reuters-Anfrage. Jüngst waren Spekulationen unter Marktteilnehmern aufgekommen, die Bank werde bald Anteile an dem Versicherer verkaufen. Zuvor hatte die HypoVereinsbank <HVMG.DE> mitgeteilt, ihren Anteil an der Allianz inzwischen auf 4,6 Prozent von zuvor 6,2 Prozent reduziert zu haben.

      Die Aktie der Allianz notierte am Montagabend etwa fünf Prozent im Minus bei rund 180,60 Euro.

      wes/zap
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 07:25:03
      Beitrag Nr. 217 ()
      Schwacher Tag an europäischen Börsen

      Hofften die Marktteilnehmer nach dem Kursverlusten der Vorwoche, dass nun zumindest die Zeit für eine Gegenbewegung gekommen sein könnte, erlebten sie am Montag die nächste Enttäuschung. Nach einem freundlichen Start tauchten die deutschen Aktien am Mittag nach unten. Der Dax gab bis zum Handelsende 2,49 Prozent auf 4.127 Punkte ab und liegt damit auf dem niedrigsten Niveau seit September vergangenen Jahres.

      Marktteilnehmer blieben nervös, auch die US-Börsen machten zunächst wenig Mut. Dort lagen die wichtigsten Indizes im frühen Handel bei starken Schwankungen im Minus, konnten sich aber danach drehen und schlossen sogar im Plus. Der Dow Jones konnte 0,3 Prozent auf 9.282 Zähler zulegen, der Nasdaq Composite sogar 1,34 Prozent auf 1.460 Zähler. Leerverkäufer sollen ihre Positionen wieder eindecken und damit die Kurse nach oben treiben. Seit Jahresanfang hat der S&P 500 knapp 14 Prozent verloren. Bliebe es dabei, wäre das der größte Halbjahresverlust seit 1970.

      Die Talfahrt zeigte bisher Parallelen zur Dotcom-Manie im Jahr 2000, beobachtete Tobias Levkovich, Aktienstratege bei Salomon Smith Barney. „Es ist das Spiegelbild zum Höhenflug vor zwei Jahren, als die Kursentwicklung keine rationale Grundlage hatte."



      Zieht der Aktienmarkt die Konjunktur nach unten?

      Die Stimmung an den Aktienmärkten ist derzeit so negativ, dass Experten von einer asymmetrischen Wahrnehmung sprechen, die von der Angst dominiert wird. So sorgen Konjunkturzweifel, die angespannte Lage in den Schwellenländern sowie die angeprangerte Bilanzkosmetik bei den Unternehmen für Abgaben am Aktienmarkt. „Die Vorstellung, dass die Konjunktur den Aktienmarkt treibt, ist ein Modell, dass momentan einfach nicht greift“, meint Martin Gilles, Aktienstratege der WestLB. Der Aktienmarkt könnte möglicherweise nun doch die Konjunktur mit nach unten ziehen, wie etwa bei der großen Depression Anfang der dreißiger Jahre.

      Andere Marktteilnehmer befürchten den freien Fall auf die 4.000 Punkte oder gar darunter. Die Tiefs vom September rücken bedenklich nahe. Die Aktienstrategen der Raiffeisen-Zentralbank sprechen für die amerikanischen Aktienmärkte angesichts der fundamentalen Verschlechterung sowie der angeschlagenen technischen Verfassung eine Verkaufsempfehlung aus. Beim Dax befürchten sie, dass der Höhenflug des Euro nun zu einer negativen Interpretation für die deutschen Aktien führen könnte. Immerhin sind viele deutsche Werte vom Export abhängig.



      Finanztitel unter Druck

      Wie nervös die Marktteilnehmer sind, zeigt sich zum Wochenbeginn auch daran, dass es kaum „harte Nachrichten“ gibt, die die Kurse nach unten treiben. Im Ausverkauf gibt es die Allianz-Aktien. Gerüchte kursieren, dass die Deutsche Bank mit ihrem Allianz-Aktienpaket ähnlich verfahren könnte, wie mit den Anteilen der Münchener Rück, die sie in der Vorwoche verkauft hat. Die Deutsche Bank hatte derartige Pläne dementiert, am Abend bestätigte dagegen die HypoVereinsbank den Verkauf eines Paketes im Gegenwert von 750 Millionen Euro. Die Allianzaktie ging mit einem Verlust von 4,26 Prozent bei 18 Euro nahe an einem Fünfjahres-Tief aus dem Markt. Münchener Rück verbilligten sich um 4,98 Prozent auf 210,94 Euro.

      Aber auch die Banken standen unter Druck. Größter Kursverlierer im Dax waren die Commerzbank-Aktien, die 5,63 Prozent auf 15,08 Euro nachgaben. Händler verwiesen auf die nicht abreißenden Meldungen von Insolvenzen sowie die unmittelbaren Auswirkungen der schwachen Kapitalmärkte. Auch ein möglicher Dominoeffekt bei den Schwellenländern lasse Investoren die Banken meiden. So verbilligen sich neben der Commerzbank die Deutsche Bank um 2,71 Prozent auf 68,15 Euro und die HypoVereinsbank um 0,42 Prozent auf 31,18 Euro.

      Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass die T-Aktie im Tagesverlauf ein neues Rekordtief markierte mit einem Minus von „nur“ noch 3,87 Prozent auf 8,70 Euro aus dem Handel ging. Die Deutsche Telekom leidet mit dem französischen Bruder France Telecom, dessen Bonitätsbeurteilung am Montag von Moody`s zurück gestuft wurde. Angesichts der hohe Verschuldung der Franzosen, liegt das Rating nicht mehr weit vom Nicht-Investment-Grade entfernt. Jetzt fürchten Marktteilnehmer, dass auch die Telekom weitere Rückstufungen hinnehmen muss. Immerhin sitzt auch Ron Sommer auf einen riesigen Schuldenberg.



      Quelle: FAZ, 25.06.02
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 07:32:59
      Beitrag Nr. 218 ()
      Ungleichgewichte verunsichern die Finanzmärkte


      An den Finanzmärkten herrscht eine unheimliche Nervosität. Hatten ein Europa am Montag zunächst alle auf eine Bodenbildung gehofft, so dürften sie vom Handelverlauf bitter enttäuscht worden sein. Statt auch nur das leiseste Anzeichen einer Trendwende setzten die Märkte den Marsch nach Süden beinahe ungebremst fort.

      Technologiewerte, die Deutsche Telekom, aber auch die Versicherer und Banken hatten zum Teil dramatische Kursverluste zu verbuchen. Richtig an den Kragen ging es den Versicherern - und zwar europaweit.



      Versicherer stehen von verschiedenen Seiten unter Druck

      Dabei dürften mehrere Effekte eine Rolle spielen. Zum einen besteht die Gefahr, dass ihre Kapitalbasis bei weiter fallenden Märkten nicht mehr ausreichen könnte, die möglichen Verpflichtungen im Falle größerer Schadensfälle zu erfüllen. Nicht umsonst musste die Credit Suisse Group bei ihrer Tochter Winterthur Kapital einschießen.

      Viele dieser Unternehmen hatten in den Jahren des Börsenbooms ihre Aktienlastigkeit erhöht - und das könnte sich jetzt rächen. Auch das „Window-Dressing“ mag eine Rolle spielen, könnten Fondsmanager versucht sein, zum Quartalsende die Aktienpositionen abzubauen, auf denen sie noch Gewinne haben.

      Mit Blick auf Deutschland deutet Vieles auf eine „erzwungene“ fortschreitende Entflechtung der Deutschland AG hin.

      So hat die Deutsche Bank in der vergangenen Woche ihren 4,3-Prozent-Anteil an der Münchener Rück für 1,6 Milliarden Euro verkauft, um ihre Erträge zu steigern und um eigene Aktien zurück zu kaufen. Denn die haben im Laufe des Jahres selbst 15 Prozent verloren. Am Montag zog dann die HypoVereinsbank nach und reduzierte ihren Anteil an der Allianz von 6,2 Prozent auf 4,6 Prozent. Der Erlös von etwa 750 Millionen Euro dürfte auch hier helfen, die Erträge eines schwachen zweiten Quartals zu versüßen. Möglicherweise lässt sich so auch eine drohende „Dergradierung“durch Moody`s vermeiden. Insgesamt dürfte sich das anbieten, da die Steuerfreiheit der Veräußerungsgewinne auch in der Zukunft nicht garantiert ist.



      Internationale Unsicherheiten und Ungleichgewichte

      Zu diesen „typisch deutschen“ Entwicklungen kommen die internationalen Unsicherheiten. So ist alles andere als klar, wie schnell sich die US-Wirtschaft erholen wird und - vor allem - wie sich die Unternehmensgewinne entwickeln können. Denn die werden nicht nur durch die Konjunktur infrage gestellt, sondern auch durch die Bilanzierungsmethoden. „Schönheitsoperationen“ wie in der Vergangenheit dürften künftig nicht mehr möglich sein.

      Auch die „Dollarschwäche“ führt zu Bedenken, vor allem wenn sich die Geschwindigkeit des „Verfalls“ der vergangenen Tage anhalten sollte. Mit Brasilien könnte im Hintergrund ein möglicher Brandherd für eine neue Krise schwelen. Vieles hängt davon ab, wie dort die anstehende Wahl ausgeht. Sollten sich die „Linkspopulisten“ durchsetzen, so droht dem Land ein ähnliches Schicksal wie Argentinien. Dort hatte „unsolides wirtschaftspolitisches“ Wirtschaften zum Staatsbankrott geführt und weite Teile der Bevölkerung verarmen lassen. Helfen würde nur strikte Ausgabendisziplin - und die ist von linken Parteien in der Regel nicht zu erwarten.



      Wann kommen endlich die Reformen in den Industrieländern?

      Aber auch global betrachtet gibt es beträchtliche Ungleichgewichte. Auf der einen Seite das gigantische Handelsbilanzdefizit der USA, auf der anderen die riesigen Überschüsse von Japan - verbunden mit einer Überbewertung des Dollar und einer Unterbewertung des Yen. Sollten sich die Währungsrelationen zu schnell anpassen, könnte das das zarte Wachstumspflänzchen in Japan abwürgen und beim einzigen wirklich aktiven Zylinder des Wirtschaftsmotors in Europa - dem Export - die Zündkerze verstopfen. Beides wäre nicht gut für die Entwicklung der Weltwirtschaft - und noch weniger für die der Aktienmärkte. Ganz abgesehen von den schwelenden politisch-terroristischen Hintergründen.

      Insgesamt dürfte es von entscheidender Bedeutung sein, dass sich die bestehenden Ungleichgewichte in geordneten Bahnen abbauen lassen. Dazu dürfte es gehören, nicht nur die Disziplin der Schwellenländer anzumahnen, sondern vor allem auch endlich die lange „verschlampten“, aber längst überfälligen Reformen in den Industriestaaten umzusetzen. Allen voran in Europa. Denn nur dann dürfte sich die Wirtschaft wieder voll entfalten und für mehr Arbeitsplätze und unter anderem mit steigenden Aktienkursen für mehr Wohlstand sorgen können.

      Quelle: FAZ, 25.06.02
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 08:12:39
      Beitrag Nr. 219 ()
      Dax reif für technische Reaktion

      Der Dax scheint nach den neuerlichen Kurseinbußen reif für eine technische Reaktion. Mit ihrer Erholung im Tagesverlauf machte es die Wall Street vor. Allerdings schaffte es der S&P-500-Index nicht einmal wieder über die 1.000 Punkte-Marke, was keinen Anlass zu übergroßen Hoffnungen gibt.

      Um 10.00 Uhr wird der Ifo-Geschäftsklima-Index für Juni veröffentlicht, von dem sich die meisten Beobachter eine weitere Stabilisierung nach den im Mai erreichten 91,5 Punkten erwarten.

      Kursbewegend dürfte vor allem der Index des US-Verbrauchervertrauens von Conference Board für Juni sein, der um 16.00 Uhr MESZ veröffentlicht wird. Die Konjunkturexperten von Standard & Poor`s rechnen allerdings mit einer deutlichen Stimmungsabkühlung auf 104 Punkte, nach 109,8 Zählern im Mai. Ein möglicher Rückgang lässt sich vor allem aus dem kräftigen Einbruch des Uni-Michigan-Index zur Verbraucherstimmung Mitte Juni ableiten.



      Rentenmarkt wartet auf Konjunkturdaten

      Für den Bund-Future dürften vor allem die genannten Konjunkturdaten kursbestimmend sein. Nach den jüngsten Avancen, die auch vom starken Euro mitbestimmt waren, besteht allerdings auch wachsender Korrekturbedarf nach unten. Am Montag hatte der September-Kontrakt 20 Ticks auf 107,58 Prozent zugelegt. Unterstützungen für den Bund-Future liegen bei 107,12 und 107,00 Prozent, Widerstände bei 107,88 und 108,00 Prozent.



      Euro gut behauptet

      Gut behauptet und weiter oberhalb der 0,97-Dollar-Marke zeigt sich der Euro am Dienstagmorgen. Gegen 7.48 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9707 Dollar verglichen mit 0,9706 Dollar am späten Montagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen notiert der Dollar mit 121,60 Yen nach 121,67 Yen im US-Handel am Vortag. Für den weiteren Tagesverlauf dürften vor allem die erwarteten Konjunkturdaten bestimmend sein.


      Aktien Tokio nach festem Start im Minus

      Der Aktienmarkt in Tokio zeigt sich im späten Handelsverlauf im Minus, da infolge einer skeptischen Grundstimmung die frühen Gewinne nicht gehalten werden konnten. Gegen 7.40 Uhr MESZ verliert der Nikkei-225-Index 0,58 Prozent auf 10.410 Zähler.
      Der Markt wurde zunächst durch die am Montag zum Handelsende an Wall Street festeren Kurse gestützt, doch die Investoren blieben in Bezug auf die weiteren Aussichten und der Yen-Stärke zurückhaltend, heißt es. Die US-Märkte seien weiterhin fragil, urteilt ein Teilnehmer.



      Aktien Hongkong am Mittag richtungsarm und knapp behauptet

      Bei einem Handel mit wenig orientierenden Vorgaben zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit) knapp behauptet. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 0,1 Prozent tiefer bei 10.644 Punkten.

      Der Index bewegte sich am Morgen innerhalb einer schmalen Bandbreite von 60 Punkten. Händler beobachten Zurückhaltung unter den Investoren und berichten demzufolge von dünnen Umsätzen. Der Markt halte sich vor den Börsengängen von BOC (HK) und CK Life zurück, durch die ein Volumen von zehn Milliarden Hongkong-Dollar absorbiert würde. Immobilen- und Versorgerwerte verbuchen Aufschläge, während die Titel der übrigen Branchen im Minus liegen.



      Brasilianische Finanzmärkte erholt

      Die brasilianischen Finanzmärkte sowie die Landeswährung Real erholten sich zu Wochenbeginn von ihren heftigen Verlusten der Vorwoche, nachdem der Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei in Umfragen zulegen konnte und die Zentralbank einen Schuldenrückkaufsplan über drei Milliarden Dollar angekündigt hatte. Der Bovespa Index stieg um 3,5 Prozent auf 10,759,08 Zähler. Der Real stieg um 2,3 Prozent auf 2,7665 Real pro Dollar.
      (Bloomberg)



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nachbörslich setzte sich die Kursentspannung fort. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann 0,39 Prozent auf 1.061,82 Punkte. Die Aktien von Endopharma gaben weitere sechs Prozent auf 5,35 Dollar ab, nachdem sie bereits im regulären Handel um 46 Prozent eingebrochen waren. Hintergrund ist die Mitteilung des Unternehmens, wonach die Phase III der Erprobung von „MorphiDex“ keine signifikanten Unterschiede zwischen Wirkstoff und den Kontrollstoffen erbracht habe.

      Dagegen zeigten sich Intertrust Technologies mit Aufschlägen in Höhe von knapp drei Prozent auf 2,76 Dollar. Intertrust hatte mitgeteilt, dass es in seinem Rechtsstreit mit Microsoft wegen Patentverletzung vier weitere Patente und damit doppelt so viele wie bisher zur Basis der Anklage machen werde. Looksmart verbuchten Aufschläge von knapp 15 Prozent, nachdem das Unternehmen sein Ergebnisziel für das zweite Quartal angehoben hatte. Im regulären Verlauf hatten die Titel allerdings fast ebenso viel verloren, da der Rücktritt von drei Vorstandsmitgliedern angekündigt worden war.



      Wall Street schließt nach volatilem Handel etwas fester

      Etwas fester sind die Aktienkurse am Montag an Wall Street aus einer volatilen Sitzung gegangen. Der Dow Jones verlor im frühen Handel zeitweise rund 150 Zähler, später gewann er über 100 Punkte hinzu. Der Index schloss schließlich mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 9.282 Punkten. Der S&P-500-Index gewann 0,4 Prozent auf 993 Stellen. Der Nasdaq Composite legte 1,3 Prozent auf 1.460 Zähler zu.

      Marktteilnehmer erklärten die anfänglichen Verluste mit mehreren Faktoren. Zum einen seien die Bedenken wegen möglicherweise enttäuschender Unternehmensergebnisse und neuer Skandale nicht ausgeräumt. Auch die Furcht vor neuen Terroranschlägen habe den Markt belastet. Zum anderen habe die Schwäche des Dollar die Anleger zunächst zum Rückzug aus US-Aktien veranlasst. Am Nachmittag erholte sich die US-Währung jedoch ein wenig gegenüber dem Euro. Daraufhin kehrten viele Anleger zurück.

      Auch die Rede von US-Präsident George Bush zum Nahost-Konflikt half dem Markt. Bush sprach sich für einen unabhängigen Palästinenser-Staat aus. Gleichzeitig forderte der Präsident die Palästinenser zum Aufbau einer Demokratie auf, deren Führung den Terrorismus nicht länger fördern solle. An Israel richtete Bush den Aufruf, sich auf das Gebiet innerhalb der Grenzen vom September 2000 zurückzuziehen.

      Beflügelt wurde der Markt zusätzlich durch wieder aufgewärmte Gerüchte, dass Microsoft vorab positive Geschäftszahlen veröffentlichen werde. Das Unternehmen wollte die Gerüchte nicht kommentieren. Offiziell sollen die Zahlen zum zweiten Quartal am 18. Juli vorgelegt werden. Microsoft stiegen um 3,6 Prozent auf 54,16 Dollar. Davon profitierten auch IBM und Siebel, die anfangs Verluste verzeichneten, nachdem Analysten die Prognosen für die beiden Unternehmen gesenkt hatten. Siebel gewannen 3,9 Prozent auf 13,99 Dollar und IBM rückten um 1,4 Prozent auf 69,70 Dollar vor.

      Unter Druck standen unterdessen die Aktienkurse von Tabakunternehmen. R.J. Reynolds war von einem Gericht in Kansas dazu verurteilt worden, einem Raucher 15 Millionen Dollar Schadenersatz zu zahlen. Der Kläger hatte wegen Durchblutungsstörungen infolge des Rauchens ein Bein verloren. R.J. Reynolds verbilligten sich um 9,5 Prozent auf 55,70 Dollar und Philip Morris um 7,3 Prozent auf 48,80 Dollar. Der Kurs des Pharmaherstellers Merck ging mit einem Abschlag von 1,0 Prozent auf 49,50 Dollar aus dem Handel, nachdem er zwischenzeitlich auf einem Tief von 47,60 Dollar notierte. Merck wurden vom „Wall Street Journal“ fragwürdige Bilanzierungsmethoden vorgeworfen.

      Auch J.P. Morgan standen zunächst unter Druck. Wie das „Wall Street Journal“ berichtete, werfen elf Versicherungsunternehmen der Investmentbank vor, sie habe die Lage des Energiehändlers Enron besser dargestellt, als diese in Wirklichkeit war. Damit habe die J.P. Morgan ihre eigenen Investitionen bei Enron schützen und ihr Engagement verbergen wollen. Die Titel erholten sich im Verlauf und schlossen mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 33,18 Dollar.


      US-Anleihen schließen schwach

      Mit schwachen Notierungen haben sich die Kurse der US-Anleihen am Montag im späten New Yorker Handel gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent verloren 14/32 auf 100-12/32. Die Rendite stieg von 4,758 auf 4,824 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent fiel um 25/32 auf 98-28/32, die Rendite stieg von 5,391 auf 5,451 Prozent.

      Nachdem die US-Aktienmärkte ins Plus gedreht hatten, setzten nach Angaben von Händlern am Anleihemarkt Gewinnmitnahmen ein. Wie es hieß, verkaufte eine Adresse Longbonds im Wert von rund einer Milliarde Dollar. Die Transaktion habe die Frage aufgeworfen, ob der Verkäufer etwas wisse, wovon der Markt keine Ahnung habe.

      Nach diesem Geschäft sei es indessen sehr ruhig geworden. Die Umsätze seien stark zurückgegangen. Marktbeobachter glaubten jedoch nicht, dass sich der Ausverkauf am Anleihemarkt in dieser Woche fortsetzen werde.

      Die Ungewissheit über die Geschwindigkeit der Erholung der US-Wirtschaft werde noch einige Zeit anhalten und die Aktienmärkte unter Druck setzen. Wegen des bevorstehenden Quartalsendes bestehe hoher Eindeckungsbedarf bei den Fonds. Davon dürften die Anleihen profitieren, vermutete David Winter von der Zion First National Bank.


      Quelle: FAZ, 25.06.02
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 18:23:52
      Beitrag Nr. 220 ()
      News 25.06.2002 - 11:14
      FOKUS 1-Ifo-Geschäftsklimaindex im Juni überraschend gesunken
      München, 25. Jun (Reuters) - Die deutschen Firmen haben das Geschäftsklima im Juni überraschend schlechter bewertet als im Vormonat. Besonders den Ausblick für die kommenden sechs Monate schätzten die Unternehmer pessimistischer ein. Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, rechnet für die zweite Jahreshälfte dennoch mit einer deutlichen Konjunkturbelebung.

      Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei im Juni auf 91,3 Punkte gefallen nach einem Stand von revidiert 91,6 im Mai, teilte das Institut am Dienstag in München mit. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem leichten Anstieg auf 91,9 Punkte gerechnet. Analysten zufolge belegen die Daten, dass der Aufschwung bisher nur sehr verhalten ausfällt. Noch spreche aber nichts dagegen, dass die Konjunktur im Laufe des zweiten Halbjahrs an Fahrt gewinnt. Sinn sprach wegen der weiteren konjunkturellen Unsicherheit in Deutschland jedoch vom "Prinzip Hoffnung".

      In Ostdeutschland lag der Geschäftsklimaindex mit 99,9 Zählern über seinem Vormonatsstand von 99,4 Punkten. Die Finanzmärkte zeigten zunächst kaum eine Reaktion auf den Rückgang des Geschäftsklimaindexes. Der Euro wurde wie vor Veröffentlichung der Daten knapp über 0,97 Euro gehandelt, am Aktienmarkt setzte sich die Erholung fort.


      ERWARTUNGEN VERSCHLECHTERT

      Die vom Ifo befragten Unternehmen beurteilten vor allem die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate überraschend pessimistisch mit 104,9 Punkten nach revidiert 106,2 Zählern im Mai. Der Index für die Bewertung der aktuellen Geschäftslage stieg auf 78,3 von revidiert 77,7 im Mai.Entsprechend diesen Zahlen erklärte Sinn: "Der Rückgang resultiert fast ausschließlich aus den nicht mehr ganz so günstigen Erwartungen für die nächsten sechs Monate." Zur Verschlechterung hätten vor allem ungünstige Meldungen aus dem Bauhauptgewerbe, sowie aus dem Groß- und dem Einzelhandel beigetragen. "In dem für die konjunkturelle Entwicklung besonders wichtigen verarbeitenden Gewerbe hat sich dagegen das Geschäftsklima weiter erholt."

      Wirtschaftsforscher und die Bundesregierung erwarten eine Konjunkturerholung in diesem Jahr nach dem Abschwung 2001 und ein stärkeres Wachstum im kommenden Jahr.

      Die Ifo-Daten belegen Analysten zufolge, dass der konjunkturelle Aufschwung bislang sehr verhalten ausgefallen ist. Andreas Rees von der HypoVereinsbank sprach von einer "Wellblechkonjunktur". Bernd Weidensteiner von der DZ Bank sagte voraus: "Angesichts dieser Zahlen muss man den Aufschwung in Deutschland möglicherweise weiter nach hinten ins zweite Halbjahr verschieben." Aber noch passten die Zahlen in das Bild eines Aufschwungs in der zweiten Jahreshälfte.


      SINN SIEHT DENNOCH STÄRKEREN AUFSCHWUNG IN ZWEITEM HALBJAHR

      "Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der weltweite Aufschwung auch Deutschland erfasst hat und ab der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewinnen wird", sagte Sinn. Weil das Wachstum bislang noch sehr verhalten ausgefallen sei, herrsche in Deutschland das "Prinzip Hoffnung". Die Auftragseingänge hätten zwar angezogen, würden aber vor allem aus dem Ausland getragen.

      Sinn bekräftigte, das Ifo-Institut bleibe im Wesentlichen bei seiner Prognose eines Wirtschaftswachstums von 0,7 Prozent in Deutschland in diesem Jahr. Dabei unterstelle er unter anderem eine restriktive Haushaltspolitik, ein Anstieg des Euro-Kurses auf 1,0 Dollar und bis zum Jahresende eine Erhöhung der Leitzinsen in der Euro-Zone um 50 Basispunkte. Für 2003 erwartet das Institut ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent.

      DEUTSCHE WIRTSCHAFT HÄNGT AN US-KONJUNKTUR

      Eine günstige Entwicklung der US-Konjunktur gilt nach wie vor als entscheidend für einen dynamischen Aufschwung in Deutschland. Die Verschlechterung des Ifo-Geschäftsklimas erklärt Stefan Mütze von der Helaba deswegen auch damit, dass die US-Konjunktur doch nicht die vor einigen Wochen prognostizierte Dynamik entfaltet hat. "Da der Motor in den USA noch nicht richtig angesprungen ist, verschlechtert sich das Klima hier zu Lande. Dennoch bin ich nicht pessimistisch."

      Mütze rechnet damit, dass der Aufschwung in den USA zwar an Fahrt gewinnt, gleichzeitig aber holprig sein wird. Sinn äußerte sich wesentlich optimistischer zur US-Konjunktur: "Es kann mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen, dass der amerikanische Konjunkturaufschwung mit Kraft begonnen hat."

      bin/sam

      News 25.06.2002 - 13:13
      FOKUS 2 - Ifo - Index-Rückgang bedeutet kein Ende der Erholung
      (Neu: Nerb-Äußerungen, weitere Sinn-Aussagen)

      München, 25. Jun (Reuters) - Eine überraschende Eintrübung des deutschen Geschäftsklimas im Juni signalisiert nach Einschätzung des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) kein Ende der konjunkturellen Erholung in Deutschland.

      "Ein leichter Rückgang ist nichts Unübliches, das haben wir in früheren Erholungsphasen schon gesehen", sagte Ifo-Volkswirt Gernot Nerb am Dienstag zu Reuters. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland fiel im Juni auf 91,3 Punkte nach revidiert 91,6 Zählern im Mai. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg auf 91,9 Punkte gerechnet. Besonders pessimistisch fielen bei den Unternehmen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate aus. Ifo-Chef Hans-Werner Sinn rechnet für die zweite Jahreshälfte dennoch mit einer deutlichen Konjunkturbelebung.

      Analysten zufolge belegen die Daten, dass der Aufschwung bisher nur sehr verhalten ausfällt. Noch spreche aber nichts dagegen, dass die Konjunktur im Laufe des zweiten Halbjahrs an Fahrt gewinnt.


      NERB UND SINN SEHEN ERHOLUNG AUF DEM WEG

      Vor allem negative Meldungen aus dem Bausektor sowie aus dem Groß- und Einzelhandel drückten den Indexstand. "In dem für die konjunkturelle Entwicklung besonders wichtigen verarbeitenden Gewerbe hat sich dagegen das Geschäftsklima weiter erholt", sagte Sinn. Nach Einschätzung Nerbs dürften sich diese Sektoren in den kommenden Monaten verbessern und dann eine breitere Konjunkturerholung mittragen.

      Als einen der Hauptgründe für das schleppende Wachstum machte Sinn die hohe Arbeitslosigkeit und zu hohe Tarifabschlüsse aus. "Das große Problem Deutschlands ist und bleibt die Arbeitslosigkeit." Die konjunkturelle Wende auf dem Arbeitsmarkt könne allerdings nah sein, nachdem die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen im Mai nochmals um 60.000 zugenommen hatte. Im Jahresdurchschnitt geht das Ifo-Institut weiter von vier Millionen Arbeitslosen aus. Im nächsten Jahr werde die Zahl der Arbeitslosen um 100.000 sinken.

      "Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der weltweite Aufschwung auch Deutschland erfasst hat und ab der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewinnen wird", sagte Sinn. Wegen des noch verhaltenen Aufschwungs herrsche in Deutschland aber noch das "Prinzip Hoffnung". Sinn bekräftigte die Ifo-Prognose eines deutschen Wirtschaftswachstums von 0,7 Prozent in diesem Jahr. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) äußerte am Rande der Ifo-Hauptversammlung, er erwarte im Gesamtjahr ein Wachstum von 1,2 Prozent. Die offizielle Regierungsprognose lautet dagegen weiter auf 0,75 Prozent. 2003 erwartet das Ifo-Institut ein Wachstum von 2,3 Prozent.


      ERWARTUNGEN DER UNTERNEHMEN VERSCHLECHTERT

      Die vom Ifo befragten Unternehmen beurteilten vor allem die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate überraschend pessimistisch mit 104,9 Punkten nach revidiert 106,2 Zählern im Mai. Der Index für die Bewertung der aktuellen Geschäftslage stieg auf 78,3 von revidiert 77,7 im Mai.Entsprechend diesen Zahlen erklärte Sinn: "Der Rückgang resultiert fast ausschließlich aus den nicht mehr ganz so günstigen Erwartungen für die nächsten sechs Monate."

      Die Ifo-Daten belegen Analysten zufolge, dass der konjunkturelle Aufschwung bislang verhalten ausgefallen ist. Andreas Rees von der HypoVereinsbank sprach von einer "Wellblechkonjunktur". Bernd Weidensteiner von der DZ Bank sagte voraus: "Angesichts dieser Zahlen muss man den Aufschwung in Deutschland möglicherweise weiter nach hinten ins zweite Halbjahr verschieben."


      DEUTSCHE WIRTSCHAFT HÄNGT AN US-KONJUNKTUR

      Eine günstige Entwicklung der US-Konjunktur gilt weiterhin als entscheidend für einen dynamischen Aufschwung in Deutschland. Die Verschlechterung des Ifo-Geschäftsklimas erklärt Stefan Mütze von der Helaba deswegen auch damit, dass die US-Konjunktur doch nicht die vor einigen Wochen prognostizierte Dynamik entfaltet hat. Er rechnet mit einem - wenn auch holprigen - Aufschwung in den USA. Sinn äußerte sich wesentlich optimistischer zur US-Konjunktur: "Es kann mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen, dass der amerikanische Konjunkturaufschwung mit Kraft begonnen hat."

      bin/sam
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 23:22:39
      Beitrag Nr. 221 ()
      News 25.06.2002 - 22:36
      FOKUS 2-Erneute Sorgen um Firmengewinne belasten US-Börsen
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 25. Jun (Reuters) - Erneute Sorgen der Anleger über die Entwicklung der Unternehmensgewinne haben den US-Aktienmärkten am Dienstag zum Handelsschluss deutliche Kurseinbußen beschert. Nach einem kräftigen Kursplus im frühen Geschäft habe sich die Stimmung unter anderem nach der Bekanntgabe der Prognosen von Quantum Corp <DSS.N> und der Herabstufung des Telekommunikationssektors durch eine Investmentbank gedreht, sagten Händler.

      Der Standardwerte-Index Dow-Jones <.DJI> ging 1,67 Prozent schwächer auf 9126,82 Punkten aus dem Markt, nachdem er zuvor um rund ein Prozent geklettert war. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> rutschte um 2,49 Prozent auf 1423,99 Zähler ab. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> gab 1,67 Prozent auf 976,14 Punkte nach.

      "Wir haben kein klares Bild, ob sich die Gewinne entscheidend verbessern oder das Vertrauen in die Bilanzen", sagte Michael Kayes, Chefinvestment-Officer bei Eastover Capital Management. "Wir müssen das Vertrauen in die Geschäftsleitung von Unternehmen stärken. (...) Es wird Schwankungen unterworfen bleiben, bis wir sagen können: `Wir haben wieder Vertrauen in die Bilanzen`, aber so weit sind wir noch nicht."

      Der Aktienkurs von Quantum büßte rund acht Prozent auf 4,55 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, der erwartete Verlust könne sich gegenüber früheren Prognosen verdoppeln.

      Verkauft wurden insbesondere auch die Aktien des Telekommunikations-Ausrüsters Lucent Technologies <LU.N> . Morgan Stanley hatte die Bewertung für die Netzwerk- und Mobilfunkausrüster zuvor gesenkt und die Einstufung von Lucent auf "equal weight" von "overweight" zurückgenommen. Die schwache Nachfrage und sinkende Ausgaben von Telekommunikations-Unternehmen würden sich im zweiten Halbjahr 2002 und im Jahr 2003 deutlich auf die Zulieferer auswirken, hieß es zur Begründung. Lucent-Aktien büßten rund 14 Prozent auf 1,97 Dollar ein.

      Belastend für den Dow-Jones-Index seien unter anderem Verluste der Aktien des Tabakkonzerns Philip Morris <MO.N> gewesen, sagten Händler. Der Kurs verlor rund 4,6 Prozent auf 46,55 Dollar. Auch die Aktien anderer Tabakkonzerne gaben erneut deutlich nach. R.J. Reynolds Tobacco Holdings <RJR.N> etwa verloren rund 5,5 Prozent auf 52,64 Dollar. Händler führten dies auf die jüngsten Gerichtsurteile in Schadensersatzprozessen gegen einzelne Unternehmen der Branche zurück.

      Im frühen Geschäft hatten die deutliche Erhöhung der Gewinnprognosen durch den Chemiekonzern DuPont <DD.N> sowie besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten noch zu deutlichen Kursgewinnen beigetragen. Die DuPont-Aktie schloss leicht mit 0,3 Prozent im Plus auf 43,24 Dollar. Der Chemiekonzern hatte seine Gewinnprognose für das zweite Quartal des laufenden Jahres angehoben und dies mit höheren Umsätzen in allen Geschäftsfeldern des Unternehmens begründet. Boeing-Aktien <BA.N> , die zuvor kräftig zugelegt hatten, gingen nur noch 0,3 Prozent höher auf 42,87 Dollar aus dem Handel. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es gebe Anzeichen dafür, dass die Produktion von Zivilflugzeugen nach zwei von Kürzungen geprägten Jahren 2004 wieder steigen könne.

      Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung ihres Landes hatte im Juni nicht so stark abgenommen wie teilweise befürchtet. Analysten zufolge bewegt sich der Vertrauensindex mit 106,4 Zählern mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen und deutlich über den Tiefs nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und vom Februar dieses Jahres. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Juni mit einem Rückgang auf 106,0 Punkte gerechnet.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,5 Milliarden Aktien den Besitzer. 1434 Werte legten zu, 1798 gaben nach und 170 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,85 Milliarden Aktien 1328 im Plus, 2108 im Minus und 264 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 2/32 auf 100-13/32. Sie rentierten mit 4,82 Prozent. Die 30-jährigen Bonds notierten 1/32 niedriger auf 98-25/32 bei einer Rendite von 5,459 Prozent.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 07:43:03
      Beitrag Nr. 222 ()
      News 26.06.2002 - 02:37
      WorldCom entlässt Finanzchef wegen fehlerhafter Buchführung
      Clinton, 26. Jun (Reuters) - Der US-Telekomkonzern WorldCom <WCOM.O> hat seinen Finanzchef Scott Sullivan wegen fehlerhafter Buchführung entlassen. In fünf Geschäftsquartalen seien Ausgaben im Umfang von mehr als vier Milliarden Dollar (rund 4,07 Milliarden Euro) falsch verbucht worden, teilte der Konzern am Dienstag weiter mit. WorldCom werde seine Ergebnisse für das erste Quartal 2002 sowie aus dem Jahr 2001 berichtigen.

      Das Unternehmen wird den Angaben zufolge zudem am Freitag mit der Entlassung von 17.000 Mitarbeitern beginnen.

      Sullivan habe überhöhte Aufwendungen und Investitionsausgaben bilanziert und damit einen größeren Cash Flow als tatsächlich vorhanden ausgewiesen, hieß es. Ohne die falschen Angaben habe man in 2001 und dem ersten Quartal 2002 einen Netto-Verlust gemacht. Zudem seien im vergangenen Jahr 3,06 Milliarden Dollar und im ersten Quartal diesen Jahres 297 Millionen Dollar entgegen der GAAP-Regeln zwischen internen Konten transferiert worden.

      Die WorldCom-Bücher für 2001 und das erste Quartal 2002 wurden von dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen Andersen durchgesehen.

      ast
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 08:51:49
      Beitrag Nr. 223 ()
      Neuer Kummer von der Bilanzfront


      Worldcom schockt die Märkte

      Wo soll es nur herkommen, das Lichtlein für die Börsianer? Mit den nachbörslichen Enthüllungen des US-Telekomkonzerns Worldcom scheint sich an der Wall Street der nächste Bilanzierungsskandal à la Enron zu entwickeln. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter sieben Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 4.115 Punkten nach 4.202 Zählern zum Handelsschluss am Dienstag.

      Einige Marktteilnehmer richten ihre Hoffnung nun darauf, dass die im September 2001 erreichten Kursniveaus bei Nasdaq (rund 1.400 Punkte) und S&P 500 (rund 950 Punkte) auch diesmal halten werden. Betrachtet man das fundamentale Umfeld, scheint die Situation heute ähnlich unberechenbar wie damals.



      Bund-Future profitiert von Aktien-Malaise

      Neue Schockwellen an den Aktienmärkten bescheren dem Bund-Future einen rekordverdächtigen Kurssprung: Bis 8.08 Uhr hat er 66 Ticks auf 107,93 Prozent gewonnen.

      Der US-Index des Verbrauchervertrauens ging indessen weniger stark zurück als erwartet, und auch dem ifo-Index gewannen die Wirtschaftsforscher Positives ab, worauf der September-Kontrakt am Dienstag 31 Ticks auf 107,27 Prozent einbüßte.



      Dollar rutscht zu Euro und Yen weiter ab



      Der Euro setzt seine Aufwärtstendenz am Mittwochmorgen fort. Gegen 8.24 Uhr werden für einen Euro 0,9877 Dollar bezahlt, verglichen mit noch 0,9784 Dollar am Vorabend in New York.

      Die Analysten von HSBC verweisen darauf, dass eine Zinserhöhung in den USA wegen der unsicheren Konjunktursituation möglicherweise nicht vor 2003 erfolgt, während die Europäische Zentralbank ihrerseits bereits im September die Zinsen nach oben fahren könnte. Diese Aussichten machten Euro-Investments attraktiver. Bis Mitte 2003 hält HSBC einen Eurokurs von 1,10 Dollar für wahrscheinlich. Unterdessen markierte der Dollar zum Yen in Asien ein Achtmonatstief von 120,32 Yen. Am Vortag wurden in New York noch 121,33 Yen bezahlt. Bis 8.24 Uhr werden wieder 120,55 Yen für einen Dollar bezahlt.

      Die Aussage von US-Präsident George Bush, der Markt lote derzeit „im Spiel der Marktkräfte sein Niveau aus“, werde dahingehend interpretiert, dass die USA die Marktentwicklung tatenlos verfolge, was den Kursrutsch noch verstärke.



      Aktien Tokio wegen Worldcom und Micron stark unter Druck

      Die Börse in Tokio präsentierte sich am Mittwoch mit starken Verlusten, da Berichte über mögliche Bilanzfälschungen bei Worldcom sowie der Quartalsverlust von Micron das Sentiment belasteten. Der Nikkei-225-Index verlor 4,0 Prozent auf 10.074 Punkte. Der Topix verschlechterte sich um 3,2 Prozent auf 984 Zähler. Technologie- und Telekomwerte zeigen sich auf breiter Front ermäßigt. Aufgrund der Meldung zu Worldcom erwarten Teilnehmer auch die US-Märkte mit Abgaben, so ein Händler. Zudem belaste der weiter schwache US-Dollar das Sentiment, heißt es.


      Aktien Hongkong am Mittag von Worldcom-Skandal belastet

      Die Aktienbörse in Hongkong zeigt sich am Mittag von der Mitteilung des Bilanzbetrugs bei Worldcom stark belastet. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 2,4 Prozent tiefer bei 10.355 Punkten. Neben dem Worldcom-Skandal drückt nach Angaben von Händlern auch das enttäuschende Quartalsergebnis von Micron auf das Sentiment. Unter den am schwersten getroffenen Titeln befinden sich Li & Fung sowie Johnson Electric, wogegen CNOOC und HSBC sich über dem Schnitt halten. Die nächste psychologische Marke liege bei 10.000 Punkten, sagen Teilnehmer.



      Worldcom brechen nachbörslich wegen Betrugsverdacht ein

      Die Titel von Worldcom sind nachbörslich um 58 Prozent auf 0,35 Dollar eingebrochen, nachdem der Verdacht auf Bilanzbetrug berichtet wurde. Das Justizmininsterium hat Ermittlungen eingeleitet.

      Micron präsentierten sich nachbörslich ebenfalls mit starken Abgaben. Die Titel verloren neun Prozent auf 18,07 Dollar, nachdem das Unternehmen nach Börsenschluss mit seinen Zahlen zum dritten Quratal die Erwartungen der Anleger enttäuscht hatte.


      Metro One Telecommunications verringerten am Abend ihre Verluste aus dem regulären Handel und gewannen 10,3 Prozent auf 12,17 Dollar. Das Unternehmen hat seine Gewinnschätzung für das zweite Quartal angehoben, die Umsatzprognose jedoch gesenkt. Palm verloren nachbörslich 1,9 Prozent auf 1,56 Dollar. Das Unternehmen hatte für das vierte Quartal einen Pro-Forma-Verlust in Höhe von 0,03 US je Aktie mitgeteilt und damit den Prognosen entsprochen.


      Erneute Sorgen um Firmengewinne belasten US-Börsen

      Erneute Sorgen der Anleger über die Entwicklung der Unternehmensgewinne haben den US-Aktienmärkten am Dienstag zum Handelsschluss deutliche Kurseinbußen beschert. Nach einem kräftigen Kursplus im frühen Geschäft habe sich die Stimmung unter anderem nach der Bekanntgabe der Prognosen von Quantum Corp und der Herabstufung des Telekommunikationssektors durch eine Investmentbank gedreht, sagten Händler.

      Der Standardwerte-Index Dow-Jones ging 1,67 Prozent schwächer auf 9126,82 Punkten aus dem Markt, nachdem er zuvor um rund ein Prozent geklettert war. Der technologielastige Nasdaq-Index rutschte um 2,49 Prozent auf 1423,99 Zähler ab. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,67 Prozent auf 976,14 Punkte nach.

      „Wir haben kein klares Bild, ob sich die Gewinne entscheidend verbessern oder das Vertrauen in die Bilanzen", sagte Michael Kayes, Chefinvestment-Officer bei Eastover Capital Management. „Wir müssen das Vertrauen in die Geschäftsleitung von Unternehmen stärken. (...) Es wird Schwankungen unterworfen bleiben, bis wir sagen können: `Wir haben wieder Vertrauen in die Bilanzen`, aber so weit sind wir noch nicht.“

      Der Aktienkurs von Quantum büßte rund acht Prozent auf 4,55 Dollar ein. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, der erwartete Verlust könne sich gegenüber früheren Prognosen verdoppeln.

      Verkauft wurden insbesondere auch die Aktien des Telekommunikations-Ausrüsters Lucent Technologies. Morgan Stanley hatte die Bewertung für die Netzwerk- und Mobilfunkausrüster zuvor gesenkt und die Einstufung von Lucent auf „equal weight“ von „overweight“ zurückgenommen. Die schwache Nachfrage und sinkende Ausgaben von Telekommunikations-Unternehmen würden sich im zweiten Halbjahr 2002 und im Jahr 2003 deutlich auf die Zulieferer auswirken, hieß es zur Begründung. Lucent-Aktien büßten rund 14 Prozent auf 1,97 Dollar ein.

      Belastend für den Dow-Jones-Index seien unter anderem Verluste der Aktien des Tabakkonzerns Philip Morris gewesen, sagten Händler. Der Kurs verlor rund 4,6 Prozent auf 46,55 Dollar. Auch die Aktien anderer Tabakkonzerne gaben erneut deutlich nach. R.J. Reynolds Tobacco Holdings etwa verloren rund 5,5 Prozent auf 52,64 Dollar. Händler führten dies auf die jüngsten Gerichtsurteile in Schadensersatzprozessen gegen einzelne Unternehmen der Branche zurück.

      Im frühen Geschäft hatten die deutliche Erhöhung der Gewinnprognosen durch den Chemiekonzern DuPont sowie besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten noch zu deutlichen Kursgewinnen beigetragen. Die DuPont-Aktie schloss leicht mit 0,3 Prozent im Plus auf 43,24 Dollar. Der Chemiekonzern hatte seine Gewinnprognose für das zweite Quartal des laufenden Jahres angehoben und dies mit höheren Umsätzen in allen Geschäftsfeldern des Unternehmens begründet. Boeing-Aktien, die zuvor kräftig zugelegt hatten, gingen nur noch 0,3 Prozent höher auf 42,87 Dollar aus dem Handel. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es gebe Anzeichen dafür, dass die Produktion von Zivilflugzeugen nach zwei von Kürzungen geprägten Jahren 2004 wieder steigen könne.

      Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung ihres Landes hatte im Juni nicht so stark abgenommen wie teilweise befürchtet. Analysten zufolge bewegt sich der Vertrauensindex mit 106,4 Zählern mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen und deutlich über den Tiefs nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und vom Februar dieses Jahres. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Juni mit einem Rückgang auf 106,0 Punkte gerechnet.


      US-Anleihen schließen gut behauptet

      Mit gut behaupteten Notierungen haben sich die Kurse der US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent gewannen 3/32 auf 100-15/32. Die Rendite fiel leicht von 4,824 Prozent auf 4,82 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond rückte um 2/32 auf 98-29/32 und rentierte mit 5,45 Prozent, nach 5,451 Prozent. Zunächst verzeichneten die Anleihen Kursverluste. Die am Morgen (Ortszeit) veröffentlichten Konjunkturdaten fielen nicht ganz so schlecht aus wie erwartet.

      Der Index des Verbrauchervertrauens in den USA sank im Juni auf einen Stand von 106,4 nach revidiert 110,3 im Mai. Volkswirte hatten indessen mit einem Rückgang auf 106,1 gerechnet.

      Stärker unter Druck gerieten die Anleihekurse jedoch, als der Aktienmarkt Gewinne verzeichnete. Mit dem Schwinden der Aktienkursgewinne machten die Anleihen wieder Boden gut. Am Berichtstag hat auch die zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank begonnen. Marktteilnehmer erwarten keine Änderung der Geldpolitik. Die Fed werde vermutlich zu dem Schluss kommen, dass die Risiken von Konjunkturschwäche und Inflation ausgewogen seien.

      Quelle: FAZ, 26.06.02
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 08:58:53
      Beitrag Nr. 224 ()
      Wo liegen die letzten Kursbastionen?

      Die zu erwartende technische Reaktion am Dienstag kann nicht darüber hinwegtäuschen: Weltweit weist die Tendenz an den Aktienmärkten abwärts, und bei Bedarf können Marktteilnehmer eine ganze Reihe von altbekannten oder neueren Gründen dafür ins Feld führen.

      Seit Anfang Juni hat sich das charttechnische Bild der weltweiten Indizes durchweg weiter eingetrübt, einige notieren sogar bereits nahe oder unter historischen Tiefs. Wo könnte die Baisse noch aufgehalten werden? In einer Bestandsaufnahme nennen wir die aktuelle Befindlichkeit der bestimmenden Indizes.



      Dax-Unterstützungszone zwischen 4.110 und 3.780 Punkten

      Mit seinem verschärften Abwärtstrend seit Ende Mai hat sich der Dax (Dienstag 16.30 Uhr: 4.238 Punkte) in eine prekäre Situation manövriert, stellt Wieland Staud von Staud Research fest. „Die Risiken überwiegen ganz deutlich“, fasst der Chartexperte die derzeitige Situation zusammen. Für ein „Erholungsintermezzo“ würde sich allerdings das breite Unterstützungsband von 4.110 bis 3.780 Punkten anbieten, dessen unterer Rand sich aus dem Septembertief herleitet. Doch darauf würde Staud nicht wetten: Das aktuelle Konsolidierungpotenzial beziffert er auf 3.640 Punkte.

      Für eine Aufhellung des charttechnischen Bildes müsste sich der Dax dagegen strecken: Erst wenn die Marke von 4.312 zurückerobert würde, wäre ein freundlicheres Umfeld gegeben, meint Rudolf Meier von der Bank Vontobel.



      Nemax-Indizes jenseits von Gut und Böse

      Nemax All Share (Dienstag 16.30 Uhr: 653 Punkte) und Nemax 50 (604 Punkte) dagegen liegen mit ihren Kursniveaus auf oder nahe ihren historischen Tiefs bereits jetzt jenseits von Gut und Böse. Sinnvolle charttechnische Unterstützungsmarken lassen sich jedenfalls nicht mehr ableiten.

      Noch nicht ganz so aussichtslos die Lage beim amerikanischen Nasdaq Composite (1.471 Punkte). Der Technologieindex notiert noch knapp über seinen Tiefs vom September (Verlaufstief am 21.9.: 1.387 Punkte). Doch diese dünne „Auffanglinie“ bei rund 1.400 Punkten dürfte kaum halten, befürchtet Wieland Staud. Die Abwärtsdynamik ist derzeit so stark, dass ein Test der soliden, noch aus den Jahren 1996 und 1997 resultierenden Unterstützungen zwischen 1.000 und 1.060 Zählern „aus heutiger Sicht nur schwer zu umgehen sein dürfte“, meint Staud.



      Wenig Vertrauen in den S&P 500

      Beim Dow Jones (9.339 Punkte) ist das September-Tief von 8.235 Zählern noch vergleichsweise „komfortabel“ weit entfernt. Viel wichtiger ist für Charttechniker aber der marktbreite S&P 500 (992 Punkte), der den Markt jüngst mit dem Rutsch unter die 1.000er-Marke erschreckte. Fällt die Unterstützung bei 982 Punkten, sieht Vontobel-Analyst Meier weiteres Abwärtspotenzial bis 944 Punkte, dem Verlaufstief vom 21. September.

      In diesem Bereich um 950 Punkte fand auch die Abwärtsbewegung im Oktober 1998 ihr Ende, stellt Mark Arbeter von Standard & Poor`s fest. Dennoch bleibt auch Arbeter skeptisch, ob der Markt hier wirklich auf Dauer Halt machen kann. Der technische Analyst erwartet das finale Tief dieses „brutalen Bärenmarkts“ erst im dritten oder vierten Quartal.

      Fazit: Zwar lassen sich aus den Septembertiefs bei Dax, Nasdaq und S&P 500 noch gewisse Kursunterstützungen herleiten. Angesichts der Dynamik aber, mit der die Indizes bisherige Unterstützungen pulverisiert haben, will keiner der genannten Experten darauf wetten, dass diese der laufenden Baisse wirksam Einhalt gebieten könnten. Kommt es dort aber zu einer deutlichen Gegenreaktion, können die Karten neu gemischt werden.


      Quelle: FAZ, 26.06.02
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      schrieb am 26.06.02 09:42:18
      Beitrag Nr. 225 ()
      Worldcom-Skandal

      Selbstverschuldete Eiszeit an den Börsen

      Kein Tag ohne neue Hiobsbotschaft für die Akteure an den Weltbörsen. Dieses Mal lässt Worldcom die Marktteilnehmer aufschrecken. Die zweitgrößte Ferngesprächs-Telefonfirma in den USA hat Falschbuchungen von 3,85 Milliarden Dollar eingestanden und daraufhin den Finanzchef entlassen.

      „Unser Führungsteam ist geschockt“, ist alles, was dem neuen Worldcom-Chef John Sidgmore dazu einfällt. Was sollen da erst die Aktionäre denken? Sie fühlen sich nicht nur geschockt, sondern mittlerweile verraten und verkauft - und zwar nicht nur von Worldcom.

      Nachdem es sich bei der neuesten Hiobsbotschaft um keinen Einzelfall handelt, ist das Misstrauen inzwischen so breit gestreut, dass allgemein ein Vertrauensschwund zu beklagen ist. Kaum ein Börsianer dürfte bereit sein, den Verantwortlichen in den Unternehmen noch irgend etwas zu glauben.



      Börsenbaisse kein Wunder

      Wer sich unter diesen Umständen über die anhaltenden Verluste an den Weltbörsen wundert, sollte noch einmal in aller Ruhe nachdenken. Denn Vertrauen ist das wichtigste Gut, auf dem in Geldgeschäften alles beruht. Ist dieses Vertrauen aber erst einmal verspielt, kommt das ganze System ins Wanken. Eine baldige Trendwende bei den Kursen scheint vor diesem Hintergrund kaum vorstellbar.

      Zumal Bilanzfälschungen nicht das Einzige sind, wovon die Börsianer geplagt werden.

      Auch in Sachen Unternehmensgewinne gibt es immer wieder Rückschläge. Fast zeitgleich mit der Horrormeldung von Worldcom musste der US-Halbleiterhersteller Micron Technology überraschend einen erneuten Quartalsverlust vermelden. Zusammen mit den in manchen Sektoren noch immer historisch betrachtet hohen Bewertungen, der anhaltenden Sorge vor neuen Terroranschlägen und den Problemen in manchen Schwellenländern wie etwa in Brasilien, ist das eine explosive Mixtur.



      Börsen vor anhaltender Eiszeit

      Wie schlecht diese den Märkten bekommt, zeigt sich am Mittwochmorgen bereits in Asien. Dort fiel der Nikkei 225 Index um vier Prozent und der südkoreanische Kospi-Index sogar um 7,2 Prozent. Doch die Erschütterungen erstrecken sich nicht nur auf die Aktienmärkte.

      Am Rentenmarkt sorgen die neuen Schockwellen für eine Hausse. Der Bund-Future springt im Eröffnungsgeschäft gleich um 85 Basispunkte auf 108,12 Prozent nach oben. Und der Euro hat sich mit einem Kurssprung auf derzeit 0,9933 Dollar zur US-Devise fast auf Paritäts-Niveau herangepirscht.

      Alle diese Kursbewegungen sind nicht normal, sondern zeigen, wie tief den Börsianer der Schreck in den Knochen sitzt.

      An den europäischen Börsen dürfte es vor diesem Hintergrund am Mittwoch so richtig zur Sache gehen. Der gleich zur Eröffnung unter die Marke von 4.000 Punkte gefallene Dax gibt bereits einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Kursturbulenzen. Ebenso lassen die deutlich niedriger notierenden Futures auf den S&P 500 nichts Gutes erwarten.

      Auch wenn es die Außentemperaturen nicht vermuten lassen: Die Börsianer müssen sich mitten im Sommer warm anziehen. Und es sieht nicht danach aus, als ob die Pelzmäntel schon bald wieder im Schrank verschwinden könnten. Denn es ist Eiszeit an den Börsen angesagt.

      Angesichts der grassierenden Vertrauenskrise sollten sich vorsichtige Anleger davor hüten, zu vehement auf Schnäppchenjagd zu gehen. Die an einen Ausverkauf erinnernden Kursverluste verlocken zwar zum antizyklischen Einstieg, doch man sollte dabei nicht vergessen, dass sich Eiszeiten hinziehen können, wenn sie erst einmal ausgebrochen sind.


      Quelle: FAZ, 26.06.02
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      schrieb am 26.06.02 10:00:47
      Beitrag Nr. 226 ()
      Worldcom - Bilanz-Affäre schockt die Märkte


      Die USA haben nach dem Zusammenbruch des Energiekonzerns Enron eine neue Bilanz-Affäre: Der angeschlagene US-Telefonkonzern Worldcom räumte am Dienstag (Ortszeit) nach Börsenschluss ein, dass in seinen Büchern Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar (3,96 Milliarden Euro) stehen.

      Ausgaben in der Bilanz seien als Guthaben verbucht worden. Wirtschaftsprüfer war erneut die bei Enron ins Zwielicht geratene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen.

      Mit richtiger Bilanzierung hätte Worldcom nach eigenen Angaben sowohl im vergangenen Jahr als auch im ersten Quartal 2002 einen Nettoverlust ausgewiesen. Bislang hatte Worldcom für 2001 einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar für 2001 angegeben und ein Plus von 130 Millionen Dollar für die ersten drei Monate dieses Jahres.



      Finanzvorstand entlassen

      Worldcom-Chef John Sidgmore zeigte sich am Firmensitz in Clinton im US-Bundesstaat Mississippi „geschockt“ von den Vorgängen und entließ umgehend Finanzvorstand Scott Sullivan sowie Finanzkontrolleur David Myers. Gleichzeitig kündigte das ohnehin schon in Bedrängnis geratene Unternehmen die Entlassung von 17.000 Mitarbeitern an, um Kosten zu sparen.

      Es wurde angekündigt, dass die Geschäftsausweise für 2001 und für das erste Quartal 2002 revidiert werden sollen. In den genannten Zeiträumen seien bestimmte Umbuchungen in die Kapitalbilanz vorgenommen worden, die nicht den US-GAAP-Regel entsprochen hätten.

      Worldcom hat nach Angaben des Nachrichtensenders CNBC gewöhnliche Ausgaben als Sachinvestitionen verbucht. Wie es weiter hieß, fragen sich Beobachter nun, ob die in der Bilanz ausgewiesene Schuldenhöhe in ähnlicher Weise korrigiert werden muss wie die Geschäftsausweise. Derzeit befinde sich die Gesellschaft in Verhandlungen mit Banken. Der Nachrichtensender schloss nicht aus, dass der amerikanische Telekommunikations-Konzern einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen müsse.



      Börsenaufsicht ist informiert

      Über die Revidierung der Abschlüsse hinaus überprüfe Worldcom auch ihre Prognosen über die erwartete Geschäftsentwicklung, teilte Worldcom mit. Die entgegen den US-GAAP-Regeln vorgenommen Buchungen seien bei einer internen Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG entdeckt worden.

      Auch die bisherige Prüfungsgesellschaft, die die Andersen LLP, die Ausweise für das Geschäftsjahr 2001 und für das erste Quartal 2002 geprüft hat, sei unterrichtet worden. Zudem sei die US-Börsenaufsicht SEC über die Vorgänge informiert worden.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 26.06.02
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 10:28:23
      Beitrag Nr. 227 ()
      XETRA-START/DAX bricht um über fünf Prozent ein

      Die Kurse am deutschen Aktienmarkt sind am Mittwochmorgen eingebrochen. Der DAX fällt kurz nach Handelsstart um fünf Prozent bzw 207 auf 3.995 Punkte. Zuvor war der Index bereits auf ein neues Jahrestief bei 3.946 Zählern gestürzt.

      Grund dafür ist eine Mitteilung des US-Telekomunikationskonzerns WorldCom. Dieser hatte in der Nacht Bilanzmanipulationen mitgeteilt und den Finanzvorstand entlassen. Dadurch muß der Gewinn für 2001 und das erste Quartal 2002 revidiert werden. Bereits an den asiatischen Börsen brachen die Kurse daraufhin ein. Zusätzlich sorgt die vorbörsliche Gewinnwarnung von Alcatel für weiter fallende Kurse.

      "Diese Meldung ist genau das, was wir nach dem Enron-Fall überhaupt nicht gebrauchen können", heißt es im Handel. Das Vertrauen vor allem in die US-Unternehmen dürfte jetzt ersteinmal so stark beschädigt sein, dass an eine mittelfristige Erholung nicht mehr zu denken sei.

      Es gibt aber auch andere Stimmen, die am Mittwoch von einem finalen Ausverkauf ausgehen. Dabei dürften Anleger massive Aktien verkaufen und die Stimmung auf eine extremen Tiefpunkt fallen. Erfahrungsgemäß gehe es von einem solchen Niveau dann auch wieder recht schnell aufwärts, sagt ein Analyst.

      Die größten Verluste weisen in den ersten Handelsminuten Versicherer, Banken und Technologiewerte aus. Allianz brechen um sieben Prozent ein, Infineon fallen um neun Prozent und MLP zeigen sich mit einem Abschlag von zehn Prozent.

      gelesen in FAZ, 26.06.02
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 21:38:47
      Beitrag Nr. 228 ()
      #1 von luto9 26.06.02 10:16:24 Beitrag Nr.: 6.730.378 6730378
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      Meldepflicht für Vorstände aufgeweicht




      Die Börse lockert ihre Regeln. Kleine Aktienverkäufe können Manager jetzt ungestört ausüben.

      Frankfurt am Main - Die Deutsche Börse passt die bestehende Meldepflicht für Top-Manager am Neuen Markt an neue Gesetzesregeln an und weicht sie damit in einigen Punkten auf. Von 1. Juli an müssen Vorstände und Aufsichtsräte ihre Wertpapiergeschäfte erst melden, wenn sie innerhalb von 30 Tagen Geschäfte im Wert von 25.000 Euro tätigen. "Die Vorgaben des 4. Finanzmarktförderungsgesetzes treten an die Stelle der Regeln am Neuen Markt", sagte ein Sprecher der Deutschen Börse AG am Dienstag in Frankfurt.




      Neuer Markt: War`s das?
      Investoren ziehen die Reißleine. Trotz der allgemeinen Erholung bricht der Nemax 50 weiter ein. Nicht nur die Zockerbuden, auch die Schwergewichte mit schwarzen Zahlen leiden unter der Kapitalflucht. ...mehr


      Damit gibt die Deutsche Börse ihre strengeren Regeln auf, die bislang für den Neuen Markt galten. Bislang mussten auch kleine Käufe und Verkäufe von Aktien des eigenen Unternehmens gemeldet werden. Auch bei der Meldefrist orientiert sich die Börse an den undeutlicheren Vorgaben des Gesetzes. Die Manager müssen ihre Geschäfte laut Gesetz "unverzüglich" melden. Bislang galt eine Frist von drei Börsentagen. Strengere Vorschriften gelten dafür für Angehörige. Denn künftig müssen auch Ehepartner und enge Familienmitglieder der Spitzenkräfte Wertpapiergeschäfte melden
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 08:02:58
      Beitrag Nr. 229 ()
      „Wieviele Worldcoms gibt es noch?“


      Technische Reaktion möglich

      Was soll man mit der Kurserholung im Handelsverlauf an der Wall Street anfangen? Die Experten von Standard & Poor`s sehen darin eher ein Zeichen wachsenden Desinteresses der Investoren als ein Zeichen der Stärke. Auch technischen Analysten wäre ein richtiger „Sell-Out“ lieber gewesen, da sie diesen als notwendige Voraussetzung einer Bodenbildung ansehen.

      Zwar dürfte auch der Dax mit einer Kurserholung reagieren. Doch das Grundübel, berechtigtes Misstrauen, ist in der Welt. Die Frage: „Wieviele Worlcoms gibt es noch?“ wird in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder gestellt werden und nicht nur MLP, WCM oder Thiel belasten.



      Bund-Future mit positivem Grundton

      Nach dem Kurssprung vom Mittwoch drohen dem Bund-Future am Donnerstag leichte Einbußen. Dennoch bleibt der Grundtenor angesichts des fundamental zerrütteten Vertrauens für Aktien positiv. Am Mittwoch hatte der September-Kontrakt mit plus 62 Ticks auf 107,89 Prozent geschlossen.


      Euro fester

      Fester zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen. Gegen 7.14 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9853 Dollar verglichen mit 0,9814 Dollar am späten Mittwochnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen pendelt der Dollar um die 120-Yen-Marke und notiert aktuell bei 120,00 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,90 notiert hatte. Damit wagt der Euro den nächsten Anlauf in Richtung Dollar-Parität. Die Äußerungen der Fed und die Worldcom-Krise wirken negativ auf den Greenback.

      Aktien Tokio im Verlauf sehr fest - Erholung von Worldcom-Schock

      Sehr fest tendieren am Donnerstag die Kurse an der Börse in Tokio. Teilnehmer gehen davon aus, dass der Nikkei-225-Index seine Gewinne in der verbleibenden Handelszeit nicht mehr abgeben wird, obwohl der Wall-Street-Eröffnung mit Sorge entgegen gefiebert werde. Gegen 6.16 Uhr MESZ legt der Tokioter Index um 2,1 Prozent auf 10.281 Yen zu und erholt sich so von den Vortagsverlusten infolge der Worldcom-Krise. Der Topix rückt um 1,4 Prozent auf 998 Punkte vor. Japanische Banken seien vermutlich nur mit wenig Kapital bei Worldcom engagiert, heißt es aus Branchenkreisen und von Analysten, wodurch die Krise des US-Telekomkonzern nur begrenzte Auswirkungen auf die Finanzinstitute haben dürfte.



      Aktien Hongkong am Mittag mit fester Tendenz

      Die Börse in Hongkong zeigt sich am Donnerstagmittag nach der überraschenden Erholung im späten Handel an Wall-Street mit fester Tendenz. Der Hang-Seng-Index legt in der ersten Sitzungshälfte um 1,3 Prozent oder 130 Punkte auf 10.486 zu. Unter den Gewinnern finden sich unter anderem HSBC, die trotz Kurseinbußen bei US-Konkurrenten 1,4 Prozent auf 88,25 Hongkong-Dollar vorrücken. Marktteilnehmer rechnen jedoch damit, dass das Aufwärtspotenzial des Index begrenzt ist. Wenn der Hang-Seng allerdings über der 10.400-Marke schließe, werde eine solide Unterstützung einsetzen. Begründungen dafür, warum sich die US-Märkte trotz des Worldcom-Skandals stabil zeigten, würden noch immer gesucht, erklären Beobachter. Der US-Markt könnte seinen Boden gefunden habe, heißt es zum einen. Doch beschwören wolle dies niemand. Daher warte man nun gespannt, wie die Kurse an Wall-Street eröffnen und wie der sich der Handelsverlauf präsentiert.



      US-Nachbörse im Zeichen von Worldcom

      Die wichtigsten Kursbewegungen nach Börsenschluss wurden bei mit Worlcom verbundenen Unternehmen verzeichnet. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gewann leicht mit 0,06 Prozent plus auf 1.027,87. Die Titel von Juniper Networks erholten sich um 0,4 Prozent auf 5,15 Dollar. Die Aktie hatte im regulären Handel rund 18 Prozent verloren. Worldcom ist ein wichtiger Kunde von Juniper, mit dem der Netzwerkausrüster 14 Prozent seines Umsatzes erzielt. Weitere elf Prozent zum Umsatz von Juniper trägt Qwest Communications bei, gegen die die US-Börsenaufsicht ebenfalls ermittelt. EDS setzten am Abend ihren Kursrückgang fort und fielen um 0,2 Prozent auf 43,32 Dollar, denn Worldcom gehört mit einem Jahresumsatz von 600 Millionen Dollar oder einem Anteil am EDS-Gesamtumsatz von 2,5 Prozent zu den größten EDS-Kunden. Obwohl ein EDS-Sprecher am Mittwoch versicherte, er sehe keinen Einfluss auf sein Unternehmen durch den Worldcom-Bilanzskandal, senkten erste Analysten bereits Prognosen. SimpleTech brachen im nachbörslichen Handel um 21 Prozent auf 4,50 Dollar ein. Das Unternehmen hat seine Schätzungen für das zweite Quartal zurückgenommen.



      US-Börsen gehen erholt aus dem Markt

      Nach deutlichen Kursverlusten im frühen Geschäft haben sich die US-Börsen am Mittwoch vom Schock durch die Falschbilanzierung des Telekom-Konzerns Worldcom zum Handelsschluss weitgehend erholt.

      Die Nachrichten von Worldcom hätten das Vertrauen der Anleger in die Bilanzierungspraktiken der US-Unternehmen untergraben und das Geschäft belastet, sagten Händler. Die Investoren hätten im späten Handel allerdings das niedrige Kursniveau zu Käufen genutzt. Die Entscheidung der US-Notenbank (Fed), die US-Zinsen unverändert zu lassen, habe kaum Reaktionen ausgelöst.

      Der Dow-Jones-Index schloss knapp behauptet mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 9.120,11 Zähler, nachdem er zuvor jedoch bereits bei 8.926 Punkten ein Tagestief erreicht hatte. Der Nasdaq Composite stieg um 0,38 Prozent auf 1.429,33 Punkte, nachdem er zuvor bei 1.378 Punkten den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren markiert hatte. Der marktbreite S&P 500-Index büßte 0,27 Prozent auf 973,53 Punkte ein.

      Worldcom hatte in der Nacht zum Mittwoch Fehlbuchungen von fast vier Milliarden Dollar für die vergangenen fünf Quartale eingestanden und seinen Finanzchef entlassen. Die US-Börsenaufsicht SEC sprach von einem Bilanzfehler nie gesehener Größenordnung. Worldcom-Aktien wurden vom Handel an der Nasdaq ausgesetzt, nachdem sie im vorbörslichen Geschäft mit 0,09 Dollar 80 Prozent unter ihrem Dienstagschlusskurs notiert hatten. Im Jahr 1999 hatten Worldcom-Aktien noch 64 Dollar gekostet.

      Im Fall Worldcom, der zuvor bereits zu Kurseinbrüchen an den asiatischen und europäischen Aktienmärkten geführt hatte, sehen Analysten weiteren Anlass für das Misstrauen der Anleger in die Bilanzierung von US-Unternehmen. „Du gehst in die Küche und siehst eine Kakerlake - du kannst dir sicher sein, dass es nicht die Einzige ist", sagte John Hendricks von State Street Global Markets. Der Enron-Zusammenbruch im Dezember vergangenen Jahres hatte an der Wall Street massive Skepsis hinsichtlich der Firmenbilanzen ausgelöst, was seither auch die Aktienkurse insgesamt belastete.

      Die Aktien von Telekomausrüstern schlossen im Sog der Worldcom-Nachrichten deutlich schwächer. Die Titel von Lucent Technologies gingen 18,8 Prozent niedriger auf 1,59 Dollar aus dem Markt. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, Worldcom sei ein kleinerer Kunde, und das Unternehmen sei von den Vorgängen nur minimal betroffen. Die Aktien von Nortel Networks gaben 8,7 Prozent auf 1,47 Dollar nach.

      Sorgen um mögliche Kreditausfälle im Zuge der Worldcom-Nachrichten belasteten nach Händlerangaben die Bankaktien. Die Titel von J.P. Morgan Chase verloren rund 4,4 Prozent auf 31,49 Dollar. Citigroup-Aktien gaben rund 5,4 Prozent auf 37,00 Dollar nach.

      Die Zinsentscheidung der Fed habe der Markt weitgehend ignoriert, sagten Händler. Die US-Notenbank hatte wie erwartet die Leitzinsen unverändert auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren gelassen und wie zuletzt die Risiken zwischen Inflation und Konjunkturschwäche als ausgeglichen bezeichnet. Der entscheidende Zielsatz für Tagesgeld betrage weiter 1,75 Prozent, teilte die Fed nach den zweitägigen Beratungen ihres geldpolitischen Ausschusses (FOMC) in Washington mit.
      „Es ist eine schwache Begründung, und es sieht so aus, als ob die Fed die Zinsen mindestens bis Dezember unverändert lässt", kommentierte Peter Cardillo, Chefstratege bei Global Partners Securities, die Fed-Entscheidung. „Das könnte kurzfristig negativ für den Markt sein.“



      US-Anleihen schließen fest

      Mit festen Notierungen haben sich die Kurse der US-Anleihen am Mittwoch im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 27/32 auf 101-8/32. Die Rendite fiel von 4,82 auf 4,709 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent stieg um 23/32 auf 99-15/32. Die Rendite fiel von 5,45 auf 5,409 Prozent. Der am Vorabend bekannt gewordene Bilanzbetrug bei Worldcom hatte viele Anleger zur Umschichtung von Aktien in Anleihen veranlasst. Die Furcht davor, dass Worldcom kein Einzelfall gewesen sein könnte, habe viele in die Sicherheit der Anleihen flüchten lassen, hieß es.

      Die Anleihen behaupteten ihre Gewinne selbst dann, als sich der Aktienmarkt deutlich von den Tiefständen erholte. Marktbeobachter vermuteten einen Zusammenhang mit dem verhaltenen Ausblick der US-Notenbank. Den Äußerungen sei zu entnehmen gewesen, dass die Erholung der Konjunktur etwas länger auf sich warten lasse und auch bei den Unternehmensergebnissen nicht so bald eine Besserung zu erwarten sei wie erhofft, hieß es. Die Entscheidung der Fed, die Leitzinsen unverändert zu lassen, berührte den Anleihemarkt kaum.


      Quelle: FAZ, 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 08:57:14
      Beitrag Nr. 230 ()
      Charttechniker fürchten Zeitenwende

      Der Dax durchbricht zeitweise den 20-Jahres-Aufwärtstrend / "Etwas Großes geht vorbei"

      Dem seit 1982 laufenden Aufwärtstrend am deutschen Aktienmarkt droht nach zwei Jahren Baisse nun aus charttechnischer Sicht das Ende.

      Die Trendgerade, die mit einer Rendite von rund 11,4 Prozent pro Jahr steigt und derzeit bei rund 4100 Punkten verläuft, hat der Dax am Dienstag zeitweise unterschritten. Der Dax befindet sich jetzt wieder auf dem Niveau von November 1997.

      Noch geben Techniker den Trend nicht endgültig verloren. Denn es ist durchaus üblich, daß ein Trend im Zuge einer Übertreibung kurz gebrochen wird.

      Doch viele Börsianer vermissen den endgültigen Ausverkauf. "Dazu fehlen die hohen Umsätze", sagt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

      Der verstorbene Börsenmagier André Kostolany pflegte von den zittrigen Händen zu sprechen und meinte die Anleger, die nicht überzeugt hinter ihren Engagements stehen und panikartig angesichts fallender Kurse ihre Papiere noch kurz vor Erreichen des Tiefpunktes auf den Markt werfen.

      Händler charakterisieren dagegen den gegenwärtigen Kursrutsch mit nahezu täglich neuen Jahrestiefkursen als "Tropfen, der auf Tropfen fällt". Dies nährt ihre Angst, daß die Talfahrt weiter geht.

      Auch der Blick auf andere Märkte zeigt, daß etwas Großes zu Ende geht", sagt Marcus Metz, technischer Analyst von Staud Research. So stehe aus charttechnischer Sicht der Dollar zum Euro nach einer langfristigen Aufwärtsbewegung vor einer Trendwende. Der Goldpreis werde noch in diesem Jahr von derzeit 325 auf 380 bis 400 Dollar steigen. Und der Ölpreis wird nach Schätzungen von Staud Research in den kommenden zwei Jahren von jetzt 25 auf 40 Dollar klettern. Zusammen mit steigenden Zinsen, die Metz mit Hilfe der Theorie der Elliott-Wellen vorhersagt, ist dies ein besorgniserregendes Gemisch für Aktien.

      Charttechniker unterstellen, daß Trends immer weiter gehen. Ein Trend gilt als umso bedeutender, je länger er schon läuft und je mehr Auflagepunkte er hat. Dahinter steht der Gedanke, daß Anleger gerne in etwas investieren, das sich schon in der Vergangenheit bewährt hat. Solange es keinen Grund gibt, an dem Bestand eines Trends zu zweifeln, sollte man weiter auf ihn setzen lautet die Grundregel der technischen Analyse.

      Umso gravierendere Folgen hat es, wenn ein langfristiger Trend, wie möglicherweise jetzt der Aufwärtstrend des Dax, nachhaltig gebrochen wird. Am 21. September, dem Tiefstand des Jahres 2001, wurde der Trend insofern bestätigt, als der Dax ihn zwar im Tagesverlauf unterschritt, bis Handelsschluß aber wieder 250 Punkte gutmachte und zu Handelsschluß genau auf dem Trend aufsetzte; in den Tagen danach geriet er dann nicht mehr in Gefahr.

      Falls es der Dax auch diesmal schaffen würde, sich nach kurzem Taumeln oberhalb des Trends zu behaupten, wäre dies ein Signal dafür, daß sich der Trend doch fortsetzt und Aktionäre weiterhin mit jährlichen Renditen von rund 11 Prozent rechnen können.

      Der Dax-Trend hat in den letzten 20 Jahren zwei weitere "Belastungsproben" bestanden. Im Oktober 1992 gerieten die Aktienkurse unter Druck, als das Pfund von Spekulanten aus dem Europäischen Währungssystem gedrängt wurde.

      Im Frühjahr 1995 brachen die Aktienkurse ein, weil der Dollar nach einem Kursverfall weniger als 1,40 D-Mark kostete. Seit Ende 1996, als mit dem Börsengang der Deutschen Telekom in Deutschland die Aktie als Anlageform in weiten Teilen der Bevölkerung populär wurde, hob der Dax deutlich von seinem langfristigen Aufwärtstrend ab und erzielte jährliche Renditen von in der Spitze 27 Prozent.

      Mit dem Platzen der Spekulationsblase der Kurse der Internetaktien und schließlich der Telekommunikationsaktien ist der Dax jetzt wieder zum "jährlichen Mittel von 11,4 Prozent" zurückgefallen.

      Quelle: FAZ, 27.06.02
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 20:49:47
      Beitrag Nr. 231 ()
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      Avatar
      schrieb am 27.06.02 21:46:23
      Beitrag Nr. 232 ()
      FondsNavigator: Herr Ehrhardt, wie beurteilen Sie den Zustand der Märkte? Man hört permanent widersprüchliche Angaben und weiß gar nicht mehr, was man glauben soll.

      Ehrhardt: Das frage ich mich manchmal auch. Die Nachrichten gehen wirklich sehr durcheinander. Für mich steht aber ziemlich sicher fest, dass die Börsen - vor allem die US-amerikanischen - überbewert sind und dass die Wachstumsprognosen, die derzeit von einigen Fachleuten verbreitet werden, zu hoch sind.

      FondsNavigator: Das heißt, die wirtschaftliche Erholung in den USA und Europa wird auf sich warten lassen?

      Ehrhardt: Ja. Ein Grund für die seit Jahren sehr optimistischen Prognosen in den USA ist die so genannte hedonistische Preisentwicklung. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass die amerikanischen Unternehmen ihren Produktivitätszuwachs an den Größen der Vergangenheit messen. Stellte etwa die Leistung eines Computerchips vor zehn Jahren die Größe eins da, so wird ein Chip derzeit mit der zehnfachen Produktivität bewertet, da er zehnmal leistungsfähiger ist als damals.

      FondsNavigator: Das klingt nach Betrug.

      Ehrhardt: Sagen wir mal, es ist sich selbst und den anderen gegenüber nicht ganz ehrlich. Auf jeden Fall führt es dazu, dass die Steigerung der wahren Produktivität gar nicht mehr ersichtlich wird. Den wenigsten Investoren ist auch bewusst, dass das Wachstum der vergangenen Monate sowieso in erster Linie vom Staat ausging, nämlich in Form von Rüstungsausgaben.

      FondsNavigator: Trotzdem hält sich der amerikanische Markt immer noch auf sehr hohem Niveau. Die Vermutung liegt doch nahe, dass es sich dabei nicht nur um Zufall handelt?

      Ehrhardt: Sie müssen bedenken, dass eigentlich niemand ein Interesse daran hat, dass der Markt abstürzt. Denn durch einen Crash würde fast jeder Haushalt in Mitleidenschaft gezogen. Schließlich besitzen die meisten Amerikaner Aktien. Dazu kommt, dass sie kaum oder gar nicht sparen, die Aktien und ihre Immobilie also das einzige sind, was sie für die Altersvorsorge besitzen. Es hätte also verheerende Folgen, wenn Aktien auf einmal - drastisch ausgedrückt - nichts mehr wert wären. Das würde aufs ganze System durchschlagen.

      FondsNavigator: Es wird aber doch nicht ewig klappen, den Markt hoch zu halten. Wenn die Wirtschaft jetzt nicht wieder richtig anspringt und der Markt trotzdem nicht mit einer Korrektur reagiert, würde sich die Blase sogar noch verstärken.

      Ehrhardt: Das ist denkbar. Dass die großen Unternehmen nicht unbedingt optimistisch in die Zukunft sehen, merkt man übrigens auch daran, dass die Massenentlassungen weiter anhalten. In der vorigen Woche gab etwa Hewlett-Packard bekannt, weitere 15.000 Stellen streichen zu wollen. Davon 10.000 in diesem Jahr. Das heißt doch, dass sie auch im nächsten Jahr noch keine Besserung erwarten, sonst würden sie doch nicht weitere Entlassungen soweit in der Zukunft ankündigen. Und noch etwas ist interessant: Die Insidergeschäfte in den USA sind weiterhin auf sehr hohem Niveau. Das bedeutet, dass Mitarbeiter der Unternehmen weiterhin fleißig ihre Aktien abstoßen. Das würden sie wohl kaum tun, wenn sie damit rechnen könnten, dass ihre Papiere in einigen Monaten mehr abwerfen würden.

      FondsNavigator: Klingt nicht gut. Dazu kommt noch der schwächelnde Dollar.

      Ehrhardt: Genau. Von dort sehe ich, ehrlich gesagt, das größte Konfliktpotenzial. Um ihr Außenhandelsdefizit auszugleichen, benötigen die USA Mittelzuflüsse von außen in einer Höhe von jährlich etwa 500 Milliarden US-Dollar. Wenn dieses Geld ausbleibt, weil Investoren Angst vor einem nachgebenden Dollar bekommen, sieht es düster aus. Aus diesem Grund fangen beispielsweise die Japaner schon damit an, den Dollar zu stützen.

      FondsNavigator: Was langfristig wenig helfen dürfte.

      Ehrhardt: Richtig. Der Dollar ist überbewert, und er wird nachgeben. Aber natürlich ist es besser, wenn dies kontrolliert geschieht.

      FondsNavigator: Stichwort Japan. Sieht es dort besser aus? Der Kursanstieg der vergangenen Monate kann doch kaum fundamentale Gründe haben?

      Ehrhardt: Na ja. Derzeit hilft sicherlich, dass die Notenbank innerhalb der vergangenen zwölf Monate ein Geldmengenplus von 34 Prozent geschaffen hat. Das ist eine unglaubliche Menge an frischem Geld, und davon profitiert der Markt natürlich. Zumindest kurzfristig.

      FondsNavigator: Okay, aber das Geld muss ja auch irgendwann wieder abgezogen werden.

      Ehrhardt: Das ist richtig.

      FondsNavigator: Was passiert dann?

      Ehrhardt: Das Geld muss erst wieder abgeschöpft werden, wenn Inflation in Sicht ist. In Japan herrscht dagegen nach wie vor Deflation. Die Liquidität bleibt also in Japan außerordentlich hoch. Positiv für den japanischen Markt sind außerdem hohe Aktienrückkäufe, eine starke Untergewichtung der internationalen Anleger und die höchsten Leerverkäufe unter allen großen Börsen. Solche Leerverkäufe müssen früher oder später eingedeckt werden und dürften ebenso wie die anderen Faktoren in Japan zu einem verhältnismäßig guten Chance-Risiko-Verhältnis führen. Zwar gibt es wie in anderen Ländern auch erhebliche fundamentale Risiken in Bezug auf die Konjunkturentwicklung, aber der übrige Rahmen – inklusive der extrem niedrigen Zinsen – ist heute doch positiver als in anderen Ländern. Außerdem hat Japan immerhin schon zwölf Jahre Bereinigung der Spekulationsblase hinter sich, während dies in Europa und in den USA erst zwei Jahre sind.

      FondsNavigator: Wie sieht es in den Emerging Markets aus?

      Ehrhardt: Durchwachsen. Südamerika steht vor seiner nächsten Krise, denn in Brasilien stehen zum Jahresende Neuwahlen an. Den Umfragen zufolge führt ein Kandidat der linken Partei, so dass es zu einer Regierungsumbildung käme. Die Angst davor sieht man bereits an den stark fallenden Anleihenkursen. In Argentinien ist ebenfalls noch kein Lichtstreif am Horizont. Dabei war die Pleite des Landes nun wirklich vorherzusehen. Es ist sonnenklar, dass ein "weiches" Land, also ein Land mit einer geringen Produktivität, auf mittlere Sicht in große Schwierigkeiten gerät, wenn es sich fest an eine so harte Währung wie den Dollar koppelt. Die Wettbewerbsfähigkeit Argentiniens auf dem Weltmarkt war einfach nicht gegeben. Sollte jetzt wirklich noch eine ernste Krise in Brasilien hinzukommen, ist ein Flächenbrand durchaus vorstellbar.

      FondsNavigator: Was ist mit Russland?

      Ehrhardt: Da sieht es eigentlich noch ganz gut aus, die meisten Bewertungen sind immer noch günstig. Nur braucht der Markt nach einem Anstieg von hundert Prozent in einem Jahr eine Verschnaufpause. Dazu kommen natürlich die "russland-typischen" Probleme: Man kann als westlicher Investor einfach nicht einschätzen, was sich das Management einzelner Firmen als nächstes einfallen lässt. Der gesamte Markt ist zwar nur so hoch bewertet wie ein einzelner Dax-Wert, aber die Risiken sind trotzdem hoch. Alternativ könnte man auch sagen: Der Markt ist gerade mal so teuer wie der Verlust, den AOL im vergangenen Geschäftjahr ausgewiesen hat.

      FondsNavigator: Jetzt haben wir beinahe alle Märkte abgehakt. Dabei stellt sich die Frage, in welche Werte sie derzeit eigentlich investieren, wenn alles bestenfalls trübe aussieht?

      Ehrhardt: Wir versuchen, aus allen Regionen das Beste herauszuziehen. Wir haben ein bisschen Korea, ein bisschen Russland, Europa, USA, DAX, MDAX.

      FondsNavigator: Von ihrer ehemaligen Übergewichtung des MDAX ist also nicht mehr viel übrig geblieben?

      Ehrhardt: Richtig. Das Investment ist ziemlich gut aufgegangen, aber derzeit gibt das Segment nicht mehr so viel her. Viele ehemals stark unterbewerte Aktien wie Kali und Salz sind mittlerweile fair bewertet. Einige Kern-Positonen haben wir aber, und die behalten wir auch: Etwa Krones, die bereits genannten Kali und Salz, oder auch König und Bauer.

      FondsNavigator: Sie haben schon vor längerer Zeit zu einem Einstieg in Gold geraten.

      Ehrhardt: Ja, auch ein Investment, das sich sehr gut bezahlt gemacht hat. Nur gibt es mittlerweile natürlich auch hier das bekannte Problem der hohen Bewertungen. Der Goldpreis ist zwar noch nicht extrem stark gestiegen, da die Minenaktien aber wie ein Hebel auf den Goldpreis funktionieren, waren Aktiengewinne von hundert oder sogar zweihundert Prozent seit Jahresanfang keine Ausnahme. Die Werte sind heiß gelaufen und brauchen eine Verschnaufpause. Besonders australische und kanadische Minen sind extrem hoch bewertet, einige werden mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von bis zu 15 gehandelt. Der Multiplikator, der gerechtfertigt wäre, richtet sich natürlich nach dem Preis, den das Unternehmen für die Goldgewinnung zahlen muss. Aber die hohen Kurs-Umsatz-Verhältnisse nehmen bereits Goldpreissteigerungen von bis zu 50 Prozent voraus. Realistisch sind in der Regel nur Kurs-Umsatz-Verhältnisse bis zu fünf. Die australische Aurion-Goldmine, die jetzt von Placer Dome übernommen wurde, wurde etwa mit dem fünffachen Umsatz bezahlt. Die meisten südafrikanischen Minen sind nur mit dem drei- bis fünffachen Umsatz bewertet, was realistisch ist.

      FondsNavigator: Mittelfristig rechnen Sie aber mit einem weiter steigenden Goldpreis?

      Ehrhardt: Ja. Und dann können auch die Aktien weiter steigen.

      FondsNavigator: Es gibt aber auch warnende Stimmen, die sagen, dass Gold nicht weiter steigen könne?

      Ehrhardt: Klar, aber warnende Stimmen gibt es immer. Fakt ist doch, dass seit Jahren weniger Gold produziert als nachgefragt wird. Das Argument der Gold-Skeptiker sind die ihrer Meinung nach anhaltenden Verkäufe von Seiten der Notenbanken. Hierdurch solle immer ein Deckel auf dem Goldpreis bleiben.

      FondsNavigator: Sie sind aber anderer Meinung?

      Ehrhardt: Genau. Der Gesamtwert der Goldbestände aller Zentralbanken beträgt ungefähr 300 Milliarden US-Dollar. Das entspricht ziemlich genau dem Volumen, das monatlich an den Anleihemärkten platziert wird. Da kann mir niemand erzählen, dass der Markt nicht in der Lage wäre, diese Summe ohne große Probleme aufzunehmen. Das kann er schließlich bei Anleihen auch. Abgesehen davon, dass natürlich niemals das gesamte Gold auf den Markt käme. Und erst recht nicht in diesen unsicheren Börsenzeiten.

      FondsNavigator: Dann verraten Sie doch bitte, warum die Briten etwa ein Viertel ihres Goldbestandes am Markt verkauft haben, wenn sie doch eigentlich genau wissen müssten, dass der Goldpreis langfristig steigt. Werfen die ihr Geld zum Fenster raus?

      Ehrhardt: Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Sicherlich ist ihnen das bewusst, aber es gibt einige Zwänge, die sie handeln ließen. Vergleichbare Zwänge bringen sie übrigens auch dazu, ein großes Kontingent an Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Im Klartext: Den USA kann derzeit nichts schlimmeres passieren als ein stark steigender Goldpreis. Das würde die Märkte nämlich verunsichern. In der Vergangenheit war es immer so, dass die Aktienkurse in den Keller gingen, wenn Gold stieg. Wenn das jetzt passieren würde, könnte das also schwache Aktienmärkte signalisieren und die Anleger aus den Aktien treiben. Damit würden die Märkte wirklich schwach. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Verkäufe nicht ganz freiwillig erfolgten. Übrigens sollte man bedenken, dass China auf diesem Niveau seine Bestände aufgestockt hat.

      FondsNavigator: Wie verhält es sich mit Silber?

      Ehrhardt: Der Markt ist schwieriger, da er sehr eng ist. Grundsätzlich gibt es aber eine Korrelation zwischen Gold und Silber, das hat man auch in den vergangenen Monaten gesehen.

      FondsNavigator: Müssen Sie sich eigentlich nach einem Index richten oder sind Sie in Ihren Anlageentscheidungen frei?

      Ehrhardt: Zum Glück bin ich da frei. Gerade in solchen Marktphasen bin ich darüber sehr froh. Wenn ich zum Beispiel nur in Nebenwerte investieren dürfte, hätte ich jetzt Bauchschmerzen, weil ich nicht ausweichen könnte. Das ist schrecklich, wenn man den Rückgang kommen sieht, und nicht regieren kann.

      FondsNavigator: Gerade Nebenwerte liefen in den vergangenen Monaten doch recht gut.

      Ehrhardt: Eben. Aber das wird nicht ewig so weitergehen. Die japanischen laufen schon nicht mehr, in Europa nähern wir uns auch dem Stillstand. Als nächstes sind wahrscheinlich die amerikanischen dran, die durch ihre tolle Performance mittlerweile auch viel zu teuer sind.

      FondsNavigator: Gibt es derzeit bestimmte Sektoren, auf die Sie sich konzentrieren?

      Ehrhardt: Nein, das lassen wir fast komplett außen vor. Wir gucken nur, ob uns ein Unternehmen gefällt.

      FondsNavigator: Worauf legen Sie bei der Unternehmensanalyse besonderen Wert?

      Ehrhardt: Wir investieren nach dem Value-Ansatz. Das bedeutet, dass wir versuchen, werthaltige Aktien zu kaufen, bei denen der Aktienkurs unter dem "richtigen" Börsenkurs liegt. Ein solch richtiger Kurs ist natürlich schwer zu finden, aber man kann ihn aufgrund des Substanzwertes oder anhand zukünftiger Gewinnerwartungen ungefähr ermitteln. In jedem Falle sollten die Kurs-Gewinn-Verhältnisse relativ niedrig sein. Hinzu kommt, dass wir auf sehr gute Bilanzen achten. Swissair wäre nie Konkurs gegangen, wenn die Schulden nicht so hoch gewesen wären. Deshalb haben wir auch die Telekom-Aktie immer zum Verkauf empfohlen. Immerhin handelt es sich hier um das am zweithöchsten verschuldete Unternehmen der Welt. Letztlich ist auch das Management wichtig. Bei Kernpositionen in Europa investieren wir nur, wenn wir das Management für gut halten

      FondsNavigator: Wie behalten Sie die ausländischen Gesellschaften, in die Sie investieren, im Auge?

      Ehrhardt: Die Analyse ausländischer Gesellschaften ist wesentlich schwieriger, da man die Informationen nicht so genau nachprüfen kann wie im deutschsprachigen Raum. Wir haben deshalb traditionell immer versucht, die Anlagen im Inland höher zu gewichten, weil sie besser analysierbar und nachprüfbar waren. Angesichts der wachsenden Schwierigkeiten in Deutschland haben wir aber unseren Anteil an einheimischen Papieren seit einiger Zeit deutlich verringert, da wir mehr Chancen in Asien, selektiv Osteuropa, im Öl-Aktiensektor und bei Goldtiteln sehen. Im Ausland streuen wir mehr, da die Aktien wie gesagt nicht so genau analysierbar sind wie im Inland. Auch charttechnische Gesichtspunkte wie etwa ein Verkauf bei Bruch des Aufwärtstrends einer Aktie helfen, ausländische Papiere genau im Griff zu behalten.

      FondsNavigator: Sie haben Small Caps jahrelang übergewichtet. Wie ist ihr momentanes Verhältnis zu Large Caps?

      Ehrhardt: Es verändert sich immer mehr in Richtung der Schwergewichte, da ich wie gesagt annehme, dass Small Caps in nächster Zeit an den Börsen nicht mehr so gut laufen werden.

      FondsNavigator: Welche Unternehmen gefallen Ihnen derzeit besonders gut und warum?

      Ehrhardt: Südafrikanische Goldaktien und internationale Silberaktien. Norwegische Ölaktien wie Statoil. Indexzertifikate in Japan sowie Hyundai in Korea.

      FondsNavigator: Machen Sie viele Unternehmensbesuche oder ist das für einen Mann mit Ihrer Erfahrung nicht mehr nötig?

      Ehrhardt: Ich besuche nur unsere Kern-Positionen im deutschsprachigen Raum. Wir haben aber auch sieben Analysten, die Unternehmensbesuche machen.

      FondsNavigator: Wie lange behalten Sie einzelne Aktienpositionen durchschnittlich im Depot?

      Ehrhardt: Das ist sehr unterschiedlich. Die Kostolanyschen Schlaftablettenzeiten sind zweifellos vorbei. Das gilt aber nicht für alle Titel. Die Kali und Salz-Aktie haben wir schon fast fünf Jahre. Andere, wie etwa Infineon, haben wir sofort nach der Zeichnung verkauft. Die Haltedauer kann also zwischen einigen Jahren und einigen Tagen liegen - je nachdem, wie schnell das Kursziel erreicht ist.

      FondsNavigator: Wie viele verschiedene Aktien halten Sie insgesamt?

      Ehrhardt: Etwa 50 Positionen. Das schwankt natürlich immer ein wenig.

      FondsNavigator: Es fällt auf, dass Ihre Performance besonders seit Jahresanfang 2000 besser ist als der MSCI World. Sind Sie in erster Linie ein Investor für schlechte Börsenzeiten?

      Ehrhardt: Ich sehe mich tatsächlich eher als Schlechtwetter-Kapitän, wobei ich davon ausgehe, dass in den nächsten Jahren noch weitere schlechte Zeiten vor uns liegen.

      FondsNavigator: Was raten Sie einem Investor? Wie sollte er auf Sicht von zehn Jahren sein Vermögen verteilen?

      Ehrhardt: Die nächsten 10 Jahre dürften schwierig werden, da Aktien trotz der bisherigen Baisse immer noch einen im historischen Vergleich extrem hohen Anteil am Vermögen der Anleger in Europa und in den USA darstellen. Hinzu kommt, dass Aktien bezogen auf die Geldmenge M1 in Europa und in den USA immer noch einen extrem hohen Prozentsatz ausmachen. Ein vergleichbarer Wert wurde in den USA und Deutschland zuletzt in den sechziger Jahren beobachtet. Es folgten lange schlechte Börsenzeiten. Defensive, werthaltige Aktien - nach Möglichkeit mit gesicherter Dividendenausschüttung - und eine stärkere Betonung der Sachwert-Komponente, wie etwa Gold, sollten deshalb erste Wahl sein und in den kommenden Jahren auch bleiben. Das gilt auch im Hinblick auf die weltweit stark steigenden Geldmengen und die überall verschlechterte Haushaltsdisziplin der öffentlichen Hand.
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 08:41:39
      Beitrag Nr. 233 ()
      Spannender Halbjahresausklang


      Dax etwas fester erwartet

      Die Börse macht es wieder spannend. Zwar ist die Börsenwelt in dieser Woche durchaus nicht schöner geworden, doch war die Kurseaktion nach dem Worldcom-Schock etwas mehr als nur eine technische Reaktion. Mit Freuden haben sich die Börsianer auf die guten Konjunkturdaten in den USA gestürzt. Damit haben die September-Tiefs bei Nasdaq und S&P 500, aber auch beim Dax, den ersten Ansturm Stand gehalten. Acht von vwd vorbörslich befragte Marktteilnehmer erwarten den Dax um 20.00 Uhr bei durchschnittlich 4.282 Punkten nach 4.259 Zählern zum Handelsschluss am Donnerstag. Beim Maklerhaus Lang & Schwarz notiert der Dax um 8.30 Uhr bei 4.291 Zählern.

      Der Euro Stoxx 50 macht allerdings Sorgen, da er - anders als der Dax - unter den langfristigen Aufwärtstrend von 1982 gefallen ist. Auch sind die fundamentalen Belastungsfaktoren neben der Bilanz-Vertrauenskrise - Terrorwarnungen, Naher und Mittlerer Osten, Lateinamerika - derzeit nur in den Hintergrund gerückt und können jederzeit wieder zum Thema werden.



      Wechselspiel Bund-Future/Aktien geht weiter

      Das Wechselspiel der vergangenen Wochen zwischen Aktien und Renten setzt sich fort. Eine Erholung am Aktienmarkt lässt die Funktion der Anleihen als Fluchtburg schwinden. Bis 8.06 Uhr gibt der Bund-Future 13 Ticks auf 107,48 Prozent ab. Die Revision des US-Bruttoinlandsprodukts für das erste Quartal von 5,6 auf 6,1 Prozent sowie das überraschend hohe Geldmengenwachstum in der Euro-Zone tragen dazu bei. Am Donnerstag hatte der September-Kontrakt 28 Ticks auf 107,61 Prozent verloren.



      Euro gut behauptet

      Gut behauptet zeigt sich der Euro am Freitagmorgen. Gegen 8.20 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9884 Dollar verglichen mit 0,9880 Dollar am späten Donnerstagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 119,50 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,41 notiert hatte. Damit bieten die positiven Konjunkturdaten weiterhin keine nachhaltige Stütze für den Greenback. „Der Aufwärtstrend des Euro ist ungebrochen“, sagte ein Händler in Tokio. Der Euro werde eher früher als später die Parität zum US- Dollar erreichen.



      Börse Tokio tendiert im Sog der Wall Street fester

      Gestützt von der Erholung an der Wall Street und einem unerwartet starken Anstieg der Industrieproduktion in Japan hat der Aktienmarkt in Tokio zum Wochenausklang sehr fest geschlossen. Der Nikkei-Aktienindex legte um 3,5 Prozent auf 10.622 Punkte zu, wobei vor allem Chipwerte kletterten. Händler sprachen von einer technischen Erholung. Der Nikkei durchbrach damit auch die psychologisch wichtige Marke von 10.500 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index rückte um 3,1 Prozent auf 1.025 Punkte vor.



      Aktien Hongkong am Mittag fester - HSBC und China Mobile treiben

      Die Börse in Hongkong weitet am Freitag ihre Vortagsgewinne aus und präsentiert sich mit fester Tendenz. Der Hang-Seng-Index steigt in der ersten Sitzungshälfte um 1,3 Prozent auf 10.657 Punkte. Wie schon am Vortag wird der Index von den Schwergewichten HSBC, die 1,7 Prozent zulegen, und China Mobile - plus 2,2 Prozent - angetrieben. Dank der verbesserten Wachstumsaussichten in den USA klettern auch Li & Fung um 3,5 Prozent. Marktteilnehmer sehen für den Index einen Widerstand bei 10.700 Zählern und rechnen nach der zweitägigen Kurserholung mit Gewinnmitnahmen. Gewarnt sein dürften unterdessen nach dem unerwarteten Kursverlauf am Vortag Short-Verkäufer, heißt es.



      Börsen Lateinamerikas deutlich erholt

      Die wichtigsten Börsen Lateinamerikas haben sich am Donnerstag vorwiegend stark erholt präsentiert. Am größten Wertpapiermarkt des Subkontinents in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo kletterte der Bovespa-Index um 3,02 Prozent auf 11.013,32 Zähler. Händler führten als Hauptgrund für den Anstieg die Aufweichung des Inflationsziels für das laufende Jahr durch die Regierung in Brasilia an, die bei den Anlegern die Hoffnung auf eine Senkung der Zinssätze nährt. Zudem habe sich die Entwicklung an den New Yorker Leitmärkten positiv ausgewirkt. In Mexiko-Stadt erreichte der IPC-Index unterdessen mit 3,71 Prozent den höchsten Anstieg des Jahres. Der IPC legte - unter anderem wegen New York und dem Anstieg der Telekommunikations-Aktie América Móvil um über zwölf Prozent - auf 6.400,89 Punkte zu. Der Merval-Index im krisengeschüttelten Argentinien gab dagegen um 0,56 Prozent auf 332,75 Zähler nach.


      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nike haben nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen für das vierte Quartal 2001/02 nachbörslich kräftig um 5,5 Prozent auf 54,26 Dollar zugelegt. Zudem hatte der US-Sportartikelhersteller erklärt, im neuen Geschäftsjahr 2002/03 den Gewinn je Aktie weiterhin „solide“ zu steigern. Nachbörslich zulegen konnten auch Intuit. Sie gewannen 0,7 Prozent auf auf 47,70 Dollar, nachdem das Unternehmen, mitgeteilt hatte, den Softwarehersteller für Großhandel, Eclipse, zu übernehmen und in diesem Zusammenhang die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2002/03 zu erhöhen. Während der Börsensitzung waren Intuit bereits um sechs Prozent geklettert. Desweiteren zogen nachbörslich Conexant Systems und Integrated Circuit Systems an. Beide Titel waren am Donnerstag von Lehman hochgestuft worden. Conexant gewannen drei Prozent auf 1,51 Dollar, Integrated Circuit legten um 1,3 Prozent auf 20,50 Dollar zu.



      Wall Street schließt nach positiven Konjunkturdaten sehr fest

      Sehr fest sind die Aktienkurse am Donnerstag an Wall Street aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones gewann 1,6 Prozent auf 9.270 Punkte. Der S&P-500-Index legte 1,8 Prozent auf 991 Zähler zu. Der Nasdaq Composite rückte um 2,1 Prozent auf 1.459 Punkte vor.

      Nach einer freundlichen Eröffnung, die durch überraschend gute Konjunkturdaten gestützt wurde, führten Gerüchte über Bilanzmanipulationen bei General Motors (GM) den Index vorübergehend in negatives Terrain. Der Handel mit GM war für kurze Zeit unterbrochen. Nachdem GM etwaige Manipulationen dementiert hatte, drehte der breite Markt ins Plus. GM schlossen jedoch mit einem Minus von 3,0 Prozent auf 51,50 Dollar. „Die GM-Geschichte war nichts als Spekulation“, meinte James Park von Brean Murray.

      Die Anleger seien aber nach dem Worldcom-Skandal sensibilisiert für derartige Nachrichten und reagierten entsprechend nervös, hieß es im Handel. Sobald sich die Gerüchte als falsch erwiesen hätten, habe sich der Markt erholt, und es seien Short-Eindeckungen zu beobachten gewesen. Intel gewannen 0,2 Prozent auf 18,65 Dollar und Hewlett-Packard 2,4 Prozent auf 15,18 Dollar, obwohl Lehman Brothers wegen der schwachen Nachfrage nach IT-Technologie und Computern die Gewinnprognosen für beide Unternehmen gekürzt hatte.

      Lehman Brothers hat indessen auch einige Unternehmen hochgestuft. Dazu gehören Micron Technology. Die Titel verteuerten sich um 7,9 Prozent auf 20,50 Dollar. Im Werbesektor gaben Omnicom Group 9,2 Prozent auf 44,30 Dollar ab. Die Ratingagentur Moody`s will die Verbindlichkeiten des Unternehmens mit Blick auf einer Herabstufung prüfen. Tabakwerte litten nach Angaben von Händlern abermals unter den jüngsten erfolgreichen Schadenersatzklagen von Rauchern, die durch den Tabakkonsum Gesundheitsschäden erlitten hatten. Philip Morris büßten 4,7 Prozent auf 42,87 Dollar ein. R.J. Reynolds schlossen unverändert mit 53,05 Dollar.

      Solide entwickelten sich auch die Aktienkurse von Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen. Boeing verteuerten sich um 4,9 Prozent auf 44,80 Dollar und Raytheon um 4,5 Prozent auf 40,10 Dollar. Im Bankensektor erholten sich Citigroup von den Vortagesverlusten, die im Handel mit dem Engagement der Bank bei Worldcom erklärt wurden. Die Papiere verbesserten sich um 5,8 Prozent auf 39,16 Dollar. American Express kletterten um 4,0 Prozent auf 37,08 Dollar. Auf der Verliererseite fand sich der Mobilfunksektor. AT&T Wireless verbilligten sich um 2,9 Prozent auf 5,44 Dollar.



      US-Anleihen schließen sehr schwach

      Sehr schwach haben sich die Kurse der US-Anleihen am Donnerstag im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 20/32 auf 100-12/32, die Rendite stieg von 4,709 auf 4,822 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond sank um 1-12/32 auf 97-28/32. Die Rendite stieg von 5,409 auf 5,523 Prozent. Die am Berichtstag veröffentlichten Konjunkturdaten waren überraschend gut. Das Bruttoinlandsprodukt der USA für das erste Quartal (zweite Revision) lag mit einem Plus von 6,1 Prozent deutlich über den ersten Schätzungen von 5,6 Prozent. Auch die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe übertraf mit einem Rückgang von 10.000 die Prognosen von minus 5.000.

      Die Erholung der Aktienmärkte trug nach Angaben von Marktbeobachtern ebenfalls dazu bei, dass die Anleihen ihre Vortagesgewinne wieder abgaben. Vor allem Fonds, die sowohl in Anleihen als auch in Aktien investierten, hätten die Gewichtung zu Gunsten von Aktien verschoben. Viele Anleger hätten zudem wegen bevorstehender Neu-Emissionen von Unternehmensanleihen Mittel aus Staatsanleihen abgezogen, hieß es.


      Quelle: FAZ, 28.06.02
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 08:45:02
      Beitrag Nr. 234 ()
      Die Börse heute

      Für die Finanzmärkte geht ein turbulentes und für die meisten Akteure enttäuschendes Halbjahr zu Ende.

      Für die Strategieplanung fürs zweite Halbjahr können wichtige neue Daten ins Wochenende mitgenommen werden.

      Um die Mittagszeit wird die Inflationsrate im Euroraum im Juni veröffentlicht. Die Consensus-Prognose lautet auf 1,9 Prozent - womit diese Rate erstmals seit langer Zeit wieder in den Zielkorridor der Europäischen Zentralbank "eintauchen" sollte. Allerdings werden für die kommenden Monate höhere Raten vorhergesagt; bei diesen Prognosen ist die jüngste Aufwertung des Euro, die den Preisauftrieb dämpft, meist aber noch nicht berücksichtigt.

      Aus Amerika folgen am frühen Nachmittag die Daten zu den persönlichen Einkommen im Mai. Die Fachwelt erwartet einen Anstieg von 0,3 Prozent gegenüber April. Hingegen dürften sich die persönlichen Ausgaben den Schätzungen zufolge im Monatsvergleich nicht verändert haben.

      Um kurz vor 16 Uhr Frankfurter Zeit veröffentlicht die University of Michigan den endgültigen Wert ihres Indexes für das Verbrauchervertrauen. Hier wird ein Wert von 90,8 Punkten erwartet.

      Wenig später folgen die Daten zum Index der Einkaufsmanager in Chicago. Die Voraussage lautet auf einen Rückgang von 60,8 Punkten im Mai auf 58,0 Punkte im Juni.

      In Deutschland laden wieder zahlreiche Unternehmen zu ihrer Hauptversammlung ein, darunter die Berliner Effektengesellschaft, Möbel Walther, O&K Orenstein sowie Süd-Chemie. Kretztechnik will den Bericht zum dritten Quartal ihres Geschäftsjahres vorlegen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 28.06.02
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 08:48:11
      Beitrag Nr. 235 ()
      Mit Lufthansa und Luftwaffe zum WM-Endspiel nach Yokohama

      Der überraschende Einzug Deutschlands ins Finale der Fußballweltmeisterschaft macht Last-minute-Reisen nach Japan möglich. Allerdings sind die Preise für die angebotenen Kurzreisen nach Yokohama deutlich höher als sonst üblich.

      Die Fluggesellschaften LTU und Lufthansa haben Sonderflüge zum Finalspiel der deutschen Mannschaft angesetzt. Neben den täglichen Verbindungen von Frankfurt und München nach Tokio fliegt am Freitag eine zusätzliche Boeing 747-400, die der Deutsche Fußballbund (DFB) gechartert hat, zum Endspiel. Diese Maschine wird auch am Montag nachmittag die deutsche Nationalmannschaft nach Frankfurt zurückbringen.

      Die LTU setzt für den Reiseveranstalter Dertour zwei Airbus A330 mit je 340 Plätzen ein. Beide heben erst am Sonnabend in Düsseldorf und München ab. Die Rückkehr ist nach nur einer Übernachtung in Fernost für Montag terminiert. Während die Maschine aus Düsseldorf schon kurz nach Bekanntwerden des Angebots ausgebucht war, gab es am Donnerstag nachmittag noch wenige freie Plätze auf der LTU-Maschine aus München, sagte eine Sprecherin von Dertour.

      Die Reise kostet einschließlich Flug, Übernachtung und Transfers 2099 Euro. Hinzukommen noch die Kosten für Eintrittskarten, wobei die besten sowie die billigsten Kategorien schon ausgebucht sind. Noch verfügbare Karten kosten 623 Euro.

      Dertour organisiert schon seit vielen Jahren als Partner des DFB Reiseprogramme zu Fußballereignissen. Zu dieser Fußball-Weltmeisterschaft hat der Veranstalter zwei Rundreisen - eine in Japan und die andere in Korea - angeboten, wobei der Besuch der Vorrundenspiele und des Viertelfinales mit deutscher Beteiligung enthalten war.

      Im Vergleich zu früheren Weltmeisterschaften war die Nachfrage eher gering - wohl auch wegen der Preise von 5650 Euro für die Japan-Reise und 4090 Euro für die Korea-Reise. Lediglich 150 Pakete wurden verkauft. Einen vielfach höheren Zuspruch erhofft sich der Veranstalter für die kommende Europameisterschaft in zwei Jahren in Portugal.

      Prominente Unterstützung erfährt die deutsche Nationalmannschaft von der Politik. Medienberichten zufolge hat Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) einen A310-Airbus der Luftwaffe bestellt. Eingeladen sind alle Parteivorsitzenden, Fraktionschefs sowie die Sportexperten der Fraktionen. CDU/CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber hat abgelehnt, ebenso CDU-Chefin Angela Merkel und Fraktionschef Friedrich Merz. Stoiber wird jedoch mit dem DFB-Troß nach Japan reisen. Bundeskanzler Gerhard Schröder fliegt vom G-8-Gipfeltreffen in Kanada gemeinsam mit dem japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi in dessen Flugzeug zum Endspiel nach Yokohama.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 28.06.02
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 08:51:12
      Beitrag Nr. 236 ()
      Das Ende des Parketthandels naht

      Finanzmarktförderungsgesetz tritt in Kraft / Erweiterte Rechte für die Börse / Neue Segmente in Planung

      Nach mehreren Jahren der Diskussion tritt am kommenden Montag das Vierte Finanzmarktförderungsgesetz in Kraft. Es erweitert die Rechte der Anleger und verschärft die Pflichten der Emittenten. Auch für die Börsen wird sich einiges ändern. Der amtliche Kursmakler wird dann nach mehr als 100 Jahren Existenz verschwinden. Zudem besteht nach einer dreijährigen Übergangszeit nicht mehr die Pflicht, den Präsenzhandel an den Börsen aufrechtzuerhalten. Diese Regelung könnte das Ende des traditionellen Parketthandels bedeuten, den es noch an allen acht deutschen Marktplätzen gibt. Künftig kann die Börse außerdem weitere Handelssegmente mit besonderen Pflichten für die Unternehmen nach dem Vorbild des Neuen Marktes schaffen.

      Für Werte des Amtlichen Marktes (bisher Amtlicher Handel) können die Börsen künftig zusätzliche Zulassungsfolgepflichten wie Quartalsberichterstattung oder internationale Rechnungslegung festlegen. Für Werte des Geregelten Marktes können sie darüber hinaus auch die Pflichten bei der Zulassung wie ein bestimmtes Emissionsvolumen oder die Anerkennung des geplanten Kodex für Börsengänge (F.A.Z. vom 25. April) verschärfen. Diese Regelungen können künftig vom Börsenrat in die Börsenordnung übernommen werden und erhalten dadurch öffentlich-rechtlichen Charakter. Das erhöht die Rechtssicherheit für die Börse und erweitert die Sanktionsmöglichkeiten, denn nun kann auch die Börsenaufsicht oder der Sanktionsausschuß Strafen verhängen. Die Deutsche Börse mußte die schärferen Regelungen am Neuen Markt über privatrechtliche Verträge durchsetzen. Bei der Einführung von Regeln zum Ausschluß kleiner Unternehmen (Penny-Stocks) zeigten sich die Grenzen dieser Konstruktion. Die Börse mußte die Regeln nach einer Niederlage vor Gericht zurückziehen. Die Börse könnte bald wieder einen neuen Versuch starten. Durch die Aufnahme in die Börsenordnung kann die Börse die Regeln zudem künftig auf alle Unternehmen anwenden, die dies akzeptieren.

      Für neue Handelssegmente gibt es bereits konkrete Pläne. Unter dem Arbeitstitel "Xetra Prime" will die Deutsche Börse bis Anfang 2003 einen Markt für Unternehmen mit internationalen Ambitionen - egal ob aus dem Dax, M-Dax oder dem Neuen Markt - schaffen, die international anerkannte Standards erfüllen und damit für ausländische Investoren besonders interessant wären. Für andere Unternehmen zum Beispiel aus dem Mittelstand könnte es ein Segment mit geringeren Anforderungen geben. Die Unternehmen können selbst entscheiden, welchem Markt sie angehören wollen. Allerdings sollen in die wichtigen Indizes wie den Dax nur Unternehmen aufgenommen werden, die die strengen Kriterien erfüllen. Pläne, in diesem Zusammenhang den Neuen Markt aufzulösen, hat die Börse bisher nicht angekündigt.

      Erstmals können die Börsenräte der deutschen Börsen in drei Jahren entscheiden, ob sie nur noch elektronisch handeln wollen. Die Pflicht für einen Präsenzhandel entfällt dann. Pläne zur Abschaffung gibt es nicht, doch die sinkenden Umsätze auf dem Parkett könnten in einigen Jahren diesen Schritt erforderlich machen. Schon von Montag an wird es keinen amtlichen Kursmakler mehr geben. Sie wurden bisher von dem für die Börsenaufsicht zuständigen Hessischen Wirtschaftsministerium ernannt und bei Verstößen von ihr sanktioniert. Diese Aufgaben übernimmt nun die Börse. So müssen sich derzeit alle Kursmakler neu zulassen lassen. Neuemissionen werden zunächst weiterhin von der Börse zugelassen. Es gibt jedoch Bestrebungen der Europäischen Union, diese Aufgabe den Aufsichtsbehörden zu übertragen. Die Deutsche Börse lehnt dies ab, weil sie sich als marktnäher betrachtet als die Aufsicht.

      Durch das Finanzmarktförderungsgesetz wird zudem klargestellt, daß Klagen gegen die Börse und ihre Gremien nur dann eingereicht werden können, wenn die Kläger direkt von einer Entscheidung betroffen sind. In der Vergangenheit hatten offenbar einige Investoren versucht, die Börse für erlittene Kursverluste verantwortlich zu machen.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 28.06.02
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 21:41:11
      Beitrag Nr. 237 ()
      aktuelle Halbjahresbilanz


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      58,31 % Gewinn

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      Avatar
      schrieb am 29.06.02 11:54:38
      Beitrag Nr. 238 ()
      News 29.06.2002 - 02:16
      Disney korrigiert Gewinne für 2001 und 2000 nach oben
      Burbank, 29. Jun (Reuters) - Der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney <DIS.N> hat am Freitag seine Gewinne für die Jahre 2001 und 2000 nach oben korrigiert.

      Der Konzern habe nun Abschreibungen für sein Internetgeschäft aus der Bilanz herausgenommen, die nach den neuen Buchführungsregelungen bereits vorher ausgeschlossen hätten werden müssen, teilte das in Burbank im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Unternehmen in einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC mit.

      Der Konzern habe im vergangenen Jahr 613 (bisher: 358) Millionen Dollar und damit 29 (17) Cent pro Aktie Gewinn gemacht. Im Jahr 2000 habe der Gewinn 2,2 (1,6) Milliarden Dollar oder 1,03 (0,76) Dollar pro Aktie betragen.

      ast
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 17:23:40
      Beitrag Nr. 239 ()
      Volatilität
      Hoher VDax zeigt die Nervosität des Marktes

      Wer sich in den vergangenen zwei Jahren mit der Börse beschäftigt hat, der hat einiges erlebt. Erst der Übergang von der Hausse zu fallenden Kursen - und schließlich im September vergangenen Jahres den „Terrorcrash“. Nach der Zwischenerholung zeigten sich in den vergangenen Tagen unsolide Bilanzierungspraktiken mit richtiggehenden Kurskapriolen.

      Dieser subjektive Eindruck lässt sich statistisch belegen. Nämlich anhand des VDax der Deutschen Börse. Zur Berechnung verwendet sie die so genannten „impliziten Volatilitäten“ der Terminbörse Eurex. Der zeigt gewissermaßen wie ein Barometer das Preisniveau der Dax-Optionen an und ist ein guter Indikator für die Stimmung am Markt. Ist er hoch, so sind die Händler nervös und rechnen mit starken Kursbewegungen. Momentan liegt der VDax etwa bei 32 Prozent. Das ist zwar noch von den Extremwerten entfernt. Das Rekordhoch im Oktober 1998 lag bei 56,31 Prozent. Damals kam es zu „crash-artigen“ Kursverlusten.



      Markt zeigt zunehmende Nervosität

      Ein weiterer Extremwert wurde mit knapp 47 Prozent im September des vergangenen Jahres erreicht, als auch da die Kurse nur so wegbrachen. Mit politischen Unruhen, Bilanzierungssorgen, der unsicheren Konjunkturentwicklung, einem fallenden Dollar und fallenden Börsen scheinen wir auf dem besten Weg zu einer weiteren Krise zu sein. Zumindest deutet ein VDax-Spitzenwert von etwas mehr als 36 Prozent am 26. Juni in diese Richtung. Vieles dürfte davon abhängen, was in den kommenden Tagen an Nachrichten „auf den Tisch kommen“ wird.

      Sollte das Anlegervertrauen weiter unterhöhlt werden und sollten in der Folge die Börsen ihre letzten charttechnischen Unterstützungszonen signifikant nach unter durchbrechen, dann könnte Ungemach drohen. Auch wenn die ökonomischen Daten aus den USA zumindest kurzfristig etwas Mut machen könnten. Allerdings droht ersten die Gefahr, dass sie verblassen oder zumindest überlagert werden könnten.



      Hoher VDax - teure Optionen

      Manche mögen den VDax als theoretisches Konstrukt betrachten. Aber es hat durchaus einen Sinn, denn es zeigt gewissermaßen das Preisniveau für Optionen oder - „Versicherungen“ gegen fallende Kurse. Lag der VDax noch Anfang April unter 20 Prozent, so zeigt der aktuelle Stand von 32 nichts anderes an, als dass beispielsweise Put-Optionen seit damals etwa 70 Prozent teuer geworden sind.

      Wer also mit dem Gedanken spielt, sich gegen weiter fallende Kurse beispielsweise mit Optionsscheinen abzusichern, der sollte diesem Umstand Rechnung tragen. Diese Variante dürfte alles andere als billig sein. Wer es trotzdem tut, sollte schon ziemlich sicher sein, dass es in Kürze noch einmal deutlich nach unten geht. Und wenn seine Prognose eintrifft, dann sollte er schleunigst seine Gewinne mitnehmen, sonst könnten sie sich relativ schnell in Luft auflösen. Denn der Volatilitätsrückgang von 36 auf 32 in gerade einmal zwei Tagen dürfte zu einem Preisrückgang von knapp neun Prozent bei Optionsscheinen geführt haben. Allein auf Grund dieses Einflussfaktors, die Bewegung der Basis noch gar nicht eingerechnet.



      Bewegung im Devisenmarkt

      Ähnliches gilt auch für die Volatilitäten im Devisenmarkt. Diese sind in den vergangenen Wochen mit den starken Kursbewegungen des Euro beispielsweise förmlich explodiert. Für eine kurze Währungsoption mit einer Laufzeit von einer Woche beispielsweise von 6,4 Prozent im April auf knapp 14 Prozent Ende Juni. Das heißt, solche Optionen sind ein teurer Spaß geworden. Sie dürften sich nur noch dann lohnen, wenn die Kursbewegung rasch weitergeht. Da könnten allein schon die Zentralbanken einen Strich durch die Rechnung machen.

      Profis reagieren auf hohe Volatilitäten, indem sie auf so genannte Spreads setzen, also gleichzeitig eine Option kaufen und eine andere mit anderer Charakteristik verkaufen. Aber das gibt der Optionsscheinmarkt nicht her. Das steht allerdings nicht den viel versprechenden Hochglanzbrochuren der „Optionsscheinhäuser“.

      Quelle: FAZ, 29.06.02
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 17:38:55
      Beitrag Nr. 240 ()
      Performance-Vergleich

      Erschreckende Bilanz der Weltbörsen im 1. Halbjahr

      US-Aktien verzeichneten im ersten Halbjahr die größten Kursverluste seit den 70er Jahren. Mit ihnen rutschten auch die anderen Weltbörsen ins Tal. Alleine in den USA und Europa gingen 2,7 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung verloren. Das Misstrauen wächst, sagen Investoren und verweisen auf Gewinnwarnungen und Bilanzskandale. Damit es wieder aufwärts geht, müssen vor allem die Gewinne überzeugen.

      "Die Malaise gilt auf breiter Front", beobachtet Alan Brown von State Street Global Advisors, mit einem Anlagekapital von 806 Milliarden Dollar die weltgrößte Vermögensverwaltung. "Ich vermute, dass es frühestens zum Jahresende wieder bergauf geht."



      Skandale erschüttern das Vertrauen

      Die Anleger sind verunsichert. Es gab einfach zu viele Hiobsbotschaften, die den Aktienmarkt erschüttert haben, darunter die Bilanzfälschungen bei Enron Corp. und WorldCom Inc. oder die Ermittlungen gegen den Ex-Vorstandschef von Tyco International Ltd.

      "Die Leute sind desillusioniert", stellt Charles White, Präsident von Avatar Associates, fest. "Sie fühlen sich betrogen." Der Vermögensverwalter hat seine Cash-Position auf 30 Prozent verdoppelt.

      Alleine General Electric hat 100 Millionen Dolalr an Wert verloren

      Der Standard & Poor`s 500 Index hat seit Jahresanfang 13,7 Prozent verloren, nach einem Minus von 12,5 Prozent 1973 und einem Rutsch von 21 Prozent 1970. Fast jeder zehnte S&P-Wert ist um mindestens die Hälfte abgesackt. Bereits im letzten Jahr hat die Benchmark 13 Prozent eingebüßt, nach minus 10,1 Prozent im Jahr 2000. Der Nasdaq Composite Index gab seit Jahresanfang 25,2 Prozent ab. Der Dow Jones Inudstrial Average Index fiel 7,5 Prozent.

      Nach dem Wilshire 5000 Index ergibt sich für US-Aktien ein Wertverlust von 1,5 Billionen Dollar. General Electric Co. hat 100 Millairden Dollar an Marktkapitalisierung eingebüßt. Microsoft Corp., Citigroup Inc. und International Business Machines Corp. kommen auf ein Minus von 200 Milliarden Dollar.



      Auch Europa im Abwärtssog

      Traurig ist auch die europäische Halbjahresbilanz. Sämtliche Leitindizes sind gefallen. Der DAX verzeichnete mit minus 17 Prozent den größten Halbjahresverlust seit 1971. Der Dow Jones Stoxx 600 Index gab 18 Prozent ab, damit sind 1,2 Billionen Euro an Börsenwert wie weggeblasen. Alcatel SA, Deutsche Telekom AG, France Telecom SA, Nokia Oyj und Vivendi Universal SA - sie zählten Anfang des Jahres noch zu den Index-Schwergewichten - sind über 50 Prozent eingebrochen.

      Nach dem Zusammenbruch des US-Energiehändlers Enron wurden die Unternehmen in den USA kritischer unter die Lupe genommen. Einiges kam ans Tageslicht. Tyco verzeichneten im ersten Halbjahr ein Minus von 79 Prozent, nachdem der Vorstandsvorsitzende des Mischkonzerns ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war. Er soll Gelder veruntreut und Steuern hinterzogen haben, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

      Schlagzeilen machte auch Samuel Waksal, bis zu seiner Verhaftung noch Vorstandschef von ImClone Systems Inc. Er soll seine Familie vorab darüber informiert haben, dass das Krebsmittel "Erbitux" nicht für den US-Markt zugelassen wird. Der jüngste Skandal geht auf das Konto von WorldCom. Der zweitgrößte US-Anbieter von Ferngesprächen hat seine Bilanz um 3,9 Milliarden Dollar geschönt und steht vor dem Aus."Die Leute sind schockiert", begründet Stuart Schweitzer von J.P. Morgan Fleming Asset Management die Flucht aus dem Aktienmarkt.



      Warten auf höhere Unternehmensgewinne

      Eine Trendwende erwarten Investoren erst dann, wenn sich die Ertragslage der Unternehmen verbessert. Aktuellen Umfragen zufolge sollen die US-Unternehmensgewinne bis Jahresende um 14 Prozent steigen, ursprünglich haben die Analysten mit plus 16,5 Prozent gerechnet. Für Europa erwarten die Strategen einen Anstieg von durchschnittlich 26 Prozent, berichtet Thomson Market Strategy Group. Letztes Jahr waren die Gewinne 30 Prozent gefallen.

      Quelle: FAZ, 29.06.02
      Avatar
      schrieb am 29.06.02 21:04:41
      Beitrag Nr. 241 ()

      Fonds des Monats Adiropa
      zur beimischung nicht schlecht

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 30.06.02 11:40:13
      Beitrag Nr. 242 ()
      Wilde Ehe ist im Erbfall ein Pulverfaß

      Unverheiratete können kein gemeinsames Testament errichten / Erbvertrag ist die beste Lösung / Die Vermögensfrage / Von Volker Looman


      Das Zusammenleben der Menschen hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Gab es früher zu Ehe und Familie kaum Alternativen, setzen die Menschen heute auf Abschnitte: Zuerst die Ehe auf Probe, anschließend die Ehe auf Zeit, dann Lebensabschnittspartnerschaft und am Ende die Ehe ohne Trauschein.

      Die einzelnen Modelle bieten wie bei Geldanlagen interessante Perspektiven, doch die Gefahr, im Ernstfall vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen, ist groß.

      Das gilt vor allem im Stand der wilden Ehe. Die nichteheliche Lebensgemeinschaft mag für viele Menschen die optimale Lebensform sein, doch sobald es ums Geld geht, ist das "formlose" Zusammenleben eine Sache mit Haken und Ösen. Vor allem in erbrechtlicher Hinsicht sitzen viele Paare auf einem Pulverfaß, weil sie im Überschwang der Gefühle nur selten daran denken, was passieren wird, wenn einer der beiden Partner ums Leben kommt. Das wird in folgendem Fall deutlich.

      Ein Physiker ist 35 Jahre alt und lebt seit sechs Jahren mit einer Ärztin zusammen, die ein Jahr älter ist. Die beiden Akademiker haben keine Kinder, und sie wollen auch in Zukunft keinen Nachwuchs. Das Paar hat sich vor einem Jahr ein schickes Penthouse gekauft, das 500 000 Euro wert ist. Möglich war der Kauf, weil beide Partner frühzeitig einen Teil ihrer hohen Einkommen auf die hohe Kante gelegt haben, er bezieht pro Jahr etwa 90 000 Euro, sie kommt auf rund 70 000 Euro.

      Trotzdem war ein Kredit von 400 000 Euro notwendig. Die Wohnung gehört beiden Anlegern jeweils zur Hälfte. Bei den Verbindlichkeiten ist es genauso. Die beiden Partner haften zu gleichen Teilen, und sie stottern den Kredit gemeinsam ab. Sogar bei der Absicherung machen die Investoren gemeinsame Sache. Um im Ernstfall nicht im Regen zu stehen, haben der Physiker und die Ärztin zwei Risikolebensversicherungen über jeweils 200 000 Euro abgeschlossen. Ein Testament ist allerdings nicht vorhanden.

      Die wilde Ehe dürfte jedem Juristen oder Steuerberater einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. Solange die Beziehung hält, ist alles Ordnung, wenn sich das Paar trennt, müssen eben die Sachen geteilt werden, doch sofern einer der beiden Partner stirbt, ist Holland in Not.

      Der Grund sind die fehlenden Testamente. Wenn bei Menschen, die nicht miteinander verheiratet sind, weder ein Erbvertrag noch Testamente vorhanden sind, gilt das Gesetz, und das beginnt im vorliegenden Fall im fünften Buch des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).

      Danach gibt es zwischen den Partnern einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft kein gesetzliches Erbrecht. Das heißt im Klartext: Wenn der Physiker stirbt, bekommt die Ärztin nichts, und umgedreht ist es nicht anders.

      Statt dessen forscht das Nachlaßgericht nach Abkömmlingen. Kinder sind jedoch nicht vorhanden, so daß die Suche in die andere Richtung losgeht, und da wird das Gericht schnell fündig. Die Eltern des Physikers leben noch, so daß sie den Nachlaß ihres Sohnes bekommen. Bei der Ärztin ist die Lage komplizierter. Hier ist der Vater bereits früh verstorben, so daß die Mutter und die beiden Brüder der Medizinerin den Nachlaß erben werden.

      Der wunde Punkt sind die Wohnung und der Kredit. Sie fallen in eine Erbengemeinschaft. Beim Tod des Mannes gehören Wohnung und Kredit in Zukunft zu jeweils einem Viertel dem Vater und der Mutter des Physikers und zur Hälfte der Ärztin.

      Sollte die Frau sterben, gehen deren Anteile zu jeweils einem Achtel auf die beiden Brüder und zu einem Viertel auf die Mutter. Die Versicherungsleistungen werden an die Begünstigsten ausgezahlt, so daß in beiden Fällen das Finanzamt der lachende Dritte ist: Die unverheirateten Akademiker vererben die Leistungen auf Lebensgefährten, der Freibetrag liegt in diesem Fall bei kümmerlichen 5 200 Euro, und es gilt die Erbschaftsteuerklasse III, so daß sich der Fiskus in beiden Fällen ungefähr 45 000 Euro unter den Nagel reißt.

      Das ganze Durcheinander dürfte kaum im Interesse der beiden Anleger sein, so daß sich die Frage stellt, wie für klare Verhältnisse gesorgt werden kann, wie vor allem die Wohnung im vollen Besitz des Überlebenden bleibt.

      Hier gibt es Möglichkeiten. Die erste Lösung ist das klassische Testament, und die zweite Lösung ist der Erbvertrag.

      Das herkömmliche Testament besteht im vorliegenden Fall aus zwei Urkunden, weil unverheiratete Menschen nach Paragraph 2265 kein gemeinschaftliches Testament errichten können. Daher muß sich jeder Partner hinsetzen und zu Papier bringen, was mit seinem Vermögen passieren soll.

      Das scheint auf den ersten Blick kein Problem zu sein, doch der Teufel steckt im Detail. Was geschieht zum Beispiel, wenn das Testament zu Hause aufbewahrt und im Todesfall nicht aufzufinden ist? Was passiert, wenn der Partner die Urkunde zerreißt, um dem Streit mit den ungeliebten Erben aus dem Wege zu gehen? Wie reagieren die Lebenspartner auf die Möglichkeit des jeweils anderen, bestehende Testamente jeden Tag durch eine neue Vereinbarung ersetzen zu können?

      Es gibt die Möglichkeit, ein Testament nach Paragraph 2232 BGB öffentlich zu errichten und nach Paragraph 2248 BGB in amtliche Verwahrung zu geben. Das dürfte im Ernstfall aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, weil es im Kern der Sache um ganz andere Probleme geht.

      Die beiden Partner wollen nicht heiraten, doch beim Tod des einen soll der andere Partner wenigstens den Anteil der gemeinsamen Wohnung bekommen.

      Da hilft nur der Erbvertrag. Er bietet zwar keine Garantie, daß alles im Sinne des Erblassers abläuft, doch nach dem gegenwärtigen Stand der juristischen Kunst dürfte der Erbvertrag die beste Lösung sein.

      Der Vertrag ist eine Vereinbarung, in der geregelt wird, was mit dem Nachlaß der Partner geschehen soll. Er muß nach Paragraph 2276 BGB vor einem Notar abgeschlossen werden.

      Der entscheidende Vorteil des Erbvertrages ist die Bindung. Während die üblichen Testamente nach Paragraph 2253 BGB jederzeit geändert oder widerrufen werden können, ist der einseitige Widerruf beim Erbvertrag nicht möglich.

      Hier ist es notwendig, den alten Vertrag durch eine Vereinbarung, die erneut vor dem Notar beurkundet werden muß, außer Kraft zu setzen und anschließend durch einen neuen Erbvertrag zu ersetzen, der wieder vor dem Notar zu unterzeichnen ist. Das kostet Geld, Kraft und Zeit, so daß sich die Begeisterung, bestehende Erbverträge nach Lust und Laune zu ändern, in engen Grenzen hält.

      Das größte Problem des Erbvertrages ist der Pflichtteil der Angehörigen. Der Anspruch der Familie auf die Hälfte des gesetzliches Erbteils gilt sowohl im Testament als auch im Erbvertrag.

      Die Partner können versuchen, die Angehörigen zu überreden, nach Paragraph 2346 BGB auf den Pflichtanteil zu verzichten. Genauso besteht die Möglichkeit, den Partner als Vorerben und die Angehörigen als Nacherben einzusetzen. Das ist aber keine Garantie für familiären Frieden, weil die Verwandten Nacherbschaft ausschlagen und den gesetzlichen Pflichtteil verlangen können.

      Vor diesem Hintergrund sind im vorliegenden Fall zwei Dinge wichtig. Die Angehörigen sollten ihren Pflichtteil bar auf die Hand erhalten, die Wohnung darf nicht in die Erbengemeinschaft fallen, und die Partner sollten so schnell wie möglich die bestehenden Lebensversicherungen ändern.

      Die versicherten Personen bleiben, doch die Versicherungsnehmer werden ausgetauscht. Der Mann schlüpft in die Rolle der Frau, und die Ärztin übernimmt den Vertrag des Physikers. Dadurch fällt keine Erbschaftsteuer an, so daß die beiden Partner beim Tod des Lebensgefährten in den vollen Genuß der Versicherungen kommen würden. Von diesem Geld bezahlen sie zunächst einmal die Pflichtteile der Angehörigen. Dann sollte der Kredit des Partners getilgt werden. Auf diese Weise wird die Wohnung mit größter Wahrscheinlichkeit niemals unter den Hammer kommen.

      Der Autor ist Finanzanalytiker in Reutlingen.

      FAZ-Finanzmarkt, 29.06.02
      Avatar
      schrieb am 30.06.02 11:57:58
      Beitrag Nr. 243 ()
      Wiener Börse berechnet Ost-Indizes auf Eurobasis

      Die Wiener Börse ermittelt ihre Indizes für die wichtigsten Aktien in Ungarn, der Tschechischen Republik, Polen und die Slowakei künftig auch in Euro.

      Mit 1. Juli ergänzt die Börse die Familie ihrer bisher nur in Dollar und den Lokalwährungen errechneten Indizes (HTX, CTX, PTX, STX und CECE) um die jeweiligen Euro-Varanten.

      Die Index-Kürzel erhalten den Zusatz "EUR".

      Die Wiener Börse reagiert nach eigenen Angaben damit auf das steigende Marktinteresse und den Bedarf der Investoren an Indizes für die Länder Mittel- und Osteuropas. Für Investoren ergebe sich daraus der Vorteil einer geringeren Schwankung der Wechselkurse zwischen Euro und den lokalen Währungen, da sich diese tendenziell stärker an den Euro angeglichen hätten. Damit verringere sich der Einfluß der Währungsschwankungen auf die Indexentwicklung.

      Die neuen Indizes werden bis Anfang 1999 zurückberechnet, um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Im Gegensatz zu vielen Indizes anderer Aktienmärkte haben die neuen Osteuropa-Indizes im laufenden Jahr bisher deutliche Zuwächse erzielt: CTX EUR 26 Prozent, HTX EUR 11,2 Prozent, PTX EUR 1,1 Prozent und der CECE EUR 8,2 Prozent.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 29.06.02
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 08:07:32
      Beitrag Nr. 244 ()
      26.06.2002

      Eine Million US-Dollar schwerer Freispruch für Ferrari

      Ferrari wurde heute in Paris vom Weltrat der FIA freigesprochen. Wenn man das so nennen kann, denn immerhin muss das Team für das "Vergehen" bei der Siegerehrung eine Million US-Dollar berappen. Ausführlicher Bericht folgt
      Avatar
      schrieb am 01.07.02 08:25:56
      Beitrag Nr. 245 ()
      Aktienmärkte weiter ohne Orientierung erwartet


      Dax auf Richtungssuche

      In einer an wichtigen Unternehmensterminen armen Berichtswoche stellen sich Händler auf einen schleppenden Geschäftsgang an. Die Börse müsse nach schwachen ersten sechs Monaten erst einmal ausloten, welche Richtung sie im zweiten Halbjahr einschlagen wolle, heißt es. Die uneinheitlichen Vorgaben von der Wall Street würden dabei nicht gerade zu einer Erhellung der Ausgangslage beitragen. Doch da der dortige Markt am Freitag verglichen mit der Notiz zum hiesigen Börsenschluss noch verloren habe, sei am Montag eher mit einem verhaltenen Abgabedruck zu rechnen.



      Rentenmarkt seitwärts gesehen

      Das Geschehen am deutschen Rentenmarkt dürfte weiterhin wesentlich von der Entwicklung an den Aktienmärkten geprägt bleiben. Die Notierungen beim Bund-Future werden dabei als Spiegelbild zum Dax gesehen. Im weiteren Wochenverlauf komme es dann aber immer mehr auf die neuen Konjunkturdaten an, meinen Marktteilnehmer. Besonders die am Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen könnten für Bewegung sorgen, so das Urteil. Zur Erinnerung: Am Freitag war der Bund-Future um 17 Basispunkte auf 107,44 Prozent gesunken.



      Euro wieder mit Anlauf Richtung Parität

      Der Euro scheint am Montagmorgen gegenüber dem Dollar einen erneuten Angriff auf die Parität starten zu wollen. Trotz des Schusses vor den Bug am Freitag in Form von Notenbankinterventionen notiert die europäische Einheitswährung gegen 7.30 Uhr bei 0,9945 Dollar nach 0,9914 Dollar am späten Freitagabend. Gegenüber dem Yen verliert der Dollar leicht auf 119,45 Yen nach 119,57 Yen. Die Bilanzskandale und die damit verbundene Sorge eines Abzugs von Anlagekapital aus den USA halte den Dollar unter Druck, heißt es. Ob der Euro allerdings schon bald die Parität wird knacken können, sei wegen der symbolischen Bedeutung dieser Marke noch unsicher. Vermutlich sei mit einem anhaltenden Kampf um dieses Kursniveau zu rechnen.



      Börse in Japan uneinheitlich

      Der besser als erwartet ausgefallene Tankan-Stimmungsbericht zur japanischen Wirtschaft hat am Montag an der Tokioter Börse den Aktienkursen vieler Unternehmen im Handelsverlauf Auftrieb verliehen. Technologiewerte und Papiere exportorientierter Konzerne standen hingegen Händlern zufolge wegen der Sorgen um die US-Konjunktur und des schwachen Dollar zum Yen unter Druck. Der marktbreite Topix-Index, zu dem Branchen wie Banken, Bau, Stahl und Immobilien zählen, legte im Handelsverlauf um 0,38 Prozent auf 1.028,74 Punkte zu. Der Nikkei-Index, der zahlreiche Technologie-Titel umfasst, fiel um 0,1 Prozent auf 10.610,94 Zähler.



      Aktienmarkt in Hongkong geschlossen

      Auf Grund des Feiertags „Gründung der Sonderverwaltungszone“ in Hongkong bleiben am Montag Börsen, Banken und Behörden geschlossen.

      Xerox deutlich erholt im nachbörslichen Handel

      Deutlich erholt notierten Xerox im nachbörslichen Handel in den USA am Freitag. Das Unternehmen hatte am späten Freitag die Umsätze für 1997 bis 2001 neu ausgewiesen und für 2002 eine Rückkehr in die Gewinnzone angekündigt. Der Aktienkurs kletterte darauf nachbörslich um 15,8 Prozent auf 6,95 Dollar, nachdem er im regulären Handel 25 Prozent auf sechs Dollar verloren hatten.
      RealNetworks verbilligten sich nach ihren Gewinnen im regulären Handelsverlauf dagegen wieder etwas. Nach einem Anstieg um 16,3 Prozent auf 4,07 Dollar gaben die Titel nachbörslich um 0,5 Prozent auf 4,05 Dollar nach. Ein Analyst sagte, die Aktien seien nach der Gewinnwarnung des Unternehmens übertrieben ausverkauft worden, und daraus habe der deutliche Kursanstieg im regulären Handel resultiert.
      Unverändert zum Schlusskurs von 36,73 Dollar notierten Home Depot nachbörslich. Der Einzelhandelskonzern hatte am späten Freitag angekündigt, entgegen der bisherigen Praxis auch Regierungsstellen als Kunden erreichen zu wollen. Der Gesamtmarkt zeigte sich bei einem um 0,09 Prozent auf 1.050,45 Punkten gefallenen Nasdaq 100 After Hours Indicator wenig verändert.



      Wall Street erholt sich nicht weiter

      Die New Yorker Aktienmärkte haben sich am Freitag trotz der Nachrichten über die Neuerstellung von Bilanzen beim Kopierer-Hersteller Xerox widerstandsfähig präsentiert und wenig verändert geschlossen. Die Anleger gingen offenbar davon aus, dass nach dem WorldCom-Schock schlechte Nachrichten über die Bilanzpraktiken weiterer Unternehmen bereits in den Kursen enthalten seien, sagten Händler.

      Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,33 Prozent im Minus bei 9.239,25 Punkten, die Nasdaq stieg um 0,24 Prozent auf 1.462,63 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel 0,12 Prozent auf 989,41 Punkte.

      Unerwartet positive Konjunkturdaten hätten den Markt gestützt, sagten Händler. Die Universität von Michigan revidierte ihren Index zur Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens für Juni auf 92,4 Punkte von 90,8 Punkten. Analysten hatten einen unveränderten Wert erwartet, nachdem der Index im Mai bei 96,9 Punkten gelegen hatte. „Angesichts des Schlages, den wir in dieser Woche erlitten haben, geben die Konjunkturdaten ein bisschen Hoffnung", sagte Joseph Dorillo, Leiter des Handelsbereiches bei der Investmentfirma ING. „Vielleicht ist es genau das, was die Leute brauchen, etwas worauf sich sich stützen können.“

      Andere Stimmen argumentierten, am Ende des Quartals hätten sich große institutionelle Anleger am Aktienmarkt engagiert. Die Anlageberater versuchten offenbar, ihre Portfolios zu bereinigen. „Es ist schwer zu sagen, was die Investoren unternehmen und wie, aber erfahrungsgemäß führt es zu großer Volatilität und zu einem positiven Übergewicht am Markt", sagte Jeff Kleintop, Chefinvestment-Stratege bei PNC Advisors.

      Im frühen Geschäft hatten vor allem die Nachrichten über Xerox die Stimmung getrübt. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, in den neu verfassten Zahlenwerken für die vergangenen fünf Jahre insgesamt zwei Milliarden Dollar Umsatz weniger auszuweisen als in den bisherigen Bilanzen. Bereits vor Monaten hatte die US-Börsenaufsicht SEC bei Xerox nicht korrekt bilanzierte Umsätze beanstandet, worauf das Unternehmen seine Umsatzberichte für die betreffenden Jahre überarbeitete.

      Die Xerox-Aktie, umsatzstärkster Wert an der New York Stock Exchange, verlor zeitweise fast ein Viertel ihres Börsenwertes und notierte zum Schluss rund 13 Prozent schwächer als am Donnerstag bei 6,97 Dollar.

      Das Bekanntwerden von Falschbuchungen in Milliardenhöhe beim US-Telekommunikationskonzern WorldCom vor einigen Tagen hatte an der Wall Street vorübergehend zu einem Kursrutsch geführt. Die Anpassung von Unternehmenszahlen treffe zwar immer den Nerv der Anleger, sagte Händler James Park von Brean Murray & Co mit Blick auf die Xerox-Nachrichten. Aber der Markt habe mittlerweile eine gewisse Widerstandskraft entwickelt. „Wenn man immer wieder geschlagen wird, tut es nach einer Weile nicht mehr so weh", sagte Park.

      Insgesamt deutet zwar mittlwerweile vieles darauf hin, dass sich die US-Konjunktur langsam wieder berappelt. Die entscheidende Frage dürfte aber sein, mit welcher Geschwindigkeit. Sollte die zusammen mit der Gewinnentwicklung enttäuschen, könnte es an den Märkten noch einmal schwierig werden. Damit dürfte die Volatilität der vergangenen Tage weiter anhalten.



      US-Anleihen schließen gut behauptet

      Mit gut behaupteten Notierungen haben sich die Kurse der US-Anleihen am Freitag gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent gewannen 4/32 auf 100-17/32. Die Rendite fiel von 4,822 auf 4,801 Prozent. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent legte 3/32 auf 98-16/32 zu. Die Rendite fiel von 5,523 auf 5,508 Prozent. Die Aufwärtstendenz an den Aktienmärkten habe viele Anleger zunächst zum Rückzug aus Anleihen veranlasst, erklärten Marktbeobachter. Als die Aktienmärkte gegen Ende des Handelstags ins Minus drehten, gelangten die Anleihen doch noch in positives Terrain.

      Die Nachricht, dass das Capitol-Gebäude in Washington wegen eines Feuers evakuiert worden sei, half dem Anleihemarkt im späten Geschäft ebenfalls. Einen stärkeren Anstieg der Anleihekurse verhinderte vermutlich der am Berichtstag veröffentlichte Index der Universität Michigan für das Verbrauchervertrauen in den USA, der die Erwartungen der Volkswirte übertraf. Der Index ist im Juni nach endgültigen Berechnungen überraschend deutlich auf 92,7 gestiegen. Vorläufig war ein Stand von 90,8 gemeldet worden.

      Eine Rolle habe auch die enttäuschende Schatzwechselauktion gespielt. Die eigentlich für Mittwoch vorgesehene Auktion war zunächst abgesagt worden, weil sich das US-Finanzministerium und das Repräsentantenhaus nicht auf eine Erhöhung der Schuldengrenze der Regierung einigen konnten. Nachdem das Repräsentantenhaus in der Nacht zum Freitag seine Zustimmung gegeben hatte, wurde die Auktion kurzfristig für Freitagmorgen anberaumt. Dabei habe sich die durch die Zeitverschiebung bedingte Abwesenheit der asiatischen Teilnehmer bemerkbar gemacht. Auch sei die knapp bemessene Zeit für die Auktion die Regierung in Form einer höheren Rendite teuer zu stehen gekommen, hieß es am Markt.


      Quelle: FAZ, O1.07.02
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      schrieb am 01.07.02 08:29:06
      Beitrag Nr. 246 ()
      Ifo-Institut sieht Ende der Talsohle


      In der Technologiebranche zeichnet sich nach Ansicht des Münchner Ifo-Instituts langsam ein Ende der Krise ab. Es gebe Anzeichen, dass die Talsohle in der Software- und Datenverarbeitungsindustrie in diesem Jahr durchschritten werde, teilte das Institut als Ergebnis einer Befragung von einem Drittel der deutschen Firmen der Branche mit. Das Geschäftsklima habe sich verbessert.

      Die Konjunkturexperten des Instituts warnten zugleich aber vor zu großen Erwartungen. „Noch beruht das freundliche Klima allgemein auf dem Prinzip Hoffnung für die Geschäfte im Sommerhalbjahr", hieß es. Die aktuelle Geschäftslage habe sich im ersten Quartal 2002 nach drastischen Einbußen im vergangenen Jahr sogar erneut verschlechtert.

      Bislang beurteilten nur 20 Prozent der Firmen ihre Geschäfte günstig, 57 Prozent sprächen von einem befriedigenden und 23 Prozent von einem schlechten Geschäftsverlauf. Vier von fünf Datenverarbeitungsfirmen planten immerhin eine Ausweitung ihrer Geschäfte in den nächsten drei bis fünf Jahren. 44 Prozent der Firmen wollten im Inland expandieren, ein Drittel in der Europäischen Union und 15 Prozent der Betriebe außerhalb der EU.

      Siemens-Chef zurückhaltend für Telekommarkt

      Für den Telekommunikationsmarkt rechnet gleichzeitig Heinrich von Pierer, Vorstandsvorsitzender von Siemens, nicht mit einer schnellen Erholung. “Ich glaube schon, dass die Investitionen der Telekommunikationsbetreiber wieder anziehen werden. Bis zu einer deutlichen Belebung kann es aber noch dauern, möglicherweise 18 Monate oder sogar noch länger.

      Bei Mobiltelefonen wird es in diesem Jahr - wenn überhaupt - nur ein ganz leichtes Wachstum geben. Ich rechne mit einem Absatz von leicht über 400 Mio Geräten“, sagte von Pierer im Gespräch mit dem “Handelsblatt“.


      Quelle: FAZ, O1.07.02
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      schrieb am 01.07.02 08:39:40
      Beitrag Nr. 247 ()
      Elliott Waver müssen Zählen lernen und Regeln beachten
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

      Jede Analyse-Technik hat ihre Regeln. Auch bei der Elliott-Wellen-Theorie ist es nicht anders. Hier kommt es natürlich auch auf die richtige Zählweise an.
      Dazu wurden von R.S. Elliott objektive Regeln aufgestellt. Dadurch gelingt es, dass fast jeder Elliott-Waver bei den großen Wellenbewegungen zur gleichen Zählweise kommt.

      Jede Zählung besteht bekanntlich aus fünf Aufwärtsimpulsen, die mit den Zahlen eins bis fünf versehen werden. Diese werden normalerweise gefolgt von drei Korrekturwellen, welche die Buchstaben A, B und C tragen. Diese Grundlage ist jedoch fehleranfällig. Um diese zu beheben, gibt es zwei wichtige Regeln, an die sich der Charttechniker halten muss.



      Zwei Regeln gilt es zu beachten

      In der unten stehenden ersten Grafik sind beide Regeln dargestellt. Regel Eins: Läuft in einem Aufwärtstrend die Korrekturwelle vier tiefer als die Spitze der Welle eins, ist die Zählung falsch. Man muss neu zählen, bis alles passt, oder zugeben, dass sich keine korrekte Zählweise ergibt, was allerdings nur selten vorkommt.

      Gleichzeitig darf die zweite Korrekturwelle niemals tiefer als zum Kursniveau zu Beginn der Welle eins fallen. Wer diese Hürde genommen, befindet sich die Elliott-Wellen-Therie auf einem guten Weg.

      Regel Zwei ist einfacher. Die mittlere Welle drei, ob im Auf- oder Abwärtstrend, darf auf keinen Fall die kürzeste Welle sein. Impulswelle eins oder fünf dürfen zwar höhere Kursbewegungen haben, aber nicht zusammen. Meist ergibt es sich, dass die dritte Impulsbewegung für Elliott-Waver die profitabelste Gelegenheit bietet. Sie ist meist am längsten und geht in einem Sell-Off oder noch besser, in Euphorie, zu Ende.


      Zählweise beim Dax noch intakt

      Im unten stehenden zweiten Chart, lassen sich die Regeln am Beispiel des Dax überprüfen. Seit dem Hochpunkt bei über 8.000 Punkten ist die impulsive fünfte Abwärtsbewegung noch nicht im Endstadium. Beide Regeln belegen die Korrektheit der Zählweise. Welle drei ist im bisherigen Kursverlauf am längsten. Welle Eins ist kürzer. Welle Fünf noch nicht beendet. Damit ist die Regel zwei erfüllt.

      Und auch Regel eins wurde eingehalten. Das Tief der ersten Welle wurde nicht überschritten. Erst ein Anstieg über 6.400 Punkten hätte den Elliott-Anhängern eine neue Sichtweise aufgezwungen. Doch auf der Hälfte des Weges bei 5.400 Punkten ging dem Dax-Index die Luft aus.











      Quelle: FAZ, O1.07.02
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      schrieb am 01.07.02 08:45:20
      Beitrag Nr. 248 ()
      Anlegerschutz
      Gesetz soll verlorenes Vertrauen kitten

      Am Montag ist es so weit.

      Das vierte Finanzmarktförderungsgesetz tritt in Kraft. Wenn das Gesetz seine Aufgaben erfüllt, müssten schon bald wieder die Anleger an die Kapitalmärkte strömen. Das Regelwerk soll den Finanzplatz Deutschland stärken und das Anlegervertrauen zurück gewinnen.

      Ob das Gesetzeswerk allerdings kitten kann, was Unternehmen, Analysten und Wirtschaftsprüfer in den vergangenen Jahren auf`s Spiel gesetzt haben, ist fraglich. Die Bilanzfälschungen von Worldcom haben erneut gezeigt, dass Gesetze nur nützen, wenn sich die Unternehmen daran halten. Finanzminister Hans Eichel beeilte sich nach dem Worldcom-Debakel allerdings zu bekunden, dass die Regierung mit dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz „Vorkehrungen gegen betrügerische Machenschaften getroffen hat“.



      Aktionärsschützer wünschen strengere Regeln

      Die Gesetzesänderungen rühren keineswegs aus puren Vorsichtsmaßnahmen her. Vielmehr haben die Enttäuschungen und Verfehlungen am Neuen Markt dazu geführt, dass viele deutsche Anleger das Vertrauen in die Anlageform Aktie verloren. Ausgedachte Geschäftsbeziehungen bei Comroad, erlogene Aufträge bei Metabox und Bilanzfälschungen bei Phenomedia sind nur die Spitze des Eisbergs. Mit dem vierten Finanzmarktförderungsgesetz sollen Schlupflöcher und Gesetzeslücken geschlossen und Verfehlungen durch härtere Sanktionen bestraft werden.

      Das Regelwerk verpflichtet beispielsweise Analysten auf einheitliche Grundregeln in ihrer Urteilsfindung. Damit ist etwa die Verständlichkeit und auch die Sorgfalt der Analyse gemeint. Zudem müssen Wertpapier-Dienstleister künftig mögliche Interessenkonflikte in ihren Urteilen über Aktien offen legen. Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder müssen zudem ab Juli unverzüglich die Märkte informieren, wenn sie Aktien der eigenen Firma ge- oder verkauft haben.



      Maßnahmen gegen Terror

      Aktionärsschützern gehen viele der Regelungen nicht weit genug. So fordern sie, dass die Manager ihre Aktientransaktionen im Vorfeld offen legen sollten und nicht erst nach Vollzug. In der Kritik stehen auch die Schadensersatzforderungen für falsche Ad-hoc-Meldungen. Diese richten sich gegen die Gesellschaft und nicht gegen die einzelnen Vorstände. Erhält der Aktionär aber Schadenersatz von der Gesellschaft, schmälert dies den Gewinn und somit seine Erfolgsbeteiligung. Damit beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Richtiger wäre es, die Verantwortlichen persönlich zu belangen.

      Strittig waren zuletzt die von der Bundesregierung nach den Anschlägen in den USA vom 11. September eingeführten Instrumente zur Terrorbekämpfung. Das geplante Verbot von Leerverkäufen in Krisensituationen wurde wieder aus dem Gesetz gestrichen. Die rund 2.900 Kreditinstitute werden allerdings verpflichtet, vom 1. April des kommenden Jahres an einen elektronischen Zugriff auf bestimmte Konto-Informationen zu ermöglichen. Auch das zur Terrorbekämpfung gedachte Kontenscreening tritt wie geplant in Kraft. Die Regelung verlangt von den Kreditinstituten im Massengeschäft ein bankinternes Risikomanagement gegen Geldwäsche und Finanzbetrug. Damit werden nach Angaben der Bundesregierung internationale Standards bei der Geldwäschebekämpfung umgesetzt.

      Noch bevor das vierte Finanzmarktförderungsgesetz in Kraft tritt, ist bereits klar, dass zügig an einem fünften gearbeitet werden muss. Dabei dürfte es dann vor allem darum gehen, europäische Richtlinien rund um die Kapitalmärkte umzusetzen. Auch wenn den Aktionärsschützern die Maßnahmen nicht weit genug gehen, so sind mit dem vierten Finanzmarktförderungsgesetz zumindest viele Missstände angegangen und die Öffentlichkeit für Probleme sensibilisiert worden. Den kreativen Betrügereien hinkt die Gesetzgebung sowieso hinter her.


      Quelle: FAZ, 01.07.02
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      schrieb am 01.07.02 08:59:32
      Beitrag Nr. 249 ()
      Dollarschwäche könnte auch europäische Aktien belasten

      Weitere Indexeinbußen positiv / Immer mehr Fachleute halten abermaligen Konjunkturabschwung für möglich


      Die Aktienindizes in Europa haben in der vergangenen Woche die zyklischen Tiefs vom September 2001 getestet.

      In einigen Fällen wurden diese Tiefs aber auch unterschritten. Ein solches Unterschreiten ist nach Aussagen technisch orientierter Analysten kein Unglück.

      Vielmehr ereigneten sich punktgenaue Tests nur in seltenen Ausnahmefällen. Ein vorübergehendes Unterschießen solcher charttechnisch bedeutsamer Ziele sei daher eher die Regel. So entstünden "sekundäre Tiefs" ohne weitere Konsequenzen, es sei denn, es käme zu abermaligen Kursverlusten, in deren Verlauf auch diese Sekundärtiefs fallen, heißt es.

      Derartige Aussagen zielen vor allem auf jene Indizes ab, die in großem Umfang Aktien des Sektors Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) enthalten. Einige technische Analysten sehen mit Blick auf die Wall Street eine recht gute Chance, daß diese Indizes einer neuen Verkaufswelle wenigstens zum gegenwärtigen Zeitpunkt entgehen könnten. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index habe zuletzt eine bemerkenswerte relative Stärke offenbart.

      Dagegen haben die hoch kapitalisierten Indizes wie vor allem der Dow-Jones-Index für Industriewerte und der Standard & Poor`s 500 weiter nachgegeben, auch wenn sie keine ausgeprägte Schwäche zeigten.

      Nicht wenige Techniker hatten schon im Frühstadium der derzeitigen Abschwungphase erklärt, es wäre positiv zu werten, wenn sich die Indizes der großen Standardwerte den Technologiewerten letztlich auf dem Weg nach unten anschließen und vorübergehend relative Schwäche aufweisen würden. Dies könne dann das Ende wenigstens dieses Abschwungs signalisieren.

      Da die europäischen Aktienmärkte unverändert weitgehend den Bewegungen der Wall Street folgen, könnte von Bedeutung sein, wenn sich jetzt in Europa wiederholen würde, was jenseits des Atlantiks zuletzt wenigstens in Ansätzen erkennbar wurde.

      Als weiteres positives Zeichen werten vor allem technische Analysten den Umstand, daß sich die Aktienmärkte zunehmend immun gegenüber widrigen Nachrichten darbieten. Die von der Misere um Worldcom ausgelösten Turbulenzen hätten nur Stunden gedauert, und die sonderbaren Bilanzierungsmethoden von Xerox hätten außer lautstarken Kommentaren an den Märkten selbst kaum etwas bewirkt.

      Doch die These von der Immunität wird wohl noch zu prüfen sein, denn auch europäische Aktiengesellschaften haben es sich angewöhnen müssen, möglichst früh nach Ablauf eines Quartals ihre Ergebnisse vorzulegen. Die Zahlen selbst mögen nach Ansicht kritischer Strategen wegen der konjunkturellen Erholung recht gut ausfallen, doch werde es dieses Mal noch mehr als drei oder sechs Monate zuvor auf die Ausblicke der Unternehmen ankommen.

      Die Skeptiker argwöhnen, daß 2002 und womöglich auch noch über Teile des kommenden Jahres hinweg die Ergebnisse nicht so ausfallen werden, daß sie Aktienmärkte in Europa beflügeln könnten. Diese Auffassung vertritt zum Beispiel Merrill Lynch, London, seit längerem.

      Für die Gegenmeinung steht Morgan Stanley, London. Die Strategen dort sind davon überzeugt, daß Ergebnisse bevorstehen, die das Kursniveau in der Region bis zum Jahresende um 10 bis 15 Prozent steigen lassen könnten.

      Es fällt aber auf, daß es kaum einer der Strategen der großen internationalen Investmentbanken inzwischen versäumt, die Möglichkeit eines neuerlichen konjunkturellen Rückschlags (double-dip) zu erwähnen. Dies war vor gut einem Vierteljahr, als Stephen Roach, der Chefökonom von Morgan Stanley, New York, diese These mit empirischen Belegen vorstellte, noch ganz anders. Sie wurde vielerorts rundweg abgelehnt.

      Je mehr Zeit verstrich, desto stichhaltiger scheinen Roachs Argumente selbst den Optimisten geworden zu sein. Heute stehen deren noch immer zuversichtliche Prognosen unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß ein "double-dip" ausbleibt. Sie halten dieses Phänomen zwar noch immer für unwahrscheinlich, doch sie gestehen ein, daß der Grad der Unwahrscheinlichkeit abnehme, das Unwahrscheinliche also immer wahrscheinlicher werde.

      Wenn sich dies fortsetzt und ein weiteres Quartal verstrichen ist, könnte aus der Unwahrscheinlichkeit eine Wahrscheinlichkeit geworden sein. In diesem Zusammenhang fällt auf, daß ganz ähnlich über die Möglichkeit eines regelrechten Einbruchs des Dollar gesprochen wird. Niemand will einen solchen Verlauf völlig ausschließen, aber er wird noch als unwahrscheinlich deklariert.

      Mit Blick auf die europäischen Aktienmärkte ist der Dollar vor allem deshalb auch eine Art Schicksalsfrage, weil möglicherweise steigende Abflüsse aus dieser Währung mit massiven Verkäufen an der Wall Street beginnen. Ein bedeutender Teil des Kapitals fließt dann wohl in den Euro, aber nicht unbedingt in europäische Aktien.

      Beachtet man die enge Korrelation zwischen dem amerikanischen und dem westeuropäischen Aktienmarkt, so ist zu vermuten, daß die Börsen diesseits des Atlantiks schon aus psychologischen Gründen ebenfalls in die Knie gehen.

      Die Gefahr eines Absturzes des Dollar gilt mancherorts als groß. So hat Goldman Sachs kürzlich nachgewiesen, daß die amerikanischen Leistungsbilanzdefizite zu einem wesentlichen Teil von kurzfristigen, sehr flexiblen Geldern finanziert wird. Diese Erkenntnis nehmen inzwischen mehr und mehr Kommentatoren auf und versuchen die daraus erwachsenden Risiken darzustellen.

      Die Börse in Wien zeichnet sich nicht erst seit dem Ausbruch der turbulenteren Phasen an den europäischen Aktienmärkten durch eine vergleichsweise sehr geringe Schwankungsanfälligkeit aus. Die liegt zum einen an der recht hohen Zahl von Titeln mit defensivem Charakter im ATX-Index. Zum anderen zählt der österreichische Aktienmarkt zu den engsten in Westeuropa. International tätige institutionelle Anleger sind daher in vergleichsweise geringem Umfang dort vertreten.

      Österreich ähnelt wirtschaftspolitisch im weitesten Sinne sehr stark Deutschland. Verkrustungen und Reformstaus, die das Wachstum hemmen, sind hüben wie drüben vergleichbar stark ausgeprägt. Die österreichische Politik tat sich nach dem Urteil von Beobachtern aber besonders schwer bei geplanten, sich jedoch dahinschleppenden Privatisierungen, die auch der Börse in Wien größere Bedeutung zukommen ließen.

      Schroder Salomon Smith Barney sieht den ATX-Index in zwölf Monaten bei 1300 Punkten. Am Freitag schloß er bei 1243 Punkten. Merrill Lynch hält unter den österreichischen Aktien AT & S, Mayr-Melnhof, OMV, Telekom Austria und Vienna International für interessant. Weitere Titel, die über das Land hinaus Interesse finden, sind Bank Austria, Boehler-Uddeholm, EVN, VA Stahl, VA Technologie, Verbund und Wienerberger.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 01.07.02
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      schrieb am 01.07.02 09:06:24
      Beitrag Nr. 250 ()
      Die Börse heute

      Nach den jüngsten Bilanzunregelmäßigkeiten bei großen amerikanischen Unternehmen wie Xerox und nun auch Walt Disney blickt mancher Anleger verunsichert auf die weiteren Geschehnisse an den Kapitalmärkten.

      Wenn nicht gar zu neuerlichen Kursverlusten könnten diese und andere Ereignisse in der kommenden Woche zumindest zu kräftigen Schwankungen an den internationalen Aktienmärkten führen.

      Das Geschäft der Investmentbanken hat sich indes im zweiten Quartal 2002 auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die Entwicklung im gesamten ersten Halbjahr bleibt jedoch nach wie vor enttäuschend. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent weniger betreute Transaktionen wie Börsengänge, Aktienplazierungen und Emissionen von Wandelanleihen durchgeführt, wie der Datenanbieter Dealogic berichtet. Gleich zu Wochenbeginn gibt es Neuigkeiten von konjunktureller Seite.

      In den Vereinigten Staaten werden die jüngsten Daten zum amerikanischen Einkaufsmanagerindex erwartet. Im Mai hatte der Wert bei 55,7 gelegen. Von den Experten wird nun für Juni mit einer leichten Verschlechterung und einem Rückgang auf 55,5 gerechnet.

      Auch in Europa sollte es konjunkturelle Neuigkeiten geben. Hier stehen ebenfalls die Daten zum Einkaufsmanagerindex für den Monat Juni und die endgültigen Einzelhandelsumsätze für den Monat April zur Veröffentlichung an.

      Von Unternehmensseite allerdings gibt es am Montag aller Voraussicht nach wenig Neues. Die Bauträgergruppe Dibag Industriebau hält heute ihre Bilanzpressekonferenz ab.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 01.07.02
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      schrieb am 02.07.02 07:58:20
      Beitrag Nr. 251 ()
      News 02.07.2002 - 07:33
      FOKUS 1-Offenbar 40 Tote bei Bombardierung einer Hochzeitsfeier
      Kabul, 02. Jul (Reuters) - Bei der Bombardierung einer Hochzeitsgesellschaft in der afghanischen Provinz Urusgan durch US-Kampfflugzeuge sind nach Angaben der afghanischen Behörden 40 Menschen getötet worden. Ein Sprecher des Provinz-Gouverneurs sagte am Dienstag Reuters, unter den Toten befänden sich auch Kinder und Frauen.

      Der Sprecher sagte: "Wir haben die Leichen in (der Ortschaft) Deh Rawud, wo 40 Menschen getötet wurden, begraben." Am Montag seien auch in anderen Gebieten der Provinz Luftangriffe der US-Streitkräfte geflogen worden. Die Untersuchungen dauerten noch an. "Es muss Opfer gegeben haben."

      Nach afghanischen Angaben durchkämmen afghanische und amerikanische Truppen derzeit das Gebiet. Häuser würden systematisch nach Waffen durchsucht. Unweit der Ortschaft Deh Rawud ist der Geburtsort von Mullah Mohammad Omar, der die Regierung der radikal-islamischen Taliban geführt hatte. Amerikanische Elitesoldaten hielten sich in der Provinz auf, um nach versprengten Kämpfern der Taliban und der El-Kaida-Organisation des moslemischen Extremisten Osama bin Laden. "Wir bitten die Amerikaner um mehr Vorsicht bei ihren Angriffen", sagte der Sprecher der Provinzregierung. Nach seien Angaben wurden vor etwa drei Monaten in der selben Region 30 Personen durch US-Luftangriffe getötet.

      Das afghanische Verteidigungsministerium hatte am Montag mitgeteilt, Hochzeitsgäste hätten wie traditionell üblich in die Luft geschossen, als sie dann versehentlich bombardiert worden seien. Ein Sprecher sagte: "Über 30 Menschen wurden getötet. Er war eine Hochzeitsgesellschaft. ... Die Amerikaner haben ihren Fehler eingestanden." Das US-Militär teilte mit, man habe auf Beschuss - darunter auch von Flugabwehrgeschützen - reagiert. Allerdings habe mindestens eine Bombe ihr Ziel verfehlt und es habe unter Zivilisten Opfer gegeben.

      Es gibt bereits mehrere Berichte über irrtümliche Angriffe der US-Streitkräfte auf zivile Ziele in Afghanistan. Das US-Heer hatte im Mai eine Meldung der afghanischen Nachrichtenagentur AIP zurückgewiesen, der zufolge US-Kampfflugzeuge das Dorf Bul Chil in der Chost-Provinz angegriffen hätten. AIP zufolge hatten die Piloten die traditionellen Schüsse bei einer Hochzeit als Angriff missverstanden.

      brs
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      schrieb am 02.07.02 08:01:11
      Beitrag Nr. 252 ()
      News 02.07.2002 - 06:02
      FOKUS 4-Viele Tote bei Flugzeugkollision am Bodensee befürchtet
      (neu: Unglücksursache, korrigierte Zahl der Flugzeuginsassen, weitere Details)

      Owingen, 02. Jul (Reuters) - Bei der Kollision zweier Großflugzeuge nahe des Bodensees in zwölf Kilometern Höhe sind offenbar mindestens 71 Menschen getötet worden, darunter 69 Menschen an Bord einer Tupolew auf dem Weg von Moskau nach Barcelona. Als Unglücksursache wurde ein Pilotenfehler genannt.

      Die beiden Maschinen seien am Montag gegen 23.40 Uhr (MESZ) über dem Landkreis Sigmaringen und dem Bodenseekreis zusammen gestoßen, sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Ulrich Müller am frühen Dienstagmorgen in Überlingen. An Bord der aus Weißrussland stammende Tupolew auf dem Flug von Moskau nach Barcelona mit Zwischenstopp in München seien 69 Passagiere und zehn bis zwölf Besatzungsmitglieder gewesen. Das Innenministerium in Stuttgart und der Moskauer Flughafen Domodedovo gab indes die Gesamtzahl der Insassen der Tupolew mit 69 an, wobei neben der zwölfköpfigen Besatzung acht Kinder und 49 Erwachsene in der Maschine gesessen haben sollen. Zunächst war von 95 Insassen in der Tupolew die Rede gewesen.

      An Bord der anderen Maschine, einem Frachtflugzeug vom Typ Boeing <BA.N> 757, waren übereinstimmenden Angaben zufolge neben den beiden Piloten keine weiteren Insassen. "Es ist davon auszugehen, dass alle Menschen, die in der Luft waren, nicht mehr am Leben sind", sagte Müller. Bis zum frühen Morgen seien elf Leichen gefunden worden. Es gebe keine Meldungen über Opfer am Boden.

      Zur Unglücksursache sagte der Minister, nach Angaben der Flugsicherung in Zürich hätten die Fluglotsen die Tupolew aufgefordert, tiefer zu fliegen, da sie auf gleicher Höhe mit der Frachtmaschine gewesen sei. Trotz mehrfacher Aufforderung habe der Pilot aber nicht reagiert. Der Pilot der Boeing habe noch ein Ausweichmanöver versucht, was aber misslungen sei. Der Einsatzleiter der Polizei in Friedrichshafen, Hans-Peter Walser, sagte, es gebe keine Erkenntnisse, die auf einen kriminellen Hintergrund hindeuten würden.

      In der Nacht hatte das Innenministerium zunächst von einer sehr unübersichtlichen Situation am weit läufigen Absturzort nördlich des Bodensees gesprochen. Mehrere Gebäude standen dort den Angaben zufolge in Flammen, hunderte Helfer von Feuerwehr und Rettungs- und Hilfsdiensten seien im Einsatz gewesen. In der Nähe der Ortschaft Owingen erstreckte sich den Angaben zufolge ein Trümmerfeld von etwa 25 Kilometern Länge. In der ARD waren Bilder von großen Flugzeugteilen zu sehen, die rauchend auf freiem Feld lagen.Das Innenministerium hatte zunächst nicht ausgeschlossen, dass auch am Boden Opfer durch herab stürzende Wrackteile zu beklagen sein könnten.

      Das Fahrwerk der Tupolew 154 stürzte bei Owingen rund sieben Kilometer nördlich von Überlingen am Bodensee ab. Die Umgebung der Absturzstelle in der Nähe eines auf einem Hügel gelegenen Gehöftes war weiträumig mit rot-weißen Flatterband abgesperrt. In den Wiesen und Feldern um das Dorf suchten Helfer nach Wrackteilen und weiteren Opfern. Wiederholt waren Hubschrauber zu hören, die die Umgebung aus der Luft absuchten.

      Augenzeugen berichteten von einem großen Feuerball unmittelbar vor dem Herabfallen von Trümmerteilen im Zuge des Zusammenstoßes kurz vor Mitternacht. "Hinter dem Wald sah es aus wie bei einem Feuerwerk", sagte Klaus-Dieter Schindler, Hausmeister im Schul- und Gemeindezentrum in Owingen. Im Widerschein des grellen Feuers habe er Wrackteile vom Himmel fallen sehen. "Es sah aus, als ob es schwarz regnen würde."

      Die aus Weißrussland stammende Tupolew gehörte den Angaben zufolge der Bashkirian Airline. Die Boeing sei aus Bahrain gekommen und nach einem Zwischenstopp im italienischen Bergamo auf dem Weg nach Brüssel gewesen. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung flog die Boeing für den Frachtdienstleister DHL, der zur Deutschen Post AG <DPWGn.DE> gehört. Bei der Flugsicherung hieß es weiter, von der Kollision der Flugzeuge gebe es Radaraufzeichnungen.

      rbo
      Avatar
      schrieb am 02.07.02 08:41:08
      Beitrag Nr. 253 ()
      Dax nach Wall-Street-Verlusten vor Problemen


      Dem deutschen Aktienmarkt drohen Verluste

      Marktbeobachter haben sich vorbörslich bereits weitgehend damit abgefunden, dass es am Dienstag am deutschen Aktienmarkt mit den Kursen weiter nach unten gehen wird. Die pessimistische Haltung basiert auf den ausgesprochen schlechten Vorgaben von der Wall Street. Die auf ein Fünfjahrestief abgerutschte Nasdaq dürfte dabei vor allem die Technologiewerte unter Druck setzen, so die Befürchtung. Die jüngste Zwischenerholung dürfte damit bereits wieder ad acta gelegt werden. Neun von der Nachrichtenagentur vwd befragte Händler sehen den Dax zum Handelsende bei 4.279 Punkten nach 4.367 Punkten zum Handelsschluss am Montag.



      Rentenmarkt profitiert wieder von seinem Sicherheitsstatus

      Mit einem Plus von 13 Basispunkten auf 107,46 Prozent startet der Bund-Future am Dienstag in den Handel. Damit profitiert der deutsche Rentenmarkt nach etwas leichteren Kursen am Montag wieder von seinem Status als sicherer Hafen. Dahinter steckt die Annahme, dass die Aktienkurse nach der schwachen Vorstellung an der Wall Street auch in Europa unter Druck geraten werden.



      Euro bläst Angriff auf die Parität zunächst ab

      Etwas leichter zeigt sich der Euro am Dienstag im asiatischen Handel. Gegen 8.25 Uhr kostet ein Euro 0,9846 Dollar verglichen mit 0,9898 Dollar am späten Montagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 119,90 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,87 Yen notiert hatte. Da der Euro nun mehrfach vergeblich versucht habe, die Parität zu knacken, werde nun eben das Potenzial nach unten ausgelotet, heißt es. Man sorge sich um eine schwächere Stimmung unter den Verbrauchern in Euroland, so die Einschätzung, zumal der am Montag bekanntgegebene US-Einkaufsmanagerindex gut ausgefallen sei. Mittelfristig stünden die Zeichen aber unverändert in Richtung steigender Euro.



      Börse in Japan mit überraschender Trendwende

      Mit einer überraschenden Trendwende kurz vor Handelsschluss ist es dem japanischen Aktienmarkt am Dienstag gelungen, die schwachen Vorgaben von der Wall Street abzuschütteln. Der Nikkei-225-Index gewann letztlich 0,3 Prozent auf 10.622 Yen, nachdem er zwischenzeitlich schon sehr deutlich im Minus gelegen hatte. Der Topix-Index notierte prozentual unverändert bei 1.029 Punkten.



      Aktien in Hongkong am Mittag schwach - Alle Sektoren verlieren

      Schwach präsentiert sich die Börse in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit), wobei die Kursrückgänge an Wall Street am Vortag die Notierungen belasten. Der Hang-Seng-Index verliert in der ersten Sitzungshälfte 1,3 Prozent oder 135 Punkte auf 10.464 Stellen. Händler berichten, alle Sektoren verzeichneten Kursverluste. Aktien von Unternehmen mit einer Abhängigkeit von der Konjunkturentwicklung in den USA seien besonders von den Abschlägen betroffen. Für den Nachmittag werde mit einem ruhigen Handelsverlauf gerechnet. Eine Unterstützung werde bei 10.400 Punkten gesehen.



      Brasiliens Börse ohne WM-Bonus

      Die lateinamerikanischen Börsen sind mehrheitlich mit Verlusten in den neuen Monat gestartet. In Brasilien konnte der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft den verängstigten Anlegern keinen frischen Mut machen. Der Bovespa-Index an der Börse von São Paulo fiel um 246,70 Punkte (2,21 Prozent) auf 10 892,46 Punkte. Seit Wochen belasten die Sorge um die hohe Staatsverschuldung und die Angst vor einem Wahlsieg der Linken im Oktober die brasilianischen Märkte. Auch der Real zeigte sich am Montag, dem achten Jahrestag seiner Einführung, schwach. Der Dollar stieg um 2,83 Prozent auf einen neuen Höchststand von 2,90 Real. Angesichts des Fehlstarts, den sich die New Yorker Börsen am Montag zum Auftakt des dritten Quartals leisteten, ging es auch in Mexiko abwärts. Die Verluste hielten sich mit einem Rückgang des IPC um 97,9 Punkte (1,52 Prozent) auf 6.363,05 Punkte noch in Grenzen.
      Im krisengeschüttelten Argentinien wich das Börsengeschehen am Montag einmal mehr vom allgemeinen Trend ab. Hoffnung auf eine baldige Einigung zwischen der Regierung und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über neue Kredite ließen die Kurse steigen. Der Merval schloss bei 370,74 Punkte um 20,09 Punkte (5,72 Prozent) höher als am Freitag.



      US-Nachbörse: Rational fallen nach Gewinnwarnung

      Nach einer Gewinnwarnung von Rational Software gaben die Titel des Softwareherstellers am Montag im nachbörslichen US-Handel deutlich nach. Das Unternehmen erwartet für das erste Quartal nur noch einen Gewinn je Aktie vor Sonderposten von 0,03 bis 0,04 Dollar, nachdem bislang 0,05 bis 0,06 Dollar angekündigt worden waren. Die Aktien stürzten darauf nachbörslich um 10,7 Prozent auf 6,65 Dollar, nachdem sie im regulären Handel bereits um mehr als neun Prozent abgegeben hatten.

      Unverändert notierten Worldcom, die in der regulären Handelssitzung bereits 93 Prozent auf 0,06 Dollar verloren hatten. Auch bei anderen Titeln waren keine Anzeichen für eine Kurserholung auszumachen. Electronic Data Systems notierten nachbörslich mit unverändert 30,45 Dollar. Die Aktien hatten im regulären Handel 18 Prozent verloren, da Worldcom zu den größten Kunden des Unternehmens gehört. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator notierte mit plus 0,01 Prozent bei 998,22 Punkten wenig verändert.



      Vertrauenskrise treibt die Nasdaq auf ein Fünf-Jahres-Tief

      Waren die amerikanischen Börsen mit leichten Kursgewinnen zunächst relativ freundlich in die neue Woche und das dritte Quartal gestartet, so kam vor allem in der letzten Handelsstunde wieder Verkaufsstimmung auf. Da die Bilanz von Worldcom noch intensiver als bisher untersucht werden soll, wurden die Bilanzierungssorgen wieder aufgefrischt. Auch der unerwartete Rückgang der Bauausgaben dürfte belastet haben, ist die Baubranche bisher eine der großen Konjunkturstützen.

      Beim „Ausverkauf“ standen vor allem Unternehmen im Brennpunkt, die stark durch Akquisitionen gewachsen sind. Allen voran AOL Time Warner und IBM, die 8,16 Prozent auf 13,51 Dollar und 6,11 Prozent auf 67,6 Dollar nachgaben. Sie zogen den Dow Jones um 1,44 Prozent auf 9.109,79 Prozent nach unten und den Nasdaq Composite mit einem Minus von satten 4,06 Prozent auf 1.402,76 Dollar damit sogar auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren.

      „Es ist vor allem die Vertrauenskrise, die die Märkte momentan bewegt“, sagt Philip Ferguson, der als Senior Investment Officer für 140 Milliarden Dollar bei der AIM Management Group in Houston mit verantwortlich ist. „Um diese Situation zu bereinigen, sind Zeit und das Handeln der Aufsichtsorgane notwendig“, ergänzt er seine Einschätzung.

      Die Aktie von Worldcom selbst fiel um sagenhafte 92,77 Prozent auf gerade noch sechs Cent. Die Bilanzprüfer seien nun auf der Suche nach „Reserve Konten“, hatte das Unternehmen mitgeteilt. Das bedeutet, der Bilanzbetrug könnte eine neue Dimension annehmen.

      Neben IBM erwischte es im Dow Jones aber wieder einmal JP Morgan mit einem Verlust von 7,55 Prozent und AT&T mit einem Minus von 6,26 Prozent. Neben General Motors, Intel und Microsoft zeigten Kursverluste von Merck und Johnson & Johnson, dass auch die Pharmawerte nicht mehr unbedingt die „sicheren Häfen“ sind, für die sie lange Zeit gehalten wurden. Hier dürfte belasten, dass die Bundesstaaten dazu tendieren, die Medikamentenpreise zu regulieren. Eine Industriegruppe unter der Beteiligung so prominenter Namen wie etwa Pfizer wollen gegen die Praxis in elf Bundesstaaten vorgehen, Patienten in Richtung günstiger Medikamente „ zu steuern“.

      Insgesamt dürfte die Stimmung alles andere als optimistisch sein. Immer Anleger werden sich fragen, ob die positiven Konjunktursignale mehr als nur Strohfeuer sind. Vor allem die Bilanzen aber dürften immer wieder besorgte Blicke auf sich ziehen. Bei zu vielen Unternehmen sah die Gewinnentwicklung in der Vergangenheit zu schön aus, um wirklich wahr zu sein. So dürfte sich zumindest im Unterbewusstsein noch länger das dunkle Gefühl halten, es könnten noch mehr schlechte Nachrichten kommen. Und selbst falls die ausbleiben sollten - so „schöne“ Gewinnreihen wie in der Vergangenheit dürfte es in der Zukunft nicht mehr geben. Dafür ist die Wirtschaft eigentlich zu unberechenbar.



      US-Anleihen schließen etwas fester

      Mit etwas festeren Notierungen haben sich die Kurse der US-Anleihen am Montag im späten New Yorker Handel gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent stiegen um 4/32 auf 100-23/32 und die Rendite fiel von 4,801 Prozent auf 4,78 Prozent. Der 30-jährige Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent legte 11/32 auf 98-14/32 zu. Die Rendite fiel von 5,508 Prozent auf 5,48 Prozent. In der letzten Stunde des Handels konnten die Papiere in positives Terrain drehen, nachdem die Verluste der Aktien sich an Wall Street ausgeweitet hatten, sagte ein Beobachter.

      Die Anleihen hätten sich am Nachmittag noch weitgehend “lustlos“ auf negativem Terrain bewegt, meinte ein Händler. Zwar hätten sich die Papiere von ihren Tiefständen gelöst, doch hätten sie es - obwohl die Aktien nachgaben - zunächst nicht geschafft, ins Plus zu drehen, hieß es. Wie Händler ergänzten, verlief der Handel recht impulslos, da einige Teilnehmer wegen des anstehenden Feiertage und eines damit verbundenen langen Wochenendes nicht anwesend waren. Auch hätten sich einige Investoren zurückgehalten, nachdem es in der vergangenen Woche wegen des Quartalsendes einige “wilde Aktivitäten“ gegeben habe.


      Quelle: FAZ, 02.07.02
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      schrieb am 02.07.02 08:58:51
      Beitrag Nr. 254 ()
      Spekulationen über Interventionen am Aktienmarkt

      Marktbeobachter suchen nach Erklärungen für relative Stabilität der Wall Street


      Der Schock, den die Nachricht über Bilanzfälschungen bei Worldcom am Mittwoch ausgelöst hat, wirkte an der Wall Street nur wenige Stunden.

      Daß Xerox in seiner Buchhaltung über Jahre hinweg "etwas" geschummelt hat, belastete den amerikanischen Aktienmarkt tags darauf fast gar nicht. Dies alles ereignete sich in einer Zeit, in der nicht nur die Wall Street auf der Schwelle zu einer Kapitulation auch der letzten optimistischen Anleger stand.

      Die Kombination von Ereignissen und ausgebliebenen Reaktionen hat den Argwohn mancher Beobachter geweckt. Spekuliert wird, die amerikanische Notenbank Fed habe möglicherweise in einer kritischen Börsensituation stützend eingegriffen, um größeren Schaden für die Wirtschaft des Landes und den Dollar abzuwenden. Konkret beweisen lassen sich solche Eingriffe nicht. Die Beobachter verweisen auf Indizien.

      David Fuller, der Herausgeber eines Informationsdienstes in London, macht auf das seltsame Verhalten des Standard & Poor`s 500 (S&P 500) am 14., 24. und 26. Juni aufmerksam. Der Index offenbarte jeweils nach anfänglicher Schwäche massive Käufe.

      Fuller fragt sich, wer wohl von den traumatisierten Anlegern in einem solchen Klima so stark als Käufer hätte auftreten und die Tendenz wenigstens vorübergehend zum Besseren wenden können.

      Zu beachten sei ferner, daß der amerikanische Finanzminister Paul O`Neill vor gut zwei Wochen mit der Äußerung "Letztlich wird der Markt wieder steigen, vielleicht sogar früher als später" eine ungewöhnlich klare Prognose zum amerikanischen Aktienmarkt abgegeben habe. Auch Eddie George, der Gouverneur der Bank of England, habe in jüngster Zeit beruhigende Erklärungen zur Börsenentwicklung abgegeben.
      Fuller bekennt, er könne Interventionen nicht beweisen. Solche Äußerungen aus berufenem Munde seien aber zumindest als Aufmunterung zu verstehen.


      Auch andere Stimmen vermuten ungewöhnliche Vorgänge an der Wall Street. So heißt es, bis weit zurück ins vergangene Jahr hinein sei ein tendenzieller Anstieg der offenen Positionen beim Terminhandel mit dem S&P 500 auf immer neue Rekordhöhen zurückzuverfolgen. Dahinter müsse ein hoch potenter Käufer gestanden haben und noch stehen. Das könne wohl nur die Notenbank in Washington sein.

      Interventionen von Regierungen und/oder Notenbanken an den Aktienmärkten in kritischen Situationen sind bislang eine asiatische Spezialität. Aus der westlichen Hemisphäre sind solche Eingriffe bisher nicht bekanntgeworden. Wer auch immer etwas über solche Aktionen weiß, würde sein Wissen aber auch nicht preisgeben.

      Quelle: FAZ. 02.07.02
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      schrieb am 02.07.02 19:55:20
      Beitrag Nr. 255 ()
      Bargeldabhebung und Zahlung im Ausland wird günstiger

      Seit dem 1. Juli regelt eine EU-Verordnung den "einheitlichen Zahlungsverkehrsraum"

      Der Euro-Zahlungsraum nimmt Formen an. Kunden von Banken und Sparkassen, die in anderen EU-Ländern an Geldautomaten Euro ziehen oder mit Karte bezahlen, brauchen für diese Dienstleistung jetzt nicht mehr bezahlen als in ihrem Heimatland.

      Dies sieht die seit 1. Juli gültige EU-Verordnung über grenzüberschreitende Zahlungen vor. Urlaubswie Geschäftsreisende können damit Kosten sparen - denn bis heute mußten sie jeweils im Durchschnitt vier Euro bezahlen, wenn sie an Geldautomaten im Ausland 100 Euro zogen. Abhebungen und Zahlungen im Heimatland dagegen kosteten nichts oder nur wenige Cent.

      Identisch müssen seit diesem Montag auch die Gebühren für die Benutzung von Kredit- und Zahlungskarten sein - egal, ob die Zahlung in dem Land, in dem die Karte ausgegeben wurde, oder in einem anderen Land erfolgt, heißt es in der EU-Verordnung.

      Die Vorschrift gilt für Zahlungen bis zu einem Betrag von 12 500 Euro. Die EU-Kommission erwartet, daß damit Waren oder Dienstleistungen, die auf Reisen oder auch über das Internet, telefonisch oder im Versandhandel gekauft werden, preisgünstiger werden.

      Spätestens ab dem 1. Juli 2003 müssen die Kreditinstitute auch gleiche Gebühren für die einzelstaatlichen und grenzüberschreitenden Euro-Überweisungen - bis 12 500 Euro - erheben. Auch hier erwarteten die Kunden Kosteneinsparungen. Studien der Kommission zufolge kostete im Jahr 2001 zwischen Banken in den EU-Ländern eine Überweisung von 100 Euro durchschnittlich 24 Euro an Gebühren. Ergänzend dazu können sich die Kunden bereits seit einigen Jahren auf eine EU-Richtlinie (97/5/EG) berufen. Sie verpflichtet die Institute, ihre Kunden bei Inlands- und Auslandsüberweisungen detailliert über die Kosten sowie über Preisänderungen zu informieren.

      Die Verordnung gilt in allen EU-Ländern, jedoch nicht überall, wo der Euro verwendet wird - wie etwa im Vatikan oder im Kosovo. Die Gebührenangleichung gilt nicht für Schecks. Da die Gebühren im grenzüberschreitenden Scheckverkehr im allgemeinen hoch sind, rät Brüssel nun von ihrer künftigen Verwendung ab.

      Die EU-Binnenmarktexperten erwarten nicht, daß die Banken mit Gebührenerhöhungen für inländische Transaktionen auf die neuen Vorschriften reagieren könnten. Angesichts der geforderten Transparenz von Gebührenänderungen dürften die Kunden dies wahrscheinlich mit einem Wechsel der Bank oder Sparkasse quittieren, heißt es. Als Folge des Regelwerks werden grenzüberschreitende Zahlungen standardisiert. Spätestens vom 1. Juli 2003 an ermöglichen eine internationale Kontonummer (IBAN) und eine internationale Bankleitzahl (BIC), daß Überweisungen vollautomatisch bearbeitet werden können.

      Zum 1. Juli 2002 wurde gleichfalls die statistische Meldepflicht für grenzübergreifende Zahlungen bis 12 500 Euro abgeschafft. Der grenzüberschreitende Zahlungsvorgang in Euro ist damit - bis zu diesem Betrag - dem Inlandsgeschäft gleichgestellt. Die Verordnung gilt zwar nur für Euro-Zahlungen. Doch die schwedische Regierung hat jüngst angekündigt, daß sie das Regelwerk auch auf die schwedische Krone anzuwenden wünscht.

      Web: Weitere Informationen über die EU-Verordnung (2560/2001/EG) können über das Internet abgerufen werden: http://europa.eu.int/comm/internal_market/en/finances/paymen…

      Folgende Stellen schlichten in Deutschland Streitigkeiten bei grenzübergreifenden Zahlungen:

      Deutsche Bundesbank in Frankfurt/Main, Schlichtungsstelle, Telefon: 069/9566-4050 oder -4056 (Fax); E-Mail: schlichtung@bundesbank.de

      Bundesverband Deutscher Banken in Berlin, Ombudsmann. Telefon: 030/166331-61 oder -62 oder -69 (Fax); E-Mail: ombudsmann@bdb.de

      Quelle: FAZ, 02.07.02
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      schrieb am 02.07.02 22:50:37
      Beitrag Nr. 256 ()
      Konjunkturdaten-USA 03.07.2002 - 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe, Vorwoche
      Konjunkturdaten-USA 03.07.2002 - 16:00 Auftragseingang Industrie Mai
      Konjunkturdaten-USA 03.07.2002 - 16:00 ISM-Index, nicht- verarbeitendes Gewerbe Juni
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      schrieb am 02.07.02 23:32:40
      Beitrag Nr. 257 ()
      News 02.07.2002 - 09:24
      Bilfinger rechnet bald mit Entscheidung zu Holzmann-US-Tochter
      Frankfurt, 02. Jul (Reuters) - Der Mannheimer Baukonzern Bilfinger + Berger <GBFG.DE> rechnet mit einer Entscheidung über den beabsichtigten Kauf der US-Tochtergesellschaften des insolventen Konkurrenten Holzmann <HOZG.DE> in spätestens drei Monaten . "Wir verhandeln noch mit dem Insolvenzverwalter, aber das wird spätestens in drei Monaten vorbei sein", sagte Norbert Hoffmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung beim Auslandsbereich von Bilfinger, der "Financial Times Deutschland" (FTD) (Dienstagausgabe).

      Vergangene Woche war der Baukonzern Hochtief <HOTG.DE> aus dem Bieterverfahren für die profitable US-Tocher J.A. Jones ausgeschieden. Hochtief bezeichnete die Preisvorstellungen für die Sparte als zu hoch. Seither ist Bilfinger noch als Bieter für die Einheit im Rennen.

      J.A. Jones ergänze sich hervorragend mit den bisherigen Aktivitäten von Bilfinger, sagte Hoffmann der FTD weiter. Im Falle einer Übernahme sei aber mit einem Abbau von Arbeitsplätzen zu rechnen. Voraussichtlich werde man einzelne Firmenteile zusammenlegen. Konkrete Pläne nannte Hoffmann der Zeitung zufolge allerdings nicht.

      Falls die Übernahme scheitere, wolle Bilfinger die Expansion im US-Markt nicht mehr durch Käufe forcieren. "Dann machen wir weiter wie bisher und setzen auf organisches Wachstum." An die gezielte Suche nach einem Übernahmeobjekt denke man nicht. Auf einen neuen, großen Auslandsmarkt hofft Bilfinger aber mit Blick auf die Olympischen Spiele 2008 in China. Die dortige Regierung werde Ende des Jahres anfangen, Bauleistungen auszuschreiben. wes/zap
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      schrieb am 03.07.02 00:04:27
      Beitrag Nr. 258 ()
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:02:36
      Beitrag Nr. 259 ()
      Dax vermutlich weiter in Schwierigkeiten


      Unsicherheiten prägen weiter das Bild am Aktienmarkt

      Die Ausgangslage am deutschen Aktienmarkt bleibt schwierig. Die Sorge um gefälschte Bilanzen, die seit den neuesten Vorfällen um Vivendi auch europäische Großunternehmen erfasst hat, dürfte die Anleger unverändert vom Aktienkauf abhalten. Dax und Nemax 50 dürften sich daher zur Wochenmitte weiter schwer tun. Zumal wie schon am Vortag aus den USA keine Rückendeckung kommen dürfte, zumal sich dort die Anleger im Vorfeld des US-Nationalfeiertages am Donnerstag wegen der Sorge vor neuen Terrorangriffen zurückhalten dürften. Irgendwann könne es nach den zuletzt schweren Verlusten zwar auch wieder zu einer Gegenbewegung kommen. Doch die Bestimmung eines genauen Zeitpunktes sei praktisch unmöglich, heißt es.



      Rentenmarkt gilt weiter als sicherer Hafen

      Der deutsche Rentenmarkt ist am Dienstag seinem Ruf gerecht geworden und hat von seinem Status als sicherer Hafen profitiert. Nach den Aufschlägen von 46 Basispunkten auf 107,79 Prozent für den Bund-Future wird auch am Mittwoch mit einer freundlichen Entwicklung gerechnet. Sogar in den USA seien die Renditen dank der Schwierigkeiten an den Aktienmärkten gesunken und dass, obwohl die jüngsten Konjunkturdaten ganz ansprechend ausgefallen seien. Mit einem ähnlichen Effekt sei auch hierzulande zu rechnen. Allerdings dürfte spätestens beim bisherigen Jahreshoch bei 108,23 Prozent die Luft für den Bund-Future langsam dünn werden.



      Euro-Gipfelsturm bleibt unterbrochen

      Leichter zeigt sich der Euro am Mittwoch im asiatischen Handel. Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9827 Dollar verglichen mit 0,9854 Dollar am späten Dienstag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 120,14 Yen, nachdem er im US-Handel am Dienstag bei 119,77 Yen notiert hatte. Damit setzt sich die am Vortag eingeleitete Konsolidierungsbewegung weiter fort. Nach den zahlreichen Belastungsfaktoren der vergangenen Woche gebe es jetzt Entspannungssignale für die US-Devise. Diese resultierten aus zuletzt besseren Konjunkturdaten der USA im Vergleich mit Europa und der Tatsache, dass mit den Vorfällen um Vivendi die Erkenntnis um sich greife, dass auch europäische Unternehmen vor Bilanzfälschungen nicht gefeit seien.



      Börse in Japan mit überraschenden Gewinnen

      Wie schon am Dienstag konnten sich der japanische Aktienmarkt auch am Mittwoch im Handelsverlauf deutlich stabilisieren und ist inzwischen sogar ins Plus vorgestoßen. Der Nikkei-225-Index gewinnt gegen 7.15 Uhr Ortszeit 1,31 Prozent auf 10.761,13 Yen. Mit dem Topix-Index geht es um 1,21 Prozent auf 1.041,48 Punkten nach oben. Händler sagen, den japanischen Aktien gelinge es mehr und mehr, sich von der Kursentwicklung an den US-Börsen abzukoppeln. Ein Analyst sagt, eine zyklische Erholung der japanischen Wirtschaft werde nach historischen Mustern mindestens eineinhalb Jahre andauern. Hoffnung mache außerdem die Aussicht auf staatliche Hilfe in Sachen notleidende Bankenkredite. „Es gibt keinen Grund für uns, mit den US-Aktien über die Klippe zu springen. Der Nikkei hat eine feste Unterstützung bei 10.000 Punkten und Schnäppchenjäger kommen in Scharen, sobald wir uns dieser Marke annähern", sagte Masayoshi Yano, Analyst bei Tokai Tokyo Securities.



      Aktien in Hongkong am Mittag freundlich

      Freundlich und von anfänglichen Verlusten erholt präsentiert sich die Börse in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index gewinnt in der ersten Sitzungshälfte 0,6 Prozent auf 10.550 Punkte, nachdem der Index zu Handelsbeginn wegen der Verluste an Wall Street zunächst bis auf 10.407 Zähler gefallen war. Händler berichten von defensiv eingestellten Investoren. Zu den Kursgewinnern zählen vor allem die Aktien von Versorgern. Analysten glauben, dass die Blue Chips trotz der jüngsten Kursverluste noch weiter fallen könnten, bevor sich eine günstige Einstiegsgelegenheit ergibt.



      US-Nachbörse: Rational fallen nach Gewinnwarnung

      Nach einer Umsatzwarnung verzeichneten die Aktien von i2 Technologies am Dienstag im nachbörslichen Handel in den USA deutliche Abgaben. Der Softwarehersteller erwartet für das zweite Quartal nur Umsätze von 117 bis 120 Millionen Dollar, während Analysten mit 151 Millionen Dollar gerechnet hatten. Nachdem i2 Technologies zusätzlich mitgeteilt hatte, dass zwei Manager das Unternehmen verlassen, stürzten die Titel nachbörslich um 15,3 Prozent auf 1,27 Dollar. Im regulären Handel hatten die Titel noch gegen die negative Tendenz um zwei Prozent zugelegt.

      Ihre Rally im späten Handel setzten WorldCom auch nachbörslich fort. Bei dem Telekomkonzern steht nach den Worten des Vorstands ein Insolvenzantrag nicht unmittelbar bevor, das Unternehmen verfüge über mehr als zwei Milliarden Dollar an Barmitteln. Nachbörslich kletterten darauf die Titel um 27,3 Prozent auf 0,42 Dollar, nachdem sie bereits im regulären Handel 37,5 Prozent gewonnen hatten. Unverändert notierten dagegen Boeing mit 44,54 Dollar. Der Flugzeughersteller hatte mitgeteilt, im zweiten Quartal 25,9 Prozent weniger gewerblich genutzte Flugzeuge ausgeliefert zu haben als im Vorjahreszeitraum. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator notierte mit plus 0,05 Prozent bei 964,16 Punkten marginal verbessert.


      Vivendi löst Verkaufswelle an US-Börsen aus

      Ein Zeitungsbericht über die Bilanzpraxis des Medienkonzerns Vivendi Universal und eine Abstufung dessen Kreditwürdigkeit durch US-Ratingagenturen haben am Dienstag eine Verkaufswelle an den US-Börsen, vor allem aber im Technologiesektor, ausgelöst. Händlern zufolge blieben die Umsätze jedoch wegen des bevorstehenden Unabhängigkeits-Feiertages am Donnerstag gering. Allerdings hätten Warnungen vor Anschlägen am Independence Day für zusätzlichen Druck auf die Aktien gesorgt.

      Der Standardwerte-Index Dow Jones gab 1,12 Prozent auf 9.007,75 Punkte ab. Der Nasdaq-Index verlor 3,28 Prozent auf 1.357,80 Zähler, nachdem er am Vortag bereits auf ein Fünf-Jahres-Tief gesunken war. Der breiter gefasste Standard & Poor`s 500-Index büßte 2,12 Prozent auf 948,07 Punkte ein.

      Die Sorgen der Investoren um die Glaubwürdigkeit der Unternehmen seien durch Vivendi wieder aufgelebt, hieß es im Handel. Die Aktien des französisch-amerikanischen Medienkonzerns waren am Dienstag an der Börse in Paris nach Herabstufung durch die Ratingagentur Moody`s und einen Zeitungsbericht über die Bilanzierungspraxis des Unternehmens dramatisch eingebrochen. Vivendi büßten dabei vorübergehend rund zehn Milliarden Euro oder ein Drittel ihres Börsenwertes ein. Vivendi entgegnete in einer Stellungnahme, sich strikt an die Bilanzierungsregeln gehalten zu haben. Die französische Börsenaufsicht COB bestätigte, die Bilanz 2001 entspreche französischen Vorschriften. Vivendi-Aktien schlossen in Paris mit 17,80 Euro um 25,52 Prozent schwächer. In New York sackten die Titel um 20,89 Prozent auf 17,76 Dollar ab.

      „Wir haben ein Umfeld mit Terrorismus, anhaltendem Mangel an Vertrauen in die Bilanzen von US-Unternehmen und die Unternehmensgewinne sind ein Problem", sagte Matthew Johnson von Lehman Brothers. James Volk von D.A.Davidson & Co fügte hinzu: „Die meisten Leute rechnen mit weiter reduzierten Gewinnschätzungen". Erst in der vergangenen Woche hatte das Eingeständnis von Fehlbuchungen in Milliardenhöhe durch den US-Telekomkonzern WorldCom weltweit für einen Kurseinbruch gesorgt.

      Der Dow Jones Branchenindex für den Mediensektor brach in Reaktion auf Vivendi um 2,47 Prozent auf 307,51 Punkte ein. Die Aktien des Medienkonzerns AOL Time Warner sackten um 7,11 Prozent auf 12,55 Dollar ab. Das Internet-Medienunternehmen Yahoo verlor 12,84 Prozent auf 11,88 Dollar.



      US-Anleihen schließen fester - Sichere Häfen gesucht

      Mit festeren Notierungen haben sich die Kurse der US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent stiegen um 14/32 auf 101-5/32 und die Rendie fiel von 4,78 Prozent auf 4,72 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent legte 16/32 auf 99-1/32 zu. Die Rendite ging von 5,48 Prozent auf 5,44 Prozent zurück. Nach Darstellung von Händlern, gab es bei den Anleihen kontinuierlich Käufe, während die Aktien im Handelsverlauf nachgaben. „Die niedrigen Index-Stände der Aktien haben den Anleihen einen Schub versetzt“, sagte ein Händler. Aktien und Anleihen hätten genau gegensätzliche Tendenzen aufgewiesen.

      Auch das anstehende verlängerte Wochende, wegen des Feiertages am Donnerstag in den USA, hätten zahlreiche Investoren ihr Geld in Anleihen anstelle in Aktien angelegt. “In einem Umfeld mit Bilanzskandalen und terroristischen Aktivitäten, wollen die Investoren kein Risiko eingehen und Aktien über ein langes Wochenende halten, sondern lieber in Bonds investieren“, sagte ein Händler. Gegen Ende des Handels in New York konnten die Anleihen wegen der schwächeren Absatzzahlen einiger Automobilhersteller weiter zulegen, wie ein Beobachter meinte. Ford Motor hat im Juni in den USA 10,6 Prozent weniger abgesetzt als im entsprechenden Vorjahresmonat. Demnach belief sich der Juni-Absatz auf 337.300 Fahrzeuge.


      Quelle: FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:10:29
      Beitrag Nr. 260 ()
      Vivendi


      Vom Mischkonzern zum Scherbenhaufen
      Von Katja Noch


      Die Probleme bei Vivendi häufen sich auch nach der Rücktrittsankündigung von Vorstandschef Jean-Marie Messier. Neue Gerüchte haben den Kurs der Vivendi-Aktie ins Taumeln gebracht: Bilanzmanipulation wird dem Mischkonzern vorgeworfen. Nach einem Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“ wollte Vivendi sein Ergebnis für 2001 um 1,5 Milliarden Euro schönen. Gewinne aus dem Verkauf von 400 Millionen Anteilen an der British Sky Broadcasting Group sollten schon in der Bilanz verbucht werden, obwohl der Verkauf noch gar nicht abgeschlossen war. Die französische Börsenaufsicht verhinderte die Buchung dann aber.

      Nachdem Vorstandschef Jean-Marie Messier am Montag gezwungenermaßen seinen Rücktritt angekündigt hatte, war der Kurs von Vivendi zunächst in die Höhe gegangen. Doch die guten Nachrichten hielten nicht lange an, die Bilanzierungsvorwürfe führten zu einem Verlust von mehr als 40 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren. Zudem senkte die Ratingagentur Moody`s ihre Einschätzung von Vivendi-Schuldtiteln auf „Junk“ (Ramsch) und Standard & Poor`s stufte die langfristige Bonität des Unternehmens von „BBB“ auf „BBB-“ herunter. Als Begründung wurden große Bedenken hinsichtlich der kurzfristigen Liquidität genannt. Neben einem riesigen Schuldenberg und einem immensen Vertrauensverlust könnte Vivendi also noch weitere Probleme bekommen: Der Mischkonzern verwandelt sich zusehends in einen Scherbenhaufen.



      Vom Wasserversorger zum Medienkonzern

      Dabei hat Messier vordergründig seine Vision umgesetzt: Aus einem 1853 gegründeten Wasserversorger machte er innerhalb weniger Jahre das zweitgrößte Medienimperium der Welt. 1996 wurde er Vorstandschef der Compagnie Générale des Eaux, damals ein hochverschuldetes, unrentables Unternehmen, das aus mehr als 3000 Gesellschaften bestand. Messier konzentrierte sich auf die unbedeutenden Medienbeteiligungen und begann mit der radikalen Umstrukturierung. Unrentable Geschäftsteile wurden verkauft, das Mediengeschäft ausgebaut.

      Seit 1998 heißt das Unternehmen Vivendi, aus der Wassersparte wurde Vivendi Environnement. Messier erweiterte unter anderem seine Beteiligungen am französischen Bezahlfernsehen Canal Plus und an der British Sky Broadcasting Group und kaufte die amerikanische Softwarefirma Cendant. Der größte Deal folgte 2000, als Vivendi für 30 Milliarden Dollar Seagram kaufte und damit die Universal Music Group und die Universal Studios dem Portfolio hinzufügen konnte. Universal eröffnete Messier den Zugang zum Filmmarkt von Hollywood und dem wichtigen Musikmarkt. Als letzte Akquisitionen folgten zwei Kabelkanäle von USA Networks und Houghton Mifflin, einer der größten Schulbuchverlage der Welt.



      Messiers Traum ist geplatzt

      Damit war Messier vermeintlich am Ziel seiner Träume: Vivendi sollte die perfekte Synthese von Inhalt und Vertrieb sein. Über Canal Plus und die Mobilfunksparte Cegetel wollte Messier die Film- und Musik-Inhalte von Universal vertreiben. Doch die Rechnung geht nicht auf. Canal Plus schreibt hohe Verluste und die schöne neue Welt des Mobilfunks der dritten Genereration lässt auf sich warten. Bei seiner Einkaufstour häufte Messier zudem enorme Schulden an - im Moment lasten 19 Milliarden Euro auf der Bilanz des Unternehmens. Die einzige Chance, diese Schulden zurückzuzahlen, besteht im Verkauf von Unternehmensteilen - quasi das Eingeständnis, dass Messiers Vision falsch war. Ein Fondsmanager drückte es so aus: „Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund, Vivendi zusammenzuhalten. Das ist alles nur eine Serie von Fehlern.“

      Die Investoren sind offenbar der gleichen Meinung: Seit Anfang Juni bis zu Messiers Rücktritt hatte der Aktienkurs des Unternehmens 40 Prozent verloren. Grund waren unter anderem Gerüchte über drohende Liquiditätsengpässe bei Vivendi, da Messier Mitte Juni überraschend einen 12,6 Prozent Anteil von Vivendi Environnement der Deutschen Bank überschrieb - im Austausch für ein Darlehen von 1,3 Milliarden Euro. Als der Deal bekannt wurde, gab es einen Sturm der Entrüstung, da viele davon ausgingen, dass Vivendi verzweifelt versuchte, an Bargeld heranzukommen. Dabei war der Hintergrund ein anderer: Durch den Tausch muss Vivendi keine Steuern für das erhaltene Geld zahlen.



      Keine Kommunikation mit den Investoren

      Auch die Reduzierung des Anteils an Vivendi Environnement auf 42 Prozent macht Sinn für das Unternehmen: Dadurch muss Vivendi Universal die 15 Milliarden Euro Schulden der Sparte nicht mehr in seinen Bilanzen führen. Messier ließ zwar keine Gelegenheit aus, mit den Medien zu sprechen, machte sich aber nicht die Mühe, solche Zusammenhänge seinen Investoren zu erklären. Rekordabschreibungen in Milliardenhöhe und der größte Unternehmensverlust in der französischen Geschichte hatten das Vertrauen in Messier ohnehin erschüttert. Auch die amerikanischen Investoren, allen voran die Familie Bronfman - der er Universal abgekauft hatte - waren zunehmend unzufrieden mit Messiers Strategie.



      Die Zerschlagung des Konzerns ist unvermeidlich

      Sein möglicher Nachfolger, Jean-René Fourtou, hat als ehemaliger Unternehmensberater Erfahrung mit der Zerschlagung von Firmen. Zuletzt führte er den Pharmakonzern Rhône-Poulenc durch die Fusion mit Höchst. Von ihm wird erwartet, bei Vivendi radikal aufzuräumen. Für Canal Plus gibt es bereits französische Interessenten, Vodafone hat ein Auge auf Cegetel geworfen. Gerüchteweise hat es Medienmanager Barry Diller auf das US-Mediengeschäft von Vivendi abgesehen. Diller ist Vorstandschef der amerikanischen Film- und TV-Sparte, die erst seit Dezember 2001 dem französischen Konzern gehört. Für rund zehn Milliarden Dollar hatte sich Diller davon getrennt und erwägt nun angeblich einen Rückkauf.

      Vivendi müsste die Unternehmensteile angesichts der aktuellen Flaute auf dem Medienmarkt zwar weit unter Einkaufswert verkaufen, hat aber nach Meinung von Experten kaum eine andere Wahl.

      Quelle: FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:52:38
      Beitrag Nr. 261 ()
      Die Liste der Fehlurteile von Analysten ist lang

      Nicht selten werden Aktienanalysten und -strategen mit Sterndeutern verglichen. Mitunter scheint es fast so, als ob dieser Vergleich eine Beleidigung wäre. Allerdings nicht für die Analysten sondern für die Astrologen.

      Zu diesem Schluss muss zumindest kommen, wer die Qualität der Prognosen von Analysten beurteilt. Denn die Liste der Verfehlungen ist erschütternd. Trotzdem gehört es noch immer zum Ritual aller Medien, zu Jahresbeginn die Schätzungen der Analysten für die Märkte zum Jahresende abzufragen.



      Dax-Prognosen für 2002 in weiter Ferne

      Das ist deshalb erstaunlich, weil inzwischen eigentlich bekannt sein müsste, dass dies überhaupt nichts bringt. Es sei denn, man zählt sich zu den Zynikern und nimmt die Konsensschätzung als Kontraindikator. In den vergangenen Jahren lagen die Analysten jedenfalls mit schöner Regelmäßigkeit schief. Im Jahr 2001 wurde dem Dax beispielsweise ein Plus von 20 Prozent vorhergesagt. Am Ende kam auch eine Veränderung von 20 Prozent heraus. Nur leider mit dem falschen Vorzeichen, nämlich einem Minus.

      Von diesem Rückschlag ließen sich die Analysten aber nicht ins Bockshorn jagen. Für dieses Jahr trauten sie dem Dax bis Jahresende munter ein Plus von 50 Prozent zu. Doch mit der Erreichung dieser Zielvorgabe könnte es schwierig werden. Zur Halbzeit hielt sich der Dax jedenfalls erneut nicht an das Drehbuch. Vielmehr steht bisher ein Minus von 15 Prozent zu Buche. Um das Jahresziel doch noch zu erreichen, müsste der Dax nun in der zweiten Jahreshälfte um schlappe 76 Prozent steigen.



      Sind Analysten notorische Optimisten?

      Aus Fehlern wird man klug, sollte man da denken. Analysten aber offenbar nur bedingt. Mit den fallenden Kursen sind zwar auch sie im Jahresverlauf mit den entgegen ihrer Prognose fallenden Kursen zurückgerudert. Von ihren grundsätzlichen Optimismus ließen sie sich aber trotzdem nicht abbringen. Wie dem ZEW-Finanzmarktreport vom Juni zu entnehmen ist, liegt die mittelfristige Prognose für den Dax jetzt bei 5.350 Punkten. Gemessen am aktuellen Niveau wäre aber auch das noch ein Plus von über 27 Prozent.

      Optimismus scheint aber allgemein ein unerschütterlicher Wesenszug der Analystengilde zu sein. Zumindest sagen die Strategen auch für den S&P zum Jahresende derzeit einen Stand von 1.205 Zählern voraus. Um dieses Niveau zu erklimmen, müsste aber auch der S&P 500 Index um über 26 Prozent steigen.

      An den heutzutage undurchschaubaren Märkten scheint zwar selbst diese Entwicklung nicht völlig ausgeschlossen. Aktuell spricht die gedrückte Stimmung unter den Anlegern und die zahlreichen Probleme, mit denen sich die Börse herumzuplagen hat, eher gegen diese Variante. Wegen der trüben Ausgangslage ist der allgemein im Konsens vorherrschende Optimismus aber zumindest überraschend.

      Als Beobachter könnte man sich schon fragen, wann die Experten denn im Schnitt auch einmal eine tiefere Indexprognose abgeben wollen, wenn nicht jetzt nach über zwei Jahren im Bärenmarkt. Aber im angelinkten Beitrag „Systemfehler belasten den Glauben der Analysten“ ist nachzulesen, warum Analysten tendenziell immer zuversichtlich sein müssen.



      Worldcom als jüngstes Negativbeispiel

      Auch das Ergebnis einer von Reinhart Schmidt, Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der Universität Halle, durchgeführten Studie zeigt, dass es sich bei den genannten Beispielen um keine Einzelfälle handelt. Demnach erzielten Anleger, die im Beobachtungszeitraum den Empfehlungen der Analysten für die im DJ Stoxx Index vertretenen Aktien folgten, ein Minus von 24,5 Prozent, während der Index selbst nur 23,5 Prozent verlor. Im Klartext: Wer einfach nur den Index nachbildete, konnte ohne großen Aufwand sogar leicht besser abschneiden als mit ständigem Studium der Analystenberichte.

      Aber auch in vielen anderen Einzelfällen drängt sich immer wieder die Frage auf, wie es zu solchen Fehlurteilen kommen konnte. So konnte sich beim skandalumwitterten Telekomunternehmen Worldcom bis vor einem Jahr keiner der 19 mit dem Wert betrauten Analysten zu einer Verkaufsempfehlung durchringen. Rückblickend ist das wenig verständlich. Denn schon damals war der Titel gegenüber den Höchstkursen um fast 80 Prozent gefallen und zudem wie die gesamte Telekombranche mit vielen Problemen behaftet.

      Ganz egal, ob damals keine Verkaufsempfehlung geschrieben wurde, weil die Investmentbanken auf lukrative Beratungsaufträge hofften oder andere Gründe eine Rolle spielten. Gelohnt hätte sich selbst damals noch, wenn kritische Analysten die Reißleine gezogen hätten. Denn inzwischen ist der Aktienkurs bekanntlich fast auf null gefallen. Das Papier ist damit praktisch in etwa so viel wert, wie viele der Analystenstudien.

      Quelle: FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 08:58:47
      Beitrag Nr. 262 ()
      Der Euro ist bisher die Währung des Jahres

      Die großen Bilanzskandale in den USA und der immer mehr abflauende Konjunkturoptimismus verändern die Welt. Das zeigt sich nicht nur an den Börsen und den Rentenmärkten, sondern auch am Devisenmarkt.

      Wie hat sich das Bild dort gewandelt. Selbst, wer noch lange nach dem Ende der großen Börseneuphorie auch nur im Leisesten an der Souveränität des Dollar in der Währungsarena zweifelte, der wurde ausgelacht. Denn eines war für die Mehrheit bis noch vor Kurzem klar: Die Börse geht wieder nach oben und davon würde vor allem der Dollar weiter profitieren.



      Amerikanische Blößen gehen zu Lasten des Dollar

      Aber urplötzlich drehte der Wind. Nicht nur die Unternehmen zeigten ihre Achillesfersen, sondern die Blöße der gesamten amerikanischen Wirtschaft geriet wieder in den Brennpunkt des Interesses: das gigantische Außenhandelsbilanzdefizit. Es zeigt an, dass die Amerikaner auf einen gewaltigen Zustrom von Kapital aus dem Ausland angewiesen sind, um ihren hohen Lebensstandard halten zu können. Die Bereitschaft dafür könnte allerdings auf Grund der verhaltenen Wirtschaftsentwicklung immer mehr abnehmen.

      So ist es wenig verwunderlich, dass der Greenback plötzlich auf die Schattenseite des Devisenmarktes geriet und an Wert verlor. Seit Anfang des Jahres gegen den Euro beinahe genau zehn Prozent. Das dürfte die Entwicklung noch etwas unterschätzen, denn immerhin hat die „wahre Wende“ im Februar auf einem tieferen Niveau stattgefunden, als Anfang Januar. Hatte der Euro danach erst einmal Fahrt aufgenommen, so schien er kaum mehr zu stoppen zu sein. Gemeinsam mit dem Yen schien er gegen den Dollar immer schneller voran zu kommen. Allein im vergangenen Monat konnte er gegen den Dollar knapp sechs Prozent zulegen, bevor er in jüngster Zeit vergleichsweise leicht korrigiert.



      Japan versucht die Währungsbewegungen zu stoppen

      War die Abwertung des Dollar gegen den Euro schon vielen prognostiziert, aber nie richtig zu diesem Zeitpunkt und in dieser Geschwindigkeit erwartet worden, so bereitete die gleichzeitige Aufwertung des Yen zumindest den Japanern Probleme. Denn mehr noch als die europäische Wirtschaft hängt die japanische Konjunktur stark vom Export ab. Aus diesem Grund versucht die japanische Notenbank die Währungsbewegung mit wiederholten Interventionen zu stoppen oder zumindest zu bremsen. Denn ein teuerer Yen bremst die Exportwirtschaft aus.

      Aber nicht nur gegen den Dollar konnte der Euro zulegen, sondern auch gegen den brasilianischen Real und den mexikanischen Peso. Hier spielt sich gewissermaßen im Nachhall der Argentinienkrise ein süd- und mittelamerikanisches Drama in seinen Anfängen ab. Spürt Mexiko die verhaltene Wirtschaftsentwicklung der USA, so spielt in Brasilien die politische Entwicklung die maßgebliche Rolle. Denn in Umfragen zeichnet sich in der anstehenden Parlamentswahl eine Mehrheit für den linkspopulistischen Kandidaten Luiz Inacio Lula da Silva ab.



      Schwelende Lateiamerikakrise schwächt die Währungen

      Anleger befürchten, dass er einen wenig soliden wirtschaftspolitischen Kurs einschlagen würde. Das untergräbt das Vertrauen in das Land und könnte in letzter Konsequenz zu massiven Kapitalabflüssen führen und damit die angeschlagene Zahlungsfähigkeit des Landes untergraben.

      Seit Jahresbeginn konnten sich lediglich die norwegische Krone, der neuseeländische Dollar, der südafrikanische Rand und die schwedische Krone deutlich besser als der Euro entwickeln. Allerdings kam diese „Sonderentwicklung“ im vergangenen Monat so gut wie zum Stillstand.



      gelesen in FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 20:17:07
      Beitrag Nr. 263 ()
      178 - DaShare - 03.07.2002 19:33


      das habt ihr jetzt davon!

      Sehr geehrte Kunden,

      aufgrund technischer Probleme stellen wir den außerbörslichen Handel mit
      der Deutschen Bank über Cats-OS bis auf Weiteres ein. Der telefonische
      Handel ist selbstverständlich weiterhin möglich.

      Wir bitten um Ihr Verständnis.

      Mit freundlichen Grüßen

      Consors Discount Broker AG

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 22:59:17
      Beitrag Nr. 264 ()
      XETRA-SCHLUSS/Schwach - US-Vorgaben belasten

      - Enttäuschende US-Daten haben am Mittwoch die Hoffnung auf eine Erholung beim DAX beendet. Der US-Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors - der ISM-Index Nicht-Verarbeitendes Gewerbe - lag unter den Prognosen. Zwar war der Auftragseingang der US-Industrie im Mai etwas besser als gedacht ausgefallen, doch der Dienstleistungssektor zeige noch Schwächen, hieß es aus dem Handel. Im derzeitigen Umfeld führe das tendenziell zu Druck auf die Märkte, da schlechte Nachrichten stärker beachtet würden als gute. Der DAX zeigte sich schwach und verlor 1,4 Prozent bzw 58 Punkte auf 4.138 Stellen.

      Vor dem handelsfreien Feiertag am morgigen Donnerstag seien Positionen abgebaut worden, da die Angst vor Terroranschlägen am amerikanischen Unabhängigkeitstag umgegangen sei. Der S&P-500-Index sei am Berichtstag zudem unter das September-Tief gefallen. Technologiewerte standen in Deutschland unter Druck und verbilligten sich um 2,9 Prozent. Auch Automobiltitel gaben im Schnitt um 2,5 Prozent nach, die Konsumtitel verloren 4,2 Prozent.

      Metro führten die Verluste im DAX mit minus 5,8 Prozent auf 28,25 EUR an. New Yorker und Londoner Hedge-Fonds seien in dem Wert short gegangen, hieß es aus dem Handel. Hintergrund sei das sehr schwache Einzelhandelsumfeld in Deutschland, so ein Sektor-Analyst. "Dieses Spiel könnte einige Wochen anhalten", fügte er hinzu, weil es bis zu den Zweitquartalszahlen am 31. Juli kaum Nachrichten geben dürfte. Fundamentaldaten spielten bei der Bewegung keine Rolle, denn das internationale Geschäft von Metro sei erfolgreich.

      Die Technologietitel litten Händlern zufolge weiter unter der Umsatzwarnung von AMD. SAP verloren besonders deutlich nach der schlechten Kursentwicklung von Siebel und der Gewinnwarnung von i2. "Es gibt weiter die Flucht in die sicheren Häfen - daher das Plus zum Beispiel bei BASF", sagte ein Beobachter. SAP gaben 2,3 Prozent auf 89,00 EUR nach, BASF legten dagegen um 0,7 Prozent auf 45,95 EUR zu. Infineon fielen zeitweise auf ein neues Jahrestief von 13,49 EUR. Das Minus betrug letzendlich 3,5 Prozent auf 13,96 EUR. Epcos gaben 3,6 Prozent auf 30,29 EUR nach.

      Die schwachen Auslastungsdaten, die British Airways für Juni veröffentlicht hat, belasteten laut Händlern die Lufthansa. Doch bei 13,50 EUR gebe es beim Kurs eine Unterstützung, hieß es. Lufthansa büßten 3,2 Prozent auf 13,58 EUR ein.Den Absatz deutscher Autobauer in den USA im Juni beurteilten Händler als im wesentlichen wie erwartet. Der Juni sei bereits als schlechter Monat eingeschätzt worden. DaimlerChrysler verloren dennoch 2,4 Prozent auf 45,48 EUR zu und BMW gaben um 1,5 Prozent auf 39,50 EUR nach.

      VW ermäßigten sich sogar um 3,5 Prozent auf 45,07 EUR. Der Audi-Absatz in den USA sei im Juni um fast 22 Prozent gefallen, ohne dass VW dazu Stellung genommen habe, so ein Händler. Die schwachen Märkte in Frankreich und Italien seien ebenfalls ein Warnsignal. "Im Markt setzt sich mehr und mehr die Annahme durch, dass VW die Prognosen nicht mehr erreichen kann", sagte ein Analyst, der mit weiteren Verlusten bei dem Titel rechnet.

      Ein Bericht der "Prior Börse", dem zufolge die Deutsche Bank mit Credit Suisse fusionieren will, wurde von Händlern eher skeptisch beurteilt. "Das sind reine Spekulationen", sagte ein Markteilnehmer. "Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, aber in diesen Märkten ist ja alles möglich". Deutsche Bank verteuerten sich um 0,9 Prozent auf 67,95 EUR.

      In der zweiten Reihe stiegen Stinnes stark nach der Wiederaufnahme des Handels nach der Mitteilung eines Übernahmeangebots zum Kurs von 32,75 EUR je Aktie durch die Deutsche Bahn. Der Kurs der Stinnes-Aktie stieg um 8,8 Prozent auf 32,14 EUR. Händler erwarten eine weitere Annäherung an den Übernahmepreis.

      gelesen in FAZ, 03.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 23:06:48
      Beitrag Nr. 265 ()
      Mit der Qiagen-Aktie wird gnadenlos abgerechnet

      Am Neuen Markt geht das Schlachtfest unter den ehemaligen Vorzeigewerten dieses Segments weiter. Neuestes Opfer ist am Mittwoch Qiagen. Der einst gefeierte Biotechwert wird nach unten durchgereicht und verliert gegen 11.25 Uhr 35 Prozent auf 6,75 Euro. Im Tagestief bei 5,85 Euro betrug der Abschlag sogar knapp 44 Prozent.

      Ausgelöst wurden die Verkäufe durch eine nur einen Tag nach dem Wechsel des WIrtschaftsprüfers bekannt gegebene Umsatz- und Gewinnwarnung des Unternehmens. Darin heißt es, für 2002 werde ausgelöst durch eine als temporär eingestufte Nachfrageschwäche in der US-Pharmaindustrie nur noch mit einem Umsatz von 300 Millionen Dollar gerechnet, was rund 13 Prozent unter der bisherigen Umsatzprognose liege mit. Im Jahr 2003 sollen sich die Umsatzerlöse dann auf 350 Millionen Dollar belaufen.

      Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde nunmehr nur noch von 56 bis 58 Millionen Dollar ausgegangen statt wie bisher von 86 Millionen Dollar. Gründe für die Senkung der Jahresprognosen seien unerwartete Ausgabenkürzungen bei den Industriekunden in der US-Pharmabranche.



      Schwache Kommunikationsarbeit

      In einem schlechten Licht lässt den Titel dabei nicht nur die Hiobsbotschaft auf operativer Ebene erscheinen. Sauer stößt Beobachtern auch auf, wie Qiagen die Nachricht in einer Ad-hoc-Mitteilung vom Morgen verkauft hat. Darin werden zwar die Karten neu auf den Tisch geleckt, aber nicht im Detail noch einmal erläutert, wie das Blatt bisher aussah. Wer also herausfinden wollte, wie stark die neuen Planzahlen von den bisherigen abweichen, musste sich selbst schlau machen. In früheren Zeiten, als die Gewinnrevisionen noch nach oben ausfielen, lief das auch bei Qiagen noch transparenter.

      Aber natürlich brauchten die Börsianer nicht lange, um das Ausmaß der Abweichung von den bisherigen Versprechungen zu erkennen. Denn während der jetzt in Aussicht gestellte Gewinn je Aktie für die Jahre 2002 und 2003 bei 0,23 und 0,34 Dollar liegen soll, hatten Analysten bisher im Schnitt mit rund 0,36 und 0,53 Dollar gerechnet. Trotz der Kursverluste, die sich gemessen am Rekordhoch von 60,90 Euro inzwischen auf fast 90 Prozent belaufen, bewegt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 29 auf Basis der diesjährigen Gewinne in oberen Regionen.


      Analysten rudern langsam vereinzelt zurück

      Auf diesen Trichter kommen neuerdings auch einige Analysten. Vor Bekanntgabe der neuen Schreckensmeldung gab es nur von drei der 42 Analysten, die sich mit Qiagen beschäftigen, eine Verkaufsempfehlung. Eine weitere ist zur Wochenmitte aber zumindest dazu gekommen. Bei der WestLB sah man sich durch die neuen Vorkommnisse veranlasst, den Titel von „Kaufen“ auf „Verkaufen“ zurückzustufen. Gleichzeitig wurde das Kursziel von zehn auf sechs Euro gesenkt. Und auch bei M.M. Warburg denkt man über ein Abrücken von der bisherigen Kaufempfehlung nach.

      Qiagen die Stange halten dagegen die Analysten von SES Research. Sie sind davon überzeugt, dass die Pharmaunternehmen mittelfristig wieder in Forschung und Entwicklung investieren müssen und veranschlagen den abgezinsten Cash-Flow-Wert je Aktie auf 20 Euro.

      Ob sich der Markt nach den jüngsten Kursenttäuschungen der Haltung von SES Research anschließen wird, erscheint zumindest fraglich. Denn wie die Analysten bei Consors Capital zu bedenken geben, wurde bereits die Umsatzerwartung für das Jahr 2003 mitgesenkt, so dass Qiagen offenbar selbst nicht mit einer kurzfristigen Belebung rechnet. Die Aktie wird deshalb vermutlich erst dann wieder eine Chance bekommen, wenn auch der Gesamtmarkt wieder besser aussieht. Aber danach sieht es derzeit ja bekanntlich auch noch nicht aus.


      Quelle: FAZ, 04.07.02
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 23:27:34
      Beitrag Nr. 266 ()
      am Freitag wird in New York nur bis 13 Uhr bzw. 19 Uhr gehandelt
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 09:45:50
      Beitrag Nr. 267 ()
      Dax weist die erwarteten Kursgewinne auf


      US-Vorgaben sollten dem deutschen Aktienmarkt helfen

      Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag nach den Verlusten der vergangenen Tage mit Gewinnen in den Handel gestartet. Der Dax legt gegen 9.30 Uhr um 1,51 Prozent auf 4.200,66 Punkte zu. Am Neuen Markt steigt der Nemax 50 Index um 2,37 Prozent auf 543,84 Punkte.

      Die US-Aktienbörsen hatten am Vortag vor dem langen Wochenende trotz negativer Unternehmensnachrichten nach einer schwachen Eröffnung ins Plus gedreht und dies habe den Dax auf die Sprünge geholfen, erklären Börsianer.

      Allerdings wird der Handel in Europa ohne die gewohnten Impulse von der Wall Street auskommen müssen, da die Börsen in New York wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen bleiben. Deshalb sei es auch fraglich, ob bei vermutlich dünnen Umsätzen der anfängliche Schwung anhalten werde. Zumal die Sorge vor neuen Terroranschlägen in den USA pünktlich zum Nationalfeiertag die Anlagelust vermutlich dämpfen werde.

      Zu den größten Gewinnern im Dax gehörten die Papiere des Walldorfer Software-Herstellers SAP, die um 3,15 Prozent auf 91,80 Euro anziehen. Zu den wenigen Verlierern zählen dagegen ohne besondere neue Nachricht Henkel mit minus 0,99 Prozent auf 71,23 Euro.



      Rentenmarkt konsolidiert weiter

      Die eingetretene Kurserholung am Aktienmarkt am Donnerstag lässt den deutschen Rentenmarkt am Donnerstag seine eingeleitete Konsolidierung fortsetzen. Gegen 9.25 Uhr fällt der Bund-Future um 25 Basispunkte auf 107,28 Prozent. Schon am Mittwoch war der Markt nach den zuvor verbuchten Gewinnen auf Korrekturkurs eingeschwenkt, was dem Bund-Future ein Minus von 26 Basispunkten auf 107,53 Prozent einbrachte. Von der Sitzung der Europäischen Notenbank am Berichtstag gingen keine Impulse aus, da man nicht mit einem Zinsschritt rechne, so das Urteil. Wegen des US-Feiertages wird allgemein mit einer engen Handelsspanne gerechnet.



      Dollar weiter befestigt

      Leichter zeigt sich der Euro am Donnerstag im frühen Geschäft. Gegen 9.25 Uhr kostet ein Euro 0,9774 Dollar verglichen mit 0,9799 Dollar am späten Mittwochnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 120,20 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,92 Yen notiert hatte. Gestützt werde der Dollar von der Angst vor neuen Interventionen von Seiten der japanischen Notenbank. Sorgen bereite aber auch die Befürchtung, die kommenden Konjunkturdaten in Europa könnten schwächer als die in den USA ausfallen. Vor diesem Hintergrund sei zunächst mit einer anhaltenden Konsolidierung des Euro zu rechnen.



      Börse in Japan weiter mit eigenwilliger Dynamik

      Wie schon in den vergangenen Tagen führt die japanische Börse auch am Donnerstag ein von den Vorgaben der Wall Street abgekoppeltes Eigenleben. Trotz der eigentlich kursbeflügelnden Aufschläge am US-Aktienmarkt kommt es nämlich zu Verlusten. Der Nikkei-225-Index verlor 1,7 Prozent auf 10.633 Yen. Mit dem Topix-Index ging es um 1,0 Prozent auf 1.033 Zählern nach unten. Besonders bei den Technologieaktien und den Titeln von exportorientierten Unternehmen sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, berichteten Händler. Kursgewinne bei einigen Bankentiteln hätten dagegen die Indizes unterstützt.



      Aktien Hongkong am Mittag fester

      Fester präsentiert sich die Börse in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit), nachdem zahlreiche Investoren ihre Short-Positionen geschlossen haben. Der Hang-Seng-Index gewinnt in der ersten Sitzungshälfte 1,0 Prozent auf 10.688 Punkte. Die Short-Eindeckungen seien durch die positive Entwicklung an Wall Street am Vortag ausgelöst worden, sagen Händler. Auch die erfolgreich verlaufenden Verkäufe des Tracker-Fonds seien ermutigend. Das Volumen steige, da einige Anleger auf eine kurzfristige Bodenbildung an den US-Börsen spekulierten. Ein starker Widerstand liege bei 10.800 Zählern.



      Nachbörsliche US-Aktienkurse etwas höher

      Worldcom legten am Mittwoch nachbörslich um weitere 4,5 Prozent auf 0,23 Dollar zu, nachdem sie im regulären Handel bereits 120 Prozent gewonnen hatten. Zuvor hatte IDT ein Gebot von fünf Milliarden Dollar für zwei Sparten von Worldcom abgegeben. Manugistics Group verbilligten sich nachbörslich um 0,2 Prozent auf 4,81 Dollar, nachdem sie im regulären Handel bereits um 15,4 Prozent abgegeben hatten. A.G. Edwards hatte das Rating auf “sell“ von “hold“ gesenkt. Als Grund wurden Zweifel an der Leistungsfähigkeit des Unternehmens genannt, wenn die Ausgaben für Informationstechnologieprodukte wieder steigen.

      Curon Medical fielen um 20 Prozent auf 2,50 Dollar. Zuvor hatte das Unternehmen die Prognosen für das zweite Quartal gesenkt. Auch bei Braun Consulting führten gesenkte Erwartungen für das zweite Quartal zu Abschlägen. Die Papiere reduzierten sich um elf Prozent auf 2,81 Dollar, nachdem das Unternehmen nun einen Verlust von 3,5 Millionen Dollar statt wie bisher von 3,0 Millionen Dollar erwartet. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator notierte mit plus 0,26 Prozent bei 998,30 Punkten etwas höher.



      US-Börsen schaffen es gerade noch ins Plus

      Bei ruhigem Vorfeiertagshandel hat es die Wall Street in der Schlussphase des Geschäfts doch noch ins Plus geschafft. Die Trendwende in den letzten Minuten des Handels wurde von Technologiewerten angeführt. Damit dürften aber die Sorgen über niedrige Unternehmensgewinne, verhaltenes Wirtschaftswachstum und fragwürdige Bilanzpraktiken noch lange nicht beseitigt sein. Die Anleger warteten nur auf den nächsten großen Bilanzskandal, heißt es. Für Verunsicherung sorgten auch Befürchtungen vor möglichen Anschlägen in den USA am verlängerten Wochenende nach dem Unabhängigkeitstag am Donnerstag.

      Der Dow Jones gewann 0,52 Prozent auf 9.054,97 Punkte. Die Nasdaq legte 1,64 Prozent auf 1.380,10 Punkte zu. Am Dienstag war sie noch auf den tiefsten Stand seit rund fünf Jahren gefallen. Der Standard & Poor`s 500-Index legte 0,62 Prozent auf 953,98 Zähler zu. Die im Tagesverlauf veröffentlichten Konjunkturdaten boten kein einheitliches Bild trugen somit zu einer wahren Achterbahnfahrt der Kurse nach der freundlichen Markteröffnung bei. „Die Wirtschaft erholt sich definitiv, aber sie beschleunigt sich nicht", sagte Charles Payne vom Haus Wall Street Strategies.

      Zur anfänglich weiter pessimistischen Stimmung trug der Chip-Hersteller AMD bei, dessen Aktien um 9,66 Prozent Prozent auf 7,95 Dollar absackten. AMD hatte zuvor zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen seine Umsatzprognose für das zweite Quartal reduziert. Mehr als 13 Prozent schwächer notierten die Anteilsscheine des Softwareunternehmens i2 Technologies mit 1,31 Dollar. i2 hatte am Dienstagabend von einem deutlich höheren Netto-Verlust gesprochen. Zudem werde der Umsatz im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückbleiben.

      Auch Biotech-Aktien fielen erneut zurück. Genentech beispielsweise verlor 5,48 Prozent auf 28,32 Dollar. Deutliche Einbußen habe auch General Electric hinnehmen müssen, weil die Investoren nach den Bilanzskandalen der jüngsten Vergangenheit misstraurisch seien, hieß es im Handel. Das Papier ging mit einem Minus von 2,28 Prozent mit 27,46 Dollar aus dem Handel.

      Insgesamt dürfte der Handel vor dem Independence Day kaum große Bedeutung haben. Immerhin hat der Rentenmarkt schon vorzeitig geschlossen und auch viele Aktienhändler dürften ihre Bücher vorzeitig zugemacht haben. Am Donnerstag bleiben die US-Finanzmärkte wegen des Feiertages geschlossen. Am Freitag endet der Handel an den US-Börsen vorzeitig.



      US-Anleihen schließen knapp behauptet

      Knapp behauptet haben sich die Kurse der US-Anleihen am Mittwoch zum Ende einer verkürzten Sitzung gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent sanken um 3/32 auf 100-31/32. Die Rendite stieg von 4,72 auf 4,75 Prozent. Der 30-jährige Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent stieg um 3/32 auf 98-31/32. Die Rendite lag bei 5,45 Prozent, nach 5,44 Prozent auf Dienstag. Wegen des Feiertags „Independence Day“ am Donnerstag schloss der Anleihemarkt schon um 20.00 Uhr MESZ. Das Interesse der Anleger sei daher gering gewesen. Viele nutzten die Feiertagswoche zu einem Urlaub, hieß es. Am Donnerstag bleiben die Märkte geschlossen. Am Freitag endet der Handel um 20.00 Uhr MESZ.

      Der unerwartet starke Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe belastete den Anleihemarkt zunächst. Die anfangs freundliche Tendenz an den Aktienmärkten verstärkte den Druck. Als der um 16.00 Uhr MESZ veröffentlichte Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe in den USA überraschend schlecht ausfiel, drehten die Aktienkurse ins Minus. Der Anleihemarkt erholte sich. Der Index erreichte im Juni einen Stand von 57,2. Volkswirte hatten im Schnitt einen Wert von 58,4 erwartet.

      Neben den schwachen Aktienmärkten habe auch die Angst vor möglichen Terroranschlägen am „Independence Day“ den Anleihemarkt gestützt. Die Marktteilnehmer hätten es aber vermieden, Short-Positionen in Anleihen aufzubauen. Sollte es tatsächlich zu Anschlägen kommen, werde eine Massenflucht in den Anleihemarkt die Folge sein, prognostizieren Händler.


      Quelle: FAZ, 04.07.02
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 17:47:47
      Beitrag Nr. 268 ()
      die aktuellen ziffern: (per ende letzter woche)
      (quelle: barron`s)

      ______________________LastWeek Prev. Week YearAgoWeek
      DJ Industrial Average__9243.26__ 9253.79__ 10502.40
      P/E Ratio _______________25.07____ 25.09_____ 22.38
      Earns $ ________________368.77 ___368.77 ____469.19
      Dividend Yield (%) _______2.01 _____2.00 ______1.70
      Dividends ($) __________185.45____184.97 _____178.29
      Market to Book ___________7.03 _____7.04 _______6.41
      Book Value ($) ________1315.16 ___1315.16 ___1638.10
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 22:06:40
      Beitrag Nr. 269 ()
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 22:12:25
      Beitrag Nr. 270 ()
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 08:10:10
      Beitrag Nr. 271 ()
      Dax noch mit etwas Luft nach oben


      Nachlassende Terrorängste könnten dem Dax helfen

      Nach den deutlichen Kursgewinnen vom Donnerstag können sich Händler auch am Freitag weitere Aufschläge am deutschen Aktienmarkt vorstellen. Als Stütze erweise sich dabei die Tatsache, dass trotz mancher Befürchtungen im Vorfeld ein Terroranschlag in den USA anlässlich des Nationalfeiertages ausgeblieben sei. Ob die deutschen Aktien allerdings tatsächlich Fahrt nach oben aufnehmen könne, hänge letztlich wesentlich davon ab, wie sich nach einem Tag Pause die Wall Street entwickeln wird und wie die am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen ausfallen, so die Einschätzung. Grundsätzlich betrachtet habe der Dax nach den Verlusten der vergangenen Wochen aber noch Luft für eine technische Aufwärtsbewegung.


      Rentenmarkt vor ruhiger Sitzung

      Nach den Kurskorrekturen der vergangenen Tagen stellen sich Händler auf ein relativ ruhiges Geschäft am deutschen Rentenmarkt ein. Der Bund-Future werde sich vermutlich um das Niveau vom Donnerstag behaupten können, als der Terminkontrakt um 30 Basispunkte auf 107,23 Prozent abrutschte. Mit Blick auf den Freitag erwartet ein Händler wenig Dynamik, zumal in den USA ein verkürzter Handel stattfinde. Allenfalls der US-Arbeitsmarktbericht werde dann noch einen Implus geben können. „Wir werden wohl mit leichten Gewinnmitnahmen ins Wochenende gehen“, lautet das Fazit.



      Euro bleibt gedrückt

      Etwas leichter zeigt sich der Euro am Freitag im asiatischen Handel. Gegen 7.25 Uhr kostet ein Euro 0,9760 Dollar verglichen mit 0,9803 Dollar am späten Donnerstagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 120,38 Yen, nachdem er im US-Handel am Vortag bei 119,90 Yen notiert hatte. Zum Wochenausklang sehen Beobachter den Euro auch weiterhin auf Konsolidierungskurs. Neue Impulse für den Devisenmarkt dürften in erster Linie von den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten resultieren.



      Börse in Japan sehr fest

      Mit einer sehr festen Tendenz präsentieren sich die Aktienkurse am Freitag in Tokio, nachdem die Investoren erleichtert sind, weil befürchtete Terroranschläge während des Feiertages in den USA ausgeblieben sind. Der Nikkei-225-Index gewinnt gegen 7.25 Uhr 2,0 Prozent auf 10.850,20 Yen und der Topix-Index 1,1 Prozent auf 1.044,25 Zähler. Zusätzlich hätten die Kursanstiege der europäischen Aktien am Vortag die Notierungen beflügelt, sagt ein Händler. Allerdings sei das Handelsvolumen gering.



      Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet

      Gut behauptet präsentiert sich die Börse in Hongkong am Freitagmittag (Ortszeit), wobei die Handelsvolumen geringer als an den vergangenen Tagen sind. Der Hang-Seng-Index gewinnt in der ersten Sitzungshälfte 0,2 Prozent auf 10.791 Punkte. Händler berichten von unentschlossenen Anlegern. Es herrsche Unklarheit darüber, welche Entwicklung die Kurse an Wall Street nach dem Feiertag nehmen würden. Deshalb werde das Aufwärtspotenzial des Hang-Seng in der zweiten Handelshälfte gering bleiben. Am Nachmittag werde der Index in der Spanne zwischen 10.700 und 10.900 Stellen erwartet.



      US-Finanzmärkte geschlossen

      An den US-Finanzmärkten fand wegen des Feiertages „Independence Day“ am Donnerstag kein Handel statt.


      gelesen in FAZ, 05.07.02
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 08:25:44
      Beitrag Nr. 272 ()
      Eon darf Ruhrgas übernehmen


      Eon greift komplett nach Ruhrgas


      Erstmals seit gut zwölf Jahren könnte eine Bundesregierung am Freitag wieder eine Großfusion in der deutschen Wirtschaft genehmigen, die vom Bundeskartellamt zuvor wegen absehbarer Wettbewerbsgefahren untersagt worden war.

      Am Donnerstagabend hieß es bereits, die Übernahme des Ruhrgas-Konzerns durch den Energieversorger Eon wird nach Angaben aus Koalitionskreisen genehmigt. Die Erlaubnis durch Wirtschaftsstaatsekretär Alfred Tacke werde unter Auflagen erteilt. Die Konzerne würden sich von Beteiligungen an der Leipziger VNG trennen müssen.

      Es sei aber möglich, dass dies nicht vollständig geschehe, hieß es in den Kreisen. Dagegen sollen die Beteiligungen am ostdeutschen Energieversorger Thüga unangetastet bleiben. Eon werde sich aber verpflichten müssen, das Gas-Leitungsnetz weiter zu öffnen. Außerdem solle es Erleichterungen für Konkurrenten bei der Gas-Einfuhr geben.



      Minister Müller befangen

      Üblicherweise liegt das Recht, eine Sondererlaubnis für eine Unternehmensübernahme zu erteilen, in der Hand des amtierenden Bundeswirtschaftsministers. Doch Minister Werner Müller (parteilos) war früher selbst in einem Vorläuferunternehmen der Eon als Spitzenmanager tätig und will nun jeden Anschein eines Interessenskonflikts vermeiden. Deshalb hat er die Entscheidung an seinen Staatssekretär Alfred Tacke (SPD) übertragen, der zum engen Kreis der Vertrauten von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) zählt. Erstmals entscheidet in einem solchen Fall also ein Staatssekretär.

      Weder Müller noch der Kanzler selbst hätten versucht, Einfluss auf seine Entscheidung zu nehmen, hatte Tacke erklärt. Noch vor wenigen Tagen hatte er versichert, er habe sich noch nicht entschieden und müsse noch einige Gespräche führen. Seine Entscheidung wird die Verhältnisse am deutschen Energiemarkt und vermutlich auch über die deutschen Grenzen hinaus verändern.



      Ein umstrittenes Instrument

      Nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen kann der Bundeswirtschaftsminister auf Antrag der betroffenen Firmen mit einer Ministererlaubnis einen Zusammenschluss von Unternehmen genehmigen, auch wenn die Wettbewerbshüter dies zuvor wegen befürchteter Beeinträchtigungen des Wettbewerbs untersagt hatten. Richtschnur dabei ist: Die Fusion muss erhebliche gesamtwirtschaftliche Vorteile bieten und „im überragenden Interesse der Allgemeinheit“ sein. Diese Begriffe, argumentieren Kritiker, seien aber unpräzise und dehnbar. Jedenfalls solle eine Sondergenehmigung der absolute Ausnahmefall sein.

      Das Instrument der Ministererlaubnis ist zwar keine deutsche Eigenheit, hat aber dennoch zahlreiche Kritiker. Zu ihnen zählt nicht zuletzt EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti, der schon vor Monaten seine Vorbehalte deutlich machte. Im Wahlprogramm des Regierungskoalitionärs, den Grünen, findet sich der Passus, die Ministererlaubnis künftig davon abhängig zu machen, dass der Bundestag ihr zustimmt.



      Zuvor erst 16 Anträge

      Seit Einführung der Fusionskontrolle in Deutschland im Jahre 1973 gab es nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums erst insgesamt 16 Anträge auf Ministererlaubnis für Fusionen. In fünf Fällen wurden demnach die Anträge noch vor einer Entscheidung wegen mangelnder Erfolgsaussichten wieder zurückgenommen, in fünf weiteren Fällen wurde die Erlaubnis abgelehnt. Die restlichen sechs Anträge wurden letztlich positiv entschieden - zumeist aber mit harten Auflagen.

      Der jüngste erfolgreiche Fall einer Ministererlaubnis war die Übernahme des Münchener Flugzeugbauers MBB durch die damalige Daimler-Benz AG. Dies markierte seinerzeit den entscheidenden Schritt zur Konsolidierung der deutschen Luft- und Raumfahrt mit der Bildung des nationalen Branchenriesen DASA, die später eine Keimzelle des europäischen EADS-Konzerns wurde. Auch von der Eon/Ruhrgas-Fusion werden ähnlich signifikante Folgen ausgehen. Sie sollte sowohl Eon als auch Ruhrgas international stärken, urteilen Experten, die den Zusammenschluss befürworten.

      Quelle: FAZ, 05.07.02
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      schrieb am 05.07.02 08:28:55
      Beitrag Nr. 273 ()
      Babcock Borsig meldet Insolvenz

      Der Vorstand hat den Konzern nach Ablauf der Fristen für zahlungsunfähig erklärt. Doch Ministerpräsident Clement sucht weiter nach einer Lösung.

      Der Vorstand sei aus insolvenzrechtlichen Gründen gezwungen, noch am Donnerstag beim zuständigen Amtsgericht Duisburg Insolvenzantrag zu stellen, hieß es von Babcock.

      Mit dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, sei vereinbart worden, die Verhandlungen intensiv fortzuführen, um doch noch zu einer Lösung zu gelangen. In einem solchen Fall könnte Babcock Borsig den Insolvenzantrag noch so rechtzeitig zurückziehen, dass für die Gesellschaft keine nachteiligen Entwicklungen einträten, hieß es in der Mitteilung.

      Am Donnerstag habben sich Banken, Großaktionäre, Babcock-Spitzen und Politiker erneut zum Krisengipfel in der Staatskanzlei getroffen. „Es ist eng. Es geht rauf und runter“, sagte der Sprecher von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD).



      Zähes Ringen um Babcock

      Am Mittag hatte es in der Düsseldorfer Staatskanzlei noch geheißen, man sehe eine 50-prozentige Chance für eine Rettung des Traditionsunternehmens. Das wiederum war eine deutliche Verbesserung gegenüber den vorherigen Äußerungen von Clement, wonach das Schicksal Babcocks an einem „seidenen Faden“ hänge.

      Babcock braucht für seine Sanierung rund 700 Millionen Euro, rund 200 Millionen Euro davon sofort. Die Frist, bis zu der die Juni-Gehälter gezahlt werden müssen, war am Mittwoch um einen Tag auf Donnerstag verlängert worden. Am Mittwoch hatten Vertreter der Banken, der Anteilseigner und der Landesregierung zwölf Stunden um eine Lösung für Babcock gerungen, sich schließlich aber doch auf Donnerstag vertagt. Als Fortschritt konnte Clement immerhin vermelden, Bund und Land seien zu Bürgschaften in der Größenordnung von 350 Millionen Euro bereit.



      Neue Stolpersteine

      Bei der Aufgabenverteilung im Sanierungskonzept für Babcock sei man sich im Grundsatz näher gekommen, hieß es in den Bankenkreisen am Donnerstag. Danach sollten die jetzt schon an Babcock beteiligten Häuser WestLB und Tui, ehemals Preussag, für eine Aufstockung des Eigenkapitals sorgen. Der Babcock-Gläubiger One Equity Partners (OEP) könnte helfen, indem er das zum Verkauf stehende US-Geschäft von Babcock zu einem annehmbaren Preis kaufe und damit dringend nötiges Geld in die Babcock-Geschäftskasse bringe. Schließlich sollten die Geschäftsbanken das Sanierungskonzept mit Krediten flankieren.

      Der im Sanierungskonzept von Unternehmensberater Roland Berger vorgesehene Verkauf des US-Geschäfts von Babcock dürfte nach Unternehmensangaben eine spürbare Erleichterung der finanziellen Lage bringen. Der in der Presse genannte erwartete Erlös von einer Milliarde Euro für die Babcock Borsig Capital Corp (BBCC) sei aber deutlich zu hoch angesetzt.

      Bei früheren Versuchen Babcocks, sich von seiner unter der BBCC angesiedelten Tochter Vogt Nem zu trennen, hatten die Markterwartungen beim Preis zwischen 300 und 350 Millionen Euro gelegen. Der Komponentenlieferant für Gaskraftwerke macht etwa die Hälfte des BBCC-Umsatzes von rund einer Milliarde Euro aus.

      Quelle: FAZ, 05.07.02
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 09:41:12
      Beitrag Nr. 274 ()
      News 05.07.2002 - 09:03
      CNN - Flughafen-Täter war Ägypter
      Los Angeles, 05. Jul (Reuters) - Die US-Behörden haben den Mann, der am US-Nationalfeiertag in Los Angeles am Schalter der israelischen Fluglinie El Al das Feuer eröffnet hat, einem Fernsehbericht zufolge als Ägypter identifiziert.

      Bei dem Mann handle es sich um den 41-jährigen Hesham Mohamed Hadayet, der vermutlich seit 1992 in den USA gelebt habe, berichtete der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf die US-Bundespolizei FBI. Der Mann habe nicht die US-Staatsbürgerschaft besessen.

      Das FBI hatte das Alter des Mannes mit 52 Jahren angegeben und Angaben zu seiner Identität verweigert. Die Feststellung der Identität brauche Zeit, sagte ein FBI-Sprecher. Angaben der lokalen Polizei zufolge durchsuchte die Bundespolizei eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Irvine im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien, nachdem das Auto des Täters in einem der Parkhäuser des Flughafens gefunden worden war.

      Der Mann hatte an dem Schalter im Internationalen Terminal des Flughafens den Polizeiangaben zufolge eine 20- bis 30-jährige Angestellte. Er habe seine Waffe dann auf die Menschen in der Schlange vor dem Schalter gerichtet und geschossen, bevor er vom El-Al-Sicherheitspersonal getötet worden sei. Einer der Verletzten, ein 46-Jähriger, sei später im Krankenhaus gestorben.

      ast
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 09:54:52
      Beitrag Nr. 275 ()
      News 05.07.2002 - 08:15
      Schießerei und Cessna-Absturz schrecken USA am Nationaltag auf
      Los Angeles/Jerusalem, 04. Jul (Reuters) - Eine Schießerei auf dem Flughafen von Los Angeles und der Absturz eines Kleinflugzeuges in der Nähe der kalifornischen Stadt haben am Donnerstag in den USA die Feiern zum Unabhängigkeitstag getrübt.

      Trotz beispielloser Sicherheitsvorkehrungen nahmen Tausende von Amerikanern an den traditionellen Volksfesten, Paraden und Picknicks teil und folgten damit dem Aufruf von US-Präsident George W. Bush, den ersten Nationalfeiertag nach den Anschlägen am 11. September fröhlich zu begehen.

      Die US-Behörden gingen zunächst nicht davon aus, dass es sich bei der Schießerei in Los Angeles um einen Anschlag handelte. Bei dem Schusswechsel am Schalter der israelischen Fluggesellschaft El Al [ELAL.UL] wurden offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet und fünf verletzt.

      Beim Absturz des Kleinflugzeuges auf eine Gruppe Ausflügler sind den Behörden zufolge vier Menschen getötet worden, darunter ein zwölfjähriges Mädchen und ein 15 Monate altes Baby. 16 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.


      BUSH: "TAG DER DANKBARKEIT"

      Bush feierte den Unabhängigkeitstag mit den Bürgern der Kleinstadt Ripley in West-Virginia. "Der Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit ist ein ein Tag der Dankbarkeit, ein Tag des Feierns", rief er den Bürgern zu, die ihre Stadt in die Nationalfarben Rot, Weiß und Blau geschmückt und traditionell zu einer Parade von Musikkapellen und Stabschwingern eingeladen hatte.

      Das FBI hatte zum 4. Juli zwar die Staaten und ihre Sicherheitsbehörden zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgefordert, die Öffentlichkeit jedoch nicht eigens vor der Gefahr von Anschlägen gewarnt. Militärflugzeuge patroullierten die Lufträume über den Großstädten des Landes. Tausende Polizisten und Sicherheitskräfte waren bei den öffentlichen Feiern eingesetzt und kontrollierten die Feiernden zum Beispiel an den Zugängen zu öffentlichen Parkanlagen an eigens eingerichteten Schleusen. "Wenn Sie etwas sehen, was verdächtig erscheint, lassen Sie es einen von uns wissen", forderte die Sicherheitschefin des größten Washingtoner Parks die Gäste auf.

      Am 11. September hatten Luftpiraten Passagierflugzeuge in das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministererium bei Washington gelernt. Rund 3000 Menschen kamen ums Leben. Bush hat danach zu einem "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" aufgerufen. Die US-Bevölkerung wurde seither mehrfach vor Anschlägen gewarnt.


      ISRAEL GEHT VON TERROR-ANSCHLAG AUS

      Den Vorfall auf dem Flughafen von Los Angeles beurteilte das FBI am Donnerstag als "isolierten Vorfall", der möglicherweise durch einen Streit über Ausweisdokumente oder durch einen wütenden Angestellten verursacht worden sei. Es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, teilte das FBI mit. Dagegen sagte Israels Verkehrsminister Efraim Sneh, es habe sich vermutlich um einen "terroristischen Anschlag" gehandelt. "Es scheint Terrorismus zu sein, es sieht wie Terrorismus aus", sagte Israels Generalkonsul in Los Angeles, Juwal Rotem.

      Der Polizei zufolge erschoss ein 52-jähriger Mann gegen 11.30 Uhr (20.30 Uhr MESZ) am El-Al-Schalter im internationalen Terminal des Flughafens eine 20- bis 30-jährige Angestellte. Er habe seine Waffe dann auf die Menschen in der Schlange vor dem Schalter gerichtet und geschossen, bevor er vom El-Al-Sicherheitspersonal getötet worden sei. Einer der Verletzten, ein 46-Jähriger, sei später im Krankenhaus gestorben.

      ast
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 19:40:22
      Beitrag Nr. 276 ()
      Verrückte Aktienwelt: Die Börsen heben ab

      Verrückte Aktienwelt. Obwohl die Konjunkturzahlen mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent und nur 36.000 neue Jobs in den USA schlechter ausgefallen waren, als erwartet, heben die Börsen ab.

      Im späten Handel - die Wall Street schließt am Freitag früher - liegt der Dow Jones mit einem Plus von satten 3,07 Prozent bei 9.333 Zählern, die Nasdaq legt 4,09 Prozent auf 1.436 Punkte zu. Die europäischen Börsen hatten schon am Morgen freundlich tendiert und wurden durch die Performance der US-Märkte weiter stimuliert. Am späten Nachmittag liegt der Dax mit einem satten Kursgewinn von 4,45 Prozent bei 4.448 Zählern, der Nemax 50 steigt sogar um 7,05 Prozent auf 585 Zähler.

      Damit setzen die Börsen die späte Tendenz vom Mittwoch fort, nachdem die Anleger offensichtlich ihre positive Stimmung über den Feiertag in den USA gerettet haben. Allen voran steigt die Aktie von Intel mit einem Plus von 8,73 Prozent auf 19,31 Dollar. Gefolgt von der Citigroup, United Technologies, Hewlett-Packard und AT&T.



      Anleger bauen auf bessere Unternehmensgewinne

      Einige Marktteilnehmer scheinen der Meinung zu sein, dass die Aktien nach den jüngsten Kursverlusten nun günstig zu haben sind. „Es ist nun Zeit, in den Markt zu gehen“, sagt beispielsweise Benjamin Pace von der Deutschen Bank. Geholfen hat sicher auch, dass die für den Independence Day befürchteten Terroranschläge bisher ausgeblieben sind.

      Allerdings sollten die Kursbewegungen nicht überbewertet werden. Denn auf Grund des Feiertages am Donnerstag sind viele Marktteilnehmer für eine paar Tage in den Urlaub gefahren. Folglich ist das Volumen im Markt nicht allzu hoch. Außerdem ist der Handel verkürzt.

      Nach den teilweise verheerenden Kursverlusten der vergangenen Wochen war allerdings mit einer rasanten Gegenbewegung zu rechnen.„Mir gefallen die Unternehmensergebnisse zunehmend - und auf dieser Basis erscheint der Markt langsam günstig zu werden“, sagt Kevin Cleere von den Hibernian Investment Managers in Dublin. Es sieht also insgesamt so aus, als ob die Anleger momentan auf eine Erholung der Unternehmenserträge spekulieren würden.

      Quelle: FAZ, 05.07.02
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 20:39:52
      Beitrag Nr. 277 ()
      Ausgebombte Branchen profitieren von spekulativen Käufen

      Seltsam bereinigt sieht das Börsenspielfeld zum Wochenschluss aus - von den Belastungen der vergangenen Wochen spricht derzeit niemand. Vielmehr wird für den festen Wochenausklang an den Weltbörsen die Erleichterung ins Feld geführt, dass es am amerikanischen Nationalfeiertag nicht zu den offen oder insgeheim befürchteten Terrorattacken kam.

      Markttechniker sind zuversichtlich, dass sich diese Erholung in einen mehrtägigen „Rebound“ ausweiten könnte. Paul Cherney von Standard & Poor`s begründet diese Hoffnung mit dem überverkauften Niveau, das er aus den Umsatz- und Kursdaten des marktbreiten S&P-500-Index abliest. Immerhin hat wenigstens das Septemberniveau des S&P 500 (944 Punkte) dem letzten Angriff auf Schlusskursbasis Stand gehalten.



      Die Letzten sind die Ersten

      An der Spitze der Gewinnerlisten finden sich dabei die Branchen, die in den vergangenen Monaten am meisten zu leiden hatten - Infineon mit plus zwölf Prozent auf 16,70 Euro sei stellvertretend für den Sektor Technologie, Deutsche Telekom mit knapp neun Prozent Plus bei 10,30 Euro für die Telekombranche, und Allianz mit plus 5,7 Prozent auf 202,50 Euro für die Versicherer genannt. An der Wall Street das entsprechende Bild.

      Verheerende 40,5 Prozent hatten Europas Telekomaktien gemessen am Euro Stoxx Index im ersten Halbjahr verloren, dicht gefolgt von den Medientiteln mit minus 39,1 und den Technologiewerten mit minus 38,3 Prozent. Europas Gesundheitsbranche büßte 23 Prozent, die Versicherer 21,4 Prozent ein.



      Vor fundamentalen Überlegungen kommt die Spekulation

      „Sektor-Trading“ ist das Schlagwort unter Händlern. Ist einmal der Tagestrend erkannt, stürzen sich die Spekulanten mit Vorliebe auf die zuvor ausgebombten Branchen, da diese die höchsten Aufschläge versprechen.

      Verstärkt wird eine solche Bewegung dann durch so genanntes „Short Covering“: Händler, die in Erwartung fallender Kurse ausgeliehene Papiere verkauft haben, um sie später günstiger wieder einzukaufen, sehen ihre Strategie gescheitert und kaufen die Stücke zu steigenden Kursen wieder zurück. Weil ihre zusätzliche Nachfrage auf begrenztes Angebot stößt, schießen die Kurse in die Höhe („Short Squeeze“). Dergleichen ist am Freitag etwa bei der Aktie der Deutschen Telekom zu beobachten,die wieder über die wichtige Zehn-Euro-Marke gehievt wurde. Mit fundamentalen Überlegungen hat all das indessen wenig zu tun.



      Fundamentale Branchenrotation möglich

      Allerdings würde eine Erholung über mehrere Handelstage die Möglichkeit eröffnen, dass die Investoren über das erreichte Verhältnis zwischen fundamentaler Bewertung und Kursniveau neu nachzudenken beginnen. Charts wie der des Technologie-Flaggschiffes Nokia (siehe unten), das ein Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2002 von unter 19 erreicht hat, könnten einen solchen Umdenkungsprozess bereits in Ansätzen widerspiegeln.

      Marktteilnehmer führen bereits fundamentale Begründungen für eine Kurserholung ins Feld: „Die Erholung ist wohl auf dem Weg und die Konjunkturdaten verbessern sich", meint Deka-Fondsmanager Trudbert Merkel. „Daher denke ich, werden wir eine moderate zyklische Erholung sehen, in der sich die Anleger eher von defensiven Werten trennen.“


      Ein Feld für Spekulanten

      Eine schwierige Marktlage, die vorsichtige Anleger den Spekulanten überlassen sollten. Denn richtiges Timing ist hier ebenso wichtig wie schwierig. Auch wenn Schocks wie neue Bilanzskandale oder weltpolitische Verwerfungen vorerst ausbleiben - bis sich eine mögliche Bodenbildung bestätigt, werden noch mehrere Wochen ins Land gehen müssen.

      So dürfte der Markt immer wieder gedeckelt werden, wenn Anleger ihre verfrühten Einstiegsniveaus wieder sehen und schleunigst ihr heimgekehrtes Schäfchen ins Trockene bringen wollen. Dass die Baisse mit diesem Tag aber tatsächlich hinter uns liegt, scheint fast zu schön, um wahr zu sein.

      Quelle: FAZ, 05.07.02
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 21:18:20
      Beitrag Nr. 278 ()
      Hallo Susanna,

      muss mal wieder DANKE sagen. :)

      Schönes Wochenende,

      Grüsse

      rev
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 21:25:17
      Beitrag Nr. 279 ()
      :)

      Hallo rev


      Das finde ich aber prima, daß Dir die Informationen zusagen. :):):)

      Danke. :):):)

      Auch Dir ein erholsames Wochenende

      Gruß
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 23:15:39
      Beitrag Nr. 280 ()
      Drohendes Börsenbeben durch hohe Schuldenberge

      Experten: Hälfte der 500 größten US-Firmen ist konkursgefährdet. Lage auch in Deutschland kritisch

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin – Erdbebenforscher schlagen Alarm. Denn die Börsenseismografen deuten auf ein größeres Pleiten-Beben an den Märkten hin. Ein bewährter Frühindikator ist das Altman-Z-Score-Modell, mit dessen Hilfe die Insolvenzgefährdung eines Unternehmens berechnet wird. Und dieser Indikator, der Bilanzkennzahlen wie Eigenkapital, Gewinn, Verschuldung und Umsatz ins Verhältnis zueinander setzt, verheißt nichts Gutes. Bei 46 Prozent der 500 größten US-Unternehmen liefert das Modell dramatische Werte. Sie notieren unterhalb des kritischen Z-Wertes von 1,81. Im Klartext: Wenn es den Unternehmen nicht gelingt, über die Börse oder bei den Banken frische Gelder aufzutreiben oder eine rasche Ertragswende hinzulegen, steuern sie auf einen Konkurs zu. Auch Deutschland wird nicht vom Beben verschont bleiben. Fast ein Viertel der 30 Dax-Titel befinden sich in kritischer Lage.

      „Die Schuldensituation ist äußerst ernst“, sagt James Montier, Stratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Sie habe sich in den vergangenen Quartalen immer weiter verschlechtert, was sich in den fallenden Z-Werten für den S&P 500 spiegele. „Die angespannten Bilanzen werden die Märkte weiter in Atem halten. Ein rasches Ende des Bärenmarktes ist nicht abzusehen.“

      „Schulden, Erschütterungen und Pleiten“ hat Montier seine jüngste Studie überschrieben. Zwar sei nicht unbedingt damit zu rechnen, dass nun 230 der 500 S&P-Firmen demnächst den Gang zum Konkursrichter antreten müssen. Doch für die Gesellschaften könnte die Liquidität knapp werden. Und genau hier liegt das Problem. Denn im momentanen Umfeld kommen Unternehmen nur sehr kostspielig an flüssige Mittel. Das hat zur Folge, dass jede Kapitalmaßnahme mit kräftigen Kurseinbußen bestraft wird. Hier kann der Z-Wert den Anlegern helfen, die Aktien kapitalbedürftiger Unternehmen zu meiden.

      Bereits in der Vergangenheit lieferte das Modell brauchbare Ergebnisse. So kamen im vergangenen Quartal besonders die Aktien von Gesellschaften unter die Räder, die unter dem kritischen Z-Level von 1,81 lagen. Papiere von Konzernen mit einer besseren Bilanzkonstellation konnten sich dagegen besser behaupten. „Die Prognosegenauigkeit des Konkursindikators liegt zwischen 70 und 80 Prozent“, sagt Montier.

      Ein Blick auf die Z-Werte zeigt, dass sich längst nicht nur die Wackelkandidaten in eine gefährliche Schuldensituation manövriert haben. Zu den üblichen Verdächtigen, den US-Fluggesellschaften oder Telefonfirmen, gesellen sich bei den US-Unternehmen mit den schlechtesten Z-Werten auch angesehene Konzerne wie Sears Roebuck, Kellogg, Dow Chemical, Walt Disney oder AOL Time Warner.

      Auch in Deutschland liest sich die Liste der Gesellschaften, die unter dem kritischen Z-Wert von 1,81 notieren, wie ein „Who is who“ der Wirtschaft. Im Dax trifft es die Telekom, Daimler-Chrysler, die Lufthansa, VW, TUI, BMW und Degussa. Besonders kritisch sieht es für die Telekom aus, deren Z-Wert auf 0,52 abgestürzt ist. Entwarnung kann dagegen bei den Autowerten gegeben werden. Die hohe Verschuldung etwa bei Daimler-Chrysler beruht zum Großteil auf dem Geschäft mit Autofinanzierungen. Rechnet man diese Kredite heraus, liegt der Z-Wert mit 3,7 Punkten im grünen Bereich. So bleibt Anlegern die Hoffnung, dass zumindest in Deutschland das große Börsenbeben ausbleibt.
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 12:34:26
      Beitrag Nr. 281 ()
      News 06.07.2002 - 11:23
      Infineon-Chef hofft weiter auf Belebung in diesem Halbjahr
      München, 06. Jul (Reuters) - Der Münchener Chip-Hersteller Infineon Technologies <IFXGn.DE> hofft nach Worten von Unternehmenschef Ulrich Schumacher weiter auf einen Aufschwung in der Branche im laufenden zweiten Halbjahr. In der unter Preisverfall leidenden Speicherchip-Sparte (DRAMs) werde der Konzern aber möglicherweise später als zuletzt angekündigt wieder schwarze Zahlen schreiben.

      "Ich hoffe nach wie vor für dieses Halbjahr auf ein Anspringen der Investitionen in die Infrastruktur wie für PC und Netzwerkrechner", sagte Schumacher in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Im Kommunikationsbereich und bei der Autoelektronik gebe es bereits eine leichte Erholung. Es gebe derzeit bei Technologiekonzernen einen gewaltigen Investitionsstau, der irgendwann beendet werden müsse. "Nur wann der Markt wieder anspringt, ist schwer zu sagen, da hier vor allem auch die Psychologie eine Rolle spielt."

      Mit Blick auf die umsatzstärkste Sparte, den DRAM-Bereich, in dem Infineon weltweit viertgrößter Produzent ist, gab sich Schumacher aber verhaltener als noch im April. Damals hatte er gesagt, das Erreichen der Gewinnschwelle im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 (zum 31. September) sei möglich, wenn auch schwer. In dem FAZ-Interview sagte Schumacher nun: "Ich hatte das offen gelassen und kann Ihnen auch heute keine Prognose geben."

      Die von den US-Wettbewerbsbehörden eingeleitete Untersuchung gegen führende Chip-Hersteller - neben Infineon unter anderem auch Hynix Semiconductor Inc <00660.KS> und Micron Technologies Inc <MU.N> - wegen des Verdachts auf Preisabsprachen macht Schumacher offenbar nicht nervös. "Wenn es solche Absprachen gäbe, hätten wir unsere Probleme nicht", sagte er. "Die Tatsache, dass alle DRAM-Hersteller derzeit unter Kosten verkaufen, belegt, dass es keine Preisabsprachen geben kann."

      Schumacher bekräftigte, Infineon werde trotz der angespannten Marktsituation weiter kräftig investieren. Der Halbleiter-Hersteller werde im laufenden Geschäftsjahr 0,9 (2000/01: 2,3) Milliarden Euro für Investitionen ausgeben, sagte er der FAZ. Für das kommende Geschäftsjahr seien dann eine bis 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. "Wir sind davon überzeugt, dass es richtig ist, im Tal des Abschwungs für den Aufschwung zu investieren." Mit einer Liquidität von 1,8 Milliarden Euro und ungenutzten Kreditlinien von 1,4 Milliarden Euro sei Infineon dafür bestens gerüstet.

      Die Infineon-Aktie hatte am Freitag in einem sehr festen Marktumfeld mehr als zehn Prozent auf knapp 17 Euro zulegen können, nachdem das Papier seit März wie die meisten Technologie-Werte kräftige Abschläge kassieren musste.

      hgn/phi
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 18:43:40
      Beitrag Nr. 282 ()
      News 06.07.2002 - 18:27
      FOKUS 1-Anwalt -Prüfen Apartheid-Klage gegen Daimler und Siemens
      Kapstadt/Frankfurt, 06. Jul (Reuters) - Der US-Anwalt Ed Fagan prüft nach eigenen Worten, die Klage um Entschädigungen für südafrikanische Apartheid-Opfer auch auf DaimlerChrysler <DCXGn.DE> und Siemens <SIEGn.DE> auszuweiten.

      "Haben wir gegen sie (DaimlerChrysler und Siemens) geklagt? Nein. Untersuchen wir sie? Ja, das tun wir", sagte Fagan am Samstag in Kapstadt. Zuvor hatte die "Welt am Sonntag" vorab unter Berufung auf Kreise der südafrikanischen Jubilee-Kampagne berichtet, es werde eine Klage in Milliardenhöhe gegen die Unternehmen sowie mehrere mittelständische Firmen vorbereitet. Die Jubilee-Kampagne ist eine Interessengruppe, die sich für die Entschädigung von Apartheid-Opfern einsetzt.

      Den Unternehmen werde vorgeworfen, das Apartheid-Regime mit Lieferungen an die Polizei und das Militär unterstützt und auch zum Bau von Atombomben beigetragen zu haben, berichtete die Zeitung weiter. Die Apartheid wurde 1994 offiziell abgeschafft.

      Eine DaimlerChrysler-Sprecherin wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, sagte aber, das Unternehmen habe sich in Zeiten des Apartheid-Regimes bei seinen Aktivitäten in Südafrika korrekt verhalten. Dies gelte vor allem in Hinblick auf die Behandlung von schwarzen Angestellten. "Das sehe ich gelassen", fügte er mit Blick auf die angebliche Klage hinzu.

      Mitte Juni hatte Fagan in den USA Credit Suisse <CSGZn.VX> , UBS <UBSZn.VX> und Citigroup <C.N> verklagt. Später erweiterte er die Klage auf IBM <IBM.N> , sowie die Deutsche Bank <DBKGn.DE> , Dresdner Bank <ALVG.DE> und Commerzbank <CBKG.DE> .

      Die Anwälte der Kläger werfen den Geldhäusern vor, Milliardenkredite an das Apartheid-Regime vergeben zu haben, als es von internationalen Sanktionen und politischer Isolation betroffen war. Die deutschen Großbanken wollten sich bislang nicht konkret zu der Klage äußern, die Schweizer Banken haben die Vorwürfe als absurd zurückgewiesen.

      Fagan sagte in Kapstadt, für den 9. August sei in New York ein erster Gerichtstermin angesetzt. Er hoffe, das Verfahren in zwei bis fünf Jahren abzuschließen. Es werde keine konkrete Entschädigungssumme gefordert, er erwarte jedoch Zahlungen in der Höhe von rund 100 Milliarden Dollar.

      Kritiker haben erklärt, die Klage wecke falsche Hoffnungen unter den Opfern. Einige glaubten, die Klage ersetze die staatliche Wiedergutmachung durch die Wahrheitskommission (TRC). Die von dem ehemaligen Präsidenten Nelson Mandela eingesetzte TRC hatte 1998 empfohlen, mehr als 21.000 Apartheid-Opfer sollten umgerechnet mehr als 306 Millionen Euro erhalten.

      nmk/bob
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 07:16:02
      Beitrag Nr. 283 ()


      Quelle: FAZ, 08.07.02
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 07:28:08
      Beitrag Nr. 284 ()
      Übertriebene Prognosen sind Hauptrisiko

      Talfahrt der Aktienkurse belastet Konjunktur / Rückschlag auch in defensiven Sektoren möglich



      Die zuletzt phasenweise atemberaubenden Ereignisse an den Aktienmärkten in Westeuropa steuern auf eine Entscheidung zu. Als neben der Wall Street auch diese Börsen Mitte vergangener Woche mit einem Bein über dem Abgrund tanzten, wurden sie erlöst, weil der Verkaufsdruck plötzlich versiegte.

      Ursache war die Feiertagspause an der Wall Street, die die Baissiers zu einer Waffenruhe zwang. Die starke Aufwärtsbewegung der Wall Street am Freitag, die im Nasdaq Composite zu einem Tagesgewinn von 5 Prozent führte und einige der wichtigen europäischen Börsen im gleichen Maß nach oben zog, hat die Position der Haussiers verstärkt.

      Vom Montag an wird der zuletzt sehr ungleiche Kampf wiederaufgenommen, und dann könnten wichtige Entscheidungen fallen. Während die einen davon überzeugt sind, daß ein wahrer Ausverkauf und somit die endgültige Kapitulation der Optimisten bevorstehe, setzen die anderen auf eine vehemente technische Erholung größeren Ausmaßes.

      Jene, die die Jahre 1973/74 an der Wall Street noch in Erinnerung haben, tippen eher auf Kapitulation. Seinerzeit, als sich der Dow-Jones-Index für Industriewerte innerhalb von etwa 18 Monaten in der Spitze fast halbierte, ging es monatelang ohne nennenswerte Erholung bergab. Jeder sagte sich damals, die Verluste müßten doch eines Tages aufhören. Aber der Markt tat ihnen diesen Gefallen nicht.

      Erst als die Anleger nach peinvollen Einbußen schamvoll Abschied von ihrem Wunschdenken genommen hatten, drehte er. Aber zu diesem Zeitpunkt war die breite Anlegermasse so desillusioniert und psychisch so mitgenommen, daß sie keinen Gedanken mehr an den Kauf von Aktien verschwendete.

      Die Bereitschaft, doch wieder mit Kaufüberlegungen zu spielen, kam erst viel später auf, und da waren die günstigsten Kurse längst Vergangenheit.

      Im Lager jener Fundamentalisten, die entweder bekennende Baissiers sind oder wenigstens zu den Sympathisanten dieser Spezies zählen, ist es eine ausgemachte Sache, daß die massiven Kurseinbußen der zurückliegenden Monate makroökonomische Folgen haben werden. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der amerikanischen Wirtschaft, die über Jahre hinweg die Konjunkturlokomotive der Welt war und den Rest der Regionen bewegt hat.

      Sie droht nach Ansicht einer wachsenden Zahl von Experten auszufallen. Die Sorge richtet sich auf die amerikanischen Verbraucher, die ihre in Aktien angelegten Ersparnisse dahinschmelzen und somit auch ihre Altersversorgung bedroht sehen. Sie, die etwa zwei Drittel der Wirtschaftstätigkeit des Landes ausmachen, könnten künftig Konsumverzicht üben und damit die Konjunktur in einer Phase abstürzen lassen, in der die Industrie kaum zu Investitionen bereit ist.

      Ein weiterer Rückschlag der amerikanischen Wirtschaft (double dip), wie ihn Stephen Roach, der Chefökonom von Morgan Stanley, ankündigt, nimmt daher an Wahrscheinlichkeit zu. Zweifellos hätte dies sehr unerfreuliche konjunkturelle Konsequenzen auch für Westeuropa. Auf die Aktienmärkte in der Region bezogen, würde dies bedeuten, daß die Prognosen der Analysten zu den Unternehmensergebnissen in Westeuropa drastisch zurückgenommen werden müßten, zumal sie nach dem Urteil der Skeptiker ohnehin von Anfang an viel zu hoch gewesen sind.
      Zu diesen Skeptikern zählen erklärtermaßen die Londoner Strategen von Dresdner Kleinwort Wasserstein, HSBC und Merrill Lynch.

      Doch bevor die Masse der sich noch zuversichtlich gebenden Analysten der Realität ins Auge blicken, haben die Märkte bereits gehandelt. Sie bauen einen immer höher werdenden Risikofaktor in die Kurse ein. Er erstreckt sich inzwischen auf alle Sektoren und Gruppen, denn es ist kein Bereich zu erkennen, der zuletzt nicht unter die Räder geraten wäre.

      Selbst die in schwierigen Zeiten gesuchten defensiven Gruppen haben Federn lassen müssen, aber offenbar noch nicht genug, um Bedenken zum Beispiel von Credit Suisse First Boston (CSFB) auszuräumen. Viele Aktien dieses Bereichs, die nicht über Wachstumscharakter verfügten, seien besorgniserregend hoch bewertet, meint die Investmentbank.

      Offenbar hätten Anleger Teile dieses Sektors als sicheren Hort betrachtet und sich hier engagiert. Umfragen und vorlaufende Indikatoren zeigten aber, daß ein neuerlicher Rückfall der Konjunktur in Westeuropa nicht zu erwarten sei. Folglich sei das Motiv zum Kauf solcher Aktien nicht realistisch.

      Gemeint sind die Gruppen Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Nahrungsmitteleinzelhandel. Im breiteren Sektor der defensiven Papiere favorisiert CSFB die Pharmagruppe und Versorgerwerte. Letztere böten recht hohe Dividendenrenditen und Fusions- oder Übernahmephantasie.

      Die britischen Finanzmärkte stehen im Zeichen einer sehr intensiven Diskussion über eine Anhebung des Leitzinses. Hauptgrund dafür sind die inflationsträchtig steigenden Immobilienpreise. Andererseits scheint der geldpolitische Ausschuß der Bank of England aber auch besorgt über die allgemeine konjunkturelle Lage zu sein und sich daher zurückzuhalten. Die Notenbank läßt in diesem Zusammenhang offenkundig auch die Entwicklung der Börse in London nicht außer acht.

      Beobachter halten es für bemerkenswert, daß ihr Gouverneur, Eddie George, zuletzt mehrfach beruhigend auf die Anleger einzuwirken versuchte. Die turbulenten Ereignisse am britischen Aktienmarkt haben unterdessen Mutmaßungen über den Zeitpunkt eines von der Regierung offenbar fest geplanten Beitritts des Landes zur Europäischen Währungsunion in den Hintergrund gedrängt.

      Experten meinen ohnehin, Spekulationen über einen solchen Schritt hätten wenig Wert, denn dieses mögliche Ereignis sei nicht Monate, sondern eher Jahre entfernt. An der Londoner Börse schloß der 100 Werte umfassende Financial Times Stock Exchange-Index (FTSE-100) am Freitag bei 4615 Punkten. Das Hoch der vergangenen 52 Wochen lag bei 5263,90 Zählern, das Tief bei 4219 Punkten. Der bisherige Rekordstand wurde Anfang 2000 bei 6930,20 Zählern verzeichnet.

      Merrill Lynch sieht den Index in zwölf Monaten bei 5000 Punkten. Schroder Salomon Smith Barney erwartet dann einen Stand von immerhin 6200 Zählern. Morgan Stanley erklärt, unter Aspekten der Bewertung näherten sich britische Aktien nun rasch einem Kursniveau, das zu massiven Käufen raten lasse. Die Investmentbank führt von den britischen Aktien Amey, Hays, Barclays, HSBC, Telewest, British Telecom, Colt, Vodafone, First Group, P & O, BP Amoco, Corus, Six Continents, BAE Systems, Invensys, Kingfisher, Selfridges, Scottish Power, Celltech, Glaxo Smith Kline, BAT und Diageo in seinem europäischen Modellportefeuille.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 08.07.02
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      schrieb am 08.07.02 07:41:10
      Beitrag Nr. 285 ()
      Nicht nur Optimisten erkennen Silberstreif am Horizont

      Die Quartalssaison könnte eine Sommerrally am Aktienmarkt einleiten / Der Bericht vom internationalen Finanzmarkt / Von Folker Dries


      Den Weltbörsen steht möglicherweise eine deutliche Klimaaufhellung bevor. Die hohen Kursgewinne, die der Aktienhandel rund um den Globus am vergangenen Freitag verbuchte, sollte man zwar nicht überbewerten, da die tonangebende Wall Street wegen des vorangegangenen Feiertages eher einer Geisterstadt glich und somit keine hohen Umsätze zustande kamen. Gleichwohl werden im Markt jetzt mehr Stimmen laut, die nach einem der schlechtesten Halbjahre seit Jahrzehnten eine Marktwende kommen sehen.

      Und es sind nicht nur die ewigen Optimisten, die die Sommerrally herbeibeschwören. Auch einige notorische Skeptiker unter den Anlagestrategen der großen Investmentbanken räumen inzwischen ein, daß die Chancen für eine Klimawende gestiegen sind.

      Katalysator für steigende Aktienkurse soll nach den Vorstellungen der "Bullen" die in dieser Woche einsetzende Berichtssaison der Unternehmen für das zweite Quartal werden. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind die Unternehmensgewinne noch beiderseits des Atlantiks gesunken. Im zweiten Quartal dürften sie sich dagegen mindestens auf Vorjahresniveau behauptet haben. Das dritte und das vierte Quartal sollten sogar wieder zweistellige Zuwachsraten bescheren.

      Ungeachtet einiger negativer Wasserstandsmeldungen aus Technologiebranchen hat es im Vorfeld einer Quartalssaison schon lange nicht mehr so wenige Warnungen aus dem Unternehmenslager gegeben. Industrielle Flaggschiffe wie 3M oder Dupont haben die Gewinnerwartungen der Analysten sogar nach oben geschleust.Dieser positive Trend wurde freilich ebenso wie die weiterhin guten Konjunkturnachrichten in den vergangenen Wochen von den Hiobsbotschaften überlagert, die Gesellschaften wie Worldcom, Xerox oder Vivendi Universal lieferten.

      In den Führungsetagen dieser ehemaligen Vorzeigeunternehmen haben sich tiefe Abgründe in der "Corporate Governance" aufgetan. Doch die vielerorts beklagte Vertrauenskrise hat offenbar nicht zur Folge, daß alle anderen Unternehmen in Amerika und Europa über einen Kamm geschoren werden. Andernfalls wären die Aktienmärkte in Reaktion auf die Nackenschläge von Worldcom und Vivendi deutlich unter das Niveau vom September vergangenen Jahres gefallen.

      Statt dessen ist der Schaden relativ überschaubar: Mit Worldcom wird wahrscheinlich eine der größten Telefongesellschaften der Welt vor dem Konkursrichter landen, was in der Branche zynischerweise als eine willkommene Strukturbereinigung beurteilt wird. Und Vivendi ist jetzt, gemessen an seinem Marktwert, wieder dort, wo es zuletzt in den achtziger Jahren war.

      Sollte sich freilich herausstellen, daß die Bilanzmanipulationen in Amerika oder anderswo doch epidemischer Natur sind, würde die Aussicht auf eine Sommerrally schnell wieder schwinden. Weitere Desaster vom Kaliber Worldcom könnte der Aktienhandel wohl kaum noch wegstecken. Daneben sind Terroranschläge nach wie vor ein großes Risiko. Die Euphorie, die am vergangenen Freitag im Aktienhandel einkehrte, war auch die Erleichterung darüber, daß es nach den vielen offiziellen Warnungen am amerikanischen Unabhängigkeitstag nicht zu weiteren Terrorakten gekommen war.
      Kurzum: Neue Fälle von "Enronitis" oder Terroranschläge könnten die Optimisten sofort wieder auf den Teppich zurückholen.

      Sollte sich der Aktienmarkt dennoch stabilisieren, würden auch die Karten im Devisenhandel wieder neu gemischt werden.
      Der handelsgewichtete Dollar-Wechselkurs bewegt sich seit März fast im Tandem mit dem S&P 500.

      Und dieser Leitindex des amerikanischen Aktienmarktes schnitt im ersten Halbjahr so schlecht wie seit 30 Jahren nicht mehr ab. "Es wäre überraschend, wenn sich der Index weiterhin mit diesem Tempo verschlechtern würde", sagt Michael Rosenberg, der Devisenexperte der Deutschen Bank. Nicht zuletzt deshalb glaubt Rosenberg, daß der Euro sich über die nächsten ein bis zwei Monate schwertun wird, die Parität gegenüber dem Dollar zu erreichen.

      In der vergangenen Woche bröckelte der Dollar-Wechselkurs des Euro bis auf knapp über 97 Cent ab. Viele spekulative Marktadressen stellten Leerverkäufe von Dollar-Anlagen glatt. Der Juni hatte dem Devisenhandel ungewöhnlich attraktive Renditen beschert, womit der Anreiz zu Gewinnmitnahmen groß war.

      Daneben wurde der Handel durch einige enttäuschende Stimmungsindikatoren aus der Euro-Zone daran erinnert, daß die jüngsten Kursgewinne des Euro nicht "hausgemachter" Natur sind. Der Euro profitiert vielmehr davon, daß Amerika als Sammelstelle für Anlagekapital zumindest vorübergehend an Attraktivität verloren hat. Die Euro-Stärke ist somit eine Dollar-Schwäche und nicht umgekehrt.

      Losgelöst davon besteht im Devisenhandel weiterhin Konsens darüber, daß der Euro nur eine Konsolidierungsphase eingelegt hat. Dies wird wahrscheinlich auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) so gesehen, deren Präsident Wim Duisenberg jetzt erstmals den disinflationären Effekt der Euro-Aufwertung offiziell eingeräumt hat.



      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 08.07.02
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      schrieb am 08.07.02 08:20:51
      Beitrag Nr. 286 ()
      Schöne neue Berichtssaison?

      Dax dürfte niedriger eröffnen

      Nach der Rally am Freitag dürften zu Wochenbeginn Gewinnmitnahmen einsetzen. Beobachter trauen den Aktienmärkten in dieser Woche aber weitere Avancen zu. Ab dieser Woche werden wieder verstärkt Unternehmensdaten die Kurse bestimmen. Der amerikanische Aluminiumkonzern Alcoa eröffnet heute abend die Berichtssaison zum zweiten Quartal, ab der zweiten Monatshälfte werden dann die deutschen Unternehmen folgen.

      Insgesamt erhoffen sich die Marktteilnehmer eine Stabilisierung der Unternehmensgewinne gegenüber dem Vorjahr, nachdem im ersten Quartal sinkende Gewinne vorherrschten. Tritt diese Hoffnung ein, dürfte das den Kursen helfen - vorausgesetzt, weitere Hiobsbotschaften über gefälschte Bilanzen bleiben aus. Der Fall Merck in den USA (siehe Medienschau) sorgt nicht gerade für Sicherheit in diesem Punkt.



      Wechselspiel zwischen Aktien- und Rentenmarkt geht weiter

      Größere fundamentale Impulse von Konjunkturzahlen sind in dieser Woche nicht zu erwarten. Dagegen dürften die Bewegungen auf dem Aktienmarkt den Rentenmarkt beeinflussen, die wiederum von den ersten Unternehmensergebnissen zum zweiten Quartal bestimmt werden dürften. Am Freitag hatte der Bund-Future 34 Basispunkte auf 106,89 Prozent eingebüßt.



      Euro über 98 US-Cents

      Fester zeigt sich der Euro am Montagmorgen. Gegen 8.00 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9859 Dollar verglichen mit 0,9732 Dollar am späten Freitagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 118,95 Yen, nachdem er im US-Handel am Freitag bei 120,24 notiert hatte. Devisenanalysten sehen den Euro in den nächsten Tagen zunächst weiter auf Konsolidierungskurs. Für die Zeit nach Abschluss der derzeitigen Korrekturphase sprechen einige Experten der Gemeinschaftswährung weiter Aufwärtspotenzial bis hin zur Dollar-Parität zu, während andere Analysten kaum Chancen auf weitere Kursgewinne beim Euro sehen.



      Tokioter Börse steigt nach Nasdaq-Gewinnen über 11.000 Punkte

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Montag im Sog der kräftigen Kursaufschläge an der US-Technologiebörse Nasdaq vom Freitag fester tendiert. Der 225-Werte umfassende Nikkei-Index kletterte zeitweise erstmals seit Mitte Juni wieder über die Marke von 11.000 Punkten, notierte im Verlauf aber kaum verändert bei 10.834 Punkten. Wegen der guten Vorgaben der Nasdaq würden Technologietitel zum Wochenauftakt profitieren, sagten Händler. Allerdings hielten Verkäufe von institutioneller Seite den Markt von größeren Gewinnen ab, so Händler. Viele Anleger würden Gewinne mitnehmen. Der breiter gefasste Topix-Index rutschte indes im späten Geschäft mit 0,06 Prozent ins Minus. Unter den Gewinnern bei den Technologietiteln waren neben Toshiba-Aktien, die knapp drei Prozent zulegten, auch die Papiere von Mitsubishi Electric mit einem Kursplus von rund einem Prozent.



      Aktien Hongkong am Mittag etwas fester

      Die Aktienbörse in Hongkong zeigt sich am Montagmittag (Ortszeit) nach positiven Vorgaben von Wall Street etwas fester. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent höher bei 10.845 Punkten. Die Investoren richteten ihr Hauptaugenmerk auf den US-Markt, weil dort ein Bilanzskandal nach dem anderen die Börse erschüttere, sagt ein Händler. Im Zentrum des Interesses würden auch die Titel von Bank of China stehen, heißt es. Die Bank of China (Hong Kong) will bei ihrem für Montag geplanten Gang an die Börse in Hong Kong 2,3 Milliarden Aktien zu 6,93 bis 9,50 Hongkong-Dollar ausgeben. Zu den Gewinnern im ersten Teil der Sitzung gehören China Mobile, Johnson Electric und CITIC Pacific. Ein Widerstand wird bei 11.000 Punkten gesehen.



      Wall Street schließt nach Kursfeuerwerk fest

      Mit einem Kursfeuerwerk haben die Aktienkurse am Freitag in New York einen verkürzten Handel sehr fest beendet. Der Dow Jones gewann 3,6 Prozent auf 9.380 Punkte. Der S&P-Index verbesserte sich um 3,7 Prozent auf 989,03 Zähler. Der Nasdaq Composite stieg um 4,94 Prozent auf 1.448,36 Zähler.

      „Die Anleger sind einfach erleichtert, dass die befürchteten Terroranschläge am Nationalfeiertag ausgeblieben sind“, erläuterte ein Händler die breit gestreuten Kursgewinne. Nachdem der Dow die Marke von plus 210 Punkten überschritten hatte, wurden die Handelsbeschränkungen der „Downtick-Rule“ ausgelöst. Damit blieb der Programmhandel auf die im S&P-500-Index enthaltenen Aktien unterbunden. Nach Darstellung von Beobachtern legten die Titel zu, weil es eine Erleichterung darüber gab, dass die befürchteten Terroranschläge am „Independence Day“ ausgeblieben sind. Dies habe die Anleger zurückkehren lassen, heißt es.

      Wenig Einfluss hatten Konjunkturdaten auf den Handelsverlauf. So hat sich die Lage am US-Arbeitsmarkt im Juni etwas schlechter als erwartet entwickelt. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 36.000. Von vwd befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt hingegen einen Stellenzuwachs um 79.000 erwartet. Enttäuschend fielen auch die Zahlen für Mai aus, die drastisch nach unten revidiert wurden. So wurde im Mai lediglich ein Beschäftigungsplus von 24.000 verzeichnet, nachdem zunächst ein Anstieg von 41.000 gemeldet worden war.

      Die Halbleiter- und Biotechwerte führten die Gewinner an. Intel gewannen 10,1 Prozent auf 19,54 Dollar, Atmel 13,3 Prozent auf 6,12 Dollar und Applied Micro Circuits 11,6 Prozent auf 4,80 Dollar. Vitesse Semiconductor legten gar um 19,1 Prozent auf 2,87 Dollar zu. Im Biotechsektor stiegen Genzyme um 9,7 Prozent auf 19,87 Dollar und Millennium um 9,6 Prozent auf 12,05 Dollar. Auch die gebeutelten Imclone verteuerten sich um 5,1 Prozent auf 7,36 Dollar.

      Steil nach oben ging es auch bei Titeln aus dem Bereich Kommunikationstechnologie. So verbesserten sich Cisco um 7,8 Prozent auf 14,05 Dollar. JDS Uniphase erhöhten sich um zwölf Prozent auf 2,90 Dollar und Ciena um elf Prozent auf 4,64 Dollar. Zu den wenigen Verlieren zählten die Titel von Coca-Cola, die sich um 0,6 Prozent auf 56,29 Dollar verbilligten.

      Hewlett-Packard stiegen um 7,1 Prozent auf 16,30 Dollar. Das Unternehmen wird 1.580 der insgesamt rund 7.600 Stellen in Großbritannien streichen. Dieser Schritt sei Teil des im Zusammenhang mit der Übernahme der Compaq Computer Corp angekündigten Abbaus von 15.000 Arbeitsplätzen. Alcoa verteuern sich um 2,9 Prozent auf 33,38 Dollar. In einem „auf kurze Sicht herausfordernden Umfeld“ sieht Alain Belda, Chairman und CEO, sein Unternehmen. Der weltgrößte Produzent von Aluminium wolle sich daher auf diejenigen Punkte konzentrieren, die im eigenen Gestaltungsbereich liegen, sagte Belda bereits Anfang April bei Vorlage der Erstquartalszahlen. Wenn das Unternehmen am Montag seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen wird, dürfte die Situation sich nicht dramatisch verändert haben. Analysten rechnen mit einem Ergebnis je verwässerter Aktie von 0,28 Dollar, nach 0,49 Dollar je Titel im Vorjahresquartal.


      US-Anleihen schließen sehr schwach

      Sehr schwach haben sich die Kurse der US-Anleihen am Freitag zum Ende einer verkürzten Sitzung gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent sanken um 26/32 auf 100-3/32. die Rendite stieg von 4,764 auf 4,864 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent fiel um einen Prozentpunkt auf 97-26/32. Die Rendite stieg von 5,447 auf 5,519 Prozent. Wegen des Feiertags „Independence Day“ schloss der Anleihemarkt schon um 20.00 Uhr MESZ.

      Hauptgrund für die negative Entwicklung am Anleihemarkt sei die Stärke an Wall Street gewesen, wie Händler sagten. Trotz der etwas schlechter als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für Juni gaben die Treasurys deutlich nach. Die Marktteilnehmer hätten ihre sichere Häfen verlassen, die sie vor dem 4. Juli angelaufen hatten, hieß es zur Begründung. Die Erleichterung darüber, dass die befürchteten Terroranschläge am Nationalfeiertag ausgeblieben waren, lasse viele Anleger an die Aktienmärkte zurückkehren, sagte ein Beobachter. Die Umsätze seien vergleichsweise gering, heißt es aus dem Handel. Viele Marktteilnehmer seien im Urlaub.


      Quelle: FAZ. 08.07.02
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      schrieb am 08.07.02 08:34:15
      Beitrag Nr. 287 ()
      Das Ringen um Babcock Borsig wird heute entschieden

      Die Gläubigerbanken müssen sich erklären / Betriebsrat arbeitet am Insolvenzverfahren


      Die nordrhein-westfälische Landesregierung will am heutigen Montag eine Entscheidung über die Zukunft des zahlungsunfähigen Konzerns Babcock Borsig bekanntgeben. "Wir hoffen, bis dahin einen Zustand hergestellt zu haben, der es dem Unternehmen ermöglicht, den Insolvenzantrag vom Freitag zurückzuziehen", sagte ein Sprecher der Staatskanzlei am Sonntag. Das ganze Wochenende seien Einzelgespräche mit den Gläubigerbanken und Anteilseignern geführt worden.

      Bereits Freitag abend hatte Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) nach dreitägigen intensiven Verhandlungen von einem gewissen Fortschritt in dem Bemühen berichtet, einen Sanierungsplan für Babcock Borsig aufzustellen. Das Oberhausener Maschinenbauunternehmen, Arbeitgeber für 22 000 Mitarbeiter in der ganzen Welt, benötigt zur Rettung rund 750 Millionen Euro. Während die Westdeutsche Landesbank (WestLB) und die Deutsche Bank ihre Hilfe zugesagt hätten, sperrten sich vor allem die Hypo-Vereinsbank und die Commerzbank, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Bund und Land wollen mit einer Bürgschaft von etwa 430 Millionen Euro einspringen. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte noch am Freitag abend das Hilfsangebot des Bundes auf 230 Millionen Euro aufgestockt, den Rest will das Land Nordrhein-Westfalen bereitstellen. Schröder verteidigte bei einer Wahlkampfveranstaltung in Stuttgart die vom Bund zugesagten Bürgschaften für Babcock. Es müsse verhindert werden, daß in einer ohnehin von Arbeitslosigkeit gebeutelten Stadt wie Oberhausen, noch mehr Menschen ihre Arbeit verlören, sagte der Kanzler. Clement hatte seine Rettungsbemühungen am Sonntag unterbrochen, um in Verona mit Ehefrau Karin seinen 62. Geburtstag zu feiern.

      Unterdessen hat der Babcock-Betriebsrat am Samstag mit den Vorbereitungen für das Insolvenzverfahren begonnen. Noch in dieser Woche sollen die Beschäftigten Insolvenzgeld von den Arbeitsämtern erhalten. "Hier bricht doch sonst alles zusammen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Heinz Westfeld. Er erinnerte daran, daß die Belegschaft schon vor zehn Tagen einen Sanierungsbeitrag von 50 Millionen Euro aufgebracht und nun den Sanierungstarifvertrag bis 2004 verlängert habe. In dem Insolvenzverfahren müsse verhindert werden, daß Babcock-Lieferanten ihre Verträge kündigten und Subunternehmer die Baustellen räumten. Dennoch wollte Westfeld die Hoffnung nicht aufgeben, daß am Montag der Insolvenzantrag doch noch in letzter Minute zurückgenommen wird.

      Dazu müßten sich alle sechs Gläubigerbanken hinter das Sanierungskonzept stellen. Die Banken haben eine völlige Neuausrichtung des Konzerns und ein neues Management gefordert. Babcock Borsig soll sich auf die Energietechnik mit den Sparten Kraftwerksbau, Abhitzekessel und Service konzentrieren, ein Geschäftsbereich, der zuletzt Erlöse von gut 2 Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Tochtergesellschaften wie Krantz TKT und Schumag sollen verkauft werden. Auch eine Abgabe des Amerika-Geschäfts sei geplant, hieß es. Als Käufer wurde Gerüchten zufolge der amerikanische Investor One Equity Partners (OEP) genannt. OEP hatte im März einen Teil der Babcock-Beteiligung an der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG übernommen. Der Rückzug aus dem lukrativen Marineschiffbau gilt als wesentlicher Grund für die Liquiditätslücke bei Babcock Borsig.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 08.07.02
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 08:37:32
      Beitrag Nr. 288 ()
      Holzmann-Konzern wird zerlegt

      Nach dem gescheiterten Verkauf des Inlandsgeschäfts des Baukonzerns Philipp Holzmann gerät Insolvenzverwalter Ottmar Hermann unter Zeitdruck. Nun forciert er den Verkauf wichtiger Tochterfirmen.

      Das Schicksal bedeutender Beteiligungen wie des Straßenbauers Deutsche Asphalt und der Service-Gesellschaft HSG entscheidet sich möglicherweise noch in diesem Monat. Das geht aus einem Bericht hervor, der den Gläubigern des Frankfurter Traditionsunternehmens ausgehändigt wurde. Die Zerschlagung des Bauriesen Philipp Holzmann gilt mittlerweile als so gut wie sicher.

      "In keinem Falle kann der Konzern als Ganzes erhalten werden", heißt es in dem Bericht. Im wesentlichen sei von einer Liquidation des Unternehmens auszugehen. Für die profitable HSG könnten noch Anfang Juli "unterschriftsreife Verträge" erarbeitet werden.

      Als aussichtsreicher Kandidat gilt in der Branche das Mannheimer Bauunternehmen Bilfinger Berger. Auch die Verkaufsgespräche über die Deutsche Asphalt seien "weit vorangeschritten". Eine endgültige Vertragsunterzeichnung sei ebenfalls noch im laufenden Monat möglich.

      Im Gespräch ist unter anderem die Werhahn-Tochtergesellschaft Basalt AG. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit dem niederländischen Baukonzern Heijmans führt der Insolvenzverwalter neue Gespräche über die Tochtergesellschaft Franki Grundbau GmbH. Mit einem Abschluß der Verhandlungen sei in Kürze zu rechnen.


      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 08.07.02
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 14:05:57
      Beitrag Nr. 289 ()
      dpa-AFX-Nachricht




      Montag, 08.07.2002, 10:33
      `WSJE`: Merck hat von 1999 bis 2001 12,4 Mrd Dollar Umsatz falsch ausgewiesen
      LONDON (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Merck & Co soll nach Informationen des "Wall Street Journal Europe" (WSJE) 12,4 Milliarden Dollar Umsatz falsch verbucht haben. Das Unternehmen habe die Summe über die vergangenen drei Jahre als Umsatz einer Tochtergesellschaft ausgewiesen, den diese nie erwirtschaftet habe, berichtet die Zeitung in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf eine Eingabe des Konzerns an die US-Börsenaufsicht.

      Die Merck-Tochter Medco soll der Zeitung zufolge Beträge als Umsatz ausgewiesen haben, die Apotheken von ihren Kunden als Zuzahlung von Medikamenten eingenommen hatten, ohne diese jedoch zu erhalten. In den Jahren 1999 bis 2001 hätten diese Beträge fast 10 Prozent des Merck-Gesamtumsatzes ausgemacht.

      Der Zeitung zufolge sollen die fälschlich ausgewiesenen Umsätze keinen Einfluss auf den Nettogewinn gehabt haben. Medco hat im vergangenen Jahr 29,69 Milliarden Umsatz ausgewiesen. Damit hat die Dienstleistungstochter 59 Prozent zum Umsatz des Mutterkonzerns beigetragen. Dieser belief sich 2001 auf 50,69 Milliarden Dollar.

      Bereits am Dienstag hatten Aktionärs-Anwälte eine Sammelklage wegen angeblich zu hoch ausgewiesener Umsätze im vergangenen Jahr eingereicht. Danach soll Merck den 2001-Umsatz um 4,6 Milliarden Dollar aufgebläht und den Wert der Merck-Aktie zwischen Juli 1999 und Juni 2002 mit einer Reihe ungenauer Darstellungen "künstlich hochgetrieben" haben./FX/sh/fn/hi/



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 21:31:07
      Beitrag Nr. 290 ()
      News 08.07.2002 - 19:42
      FOKUS 3-Merck blähte Umsatz bei Tochter Medco kräftig auf
      (Neu: Kursentwicklung, Details zu Gewinneffekt)

      New York, 08. Jul (Reuters) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co <MRK.N> hat nach einem Bericht an die US-Börsenaufsicht seine Umsätze bei der Tochter Medco seit 1999 um rund 14 Milliarden Dollar bilanziell aufgeblasen.

      Anders als vor zwei Wochen beim WorldCom-Bilanzskandal <WCOME.O> kam es nach Angaben von Händlern nicht zu Panikverkäufen. Vieles sei in den vergangenen Wochen bereits bekannt gewesen und in die Kurse eingepreist worden, hieß es bei Analysten. "Ich würde es nicht einmal als aggressive Buchführung bezeichnen", sagte Fondmanager Oliver Marti von CCI Health Care Partners. Auf den Gewinn wirke sich Buchungsweise zudem nicht aus.

      Der Aktienkurs von Merck fiel zeitweise um gut 4,5 Prozent, erholte sich dann aber auf 47,40 Dollar oder ein Minus von etwa drei Prozent. Der Dow-Jones-Index, in dessen Berechnung der Aktienkurs von Merck einfließt, verlor rund ein Prozent auf 9282 Punkte.


      SEC-BERICHT ZEIGT ERSTMALS HÖHE DER ÜBERBUCHUNGEN

      In dem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC vom Freitag war erstmals das Volumen der von Merck schon eingestandenen Umsatz-Überbuchungen aufgeführt. Danach hat Merck seit 1999 Umsätze seiner Tochter Medco in Höhe von insgesamt rund 14 Milliarden Dollar verbucht, ohne dass Medco die Gelder tatsächlich einnahm. Auf der anderen Seite habe Merck aber auch Kosten ausgewiesen, bei denen niemals Geld geflossen war. Das "Wall Street Journal Europe" hatte erstmals auf dieses Volumen hingewiesen. Demnach machten diese Umsäte 1999 rund 2,8 Milliarden Dollar aus, im Jahr 2000 4,04 Milliarden Dollar und im Jahr 2001 5,5 Milliarden Dollar im sowie im ersten Quartal 2002 rund 1,64 Milliarden Dollar. Medco bietet Dienstleistungen rund um die Medikamentenversorgung und -abrechnung an.

      Merck hatte bei den Umsätzen von Medco auch die von den Apotheken eingenommenen Zuzahlungen der Patienten als Umsatz verbucht, obwohl Merck diese Mittel nicht zugekommen waren. In den Jahren 1999 bis 2001 hätten diese Zuzahlungen knapp zehn Prozent von Mercks Gesamtumsatz ausgemacht, hieß es.

      Gegen Merck wurde bereits vor kurzem wegen der angeblichen Überbuchung von Umsätzen in Milliardenhöhe vor Gericht geklagt. Zu dem Verfahren hatte ein Sprecher seinerzeit keine Stellungnahme abgeben wollen. Im vergangenen Monat hatte der Konzern aber mitgeteilt, die Tochter Medco habe diese Bilanzierungspraxis bereits vor der Übernahme durch Merck im Jahr 1993 angewendet. Die Buchungspraxis sei durch Wirtschaftsprüfer bislang nicht beanstandet worden. Merck hatte die SEC bereits im April im Zuge der Vorbereitung des geplanten Börsengangs von Medco über diese Bilanzierungsweise unterrichtet.


      MEDCO SOLL AN DIE BÖRSE

      Die Nachricht über möglicherweise aufgeblasene Umsätze fällt bei Merck mitten in die Vorbereitungen zum schon seit längerem geplanten Teilbörsengang der Medco-Sparte. Merck plant rund 20 Prozent der Tochter an die Börse zu bringen, das Volumen des Teilbörsengangs wird auf etwa eine Milliarde Dollar geschätzt. Merck hatte das Vorhaben im Zuge des schwachen Börsenumfeldes schon zwei Mal verschoben. In der vergangenen Woche hatte Merck die Preisspanne für die 46,7 Millionen zum Verkauf stehenden Aktien auf 20 bis 22 Dollar von zuvor 22 bis 24 Dollar gesenkt. Merck hatte keinen Zeitpunkt für den Verkaufsstart genannt. Am Freitag hatten unternehmensnahe Kreise mit dem Start des Aktienverkauf noch für diese Woche gerechnet.

      Unterdessen senkte Merrill Lynch-Analyst Steven Tighe sein langfristiges Investmentrating für die Aktie auf "neutral" von zuvor "buy" nach unten. Grund sei der Anteil, den das Unternehmen für Zuzahlungen der Patienten für sich verbucht habe, obwohl sie Medco gar nicht eingenommen habe. "Dies könnte die Wahrscheinlichkeit mindern, dass der Börsengang von Medco zu diesem Zeitpunkt über die Bühne geht", sagte Tighe.

      Medco setzte im vergangenen Jahr rund 29,07 Milliarden Dollar um und erzielte einen Nettogewinn von 256,6 Millionen Dollar. Medco ist über seine Abnahmeverträge für etwa die Hälfte des Merck-Umsatzes verantwortlich.

      frs/ale/lex/tcs
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 22:24:02
      Beitrag Nr. 291 ()
      News 08.07.2002 - 18:53
      FOKUS 1-"Bild"- Zahl der Arbeitslosen überraschend angestiegen
      Berlin, 08. Jul (Reuters) - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung im Juni überraschend leicht angestiegen.

      Die unbereinigte Arbeitslosenzahl habe um 8000 auf 3,954 Millionen zugelegt, berichtete das Blatt vorab aus seiner Dienstagausgabe unter Berufung auf Daten der Bundesanstalt für Arbeit. Damit habe sie um 260.000 höher gelegen als im Juni vorigen Jahres. Dies sei der höchste Juni-Wert seit 1998. Bei den unbereinigten Zahlen hatten die meisten Experten einen leichten Rückgang im Vergleich zum Mai erwartet. Von Reuters befragte Banken-Volkswirte erwarteten bei der um Saisoneinflüsse bereinigten Arbeitslosenzahl für Juni eine Zunahme um bis zu 30.000, nach einem unerwartet deutlichen Anstieg um 60.000 im Mai. Die Bundesanstalt für Arbeit legt die offiziellen Zahlen am Dienstag in Nürnberg vor.

      Der "Bild"-Zeitung zufolge waren im Juni in Westdeutschland rund 2,56 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet gewesen, in den ostdeutschen Bundesländern 1,394 Millionen. Im Mai hatte die unbereinigte Zahl der Arbeitslosen insgesamt bei 3,946 Millionen gelegen.

      Aussagekräftiger als die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist für Experten die von saisonalen Einflüssen statistisch bereinigte Arbeitslosenzahl. Diese steigt seit Anfang 2000 monatlich an. Eine Trendwende erwarten Experten frühestens im Herbst, wenn die anziehende Konjunktur sich auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt.

      Der Arbeitsmarktexperte des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, Rainer Schmidt, rechnete mit einem saisonbereinigten Anstieg um bis zu 30.000. Nach seiner Einschätzung dürfte sich im Juni der umkehrende Effekt des Job-Aktiv-Gesetzes fortgesetzt haben. In den ersten Monaten des Jahres waren unerwartet viele Arbeitslose wegen mangelnder Kooperation mit den Arbeitsämtern aus der Statistik gefallen. Nach einer dreimonatigen Sperrzeit melden sie sich nun offenbar zurück. Der hohe Mai-Anstieg war unter anderem darauf zurückgeführt worden.


      KANZLER RECHNET MIT UNGÜNSTIGER ENTWICKLUNG IM JUNI

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte bereits vorige Woche die Erwartung geäußert, "dass die Juni-Zahlen weniger optimistisch stimmen werden". Der beginnende Aufschwung habe sich auf dem Arbeitsmarkt noch nicht niedergeschlagen.

      Bei der Bundestagswahl am 22. September dürfte sich die Arbeitslosenzahl um die vier Millionen herum bewegen. Im Juli wird auf Grund der Jahreszeit regelmäßig ein deutlicher Anstieg der unbereinigten Arbeitslosigkeit verzeichnet. Die August-Zahlen, die bei der Bundestagswahl aktuell sind, lagen in der Vergangenheit meist nur geringfügig unter den Juli-Zahlen.

      Angesichts einer langsamen Konjunkturerholung rechnen Bankenvolkswirte erst im kommenden Jahr mit einer besseren Lage am Arbeitsmarkt. Das wohl relativ starke zweite Quartal dürfte sich mit einer Verzögerung von etwa einem halben Jahr in sinkenden Arbeitslosenzahlen niederschlagen, sagte Andreas Rees von der Hypovereinsbank. Allerdings sei auch 2003 nicht mit einer nachhaltig niedrigeren Arbeitslosigkeit zu rechnen, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht deutlich änderten.

      Auch DZ-Bank-Volkswirt Bernd Weidensteiner sieht derzeit noch wenig Anlass zum Optimismus. Einziger Hoffnungsschimmer im letzten Bericht der Bundesanstalt für Arbeit sei die gesunkene Zahl der Kurzarbeiter gewesen, sagte Weidensteiner.

      kad
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      schrieb am 08.07.02 23:25:33
      Beitrag Nr. 292 ()
      Börsen: Wie gewonnen so zerronnen


      Eigentlich sollte die an diesem Montag beginnende Berichtssaison den Börsenkursen zu mehr Stabilität verhelfen, hofften Analysten und Anleger. Voraussichtlich werden die Unternehmen solidere Gewinne vermelden als im vergangenen Quartal - was die Kurse stützen müsste. Doch die erhoffte Stütze wird wackelig, wenn die Anleger den offiziellen Zahlen nicht mehr trauen. Jetzt hat ein weiterer Fall von kreativer Buchführung das Misstrauen der Investoren vertieft.

      Nach Enron, Worldcom und Xerox soll auch der amerikanische Pharmariese Merck & Co. (nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaA) seine Bilanzen geschönt haben. Das drückt auf die Stimmung der Börsianer. An der Wall Street stehen nach den fulminanten Kursgewinnen vom Freitag die Kurse wieder unter Druck. Der Dow Jones ging mit einem Minus von 1,12 Prozent bei 9.275 Zählern aus dem Markt, die Nasdaq verlor sogag 2,95 Prozent auf 1.405 Zähler. Der Dax beschloß den Handel mit einem Minus von 0,91 Prozent bei 4.442 Punkten, der Nemax 50 gibt 1,24 Prozent auf 597 Zähler nach. Beobachter sagten, Merck habe die europäischen Börsen weniger stark gedrückt als vorbörslich angenommen.



      Mehr als zwölf Milliarden Dollar zuviel Umsatz verbucht

      Eröffnete die Merck-Aktie im deutschen Xetra-Handel mit einem Kurseinbruch von 17 Prozent, so verkürzt der sich im US-Handel auf gerade einmal auf ein Minus von 2,15 Prozent auf 47,81 Dollar. Stärkster Verlierer war dagegen die Aktie von Intel, die mit einem Minus von 5,32 Prozent bei 18,50 Dollar aus dem Handel ging.

      Nach Angaben des „Wall Street Journal“ hat Merck eingestanden, Zuzahlungen für Medikamente als Umsatz der Tochter Medco verbucht zu haben, obwohl diese die Beträge nie erhalten hat. Die Zuzahlungen verbleiben in voller Höhe bei den Apotheken. Medco verwaltet Pharmazie-Programme für Angestellte und Krankenversicherungen. Zwischen 1999 und 2001 soll das Unternehmen durch die Buchungen seine Umsätze um 12,4 Milliarden Dollar aufgebläht haben, das entspreche mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes, hieß es. Merck habe die US-Börsenaufsicht SEC bereits im April über diese Praxis informiert.



      Regelkonformität schützt nicht vor Sanktionen

      Unternehmenssprecher sagten, die Vorgehensweise entspreche den Regeln. Sie habe keinen Einfluss auf den Nettogewinn, da die Zuzahlungen auf der anderen Bilanzseite wieder als Absatzkosten verbucht würden. Der Nachrichtenagentur vwd zufolge weisen zwei der vier größten Pharmazie-Programm-Manager der USA die umstrittenen Zuzahlungen in ihren Umsätzen aus und zwei nicht.

      In einem ähnlichen Fall hatte die SEC im Mai dem „Wall Street Journal“ zufolge erklärt, die technische Übereinstimmung mit den Bilanzierungsrichtlinien schütze ein Unternehmen nicht vor Sanktionen. Das Unternehmen müsse bekannt geben, dass ein wesentlicher Teil des Umsatzes aus nie erhaltenen Zahlungen bestehe. Allerdings gebe es bislang keine Anzeichen, dass die Börsenaufsicht mit einem Erlass auf Mercks Bilanzierungspraktiken reagieren wird.



      Nachricht gefährdet Erholung der Kurse

      Institutionelle Anleger erwarten, dass die Nachricht einer neuerlichen Bilanzmanipulation auch den breiten Markt weiter unter Druck setzt. „So lange wir alle zwei, drei Tage Nachrichten wie diese erhalten, wird sich der Markt nicht wirklich erholen“, sagt Michael Lengweiler, Vermögensverwalter bei der Bank Sarasin & Cie. „Es herrschen so viele Zweifel daran, was wirklich in den Unternehmen passiert, dass es die Leute von soliden Wachstumsdaten ablenkt“, meinte Tamzin Hobday, Chefaktienstratege bei West LB Panmure, gegenüber Bloomberg Television. „Der Markt konzentriert sich auf die negativen Nachrichten.“

      Der Verdacht der Bilanzmanipulation ist im Fall von Merck bereits seit vergangener Woche bekannt. Am Mittwoch hatten Aktionärs-Anwälte in den USA eine Massenklage gegen den Konzern eingereicht. Damals ging es allerdings „lediglich“ um 4,6 Milliarden Dollar zuviel Umsatz für das Jahr 2001. Die ebenfalls in der Klage erwähnten mutmaßlichen Fehlbuchungen der Jahre 1999 und 2000 wurden nicht beziffert.

      Gerieten die Börsen unter Druck, so konnte der Bondmarkt von der anhaltenden Unsicherheit der Aktienmärkte profitieren. Die 30-jährige Treasury legte 22/32 Stellen auf 98 17/32 zu. Dagegen zeigte der Dollar Schwäche und gab sowohl gegen den Yen als auch gegen den Euro marktant nach. So konnte der Euro gegen Dollar am Montag von 97,29 Cents im Tief auf 98,94 Cent zulegen. Der Yen bewegte sich gleichzeitig von 120,18 in der Spitze auf 118,44 Yen.

      Quelle: FAZ, 09.07.02



      Kursverlauf der Merck & Co. an der Deutschen Börse in den vergangenen zwölf Monaten.

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      schrieb am 09.07.02 08:12:17
      Beitrag Nr. 293 ()
      Tagestermine


      Die wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmenstermine des Tages




      Quelle: FAZ, 09.07.02
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      schrieb am 09.07.02 08:18:30
      Beitrag Nr. 294 ()
      Dax dürfte wenig verändert eröffnen


      Aktienmarkt hofft weiter auf bessere Nachrichten

      Die Börsenverfassung bleibt wackelig: Die neuen Enthüllungen von Merck & Co. kamen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Bislang haben die Märkte darauf aber vergleichsweise moderat reagiert, was wohl vor allem auf Abstumpfungserscheinungen unter den Investoren zurückzuführen ist.

      Die Hoffnungen knüpfen sich weiter an einen vorwiegend positiven Nachrichtenfluss aus der gerade anlaufenden Berichtssaison zum zweiten Quartal. Alcoa sorgte gestern allerdings für einen Fehlstart. Der weltgrößte Aluminiumproduzent verbuchte einen unerwartet niedrigen Gewinn verbucht und verfehlte knapp die Erwartungen der Analysten.


      Bund-Future weiterhin von Aktientendenz bestimmt

      Händler sehen den Bund-Future weiterhin von der Tendenz am Aktienmarkt abhängig. Größere Impulse von Konjunkturzahlen sind in dieser Woche nicht zu erwarten. Am Montag legte der Bund-Future 25 Ticks auf 107,15 Prozent zu. Unterstützungen für den Bund-Future sehen Marktteilnehmer bei 106,96/106,99/106,81 Prozent, Widerstände bei 107,21/107,34/107,79
      Prozent.



      Dollar in Fernost etwas erholt

      Der Dollar hat sich am Dienstag im fernöstlichen Devisenhandel von seinem zuvor verzeichneten Neun-Monats-Tief zum Yen leicht erholt. Die US-Valuta tendierte bei 118,76/81 Yen, nachdem sie zuvor auf 118,32 Yen gefallen war. Am Montag hatte der Dollar den New Yorker Devisenhandel mit 118,34 Yen geschlossen. Der Euro tendierte am Dienstag mit 0,9880/85 Dollar knapp unterhalb seines New Yorker Schlussstands. Zur japanischen Währung verzeichnete der Euro mit 117,38/43 Yen leichte Gewinne gegenüber seinem Schlussniveau vom Vorabend. Händlern zufolge verlieh die Erklärung des japanischen Finanzministers Masajuro Shiokawa, ein Fall des Dollar in Richtung der 115-Yen-Marke müsse verhindert werden, der US-Währung leichten Auftrieb. Die Verluste an den New Yorker Aktienmärkten vom Vortag hätten aber einen kräftigeren Anstieg verhindert.



      Tokioter Börse legt im Handelsverlauf zu

      Angeführt von Gewinnen einiger Blue-Chip-Titel wie den Aktien des größten japanischen Wertpapierhauses Nomura Holdings hat die Tokioter Börse am Dienstag im Handelsverlauf fester tendiert. Die Auswirkungen der Bilanzierungsungereimtheiten großer US-Konzerne wie Merck auf den japanischen Aktienhandel seien nicht so groß wie erwartet, sagten Händler. Der 225-Werte umfassende Nikkei-Index tendierte mit einem Plus von 1,33 Prozent bei 10.912 Punkten, der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,81 Prozent auf 1.042,32 Zähler. „Es hat sich herausgestellt, dass Merck nicht so bedeutend war", sagte Fondmanager Hideki Kamiya von Asahi Tokio Investment Trust Management. „Die Aktien, die gestern abgestoßen wurden, werden heute zurückgekauft.“ Unter den Gewinnern waren neben den Nomura-Aktien, die im Verlauf 2,82 Prozent gewannen, auch die Aktien von exportabhängigen Unternehmen. So legten die Titel des Kameraherstellers Canon 1,6 Prozent zu.



      Aktien Hongkong am Mittag bei dünnem Umsatz gut behauptet

      Die Börse Hongkong zeigt sich am Dienstag bei dünnem Umsatz gut behauptet. Bis zur Mittagspause steigt der Hang-Seng-Index um 0,1 Prozent auf 10.813 Punkte. Gesucht sind vor allem Bankenwerte, unterdurchschnittlich laufen Telekom-Aktien. Es wird nicht damit gerechnet, dass der HSI an diesem Nachmittag noch die Range von 10.700 bis 11.000 verlässt.



      US-Nachbörse: Silicon Graphics brechen nach Warnung ein

      Silicon Graphics sind am Montag im nachbörslichen Handel nach einer Umsatzwarnung für das vierte Quartal um über 18 Prozent auf zwei Dollar eingebrochen. Silicon Graphics erwartet nun für das vierte Quartal 280 Millionen bis 290 Millionen Dollar Umsatz nach noch 310 Millionen bis 330 Millionen Dollar bei der vorausgegangenen Prognose im April, wie nachbörslich mitgeteilt worden war. Citrix Systems bauten ihre Verluste aus dem regulären Handel aus, nachdem das Unternehmen die Prognosen für das zweite Quartal voraussichtlich nicht erfüllen wird. Nachbörslich verlor die Aktie 15 Prozent auf 5,05 Dollar. Scansoft waren dagegen gesucht, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, im zweiten Quartal die Analystenprognosen zu treffen. Die Titel kletterten um 10,3 Prozent auf 6,50 Dollar. Retek gab dagegen bekannt, dass man die Ziele für 2003 nicht erreichen werde. Die Aktie brach um 51 Prozent auf 8,44 Dollar ein.



      Quartalszahlen drücken US-Börsen

      An den New Yorker Aktienmärkten haben erneute Sorgen um die Bilanzierungspraxis amerikanischer Unternehmen sowie schwache Quartalszahlen zum Wochenauftakt für deutliche Kursverluste gesorgt. Ein Bericht des US-Pharmakonzerns Merck an die US-Börsenaufsicht, in dem der Konzern mitteilte, die Umsätze bei der Tochter Medco seit 1999 um 14 Milliarden Dollar bilanziell aufgeblasen zu haben, habe die Investoren verunsichert, sagten Händler.

      Der Dow Jones fiel zum Handelsschluss um 1,12 Prozent auf 9.274,90 Punkte, der Nasdaq Composite um 2,95 Prozent auf 1.405,62 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,22 Prozent auf 976,98 Punkte nach.

      „Die Merck-Nachrichten werfen erneut Fragen über die Leitung von Unternehmen auf", sagte Larry Wachtel, Analyst bei Prudential Securities. Die Anleger seien angesichts der Unsicherheit nicht bereit, sich aggressiv am Markt zu engagieren. „Die Leute müssen den großen Anstieg vom Freitag verdauen und wollen herausfinden, ob da wirklich was dran war", fügte Andrew Baker, Nasdaq-Händler bei der Investmentbank Wedbush Morgan hinzu. „Die meisten sind ziemlich skeptisch, und dann geht es abwärts.“

      In dem Merck-Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC war erstmals das Volumen der von Merck schon eingestandenen Umsatz-Überbuchungen aufgeführt. Danach hat Merck seit 1999 Umsätze seiner Tochter Medco in Höhe von insgesamt 14 Milliarden Dollar verbucht, ohne dass Medco die Gelder tatsächlich einnahm. Die im Dow-Jones-Index enthaltene Merck-Aktie büßte 2,15 Prozent auf 47,81 Dollar ein. Der Pharma-Index der American Stock Exchange verlor 0,87 Prozent auf 297 Zähler.

      Die Investoren sorgten sich nach Händlerangaben zudem über einige schwache Quartalsbilanzen. Der weltgrößte Aluminiumproduzent Alcoa hatte im zweiten Quartal einen niedrigeren Gewinn verbucht und die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt. Die Aktie gab rund 2,6 Prozent auf 32,50 Dollar nach. Das Energieversorgungs-Unternehmen Allegheny Energy teilte mit, der Gewinn in diesem Jahr dürfte auf Grund des schwachen Strommarktes deutlich niedriger als erwartet ausfallen. Die Aktie verlor rund acht Prozent auf 23,95 Dollar. Die Titel des Softwareherstellers Mentor Graphics brachen um rund 27 Prozent auf 10,24 Dollar ein, nachdem das Unternehmen für das zweite Quartal einen Nettoverlust angekündigt hatte.

      Automobilwerte büßten ebenfalls ein, nachdem die US-Investmentbank Morgan Stanley die Gewinnprognosen für die Konzerne General Motors und Ford für 2003 gesenkt und dies mit der Erwartung stagnierender Fahrzeugverkäufe im kommenden Jahr begründet hatte. GM-Aktien verloren rund 0,3 Prozent auf 51,53 Dollar, und Ford-Titel gaben rund 3,4 Prozent auf 15,15 Dollar nach. Gegen den Trend legten die Aktien des Faseroptik-Herstellers Level 3 Communications um rund 51 Prozent auf 4,36 Dollar zu und waren damit der größte prozentuale Gewinner an der Nasdaq. Der US-Investor Warren Buffet hatte nach eigenen Angaben mit seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway zusammen mit zwei weiteren Investoren eine Anleihe des derzeit Verlust schreibenden Technologie-Unternehmens über 500 Millionen Dollar gezeichnet.



      US-Anleihen erholen sich von Freitagsverlusten

      Fester haben sich die Kurse der US-Anleihen am Montag zum Ende der New Yorker Sitzung gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 14/32 auf 100-18/32 und die Rendite fiel von 4,864 Prozent auf 4,801 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent kletterte um 21/32 auf 98-16/32. Die Rendite fiel von 5,519 Prozent 5,480 Prozent. Nach den kräftigen Verlusten vom Freitag hätten sich die Anleihen zum Wochenauftakt wie von vielen erwartet und gestützt von den erneut schwächeren Aktienmärkten wieder etwas erholt, hieß es.

      „Wir sind am Freitag etwas zu weit nach unten gegangen, jetzt kommen wir wieder etwas zurück“, sagte Vincent Verterano, Händler bei Nomura Securities in New York. Dennoch hält Verterano die Anleihen in den kommenden Wochen für verkaufsanfällig, denn die Aktienmärkte seien in der Verfassung, sich zu stabilisieren. Auch der Dollar bleibe schwach. „Anleihen werden in diesem Monat verkauft. Es wird ein bisschen hin und her geschoben werden, aber wir werden keine neuen Käufe sehen“, fügt er hinzu. Andere Marktteilnehmer sind aber weiter zuversichtlich gestimmt und verweisen dabei auf ihre Erwartung, dass die US-Fed ihre Zinsen bis zum ersten Quartal unverändert lassen werde.

      Quelle: FAZ, 09.07.02
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      schrieb am 09.07.02 08:34:27
      Beitrag Nr. 295 ()





      Merck versetzt Handel nur einen kleinen Dämpfer

      Mehr Verunsicherung in Europa als in Amerika / Anleger meiden derzeit Pharmaaktien


      Das amerikanische Pharmaunternehmen Merck & Co. hat in der Vertrauenskrise an den Aktienmärkten ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Es wird aber vielleicht nur eine kurze Episode sein, da der bilanzielle Kunstgriff des im Dow-Jones-Index enthaltenen Unternehmens nur kosmetischer Natur ist.

      Medco, ein Teilkonzern von Merck, hat seine Umsätze um Milliardenbeträge aufgebläht, allerdings ertragsneutral. Die Wall Street eröffnete denn auch am Montag fast auf dem Niveau der Vorwoche und gab im Handelsverlauf etwas nach, was Marktbeobachter als eine technische Reaktion auf die starken Kursgewinne vom vergangenen Freitag einstuften.

      Der Dow-Jones-Index gab zeitweise 1,2 Prozent auf 9270 Punkte nach. Die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq verloren im Schnitt 2 Prozent.

      Wie schon so häufig in den vergangenen Wochen reagierten die europäischen Märkte auf Hiobsbotschaften aus Amerika stärker als der amerikanische Handel selbst. Die Aktie von Merck fiel etwa im Frankfurter Xetra-Handel um bis zu 17 Prozent. Im frühen Geschäft an der New York Stock Exchange notierte das Papier dagegen mit 47,50 Dollar nur um 3 Prozent schwächer, womit der Kurs freilich auf das niedrigste Niveau seit Januar 1998 gefallen ist.

      Die relative Gelassenheit, mit der die Wall Street auf die Offenbarung aus dem Hause Merck reagierte, erklärt sich teilweise damit, daß es sich um "old news" handelte. Das Unternehmen hatte schon im April in einer Eingabe bei der SEC kundgetan, daß die Tochtergesellschaft Medco, ein Verwalter von Arzneimittelprogrammen für Krankenversicherer, von Patienten gezahlte Selbstbeteiligungen als Umsätze verbucht, obwohl diese nur den Apotheken zugute kommen. In einer weiteren SEC-Eingabe am vergangenen Freitag bezifferte Medco erstmals die Höhe dieser ertragsneutralen Buchungen.

      Allein seit Anfang 1999 wurde der Umsatz über die Einbeziehung der Selbstbeteiligungen um insgesamt 14,1 Milliarden Dollar erhöht. Diese Zahl ist es denn auch, die manche Anleger am Montag verschreckt hat. Die Bilanzierungspraxis selbst steht offenbar im Einklang mit den amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften (GAAP) und wurde bisher auch nicht von der Börsenaufsicht beanstandet.

      Manche Wettbewerber von Medco, wie etwa die börsennotierte Caremark, verbuchen die Selbstbeteiligungen ebenfalls als Eigenumsätze. Die Eingaben von Merck bei der SEC erfolgten im Rahmen des geplanten Börsengangs von Medco. Die Erstplazierung wurde wegen der schlechten Marktverhältnisse schon wiederholt verschoben.

      Eine Plazierung in dieser Woche erscheint jetzt mehr als fraglich. Merck will 20 Prozent des Medco-Kapitals verkaufen. Es geht um 47 Millionen Aktien mit einer zuletzt auf 20 bis 22 Dollar reduzierten Preisspanne.

      Das Brokerhaus Merrill Lynch hat am Montag seine Kaufempfehlung für die Merck-Aktie zurückgenommen, teilweise aus der Überlegung heraus, daß die SEC doch noch die Bilanzierungspraxis von Medco beanstanden könnte. Manche Analysten stufen die Merck-Aktie inzwischen aber auch als Schnäppchen ein.

      Die großen amerikanischen Pharmawerte entwickeln sich seit dem vergangenen Jahr schwächer als der S&P 500, der Leitindex des amerikanischen Aktienmarktes. In den zurückliegenden Monaten hat sich dieser Trend eher noch verstärkt. Gemessen am durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis weisen die großen Pharmaaktien inzwischen sogar einen kleinen Abschlag gegenüber dem Gesamtmarkt auf. In den neunziger Jahren war ihnen dagegen wegen ihrer Ertragsstetigkeit stets eine zweistellige Prämie zugebilligt worden.

      Quelle: FAZ- Finanzmarkt,09.07.02
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      schrieb am 09.07.02 08:47:02
      Beitrag Nr. 296 ()
      Buffett kauft Technologiewert

      Der amerikanische Investor Warren Buffett, bekannt für seine generelle Abneigung gegenüber Technologieaktien, engagiert sich über seine Investmentholding Berkshire Hathaway mit 100 Millionen Dollar bei dem Telekommunikationsunternehmen Level 3 Communications.

      Berkshire wird zusammen mit Longleaf Partners Funds und Legg Mason Funds eine Wandelanleihe über insgesamt 500 Millionen Dollar zeichnen.

      Level 3 ist Betreiber eines 18 500 Meilen langen Glasfasernetzes und gehört damit einer Branche an, die zuletzt zahlreiche Insolvenzen gesehen hat. Level 3 hat noch nie einen Gewinn erwirtschaftet und sitzt auf einem 6,5 Milliarden Dollar hohen Schuldenberg.
      Allerdings kommt es vor 2004 zu keiner Rückzahlung.
      Level 3 will das frische Kapital für Übernahmen einsetzen.

      Das Engagement von Buffett ließ die Aktie von Level 3 am Montag im frühen Handel in der Spitze um 85 Prozent auf 5,34 Dollar steigen. Buffett kann die Anleihe, die sich mit 9 Prozent verzinst, jederzeit zu einem Preis von 3,41 Dollar in Aktien von Level 3 eintauschen. Walter Scott, der Chairman von Level 3, ist Aufsichtsratsmitglied bei Berkshire.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 09.07.02
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      schrieb am 09.07.02 17:56:29
      Beitrag Nr. 297 ()
      News 09.07.2002 - 16:58
      El Kaida kündigt neue Anschläge in naher Zukunft an
      Algier, 09. Jul (Reuters) - Die El-Kaida-Organisation des Moslem-Extremisten Osama bin Laden hat für die nahe Zukunft weitere Anschläge in den USA und in deren Bündnisstaaten angekündigt.

      "Unsere Militär- und Aufklärungsnetze bewerten und beobachten neue Ziele in den USA, die wir in nicht sehr langer Zeit angreifen werden", erklärte EL-Kaida-Sprecher Sulaiman bu Ghaith in einem Interview der algerischen Zeitung "El Youm", das am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Redaktion habe per E-Mail die Antworten auf Fragen erhalten, die sie am Sonntag an die Internet-Site der El Kaida geschickt hätte, sagte der Direktor von "EL Youm".

      "Unsere Selbstmord-Attentäter sind bereit und ungeduldig, Anschläge gegen US- und jüdische Ziele innerhalb (der USA) und im Ausland zu verüben", äußerte Bu Ghaith. Er riet den USA, "die Sicherheitsgurte anzulegen", denn seine Organisation "werde, so Gott will, von einer Seite zuschlagen, von der sie es nicht erwarten". "Amerika weiß, wir sind Männer der Tat und nicht Männer der Worte", fügte der Sprecher hinzu. Zugleich drohte er mit Angriffen auf "die Marionettenregierung" des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai.

      Die USA machen El Kaida für die Anschläge am 11. September auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium bei Washington verantwortlich.

      Im vergangenen Monat hatte Bu Ghaith in einem Video mitgeteilt, dass die El Kaida hinter dem Anschlag auf eine Synagoge im April im tunesischen Djerba stand. Das Video war von dem in Katar beheimateten Fernsehsender El Dschaseera ausgestrahlt worden. Bei dem Anschlag auf Djerba kamen 21 Menschen um Leben, darunter 14 deutsche Touristen.

      Der von den USA geführte Krieg gegen die El Kaida hat nach Bu Ghaiths Worten kaum Auswirkungen gehabt. Die militärische und wirtschaftliche Infrastruktur der Organisation seien ebenso wenig betroffen wie die Aufklärung und die Informationsstruktur. El-Kaida-Chef Bin Laden gehe seiner Arbeit nach.

      akr/seh
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:08:18
      Beitrag Nr. 298 ()


      Quelle: FAZ, 10.07.02
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:16:51
      Beitrag Nr. 299 ()
      Die Börse heute


      Heute stehen eine Reihe von Veranstaltungen auf dem Programm, auf denen Ankündigungen und Prognosen durchaus das Zeug haben können, die Aktienkurse zu bewegen.

      Der Verband der chemischen Industrie lädt zur Halbjahrespressekonferenz.

      Die Aktien von Bayer und vor allem BASF haben sich, genährt durch die Zuversicht des Vorstandes zu den Aussichten im zweiten Quartal, in diesem Jahr deutlich besser entwickelt als der Dax.

      Bayer verlor 7 Prozent, während der Dax 14 Prozent verlor. Aktionäre von BASF haben sogar einen Gewinn von mehr als 12 Prozent gemacht.

      Die Börsianer erwarten nun, daß auch der Verband die erwartete Konjunkturerholung bestätigt.

      Das französische Einzelhandelsunternehmen Carrefour berichtet über sein Geschäft im zweiten Quartal.

      Die Kreditanstalt für Wiederaufbau gibt einen Ausblick darauf, wie sie ihr Benchmark-Anleihen-Programm fortführen will.

      Die Baader Wertpapierhandelsbank, Bijou Brigitte und Deag Deutsche Entertainment laden ihre Aktionäre zur Hauptversammlung. Nach Börsenschluß berichtet das ehemalige Technologieflaggschiff Yahoo über sein zweites Quartal.

      Quelle: FAZ, 10.07.01
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:23:51
      Beitrag Nr. 300 ()
      Sommerliche Kurserholung in Sicht

      Aber keine Hausse erwartet / Technische Kommentare aus Wall Street


      An der Wall Street entscheiden die nächsten Tage darüber, ob sich die Börsianer auf eine ausgedehntere Sommererholung einstellen können oder aber mit Schlimmerem rechnen müssen.

      In dieser Auffassung sind sich die meisten technisch orientierten Analysten einig. Manche von ihnen beziehen bereits jetzt eindeutig Stellung und votieren für einen Sommeraufschwung. Keiner sieht jedoch selbst unter besten Voraussetzungen eine überzeugende Chance, daß mit einem solchen Aufschwung eine neue Hausse beginnen könnte.

      Aus rein charttechnischer Sicht äußert sich Mans Grunberger von SEB mit der Bemerkung "Up, up and away" klar über die Richtung, die der Standard & Poor`s 500 Index (S&P 500) seiner Meinung nach eingeschlagen hat. Er weist auf die starke Stützung hin, die der Terminkontrakt für den Index im Bereich von 940 Punkten (Basis September) gefunden hat.

      Dies sei ein Hinweis auf eine bevorstehende Reaktion nach oben hin. Am vergangenen Freitag habe diese Korrektur begonnen. Stützung dürfte der Index nun zwischen 967 und 978 Punkten finden. Der Techniker nennt die Marken von 1009 und 1045 Punkten als nächste Ziele.

      Ralph Bloch, der den amerikanischen Aktienmarkt für Raymond James & Associates, St. Petersburg in Florida, technisch analysiert, befaßt sich vor allem mit dem Arms- oder Trin-Index, der den Verkaufsdruck mißt. Dieser Indikator, der zuletzt leichte Zweifel an seiner zuvor unerschütterten Zuverlässigkeit aufkommen ließ, habe Anfang vergangener Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bei 2,11 und 2,64 Punkten gelegen. Mit zwei Ergebnissen von mehr als 2,0 Punkten seien schon Kaufsignale erteilt worden. Am vergangenen Freitag habe er sich auf 0,26 Punkte verringert, einen ebenfalls positiven, seit langem nicht mehr verzeichneten Wert.
      Bloch hegt jedoch nicht zuletzt wegen des nicht zufriedenstellenden Umsatzverhältnisses zwischen Verkaufs- und Kaufoptionen Zweifel am Beginn einer ausgedehnteren Aufwärtsbewegung.

      Sein Kollege Jeffrey Saut, der in seinen Aussagen technische und fundamentale Gesichtspunkte miteinander verbindet, weist darauf hin, daß der gleitende Durchschnitt des Dow-Jones-Index für Industriewerte auf der Basis von 50 Tagen in der vergangenen Woche den gleitenden Durchschnitt desselben Index von 200 Tagen nach unten gekreuzt hat. Dies sei ein baisseträchtiges Zeichen.

      Andererseits berichtet Saut aber auch von einem in ihm aufgekommenen Gefühl, das ihn mit einem baldigen Aufschwung des Dow Jones zunächst bis 9758 Punkte rechnen läßt. Am vergangenen Freitag sei das Kommando "Alle Mann an Bord!" gegeben worden, doch wegen des verlängerten Wochenendes hätten ihm nur wenige folgen können. Zum Wochenbeginn hätten sie mit den Nachrichten über Merck noch eine Chance erhalten, dem Kommando zu folgen.

      Für bedeutsam hält Saut auch, daß sich Warren Buffett, der legendäre Großanleger, in einem der sonst von ihm erklärtermaßen gemiedenen Technologieunternehmen eingekauft hat. Dies könne Signalwirkung gehabt haben.

      Richard McCabe, der Cheftechniker von Merrill Lynch, New York, bekennt mit selten verzeichneter Klarheit, seiner Ansicht nach seien jetzt die technischen Voraussetzungen für einen Sommeraufschwung geschaffen. Die Indizes schienen ihre Tests zurückliegender Tiefpunkte nun mit Erfolg abgeschlossen zu haben und mit einem Anstieg beginnen zu wollen. McCabe warnt davor, die Ereignisse vom Freitag an der Wall Street als feiertagsbedingt gering zu schätzen.

      Ralph Acampora, der die Abteilung für Technische Analyse bei Prudential Financial, New York, leitet, hält zwar auch einen Sommeraufschwung für möglich, doch weist er immer wieder auf den massiven charttechnischen Widerstand hin, der sich über dem gegenwärtigen Stand der einzelnen Indizes auftue. Um einen solchen Aufschwung zu vollbringen, müßten die nächsten Tage weitere Kurssteigerungen bescheren.

      Quelle: FAZ, 10.07.02
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:38:22
      Beitrag Nr. 301 ()
      Der schwerfällige Dollar

      Auf den ersten Blick will es nicht so recht zusammenpassen: Amerikas Währung steht seit Monaten gegenüber dem Euro und dem Yen unter Abwertungsdruck. Gleichzeitig prognostizieren viele Ökonomen trotz des sinkenden Dollar auch schon für das nächste Jahr ein steigendes Leistungsbilanzdefizit.

      Der Widerspruch rührt teilweise daher, daß die Gütermärkte nur mit zeitlicher Verzögerung auf Veränderungen in den Devisenmärkten reagieren. Noch schwerer wiegt jedoch der Umstand, daß der handelsgewichtete Wechselkurs weit schwerfälliger ist, als es die starken Kursverluste des Dollar gegenüber Yen und Euro vermuten lassen.

      Für die Leistungsbilanz und ihr Veränderungspotential ist der handelsgewichtete Wechselkurs weit wichtiger als einzelne bilaterale Kursbewegungen. Der von der amerikanischen Zentralbank erstellte Dollar-Index, der die einzelnen Fremdwährungen nach ihrer Bedeutung für den amerikanischen Außenhandel gewichtet, ist gegenüber dem Rekordhoch von Ende Februar gerade einmal um gut 4 Prozent gesunken.

      Dagegen haben Yen und Euro in diesem Jahr schon um rund 10 Prozent gegenüber dem Dollar aufgewertet. Doch der Euro steht nur für gut 16 Prozent des Dollar-Indexes, der Yen für etwas mehr als 13 Prozent. Ebenso stark wie der Yen sind etwa zusammengenommen die Währungen Chinas, Hongkongs und Malaysias gewichtet. Und all diese Länder haben am Dollar aufgehängte Wechselkurse. Das allein verleiht dem handelsgewichteten Kurs des Dollar schon viel Stabilität, ja Trägheit.

      Daneben wird angesichts der jüngsten "Euro-Phorie" in Europa zuweilen übersehen, daß die lateinamerikanischen Währungen in diesem Jahr generell gegenüber dem Dollar unter Abwertungsdruck stehen. Der mexikanische Peso - im vergangenen Jahr noch eine der ganz wenigen Währungen der Welt, die gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen hatten - ist seit Jahresbeginn um 9 Prozent gefallen. Mexiko ist - nach Kanada, der Eurozone und Japan - Amerikas viertgrößter Handelspartner und wird damit zu 10,4 Prozent im Dollar-Index gewichtet. Die Abwertung des mexikanischen Peso hat somit im Dollar-Index zwei Drittel der Euro-Aufwertung neutralisiert.

      Die relative Stabilität des handelsgewichteten Dollar-Wechselkurses ist aus amerikanischer Sicht freilich höchst problematisch. Wenn der Index sich nicht nachhaltig bewegt, stehen auch die Chancen für eine Eindämmung des Leistungsbilanzdefizits schlecht. Gleichzeitig sind aber für die Finanzierung dieses Defizits die Wechselkurse gegenüber wenigen Schlüsselwährungen von zentraler Bedeutung. Der Löwenanteil des amerikanischen Kapitalimports kam in den vergangenen Jahren aus Japan und dem Euroraum. Die jüngste Aufwertung von Yen und Euro hat den Zufluß dieser ausländischen Ersparnisse jedoch deutlich abebben lassen.

      "Die Vereinigten Staaten könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit in den Kapitalmärkten verlieren, ohne an Wettbewerbsfähigkeit in den Gütermärkten zu gewinnen", sagt Stephen Jen, Währungsökonom bei Morgan Stanley. Wenn jedoch eine substantielle Korrektur des handelsgewichteten Dollar-Wechselkurses notwendig sei, um das amerikanische Leistungsbilanzdefizit zu korrigieren, werde der Dollar noch weit stärker gegenüber Euro und Yen abwerten müssen, als dies bisher erwartet werde.

      Manche Analysten glauben sogar, daß die Last der Anpassung vor allem vom Euro zu tragen sei, da sich Japan gegenüber einer weiteren Yen-Aufwertung erbittert wehren werde.

      Japans Finanzminister Shiokawa hat zwar dieser Tage die Anstrengungen seiner Behörde, den Höhenflug des Yen über Dollar-Käufe zu bremsen, untergraben. Er sagte, daß Wechselkurse nicht künstlich manipulierbar seien. Obendrein prognostizierte er indirekt eine weitere Abwertung des Dollar bis auf das Tief vom vergangenen Herbst in Höhe von gut 115 Yen. Die Bank von Japan könnte ihre Interventionen aber noch weit wirksamer ausgestalten, wenn sie die Yen-Verkäufe nicht, wie bisher, über das gleichzeitige Abschöpfen von Geldmarkt-Liquidität neutralisieren würde.

      Die Frage ist freilich, ob der Euro fähig wäre, die Hauptlast der Dollar-Anpassung zu tragen. Die Tatsache, daß die Eurozone keinen Leistungsbilanzüberschuß aufweist und auch mit einer trägen Inlandsnachfrage zu kämpfen hat, spricht nicht unbedingt für eine Rally, die den Euro weit über die Parität zum Dollar hinaus trägt.

      Die Stimmung für den Euro ist im Markt freilich weiterhin so gut wie nie zuvor in den dreieinhalb Jahren seiner Existenz. Es gibt kaum einen Währungsexperten, der nicht damit rechnet, daß die Parität zum Dollar in Kürze "geknackt" wird. Mike Rosenberg, der Devisenexperte der Deutschen Bank, glaubt, daß der Euro in den nächsten ein bis zwei Monaten erst einmal konsolidieren wird. Binnen 18 Monaten sieht er aber einen Wechselkurs von 1,10 Dollar. Gegenüber dem Allzeittief vom Herbst 2000 in Höhe von 0,8230 Dollar wäre dies eine Euro-Aufwertung von einem Drittel.

      Quelle: FAZ, 10.07.02
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      schrieb am 10.07.02 08:41:20
      Beitrag Nr. 302 ()
      Dax vor neuen Turbulenzen

      Auch US-Präsident Bushs Ermutigungsrede hatte nich die erhoffte Wirkung auf die Wall Street. In den beiden letzten Handelsstunden fiel sie wegen neuer Gewinnsorgen in der Chip- und Pharmabranche wie ein Stein. Die Nasdaq fiel wieder unter ihre Septemberniveaus, und der S&P 500 kam ihnen wieder gefährlich nahe. Damit drohen die Hoffnungszeichen der jüngsten Zeit endgültig zu verblassen.

      Ob sich der Dax gegen diesen Sog stemmen kann, ist unwahrscheinlich. Sollte die Marke von 4.300 Punkten nicht halten, droht ein Rückfall auf 4.110 und dann 3.780 Punkte, wie die technischen Analysten von Staud Research erläutern.



      Bund-Future dürfte weiter von Aktienmalaise profitieren

      Händler sehen den Bund-Future weiterhin von der Tendenz am Aktienmarkt abhängig. Größere Impulse von Konjunkturzahlen sind in dieser Woche nicht zu erwarten. Am Dienstag verlor der Bund-Future drei Ticks auf 107,12 Prozent. Unterstützungen für den Bund-Future sehen Marktteilnehmer bei 106,96/106,99/106,81 Prozent, Widerstände bei 107,21/107,34/107,79 Prozent.



      Euro etwas leichter

      Etwas leichter zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen. Gegen 8.04 Uhr kostet ein Euro 0,9922 Dollar verglichen mit 0,9934 Dollar am späten Dienstagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 117,99 Yen, nachdem er im US-Handel am Dienstag bei 117,94 notiert hatte. Bei 117,71 hatte der Yen ein neues Zehn-Monats-Hoch zum Dollar markiert. Händler erwarten vorerst keine weiteren Kursverluste des Dollar zum Yen, da sie mit Interventionen der japanischen Notenbank auf dem Devisenmarkt rechneten. Die jüngste Abwärtsbewegung des Dollar führen Händler auf den Vertrauensverlust der Anleger als Folge der Bilanz-Ungereimtheiten bei US-Unternehmen zurück.



      Tokioter Börse gibt im Sog der US-Aktienmärkte nach

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Mittwoch im Sog schwächerer US-Börsen im Handelsverlauf im Minus tendiert. Zudem lastete der Kursanstieg des Yen auf ein Zehn-Monats-Hoch zum Dollar besonders auf den Aktien exportorientierter Unternehmen, sagten Händler. Der 225-Werte umfassende Nikkei-Index verlor im Verlauf 1,21 Prozent auf 10.828,16 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index 0,46 Prozent auf 1.045,32 Zähler. „Die Leute haben davon gesprochen, dass sich der japanische Aktienmarkt von der Entwicklung in den USA abkoppelt, aber japanische Technologie-Aktien werden weiterhin im Einklang mit den US-Konkurrenzwerten tendieren", sagte Vermögensstratege Tsuyoshi Segawa von Shinko Securities. „Das liegt daran, dass ein großer Teil der Nachfrage im Technologiesektor von den USA abhängt.“



      Aktien Hongkong am Mittag etwas leichter - Finanztitel im Minus

      Nach Abschlägen in allen Branchen zeigt sich die Aktienbörse in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit) etwas leichter. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent bzw 38 Punkte niedriger bei 10.806. Nach Darstellung von Beobachtern führen Finanztitel die Liste der Verlierer an. Insbesondere HSBC würden nach Aufschlägen am Vortag den Index nach unten ziehen. Tom.com steigen um 7,5 Prozent auf 3,57 HK-Dollar. Nanjing Panda sinken um sieben Prozent auf 1,86 HK Dollar, nachdem das Unternehmen eine Gewinnmitteilung veröffentlicht hatte. (vwd)



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nach der Schlussglocke verlor die Aktie von Ligand Pharmaceuticals nach einer deutlichen Umsatzwarnung 26 Prozent auf 7,10 Dollar. Dagegen profitierten EBay, Goldman Sachs Group und Electronic Arts von ihrer baldigen Aufnahme in den S&P-500-Index. Standard & Poor`s will die letzten im Index verbliebenen ausländischen Aktien durch amerikanische Titel ersetzen. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator verbesserte sich um 0,26 Prozent auf 992,84 Punkte.



      Wall Street schließt schwach

      Nach einem erneuten Ausverkauf in den letzten zwei Handelsstunden haben die Aktienkurse am Dienstag in New York sehr schwach geschlossen. Der Dow Jones verlor 1,9 Prozent auf 9.096 Punkte. Wenige Minuten vor Handelsschluss büßte er mehr als 180 Stellen ein und löste damit die Handelsbeschränkungen der Uptick-Rule aus. Der S&P-Index fiel um 2,5 Prozent auf 953 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index sank um 1,7 Prozent auf 1.381 Zähler.

      Auch die Rede von US-Präsident George Bush habe die Märkte nicht stützen können, hieß es. Bush will die Aufsicht über die Unternehmensbilanzen mit einer neuen Behörde verstärken und die verantwortlichen Manager im Betrugsfall stärker zur Verantwortung ziehen. Die Rede sei aber nicht hart genug gewesen, meinte Jeffrey Kleintop, Analyst bei PNC Advisors. „Er nannte keine Namen und sprach auch nicht ernsthaft von Gefängnisstrafen für Betrüger“, sagte er. Das wäre aber nötig gewesen, denn die Leute seien derzeit von den US-Unternehmen schwer enttäuscht, fügte er hinzu.

      „Die Sitzung hat wieder einmal die Intensität und Stärke des Anlegermisstrauens gezeigt“, meinte Charles Pradilla, Analyst bei SG Cowen. Wie sehr die Investoren bereit sind, ihre Abneigung gegen den Aktienmarkt zu zeigen und negative Überraschungen abzustrafen, bekamen am Berichtstag Wyeth zu spüren. Die Titel sanken um 24,2 Prozent auf 37,30 Dollar, ein Verlust von 13 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Zuvor hatte der Pharmakonzern enttäuschende Testergebnisse bei einem seiner wichtigsten Medikamente, einem Hormonpräparat für Frauen in den Wechseljahren, bekannt gegeben.

      Im Gefolge fielen die Aktien im gesamten Pharmasektor. Eli Lilly ermäßigten sich um 4,1 Prozent auf ein 52-Wochen-Tief von 49,98 Dollar. Die bereits seit Montag unter Beschuss stehenden Merck sind der größte Verlierer im Dow mit einem Abschlag von 4,3 Prozent auf 45,75 Dollar. Einziger Gewinner im DJIA waren die Titel von Microsoft, die sich um 0,5 Prozent auf 53,21 Dollar verteuerten.

      An der Nasdaq verzeichnete besonders die Halbleiterbranche Verluste. Für Verkaufsstimmung sorgten hier negative Analysteneinschätzungen. So hatten die Analysten von Salomon Smith Barney ihre Prognosen für Intel zurückgenommen und das Kursziel gesenkt. Begründet wurde dies mit dem verstärkten Anteil von Niedrigpreischips am Gesamtumsatz. Intel ermäßigten sich um 2,9 Prozent auf 17,97 Dollar. Amtel verloren 5,4 Prozent auf 5,22 Dollar, und Maxim Integrated fielen um 2,9 Prozent auf 36,68 Dollar.



      US-Anleihen schließen angesichts schwacher Aktienmärkte fest

      Fest haben sich die Kurse der US-Anleihen am Dienstag zum Ende der New Yorker Sitzung gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 18/32 auf 101-4/32 und die Rendite fällt von 4,801 auf 4,725 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent kletterte um 31/32 auf 99-15/32. Die Rendite lag bei 5,413 Prozent, nach 5,480 Prozent am Montag. Die US-Anleihen seien wieder einmal von den schwachen US-Aktienmärkten beflügelt worden, hieß es. Angesichts fehlender Konjunkturdaten oder großer Unternehmensgeschichten habe es keine anderen Orientierungspunkte gegeben.

      „Der Anleihenmarkt hat die eigenen Richtungsvorgaben an der Aktienbörse gesucht, das war die ganze Story für den heutigen Tag“, sagte Chris Sullivan, Vermögensverwalter bei United Nations Federal Credit Union. Vor allem in der zweiten Sitzungshälfte hatten aus diesem Grund die Anleihekurse deutlich angezogen. Einige Teilnehmer seien dann dazu gezwungen worden, ihre Shortpositionen zu schließen, sagte ein Händler.


      Gelesen in FAZ, 10.07.02
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      schrieb am 10.07.02 08:59:37
      Beitrag Nr. 303 ()



      Geschlechtshormon auch in belgischen Getränken

      Hersteller nicht genannt / Keine Handelsbeschränkungen geplant


      Der Hormonskandal in Belgien weitet sich aus. Die belgische Lebensmittelaufsicht hat das Geschlechtshormon MPA nun auch in Erfrischungsgetränken gefunden. In zwei von 21 Proben seien Spuren nachgewiesen worden. Betroffen seien zwei Hersteller, deren Namen jedoch nicht bekanntgegeben wurden. Die Sprecherin von EU-Verbraucherkommissar David Byrne sagte, die Beimischungen stammten vermutlich aus Glukosesirup des Unternehmens Bioland im belgischen Arendonk. Eine akute Gefahr für die Verbraucher bestehe nicht.

      Die Firma, die nichts mit dem gleichnamigen deutschen Öko-Verband zu tun hat, hat Abfälle von irischen Pharmaunternehmen weiterverarbeitet. Der daraus gewonnene Sirup ist in der Getränkeindustrie als Süßungsmittel eingesetzt worden.

      Für diesen Mittwoch hat die Kommission den EU-Lebensmittelausschuß zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Davon erhofft sich die Kommission neue Hinweise für die Aufklärung des Skandals. Handelsbeschränkungen seien nicht geplant, sagte die Sprecherin. Nach Angaben der belgischen Behörden sind Produkte, die mit dem fraglichen Sirup versetzt wurden, nicht mehr auf dem Markt. Coca-Cola Belgien erklärte, es habe niemals Zutaten der Firma Bioland bezogen. Der Sirup war auch in die Niederlande geliefert und dort zu Schweinefutter verarbeitet worden.

      Bioland soll den Lieferungen an die Futterindustrie bewußt MPA als Leistungsförderer zugesetzt haben. Einer der beiden Besitzer des Unternehmens - es gehört zwei Brüdern aus den Niederlanden - ist inzwischen verhaftet worden.

      Bis zu 7500 möglicherweise mit Hormonen belastete Schweine wurden angeblich nach Deutschland geliefert. Unklar war am Dienstag, ob auch kontaminierte Erfrischungsgetränke auf den deutschen Markt gelangt sind. Ebenso läßt sich nicht ausschließen, daß andere Branchen der Lebensmittelindustrie den fraglichen Sirup verwendet haben. MPA wird unter anderem als Wirkstoff in der Anti-Baby-Pille eingesetzt. In den Vereinigten Staaten und in Australien ist es auch als Leistungsförderer in der Tiermast zugelassen, in der EU jedoch verboten.

      In den Niederlanden wurde die Überwachung von Schweinemastbetrieben ausgedehnt. Wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte, war die Zahl der überwachten Schweinemäster am Montag von 11 auf 53 erhöht worden. Diese Betriebe hätten möglicherweise mit dem Hormon MPA verseuchtes Futter erhalten. Von den Mastbetrieben dürfen weder Tiere noch Viehfutter abtransportiert werden.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 10.07.02
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      schrieb am 10.07.02 20:53:30
      Beitrag Nr. 304 ()
      News 10.07.2002 - 20:40
      FOKUS 1-Qwest löst neue Bilanzsorgen aus - US-Börsen im Minus
      New York, 10. Jul (Reuters) - Ermittlungen beim US-Telekomkonzern Qwest haben am Mittwoch erneut Sorgen der Anleger um Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen verstärkt und damit die Kurse an den Aktienmärkten weiter gedrückt. Die Anleger müssten sich außerdem auf eine veränderte Zusammensetzung des S&P-500-Index einstellen, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> gab im frühen Nachmittagshandel um rund zwei Prozent auf 8909 Punkte nach. Der Nasdaq-Index <.IXIC> verlor 1,64 Prozent auf 1357 Zähler. Der breiter gefasste S&P-Index <.SPX> büßte 2,62 Prozent auf 927 Punkte ein.

      Das finanziell angeschlagene US-Telekomunternehmen Qwest Communications International <Q.N> hatte mitgeteilt, die US-Staatsanwaltschaft in Denver habe strafrechtliche Ermittlungen gegen Qwest aufgenommen. Den Gegenstand der Ermittlungen habe die Staatsanwaltschaft aber nicht präzisiert. Die Aktien brachen um rund 35 Prozent auf 1,71 Dollar ein.

      "Es gibt keine Käufer, und das steht für einen deutlichen Vertrauensverlust in die US-Unternehmen", sagte Gary Wedbush, Leiter Handel bei Wedbush Morgan in Los Angeles. "Die Qwest-Nachrichten sind nur eine weitere Mahnung in einer ganzen Reihe von Mahnungen."

      Neben einigen uneinheitlichen Unternehmensprognosen wirke sich für einzelne Werte auch die veränderte Zusammensetzung des S&P-500-Index aus, sagten Börsianer. Die Aktien, die neu in einen Index aufgenommen werden, legen erfahrungsgemäß zu, da sich die Manager der Index-Fonds mit diesen Titeln eindecken. Die Veränderungen werden jedoch erst später in diesem Monat wirksam. Gleichzeitig belasten die Kursverluste der Aktien den Markt, die den Index verlassen, wie unter anderem Royal Dutch Petroleum <RD.N> , die rund 8,4 Prozent auf 51,20 Dollar nachgaben. Standard & Poor`s hatte nach US-Börsenschluss am Dienstag mitgeteilt, sieben ausländische Unternehmen würden aus dem Index entfernt. Dafür sollten Unternehmen wie unter anderem Goldman Sachs <GS.N> , Prudential Finance <PRU.N> und die Aktie des Internet-Auktionshauses Ebay <EBAY.O> , in den Index aufgenommen werden, um die Gewichtung der US-Werte zu erhöhen. Die Änderungen sollten ab Handelsschluss am 19. Juli gelten. Ebay-Aktien verteuerten sich um rund 4,9 Prozent auf 59,87 Dollar. Die Titel von Goldman Sachs stiegen um 2,6 Prozent auf 72,75 Dollar, und der Aktienkurs von Prudential Finance kletterte um rund 3,2 Prozent auf 31,27 Dollar. UPS-Aktien <UPS.N> legten um rund 4,3 Prozent auf 63,35 Dollar zu, nachdem der Paketdienst seine Ertragsprognosen bekräftigt hatte und ebenfalls in den S&P-500 aufrücken soll.

      Die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco Systems <CSCO.O> legten um 5,3 Prozent auf 13,83 Dollar zu und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte ihre Bewertung der Aktien des Unternehmens zuvor auf "Strong Buy" von "Buy" heraufgesetzt und dies mit einer erwarteten Trendwende in der Netzwerkausrüster-Branche begründet. Diese Einschätzung habe den Technologiewerten im frühen Geschäft geholfen, sagten Händler.

      Belastend für die Standardwerte hätten sich die Kurverluste im Automobilsektor ausgewirkt, sagten Händler. Die Banc of America hatte ihre Bewertung für die Aktien der General Motors Corp <GM.N> und der Ford Motor Co <F.N> zuvor auf "Market Perform" von "Buy" gesenkt und dies mit dem Preiswettbewerb in der Branche begründet. GM-Titel gaben rund fünf Prozent auf 48,58 Dollar nach. Der Kurs der Ford-Aktien fiel um sechs Prozent auf 14,22 Dollar. Die Aktien des weltweit größten Flugzeugherstellers Boeing <BA.N> büßten rund vier Prozent auf 41,50 Dollar ein. Der Konzern will nach eigenen Angaben seine leistungsschwache Raumfahrtsparte mit dem expandierenden Militärflugzeug- und Raketenbereich zusammenlegen.

      evs/rkr
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      schrieb am 10.07.02 21:03:00
      Beitrag Nr. 305 ()
      Mittwoch, 10.07.2002, 19:43
      AKTIE IM FOKUS: Ermittlungen gegen Qwest lassen Kurs um 40 Prozent einbrechen
      NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Einleitung staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen gegen die viertgrößte US-Telefongesellschaft Qwest Communications International ist der Aktienkurs zeitweise um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Am Mittwochabend zeigten sich die Anteilsscheine 34,62 Prozent schwächer bei 1,67 Dollar, während der S&P 500 bis 19.30 Uhr um 1,44 Prozent auf 939,13 Zähler nachgab.

      Nach Unternehmensangaben hat die Staatsanwaltschaft das Unternehmen aufgefordert, mit ihr zu kooperieren. Ein genauer Vorwurf sei ihr jedoch nicht gemacht worden. Hintergrund der Ermittlungen ist der Vorwurf der US-Börsenaufsicht SEC, das Unternehmen bilanziere unsauber.

      Berichte über den hohen Schuldenstand und eine mangelhafte Liquidität haben den Kurs seit Jahresbeginn von rund 15 Dollar abstürzen lassen. Im vergangenen Monat hatte Unternehmens-Chef Joseph Nacchio deshalb vorzeitig seinen Abschied genommen./so/ar



      info@dpa-AFX.de
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      schrieb am 10.07.02 21:31:26
      Beitrag Nr. 306 ()
      Bin Laden plante Massaker


      „Geeignet für ein Blutbad“




      E l-Kaida-Killer hatten in der ewigen Stadt offenbar ein „Blutbad mit einer hohen Zahl von Toten“ vorbereitet. Die Terrororganisation El Kaida habe vor den Anschlägen vom 11. September offenbar Anschläge in Italien in Betracht gezogen, meldete die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Mittwoch.

      Erst kurz vor den Attentaten in den USA habe die Europa-Zentrale von El-Kaida die Planungen abgebrochen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Erkenntnisse der italienischen Ermittler. El Kaida habe vor allem den Petersplatz in Rom im Visier gehabt. Auch eine diplomatische Vertretung der USA sowie Venedig seien potenzielle Anschlagsziele gewesen.

      Der Petersplatz sei nach Angaben eines Polizei-Informanten als „am besten geeignet für ein Blutbad mit einer hohen Zahl von Toten“ eingestuft worden, so der Bericht. Ein arabischer Terrorist sei zudem bereit gewesen, einen Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Rom zu verüben. Dazu habe er mit einem mit Sprengstoff gefüllten Lkw gegen das streng bewachte Gebäude in der zentralen Via Veneto rasen wollen.

      Nach dem 11. September war entdeckt worden, dass Unbekannte in einen Tunnel für Gas- und Wasserleitungen eingedrungen waren, der unmittelbar neben der US-Botschaft verläuft. Dies war als Beweis für einen geplanten Anschlag auf die diplomatische Vertretung gewertet worden. Die Polizei nahm zudem in mehreren Städten arabische Staatsbürger fest, denen Querverbindungen zu El Kaida vorgeworfen wurden.

      Nach den Anschlägen in den USA hatten italienische Medien wiederholt den Vatikan, die US-Botschaft in Rom und weitere Wahrzeichen des Landes als mögliche Ziele von El-Kaida-Attentaten genannt. Demnach hätten Flugzeugattentäter die Kuppel des Petersdomes zerstören können. Offiziell waren diese Berichte nicht bestätigt worden. Die italienische Polizei hatte jedoch die Bewachung des Vatikans und anderer als gefährdet eingestuften Gebäude und Monumente verstärkt.

      10.07.02, 18:55 Uhr


      focus.de
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      schrieb am 10.07.02 23:01:32
      Beitrag Nr. 307 ()
      S&P 500 auf Rekordtief

      Die massiven Kursgewinne vom vergangenen Freitag haben sich endgültig als Strohfeuer entpuppt und sind mittlerweile längst vergessen. Mit massiven Kursverlusten am dritten Tag in Folge deutet wenig darauf hin, dass eine Wende zum Besseren unmittelbar bevorstehen könnte.

      Bei hohem Handelsvolumen standen an der Wall Street vor allem die Pharma-, Biotechnologie-, Auto-, Verteidigungs- und Versorgerwerte unter Druck. Letztere befinden sich sogar auf dem tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren. Der Dow Jones schließt mit einem Minus von 3,11 Prozent bei 8.811,98 Zählern und damit das erste Mal seit Oktober 2001 unter 9.000 Zählern. Der S&P 500 verzeichnet mit einem Kursverlust von satten 3,41 Prozent auf 920,33 Zähler den tiefsten Stand seit November des Jahres 1997.

      Die strafrechtlichen Untersuchungen gegen den amerikanische Telekomkonzern Qwest Communications International habe die Anleger daran erinnert, dass die Bilanzskandale noch längere Zeit auf dem Markt lasten könnten. Vor allem die Pharmawerte stehen unter dem Verdacht, dass ihr Gewinnwachstum nicht aufrecht zu halten sein könnte.

      Satte Kursgewinne konnten dagegen die Anleihen verzeichnen. Die 30-jährige Treasury konnte satte 35/32 auf 100 17/32 zulegen, die Rendite fiel auf 5,34 Prozent. Die 10-jährige Staatsanleihe stieg 26/32 auf 101 31/32 und rentiert mit 4,62 Prozent.

      Wenig Bewegung gab es dagegen im Euro-Dollar Verhältnis. Hatte sich der Euro am Morgen noch in Richtung Parität bewegt, so gab er im Laufe des Tages wieder etwas nach und lag am späten Mittwoch bei 98,90 Cent. Dagegen konnte der Yen von knapp 118 auf 117,67 Yen gegen den Dollar zulegen.


      Quelle: FAZ, 10.07.02
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 23:50:59
      Beitrag Nr. 308 ()
      News 10.07.2002 - 22:43
      Bin Laden und Mullah Omar leben angeblich noch
      Dubai, 10. Jul (Reuters) - Der Moslem-Extremist Osama bin Laden und Taliban-Chef Mullah Omar sind angeblich noch am Leben und bei guter Gesundheit. Dies teilte ein Mann, der sich unter Alias-Namen Abu Laith el Libi als Vertreter des El-Kaida- Extremisten-Netzwerks zu erkennen gab, am Mittwoch einer arabischen Fernsehstation mit.

      Bin Laden, in dem die USA einen der Hauptverantwortlichen für die Anschläge vom 11. September sehen, und seinem engsten Führungsstab gehe es gesundheitlich gut, sagte Libi dem Middle East Broadcasting Center in Dubai via Telefon. Mullah Omar, Chef der im Afghanistan-Krieg von der Macht abgelösten radikalislamischen Taliban-Regierung, sammle und organisiere seine Kämpfer neu, sagte Libi, dessen Alias-Name auf seine Herkunft aus Libyen deuten könnte.

      Geheimdienst-Experten in Washington erklärten, es handele sich bei Libi um einen Feldkommandeur der El Kaida, der eine Einheit befehligt habe, die in Nordafghanistan gekämpft habe. Er sei aber kein besonders ranghohes Mitglied der El Kaida. Die jüngsten Meldungen des El-Kaida-Sprechers Bu Gaith und Libi seien so zu interpretieren, dass die Anhänger der Organisation mangels Führung sich selbst Mut machen müssten.

      Libi sagte dem Sender, die "Kämpfer des Heiligen Krieges" hofften, bald in die "nächste Phase" des Kampfes eintreten zu können. "Wir versuchen, die Frontlinien zu erweitern", sagte Libi. Es werde "ein Krieg der Massentötung werden, ein Krieg gegen die Geschäftswelt, der den Feind dort treffen wird, wo er es nicht erwartet", sagte Libi. Erst vor wenigen Tagen hatte Kaida-Specher bu Gaith einer algerischen Zeitung zufolge damit gedroht, die Organisation werde in Kürze US-amerikanische Ziele in den USA selbst sowie überall auf der Welt angreifen.

      Bei den Terror-Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon bei Washington am 11. September starben mindestens 3000 Menschen.

      rin
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 08:07:55
      Beitrag Nr. 309 ()
      News 11.07.2002 - 08:03
      "Washington Post" - Etwa 5000 El-Kaida-Leute in den USA
      Washington, 11. Jul (Reuters) - In den USA halten sich nach einem Bericht der "Washington Post" etwa 5000 Mitglieder oder Sympathisanten der El-Kaida-Gruppe des moslemischen Extremisten Osama bin Laden auf.

      Unter Berufung auf Geheimdienstinformationen hieß es in der Donnerstagausgabe, kleine Gruppen von jeweils etwa sechs Personen würden in Seattle, Chicago, Detroit und Atlanta überwacht. Sie würden verdächtigt, zum El-Kaida-Netzwerk zu gehören.

      Die USA machen Bin Laden für die Anschläge vom 11. September vergangenen Jahres verantwortlich, bei denen rund 3000 Menschen getötet worden waren.

      brs
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 08:28:39
      Beitrag Nr. 310 ()
      Trübe Nachrichten überwiegen



      Was wiegt schwerer - Qwest oder Yahoo?

      Ist die vor zwei Wochen begonnene Erholung endgültig gescheitert? Nach dem gestrigen Tag scheint dieses Fazit unausweichlich. Mit einem Schlussstand von 920 Punkten hat jetzt auch der S&P 500 die Septemberniveaus deutlich unterschritten und den tiefsten Stand seit November 1997 erreicht. Dagegen verfügt der Dax noch über nennenswerte Kursbastionen: Bei rund 4.100 Punkten verläuft der langfristige Aufwärtstrend, der noch aus dem Jahr 1982 herrührt. Das Septembertief bei 3.787 Punkten ist auch noch ein Stück weit entfernt. Doch gegen den Trend an der Wall Street wird sich der deutsche Markt nicht stemmen können.

      Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft gegen den angeschlagenen Telekomkonzern Qwest - ohne dass genauere Hintergründe bekannt wären - sorgen nicht gerade für eine Gemütsaufhellung. Wenigstens hat Yahoo gestern nach Börsenschluss leicht bessere Zahlen als erwartet präsentiert. Heute abend folgen Quartalszahlen von Abbott Laboratories und Juniper Networks.



      Bund-Future hat 108 Prozent im Visier

      Mit der anhaltenden Aktienschwäche im Rücken, könnte der Bund-Future in nächster Zeit die 108-Prozent-Marke wieder erobern. Am Mittwoch gewann er 50 Ticks auf 107,62 Prozent, was allerdings auch Gewinnmitnahmen wahrscheinlich macht. Händler nennen als Unterstützung die Marke von 107,23 Prozent. Der nächste Widerstand liege bei 107,80 Prozent.


      Euro knapp behauptet - weitere Yen-Intervention erwartet

      Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen. Gegen 8.06 Uhr kostet ein Euro 0,9882 Dollar verglichen mit 0,9889 Dollar am späten Mittwochnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 117,75 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch bei 117,61 notiert hatte. Händler sagten, es sei jederzeit damit zu rechnen, dass die japanische Notenbank Dollarkäufe zur Stützung der US-Währung tätige. Die Intervention werde den Dollar-Kurs zum Yen aber nicht nachhaltig nach oben drücken, sagte Devisenanalyst Koji Fukaya von der Bank of Tokyo-Mitsubishi. „Sie wird lediglich die aktuelle Yen-Nachfrage neutralisieren", fügte er hinzu.


      US-Börsen belasten erneut Tokioter Aktienmarkt

      Die Börse in Tokio hat am Donnerstag im Handelsverlauf deutlich im Minus tendiert und zeichnete Händlern zufolge die Verluste der Wall Street vom Vorabend nach. Der 225-Werte umfassende Nikkei-Index verlor 2,07 Prozent auf 10.530,07 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index 1,80 Prozent auf 1018,61 Zähler. Die Aktienmärkte in Japan lösten sich zwar immer mehr von den US-Vorgaben, sagte Stratege Sayaka Higaki von Kokusai Securities, „auf der anderen Seite können wir nicht erwarten, uns ohne gewisse Schmerzen von der Wall Street zu trennen.“



      Aktien Hongkong im Sog von Wall Street am Mittag sehr schwach

      Nach Abschlägen an Wall Street am Vortag zeigt sich die Aktienbörse in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit) sehr schwach. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 2,4 Prozent niedriger bei 10.531 Punkten. Nach Darstellung von Beobachtern befürchten die Investoren weitere Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen von US-Unternehmen. Öltitel führen die Liste der Verlierer an. Beobachter gehen davon aus, dass der Index im weiteren Verlauf der Sitzung die wichtige Marke von 10.400 Punkten testen wird. (vwd)




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Yahoo stiegen nachbörslich um 2,3 Prozent auf 12,45 Dollar, nachdem der Internet-Konzern für das zweite Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,03 Dollar ausgewiesen hat, das sind 0,01 Dollar mehr als von den Analysten erwartet. Verisign kletterten um 15 Prozent auf 5,75 Dollar, nachdem sie in der regulären Sitzung mit einem Plus von 3,3 Prozent bereits zu den wenigen Gewinnern gehört hatte. Dabei hatte das Unternehmen die Prognosen für das zweite Quartal gesenkt und rechnet nun im Juniquartal mit einem Umsatz von 315 bis 317 Millionen statt bisher 320 bis 330 Millionen. Auch Idec Pharmaceuticals waren nachbörslich gefragt, nachdem das Pharmaunternehmen für das zweite Quartal einen Gewinn von 0,20 Dollar je Aktie ausgewiesen hat. Erwartet worden waren 0,19 Dollar. Die Aktien rückten um vier Prozent auf 31,30 Dollar vor. In der regulären Sitzung waren sie allerdings um acht Prozent gefallen. Der Nasdaq 100 After Hours Indicator erholte sich um 0,55 Prozent auf 964,28 Punkte.



      US-Börsen schließen schwach

      Die Ermittlungen beim US-Telekomkonzern Qwest haben am Mittwoch Sorgen der Anleger um Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen verstärkt und die Kurse an den Aktienmärkten deutlich ins Minus gedrückt. Die Anleger müssten sich außerdem auf eine veränderte Zusammensetzung des S&P-500-Index einstellen, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index beendete den Handel 3,11 Prozent schwächer mit 8813,50 Punkten. Der Nasdaq-Index verlor 2,54 Prozent auf 1346,02 Zähler und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit Mai 1997. Der breiter gefasste S&P-Index büßte 3,40 Prozent auf 920,47 Punkte ein, dem niedrigsten Stand seit Oktober 1997.

      Das finanziell angeschlagene US-Telekomunternehmen Qwest Communications International hatte mitgeteilt, die US-Staatsanwaltschaft in Denver habe strafrechtliche Ermittlungen gegen Qwest aufgenommen. Den Gegenstand der Ermittlungen habe die Staatsanwaltschaft aber nicht präzisiert. Die Aktien brachen in der Spitze um rund 41 Prozent ein und schlossen rund 32 Prozent schwächer auf 1,77 Dollar.

      „Es gibt keine Käufer, und das steht für einen deutlichen Vertrauensverlust in die US-Unternehmen", sagte Gary Wedbush, Leiter Handel bei Wedbush Morgan in Los Angeles. „Die Qwest-Nachrichten sind nur eine weitere Mahnung in einer ganzen Reihe von Mahnungen.“ Paul Cherney, Marktanalyst bei S&P Marketscope fügte hinzu: „Die Leute machen sich Sorgen, dass immer noch mehr kommt. Sie setzen auf fundamentale Daten, um herauszufinden, wo sie ihr Geld anlegen sollen, aber niemand kann sich mehr auf etwas verlassen.“

      Belastend war nach Händlerangaben auch die Nachricht, dass eine Anti-Korruptions-Initiative US-Vizepräsident Dick Cheney sowie das früher von ihm geleitete Maschinenbau-Unternehmen Halliburton wegen angeblicher Bilanzfälschung auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt habe. Die Stiftung „Judicial Watch“ reichte nach eigenen Angaben eine entsprechende Klage gegen Cheney, den Konzern und den Halliburton-Bilanzprüfer Andersen ein. Halliburton-Aktien verloren rund vier Prozent auf 13,55 Dollar.

      Neben einigen uneinheitlichen Unternehmensprognosen wirke sich für einzelne Werte auch die veränderte Zusammensetzung des S&P-500-Index aus, sagten Börsianer. Die Aktien, die neu in einen Index aufgenommen werden, legen erfahrungsgemäß zu, da sich die Manager der Index-Fonds mit diesen Titeln eindecken. Die Veränderungen werden jedoch erst später in diesem Monat wirksam. Gleichzeitig belasten die Kursverluste der Aktien den Markt, die den Index verlassen, wie unter anderem Royal Dutch Petroleum, die rund 9,2 Prozent auf 50,73 Dollar nachgaben.

      Standard & Poor`s hatte nach US-Börsenschluss am Dienstag mitgeteilt, sieben ausländische Unternehmen würden aus dem Index entfernt. Dafür sollten Unternehmen wie unter anderem Goldman Sachs, Prudential Finance und die Aktie des Internet-Auktionshauses Ebay, in den Index aufgenommen werden, um die Gewichtung der US-Werte zu erhöhen. Die Änderungen sollten ab Handelsschluss am 19. Juli gelten. Ebay-Aktien verteuerten sich um rund 3,1 Prozent auf 58,83 Dollar. Die Titel von Goldman Sachs stiegen um 0,9 Prozent auf 71,55 Dollar, und der Aktienkurs von Prudential Finance kletterte um 0,9 Prozent auf 30,59 Dollar. UPS-Aktien legten um rund 4,1 Prozent auf 63,25 Dollar zu, nachdem der Paketdienst seine Ertragsprognosen bekräftigt hatte und ebenfalls in den S&P 500 aufrücken soll.



      US-Anleihen schließen fest - beflügelt von schwachen Aktien

      Mit den abtauchenden Aktienmärkten haben sich die Kurse der US-Anleihen am Mittwoch zum Ende der New Yorker Sitzung fest gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 25/32 auf 101-29/32 und rentierten mit 4,624 Prozent, nach 4,725 Prozent am Dienstag. Dies ist die niedrigste Rendite seit dem 14. November 2001. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent kletterte um glatt einen Punkt auf 100-16/32. Die Rendite fiel von 5,413 auf 5,338 Prozent.

      Die anhaltenden Verluste bei den großen Aktienindizes waren am Mittwoch erneut der bestimmende Faktor hinter der Bewegung am Anleihemarkt. Dabei waren die Papiere am Morgen eher schwach gestartet. Aber die Unfähigkeit der Börsen, sich zu erholen, beflügelte die Treasurys. „Wieder einmal, wie schon an den vergangenen Tagen, ist die Entwicklung am Anleihemarkt vollständig an die vom Aktienmarkt gekoppelt“, sagte MaryAnn Hurley, Händlerin bei D.A. Davidson.

      gelesen in FAZ, 11.07.02
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      schrieb am 11.07.02 08:31:06
      Beitrag Nr. 311 ()



      Quelle: FAZ, 11.07.02
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      schrieb am 11.07.02 08:41:03
      Beitrag Nr. 312 ()
      Standard & Poor`s macht aus S&P 500 einen rein amerikanischen Index

      Royal Dutch und Unilever müssen weichen - Goldman Sachs und UPS kommen / Größte Veränderung seit 1983


      Der wichtigste Aktienindex Amerikas, der von Standard & Poor`s erstellte S&P 500, hat sein größtes Revirement seit 1983 vor sich.

      Die sieben ausländischen Firmen, die noch in dem Marktbarometer enthalten sind, werden nach Ende des Börsenhandels am 19. Juli aus dem Index verbannt und durch sieben amerikanische Unternehmen ersetzt.

      Von dem Rauswurf sind neben den holländischen Aktiengesellschaften Royal Dutch und Unilever die kanadischen Firmen Nortel Networks, Alcan Aluminium, Inco, Barrick Gold und Placer Dome betroffen.

      Die sieben Neuzugänge sind UPS, Goldman Sachs, Prudential Financial, Principal Financial, Ebay, Sungard Data Systems und Electronic Arts.

      Der S&P 500 ist in Amerika der Referenzindex für professionelle Investoren und hat damit im Tagesgeschäft eine weitaus größere Bedeutung als der in der Börsenberichterstattung am häufigsten genannte Dow-Jones-Index.

      Fondsmanager messen ihren Erfolg in der Regel daran, wie sie im Vergleich zur Wertentwicklung des S&P 500 abschneiden. Daneben gibt es zahlreiche Indexfonds, die den S&P 500 maßstabsgetreu abzubilden versuchen. In solchen Fonds sind schätzungsweise 800 Milliarden Dollar investiert. Knapp 9 Prozent des Aktienkapitals der Gesellschaften, die im S&P 500 enthalten sind, liegen somit bei Indexfonds. Veränderungen in dem Index lösen entsprechende Kauf- und Verkaufswellen aus, die oft deutliche Kursausschläge bescheren.

      S&P selbst hat errechnet, daß die Kurse der Aktien, die neu in den Index einbezogen werden, zwischen Ankündigung und Implementierung durchschnittlich um 8,5 Prozent zulegen. Dieser sogenannte Index-Effekt ist trotzdem kein Selbstläufer, haben zuletzt einige Studien gezeigt.

      S&P hat letztmals in den achtziger Jahren ein ausländisches Unternehmen in seinen Leitindex einbezogen. Ältestes ausländisches Indexmitglied ist die kanadische Alcan Aluminium, die dem Marktbarometer seit 1935 angehört.

      Weil S&P im Laufe der Zeit eine große Familie internationaler Aktienindizes entwickelte, kam es immer mehr davon ab, ausländische Unternehmen im S&P 500 zu berücksichtigen.

      Die deutsche Daimler-Benz hatte 1998 vergeblich bei dem Indexkomitee darum geworben, das Unternehmen nach Übernahme der Chrysler Corp. in den Index einzubeziehen.

      Daß sich S&P gerade jetzt für den Rauswurf der Auslandsfirmen entschieden hat, erklärt David M. Blitzer, der Vorsitzende des etwas geheimnisumwitterten Komitees, mit den wenigen Indexveränderungen in diesem Jahr. Die meisten Anpassungen sind die Folge von Übernahmen und Fusionen - ein Geschäft, das derzeit so schwach ist wie seit vielen Jahren nicht mehr.
      Bis Ende Juni wurden nur 10 Indexmitglieder ausgewechselt - so wenige wie seit 8 Jahren nicht mehr.

      Die jetzt angekündigte Veränderung ist die größte seit 1983. Seinerzeit wurden die sieben "Baby Bells" einbezogen, die aus der Zerschlagung des Telefonmonopols von AT&T hervorgegangen waren.

      Die jüngsten Neuzugänge haben einen addierten Marktwert von rund 165 Milliarden Dollar, weniger als 2 Prozent des gesamten Indexwertes. Wichtige Auswahlkriterien des Indexkomitees sind eine hohe Liquidität im Handel mit der betroffenen Aktie, ein Streubesitz von mindestens 50 Prozent des Aktienkapitals und eine Marktkapitalisierung von mindestens 3 bis 4 Milliarden Dollar.

      Daneben ist die "finanzielle Überlebensfähigkeit" der Kandidaten ein wichtiges Kriterium. Letzteres gab dafür den Ausschlag, daß während des Internet-Booms mit America Online und Yahoo nur zwei Internet-Unternehmen Eingang in den Index fanden. Das Auktionshaus Ebay ist damit erst das dritte Internet-Unternehmen im S&P 500. Von den sieben Neuzugängen sind drei Finanzdienstleister. Der Anteil der Finanzbranche im S&P 500 steigt damit auf etwas mehr als 20 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil der Informationstechnologiebranche beträgt 14 Prozent.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 11.07.02
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      schrieb am 11.07.02 08:44:50
      Beitrag Nr. 313 ()
      Die Börsenmakler ziehen sich zurück

      "Handel mit amerikanischen Aktien auf Xetra lohnt sich nicht"


      Seit fast zehn Monaten gibt es Xetra US Stars, das Handelssegment für amerikanische Aktien auf Xetra. Es sollte den Kauf von Papieren aus Übersee für deutsche Anleger verbilligen.

      Doch die Erfolge sind bescheiden. Zwar konnte das Segment gegenüber dem Frankfurter Parketthandel und den Regionalbörsen fortlaufend an Marktanteilen gewinnen, doch die Umsätze sind weiter gering. Der Handel in allen rund 200 Werten des Segments, darunter bedeutende Aktien wie IBM, Microsoft oder Intel, entspricht gerade dem Volumen eines einzigen mittleren Dax-Titels. Mit den beiden Maklergesellschaften Baader und Finacor Rabe haben jetzt zwei der fünf sogenannten Market Experts, die durch permanentes Kursstellen für Liquidität in dem Segment sorgen sollen, die Reißleine gezogen. Sie ziehen sich aus dem Geschäft zurück, weil es sich für sie nicht mehr lohnt.

      "Die strengen Regeln zum Stellen der Kurse machen das Geschäft für uns nicht mehr rentabel", sagt Nico Baader, Sprecher der Baader Wertpapierhandelsbank, Market Expert für alle "US-Stars". Die Experts müssen fortlaufend über die gesamte Handelszeit verbindliche An- und Verkaufskurse im Gegenwert von mindestens 50 000 Euro stellen und dürfen dabei bestimmte maximale Differenzen zwischen den beiden Kursen nicht überschreiten.

      Dadurch sollen die Anleger die meist wenig liquiden Aktien leichter handeln können. Die Banken gehen dadurch ein hohes Risiko ein, denn sie müssen die Aktien, die die Anleger verkaufen, annehmen und später selbst wieder abstoßen. "Geht der Markt nach unten und verkaufen viele Anleger, erhalten wir sehr viele Aktien und werden sie oft nur zu tieferen Kursen mit Verlust wieder los", erläutert Baader. In illiquiden Märkten ist der Weiterverkauf noch schwieriger. Da die Experts zudem keine pauschale Gebühr für ihre Tätigkeit erhalten, leben sie nur von diesen Geschäften.

      Auch mit den Experts blieben die Umsätze bisher dünn. In einigen Werten dauert es an einem normalen Börsentag manchmal mehrere Stunden, bis die ersten Geschäfte getätigt werden. Im Juni wurden mit den rund 200 amerikanischen Werten 385 Millionen Euro umgesetzt. Dies entsprach ungefähr dem Handel mit Epcos-Aktien. Immerhin gelang es der Deutschen Börse jedoch, mit dem Segment den Marktanteil von Xetra in amerikanischen Aktien von 25 Prozent zu Jahresanfang auf 40 Prozent im Juni zu steigern.

      Klaus Schwantge, Vorstandsvorsitzender von Finacor Rabe, sagte, die Experts könnten die Aktien, die sie bekommen haben, wegen der geringen Liquidität oft nicht in Deutschland weiterveräußern und müßten sie unter hohen Kosten in Amerika oder anderen Märkten verkaufen. Da gleichzeitig vier Mitarbeiter für das Kursstellen bezahlt werden mußten, habe sich die Tätigkeit nicht mehr gelohnt. Finacor Rabe hatte Liquidität für die 30 Werte des Dow Jones Industrial bereitgestellt. Der Markt werde erst wieder interessant, wenn sich die Umsätze mindestens verdoppeln, sagt Schwantge.

      Die verbliebenen drei Experts, Morgan Stanley, Goldman Sachs und die Maklergesellschaft Seydler, halten an ihrem Engagement fest. "Das Geschäft läuft befriedigend, hat aber unsere Erwartungen noch nicht ganz erfüllt", sagt Harald Gegenwart, Leiter des institutionellen Aktienhandels bei Morgan Stanley in Deutschland. Die Bank denkt über eine Ausweitung der betreuten Aktien von derzeit 50 nach. "Wir sind nicht überschwenglich, aber zufrieden", meint Gerold Lehman, Vorstandsvorsitzender der Seydler AG. Nach einer Einarbeitungsphase verdiene man mittlerweile etwas Geld als Expert.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 11.07.02
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 08:54:53
      Beitrag Nr. 314 ()
      Anti-Falten-Präparat könnte Kultmittel werden

      Der Pharmahersteller Allergan hofft bei Botox auf einen Kassenschlager / Von Carsten Knop


      In den Eitelkeitsmetropolen New York und Los Angeles gibt es keine mode- und schönheitsbewußte Frau mehr, die noch nie etwas vom Anti-Falten-Mittel "Botox" gehört hat.

      Botox ist das neueste Wundermedikament, seit die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA im April seine Anwendung zur Behandlung von Gesichtsfalten zugelassen hat. Inzwischen gibt es Botox-Partys im Stil von Tupperware-Treffen, Faltenbehandlung an Ort und Stelle inklusive.

      Der große Zuspruch überrascht. Denn Botox wird in die Hautproblemzone mit einer Spritze injiziert und ist damit längst nicht so bequem wie das Verwenden einer Salbe oder etwa einer Tablette. Immer mehr Frauen ist das aber gleichgültig. Denn Botox wirkt - und das schon nach nur 24 bis 48 Stunden und für eine Zeitspanne von rund vier Monaten. Der Preis von rund 400 Dollar, der beim Schönheitschirurgen oder Hautarzt im Durchschnitt für eine Botox-Behandlung zu zahlen ist, fällt da kaum ins Gewicht.

      "Wir brauchen nur eine halbe Sekunde, um Botox zu spritzen, und fast alle Patienten sind begeistert", hat Joseph B. O`Connell, Sprecher des Verbandes plastischer Chirurgen in Amerika, festgestellt. Nach Angaben einer Sprecherin des Herstellers Allergan "entfaltet" sich die volle Wirkung von Botox rund 30 Tage nach der Spritze. Wer über das ganze Jahr hinweg faltenfrei sein möchte, muß alle vier Monate zum Arzt gehen und kommt damit auf Behandlungskosten von rund 1200 Dollar im Jahr, die selbstverständlich von keiner Krankenversicherung erstattet werden. Der Botox-Erfolg wird daher bis auf weiteres auf zahlungskräftige Patientinnen und Patienten beschränkt bleiben.

      Was aber ist Botox? Die in dem Medikament verwendete Substanz heißt Botulinum-Toxin. Das Toxin wird vom Keim Clostridium botulinum gebildet, der, wenn er sich in Nahrungsmitteln ansiedelt oder vermehrt, tödliche Folgen haben kann. Denn das Bakterium verursacht immer wieder schwere Lebensmittelvergiftungen; Botulinum-Toxine zählen zu den stärksten Giften überhaupt.

      Andererseits erwies sich das Botulinum-Toxin A, das auch in Botox enthalten ist, schon in den achtziger Jahren zur Behandlung des Schielens, von chronischen Kopfschmerzen oder von Muskelverspannungen als hilfreich, die etwa ein nervöses Augenzucken hervorrufen können.

      Später fand man heraus, daß dieses Toxin auch zum Glätten von Falten genutzt werden kann. Und seit der FDA-Genehmigung muß das Mittel von Schönheitschirurgen auch nicht mehr im verborgenen eingesetzt werden. Einschränkungen im Kreis der behandelbaren Patienten gibt es kaum. Allergan rät allerdings Schwangeren und stillenden Müttern sowie Patienten, die älter als 65 Jahre sind, vom Gebrauch von Botox ab. Nebenwirkungen sind selten. Nach den Angaben von Allergan verspürten nur 4 Prozent der 850 000 Patienten, die im vergangenen Jahr Botox eingesetzt haben, Kopfschmerzen oder Erkältungssymptome.

      Die im südkalifornischen Irvine ansässige Allergan Inc. ist ein vergleichsweise kleines, börsennotiertes Pharmaunternehmen, das bei einem Umsatz von knapp 1,8 Milliarden Dollar einen Marktwert von mehr als 8 Milliarden Dollar hat. Allergan geht davon aus, daß der Umsatz sowohl mit seinem kosmetischen Botox-Produkt als auch mit dem schon länger verfügbaren medizinischen Präparat, das zur Behandlung etwa von Muskelverspannungen im Gesicht eingesetzt wird, im Jahr 2002 um 35 Prozent auf dann rund 420 Millionen Dollar steigen wird. Rund ein Drittel des Umsatzes wird dabei auf die erst im April zugelassene kosmetische Produktreihe entfallen.

      Es gibt Analysten, die vermuten, daß der Botox-Umsatz in wenigen Jahren die Schwelle von 1 Milliarde Dollar erreichen und bis dahin jährlich um 20 bis 30 Prozent steigen wird. Allein 2002 will Allergan rund 50 Millionen Dollar ausgeben, um bei Ärzten und Betreibern von Schönheitssalons Werbung für Botox zu machen.

      Der Einsatz von Botox kann für einen Arzt sehr profitabel sein. Eine für die Behandlung von fünf Patienten ausreichende Menge gibt Allergan für 400 Dollar ab, was sich bei einem Preis für eine einzelne Behandlung in gleicher Höhe schnell rechnen sollte.

      Einige Schönheitschirurgen in Los Angeles bieten die Behandlung zwar sogar schon zum Discountpreis von 99 Dollar an und werben dafür in entsprechenden Anzeigen der Regionalzeitung "Los Angeles Times". Dieser Preis ist, gemessen am Abgabepreis des Medikaments durch den Hersteller, aber nicht mehr kostendeckend.

      Allergan ist es gelungen, den Botox-Erfolg weitgehend im verborgenen voranzutreiben. Das Unternehmen, dessen wesentliche Zielgruppe für die anderen von ihm angebotenen Präparate bisher Augenärzte waren, war offenbar zu klein, um das Interesse an einer Übernahme durch einen größeren Pharmakonzern zu wecken, und konnte in den von ihm bedienten Nischenmärkten zum dominanten Anbieter werden.

      Allergan glaubt, daß allein in Amerika erst 1 Prozent der Zielgruppe von 5,5 Millionen "ästhetisch orientierten Personen" Botox nutzt oder genutzt hat. Auf das Toxin selbst hält Allergan übrigens kein Patent, wohl aber auf den Herstellungsprozeß. Der Allergan-Börsenkurs hat in diesem Jahr vor allem deshalb nicht positiv auf die FDA-Genehmigung reagiert, weil er schon in den fünf Jahren zuvor stark zugelegt hat und das Unternehmen in seinen übrigen Produktbereichen nicht frei von Schwierigkeiten ist.

      Die Beseitigung von Gesichtsfalten mit Hilfe von Botulinum-Toxin darf nach Meinung der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie (DGÄC) in Krefeld nicht als Partygag verstanden werden.

      Von Treffen von Freundinnen, bei denen zu Häppchen und Champagner nebenbei eine Botox-Behandlung vorgenommen wird, sei dringend abzuraten, da jeder Behandlung ein persönliches Beratungsgespräch vorangehen müsse, bei dem auch auf die Risiken von Botox eingegangen werden sollte.

      Eine falsche Injektionstechnik kann nach Ansicht der DGÄC unerwünschte Überkorrekturen bewirken. Es können Hängelider, Triefaugen, asymmetrische Gesichtspartien oder eine starre Mimik entstehen. Sei erst einmal der falsche Muskel gelähmt, dauere es mehrere Monate, bis die Wirkung nachlasse. Die Behandlung mit Botulinum-Toxin gehöre daher in die Hände von Fachärzten.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 11.07.02
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      schrieb am 11.07.02 17:52:50
      Beitrag Nr. 315 ()
      Bilanzmanipulationen
      Enron, Worldcom, Merck, Qwest - das Vertrauen ist dahin

      „Vertrauen ist der Anfang von allem“, warb einst eine große deutsche Bank. Doch Vertrauen ist genau das, was der Börse zur Zeit fehlt. Zuerst die Bilanzmanipulationen bei Enron, Worldcom und Merck, jetzt gerät auch das Telekomunternehmen Qwest ins Visier der Ermittler.

      Keinem Unternehmen scheint man mehr trauen zu können, denn selbst von Wirtschaftsprüfern für gut befundene Rechenwerke stellen sich als falsch heraus. Und wie sollen die Aktionäre glauben, dass die Manipulationen sanktioniert werden, wenn selbst Mitgliedern der US-Regierung wie Vizepräsident Cheney betrügerische Geschäfte vorgeworfen werden? Kaum jemand mag zur Zeit in Aktien investieren. Die Folge: Die Kurse werden noch einige Zeit gedeckelt werden.



      Ermittlungen gegen Qwest, Klage gegen Cheney

      Fast täglich laufen neue Meldungen von möglichen Falschbuchungen über die Nachrichtenticker. Anfang der Woche stand der US-Pharmariese Merck in der Kritik. Am Mittwoch hat die Staatsanwaltschaft in Denver strafrechtliche Ermittlungen gegen das angeschlagene Telekomunternehmen Qwest Communications International aufgenommen. Zugleich kündigte die Anti-Korruptions-Initiative Judicial Watch eine Klage gegen den US-Vizepräsidenten Dick Cheney an. Der Vorwurf auch hier: betrügerische Buchungsverfahren beim Mischkonzern Halliburton.

      Für Präsident George W. Bush, der selbst wegen umstrittener Aktiengeschäfte tagelang in der Diskussion stand, kommt die Nachricht zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Am Vortag hatte er in einer mit Spannung erwarteten Rede härtere Maßnahmen gegen betrügerische Wirtschaftsbosse angekündigt, um das Vertrauen der Anleger in die Unternehmen - und seine Regierung - zurückzuholen. Bush hat sein Ziel verfehlt, die Börse reagierte mit Enttäuschung auf seine Rede.



      Der Vorwurf: Fragwürdige Buchungsverfahren

      Wie Qwest angab, hat die Staatsanwalt keinen Grund für ihre Ermittlungen genannt. Die US-Börsenaufsicht SEC soll dem Unternehmen jedoch unsaubere Bilanzierungspraktiken vorgeworfen haben. Qwest steckt seit einiger Zeit in einer Finanzkrise und schiebt einen Schuldenberg von 26 Milliarden Dollar vor sich her. Am Mittwoch brach der Kurs der Aktie im Verlauf des Tages um bis zu 41 Prozent ein und schloss bei einem Minus von 32 Prozent bei 1,77 Dollar. Zwei Ratingagenturen stuften die Bonität des Unternehmens zurück und denken über weitere Rückstufungen nach. Unter diesen Umständen dürfte es für Qwest schwierig werden, sich auf dem Kapitalmarkt kurzfristig Liquidität zu beschaffen. Die Glaubwürdigkeit der Unternehmen, vor allem der Telekommunikationsbranche, ist weiter geschwächt.

      Was den US-Vizepräsidenten Dick Cheney betrifft, so werfen die Anti-Korruptions-Kämpfer von Judicial Watch dem ehemaligen Manager des Öl- und Baukonzerns Halliburton eine betrügerische Umstellung der Geschäftsbilanzen vor. Diese habe während Cheneys Amtszeit an der Konzernspitze „zu einer Überbewertung der Unternehmensaktien und einer Irreführung der Anleger geführt“, erklärte Judicial Watch. Cheney hat Halliburton von 1995 bis 2000 geleitet.



      Misstrauen der Anleger hält an - Kurse bleiben unter Druck

      Durch die Skandale ist eine Menge Kapital aus der Börse abgezogen worden. Gelder, die zur Zeit am Rande des Marktes zwischengeparkt sind und auf vielversprechende Anlagechancen warten. Doch angesichts der neuesten Nachrichten werden die Investoren wohl weiter misstrauisch bleiben. Für die Börse ist das fatal. Denn gerade hier, wo der Anleger kein mit Sinnen begreifbares, zum Gebrauch bestimmtes Produkt erwirbt, sondern ein Stück bedrucktes Papier, dessen Wertentwicklung von psychologischen Mechanismen und abstrakten Zahlen abhängt, ist Vertrauen wichtiger als anderswo.

      So werden die Anleger weiter misstrauisch ihr Geld horten, statt es zu investieren. Ein weiterer starker Kursverfall ist zwar kaum wahrscheinlich - dazu ist schon zu viel Geld aus dem Markt geflossen. Doch die Aktienkurse dürften noch einige Zeit gedeckelt werden.




      Quelle: FAZ, 11.07.02
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      schrieb am 11.07.02 18:30:36
      Beitrag Nr. 316 ()
      Pharma
      Dubiose Umsätze bei Bristol-Myers

      Die amerikanische Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen den Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, dass die SEC der Frage nachgeht, ob Bristol-Myers seine Umsätze in den vergangenen zwei Jahren künstlich aufgebläht hätte. Das Unternehmen kooperiere mit der SEC und bemühe sich, die „informelle Anfrage“ zu beantworten, hieß es weiter.

      Bristol-Myers soll Großhändlern stark verbilligte Medikamente verkauft haben, um so seinen Umsatz in die Höhe zu treiben. Der fünftgrößte Pharmakonzern hatte schon im April zugegeben, dass er seinen Großabnehmern 2001 finanzielle Anreize geboten hatte, größere Mengen abzunehmen. Die Vorratsversorgung der Kunden hatte sich dadurch um vier Wochen erhöht. Ohne die Anreize werde der Gewinn im aktuellen Geschäftsjahr um einen Dollar pro Aktie fallen.



      Keine Bilanzfälschung

      Nun untersucht die SEC die Verkaufsstrategie von Bristol-Myers. Die Umsätze könnten durch die Anreize um eine Milliarde Dollar aufgebläht worden sein, berichtete die Financial Times. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass das Unternehmen sich illegal verhalten hätte, schrieb das Blatt weiter. Analysten der UBS merkten an: „Hier geht es nicht um Bilanzfälschung, da die Umsätze tatsächlich vorhanden waren.“

      Fraglich ist, aus welchen Gründen Bristol-Myers die Vorratslager der Großhandler so stark überfüllte. Ein Grund könnte schlichtes Missmanagement sein - beispielsweise der Versuch, die eigenen Vorräte schnell abzubauen. Aber auch eine vorsätzliche Umwandlung von Vorräten in Umsätze auf Kosten der Großhändler ist denkbar, um die Zahlen des Konzerns trotz eines harten Marktumfelds gut aussehen zu lassen. Möglicherweise unterschätzte Bristol-Myers dabei die Dauer der Absatzprobleme.



      Rückschlag bei Medikament

      Der Pharmakonzern musste kürzlich mit dem Herzmedikament Vanlev einen herben Rückschlag einstecken. Die Entwicklung hat zwei Milliarden Dollar gekostet, dann stellte sich heraus, dass Vanlev wahrscheinlich nicht wirksamer ist als schon existierende Medikamente. Außerdem ist der Patentschutz für einige Medikamente ausgelaufen, so dass die Umsätze mit diesen Medikamenten auf ein Zehntel einbrachen.

      Bilanzfälschung oder nicht: Die Stimmung ist schlecht und der leiseste Verdacht auf Unregelmäßigkeiten versetzt die Investoren in Panik. In dieser Woche war bereits Konkurrent Merck wegen zweifelhafter Buchungspraktiken ins Kreuzfeuer geraten, neue Verdachtsmomente tauchen fast täglich auf.

      Quelle: FAZ, 11.07.02
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 22:16:38
      Beitrag Nr. 317 ()
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 22:30:43
      Beitrag Nr. 318 ()
      News 11.07.2002 - 19:17
      FOKUS 2-Softwareriese SAP erstmals mit Verlust - Kurseinbruch
      (neu: Zitate Vorstandssprecher, Analysten, Aktienkurs)

      Walldorf, 11. Jul (Reuters) - Der Softwarekonzern SAP <SAPG.DE> hat wegen Sonderabschreibungen im zweiten Quartal erstmals seit seinem Börsengang vor 14 Jahren Verluste geschrieben. Gleichzeitig senkte das Walldorfer Unternehmen wegen der anhaltenden Nachfrageflaute die Umsatzprognose für das Jahr 2002. Der Kurs der SAP-Aktie brach zwischenzeitlich um rund ein Fünftel ein.

      "Unsere Interessenten investieren unverändert vorsichtig in Software. Dieses Kaufverhalten sehen wir nun als beständiges Merkmal unseres Marktes an", teilte Vorstandssprecher Henning Kagermann am Donnerstag in Walldorf mit. Ändere sich daran nichts, werde SAP 2002 seinen Umsatz nur um fünf und nicht wie bislang gedacht um 15 Prozent steigern. Auch bei den Beteiligungen sieht SAP keine wesentliche Besserung der Lage. Deren Bewertung müsse daher um 414 Millionen Euro abgeschrieben werden, den 20-Prozent-Anteil an dem US-Internet-Unternehmen Commerce One bewertet SAP nur noch mit 22 Millionen statt wie bisher mit 340 Millionen Euro. Dadurch sei in den drei Monaten von April bis Juni ein Verlust von 235 Millionen Euro nach Steuern entstanden.

      Das operative Ergebnis von SAP blieb ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten im abgelaufenen Quartal mit 326 Millionen Euro nur leicht unter den Erwartungen von Analysten zurück, obwohl der Konzernumsatz sank. "Der Vorstand hat festgestellt, dass die bisherige Umsatzprognose nicht aufrechterhalten werden kann", ergänzte SAP mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr. Nur wenn sich das Marktumfeld leicht verbessere, sei im laufenden Jahr ein Umsatzzuwachs von zehn Prozent möglich. Der Konzern gab damit überraschend eine Woche vor dem vorgesehenen Veröffentlichungstermin für die Quartalszahlen Einzelheiten zur Geschäftsentwicklung bekannt.

      Im zweiten Quartal ging der Umsatz um rund vier Prozent auf 1,778 Milliarden Euro zurück, Analysten hatten einen Zuwachs von vier Prozent erwartet. Auch der als lukrativ geltende Software-Lizenzumsatz blieb mit 496 Millionen Euro um 23 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. In Amerika brachen die Lizenzumsätze um ein Drittel ein, allein das Service-Geschäft beschränkte den Umsatzrückgang in der Schlüssel-Region auf insgesamt zwölf Prozent. Am meisten enttäuscht zeigte sich Vorstandssprecher Kagermann aber über die Umsätze in Europa und Asien, wo zahlreiche Kunden vor der Unterschrift unter die Verträge zurückgeschreckt seien.


      SAP-AKTIE MIT REKORDVERLUST

      An der Börse brach der Kurs der SAP-Aktie zeitweise um rund ein Fünftel ein und drückte damit das Börsenbarometer Dax noch stärker ins Minus. Rund eine Stunde vor Handelsschluss wurde die Aktie für 74,80 Euro gehandelt, sie lag damit noch um rund 14 Prozent unter dem Schlusskurs des Vortages. Seit März hat die Aktie damit weit mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Kurz vor der Veröffentlichung war die Aktie kurzzeitig vom Börsenhandel ausgesetzt worden. Finanzexperten hatten bislang erwartet, dass der Branchenriese sich besser schlagen werde als die Konkurrenten aus den USA.

      Aktienhändler Florian Weber vom Börsenmakler Schnigge sagte, die Höhe des Kurseinbruchs spiegele die Angeschlagenheit des Marktes wider. "SAP war eines der wenigen Flaggschiffe, das seine Prognosen bisher immer erfüllt hat", fügte er hinzu. Nun sei das Vertrauen erschüttert. Analysten erklärten, die Warnung von SAP sei nicht völlig unerwartet gekommen. "SAP kann sich den Regeln der Schwerkraft nicht widersetzen", sagte Fondsmanager Trudbert Merkel von der Deka Group in Frankfurt. Helaba-Analystin Oana Floares nannte die vorzeitige Abschreibung auf Commerce One die eigentliche Überraschung.


      ERSTMALS SEIT BÖRSENGANG ROTE ZAHLEN

      Ein SAP-Sprecher sagte, nach Steuern habe SAP seit seinem Börsengang im Jahr 1988 noch nie rote Zahlen geschrieben. Ein operativer Verlust im ersten Quartal 2000 war damals durch ein positives Finanzergebnis wett gemacht worden.

      Gleichwohl hält der Softwareriese an seinem Ziel fest, 2002 die operative Marge - ohne Kosten für Aktienoptionsprogramme und Aufwendungen für Zukäufe - auf mindestens 21 von 20 Prozent im vergangenen Jahr zu steigern. Das operative Ergebnis wird damit wegen der niedrigeren Umsatzerwartungen aber niedriger ausfallen als gedacht. In den vergangenen drei Monaten sank der operative Gewinn zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent. Das hatten Analysten aber weitgehend einkalkuliert. Bisher hatte SAP noch auf eine Erholung der Geschäfte im zweiten Halbjahr spekuliert.


      BETEILIGUNGEN DRASTISCH ABGEWERTET

      Die Hoffnungen auf eine rasches Ende der Flaute bei seinen Beteiligungen, vor allem in den USA, hat SAP ebenfalls aufgeben müssen. Die Wertminderung der Beteiligung an Commerce One sei angesichts schwacher Börsen und der schlechten Wirtschaftslage als dauerhaft zu betrachten, hieß es. In der SAP-Bilanz stehe Commerce One jetzt nur noch mit 22 Millionen Euro. An der strategischen Bedeutung der Partnerschaft mit dem US-Unternehmen ändere das aber nichts, bekräftigte SAP. Noch im April hatte SAP erklärt, es gebe keinen weiteren Bedarf, die Wertansätze nach unten zu korrigieren. Nach den seit Januar geltenden Neuerungen in der Rechnungslegung nach US-Standards (US-GAAP) müssen Beteiligungen abgeschrieben werden, wenn ihre Wertminderung nicht nur vorübergehend ist. Commerce One soll nach den Vorstellungen von SAP 2003 in die Gewinnzone zurück kehren.

      axh/mab
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 22:45:58
      Beitrag Nr. 319 ()
      News 11.07.2002 - 21:04
      US-Börsenaufsicht - Bush erhielt günstige Kredite von Ölfirma
      Washington, 11. Jul (Reuters) - US-Präsident George W. Bush hat der US-Börsenaufsicht SEC zufolge günstige Kredite von dem Energie-Unternehmen erhalten, bei dem er eine leitende Position innehatte - eine Praxis, die er selbst am Dienstag verurteilte.

      Wie die Auswertung von SEC-Akten am Donnerstag ergab, erhielt Bush in den Jahren 1986 und 1988 von der Ölfirma Harken Energy Corp <HEC.A> Kredite in Höhe von rund 180.000 Dollar zu einem Zinssatz von fünf Prozent, eine Rate deutlich unter dem damaligen Marktzins. Für die Kredite kaufte er danach Aktien der Energie-Firma im Rahmen eines Optionsprogrammes für Manager. Nach den jüngsten Bilanzierungsaffären in den USA hatte Bush am Dienstag in einer Grundsatzrede unter anderem gefordert, dass Unternehmen ihren Managern keine Kredite mehr einräumen sollten.

      Das US-Präsidialamt erklärte, die Kredite seien "völlig angemessen" und zudem der Börsenaufsicht bekannt gewesen. "In den vergangenen Jahren wurde Missbrauch getrieben und es besteht die Notwendigkeit einer Reform, die der Präsident nun vorantreibt", sagte die Präsidialamtssprecherin Claire Buchan.

      Auch der frühere Chef des Unternehmens WorldCom <WCOME.O> , Bernard Ebbers, hatte sich von seinem Unternehmen mehr als 400 Millionen Dollar geliehen. Der Telefon-Konzern räumte Ende Juni Fehlbuchungen in Milliardenhöhe ein und löste damit an den Aktienmärkten weltweit einen Kurssturz aus.

      Der Mehrheitsführer im US-Senat, der Demokrat Tom Daschle, sagte, Bush könne aus seiner Position heraus keine Kritk an anderen üben. Er forderte die Regierung und die Börsenaufsicht auf, alle Dokumente über Bushs Tätigkeit bei Harken Energy offen zu legen.

      Bush war bereits wegen des Verkaufs von Harken-Aktien im Wert von 848.560 Dollar in die Kritik geraten. Bush war ein Verstoß gegen Insiderregeln vorgeworfen worden, nachdem das Unternehmen nach Bushs Aktienverkauf im Juni 1990 Verluste in Höhe von 23 Millionen Dollar einräumen musste, was zu einen Wertverlust der Aktie führte. Bush hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

      jas/rin
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 07:39:35
      Beitrag Nr. 320 ()


      Quelle: FAZ, 12.07.02
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 08:40:13
      Beitrag Nr. 321 ()
      Rettung in letzter Minute?

      Tatsächlich sieht es so aus, als würde der Börse zumindest eine Verschnaufpause gegönnt, nachdem sie gestern regelrecht in den Abgrund blickte. Der Dax dürfte höher eröffnen.

      Der Fall des S&P 500 unter die Septemberniveaus war eigentlich alarmierend genug, und der Schock um die SAP-Umsatzwarnung schien kaum mehr zu verdauen. Doch die beeindruckende Kehrtwende der Wall Street die erhöhte Geschäftsprognose von Dell und der besser als erwartete Gewinnausweis von Juniper nach Börsenschluss dürften die Lage zumindest zum Wochenausklang entspannen. Wichtig bleibt die Verteidigung des langfristigen Aufwärtstrends, der noch aus dem Jahr 1982 herrührt und bei rund 4.100 Zählern verläuft.



      Bund-Future vor leichten Gewinnmitnahmen

      Zumal sich der Aktienmarkt erholen dürfte, deuten sich für den Wochenausklang beim Bund-Future Gewinnmitnahmen an. Doch der Aktienhandel verspricht volatil zu werden, was auch auf den Rentenmarkt zurückwirken dürfte. Am Donnerstag gewann er 33 Ticks auf 107,95 Prozent. Händler nennen als Unterstützung die Marke von 107,23 Prozent.



      Euro kaum verändert - Dollar unter 117 Yen

      Der Euro verliert bis 8.10 Uhr leicht auf 0,9877 Dollar nach 0,9880 Dollar in den USA. Gegenüber dem Yen ist der Dollar ist wieder unter 117 Yen gefallen. Nachdem Japans Finanzminister Masajuro Shiokawa geäußert hatte, die Kursverluste des Dollar verliefen nicht mehr so rasant wie noch vor zwei Wochen, gingen Händler vorerst nicht mehr von einem unmittelbar bevorstehenden Eingreifen der japanischen Notenbank am Devisenmarkt aus. Die US-Währung tendiert mit 116,875 Yen. Am Vorabend hatte sie den Handel in New York bei 117,00 Yen beendet, nachdem sie zuvor bereits bis auf 116,51 Yen gefallen war.



      Technologieaktien geben Tokioter Börse Auftrieb

      Zum Wochenschluss haben die Tokioter Aktienmärkte angetrieben von einer erholten US-Technologiebörse Nasdaq deutlich im Plus tendiert. Besonders Technologieaktien zogen Händlern zufolge die Indizes ins Plus. Der 225-Werte umfassende Nikkei-Index gewann 1,77 Prozent auf 10.670,98 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index legte 0,94 Prozent auf 1026,73 Zähler zu. Die Aktien des exportorientierten Elektronik- und Mobiltelefonherstellers Kyocera Corp gewannen rund vier Prozent auf 8690 Yen. Das grundlegende Bild an den japanischen Finanzmärkten habe sich nicht verändert, sagte Portfolio-Manager Koichi Ogawa von Daiwa SB Investments. Die Aufschläge seien vornehmlich eine Reaktion auf die Gewinne an der New Yorker Wall Street.



      Aktien Hongkong mittags bei dünnen Umsätzen etwas fester

      Nach drei Tagen in Folge mit Kursverlusten zeigt sich der Hongkonger Aktienmarkt am Freitag bei Käufen auf breiter Front etwas fester. Der Hang-Seng-Index gewinnt zum Ende der ersten Sitzungshälfte bei als dünn bezeichneten Umsätzen 0,3 Prozent auf 10.592 Punkte. Auf der Gewinnerseite stehen die zuletzt gebeutelten China Mobile und Hutchison weit oben, während die Gewinne in anderen Sektoren eher moderat ausfallen. Im weiteren Verlauf dürfte der Index in der Spanne zwischen 10.500 und 10.700 Punkten bleiben, vermuten Marktteilnehmer.



      US-Nachbörse: Positive Zahlen beflügeln

      Nach der Schlussglocke sprang der Nasdaq-100 After Hours Indicator um 1,55 Prozent auf 1.013,50 Punkte. Dell Computer und Juniper Networks verbuchten nach der Bekanntgabe positiv überraschender Zweitquartalsausblicke beziehungsweise -ausweise am Donnerstag nachbörslich Kursgewinne, während Worldcom unter Nachrichten über einen möglichen Insolvenzantrag litt.

      Dell kletterten nach einem Plus von einem Prozent im regulären Handel um weitere 5,3 Prozent auf 25,20 Dollar. Der Computerkonzern hatte seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das zweite Quartal angehoben und mitgeteilt, er glaube inmitten der schwachen Nachfrage an einen Ausbau seines Marktanteils.

      Juniper Networks verteuerten sich um sechs Prozent auf 7,66 Dollar, nachdem das Quartalsergebnis mit null Cents je Aktie um einen Cebt besser ausgefallen war, als von Analysten erwartet. Juniper hatte zudem Berichte bestätigt, seine Belegschaft um zehn Prozent abzubauen.

      Worldcom rutschten dagegen um 5,4 Prozent ab auf 15 Dents. Der neue Worldcom-Chef hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, es werde schwer, eine Insolvenz zu vermeiden.


      Kehrtwende an Wall Street

      Nach volatilem Verlauf haben die Aktienkurse am Donnerstag an Wall Street in New York uneinheitlich geschlossen. Dabei konnten sich die Technologiewerte an der Nasdaq deutlich in die Pluszone vorarbeiten, während die Standardwerte diese zum Ende nur noch knapp verfehlten.

      Der Dow Jones für 30 Industriewerte verlor 0,1 Prozent auf 8.802 Punkte. Dabei hatte er im Verlauf bereits über 200 Punkte verloren und damit zwischenzeitlich die Handelsbeschränkungen der Up-tick-Rule ausgelöst. Der S&P-Index gewann 0,7 Prozent auf 927 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index kletterte um 2,1 Prozent auf 1.374 Stellen.

      „Ich will das noch nicht einen Boden nennen, aber das war ein wichtiger Tag“, sagte Brian Belski, Analyst bei U.S. Bancorp Piper Jaffray. Zu Beginn hatte es noch nach einer Kopie der drei vorhergehenden Tage ausgesehen. Probleme mit den Unternehmensbilanzen standen wieder auf der Tagesordnung. Am Donnerstag standen Bristol-Myers Squibb am Börsenpranger, nachdem bekannt geworden war, dass die US-Börsenaufsicht gegen den Pharmakonzern ermittelt.

      Er soll im vergangenen Jahr die Umsatzbilanz um eine Milliarde Dollar aufgebläht haben. Die Aktie fiel `erwartungsgemäß` auf ein 52-Wochen-Tief, die entsprechenden Branchentitel folgten auf dem Fuß und der Tag schien vorgezeichnet. Doch dann hätten sich die Kurse wie ein Strandball verhalten, der unter Wasser gehalten wird, sagte ein Beobachter: mit einer leichten Änderung des Druckes bricht er pötzlich aus und strebt zur Oberfläche zurück. Erstaunliche Erholungen konnten verfolgt werden. Merck gingen mit einem Plus von 1,6 Prozent bei 44,28 Dollar aus dem Handel - nach einem Tages- und Jahrestief bei 42,10 Dollar.

      Selbst Bristol-Myers halbierten ihren Tagesverlust auf ein Minus von 4,5 Prozent auf 22,11 Dollar. Am beeindruckendsten entwickelten sich im Dow General Motors. Nachdem UBS Warburg ihre Einstufung für den Titel wegen Sorgen um den Pensionsplan des Konzerns gesenkt hat, verloren die Titel zunächst rund fünf Prozent. Anschließend kämpften sie sich aber bis ins Plus zurück und gewannen am Schluss 0,2 Prozent auf 47,72 Dollar.

      An der Nasdaq nahm sich dies im Fall von Yahoo noch deutlicher aus. Trotz der besser als erwartet ausgefallenen Zweitquartalszahlen sorgte ein negativer Analystenkommentar von Merrill Lynch zunächst für Kursverluste von bis zu acht Prozent. Dann hätten sich die Anleger aber auf die positiven Quartalszahlen besonnen, hieß es am Markt. Neue Umsatzquellen und Kostensenkungsmaßnahmen hatten dafür gesorgt, dass Yahoo erstmals nach sechs Quartalen mit Verlusten wieder einen Gewinn ausgewiesen hat. Yahoo gingen schließlich mit einem Plus von sechs Prozent bei 12,91 Dollar aus der Sitzung.



      US-Anleihen schließen nach volatilem Verlauf etwas leichter

      Nach einer volatilen Sitzung haben die US-Treasurys am Ende doch den im Verlauf sich erholenden Aktienmärkten Tribut gezollt und die New Yorker Sitzung am Donnerstag mit etwas leichteren Kursen beendet. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent fielen um 7/32 auf 101-24/32 und rentierten mit 4,646 Prozent, nach 4,624 Prozent am Mittwoch. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent sank um 17/32 auf glatt 100. Die Rendite stieg von 5,338 auf 5,373 Prozent.

      Im frühen Verlauf sah es noch relativ gut aus für die Anleihen, denn die Aktienmärkte setzten beim Start erneut zu der seit einigen Tagen gewohnten Talfahrt an. „Es war ein ziemlich volatiler Tag und wir folgen noch immer sehr dicht der Entwicklung an den Aktienmärkten“, sagte Richard Bodkin, Händler bei Banc One Capital Markets. Die Herausforderung für Anleihehändler bestehe derzeit darin, die Vertrauenskrise bei den Aktien in die Anleihenkurse einzupreisen, hieß es.

      Die US-Konjunkturdaten hätten am Donnerstag vergleichsweise wenig Einfluss auf die Kursentwicklung gehabt, sagte ein Händler, zumal diese am Berichtstag uneinheitlich ausfielen. Am bemerkenswertesten sei der unerwartet starke Anstieg der Anträge auf Arbeitslosenhilfe gewesen, hieß es. Analysten verwiesen zur Begründung aber auf temporäre Freistellungen in der Automobilindustrie, weshalb auch die Investoren der Zahl keine größere Bedeutung zumaßen.


      Quelle: FAZ, 12.07.02
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 12:48:14
      Beitrag Nr. 322 ()
      News 13.07.2002 - 12:12
      Aktionärsverband - Tenzel als Telekom-Chef wäre halber Schritt
      Frankfurt, 13. Jul (Reuters) - Eine Ablösung von Ron Sommer durch den bisherigen Technik-Vorstand Gerd Tenzer als neuen Chef der Deutschen Telekom <DTEGn.DE> wird der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) zufolge das Vertrauen der Aktionäre nur ungenügend wiederherstellen können.

      "Eine interne Lösung wäre nur ein halber Schritt. Es wäre besser gewesen, von außen eine Lösung zu finden", sagte Reinhild Keitel, Mitglied des SdK-Vorstands. Sommer sei nicht alleine verantwortlich für alle Entscheidungen, die ihm jetzt vorgehalten würden. "Sommer war im Vorstand eingebunden", fügte Keitel hinzu. Ein Wechsel sei jedoch unvermeidbar, da Sommer nach den Diskussionen um seine Person unhaltbar geworden sei.

      Der bisherige Technik-Vorstand Tenzer wird nach Angaben aus informierten Kreisen Ron Sommer an der Spitze des Unternehmens ablösen. Tenzer werde dem Telekom-Aufsichtsrat am Dienstag zur Wahl vorgeschlagen, hieß es am Samstag in den Kreisen in Frankfurt. Die Wahl Tenzers gelte als sicher, da er die Unterstützung der Bundesregierung habe. Die Bundesregierung hält 43 Prozent der Anteile und ist damit größter Einzelaktionär des Unternehmens. Sommer war wegen des sinkenden Aktienkurses des Unternehmens seit Monaten in der Kritik.

      sam/mik
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 14:03:14
      Beitrag Nr. 323 ()
      PRIOR BÖRSE

      Deutsche Telekom ein Sanierungsfall Datum: 12.07.2002


      Den Aktienexperten der "Prior Börse" zufolge droht bei der Deutschen Telekom AG langfristig der Totalverlust. (WKN 555750) Wer immer Vorstandschef Ron Sommer beerbe, werde tabula rasa machen. Denn die Deutsche Telekom sei ein Sanierungsfall. Mit über 80 Mrd. Euro Verbindlichkeiten und enormen Verlusten biete die Bilanz ein Bild des Schreckens. Doch in Wirklichkeit sei alles noch viel schlimmer, so die Experten. Gemäß ihren Schätzungen bestehe ein zusätzlicher Wertberichtigungsbedarf in Höhe von ca. 35 Mrd. Euro. 1. Für knapp 28 Mrd. Dollar habe Ron Sommer auf dem Höhepunkt der Telkommunikationseuphorie den US-Mobilfunkbetreiber Voicestream gekauft. Seitdem seien die Kurse börsennotierter Telefonfirmen jedoch dramatisch abgestürzt, so dass die amerikanische Telekom-Tochter vor diesem Hintergrund um mindestens 20 Mrd. Euro habe abgewertet werden müssen. 2. Über 15 Mrd. Euro habe der Telekom-Vorstandschef Sommer für UMTS-Lizenzen ausgegeben. Kaum ein Experte glaube noch, dass diese Wahnsinns-Summe jemals wieder hereingeholt werden könne. UMTS entpuppe sich immer mehr als Totgeburt. Die Aktienexperten der "Prior Börse" rechnen daher bei UMTS mit einem Abschreibungsbedarf in Höhe von mindestens 10 Mrd. Euro. 3. Fachleute würden das Immobilienvermögen, das derzeit mit gut 154 Mrd. Euro in der Bilanz stehe, als immer noch für deutlich zu hoch angesetzt halten. Zweifel gebe es auch an der Bewertung der technischen Infrastruktur, die mit rund 35 Mrd. Euro in den Büchern angesetzt sei. Ein Abschreibungsbedarf von insgesamt 5 Mrd. Euro auf diese beiden Bilanzpositionen sei sicherlich noch niedrig gegriffen. Wenn der Sommer-Nachfolger als Sanierer also das Notwendige tue, drohe der Telekom mehr als die Hälfte des aktuellen Eigenkapitals (63 Mrd. Euro) verlustig zu gehen. Dann werde es eng, angesichts der drückenden Schuldenlast. In diesem Fall dürften Rating-Agenturen die Bonitätsbewertung der Telekom-Anleihen weiter reduzieren, die Experten würden schon bald mit der Einstufung als Junk-Bonds rechnen. Trotz aller Bemühungen eines "neuen Besens" glauben die Experten der "Prior Börse" nicht, dass sich der ehemalige Monopolist noch aus der Schuldenfalle befreien könne. Der Fall des letzten Monopols im Ortsnetz dürfte zu einem drastischen Einbruchs des cash-flow führen. Es bestehe die Gefahr, das die Telekom Zins und Tilgung nicht mehr aus dem laufenden Geschäft bezahlen könne. Gemäß den Experten der "Prior Börse" droht bei der Deutschen Telekom langfristig Totalverlust.




      Quelle: AKTIENCHECK.DE AG
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 14:49:01
      Beitrag Nr. 324 ()
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      Avatar
      schrieb am 13.07.02 15:46:15
      Beitrag Nr. 325 ()
      News 12.07.2002 - 15:48
      Schulze - Fürchten negative Folgen bei Telekom-Führungswechsel
      Berlin, 12. Jul (Reuters) - Der stellvertretende Chef des Telekom-Aufsichtsrats
      <DTEGn.DE> und Arbeitnehmervertreter Rüdiger Schulze fürchtet bei einem Wechsel an der Spitze des Unternehmens nach eigenen Worten negative Folgen auch für die Arbeitsplätze.

      Es sei zu befürchten, dass mit einem Wechsel im Vorstandsvorsitz durch Veränderungen der Unternehmenspolitik die Größe und die Bedeutung des Unternehmens sowie Arbeitsplätze gefährdet würden, erklärte Schulze am Freitag in Berlin. Falls die Mitglieder des Aufsichtsrats sich mit entsprechender Mehrheit für einen Führungswechsel aussprächen, gelte es, einen neuen Vorsitzenden für den Vorstand zu berufen. "Die Arbeitnehmervertreter werden .. in der nächsten Aufsichtsratssitzung am Dienstag die weitere Unternehmenspolitik vor die Personaldiskussion stellen", kündigte Schulze an, der auch dem Vorstand der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi angehört.

      Er betonte mit Blick auf offenkundige Einflussnahmen der Bundesregierung auf die Führungsfrage bei der Telekom: "Die Telekom AG ist eine Aktiengesellschaft und keine Behörde mehr." Daher weise er die "Einmischung der Politik in die Kompetenzen des Aufsichtsrates" zurück. Es sei zu bezweifeln, dass allein durch einen Wechsel an der Spitze der Telekom der in den vergangenen Monaten zumeist rückläufige Aktienkurs der T-Aktie nachhaltig nach oben getrieben werde. Die Telekom sei im internationalen Vergleich insgesamt gut positioniert.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte in Hannover, der Aufsichtsrat werde in der kommenden Woche "in eigener Verantwortung" eine Entscheidung zur Telekom treffen. Der Vorstand brauche das Vertrauen des Aufsichtsrates, und dies müsse geklärt werden. Die Bundesregierung ist nach früheren Angaben Schulzes eine treibende Kraft hinter den Bemühungen um eine Ablösung von Ron Sommer an der Telekom-Spitze.

      hel/kad
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 15:53:38
      Beitrag Nr. 326 ()
      News 12.07.2002 - 16:15
      Michigan-Index im Juli auf tiefstem Stand seit November 2001
      New York, 12. Jul (Reuters) - Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes hat sich im Juli nach vorläufigen Erhebungen der Universität Michigan entgegen der Erwartungen von Analysten eingetrübt. Der entsprechende Index fiel kräftig auf 86,5 Punkte von 92,4 Punkten im Juni und erreichte damit den tiefsten Stand seit November 2001, wie am Freitag aus New Yorker Finanzkreisen verlautete. Volkswirte hatten dagegen im Schnitt einen leichten Anstieg auf 92,8 Punkte vorausgesagt.

      Der von Anlegern und Volkswirten stark beachtete Index gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der Verbraucher in Voraus anzeigt. Die Konsumausgaben machen rund zwei Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung der USA aus.

      Den Angaben aus Finanzkreisen zufolge fiel der Index der gegenwärtigen Bedingungen, der die Einschätzung der aktuellen finanziellen Situation der Verbraucher widergibt, im Juli auf 99,0 (Vormonat 99,5) Punkte. Der Index der Erwartungen für die nächsten zwölf Monate ging auf 78,5 (87,9) Zähler zurück. Die Indizes beruhen auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 US-Bürgern. Die am Freitag vorgelegten vorläufigen Daten spiegeln das Ergebnis von etwa 250 dieser Befragungen wider.

      kes/phi
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 15:58:39
      Beitrag Nr. 327 ()
      News 12.07.2002 - 17:47
      FOKUS 1-Acht mutmaßliche El-Kaida-Helfer in Italien gefasst
      Mailand, 12. Jul (Reuters) - Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben acht mutmaßliche Helfer der El-Kaida-Gruppe des Moslem-Extremisten Osama bin Laden festgenommen.

      Ein Polizeisprecher sagte am Freitag, die Männer seien am Vortag in Mailand festgesetzt worden und stammten aus Nordafrika. Ein neunter Verdächtiger habe entkommen können. Die Festgenommenen hätten offenbar falsche Papiere für einige der Flugzeugentführer besorgt, die am 11. September Flugzeuge in das World Trade Center in New York und das US- Verteidigungsministerium bei Washington gesteuert hatten. Dabei habe es sich um italienische Pässe, Führerscheine und Aufenthaltsgenehmigungen gehandelt. Sie hätten zudem deutsche, britische, belgische, französische und spanische Dokumente gefälscht.

      Die USA machen Bin Laden und seine Organisation El Kaida für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, bei denen etwa 3000 Menschen getötet worden waren.

      jas/seh
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 16:10:03
      Beitrag Nr. 328 ()
      News 13.07.2002 - 12:22
      BND-Chef - Bin Laden lebt und El Kaida plant neue Anschläge
      Berlin, 13. Jul (Reuters) - Der Bundesnachrichtendienst (BND) geht nach den Worten seines Präsidenten August Hanning davon aus, dass der Moslem-Extremist Osama bin Laden noch lebt und dass seine El-Kaida-Gruppe weitere Anschläge plant.

      "Wir sind nach dem Stand unserer Erkenntnisse davon überzeugt, dass Bin Laden noch lebt und zwar in der Grenzregion von Afghanistan und Pakistan", sagte Hanning der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Bin Laden sei noch immer die Symbolfigur des Netzwerkes El Kaida, bewege sich aber offenbar wenig und wenn, dann sehr konspirativ. In Afghanistan und Pakistan gibt es nach Einschätzung Hannings derzeit mehr als 5000 Anhänger von El Kaida und den Taliban, andere seien vor allem in ihre Herkunftsländer ausgewichen.

      "Aus ihren neuen Standorten bereiten sie neue Anschläge vor. Sie werden alles versuchen, wieder zuzuschlagen. Darauf müssen wir uns einstellen", sagte Hanning dem Blatt zufolge.

      Wichtige Aktionen wie die Anschläge vom 11. September seien nach BND-Erkenntnissen zwar in Absprache mit Bin Laden abgelaufen. Hanning fügte aber hinzu: "Er hat die Aktionen nicht operativ vorbereitet, hat vermutlich nicht einmal alle Einzelheiten der Vorbereitungen gekannt." Bin Ladens Vertreter Eiman el Sawahiri sei der strategische Kopf neben und hinter Bin Laden. Der Arzt aus Ägypten sei früher führend in einer dortigen Islamisten-Organisation gewesen und wegen Terroranschlägen verurteilt worden, sagte Hanning. Dann habe er sich nach Afghanistan abgesetzt und sei Chefideologe von Bin Laden geworden.

      Ausbildungslager und Infrastruktur der El Kaida seien zwar von US-Truppen zerstört worden, inzwischen werde aber beobachtet, dass die Terroristen sich anschickten, neue Strukturen zu bilden, sagte der BND-Präsident der Zeitung. Die USA machen Bin Laden und El Kaida für die Anschläge vom 11. September verantwortlich bei denen etwa 3000 Menschen getötet worden waren.

      Hanning sagte, die Anschläge seien langfristig vorbereitet gewesen, dies habe nach BND-Berechnungen nicht viel mehr als eine Millionen Dollar (gut eine Millionen Euro) gekostet. Motivation und Potenzial Bin Ladens ließen auf verstärkte Anstrengungen zu neuen Terroanschlägen schließen. Dabei gerate auch Europa und Deutschland immer stärker ins Visier.

      Für den Bundesnachrichtendienst habe der Kampf gegen den internationalen Terrorismus Veränderungen ausgelöst, sagte der BND-Präsident. So sei bereits im Juli 2001 eine Organisationseinheit entstanden, die sich speziell mit der Bekämpfung des Terrorismus und der Organisierten Kriminalität befasse. Zugleich habe sich die Zusammenarbeit mit den nationalen und internationalen Sicherheitsbehörden verbessert.

      kla/nmk
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 16:39:11
      Beitrag Nr. 329 ()
      News 13.07.2002 - 16:00
      Telekom - Eick lehnt Doppelspitze mit Tenzer ab
      Bonn, 13. Jul (Reuters) - Telekom- <DTEGn.DE> Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick steht nach Angaben eines Telekom-Sprechers nicht für eine gemeinsame Führungsposition mit dem Technik-Vorstand Gerd Tenzer zur Verfügung.

      Ein Telekom-Sprecher sagte am Samstag in Bonn, Eick werde keine Führungsaufgaben im Vorstand wahrnehmen, wenn der vom Bundesfinanzministerium favorisierte Telekom-Technik-Vorstand Gerd Tenzer Nachfolger von Vorstandschef Ron Sommer werden sollte. Zur Begründung für seine Absage habe Eick darauf verwiesen, dass der gesamte Telekom-Vorstand am Donnerstag geschlossen eine Solidaritätserklärung für Sommer abgegeben habe. Darin hätten die Manager erklärt, dass sie gemeinsam die Unternehmensstrategie der Telekom unter der Führung von Sommer tragen würden.

      Medienberichten zufolge könnte der als Favorit für die Nachfolge von Telekom-Chef Ron Sommer geltende Technik-Vorstand Gerd Tenzer gemeinsam mit Finanzvorstand Eick die Telekom vorübergehend führen.

      sac/mik
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:41:05
      Beitrag Nr. 330 ()
      News 13.07.2002 - 21:44
      Bush will Buchhalter mit neuer Behörde überwachen
      Washington, 13. Jul (Reuters) - US-Präsident George Bush hat sich wegen der sich häufenden Bilanzaffären bei US-Firmen am Samstag für die Schaffung einer Behörde zur Überwachung von Buchhaltern ausgesprochen.

      "Ich unterstütze die Schaffung einer starken und unabhängigen Behörde, die für eine effektive Aufsicht von Buchhaltern sorgen wird", sagte Bush in seiner wöchentlichen Radioansprache. Die Behörde solle durch Überwachung und Untersuchungen einen hohen moralischen Standard erzwingen und einzelne Straftäter bestrafen. Bush forderte den Kongress dazu auf, noch vor der Sommerpause im August auf seine Pläne zu reagieren.

      Bush hatte bereits am Dienstag an der Wall Street deutlich schärfere Strafen für Bilanzfälschung verlangt, nachdem in den vergangenen Monaten eine Reihe von Bilanzaffären in den USA die Aktienbörsen weltweit auf Talfahrt geschickt hatten.

      "Was unsere Wirtschaft vielleicht derzeit am dringendsten benötigt, ist die Wiederherstellung von Vertrauen in die Integrität amerikanischer Geschäftsführer", sagte Bush in seiner Ansprache. In einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Nachrichtensenders CNN sagten 72 Prozent der Befragten, sie hielten die jüngsten Affären nicht für Einzelfälle. Vielmehr könnten sie ein Indiz dafür sein, dass Täuschungen bei einer großen Anzahl von Firmen stattfinde.

      sam/jas
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:44:13
      Beitrag Nr. 331 ()
      News 13.07.2002 - 19:58
      Goldman Sachs warnt vor Management-Wechsel bei der Telekom
      - Von Hendrik Sackmann -

      Frankfurt, 13. Jul (Reuters) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs <GS.N> hat vor einem Managementwechsel bei der Deutschen Telekom <DTEGn.DE> gewarnt, da sie andernfalls "mit entschiedenen negativen Konsequenzen für das Unternehmen" rechnet.

      Dies geht aus einem Brief mit Datum 12. Juli hervor, den der Vorstandsvorsitzende von Goldman Sachs Henry Paulson an den Aufsichtsratsvorsitzenden der Telekom, Hans-Dietrich Winkhaus, geschickt hat. In dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, warnt Paulson als Chef der bei der Telekom als langjähriges Beratungshaus tätigen Bank, er sei über einen möglichen Wechsel in der Führungsspitze des Unternehmens besorgt. "Wir sind sehr besorgt, dass jede zur Zeit stattfindende Veränderung im Management entschieden negative Konsequenzen für das Unternehmen und alle seine zahlreichen Anteilseigner haben wird", heißt es in dem Brief.

      Der Goldman-Chef verweist darauf, dass "die Telekom einen strategischen und finanziellen Plan entwickelt hat, um die dringenden Probleme in Bezug auf die Bilanz des Unternehmens und (die US-Mobilfunktochter) VoiceStream anzugehen". Dieser Plan sei von Goldman "im Detail" mit der derzeitigen Telekom-Führung besprochen worden. Ohne nähere Einzelheiten zu nennen, schreibt Paulson weiter, der Plan werde von Goldman Sachs "aktiv unterstützt". Auch sei sein Institut "direkt in die Ausführung eingebunden". Wörtlich heißt es: "Wir glauben, dass ein essenzielles Element der erfolgreichen Ausführung des Plans darin besteht, dass das Management der Deutschen Telekom unverändert bleibt."

      Paulson schreibt, sein Haus fühle sich verpflichtet, den Aufsichtsrat darüber zu unterrichten, "was unserer Meinung nach im besten Interesse der Telekom ist". Der Goldman-Chef bietet sich in dem Schreiben zudem an, bei der für Dienstag angesetzten außerordentlichen Aufsichtsratssitzung persönlich vorzusprechen. "Wenn Sie glauben, dass es sinnvoll wäre, würde ich die Gelegenheit begrüßen, mich mit Ihnen Herrn Dr. Winkhaus und dem Aufsichtsrat in der kommenden Woche persönlich zu treffen, um unsere Einschätzung in größerer Genauigkeit darzulegen", schreibt Paulson.

      Mit dem Schreiben und dem Angebot, vor dem Aufsichtsrat zu sprechen, stützt Goldman Sachs den von der Abwahl durch den Aufsichtsrat bedrohten Telekom-Chef Ron Sommer. Als aussichtsreicher Nachfolger von Sommer gilt der Technik-Vorstand Gerd Tenzer. Sommer wird wegen des abgestürzten Aktienkurses und des Schuldenberges seit Wochen öffentlich von Aktionären und Investoren kritisiert. Zuletzt verlor er auch die Unterstützung der Bundesregierung als größtem Aktionär mit rund 43 Prozent. Insbesondere für die mehr als 35 Milliarden Dollar teure Übernahme von VoiceStream Mitte 2001 muss Sommer bis heute heftige Kritik einstecken. Zahlreiche Analysten halten den Kauf für zu teuer und sehen keine eigenständige Zukunft für Voicestream als kleinsten landesweiten Anbieter.

      Im Laufe der Woche hatte die Telekom jedoch signalisiert, dass sie nicht länger darauf besteht, Voicestream ohne Partner weiterzuführen. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, das der drittgrößte US-Mobilfunkanbieter AT&T Wireless <AWE.N> an einer Übernahme von Voicestream interessiert sei. Bei einem Zusammengehen würde der zweitgrößte Anbieter des Landes entstehen. In Telekom-Kreisen hatte es dazu geheißen, man sperre sich nicht gegen ein vernünftige Konsolidierung der US-Branche.

      Nach eigenen Angaben hat Goldman Sachs der Telekom bereits lange vor dem ersten Börsengang im November 1996 beratend zur Seite gestanden. Im Zuge der Voicestream-Übernahme war Goldman Sachs auch Aktionär der Telekom geworden, da die Investmentbank ihre Anteile an Voicestream gegen Telekom-Aktien eintauschte. Telekom-Angaben zufolge hat Goldman seine Telekom-Anteile jedoch inzwischen weitestgehend veräußert.

      sac/sam
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 22:55:06
      Beitrag Nr. 332 ()
      News 13.07.2002 - 20:06
      Bericht - Qwest erwägt neue Bilanzierung für 2001
      Chicago, 13. Jul (Reuters) - Das finanziell angeschlagene US-Telekommunikationsunternehmen Qwest Communications International <Q.N> erwägt einem Medienbericht zufolge eine Neubilanzierung für das Jahr 2001.

      Auf der Internetseite des "Wall Street Journal" hieß es unter Berufung auf Kreise am Freitagabend, der neue Qwest-Chef Richard Notebaert denke über eine Reduzierung des Umsatzes um eine Milliarde Dollar nach, um die Glaubwürdigkeit des Unternehmens wieder herzustellen. Die neue Leitung des Konzern aus Denver habe jedoch noch keine endgültige Entscheidung über die Neubilanzierung getroffen. Ein Sprecher des Unternehmens lehnte eine Stellungnahme mit dem Hinweis auf die bald anstehende Veröffentlichung von Geschäftszahlen ab. Eine Neubilanzierung würde vor allem so genannte Swap-Geschäfte betreffen und habe keinen Einfluss auf die Zahlen des laufenden Jahres, berichtete das "Wall Street Journal".

      Analysten zeigten sich über den Bericht nicht überrascht. "Auf die eine oder andere Weise muss er (Notebaert) die Bilanz neu aufstellen", sagte Drake Johnstone von Davenport & Co. Das Risiko für Qwest bestehe jetzt darin, dass die US-Börsenaufsicht die Firma dazu zwingen könnte, sogar einen noch größeren Betrag abzuschreiben.

      Die US-Staatsanwaltschaft hatte in dieser Woche strafrechtliche Ermittlungen gegen Qwest aufgenommen, machte aber keine näheren Angaben über den Gegenstand der Ermittlungen. Der Kurs der Qwest-Aktien brach in Reaktion auf die Nachricht ein und Ratingagenturen stuften die Kreditwürdigkeit des Unternehmens weiter zurück.

      sam/jas
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      schrieb am 13.07.02 22:55:28
      Beitrag Nr. 333 ()
      News 13.07.2002 - 17:38
      Magazin- Porto-System-Verlängerung war womöglich rechtswidrig
      Hamburg, 13. Jul (Reuters) - Einem Magazinbericht zufolge gibt es neue Hinweise darauf, dass die Verlängerung des Porto-Systems durch das Bundeswirtschaftsministerium vor zwei Jahren rechtswidrig war.

      Der "Spiegel" berichtete am Samstag vorab, bei einem Gerichtsverfahren sei ein vertraulicher Vermerk des Ministeriums publik geworden, demnach Fachbeamte massiv vor einer Verlängerung des Systems gewarnt hätten. In dem Vermerk heiße es, der Entscheid von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) gegen einen Vorstoß der Regulierungsbehörde für ein niedrigeres Porto sei aus mehreren Gründen rechtswidrig und würde gegen das Postgesetz verstoßen.

      Bei der Post <DPWGn.DE> war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums lehnte eine Stellungnahme mit dem Verweis auf das laufendes Verfahren ab.

      Der Bundesverband des Groß- und Einzelhandels (BGA) hatte gegen Müllers Entscheidung dem Bericht zufolge schon vor längerem geklagt. Wenn sich der BGA durchsetze, "müsste die Post womöglich Milliardenbeträge an die Briefeschreiber erstatten", sagte Gerhard Handke, Mitglied der BGA-Hauptgeschäftsführung, dem "Spiegel".

      Erst vor wenigen Tagen hatte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) von der Post Portosenkungen verlangt. Aus diesem Grund erwartet die Post Ausnahmeausfälle von insgesamt 1,5 Milliarden Euro bis 2007.

      sam/mik
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      schrieb am 15.07.02 07:53:19
      Beitrag Nr. 334 ()
      News 15.07.2002 - 04:05
      Bilanz-Manipulation bei WorldCom offenbar schon ab 2000
      Washington, 15. Jul (Reuters) - Die Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen des angeschlagenen US-Telekom-Konzerns WorldCom reichen nach Angaben eines US-Abgeordneten offenbar bis in das Jahr 2000 zurück, ein Jahr weiter, als bisher angenommen.

      Dokumente, die inzwischen kistenweise bei dem Unternehmen sicher gestellt wurden, enthielten Hinweise darauf, sagte der mit der Untersuchung der WorldCom-Affäre in den USA beauftragte US-Abgeordnete Billy Tauzin am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Aus den bisher untersuchten Akten gehe hervor, dass der damalige oberste WorldCom-Finanzmanager Scott Sullivan von mindestens zwei damaligen Angestellten darauf hingewiesen wurde, dass Unternehmensangaben zu den Profiten künstlich aufgebläht würden. Diese Vorgänge reichten bis zum April 2000 zurück.

      Der Finanzchef, der im vergangenen Monat in Zusammenhang mit den vom Unternehmen eingestandenen Falschbuchungen des Jahres 2001 entlassen wurde, aber auch andere Manager von WorldCom hätten die Hinweise der Mitarbeiter über die unlauteren Methoden der Bilanzbuchhaltung schon damals zu unterdrücken versucht. In einem separaten Fall habe ein Angestellter in London bereits im April 2000 das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Andersen auf eine unrichtige Buchung im Konzern aufmerksam gemacht, bei der 33,6 Millionen Dollar fälschlich dergestalt ausgewiesen worden seien, dass sie über Jahre hin abschreibungsfähig wurden.

      WorldCom hatte Ende Juni mit dem Eingeständnis, dass das Unternehmen in seinem Zahlenwerk falsch gebuchte Aufwendungen in Höhe von fast vier Milliarden Dollar entdeckt habe, die Finanzmärkte weltweit in Aufruhr versetzt.

      rin
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      schrieb am 15.07.02 13:55:51
      Beitrag Nr. 335 ()
      Akute Gefahr für den Dax


      Viel drastischer kann man es kaum formulieren als Wieland Staud von Staud Research: „Der Dax ist an einem finalen Scheideweg von immenser Tragweite angekommen“, urteilt der technische Analyst. „Sollte der Dax unter den Aufwärtstrend von 1982 zurückfallen, dann gehen beim Dax die Lichter aus. Kurse unter 3.000 Punkte müssen dann nicht nur als wahrscheinlich, sondern sogar als reichlich sicher gelten.“

      Die entscheidende Marke, also die untere Begrenzungslinie des 20-jährigen Aufwärtstrends, beziffert Staud mit aktuell 4.100 Punkten. Sollte der Dax diese Marke am Montag auf Schlusskursbasis nicht halten, wäre es um diesen Trend geschehen. Aber auch wenn der Index nur seitwärts geht, wäre es bald soweit. Derzeit steigt der Aufwärtstrend etwa mit einer Rate von fünf bis sieben Punkten pro Woche - wegen der Logarithmisierung der Charts wird diese Rate weiter zunehmen. „Dieser Trend wird, wenn nicht noch ein wenigstens mittelprächtiges Wunder geschieht, brechen“, erwartet Staud.



      4.100 oder 3.900 Punkte?

      Andere Charttechniker, wie Achim Matzke von der Commerzbank oder Heinz Stork von Nols, legen die Langfristlinie etwas anders an und beziffern diese kritische Marke aktuell mit 3.900 Dax-Punkten. Staud erklärt diese Diskrepanz mit der Langfristigkeit des Trends und der logarithmisierten Darstellung der Charts, bei der eine geringfügige Verlagerung der Ansatzpunkte zu großen Abweichungen führt, und der Zurückrechnung der Dax-Kurse für den Zeitraum vor der Dax-Einführung.

      Da sich der Markt aber zuletzt offensichtlich an der Marke von 4.100 Punkten orientierte und auch Mitte September, als der Trend bei 3.800 Punkten verlief, um diese Marke schwankte, sieht der technische Analyst seine Sichtweise bestätigt.



      Nach Trendbruch auch Seitwärtsbewegung denkbar

      Auch Commerzbank-Analyst Matzke rechnet damit, dass der Dax über kurz oder lang die seit 1982 gezeigte Aufwärtsdynamik nicht halten kann und diesen so genannten Primärtrend - wie zuvor schon etwa die Allianz-Aktie - zur Seite verlässt.

      Allerdings ist er nicht so pessimistisch wie Staud: „In der Vergangenheit hat es nach dem Verlassen von Primärtrends durchaus unterschiedliche Kursentwicklungen gegeben, so dass es kein generelles Verhaltensmuster gibt.“ In einigen Fällen habe sich die mittel- bis langfristige Aufwärtsdynamik des Marktes oder des Einzeltitels verlangsamt. Häufig sei es auch zu einer mehrjährigen Seitwärtsbewegung gekommen.

      „In einigen Fällen kam es aber auch zu einer sehr langfristigen Abwärtsbewegung wie zum Beispiel im japanischen Nikkei 225 seit 1990“, schließt Matzke. Bleibt nur dringend zu hoffen, dass dem deutschen Markt japanische Verhältnisse erspart bleiben.




      Quelle: FAZ, 15.07.02
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      schrieb am 15.07.02 21:32:35
      Beitrag Nr. 336 ()
      Land unter an den Börsen

      Der Deutsche Aktienindex (Dax) ist am Montag erstmals seit rund drei Wochen wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 4.000 Punkten gefallen und hat mit einem Minus von satten 4,58 Prozent bei 3.941,54 Punkten geschlossen. Händler machten dafür die massiven Kursverluste der Deutschen Telekom sowie der Versicherer Allianz und Münchener Rück verantwortlich. Auch die US-Börsen stehen massiv unter Verkaufsdruck.

      Die Telekom-Aktien stürzten um mehr als 14,25 Prozent auf 10,41 Euro. Händler sagten, Telekom-Technik-Chef Gerd Tenzer, der mögliche Nachfolger des Telekom-Chefs Ron Sommer, sei am Markt stark umstritten. Viele Börsianer favorisierten einen externen Kandidaten, der eher für einen Neuanfang stünde. Andere sprächen sich sogar für einen Verbleib Sommers aus.

      Die Papiere der Versicherer büßten ebenfalls stark ein: Allianz-Papiere verzeichneten ein Minus von 6,97 Prozent auf 172,10 Euro und die Münchener Rück gab 5,92 Prozent auf 209,79 Euro nach. Unter Druck standen auch die Aktien der Deutschen Post und der Deutschen Bank. Einzige Gewinneraktie im Dax war Schering mit einem Plus von 0,77 Prozent auf 52,1 Euro. Ein Händler sagte, der deutsche Aktienmarkt leide wie auch die US-Börsen unter einer nachhaltigen Vertrauenskrise.



      Vertrauenskrise betrifft fast alle Börsen

      Die New Yorker Börse setzt am Montag ihren Abwärtstrend der vergangenen Tage fort. Von positiven Nachrichten des US-Pharmakonzerns Pfizer konnte sie nicht profitieren. Der Dow Jones fällt im späten Handel um 3,91 Prozent auf 8.346 Punkte, Pfizer verlieren mehr als zwölf Prozent. Die Technologiebörse Nasdaq gibt 2,63 Prozent ab auf 1.337 Zähler ab. Der breit angelegte US-Index Standard & Poor`s 500 kämpft derweil nach Verlusten von 3,63 Prozent vergeblich mit der 900-Punkte-Marke.

      Negativ auch der Trend an den meisten anderen europäischen Börsen. Der Londoner FTSE-100-Index sinkt auf ein neues Fünfjahrestief bei 3.994,5 Zählern. Er wird vor allem von Shell belastet, die stark nachgeben. Ein ehemaliger Shell-Manager hatte die Geschäfte des Konzerns mit Energie-Futures in Frage gestellt und dadurch neue Bilanzsorgen geschürt. Die Aktien des Konkurrenten BP verloren 7,5 Prozent auf 462,5 Pence. Royal-Dutch-Aktien belasteten die Benelux-Börsen. In Amsterdam, wo der AEX-Index um 5,88 Prozent nachgab, verloren Royal Dutch 8,47 Prozent auf rund 45,58 Euro.

      In der Schweiz drückten Verluste der Finanztitel, vor allem der großen Versicherer, auf die Stimmung. Die CS Group brachen 10,16 Prozent ein auf 36,25 Schweizer Franken. Die Schweizer Rück verloren 6,05 Prozent auf 120,25 Schweizer Franken.



      Euro profitiert von Dollar-Schwäche

      Die Vertrauenskrise der Börsen und, damit einhergehend, des Dollars, hat unterdessen den Euro auf Parität zum Dollar gehievt. Erstmals seit über zwei Jahren knackte die europäische Einheitswährung die wichtige psychologische 1:1-Linie. In den vergangenen Wochen hatte der Euro schon mehrmals dazu angesetzt, doch erst heute war ihm Erfolg beschieden.


      Quelle: FAZ, 15.07.02
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 22:22:53
      Beitrag Nr. 337 ()
      NEUER MARKT SCHLUSS/Sehr schwach - Thiel erholen sich



      Der Neue Markt hat am Montag auf Grund schwacher US-Börsen seine Verluste deutlich ausgebaut. Zudem belasteten die unter den Erwartungen ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Die Daten zu den US-Lagerbeständen Mai wurden von Händlern als "enttäuschend" eingestuft. Dies deuteten auf eine langsamere Erholung hin als gehofft. Ohne eigene Impulse zeigte sich der Neue Markt daher nicht überraschend sehr schwach. Der Nemax-50 verlor 3,8 Prozent oder 20 auf 515 Stellen, der Nemax-All-Share sank um 3,9 Prozent oder 23 auf 572 Punkte.

      Mit Ausnahme von Thiel verlief das Geschäft bei extrem dünnen Umsätzen. Die Aktie des Logistikdienstleisters, der den Neuen Markt am Freitag mit einer drastischen Gewinn- und Umsatzwarnung schockte, konnte sich deutlich erholen. Dem Markt allgemein fehlte es weiter an Liquidität und Vertrauen, hieß es. Marktbewegende Unternehmensnachrichten hat es am Berichtstag kaum gegeben. Unterstützungen für den Nemax-50 werden bei 512 Stellen gesehen.

      Massive Käufe wurden in Thiel registriert. Der Titel gewann nach dem Kurssturz in Zusammenhang mit der Gewinnwarnung 37,8 Prozent auf 3,17 EUR. Es gab einen Käufer, der in großem Umfang Stücke einsammelte, hieß es. Offensichtlich ging der Marktteilnehmer davon aus, dass das Risiko in Thiel auf dem derzeitigen massiv gedrückten Kursniveau sehr begrenzt sei. Die Pressekonferenz von Thiel zu den Hintergründen der Gewinnwarnung hatte wenig Neuigkeiten gebracht.

      Die Analysten von M.M. Warburg stuften Thiel auf "Verkaufen" von "Halten" zurück. Anlass der Herabstufung war die mangelnde Transparenz des Unternehmens. Weitere operative Risiken seien möglich, so die Analysten. Man könne sich dem Eindruck nicht verschließen, dass es interne Probleme bei der Kontrolle der Tochtergesellschaften gibt.

      Steag Hamatech drehten am Nachmittag ins Minus. Zeitweise profitierte der Wert von den zuletzt guten Meldungen und einer Empfehlung in "Euro am Sonntag", berichtete ein Händler. Charttechnisch sehe der Titel gut aus mit Luft bis auf 5,50 EUR. Bezüglich Unternehmensmeldungen werde es jedoch in den kommenden Wochen vermutlich ruhig werden. Steag Hamatech verloren mit einem nachgebenden Gesamtmarkt 0,6 Prozent auf 4,69 EUR.

      IDS Scheer notierten mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 7,20 EUR unter der Widerstandszone zwischen 7,40 und 7,80 EUR. Die hohe relative Stärke, die IDS Scheer nach der Umsatzwarnung von SAP zeigte, lasse ein Überwindung dieser Barriere als möglich erscheinen, betonten die Analysten von Independent Research. Fundamental sei IDS Scheer positiv zu beurteilen. Kurzfristig orientierten Investoren riet das Analysehaus zu einer abwartenden Haltung, bis die Widerstandszone durchbrochen ist. In einem solchen Fall hätte IDS Scheer Luft bis auf 10,00 EUR, hieß es.

      Das dünne Buch drückte laut einem Händler ce Consumer. Der Titel verlor 10,1 Prozent auf 1,88 EUR. Neue Nachrichten oder Gerüchte bezüglich dieses Titels gab es nicht.


      gelesen in FAZ, 15.07.02
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      schrieb am 15.07.02 22:35:45
      Beitrag Nr. 338 ()
      T-Aktionäre über Personaldiskussion verärgert

      Institutionelle Anleger fordern Strategiewechsel / Kurs der Telekom-Aktie bricht zeitweise um 14 Prozent ein


      Der Aktienmarkt hat mit Ablehnung auf die jüngsten Wendungen in der Personaldebatte bei der Deutschen Telekom reagiert. Der Kurs der Aktie verlor zum Wochenauftakt im Verlauf 14 Prozent auf gut 10,50 Euro.

      Institutionelle Anleger kritisierten, daß die Bundesregierung auf das Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer hingearbeitet habe, ohne einen unumstrittenen Kandidaten zu präsentieren.

      Die Einflußnahme des Staates und die langen Diskussionen über einen Wechsel an der Vorstandsspitze schadeten dem Unternehmen und dem deutschen Kapitalmarkt, sagte Klaus Kaldemorgen, Leiter des Bereichs Aktien bei der DWS, der Fondsgesellschaft der Deutschen Bank. Es sei ein Fehler gewesen, Sommer in Frage zu stellen. Erst müsse die Sache diskutiert werden, dann die Personalie.

      Außerdem stehe die Telekom im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche gar nicht so schlecht da. Diese Einschätzung der strategischen Erfolge unter der Führung Sommers ist allerdings eine Minderheitsmeinung.

      Die mögliche Ablösung Sommers wird zum Beispiel bei Union Fondsholding als positiver Faktor gewertet. Eine am Gewinn orientierte Strategie sei beim derzeitigen Management nicht zu erkennen gewesen. Ein Kurswechsel müsse vollzogen werden, mit dem alten oder dem neuen Personal, hieß es.

      Der mögliche Nachfolger Sommers, Technikvorstand Gerd Tenzer, wird bei Fondsmanagern kontrovers beurteilt.

      Stephan Eger von der Fondsgesellschaft Dit, die zum Allianz-Dresdner-Bank-Konzern gehört, befürchtet, daß Tenzer im Falle der Berufung nur der "kleinste gemeinsame Nenner" sei, auf den sich der Großaktionär mit den Vertretern der Arbeitnehmern geeinigt habe.
      Außerdem bleibe wegen der Einflußnahme der Politik ein "schlechter Beigeschmack, der ein dauerhafter Belastungsfaktor sein könnte".

      Tenzer sei nicht der beste Kandidat, um die großen Probleme der Deutschen Telekom zu lösen: die Reduzierung der Verschuldung von rund 79 Milliarden Euro, die Neuausrichtung der amerikanischen Mobilfunktochtergesellschaft Voicestream und die Erhöhung der Produktivität im Festnetzgeschäft. Nach dem "Sommer-Malus" drohe nun ein abermaliger Kursabschlag, wenn Tenzer tatsächlich die Nachfolge antreten sollte, sagt Eger.

      Besonders negativ sei es, wenn auf dem Kapitalmarkt der Eindruck entstehe, daß Tenzer eine "Zwischenlösung" sei und ein "Stillstand von sechs bis neun Monaten" bevorstehe.

      Höher als alle Personalfragen bewertet Thomas Kruse von Activest, der Fondsgesellschaft der Hypo-Vereinsbank, die Entscheidung bei Voicestream. Er favorisiert einen Verkauf des Unternehmens. Andere institutionelle Investoren würden die Einbringung der Anteile in ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Partner wie der amerikanischen AT&T Wireless bevorzugen. Beim Verkauf könnte die drückende Schuldenlast reduziert werden.

      Würde sich die Telekom bei einer Kooperation mit der Rolle der Minderheitsaktonärin zufriedengeben, könnte Voicestream immerhin dekonsolidiert werden. Das würde sich positiv auf die Kreditwürdigkeit und damit auf die Finanzierungskosten des Unternehmens auswirken. Ferner könnten Größenvorteile beim Ausbau des Amerika-Geschäfts genutzt werden.

      Außerdem sei es möglich, daß die Telekom die Verluste aussitze und mit Voicestream wie bisher operiere. In diesem Fall würde das neue Management alles beim alten belassen. Doch das sei die schlechteste denkbare Variante, sind sich die Fondsmanager einig. Denn dann wäre das Vertrauen der Anleger auf Dauer verspielt.

      Quelle: FAZ, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 22:45:25
      Beitrag Nr. 339 ()
      External Retracements“ begrenzen Ausbrüche
      Von Thomas Bopp, CMT-Charttechniker

      Das von Charttechnik-Guru R.N. Elliott entdeckte Verhältnis zur Berechnung von Retracements (Unterlink: Wie Charttechniker den „Goldenen Schnitt“ machen) dient dazu, in kleinere Korrekturen gegen den Haupttrend zum idealen Zeitpunkt aus- oder einzusteigen.

      Wenn ein Kurs allerdings über historische Höchstkurse ausbricht, lässt sich meist kein Anhaltspunkt für wichtige Widerstands-Linien finden, denken die meisten Anleger. External Retracements sind dann der Schlüssel zum Erfolg. So werden Fibbonacci-Verhältnisse - der so genannte „goldene Schnitt“ - erneut benutzt, um Abhilfe zu schaffen. Während bei normalen Retracements die wichtigen Linien zwischen Null und Hundert Prozent liegen, werden sie im Falle eines Ausbruchs nach außen hin verschoben. External Retracements ist der Oberbegriff für diese Technik.

      Im Klartext heißt das, diese Linien liegen über hundert Prozent. Mit Punkten, an denen es schon mehrfach zu einem abrupten Stoppen des Anstiegs oder Kursrutsch kam, haben sich wichtige Level eingebürgert. Die Wichtigsten davon sind 127 Prozent, 162 Prozent, 200 Prozent, 262 Prozent und 424 Prozent.



      Berechnung der externen Retracements

      Um externe Retracements zu erhalten, nimmt man einen markanten Höchstkurs und misst den Abstand zu einem nachfolgenden größeren Tief. Der Punkteabstand ist die Grundlage zur Berechnung. Man multipliziert das Ergebnis mit den wichtigen External-Zahlen und addiert sie jeweils zum verwendeten Tiefstkurs. So ergeben sich mehrere Linien oberhalb der ehemaligen Handelsspanne. Das sind zukünftige Widerstandslinien. Die sind zwar nicht punktgenau, jedoch können sie als grobe Anhaltspunkte für den langfristig orientierten Händler sehr wertvoll sein.

      Das Beispiel S&P 500-Index

      Im Beispiel eins des S&P 500 Index sind die ersten drei Level eingezeichnet. Ausgangslage war das Tief nach dem Kursrutsch von Juli bis Oktober 1999. Als im November gleichen Jahres das Hoch bei 1.188 Punkten überschritten wurde, war die Zeit reif für External Retracements. Die maßgeblichen Ebenen wurden beim ersten Anstieg nur um einige Punkte überschritten. Wie von magischer Hand kam es an allen drei imaginären Widerständen zu Gewinnmitnahmen.


      Alternative External Retracements

      Eine Alternative bietet sich an, wenn man das Hoch nicht mit dem nachfolgenden, sondern mit dem vorhergehenden Tief abgleicht. Der gefundene Punkteabstand wird nach bekannter Vorgehensweise multipliziert und zum verwendeten Tiefpunkt addiert. Man nennt diese Technik „Alternative External Retracements“. In Bild zwei wurde ebenfalls der S&P 500 als Beispiel herangezogen. Das Allzeithoch bei 1.550 Punkten wurde nur kurz erreicht in der Nähe des Zweihundert Prozent Retracements. Seitdem ging es bis zum heutigen Tage bergab.

      In beiden Fällen gilt: ist eine Linie überschritten, geht es bis zur nächsten Prognose. Der ehemalige Widerstand wird dann zur Unterstützung. Bei Abwärtstrends werden die Linien in umgekehrter Weise nach unten projiziert und dienen als Unterstützung.

      Quelle: FAZ 15.07.02







      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:06:08
      Beitrag Nr. 340 ()
      Deutsche Telekom
      Letzter Akt im Sommer-Theater

      Am Dienstag trifft sich der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom, um über die Nachfolge von Ron Sommer als Vorstandschef zu beraten. Die Sitzung steht unter keinem guten Stern. Sommer weigert sich, selbst zurückzutreten, und es dürfte schwer werden, dem Telekom-Chef grobe Pflichtverletzung oder gar Unfähigkeit nachzuweisen, wei es das deutsche Aktiengesetz für solche Fälle vorsieht.

      Im Vorstand der Telekom gibt es offenbar scharfen Widerstand gegen eine Berufung von Technik-Vorstand Gerd Tenzer als Sommer-Nachfolger. Seit Tagen wird darüber spekuliert, dass der Aufsichtsrat dem langjährigen Telekom-Chef den Laufpass geben und Technik-Vorstand Tenzer an die Spitze heben wird.

      Der Bundesregierung beschert das Hickhack um die Ablösung Sommers möglicherweise einen Rechtsstreit. Offenbar prüfen die US-Aktionäre derzeit, ob der Hauptaktionär Bundesrepublik Deutschland „unbotmäßigen“ Einfluss auf Aufsichtsratsmitglieder ausgeübt habe.



      Einmaliger Fall der deutschen Wirtschaftsgeschichte

      Der Fall Sommer dürfte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte einmalig sein. Nie wurde bei einem maßgeblich vom Staat beherrschten Unternehmen so offen und schonungslos über einen Nachfolger diskutiert. In nur knapp einer Woche drangen die Namen von fast einem Dutzend Kandidaten an die Öffentlichkeit. Die Liste liest sich dabei wie das „Who is Who“ der deutschen Großkonzerne: der ehemalige VW-Chef Ferdinand Piëch, Daimler-Chrysler-Vorstand Klaus Mangold, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, Tui-Boss Michael Frenzel und viele mehr. Kein Spitzenmanager schien sicher vor der Diskussion um einen möglichen Nachfolger. Doch einer nach dem anderen winkte ab.



      Rückendeckung für Sommer

      Noch vor wenigen Wochen war sich Sommer der Rückendeckung des Großaktionärs Bund gewiss, nun wurde er in wenigen Tagen von eben diesem systematisch demontiert. Und im Aufsichtsrat formierte sich der Widerstand. Die Arbeitnehmer wollten unbedingt eine Besetzung von außen verhindern. Zu groß war die Furcht, dass ein harter Sanierer den Gewerkschaftern, die in den vergangenen Jahren ohnehin schon Zehntausende Stellenstreichungen schlucken mussten, das Leben noch schwerer macht.

      Viele der 257.000 Mitarbeiter hängen an ihrem Chef, der aus der behäbigen Telekom ein international agierendes Unternehmen machte: Über 20.000 von ihnen gaben Sommer in großformatigen Zeitungsanzeigen Rückendeckung.



      Insider soll das Ruder übernehmen

      Am Ende des Machtkampfes soll nun ein Kompromiss stehen: Sommer würde dann, wie von der Bundesregierung gewünscht, abgelöst und mit Tenzer soll ein Insider das Ruder bei Deutschlands größter Telefongesellschaft übernehmen. Doch Tenzer trifft offenbar auf Widerstand im Aufsichtsrat und auch Sommer spielt nicht mit: Er hält sich weiter an seinem Posten fest. „Der knickt nicht ein“, hieß es aus seinem Umfeld. Sommer beharre darauf, dass es keinen Anlass für seinen Rauswurf gebe.

      Damit steht der turbulente Höhepunkt des Personaldramas erst noch bevor. Der Aufsichtsrat hat bei seiner Zusammenkunft am Dienstag voraussichtlich die schwierige Aufgabe, Sommer die nach dem Aktienrecht geforderte „grobe Pflichtverletzung“ oder gar „Unfähigkeit“ nachzuweisen, um den Weg für Tenzer frei zu machen.

      Nun gibt es Anzeichen, dass zwischen den Hauptaktionär Bund und dem Aufsichtsrat des Bonner Konzerns noch keine Einigkeit über eine Nominierung Tenzers besteht. Es kann also auch sein, dass Ron Sommer auch am Mittwoch noch auf dem Chefsessel der Telekom sitzt



      Besorgte Aktionärsschützer

      Aktionärsschützer sind ohnehin längst besorgt, dass die Telekom durch die Personaldebatte massiv Schaden genommen hat. „Diese völlig unprofessionelle Kandidatendiskussion schadet dem Unternehmen und damit auch den Aktionären“, sagt Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Auch Großinvestoren sind verunsichert. So habe der Chef der Investmentbank Goldman Sachs, Henry Paulson jr., den Aufsichtsrat jüngst eindringlich davor gewarnt, den Vorstand auszuwechseln. Das werde sicher negative Konsequenzen für das Unternehmen und die Aktionäre haben.


      Quelle: FAZ, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:41:45
      Beitrag Nr. 341 ()
      News 15.07.2002 - 17:28
      FOKUS 1-US-Lagerbestände steigen erstmals seit 16 Monaten
      Washington, 15. Jul (Reuters) - Die Lagerbestände der Industrie- und Handelsunternehmen in den USA sind im Mai überraschend gewachsen. Dieser erste Anstieg seit 16 Monaten schürte Hoffnungen, dass die Firmen nun wieder ihre leeren Regale füllen und so auch die Produktion antreiben.

      Der Wert der Vorräte von Industriebetrieben, Großhändlern und Einzelhändlern stieg im Mai im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent auf 1,116 Billionen Dollar, nach einem Rückgang um 0,2 Prozent im April, wie das US-Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Rückgang der Lagerbestände um 0,1 Prozent gerechnet. "Es scheint, dass der massive Abbau von Lagerbeständen nachlässt, der die US-Wirtschaft in den vergangenen eineinhalb Jahren belastet hat", sagte Volkswirt Mark Zandi von Economy.com.

      Der überraschende Anstieg der Lagerbestände wurde allerdings bei einem Rückgang der Auslieferungen um 0,4 Prozent verzeichnet. Volkswirte wiesen jedoch darauf hin, dass die Verkäufe seit Mai wieder gestiegen seien. "Mai war ein harter Monat für Verkäufe, wir wissen aber, dass die Verkäufe im Juni stiegen", sagte Zandi.

      Nach dem unerwarteten Anstieg der Lagerbestände im Mai rechnen einige Volkswirte damit, dass Analysten ihre Wirtschaftswachstum-Schätzung für das zweite Quartal 2002 nach oben korrigieren. "Dies (der Anstieg der Lagerbestände) wird wahrscheinlich ein Viertel bis zu einem halben Prozentpunkt zu den Analysten-Schätzungen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal addieren", sagte der Chefvolkswirt der Wrighton Associates, Lou Crandall. Die US-Regierung will die erste Schätzung über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) am 31. Juli veröffentlichen. Im ersten Quartal stieg das US-BIP saisonbereinigt und aufs Jahr hochgerechnet um 6,1 Prozent, im zweiten Quartal wird jedoch ein deutlich geringeres Wachstum erwartet.

      tcs/sam
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:42:42
      Beitrag Nr. 342 ()
      News 15.07.2002 - 14:48
      Bilfinger Berger will Rheinhold & Mahla ganz übernehmen
      Mannheim/München, 15. Jul (Reuters) - Der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger <GBFG.DE> will auch die restlichen Anteile an der Münchener Rheinhold & Mahla AG <RMAG.F> kaufen.

      Den freien Aktionären, bei denen noch rund 18 Prozent des Kapitals liegen, seien 13 Euro für ihre Aktien geboten worden, teilte Bilfinger Berger am Montag in Mannheim mit. Sie könnten die Offerte noch bis zum 30. August annehmen. Bilfinger Berger hatte Anfang Juni vom Großaktionär des Münchener Industrie- und Baudienstleisters, der Illbruck-Gruppe, 55 Prozent und von der Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) <DBAG.DE> 27 Prozent der Anteile für je 13 Euro gekauft. Insgesamt kostet die Übernahme Bilfinger Berger damit 117 Millionen Euro.

      Weil die R&M-Aktien bereits am Tag vor der Bekanntgabe der Übernahme deutlich gestiegen waren, prüft das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin), ob es Ermittlungen wegen Insiderhandels aufnehmen wird. Die Voruntersuchungen liefen noch, sagte eine Sprecherin in Bonn. Am Montag wurde das Papier in Frankfurt für 12,83 Euro gehandelt.

      axh/nro
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:43:53
      Beitrag Nr. 343 ()
      News 15.07.2002 - 14:56
      FOKUS 1-Arabischer Journalist - Bin Laden wohlauf
      London, 15. Jul (Reuters) - Der Chef der radikal-islamischen El-Kaida-Organisation, Osama bin Laden, ist nach Informationen eines arabischen Journalisten wohlauf. Er werde sich aber erst nach einem neuen Anschlag auf die USA wieder per Video melden, sagte am Montag Abdel-Bari Atwan, Chefredakteur des in London erscheinenden Magazins "al-Quds al-Arabi".

      Gefolgsleute des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge des 11. September in den USA hätten ihm berichtet, Bin Laden sei im Dezember bei der Schlacht um die Höhlenfestung Tora Bora in Afghanistan von einem Splitter an der Schulter verletzt worden. "Er ist jetzt bei guter Gesundheit", sagte Atwan der Nachrichtenagentur Reuters. Es gab Spekulationen, Bin Laden sei bei der heftigen Bombardierung Tora Boras getötet worden.

      Bin Ladens Leute hätten ihm zudem gesagt, dieser werde nicht in einem Video erscheinen, nur um zu reden, sagte Atwan, dem gute Verbindungen zum Umfeld Bin Ladens nachgesagt werden. "Er wird erst wieder erscheinen, nachdem seine Leute die Amerikaner erneut angegriffen haben."

      Die USA machen Bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich, bei denen mehr als 3000 Menschen getötet wurden. In der Folge wurde eine Reihe von Videofilmen veröffentlicht, in denen sich Bin Laden äußert.

      In der ostafghanischen Bergregion Tora Bora hatten sich im vergangenen Jahr El-Kaida-Kämpfer gesammelt, nachdem die Truppen der Nordallianz mit Unterstützung der USA die Hauptstadt Kabul eingenommen hatten. Die USA und ihre Verbündeten in der Koalition gegen den Terrorismus hatten in den Höhlen auch Bin Laden und die übrige Kaida-Führung zu stellen gehofft. Untergetaucht ist auch Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar.

      nmk/kjf
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:49:28
      Beitrag Nr. 344 ()
      News 15.07.2002 - 20:29
      FOKUS 2-Bush sieht US-Wirtschaft positiv und wachstumsfähig
      Birmingham, Alabama, 15. Jul (Reuters) - US-Präsident George W. Bush hat sich am Montag optimistisch zur Lage der US-Wirtschaft geäußert, die von Bilanzaffären und dem tiefsten Stand der US-Aktienmärkte seit fünf Jahren gezeichnet ist.

      In einer Rede an der Universität von Alabama in Birmingham bewertete Bush am Montag die US-Wirtschaft positiv und berief sich auf eine geringe Inflation sowie niedrige Zinsen. Er nannte die Geldpolitik der USA vernünftig und verwies auf steigende Produktivität. Die US-Aktienmärkte setzten ihren Abwärtstrend am Montag dennoch fort. Der Dow-Jones-Index fiel am frühen Nachmittag um 351 Punkte oder vier Prozent auf 8333 Punkte.

      "Um die Sicherheit zu bekommen, die wir alle haben wollen, muss Amerika den Kater auskurieren, den wir jetzt nach einem Rausch haben, einem ökonomischen Rausch...", sagte Bush. "Wir waren in einem Land des nimmer endenden Profits. Es gab kein Morgen, was den Aktienmarkt und die Unternehmensgewinne betraf...", sagte Bush weiter und betonte, dass die US-Wirtschaft im Wesentlichen stark sei und eine Wachstumsgrundlage habe.

      Anleger waren nach einer Reihe von Bilanzaffären bei US-Unternehmen wie Enron Corp. <ENRNQ.PK> und WorldCom Inc. <WCOME.O> verunsichert. Um das Vertrauen der Anleger in US-Unternehmen zu stärken, hatte Bush vergangene Woche in einer Grundsatzrede in New York höhere Strafen für Bilanzfälschung gefordert. Die Höchststrafe für Manager, die bewusst Falschinformationen schriftlich weitergeben, solle auf zehn Jahre verdoppelt werden, sagte Bush.

      Die US-Aktienmärkte sind nach den Bilanzaffären auf den tiefsten Stand seit 1997 gefallen. Bush war es trotz seiner Ankündigungen nicht gelungen, die Märkte zu besänftigen. Zudem wurden seine Vorschläge von strengeren Vorschlägen des von den Demokraten dominierten US-Senats verdrängt.

      Die demokratische Partei hat sich das Thema der Unternehmensreform zu Eigen gemacht und sucht es sich bei den anstehenden Parlamentswahlen Anfang November zu Nutze zu machen.

      Das US-Präsidialamt befürchtet, bei einer schwachen Wirtschaft könnte den Präsidenten das Schicksal seines Vaters ereilen. George Bush senior hatte 1992 die Wahl gegen den demokratischen Kandidaten Bill Clinton verloren. Damals war der Eindruck entstanden, Bush habe keinen Zugang zu den ökonomischen Sorgen des Landes.

      Die jüngsten US-Umfragen zeigen zwar eine hohe Zustimmung für den Präsidenten. Zugleich deuten die Umfragen auf nachlassende Anerkennung der Wirtschaftspolitik von Bush und auf wachsende Angst um die Wirtschaft unter den US-Bürgern.

      nil/jas
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 07:44:43
      Beitrag Nr. 345 ()
      Spekulationen über einen Militärschlag

      Am Ölmarkt wird mit einem baldigen Angriff auf den Irak gerechnet

      Am Markt für Rohöl steigen die Preise. Überzeugende konkrete Gründe dafür offenbaren sich nicht. Es fällt jedoch auf, daß sich die Preisstruktur an den Terminbörsen in London und New York in jüngster Zeit verändert hat. Sie ist bei den nahen Kontrakten invers und damit atypisch geworden. Dies kann Zufall sein, aber es erscheint auch plausibel, daß kommerzielle Kräfte ebenso wie die Spekulanten "einkaufen". Zunehmende Ungewißheiten über die künftige Versorgung mit Rohöl könnten das Motiv sein.

      So wäre es nicht verwunderlich, wenn die Diskussion über einen militärischen Schlag gegen den Irak bald wiederaufleben würde. Das Land ist ein bedeutender, wenn auch wenig zuverlässiger Ölexporteur. Die Ausfuhren dieses seit seinem Einfall in Kuweit 1990 nicht mehr aktiven Opec-Mitglieds hängen gewissermaßen von der politischen Tageslage ab. Sie werden vor allem vom Dauerstreit mit den Vereinten Nationen über Sanktionen und mit der Regierung in Washington bestimmt. Letztere zählt den Irak im Rahmen des Feldzugs gegen den Terrorismus zur "Achse des Bösen".

      In den vergangenen Wochen ist die Diskussion über eine von den Vereinigten Staaten geführte Militäraktion gegen den Irak fast verstummt. Doch dies bedeutet noch lang nicht, daß das Thema vom Tisch ist. Im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, daß die Regierung in Washington starken Einfluß auf die Türkei nimmt, geplante Neuwahlen nicht schon im November, sondern erst in sechs bis neun Monaten abhalten zu lassen. Die Vereinigten Staaten sind auf die Türkei als militärische Basis angewiesen, wenn deren Nachbarland attackiert werden soll. Allzu frühe und in ihrem Ergebnis nicht vorhersehbare Neuwahlen könnten die Unterstützung der Türkei in Frage stellen. Daher der Wunsch, die Wahlen hinauszuschieben.

      Daß die Regierung Bush Militärisches gegen den Irak im Schilde führt, liegt erklärtermaßen auf der Hand. Der Entschluß zum Handeln könnte wesentlich gestärkt werden von dem innenpolitischen Druck, dem sich Bush und sein Vizepräsident wegen der Bilanzierungsskandale und der Baisse an der Wall Street ausgesetzt sehen. Zudem werden im November Teile des Kongresses neu gewählt, so daß sich damit die Zusammensetzung der politischen Gewichte zu Lasten von Bush verändern könnte.

      Hinzu kommt, daß sich die klimatischen Bedingungen im Irak von September an zu mildern beginnen und den erfolgversprechenden militärischen Einsatz von Menschen und Material ermöglichen. Dies alles sind Überlegungen, die vorausdenkende Akteure am Ölmarkt anstellen, lange bevor sie weiterreichende Publizität erlangen. Am Preis läßt sich solches Denken zuallererst ablesen. Weiter anziehende Notierungen im Vorgriff auf eine Militäraktion und auf damit vielleicht verbundene Versorgungsstörungen wären also kein Wunder.

      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 07:52:42
      Beitrag Nr. 346 ()
      News 16.07.2002 - 02:38
      VORBERICHT-Bush stellt Sicherheitsplan für die USA vor
      Washington, 16. Jul (Reuters) - US-Präsident George W. Bush stellt heute (Dienstag) einen umfassenden Sicherheitsplan für die USA vor.

      Nach Angaben aus Regierungskreisen enthält die 100 Seiten starke "National Strategy for Homeland Security", die Bush Abgeordneten im Präsidialamt erläutern will, weitreichende Maßnahmen, um Anschlägen wie am 11. September vorzubeugen.

      In dem Papier werden den Angaben zufolge die Prioritäten für den sogenannten Heimatschutz festgelegt. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören unter anderem eine Ausweitung der Funktionen der Nationalgarde, die Zusammenführung von Informationen der Sicherheitsdienste in einem neuen Homeland Security Department, Restriktionen für den Zugang von Privatleuten zu sensitiven Informationen der Regierungsinstitutionen und von strategisch wichtigen Firmen oder auch die Beschaffung von Impfschutz für den Fall der Bedrohung von Terroristen mit biologischen Waffen.

      Bush hatte schon früher die Zusammenlegung von Teilen der Sicherheitsdienste wie des Secret Service, der Küstenwache und des Grenzschutzes im Ministerium für Heimatschutz vorgeschlagen. Bush hatte diese Pläne als die umfassendste Reorganisation der inneren Sicherheit seit den Reformen unter Präsident Harry Truman 1947 zu Beginn des Kalten Krieges bezeichnet.

      Der Präsident drängt den Kongress zudem zu einer Ausweitung seiner präsidialen Vollmachten und Handlungsmöglichkeiten durch Veränderung bestehender Gesetze, beispielsweise für die Möglichkeit zur Ausweisung von Verdächtigen, für den Umbau des staatlichen Sicherheits-Apparats sowie im Blick auf die Bereitstellung von Mitteln zur Bekämpfung des Terrorismus.

      In Alabama erklärte Bush zur Frage der Grenzkontrollen am Montag: "Wir müssen wissen wer in unser Land kommt, weshalb sie in unser Land kommen, und ob sie wirklich unser Land verlassen, wenn sie sagen, dass sie unser Land verlassen."

      Nach der US-Statistik reisen jährlich 500 Millionen Menschen in die USA ein, 11,2 Millionen Lkw fahren jährlich über die Grenzen, hinzu kommen noch etwa 2,2 Millionen Eisenbahn-Waggons, die die Grenzen in die USA überqueren. "Die Bedrohung, der wir konfrontiert sind, ist schier unendlich", sagte dazu ein Regierungsbeamter.

      Bei den Anschlägen am 11. September in New York und auf das Pentagon bei Washington, für das die USA den Extremisten Osama bin Laden und seine Organisation El Kaida verantwortlich machen, starben rund 3000 Menschen.

      rin
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 07:54:01
      Beitrag Nr. 347 ()


      Quelle: FAZ, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:17:32
      Beitrag Nr. 348 ()
      Wall Street sendet Hoffnungszeichen


      Schlussrally an der Wall Street sorgt für Hoffnungsschimmer

      In all der Düsternis scheint den Börsianern immer noch ein Lichtlein: Zwar ist der 20-jährige Aufwärtstrend des Dax passé, doch legte die Wall Street eine unglaubliche Schlussrally hin, die an die Vorgänge am vergangenen Donnerstag erinnert. Fast ist man geneigt, den Gerüchten zu glauben, die amerikanische Notenbank (Fed) hätte dabei ihre Finger im Spiel gehabt, um das Schlimmste zu verhindern.

      Händler erwarten jedenfalls eine deutliche Erholung auch am deutschen Aktienmarkt. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 4.028 Punkten nach 3.913 Zählern zum Handelsschluss am Montag.

      Bei seiner heutigen Rede über die wirtschafts- und geldpolitische Lage vor dem Bankenausschuss, die um 16.00 Uhr MESZ beginnt, dürfte Fed-Chef Alan Greenspan auch die Aktienschwäche thematisieren. Ansonsten beginnt heute abend mit den Quartalsberichten der Technologie-Flaggschiffe Intel, Motorola, Apple sowie mit General Motors die Berichtssaison erst richtig.



      Dem Bund-Future drohen leichte Gewinnmitnahmen

      Nach mehreren Handelstagen im Plus drohen dem Bund-Future am Dienstag Gewinnmitnahmen, auch wenn das übergeordnete Bild - ein starker Euro und ein hochnervöser Aktienmarkt - weiter für den Rentenmarkt spricht. Am Freitag hatte der Bund-Future 25 Ticks auf 108,46 Prozent gewonnen.



      Euro gut behauptet

      Nach Erreichen der Parität zum Dollar am Vortag zeigt sich der Euro am Dienstagmorgen weiter behauptet. Gegen 8.00 Uhr kostet ein Euro 1,0068 Dollar verglichen mit 1,0025 Dollar am späten Montagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 116,21 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch bei 116,34 notiert hatte. Das fehlende Vertrauen in US-Unternehmen habe die Anleger zunächst weiter von Dollar-Käufen abgehalten, sagten Devisenhändler. Im Blickpunkt der Märkte stehe die bevorstehende Rede des US-Notenbankchefs Alan Greenspan. „Nachdem verschiedenste EU-Vertreter den Anstieg des Euro begrüßt haben, scheint er kaum zu stoppen", sagte Yoshiyasu Naruse, Devisenhändler bei HSBC.



      Börse Tokio schwächer - Telekom-Aktien unter Druck

      Der Aktienmarkt in Tokio hat am Dienstag schwächer tendiert. Vor allem die Titel von Telekomunternehmen verzeichneten Kursverluste, während Technologieaktien im Sog einer leichten Erholung an den US-Börsen zulegen konnten. Der Nikkei-Index fiel im Handelsverlauf um 0,21 Prozent auf 10.353 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index lag um 0,56 Prozent im Minus bei 994 Punkten. Die Aktien des größten japanischen Mobilfunkanbieters NTT DoCoMo gaben um 2,34 Prozent nach und zogen den Topix-Index erstmals seit drei Wochen wieder unter die psychologisch wichtige 1.000-Punkte-Marke.



      Aktien Hongkong am Mittag schwach

      Nach Abschlägen von mehr als einem Prozent beim Indexschwergewicht HSBC zeigt sich die Aktienbörse in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit) schwach. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 1,5 Prozent niedriger bei 10.425 Punkten. Die Blue Chips würden sich in einer engen Bandbreite bewegen, weil sich die Investoren wegen eines volatilen US-Handels zurückhielten, heißt es. Beobachter gehen davon aus, dass der Index im weiteren Verlauf der Sitzung zwischen 10.400 und 10.700 Punkten tendieren wird.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nach Börsenschluss konnte der Nasdaq 100 After Hours Indicator 0,46 Prozent auf 1.025,72 Punkte zulegen. Nachdem die Fusion von Amgen und Immunex genehmigt worden war, legten die Titel von Amgen um drei Prozent auf 32 Dollar zu. Immunex verteuerten sich sogar um acht Prozent auf 18,30 Dollar. Im regulären Handel hatten die Papiere noch 13 Prozent abgegeben. Auch die Aktien von Tyco legten nachbörslich zu und verbesserten sich um rund ein Prozent auf 14,50 Dollar. Zu den Aufschlägen habe das Gerücht geführt, wonach der Geldgeber Carl Icahn an Aktien des Unternehmens interessiert sei. Worldcom reduzierten sich um acht Prozent auf 11,04 Dollar. Bereits in der regulären Sitzung hatten die Papiere um 15 Prozent abgegeben. Die Federal Aviation Administration (FAA) hatte das Unternehmen bei der Vergabe eines Auftrages zum Bau eines Telekommunikationsnetzes der nächsten Generation nicht berücksichtigt.



      Institutioneller Handel „rettet“ die Wall Street

      Nach volatilem Verlauf haben die Aktienkurse am Montag an der Wall Street in New York uneinheitlich geschlossen. Dabei konnten sich die Technologiewerte an der Nasdaq in die Pluszone vorarbeiten, während die Standardwerte zum Ende diese nur noch knapp verfehlten. Der Dow Jones verlor 0,52 Prozent auf 8.639 Punkte.

      Dabei hatte er im Verlauf bereits rund 440 Punkte verloren, was dem deutlichsten Intraday-Minus im laufenden Jahr und dem insgesamt sechstkräftigsten Rückgang in der Geschichte des Index entsprochen hätte. Der S&P-500-Index verlor 0,4 Prozent auf 918 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index kletterte nach zwischenzeitlichen Verlusten sogar zum Schluss um 0,66 Prozent auf 1.382 Zähler.

      Als Gründe für den zunächst ausgesprochen kräftigen Einbruch im Dow nannten Marktteilnehmer eine frische Welle der Besorgnis über die Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen sowie die Kreditqualität. Unter Druck seien dabei zunächst mit dem Immobilien-, Verteidigungs- und Einzelhandelssektor Bereiche der Wirtschaft gekommen, die sich in der Aktienmarktschwäche bis dato überraschend gut gehalten hätten. Unter den Rüstungstiteln verloren Northrop Grumman 3,4 Prozent auf 107 Dollar, General Dynamics büßten 2,1 Prozent auf 94,25 Dollar ein.

      Darüber hinaus verwiesen Marktteilnehmer zur Begründung der Schwäche auf den Ausstieg vieler Privatanleger aus US-Publikumsfonds, die durch die Rückgabe von Anteilscheinen zu Verkäufen von Beteiligungen gezwungen gewesen seien. Nach der Trendwende haben dann Händlern zufolge Short-Eindeckungen für einen kräftigen Anstieg der Kurse gesorgt. Zu den deutlichsten Verlierern gehörten die Titel von Pfizer, die nach der angekündigten Übernahme von Pharmacia zum Preis von 60 Milliarden Dollar in Aktien 10,6 Prozent auf 28,78 Dollar abgeben.

      Auch die späten Gewinne an der Nasdaq führten Marktteilnehmer vor allem auf Hedgefonds zurück, die in den letzten eineinhalb Handelsstunden massiv begonnen hätten, ihre Shorts zu covern. Und dann sei es zu einem richtigen Schneeballeffekt gekommen. „Andere Fonds sind wieder eingestiegen. Der gesamte institutionelle Handel war auf einmal wieder da“, sagte Jay Indovino, einer der Strategen von SunGuard Institutional Brokerage. Mit dem totalen Ausverkauf im Verlauf und der Umkehr im Verlauf bei hohen Umsätzen zum Schluss habe sich auch die technische Situation nachhaltig gebessert, urteilte er.



      US-Anleihen schließen trotz Aktienschwäche etwas leichter

      Etwas leichter haben die US-Treasurys am Montag die Sitzung in New York beendet. Zehnjährige Papiere mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent fielen um 11/32 auf 101-3/32 und rentierten mit 4,620 Prozent, nach 4,580 Prozent am Freitag. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent verlor 24/32 auf 99-29/32. Die Rendite stieg von 5,335 auf 5,378 Prozent. Selbst angesichts der zunächst kräftigen Abschläge an den US-Aktienmärkten stiegen Treasurys mit kurzen Laufzeiten Händlern zufolge nur geringfügig.

      Hingegen seien Treasurys mit langen Laufzeiten auf Grund eines weiter schwachen US-Dollar und damit verbundener Inflationsängste unter Druck geraten. Zur Begründung der Entwicklung verwies Richard Gilhooly, Senior-Bond-Strategist bei Paribas Capital Markets, auch auf die Rally der vergangenen beiden Wochen: „Wir haben in 14 Tagen rund 40 Basispunkte zugelegt. Das würde Gewinnmitnahmen erklären.“ Insgesamt bewerteten die Marktteilnehmer den Handel am Montag als angesichts des Wochentages solide. Gleichzeitig verwiesen sie darauf, dass sich einige Akteure in Erwartung der für Dienstag und Mittwoch avisierten Reden von Fed-Chairman Alan Greenspan wohl in Zurückhaltung geübt hätten.

      gelesen in FAZ, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:47:32
      Beitrag Nr. 349 ()
      Pfizer kauft Pharmacia für 60 Milliarden Dollar

      Amerikanischer Konzern baut weltweite Führung im Pharmamarkt aus / Weitere Konsolidierung der Branche erwartet


      Der amerikanische Pharmakonzern Pfizer Inc. will den Konkurrenten Pharmacia Corp. für 60 Milliarden Dollar in Aktien übernehmen. Mit der Fusion würde Pfizer seine Führung auf dem Weltmarkt ausbauen, was eine weitere Konsolidierung in der Branche auslösen könnte.

      Pfizer und Pharmacia kämen zusammen auf einen Umsatz von 48 Milliarden Dollar. Pfizer, Hersteller des Impotenzmittels Viagra, würde den Marktanteil auf der Welt mit der Übernahme von 8 auf rund 11 Prozent steigern. Der nächstgrößte Verfolger, das britische Unternehmen Glaxo Smith Kline, besitzt einen Anteil am Weltmarkt von etwas über 7 Prozent. Pfizer, bereits Marktführer im größten Pharmamarkt Amerika, würde nach Vollzug der Übernahme auch in Europa, Japan und Lateinamerika an die Spitze vorrücken.

      "Die Kombination mit Pharmacia sichert uns weltweit die Stärke unserer Kernkompetenz bei der Entwicklung und Vermarktung von neuen Medikamenten", begründete Henry McKinnell, Vorstandschef von Pfizer, die Transaktion.

      Das gemeinsame Budget für Forschung und Entwicklung würde sich auf mehr als 7 Milliarden Dollar belaufen. Pharmakonzerne stehen generell unter starkem Druck seitens der Anbieter von billigeren Generika. Zudem drängt die amerikanische Regierung auf niedrigere Medikamentenpreise.

      Pfizer produziert neben Viagra das weitverbreitete Antidepressivum Zoloft und den Cholesterinsenker Lipitor. Die amerikanisch-schwedische Pharmacia wird nach der Übernahme die beiden umsatzstarken Arthritis-Mittel Celebrex und Bextra zum Gesamtkonzern beisteuern.

      Bereits jetzt vermarkten die beiden Unternehmen diese Präparate gemeinsam. Pharmacia stellt zudem Detrol her, ein Mittel gegen Blasenkrankheiten. Mit der Übernahme hofft Pfizer auf anhaltendes Umsatzwachstum, weil elf der insgesamt zwölf umsatzstärksten Produkte bis 2010 Patentschutz genießen.

      Zudem wird Pfizer in die für das Unternehmen neuen Bereiche Krebs- sowie Augenkrankheiten vorstoßen. Pfizer rechnet aufgrund der Transaktion mit Kosteneinsparungen von 1,4 Milliarden Dollar im Jahr 2003. Von 2005 an sollen die jährlichen Einsparungen dann 2,5 Milliarden Dollar betragen. Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen etwa 150 000 Mitarbeiter.

      Wie viele davon nach der Übernahme entlassen werden, ist noch nicht bekannt. Die Transaktion muß zudem noch von den Kartellbehörden in Amerika und Europa abgesegnet werden. Die Unternehmen rechnen allerdings nicht mit Widerstand, weil es kaum Überlappungen gebe. Branchenfachleute haben aus strategischen Überlegungen schon seit geraumer Zeit über einen Zusammenschluß der beiden Unternehmen spekuliert. Ernsthafte Fusionsverhandlungen haben nach Aussage von Pfizer-Chef McKinnell im Februar begonnen.

      Der Zeitpunkt der Übernahme gilt vor dem Hintergrund der gefallenen Aktienkurse und des wegen zahlreicher Bilanzskandale gesunkenen Vertrauens von Investoren in den Aktienmarkt als überraschend. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden Fusionen und Übernahmen im Wert von insgesamt nur 200 Milliarden Dollar bekanntgegeben. Die Transaktion von Pfizer und Pharmacia wäre mehr als ein Viertel davon gewesen.

      Konkret werden Pharmacia-Aktionäre 1,4 Pfizer-Aktien für jeden Anteilschein von Pharmacia erhalten. Zuvor wird Pharmacia wie geplant seinen Anteil von 84 Prozent am Konzern Monsanto Co. an die derzeitigen Aktionäre abgeben.

      Pfizer-Aktionäre werden einen Anteil von 77 Prozent am gemeinsamen Unternehmen halten - den Rest die Aktionäre von Pharmacia. Die Transaktion bewertet die Aktie von Pharmacia mit 45,08 Dollar, ein Aufschlag von 36 Prozent gegenüber dem Schlußkurs vom vergangenen Freitag. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg an der New Yorker Börse dementsprechend stark an. Der Aktienkurs von Pfizer reagierte dagegen mit deutlichen Verlusten.

      Gleichzeitig mit der Ankündigung der Übernahme von Pharmacia hat Pfizer ein leichtes Wachstum seines Gewinns im zweiten Quartal bekanntgegeben. Das Unternehmen berichtete aufgrund von Umsatzwachstum bei Präparaten wie Lipitor und Viagra von einem Nettogewinn von 1,96 Milliarden Dollar oder 32 Cent pro Aktie. Im vergangenen Jahr hatte Pfizer 1,83 Milliarden Dollar verdient.

      Der Umsatz stieg nach Angaben des Unternehmens im gleichen Zeitraum um 8 Prozent auf 8,03 Milliarden Dollar an. Pfizer rechnet mit besonders starkem Gewinnwachstum im vierten Quartal und avisiert einen Jahresgewinn von 1,58 Dollar pro Aktie. Das wäre ein Zuwachs um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

      Die Übernahme von Pharmacia könnte jetzt Konkurrenten wie Glaxo Smith Kline in Zugzwang bringen, mit einer Fusion nachzuziehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

      Der Finanzchef von Glaxo, John Coombe, hatte jüngst eingeräumt, daß sein Unternehmen am angeschlagenen Konkurrenten Bristol-Myers Squibb interessiert ist. Bristol leidet unter auslaufenden Patenten, zu hohen Lagerbeständen bei Großhändlern und schwachen Aussichten für Nachfolgeprodukte.

      Der amerikanische Konkurrent Merck leidet ebenfalls unter dem Auslaufen von Patentschutz. Die Spitzenmanager des Unternehmen insistieren allerdings, daß ein Verkauf nicht in Frage kommt. Ebenfalls unter Druck befindet sich der amerikanische Konzern Schering-Plough, weil die Gesundheitsbehörde FDA Produktionprobleme in seinen Fabriken bemängelt hat. Schering-Plough hat wegen der Qualitätsmängel eine Strafe von 500 Millionen Dollar gezahlt.


      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 16.07.02



      Tabelle zum Artikel:
      Pfizer kauft Pharmacia für 60 Milliarden Dollar

      --------------------------------------------------------------------------------

      Amerikanischer Konzern baut weltweite Führung im Pharmamarkt aus / Weitere Konsolidierung der Branche erwartet

      Die größten Pharmakonzerne

      Unternehmen Umsatz 2001¹ Börsenwert²
      Pfizer 26,95 201
      Glaxo Smith Kline 26,93 116
      Merck & Co. 19,73 103
      Bristol Myers Squibb 19,42 43
      Aventis 17,63 50
      Novartis 17,35 118
      Astra Zeneca 16,48 64
      Johnson & Johnson 14,85 152
      Roche Holding 12,81 54
      Pharmacia 11,97 42
      Wyeth 11,72 51
      Eli Lilly 11,54 56
      Schering-Plough 9,80 32
      Sanofi-Synthélabo 6,50 40
      Takeda Chemical 6,29 38

      ¹) Pharmazeutika in Milliarden Dollar;
      ²) in Milliarden Dollar
      Quelle: Bloomberg, Th. F. Datastream
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 08:55:41
      Beitrag Nr. 350 ()
      Thiel Logistik verteidigt sich


      Die jüngste Gewinnwarnung von Thiel hat selbst pessimistische Analysten überrascht.

      Mit einem Gewinneinbruch um 80 Prozent hatte dort niemand gerechnet. Hingegen dürfen sich die zahlreichen Skeptiker aus Konkurrenzunternehmen bestätigt sehen.


      Hinter vorgehaltener Hand hatten sie früh darauf hingewiesen, daß Thiel zwar immer behaupte, ein Anbieter "ganzheitlicher Logistiklösungen" zu sein, in Wirklichkeit jedoch ein Konglomerat von Transportunternehmen zusammengekauft habe.

      Das ist an sich nicht verwerflich: Auch im Transportgeschäft läßt sich durchaus Geld verdienen. Doch bei Thiel war und ist bis heute nicht recht erkennbar, daß das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist. Er rühmt sich zwar, seinen Tochtergesellschaften freie Hand zu lassen und sie nicht zentralistisch zu führen; doch wenn selbst bei längerfristigen Vorhaben wie der Zusammenführung von Lagern bei Tochterfirmen angeblich erst in der Schlußphase eklatante Managementfehler offenbar werden, dann deutet das auf mangelnde Kontrolle durch die Konzernführung hin.

      Vielleicht wußte die Führung aber doch mehr und hat deshalb beim Kurseinbruch im Juni nebulös, aber wahrheitsgetreu mitgeteilt, es lägen "keine Ereignisse innerhalb der Thiel Logistik AG vor, die eine Mitteilung an den Finanzmarkt erforderlich machen würden"?

      Wenn jetzt Finanzvorstand Rodolphe Schoettel versichert, die neue Prognose berücksichtige alle "operativen Risiken", so sollte man ihn beim Wort nehmen - und vor allem nach anderen Risiken Ausschau halten.

      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 16.07.02
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 17:36:50
      Beitrag Nr. 351 ()
      S&P-Aktie der Woche
      Hot Topic ist heiß begehrt


      Der Finanzdienstleister Standard & Poor`s (S&P) hat der Aktie von Hot Topic, einem musikorientierten Einzelhändler, sein höchstes Investmentranking von fünf Sternen (Kauf) verliehen und sie zu seiner Aktie der Woche erkoren.

      Ein solides Wachstum des Bevölkerungsanteils von Teenagern und jungen Erwachsenen dürfte dafür sorgen, dass die Umsätze von Hot Topic weiterhin die anderer Einzelhändler übertreffen. Die relative Immunität der Kunden gegen politische sowie wirtschaftliche Probleme macht diese Nische besonders attraktiv. Denn Bilanzierungsskandale und Kurseinbrüche bewegen Teenager normalerweise nicht dazu, ihren Konsum großartig einzuschränken.



      Stark kundenorientiertes Konzept

      Hot Topic glaubt, dass Mode und Popmusiker einen mächtigen Einfluss auf Teenager ausüben. Laut dem Neilson Media Research Report konnten MTV-Musikprogramme im Jahr 2001 in mehr als 83 Millionen US-amerikanischen und in 384 Millionen Haushalten weltweit empfangen werden. Dadurch erreichen Popkünstler und Mode eine hohe Medienpräsenz. Das Unternehmen baut darauf, dass diese Tatsache zu einer verstärkten Nachfrage nach entsprechender Kleidung und Accessoires führt.

      Hauptzielgruppe von Hot Topic sind die Zwölf- bis 22-Jährigen. Hot Topic Stores verteilen sich im ganzen Land auf Shopping-Malls, in denen Teenager einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit verbringen. Die Boutiquen verfolgen ein Konzept, das intensives Merchandising sowie ein professionelles Soundsystem mit einschließt. Es werden unterschiedliche Musikstyle gespielt, um eine unterhaltsame, dynamische Atmosphäre für Teenager zu schaffen, die zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden einkaufen wollen.



      Demographisch bedingte Wachstumschancen

      Da der Teenageranteil nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens Teenage Research Unlimited doppelt so schnell wie die Gesamtbevölkerung wachsen dürfte, werden im Jahr 2005 etwa 34 Millionen Teenager in den Vereinigten Staaten leben, verglichen mit 32 Millionen im Jahr 2000. Dementsprechend nimmt der Teenagerkonsum ebenfalls zu. Der durchschnittliche amerikanische Teenager gab 2001 mehr als 104 Dollar pro Woche aus, 26 Dollar mehr als noch 1998.

      Angesichts des starken Wachstums dieser demographischen Gruppe plant Hot Topic, seine Verkaufsfläche um jährlich 25 Prozent zu vergrößern. Im Verlauf des im Januar 2003 endenden Geschäftsjahr will man weitere 70 Hot Topic Stores und 15 Torrid-Läden (Übergrößen-Spezialgeschäft) eröffnen sowie zehn bestehende Boutiquen erweitern.



      Hohe Reaktionsfähigkeit

      Die Margen sind hoch, und das Inventar wird in den Läden rasch umgeschlagen. Um das Risiko starker Preissenkungen zu verringern und um unverzüglich auf Modetrends reagieren zu können, kauft das Unternehmen seine Produkte erst 60 Tage vor der Lieferung ein. Zudem lagert es nur einen geringen, für vier bis sechs Wochen ausreichenden Warenbestand. Häufig beginnt es mit kleinen Einkäufen, um den Anklang eines Produkts zu testen, bevor dieses an die gesamte Kette weitergegeben wird.

      Diese Vorgehensweise ist angebracht, denn der Teenagermarkt ist unbeständig. Im Geschäftsjahr 2002 verzeichnete der durchschnittliche Hot Topic Store einen Umsatz von 1.038.000 Dollar, was 6.215 Dollar pro Quadratmeter entspricht.

      Ein weiteres Plus: Hot Topic-Boutiquen erfordern keinen hohen Investitionsaufwand. Die durchschnittlichen Investitionskosten für die Eröffnung eines neuen Ladens lagen im Geschäftsjahr 2002 bei weniger als 338.000 Dollar und sollten in diesem Jahr mehr oder weniger unverändert bleiben. Dadurch sind die Boutiquen bereits am Ende des ersten Betriebsjahrs profitabel und weisen eine hohe Kapitalrendite auf. Jeder einzelne Hot Topic Store des Unternehmens erwirtschaftet ein positives operatives Ergebnis.



      Konservative Finanzierung

      Das Unternehmen hat keine langfristigen Schulden. Ein reichlicher Cash-Flow dürfte das Investitionsprogramm in Höhe von 32 Millionen Dollar für das Geschäftsjahr 2003 finanzieren. S&P erwartet, dass der Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2003 um 22 Prozent auf 1,05 Dollar steigen wird; im Geschäftsjahr 2004 ist dann angesichts einer größeren Anzahl eröffneter Boutiquen mit einem etwas höheren Anstieg zu rechnen.

      Aufgrund unserer Annahme eines freien Cash-Flow-Wachstums von 22 Prozent in den kommenden fünf Jahren, das sich allmählich auf eine Wachstumsrate von 14 Prozent einpendeln wird, schätzen wir den Substanzwert der Hot-Topic-Aktie auf 38 bis 40 Dollar. Das ist ein erheblicher Aufschlag gegenüber ihrem Schlusskurs von 26,22 Dollar am 10. Juli 2002. Das Kursziel von S&P liegt 27 Prozent über dem Schlusskurs vom 10 Juli 2002, nämlich bei 36 Dollar.

      Quelle: FAZ, 16.07.02



      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Hot Topic-Aktie in den vergangen fünf Jahren.


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      schrieb am 16.07.02 17:47:03
      Beitrag Nr. 352 ()
      Tiermast



      Mindestens elf Bundesländer von Hormon-Skandal betroffen





      Von dem Skandal um hormonverseuchtes Futtermittel sind mehr Bundesländer betroffen, als bisher bekannt war. Insgesamt seien Betriebe in mindestens elf Bundesländern mit Futtermittel aus den Niederlanden beliefert worden, das mit dem Wachstumshormon MPA verunreinigt war, teilte eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums am Dienstag in Berlin mit. Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn (Grüne) forderte EU-weit schärfere Kontrollen. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) will eine harte Bestrafung der Schuldigen. Verbraucherschützer rieten zur Zurückhaltung bei Fleisch und Limonade.

      Neben den bisher bekannten Ländern NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern wurde verunreinigtes Futtermittel laut Verbraucherschutzministerium auch nach Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hamburg geliefert. Dies gehe aus der Lieferliste des belgischen Unternehmens hervor, das als Quelle des verseuchten Futters gilt. Die Ministeriumssprecherin schloss nicht aus, dass auch weitere Bundesländer betroffen sind.



      1.300 Betriebe beliefert?

      Insgesamt waren im Juni und Juli 8.500 Tonnen hormonbelastetes Futter nach Deutschland geliefert worden, der Großteil davon nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die Länder überprüfen derzeit die Lieferwege. Bundesweit wurden bereits Dutzende Betriebe gesperrt. Angeblich wurden 1.300 Betriebe beliefert.

      Höhn sagte zu ihrer Forderung nach EU-weiten Kontrollen, gerade in Belgien herrschten im Lebens- und Futtermittelbereich zum Teil „mafiöse Strukturen“. Das habe bereits der Skandal um mit Dioxin verunreinigtes Futtermittel vor drei Jahren gezeigt. Zugleich unterstützte sie die Forderung von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) nach einer Positivliste für Futtermittel, mit der alle für die Futtermittelherstellung zugelassenen Stoffe festgelegt werden. Außerdem müsse das erst für 2006 geplante Verbot der noch zugelassenen vier Antibiotika, die in der Tiermast eingesetzt werden, umgehend in Kraft gesetzt werden.



      Fleischverbrauch einschränken

      Die Verbraucher-Zentrale NRW riet derweil Verbrauchern, den Genuss von Fleisch und Erfrischungsgetränken vorsorglich einzuschränken. Nach Angaben der Verbraucherschützer gibt es über die Wirkungsweise des Hormons MPA, das auch in Glucosesirup gefunden wurde, und dessen Konzentration in Lebensmitteln keine gesicherten Erkenntnisse. Gesundheitsexperten hatten allerdings erklärt, es bestehe keine akute Gefährdung.


      Quelle: FAZ-Wirtschaft, 16.07.02
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      schrieb am 16.07.02 22:51:09
      Beitrag Nr. 353 ()
      Ron Sommer tritt zurück
      Ehemaliger Henkel-Chef Sihler leitet nun die Telekom

      Ron Sommer ist als Chef der Deutschen Telekom zurückgetreten. Damit zog er die Konsequenz aus den Diskussionen der vergangenen Tage um seine Person. Zum Nachfolger wurde Ex-Aufsichtsratschef Helmut Sihler ernannt. Der 72-Jährige soll für sechs Monate den Konzern führen.

      Ihm zur Seite steht der bisherige Technikvorstand Gerd Tenzer als stellvertretender Vorstandschef. Der zuletzt ebenfalls kritisierte Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus bleibt im Amt. Der Rücktritt Sommers sei nicht erzwungen worden, sondern ein freiwilliger Schritt gewesen, sagte Winkhaus vor der Presse. Um einer Diskussion über einen „goldenen Handschlag“ für Sommer vorzubeugen, betonte der Vorsitzende des Kontrollgremiums, es habe kein „unüblichen Zuwendungen“ für Sommer gegeben.



      „Ansehen der Telekom hat gelitten“

      „Wenn der Aufsichtsrat in schwierigen Zeiten nicht mehr hinter dem Unternehmenschef steht, ist der Rücktritt die einzige Möglichkeit, noch Verantwortung für das Unternehmen zu zeigen und Schaden abzuwenden,“ begründete der 52-Jährige in einer persönlichen Erklärung seinen Schritt. Mit seinem Rücktritt wolle er zumindest den Teil der Debatte beenden, der mit seiner Person verbunden ist.

      Sommer bedankte sich bei den Mitarbeitern für den Rückhalt, den er in den vergangenen Tagen erhalten habe. Daneben kritisierte er die Art der Auseinandersetzung um seine Person. „Das Ansehen der Telekom hat unter den Diskussionen der vergangenen Wochen empfindlich gelitten.“ Seine Amtszeit bezeichnete er als „sieben spannende, aufregende Jahre“. Er wünschte seinem Nachfolger eine glückliche Hand und dem Unternehmen, dass es seine dynamische Entwicklung fortsetzen könne.



      Hohe Schulden, schlechter Stil

      Sommer war von Analysten, Fondsmanagern und Kleinaktionären wegen des abgestürzten Aktienkurses und der hohen Unternehmensverschuldung wiederholt angegriffen worden. Kritisiert wurde vor allem der als überteuert erachtete Kauf des amerikanischen Mobilfunkunternehmens Voicestream für 35 Milliarden Dollar. Darüber hinaus warfen Aktionärsvertreter dem Telekom-Vorstand schlechten Stil vor, weil dieser sich ausgerechnet im Minusjahr 2001 eine Gehalterhöhung um 90 Prozent genehmigte.

      Der seit Mai 1995 amtierende Manager hatte zuletzt auch die Unterstützung der Bundesregierung als größtem Anteilseigner mit 43 Prozent des Kapitals verloren. Seit über einer Woche wurde über eine Ablösung Sommers als Chef der Telekom spekuliert. Dabei wurden zahlreiche Namen als potenzielle Nachfolger genannt.



      Strategie wichtiger als Personalentscheidung

      Die Telekom-Aktie reagierte in den ersten Minuten nach Sommers Statement mit einem kurzfristigen rapiden Kursanstieg, fiel jedoch anschließend wieder auf den Stand vor dem Rücktritt zurück. Analysten bezweifeln, dass ein neuer Chef bei dem Konzern schnell eine Trendwende einleiten kann. Fondsmanager Andreas Wagenhäuser von Activest sagte, mit dem Austausch von Sommer gegen einen anderen Manager sei „nicht viel gewonnen". Wichtiger als Personalfragen sei die Strategie, speziell beim defizitären US-Mobilfunkunternehmen Voicestream.

      Quelle: FAZ, 16.07.02
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      schrieb am 16.07.02 22:56:32
      Beitrag Nr. 354 ()
      Art des Vorstandswechsels dürfte der T-Aktie schaden


      Mit massiven Kursauschlägen reagiert die Aktie der Deutschen Telekom auf den Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Ron Sommer. Noch Minuten nach der entscheidenden Nachricht Am Dienstag verzeichnet die Aktie gewaltige Kursausschläge zwischen plus vier und plus zehn Prozent. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Zocker am Werk sind - und garantiert keine langfristigen Anleger. Um 19.00 Uhr lag die Aktie mit einem Plus zum Vortag von acht Prozent bei 11,16 Euro.

      Immerhin ein weiteres Plus - nach den verheerenden Kursverlusten der vergangenen Monate und den Rekordtiefs in Serie in den vergangenen Wochen. Damit scheint der Markt letztlich zumindest kurzfristig zu honorieren, dass nach dem jüngsten Theater wenigstens eine entscheidende Vorentscheidung gefallen und damit wieder Bewegung ins Spiel gekommen ist.



      Von der Dynamik zum Zentralkomitttee

      Allerdings dürfte die Interimslösung mit Helmut Sihler nicht auf große Gegenliebe stoßen. Allein schon der Auftritt vor den Kameras dürfte eher an die Rückkehr eines „Zentralkomitttees aus älteren Herren“, als an den Aufbruch in eine dynamische Zukunft erinnern. Immerhin ist Sihler nicht ganz unbeteiligt an der Entwicklung, die das Unternehmen unter der Führung von Ron Sommer eingeschlagen hat. Die Hürden liegen hoch. Denn ist die operative Lage mit den extrem hohen Schulden und der begrenzten Ertragssituation schon verfahren genug, so könnten sich die obskuren und absolut unprofessionellen Umstände dieses Wechsels mittel- und langfristig negativ auf das Unternehmen auswirken.

      „Es ist ein absolutes Desaster, wie der ganze Prozess sich entwickelt hat“, kommentierte ein Fondsmanager die Lage. Waren schon in der Vergangenheit immer wieder einmal Zweifel über die wahre Unabhängigkeit des Unternehmens vom „Großaktionär Staat“ aufgekommen, so dürften sich die nach den jüngsten Ereignissen ziemlich verdichtet haben. Vor allem angelsächsische Anleger werden davon nicht begeistert sein und dürften sich als potenzielle Anleger eher zurückhalten.



      Die Telekom hat keine Zeit zu verlieren

      Aber auch andere Gründe sprechen gegen die jetzige Lösung. Denn statt sich auf die eigentlichen betriebswirtschaftlichen Probleme konzentrieren zu können, wird der Vorstand zunächst einmal damit beschäftigt sein, einen neuen Vorstandsvorsitzenden zu finden. Aber gerade in dem schnelllebigen Geschäft der Telekommunikation ist kaum etwas tödlicher, als Stillstand. Und genau das droht nun der Telekom. Wie geht es weiter mit dem Verkauf der Beteiligungen, wie sieht es aus mit den Immobilienbewertungen, wie steht es mit Voicsstream, wie laufen die kolportierten Fusionsgespräche mit AT&T Wireless? - Kaum vorstellbar, dass potenzielle Geschäftspartner auf die Führungsintrigen im Vorstand der Telekom Rücksicht nehmen oder gar auf Entscheidungen warten.

      Die Zeit drängt - aber bei der Telekom scheint es wieder beamtenmäßig gemächlich herzugehen. Keine guten Aussichten für das Unternehmen. Wo Kursfantasie herkommen soll? Zumindest der vernünftige Anleger wird sie kaum liefern.

      Quelle: FAZ, 16.07.02




      Der Chart zeigt die Entwicklung der T-Aktie in den vergangenen fünf Jahren
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:58:33
      Beitrag Nr. 355 ()
      so ein Glückspilz

      Eichel sagte, eine Abfindung für Sommer sei nicht vereinbart worden. Allerdings werde Sommers Vertrag voll erfüllt. Da der Vertrag bis Mitte Mai 2005 gilt, stehen Sommer damit Zahlungen vermutlich in Millionenhöhe zu. Eichel sagte weiter, der Wechsel in der Führung sei wegen des dramatischen Kursverfalls der Aktie und des verschlechterten Schuldenratings der Telekom nötig geworden. Zunächst werde nun die Konsolidierung der Telekom, die neue Konzepte benötige, im Vordergrund stehen. Eichel hob hervor, der Aufsichtsrat trage seine Entscheidung in großer Geschlossenheit. Nun habe die Telekom alle Voraussetzungen, das Vertrauen der Finanzmärkte und der Aktionäre wieder zu stärken.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:11:25
      Beitrag Nr. 356 ()
      News 16.07.2002 - 22:30
      FOKUS 3-US-Börsen schließen im Minus - Caterpillar belastet
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 16. Jul (Reuters) - Der niedriger als erwartet ausgefallene Quartalsgewinn des weltgrößten Herstellers von Baumaschinen, Caterpillar Inc <CAT.N> , hat am Dienstag an den US-Börsen erneut Sorgen um die Entwicklung der Unternehmensgewinne geweckt und die Kurse im späten Geschäft gedrückt. Die überraschend positive Quartalsbilanz des Mobilfunk-Anbieters Nextel <NXTL.O> hatte die Technologiewerte im Geschäftsverlauf noch vorübergehend gestützt.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> verlor 1,92 Prozent auf 8473,11 Punkte, nachdem er zuvor bereits bis auf 8406 Zähler nachgegeben hatte. Die Standardwerte sind damit zum Handelsschluss erstmals seit Mitte September 2001 wieder sieben Tage hintereinander gefallen. Der technologielastige Nasdaq <.IXIC> rutschte im späten Geschäft ebenfalls in die Minuszone und schloss 0,53 Prozent niedriger auf 1375,28 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> verlor 1,85 Prozent auf 900,94 Punkte und schloss damit auf dem niedrigsten Stand seit August 1997.

      "Der Markt ist unausgeglichen. Es gibt Befürchtungen, dass die Firmen ihre Prognosen für das dritte Quartal senken werden, selbst wenn die Gewinne im zweiten Quartal den Erwartungen entsprechen sollten", sagte Dan McMahon, Leiter Aktienhandel bei CIBC World Markets. Rund zwei Drittel der im S&P-500-Index enthaltenen Unternehmen und die Hälfte der Dow-Unternehmen werden in den kommenden zwei Wochen ihre Bilanzen vorlegen. Nach einer Umfrage von Thomson First Call wird ein Rückgang der Gewinne für die S&P-Unternehmen im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,3 Prozent erwartet.


      CATERPILLAR-GEWINN SCHWÄCHER ALS ERWARTET

      Caterpillar hatte im zweiten Quartal 2002 einen stärker als erwartet ausgefallenen Gewinnrückgang verbucht und seine Prognose für das Gesamtjahr reduziert. Die Aktie des Dow-Wertes büßte rund 4,9 Prozent auf 43,00 Dollar ein. Die Titel der Einzelhandelsgruppe Target <TGT.N> verloren rund fünf Prozent auf 34,62 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, die Umsätze in der Woche zum 13. Juli seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

      Die Titel des Chipkonzerns Intel <INTC.O> verloren im Vorfeld der nach Börsenschluss erwarteten Quartalszahlen rund vier Prozent auf 18,36 Dollar.

      Die Aktien der zweitgrößten US-Bank J.P. Morgan Chase <JPM.N> verloren rund 5,25 Prozent auf 28,50 Dollar und belasteten damit die Standardwerte. Zuvor hatte die Bank Marktspekulationen in Europa über angebliche Liquiditätsprobleme zurückgewiesen. Die Gerüchte seien "unwahr und unverantwortlich", sagte ein Sprecher der Bank. J.P. Morgan Chase wollte nach eigenen Angaben am Mittwoch Quartalszahlen vorlegen.

      Die Aktien des fünftgrößten Mobilfunk-Anbieters in den USA, Nextel <NXTL.O> , stiegen rund 30 Prozent auf 6,50 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Der Konzern hatte im zweiten Quartal überraschend erstmals einen Gewinn verzeichnet. Dies habe die Technologiewerte zeitweise gestützt, sagten Börsianer.

      Die Anleger seien geteilter Meinung über die Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem Bankenausschuss des US-Senats gewesen, sagten Händler. "Ich glaube, der Markt hat zu viel von Greenspan erwartet", sagte John Hendricks, Vice-President bei State Street Global Markets. "Die ganze Vertrauenskrise liegt immerhin außerhalb seines Kontrollbereiches." Greenspan hatte in seiner Rede gesagt, die US-Wirtschaft habe die jüngsten Bilanzskandale bisher relativ gut weggesteckt. Es werde aber noch eine Zeit dauern, bis die Wunden völlig geheilt seien. Die Erholung der US-Wirtschaft sei auf dem Weg, gehe aber langsam voran.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,84 Milliarden Aktien den Besitzer. 1305 Werte legten zu, 1932 gaben nach, und 190 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,35 Milliarden Aktien 1696 im Plus, 1736 im Minus und 260 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 13/32 auf 101-15/32. Sie rentierten mit 4,681 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 31/32 auf 98-28/32 bei einer Rendite von 5,451 Prozent.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:19:13
      Beitrag Nr. 357 ()
      News 16.07.2002 - 22:32
      Intel steigert Quartalsgewinn auf 446 Millionen Dollar
      Santa Clara, 16. Jul (Reuters) - Der weltgrößte Chiphersteller Intel <INTC.O> hat nach eigenen Angaben den Gewinn im zweiten Quartal zum Vorjahreszeitraum gesteigert, aber die Analystenprognosen verfehlt.

      Der Gewinn im Quartal bis Ende Juni sei auf 446 Millionen Dollar oder 0,07 Dollar je Aktie von 196 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das im kalifornischen Santa Clara ansässige Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Mittel mit 0,11 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet.

      Intel will den Angaben zufolge zudem rund 4000 Stellen hauptsächlich durch natürliche Fluktuation abbauen.

      lex/mer
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:19:52
      Beitrag Nr. 358 ()
      News 16.07.2002 - 22:40
      Apple-Gewinn im dritten Quartal um fast die Hälfte gefallen
      Cupertino, 16. Jul (Reuters) - Der US-Computerhersteller Apple <AAPL.O> hat im abgelaufenen dritten Quartal deutlich weniger Gewinn erzielt als im Vorjahreszeitraum, aber die Analystenprognosen erfüllt.

      Der Gewinn sei auf 32 Millionen Dollar oder 0,09 Dollar je Aktie im Quartal bis Ende Juni gefallen nach 61 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte der im kalifornischen Cupertino ansässige Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten 0,09 Dollar je Aktie erwartet. Der Umsatz sei zum Vorjahreszeitraum um rund drei Prozent auf 1,43 Milliarden Dollar gesunken, teilte das Unternehmen weiter mit.

      lex/mer
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:46:40
      Beitrag Nr. 359 ()
      16.07.2002 - 23:32
      Motorola überrascht Analysten mit Quartalsgewinn
      Chicago, 16. Jul (Reuters) - Der US-Chip- und Handyhersteller Motorola <MOT.N> hat nach eigenen Angaben im zweiten Quartal vor Sonderposten wieder die Gewinnzone erreicht. Der Gewinn vor Sonderposten haben im fortgeführten Geschäft netto 48 Millionen Dollar oder 0,02 Dollar je Aktie betragen nach 238 Millionen Dollar Verlust im Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Mittel mit einem Verlust von 0,04 Dollar je Aktie gerechnet. Inklusive Sonderbelastungen wies Motorola indes einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar aus nach 759 Millionen Dollar Verlust im Vorjahresquartal.

      Der Umsatz im fortgeführten Geschäft fiel den Angaben nach um elf Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar.

      lex/mer
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:48:44
      Beitrag Nr. 360 ()
      News 16.07.2002 - 23:40
      SAP-Konkurrent i2 Tech baut Nettoverlust ab - Umsatz bricht ein
      Dallas, 16. Jul (Reuters) - Der amerikanische SAP <SAPG.DE> -Konkurrent i2 Technologies Inc <ITWO.O> hat seinen Nettoverlust im abgelaufenen zweiten Quartal reduziert. Das US-Softwareunternehmen teilte am Dienstag in Dallas weiter mit, der Umsatz sei indes um mehr als die Hälfte eingebrochen, da die Kunden ihre Aufträge am Ende des Quartals aufgeschoben hätten.

      Der Nettoverlust betrage 757,4 Millionen Dollar oder 1,77 Dollar je Aktie, verglichen mit einem Nettoverlust von 861 Millionen Dollar oder 2,08 Dollar je Aktie im Vorjahresquartal. Der Umsatz sei auf 120 Millionen Dollar von 249,2 Millionen Dollar eingebrochen. Ohne einmalige Sonderposten von 671 Millionen Dollar sowie Belastungen unter anderem im Zusammenhang mit Kosten für frühere Akquisitionen und Restrukturierungen sei der Verlust auf 77,83 Millionen Dollar oder 18 Cent je Aktie gestiegen, verglichen mit einem Verlust von 66 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie im Vorjahresquartal.

      Das Unternehmen habe weitere 30 Prozent der Stellen gestrichen, teilte i2 Technologies ferner mit. In den vergangenen 18 Monaten hatte das Unternehmen bereits 1600 Stellen, oder 25 Prozent der Belegschaft, abgebaut.

      Die Aktien des i2-Konkurrenten SAP hatten vor rund zwei Wochen deutlich eingebüßt, was Händler unter anderem auf die reduzierte Umsatzprognose des US-Unternehmens zurückgeführt hatten. evs/mer
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 08:11:29
      Beitrag Nr. 361 ()
      Das Zittern geht weiter


      Keine Entlastung durch Greenspan und Intel-Zahlen

      Nein, es ist noch lange nicht ausgestanden. Hatte Fed-Chef Alan Greenspan mit einer positiven Konjunktureinschätzung den Märkten noch etwas Mut eingehaucht, verflüchtigte sich dieser im späteren US-Handel wieder. Auch die nachbörslichen Zahlen von Intel, Motorola und Apple haben unter dem Strich enttäuscht. Die Krise im Halbleitersektor scheint ungebrochen.

      Heute nach Börsenschluss stehen unter anderem Zahlen von IBM, Citigroup, Coca-Cola, Ford und Honeywell auf dem Programm, die erneut ein gemischtes Bild über die Verfassung der amerikanischen Wirtschaft bieten dürften. Von „Big Blue“ (IBM) erwarten Beobachter etwa den ersten Quartalsverlust seit acht Jahren.



      Bund-Future dürfte 108-Prozent-Marke verteidigen

      Die Gewinnmitnahmen beim Bund-Future am Dienstag waren zu erwarten. Heute dürfte er sich über der Marke von 108 Prozent behaupten. Am Dienstag hatte er 41 Ticks auf 108,05 Prozent verloren.



      Euro etwas fester

      Etwas fester zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen. Gegen 7.58 Uhr MESZ kostet ein Euro 1,0127 Dollar verglichen mit 1,0109 Dollar am späten Dienstagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 115,95 Yen, nachdem er im US-Handel am Dienstag bei 115,89 notiert hatte. Händler sprachen von hoher Dollar-Nachfrage bei japanischen Exporteuren und verwiesen zudem auf Positionsglattstellungen.



      Einbruch bei Sony-Aktien belastet Tokioter Börse

      Der Einbruch der Aktien des Elektronikkonzerns Sony hat am Mittwoch die Tokioter Börse insgesamt belastet. Die Sorgen der Anleger, dass die Dollar-Schwäche und der Abwärtstrend an der Wall Street die Bilanz belasten würden, drückten Sony-Aktien nach Händlerangaben um mehr als fünf Prozent auf den bisher tiefsten Stand des Jahres. Von der Rede des US-Notenbankchefs Alan Greenspan am Vortag habe der Aktienmarkt nicht profitieren können, sagten Börsianer weiter. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel im Handelsverlauf um 0,62 Prozent auf 10.186 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index notierte mit minus 0,55 Prozent bei 979 Zählern.



      Aktien Hongkong am Mittag sehr schwach - HSBC erneut unter Druck

      Die Börse in Hongkong wird am Mittwochmittag (Ortszeit) von den schlechten Vorgaben von Wall Street in Mitleidenschaft gezogen und tendiert sehr schwach. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 1,6 Prozent niedriger bei 10.254 Punkten. Der Index werde zudem von den deutlichen Abschlägen bei HSBC belastet, sagen Teilnehmer. Die Titel litten unter massiven Leerverkäufen. HSBC geben um 1,4 Prozent auf 85,75 HK-Dollar ab. Die Papiere würden die Abschläge nachvollziehen, die die Konkurrenten weltweit bereits erlitten hätten, heißt es. Als eine psychologische Marke im Hang-Seng-Index wird die Unterstützung bei 10.000 Punkten angesehen. Beobachter gehen davon aus, dass diese jedoch nicht unterschritten wird.



      US-Nachbörse: Intel fester - Apple werden verkauft

      Etwas fester notierten Intel trotz verfehlter Prognosen im nachbörslichen Handel. Die Titel stiegen um knapp ein Prozent auf 18,39 Dollar nach einem Minus von vier Prozent im regulären Handel. Intel hatte nach Börsenschluss einen Gewinn je Aktie von 0,09 Dollar ausgewiesen und damit die Analystenprognosen um zwei Cents unterlaufen. Die Aktien von Apple Computer wurden dagegen verkauft. Apple hatte zuvor angekündigt, im vierten Quartal einen „kleinen Gewinn“ vor außerordentlichen Posten zu erreichen. Wall Street hatte bislang für diesen Zeitraum 0,14 Dollar je Aktie erwartet. Der Kurs fiel nachbörslich um acht Prozent auf 16,40 Dollar. Motorola verbesserten sich um 1,2 Prozent auf 14,70 Dollar. Das Unternehmen hatte nachbörslich mitgeteilt, dass es davon ausgeht, die Umsätze im Bereich Mobilfunkgeräte im dritten und vierten Quartal zu steigern. Für das zweite Quartal wies Motorola einen Nettoverlust von 2,3 Milliarden Dollar aus, nachdem der Verlust im Vorjahreszeitraum 759 Millionen Dollar betragen hatte.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verharrte kaum verändert bei 1.011 Punkten.


      Wall Street schließt nach volatilem Handel sehr schwach

      Nach einer Achterbahnfahrt haben die Aktienkurse an Wall Street am Dienstag sehr schwach geschlossen. Die Rede von Alan Greenspan hatte am Nachmittag den Kursverfall aus dem frühen Geschäft zunächst gestoppt und zu einer Stabilisierung geführt. Im späten Geschäft rutschten die Notierungen dann erneut ab.

      Der Dow Jones schloss bei 8.473 Punkten, das entspricht einem Minus von 1,9 Prozent oder 166 Stellen. Das Tagestief lag bei 8.407 Zählern. Damit hat der Dow zum ersten Mal seit Juni 1984 sieben Sitzungen in Folge mit Abgaben geschlossen. Der S&P-500-Index rutschte um 1,9 Prozent auf 901 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verlor 0,5 Prozent oder sieben Zähler auf 1.375.

      „Wir scheinen uns aber allmählich einem emotionalen Boden zu nähern“, sagte ein Händler unter Verweis auf einen erneuten starken Anstieg des Volatitilätsindex, der als Maßstab für die Angst am Markt gesehen wird. Marktteilnehmer begründeten die zwischenzeitlich etwas verbesserte Stimmung mit den Aussagen des US-Notenbank-Chairmans. „Alan Greenspan hat dem Markt Mut gemacht, indem er sagte, dass die Wirtschaft auf dem Weg der Besserung ist und die Zinsen für mehrere Monate unverändert bleiben dürften“, sagt ein Teilnehmer. Auch die Daten zur Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung hätten den Markt gestützt. Für die Abschläge zum Ende der Sitzung sei der Programmhandel verantwortlich. In dieser immer noch angespannten Situation wolle über Nacht einfach niemand weder „short“ noch „long“ positioniert sein, hieß es.

      General Motors schlossen um 4,3 Prozent ermäßigt bei 45,84. Der Automobilkonzern hatte für das zweite Quartal zwar mit einem Gewinn je Aktie von 2,43 Dollar die Prognosen der Analysten übertroffen. Die Anleger hätten sich jedoch weniger auf die Kosteneinsparungen und Absatzzahlen als auf mögliche Finanzierungsprobleme der Pensionskassen des Unternehmens konzentriert, hieß es im Handel.

      Belastet worden sei der Blue-Chip-Index auch durch die enttäuscht aufgenommenen Zweitquartalsergebnisse von Caterpillar. Der Baumaschinenhersteller hatte einen Gewinn je Aktie von 0,58 Dollar ausgewiesen. Analysten hatten mit 0,73 Dollar gerechnet. Auch der Ausblick ließ die Anleger vor der Aktie zurückweichen. Für 2002 geht Caterpillar davon aus, dass das Ergebnis um 15 Prozent unter dem des Vorjahres liegen wird. Die Titel verloren 4,8 Prozent auf 43,00 Dollar.

      J.P. Morgan litten unter Marktgerüchten über eine angeblich mangelnde Liquidität des Finanzinstituts. Obwohl das Unternehmen diese als „unwahr und verantwortungslos“ zurückwies, büßten die Titel 5,3 Prozent auf 28,50 Dollar ein. Bei Intel habe die Anleger im späten Geschäft vor Bekanntgabe der Zahlen der Mut verlassen, sagte ein Händler. Intel verbilligten sich um vier Prozent auf 18,36 Dollar.

      Im gebeutelten Mobilfunksektor sorgte Nextel mit „bombigen“ Quartalszahlen für eine angenehme Überraschung. Die Titel erhöhten sich daraufhin um 30 Prozent auf 6,50 Dollar. Das Unternehmen, dass als eines der ersten im Nasdaq 100 Ergebnisse für das abgelaufene Quartal vorlegte, profitierte dabei nicht nur vom Rekordergebnis, sondern vor allem auch vom Ausblick der Gesellschaft.



      US-Anleihen schließen nach Greenspan-Rede knapp behauptet

      Gewinnmitnahmen im Anschluss an die Rede von Alan Greenspan haben am Dienstag im späten New Yorker Handel zu knapp behaupteten Anleihekursen geführt. Händler sagten, die Sitzung sei insgesamt sehr volatil gewesen. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 2/32 auf 101-27/32 und rentierten mit 4,635 Prozent, nach 4,620 Prozent am Montag. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent sank um 9/32 auf 99-19/32. Die Rendite stieg von 5,378 auf 5,403 Prozent.

      Optimistische Äußerungen des US-Notenbank-Chairmans zur US-Konjunktur, sich etwas stabilisierende Aktienkurse und eine stark gestiegene Industrieproduktion hätten am Nachmittag zu Gewinnmitnahmen vor allem von Hedge-Fonds geführt, hieß es. Infolge der starken Rally in der vergangenen Woche sei der Markt nun überkauft. Die Industrieproduktion kletterte im Juni um 0,8 Prozent und damit so kräftig wie seit Oktober 1999 nicht mehr.

      Greenspan hatte vor dem Bankenausschuss ein positives Bild von der US-Konjunktur gezeichnet und seine Erwartung eines Wirtschaftswachstums von vier Prozent in diesem Jahr geäußert. Die Zinsen sollen solange niedrig bleiben, bis die Konjunktur wieder unter Dampf stehe, sagte er weiter. Gleichzeitig schloss er aber eine zusätzliche Stimulanz durch weitere Zinssenkungen aus.


      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 08:36:57
      Beitrag Nr. 362 ()
      Deutsche Telekom
      Der Tag danach


      Unmittelbar nach dem Rücktritt des umstrittenen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom , Ron Sommer, hat das hochverschuldete Unternehmen einen harten Sparkurs angekündigt. Der am Dienstagabend zu Sommers Interims-Nachfolger bestimmte Aufsichtsrat Helmut Sihler sagte, er werde einen radikalen Konsolidierungskurs kraftvoll vorantreiben.

      Der als Favorit der Bundesregierung für die Sommer-Nachfolge gehandelte Technik-Vorstand Gerd Tenzer wurde vom Aufsichtsrat als stellvertretender Vorstandschef ernannt. Bundesfinanzminister Hans Eichel begrüßte den Führungswechsel, während die Opposition von einer Katastrophe für die Regierung sprach. Der Kurs der Telekom-Aktien reagierte zeitweise mit deutlichen Gewinnen.



      Keine Abfindung für Sommer

      Eichel sagte, Sommer werde keine Abfindung erhalten. Allerdings werde Sommers Vertrag voll erfüllt. Da der Vertrag bis Mitte Mai 2005 gilt, stehen Sommer damit Zahlungen vermutlich in Millionenhöhe zu. Sommer hatte vor der Berufung Stihlers seinen Rücktritt erklärt und dies damit begründet, dass der Aufsichtsrat nicht mehr uneingeschränkt hinter ihm stehen würde.



      Radikaler Konsolidierungskurs steht bevor

      Der bereits 72-jährige Sihler sagte, er werde sich in seiner längstens sechs Monate dauernden Zeit an der Spitze des größten europäischen Telekom-Unternehmens um eine endgültige Lösung für die Vorstandsstruktur bemühen. Sihler, früher Aufsichtsratschef der Telekom und auch Chef des Chemiekonzerns Henkel, sagte, zu seinen zentralen Aufgaben gehöre, den Kurs der Konsolidierung bei der Telekom zu unterstützen.

      Er kündigte an, die Alternativen für das Engagement des Konzerns in den USA zu prüfen. Sihler schloss nicht aus, dass sein Stellvertreter Tenzer nach Ablauf der Interimslösung Vorstandsvorsitzender des Konzerns werden könnte.

      Auch Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus kündigte „einen sehr radikalen Konsolidierungskurs“ der Telekom in den nächsten Monaten an. Er bestritt, dass politischer Druck zum Führungswechsel geführt habe. Die Entscheidung für Sihler und Tenzer sei einstimmig gefallen.



      Strafanzeige gegen neuen Telekom-Chef

      In Zusammenhang mit der angeblichen Fehlbewertung des Telekom-Immobilienbesitzes bei der erstmaligen Bilanzierung wurde nach Reuters vorliegenden Dokumenten gegen Sihler und die übrigen Aufsichtsratsmitglieder mindestens eine Strafanzeige erstattet. Danach erstattete eine Anwaltskanzlei im März 2001 bei der Staatsanwaltschaft Bonn Strafanzeige gegen den damaligen Vorstand und die 20 Aufsichtsräte.

      Die Anwälte warfen den Managern vor, spätestens seit September 1998 von einer angeblichen Überbewertung des Immobilienbesitzes in der Eröffnungsbilanz der Telekom 1995 und den Folgebilanzen unterrichtet gewesen zu sein.



      Analysten zurückhaltend

      Analysten äußerten sich zurückhaltend zum Machtwechsel. Hans-Peter Kuhlmann, Analyst bei der Baden-Württembergischen Bank in Stuttgart, sagte, dies sei „keine optimale, aber nicht die schlechteste Lösung". Sie gebe der Telekom Zeit und Ruhe, um einen guten Nachfolger von Außen zu finden.

      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 08:45:29
      Beitrag Nr. 363 ()
      Aus den Aufsichtsratssesseln wieder an die Front


      Eigentlich hatte sich Helmut Sihler schon aufs Altenteil zurückgezogen. 72 Jahre alt, saß er zwar noch in den Aufsichtsräten einiger Großkonzerne, bei Porsche sogar als Vorsitzender. Doch bei der Deutschen Telekom verabschiedete er sich bereits vor zwei Jahren - wegen Umzugs ins heimatliche Österreich, wie damals die offizielle Begründung lautete.

      Jetzt geht Sihler noch einmal für sechs Monate an die Front, um einen Nachfolger für den zurückgetretenen Telekom-Chef Ron Sommer zu finden. Angesichts seines Alters bestehe keine Gefahr, dass er auf dem Stuhl des Vorstandsvorsitzenden festwachsen werde, scherzte er trocken bei seiner Vorstellung in Bonn.



      Aus Klagenfurt an den Rhein

      Sihler stammt aus Klagenfurt in Kärnten. Der Sohn eines Lehrers promovierte zunächst in den Geisteswissenschaften, wechselte dann aber zur Juristerei, wo er einen weiteren Doktortitel errang. Sein Studium finanzierte er sich mit Jobs bei den US-Besatzungstruppen. Spätestens als Austauschstudent an der Universität von Vermont wurde er zum Jünger der liberalen angloamerikanischen Denkensart. Er hat vier Kinder und ist Honorarprofessor für Marketing und Unternehmensführung an der Universität Münster.

      1957 trat Sihler als Mitarbeiter in die Marketing-Abteilung des Waschmittel- und Chemiekonzerns Henkel ein. Seine Karriere dort war steil. 1980 beerbte er Konrad Henkel als Vorsitzenden der Geschäftsführung. Erstmals ging die Unternehmensleitung damit an einen zwar langgedienten, aber doch familienfremden Manager. Sihler trieb die Internationalisierung und Diversifizierung des Konzerns konsequent voran. Er galt als umweltbewusst und setzte sich für die Entgiftung des Rheins ein. Nach zwölf Jahren erreichte er die konzernübliche Altersgrenze und trat von der Spitze des Unternehmens ab.


      Auf die Arbeit kommt es an

      Untätig blieb Sihler jedoch auch als Pensionär nicht: 1993 übernahm er den Aufsichtsratsvorsitz bei Porsche in Stuttgart, den er bis heute inne hat. Von 1995 bis 1996 leitete er das Kontrollgremium der Deutschen Post AG. 1996 bis 2000 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom. Bis zuletzt galt er als Getreuer Ron Sommers, dessen Rückzug er am Dienstag bedauerte. Er hoffe, dass das Interesse der Öffentlichkeit an den Interna der Deutschen Telekom nun gestillt sei: „Es kommt jetzt drauf an, dass gearbeitet wird.“


      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 08:53:25
      Beitrag Nr. 364 ()
      Greenspan zeichnet ein verhalten zuversichtliches Bild der Konjunkturentwicklung

      Amerikas Notenbankchef kritisiert "ansteckende Gier" in den Unternehmen / "Vertrauen erschüttert"



      Alan Greenspan, der Gouverneur der amerikanischen Zentralbank, bemüht sich, das Vertrauen zur Wirtschaft der Vereinigten Staaten zu stärken.

      Greenspan zeichnete am Dienstag in einer Anhörung vor dem amerikanischen Senat ein verhalten zuversichtliches Bild der Konjunkturentwicklung und forderte zugleich eine entschlossene Reform der Unternehmenskontrolle. "Die Federal Reserve (Fed) rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum zwischen 3,5 und 3,75 Prozent", sagte der Zentralbankchef.

      Im kommenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt um 3,5 bis 4 Prozent zulegen. Die Fed werde die Zinsen jedoch so lange nicht erhöhen, wie noch Zweifel an der Dauerhaftigkeit des Aufschwungs bestünden, kündigte Greenspan an. Nach Ansicht des Notenbankchefs haben die jüngsten Bilanzskandale prominenter Unternehmen das Vertrauen erschüttert, das für das Funktionieren der Marktwirtschaft unentbehrlich sei.

      In der Folge des langen Kursaufschwungs an den Aktienmärkten in den neunziger Jahren habe eine "ansteckende Gier" nach der Realisierung von Kursgewinnen offenbar weite Teile der Unternehmenswelt erfaßt. "Es ist ein System entstanden, in dem auf perverse Weise Anreize geschaffen wurden, Gewinne künstlich zu überhöhen und die Aktienkurse weiter zu treiben", beschrieb Greenspan die Ursache für die jüngsten Bilanzskandale.

      "Die Marktteilnehmer müssen sicher sein können, daß es in unserer Wirtschaft durchschaubar und gerecht zugeht." Bilanzfälschung und Betrug gefährdeten letztlich das Fundament der amerikanischen Gesellschaft, sagte der Notenbankchef. "Wir müssen die rechtlichen Grundlagen der freien Marktwirtschaft stärken: die Eigentumsrechte der Aktionäre und Kapitaleigner. Solange die Gesetze nicht als gerecht wahrgenommen werden, kann unsere Wirtschaft ihr Potential nicht ausschöpfen."

      Greenspan lobte die Widerstandskraft der Wirtschaft, die viele Schwierigkeiten im vergangenen Jahr überraschend gut gemeistert habe. "Das Produktivitätswachstum hat sich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit fortgesetzt." Es bestehe gleichwohl eine Reihe von Risiken, die auch in den kommenden Monaten auf der Konjunktur lasten würden. Zu befürchten sei, daß die Verbraucher sich aufgrund der Kursverluste an den Börsen mehr zurückhielten.

      Die amerikanische Regierung und den Kongreß rief Greenspan zur Ausgabendisziplin auf. Eine vernünftige Haushaltspolitik leiste einen wichtigen positiven Beitrag für das langfristige Wachstum der Wirtschaft.

      Nach Ansicht von Bill Dudley, Ökonom der Investmentbank Goldman Sachs, gefährden die Kursverluste an den Aktienbörsen den Konjunkturaufschwung. Goldman Sachs hat seine Wachstumsprognosen bis weit in das kommende Jahr hinein verringert. Ein positives Konjunktursignal lieferten am Dienstag die Produktionszahlen für Juni. Die Industrieproduktion stieg gegenüber dem Vormonat überraschend deutlich um 0,8 Prozent, so stark wie seit mehr als zweieinhalb Jahren nicht mehr. (Siehe Finanzmarkt.)

      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 08:59:23
      Beitrag Nr. 365 ()
      Charttechniker streiten über die Folgen des Dax-Trendbruchs

      Hoher V-Dax deutet auf Ausverkauf hin / September-Tiefs in Reichweite / "Antizyklische Kaufkurse"




      Der deutsche Aktienmarkt steckt wahrscheinlich mitten im Ausverkauf. Der langfristige Aufwärtstrend, der seit 1982 intakt war, ist gebrochen. "Mit dem Unterschreiten des bisherigen Jahrestiefs von 3947 Punkten hat der Dax seine letzte Chance auf Stabilisierung und Kurserholungen, die über ein kurzes Intermezzo hinausgehen, fürs erste verspielt", sagt Holger Struck, technischer Analyst bei dem Bankhaus M.M. Warburg & Co. Und Staud Research warnt: "Von weiteren Abschlägen muß ausgegangen werden."

      Das durch den Trendbruch ausgelöste Abwärtspotential reiche mittelfristig über die Tiefstände von September 2001 hinaus, die der Dax nach den Terroranschlägen bei 3539 Punkten (am 21. September im Handelsverlauf) und 3780 Punkten (am 21. September zu Handelsschluß) erreichte.

      Nach Ansicht von Michael Riesner, technischer Analyst bei der DZ Bank, wird es hingegen schon in der kommenden Woche eine "reflexartige Erholung" geben. "Der Dax markiert in dieser Woche das Tief für die nächsten ein bis zwei Jahre", erwartet er. Schon seit Anfang dieses Jahres prognostiziert Riesner unbeirrt "das zyklische Tief" für Mitte Juli. "Negative Ausreißer bis auf 3700 Punkte sind in den nächsten Tagen drin; der Markt wird dann aber von diesem tiefen Niveau aus eine starke Sommerrally starten".Entsprechend fällt Riesners Empfehlung aus: "Aktienkurse unter 4000 Dax-Punkten sind antizyklische Kaufkurse." Der Dax werde nach dem Bruch des Aufwärtstrends, der derzeit bei rund 4100 Punkten verläuft, sehr schnell wieder über die Trendlinie springen. "Die hohe Volatilität gemessen am V-Dax zeigt, daß sich der Markt endlich in der lange erwarteten Ausverkaufsphase befindet", sagt Riesner.

      Der V-Dax zeigt, mit welchen Schwankungen des Dax die Akteure am Terminmarkt im Schnitt für die kommenden Monate rechnen. Bei der Berechnung verwendet die Deutsche Börse die impliziten Volatilitäten von Optionen auf den Dax. Je höher die Schwankungen sind, desto teurer ist der Kauf von Optionen.

      Da viele professionelle Anleger Optionen zur Absicherung ihrer Aktienpositionen verwenden, ist der V-Dax ein Maß für die vorhandene Verunsicherung. Die Unsicherheit gemessen am V-Dax hat jetzt ein Ausmaß erreicht, wie sie in diesem Zeitraum nur nach den Terroranschlägen im September 2001 und beim Ausbruch der Asien-Krise im Herbst 1998 gemessen wurde.

      Zu beiden Zeitpunkten erfolgte in dieser extremen Situation eine Wende am Aktienmarkt nach dem Motto: Ein Aufschwung wird geboren in größter Unsicherheit. Zu dieser Unsicherheit gehören auch hohe Tagesschwankungen, Gerüchte um Interventionen von Notenbanken, erzwungene Verkäufe von Versicherungen, angebliche Vorgaben der Banken an ihre Händler, ihre Aktienrisiken abzubauen, und eine starke Aktivität von Hedgefonds.

      Daß der Dax trotz der sehr guten Vorgaben der Wall Street am Dienstag mittag wieder unter Druck geriet, wertet Riesner als Zeichen, daß der Ausverkauf (Sell-Out) tatsächlich im Gange ist. "Bislang waren die angeblichen Sell-Outs auf einen Tag beschränkt. Am folgenden Tag setzte stets eine Erholung ein. Wenn nun die Erholung sofort wieder verpufft und die Kurse weiter fallen, dann macht sich Panik breit. Diese Panik brauchen die Märkte, um gereinigt aus der Baisse hervorzugehen." Riesner rechnet damit, daß Technologiewerte im Dax die seiner Ansicht nach bevorstehende Aufwärtsbewegung anführen werden.

      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 10:33:14
      Beitrag Nr. 366 ()


      Quelle: FAZ,17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 17:42:52
      Beitrag Nr. 367 ()
      Gerichtsurteil
      Treueaktien der Telekom dürfen nicht besteuert werden

      Bonusaktien für treue Telekom-Anleger dürfen vom Fiskus nicht besteuert werden. Mit diesem Urteil gab das Finanzgericht Düsseldorf am Mittwoch der Klage eines T-Aktionärs statt, dessen Finanzamt die Treueaktien als einkommensteuerpflichtige Kapitalerträge eingestuft hatte.

      Dagegen wertete das Gericht die Zuteilung der Bonusaktien „gleichsam als Kaufanreiz“ für den Erwerb von T-Aktien; ein solcher nachträglicher Rabatt auf den Kaufpreis stelle aber „keinen steuerpflichtigen Ertrag“ dar. Gegen das Urteil ist nach Justizangaben Revision beim Bundesfinanzhof möglich. (Az. 2 K 4068/01 E).

      Der Kläger und seine Ehefrau hatten sich in dem Musterverfahren gegen die Besteuerung von Gratisaktien aus dem zweiten Telekom-Börsengang 1999 gewandt.

      Bei den Börsengängen der Deutschen Telekom hatten private Anleger in Deutschland erstmals die Möglichkeit, an einem so genannten Treueaktien-Programm teilzunehmen. Damit erhielten Privatanleger, die Aktien aus den drei Börsengängen des Telekommunkationsriesen für einen bestimmten Zeitraum im Depot behielten, einen Anspruch auf Zuteilung von Bonusaktien im Verhältnis zehn zu eins.



      „Kaufanreiz“, kein Kapitalertrag

      Die nach dem ersten Bösengang der Telekom 1996 ausgegebenen Treueaktien wurden von den Finanzverwaltungen nicht besteuert - laut Gericht „aus Gründen des Vertrauensschutzes“.

      Bei den für die zweite Tranche ausgegebenen Bonusaktien kam der Fiskus jedoch zu einer anderen Bewertung.

      Das in dem Düsseldorfer Verfahren beklagte Finanzamt berief sich dabei auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom Dezember 1999, wonach es sich bei der Zuteilung der Bonusaktien nach der zweiten Tranche um Kapitalerträge handele.

      Dagegen befand das Gericht, die Vermögensvermehrung des Klägers durch die Zuteilung der Treuepapiere sei „durch keine der Einkunftsarten des Einkommensteuergesetzes veranlasst worden“. Die Gewährung der Bonusaktien stelle kein Entgelt für eine Kapitalnutzung im Sinne eines Kapitalertrages dar, sondern sei „gleichsam als Kaufanreiz eine bloße Minderung des Preises der ursprünglich angeschafften Aktien“.

      Sollte das erstinstanzliche Urteil des Düsseldorfer Gerichts bei einer möglichen Revisionsverhandlung vor dem Bundesfinanzhof Bestand haben, könnte dies für jene T-Aktionäre bedeutsam werden, die noch keinen bestandskräftigen Bescheid des Finanzamtes über ihre Einkommenssteuererklärung für das Jahr 2000 in Händen halten.



      Auch Post-Aktionäre betroffen

      Vor allem aber die treuen T-Aktionäre beim dritten Telekom-Börsengang vom Juni 2000 könnten davon gleichsam im vorhinein profitieren.

      Nach der bisherigen Steuerpraxis müssten sie ihre im Januar zugeteilten T-Bonusaktien ebenso in der Einkommenssteuererklärung 2002 ausweisen wie die Aktionäre der Deutschen Post AG, an die zum Jahresende erstmals Treueaktien ausgegeben werden sollen.

      Zwar bezieht sich das Urteil in dem Düsseldorfer Fall formal nur auf den Kläger beziehungsweise das beklagte Finanzamt. Sollte jedoch auch der Bundesfinanzhof in einer späteren Entscheidung eine Besteuerung von Gratisaktien für nicht rechtens erklären, dürfte dies für die künftige Steuerpraxis weit reichende Konsequenzen haben.


      Quelle: FAZ, 17.07.02
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      schrieb am 17.07.02 17:49:48
      Beitrag Nr. 368 ()
      Konjunktur

      Börsenflaute belastet Privatkonsum in Deutschland kaum

      Vorsicht zahlt sich manchmal eben doch aus. Zumindest für die deutschen Anleger. Wurden sie in den Anfangszeiten des Börsenbooms noch oft belächelt wegen ihrer Skepsis gegenüber dem Aktienmarkt, so ist ihr Vermögen durch die Börsenflaute nicht so heftig geschrumpft wie das Vermögen der US-Anleger.

      Sie müssen auch keine Kredite abbezahlen, die sie seinerzeit für den Aktienkauf aufgenommen haben. Die deutschen Sparer haben deshalb mehr Geld zur Verfügung, und sie müssen ihren Konsum nicht so stark einschränken wie die Aktienbesitzer jenseits des Atlantiks. Die lahmende Konjunktur dankt es ihnen: Sie wird durch sie wenigstens nicht zusätzlich belastet.



      Deutsche investieren sicherheitsbewusst

      Die Deutschen sind fleißige Sparer. Aber anders als die US-Haushalte haben sie ihr Geld nur zu einem geringen Teil in Aktien angelegt - trotz des Börsenbooms der 90er Jahre.

      Lieber steckten sie ihre Spargroschen in Lebensversicherungen oder Immobilien und blieben damit auf der sicheren Seite. „Aktien waren hierzulande allenfalls das Sahnehäubchen obendrauf, gedacht für die Zusatzrendite“, sagt Hans-Jörg Naumer, Volkswirt beim Deutschen Investment Trust (Dit). Und wer Aktien kaufte, versuchte auch an der Börse, sein Risiko zu begrenzen: „Keine hochvolatilen Papiere, kein Aktienkauf auf Pump, keine Investition in ausschließlich einen Sektor“, erklärt Naumer die Anlagekriterien Vieler.

      Zwar gibt es auch hierzulande einzelne Anleger, die ihre gesamte Altersvorsorge in Aktienfonds gesteckt und verloren haben. Aber in der Summe scheinen die Verluste nicht groß genug zu sein, um den Konsum nennenswert zu belasten.

      Schlüsselindikatoren wie das Konsumentenvertrauen oder die Verkaufszahlen des Einzelhandels belegen zwar, dass die Kunden immer weniger Geld in den Geschäften lassen. Doch das hat andere Gründe: Die unsichere Lage auf dem Arbeitsmarkt, beispielsweise, oder die Teuro-Debatte. „Angesichts der Arbeitslosigkeit ist es ganz normal, dass die Leute sich einschränken“, sagt Naumer. „Auch wenn wir es selbstverständlich lieber hätten, sie würden ihr Geld ausgeben und dadurch die Konjunktur ankurbeln.“



      Schwächerer Zusammenhang zwischen Konsum und Konjunktur

      Doch anders als in den Vereinigten Staaten hat in Deutschland der Konsum auch in den goldenen 90ern nie eine entscheidende Rolle für die Konjunktur gespielt. Das Wirtschaftswachstum war exportgetrieben. In einem klassischen Konjunkturzyklus hätte der private Verbrauch zumindest in der Wachstumsperiode steigen und der Wirtschaft dadurch weitere Impulse geben müssen - doch selbst das funktionierte hierzulande nicht. Die Konsequenz: Als die Exportnachfrage zurückging, brach auch die Konjunktur ein. Doch die aktuelle Börsenbaisse spielt dabei nur eine geringe Rolle.

      In den USA ist die Lage anders. Dort investieren die Normalverbraucher viel stärker in Aktien und geben ihre Gewinne zu einem größeren Anteil aus. Der Börsenboom bescherte ihnen Vermögenszuwächse, zumindest auf dem Papier, die sogleich in reelle Werte umgesetzt wurden. Der Konsum wuchs mit der Börse und trieb die Konjunktur in den 90er Jahren entscheidend mit an.

      Jetzt, nach dem Einbruch der Kurse, hält sich der Konsum selbst zwar bisher erstaunlich gut. Aber die Stimmung beginnt unter der Flaute zu leiden, und das drückt auf die Konjunktur.

      So ganz unberührt bleibt die deutsche Wirtschaft davon nicht. Schließlich sind die USA die Triebkraft der Weltwirtschaft, und der deutsche Export hängt auch von der US-Nachfrage ab. Geht diese zurück, leidet auch die deutsche Konjunktur unter der Baisse - wenn auch nur indirekt.


      Quelle: FAZ, 17.07.02
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 23:48:18
      Beitrag Nr. 369 ()
      News 17.07.2002 - 22:28
      FOKUS 2-US-Börsen schließen im Plus - Intel und Motorola stützen
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 17. Jul (Reuters) - Die Quartalsbilanzen des weltgrößten Chipkonzerns Intel <INTC.O> und des Handy-Herstellers Motorola <MOT.N> haben die US-Börsen am Mittwoch gestützt. Die Kurse gaben jedoch einen Großteil ihrer Kursaufschläge vom frühen Geschäft wieder ab. Sorgen um die Entwicklung der Unternehmensgewinne hatten nach Händlerangaben zeitweise erneut die Oberhand gewonnen.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> notierte zum Handelsschluss 0,82 Prozent höher auf 8542,48 Zählern, nachdem er kurz nach Börseneröffnung noch um rund drei Prozent zugelegt hatte. Der breiter gestreute S&P500-Index <.SPX> stieg 0,55 Prozent auf 906,04 Punkte nach Gewinnen von rund 2,7 Prozent im frühen Geschäft. Der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> kletterte 1,60 Prozent auf 1397,25 Zähler nach einem Plus von rund 3,7 Prozent im frühen Geschäft.

      "Wir haben gute Bilanzen und die Wirtschaft ist in Ordnung, aber es gibt zu viele Sorgen", sagte Bob Basel, Händler bei Salomon Smith Barney. Andere Händler sagten, die Anleger seien offenbar erleichtert gewesen, dass der Intel-Gewinn gerade noch im Rahmen der Analystenprognosen gelegen habe. Die Anteilsscheine von Intel stiegen um rund sechs Prozent auf 19,44 Dollar und gehörten zu den umsatzstärksten Werten an der Nasdaq. Das Unternehmen hatte für das zweite Quartal einen Gewinn am unteren Ende der Erwartungen vorgelegt und gleichzeitig die Streichung von 4000 Stellen angekündigt. "Ich denke, es gab einen Seufzer der Erleichterung, dass der Intel-Bericht nicht ganz so schlecht ausgefallen ist", sagte Phil Orlando, Chefinvestment-Officer bei Value Line Asset Management.


      AUCH MOTOROLA-ZAHLEN STÜTZEN KURSE

      Auch die Bilanz des weltweit zweitgrößten Mobiltelefon-Herstellers Motorola <MOT.N> habe bei den Anlegern Hoffnungen auf eine Trendwende der Unternehmensgewinne geweckt, sagten Händler. Der Konzern erwartet nach einem Rekord-Verlust in Milliardenhöhe im abgelaufenen Quartal für das laufende und das kommende Quartal wieder Nettogewinne.Die Motorola-Titel legten rund 4,3 Prozent auf 15,15 Dollar zu. Die Standardwerte wurden nach Händlerangaben von der Gewinnsteigerung des größten Finanzdienstleisters der USA, Citigroup <C.N> , gestützt, die leicht über den Prognosen lag. Citigroup-Aktien kletterten rund zwei Prozent auf 36,93 Dollar. Die Aktien des weltgrößten Flugzeugherstellers Boeing <BA.N> legten um rund fünf Prozent auf 42,94 Dollar zu. Der Konzern hatte zuvor mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Anleger warteten nach Händlerangaben mit Spannung auf die Quartalsbilanz des Computerkonzerns IBM <IBM.N> . IBM-Aktien schlossen 2,43 Prozent höher auf 70,69 Dollar.

      Die US-Börsen waren im Handelsverlauf vorübergehend ins Minus gerutscht. Die Investoren, die nach einem fast zehnprozentigen Rückgang des Dow-Jones-Indexes an den vergangenen sieben Handelstagen frustriert seien, wollten weitere Anzeichen für eine deutliche Erholung der Unternehmensgewinne sehen, sagten Börsianer. "Solange wir nicht eine Änderung in der Psychologie sehen, geht der Weg des geringsten Widerstandes nach unten", sagte James Volk, Director of Institutional Trading bei D.A. Davidson and Co.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,93 Milliarden Aktien den Besitzer. 1828 Werte legten zu, 1402 gaben nach, und 179 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,31 Milliarden Aktien 1908 im Plus, 1488 im Minus und 263 unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 2/32 auf 101-17/32. Sie rentierten mit 4,673 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 6/32 auf 99-04/32 bei einer Rendite von 5,435 Prozent.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 07:35:45
      Beitrag Nr. 370 ()
      18.07.2002 - 01:24
      FOKUS 1-SAP-Konkurrent Siebel mit Gewinnrückgang
      San Mateo, 18. Jul (Reuters) - Der US-Softwarehersteller und SAP <SAPG.DE> -Konkurrent Siebel Systems <SEBL.O> hat im abgelaufenen Quartal einen stärkeren Gewinn- und Umsatzrückgang verzeichnet als von Analysten erwartet. Zugleich kündigte das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss den Abbau von mehr als 1000 Stellen an. Siebel-Aktien reagierten nachbörslich mit Kursverlusten auf die Unternehmensnachrichten.

      Die US-Firma gab für das zweite Quartal einen Einbruch des Reingewinns auf 29,8 (Vorjahreszeitraum 76,6) Millionen Dollar oder sechs (15) Cent je Aktie sowie des Umsatzes auf 405,6 (560,2) Millionen Dollar bekannt. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten demgegenüber im Schnitt mit höheren Werten gerechnet, und zwar mit neun Cent beim Gewinn je Aktie und 437,1 Millionen Dollar beim Umsatz.

      Für das laufende dritte Quartal erwartet Siebel nach eigenen Angaben ohne Berücksichtigung von Restrukturierungskosten einen Gewinn je Aktie von fünf bis acht Cent bei einem Umsatz von 355 bis 400 Millionen Dollar. Für das vierte Quartal sei mit ähnlichen Werten wie für das dritte Quartal zu rechnen.

      Das Unternehmen kündigte ferner an, seine Mitarbeiterzahl auf 6000 von derzeit 7164 zu reduzieren. Dafür fielen im dritten Quartal Sonderbelastungen von 225 bis 250 Millionen Dollar an.

      Siebel-Aktien fielen im nachbörslichen Geschäft auf der elektronischen Handelsplattform Instinet auf 11,20 Dollar nach 11,74 Dollar zum Handelsschluss an der US-Technologiebörse Nasdaq.

      mer
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 07:41:00
      Beitrag Nr. 371 ()
      News 18.07.2002 - 00:47
      FOKUS 1-IBM-Quartalsgewinn bricht ein - Gedämpfter Ausblick
      Armonk, 18. Jul (Reuters) - Der weltgrößte Computerkonzern IBM <IBM.N> hat im zweiten Quartal im Zuge der Nachfrageschwäche in der Branche einen kräftigen Gewinneinbruch verzeichnet.

      Das US-Unternehmen führte dies zudem auf milliardenschwere Sonderbelastungen durch Personalabbau, Umstrukturierung und den bereits angekündigten Verkauf der verlustreichen Festplatten-Sparte zurück. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal habe 56 Millionen Dollar oder 0,03 Dollar je Aktie betragen nach 2,04 Milliarden Dollar Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte der in Armonk im US-Bundesstaat New York ansässige Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit.

      Analysten bezeichneten die Ergebniszahlen als insgesamt positiv. IBM-Aktien reagierten nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursgewinnen auf die Quartalsbilanz, gaben diese nach einem abgeschwächten Umsatzausblick für das viel beachtete Dienstleistungsgeschäft aber größtenteils wieder ab. Der Computerkonzern, der eine breite Produktpalette von Mikrochips über Großrechner bis zu Software-Angeboten abdeckt, gilt als Indikator für die Entwicklung in der gesamten Technologiebranche.


      MILLIARDENSCHWERE SONDERAUFWENDUNGEN

      Den Gewinn vor Sonderposten im abgelaufenen Quartal gab IBM mit 0,84 Dollar je Aktie an. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Mittel mit 0,83 Dollar gerechnet. Der Quartalsumsatz fiel IBM-Angaben zufolge auf 19,65 Milliarden Dollar von 20,83 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Die Sonderaufwendungen bezifferte der Konzern auf 1,4 Milliarden Dollar.

      Für das Gesamtjahr prognostizierte Finanzchef John Joyce nach dem Verkauf der Festplatten-Sparte einen Gewinn je Aktie von rund vier Dollar. Damit nannte er ein Gewinnziel unterhalb der bisherigen Prognosen von Analysten. Diese hatten nämlich zwar auch vier Dollar vorausgesagt, dabei aber die - das Konzernergebnis belastende - defizitäre Festplatten-Sparte noch berücksichtigt. IBM-Chef Sam Palmisano, der Anfang März Louis Gerstner an der Konzernspitze abgelöst hatte, erklärte: "Mit Blick in die Zukunft sind wir weiter zuversichtlich, dass IBM weiter Marktanteile in den wachstumsstarken Bereichen unseres Geschäfts halten oder dazugewinnen kann."


      ANALYSTEN: IBM HAT SICH GUT GEHALTEN

      Branchenexperten werteten die Quartalsergebnisse als positiv gemessen am schwierigen Umfeld. Trotz der Probleme der gesamten Technologie-Branche habe sich IBM gut gehalten, sagte Fondsmanager Sunil Reddy von Fifth Third Bank. In dem von Analysten besonders beachteten Dienstleistungsgeschäft setzte der wegen seiner Unternehmensfarbe "Big Blue" genannte Konzern im vergangenen Quartal mit 8,7 Milliarden Dollar rund ein Prozent weniger um als vor einem Jahr. "Insgesamt sieht das recht gut aus", sagte Analyst Tom Bittman von Gartner Inc. "Viele der Dienstleistungsverträge hätten in diesem Quartal einfach beendet werden können, aber offensichtlich laufen sie weiter."

      Finanzchef Joyce schwächte allerdings die Umsatzerwartungen für das Dienstleistungsgeschäft ab. Demzufolge erwartet der Konzern in dieser Sparte nur noch ein moderates Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr, nachdem er bislang ein prozentual zweistelliges Plus im vierten Quartal in Aussicht gestellt hatte.

      Im nachbörslichen Instinet-Handel legten IBM-Titel zunächst auf 73 Dollar zu, notierten später aber mit 70,75 Dollar nur noch knapp über ihrem Schlusskurs an der Wall Street von 70,69 Dollar.

      lex/mer
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 08:20:37
      Beitrag Nr. 372 ()


      Quelle: FAZ, 18.07.02
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 08:55:42
      Beitrag Nr. 373 ()
      Quartalsreigen bestimmt die Tendenz


      Tag der Dickschiffe

      Ordentliche Vorgabe von der Wall Street: Nach volatilem Verlauf konnten Dow und Nasdaq einen Teil ihrer Tagesgewinne verteidigen. Aufmerksamen Beobachtern wird aber auch aufgefallen sein, dass der Dax im freundlichen Handelsverlauf am Mittwoch ausgerechnet an der Marke von 4.100 Zählern, dem gerade verlassenen langfristigen Aufwärtstrend, gescheitert ist. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter zehn Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 4.073 Punkten nach 4.092 Zählern zum Handelsschluss am Mittwoch. Um 8.33 Uhr liegt der vorbörsliche Dax bei Lang & Schwarz bei 4.064 Punkten.

      Insgesamt wird sich die Markttendenz aber an der Flut der Quartalsberichte wichtiger „Dickschiffe“ der Weltwirtschaft orientieren. DaimlerChrysler, SAP, Nokia, Microsoft, und Sun sind nur die wichtigsten Namen. Die Nokia-Zahlen werden um 11.00 Uhr erwartet, die Zahlen von DaimlerChrysler um 13.00 Uhr. Eine bessere Prognose des Autokonzerns ist dabei schon fast Allgemeingut.



      Bund-Future von Aktientendenz bestimmt

      Bis 8.10 Uhr verliert der Bund-Future zwei Ticks auf 108,09 Prozent. Ob er in den kommenden Tagen die Marke von 108 Prozent behaupten kann, wird sich sehr stark an der Tendenz am Aktienmarkt orientieren. Die eher zuversichtlichen Äußerungen Alan Greenspans zur US-Konjunktur drücken etwas auf die Rentenstimmung. Am Mittwoch hatte der Bund-Future sechs Ticks auf 108,11 Prozent gewonnen. Widerstände sehen Marktteilnehmer bei 108,14/108,35/108,60 Prozent, Unterstützungen bei 107,93/107,73/107,50 Prozent.



      Euro kaum verändert

      Kaum verändert zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen. Gegen 8.24 Uhr kostet ein Euro 1,0069 Dollar verglichen mit 1,0076 Dollar am späten Mittwochnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 116,625 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch bei 116,30 notiert hatte. Die feste Eröffnung der US-Aktienmärkten am Mittwoch hatte den Dollar nach Aussage von Händlern beflügelt. Als die wichtigsten Indizes jedoch im späteren Handelsverlauf einen Großteil ihrer Gewinne wieder abgeben mussten, sei auch der Dollar erneut unter Druck geraten.



      Aktienmarkt Tokio schließt sehr fest

      Der Aktienmarkt in Tokio hat am Donnerstag auf breiter Ebene Kursgewinne verzeichnet, was Händler unter anderem mit den guten Vorgaben aus New York und der leichten Erholung des US-Dollar zum Yen begründeten. Der Nikkei-225-Index gewann zwei Prozent auf
      10.498 Punkte. Der Topix stieg um 2,2 Prozent auf 1.010 Zähler. Zu den größten Gewinnern gehörten die Papiere des Elektronikkonzerns Sony mit einem Plus von knapp vier Prozent. Sony-Titel waren am Vortag wegen eines Zeitungsberichts über angebliche Bilanzkosmetik im vergangenen Geschäftsjahr eingebrochen. Sony hatte den Bericht heftig dementiert. „Die Wall Street hat sich beruhigt und die Nachricht von Sony ist für den Markt eine echte Erleichterung. Niemand will, dass das US-Bilanzierungs-Fiasko auch in Japan Einzug hält", sagte Analyst Hiroshi Sato von Cosmo Securities.



      Aktien Hongkong am Mittag freundlich - Telekoms mit Aufschlägen

      Eine positive Entwicklung der Telekommunikationswerte lässt die Aktienbörse in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit) freundlich tendieren. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 0,6 Prozent höher bei 10.398 Punkten. Die Aufschläge bei Deutsche Telekom und Vodafone am Vortag sowie ein anhaltend positives Wachstum bei den Zahlen der Mobilfunknutzer führe zu den Aufschlägen in der Branche, heißt es. China Mobile verteuern sich um 1,1 Prozent auf 22,70 HK-Dollar, China Unicom um 1,7 Prozent auf sechs Hongkong-Dollar und Hutchison um 1,7 Prozent auf 59,0 HK-Dollar. Nach Darstellung von Teilnehmern verbuchen auch Landerschließungsgesellschaften deutliche Aufschläge, nachdem diese sich zu Wochenbeginn negativ entwickelt hatten.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die Aktien von International Business Machines wurden am Mittwoch im nachbörslichen Handel vom Quartalsausweis des Unternehmens gestützt. Der operative Gewinn je Aktie von 0,84 Dollar vor außerordentlichen Posten übertraf die Prognosen der Analysten um einen Cent. In einer Telefonkonferenz am Abend bestätigte IBM die Prognose eines Gewinns je Aktie für 2002 von vier Dollar. Die Titel stiegen nach Börsenschluss zeitweise um 2,5 Prozent auf 72,38 Dollar, bevor sie wieder auf plus ein Prozent zurückfielen. Handspring und Symantec kletterten ebenfalls nach der Bekanntgabe von positiv bewerteten Quartalszahlen. Handspring legten nachbörslich um sechs Prozent zu. Zuvor hatten die Titel sich um fünf Prozent verbessert. Handspring hat im vierten Quartal einen Verlust von 0,11 (Vorjahreszeitraum: 0,60) Dollar verzeichnet. Symantec sprangen nach Handelsende um rund acht Prozent nach oben, nachdem der Hersteller von Internet-Sicherheitssoftware ein Umsatzwachstum von 39 Prozent für das erste Quartal mitgeteilt hatte. Die Aktien von SAP-Konkurrent Siebel Systems fielen dagegen im nachbörslichen Geschäft auf 11,38 Dollar nach 11,74 Dollar zum Handelsschluss an der Nasdaq. Der SAP-Konkurrent hatte mit seinen Quartalszahlen enttäuscht.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gab unterdessen um 0,79 Prozent auf 1.020,65 Punkte nach.



      Wall Street schließt freundlich - Boeing und Intel legen zu

      Die Aktienkurse an Wall Street haben am Mittwoch nach einer erneut sehr volatilen Sitzung freundlich geschlossen. Kurz nach Handelsbeginn war der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte zunächst um rund 250 Punkten nach oben gesprungen. Am Mittag drehte der Index zeitweise ins Minus, fing sich dann aber wieder und schloss mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 8.543 Zählern. Der S&P-500-Index stieg um 0,6 Prozent auf 906 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verbesserte sich um 1,6 Prozent auf 1.397 Stellen.

      Händler begründeten die schwungvolle Aufwärtsbewegung im frühen Geschäft unter anderem mit Short-Eindeckungen und Schnäppchenkäufen. Zudem seien einige Unternehmensergebnisse überraschend gut ausgefallen. Einige weniger beeindruckende Quartalsdaten, wie die von Intel und J.P. Morgan, habe der Markt dagegen abgeschüttelt. Im weiteren Handelsverlauf sei den Aktienkursen dann aber überraschend „der Dampf ausgegangen“, was ein Teilnehmer mit dem fehlenden Vertrauen in den Markt begründete. Die Prognosen der Technologieunternehmen, die bereits berichtet haben, deuteten zudem keine Trendwende an, wie der verhaltene Ausblick von Apple und Intel zeige. Daher sei die Neigung zu schnellen Gewinnmitnahmen ausgeprägt. Dies erkläre die hohen Schwankungen seit Wochenbeginn.

      Defensive Titel präsentierten sich mit Kursgewinnen, nachdem Boeing und United Technologies mit ihren Quartalsergebnissen die Analystenprognosen übertroffen hatten. Boeing stiegen um 5,1 Prozent auf 42,94 Dollar. Der Konzern wies für das zweite Quartal einen Gewinn je Aktie vor außerordentlichen Posten von 0,92 Dollar aus, Experten hatten mit 0,80 Dollar gerechnet. United Technologies kletterten um 4,9 Prozent auf 64,95 Dollar. Die Gesellschaft hat ihre Prognose für den Gewinn je Aktie 2002 auf 4,40 (bislang: 4,32) Dollar angehoben.

      Auch Ford Motor profitierten von überraschend guten Quartalsdaten und stiegen um 0,2 Prozent auf 12,52 Dollar. Um 2,0 Prozent teurer bei 36,93 Dollar wurden Citigroup gehandelt. Das Finanzinstitut hat für das zweite Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,78 Dollar gemeldet, Analysten hatten 0,77 Dollar prognostiziert. Der Citigroup sei es gelungen, “die schweren Gewässer“ gut zu meistern, hieß es. Insbesondere die Verbrauchersparte trieb den Gewinn des Unternehmens nach oben.

      Dagegen blieben die Zahlen von J.P. Morgan Chase weit hinter den Erwartungen zurück: Die Gesellschaft verzeichnete für das abgelaufene Quartal einen Gewinn je Anteilsschein vor Sonderposten von 0,58 Dollar. Analysten hatten auf 0,65 Dollar gehofft. CFO Dina Dublon sagte, auch das zweite Quartal des laufenden Jahres habe noch keine grundlegende Wende gebracht. Deshalb sei sie „vorsichtig“ im Hinblick auf eine Prognose für das Gesamtjahr. Die Aktien rutschten um 1,3 Prozent auf 28,14 Dollar.

      Honeywell verloren nach einer Abwärtskorrektur der Gewinnprognosen für das laufende Jahr 2,8 Prozent auf 31,10 Dollar. Als Grund für die Zurücknahme nannte CEO Dave Cote die Unsicherheit bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung. Mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 50,00 Dollar reagierten die Aktien von Coca-Cola auf den Quartalsgewinn von 0,52 Dollar je Aktie, der genau den Prognosen der Analysten entsprach.

      Im Technologiesektor standen Apple Computer massiv unter Druck. Das Unternehmen hatte zwar mit dem Quartalsausweis die Erwartungen des Marktes getroffen, aber einen relativ schwachen Ausblick geliefert. Zahlreiche Analysten reagierten darauf mit Rücknahme ihrer Erwartungen. Die Aktien ermäßigten sich um 12,5 Prozent auf 15,63 Dollar. Intel dagegen verteuerten sich um 5,9 Prozent auf 19,44 Dollar trotz verfehlter Prognosen und einem verhaltenen Ausblick für das zweite Halbjahr. Händler führten die Aufschläge auf die Ankündigung weiterer Kosteneinsparungen durch Stellenstreichungen zurück. Allerdings zeigten sich die Analysten von Merrill Lynch kritisch: Die Aktie müsse auf ein niedrigeres Niveau fallen, um wieder interessant zu werden, hieß es.

      Ein Beobachter verwies jedoch darauf, dass Intel die Erwartungen nicht wegen einer schwächeren Endnachfrage verfehlt habe, sondern durch höhere Kosten auf Grund von Restrukturierungsmaßnahmen. Und dies sei ein positives Zeichen. Motorola stießen nach der Nachricht, dass der Umsatz des Unternehmens im zweiten Quartal weniger zurückgegangen ist als zuvor geschätzt. Die Titel rückten um 4,3 Prozent auf 15,15 Dollar vor.



      US-Anleihen schließen nach volatilem Verlauf kaum verändert

      Der volatile Aktienmarkt hat am Mittwoch zu schwankenden Kursen auch bei den US-Anleihen geführt. Im späten New Yorker Handel präsentierten sich die Treasurys schließlich kaum verändert, nachdem sie im frühen Sitzungsverlauf nachgegeben hatten. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 1/32 auf 101-14/32. Die Rendite stieg leicht von 4,682 auf 4,687 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent fiel ebenfalls um 1/32 auf 98-28/32. Die Rendite stieg von 5,45 auf 5,453 Prozent. Ein Händler begründete die Erholung der Anleihenotierungen damit, dass die Aktienkurse nach einem viel versprechenden Start nicht überzeugt hätten.

      Michael Krauss von J.P. Morgan verwies allerdings darauf, dass mehrere Aktienmarktindizes allmählich an Stärke gewännen, und das sei negativ für den Rentenmarkt. Dabei sei der im Handelsverlauf teilweise sichtbare Druck auf die Anleihe-Notierungen weniger auf Short-Verkäufe zurückzuführen gewesen als auf eine Korrektur und Gewinnmitnahmen. Der Druck gehe nämlich von solchen Anlegern aus, die zuletzt Longpositionen gehalten hätten.

      Quelle: FAZ, 18.07.02
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      schrieb am 18.07.02 09:27:18
      Beitrag Nr. 374 ()
      Consors weiter mit Verlusten


      Es wird nicht besser für die Online-Bank Consors. Im ersten Halbjahr erwirtschaftet der in Nürnberg ansässisge, aber von BNP Paribas mehrheitlich übernommene Online-Broker einen Verlust nach Steuern von 159 Millionen Euro.

      Von dieser Summe, so das Unternehmen, seien 119 Millionen auf Sondereffekte, 40 Millionen auf die gewöhnliche Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Im Vorjahreszeitraum schlug die gewöhnliche Geschäftstätigkeit noch mit einem Minus von 36 Millionen Euro zu Buche.


      Handelsaktivitäten gehen weiter zurück

      Weiterhin leidet die Geschäftsentwicklung unter der Baisse an den Börsen und einer in der Folge verstärkten Handelszurückhaltung vor allem der Privatanleger. Die Trading-Aktivität bei Consors ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 um 40 Prozent auf 2,6 Millionen ausgeführte Trades zurück; davon entfielen 1,4 Millionen Trades auf das erste und 1,2 Millionen auf das zweite Quartal 2002.

      Dagegen stieg die Zahl der Kundendepots. Ende Juni 2002 wurden 578.000 Konten geführt, davon 512.450 in Deutschland - Ende 2001 waren es insgesamt 565.700 Konten, davon 500.000 in Deutschland. Das Depot- und Einlagevolumen von 7,2 Milliarden Euro Ende 2001 auf 5,8 Milliarden Euro Ende Juni 2002. Wegen des geringeren Transaktionsvolumens nahm der Zins- und Provisionsüberschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent auf 61 Millionen Euro ab.



      Sparprogramm federt schlechte Geschäftsentwicklung ab

      Das Unternehmen sieht Erfolge seines bereits im Vorjahr initiierten Kostensenkungsprogramms. Die operativen Aufwendungen konnten im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 um 35 Prozent auf 88 Millionen Euro reduziert werden, was hauptsächlich auf Einsparungen bei Personal- und Marketingkosten sowie bei Aufwendungen für externe Dienstleistungen zurückzuführen ist.

      Quelle: FAZ. 18.07.02
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      schrieb am 18.07.02 18:01:26
      Beitrag Nr. 375 ()
      SAP-Aktionäre auf Vorsicht programmiert

      18. Juli 2002 Von einer negativen Überraschung kann eigentlich keine Rede mehr sein. Der Softwarekonzern SAP hat am Donnerstag seine Verluste offiziell bestätigt, die er schon in der Woche zuvor vorläufig veröffentlicht hatte. Zugleich prognostizieren die Walldorfer für das laufende Jahr ein geringeres Umsatzwachstum als bislang erwartet.

      Obwohl die roten Zahlen seit Tagen bekannt sind, hat die SAP-Aktie nach der Bestätigung ihre Verluste ausgebaut. Im Xetra-Handel sinkt ihr Kurs bis 16.00 Uhr um 4,5 Prozent auf 76,50 Euro, nachdem sie unmittelbar vor der Mitteilung lediglich mit 0,3 Prozent im Minus gelegen hatte. Damit liegt das Papier etwa am unteren Rand des Bandes, in dem sich der Kurs seit Frühjahr 2001bewegt hat, und das nach oben hin bis rund 175 Euro reicht.

      Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 31 für das im Dezember 2002 ablaufende Geschäftsjahr und angesichts des schwierigen Marktfumfelds erscheint der Titel derzeit allerdings trotzdem nicht unbedingt günstig bewertet. Das wäre lediglich dann der Fall, wenn sich das Geschäft deutlich beleben würde.



      Wohlwollen verspielt

      Nach Ansicht der Analysten von Wegelin & Co. hat SAP das Wohlwollen der Anleger schon mit der Schockmeldung der vergangenen Woche verspielt. Am 11. Juli hatte das Unternehmen überraschend eine Umsatz- und Gewinnwarnung herausgegeben. Die SAP-Aktie war daraufhin an der Börse dramatisch eingebrochen. Zwischenzeitlich wurde sie vom Handel ausgesetzt. Bis zum Handelsschluss verlor sie mehr als 14 Prozent und zog damit den gesamten Markt nach unten.

      Fünf Tage darauf hatte auch die SAP-Tochter SAP SI ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr drastisch gesenkt. Die Aktie war daraufhin um 8,2 Prozent eingebrochen. „Bei SAP ist viel Aufräumarbeit nötig“, sagen die Wegelin-Analysten.

      „Wir waren ja vorgewarnt worden", sagte ein Händler mit Blick auf den rückläufigen Gewinn und in Anspielung auf die in der vergangenen Woche reduzierte Umsatzprognose. Nach seiner Einschätzung hängt die weitere Kursentwicklung vom künftigen Umsatzwachstum der Firma ab. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte SAP noch um 17 Prozent zugelegt. Für dieses Jahr war ursprünglich ein Wachstum von 15 Prozent prognostiziert. Jetzt erklärt das Management, zehn Prozent seien möglich, falls sich das Marktumfeld aufhelle. „Bei zehn Prozent ist das aktuelle Kursniveau in Ordnung", sagte der Börsianer. Alles darunter könne dagegen zu weiteren Kursverlusten führen. Doch bessern sich die Marktbedingungen nicht, rechnet das SAP-Management nur mit einem Umsatzwachstum von fünf Prozent. In diesem Fall befürchtet der Händler Kursverluste.



      Unrealistische Prognosen

      Skepsis ist also angebracht - auch, weil das SAP-Management nach wie vor anpeilt, die operative Marge in diesem Jahr um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent zu steigern. Analysten bezeichneten diese Prognose als unrealistisch - oder, diplomatisch formuliert, als „äußerst ambitiös“, wie Jörg Natrop und Manfred Jaisfeld von der WGZ-Bank urteilen.

      SAP hält dagegen, die Kosten noch stärker senken zu wollen. Wie genau das funktionieren soll, ist aber nicht klar. Angesichts der sehr kurzfristigen Schockmeldung der vergangenen Woche und der immer noch überhöht scheinenden Prognosen sollten Anleger der SAP-Aktie derzeit mit Vorsicht begegnen.

      Quelle: FAZ. 18.07.02




      Kursverlauf von SAP in den vergangenen fünf Jahren.

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      schrieb am 18.07.02 19:18:19
      Beitrag Nr. 376 ()
      test
      Avatar
      schrieb am 18.07.02 19:20:38
      Beitrag Nr. 377 ()
      DaimlerChrysler-Aktie


      Der Stern strahlt wieder heller

      18. Juli 2002 Bei DaimlerChrysler geht es weiter aufwärts. Die vom Unternehmen am Donnerstag vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal 2002 bestätigen jedenfalls die zuletzt optimistischen Meldungen aus dem Unternehmensumfeld.

      Mit einem operativen Gewinn von 1,9 Milliarden Euro wurden die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. In Frankfurt stieg der Aktienkurs direkt nach Bekanntgabe der Zahlen um fünf Prozent. Um 14.30 Uhr steht jedoch nur noch ein leichtes Plus von 0,54 Prozent auf 46,20 Euro zu Buche.

      Ausgerechnet die Tochter Chrysler, die dem Konzern bislang in unschöner Regelmäßigkeit die Bilanz verdarb, ermöglichte mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung die guten Zahlen. Allerdings scheint die schwache Konjunkturlage in der Automobilbranche auch an DaimlerChrysler nicht spurlos vorüberzugehen. Denn der Umsatz lag mit 39,3 Milliarden Euro fünf Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals.



      Positive Überraschung schon teilweise eingepreist

      Die guten Zahlen nahm Vorstandschef Jürgen Schrempp zum Anlass, nun auch wesentlich höhere Gewinne für das gesamte Geschäftsjahr in Aussicht zu stellen. So soll das Betriebsergebnis für 2002 mindestens dreimal so hoch ausfallen wie das Ergebnis des Vorjahres. Die Aufwärtstendenz beim selbst ernannten Weltkonzern ist also unverkennbar.

      Weniger klar ist allerdings, ob diese positiven Nachrichten sich auch kurzfristig belebend auf den Aktienkurs auswirken. Denn nachdem viele Informationen schon im Vorfeld durchgesickert waren, sind die guten Zahlen nicht gerade eine Riesenüberraschung. Da schon in den vergangenen Tagen auf höhere Gewinnschätzungen spekuliert worden war, scheint vieles auf dem aktuellen Kursniveau schon eingepreist zu sein.



      Analysten sind positiv gestimmt

      Michael Raab, Analyst bei Sal. Oppenheim, sieht nichtsdestotrotz gute Chancen für eine Kurssteigerung. Besonders der bereinigte Betriebsgewinn von 788 Millionen Euro bei Chrysler sei bemerkenswert. Er bestätigt sein bisheriges „Outperform“-Rating und sieht den fairen Kurswert der DaimlerChrysler-Aktie bei 57,60 Euro.

      Auch Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler bewertet die Aktie mit „kaufen“. „Chrysler hat dem Konzern ein sehr gutes Ergebnis ermöglicht.“ Außerdem hat sich der Ausblick auf das zweite Halbjahr stark verbessert. Das Kursziel auf Sicht von sechs bis neun Monaten veranschlagt er bei 63 Euro.

      Fundamental scheint die DaimlerChrysler-Aktie mit einem 2003er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf auf Basis der neuen Gewinnschätzungen günstig bewertet. Gefahr droht allerdings von ganz anderer Seite. Denn die Deutsche Bank plant offenbar ein baldiges Placement ihres 12,1 -prozentigen Anteils am Autobauer. Dadurch würde der Kurs der Aktie möglicherweise wieder unter Druck geraten.

      Fazit: Sollte sich der Aufschwung bei Chrysler als dauerhaft erweisen, ist die DaimlerChrysler-Aktie sicherlich nicht mehr zu teuer. Zumal sie bei rund 45 Euro zuletztanscheinend einen Boden gefunden hat. Zu beachten bleibt aber das mögliche Placement der Deutschen Bank, das wie ein Damoklesschwert drohend über der Aktie hängt.

      Quelle: FAZ, 18.07.02




      Die Kursentwicklung der DaimlerChrysler-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.

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      schrieb am 19.07.02 09:42:56
      Beitrag Nr. 378 ()
      Scharfer Kurseinbruch


      Dax kämpft mit 4.000er-Marke

      Nach wenigen Handelsminuten hat der Dax über 100 Punkte verloren. Um 9.25 Uhr notiert er 2,3 Prozent tiefer bei 4.004 Punkten. Wall Street erlitt gegen Handelsende wieder einen Schwächeanfall, und die Ergebnisse von Ericsson und die Gewinnwarnung von Epcos lassen dem Markt keine andere Wahl. Und gestern hatte der Dax die wichtige Trendmarke von 4.100 Punkten nicht nachhaltig überwinden können. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 4.047 Punkten nach 4.102 Zählern zum Handelsschluss am Donnerstag.

      Mit Spannung wird der Neunmonatsausweis von Infineon im weiteren Tagesverlauf erwartet. In Amerika stehen noch Konjunkturdaten von die Quartalszahlen von Merck & Co. und Pepsico auf der Agenda.



      Bund-Future deutlich im Plus

      Wie zu erwarten war, sorgt die Aktienschwäche beim Bund-Future für einen neuen Schub. Bis 9.10 Uhr gewinnt er 27 Ticks auf 108,36 Prozent. Am Donnerstag hatte der Bund-Future zwei Ticks auf 108,09 Prozent abgegeben. Einen wichtigen Widerstand sehen Marktteilnehmer im Bereich 108,30 Prozent, Unterstützungen gebe es bei 108,00 und bei 107,80 Prozent.



      Euro am Morgen auf neuem Zweieinhalb-Jahres-Hoch

      Der Euro ist am Freitag im fernöstlichen Devisenhandel zwischenzeitlich auf bis 1,0215 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. Händler begründeten die Kursgewinne der Gemeinschaftswährung mit einer breiten Dollarschwäche angesichts eines Rückgangs an den US-Börsen und schwacher Konjunkturdaten. Gegen 9.25 Uhr kostet ein Euro 1,0157 Dollar verglichen mit 1,0096 Dollar am späten Donnerstagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der Dollar aktuell bei 115,98 Yen, nachdem er im US-Handel am Donnerstag bei 116,69 notiert hatte.

      Wichtig für den Dollar werden die heute um 14.30 Uhr MESZ veröffentlichen Leistungsbilanz-Daten für Mai sein.



      Aktien Tokio sehr schwach - Nasdaq belastet

      Sehr schwach haben die Aktienkurse am Freitag in Tokio den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index verlor 2,8 Prozent auf 10.202 Punkte. Der Topix sank um 2,0 Prozent auf 990 Zähler. Nach Darstellung von Händlern verloren die Titel in Japan infolge der massiven Abschläge an Nasdaq. Einige Händler waren davon ausgegangen, dass der Index im Handelsverlauf um die 10.300 Yen tendiert, doch das Durchbrechen der Marke weise auf institutionelle Verkäufe von Index-Futures hin, hieß es.



      Aktien Hongkong im Sog von Wall Street am Mittag schwächer

      Eine negative Entwicklung der US-Börsen am Vortag lässt die Aktienbörse in Hongkong am Freitagmittag (Ortszeit) schwächer tendieren. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte steht der Hang-Seng-Index 1,2 Prozent niedriger bei 10.323 Punkten. Die Händler würden sich vor dem Wochende zurückhalten, sagt ein Beobachter. Die Sorge, dass die US-Märkte möglicherweise weiter nachgeben, laste auf einigen Titeln mit Bezug zu den USA, heißt es. Li & Fung sinken um 3,1 Prozent auf 9,25 Hongkong-Dollar und Johnson Electric verlieren 3,9 Prozent auf 7,90 HK-Dollar. Eine Unterstützung des Index befinde sich bei der psychologischen Marke von 10.000 Punkten, so ein Teilnehmer.


      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die zahlreichen Unternehmensergebnisse, die am Donnerstag nach US-Börsenschluss vorgelegt wurden, bestimmten den nachbörslichen Handel. Volatil zeigten sich die Titel von Microsoft. Das US-Softwareunternehmen hatte mit dem im vierten Quartal erzielten Umsatz von 7,25 Milliarden Dollar über den Erwartungen der Analysten von 7,08 Milliarden Dollar gelegen. Nachdem Microsoft im regulären Handel um 1,7 Prozent gefallen waren, verzeichneten die Titel auch nachbörslich zunächst einen Abschlag, drehten dann aber ins Plus und reduzierten sich schließlich um 0,4 Prozent auf 50,90 Dollar. Sun Microsystems standen ebenfalls auf der Verliererseite, obwohl das Unternehmen mit den nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen leicht positiv überrascht hatte. Nortel Networks lagen mit einem Pro-Forma-Verlust von 0,09 Dollar je Aktie im Rahmen der Erwartungen. Nach den Verlusten im Handelsverlauf erhöhten sich die Papiere daraufhin im nachbörslichen Handel um 1,5 Prozent auf 1,33 Dollar. Die Analysten waren von 0,13 Dollar ausgegangen. Ebay sanken um 2,9 Prozent auf 58,70 Dollar. Das Unternehmen erwartet für das kommende Quartal einen Nettoumsatz von 278 bis 281 Millionen Dollar, was die Anleger enttäuschte.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator gab unterdessen um 0,27 Prozent auf 991,90 Punkte nach.

      Dow Jones verliert im späten Verlauf über 100 Punkte

      Die Standardwerte an Wall Street haben am Donnerstag nach einer erneut volatilen Sitzung mit sehr schwacher Tendenz geschlossen. Der Dow Jones ging nach zwischenzeitlichen Gewinnen mit einem Abschlag von 1,6 Prozent auf 8.409 Punkte aus der Sitzung. Der S&P-500-Index gab 2,7 Prozent auf 882 Punkte nach. Der Nasdaq Composite büßte 2,9 Prozent auf 1.357 Stellen ein.

      Die US-Konjunkturdaten traten angesichts der zahlreichen Unternehmensergebnisse in den Hintergrund. Doch die Unternehmenszahlen waren nicht gut genug, um eine positive Stimmung zu verbreiten. „Die Zahlen waren in Ordnung, aber nicht richtig gut. Mit Blick auf die schlechten Konjunkturdaten reichte das nicht aus“, erklärte Händler Tim Smalls von SG Cowen in einem Interview.

      Deutlich unter Abgabedruck standen AOL Time Warner. Der „Washington Post“ zufolge hat das Unternehmen vor und nach der Fusion mit Time Warner seine Umsätze aus Werbeeinahmen durch ungewöhnliche Transaktionen gesteigert. Zwar erklärte AOL Time Warner, die Buchhaltung von AOL habe in Übereinstimmung mit den US-GAAP-Regeln stattgefunden, und dies habe auch der Wirtschafsprüfer Ernst & Young bestätigt, doch die Anleger zeigen sich skeptisch: AOL gaben um fünf Prozent auf 12,45 Dollar nach.

      Mit hohen Kursverlusten mussten auch Siebel Systems aus der Sitzung gehen. Der Softwareentwickler hatte mit den Zahlen zum zweiten Quartal enttäuscht, und sich zudem pessimistisch zu der weiteren Entwicklung geäußert. Die Titel brachen um 18,1 Prozent auf 9,62 Dollar ein und zogen auch die Aktien anderer Anbieter von Unternehmenssoftware mit nach unten. So gaben PeopleSoft um 7,2 Prozent auf 14,51 Dollar nach, Rational Software um 17,8 Prozent auf 7,65 Dollar. Zudem habe an der Nasdaq im Vorfeld der nach Börsenschluss anstehenden Zahlen von Microsoft Zurückhaltung geherrscht, so Beobachter. Microsoft sanken um 1,7 Prozent auf 51,11 Dollar.

      Philip Morris verbilligten sich um 3,8 Prozent auf 42,45 Dollar. Zwar hatten die Zahlen zum zweiten Quartal weitgehend den Erwartungen entsprochen. Doch trübte auch bei Philip Morris die zurückhaltende Einschätzung der kommenden Jahreshälfte die Stimmung ein, hieß es. Die Analysten von Merrill Lynch jedoch glauben weiter an das Unternehmen: Sie haben ihr Votum „Strong Buy“ für die Aktien von Philip Morris bekräftigt.

      Bis zum Schluss hielten sich die Papiere von IBM im Plus. Das Unternehmen hatte mit den Zahlen zum zweiten Quartal am Mittwoch nach US-Börsenschluss den Anlegern eine positive Überraschung bereitet. Vor außerordentlichen Posten wies IBM für das zweite Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,84 Dollar aus und lag damit 0,01 Dollar über den Erwartungen. Zwar stellte die Sparte Dienstleistungen einen kleinen Wermutstropfen dar, doch insgesamt waren die Anleger offenbar zufrieden: IBM erhöhten sich um 1,9 Prozent auf 72,05 Dollar.



      US-Anleihen schließen nach knapp behauptetem Start fest

      Ähnlich unentschlossen wie der US-Aktienmarkt haben sich auf die US-Anleihen am Donnerstag gezeigt. Nach einem knapp behaupteten Start kletterten zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent im späten Handel in New York um 20/32 auf 102-2/32. Die Rendite fiel von 4,687 auf 4,608 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent erhöhte sich um 21/32 auf 99-18/32 und rentierte bei 5,404 Prozent, nach 5,453 Prozent am Mittwoch. Der Handel sei ruhig gewesen, berichteten Teilnehmer. Doch schließlich hätte im späten Verlauf der unerwartet schlecht ausgefallene Philadelphia-Fed-Index sowie die Entwicklung am Aktienmarkt den Ausschlag für ein Plus am Anleihemarkt gegeben.

      Der von der Federal Reserve of Philadelphia berechnete Index für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit in der Region ist im Juli überraschend stark auf plus 6,6 gefallen. Volkswirte hatten im Vorfeld einen Indexstand von plus 18,4 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei plus 22,2 gelegen hatte. Allerdings hätten die US-Staatsanleihen vornehmlich davon profitiert, dass sich die Verkäufer zurückgehalten hätten, die Daten an sich seien unterschiedlich aufgenommen worden, hieß es. Das vom Philadelphia-Fed-Index gezeichnete Bild müsse erst von umfassenderen und verlässlicheren untermauert werden, bevor man reagieren solle, gaben Volkswirte zu bedenken.


      Quelle: FAZ, 19.07.02
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 09:53:51
      Beitrag Nr. 379 ()


      Quelle: FAZ, 19.07.02
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 10:43:52
      Beitrag Nr. 380 ()
      News 19.07.2002 - 07:38
      WDHLG-EBay erfüllt Markterwartungen mit Gewinnsteigerung
      San Jose, 19. Jul (Reuters) - Das Internet-Auktionshaus eBay <EBAY.O> hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Ergebniserwartungen der Analysten erfüllt. Das Geschäft auf den heimischen Märkten und im Ausland sei kräftig gewachsen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit.

      Der Gewinn im abgelaufenen Quartal stieg den Angaben zufolge auf 54,3 (Vorjahreszeitraum 24,6) Millionen Dollar oder 19 (neun) Cent je Aktie und traf damit exakt die durchschnittlichen Prognosen der von Thomson First Call befragten Analysten. Der Umsatz sei auf 266,3 (180,9) Millionen Dollar geklettert.

      "Vor einigen Quartalen war noch nicht abzusehen, wie sich der Konjunkturabschwung auf unser Geschäft niederschlagen würde", sagte Finanzvorstand Rajiv Dutta. "Nachdem wir jetzt einige Quartale hinter uns gebracht haben, können wir sagen, dass unser Geschäft sicherlich nicht gelitten hat."

      Das Unternehmen erwarte für das dritte Quartal einen Pro-Forma-Gewinn je Aktie von etwa 19 Cent und einen Umsatz zwischen 278 und 281 Millionen Dollar, teilte eBay weiter mit. Analysten sagen hier bislang einen etwas höheren Umsatz von 283 Millionen Dollar voraus. Im Gesamtjahr dürfte der Pro-Forma-Gewinn je Aktie nach Unternehmensschätzung zwischen 76 und 78 Cent, der Umsatz bei rund 1,1 Milliarden Dollar liegen.

      eBay-Aktien fielen im nachbörslichen Geschäft auf der elektronischen Handelsplattform Instinet auf 57,95 Dollar nach einem Nasdaq-Schlusskurs von 60,45 Dollar.

      evs/mer
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 13:31:11
      Beitrag Nr. 381 ()
      News 19.07.2002 - 11:23
      VORSCHAU - Für E.ONs Ruhrgas-Pläne könnte es knapp werden
      - Von Bärbel Brockmann -

      Düsseldorf, 19. Jul (Reuters) - Die lange als letzte Hürde im Fusionspoker der Energiekonzerne E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas geltende Ministererlaubnis ist zum bloßen Etappensieg geworden: Das Oberlandesgericht Düsseldorf zieht die Sondergenehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums in Zweifel. Erstmals könnte damit schon bald ein bereits abgesegneter Fusionsplan gekippt werden.

      Sollte das Oberlandesgericht (OLG) nach der für Mittwoch angesetzten Anhörung seine vorläufige Entscheidung der vorigen Woche bestätigen, wäre E.ON der Vollzug der Ruhrgas-Übernahme mit großer Wahrscheinlichkeit für viele Monate verboten. Dann müsste abgewartet werden, wie das Gericht in der Hauptsache, also den offiziellen Beschwerde-Verfahren entscheidet. Bis zu einem rechtskräftigten Urteil könnten, selbst wenn es schnell ginge, Monate, wenn nicht Jahre vergehen, heißt es in Justizkreisen.

      Dass das Gericht bei seiner Meinung bleibt, und die von Staatssekretär Alfred Tacke erteilte Ministererlaubnis wegen Verfahrensfehlern und/oder falscher Zuständigkeiten auf Eis legt, gilt nicht nur unter Rechtsgelehrten als durchaus denkbar. Auch im Kreis der betroffenen Unternehmen wird hinter vorgehaltener Hand bestätigt, das man eine Lösung außerhalb des Gerichtsweges bevorzugen würde.

      Als Indiz für diese Annahme mag der Streit der Stadtwerke Hannover mit ihrer Tochter, dem Berliner Energiehändler Ampere, dienen. Ampere hat einen Eilantrag gegen den Vollzug der Ruhrgas-Übernahme beim OLG Düsseldorf eingereicht und damit zusammen mit ähnlich lautenden Anträgen der Aachener Trianel und zweier Stadtwerke das Gericht zu seinem vorläufigen Vollzugs-Verbot gebracht. Dafür bekam es der Ampere-Vorstand mit der Hannoveraner Mutter zu tun, die ihn öffentlich rügte und aufforderte, diesen Antrag zurückzuziehen. Am Regionalversorger sind Ruhrgas und die E.ON-Tochter Thüga zu jeweils zwölf Prozent beteiligt.

      Am Freitagmittag sah es so aus, als gehe der Machtkampf zwischen Ampere und ihrer Mutter zu Gunsten der Tochter aus. Zuvor hatte der Ampere-Minderheitsaktionär Thomas Heilmann eine Einstweilige Verfügung gegen den Rückzug des Eilantrags erwirkt, gegen den die Stadtwerke keinen Widerspruch einlegen wollten, "aus Zeitgründen", wie es hieß.

      Bei Trianel hieß es in den vergangenen Tagen ebenfalls, man könne sich eine Lösung der strittigen Frage auch ohne Gerichtsurteile vorstellen. Viele Konkurrenten von E.ON und Ruhrgas befürchten durch deren Zusammenschluss eine erdrückende Marktmacht. Zugeständnisse des entstehenden Energieriesen seien vor allem in der Frage des Zugangs zu importierten Gasmengen denkbar, heiß es.

      MÖGLICHE ALTERNATIVE BRÜSSEL

      Besonders schwer abschätzbar gilt den mit dem Fall befassten Juristen die Frage, ob der Kartellsenat des OLG dem Bundeswirtschaftsministerium die Zuständigkeit der Entscheidung absprechen kann. Die Gesetze seien zwar eindeutig, ihre Auslegung aber nicht, heißt es. Grundsätzlich ist Brüssel für ein Fusionsvorhaben zuständig, wenn das neue Großunternehmen mehr als ein Drittel seines Umsatzes im Ausland macht. Das ist soweit unstrittig. Fraglich ist im Fall E.ON aber der Zeitpunkt, zu dem diese Umsatzgrenze überschritten wurde. E.ON hatte vor gut einem Jahr den Kauf der britischen Powergen mit deren US-Beteiligungen angekündigt, die Übernahme aber erst in diesem Monat vollzogen.

      Die EU-Kommission selbst hat längst mehrfach abgewunken und sich als nicht zuständig erklärt. Sollte Brüssel sich dennoch um den Fusionsfall kümmern müssen, könnte er an die nationale Kartellbehörde delegiert werden. Beim Bonner Bundeskartellamt war der Fall allerdings schon mal. Es hatte die Fusion im Januar verboten.


      GEFÄHRLICHE VERZÖGERUNGEN

      Selbst bei Bestätigung des vorläufigen Senatsbeschlusses, also eines Vollzugsverbotes der Ruhrgas-Fusion, wäre E.ON inzwischen Großaktionär bei Ruhrgas. Die 25 Prozent der Gelsenberg sowie die Anteile von ThyssenKrupp <TKAG.F> und Vodafone <VOD.L> hatten die Düsseldorfer schon vor dem Richterspruch Ende voriger Woche übernommen und bezahlt.

      bro/mit
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 16:55:54
      Beitrag Nr. 382 ()
      News 19.07.2002 - 15:08
      US-Verbraucherpreise im Juni um 0,1 Prozent gestiegen
      Washington, 19. Jul (Reuters) - Die US-Verbraucherpreise sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte, zogen die Preise in der Kernrate - ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie - ebenfalls um 0,1 (Vormonat plus 0,2) Prozent an. Von Reuters befragte Volkswirte hatten im Schnitt für Juni sowohl in der Gesamt- als auch in der Kernrate ein Plus von 0,2 Prozent vorausgesagt.

      tak/ale
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 17:00:58
      Beitrag Nr. 383 ()
      News 19.07.2002 - 16:00
      Infineon - Haben Herstellungskosten für Speicherchips gesenkt
      München, 19. Jul (Reuters) - Der Halbleiter-Hersteller Infineon Technologies <IFXGn.DE> hat seine Herstellungskosten für Speicherchips (DRAMs) nach den Worten von Vorstandschef Ulrich Schumacher deutlich gesenkt. Die Herstellungskosten für einen Standard-DRAM-Chip seien im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001/2002 (zweites Quartal Kalenderjahr) auf 4,10 Dollar von 4,90 Dollar im Vorquartal gesunken, sagte Schumacher am Freitag in einer Telefonkonferenz anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Der Preis habe im Durchschnitt bei 3,60 Dollar gelegen. Eine Prognose für die weitere Entwicklung der DRAM-Preise sei sehr schwierig, weshalb er auch keine Ergebnisprognose für das vierte Quartal geben könnte. Die Analysten-Schätzungen von einem Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) von rund einer Milliarde Euro halte er weiter für valide, sagte Schumacher.

      Infineon hatte die Analysten mit einer Verringerung seines Nettoverlustes im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001/2002 (zum 30. September) auf 76 Millionen Euro überrascht.

      bub/ked
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 19:30:59
      Beitrag Nr. 384 ()
      News 19.07.2002 - 19:12
      FOKUS 1-J&J bestätigt FDA-Untersuchung - Kurs bricht ein
      New York, 19. Jul (Reuters) - Der Aktienkurs des US-Pharma- und Medizintechnikkonzerns Johnson & Johnson (J&J) <JNJ.N> ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten gesunken, nachdem die US-Gesundheitsbehörde (FDA) in einem Werk des Unternehmens eine Untersuchung wegen möglicher Unregelmäßigkeiten eingeleitet hatte.

      Der Sprecher von Johnson & Johnson, Jeffrey Leebaw, sagte, die FDA ermittele nach seiner Meinung auf Grund von Vorwürfen eines früheren Mitarbeiters des Konzerns im Werk Puerto Rico, wonach das Unternehmen Unterlagen gefälscht habe. Der Aktienkurs des im Dow-Jones-Index gelisteten Unternehmens fiel am Freitag in einem schwachen Gesamtmarkt in der Spitze um mehr als 16 Prozent auf 41,50 Dollar.

      Im Werk in Puerto Rico wird das Medikament Eprex - ein Präparat gegen Blutarmut - hergestellt, das jüngst eine Welle ernsthafter Erkrankungen in Europa und Kanada hervorgerufen hat. Mit Eprex erzielt das Unternehmen jährlich einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar.

      J&J ist das jüngste Pharmaunternehmen, wo die FDA wegen möglicher Unregelmäßigkeiten ermittelt. Die Aufsichtsbehörde prüft bereits bei Schering-Plough <SGP.N> , Eli Lilly <LLY.N> und Abbott Laboratories <ABT.N> unterschiedliche Verfehlungen. Der "New York Times" hatte zuvor in seiner Freitagausgabe berichtet, die Ermittlungen bei J&J stünden in Zusammenhang mit der Klage eines ehemaligen Mitarbeiters des Unternehmens, der im März 1999 entlassen worden war. Dabei bezog sich die Zeitung auf Gerichtsunterlagen und mit dem Fall vertraute Kreise. Hector Arce, der zuvor in dem puertoricanischen Werk gearbeitet hätte, werfe dem Konzern vor, damals zur Datenfälschung gedrängt worden zu sein, um Produktionsfehler zu vertuschen. Wenige Tage vor einer erwarteten Befragung durch FDA-Ermittler sei Arce entlassen worden. Leebaw sagte, die Vorwürfe des ehemaligen Mitarbeiters seien haltlos. Das Unternehmen werde zudem dagegen vorgehen.

      Leebaw sagte weiter, er wisse nicht, ob das Justizministerium in die Untersuchung einbezogen sei. J&J habe angeboten, mit allen Ermittlern zusammenzuarbeiten. Von der FDA war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Ein Analyst von Morgan Stanley, Glenn Reicin, sagte, der Fall werde von der Strafverfolgungsabteilung (Office of Criminal Investigation) der FDA geprüft.

      Eprex wird zur Vermehrung roter Blutkörperchen bei Patienten verschrieben, die sich einer Nierendialyse unterziehen müssen oder auf Grund einer Chemotherapie unter Blutarmut leiden. Unlängst hatte J&J selbst mitgeteilt, die Einnahme des Medikaments habe bei einigen Patienten zu nachteiligen Reaktionen geführt.

      tcs/ale
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 22:38:04
      Beitrag Nr. 385 ()
      Dow Jones schließt knapp über 8.000 Punkten









      19. Juli 2002 „Kein Wendepunkt in Sicht“, so der bestimmende Satz an diesem Freitag, der zwar von Ericsson-Chef Hellstöm stammt, aber auch aus dem Mund des Epcos-Chefs stammen könnte - oder von irgendeinem der leidgeprüften Börsianer.

      Bis zum Handelsende verlor der Dax satte 5,09 Prozent auf 3.892 Stellen, und liegt damit unter seinem bisherigen Jahrestief bei 3.912 Punkten. Ähnlich heftig der Absturz beim Nemax 50, der 4,33 Prozent auf 546 Punkte einbüßte. Der Dow Jones lag ebenfalls massiv in der Krütze und ging mit einem Minus von 4,64 Prozent mit 8.019,26 Zählern in das Wochenende , die Nasdaq verlor 2,79 Prozent auf 1.319,05 Zähler und der S&P 500 gab satte 3,84 Prozent nach auf 847,75 Zähler.

      Die verhaltenen Ausblicke von Tech-Unternehmen wie Sun Microsystems, Ericsson und Epcos drücken auf die Stimmung. Auch der erneut kräftig anziehende Euro belaste den Markt, meinen Händler. Im Dow Jones liegt Johnson & Johnson mit einem Minus von 16,55 Prozent als Verliereraktie an letzter Stelle. Hier gibt es Vorwürfe und Untersuchungen über die Reinheit des gegen Blutarmut wirkenden Medikaments Eprex. Es soll im Jahr 2002 immerhin einen Umsatz von 1,9 Milliarden Dollar erzielen.



      Ernüchterung allenthalben

      Die neuesten Zahlen und Ausblicke von Technologieunternehmen hätten wieder für Ernüchterung gesorgt, erklärt ein Analyst. Doch nach seiner Einschätzung deute die hohe Volatilität darauf hin, dass sich der Markt bald für eine Richtung entscheiden werde. Dass Versicherer nicht mehr als Verkäufer aufträten, sei positiv.

      Im Blickpunkt stehen in Europa Epcos und Infineon. Epcos hatte am Morgen überraschend schwache Geschäftszahlen veröffentlicht. „Die Aussagen zum vierten Quartal sind eine Enttäuschung“, sagt ein Analyst. Aber auch die Zahlen zum dritten Quartal lägen unterhalb der Erwartungen. Epcos verlor allein am Freitag 16,79 Prozent auf 22 Euro.



      Infineon kann den Markt nicht stützen

      Die gegen 11.00 Uhr veröffentlichten Zahlen von Infineon seien besser ausgefallen als erwartet, sagte ein Analyst in einer Einschätzung. Es sei mit höherem Verlust gerechnet worden. Negatives sei bislang nicht zu erkennen. Infineon gab dennoch 2,57 Prozent auf 17,05 Euro ab. „Infineon macht zwar weniger Verluste, aber dennoch bleiben es Verluste“, kommentiert ein Marktteilnehmer.

      Münchener Rück gaben um 6,76 Prozent auf 199,07 Euro nach und gehörten damit zu den schwächsten Werten. Allianz reduzierten sich mit einem Minus von 8,21 Prozent auf 163,75 Euro ebenfalls deutlich.

      Bereits am frühen Morgen hatte Ericsson Zahlen vorgelegt. Der unsichere Ausblick lastet auf der gesamten Branche. Die Vorhersage von 390 Millionen „oder weniger“ weltweit verkauften Handys im laufenden Jahr lag noch unter den reduzierten Prognosen von Motorola und Nokia, die mit rund 400 Millionen Stück rechnen. Die Aktie verlor allein am Freitag rund 18 Prozent.



      Langfristiger Aufwärtstrend scheint unerreichbar

      Auch ohne die erschreckend schwachen Zahlen von Ericsson und Epcos wäre die deutsche Börse zu Eröffnung unter Druck geraten, da die Wall Street trotz bisher ordentlicher Quartalszahlen gegen Handelsende wieder einen Schwächeanfall erlitt. Und gestern hatte der Dax die wichtige Trendmarke von 4.100 Punkten erneut nicht nachhaltig überwinden können.

      Damit scheint sich der verlassene 20-jährige Aufwärtstrend bei rund 4.100 Zählern - wie nach der reinen Lehre der Charttechnik zu erwarten - als kaum überwindliche Hürde zu etablieren. Das aktuelle Konsolidierungspotenzial des Dax beziffert Wieland Staud von Staud Research mit 3.780 Punkten.

      Quelle: FAZ, 19.o7.02





      Kursverlauf des Dax in den vergangenen zwölf Monaten.

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      Avatar
      schrieb am 20.07.02 14:21:20
      Beitrag Nr. 386 ()
      Banken-Prognosen haben schlechte Trefferquote

      Doch die Institute geben den Optimismus nicht auf / 40 Prozent Kurssteigerung für den Dax erwartet

      Trotz der zweijährigen Talfahrt auf den Aktienmärkten geben die Banken ihren Optimismus nicht auf. Von dieser Zeitung befragte Aktienstrategen sagen für wichtige Indizes deutliche Kurssteigerungen voraus.

      Besonders hoch sind die Erwartungen für den deutschen Aktienmarkt. Für den Dax sehen die Befragten im Durchschnitt ein Plus von 26 Prozent bis Jahresende und sogar einen Zuwachs von 40 Prozent bis Mitte 2003.

      Allerdings weisen einige Institute darauf hin, daß die Voraussagen mit einem hohen Unsicherheitsfaktor behaftet seien. "Hinter der Prognose steht die Expertise unserer Marktspezialisten. Aber jeder Anleger muß sich eigene Gedanken machen und selbst entscheiden", sagte zum Beispiel ein Sprecher der Commerzbank.

      Der Hinweis ist wichtig. Denn mit ihren früheren Prognosen haben viele Institute schiefgelegen. So haben bei einer Umfrage Anfang 2002 unter 19 Investmentbanken, darunter alle weltweit führenden Institute, fast alle Aktienstrategen auf zum Teil deutliche Kursgewinne der Indizes S&P 500, Nasdaq Composite, Euro Stoxx 50 und Dax getippt.

      Im Durchschnitt erwarteten sie für den Dax einen Gewinn von 8 Prozent. Tatsächlich hat er aber seitdem etwa ein Viertel seines Wertes eingebüßt.

      Lediglich die Aktienstrategen der amerikanischen Bank J.P. Morgan können einen Teilerfolg verbuchen. Sie sagten zumindest für den amerikanischen Markt einen deutlichen Rückgang voraus und lagen damit richtig. Den S&P 500 sah J.P. Morgan damals zur Jahresmitte 2002 mit einem Minus von mehr als 20 Prozent bei 900 Punkten. Der Index wird derzeit knapp unterhalb dieser Marke gehandelt.

      Trotz der jüngsten Fehlschläge bei der Prognose bleibt die DZ Bank dabei, daß die Voraussagen für Aktienindizes als Handlungsempfehlung zu verstehen seien. "Wir stehen zu unseren optimistischen Prognosen", sagt Stefan Schießer, Leiter des Aktienresearch für Privatkunden der DZ Bank. Allerdings sei die Erwartung von hohen Kurssteigerungen keine Aufforderung, das gesamte Vermögen auf dem Aktienmarkt anzulegen, stellt er klar. Die DZ Bank empfiehlt derzeit eine Aktienquote von 40 Prozent. 55 Prozent sollten in Anleihen und 5 in Festgeld investiert werden. Wegen der optimistischen Erwartungen für den Aktienmarkt erwägt die DZ Bank, die Aktienquote zu erhöhen.

      Die Zuversicht der Banken scheint auf der Ansicht zu gründen, daß sich die Konjunktur in den kommenden Monaten zügig erholen wird. Offenbar wird ein spürbar höheres Wirtschaftswachstum erwartet. So rechnen etwa alle befragten Institute mit steigenden Zinsen. Im Durchschnitt erwarten sie am Jahresende 2002 eine Rendite von knapp 5,2 Prozent für deutsche Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit. Diese Rendite, die derzeit bei 4,84 Prozent liegt, soll sich bis Mitte 2003 auf 5,4 Prozent erhöhen.

      Für amerikanische Renten gleicher Laufzeit erwarten die Analysten am Jahresende Renditen von 5,3 Prozent und Mitte 2003 knapp 5,6 Prozent. Derzeit rentieren amerikanische Titel mit zehn Jahren Laufzeit mit 4,56 Prozent.

      Dem Euro traut die Mehrzahl der befragten Institute keine großen Sprünge mehr zu. Die Banken erwarten aber, daß sich die europäische Gemeinschaftswährung oberhalb der Parität zum Dollar halten wird. Der Euro, der derzeit gut 1,01 Dollar kostet, wird in zwölf Monaten bei 1,03 Dollar erwartet.

      Quelle: FAZ, 20.07.02
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 19:36:39
      Beitrag Nr. 387 ()
      so damit jeder weiß wie tief der Dow Jones noch fallen kann...



      der Dax hat auch noch potenzial

      Avatar
      schrieb am 20.07.02 21:04:06
      Beitrag Nr. 388 ()
      News 20.07.2002 - 12:37
      EON/Ruhrgas - Es gab keine Sondierungsgespräche
      Berlin, 20. Jul (Reuters) - Sondierungsgespräche des Bundeswirtschaftsministeriums mit dem Energiekonzern E.ON <EONG.DE> über die E.ON-Fusion mit Ruhrgas hat es nach Darstellung des Ministeriums entgegen anderslautenden Berichten nicht gegeben.

      "Es hat keine Sondierungsgespräche oder Konferenzen mit E.ON gegeben", sagte ein Ministeriumssprecher am Samstag. Damit reagierte er auf einen vorab veröffentlichten Bericht des Magazins "Der Spiegel". Darin hieß es, im Vorfeld der mündlichen Gerichtsverhandlung am kommenden Mittwoch über Klagen zweier Stromhändler gegen die Ministererlaubnis für die Fusion hätten E.ON-Manager vergangene Woche im Wirtschaftsministerium Gespräche geführt. Das Risiko, dass die Transaktion durch die Richter des Oberlandesgerichts (OLG) in Düsseldorf gestoppt werde, werde von E.ON als relativ groß eingestuft. Dazu erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums: "Wir gehen davon aus, dass das Verfahren (zur Ministererlaubnis) rechtmäßig gelaufen ist."

      Unterdessen berichtete die "Welt am Sonntag" vorab, E.ON- Chef Ulrich Hartmann erwäge, die ins Stocken geratene Übernahme der Ruhrgas AG "ganz abzublasen". Ehe er sich einer jahrelangen juristische Prozedur über dieses Thema unterziehe, verzichte Hartmann lieber auf die Übernahme, hieß es in der Zeitung unter Berufung auf der E.ON nahestehende Kreise. Hartmann hatte schon früher mit Blick auf etwaige Probleme bei der Fusion erklärt, er werde die Ruhrgas-Übernahmen nicht um jeden Preis verfolgen.

      Ausgangspunkte für die aktuelle Diskussion waren Klagen zweiter Energiehändler gegen die Ministererlaubnis für die Fusion E.ON/Ruhrgas <EONG.DE> , die im Auftrage von Minister Werner Müller (parteilos) sein Staatssekretär Alfred Tacke vor wenigen Tagen ausgesprochen hatte. Die Kläger hatten ihre Klage mit Verfahrensfehlern bei der Ministererlaubnis begründet. Sowohl das Bundeskartellamt, als auch die Monopolkommission hatten zuvor schwere Bedenken gegen die Fusion erhoben. Mit ihr würde E.ON nicht nur zu einem der größten Gashändler in Europa aufsteigen, sondern auch seine Position auf dem europäischen Energiemarkt insgesamt erheblich stärken.

      hel/bus
      Avatar
      schrieb am 20.07.02 21:05:41
      Beitrag Nr. 389 ()
      News 20.07.2002 - 10:52
      FOKUS 1-Telekom widerspricht Bericht über Fehlabrechnungen
      Berlin, 20. Jul (Reuters) - Die Deutsche Telekom <DTEGn.DE> hat einen Zeitungsbericht über angebliche Fehlabrechnungen in Millionenhöhe zu Lasten von Telefonkunden zurückgewiesen.

      "Diese Anschuldigungen weisen wir mit Entschiedenheit zurück", sagte ein Sprecher am Samstag zu einem am gleichen Tage vorab veröffentlichten Bericht der "Welt am Sonntag". In dem Bericht, der sich maßgeblich auf den Geschäftsführer des Telefon-Einkaufsgemeinschaft "Communitel", Bernd Stötzel, beruft, heißt es, der neue stellvertretende Telekom-Chef Gerd Tenzer müsse wegen falscher Abrechnungen in Millionenhöhe mit einer Strafanzeige wegen Betrugsverdachts rechnen. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek sagte dazu: "Wir sehen dem mit Gelassenheit entgegen." Im Übrigen habe die Telekom ihrerseits gegen Stötzel juristische Schritte eingeleitet. Er schulde der Telekom eine zweistellige DM-Millionenbetrag an Zahlungen.


      STÖTZEL DROHT MIT STRAFANZEIGE

      Stötzel sagte der "Welt am Sonntag": "Bei der Analyse von 100 Millionen Datensätzen in zwei Jahren haben wir von 1999 bis 2001 Rechnungsfehler zu Lasten unserer Kunden von zig Millionen Mark entdeckt". Seitenweise seien Einzelpreise ohne Datum, Uhrzeit und Zielnummer mit einer Dauer von 0 Sekunden mit bis zu 1311,85 Mark von der Telekom in Rechnung gestellt worden. "Die Deutsche Telekom, insbesondere deren Vorstandsmitglieder, wissen nachweislich seit Jahren über die aufgezeigten Rechnungsfehler sowie interne Papiere Bescheid", sagte Stötzel. Sollte sich Tenzer, bisher Technik-Vorstand der Telekom, nicht bis Donnerstag dem 25. Juli der Telekom-Fehler persönlich angenommen haben, sehe er sich gezwungen, Strafanzeige gegen Tenzer zu stellen.

      Lissek bestritt nicht, dass es zu Abrechnungsfehlern bei den Kunden von "Communitel" gekommen sein könnte. Dies sei aber bedingt dadurch, dass Stötzel mit der Telekom einen auf rund 4000 Teilnehmer ausgelegten Vertrag mit günstigeren Gebühren geschlossen habe, den aber auf rund 15.000 Teilnehmer "ausgereizt" habe. Mehrfach habe die Telekom Stötzel darauf hingewiesen, dass durch diese Überlastung Probleme bei den Abrechnungen vorkommen könnten. Stötzel habe darauf aber nicht reagiert. Nach Angaben des Telekom-Sprechers handelt es sich bei dem Fall um Schwierigkeiten, die sich aus dieser besonderen Situation mit "Communitel" ergeben hätten und die nicht zu verallgemeinern seien.


      TELEKOM PLANT EINSPARUNGEN UND SCHULDENABBAU

      Die Deutsche Telekom <DTEGn.DE> plant einem vorab veröffentlichen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zufolge einschneidende Maßnahmen, um die Schulden des Konzerns bis Ende 2003 auf 50 Milliarden Euro zu senken. Der Marketing-Etat solle um 400 Millionen Euro, rund ein Fünftel, schrumpfen, außerdem sollten Investitionen kräftig gekürzt und Vermögenswerte schneller verkauft werden. "Wir stellen fast alles auf den Prüfstand", zitierte das Magazin einen "Konzernstrategen". Das gesamte Sanierungsprogramm wolle Interims-Vorstandschef Helmut Sihler mit den Halbjahreszahlen am 21. August bekannt geben, hieß es in dem Bericht weiter. Der Telekom-Sprecher bestätigte die von "Focus" genannten Zahlen weitgehend. "Das haben wir ja großteils schon selbst gesagt", erklärte er dazu.

      Schon früher hatte es bei der Telekom geheißen, die IT-Sparte T-Systems wolle ein bereits unter dem ehemaligen Vorstandschef Ron Sommer gestartetes Kostensenkungsprogramm vorantreiben. Danach sollen die Kosten in der Sparte um mehr als 500 Million Euro bis zum Ende des dritten Quartals des kommenden Jahres verringert werden. Damit trage die Tochter zum Abbau der insgesamt rund 67 Milliarden Euro Schulden des Konzerns bei.

      hel/bus
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 11:38:50
      Beitrag Nr. 390 ()
      News 21.07.2002 - 08:47
      Blatt -Bush hatte vertrauliche Informationen vor Aktien-Verkauf
      Washington, 21. Jul (Reuters) - US-Präsident George W. Bush, dem wegen des Verkaufs von Aktien einer Öl-Firma im Jahr 1990 Insiderhandel vorgeworfen worden war, hat einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Aktienverkauf Informationen über Finanzprobleme des Unternehmens erhalten.

      Wie die "Washington Post" am Sonntag berichtete, lagen Bush und anderen leitenden Angestellten des Unternehmens Harken Energy Corp. vertrauliche Informationen über die mangelnde Liquidität der Firma vor. Bush und seine Kollegen seien in einem Brief der Geschäftsleitung darauf hingewiesen worden, dass die Geschäftsaktivität des Unternehmens deshalb erheblich eingeschränkt werden müsse. Vier Monate später habe Bush den Großteil seines Pakets an Harken-Aktien verkauft. Die Zeitung berief sich auf ausgewählte Dokumente einer Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC.

      Bush war ein Verstoß gegen Insiderregeln vorgeworfen worden, weil er die Harken-Aktien im Wert von 848.560 Dollar im Juni 1990 verkaufte, kurz bevor Harken Verluste in Höhe von 23 Millionen Dollar einräumte. Daraufhin gab die Aktie deutlich nach. Bush wies die Vorwürfe zurück. Auch eine Untersuchung der SEC hatte ergeben, dass Bush den Aktienverkauf zwar zu spät angezeigt habe, ihm aber kein Insiderhandel zur Last gelegt werden könne. Bush hatte sich dennoch in jüngster Zeit immer wieder gegen die Veröffentlichung der SEC-Untersuchungsakten ausgesprochen.

      Auch US-Vizepräsident Dick Cheney ist wegen seiner früheren Tätigkeit als Chef des Industriekonzerns Halliburton <HAL.N> in die Kritik geraten. Die US-Börsenaufsicht untersucht derzeit Vorwürfe, wonach Cheney durch eine finanzielle Überbewertung der Firma den Aktionären geschadet haben soll.

      Eine Reihe von Bilanz-Unregelmäßigkeiten bei US-Konzernen wie Enron <ENRNQ.PK> und WorldCom <WCOM.O> hat in den vergangenen Wochen das Vertrauen der Anleger erschüttert und zu erheblichen Kurseinbrüchen geführt. Bush kündigte härtere Gesetze an, um Bilanzfälschungen in Zukunft einen Riegel vorzuschieben.

      jas/akr

      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:15:20
      Beitrag Nr. 391 ()
      Update


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      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:21:24
      Beitrag Nr. 392 ()
      Herzlichen Glückwunsch

      mfg f.
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 17:41:14
      Beitrag Nr. 393 ()
      :)

      Super, RCZ :yawn:

      Herzlichen Glückwunsch

      Weiterhin: toi,toi, toi

      :kiss::kiss::kiss:

      -----
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:08:56
      Beitrag Nr. 394 ()
      Vielen Dank für die Glückwünsche

      :):):)

      @ Susanna


      :kiss::kiss::kiss:
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:11:09
      Beitrag Nr. 395 ()
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 18:11:31
      Beitrag Nr. 396 ()
      News 21.07.2002 - 15:10
      Juristischer Streit um angebliche Telekom-Fehlabrechnungen
      Berlin, 21. Jul (Reuters) - Die Deutsche Telekom <DTEGn.DE> und die Telefon-Einkaufsgemeinschaft "Communitel" streiten mit juristischen Mitteln über angebliche Fehlabrechnungen der Telekom in Millionenhöhe.

      Communitel-Geschäftsführer Bernd Stötzel sagte der "Welt am Sonntag" (WamS), bei der Überprüfung von Kundenrechnungen habe seine Gesellschaft Abrechnungsfehler zu Lasten ihrer Kunden in Höhe von zig Millionen Mark entdeckt. Nehme sich der neue stellvertretende Telekom-Chef Gerd Tenzer nicht bis Donnerstag der Sache an, werde er Strafanzeige gegen Tenzer erstatten. Ein Telekom-Sprecher erklärte: "Diese Anschuldigungen weisen wir mit Entschiedenheit zurück." Einer Klage sehe man gelassen entgegen. Unterdessen kritisierte DGB-Chef Michael Sommer, auf die umstrittene Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer habe es Wahlkampf bedingte Einflüsse gegeben. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte, er habe weder in die Debatte, noch in die Personalentscheidung eingegriffen.

      Der Telekom-Chef war am Dienstag nach einer tagelangen Diskussion über seine Person von der Unternehmensspitze zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger hatte der Aufsichtsrat für einen Zeitraum von sechs Monaten den 72-jährigen Helmut Sihler, zu seinem Stellvertreter Gerd Tenzer bestellt. Der Bund ist mit 43 Prozent größter Aktionär der Deutschen Telekom.


      COMMUNITEL-CHEF - TELEKOM-SPITZE WUSSTE VON FEHLERN

      Stötzel sagte der "Welt am Sonntag": "Bei der Analyse von 100 Millionen Datensätzen in zwei Jahren haben wir von 1999 bis 2001 Rechnungsfehler zu Lasten unserer Kunden von zig Millionen Mark entdeckt." Seitenweise seien Einzelpreise ohne Datum, Uhrzeit und Zielnummer mit einer Dauer von 0 Sekunden mit bis zu 1311,85 Mark in Rechnung gestellt worden. "Die Deutsche Telekom, insbesondere deren Vorstandsmitglieder, wissen nachweislich seit Jahren über die aufgezeigten Rechnungsfehler sowie interne Papiere Bescheid", sagte Stötzel. Sollte sich Tenzer, der langjährige Technik-Vorstand, nicht bis Donnerstag der Telekom-Fehler persönlich angenommen haben, sehe er sich gezwungen, Strafanzeige gegen Tenzer zu stellen.

      Die Telekom sieht die Verantwortung für Abrechnungsfehler bei Stötzel selbst. Firmensprecher Ulrich Lissek sagte, der Communitel-Chef habe mit der Telekom einen auf rund 4000 Teilnehmer angelegten Vertrag mit günstigeren Gebühren geschlossen. Stötzel habe den aber mit rund 15.000 Teilnehmer "ausgereizt". Auf mehrfache Warnungen, dass diese Überlastung Abrechnungsprobleme auslösen könne, habe Stötzel nicht reagiert. Im Übrigen habe die Telekom gegen Stötzel juristische Schritte eingeleitet. Hintergrund sei, dass dieser der Telekom seit geraumer Zeit einen zweistellige DM-Millionenbetrag schulde.


      WEITERE DISKUSSIONEN UM SOMMER-ABLÖSUNG

      Unterdessen dauerte die Diskussion um die Einzelheiten der Ablösung des früheren Telekom-Chefs an. Kanzler Schröder erklärte im Interview der ZDF-Sendung "Berlin Direkt", weder er noch Finanzminister Hans Eichel (SPD) hätten die Debatte angezettelt. Eichel habe als der zuständige Minister "das getan, was er tun musste", nämlich die Entscheidung dem Aufsichtsrat überlassen, in dem der Bund als Großaktionär vertreten ist. Die Kursanstiege der T-Aktie nach dem Wechsel zeigten, dass von einer negativen Reaktion der Märkte keine Rede sein könne.

      DGB-Chef Sommer sagte dem Magazin "Der Spiegel", Vertreter der Kapitalseite hätten die Ablösung von Sommer betrieben, nicht nur aus betrieblichen Gründen. Als einen auffälligen zeitlichen Zusammenhang sehe er, dass dann Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) das Thema in einem Interview "hochgezogen" habe. Auch das Bundesfinanzministerium erklärte, es habe schon länger im Aufsichtsrat Bestrebungen zur Ablösung Sommers gegeben, die man aber erst nach dem Bundestagswahlkampf vornehmen wollte. Diese Position habe der Vertreter des Ministerium im Aufsichtsrat mitgetragen.


      ANGEBLICH NOCH HÖHERE ZAHLUNGEN FÜR EX-TELEKOM-CHEF

      Der "Spiegel" berichtete unterdessen, der Ex-Telekom-Chef könne mit erheblich höhere Zahlungen rechnen als bisher bekannt wurde. Sein 2005 auslaufender Vertrag beinhalte noch eine Option auf Verlängerung um weitere drei Jahre. Damit stehe Sommer das Jahresgehalt von 2,5 Millionen Euro nicht nur für drei, sondern sechs Jahre zu. Finanzminister Eichel hatte erklärt, Sommers Vertrag werde erfüllt, er erhalte aber keine Abfindung.

      hel/bus
      Avatar
      schrieb am 21.07.02 19:44:09
      Beitrag Nr. 397 ()
      Worldcom kurz vor Konkursantrag


      21. Juli 2002 Millionen amerikanischer Ferngesprächs- und tausende von Unternehmenskunden sowie die Gläubiger warten gespannt auf einen Gang des zweitgrößten US-Ferngesprächskonzerns Worldcom zum Konkursrichter.

      Ein Konkursantrag des in einen Buchführungsskandal verwickelten Telekom-Riesen könnte bereits am Sonntag erfolgen.

      Es wäre das mit Abstand größte US-Insolvenzverfahren noch vor der Pleite des Energiehändlers Enron.

      Allein die Gläubiger haben Gesamtforderungen von mehr als 30 Milliarden Dollar. Worldcom liegt mit einem Umsatz von 35,2 Milliarden Dollar auf Platz 42 der diesjährigen „Fortune“-Liste der größten US-Gesellschaften.

      Die Worldcom-Aktien sind auf neun Cent abgestürzt. Sie sind damit insgesamt nur noch 267 Millionen Dollar wert gegenüber 50 Milliarden Dollar vor 16 Monaten.



      Kein Tausch von Schuldtiteln in Aktien

      Erwartet wird ein Worldcom-Konkursantrag im Rahmen des Kapitel Elf des US-Konkursrechtes. Ein solches Insolvenzverfahren würde unter strikter Aufsicht eines Konkursrichters temporären Schutz vor den Gläubigern bieten und die Weiterführung der Worldcom-Geschäfte ermöglichen.

      Dann müsste ein endgültiger Entschädigungsplan mit allen Gläubigergruppen ausgehandelt sowie ein geschäftlicher Sanierungsplan vorgelegt und vom Konkursrichter abgesegnet werden. Die alten Aktionäre gehen in der Regel völlig leer aus.

      Beim Antrag auf Gläubigerschutz wird es nach Angaben aus Kreisen nicht zu einem Umtausch von Schuldtiteln in Aktien kommen.

      Seit einigen Wochen hätten rund 30 der größten Anleiheinhaber in Verhandlung mit Worldcom gestanden, um bei einer möglichen Restrukturierung des Konzerns im Tausch für ihre Schuldtitel einen Mehrheitsanteil an Worldcom zu erhalten, hieß es in mit der Situation vertrauten Kreisen am Samstag.

      Die Bondhalter könnten aber immer noch einen Umtausch der Schuldtitel in Aktien herbeiführen, doch müsse dieser nach einem Insolvenzantrag vor Gericht ausgehandelt werden, verlautete aus den Kreisen weiter.



      Neue Kreditlinie für Worldcom?

      Worldcom hat nach einem Bericht in der Online-Ausgabe der „Washington Post“ vom Samstag eine neue Kreditlinie in Höhe von bis zu zwei Milliarden Dollar mit den US-Großbanken J.P. Morgan Chase & Co. und Citigroup sowie der General Electric Capital Corp. vereinbart.

      Die Kreditlinie sei mit Worldcom-Forderungen an ihre Kunden abgesichert. Die Gruppe stelle die Gelder unter der Bedingung zur Verfügung, dass Worldcom einen Konkurs-Schutzantrag stelle und dass sie als erster der Gläubiger bezahlt werde.

      Worldcom rechnet nach Darstellung der „Washington Post“, dass das Konkursverfahren neun bis zwölf Monate dauern könnte. Die Zeitung zitierte aber auch einen Konkursanwalt, der glaubt, dass das Konkursverfahren angesichts des Größe des Worldcom-Kollapses Jahre dauern könnte.

      Worldcom hat nur noch einige hundert Millionen Dollar in der Kasse. Deshalb ist die neue Kreditlinie dringend notwendig, um die Geschäfte auch in einem Konkursverfahren weiter betreiben zu können.



      Konkurrenten stehen bereit

      Worldcom hatte mit Hilfe von Buchfälschungen in Höhe von 3,85 Milliarden Dollar tatsächliche Verluste in einen fiktiven Milliardengewinn verwandelt. Die US-Wertpapier- und Börsenkommission SEC hat Worldcom verklagt. Das US-Justizministerium, die SEC und mehrere Kongressausschüsse untersuchen das Unternehmen.

      Die Worldcom-Hauptkonkurrenten AT&T und Sprint erhoffen sich einen Massenzulauf von Worldcom-Kunden. Worldcom ist auch der weltgrößte Internet-Netzwerkbetreiber.

      Worldcom geht aber bei seinen verunsicherten Unternehmenskunden mit Angeboten neuer flexibler Verträge in die Gegenoffensive, um sie bei der Stange zu halten. WorldCom hat 17.000 Mitarbeiter entlassen und hat noch 60.000 Beschäftigte.


      Quelle: FAZ, 21.07.02
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:11:47
      Beitrag Nr. 398 ()
      Extrem schwacher Wochenstart


      Wochenauftakt unter schlechtem Stern

      Bis 9.41 Uhr verliert der Dax 2,35 Prozent auf 3.800 Zähler, ein neues Neun-Monats-Tief.

      Am Neuen Markt fallen die Anfangsverluste noch drastischer aus. Der Nemax All Share büßt 3,84 Prozent auf 561 Punkte ein.

      Am Freitagabend war es an der Wall Street noch heftig zur Sache gegangen. Diese zusätzlichen Verluste hatten die europäischen Märkte noch nicht nachvollzogen.

      Laut einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter zehn Marktteilnehmern steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.825 Punkten nach 3.892 Zählern zum Handelsschluss am Freitag.

      Die Insolvenz von Worldcom, die selbst die Enron-Pleite in den Schatten stellt, wird die Verunsicherung der Börsianer nicht mindern. Beim Maklerhaus Lang & Schwarz notiert der vorbörsliche Dax um 8.27 Uhr bei 3.810 Zählern.

      Charttechnisch gesehen herrscht wahrlich keine gute Ausgangslage für die Aktienmärkte. Sämtliche wichtigen langfristigen Aufwärtstrends sind Vergangenheit, und die Börsen dürften auch in dieser Woche darunter zu leiden haben.

      Die Hoffnungen konzentrieren sich immer mehr auf den vielleicht schon stattfindenden „finalen Ausverkauf“, mit dem der Markt sozusagen von dem letzten Angebotsüberhang bereinigt würde. Bisher haben diese Hoffnungen jedoch getrogen. Was nicht heißt, dass diese Woche nicht auch eine technische Reaktion möglich wäre.

      Von den Quartalsberichten, insbesondere den Ausblicken, sind nach den bisherigen Erfahrungen zwar keine allzu großen Enttäuschungen, aber auch kaum mehr wirkliche Impulse für den Gesamtmarkt zu erwarten. Nicht nur Siemens (Mittwoch) und Schering (Freitag) werden in dieser Woche berichten, sondern nun läuft die Berichtssaison auch für das Gros der MDax- und Nemax-Werte an.




      Bund-Future legt weiter zu

      Bis 8.24 Uhr gewinnt der Bund-Future 27 Ticks auf 108,71 Prozent. Trotz anhaltender Aktienschwäche erwarten die Rentenexperten der DZ Bank beim Bund-Future in dieser Woche eine technisch bedingte Konsolidierung. Am Freitag hatte er 35 Ticks auf 108,44 Prozent gewonnen. Händlern machen bei 107,78 Prozent eine stärkere Unterstützung und bei 108,90/109,00 Prozent einen größeren Widerstand aus.




      Euro etwas leichter

      Gegen 9.39 Uhr kostet ein Euro 1,010 Dollar verglichen mit 1,0132 Dollar am späten Freitagnachmittag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 116,33 Yen, nachdem er im US-Handel am Freitag mit 115,69 notiert wurde.

      Devisenanalysten zufolge wird der Euro in der anstehenden Woche nach seinem Sprung über die Paritätsmarke wieder eine Verschnaufpause einlegen. Die Experten der DZ Bank verweisen dabei auf die enge Korrelation zwischen dem Euro-Dollar-Kurs und der Bewegung der US-Aktienmärkte.

      Da sich die Chance auf eine Bodenbildung der US-Märkte erhöhe, bestehe nur noch ein begrenztes Aufwärtspotenzial für den Euro. Sie erwarten eine Handelsrange zwischen 0,9830 und 1,0235 Dollar.




      Tokioter Börse nach anfänglichen Kursverlusten großteils erholt

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Montag seine anfänglich kräftigen Verluste im Sog der schwächeren Wall Street vom Freitag teilweise wieder wettgemacht. Händler sagten, die Stimmung am Markt habe sich wegen eines vorsichtigen Optimismus mit Blick auf die Entwicklung heimischer Unternehmen verbessert.

      Der Nikkei-225-Index verlor 0,1 Prozent auf 10.189 Zähler, nachdem er zuvor zeitweise um mehr als zwei Prozent verloren hatte und erstmals seit fünf Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten gefallen war.

      Der breiter gefasste Topix Index gewann 0,2 Prozent auf 991 Punkte. Zwar könne sich die Tokioter Aktienbörse nicht dem Sog des Abwärtstrends der US-Börsen entziehen, sagten Händler. „Wir sollten aber nicht zu pessimistisch sein mit Blick auf die bevorstehende Berichtssaison japanischer Unternehmen", fügte ein Händler hinzu.




      Aktien Hongkong am Mittag sehr schwach

      Nach deutlichen Abschlägen in allen Branchen zeigt sich der Markt in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit) mit einer sehr schwachen Tendenz. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verlor der Hang-Seng-Index 1,8 Prozent auf 10.137 Punkte.

      Marktteilnehmer machen weitgehend die schwachen Wall-Street-Vorgaben für die schlechte Stimmung verantwortlich. Auf kurze Sicht dürften sich die Notierungen volatil zeigen. Technisch orientierte Analysten glauben, dass der HSI im Laufe der Woche die Unterstützung bei 10.000 Stellen testen wird.

      Kursverluste beobachten Händler bei China Mobile und China Unicom, sowie bei den heimischen Öl- und Energiewerten.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Johnson & Johnson zeigten sich am Freitag im nachbörslichen Handel wieder etwas fester, nachdem sie in der regulären Sitzung deutlich abgegeben hatten. Johnson & Johnson legten um 0,7 Prozent auf 32,15 Dollar zu. Nach Aussage von Marktteilnehmer hatten die Spekulationen belastet, dass die US-Regierung wegen einer Fertigungsstätte in Puerto Rico gegen das Unternehmen ermittelt.

      Ebay verloren nach Handelschluss bei hohem Volumen rund ein Prozent. Die Investoren zeigten sich beunruhigt, weil das Online-Auktionshaus die Prognosen nicht nach oben korrigiert hatte. Sie verwiesen zur Begründung auf die positiven Quartalszahlen des Unternehmens, die eine Anhebung der Schätzung gerechtfertigt hätten.

      Goldman Sachs ermäßigten sich nachbörslich um 2,7 Prozent auf 74,88 Dollar. Goldman Sachs gehörten in der regulären Sitzung zu den wenigen Werten, die mit einem Plus aus dem Tag gehen konnten. Sie gewannen 1,7 Prozent auf rund 77 Dollar. Der Titel wurde per Freitag neu in den S&P-500-Index aufgenommen.




      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verharrte kaum verändert bei 965,73 Punkten.

      Dow Jones schließt auf einem Vier-Jahrestief

      Die Standardwerte an Wall Street haben am Freitag nach einer atemberaubenden Talfahrt auf einem Vier-Jahrestief geschlossen. Der Dow Jones ging mit einem Abschlag von 4,6 Prozent mit 8.019 Zählern aus der Sitzung.

      In der Schlussviertelstunde der Sitzung beliefen sich die Verluste des Index kurzzeitig auf mehr als 400 Punkte. Damit hatte der Dow vorübergehend die wichtige Unterstützung bei 8.000 Punkten durchschlagen, um dann allerdings über diesem Niveau zu schließen.

      Allerdings liegt der Dow Jones damit auf Schlusskursbasis unterhalb des seit 1987 gültigen Aufwärtstrends, der bei 8.200 Punkten verläuft. Für den Fall eines nachhaltigen Bruchs dieser Marke befürchten einige Analysten gar einen weiteren Kurssturz bis auf 7.500 Zähler. Der S&P-500-Index sank um 3,8 Prozent auf 848 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index büßte 2,8 Prozent auf 1.319 Stellen ein.

      Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung der teilweise panikartigen Verkäufe auf die verhaltenen Ausblicke von Microsoft, Sun Microsystems sowie Ericsson.

      Eine Erholung stünde wohl auch in der kommenden Woche nicht bevor, sagten Beobachter. „Die Nachrichtenlage wird sich über das Wochenende kaum aufhellen. Womöglich steht der Konkurs von Worldcom unmittelbar bevor und bei US Airways sieht die Lage wohl ähnlich aus“, kommentierte Michael Sheldon, Chefstratege bei Spencer Clarke.

      Zu den deutlichsten Verlierern der Freitagssitzung gehörten PepsiCo, Procter & Gamble sowie Anheuser-Busch. Belastet durch eine Zurücknahme des Kursziels durch Salomon Smith Barney und eine Senkung der Gewinnschätzung durch Morgan Stanley verloren Procter & Gamble 7,4 Prozent auf 74,46 Dollar. Anheuser-Busch verbilligten sich um sieben Prozent auf 44,00 Dollar, PepsiCo fielen um zehn Prozent auf ein 52-Wochentief von 36,20 Dollar.




      US-Anleihen schließen fester - Gewinnmitnahmen vor Wochenende

      Vergleichsweise leichte Kursgewinne verzeichneten die US-Anleihen trotz der dramatischen Einbrüche an der Wall Street am Freitag. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent gewinnen 17/32 auf 102-18/32. Die Rendite fiel von 4,608 auf 4,538 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent steigt um 1-1/32 auf 100-20/32. Die Rendite liegt bei 5,330 Prozent, nach 5,404 Prozent am Donnerstag.

      Marktteilnehmer begründeten das angesichts des aktuellen Ausmaßes der Aktienschwäche nur moderate Plus unter anderem mit Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende. Zwar seien gegen Mittag die Kurse angesichts der bereits zu diesem Zeitpunkt drastischen Verluste im Dow-Jones-Index kräftig gestiegen, danach sei jedoch zumindest ein „großer Block“ mit Anleihen kürzerer Laufzeiten auf den Markt geworfen worden.


      gelesen in FAZ, 22.07.02
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:14:49
      Beitrag Nr. 399 ()


      Quelle: FAZ, 22.07.02
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:18:29
      Beitrag Nr. 400 ()
      Dax stürzt auf Neunmonatstief

      22. Juli 2002 Die Börse im eisernen Griff der Baisse: Bis 11.00 Uhr fällt der Dax am Montagvormittag unter dem Eindruck der schwachen Wall Street und der Worldcom-Insolvenz um 3,05 Prozent auf 3.773 Punkte.

      Damit hat er das Schlusstief vom 21. September bei 3.787 Zählern unterschritten. Und das, obwohl er bereits am Freitag fünf Prozent eingebüßt hatte. Der Nemax All Share liegt noch stärker unter Druck und verliert vier Prozent auf 560 Punkte.

      Im Blickpunkt stehen die Aktien von Finanz- und Versicherungswerten sowie die Papiere von Epcos. „Wir können uns dem Geschehen in den USA nicht entziehen", meint ein Börsianer. Der Dow Jones hatte am Freitagabend angesichts schwacher Geschäftsaussichten bei Technologiefirmen auf dem tiefsten Stand seit Oktober 1998 geschlossen. Dazu sorgte am Wochenende der skandalgeschüttelte US-Telekommunikationsriese Worldcom für den größten Insolvenzfall der US-Geschichte.

      Die Börsianer blickten vor diesem Hintergrund pessimistisch auf die weitere Handelswoche. „Ich denke, dass wir bald die Verlaufstiefs des 21. Septembers testen", sagt ein Händler. Am 21. September 2001 hatte der Dax unter dem Eindruck der Anschläge in den USA am 11. September im Handelsverlauf ein Rekordtief von 3.539 Stellen markiert.




      Finanzwerte unter Druck

      Im Finanzsektor büßen die Papiere der Deutschen Bank gut vier Prozent auf 60,30 Euro ein. Das Institut gehört zu den größeren Kreditgebern von Worldcom. Versicherungswerte, die in der vergangenen Woche schon unter Druck gestanden hatten, werden durch die Reduzierung der Ergebnisaussichten des niederländischen Konkurrenten Aegon belastet. „Aegon trifft die Stimmung im Versicherungssektor", meint ein Frankfurter Aktienhändler. Die Aktien der Münchener Rück büßen 4,8 Prozent auf 189,20 Euro ein, Allianz-Titel verlieren fast fünf Prozent auf 155,86 Punkte.

      Die Epcos-Aktie führt die Verliererliste des Dax mit einem Abschlag von mehr als sechs Prozent auf 20,61 Euro an, nachdem der Kurs am Freitag bereits mehr als 16 Prozent verloren hatte. Der Hersteller passiver elektronischer Bauelemente hatte am Freitag angekündigt, für 2002 mit einem Verlust zu rechnen statt wie bislang mitgeteilt mit einem operativen Gewinn. Unter den MDax-Titeln ragen die Aktien von Hugo Boss mit einem Kursverlust von fast 19 Prozent Prozent auf 13,30 Euro hervor. Der Modekonzern hat zum dritten Mal innerhalb weniger Monate die Gewinnerwartung für 2002 gesenkt.




      Appelle unterstreichen Ernst der Lage

      Nicht wirklich erbaulich dürften die Äußerungen des Chefs der New Yorker Börse Richard Grasso wirken, der die Anleger am Sonntag zu beruhigen suchte: „Montage nach Freitagsrückgängen waren immer schwierig.“ Dies werde wohl auch an diesem Montag der Fall sein. „Bitte seien Sie geduldig, tun Sie nichts, was sich emotional gut anfühlt - langfristig wäre das ein Fehler. Vergessen Sie nie: Vor Tagesanbruch ist es immer am dunkelsten“, sagte Grasso im US-Fernsehsender NBC. Derartige Appelle haben allerdings selten die gewünschte Wirkung erzielt, sondern eher kontraproduktiv gewirkt, da sie den Ernst der Lage unterstreichen.




      Charttechnische Eiszeit

      Charttechnisch gesehen herrscht wahrlich Eiszeit. Die wichtigen langfristigen Aufwärtstrends sind passé, zuletzt erwischte es den seit 1987 gültigen Aufwärtstrend des Dow Jones, der bei 8.200 Punkten verläuft.

      Die Hoffnungen konzentrieren sich immer mehr auf den vielleicht gerade stattfindenden „finalen Ausverkauf“, mit dem der Markt sozusagen von dem letzten Angebotsüberhang bereinigt würde. Bisher haben diese Hoffnungen jedoch getrogen. Was nicht heißt, dass diese Woche nicht auch eine technische Reaktion möglich wäre.

      Von den Quartalsberichten, insbesondere den Ausblicken, sind nach den bisherigen Erfahrungen zwar keine allzu großen Enttäuschungen, aber auch kaum mehr wirkliche Impulse für den Gesamtmarkt zu erwarten. Nicht nur Siemens und Schering werden in dieser Woche berichten, sondern nun läuft die Berichtssaison auch für das Gros der MDax- und Nemax-Werte an.


      Quelle: FAZ, 22.07.02
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:59:09
      Beitrag Nr. 401 ()
      WorldCom hofft auf Neuanfang


      WorldCom ist ein großartiges Unternehmen und wird überleben." Mit diesen Worten trat am Sonntag der CEO der WorldCom Inc, John Sidgmore, an die Öffentlichkeit, nachdem der bei Ferngesprächen zweitgrößte Telekomanbieter in den USA einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 gestellt hatte.

      Unter dem Gläubigerschutz werde das Unternehmen den Geschäftsbetrieb wie bisher fortführen und einen Plan für die Reorganisation erarbeiten, teilte WorldCom mit. Sidgmore erwartet, dass WorldCom ohne Verbindlichkeiten ein starker Wettbewerber im Telekomsektor bleiben wird und möglichwerweise eine bessere Bilanzstruktur aufweist. Leidtragende des Gläubigerschutz-Verfahrens bei WorldCom dürften die Anteilseigner und Kreditgeber sein.

      Die Verbindlichkeiten des Telekomkonzerns betragen derzeit 41 Mrd USD. Gemessen an den Vermögenswerten von WorldCom im Volumen von 107 Mrd USD ist das Konkursverfahren das größte in der Geschichte der USA, nachdem die Enron Corp, Houston, es auf 63,4 Mrd USD gebracht hatte. Analysten sagten allerdings, der Marktwert der WorldCom-Vermögenswerte betrage derzeit möglicherweise lediglich 15 Mrd USD.

      Wie aus dem WorldCom-Antrag auf Gläubigerschutz hervorgeht, hat die J.P. Morgan Chase & Co, New York, mit drei Mrd USD das größte unbesicherte Engagement bei Unternehmensanleihen des Telekomkonzerns. Daneben verwaltet die US-Bank Bonds von 14,2 Mrd USD für andere Anleihebesitzer. Ein Rechtsanwalt von Investoren in Anleihen der WorldCom-Tochter MCI sagte, er sei "sehr optimistisch", dass die Bondbesitzer einen "anständigen" Betrag zurückerhielten.

      Bei den Bankkrediten ist nach Angaben des "Wall Street Journal" die Deutsche Bank AG mit 241 Mio USD die größte Gläubigerin, gefolgt von der ABN Amro Bank NV mit 203 Mio USD.

      Nach Ansicht von Beobachtern, dürften die Aktien von WorldCom nahezu wertlos sein. Im Antrag auf Gläubigerschutz nannte WorldCom mit einer Tochter der AXA SA, Paris, der AXA Financial Inc, nur eine Anteilseignerin. Die Vermögensverwaltungssparte von AXA Financial, die Alliance Capital, hatte im Juni 10,9 Prozent der Aktien von WorldCom gekauft.

      Zur Weiterführung des Geschäftsbetriebes hat WorldCom nach eigenen Angaben eine Debtor-in-Possession-Finanzierung im Volumen von rund zwei Mrd USD vereinbart. Von diesem Betrag hätten bereits die Citibank, die JP Morgan Chase Bank und die General Electric Capital Corporation 750 Mio USD zugesichert. Der Kredit müsse noch von dem Konkursgericht genehmigt werden. Die zusätzlichen Mittel erlaubten die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, während die Finanzsituation von WorldCom restrukturiert, die Schulden verringert und die Bilanzstruktur verbessert werden solle. Nach Ansicht von Analysten dürfte der Geschäftsbetrieb von WorldCom kurzfristig nicht gefährdet sein.

      Mit Unterbrechungen sei nicht zu rechnen. Marktbeobachter sagten jedoch, es sei möglich, dass wegen des Konkursverfahrens weitere Kunden von WorldCom zu Wettbewerbern wechselten. Die Sprint Corp, Overland Park, und die SBC Communications Inc, San Antonio, hatten in jüngster Zeit bereits von einer erhöhten Anzahl von Kundenanfragen berichtet.

      Ein Telekomanalyst zeigte sich noch skeptisch über den Ausgang des Konkursverfahrens. Die Banken hätten WorldCom offenbar weitere Kredite von zwei Mrd USD gewährt, weil sie hofften, dass der Telekomkonzern das Konkursverfahren als lebensfähiges Unternehmen beenden könne. Nach dem Bilanzierungsskandal und ohne Abschluss der internen Untersuchung sei jedoch noch unsicher, welchen Cash-Flow und welchen Umsatz das Unternehmen wirklich erziele. Er sei besorgt, da angesichts der unklaren Verhältnisse weitere böse Überraschungen möglich seien.





      gelesen in FAZ, 22.07.02
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 12:05:33
      Beitrag Nr. 402 ()
      22-07-02 12:00

      Buba - Produktionsdaten für Mai werden wohl nach unten revidiert

      Frankfurt, 22. Jul (Reuters) - Die aktuellen Daten zur
      deutschen Industrieproduktion sind nach Einschätzung der
      Bundesbank nach unten verzerrt. Dennoch dürften die endgültigen
      Zahlen für Mai den Bundesbank-Volkswirten zufolge einen
      deutlicheren Rückgang zum Vormonat belegen als die vorläufig
      berechneten minus 1,3 Prozent.
      Die Volkswirte bekräftigen in dem am Montag veröffentlichten
      Monatsbericht der Zentralbank für Juli, dass der
      Produktionsrückgang im Mai zum Teil auf zahlreiche Kurzurlaube
      wegen vieler Feiertage und auf Streiks zurückzuführen war:
      "Konjunkturell ist der Mai daher nach unten verzerrt." Die
      Volkswirte der Bundesbank stellten fest, die Erzeugung habe im
      April und im Mai insgesamt nicht wieder das Ergebnis der ersten
      drei Monate 2002 erreicht. "Der Rückstand dürfte sich noch
      vergrößern, da mit den endgültigen Werten für Mai eine Korrektur
      nach unten zu erwarten ist."
      Der deutliche Rückgang des Produktionsvolumens im Mai war
      überraschend gewesen. Volkswirte hatten sogar mit einer Zunahme
      um ein halbes Prozent zum Vormonat gerechnet. Auch das
      Bundesfinanzministerium hatte den Rückgang der
      Produktionstätigkeit mit einem Streik in der Metall- und
      Elektroindustrie sowie mit einer überdurchschnittlichen Häufung
      von als Urlaub genutzten Brückentagen erklärt. Brückentage sind
      Tage zwischen Feiertagen und einem Wochenende. Im April war das
      Produktionsvolumen nach revidierten Daten um 0,2 Prozent
      geschrumpft.

      AUFTRAGSEINGANG DURCH GROSSAUFTTRÄGE NACH OBEN VERZERRT
      Die deutliche Zunahme der Industrieaufträge im Mai ist der
      Bundesbank zufolge dagegen nach oben verzerrt. Für den Anstieg
      seien vor allem mehrere Großaufträge im Fahrzeugbau-Sektor
      verantwortlich gewesen, die ausschließlich aus dem Ausland
      eingegangen seien. "Die aktuellen Zahlenangaben überzeichnen
      daher das konjunkturelle Grundtempo", stellen die
      Bundesbank-Volkswirte in dem Bericht fest. Die revidierten
      Zahlen für den Auftragseingang der Industrie im Mai hatte die
      Bundesbank am Montagvormittag veröffentlicht. Danach nahmen die
      Order zum Vormonat sogar um 3,3 Prozent zu, an Stelle der zuvor
      gemeldeten plus 3,1 Prozent.
      KEINE PREISTREIBENDE WIRKUNG DURCH EURO-UMSTELLUNG
      Mit Blick auf die Preisentwicklung in Deutschland
      bekräftigen die Bundesbank-Volkswirte frühere Aussagen, denen
      zufolge die Umstellung von der D-Mark auf den Euro keine
      preistreibende Wirkung gehabt habe. Zwar seien die Preise im
      Januar deutlich öfter als normalerweise geändert worden, aber
      die Zahl der Änderungen sei geringer ausgefallen, als bei einer
      Umstellung auf so genannte attraktive Preise in Euro zu erwarten
      gewesen wäre. Attraktive Preise sind Preise, die auf null, fünf,
      acht oder neun enden. Im Rahmen einer Studie mit 35 Waren und
      Dienstleistungen seien rund zwei Drittel der Preise im Januar
      exakt in Euro umgerechnet worden. "Dieser Befund deutet in die
      gleiche Richtung, wie die aus dem amtlichen Preisindex insgesamt
      abgeleitete Aussage, dass dem Übergang von der D-Mark auf den
      Euro keine stärkere preiserhöhende Wirkung zuzurechnen ist."
      bin/mwo
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 20:27:21
      Beitrag Nr. 403 ()
      :)

      @Martini003

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 23:17:46
      Beitrag Nr. 404 ()
      News 22.07.2002 - 22:27
      FOKUS 3-US-Börsen setzen Talfahrt fort - Geschäft volatil
      (Neu: Schlusskurse, American Express, weitere Analysten)

      New York, 22. Jul (Reuters) - Die US-Börsen haben am Montag ihre Talfahrt der Vorwochen fortgesetzt. Händler sagten, die trüben Geschäftsprognosen der Unternehmen sowie Sorgen der Anleger um das Management einiger US-Konzerne seien für die Verluste verantwortlich. Börsianer sprachen von volatilem Geschäft bei hohem Umsatz.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> verlor zum Handelsschluss 2,93 Prozent auf 7784,44 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Oktober 1998. Zuvor war er auf ein Tagestief von 7717,29 Zählern gefallen, im Geschäftsverlauf aber auch kurzfristig in die Pluszone geklettert. Der Nasdaq-Index <.IXIC> gab 2,77 Prozent auf 1282,55 Punkte nach, der breiter gefasste S&P-Index <.SPX> büßte 3,29 Prozent auf 819,83 Zähler ein.

      Nach dem Kursrutsch vom Freitag versuche der Markt auszuloten, wie weit die großen Aktienindizes noch fallen könnten, sagten Händler. "Wir sind in einem Vakuum. Ich vermute, dass wir noch viel weiter nach unten gehen", sagte Kevin Cohen, Händler bei Wedbush Morgan. "Wir brauchen diese Reinigung, um den Boden zu finden."

      Die Aktien der drittgrößten lokalen US-Telefongesellschaft, BellSouth Corp <BLS.N> , verloren rund 18 Prozent auf 22,61 Dollar, nachdem das Unternehmen zuvor einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal mitgeteilt und den Ausblick für das Gesamtjahr erneut gesenkt hatte. Die Nachrichten hätten den gesamten Telekommunikationssektor nach unten gezogen, sagten Händler. Die Aktien von Verizon Communications <VZ.N> gaben rund zwölf Prozent auf 28,65 Dollar nach.

      Die Titel des zweitgrößten US-Telekomkonzerns WorldCom <WCOME.O> legten dagegen rund 55 Prozent auf 0,14 Dollar zu, nachdem das Unternehmen nach Fehlbuchungen in Milliardenhöhe Insolvenzantrag gestellt und damit für die größte Firmenpleite in der US-Wirtschaftsgeschichte gesorgt hatte. Die Aktien der Citigroup <C.N> , einer der größten WorldCom-Kreditgeber, verloren rund elf Prozent auf 32,04 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Händler begründeten den Kursrutsch auch mit Zeitungsberichten, wonach das Institut bei der Verschleierung von Schulden des inzwischen bankrotten Energiehändlers Enron <ENRNY.PK> geholfen haben soll.

      Die Titel des Finanzkonzerns American Express <AXP.N> fielen um rund 8,5 Prozent auf 28,97 Dollar. Das Unternehmen hatte zwar im zweiten Quartal den Nettogewinn nahezu vervierfacht und die Analystenprognosen knapp übertroffen. Im Gesamtjahr werde der Konzern aber wohl nicht die Schätzungen der Analysten übertreffen, teilte American Express weiter mit. Die Titel des US-Mischkonzerns 3M <MMM.N> schlossen mit einem Plus von 0,11 Prozent bei 109,00 Dollar. Der Konzern hatte im zweiten Quartal 2002 bei hohen Umsätzen im asiatisch-pazifischen Raum und strengen Kostenkontrollen den Gewinn wie erwartet mehr als verdoppelt.

      Die Titel des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble <PG.N> stiegen um rund 4,5 Prozent auf 77,83 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, 2003 werde das Aktienrückkaufprogramm erweitert. Procter & Gamble sehe die Geschäftsentwicklung weiter zuversichtlich. "Es ist erbärmlich. Eigentlich waren die Bilanzen positiv, und die WorldCom-Insolvenz erwartet. Der Markt reagiert emotional und verkauft aus Furcht", sagte Brian Pears, Leiter Aktienhandel bei Victory Capital Management.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,14 Milliarden Aktien den Besitzer. 642 Werte legten zu, 2646 gaben nach und 159 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,31 Milliarden Aktien 1093 im Plus, 2503 im Minus und neun unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 15/32 auf 103-6/32. Sie rentierten mit 4,46 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 15/32 auf 101-6/32 und hatten eine Rendite von 5,29 Prozent.

      evs/phi
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 11:45:56
      Beitrag Nr. 405 ()


      Quelle: FAZ, 23.07.02
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 11:51:23
      Beitrag Nr. 406 ()
      Technische Reaktion im vollen Gange


      Dax sehr fest

      Der Dax schüttelt die negative Wall-Street-Vorgabe ab und gewinnt bis 9.36 Uhr 2,8 Prozent auf 3.794 Punkte, nachdem er in den vergangenen beiden Tagen rund zehn Prozent verloren hatte.

      Sollte der Markt sich hier behaupten, wäre das erreichte Niveau, an dem die Kurse nicht nur im vergangenen September, sondern auch im Oktober 1998 drehten, eigentlich das Richtige. Doch die Impulse dazu müssten aus Amerika kommen, und dort wird die Vertrauenskrise täglich neu genährt.

      Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.671 Punkten nach 3.691 Zählern zum Handelsschluss am Montag.

      An Unternehmensdaten stehen heute unter anderem Quartalszahlen der Merck KGaA wie von STMicroelectronics, AT&T, Amazon und Lucent Technologies auf dem Programm.



      Bund-Future eröffnet etwas leichter

      Der Bund-Future tendiert am Dienstag technisch bedingt niedriger: Bis 9.24 Uhr gibt er 31 Ticks auf 108,51 Prozent ab. Am Montag hatte er 38 Ticks auf 108,82 Prozent gewonnen. Händler machen bei 108,90/109,00 Prozent einen größeren Widerstand aus.



      Euro knapp unter Parität

      Schwächer zeigt sich der Euro am Dienstagmorgen. Gegen 8.25 Uhr kostet ein Euro 0,9993 Dollar verglichen mit 1,0067 Dollar am späten Montag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 117,16 Yen, nachdem er im US-Handel am Montag mit 116,32 Yen notiert wurde.

      Diese Entwicklung passt zwar eigentlich zu den Erwartungen der Analysten, die eine Verschnaufpause des Euro erwartet hatten. Allerdings ging diese Erwartung eher von steigenden Aktienkursen in den USA aus. Die Devisenanalysten der DZ Bank erwarten in dieser Woche eine Handelsrange zwischen 0,9830 und 1,0235 Dollar.



      Tokioter Börse trotzt Abwärtstrend der Wall Street und legt zu

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Dienstag den negativen Vorgaben der US-Börsen getrotzt und leichte Kursgewinne verzeichnet. Marktteilnehmer würden sich fragen, ob der Pessimismus der New Yorker Anleger denn angemessen sei, sagten Händler. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann 0,3 Prozent auf 10.216 Punkte. Zuvor war der Index zeitweise bis auf 10.003 Zähler gefallen, hielt sich aber über der psychologisch wichtigen 10.000-Punkte-Marke. Der Topix-Index schloss 0,1 Prozent im Plus bei 993 Zählern. Die Kursgewinne an der Tokioter Börse seien trotz des Abwärtstrends an den weltweiten Aktienbörsen vom Vortag auch von der vergleichsweisen Stabilität der US-Währung angetrieben worden, hieß es.



      Aktien in Hongkong am Mittag fester

      Nach deutlichen Abschlägen in den vorangegangenen Sitzungen zeigt sich der Markt in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit) mit einer festen Tendenz. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index 1,4 Prozent auf 10.248 Punkte. Damit schließt sich der Markt der positiven Tendenz in Asien an. Ein kurzfristiger Widerstand liege bei 10.400 Punkten. Schnäppchenjäger, darunter vor allem institutionelle Anleger, kauften Qualitätswerte, heißt es.



      Große Verluste an Börsen Lateinamerikas - Bovespa verliert 6,5 Prozent

      Die lateinamerikanischen Aktienmärkte sind im Zuge der negativen Entwicklung an den internationalen Börsen mit großen Verlusten in die neue Handelswoche gegangen. Am schlimmsten erwischte es den größten Wertpapiermarkt im brasilianischen Sao Paulo, wo der Bovespa-Index am Montag einen Rückgang um gleich 6,53 Prozent verzeichnete. Der Bovespa verlor 690,82 Punkte und schloss bei 9.892,33 Zählern. In Mexiko-Stadt gab der IPC-Index unterdessen um 3,52 Prozent oder 223,12 Einheiten auf 6.113,83 Punkte nach. Der Merval-Index fiel in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires um 3,97 Prozent auf 364,43 Punkte. Die Händler sprachen in Sao Paulo von „Panikverkäufen“ und führten diese in erster Linie auf die Pleite des amerikanischen Telekommunikations-Unternehmens Worldcom zurück.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Die von Texas Instruments nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal trafen die Prognosen der Analysten. Die Aktie gewann daraufhin 1,5 Prozent auf 23,36 Dollar. In der regulären Sitzung hatte der Kurs noch um sechs Prozent nachgegeben. Auch Novellus Systems traf mit ihren Zweitquartalszahlen die Erwartungen. Das Unternehmen klagte jedoch über rückläufige Umsätze und eine allgemein schwache Entwicklung. Novellus, die im regulären Handel schon 0,8 Prozent verloren hatten, büßten nach Börsenschluss weitere 0,8 Prozent auf 29,55 Dollar ein. Cirrus Logic ermäßigten sich im nachbörslichen Geschäft um sechs Prozent auf 6,82 Dollar. In der regulären Sitzung hatte der Kursverlust 6,4 Prozent betragen. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Verlust von 0,09 Dollar je Aktie erzielt, der mit den Erwartungen der Analysten übereinstimmte. Für das zweite Quartal rechnet Cirrus mit einem pro forma Verlust von 0,06 bis 0,10 Dollar je Aktie.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator erholte sich leicht um 0,12 Prozent auf 940,19 Punkte.



      Wall Street schließt nach volatilem Handel sehr schwach

      Sehr schwach sind die Aktienkurse am Montag aus einer volatilen Sitzung gegangen. Der Dow Jones büßte zeitweise über 300 Zähler ein, fand kurzzeitig in positives Terrain zurück und schloss mit einem Abschlag von 2,9 Prozent oder 235 Punkten bei 7.785 Zählern. Der S&P-500-Index büßte satte 3,3 Prozent auf 820 Stellen ein. Der Nasdaq Composite reduzierte sich um 2,8 Prozent auf 1.283 Zähler.

      Die Furcht vor dem Bekanntwerden neuer Skandale und enttäuschender Unternehmensergebnisse habe den Markt abermals belastet. Viele Anleger fürchteten auch eine stärkere Einmischung der Politik in die Wirtschaft, meinten Marktteilnehmer. Zudem haben mehrere Analysten ihre langfristigen Kursziele für die US-Indizes gesenkt und damit ihren Pessimismus mit Blick auf die erwartete Erholung der Märkte zum Ausdruck gebracht.

      Der am Sonntag bekannt gewordene Antrag auf Gläubigerschutz des Telekomunternehmens Worldcom habe dagegen kaum eine Rolle gespielt, weil er weithin erwartet worden sei. Worldcom gehörten entgegen dem Trend auch zu den wenigen Kursgewinnern. Die Aktie legte 40,0 Prozent auf 0,14 Dollar zu. Dazu mag auch der CEO des Unternehmens beigetragen haben, der binnen 14 Tagen jemanden mit der Umstrukturierung von Worldcom beauftragen will und weitere Entlassungen ausgeschlossen hat.

      Der Kurs des Wettbewerbers BellSouth fiel indessen um 18,0 Prozent auf 22,61 Dollar. Die Quartalszahlen verfehlten die Prognosen. Außerdem hat das Unternehmen schon zum dritten Mal seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Unter Druck standen auch Citigroup, die 11,0 Prozent auf 32,04 Dollar abgaben. Die Bank soll dem inzwischen zusammengebrochenen Energiekonzern Enron geholfen haben, seine Liquiditätssituation besser darzustellen, als sie war.

      Von ihrem Ruf als sichere Häfen profitierten die Papiere von Kosmetik- und Reinigungsmittelherstellern. Procter & Gamble verteuerten sich um 3,4 Prozent auf 77,83 Dollar und Gilette um 4,4 Prozent auf 29,00 Dollar. Clorox legten 5,4 Prozent auf 33,91 Dollar zu. UBS Warburg hat zudem den Sektor Haushaltsprodukte auf “Overweight“ von “Market Weight“ heraufgestuft. Die Branche verzeichne gesunde Umsätze, die Rohstoffpreise seien günstig und der Wettbewerbsdruck gering, so die Begründung. Die jüngste Stärke von Euro und Yen werde zudem für Unternehmen wie Gilette und Procter & Gamble hilfreich sein.

      Ebenfalls im Plus schlossen die Aktien von Spirituosenherstellern und Brauereiunternehmen. Anheuser-Busch rückten um 3,8 Prozent auf 45,67 Dollar vor. UBS Warburg hat die Titel auf “Buy“ von “Hold“ heraufgestuft. Umsatz und Preise seien stark, erklärten die Analysten, die ferner auf die für September angekündigte Einführung neuer Produkte verwiesen.



      Anleihen schließen wegen schwacher Aktienmärkte fest

      Fest haben sich die Kurse der US-Anleihen am Montag im späten New Yorker Handel gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent gewannen 17/32 auf 103-7/32. Die Rendite fiel von 4,538 auf 4,458 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent stieg um 16/32 auf 101-8/32 und rentierte mit 5,290 Prozent, nach 5,330 Prozent am Freitag. Wieder einmal hätten sich die Anleihekurse an den Aktienbörsen orientiert, sagten Händler. Deren Volatilität habe viele Anleger in die Sicherheit der Anleihen flüchten lassen. Marktbeobachter erwarten, dass diese Entwicklung in den kommenden Wochen anhält. Andere Impulse könnten sich dagegen nicht durchsetzen.

      Die Unsicherheit an den Aktienmärkten sei so groß, dass die Anleger selbst bei einer Erholung dort an ihren Anleihen festhielten, sagte John Canavan, Marktstratege bei Stone & McCarthy Research Associates. Allerdings seien die Renditen der Anleihen so sehr unter Druck geraten, dass eine Senkung der Leitzinsen durch die US-Notenbank schon eingepreist sei, gab ein anderer Marktteilnehmer zu bedenken.

      Quelle: FAZ, 23.07.02
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 11:58:20
      Beitrag Nr. 407 ()
      Chipwerte
      Texas Instruments: Die Rechnung könnte aufgehen

      23. Juli 2002 Die Rechnung von Texas Instruments (TI) scheint aufzugehen.

      Die Zahlen des amerikanischen Chip- und Taschenrechnerherstellers sind jedenfalls ein Lichtblick in der krisengeschüttelten Branche. Das Nettoergebnis betrug im zweiten Quartal 95 Millionen Dollar, was einem Gewinn pro Aktie von sechs Cents entspricht. Damit wurden die Analystenerwartungen erfüllt - und offensichtlich auch die der Anleger: In Frankfurt steigt die TI-Aktie am Dienstag bis 10.30 Uhr um gut fünf Prozent auf 24,80 Euro.

      Schon am Vortag legte die Aktie im nachbörslichen Handel in New York um 1,53 Prozent zu - nachdem sie allerdings im Zuge des Abwärtssogs an der Wall Street um sechs Prozent eingebrochen war. Nichtsdestotrotz scheinen die vorgelegten Zahlen einen deutlichen Aufwärtstrend bei TI zu untermauern.

      Denn noch im Vorjahresquartal stand ein Nettoverlust von elf Cents pro Aktie zu Buche. Auch der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 2,16 Milliarden Dollar. Die Entwicklung beim Auftragseingang spricht eine noch deutlichere Sprache. So lag er mit knapp 2,3 Milliarden Dollar 34 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum und 20 Prozent höher als im ersten Quartal 2002.




      Positiver Ausblick

      Auch für das kommende Quartal erwartet TI, mit derren Chips gut zwei Drittel aller Mobiltelefone weltweit ausgerüstet sind, eine gute Entwicklung. Denn wichtige Kunden wie Nokia und Motorola fragen vermehrt Chips nach, um für das Urlaubsgeschäft gerüstet zu sein.

      Zudem ist im dritten Quartal, wenn nach den Sommerferien die Schule wieder beginnt, die Nachfrage nach Taschenrechnern am größten. Daher wird ein Gewinn von neun Cents vorhergesagt sowie eine Umsatzsteigerung um fünf Prozent gegenüber diesem Quartal. Damit würde TI die bisherigen Erwartungen der Analysten noch übertreffen.

      Und dies ist durchaus bemerkenswert für eine Branche, der momentan zumindest auf kurze Sicht nicht viel Gutes zugetraut wird. Denn gerade im Bereich Halbleiter hat TI mit 16 Prozent den stärksten Umsatzzuwachs im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet. Damit habe TI nach Einschätzung von Finanzchef William Aylesworth ein stärkeres Umsatzwachstum bei Halbleitern als die Konkurrenz, wodurch man Markanteile gewonnen habe.




      Gute Marktposition und zuverlässige Prognosen

      Das Echo von Seiten der Analysten auf die Zahlen von TI ist daher überwiegend positiv. „Es ist ein gutes Abschneiden unter ungünstigen Marktbedingungen“, sagt Fondsmanager Bruce Garelick von Loomis Sayles & Co. „TI praktiziert Understatement, liefert aber Outperformance - eine momentan sehr seltene Kombination.“ Laut Bloomberg empfehlen daher auch 20 von 27 Analysten, also fast drei Viertel, die TI-Aktie zum Kauf. Und kein einziger rät im Augenblick den Anlegern zum Verkauf der Aktie.

      Auch charttechnisch gesehen scheint die TI-Aktie einen zweiten Blick wert. Nach den drastischen Kursverlusten seit April 2002 (siehe Chart) hat der Titel bei ungefähr 22 Euro anscheinend einen Boden gefunden. Sollten sich die Prognosen im dritten Quartal bewahrheiten, wäre der Weg für eine deutliche Kurssteigerung frei.


      Fazit:

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 22 für 2002 und 23 für 2003 auf Basis der bisherigen Gewinnschätzungen scheint die TI-Aktie nicht mehr teuer zu sein. Wenn die Stimmung gegen Technologiewerte weiter schlecht bleibt, wird sich allerdings auch die TI-Aktie nicht gegen den Abwärtstrend wehren können. Auf Grund der charttechnischen Lage und der guten Zahlen sollten Anleger die Papiere aber auf jeden Fall im Blick behalten.


      Quelle: FAZ, 23.07.02


      Die Entwicklung der TI-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



      -----
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 12:31:41
      Beitrag Nr. 408 ()
      Weitere Kursverluste an Europas Börsen erwartet


      Für den anstehenden Börsentag rechnen Marktteilnehmer abermals mit Kursverlusten. Unternehmens- oder Konjunkturzahlen dürften den Markt heute kaum aus dem Tal der Tränen herausholen, hier steht nichts bedeutsames an.

      Deshalb spricht zunächst alles für weiter Kursrutsch in Richtung Süden. Wohin die extrem volatilen Märkte dann aber laufen, und welchen Impulsen sie folgen, lässt sich wie seit einigen Tagen in keiner Weise mehr prognostizieren. "Wir sind beim Dow in völlig neues Territorium vorgedrungen, man kann schwer etwas sagen", erklärt ein Marktteilnehmer.

      Einziger Lichtblick sei der wieder etwas kräftigere US-Dollar. Der Euro ist am Dienstag wieder unter die Parität zum US-Dollar gefallen. "Auf jeden Fall ist der Vormittag nicht entscheidend, erst die US-Eröffnung bestimmt über den Schluss", sagt der Beobachter.




      Merck mit Lichtblick für den Pharmasektor

      Startvorgaben für eine kleine Erholung im Pharmasektor lieferten vorbörslich Merck. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern hat wie von Analysten im Vorfeld erwartet im zweiten Quartal Ergebniseinbußen berichtet. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr 2002 unverändert mit bis zu einem Drittel Einbußen beim operativen Ergebnis und einem einstelligen Umsatzwachstum.

      Diese Prognose wäre bei einer weiteren Stärkung des Euro oder einem zunehmenden Abwärtstrend in der Weltwirtschaft zu korrigieren, hieß es von Merck. Händler bewerteten die Ergebnisse von Merck in einer ersten Schnelleinschätzung als besser als erwartet, und die Prognosen klängen gut.




      Versicherer können nach Fortis-Gewinnwarnung weiter fallen

      Nach der Gewinnwarnung des niederländischen Versicherers Aegon am Vortag lieferte Fortis vor Börsenstart die nächste Hiobsbotschaft für die Branche. Fortis kann nach eigenen Angaben die Prognosen nicht aufrechterhalten, und das Versicherungsgeschäft dürfte das Ergebnis belasten.

      Die Erklärung von Fortis passe zu den bisherigen Nachrichten aus dem Sektor, sagt ein Beobachter. Allerdings rechnet er mit keinem deutlichem Kursrutsch in der Branche, denn am Montag verloren Versicherer an den europäischen Börsen mit einem Abschlag von im Schnitt 8,6 Prozent am stärksten.

      gelesen in FAZ, 23.07.02
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 12:54:36
      Beitrag Nr. 409 ()







      Vertrauen in Boss-Aktie ist ruiniert

      Dass Hugo Boss wohl noch nicht „am Boden“ ist, klingt für Betriebswirte besser als für Börsianer. Denn bezogen auf die Aktie verheißt diese Einschätzung weiteres Unheil. Bis Montagmittag um 12.20 Uhr verliert die Boss-Vorzugsaktie nach der zweiten Gewinnwarnung des Modeherstellers in nur zwei Monaten jedenfalls 21 Prozent auf 12,95 Euro.

      Sie berührt damit das Niveau vor dem erfreulichen Aufwärtstrend seit 2000, der erst Mitte 2001 beendet wurde. Und dieses Kursniveau zwischen zehn und 13 Euro dürfte das Papier auf jeden Fall noch testen. Denn nicht nur die neue Gewinnwarnung, auch die Bilanz-Unregelmäßigkeiten in den USA haben das Vertrauen in den einstigen MDax-Gipfelstürmer ruiniert.



      Markante Gewinnwarnung

      Boss rechnet für das laufende Jahr jetzt mit einem Nettogewinn von 70 Millionen Euro. Erst vor zwei Monaten hatte Boss die Prognose auf 95 (2001: 107) Millionen Euro gesenkt. Die Ursachen der neuerlichen Korrektur lägen vor allem in den USA, sagte ein Sprecher. Die Kollektion für die Sommersaison verkaufe sich enttäuschend. Im ersten Halbjahr schrumpfte der Überschuss fast um die Hälfte auf 30 (58,9) Millionen Euro, im zweiten Quartal geriet Boss tief in die Verlustzone.

      Auch von einem bisher erwarteten Umsatzzuwachs von drei bis fünf Prozent für das Gesamtjahr hat Boss Abschied genommen. Der Konzern erwartet nun einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres von 1,095 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr verzeichnete Boss noch ein „leichtes Umsatzplus“ im Vergleich zu den 521 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2001. Genaue Zahlen will Boss am 31. Juli veröffentlichen.

      „Da muss man sich fragen, ob Boss das Geschäft in den USA unter Kontrolle hat", kommentiert Peter Thilo Hasler von der HypoVereinsbank die Zahlen. „Es ist nicht zu erwarten, dass es dort so bald besser läuft.“ Dabei sei die US-Konjunktur nicht schlechter als anderswo. Dennoch will der Analyst an seiner Bewertung der Aktie als „Outperformer“ angesichts des Kurssturzes fest halten. Er setze seine Hoffnungen auf die neue Kollektion von „Boss Woman", die Anfang August vorgestellt werden und die Damenmode-Sparte aus den roten Zahlen holen soll.

      Doch diese Hoffnung könnte trügen. Im ersten Quartal fiel der Verlust bei „Boss Woman“ mit 17 Millionen Euro um vier Millionen Euro höher aus als kalkuliert, nachdem die Damenkleidung im Handel an den Ständern hängen blieb. Im Jahr 2001 hatte Boss Woman bei 45 Millionen Euro Umsatz 23 Millionen Euro Verlust verbucht.



      Bilanzierungsproblem drückt

      Zusätzlich zu den geschäftlichen Einschnitten schwelt das Bilanzierungsproblem der US-Tochter weiter. Aktionärsvertreter haben deswegen bereits eine Sammelklage wegen Falschinformation angekündigt. Ursache für die offensichtlich nicht den Tatsachen entsprechende Angabe in der Bilanz waren Inventurdifferenzen von zehn Millionen Euro. Statt eines Gewinns von 1,2 Millionen Euro hatte die US-Tochter deshalb für 2001 einen Verlust von 4,8 Millionen Euro ausgewiesen. Erst am 27. Mai machte Vorstandschef Bruno Sälzer einen Tag vor der Übernahme seines Amtes von Werner Baldessarini die Unregelmäßigkeiten publik.

      Nach den bisherigen, von IBES gesammelten Gewinnschätzungen geht die Vorzugsaktie von Boss zu Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 9,7 für 2002 und 8,4 für 2003 um, die sich aber nach der Gewinnwarnung erhöhen werden. Anleger sollten sich also von diesem vermeintlichen Reiz nicht täuschen lassen und angesichts der gravierenden Vertrauensprobleme weiter einen Bogen um den Titel machen.


      Gelesen in FAZ, 23.07.02



      Kursverlauf der Vorzugsaktie von Hugo Boss seit Anfang 1999.



      -----
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 13:40:22
      Beitrag Nr. 410 ()
      Die deutschen Autopreise gehören zu den höchsten in Europa

      Autos in Spanien, Griechenland und Finnland am billigsten / Briten leiden unter Aufpreis für Rechtslenkung


      Auch nach der Euro-Bargeldeinführung weichen die Autopreise auf dem europäischen Binnenmarkt stark voneinander ab. Das geht aus dem jüngsten Preisvergleich hervor, den die Europäische Kommission am Montag vorstellte.

      Besonders bei den "Bestsellern" im kleineren und mittleren Preissegment hat die EU-Behörde Anfang Mai von Land zu Land unverändert hohe Preisunterschiede festgestellt, die zum Beispiel beim VW Golf bis zu gut 30 Prozent reichen.

      Dabei hatte die Bargeldeinführung des Euro und die damit einhergehende bessere Vergleichbarkeit der Preise offenbar keinen Einfluß auf die Preispolitik der großen Autohersteller. Die vielfach erhoffte Konvergenz der Autopreise blieb aus.

      Wettbewerbskommissar Mario Monti sieht sich daher mit der vergangenen Woche verabschiedeten Liberalisierung des Autohandels mit Hilfe einer neuen Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) vollauf bestätigt. Damit würden endlich richtige Bedingungen geschaffen, damit der Binnenmarkt zum Vorteil der Verbraucher wirken könne.

      Die neuen Regeln sollen den Autokauf jenseits der heimischen Grenzen erleichtern, wo Autos am billigsten sind. Nach den jüngsten Erhebungen der EU-Behörde ist dies im Euro-Raum vor allem in Spanien, Griechenland und Finnland der Fall, während die Autopreise in Deutschland und Österreich am höchsten sind. Außerhalb des Euro-Raums ist Großbritannien für Autokäufer besonders teuer, Dänemark besonders günstig.

      Monti erinnerte daran, daß er jeder Beschwerde über Autohersteller nachgehen werde, die EU-Bürger daran hinderten, ihr Auto dort zu kaufen, wo es am billigsten sei.

      Die Behörde hatte ihre neue GVO unter anderem damit begründet, daß Automobilhersteller wie VW, Daimler-Chrysler und Opel die Regeln mißbraucht und durch Rundschreiben an ihre Händler Verkäufe an Gebietsfremde untersagt hätten.

      Gegen diese drei Hersteller hatte die Kommission hohe Bußgelder verhängt, Citroën und Peugeot sehen noch Verfahren entgegen.

      Die größten Preisunterschiede im Euro-Raum weisen General Motors (mit den Marken Opel, Vauxhall und Saab), die Fiat-Gruppe (Alfa Romeo, Fiat, Lancia) sowie Honda und Suzuki auf. Dagegen fallen die deutschen Premium-Hersteller BMW und Daimler-Chrysler und, mit einigem Abstand, auch Ford durch Preisunterschiede von höchstens 15 Prozent auf.

      Außerhalb des Euro-Raums bleibt Großbritannien für mehr als die Hälfte der untersuchten Modelle der teuerste Markt. Damit sei für die Briten der Anreiz besonders groß, Autos bei Händlern auf dem Festland zu kaufen. Entsprechend gehen bei der EU-Behörde viele Klagen britischer Käufer ein, die sich über Hindernisse bei niederländischen oder französischen Händlern beklagen.

      Dazu gehörten hohe Aufpreise und lange Lieferzeiten für rechts gelenkte Fahrzeuge, die - neben dem Kurs des Pfundes - zum Teil die Preisunterschiede erklären. Kauft ein Brite auf dem Festland ein Auto, dann muß er bei VW und Audi einen besonders hohen und bei japanischen Herstellern nur einen geringen Aufpreis für Rechtslenkung zahlen.

      Quelle: FAZ-Wirstschaft, 23.07.02
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 21:36:48
      Beitrag Nr. 411 ()
      Update

      die Sommerrallye ist endlich gestartet

      :):):)


      :D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 22:26:50
      Beitrag Nr. 412 ()
      Hallo RCZ :)

      Rallye ist Rallye - und wenn es eine Put-Rallye ist. :yawn::yawn::yawn:

      Herzlichen Glückwunsch zu Deiner


      :kiss::kiss::kiss:

      -----
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 22:53:27
      Beitrag Nr. 413 ()
      Dax auf Fünf-Jahres-Tief


      23. Juli 2002 Am Morgen hatte es noch so ausgehen, als ob sich die europäischen Börsen sich etwas von den massiven Kursverlusten der vergangenen Tage und Woche erholen könnten. Immerhin lagen sie den ganzen Vormittag deutlich im Plus. Dann kamen der Nachmittag und frühe Abend - und der Absturz setzte urplötzlich ein.

      Praktisch mit Beginn der amerikanischen Zeitzone drehten die Märkte nach unten und gerieten im Laufe des Nachmittags immer stärker ins Minus. Um 20.00 Uhr liegt der Dax mit einem Minus von 4,76 Prozent bei 3.515 Punkten - so niedrig wie seit 1997 nicht mehr. Auch der Stoxx50 brach um 2,02 Prozent ein und lag zum Schluß bei 2.450 Zählern. Der S&P500-Index notierte in den USA erstmals seit Jahren zeitweise unter 800 Punkten. Der älteste Aktienindex der USA hatte in den vergangenen Monaten über 30 Prozent verloren.



      Finanzwerte auf der „Verkaufsliste“

      Mit dieser zeitlichen Entwicklung scheint sich zu betätigen, was schon der Devisenmarkt mit dem über Nacht deutlich schwächer gewordenen Euro vermuten ließ. Es sind die US-Anleger, die ihre Wertpapierbestände in Europa abbauen, um die Mittel zu repatriieren. Möglicherweise müssen US-Fonds ihre europäischen Positionen abbauen, um für zurückziehende Anleger genügend flüssige Mittel zu haben. Sie scheinen vor allem Finanzwerte auf ihrer „Verkaufsliste“ zu haben.

      Denn die Verlierer des Tages sind im Dax Werte wie MLP, die Bayerische HypoVereinsbank - bei der machen zusätzliche Gerüchte über unerwartete Verluste die Runde -, die Commerzbank, die Allianz, die Münchner Rück und nicht zuletzt die Deutsche Telekom.

      Gerüchte über eine Erhöhung der Risikovorsorge bei der HypoVereinsbank hatten den Dax am frühen Nachmittag ins Minus abdrehen lassen. Das Gerücht um die HypoVereinsbank - Händler sprachen von bis zu 2,5 Milliarden Euro nach bisher 2,1 Milliarden Euro - belastete auch die Kurse der Versicherer und anderer Banken. An anderer Stelle hieß es, “die zeitweilige Erholung wurde genutzt, um Positionen glattzustellen“, denn der Markt bleibe technisch angeschlagen und es fehle die Überzeugung, dass der Boden bereits erreicht sei. HypoVereinbank verloren elf Prozent auf 21,90 Euro. Commerzbank rutschten im Sog um 8,4 Prozent auf 11,30 Euro ab.

      Münchener Rück reagierten auf eine drohende Rating-Abstufung. Moody`s hatte das Finanzrating der Münchener Rück sowie ihrer US-Tochter American Re auf Watch List mit möglicher Herabstufung gesetzt. Die Ratingagentur reagierte nach eigenen Angaben damit auf die Ankündigung der Münchener Rück, ihre Rückstellungen bei American Re um zwei Milliarden Dollar aufzustocken. “Ausgelöst worden sind die Verluste aber durch die Verluste bei der Beteiligung HypoVereinsbank“ sagte ein Händler. Münchener Rück verloren 6,5 Prozent auf 173,40 Euro. Auch Allianz fielen um acht Prozent auf 139,10 Euro.



      Rauch oder gar Feuer bei MLP?

      Größter Dax-Verlierer waren MLP, die um 20,3 Prozent auf 20,60 Euro einbrachen, nachdem es Untersuchungen der Staatsanwaltschaft bei dem Finanzdienstleister gegeben hatte. “Es heißt, wo Rauch ist, ist auch Feuer“, so ein Marktteilnehmer. In Zusammenhang mit den Anschuldigungen um Bilanzmanipulationen nähere sich das Vertrauen der Anleger in MLP “dem Nullpunkt“. Vorwürfe gegen die Deutsche Telekom, Verluste in zweistelliger Milliarden-Höhe in der Bilanz zu verstecken, belasteten die T-Aktie am frühen Dienstagabend. “Im derzeitigen Umfeld ist das Gift für einen Wert“, hieß es. Als Grund für die Verluste sei ein zu hoher Buchwert der US-Tochter VoiceStream genannt worden, sagten Händler. Doch diese Überlegungen seien eigentlich nicht neu. Dennoch verlor die T-Aktie 10,1 Prozent auf 10,48 Euro.

      Hinter den starken Verlusten bei Deutsche Post von vier Prozent auf 9,80 Euro sahen Händler die Auswirkung einer Gewinnwarnung des US-Konkurrenten UPS. Charttechnisch bedenklich sei der Fall unter die Unterstützung bei 10,00 Euro bei der Aktie Gelb. Der Wert markierte im Tagesverlauf ein neues Allzeit-Tief von 9,58 Euro. Im MDax standen Merck nach der Vorlage von Zahlen im Blickpunkt. Diese seien etwas besser als erwartet ausgefallen, sagten Beobachter. Auch die Prognosen klängen gut. Merck notierten um 0,3 Prozent verbessert mit 20,05 Euro.

      Der VDax, Gradmesser für die Schwankungsanfälligkeit des Dax, war im Tagesverlauf zeitweise auf den Wert von 51 gestiegen. Auch das war ein neuer Rekord seit vergangenem September



      Hoch nervöse US-Börsen

      In den USA selbst sind die Börsen hoch nervös und zeigen innerhalb kürzester Zeit starke Kursausschläge nach unten und nach oben. Damit deutet sich keine unmittelbar bevorstehende Trendwende zum Besseren an. Im Gegenteil. Selbst wenn die am kommenden Donnerstag anstehenden Konjunkturzahlen - Arbeitskostenindex, Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, Hausverkäufe - weiter eine Konjunkturbelebung andeuten sollten, ist nicht sicher, ob sich die Stimmung bessern würde. Denn die Ungewissheit über weitere Bilanzprobleme und damit die Bewertung der Aktien hält an.


      Quelle: FAZ, 23.07.02




      Die Charts zeigen die Entwicklung des Dax (oben) und des Volatilitäts- oder VDax (unten) in den vergangenen fünf Jahren.






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      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:18:05
      Beitrag Nr. 414 ()
      herzlichen dank wieder einmal,für eure mühe.
      treibt es nicht zu dolle---ihr 2

      mfg.f
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:27:19
      Beitrag Nr. 415 ()
      Danke Susanna
      :):):):):)
      :):kiss::kiss::kiss::)
      :):):):):)
      die calls haben heute die größte Rendite gebracht

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:52:17
      Beitrag Nr. 416 ()
      News 23.07.2002 - 20:25
      FOKUS 5-Dax schließt auf tiefstem Stand seit Ende 1997
      (Neu: Weitere Entwicklung, Schlusskurse)

      Frankfurt, 23. Jul (Reuters) - Belastet von kräftigen Kursverlusten bei den Banken- und Versicherungstiteln hat der Deutsche Aktienindex <.GDAXI> (Dax) am Dienstag 4,8 Prozent tiefer bei 3515,83 Punkten und damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende 1997 geschlossen.

      Sorgen um weiter steigende Kreditrisiken hätten Händlern zufolge die Banken unter Druck gesetzt, während die Versicherer vor allem von der allgemeinen Schwäche der Kapitalmärkte belastet worden seien.

      Ins Minus gedreht war der Dax, nachdem Reuters unter Berufung auf Finanzkreise berichtet hatte, dass die HypoVereinsbank <HVMG.DE> (HVB) ihre Risikovorsorge voraussichtlich erhöhen werde. Die HVB-Aktie weitete ihre Verluste am Nachmittag aus und schloss elf Prozent im Minus bei 21,90 Euro. "Das war nur der Anlass. Der Markt ist psychologisch so angeschlagen, dass die kleinste Negativnachricht genügt, um Verkäufe auszulösen", sagte Florian Weber, Händler beim Börsenmakler Schnigge.


      ÜBRIGE INDIZES EBENFALLS KRÄFTIG IM MINUS

      Am Neuen Markt verlor der Auswahlindex Nemax50 <.NEMAX50K> 2,2 Prozent auf 518,12 Punkte. Der Nebenwerte-Index MDax <.MDAXI> lag zuletzt 3,5 Prozent im Minus bei 3361,17 Stellen. Der Dow Jones EuroStoxx50 <.STOXX50> der größten europäischen Aktien gab um zwei Prozent auf 2450,14 Zähler nach.

      An der Wall Street tendierte der Dow Jones <.DJI> nach anfänglichen Gewinnen bei Börsenschluss in Deutschland 0,6 Prozent schwächer bei 7741 Stellen, während der technologielastige Nasdaq-Index <.IXIC> um 2,6 Prozent auf 1249 Punkte sank.


      "DIE LEUTE HABEN EINFACH ANGST"

      "Die Leute haben einfach Angst; pure Angst vor weiter fallenden Kursen", sagte ein Marktteilnehmer. "Technische Marken spielen kaum noch eine Rolle, Unterstützungslinien gibt es kaum noch", fügte er hinzu.

      Technisch orientierte Analysten, die aus der Struktur der Kursverläufe die weitere Entwicklung herzuleiten versuchen, wiesen darauf hin, dass der Abwärtstrend beim Dax weiter intakt sei. Der nächste Widerstand für den Dax auf Weg nach oben liege bei 4150 Punkten.

      Am Morgen hatten positive Signale von den japanischen Aktienmärkten und die Hoffnung auf eine sehr feste Eröffnung der US-Aktienmärkte zunächst zu einer kräftigen Erholung des Dax geführt.


      BANKEN UNTER STARKEM DRUCK

      "Banken-Aktien stehen unter Druck, da der Alarmzustand im Zusammenhang mit Risiken bei Unternehmenskrediten immer noch nicht aufgehoben werden kann", sagte Fondsmanager Jürgen Homola von Commerz Asset Management. Angesichts der anhaltend schwachen Konjunktur und der hohen Anzahl von Unternehmenspleiten ließen sich die Kreditrisiken für die Banken derzeit nur schwer abschätzen, fügte er hinzu.

      Der Branchenindex für diesen Sektor im Dax <.GDAXHIXK> verlor 7,5 Prozent. Die Titel der Commerzbank <CBKG.DE> gaben um 8,4 Prozent auf 21,90 Euro nach. Die am Vortag angekündigte Streichung 900 weiterer Stellen deute nicht gerade auf ein gesundes
      Geschäft hin, sagte ein Händler.

      Die Aktien von MLP <MLPG.DE> brachen gut 20 Prozent auf 20,60 Euro ein. Die Staatsanwaltschaft hat nach Angaben von MLP den Finanzdienstleister durchsucht. Zugleich teilte das Unternehmen mit, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young habe in einem vom MLP-Vorstand und -Aufsichtsrat bestellten Gutachten eine korrekte Bilanzierung des Rückversicherungsgeschäftes bestätigt.

      Die nachgebenden Banken zogen auch die Versicherer in Mitleidenschaft. Die Papiere der Allianz <ALVG.DE> fielen um acht Prozent auf 139,10 Euro. Die im MDax gelisteten Aktien von AMB Generali <AMBG.DE> brachen sogar um 14,6 Prozent auf 79,50 Euro ein.

      ((Hakan Ersen ))
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:58:01
      Beitrag Nr. 417 ()
      News 23.07.2002 - 22:31
      FOKUS 3-US-Börsen setzen Abwärtstrend fort - Hohe Volatilität
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Lucent, Analysten)

      New York, 23. Jul (Reuters) - Bei erneut volatilem Geschäft und hohem Umsatz haben die US-Börsen am Dienstag zum Handelsschluss ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Nach den erneuten deutlichen Kursverlusten vom Vortag seien die Anleger nervös, sagten Händler. Von Interesse seien ausgewählte Standardwerte wie die Titel des US-Pharma- und Medizintechnikkonzerns Johnson & Johnson <JNJ.N> gewesen. Die Kursgewinne dieser Aktien und einige Schnäppchenjäger hätten dem Dow-Jones-Index vorübergehend in die Pluszone verholfen. Der Standardwerte-Index Dow-Jones <.DJI> notierte zum Schluss 1,06 Prozent im Minus bei 7702,34 Punkten. Der Nasdaq-Index <.IXIC> verlor 4,18 Prozent auf 1228,98 Zähler. Der S&P500 <.SPX> büßte 2,61 Prozent auf 798,44 Punkte ein.

      "Der allgemeine Trend geht immer noch nach unten", sagte Burton Schlichter, Marktanalyst bei Lind-Waldock & Co. Robert Basel, Händler bei Salomon Smith Barney, sagte, der Markt werde weiter von den gleichen Faktoren belastet wie in den vergangenen drei Wochen: Sorgen um die Entwicklung der Unternehmensgewinne und um weitere schlechte Nachrichten über Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen.

      Der Volatilitäts-Index der Chicago Board Options Exchange <.VIX> , ein wichtiger Indikator für das Ausmaß der Kursschwankungen, stieg am Dienstag auf 52 und damit auf den höchsten Stand seit September 2001, als Anleger in Reaktion auf die Anschläge vom 11. September panikartig Aktien verkauft hatten.

      Die Aktien von Johnson & Johnson erholten sich von den Verlusten der Vorwoche und kletterten um rund 3,6 Prozent auf 44,08 Dollar. Die Aktien waren in der Vorwoche auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten gefallen, nachdem der Konzern in einem seiner Werke Untersuchungen der US-Gesundheitsbehörde (FDA) wegen Unregelmäßigkeiten bestätigt hatte.

      Dagegen präsentierten sich die Aktien der Finanzinstitute deutlich im Minus. Die Titel von Citigroup <C.N> büßten rund 15,8 Prozent auf 27,00 Dollar ein und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Die Aktien von J.P. Morgan <JPM.N> verloren rund 18 Prozent auf 20,08 Dollar und lagen beim Aktienumsatz an zweiter Stelle hinter Citigroup. Die beiden Unternehmen, die bereits wegen der Geschäfte mit Enron <ENRNQ.PK> in die Kritik geraten waren, sollen nach Angaben von Mitgliedern eines Senats-Unterausschusses ähnlich strukturierte Geschäfte auch mit anderen Firmen gemacht haben. Der Ausschuss untersucht seit Ende 2001 die Verbindungen der Banken zu dem zusammengebrochenen Energiehändler Enron.

      Nach Händlerangaben bietet sich den Investoren inmitten der Quartals-Berichtssaison ein uneinheitliches Bild. Die Titel des weltgrößten Telekommunikations-Ausrüsters, Lucent Technologies <LU.N> , büßten rund 21 Prozent auf 1,65 Dollar ein. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001/2002 sei der Nettoverlust mehr als verdoppelt worden. Zugleich kündigte der Konzern zusätzliche Umstrukturierungen und einen weiteren Stellenabbau an.

      Die Aktien des Herstellers von Anlagen für die Chipproduktion, Novellus Systems Inc <NVLS.O> , verloren rund fünf Prozent auf 27,97 Dollar, nachdem das Unternehmen für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang um 80 Prozent ausgewiesen hatte. Dagegen gewannen die Aktien von Black & Decker <BDK.N> rund 9,6 Prozent auf 40,37 Dollar. Der Werkzeug-Hersteller für den Heimwerkerbedarf hatte einen höheren Gewinn im zweiten Quartal erzielt und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,43 Milliarden Aktien den Besitzer. 574 Werte legten zu, 2734 gaben nach und 142 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,43 Milliarden Aktien 844 im Plus, 2717 im Minus und neun unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 7/32 auf 103-18/32. Sie rentierten mit 4,41 Prozent. Die 30-jährigen Bonds notierten 2/32 höher auf 101-14/32 und hatten eine Rendite von 5,28 Prozent.

      evs/phi
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 07:48:29
      Beitrag Nr. 418 ()
      News 24.07.2002 - 00:57
      VORBERICHT - Gericht entscheidet vielleicht über E.ON/Ruhrgas
      Düsseldorf, 24. Jul (Reuters) - Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf wird am Mittwoch möglicherweise entscheiden, ob die geplante Fusion der Energiekonzerne E.ON <EONG.F> und Ruhrgas vollzogen werden darf.

      Der Kartellsenat könne im Anschluss an seine Anhörung zum Thema schon eine Entscheidung bekannt geben, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag. Ebenso gut könnten die Richter ihr Urteil aber auch zu einem späteren Zeitpunkt verkünden.

      Im Kern geht es um die Frage, ob das Gericht seine vor knapp zwei Wochen getroffene vorläufige Entscheidung gegen den Vollzug der Fusion bekräftigt oder zurücknimmt. Es hatte damals zwei von E.ON-Konkurrenten eingereichten Eilanträgen entsprochen. Kurz zuvor hatte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) die umstrittene Ministererlaubnis für den Zusammenschluss erteilt.

      Das Gericht hatte damals erklärt, im Verfahren um die Ministererlaubnis habe es schwer wiegende Fehler gegeben. Auch hatte das Gericht die Zuständigkeit des BMWI angezweifelt.

      Eine Entscheidung des Kartellsenats im Eilverfahren entscheidet nicht endgültig über die Zulässigkeit des Zusammenschlusses. Darüber wird im so genannten Hauptsacheverfahren entschieden. Ein solches Verfahren dürfte nach Ansicht aus Justizkreisen mindestens zwei Monate dauern.

      In der Anhörung vor Gericht haben Befürworter wie Gegner der Ministererlaubnis der Fusion von E.ON und Ruhrgas Gelegenheit, ihre jeweiligen Standpunkte zu vertreten. Eingeladen wurden alle 45 Parteien, die im Verfahren um die Ministererlaubnis als Beteiligte (E.ON, Ruhrgas, deren Tochtergesellschaften) oder Beigeladene (Konkurrenten) beteiligt gewesen waren.

      bro/mit
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 08:27:30
      Beitrag Nr. 419 ()
      Miserable Vorgaben

      Dax dürfte leichter tendieren

      Marktteilnehmer erwarten auch zur Wochenmitte einen leichteren Dax. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern zufolge steht der Index um 20.00 Uhr bei 3.485 Punkten nach 3.516 Zählern zum Handelsschluss am Dienstag.

      Auch wenn es bald zu einer mächtigen technischen Erholung des Dax kommen sollte - das übergeordnete Bild könnte kaum schlechter sein. Wie sich nun in aller Deutlichkeit beweist, war die Skepsis nach dem Bruch des 20-jährigen Trends bei 4.100 Punkten berechtigt. Mittlerweile haben die wichtigen Indizes auch die Wendeniveaus vom Oktober 1998 unterschritten - damit sind wirksame Kursunterstützungen von charttechnischer Seite rar geworden. „Die Zeichen stehen weiter auf Sturm“, meint Staud Research und beziffert das aktuelle Konsolidierungspotenzial des Dax auf 3.350 Punkte.

      Außer Siemens legen unter anderem Amgen, AOL Time Warner, GlaxoSmithKline und McDonald`s Unternehmenszahlen vor.



      Bund-Future vor neuen Gewinnen

      Nach den Gewinnmitnahmen am Dienstag könnte der Bund-Future seinen Höhenflug heute fortsetzen - die Stimmung am Aktienmarkt ist schlecht genug. Bei 108,90/109,00 Prozent wartet allerdings ein größerer Widerstand. Am Dienstag hatte der Bund-Future 23 Ticks auf 108,59 Prozent abgegeben.



      Euro fester

      Fester zeigt sich der Euro am Mittwoch im asiatischen Handel. Gegen 8.10 Uhr kostet ein Euro 0,9924 Dollar nach 0,9865 Dollar am späten Dienstag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 117,18 Yen, nachdem er im US-Handel am Dienstag mit 117,61 Yen notiert wurde. Händler rechnen zunächst nicht mit einem weiteren Kursanstieg des Euro, da sich der Dollar trotz des erneuten Kurssturzes an der Wall Street vom Vorabend recht robust zeige.



      Tokioter Börse unter 10.000 Punkten

      Der Tokioter Aktienmarkt ist am Mittwoch unter dem Eindruck der erneut schwächeren Wall Street vom Vorabend unter die Marke von 10.000 Punkten gerutscht. Der Nikkei-225-Index büßte 2,6 Prozent auf 9.948 Yen ein, während der Topix um 1,6 Prozent 977 Zähler nachgab. Händler begründeten die Kursverluste teilweise mit Gewinnmitnahmen nach den Kursanstiegen vom Vortag. „Ein weiterer und grenzenloser Kursverfall an der Wall Street würde die Investoren erneut an das Risiko erinnern, das beim Aktienbesitz besteht", sagte Hiroshi Ariga von Norinchukin Zenkyoren Asset Management mit Blick auf die schwachen Vorgaben der Wall Street.



      Aktien in Hongkong am Mittag sehr schwach

      Mit deutlichen Abschlägen zeigt sich der Markt in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit). Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index 3,5 Prozent auf 9.957 Punkte. Händler bezeichnen das Volumen von 5,5 Milliarden Hongkong-Dollar als „recht aktiv“. Grund für die kräftigen Verluste sind die schwachen Vorgaben von Wall Street und die Befürchtung, dass Fonds ihre Positionen reduzieren. Telekom- und Immobilienwerte tendieren schwach. Die Entwicklung werde weiter von den US-Börsen abhängen, heißt es. Unterstützung für den Index wird bei 9.800 gesehen.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Nachbörslich verlor die Aktie von Amazon 1,24 Dollar auf 13,31 Dollar, obwohl der Internet-Händler einen geringeren Quartalsverlust meldete. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator erholte sich dennoch um 0,52 Prozent auf 901,10 Punkte. Die Index-Futures zeigten sich uneinheitlich.



      S&P-500-Index auf Fünf-Jahres-Tief

      Bei stark schwankenden Kursen und hohem Umsatz haben die US-Börsen am Dienstag zum Handelsschluss ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Nach den deutlichen Kursverlusten vom Vortag seien die Anleger nervös, sagten Händler. Der Dow Jones lag zum Schluss 1,06 Prozent im Minus bei 7.702,34 Punkten. Der Nasdaq Composite verlor satte 4,18 Prozent auf 1.228,98 Zähler. Der S&P 500 büßte 2,61 Prozent auf 798,44 Punkte ein und schließt damit das erste Mal seit mehr als fünf Jahren unter 800 Zählern. Allein seit März des laufenden Jahres hat dieser Index etwas mehr als 32 Prozent seines Wertes verloren.

      Der Markt werde weiter von den gleichen Faktoren belastet wie in den vergangenen drei Wochen: Sorgen um die Entwicklung der Unternehmensgewinne und über die Möglichkeit weiterer schlechter Nachrichten über Bilanzierungspraktiken von US-Unternehmen, sagten Marktteilnehmer.

      Der VIX, Volatilitäts-Index der Chicago Board Options Exchange, ein wichtiger Indikator für das Ausmaß der Kursschwankungen, stieg am Dienstag auf 52 und damit auf den höchsten Stand seit September 2001, als Anleger in Reaktion auf die Anschläge vom 11. September panikartig Aktien verkauft hatten.

      Die Aktien von Johnson & Johnson erholten sich von den Verlusten der Vorwoche und kletterten um rund 3,6 Prozent auf 44,08 Dollar. Die Aktien waren in der Vorwoche auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten gefallen, nachdem der Konzern in einem seiner Werke Untersuchungen der US-Gesundheitsbehörde wegen Unregelmäßigkeiten bestätigt hatte.

      Dagegen präsentierten sich die Aktien der Finanzinstitute deutlich im Minus. Die Titel der Citigroup büßten 15,73 Prozent auf 27,00 Dollar ein und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Die Aktien von J.P. Morgan verloren 18,11 Prozent auf 20,08 Dollar und lagen beim Aktienumsatz an zweiter Stelle hinter Citigroup.

      Die beiden Unternehmen, die bereits wegen der Geschäfte mit Enron in die Kritik geraten waren, sollen nach Angaben von Mitgliedern eines Senats-Unterausschusses ähnlich strukturierte Geschäfte auch mit anderen Firmen gemacht haben. Der Ausschuss untersucht seit Ende 2001 die Verbindungen der Banken zu dem zusammengebrochenen Energiehändler Enron.

      Händler sehen Mitten in der Quartals-Berichtssaison ein uneinheitliches Bild. Die Titel des weltgrößten Telekommunikations-Ausrüsters, Lucent Technologies, büßten rund 21 Prozent auf 1,65 Dollar ein. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001/2002 sei der Nettoverlust mehr als verdoppelt worden. Zugleich kündigte der Konzern zusätzliche Umstrukturierungen und einen weiteren Stellenabbau an. Die Aktien von Novellus Systems verloren rund fünf Prozent auf 27,97 Dollar, nachdem das Unternehmen für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang um 80 Prozent ausgewiesen hatte. Dagegen gewannen die Aktien von Black & Decker rund 9,6 Prozent auf 40,37 Dollar. Der Werkzeug-Hersteller für den Heimwerkerbedarf hatte einen höheren Gewinn im zweiten Quartal erzielt und seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben.



      US-Anleihen schließen etwas fester

      Mit etwas festeren Notierungen haben sich die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent gewannen 7/32 auf 103-16/32 und die Rendite fiel von 4,458 auf 4,421 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond stieg um 3/32 auf 101-15/32. Die Rendite lag bei 5,273 Prozent, nach 5,290 Prozent am Montag. Die anfangs positive Entwicklung der Standardwerte an den Wall Street führte im frühen Handel zu Kursverlusten bei den Anleihen. Als die Aktienkurse ins Minus drehten, flüchteten die Anleger wieder in die Sicherheit der Anleihen.

      Außerdem seien viele Fondsmanager gezwungen, große Summen zu investieren, die die Anleger aus den Aktienmärkten abgezogen hätten, erklärten Händler. Viele kauften deshalb ungeachtet der aktuell hohen Kurse. Diese machten manche Marktbeobachter jedoch misstrauisch angesichts der Flut von Neuemissionen, die demnächst aufgelegt werden. Schon am Mittwoch wird die US-Regierung zweijährige Titel im Volumen von 27 Milliarden Dollar begeben. Am 31. Juli sollen Einzelheiten der Refundierungsauktion im August bekannt gegeben werden, bei der fünf- und zehnjährige Papiere emittiert werden sollen.


      Quelle: FAZ, 24.07.02
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 08:34:00
      Beitrag Nr. 420 ()
      Amazon verringert Verlust

      24. Juli 2002 Der US-Internet-Händler Amazon hat im zweiten Quartal wegen höherer Margen und starker Auslandsumsätze den Verlust verringert. Nachbörslich verloren Amazon-Aktien knapp fünf Prozent.

      Der Nettoverlust ging binnen Jahresfrist auf 94 Millionen Dollar oder 0,25 Dollar je Aktie zurück. Das Unternehmen hob gleichzeitig die Prognose für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr auf 18 Prozent an. Gestiegene Margen und stärkeres Wachstum im Elektronik-, Werkzeug- und Küchenbereich würden dazu beitragen, 2002 auf Pro-Forma-Basis wieder einen Nettogewinn zu erzielen, hieß es.



      Gebrauchte Bücher verkaufen sich gut bei Amazon

      Der Quartalsumsatz stieg um 21 Prozent auf 806 Millionen Dollar und lag damit in der von dem Unternehmen zuvor genannten Bandbreite. Besonders hohe Zuwachsraten seien im Online-Geschäft mit gebrauchten Büchern erzielt worden, hieß es von Amazon weiter. Der Umsatz der britischen, deutschen, französischen und japanischen Internet-Seiten sei um 70 Prozent auf 218 Millionen Dollar gestiegen.



      Amazon zieht Konsequenz aus Bilanzskandalen

      Amazon kündigte als erstes großes Internet-Unternehmen an, alle Aktienoptionen mit Beginn des Jahres 2003 als Aufwendungen zu verbuchen.

      Der Aktienkurs von Amazon fiel im außerbörslichen Instinet-Handel auf 13,80 Dollar, nachdem er in der regulären Handelssitzung bereits 6,1 Prozent auf 14,55 Dollar verloren hatte. Seit Jahresbeginn haben die Titel allerdings rund 34 Prozent an Wert gewonnen und sich damit besser als der Gesamtmarkt entwickelt.


      Quelle: FAZ, 24.07.02
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 08:37:18
      Beitrag Nr. 421 ()
      Citigroup und JP Morgan lediglich Sündenböcke

      24. Juli 2002 Satte Kursverluste von 14 und 16 Prozent allein an einem Tag bei der Citigroup und JP Morgan Chase sprechen eine deutliche Sprache. Das ist die Rechnung der Börse für die Anschuldigung, die beiden Großbanken hätten die Pleitegängerin Enron dabei beraten, ihre Schulden zu verbergen. Und zwar im vollen Bewusstsein dessen, was eigentlich Fakt war.

      „Sie wussten ganz genau, was bei Enron vor sich ging, unterstützten die Firma dabei und verdienten daran noch Geld“, sagte beispielsweise der demokratische Senator Carl Levin. Sie beiden größten US-Banken kontern prompt: Die vorgenommenen Transaktionen seien anerkannte Strategien im Bereich der so genannten „strukturierten Finanzierungen“ gewesen.



      Buchungstechnisch abgesicherte Transaktionen...

      Ein Beispiel zeigt, dass Mitarbeiter der Kreditabteilung der Citigroup zumindest ein Geschäft als Rohstoffhandel bezeichnet hatten, obwohl es wie ein außerbilanzieller Kredit in Höhe von 125 Millionen Dollar wirkte. Die Banken „wussten sehr wahrscheinlich, was diese Transaktionen für einen Zweck hatten, aber das GAAP lässt sie in dieser Form zu“, kommentierte Marcel Kahan als Professor für Wertpapierrecht die Situation.

      So mag zwar das Anhörungsverfahren vor dem Kongress den Aktionären und Gläubigern von Enron dabei helfen, in einer Privatklage wegen Betrugs auf Schadenersatz in Höhe von bis zu 36 Milliarden Dollar zu klagen, aber der effektive Beweis dürfte schwer fallen. Denn Regeln scheinen keine verletzt worden zu sein. „Die Banker mögen vielleicht gewusst haben, was vor sich geht. Aber es war doch nicht ihr Job, Enron zu sagen, wie sie die Geschäfte zu verbuchen haben“, bringt Michael Santelli vom Armada Large Cap Value Fund seine Meinung auf den Punkt.




      ... sind ein Problem des Anwenders

      Das dürfte der Kern der Sache sein. Wie viele Finanzinnovationen beruhen sicher auch die „strukturierten Finanzierungen“ teilweise auf dem Ausnutzen ineffizienter Situationen. Aber schlussendlich stellt sich immer die Frage, ob und wie sie verbucht werden und wie sich die Bilanzprüfer dazu stellen. Damit dürfte das Problem beim jeweiligen Unternehmen und der entsprechenden Prüfungsgesellschaft liegen.

      Erst recht, wenn die Bank mit ihrem „innovativen Lösungsansatz“ mit Bezug auf den „Referenzkunden Enron“ hausieren ging und dabei ein gutes Geschäft machte. Denn dann könnte es sich wieder einmal rächen, dass die Prüfungsgesellschaften überregional arbeiten. Ist einmal ein „Trick“ gewissermaßen „buchungstechnisch legalisiert“ könnte er sich von Unternehmen zu Unternehmen ausbreiten wie eine Grippe. Ob man den Banken einen Vorwurf machen kann, dürfte dahingestellt sein.




      Attraktivität abhängig von der Börsenentwicklung

      Damit wird die Attraktivität der beiden Banken in erster Linie von der weiteren Entwicklung der Börse abhängen. Solange die Kurse weiter in den Keller gehen, können sie sicher nicht abkoppeln. Kommt es dagegen in nächster Zeit zu einer Stabilisierung, könnte insbesondere die Citigroup interessant werden. Die ist sowohl geografisch als auch produktmäßig breit diversifizier und damit weit weniger schwankungsanfällig als viele andere Banken. Ähnliches gilt in etwas geringerem Ausmaß für J.P. Morgan Chase & Co. Mit KGVs von knapp über acht erscheinen sie günstig zu sein. Allerdings wird der routinierte Anleger erst einmal abwarten, bis sich der Rauch etwas verzogen hat und wieder klare Sicht herrscht.

      Quelle: FAZ, 24.07.02
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:20:47
      Beitrag Nr. 422 ()
      News 24.07.2002 - 10:18
      Telekom - Prüfen Wert von VoiceStream wieder am Jahresende
      Bonn, 24. Jul (Reuters) - Die Deutsche Telekom <DTEGn.DE> sieht keine Veranlassung, den Buchwert ihrer US-Mobilfunktochter VoiceStream zu reduzieren.

      Im Rahmen des Jahresabschlusses 2002 werde zum Jahresende eine Werthaltigkeitsprüfung vorgenommen, wie dies bereits im vergangenen Jahr geschehen sei, sagte ein Telekom-Sprecher am Mittwoch in Bonn. Im Jahresverlauf gebe es keine Pflicht, einen solchen Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) vorzunehmen.

      Die Telekom reagierte mit der Stellungnahme auf einen TV-Bericht vom Dienstagabend, wonach das Unternehmen angeblich durch unterlassene Abschreibungen auf den Firmenwert einen zweistelligen Milliardenverlust "kaschiere". In dem Bericht des ARD-Magazins "Plusminus" wurde auf Analystenschätzungen Bezug genommen, wonach die Mitte 2000 von der Telekom für mehr als 35 Milliarden Dollar übernommene VoiceStream "nicht einmal mehr die Hälfte wert" sei.

      Mehrere Unternehmen vor allem aus der Technologie-Branche hatten in jüngster Zeit Sonderabschreibungen auf Beteiligungen vorgenommen, die sie in der Boomphase der Branche erworben hatten. Diese Abschreibungen waren wegen der zum Teil drastisch gesunkenen Unternehmenswerte nötig geworden. Die Abschreibungen hatten die Jahresabschlüsse der Unternehmen deutlich belastet.

      Unabhängig von der zum Jahresende bei der Telekom fälligen Prüfung des Abschreibungsbedarfs auf die bilanzierten Firmenwerte müsste der Bonner Konzern den Wert von VoiceStream beispielsweise im Fall eines Verkaufs prüfen und notfalls korrigieren. Analysten hatten bereits prognostiziert, dass wegen des gesunkenen Firmenwerts in einem solchen Fall ein Sonderabschreibungsbedarf von bis zu 25 Milliarden Euro auf den bilanzierten Firmenwert von VoiceStream fällig werden könnten. Die Sonderabschreibung würde zwar optisch den Konzernüberschuss negativ belasten, hätte aber nach Meinung von Analysten keine Auswirkungen auf die Finanzmittel der Telekom.

      sac/mik
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:24:14
      Beitrag Nr. 423 ()
      News 24.07.2002 - 12:05
      Citigroup und J.P. Morgan Chase drohen Untersuchungen in den USA
      Washington, 24. Jul (Reuters) - Den beiden größten US-Finanzinstituten Citigroup <C.N> und J.P. Morgan Chase <JPM.N> drohen nach Angaben eines Senats-Ausschusses Untersuchungen durch die US-Börsenaufsicht SEC sowie der US-Justizbehörden im Zusammenhang mit der Verwicklung in den Enron-Bilanzskandal. Der Ausschuss des US-Senats werde den Fall an die Behörden weiterleiten, sagte der Ausschuss-Vorsitzende Carl Levin in der Nacht zum Mittwoch nach einer zehnstündigen Anhörung von Mitarbeitern beider Banken.

      Die beiden Banken stehen dem Untersuchungsausschuss zufolge unter Verdacht, dem mittlerweile insolventen Energie-Händler Enron <ENRNQ.PK> und zehn weiteren Unternehmen Kredite in Milliarden-Dollar-Höhe mittels verschleierter Rohstoff-Geschäfte bereitgestellt zu haben. Citigroup und J.P. Morgan hätten an den Geschäften kräftig verdient und die Idee an mindestens zehn weitere Unternehmen verkauft. Bei den Transaktionen hätten die Unternehmen mit dem Wissen der beiden Banken Finanzhilfen nicht als Kredite, sondern als Cash-Flow verbucht. Mitarbeiter der Finanzinstitute wiesen die Vorwürfe zurück.

      An den europäischen Aktienmärkten gaben Finanztitel am Mittwoch kräftig nach. Investoren befürchten nach Händlerangaben, dass die Finanzbranche weiter durch die Geschehnisse um den Enron-Skandal in Mitleidenschaft gezogen werde. Am Dienstag waren die Aktien der beiden US-Großbanken bereits an der Wall Street kräftig eingebrochen, nachdem sich die Vorwürfe erhärtet hatten.

      Citigroup und J.P. Morgan zählen auch zu den größten Gläubigern des US-Telekomkonzerns WorldCom <WCOEQ.O> <WCOME.O> , der am Sonntag Gläubigerschutz beantragt hatte und damit Enron als bislang größten Konkurs-Fall der US-Firmengeschichte auf Platz Zwei verwiesen hatte.


      AUSSCHUSS - ENDE NOCH NICHT IN SICHT

      "Meiner Ansicht nach ist das eine ziemlich traurige Geschichte und da dürfte wohl noch einiges mehr ans Licht kommen", sagte Levin. In den Jahren von 1992 bis 2001 haben J.P. Morgan und Citigroup nach den Erkenntnissen des Ausschusses Enron zu Öl- und Gas-Transaktionen von eigens geschaffenen Off-Shore-Firmen verholfen. Diese Transaktionen hätten Enron Kredite in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar eingebracht. Die Struktur der Geschäfte habe es erlaubt, dass Enron die Einnahmen von den Firmen als Cash-Flow aus dem laufenden Geschäft verbuchen konnte anstatt diese als Kredite zu verbuchen.

      Citigroup und J.P. Morgan hätten an den komplexen Transaktionen kräftig Gebühren und Zinszahlungen kassiert, wie der Ausschuss weiter herausfand. Die Geschäfte seien derart erfolgreich gewesen, dass die beiden Banken die Ideen bündelten und an andere Firmen quasi weitervermarkteten. J.P. Morgan Chase habe den Ausschuss informiert, mit sieben anderen Firmen neben Enron eine Zahlungs-Praxis wie im Fall Enron begonnen zu haben, hieß es weiter. Citigroup signalisierte, die Idee an 14 weitere Unternehmen herangetragen und sie mindestens an drei erfolgreich verkauft zu haben.

      Levin bezeichnet das Geschäft mit den Zuflüssen von Firmen, welche die Empfänger-Unternehmen als Vorauszahlungen verbuchten, als Bilanzfälschung. "Chase und Citigroup wussten, was Enron da tat, halfen Enron und profitierten von diesen Aktionen", sagte Levin.


      BANKEN-MITARBEITER WEISEN VORWÜRFE ZURÜCK

      Die vor dem Ausschuss befragten Mitarbeiter beider Banken wiesen die Vorwürfe zurück. Die Praxis solcher Vorauszahlungen sei in der Branche üblich. Zudem erschienen die Geschäfte mit Enron auf Basis des damaligen Wissenstandes über den Energiehändler und dessen Wirtschaftsprüfer als legitim. "Die auftauchenden Fakten allerdings lassen darauf schließen, dass Enron nicht das Unternehmen war, was wir gedacht hatten", sagte David Bushnell, Chef der Risiko-Management-Sparte der Citigroup. Die Banken erklärten zudem, es sei nicht ihr Fehler gewesen, dass Enron die Zahlungen falsch verbuchte. "Wir bieten unseren Kunden keine Bilanz-Beratung an", sagte Jeffrey Dellapina von J.P. Morgan Chase, der mit den Enron-Geschäften zu tun hatte.

      Rick Caplan, der bei der Citigroup das Kredit-Derivate-Geschäft in Nordamerika mitverantwortet, sagte: "Enron hat der Citibank versichert, dass die Bilanzierungspraxis mit den Vorauszahlungen vollständig von Arthur Andersen, die damals zu den führenden US-Wirtschaftsprüfern zählten, untersucht wurde."


      ANDERE BANKEN EBENFALLS INVOLVIERT

      Enrons ehemalige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen war im Juni für schuldig befunden worden, im Enron-Fall die Justiz behindert zu haben. Die Gesellschaft hatte angesichts einer drohenden Untersuchung des Falls Unterlagen und Dokumente im großen Stil vernichtet.

      Wie der Ausschuss weiter herausfand, wären die gesamten Schulden von Enron im Jahr 2000 um 40 Prozent höher ausgefallen und die Einnahmen aus dem Geschäft um 50 Prozent geringer, wenn es die Praxis der Vorauszahlungen nicht gegeben hätte.

      Neben J.P. Morgan und der Citigroup sind den Angaben des Ausschusses zufolge auch andere Banken mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Dollar involviert. Dies seien die Banken Credit Suisse Group Inc. <CSGZn.VX> , Barclays Plc <BARC.L> , FleetBoston Financial Corp <FBF.N> , Royal Bank of Scotland Group Plc <RBOS.L> und Toronto-Dominion Bank <TD.TO> .

      An den europäischen Aktienmärkten gaben Finanztitel am Mittwoch nach, was Händler unter anderem auf die Entwicklungen in den USA zurückführten. "Es ist das Nachbeben, das heute Nacht aus den USA kam", sagte Stephen Ford, Investment Manager in London. Die Verluste bei Bankenaktien seien nun die Quittung für alle, die Enron behilflich waren. Der Index für den europäischen Bankensektor <.SX7P> gab um knapp 4,35 Prozent nach während der Gesamtmarkt <.STOXX50> mit 3,3 Prozent im Minus lag.

      kes/rkr
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:48:09
      Beitrag Nr. 424 ()
      News 24.07.2002 - 19:55
      FOKUS 1-Gericht will im August über E.ON/Ruhrgas entscheiden
      Düsseldorf, 24. Jul (Reuters) - Das Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) hat am Mittwoch seine Entscheidung über ein Vollzugsverbot der Fusion von E.ON <EONG.DE> und Ruhrgas auf Anfang August verschoben.

      Voraussichtlich bis zum 5. August will der Kartellsenat nun nach eigenen Angaben entscheiden, ob er sein vorläufig ausgesprochenes Vollzugsverbot aufhebt oder bestätigt. Bis dahin werde der Senat die Argumente prüfen, die in der öffentlichen Anhörung am Mittwoch zum laufenden Eilverfahren gegen die Ministererlaubnis vorgebracht worden seien, sagte der Vorsitzende Richter Wolfgang Jaeger in Düsseldorf.

      In dem Eilverfahren haben vier Konkurrenten von E.ON und Ruhrgas beantragt, den durch die Ministererlaubnis ermöglichten Zusammenschluss zu verbieten, bis in einem so genannten Hauptverfahren ihre Beschwerden gegen die Ministererlaubnis selbst entschieden worden seien.

      In der öffentlichen Anhörung bekräftigten die Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI) und der betreffenden Unternehmen E.ON und Ruhrgas ihre Überzeugung, dass die Anfang Juli erteilte Ministererlaubnis rechtmäßig sei. Die Gegenseite beharrte auf der Überzeugung, die Sondergenehmigung des BMWI sei durch erhebliche Verfahrensfehler und ungeklärte Zuständigkeitsfragen bei der Prüfung der Fusionsabsicht unhaltbar. Neben den Energiehändlern Ampere und Trianel haben die Stadtwerke Rosenheim und Aachen Anträge wie auch Beschwerden gegen die Ministererlaubnis eingereicht.

      Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke hatte die seit Monaten umstrittene Ministererlaubnis am 5. Juli unter Auflagen genehmigt. Diese Sondergenehmigung aus Berlin war nötig geworden, nachdem das Bundeskartellamt den Zusammenschluss des Düsseldorfer Energiekonzerns E.ON mit dem Essener Gasimporteur Ruhrgas im Januar verboten hatte.


      STREITPUNKT ZUSTÄNDIGKEIT BERLIN

      Nach Ansicht der Anwälte des BMWI stellt sich die Frage der Zuständigkeit für die Genehmigung des Fusionsvorhabens nicht. Das Verfahren der Ministererlaubnis sei in Folge eines zuvor vom Bundeskartellamt ausgesprochenen Verbots der Fusion eingeleitet worden, hieß es. Mit seiner Prüfung habe das Kartellamt die eigene Zuständigkeit anerkannt und die der Brüsseler EU-Kommission ausgeschlossen. Dieser Auffassung schlossen sich auch die Anwälte der E.ON AG an.

      Die vier Konkurrenten von E.ON und das Gericht hatten grundsätzlich die Zuständigkeit deutscher Behörden bei der Erlaubnis in Frage gestellt. Sie berufen sich auf eine Vorschrift im EU-Recht, nach der Fusionsvorhaben dann von der Kommission geprüft werden müssen, wenn die entsprechenden Unternehmen zusammen mehr als ein Drittel ihres Umsatzes im Ausland erzielen.

      Gestritten wird vor allem um die Frage, zu welchem Zeitpunkt diese Umsatzfeststellung gilt. Bei Beantragung der Fusion erzielten E.ON und Ruhrgas weniger als dieses Umsatzdrittel im Ausland. Nach der am 1. Juli 2002 vollzogenen Übernahme der britischen Stromgesellschaft Powergen wird dieses Drittel aber überschritten. Richter Jaeger räumte in der Anhörung ein, bei seinem vorläufigen Vollzugsverbot nicht alle Schriftsätze aller Parteien gekannt zu haben. Prozessbeobachter werteten dies als Hinweis, dass der Senat zumindest in der Frage der Zuständigkeit einlenken könnte.

      Die Rechtsvertreter des E.ON-Konzerns bezeichneten das Eilverfahren an sich als unnötig, da es keinesfalls allein sicherstelle, dass die Fusion von E.ON und Ruhrgas rückgängig gemacht werde, sollte das Gericht im Hauptsacheverfahren gegen die Ministererlaubnis entscheiden. In dieser Erlaubnis sei schließlich fest gehalten, dass Ruhrgas als eigenständige Gesellschaft zu erhalten sei, mithin eine Entflechtung keine Unmöglichkeit darstelle.


      STREITPUNKT ZUSTÄNDIKEIT TACKE

      Von den E.ON-Gegnern wurde in der Anhörung erneut die Zuständigkeit von Tacke in Frage gestellt. An seinen Staatssekretär hatte Wirtschaftsminister Müller (parteilos) das Verfahren der Ministererlaubnis delegiert, weil er sich selbst nicht dem Vorwurf der Befangenheit aussetzen wollte. Müller war früher als Manager bei einer Vorgängerin von E.ON beschäftigt gewesen und hat Pensionsansprüche bei E.ON. In der Branche galt es als offenes Geheimnis, dass er das Fusionsvorhaben befürwortete. In diesem Fall sei anzunehmen, dass Untergebene aus Loyalität im Sinne ihres Vorgesetzten entscheiden, begründeten die Rechtsanwälte der E.ON-Konkurrenten ihre Kritik an Tacke. Müller hätte das Verfahren vielmehr an Finanzminister Hans Eichel (SPD) abgeben müssen.

      bro/pag
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:50:13
      Beitrag Nr. 425 ()
      News 24.07.2002 - 22:16
      Quartalsgewinn von AOL Time Warner übertrifft Analystenprognosen
      New York, 24. Jul (Reuters) - Der weltgrößte Medienkonzern AOL Time Warner <AOL.N> hat im zweiten Quartal im Zuge eines schwachen Online-Geschäfts einen zum Vorjahr unveränderten Gewinn erzielt, damit aber die Analystenerwartungen übertroffen. Der Gewinn vor Sonderposten habe wie im Vorjahreszeitraum 0,24 Dollar je Aktie betragen, teilte AOL am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Von Thomson First Call befragte Analysten hatten im Mittel mit 0,22 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet.

      lex/phi
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:52:59
      Beitrag Nr. 426 ()
      News 24.07.2002 - 22:33
      FOKUS 3-US-Börsen klar im Plus - Stärkster Dow-Anstieg seit 1987
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 24. Jul (Reuters) - Die US-Börsen haben am Mittwoch im späten Geschäft zu einer Kursrally angesetzt und nach den massiven Verlusten der Vortage deutlich fester geschlossen. Der Dow-Jones-Index kletterte um rund 6,3 Prozent und verbuchte damit den stärksten prozentualen Anstieg seit Oktober 1987. Positiv wirkte sich nach Händlerangaben unter anderem aus, dass J.P. Morgan <JPM.N> Vorwürfe über angeblich verschleierte Kredite zurückwies und damit die Investoren beruhigte.

      Der Standardwerte-Index Dow Jones <.DJI> stieg um 6,35 Prozent auf 8191,29 Punkte. Der Anstieg um rund 489 Zähler ist der zweitstärkste seit Bestehen des Index. Im frühen Geschäft hatte das Börsenbarometer noch zeitweise mehr als zwei Prozent eingebüßt. Der Nasdaq-Index <.IXIC> gewann 4,96 Prozent auf 1290,01 Punkte, nachdem er zeitweise um mehr als vier Prozent eingebrochen war. Der S&P500 <.SPX> rückte um 5,73 Prozent auf 843,39 Punkte vor.

      Händler sagten, nach dem erneuten Kursrutsch vom Vortag seien Schnäppchenjäger wieder auf der Suche nach günstigen Einstiegsmöglichkeiten gewesen. Analysten zeigten sich jedoch skeptisch, da die Investoren bisher steigende Kurse sofort wieder zu Verkäufen genutzt hätten. "Es kommen wieder viele Privatkunden. Die Anleger sehen Aktien zu Kursen, die sie viele Jahre nicht gesehen haben und wollen es mal versuchen", sagte Kevin Cohen, Händler bei Wedbush Morgan. "Die Kursgewinne sind eine Erleichterung und noch nicht der Gegentrend, der bestätigt, dass der Boden erreicht war", fügte er hinzu.

      Die Aktien von J.P. Morgan drehten deutlich ins Plus und gewannen zum Schluss 16 Prozent auf 23,30 Dollar, nachdem sie im frühen Geschäft den niedrigsten Stand seit Januar 1996 erreicht hatten. J.P.Morgan-Chairman und Chief Executive Officer William Harrison hatte in einer Telefonkonferenz erklärt, die Bank habe in allen Angelegenheiten mit dem im Dezember 2001 zusammengebrochenen Energiehändler Enron <ENRNQ.PK> korrekt gehandelt.

      J.P. Morgan und die größte US-Bank Citigroup <C.N> werden von einem Untersuchungsausschuss des Kongressses verdächtigt, Enron und zehn weiteren Unternehmen Kredite in Milliarden-Dollar-Höhe mittels angeblicher Rohstoff-Geschäfte bereitgestellt zu haben. Die ebenfalls im Dow-Jones vertretenen Citigroup-Titel <C.N> stiegen um rund 9,5 Prozent auf 29,59 Dollar. Die Ratingagentur Standard & Poor`s bestätigte ihre Bonitäts-Bewertungen für beide Banken. Sorgen um einen möglichen Liquiditätsengpass seien unbegründet, hieß es dazu.

      Für die kräftige Erholung machten einige Analysten auch Spekulationen über ein außerordentliches Treffen der Fed verantwortlich. Gerüchte über ein solches Treffen und eine mögliche Zinssenkung als Reaktion auf die massiven Aktienkursverluste waren am Mittwoch am Devisenterminmarkt aufgekommen und hatten sich von dort aus über alle Finanzmärkte ausgebreitet. Die Fed lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

      Bei den Standardwerten legten die Aktien des Energiekonzerns Exxon Mobil Corp <XOM.N> rund 9,7 Prozent auf 33,93 Dollar zu, nachdem Banc of America Securities die Bewertung der Aktie angehoben und das Kursniveau als attraktiv bezeichnet hatte. Auch die Kursgewinne des Pharmakonzerns Merck <MRK.N> beflügelten den Dow-Jones-Index. Die Aktie rückte um rund neun Prozent auf 42,60 Dollar vor. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, der Board habe ein Aktienrückkaufprogramm über zehn Milliarden Dollar genehmigt.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 2,77 Milliarden Aktien den Besitzer. 2005 Werte legten zu, 1335 gaben nach und 120 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,41 Milliarden Aktien 2042 im Plus, 1485 im Minus und fünf unverändert.

      An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 14/32 auf 103-05/32. Sie rentierten mit 4,46 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 1-3/32 auf 100-11/32 und hatten eine Rendite von 5,35 Prozent.

      evs/phi
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 07:55:45
      Beitrag Nr. 427 ()
      News 25.07.2002 - 06:21
      WDHLG-FOKUS 2-AOL-Gewinn stagniert - SEC prüft offenbar Bilanz
      (Neu: SEC-Prüfung, Analysten, Details)

      New York, 25. Jul (Reuters) - Der weltgrößte Medienkonzern AOL Time Warner <AOL.N> hat im zweiten Quartal im Zuge eines unverändert schwachen Online-Geschäfts einen zum Vorjahr stagnierenden Gewinn vor Sonderposten ausgewiesen. Das Unternehmen schrieb jedoch erstmals seit Abschluss der Mega-Fusion von AOL und Time Warner vor rund 18 Monaten auch netto wieder schwarze Zahlen.

      Konzernchef Richard Parsons gab am Mittwoch nach US-Börsenschluss zudem bekannt, dass die US-Börsenaufsicht SEC damit begonnen habe, die Bilanzierungspraktiken des Unternehmens unter die Lupe zu nehmen. Er beteuerte allerdings, bei AOL Time Warner gebe es keine Unregelmäßigkeiten. AOL-Aktien verloren nachbörslich rund sieben Prozent. Analysten sagten, die SEC-Prüfung werde am Markt wohl für schlechte Stimmung sorgen.


      SCHWACHES ONLINE-GESCHÄFT ÜBERLAGERT STARKES FILMGESCHÄFT

      Der Gewinn vor Sonderposten habe wie im Vorjahreszeitraum 0,24 Dollar je Aktie betragen, teilte AOL mit. Analysten hatten im Mittel nur mit 0,22 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet. Der Nettogewinn betrug 394 Millionen Dollar nach einem Verlust von 734 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Im ersten Vierteljahr hatte AOL Time Warner wegen milliardenhoher Abschreibungen noch den höchsten Nettoverlust der US-Geschichte verbucht.

      Der Quartalsumsatz legte binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar zu und übertraf damit ebenfalls die Analystenprognosen von 10,02 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr prognostizierte AOL Time Warner ein Umsatzwachstum am oberen Ende der bereits zuvor genannten Bandbreite von fünf bis acht Prozent.

      Im abgelaufenen Quartal florierte AOL Time Warner zufolge besonders das Filmgeschäft und auch die Fernsehkabelnetz-Sparte. Vor allem der Kino-Hit "Harry Potter und der Stein der Weisen" trug zum Erfolg der Filmsparte bei.

      Die vergleichsweise schwachen Erträge der AOL-Sparte belasteten dagegen das Quartalsergebnis des Medienkonzerns. Der Online-Geschäftsbereich kämpft seit längerem mit sinkenden Werbeeinnahmen und schwächerem Wachstum des Kundenstamms. Die Sparte verzeichnete auf vergleichbarer Basis einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 473 Millionen Dollar nach 652 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel auf 2,27 Milliarden Dollar von 2,33 Milliarden Dollar. In den vergangen drei Monaten meldeten sich zudem nur 492.000 neue Nutzer bei dem AOL-Online-Dienst an. Analysten hatten mit bis zu einer Millionen Neukunden gerechnet.

      "Die Probleme beim Wachstum des Kundenstamms haben sich bei AOL dramatisch verschlechtert", sagte Analyst Jordan Rohan von SoundView Technology. AOL-Manager begründeten dies mit einem traditionell schwachen Zuwachs im zweiten Quartal, räumten aber ein, dass vor allem in Europa und Lateinamerika kaum oder gar keine neuen Kunden hinzu gekommen seien.


      AOL - SEC PRÜFT BILANZEN

      AOL-Aktien, die im Jahresverlauf bereits 65 Prozent an Wert verloren haben, sanken im außerbörslichen Instinet-Handel auf 10,60 Dollar, nachdem sie den regulären Handel an der Wall Street bei 11,40 Dollar beendet hatten. Analysten führten die Verluste auf Anlegersorgen wegen der offenbar begonnenen SEC-Prüfung der AOL-Bücher zurück. Rohan von SoundView Technology prognostizierte: "Diese Sache wird eine Zeit lang einen Schatten auf die Aktie werfen."

      Konzernchef Parsons sagte, die Börsenaufsicht habe mit der Sammlung und Prüfung von Informationen zu den Buchführungspraktiken bei AOL Time Warner angefangen. Die SEC lehnte eine Stellungnahme ab. In der vergangenen Woche hatte die "Washington Post" berichtet, der Konzern habe seit 2000 die Umsätze mit unkonventionellen Buchungspraktiken aufgebläht. Parsons betonte, die SEC habe AOL Time Warner erst nach Veröffentlichung dieses Artikels von der Prüfung informiert. Finanzchef Wayne Pace bezeichnete indes die Art des AOL-Rechnungswesens als branchenüblich. "Wir haben keine Probleme mit den Praktiken und Regelungen, die es in unserem Unternehmen zur Bilanzierung gibt."

      lex/phi
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 11:42:25
      Beitrag Nr. 428 ()



      Quelle: FAZ, 25.07.02
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 11:50:05
      Beitrag Nr. 429 ()
      Dax fährt Achterbahn

      Der Dax setzt die Achterbahnfahrt am Donnerstag ungebremst fort. Nach festem Start fiel er sogleich wieder auf das Schlussnivau vom Mittwoch zurück und lag um über ein Prozent im Minus. Bis 10.08 Uhr liegt er mit 3.654 Punkten wieder um 0,6 Prozent im Plus.

      Kein Zweifel, der gestrige Tagesverlauf trug Züge des von vielen erhofften „Sellout“ - ein überaus heftiger Einbruch mit hohen Volumina, und noch besser, ein darauf folgender „Rebound“, also eine Kurserholung bis in die Pluszone.

      Immerhin ein Zeichen, dass eine Kurserholung ansteht. Mehr nicht. Zumal auch nach dem gestrigen Tag nicht auszuschließen ist, dass noch weitere unangenehme Überraschungen in Gestalt von enttäuschenden Zahlen oder Skandalen auftauchen.

      Ein wichtiges Datum des Tagesverlaufs ist der um 10.00 Uhr anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex für den Juli. Die Kursverluste und die Wachstumsrevisionen in den USA dürften nicht spurlos an ihm vorüber gegangen sein, so dass ein leichter Rückgang von den 91,3 Punkten im Juni zu erwarten ist. Aber auch eine Reihe recht unterschiedlicher Unternehmenszahlen - insbesondere zahlreicher europäischer Telekomfirmen - müssen vom Markt verdaut werden.




      Bund-Future mit Gewinnmitnahmen

      Kaum hat der Aktienmarkt wieder etwas Oberwasser, kehren Beobachter mögliche Belastungsfaktoren für den Rentenmarkt hervor. Erstens gilt er weithin als überbewertet, außerdem hat die Emissionstätigkeit zugenommen, was die Kurse mittelfristig belasten könnte. Bis 9.17 Uhr verliert der Bund-Future 24 Ticks auf 109,17 Prozent. Am Mittwoch hatte er sagenhafte 82 Ticks auf 109,41 Prozent gewonnen, was ihn für Gewinnmitnahmen höchst anfällig machte.




      Euro schwankt um Parität

      Der Euro schwankt am Donnerstagmorgen um die Marke von einem Dollar. Gegen 9.33 Uhr kostet ein Euro 1,0005 Dollar nach 0,9946 Dollar am späten Mittwoch in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 116,45 Yen, nachdem er im US-Handel am Mittwoch mit 116,82 Yen notiert wurde. Damit scheint der Euro den Erwartungen der Analysten zu folgen, die für diese Woche eine Verschnaufpause der Europawährung erwartet hatten, die nur vorübergehend unter die Parität führen würde.




      Tokioter Börse schließt mit leichtem Minus

      Knapp behauptet haben die Aktienkurse am Donnerstag in Tokio den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index gab um 0,2 Prozent auf 9.930 Punkte nach, während der Topix 0,9 Prozent auf 968 Zähler einbüßte. „Eine mächtige Erholung reicht nicht aus, um einen Abwärtstrend umzukehren", sagte Koichi Ogawa von Daiwa SB Investments. Zuvor war der Nikkei zeitweise rund zwei Prozent auf 10.166 Zähler gestiegen.

      Am Mittwoch war der Index auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten unter die Marke von 10.000 Punkten gefallen. Händler sagten, einige Investoren würden verkaufen, da der Wall Street trotz der kräftigen Erholung vom Vorabend noch volatile Handelswochen bevorstehen könnten.



      Aktien in Hongkong am Mittag unter dem Tageshoch fester

      Fester zeigt sich der Markt in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Zum Ende der ersten Sitzungshälfte gewinnt der Hang-Seng-Index 0,9 Prozent auf 10.057 Punkte. Damit folgt der Index zwar den zuletzt positiven Vorgaben von Wall Street, liegt aber bereits wieder unter dem kurz nach Beginn markierten Tageshoch von 10.166. Das Gesamtvolumen von bisher 5,82 Milliarden Hongkong-Dollar bezeichnen Händler als wenig beeindruckend. Angesichts der Unsicherheit über die US-Märkte sei das Aufwärtspotenzial gering. Unterstützung wird bei 10.000 Stellen gesehen.



      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      AOL Time Warner sind am Mittwoch nachbörslich unter Druck geraten. Damit ignorierten die Investoren die guten Quartalszahlen und bestraften der Wert mit Kurseinbußen für die Nachricht, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eine Untersuchung wegen der Bilanzierungspraxis von AOL eingeleitet hat. Nachbörslich verbuchten AOL nach volatilem Verlauf ein Minus von sechs Prozent auf 10,69 Dollar.

      Beeindruckt zeigten sich die Investoren von den Quartalszahlen von Amgen. Das Pharmaunternehmen hat im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 0,38 Dollar die Prognosen von Analysten übertroffen, die von 0,34 Dollar ausgegangen waren. Die Aktien kletterten nachbörslich um zehn Prozent auf 40,76 Dollar.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator zeigte sich fast unverändert bei 952 Punkten. Die Index-Futures gaben etwas nach.




      Märkte sind auf der Achterbahn wieder einmal oben

      Die US-Börsen haben am Mittwoch im späten Geschäft zu einer Kursrally angesetzt und nach den massiven Verlusten der Vortage deutlich fester geschlossen.

      Der Dow Jones stieg nach Kursverlusten im frühen Geschäft um explosive 6,35 Prozent oder 489 Zähler auf 8.191,29 Punkte. Der Anstieg war absolut gesehen der Zweitstärkste seit Bestehen des Index.

      Der Nasdaq Composite legte 4,96 Prozent auf 1.290,23 Punkte zu. Der S&P 500 rückte um 5,73 Prozent auf 843,43 Punkte vor. Er liegt damit wieder deutlich über der 800-Punkte-Marke.

      Händler sagten, nach dem erneuten Kursrutsch vom Vortag seien Schnäppchenjäger wieder auf der Suche nach günstigen Einstiegsmöglichkeiten gewesen. Analysten zeigten sich jedoch skeptisch, da die Investoren bisher steigende Kurse sofort wieder zu Verkäufen genutzt hätten.

      Die Aktien von J.P. Morgan drehten deutlich ins Plus und gewannen zum Schluss 16 Prozent auf 23,30 Dollar, nachdem sie im frühen Geschäft den niedrigsten Stand seit Januar 1996 erreicht hatten. J.P.Morgan-Chairman und Chief Executive Officer William Harrison hatte in einer Telefonkonferenz erklärt, die Bank habe in allen Angelegenheiten mit dem im Dezember 2001 zusammengebrochenen Energiehändler Enron korrekt gehandelt.

      J.P. Morgan und die größte US-Bank Citigroup werden von einem Untersuchungsausschuss des Kongresses verdächtigt, Enron und zehn weiteren Unternehmen Kredite in Milliarden-Dollar-Höhe mittels angeblicher Rohstoff-Geschäfte bereitgestellt zu haben.

      Die Titel der Citigroup stiegen um 9,59 Prozent auf 29,59 Dollar. Die Ratingagentur Standard & Poor`s bestätigte ihre Bonitäts-Bewertungen für beide Banken. Sorgen um einen möglichen Liquiditätsengpass seien unbegründet, hieß es dazu.

      Für die kräftige Erholung machten einige Analysten auch Spekulationen über ein außerordentliches Treffen der Fed verantwortlich.

      Gerüchte über ein solches Treffen und eine mögliche Zinssenkung als Reaktion auf die massiven Aktienkursverluste waren am Mittwoch am Devisenterminmarkt aufgekommen und hatten sich von dort aus über alle Finanzmärkte ausgebreitet. Die Fed lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

      Bei den Standardwerten legten die Aktien des Energiekonzerns Exxon Mobil rund 9,7 Prozent auf 33,93 Dollar zu, nachdem Banc of America Securities die Bewertung der Aktie angehoben und das Kursniveau als attraktiv bezeichnet hatte.

      Auch die Kursgewinne des Pharmakonzerns Merck beflügelten den Dow-Jones-Index. Die Aktie rückte um rund neun Prozent auf 42,60 Dollar vor. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, der Board habe ein Aktienrückkaufprogramm über zehn Milliarden Dollar genehmigt.




      US-Anleihen schließen nach Wall-Street-Hausse schwach

      Mit schwachen Notierungen haben sich die US-Anleihen am Mittwoch im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent fielen um 14/32 auf 103-7/32. Die Rendite stieg von 4,421 auf 4,460 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent sank um glatt einen Punkt auf 100-15/32. Die Rendite stieg von 5,273 auf 5,343 Prozent.

      Die Anleihen hätten sich trotz der Kursgewinne an den Aktienmärkten zunächst recht stabil gezeigt, meinte ein Händler. Die Anleger seien offenbar nicht gleich davon überzeugt gewesen, dass die Rally dort von Dauer sei, erklärte er. Schließlich hätten sich aber die vertrauten Mechanismen durchgesetzt.

      Andere Marktteilnehmer wollten sich jedoch nicht überzeugen lassen, dass die Rally vom Mittwoch die Wende an den Aktienbörsen eingeläutet habe, und verwiesen auf den defensiven Charakter des Anleihemarktes.

      Es sei nicht auszuschließen, dass noch weitere unangenehme Überraschungen in der Gestalt von enttäuschenden Unternehmenszahlen oder -skandalen auftauchten.

      Einige räumten indessen ein, dass auch der Anleihemarkt mit Problemen zu kämpfen habe. Zum einen gelte er inzwischen als überbewertet, zum anderen belaste ihn die hohe Zahl der Neuemissionen.

      Auch das wachsende Haushaltsdefizit, der schwache Dollar und die auf historischem Tiefstand befindlichen Renditen wurden in diesem Zusammenhang genannt.


      Quelle: FAZ, 25.07.02
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      schrieb am 25.07.02 12:43:55
      Beitrag Nr. 430 ()
      "Ein verrückter Ritt an der Fall Street"

      Die Stimmung an der Wall Street schwankt zwischen Angst und Entsetzen / Privatanleger ziehen 14 Milliarden Dollar aus Aktienfonds ab



      Die Boulevardzeitung "New York Post" hat sich für die Börse an der Wall Street einen neuen Namen einfallen lassen. "Ein weiterer verrückter Ritt an der Fall Street" titelte das Blatt von Medienzar Rupert Murdoch am Dienstag, nachdem alle wichtigen amerikanischen Börsenindizes abermals um mehrere Prozent eingebrochen waren.

      Dank der "New York Post" und anderer Medien haben nun auch die Privatanleger von den drastischen Kursverlusten erfahren, die schon seit längerem nicht mehr wagten, ihre Depotauszüge aufzumachen. Denn wer dafür den Mut aufbrachte, bekam ob des verlorenen Vermögens das Grausen.

      Die Folge: Im Juni haben Privatanleger 13,8 Milliarden Dollar aus amerikanischen Aktienfonds abgezogen - ein deutlicher Beleg für das schwindende Vertrauen in den Markt. Wenn Fonds Mittel verlieren, müssen sie oftmals Aktien verkaufen, um die für die Rückgabe der Fondsanteile nötige Liquidität zu erhalten. Der Mittelabfluß im Juni war der drittgrößte überhaupt und der höchste seit vergangenem September, als verunsicherte Anleger durch die Terroranschläge 30 Milliarden Dollar abgezogen hatten.

      Dabei waren es während der Hausse der neunziger Jahre vor allem die Privatanleger gewesen, die mit schier stoischer Ruhe Kursrückschläge zum Nachkaufen genutzt hatten, weil sie auf steigende Kurse vertrauten.
      Der nun schon seit 27 Monaten andauernde Kursrückgang ist für viele Anleger aber offensichtlich zuviel.

      Die Indikatoren der Börse sind auch nicht besonders vertrauenerweckend. Der Volatilitätsindex der Chicagoer Optionsbörse - eine Art Meßlatte für die Angst der Anleger - notiert fast auf dem Niveau, auf das er kurz nach den Terroranschlägen geschnellt war.

      Der Aktienindex Standard & Poor`s 500, der Leitindex für den breiten Markt, ist zum ersten Mal seit über fünf Jahren unter die Marke von 800 Punkten gerutscht. Der Index ist in diesem Jahr bereits um mehr als 30 Prozent gefallen. Das ist fast so schlimm wie zu Zeiten der großen Depression. Im Jahr 1937 hatte der S&P 500 um knapp 40 Prozent nachgegeben.

      Seit den Höchstkursen Anfang 2000 sind im amerikanischen Markt mittlerweile mehr als 8 Billionen Dollar Aktienvermögen vernichtet worden. Das ist alles kein Wunder, weil Nachrichten wie die der Insolvenz des Telefonriesen Worldcom das Vertrauen der Anleger weiter erschüttern.

      Skandale überdecken selbst positive Ergebnisse von Unternehmen, die sich derzeit mitten in der Bilanzsaison befinden. Von den 284 Unternehmen, die bis Dienstag ihr Quartalsergebnis vorgelegt hatten, haben rund 60 Prozent die Erwartungen übertroffen. Nur etwas über 10 Prozent hat sie verfehlt.

      Aber die Aussichten auf zukünftiges Wachstum überzeugten Anleger vielfach nicht, und daher kommen von den Unternehmensgewinnen keine positiven Impulse. Vielmehr sorgte die Insolvenz von Worldcom für starken Druck auf Finanzinstitute, die bei dem Unternehmen engagiert waren - wie etwa die Citigroup oder J.P. Morgan Chase.

      Als sei das nicht genug, gerieten diese Banken zusätzlich wegen Vorwürfen des Senats unter Druck, den insolventen Energiehändler Enron dabei unterstützt zu haben, Schulden aus der Bilanz herauszurechnen. Damit hätten die Banken Wertpapiergesetze und Bilanzierungsregeln verletzt. Die Banken widersprachen den Vorwürfen. "Die Sorge um die Glaubwürdigkeit von Unternehmen hält an und die Angst breitet sich jetzt auf die großen Banken aus", sagte Joe Stocke, Fondsmanager bei der Anlagegesellschaft Stoneridge Investment Partners.


      Die Verbindung zu Enron war zuviel für die nervösen Anleger. Der Aktienkurs der Citigroup verlor am Dienstag nach Bekanntwerden der Vorwürfe 16 Prozent und der von J.P. Morgan 18 Prozent. Gemeinsam haben die beiden Finanzinstitute in den ersten beiden Tagen der Woche fast 60 Millarden Dollar ihres Börsenwertes eingebüßt.

      Die Erholung der Konjunktur und ein aufs Jahr gerechneter Gewinnzuwachs um 19 Prozent für den S&P 500 seit dem vierten Quartal 2001 konnten die Sorgen der Investoren um eine weitere Revidierung von Bilanzen sowie das negative Marktmomentum nicht unterdrücken", analysiert Volkswirt Steven Wieting von der Citigroup. An einem Punkt werde der Rückgang der Börsenwerte das Ausmaß der Schwierigkeiten aber übersteigen, meint Wieting - und dann würden auch die erwarteten Renditen bei der Aktienanlage wieder attraktiver.
      Anleger fragen sich nun schon seit Wochen, wann dieser Punkt erreicht sein wird.

      An der Wall Street kursieren verschiedene Theorien, an was eine Bodenbildung der Kurse festgemacht werden könnte.

      Eine Idee ist die der Kapitulation, einer Verkaufswelle frustrierter und enttäuschter Anleger, die den Startschuß für einen neuen Aufschwung der Kurse geben könnte. Zu diesem erwarteten Szenario gehören Panik, hohe Kursschwankungen, depressive Stimmung, hohe Umsätze sowie möglicherweise ein massiver Verlust an nur einem Tag.

      Wann genau der Boden erreicht worden ist, wissen Anleger aber immer erst hinterher. Bis dahin trösten sich manche Profis mit Börsenweisheiten, wie der Aktienstratege Steve Galbraith von der Investmentbank Morgan Stanley: "Wir haben keinen Schimmer, wann das Gemetzel aufhören wird, aber wir wissen, daß das derzeitige Leid der Aktienbesitzer der zukünftige Gewinn der Aktienkäufer ist." Will heißen: Wer jetzt den Mut hat, gegen den Trend einzusteigen, macht Gewinne, wenn die Kurse irgendwann wieder steigen.


      Quelle: FAZ, 25.07.02
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      schrieb am 25.07.02 12:48:53
      Beitrag Nr. 431 ()
      Ifo-Index deutlich gesunken



      25. Juli 2002 Die deutschen Unternehmen haben das Geschäftsklima im Juli deutlich schlechter bewertet als erwartet.

      Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei im Juli auf 89,9 Punkte gefallen nach einem Stand von 91,3 Zählern im Juni, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Donnerstag in München mit. Analysten hatten mit einem zum Vormonat unveränderten Stand von 91,3 Punkten gerechnet.

      Der Rückgang des Geschäftsklimashat die Hoffnung von Volkswirten über einen zu erwartenden starken Aufschwung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich gedämpft. Während einige Experten die erneute ifo-Eintrübung als Zeichen für einen womöglich schwächeren Aufschwung in Deutschland deuteten, rechnen andere Experten nun damit, dass sich der Aufschwung verzögern oder in diesem Jahr ausbleiben wird.




      Schlechte Aussichten für das nächste Halbjahr

      Die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen beurteilten die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate deutlich schlechter. Der Teil-Index für die Erwartungen fiel auf 102,5 Punkte von 104,9 Punkten im Juni. Der zweite Teil-Index für die Bewertung der aktuellen Geschäftslage sank auf 77,9 von 78,3 Punkten.

      „Der Rückgang resultiert primär aus einer ungünstigeren Einschätzung der Perspektiven für die nächsten sechs Monate", erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Aber auch die gegenwärtige Lage hätten die Unternehmer schlechter eingeschätzt. „Zur Eintrübung des Geschäftsklimas trugen vor allem ungünstigere Meldungen aus dem verarbeitenden Gewerbe bei.“




      Zweiter Rückgang in Folge

      Der bereits zweite Rückgang des Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts signalisiert nach Einschätzung von Ifo-Volkswirt Gernot Nerb für Westdeutschland eine Pause der wirtschaftlichen Erholung. Wie Nerb im Anschluss an die Bekanntgabe der Daten weiter ausführte, müsse aber zunächst weiter abgewartet werden, wie kurz- oder mittelfristig diese Entwicklung sei. Eine „gewisse Stockung“ sei aber zu beobachten. Die kommenden Monate werden Nerb zufolge darüber entscheiden, ob es zu einer Verzögerung des Aufschwungs kommen wird.

      Zwar sei nach den üblichen Konjunkturmustern in den kommenden Monaten eine wirtschaftliche Aufwärtsbewegung zu erwarten, doch sei derzeit eine derartige Aussage nicht möglich. Immerhin habe sich die Exportnachfrage nicht verschlechtert, auch der derzeitige Außenwert des Euro sei für die Exporteure durchaus akzeptabel. Nerb äußerte daneben die Einschätzung, dass die Unternehmen die Aufwertung des Euro ohnehin erwartet hatten.




      Erholung im Groß- und Einzelhandel

      Die Binnennachfrage entwickle sich hingegen nur langsam. Es gebe aber in den alten Bundesländern Zeichen einer Erholung im Groß- und Einzelhandel. Dies mache Hoffnung für die Gebrauchsgüterindustrie, urteilte der Ifo-Experte. Den inländischen Investitionen hingegen fehle weiterhin der Schwung. Mit Blick auf das geldpolitische Umfeld sagte Nerb, dass die Liquiditätsversorgung derzeit ausreichend sei.




      Kein Grund für Zinssenkungen

      Es gebe keinen Grund für die Europäische Zentralbank (EZB), die Zinsen in diesem Jahr noch anzuheben. „Langfristig könnte sogar eine Zinssenkung die richtige Strategie sein“, sagte Nerb. Derzeit sei eine Entscheidung darüber noch zu früh.



      Quelle: FAZ, 25.07.02
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      schrieb am 25.07.02 12:54:57
      Beitrag Nr. 432 ()
      Sicherheit ist teuer geworden

      Volatilität bei Aktien extrem hoch / Discountzertifikate profitieren


      Die Absicherung der Portfolios ist für die Anleger teuer geworden. Die kräftigen Einbußen und Schwankungen der Aktienkurse haben die Preise von Optionen und Optionsscheinen deutlich steigen lassen. Doch auch die Banken geraten in Bedrängnis. Neue Produkte müssen emittiert werden. Zudem fällt angesichts der hohen Schwankungen die Absicherung schwer.

      Die Schwankungsbreite (Volatilität) vieler Aktien und Indizes ist derzeit außergewöhnlich hoch. Ähnlich hohe Werte gab es zuletzt im vergangenen September, als die Aktienmärkte infolge der Terroranschläge in Aufruhr gerieten.

      Bei zahlreichen Aktien ist die Volatilität bereits höher als im September, resümiert Alexander Klatt von der Citibank.

      Der V-Dax, der die von den Marktteilnehmern für die nächsten Monate erwarteten Schwankungen des Dax abbildet, lag am Mittwoch in der Spitze bei 55,9 Prozent, der höchste Wert seit Oktober 1998.

      Damals hatte das 1992 von der Deutschen Börse ins Leben gerufene Volatilitätsmaß wegen der Rußlandkrise und des Zusammenbruchs des LTCM Hedge-Fonds mit 56,31 Prozent seinen bisherigen Höchststand erreicht. Esther Benamou von der Société Générale zufolge gelten Werte zwischen 18 und 24 Prozent als normal.

      Auch wenn auf Sicht von zwei bis drei Monaten wieder mit sinkenden Volatilitäten zu rechnen sei, könnten weitere schlechte Nachrichten diese zumindest kurzfristig nochmals deutlich steigen lassen. Volatile Branchen in Europa waren zuletzt vor allem Versicherungen, Technologie und Telekom.

      Daß nun die Vielzahl der Optionsscheine als teuer gilt, liegt an der Preisbildung der Produkte.

      In die Preise der Kaufoptionsscheine (Calls) und Verkaufsoptionsscheine (Puts) fließen eine Reihe von Parametern wie auch die erwarteten Schwankungen der zugrundeliegenden Basiswerte (implizite Volatilität) ein. Denn bei erhöhten Volatilitäten steigen zwar die Chancen der Anleger auf Gewinn, gleichermaßen nimmt aber das Risiko der Emittenten zu. Die Optionsscheinprämie wird teurer.

      Und die Volatilität kann auch den Anlegern, die jetzt ihre Aktienpositionen absichern wollen, einen Strich durch die Rechnung machen. Durch einen Rückgang der Kursschwankungen kann es sein, daß ein Put an Wert verliert, obwohl der Basiswert fällt.

      Investoren, die ihr Depot dennoch gegen weiter fallende Aktienkurse absichern oder auf steigende Kurse setzen möchten, sollten die Auswahl der Scheine besonders sorgfältig vornehmen. Denn je tiefer ein Papier "im Geld" notiere, desto geringer sei auch der Einfluß der Volatilität, erklärt Michael Neuhaus von Euwax Broker AG, dem skontroführenden Makler am Derivatesegment der Stuttgarter Börse. Ein Call liegt "im Geld", wenn sich der Kurs des Basiswertes oberhalb des Ausübungspreises befindet. Bei einem Put muß der Preis des Basiswertes unter dem Preis liegen.

      Bei einem Investment in Discount-Zertifikaten auf Aktien oder Indizes können Anleger von den hohen Volatilitäten sogar profitieren.

      Discount-Zertifikate auf Aktien verkörpern das Recht, zum Fälligkeitstag den Basiswert oder einen Betrag in bar zu erhalten. "Das Zertifikat wird mit einem Abschlag auf den aktuellen Börsenkurs angeboten, der besonders groß ausfällt, wenn die Volatilität hoch ist", betont Klatt.

      Discount-Zertifikate sind für langfristig orientierte Anleger interessant, die mit einer Seitwärts- oder leichten Aufwärtsbewegung des Basiswertes rechnen.

      Die Gewinnchancen sind begrenzt, doch der Preisabschlag bietet ein Polster gegen Verluste.

      Mit dem Kauf von Aktien und dem gleichzeitigen Verkauf einer entsprechenden Call-Option können Investoren auch noch auf andere Weise von der hohen Volatilität profitieren.

      Beim Verkauf der Option erhält der Anleger die Prämie, die angesichts der extremen Volatilitäten derzeit besonders hoch ausfällt, und verpflichtet sich am Fälligkeitstermin zur Lieferung der Papiere zu einem bestimmten, idealerweise über dem Kaufpreis der Aktien liegenden Preis. Hier rechnet der Anleger mit sinkenden oder leicht steigenden Aktienkursen.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 25.07.02
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      schrieb am 25.07.02 12:59:49
      Beitrag Nr. 433 ()
      Auch Gold im Abwärtsstrudel

      Stärkster Einbruch seit 1999 / Lawinenartige Verkäufe am Terminmarkt


      Nun ist auch Gold in den Abwärtsstrudel der Aktien hineingeraten. Das Edelmetall hat zwischen Dienstag und Mittwoch nachmittag mit einem Fall von in der Spitze mehr als 16 Dollar je Feinunze seinen stärksten Einbruch seit Oktober 1999 erlitten.

      Beim Vormittags-Fixing in London am Dienstag war noch ein Preis von 320,30 Dollar ermittelt worden. Das Nachmittags-Fixing vom Mittwoch brachte einen Preis von 313,60 Dollar hervor, im Handelsverlauf fiel er sogar bis auf 307 Dollar. Auch Goldminenaktien verloren massiv. Hier wurde die negative Hebelwirkung, die ein sinkender Goldpreis auf diese Papiere hat, von dem allgemeinen Desaster an den Börsen noch verstärkt.

      Händler sind sich einig darin, daß sich die fundamentalen Bedingungen am Goldmarkt nicht verschlechtert haben. Im Gegenteil, es sei ein zaghaftes Wiederaufleben der zuletzt fast zum Erliegen gekommenen physischen Nachfrage in Asien zu beobachten gewesen, heißt es. Der Dollar aber erhole sich, und dies drücke aufs Gold, weil es sich zum Dollar häufig so verhalte wie eine andere Währung.

      Das Erstarken des Dollar ist nach Ansich von Experten nach der vorausgegangenen Schwächephase zum Teil rein technisch zu erklären. Der Auslöser für die Reaktion müsse jedoch wohl darin gesehen werden, daß amerikanische Anleger europäische Aktien verkauften, um wenigstens noch vorhandene Währungsgewinne zu sichern. Damit habe sich der Dollar befestigt, was wiederum auf den Goldpreis drücke.

      Zudem seien die spekulativen Kaufpositionen am Terminmarkt in New York im langfristigen Vergleich immer noch sehr hoch. Sie stellten eine starke Belastung des Marktes dar. Dies habe sich am Dienstag bestätigt, als in New York lawinenartige Liquidationen einsetzten. Institutionelle und private Anleger sollen Gold und Goldminenaktien verkauft haben, um sich Liquidität zum Ausgleich schwerer Verluste im normalen Aktiengeschäft zu verschaffen. Technische Analysten halten nun einen Absturz des Goldpreises auf 290 Dollar für möglich.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 25.07.02
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      schrieb am 27.07.02 16:08:53
      Beitrag Nr. 434 ()
      Das Geldvermögen der Deutschen stagniert

      Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik ist das Geldvermögen der Deutschen im vergangenen Jahr nicht nennenswert gestiegen.

      Wie der Bundesverband deutscher Banken mitteilt, betrug das Geldvermögen zum Jahresende 2001 rund 3,65 Billionen Euro, Ende 2000 waren es 3,64 Billionen Euro.

      Ursache für den nur geringen Zuwachs ist vor allem die Baisse an den Aktienmärkten, in deren Folge das Aktienvermögen der Deutschen um knapp 100 Milliarden Euro auf 337 Milliarden Euro geschrumpft ist.

      Diese Tendenz dürfte sich fortsetzen. Der Deutsche Aktienindex Dax hat in diesem Jahr schon mehr als 30 Prozent verloren. Der Index müßte bis zum Jahresende um rund 47 Prozent steigen, um noch den Sprung ins Plus zu schaffen und damit zu verhindern, daß zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik drei Jahre in Folge Aktien im Schnitt an Wert verlieren.

      Das Sparen in Investmentfonds hat dagegen weiter zugenommen. Nach wie vor halten die Deutschen den Angaben zufolge den größten Teil ihres Geldvermögens bei Banken in Spar-, Sicht- und Termineinlagen. Deutlich gestiegen mit einem Zuwachs von sieben Prozent sind die Anlagen bei Versicherungen. Mit 930 Milliarden Euro belegen sie den zweiten Platz.


      Quelle: FAZ. 27.07.02
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      schrieb am 27.07.02 16:12:56
      Beitrag Nr. 435 ()
      Finanzmärkte im Wechselbad der Gefühle

      Wieder starke Kursschwankungen / Dax fester / Unsicherheit läßt Anleihe-Spreads steigen


      Heftige Kursschwankungen haben den Anlegern zum Wochenschluß ein Wechselbad der Gefühle beschert. Allgemein herrschten Nervosität und Unsicherheit, berichteten Händler.

      Nach den schlechten Konjunkturdaten von Donnerstag hätten die Sorgen zugenommen, daß sich die Konjunktur dies- und jenseits des Atlantiks wieder abschwäche, ja vielleicht in eine Rezession abgleite.

      Dem stünden Hoffnungen gegenüber, daß die amerikanische Notenbank demnächst ihre Leitzinsen senken und damit zu einer Stabilisierung der Lage beitragen könnte. Teils schlechte, teils aber auch gute Quartalsergebnisse von Unternehmen trugen zu der allgemeinen Orientierungslosigkeit bei.

      Gerüchte über angebliche Probleme bei japanischen Lebensversicherern belasteten die Aktienkurse in Tokio und brachten den Yen unter Druck. Am Nachmittag sackte auch der Euro deutlich unter die Parität ab und fiel auf Kurse von weniger als 0,99 Dollar.

      Nach starken Schwankungen lag der Deutsche Aktienindex Dax am frühen Abend 1,4 Prozent im Plus; zuvor hatte er 3,6 Prozent niedriger gelegen. Der Euro Stoxx 50-Index für die wichtigsten Titel im Euroraum, der zeitweilig 4 Prozent verloren hatte, verbuchte einen Gewinn von 0,5 Prozent.

      An den amerikanischen Aktienbörsen gab der Dow Jones-Index zunächst 0,3 Prozent nach, der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 1,6 Prozent vor. Positiv vermerkt wurde, daß der Index für das Verbrauchervertrauen im Juli leicht von 86,5 auf 88,1 Punkte nach oben revidiert worden ist.

      Von der "Flucht in die Sicherheit" profitierten Staatsanleihen. Das hat die Renditen einiger amerikanischer Staatspapiere auf langjährige Tiefstände fallen lassen. Die Finanzmärkte nähmen derzeit vorweg, daß die amerikanische Wirtschaft demnächst in die Rezession abgleite, sagte Michael Hüther.

      Derzeit erschienen solche Befürchtungen aber als überzogen, meint der Chefvolkswirt der DGZ Dekabank. Denn die Konjunkturdaten sprächen weiterhin für einen - wenn auch gemäßigten - Aufschwung.

      Auch die Spekulationen über eine Senkung der Leitzinsen seien deshalb verfrüht. Die Notenbank in Washington (Fed) werde sehr genau abwägen, ob eine Leitzinssenkung die Krisenstimmung nicht letztlich anheize, gibt Hüther zu bedenken. Vor solch einem Schritt werde die Fed auf alle Fälle abwarten, ob weitere Konjunkturdaten die Befürchtungen bezüglich eines Abgleitens in eine Rezession oder gar Deflation bestätigten.

      Auch Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Barclay`s Capital in Frankfurt, hält die Sorge vor einer Deflation für überzogen. Doch stimme bedenklich, daß sich die Vertrauenskrise nicht nur auf die Aktienmärkte beschränke, sondern auch die Märkte für Anleihen von Unternehmen und Schwellenländern erfaßt habe. Die zunehmende Risikoscheu institutioneller Investoren zeige sich in deutlich steigenden Zinsaufschlägen dieser Papiere gegenüber Staatsanleihen.

      Seit Anfang Juli sind diese Aufschläge sprunghaft auf Werte gestiegen, die vielfach schon über denen nach den Terroranschlägen im vergangenen September liegen (siehe Graphik).

      Selbst bei Anleihen von Industrieunternehmen, die mit der Bestnote AAA bewertet werden, haben die Aufschläge kräftig zugenommen. Nach den Bilanzskandalen und Pleiten mißtrauten die Anleger dem Urteil der Ratingagenturen, meint Polleit. Zudem sei der Markt für Unternehmensanleihen weniger liquide als der Markt für Staatsanleihen aus den G7-Ländern. Damit die die eigene Zahlungsfähigkeit jederzeit gewahrt bleibe, schichteten viele institutionelle Investoren in Staatsanleihen um, auch wenn deren Renditen mager seien.

      Das Mißtrauen gegenüber Unternehmensanleihen hat dadurch neue Nahrung erhalten, daß die Ratingagenturen die Anleihen von Ericsson, Europas größtem Produzenten von Mobilfunk-Infrastruktur, auf den Status von "Ramschanbleihen" mit großer Ausfallwahrscheinlichkeit zurückgestuft haben.

      Quelle: FAZ, 27.07.02
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      schrieb am 27.07.02 16:17:42
      Beitrag Nr. 436 ()
      Überraschende Leitzinssenkung in der Schweiz

      Nationalbank: Die Konjunktur erholt sich nur langsam, und der Wechselkurs stellt nicht zufrieden


      Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Freitag zur allgemeinen Überraschung ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Anlaß sind konjunkturelle Sorgen. Prompt fiel der Schweizer Franken, der vor der Bekanntgabe dieses Schritts aufgewertet hatte, sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Dollar zurück. Beide Währungen kosteten kurz vor der Zinssenkung weniger als 1,45 Franken, um diese Marke danach wieder zu überschreiten.

      In der Erklärung zur Zinssenkung führt die SNB aus, die Konjunktur erhole sich in der Schweiz langsamer als erwartet, und der Wechselkurs stelle nicht zufrieden.

      Zunehmende Anzeichen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland deuteten darauf hin, daß sich die wirtschaftliche Erholung verzögere und daß das Wachstum 2002 geringer ausfallen werde als bisher angenommen.

      Die fortgesetzte reale Aufwertung des Frankens habe die monetären Rahmenbedingungen verschärft, und dies sei unter den gegenwärtigen Umständen eindeutig nicht erwünscht. Die neuerliche Lockerung der Geldpolitik stelle keine Gefahr für die kurz- und mittelfristige Preisstabilität dar.

      Bedeutsam erscheint, daß die SNB auch auf die Entwicklung an den Aktienmärkten und auf die Folgen für den Franken eingeht. Sie schreibt: "Die Erstarkung des Frankens widerspiegelt die anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, die auch an den internationalen Aktienmärkten zu einem Vertrauensverlust führten. Die Turbulenzen an den Börsen könnten zu einem Risikofaktor werden, falls sie wider Erwarten anhalten sollten. Die Nationalbank verfolgt die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin mit großer Aufmerksamkeit."

      Der Leitzins der SNB ist seit zweieinhalb Jahren der Dreimonats-Libor (London interbank offered rate), der sich, auf den Franken bezogen, aus dem Durchschnitt der Geldmarktsätze von acht bedeutenden Geschäftsbanken errechnet. Die SNB nennt ein Zielband, das sie jetzt auf 0,25 bis 1,25 Prozent festgesetzt hat. Sie gedenkt, den tatsächlichen Zins zunächst in der Mitte dieser Spanne halten. Zuletzt war der Schweizer Leitzins am 22. Mai ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte gesenkt worden. Mit dem jüngsten Schritt wurde der Satz zum sechsten Mal innerhalb von 17 Monaten zurückgenommen.

      Der Franken hat seit Februar besonders gegenüber dem Dollar stark aufgewertet, aber auch gegenüber dem Euro Terrain gewonnen. Er ist die klassische Fluchtwährung, in die internationale Gelder strömen, wenn sich politische, militärische oder monetäre Gefahren abzeichnen.

      Die Aufwertung des Frankens untergräbt die Exportchancen der zu einem großen Teil stark international orientierten Schweizer Unternehmen.

      Auch der Tourismus ist akut betroffen, denn ein Aufenthalt in der Schweiz gilt vielen Ausländern inzwischen als unerschwinglich teuer. Neben anderen Einflüssen ist dies die Ursache für ein stark rückläufiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. 2000 lag es noch bei 3 Prozent, um im vergangenen Jahr auf 1,3 Prozent zu schrumpfen.

      Für 2002 sagt Deutsche Bank Research einen weiteren Rückgang auf 1,1 Prozent voraus, erwartet 2003 aber einen Wiederanstieg auf 2,5 Prozent. Die Teuerungsrate, gemessen an den Verbraucherpreisen, soll im laufenden Jahr 0,9 Prozent und im kommenden 1,4 Prozent betragen, sagt das Institut voraus.


      Quelle: FAZ, 27.07.02
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 16:23:17
      Beitrag Nr. 437 ()
      Aktienrückkauf
      Gewinnmanipulation mit dem Rückkauf eigener Aktien

      Seit dem Jahre 1998 dürfen Unternehmen hierzulande eigene Aktien an der Börse zurückkaufen. Und weit mehr als hundert Gesellschaften haben sich seitdem bereits die notwendige Genehmigung ihrer Investoren für den Aktienrückkauf eingeholt.

      Die Zahl dürfte in Zukunft noch weiter ansteigen, denn ein Rückkauf bietet sich besonders dann an, wenn die Aktienkurse niedrig sind. Und sich das Parken von Gewinnrücklagen aufgrund niedriger Zinsen nicht lohnt. Die Ermächtigung zum Rückkauf erteilt die jährlich stattfindende Hauptversammlung, wo die Mehrheit der Aktionäre den Rückkaufplänen zustimmen muss.

      Die Genehmigung gilt für 18 Monate und ermächtigt die Gesellschaften, maximal zehn Prozent ihrer eigenen Papiere zurückzukaufen. Unbemerkt kann dies allerdings nicht geschehen, denn nach dem Börsengesetz sind Unternehmen dazu verpflichtet, den Kapitalmarkt von ihren Rückkäufen in Kenntnis zu setzen. Der Kaufpreis je Aktie darf dabei maximal zehn Prozent über dem Durchschnittskurs der vergangenen fünf Handelstage liegen.




      Weiterverwerten oder einstampfen

      Zurückgekaufte Aktien kann das Unternehmen entweder in sein Umlaufvermögen einbuchen. Damit können sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgegeben werden, sei es als Mitarbeiteraktien oder durch einen Verkauf an der Börse, wenn der Kurs wieder den Vorstellungen des Managements entspricht. Die Aktien können aber auch eine besondere Rolle bei Fusionen und Firmenübernahmen spielen. Der Kaufpreis für eine Übernahme muss nämlich nicht unbedingt allein mit liquiden Mitteln bezahlt werden - statt dessen erhalten die abgebenden Alteigentümer einen Teil der Kaufsumme in Aktien des übernehmenden Unternehmens.

      Häufig kommt es aber auch vor, dass die Unternehmen die gekauften Papiere löschen und sie damit komplett vom Markt nehmen: Der erwartete Gewinn des Unternehmens verteilt sich dann auf eine geringere Zahl von Anteilsscheinen. Der Gewinn je Aktie steigt damit ebenso wie die Eigenkapitalrendite und bietet die Grundlage für Kurswachstum. „Das ist gerade in Zeiten, in denen die Gewinne rückläufig sind, interessant“, sagt Carsten Hilck, Fondsmanager bei Union Investment.

      Weiterer Effekt: Durch den Einzug eigener Aktien sinkt automatisch der Streubesitz. Die geringere Anzahl der frei verfügbaren Anteilsscheine macht es für potentielle Übernehmer schwerer, auf dem Markt genügend Papiere einzusammeln, um entscheidenden Einfluss zu erlangen oder die Unternehmenskontrolle an sich zu reißen. Ein erheblicher Faktor, besonders in Zeiten zunehmender Übernahmen. Nicht umsonst hat sich etwa Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, als oberstes Ziel gesetzt, den Börsenkurs zu steigern. Denn sein Unternehmen läuft ansonsten Gefahr, aufgrund seiner vergleichsweise günstigen Bewertung von einem Mitbewerber „geschluckt“ zu werden.




      Gier frisst Hirn

      Weil im Wesentlichen nur Gewinne der Gesellschaft zum Kauf eigener Aktien verwendet werden sollten, rät Hilck vom einem spekulativen Aktienrückkauf auf Kredit ab: „Das wäre ein Glücksspiel, denn schließlich ist ein Rückkauf keine Garantie, dass der Kurs nicht noch weiter fällt.“

      Das musste auch Karl Ehlerding erfahren: Der Großaktionär der Frankfurter Beteiligungsgesellschaft WCM hatte nach eigener Aussage in den vergangenen Wochen Aktien seines Unternehmens wegen der günstigen Kurse zurückgekauft - allerdings auf private Rechnung und darüber hinaus auf Kredit. Als der Börsenkurs überraschend weiter einbrach wurde Ehlerding von den Banken gezwungen, seinen Anteil am Unternehmen stark zu verringern, um seine Zinsen bezahlen zu können.

      Bewusste Manipulationen wie Rückkäufe zum Quartalsende, um schlechte Zahlen aufzupolieren, sind Hilck nicht bekannt: „Das wäre kontraproduktiv. Schließlich weist das Unternehmensergebnis aus, wie sich die Erträge zusammensetzen. Der Kapitalmarkt ist sehr wohl in der Lage, zwischen außerordentlichen und operativen Gewinnen zu unterscheiden.“


      Quelle: FAZ, 27.07.02
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 19:49:01
      Beitrag Nr. 438 ()
      Hi Susanna,

      dir mal für deine tolle Arbeit hier einen :kiss: gebe.

      Cu

      La:laugh:ki
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 11:30:30
      Beitrag Nr. 439 ()
      Hallo LakiLuser :)

      Herzlichen Dank für Dein dickes Lob. :):):)

      Schön zu wissen, für welche Leute ich das hier mache. ;)

      Ich wünsche Dir weiterhin viel Börsenglück.

      Gruß
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 12:59:15
      Beitrag Nr. 440 ()
      Hallo Susann1,

      auch ich schließe mich dem Lob an, denn Deine Seite lese ich gern und regelmäßig.

      Vielen Dank für Deine Mühe.

      Gruß
      kg34
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 13:35:52
      Beitrag Nr. 441 ()
      Hallo kg34

      Da werde ich jetzt aber richtig verlegen bei so viel Anerkennung.
      Ich freue mich aber sehr darüber. Danke. :):):)

      Ich wünsche auch Dir weiterhin gute Börsenerfolge.

      Gruß
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 14:19:06
      Beitrag Nr. 442 ()
      Hallo RCZ :)

      Ich möchte Dir herzlich dafür danken,

      daß Du durch Deine sehr lesenswerten Beiträge diesen Thread belebst.

      Danke nochmals. :yawn::yawn::yawn:

      Gruß
      Susanna:)


      :kiss::kiss::kiss:

      -------
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 14:38:49
      Beitrag Nr. 443 ()
      Hallo Susanna - Selket1 :)

      Ich wußte gar nicht, daß ich eine Namensvetterin unter dem Namen "Susanna" habe. :)

      Ist aber auch egal, ich schließe mich Deiner Anerkennung für RCZ gerne an.





      Gruß

      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 15:16:01
      Beitrag Nr. 444 ()
      Der Alterungsprozeß bremst langfristig das Wirtschaftswachstum

      Anteil der Erwerbstätigen sinkt / Ungewisse Entwicklung der Arbeitsproduktivität / Geburtenrate müßte steigen


      Zumindest im Hinterkopf der Politiker ist die Erkenntnis angekommen: Die fortschreitende Alterung der Bevölkerung wird früher oder später sozialpolitische Konsequenzen haben. So wird die Finanzierung der staatlichen Rentenversicherung nicht mehr gesichert sein.

      Daß die Politik erst ganz langsam beginnt, diese Erkenntnis in Reformen umzusetzen, ist das eine Problem.

      Das andere Problem besteht darin, daß sich der Reformbedarf bei weitem nicht auf die Rentenpolitik beschränkt. Der demographische Wandel wird nämlich zusätzlich einen weitreichenden gesamtwirtschaftlichen Strukturwandel hervorrufen, der sich auf alle Märkte - den Arbeits- und den Kapitalmarkt, aber auch die Märkte für Güter und Dienstleistungen - auswirken wird.

      Einige Folgen dieses Strukturwandels lassen sich - bei allen Prognoseschwierigkeiten - in ihrer Tendenz abschätzen. Axel Börsch-Supan, Direktor des Research Institute for the Economics of Aging an der Universität Mannheim, macht vor allem auf zwei Folgen des Alterungsprozesses aufmerksam: die Auswirkungen auf die Produktionsweise und auf die Konsumstruktur.

      In ungefähr 30 Jahren erwartet er rund 15 Prozent weniger Erwerbstätige als heute. "Wenn diese ein etwa gleiches Konsumniveau wie heute produzieren sollen, muß die Produktivität erheblich steigen."

      Ein Produktivitätsplus läßt sich über eine höhere Arbeitsproduktivität oder durch eine steigende Kapitalintensität erreichen. Die Kapitalintensität erhöht sich in einer alternden Gesellschaft automatisch, weil die Arbeit knapper wird und zum Teil durch Kapital ersetzt wird.

      Wie sich die Alterung indes auf die Arbeitsproduktivität, also das Bruttoinlandsprodukt je Arbeitnehmer, auswirkt, ist unter Ökonomen umstritten.

      Die Alterung bewirkt nicht nur einen geringeren Anteil der Erwerbstätigen, auch die Beschäftigten selbst werden im Durchschnitt älter. Bislang gibt es nur Vermutungen über die altersspezifische Produktivität. Hängt diese vor allem von physischen Fähigkeiten ab, so wird eine alternde Erwerbsbevölkerung kaum produktiver. Börsch-Supan hält dem freilich mit etwas Selbstironie entgegen: "Je älter ich werde, desto mehr denke ich, daß Produktivität weniger mit physischen Fähigkeiten als mit Erfahrung zu tun hat."

      Dennoch vertritt der Ökonom die Ansicht, daß sich der Alterungsprozeß "eindeutig negativ auf das Wirtschaftswachstum" auswirkt.

      Die Arbeitsproduktivität müsse deshalb langfristig nicht zuletzt durch eine höhere Geburtenrate gesteigert werden. Zum Beleg der These hat Börsch-Supan mit seinen Mitarbeitern ein Modell entwickelt, das mögliche Auswirkungen des demographischen Wandels abbildet.

      In zwei Alternativszenarien errechnen die Ökonomen, was passiert, wenn sich die gesamtdeutsche Geburtenrate verändert, die derzeit bei durchschnittlich 1,36 Kindern je Frau liegt. Im ersten Szenario steigt die Rate bis 2015 auf 1,8, einen Wert, der ungefähr der jetzigen Geburtenrate in Frankreich oder den Vereinigten Staaten entspricht. Im zweiten Fall sinkt die Rate auf 1,1 Kinder je Frau, das kommt dem heutigen Wert in Italien und Spanien nahe, aber auch in vielen osteuropäischen Ländern.

      Das Ergebnis der Studie: In einer alternden Gesellschaft führt eine höhere Geburtenrate - mit einer Verzögerung von 20 Jahren - zu einer produktiveren Erwerbsbevölkerung. "Durch die größere Beschäftigtenzahl kann die Alterslast auf mehr Schultern verteilt werden." Kurzfristig ergäben sich indes Wachstumseinbußen: Mehr Kinder müßten versorgt und ausgebildet werden; statt für Investitionen würden die Ressourcen für den Konsum der Kinder benötigt.

      Daher sinken der Kapitalbestand und das Wirtschaftswachstum je Kopf zunächst. Zusätzlich geht das Pro-Kopf-Wachstum zurück, weil der zu verteilende gesamtwirtschaftliche Kuchen bei steigender Geburtenrate auf eine größere Anzahl von Personen - eben auch auf die Kinder - aufgeteilt werden muß.

      Der Übergangseffekt dauert an, bis die Kinder ins Erwerbsleben eintreten und die durch die "Kosten der Kinder" verursachten Wachstumseinbußen wieder hereingeholt sind. Das dauert der Studie zufolge ungefähr zwei Generationen. Langfristig aber senken Kinder das Durchschnittsalter einer Gesellschaft und erhöhen ihr Humankapital, mit positiven Folgen für die Produktivität und damit für das Pro-Kopf-Wachstum. Das Szenario mit einer sinkenden Geburtenrate ergäbe die gegenläufigen Effekte.

      "Eine höhere Geburtenrate kann freilich die unmittelbaren Alterungsprobleme nicht lösen", erläutert Börsch-Supan. Er mahnt die Förderung von Humankapital durch Aus- und Weiterbildung an, die nicht zuletzt deshalb wichtiger werde, weil sich mit einer alternden Bevölkerung auch die Konsumstruktur ändere.

      So werde beispielsweise der Anteil der Ausgaben für Gesundheits- und Körperpflege steigen. Deshalb müsse die Bereitschaft und Fähigkeit der Arbeitnehmer zunehmen, neue Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftszweigen anzunehmen. "Voraussetzung dafür ist eine hinreichend breite Grundausbildung."


      Quelle: FAZ, 27.07.02
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 15:23:41
      Beitrag Nr. 445 ()
      "Rückwirkende Verlängerung der Spekulationsfrist ist verfassungswidrig"


      Erstmals hat ein Finanzgericht das Bundesverfassungsgericht angerufen, weil es die rückwirkende Verlängerung der Spekulationsfristen durch die rot-grüne Bundesregierung für verfassungswidrig hält.

      Mit einem bislang erst mündlich verkündeten Beschluß hat das Finanzgericht Köln einen solchen Fall den Verfassungsrichtern vorgelegt (Aktenzeichen: 13 K 460/01).

      Bei dem Musterverfahren geht es um den Verkauf eines Grundstücks, das ein Ehepaar im Jahr 1990 erworben hatte. Neun Jahre später - am 26. Februar 1999 - verkaufte es eine Parzelle mit erheblichem Gewinn. Erst eine Woche später verlängerte der Bundestag die damalige Spekulationsfrist von zwei Jahren, die im Streitfall längst abgelaufen war, um das Fünffache auf zehn Jahre - und dies rückwirkend zum Jahresbeginn.

      Die Kölner Richter halten es für einen Verstoß gegen den Vertrauensschutz, daß die Verschärfung auch bereits zuvor geschlossene Verträge betrifft. In vorläufigen Eilverfahren wurde sogar generell die Anwendbarkeit auf Fälle angezweifelt, bei denen die Frist abgelaufen war.

      Quelle: FAZ 27.07.02
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 16:59:42
      Beitrag Nr. 446 ()
      ich danke Euch für das positive Feedback:):):)
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 17:30:04
      Beitrag Nr. 447 ()
      In London klagen immer mehr Frauen gegen Diskriminierung

      Männlich geprägtes Arbeitsumfeld in der City / Boni müssen begründet werden / Hoher Schadensersatz



      Die 52 Jahre alte Medienanalystin Louise Barton fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen, als sie herausfand, daß ihr Kollege Matthew Horsman über vier Jahre die doppelten Bonuszahlungen eingestrichen hatte: 2,1 Millionen Pfund (3,2 Millionen Euro) gegenüber ihren 1,05 Millionen Pfund.

      Die Angestellte der Investmentbank Investec Henderson Crosthwaite, die auf zwanzig Jahre Berufserfahrung, davon zwölf Jahre bei Investec, zurückblickt, ist der festen Überzeugung, daß sie ihrer Firma seit 1997 so wie Horsman jeweils 11,5 Millionen Pfund an Einnahmen verschafft hat.

      Zudem hat sie Horsman, einen 43 Jahre alten ehemaligen Finanzjournalisten der Tageszeitung "Independent", persönlich eingestellt und war aufgrund ihrer langen Erfahrung de facto die Chefin des Medienteams, bis ein anderer Kollege ihr vor die Nase gesetzt wurde, der ebenfalls mehr verdiente. So verklagte Barton ihren Arbeitgeber vor einem Londoner Gericht wegen Geschlechter-Diskriminierung.

      Solche Fälle gehören in Großbritannien und besonders im Londoner Finanzdistrikt heute zum festen Bestandteil der Gerichtsangelegenheiten.

      Zwischen März 1999 und März 2000 wurden beim Employment Tribunal Service, dem britischen Arbeitsgericht, noch rund 4900 Klagen wegen Geschlechter-Diskriminierung registriert. Im Jahr darauf waren es schon mehr als 10 000. "Die Frauen sind heute eher bereit, ihre Arbeitgeber herauszufordern. Bei der Vergütung in der City kommt hinzu, daß diese bei den Bonuszahlungen häufig nicht systematisch und strukturiert ist.

      Viele Frauen sind nicht mehr bereit, dabei schlechter wegzukommen", sagt Sue Ashtiany, Partnerin der Londoner Anwaltskanzlei Nabarro Nathanson.

      Die Rechtslage in Großbritannien gilt dabei als frauenfreundlicher als in etlichen kontinentaleuropäischen Ländern, meint Ashtiany. Wenn eine Frau ihre Diskriminierungsklage "glaubwürdig" vertreten kann, liegt die Beweislast beim Arbeitgeber.
      Für die Schadensersatzzahlungen gibt es keine Obergrenze.

      Eine Getränkeanalystin bei Schroder Securities (heute Salomon Smith Barney) bekam im Juni 1,4 Millionen Pfund zugestanden, nachdem ein Gericht den Bonus von 25 000 Pfund als "beleidigend niedrig" und ihre Entlassung als ungerechtfertigt beurteilt hatte.
      Einer ihrer Vorgesetzten hatte sich intern beschwert, daß sie erst Krebs hatte, überhaupt "schwierig" war und dann auch noch schwanger wurde.

      Solche Fälle werfen auch ein Schlaglicht auf die männlich dominierte Atmosphäre, die in der City "auch heute noch herrscht, wenn auch weniger ausgeprägt als früher", so Anwältin Ashtiany.

      Gelegentlich ist von pornographischem Material zu hören, daß Frauen per E-Mail zugesandt wird. Vor zwei Jahren klagte eine Angestellte der Deutschen Bank über Parties ihres Arbeitgebers, zu denen sogenannte "escort girls" zur Unterhaltung der männlichen Kollegen eingeladen wurden. Zudem warf ihr ein Vorgesetzter vor, sie habe mit einem Kunden geschlafen. Das kostete 500 000 Pfund.

      Viele Arbeitgeber wissen um den Rufschaden, den sie durch solche aufsehenerregenden Fälle erleiden, und sind daher schnell bereit, sich außergerichtlich zu einigen.

      Zudem wollen immer mehr Unternehmen die Auseinandersetzungen im Vorfeld vermeiden, indem sie die Bezahlung besser strukturieren und nachvollziehbar machen, berichtet die Anwältin Ashtiany, an die sich viele Arbeitgeber mit der Bitte um Rat wenden.

      Gegenüber den Vereinigten Staaten aber liegt Großbritannien noch zurück, vor allem bei der Bezahlung. In amerikanischen Banken beträgt der Unterschied zwischen den Geschlechtern durchschnittlich 14 Prozent, während er sich im Königreich noch bei 24 Prozent bewegt.

      Die von der Regierung eingesetzte Kommission für Gleichberechtigung in der Bezahlung fordert Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf, kein Geheimnis um ihre Vergütung zu machen. Jedes Unternehmen müsse unterschiedliche Gehälter und Boni begründen können.

      Der Frauen offenstehende Gerichtsweg hat schon den Neid einiger männlicher Kollegen hervorgerufen: "Wenn ein Mann gefeuert wird, muß er gehen, Frauen aber können laut ,Diskriminierung` rufen", heißt es hinter vorgehaltener Hand.

      Jeder einzelne Fall hat zudem seine zwei Seiten. Die Vorgesetzten von Medienanalystin Barton beklagten vor Gericht, daß sie zuwenig Research über große Aktien geliefert und nicht genügend im Team kooperiert hätte. Ihr Kollege Horsman, dem gute Kontakte bis zu Rupert Murdoch nachgesagt werden, mußte außerdem durch einen hohen Bonus von der Abwanderung zur Konkurrenz abgebracht werden, hieß es. Im September soll das Urteil verkündet werden.


      Quelle: FAZ-Finanzmarkt, 27.07.02
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 18:02:19
      Beitrag Nr. 448 ()
      Schering befürchtet feindliche Übernahme

      Der Berliner Pharmakonzern Schering sieht sich angesichts seiner niedrigen Börsenbewertung akut von einer feindlichen Übernahme durch einen finanzstärkeren Konkurrenten bedroht. Für den US-Konzern Pfizer etwa wäre die Übernahme von Schering ein Leichtes, sagte Finanzvorstand Klaus Pohle im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“.

      „Sehen Sie sich die Finanzkraft von Pfizer an. Die können sich Schering aus der Portokasse kaufen", fügte Pohle hinzu. Pfizer, Hersteller der Potenzpille Viagra, hatte erst Mitte Juli die Übernahme des US-Konkurrenten Pharmacia Corp für rund 60 Milliarden Euro bekannt gegeben. Schering ist an der Börse derzeit lediglich knapp zehn Milliarden Euro wert.




      Auch Aktienrückkäufe helfen nicht

      „Wenn der Aktienkurs so niedrig ist, wird man natürlich unruhig, dass irgendein Aufkäufer an der Ecke lauert", sagte Pohle. Bestes Beispiel sei die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone vor zweieinhalb Jahren. Wenn der Preis stimme würden auch die Aktionäre schwach.

      Der Kurs der Schering-Aktie war zuletzt massiv eingebrochen. Obwohl sie sich am Freitag kräftig erholte, verlor die Aktie seit Anfang Juli fast 25 Prozent ihres Wertes. Auch Aktienrückkäufe seines Unternehmens könnten als Abwehrmaßnahme gegen den Versuch einer feindlichen Übernahme nicht helfen, sagte Pohle.

      Der Schering-Konzern, der am Freitag Halbjahreszahlen präsentierte, hat zuletzt unter dem steigenden Kurs des Euro gegenüber dem Dollar gelitten. Die Schering-Produkte hatten sich auf dem US-Markt fühlbar verteuert. Wenn der Euro über 1,05 Dollar steige, fange es für Schering an, problematisch zu werden.

      Wegen des starken Euro steigerte Schering nach eigenen Angaben die Erlöse im zweiten Quartal lediglich um vier Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro. Schering erzielt rund 90 Prozent seiner Erlöse im Ausland. Dennoch bekräftigte Schering am Freitag seine Prognose, den Gewinn in diesem Jahr zweistellig zu steigern.


      gelesen in FAZ, 27.07.02
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 11:56:58
      Beitrag Nr. 449 ()
      Dax startet fester in die Woche

      Bis 9.36 Uhr gewinnt der Dax 1,48 Prozent auf 3.632 Zähler. Die letztlich halbwegs erfolgreichen Stabilisierungsversuche der hochnervösen vergangenen Handelswoche eröffnen zumindest die Chance, dass sich der Markt in dieser Woche seitwärts bewegt.

      Dies müsste idealerweise aber mit einer abnehmenden Nervosität, etwa gemessen an der rekordhohen Volatilität einhergehen. Vielleicht trägt der Markt dann auch der Tatsache Rechnung, dass eine Mehrheit der bisher in Amerika vorgelegten Quartalsergebnisse über den Erwartungen lag.

      Der Fall Qwest dürfte sich als Testfall erweisen. Dass der US-Telekomkonzern nun ebenfalls eine Falschbilanzierung in Milliardenhöhe einräumt, müsste den Markt bei anhaltender Nervosität eigentlich belasten.

      Der Unternehmenskalender für Montag ist ziemlich dünn. Quartalszahlen kommen unter anderem von Fiat, Banco Santander, Iberia, BAA und Vossloh.




      Bund-Future in dünner Luft

      Bis 9.23 Uhr verliert der Bund-Future 21 Ticks auf 109,22 Prozent. In den luftigen Höhen, die der Bund-Future erreicht hat, ist jederzeit mit Gewinnmitnahmen zu rechnen - zumindest wenn die Nervosität am Aktienmarkt abebbt. Am Freitag gewann der September-Kontrakt 21 Ticks auf 109,43 Prozent.




      Euro weiter unterhalb 99 US-Cents

      Kaum verändert zeigt sich der Euro am Montagmorgen. Gegen 9.37 Uhr kostet ein Euro 0,9878 Dollar nach 0,9874 Dollar am späten Freitag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 119,03 Yen, nachdem er im späten US-Handel mit 118,94 Yen notiert wurde.

      Der Euro wird nach Einschätzung von Devisenanalysten in den kommenden Tagen seitwärts zum US-Dollar notieren. Nach wochenlangem Gleichlauf habe sich der Euro-Dollar-Kurs von den Aktienmärkten abgekoppelt und zuletzt ein dynamisches Eigenleben entwickelt, erläutert Alexandra Bechtel von der Commerzbank. Die erwartete Handelsspanne beziffert die Analystin auf 0,9880 bis 1,0200 Dollar.




      Aktien Tokio schließen freundlich

      Freundlich sind die Aktienkurse am Montag in Tokio aus dem Handel gegangen. Der Nikkei-225-Index gewann 0,8 Prozent auf 9.667 Punkte. Der Topix-Index legte 0,9 Prozent auf 952 Zähler zu. Kursgewinne verzeichneten hauptsächlich Technologiewerte. Vor allem japanische institutionelle Anleger seien als Käufer aufgetreten, hieß es aus dem Handel. Diese überwögen die Verkäufe durch ausländische Adressen. Allerdings fehlten marktbewegende Impulse.




      Aktien Hongkong am Mittag fester

      Fester zeigen sich die Aktienkurse am Montagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte notiert der Hang-Seng-Index (HSI) mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 9.876 Zähler. Die Stabilisierung an Wall Street stütze den Markt, sagen Händler. Zu den Kursgewinnern gehören Titel wie Li & Fung sowie Johnson Electric.

      Aber auch der Immobiliensektor verzeichnet Aufschläge. Sollte sich die Erholung der in jüngster Zeit stark unter Druck geratenen Telekomwerte fortsetzen, könne der HSI die Marke bei 10.000 Zählern testen, prognostizieren Marktteilnehmer.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Im nachbörslichen Handel am Freitag brachen die Aktien von Palm um zehn Prozent ein. Hintergrund war eine Mitteilung des Unternehmens, der Board of Directors habe einer Aktienzusammenlegung zugestimmt. Im regulären Geschäft waren die Titel um sechs Prozent gefallen. Der Schritt solle helfen, das Unternehmen für die bevorstehende Ablösung der im Januar gegründeten Betriebssystem-Tochter PalmSource zu positionieren, teilte Palm mit.

      GemStar-TV Guide gaben im nachbörslichen Handel vorübergehend um 5,8 Prozent nach, nachdem ein Gericht die Klage gegen EchoStar verworfen hatte. Die Aktie erholte sich dann aber auf das Niveau des regulären Schlusskurses von 4,09 Dollar. AOL, die sich bis zum Handelsschluss von den Vortagesverlusten erholt hatten, gaben im nachbörslichen Handel 2,8 Prozent auf 10,60 Dollar nach.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator legte 0,1 Prozent auf 911,85 Zähler zu.




      Die Wall Street schließt fester - Unsicherheit bleibt

      Fester haben sich die Aktienkurse an Wall Street aus einer sehr turbulenten Börsenwoche verabschiedet. Am Freitag gewann der Dow-Jones-Index (DJIA) 1,0 Prozent auf 8.264 Zähler. Der S&P-500-Index legte um 1,7 Prozent auf 853 Stellen zu. Der Nasdaq Composite kletterte um 1,8 Prozent auf 1.262 Punkte.

      Auch am letzten Tag der Woche wechselte der DJIA während der Sitzung mehrfach die Vorzeichen - wenn auch längst nicht so stark und so häufig wie an den vorangegangenen Tagen. Beachte man zudem die stark gesunkenen Umsätze, sei der Berichtstag etwas gewesen, was es in diesem Monat noch nicht wirklich gegeben habe, sagte ein Händler - eine vergleichsweise „ruhige Sommersitzung“, wenn auch das Geschäft weiter von großer Unsicherheit geprägt sei.
      Der Michigan-Index habe zwar eine gewisse Entlastung gebracht, aber dies ändere nichts an dem unverändert schwierigen Umfeld, hieß es.

      Vor allem Titel, die jüngst heftig gebeutelt worden waren, erholten sich deutlich. Zu den Gewinnern zählten Xerox. Nachdem der Büroausstatter am Donnerstag starke Quartalsergebnisse ausgewiesen hatte, stufte UBS Warburg die Aktie auf „Buy“ von „Hold“ hoch. Die Titel legten daraufhin um 2,7 Prozent auf 6,37 Dollar zu.

      Tyco profitierten von der Nachricht, dass der bisherige Motorola-COO Edward Breen die Führung bei dem angeschlagenen Konzern übernimmt. Zudem haben die Analysten von Salomon Smith Barney die Titel auf „Buy“ hoch gestuft. Tyco sprangen um 46 Prozent auf 12,03 Dollar, nachdem sie am Donnerstag ein 52-Wochen-Tief erreicht hatten. Des einen Freud war dabei allerdings des anderen Leid: Motorola fielen um elf Prozent auf 10,09 Dollar.

      Erholen konnten sich auch AOL Time Warner. Die Titel legten um 13 Prozent auf 10,90 Dollar zu, nachdem sie am Vortag in Verbindung mit der Bestätigung, dass die SEC gegen das Unternehmen ermittelt, eingebrochen waren. Citigroup gewannen ebenfalls wieder an Boden und stiegen um 3,7 Prozent auf 30,74 Dollar.

      Mit deutlichen Abgaben präsentierten sich dagegen die Aktien von Gold-Schürfgesellschaften. Händler verwiesen darauf, dass der US-Dollar an Boden gewonnen habe und auch die Aktienmärkte in dieser Woche zugelegt hätten. Der Comex-August-Gold-Future war am Freitag zeitweise um 2,2 Prozent auf ein 13-Wochen-Tief bei 303,60 Dollar gesunken.

      Kursverluste mussten auch Titel der Kommunikationsbranche hinnehmen. Sprint fielen um 22 Prozent auf 7,05 Dollar nach Marktgerüchten, dass das Unternehmen in einer Liquiditätskrise steckt. Sprint wies dies allerdings zurück. Die freien Kreditlinien seien nicht in Anspruch genommen worden, erklärte das Unternehmen. Auch gebe es keine Pläne, sie anzurühren.

      Auch die Tracking-Stocks Sprint PCS sanken um 19 Prozent auf drei Dollar. Triton PCS büßten zwölf Prozent auf 2,64 Dollar ein, Nextel Communications 14 Prozent auf 4,53 Dollar.




      US-Anleihen schließen knapp behauptet

      Knapp behauptet haben sich die US-Anleihen am Freitag im späten New Yorker Geschäft gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 1/32 auf 103-26/32. Die Rendite verblieb bei rund 4,38 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond büßte 7/32 auf 100-27/32 ein. Die Rendite stieg von 5,292 auf 5,32 Prozent.

      Zeitweise hätten die Anleihen von Gerüchten am Aktienmarkt und von Militär-Spekulationen profitiert, hieß es. So hatten Teilnehmer über Liquiditätsprobleme bei Sprint gerätselt. Dazu kamen Gerüchte, dass US-Soldaten in Afghanistan getötet, andere gekidnappt worden seien.

      Nachdem diese Spekulationen von den betreffenden Unternehmen und Behörden zurückgewiesen wurden und die Aktienkurse im späten Geschäft noch einmal stiegen, seien die Treasurys wieder zurückgekommen, sagte ein Marktteilnehmer.

      Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung hat dagegen nach Angaben von Händlern die Notierungen nur wenig beeinflusst. Der Index hat sich im Juli auf endgültig 88,1 gestellt. Vorläufig war ein Stand von 86,5 Punkten gemeldet worden, nach endgültig 92,4 im Juni. Analysten hatten einen Juli-Schlussstand von 86,8 erwartet.

      gelesen in FAZ, 29.07.02
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 12:50:52
      Beitrag Nr. 450 ()
      Vossloh-Aktie steht wieder unter Dampf




      Vossloh, ein führender Hersteller von Schienenfahrzeug-Technik, scheint wieder auf die Erfolgsspur zurückzufinden. Denn das Unternehmen hat die bisherigen Gewinnerwartungen für 2002 nahezu verdoppelt. Eine Nachricht, die der Vossloh-Aktie Auftrieb verleiht: Am Montag legt sie um 11.30 Uhr um 3,22 Prozent auf 23,05 Euro zu.

      Die Anleger sehen die weitere Entwicklung bei Vossloh also optimistisch - und das aus gutem Grund. Das Unternehmen will jetzt auf Jahressicht anstelle der bislang geplanten 25 Millionen Euro einen Konzernüberschuss von 49 Millionen Euro realisieren. Der Gewinn pro Aktie würde damit von 1,74 Euro auf stattliche 3,40 Euro in die Höhe schießen. Zudem wäre dies fast eine Verdreifachung des Ergebnisses vom Vorjahr, als 1,20 Euro pro Aktie verdient wurden.



      Gute Zahlen im ersten Halbjahr ...

      Diese Zuversicht gründet sich vor allem auf den guten Zahlen des ersten Halbjahres 2002. So stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp sieben Prozent auf 305 Millionen Euro.

      Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg sogar um fast 30 Prozent auf 22,2 Millionen Euro, der Konzernüberschuss immerhin noch um fast zehn Prozent auf 13,1 Millionen Euro. Eine sehr beachtliche Entwicklung, denn noch im ersten Quartal 2002 fiel das Ebit mit einem Rückgang um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahresquartal ernüchternd aus.
      Damals beklagte Vossloh noch die anhaltend schwache Konjunkturlage.

      Ein Bild, das sich anscheinend grundlegend gewandelt hat. So vermeldete das Unternehmen am 10. Juli einen Großauftrag der Schweizer Bundesbahnen (SBB) im Wert von knapp 100 Millionen Euro. Die Schweizer orderten 59 dieselhydraulische Lokomotiven, wobei die Auslieferung im Herbst 2003 beginnen soll. Zudem sicherte sich Vossloh eine Option über 37 weitere Fahrzeuge.

      ... die aber durch Sondereffekte begünstigt wurden



      Allerdings kann das gute Ergebnis zu großen Teilen nicht dem operativen Geschäft zugerechnet werden. Es ist vielmehr ein Ergebnis der Umstrukturierung des Konzerns. Bereits im Mai wurde die Lichttechnik für gut 170 Millionen Euro an die japanische Matsushita verkauft, ebenso im Juli das österreichische Weichenbauunternehmen VAE für 140 Millionen Euro an den Stahlkonzern Vöest Alpine.

      Im Gegenzug wurde das französische Gleisbauunternhemen Cogifer für 296 Millionen Euro erworben. Die erwarteten hohen Ergebnissteigerungen sind daher maßgeblich durch den Verkauf von VAE und die Konsoliderung von Cogifer bedingt. Denn beide Schritte werden erst im zweiten Halbjahr wirksam.



      Positives Analystenvotum

      Nichsdestotrotz stehen auch die Analysten der Vossloh-Aktie sehr positiv gegenüber. Laut Bloomberg-Statistik empfehlen fünf von sieben Analysten, also 71 Prozent, die Papiere zum Kauf. Zwei raten den Anlegern, die Papiere zu halten. Und keiner sieht in dem Titel momentan eine Verkaufsposition.

      Frank Laser, Analyst bei der Berenberg Bank, stuft die Vossloh-Aktie mit „Akkumulieren“ ein. Auch er begrüßt die „exorbitante Steigerung“ der Ergebnisprognose durchaus. „Aber die durch VAE und Cogifer erzielten Sondereffekte werden 2003 nicht mehr auftreten. Wenn Vossloh einen vergleichbaren Gewinn in Zukunft auch im operativen Geschäft erzielen will, werden weitere Akquisitionen nötig sein.“



      Fazit:

      Mit einem 2002er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben auf der Basis der neuen Gewinnschätzungen ist die Vossloh-Aktie sicherlich nicht überteuert.

      Auch das erwartete 2003er KGV von 8,31 ist moderat. Allerdings scheint noch ungewiss, ob das Unternehmen nach der Umstrukturierung auch operativ Gewinne in ähnlicher Größenordnung wie in diesem Jahr realisieren kann. Denn dann könnte die Aktie nachhaltig aus ihrer Seitwärtsbewegung ausbrechen.

      Für risikobewusste Anleger könnte daher ein Einsteig in die Vossloh-Aktie eine Überlegung wert sein.

      Quelle: FAZ, 29.07.02




      Die Entwicklung der Vossloh-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      schrieb am 29.07.02 13:01:18
      Beitrag Nr. 451 ()
      Honda scheint ambitioniert bewertet


      Wer sagt, mit japanischen Aktien lasse sich kein Geld verdienen, der braucht nur einen Blick auf Honda zu werfen.

      Bei aller Volatilität der Aktie hat sich mit dem Papier auf Sicht von fünf Jahren immerhin eine Rendite von mehr als sechs Prozent pro Jahr erwirtschaften lassen, während der Nikkei im selben Zeitraum 4,5 Prozent pro Jahr verlor.

      Am Montag legte das Unternehmen nun Quartalsergebnisse vor, die es selbst als Rekord bezeichnet.

      Der Umsatz ist danach um zehn Prozent auf 1,94 Billionen Yen gestiegen, der Ertrag im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 164 Milliarden Yen.

      Die Aktie hatte im Handelsverlauf einen Kursgewinn von 4,8 Prozent auf 5.020 Yen verbucht.

      Allerdings dürfte das nicht unbedingt ein positives Zeichen sein, denn die Ertragszahlen kamen erst nach dem Handelsende und in den beiden vorangegangenen Sitzungen hatte das Papier insgesamt beinahe zehn Prozent verloren. Eher eine technische Reaktion also.



      Ertrag liegt unter den Erwartungen des Marktes

      In den ersten drei Monaten liegt der Ertrag bei 120,4 Yen pro Aktie. Das ist deutlich mehr als die 91,7 Yen im Vorjahr.

      Allerdings liegt der Gesamtertrag für diesen Zeitraum mit einem Schnitt von 107,5 Milliarden Yen deutlich unter den 121 Milliarden, die Analysten eigentlich erwartet hatten. „Das ist eine enttäuschende Zahl, denn ich hatte einen Gewinnanstieg von 30 Prozent erwartet“, kommentiert auch Fondsmanager Nobuaki Murayama von den Cigna International Investment Advisers die Lage ziemlich deutlich. Er will die Anzahl seiner Honda-Aktien reduzieren.

      Hondas Problem liegt in der starken Abhängigkeit vom amerikanischen Markt und damit auch vom Dollar-Yen-Verhältnis.

      Mit jedem Yen, den die Währung gegen den Dollar schwächer wird, verdient Honda etwa 14 Milliarden Yen mehr.

      Der Ausblick auf die weitere Entwicklung der US-Konjunktur dürfte nicht unbedingt berauschen. Selbst der steigende Markanteil im heimischen Automobilmarkt dürfte den Ertrag nur begrenzt zunehmen lassen. Denn dort tendieren die Kunden eher zu kleinen, günstigen Kompaktwagen, statt zu Größeren mit höheren Margen.



      Aktie erscheint ambitioniert bewertet

      Lässt das Unternehmen die Umsatz- und Ertragsprognosen für das Gesamtjahr unverändert bei einem Ertragsanstieg von 27 Prozent auf 460 Milliarden Yen, so dürften die Hoffnungen angesichts der verblassenden Konjunkturhoffnungen vor allem auf der Kostenseite liegen und auf einem schwächeren Yen. Immerhin war es im vergangenen Quartal gelungen, die Kosten um zwölf Milliarden Yen zu senken. Gleichzeitig beruhen aber auch 26,1 Milliarden Yen auf vorteilhaften Währungsbewegungen.

      Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 30 mit Blick auf das Jahr 2003 erscheint das Unternehmen zumindest im Vergleich mit europäischen Automobilproduzenten ambitioniert bewertet zu sein.

      Charttechnisch betrachtet scheint der Kurs nach oben auch gedeckelt zu sein. So dürfte sich unter Berücksichtigung aller Fakten fragen lassen, was Analysten so optimistisch stimmt. Immerhin empfehlen mehr als 80 Prozent von 23 Analysten die Aktie zum Kauf.


      Quelle: FAZ, 29.07.02



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Honda-Aktie in den vergangenen fünf Jahren (in Euro).



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      schrieb am 29.07.02 13:11:17
      Beitrag Nr. 452 ()
      Krones-Aktie bietet wieder Fantasie


      Getränke-Abfüllanlagen sind gefragt


      Mit einem Kurssprung von etwas mehr als 14 Prozent auf 52,50 Euro reagiert die Aktie des Maschinenbauers für die Verpackungsbranche Krones auf einen Bericht, nach dem das Unternehmen im ersten Halbjahr seine Ertrags- und Umsatzprognose übertreffen und auch die Ziele des Gesamtjahres voll erreichen wird.

      Erwartet wird ein Nettoertrag von 55 Millionen Euro und ein Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden Euro.

      Damit scheint auch die Aktie des Unternehmens wieder auf den Erfolgsweg zurück zu kehren, auf dem das Unternehmen selbst trotz des widrigen wirtschaftlichen Umfeldes wandelt.

      Auf Sicht eines Jahres hat das Papier eine satte Performance von mehr als 40 Prozent hingelegt und damit signifikant besser als der Gesamtmarkt abgeschlossen. Der Dax verlor im gleich Zeitraum 36 Prozent und der MDax etwas mehr als 26 Prozent.



      Aktie kann sich der Marktstimmung nicht entziehen

      Allerdings konnte sich das Papier, nachdem es noch bis Ende April einen wunderbaren Aufwärtstrend hingelegt hatte, sich in den vergangenen drei Monaten trotz der guten Fundamentaldaten nicht mehr dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen.

      Qualität scheint in der allgemeinen Verkaufspanik keine Rolle mehr gespielt zu haben. So verlor der Wert von der Spitze bei 67,49 Euro zunächst knapp 32 Prozent, bevor es heute wieder zu einer Gegenbewegung kam.

      Ursache dafür dürften zum einen Gewinnmitnahmen gewesen sein, aber auch die zunehmend skeptische Einschätzung des Maschinenbausektors allgemein. Auf Grund einer flauen Konjunktur und des fallenden Dollars werden vor allem die Gewinnaussichten der deutschen Maschinenbauer kritischer betrachtet. Und von dieser Einschätzung scheint sich auch die Krones-Aktie nicht abkoppeln zu können.




      Unternehmen scheint angemessen bewertet

      Das Unternehmen selbst weist allerdings eine positive Entwicklung auf und scheint mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn günstig bewertet zu sein. Vor allem auch, weil das Unternehmen ständig bemüht ist, seine Produktivität und damit auch die Rentabilität zu verbessern.

      Beim Blick auf den Chart stechen natürlich die Kursverluste seit Ende April ins Auge. Denn sie stören den schönen Aufwärtstrend.

      Allerdings dürfte sich dieses Phänomen mit der schlechten Stimmung an den Märkten generell erklären lassen. Abgesehen davon gab es auch in der Vergangenheit immer wieder Phasen mit Kurskorrekturen.

      Aber gerade in den vergangenen drei Jahren stellten diese immer eine günstige Kaufgelegenheit dar. Und die könnte sich für den mutigen, längerfristigen Anleger auch jetzt wieder bieten.


      Quelle: FAZ, 29.07.02



      Der Chart zeigt den Kursverlauf der Krones-Aktien in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 29.07.02 13:28:16
      Beitrag Nr. 453 ()
      Wall Street bestimmt maßgeblich das Schicksal der Euro-Aktien

      Die Renditeerwartungen sind deutlich gesunken / Leitzinssenkung soll Mittelzufluß in die Schweiz bremsen


      An den europäischen Aktienmärkten scheint das Schlimmste fürs erste überstanden zu sein.

      Diese von nicht wenigen Anlagestrategen geäußerte Auffassung bezieht sich meist auf die Bewertung der Dividendenpapiere im allgemeinen.

      Doch es fällt auf, daß die Ökonomen auf die jüngsten Zahlen aus der westeuropäischen und der amerikanischen Wirtschaft hin offenkundig nicht mehr ohne erhebliche Einschränkungen bereit sind, den Strategen Argumente zu präsentieren, mit denen optimistische Ausblicke untermauert werden können.

      Vor allem verwundert, daß sich fast mit jedem verstreichenden Tag das Lager jener füllt, die von ernsten Konsequenzen der Baisse an den Aktienmärkten für die Weltwirtschaft sprechen.

      Der Meinungswandel, der auf der makroökonomischen Ebene erst in Gang gekommen ist, dürfte bald auch im mikroökonomischen Kosmos der Aktienanalysten Wurzeln schlagen, indem hier die bisherigen, von den Skeptikern noch immer als viel zu hoch bezeichneten Prognosen zu den Unternehmensergebnissen beachtlich zurückgenommen werden.

      Damit könnte jener Prozeß in Gang kommen, den technisch orientierte Analysten schon seit geraumer Zeit in Aussicht stellen: Die Fundamentalisten werden gezwungen sein, ihre zum Teil nicht mehr haltbaren Visionen vom Wachstum der Wirtschaft und der Unternehmensergebnisse den Kursrealitäten anzupassen.

      Damit könnte Schritt für Schritt offenkundig werden, daß die laufende Baisse an den Börsen durchaus eine plausible Erklärung findet, also nichts Irreales an sich hat.

      Die Anlagestrategen sind gezwungen, sich selbst zu schlechten Börsenzeiten in regelmäßigen Abständen zu äußern, um bei ihren Kunden und dem Rest der Welt nicht in Vergessenheit zu geraten.

      Im übrigen macht es einen sehr schlechten Eindruck, in guten Zeiten alle nur denkbaren Argumente für noch bessere Zeiten darzubieten und in schlechten zu kneifen.

      Nicht wenige dieser Strategen ziehen sich in diesen schwierigen Wochen aus der Affäre, indem sie darlegen, daß die gegenwärtige Misere unter langfristigen Aspekten nicht nur überhaupt keine Bedeutung habe, sondern ausgezeichnete Chancen biete. Das tröstet jene Anleger wenig, die jetzt oder in naher Zukunft darauf angewiesen sind, von Erträgen aus ihren Engagements oder, was noch schlimmer wäre, sogar von der Substanz zu leben.

      Zudem ist unter den Experten weitgehend unbestritten, daß von Engagements in Aktien auf Jahre hinaus nicht mehr jene Renditen im zweistelligen prozentualen Bereich erhofft werden können, die in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre scheinbar zur immerwährenden Regel geworden waren.

      Credit Suisse First Boston (CSFB) erklärt zu diesem Thema, das jetzt in Westeuropa erreichte Kursniveau scheine für langfristig orientierte Anleger annehmbar zu sein.

      Die Investmentbank stützt sich dabei auf einen Vergleich mit der Phase von 1990 bis 1995. Diese Periode sei interessant, weil sie der Bemerkung des amerikanischen Notenbankpräsidenten Greenspan vom "irrationalen Überschwang" an den Börsen vorausging und zudem noch eine Reihe ungünstiger Ereignisse umfaßte, darunter den Golfkrieg, eine weltweite Rezession, die Krise der amerikanischen Spar- und Darlehnsbanken sowie die Finanzkrise in Mexiko.

      CSFB gelangt zu dem Schluß, daß langfristig orientierte Anleger von europäischen Aktien künftig Gesamtrenditen (Dividenden plus Kurssteigerungen) erwarten könnten, die sich im hohen einstelligen Prozentbereich bewegen. Dafür müßten die Unternehmensergebnisse keineswegs übermäßig stark wachsen.

      Die Börsen berücksichtigten derzeit wohl einen mittelfristigen Anstieg dieser Ergebnisse von durchschnittlich 4 bis 4,5 Prozent in den Kursen. Sollten die Kurse zunächst noch weiter fallen, würden sich Anlegern auf lange Sicht sogar wieder Chancen auf zweistellige prozentuale Gesamtrenditen eröffnen.

      Weiter sinkende Kurse in Europa hält CSFB in naher Zukunft für möglich und begründet dies mit der Lage an der Wall Street und der dort noch herrschenden Bewertung, der Nachrichtenlage und der Möglichkeit forcierter Aktienverkäufe in Europa.



      Fundamental und technisch hängt das Schicksal der europäischen Börsen unverändert zu einem wesentlichen Teil von der amerikanischen Konjunktur und den Ereignissen an der Wall Street ab.

      Daher lohnt sich, wie immer, ein intensiver Blick auf die andere Seite des Atlantiks. Dort haben sich die weithin beachteten Indizes zum Ende der vergangenen Woche hin stabilisiert.

      Techniker, auf die in der gegenwärtigen, von hochgradiger Ungewißheit geprägten Phase besonders intensiv gehört wird, warten jetzt gespannt auf einen Test der jüngst verzeichneten zyklischen Tiefs.

      So erklärt zum Beispiel Richard McCabe von Merrill Lynch, der 24. Juli habe mit seinem explosiven Umschwung wohl eine wichtige Marke gesetzt. Von herausragender Bedeutung sei nun der rasch zu erwartende Test dieser Tiefs.

      Aller Erfahrung nach fänden solche Tests innerhalb von nur drei Börsentagen nach Erreichen der Tiefpunkte statt. Daher könnte der Wochenbeginn an der Wall Street auch für die europäischen Börsen von großer Bedeutung sein.


      Der Schweizer Aktienmarkt, gemessen am Swiss Market Index (SMI), ist während des zurückliegenden Abschwungs phasenweise besonders stark gebeutelt worden.

      Alles, was den Index stark prägt, nämlich die Aktien des Finanz- und des Pharmabereichs, ist unter die Räder gekommen. Daran vermochte auch der Umstand nichts zu ändern, daß die Schweiz in unsicheren Zeiten bevorzugter Zufluchtsort für internationales Kapital ist und das in den Franken fließende Geld teilweise auch in Schweizer Aktien gelangten.

      Auch um den Kapitalstrom in den Franken zu bremsen, hat die Nationalbank am Freitag überraschend ihren Leitzins gesenkt.

      Am Aktienmarkt ist dieses Ereignis ohne große Spuren vorübergegangen. Es sollte nach Meinung von Analysten jedoch die Sinne der Anleger für die schwierigen konjunkturellen Bedingungen in der Schweiz schärfen, zu deren Ursachen auch der zu teure Franken gehöre.

      Zu denken geben sollten auch die Anmerkungen der Zentralbank zu ihrem Schritt, in denen auf die Schwäche der Aktienmärkte verwiesen wird. Es heißt aber auch, die Nationalbank habe sich wieder einmal als sehr pragmatisch erwiesen und stehe daher in einem krassen Gegensatz zu der zu dogmatisch vorgehenden Europäischen Zentralbank, die in ihrem Verantwortungsbereich ähnliche, wenn nicht gar noch gravierendere Konjunkturprobleme erkennen müßte.

      Der SMI-Index schloß am Freitag bei 5023,60 Punkten. Sein Jahreshoch wurde am 3. April bei 6694,10 Punkten erreicht, das Jahrestief am 24. Juli bei 4607,80 Punkten.

      Quelle: FAZ, 29.07.02
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      schrieb am 29.07.02 13:44:02
      Beitrag Nr. 454 ()
      General Electric spaltet Finanzsparte auf

      Der Chef von GE Capital scheidet aus


      Der größte amerikanische Mischkonzern General Electric spaltet seine Finanzierungssparte GE Capital in vier Teile auf, um Anlegern ein klareres Bild von der Geschäftsentwicklung zu geben. "Dadurch wird eine klarere Sicht geschaffen, wie unser Finanzdienstleistungs-Geschäft funktioniert und das Wachstum steigert", begründete GE-Vorstandschef Jeffrey Immelt den Schritt.

      Immelt erhofft sich auch eine verbesserte Effizienz des Geschäfts und direkteren Kontakt mit den einzelnen Bereichen von GE Capital. GE Capital steuert 40 Prozent zum Gewinn des Gesamtkonzerns bei und wäre als unabhängiges Unternehmen mit Vermögenswerten von 460 Milliarden Dollar die viertgrößte Bank in Amerika.

      Ein Hintergrund für die neue Struktur ist die anhaltende Kritik von Analysten an den komplexen und nur schwer zu durchschauenden Bilanzen von GE. Der GE-Aktienkurs ist seit geraumer Zeit unter Druck, nachdem Bilanzierungsskandale bei großen Unternehmen für einen Vertrauensverlust der Anleger gesorgt haben.

      Falschbuchungen wurden GE zwar keine vorgeworfen. Kritiker stellten aber in Frage, ob die Gewinne des Unternehmens aus echtem Geschäftswachstum oder aus geschickter Rechnungslegung und zahlreichen Akquisitionen stammen.

      Der Aktienkurs von GE reagierte auf die Ankündigung der Umstrukturierung von GE Capital mit deutlichen Kursgewinnen. Konkret wird GE Capital jetzt in einzelne Bereiche für Firmenkunden, Privatkunden, Versichungen und Ausrüstungs-Management aufgeteilt.

      Der bisherige Chef der Sparte, Denis Nayden, verläßt das Unternehmen. Er werde ein eigenes Unternehmen für Finanzdienstleistungen gründen, teilte GE mit. Die neuen Chefs der vier Sparten sind Immelt und dem Verwaltungsrats-Vize Dennis Dammerman direkt unterstellt.

      Auf die Geschäftsentwicklung hat die Umstrukturierung nach Ansicht von Analysten keine Auswirkungen. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten in diesem Jahr. GE hatte erst kürzlich über einen Gewinnanstieg um 14 Prozent im zweiten Quartal berichtet. GE bietet neben Finanzdienstleistungen eine breite Palette von Produkten an, die von Haushaltsgeräten über medizinisches Gerät bis zu Flugzeugmotoren reichen. Zu GE gehört auch der Fernsehsender NBC.


      Quelle: FAZ, 29.07.02
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      schrieb am 30.07.02 08:35:56
      Beitrag Nr. 455 ()
      Kurserholung dürfte sich fortsetzen


      Dax könnte Erholung fortsetzen

      Nach der hochvolatilen vergangenen Woche konnte man schon ins Staunen geraten, wie schwankungsarm die Kurse an der Wall Street am Montag gestiegen sind. Trotz des hohen Tagesgewinns gestern könnte das dem Dax auch heute wieder zu einer positiven Eröffnung verhelfen.

      Heftig wird nun über die Frage debattiert, ob dies nun eine Bodenbildung oder eine Verschnaufpause im (längst noch nicht erreichten) scharfen Abwärtstrend ist. Dass der erneute Bilanzskandal um Qwest bisher derart locker weggesteckt wurde, weist zumindest auf eine „emotionale“ Bodenbildung hin.

      Mit Spannung werden die Halbjahreszahlen von VW erwartet, außerdem legen unter anderem Fresenius und Fresenius Medical Care sowie Celanese, Michelin, BP und Chevron Texaco Zahlen vor. Um 16.00 Uhr MESZ steht der vom Forschungsinstitut Conference Board ermittelte Index zum US-Verbrauchervertrauen für Juli auf der Agenda. Von vwd befragte Volkswirte erwarten einen Stand von 101,0 Punkten, nach 106,4 Punkten im Juni.




      Bund-Future auf dem Rückzug

      Dass der Bund-Future überhaupt diese luftigen Höhen erreicht hatte, war nur von wenigen Experten erwartet worden. Erwartungsgemäß übt die Entspannung am Aktienmarkt verschärften Druck auf die Rentenkurse aus, der auch am Dienstag anhalten dürfte. Am Montag verlor der September-Kontrakt 59 Ticks auf 108,84 Prozent. Die nächste Unterstützung sehen Händler bei 108,60 Prozent.




      Euro gut behauptet

      Gut behauptet zeigt sich der Euro am Dienstagmorgen. Gegen 7.30 Uhr kostet ein Euro 0,9812 Dollar nach 0,9800 Dollar am späten Montag in New York. Gegenüber dem Yen steht der US-Dollar bei 119,99 Yen, nachdem er im späten US-Handel mit 119,74 Yen notiert wurde. Noch ist es zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, doch zumindest die derzeitige Schwäche des Yen gegenüber dem Dollar fällt ins Auge.




      Tokioter Börse im Plus - US-Vorgaben und Yen beflügeln

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Dienstag seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt und im Sog der Kursrally an den US-Börsen vom Montag sowie eines schwächeren Yen fester tendiert. Vor allem die Aktien von exportorientierten Unternehmen verzeichneten starke Kursgewinne. Sony-Titel stiegen um mehr als vier Prozent.

      Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann im späten Geschäft rund drei Prozent auf 9.965 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index lag 2,3 Prozent im Plus bei 974 Zählern. „Die Aktien in den USA scheinen endlich ihren Boden gefunden zu haben, und der Kurs des Yen nähert sich für die japanischen Exporteure wieder einem vernünftiges Niveau", sagte Händler Minoru Tada von World Nichiei Securities. „Ich würde sagen, das ist ein ziemlich gutes Signal um zu kaufen."




      Aktien Hongkong im Gefolge der US-Märkte am Mittag sehr fest

      Sehr fest zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) notiert zum Ende der ersten Sitzungshälfte mit einem Aufschlag von 3,0 Prozent bei10.276 Punkten. Die hohen Kursgewinne am Vorabend an Wall Street beflügelten den Markt in Hongkong, sagen Händler.

      Vor allem die Aktien von US-abhängigen Unternehmen profitierten von den starken Vorgaben. Dazu gehören Johnson Electric und Li & Fung. Ebenfalls deutlich im Plus notieren die Schwergewichte des Telekomsektors, China Mobile und China Unicom, die nach den jüngsten Verluste als überverkauft gelten.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Vor allem Quartalszahlen bewegten am Montag nachbörslich die Kurse. So wurden die Titel von Freemarket mit einem Abschlag von 13,2 Prozent bei 8,08 Dollar gehandelt, nachdem die Papiere im regulären Handel noch auf der Gewinnerseite gestanden und sich um über 18 Prozent verbessert hatten. Das Unternehmen hatte bei Vorlage der Quartalszahlen mit einem verhaltenen Ausblick enttäuscht.

      Die Papiere von Exult brachen um 34 Prozent ein auf 3,00 Dollar ein, nachdem sie zuvor noch um 9,3 Prozent auf 4,60 Dollar zugelegt hatten. Mit einem Verlust im zweiten Quartal von 0,04 Dollar je Aktie bereitete das Unternehmen seinen Anlegern eine unangenehme Überraschung. Analysten hatten mit einem Verlust von 0,03 Dollar gerechnet.

      Corning verbilligten sich nach Börsenschluss um 18,7 Prozent auf 2,56 Dollar. Die reguläre Sitzung hatte die Aktie mit einem Plus von 7,9 Prozent auf 3,15 Dollar beendet. Die Ratingagentur Moody`s hat das Rating von Corning für vorrangige Schuldverschreibungen auf “BB+“ von “BBB-“ gesenkt.

      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,5 Prozent auf 965,31 Zähler.




      Wall Street glänzt mit fulminanten Gewinnen

      Der amerikanische Aktienmarkt hat die neue Börsenwoche mit kräftigen Kursgewinnen begonnen. Vor allem steigende Finanztitel hätten die Kauflaune der Investoren angeregt, sagten Händler am Montag. Der 30 Standardwerte umfassende Dow-Jones-Index gewann 447,49 Punkte oder 5,5 Prozent hinzu und schloss mit 8711,88 Zählern auf seinem Tageshoch. Der marktbreite Standard & Poor`s 500-Index verbesserte sich um 46,11 Punkte oder fünf Prozent.

      Selbst der technologieorientierte Nasdaq-Index beteiligte sich an der Rally, obwohl der Telekom-Konzern Qwest Communications vor Handelsbeginn eine Berichtigung seiner Bilanzen für 2000 und 2001 ankündigte. Der Nasdaq-Index kletterte trotzdem um 73,13 Punkte oder fast sechs Prozent auf 1335,25 Zähler.

      Der extreme Pessimismus an den Märkten und die hohe Volatilität hätten eine derartige Bewegung bereits wahrscheinlich erscheinen lassen. Da sich die Gewinne bis Handelsende gehalten hätten, sei aber die Chance auf eine nachhaltige Erholung gestiegen.

      Allerdings sollte man die Aufschläge nicht überbewerten, dämpften Marktteilnehmer übereilten Optimismus. Nach dem vorangegangenen Einbruch und vor dem Hintergrund der bestehenden Unsicherheiten sei kaum damit zu rechnen, dass es zu einer rasanten Aufwärtsbewegung komme. Vielmehr dürften die Kurse nach einigen freundlicheren Tagen wieder abbröckeln. „Zum Einstieg wird es noch genügend Gelegenheiten geben", meinte ein Händler.

      Da es von Unternehmensseite keine Ergebnisse gegeben habe, hätte es an Impulsen für Einzelwerte gemangelt, hieß es. Die Gewinne zogen sich daher quer durch alle Branchen. Ein besonders starkes Kursplus verbuchten aber jene Titel, die in der vergangenen Woche auf der Verliererseite standen. So zählten die drei Finanzwerte im Dow, J.P. Morgan Chase, Citigroup und American Express zu den prozentual gesehen größten Gewinnern.

      Auch die meisten anderen Sektoren wurden von der Kaufwelle nach oben gezogen. „Die Ertragslage bei den Unternehmen und die Volkswirtschaft befinden sich auf dem Erholungspfad“, sagte Scott Pape von der Anlageberatungsfirma CastleArk Management. Etliche Händler sagten jedoch, sie seien enttäuscht über das relativ geringe Handelsvolumen. An der New York Stock Exchange wechselten 1,8 Milliarden Papiere den Besitzer. Vorige Woche waren täglich mindestens zwei Milliarden Stück umgesetzt worden.




      US-Anleihen schließen wegen haussierender Wall Street sehr schwach

      Mit sehr schwacher Tendenz haben sich die US-Anleihen am Montag gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent ermäßigten sich um 1-13/32 auf 102-13/32 und rentierten mit 4,559 Prozent nach 4,38 Prozent am Freitag. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond büßte 1-23/32 ein auf 99-10/32. Die Rendite lag bei 5,419 Prozent nach 5,32 Prozent.

      Im Zuge der steigenden Aktien an Wall Street hätten viele Marktteilnehmer am Montag ihre Renten verkauft, um ihre Gewinne zu realisieren. Besonders das kurze Ende habe unter Abgabedruck gestanden, erklärten Marktteilnehmer.

      Bei den fünf- und zehnjährigen Papieren habe zusätzlich zu dem starken Aktienmarkt belastet, dass über hohe Neuemissionen spekuliert wurde. Am Nachmittag habe jedoch der Verkaufsdruck leicht nachgelassen, hieß es. Offenbar seien die Marktteilnehmer nicht überzeugt, dass die Stärke der Börsen nachhaltig sei.

      Viele Investoren sind besorgt, dass der Rückgang am Aktienmarkt das Konsumverhalten in den USA negativ beeinflussen wird. Das Konsumentenvertrauen sei sehr zerbrechlich, erklärte Peter McTeague von Greenwich Capital. „Und das wird sich so bald nicht ändern.“


      Quelle: FAZ, 30.07.02
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      schrieb am 30.07.02 08:39:08
      Beitrag Nr. 456 ()


      Quelle: FAZ, 30.07.02
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      schrieb am 30.07.02 09:11:35
      Beitrag Nr. 457 ()
      Quartalszahlen

      Fresenius in der Nähe der Erwartungen

      Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im ersten Halbjahr 2002 Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Das Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Ebit) stieg um elf Prozent auf 420 Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel mit rund 430 Millionen Euro gerechnet.

      Positiv beeinflusst wurde die Zahl jedoch durch einen Effekt aus Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 77 Millionen Euro. Bereinigt um diesen Effekt lag das Ebit um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Konzern-Jahresüberschuss stieg um 34 Prozent auf 55 Millionen Euro.

      Beim Umsatz meldete das Unternehmen einen Anstieg um sieben Prozent auf 3,75 Milliarden Euro. Negativ hätten sich bei der Umsatz- und Ertragsentwicklung die Veränderung von Wechselkursrelationen, vor allem wegen der Einflüsse lateinamerikanischer Währungen, bemerkbar gemacht, erklärte Fresenius.


      gelesen in FAZ, 30.07.02
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      schrieb am 30.07.02 09:36:05
      Beitrag Nr. 458 ()
      Gold verliert seine glänzende Position

      Die Dauerkrise am Aktienmarkt vertreibt die Anleger in Scharen von der Börse und löst einen Boom bei vermeintlich sichereren Anlageformen aus. So weit die Theorie, die durch den steilen Aufwärtstrend am Rentenmarkt und den Höhenflug des Schweizer Franken (siehe Links) auch in der Praxis eindrucksvoll bestätigt wird.

      In diesem Umfeld ist der jüngste Rückgang beim Goldpreis besonders erstaunlich. Am Montag kostet die Feinunze Gold nurmehr 302,65 Dollar und verzeichnet damit ein Minus von 2,47 Prozent.

      In der vergangenen Woche verzeichnete Gold sogar den größten Preisrutsch seit zweieinhalb Jahren - und das trotz der zeitweisen Panikstimmung an den Aktienmärkten. Vor allem Privatanleger scheinen selbst in diesen stürmischen Zeiten Gold nicht mehr als eine krisensichere Bastion anzusehen. „Wir haben bisher fast nur Käufe von professionellen Investoren beobachtet, kaum von Privatanlegern. Wenn die Rally weitergehen soll, muss sich auch das breite Anlegerpublikum beteiligen“, sagt Tony Roggina, Goldhändler bei VIT Trading.

      Hinzu kommt, dass der Dollar, dessen Schwäche ein Grund für den Gold-Höhenflug war, gegenüber dem Euro und Yen wieder deutlich zugelegt hat. Händler rechnen daher damit, dass der Goldpreis unter die 300-Dollar-Marke sinkt. „Der Markt normalisiert sich wieder - niedriger“, sagt Raymond Nessim vom Edelmetallhändler MKS Finance.


      Konsolidierung bei Goldproduzenten ist in vollem Gange

      Diese Entwicklung dürfte auch den Goldaktien weiter zu schaffen machen. Denn die ordentlichen Zahlen der Goldminenbetreiber in diesem Jahr basieren zum großen Teil auf dem hohen Goldpreis. So auch die besser als erwarteten Quartalsergebnisse des zweitgrößten kanadischen Goldproduzenten Placer Dome.

      Zwar konnte der Gewinn pro Aktie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Cent auf 13 Cent gesteigert werden. Allerdings verkaufte Placer seine Produktion auch zu einem vergleichsweise hohen Durchschnittspreis von 334 Dollar je Unze; im Vorjahr wurden lediglich 305 Dollar pro Unze erzielt. Am Montag steigt die Placer-Aktie gegen 13.30 um sechs Prozent auf 9,65 Euro. Seit Mitte Mai ist der Aktienkurs allerdings um rund 35 Prozent eingebrochen.

      Auf Grund dieses Kursverfalls muss Placer auch das Übernahmeangebot für die australische Auriongold nochmals erhöhen. So wird die bisherige Offerte von 17,5 Placer-Aktien für 100 Auriongold-Aktien noch durch eine Barauszahlung von 35 Cents ergänzt. Ein Zubrot, mit dem den Auriongold-Aktionäre doch noch zur Annahme des Angebotes gebracht werden sollen.




      Übernahmen sollen Produktionsengpässe ausgleichen

      Mit der Übernahme würde Placer in den Kreis der fünf größten Goldproduzenten aufsteigen - und seine Produktionsengpässe überwinden, die im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um 8,6 Prozent verursachten. „Placer ist aber nicht das einzige Unternehmen, das mit derartigen Engpässen zu kämpfen hat. Das scheint ein generelles Problem des ganzen Sektors zu sein“, sagt Brian Christie, Analyst bei Canaccord Capital.

      Daher ist es nicht verwunderlich, dass einige Anbieter den phasenweise hohen Goldpreis für eine Einkaufstour nutzten. Besonders die nordamerikanischen Placer-Konkurrenten Barrick Gold und Newmont Mining konnten durch Übernahmen ihren Umsatz und ihren Marktanteil deutlich steigern. So übernahm Newmont die kanadische Franco-Nevada Mining sowie den australischen Goldminenbetreiber Normandy Mining, wobei ein Konkurrenzangebot des südafrikanischen Wettbewerbers Anglogold, immerhin der drittgrößte Goldproduzent der Welt, überboten wurde.



      Perspektiven sind ungewiss

      Dennoch können die Akquisitionen auf lange Sicht einen weiter sinkenden Goldpreis nur schwer kompensieren. Bei Barrick Gold und Placer belastet zudem der jüngst erfolgte Rauswurf aus dem S&P 500.

      Auch bei den anderen Goldaktien, die in den vergangenen drei Monaten zum Teil drastisch einbrachen (siehe Charts), ist Vorsicht angebracht. Der S&P Gold Index, der mittlerweile wieder 3,8 Prozent unter dem Stand vom Ende des vergangenen Jahres notiert, spiegelt diesen Abwärtstrend wider.

      Die Goldrally scheint vorerst vorbei zu sein - und damit auch die glänzenden Zeiten für Goldproduzenten. Bei den derzeit immer noch labilen Aktienmärkten ist jedoch auch eine Stabilisierung des Goldpreises denkbar. Viel hängt von der Konjunktur ab. Bleibt die schwach, könnten auch Privatanleger mittelfristig wieder den traditionell als sicher angesehen Gold-Hafen ansteuern.


      Quelle: FAZ, 30.07.02


      In dieser Reihenfolge: Der Preis der Feinunze Gold in den vergangenen zwölf Monaten. Die Entwicklung der Placer Dome-Aktie, der Barrick Gold-Aktie, der Newmont-Aktie und der Anglogold-Aktie jeweils in den vergangenen zwölf Monaten.














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      schrieb am 30.07.02 10:26:35
      Beitrag Nr. 459 ()
      Medizintechnik

      Begeistern kann FMC nicht

      Wer als Anleger denkt, das Dialysegeschäft sei eine narrensichere Sache, der dürfte enttäuscht sein. Denn die Kursverluste der Aktie von Fresenius Medical Care in den vergangenen anderthalb Jahren in Höhe von 60 Prozent könnten beinahe den Eindruck entstehen lassen, man hätte es mit einer der ehemaligen „Bubble-Aktien“ zu tun. Vom Grundgeschäft her ist dies allerdings nicht der Fall. Denn das ist eigentlich ziemlich konjunkturresistent.

      Nichts desto trotz scheint das zumindest vom Ergebnis her nicht rund zu laufen. Denn das des zweiten Quartals des Geschäftsjahres ist von 88 Millionen Dollar im Vorjahr auf 74,2 Millionen Dollar gefallen, während gleichzeitig der Umsatz um 4,4 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar stieg. In näherer Zukunft soll der Umsatz auch nur verhalten wachsen, da in den USA eine neue Technologie eingeführt wird und da eine starke Konkurrenz in Deutschland Preisanhebungen verhindert.



      Altlasten und negatives Sentiment belasten die Aktie

      Zögerliche Kostensenkungsmaßnahmen, im Hintergrund schwebende prozessuale Altlasten aus den USA und Währungsrisiken aus dem Südamerikageschäft fördern die Attraktivität auch nicht unbedingt. Dazu kommt eine saftige Gewinnwarnung um 14 Prozent auf nur noch 300 Millionen Dollar für das Gesamtjahr. Die kam zwar nicht ganz unerwartet und dürfte im Markt schon weit gehend eskomptiert sein. Allerdings scheint langsam eine Art von Gewinnwarnungstradition einzureißen.

      So mag es zwar sein, dass das Unternehmen ein vertikal integrierter Marktführer in einem Bereich mit Wachstumspotenzial und gleichzeitig günstig bewertet erscheint. Allerdings ist das Sentiment zur Aktie ziemlich negativ. Das dürfte auch damit begründet sein, dass man sich als Anleger nicht unbedingt auf die Ergebnisprognosen des Unternehmens verlassen kann. Das Management müsst sich wohl erst einmal daran gewöhnen, präzise Ertragsprognosen zu machen und diese dann auch zuverlässig zu erfüllen.


      Enttäuschung führt zu Kursverlusten

      Sonst dürfte auch weiterhin das passieren, was am Dienstag deutlich zu beobachten ist: trotz einer mit einem KGV von unter zehn scheinbar günstigen Bewertung kommt es zu deutlichen Kursverlusten. Zumindest im frühen Handel ist die Aktie von Fresenius Medical Care mit einem Minus von 7,62 Prozent auf gerade noch 37,91 Euro der „führende“ Loser im Dax 30.


      Quelle: FAZ, 30.07.02


      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Fresenius Medical Care in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 30.07.02 10:29:34
      Beitrag Nr. 460 ()
      Volkswagens Sinn für die Realität


      Die schwache Autokonjunktur hat Volkswagen im ersten Halbjahr 2002 voll erwischt. Nach Umsatzeinbruch und Ergebnisrückgang senkte VW-Chef Bernd Pischetsrieder die Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr auf ein Ergebnis in der „Größenordung“ von vier Milliarden Euro vor Steuern.

      Zuvor hatte er stets betont, der Wolfsburger Konzern werde wie im Vorjahr 4,4 Milliarden Euro erreichen. Die Marke von fünf Millionen verkauften Autos werde der Konzern in diesem Jahr ebenfalls nicht ganz erreichen. Eine Revision dieser Zahlen war in den vergangenen Wochen von Branchenkennern zunehmend erwartet worden.

      Wie es in dem Zwischenbericht heißt, werde trotz der ausbleibenden Wachstumsimpulse von den Märkten auf Grund der Erfolge bei den Kostensenkungen mit diesem Ertragsniveau in Vorjahreshöhe gerechnet.

      Die bisherige Ergebnisprognose habe unter der Prämisse gestanden, dass sich die Konjunktur in den USA sowie in Westeuropa in der zweiten Jahreshälfte belebt, hieß es weiter. Dies sei vor allem für Westeuropa nicht erkennbar. Zudem habe sich der Wechselkurs des US-Dollar für das Exportgeschäft belastend entwickelt. Auch sei die gesamtwirtschaftliche Situation in Brasilien entgegen den eigenen Erwartungen negativ gewesen.



      Immerhin: Über den Erwartungen

      VW übertraf mit den vorgelegten Zahlen für das erste Halbjahr die Prognosen der Analysten teilweise deutlich, die in ersten Reaktionen von “sehr guten Zahlen“ sprachen. Zwar ergaben sich gegenüber dem Vorahreszeitraum durchweg negative Vorzeichen, so verringerte sich das Ergebnis vor Steuern auf 2,263 (2,360) Milliarden Euro. Die von befragten Analysten waren allerdings nur von einem Vorsteuerergebnis von 2,023 Milliarden Euro ausgegangen. Der Kurs der Volkswagen-Aktie stieg nach Börseneröffnung in Frankfurt deutlich an.

      Die beiden meist verkauften Modelle Golf und Passat sind in ihrem Lebenszyklus weiter vorangeschritten als die vergleichbaren Produkte der Konkurrenten von PSA Peugeot Citroen und Ford. Die Verkäufe in den drei größten Volkswagen-Märkten, den USA, Europa und Brasilien nahmen im Berichtszeitraum ab.

      „Die Rücknahme der Prognose unterstützt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens“, meint Arndt Ellinghorst, Analyst bei WestLB Panmure. „Es zeigt den Sinn des Managements für die Realität und weist darauf hin, dass man die Veränderung der Lage akzeptiert hat.“


      Quelle: FAZ, 30.07.02
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      schrieb am 31.07.02 08:53:19
      Beitrag Nr. 461 ()
      Dax mit zwiespältiger Vorgabe

      Dass es der deutsche Markt am Dienstag doch noch ins Plus schaffte, ist durchaus bemerkenswert - wenn es auch auf eine Zwischenrally an der Wall Street zurückzuführen ist. Diese fiel nach dem deutschen Börsenschluss allerdings wieder zurück. Und nachbörslich gaben die Kurse in den USA weiter nach, was den deutschen Markt in eine gewisse Pattsituation bringt.

      Umso mehr werden die vielen heute anstehenden Quartalszahlen die Tendenz bestimmen, sowie die mit Spannung (um 14.30 Uhr MESZ) erwarteten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal. Nach dem kräftigen Zuwachs von 6,1 Prozent im ersten Quartal rechnen die Volkswirte mit einer auf 2,3 Prozent ermäßigten Wachstumsrate.

      Neben den Quartalsausweisen der Deutschen Post, Epcos und Metro stehen Zahlen von Aventis, BNP Paribas und Unilever auf der Agenda.




      Bund-Future unter dem Eindruck der Konjunkturdaten

      Das enttäuschende Verbrauchervertrauen in den USA könnte am Rentenmarkt weiterhin nachwirken und den Bund-Future stützen. Entscheidend werden aber die US-BIP-Zahlen am Nachmittag sein. Am Dienstag verlor der September-Kontrakt zehn Ticks auf 108,74 Prozent.

      Weitere charttechnische Marken werden bei bei 108,82/84 Prozent gesehen. Nach unten befinde sich eine Unterstützung bei 108,56 Prozent.




      Euro behauptet

      Behauptet zeigt sich der Euro am Mittwochmorgen. Um 7.45 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,9830 Dollar nach 0,9839 Dollar am Dienstagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,58 Yen nach 120,17 Yen im späten New Yorker Geschäft. Es sei fraglich, ob die USA genügend Kapital aus dem Ausland anziehen könnten, um ihr größer werdendes Leistungsbilanzdefizit auszugleichen, sagten Händler. Trotz der leichten Erholung an den US-Aktienmärkten sei die Stimmung unter den Anlegern für Dollarkäufe im besten Fall von Vorsicht geprägt. „Die Unterstützung für den Dollar wird weiterhin vergleichsweise schwach bleiben", sagte ein Fondsmanager.




      Schwache US-Konjunkturdaten belasten auch Tokioter Börse

      Der Tokioter Aktienmarkt hat am Mittwoch auf Grund schlechter als erwartet ausgefallener US-Konjunkturdaten vom Vortag schwächer tendiert. Besonders Aktien von exportabhängigen Unternehmen wie dem größten japanischen Chip-Hersteller Toshibagehörten zu den Verlierern. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor im späten Geschäft 1,1 Prozent auf 9.893 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,65 Prozent auf 968 Zähler nach. Toshiba-Aktien fielen im Verlauf 2,4 Prozent auf 449 Yen. „Japanische Blue-Chips haben diese Woche solide Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt. Aber das Risiko einer Konjunkturdämpfung in den USA ist noch nicht vollständig in ihrer Gesamtjahresprognose berücksichtigt", sagte Aktienmanager Masatoshi Sato von Mizuho Investors Securities. Daher hielten sich die Anleger zurück.




      Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet

      Gut behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Mittwochmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte notiert der Hang-Seng-Index (HSI) mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 10.178 Punkte.

      Vor allem Schwergewicht HSBC stütze den Index, heißt es aus dem Handel. Den höchsten Kursgewinn verzeichnen indessen CNOOC. Die Titel profitierten vom Anstieg des Ölpreises sowie den Spannungen im Nahen Osten, erklären Marktbeobachter. Li & Fung und Johnson Electric litten dagegen unter den am Vortag veröffentlichten, unerwartet schwachen Daten zum US-Verbrauchervertrauen.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Auch nach US-Börsenschluss wurde am Dienstag in den USA rege gehandelt. Vor allem die Mitteilungen von IBM und Microsoft hätten die Umsätze belebt, hieß es. IBM hatte bekannt gegeben, für 3,5 Milliarden Dollar in bar sowie in Aktien PwC Consulting, ein Tochterunternehmen der PricewaterhouseCoopers, zu übernehmen. Am Markt wurde diese Meldung jedoch nicht sehr euphorisch aufgenommen: IBM reduzierten sich um 1,7 Prozent auf 70,55 Dollar. Zum regulären Handelsschluss hatten sich IBM noch um 0,9 Prozent verbessert.

      Microsoft kündigte für Mittwochmorgen eine Telefonkonferenz über „Mobilfunk-Fragen“ an. Die Titel gaben daraufhin im nachbörslichen Geschäft um 0,8 Prozent auf 47,65 Dollar nach und weiteten damit die im Handel erlittenen Verluste von 0,3 Prozent aus.

      Auch die Titel von KLA-Tencor, das nach Börsenschluss ihre Zahlen vorlegte, standen auf der Verliererseite. Mit einem dilutierten Gewinn je Aktie von 0,23 Dollar hat das Unternehmen zwar die Analystenerwartungen übertroffen, doch dürfte die Ankündigung, nun in „eine stetige Phase“ einzutreten, die Anleger verstimmt haben. Die Aktie gab um 1,2 Prozent auf 39,87 Dollar nach.ürfte die Ankündigung, nun in „eine stetige Phase“ einzutreten, die Anleger verstimmt haben. Die Aktie gab um 1,2 Prozent auf 39,87 Dollar nach.




      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,64 Prozent auf 974,06 Zähler.




      Aktienindizes an der Wall Street schließen uneinheitlich

      Die US-Börsen haben am Dienstag bei hohem Umsatz und volatilem Geschäft uneinheitlich geschlossen. Die Anleger hofften nach der Rally vom Vortag zwar auf eine weitere Erholung der Kurse, seien jedoch vom unerwartet deutlichen Rückgang des US-Verbrauchervertrauens im Juli enttäuscht, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index beendete den Handel 0,37 Prozent niedriger bei 8.680,03 Punkten, nachdem er zuvor bereits um rund 1,8 Prozent gesunken war.

      Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg dagegen um 0,67 Prozent auf 1.344,18 Zähler nach einem vorläufigen Tagestief bei 1.313 Zählern. Der S&P-500-Index legte um 0,42 Prozent auf rund 902,78 Punkte zu, nachdem er zuvor bereits bis auf 884 Zähler nachgegeben hatte.

      „Es ist nicht überraschend, dass wir einen Rückgang nach der Rally sehen", sagte Alfred Kugel, Investment-Stratege bei Stein Roe Investment Counsel. „Ich habe ehrlich gesagt gedacht, es würde noch eher passieren."

      Die Anleger nutzten jedoch fallende Kurse wieder zum Einstieg, sagten Analysten. „Immer mehr Vermögensverwalter müssen ihre Gelder anlegen und spüren, dass sie vielleicht bereits den Einstieg zu den günstigsten Kursen verpasst haben könnten", sagte Matthew Ruane, Director of Listed Trading bei Gerard Klauer Mattison & Co. Inc.

      Die Anleger seien an einigen ausgewählten Titeln der Bereiche Biotechnologie und Chipausrüstung interessiert gewesen, sagten Händler. Der Kurs des Biotechnologie-Unternehmens Amgen stieg um rund 3,3 Prozent auf 45,49 Dollar. Der Biotechnologie-Index der Nasdaq legte rund vier Prozent auf 511,73 Punkte zu. Die Titel des Chipausrüsters KLA Tencor rückten um rund 3,7 Prozent auf 40,34 Dollar vor. Der Halbleiter-Index der Philadelphia Stock Exchange stieg um rund 2,9 Prozent auf 346,46 Zähler.

      Die Aktien des weltgrößten Herstellers von Glasfaserkabeln, Corning, brachen um rund 21,6 Prozent auf 2,47 Dollar ein. Die Ratingagenturen Moody`s Investors Service und Standard & Poor`s hatten die Bonitätsbewertungen für das Unternehmen am Montag auf "junk status" heruntergesetzt. Eine Erholung der Investitionen der Telekommunikations-Konzerne werde es voraussichtlich nicht vor 2003 geben, hieß es zur Begründung.




      US-Anleihen schließen nach volatilem Verlauf uneinheitlich

      Mit uneinheitlicher Tendenz zeigten sich die US-Anleihen am Dienstag im New Yorker Geschäft. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,875 Prozent gaben um 8/32 auf 102-6/32 nach und rentierten mit 4,587 Prozent nach 4,559 Prozent am Montag. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond hingegen konnte einen Aufschlag von 9/32 halten und ging mit 99-20/32 aus dem Handel. Die Rendite lag bei 5,401 Prozent nach 5,419 Prozent.

      Die US-Staatsanleihen tendierten ebenso volatil wie die US-Aktien. So notierten die Renten am frühen Nachmittag deutlich in positivem Terrain, nachdem die Daten zum US-Verbrauchervertrauen unerwartet schwach ausgefallen waren.

      Dem Conference Board zufolge fiel der entsprechende Index auf 97,1 Punkte nach revidiert 106,3 Zählern im Juni. Volkswirte hatten mit nur mit einer Abschwächung auf 101,0 Punkten gerechnet. Doch im weiteren Verlauf nahm der Verkaufsdruck wieder Überhand und belastete vor allem die fünf- und zehnjährigen Papiere.

      Hier habe zudem die anstehende Ankündigung der Quartalsrefundierung des US-Finanzministeriums und die Auktion fünf- und zehnjähriger Titel in der kommenden Woche die Stimmung eingetrübt, erklärten Marktbeobachter.

      Auch seien die Renten schon recht hoch bewertet, fügte ein Händler hinzu. Insgesamt jedoch sei der Verkaufsdruck nicht sehr stark gewesen. Die Marktteilnehmer hätten offensichtlich beschlossen, erst einmal abzuwarten, wie es am Aktienmarkt weitergehe, zog der Marktteilnehmer Fazit.


      Quelle: FAZ, 3l.07.02
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 08:58:00
      Beitrag Nr. 462 ()


      Quelle: FAZ, 31.07.02
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 10:28:52
      Beitrag Nr. 463 ()
      ACS profitiert vom Outsourcing-Trend


      Der Finanzdienstleister Standard & Poor`s (S&P) kürt den IT-Dienstleister Affiliated Computer Services (ACS) zur Aktie der Woche und verleiht ihm sein höchstes Investmentranking von fünf Sternen (Kauf).

      Positiv stimmen die Analysten vor allem die guten Ertragsaussichten, eine von kontinuierlichem Erlös- und Gewinnwachstum geprägten Erfolgsgeschichte des Unternehmens und die günstige Bewertung der Aktie.

      Passend zur positiven Einschätzung hat ACS am Dienstag für das vierte Quartal ein Gewinnwachstum von 86 Prozent gemeldet. Das Nettoeinkommen im am 30. Juni abgelaufenen Quartal stieg von 36,6 Millionen US-Dollar (33 Cents je Aktie) auf 68,1 Millionen Dollar (49 Cents je Aktie). Der Kurs der ACS-Aktie stieg bis 16.24 MESZ um 6,4 Prozent auf 43 US-Dollar.



      ACS profitiert von vielen treuen Kunden

      ACS bietet ein breit gefächertes Spektrum an IT-Dienstleistungen für Kunden, deren Datenverarbeitung unter Zeitdruck ein großes Volumen an Informationen auswerten und versenden muss. Der Umsatz des Unternehmens stützt sich auf viele verschiedene Kunden. Die fünf besten Kunden machen nur zwölf Prozent des Gesamtumsatzes aus. ACS-Kunden sind treu: Die Kundenbindungsrate liegt bei 98 Prozent. Mehr als 90 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Stammkundengeschäft.

      ACS bietet Dienstleistungen für drei Bereiche: Auslagerung von Geschäftsprozessen mit 47 Prozent des Umsatzes im Geschäftsjahr 2001, Systemintegration (32 Prozent) und Auslagerung der Technik (21 Prozent). Seine Kunden findet das Unternehmen im gewerblichen Sektor (64 Prozent des Jahresumsatzes) und in der Bundesregierung der USA (36 Prozent).



      Datenverarbeitung, Netzwerkdesign, Schulung von Mitarbeitern

      Seinen gewerblichen Kunden bietet ACS Hilfestellung bei der Unternehmensverwaltung und im Kundenservice. Das Unternehmen wickelt beispielsweise Gesundheitsversorgungsansprüchen für Versicherer ab oder verwaltet die Rechnungsstellung seiner Kunden. In vielen Fällen erfüllt ACS Aufgaben im Bereich Qualitätssicherung und speichert die Informationen langfristig für seine Auftraggeber. ACS entwickelt Anwendungen für die Datenverarbeitung, richtet sie ein und entwirft Netzwerke, es schult und unterstützt die Mitarbeiter seiner Kunden bei der Arbeit mit seinen Produkten.

      Im Geschäft mit der Bundesregierung machen zivile Stellen und Einrichtungen des Verteidigungsministeriums jeweils etwa die Hälfte des Umsatzes aus. ACS wickelt innerhalb dieses Marktes beispielsweise Kredite für Bundeseinrichtungen ab. Der größte Servicevertrag über solche Aufgaben besteht im Rahmen des Programms für Studentendarlehen des Bildungsministeriums. Aufgrund dieses Servicevertrags übernimmt ACS die Kreditabwicklung von mehr als 5,2 Millionen Kreditnehmern oder mehr als 19 Millionen Krediten mit einem Gesamtwert von 79 Milliarden Dollar.



      ACS bewirbt sich um Millionen-Auftrag von Procter & Gamble

      Die S&P-Analysten sind der Ansicht, dass ACS sich in einer guten Position befindet, um vom zunehmenden Outsourcing-Trend zu profitieren. Viele Unternehmen versuchen, unkritische Unternehmensaufgaben auszulagern, um ihre Abläufe zu optimieren, effektiver und konkurrenzfähiger zu sein. Ein Beispiel ist Proctor & Gamble.

      Entscheidet das Unternehmen sich für eine Auslagerung, würde dies zu einem der größten je da gewesenen Serviceverträge mit geschätzten 8 Milliarden Dollar über zehn Jahre führen. ACS gehört zu den Anbietern, die sich um diesen Vertrag bemühen.

      Die Ertragsqualität des Unternehmens war bisher bewundernswert. Für das Geschäftsjahr 2003 erwartet S&P einen Umsatz von 3,79 Milliarden Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 2,20 Dollar. Beides entspricht einem Zuwachs von etwa 24 Prozent im Vergleich zu unseren Prognosen für das Geschäftsjahr 2002.



      Aktienkurs könnte um 58 Prozent steigen

      Um den Aktienkurs zu bewerten, haben die S&P-Fachleute drei verschiedene Methoden benutzt. Im Laufe der letzten sieben Jahre betrug das durchschnittliche monatliche Kurs-Gewinn-Verhältnis 27. Wendet man diesen Wert auf unsere Gewinnschätzung für das Geschäftsjahr 2003 in Höhe von 2,20 Dollar an, kommt man auf einen Aktienkurs von 59 Dollar.

      Bei der Ermittlung einer geeigneten Bewertung auf Basis des Wachstums des Kurs-Gewinn-Verhältnisses verwendet S&P das aktuelle Verhältnis im S&P-500-Aktienindex von 1,4 als Zielgröße. Bei einem für ACS prognostizierten Fünf-Jahres-Wachstum von 20 Prozent, führt dies zu einem Aktienkurs von annähernd 62 Dollar.

      Schließlich hat S&P den inneren Wert des Unternehmens mittels einer Discounted-Cash-Flow-Analyse ermittelt. Dies führt zu einem inneren Wert von 55 Dollar. Bildet man einen Durchschnitt dieser drei Ergebnisse, impliziert dies ein Kursziel von 59 Dollar - 58 Prozent über dem aktuellen Kurs.


      Quelle: FAZ, 31.07.02


      Kursverlauf der ACS-Aktie an der New Yorker Börse in den vergangenen fünf Jahren.



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      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:37:01
      Beitrag Nr. 464 ()
      News 31.07.2002 - 20:35
      FOKUS 6- Dax von reduzierter Allianz-Prognose hart getroffen
      (Neu: Allianz, aktualisierte Kurse)

      Frankfurt, 31. Jul (Reuters) - Getroffen von einer Senkung der Gewinnprognose des Indexschwergewichts Allianz <ALVG.DE> hat der Deutsche Aktienindex (Dax) am Mittwoch deutlich im Minus geschlossen. Bereits zuvor hatte das Börsenbarometer angesichts schwacher US-Konjunkturdaten seine zeitweise starken Kursgewinne abgegeben und war ins Minus gerutscht.

      Die Allianz-Papiere lasteten am Abend mit einem Minus von fast zwölf Prozent auf dem Dax, der mit einem Abschlag von über 4,6 Prozent auf einem Tagestiefstand von 3700 Punkten aus dem Handel ging. Der Allianz-Konzern hatte zuvor mitgeteilt, die bisherige Ergebnisprognose für 2002 angesichts der schwachen Kapitalmärkte voraussichtlich nicht halten zu können.

      "So richtig überraschen tut das nicht, schließlich wissen wir alle, dass es Banken und Versicherungen in diesem Börsenumfeld nicht gut geht", sagte ein Händler in einer ersten Reaktion und verwies auf Äußerungen des Chef der Allianz-Tochter Dresdner Bank. Bernd Fahrholz hatte vor wenigen Tagen gesagt: "Die Krise ist da. Es ist vor allem eine Bankenkrise." Die Allianz-Aktie schloss mit 145,30 Euro fast 50 Prozent unter ihrem Jahreshoch vom 18. März.

      Am Nachmittag waren sowohl das Bruttoinlandsprodukt der USA (BIP) für das zweite Quartal als auch der Einkaufsmanagerindex für den Großraum Chicago, der als wichtiger Konjunkturindikator gilt, deutlich schwächer ausgefallen als allgemein erwartet und die Aktienindizes weltweit belastet. So ist US-BIP ist nach Angaben des US-Handelsministeriums im Berichtszeitraum auf Jahressicht nur um 1,1 Prozent gewachsen. Analysten hatten dagegen einen Anstieg von 2,2 Prozent erwartet.

      In Frankfurt ging der Auswahlindex des Neuen Marktes, Nemax50, mit einem Abschlag von 2,66 Prozent im Minus bei 539,11 Zählern, der MDax für mittelgroße Unternehmen büßte 0,88 Prozent auf 3432,44 Punkte ein. In den USA verlor der Standardwerteindex Dow Jones bis zum Handelsschluss in Frankfurt 1,14 Prozent, der technologielastige Nasdaq-Index gab 2,49 Prozent ab.


      TECHNOLOGIEWERTE UNTER DRUCK

      Die Papiere von Epcos <EPCGn.DE> büßten 9,64 Prozent auf 17,71 Euro ein. Die Aussagen des Vorstandes, Epcos wolle im ersten Halbjahr 2003 wieder in die Gewinnezone zurückkehren, überzeuge nicht, sagte ein Händler. Es gebe derzeit einfach zu viele andere Aktien von profitablen Unternehmen im Dax, die von einer Erholung der Gesamtmärkte sicherlich genauso stark profitieren sollten wie Epcos, fügte er hinzu.

      Die stärksten Kursverluste im Dax verbuchten aber mit einem Minus von fast zwölf Prozent auf 34,54 Euro die Titel von Fresenius Medical Care (FMC) <FMEG.DE> . Das Papier sei erneut von den am Vortag vorgelegten schwachen Geschäftszahlen und insbesondere von den düsteren Aussichten unter Druck gesetzt worden, hieß es im Markt. Außerdem sei die Aktie von einem Gerichtsentscheid in den USA belastet worden, der Befürchtungen über ähnliche Haftungsansprüche gegen den Hersteller von Dialysegeärten geweckt hätten. FMC erklärte, das Unternehmen sei von dem Gerichtsentscheid nicht betroffen. Die im MDax gelisteten Aktien der FMC-Mutter Fresenius AG <FREG_p.DE> standen ebenfalls unter Druck und verloren 9,27 Prozent auf 38,37 Euro.


      LUFTHANSA UND METRO PROFITIEREN VON POSITIVEM AUSBLICK

      Mit Blick auf die Anhebung der Gewinnprognose von Lufthansa <LHAG.F> sagte ein Händler: "Die Anleger haben fast vergessen, wie das ist." Die Fluggesellschaft hatte am Vormittag ihre Vorhersage für den operativen Gewinn 2002 um ein Viertel angehoben. Die Lufthansa-Papiere stiegen um knapp zwei Prozent auf 12,20 Euro. Die Metro <MEOG.DE> -Papiere verteuerten sich gut ein Prozent Prozent auf 26,20 Euro. Es sei ermutigend, dass der Konzern trotz der Konsumflaute an seinen Gewinnzielen für das Gesamtjahr festhalte, hieß es. Der Fondsmanager Trudbert Merkel der Deka-Gruppe sagte, sowohl die Aktien von Lufthansa als auch von Metro seien stark unterbewertet.

      ((Rolf Benders ))

      mik
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:52:22
      Beitrag Nr. 465 ()
      News 30.07.2002 - 15:37
      Stuttgarter Börse untergliedert EUWAX-Derivatehandel
      Stuttgart, 30. Jul (Reuters) - Die Stuttgarter Börse will ihr Derivatesegment EUWAX in fünf Teilbereiche untergliedern und dadurch mehr Transparenz für die Investoren schaffen.

      Durch die Untergliederung solle es den Anlegern künftig erleichtert werden, die risikoreichen derivaten Zertifikate von den weniger risikoträchtigen Anlagezertifikate zu unterscheiden, teilte die Börse Stuttgart am Dienstag mit.

      Das Derivatesegment werde ab August in die Bereiche Optionsscheine, Hebel-Zertifikate, Anlage-Zertifikate, Aktienanleihen und Fonds untergliedert. Außerdem werde künftig ein handelbares Volumen von mindestens 3000 Euro garantiert und Fehler bei der Preisfeststellung neu geregelt.

      Neu sei auch die sogenannte "Knock-out-Regel" für Derivate, die bei Erreichen einer vorbestimmten Schwelle verfallen oder nur mehr zu einem bestimmten Rücknahmepreis gehandelt würden. Sobald der Basiswert eines Derivats eine solche Schwelle erreicht, werde die Preisfeststellung ausgesetzt und damit alle vorhandenen Aufträge gelöscht.

      Von der Änderung des Regelwerks verspricht sich Elisabeth Roegele, Vorstandsmitglied der boerse-stuttgart AG, einen höheren Schutz für die Anleger. "Auf diese Weise erhöhen wir Transparenz und Handelsqualität und sorgen so für einen verbesserten Anlegerschutz", begründete Roegele die Neuregelung. Mit Blick auf die Segmentierung in fünf Teilbereiche fügte sie hinzu: "Diese Maßnahme war auf Grund der Produktvielfalt der an der EUWAX gehandelten Titel notwendig geworden."

      ban/mik
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:52:50
      Beitrag Nr. 466 ()
      News 30.07.2002 - 17:31
      FOKUS 1-Bush unterzeichnet Gesetz gegen Finanzmanipulationen
      Washington, 30. Jul (Reuters) - US-Präsident George W. Bush hat am Dienstag ein Gesetz gegen Finanzmanipulationen unterzeichnet, mit dem das Vertrauen der Anleger in die Finanzmärkte und Unternehmen der USA zurückgewonnen werden soll.

      Nach den Skandalen um gefälschte Bilanzen mehrerer großer US-Firmen sieht das Gesetz nun härtere Strafen für Bilanzbetrug vor und erweitert die Möglichkeiten zur Verfolgung von Bestechung in der Wirtschaft. Zudem wird die US-Börsenaufsicht reformiert und zwar in einem Umfang wie seit ihrer Schaffung in den 30er Jahren nicht.

      "Kein schnelles Geld mehr für Wirtschaftsverbrecher. Harte Zeiten brechen an", sagte Bush bei der Unterzeichnung des Gesetzes im Weißen Haus. "Nach dem 11. September haben wir nicht zugelassen, dass Angst unsere Wirtschaft untergräbt, und wir werden auch nicht zulassen, dass Betrug sie untergräbt", fügte er hinzu. An der Zeremonie nahmen führende demokratische und republikanische Abgeordnete teil, allerdings auffällig wenige Firmenchefs.

      Bush und seine republikanische Regierung waren durch die Finanzskandale erheblich unter Druck geraten. Mit den Pleiten des Energiekonzerns Enron und des Telekommunikationsunternehmens WorldCom haben Zehntausende von Amerikanern Arbeitsplatz, Anlagen und Rentenabsicherungen verloren. Die Skandale führten an den Börsen teils zu dramatischen Verlusten. Im Herbst wird der US-Kongress vollständig und der Senat zu einem Drittel neu gewählt. Jüngsten Umfragen zufolge hat das Zutrauen der Wähler in die Wirtschaftskompetenz der oppositionellen Demokraten zugenommen. Das neue Gesetz trägt vor allem ihre Handschrift und geht über die von Bush erhobenen Forderungen hinaus.

      Das Gesetz führt Wertpapierbetrug als neue Straftat ein und belegt dies mit bis zu 25 Jahren Gefängnis. Firmenchefs müssen in Zukunft eidesstattlich versichern, dass die Finanzangaben ihrer Unternehmen korrekt sind. Die Höchststrafe für Betrug wird von fünf auf 20 Jahre Haft erhöht.

      Die Börsenaufsicht SEC wird personell und finanziell besser ausgestattet. Die Mittel der Behörde werden nahezu verdoppelt. Zudem soll eine vollständige Besetzung der SEC-Spitze dafür sorgen, dass die Gesetze zügig umgesetzt werden können. Die fünf Positionen waren bislang nicht vollständig oder nur zeitweise besetzt.

      ast/nmk
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:53:14
      Beitrag Nr. 467 ()
      News 31.07.2002 - 08:03
      Einzelhandelsumsatz im ersten Halbjahr um 2,7 Prozent gesunken
      Wiesbaden, 31. Jul (Reuters) - Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist im ersten Halbjahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nominal um 2,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 gesunken. Unter Berücksichtigung der Inflation habe der Rückgang 3,7 Prozent ausgemacht, teilte das Amt am Mittwoch mit.

      Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hatte auf Basis seiner Statistik am Dienstag einen stärkeren Umsatzrückgang von nominal 4,7 Prozent im ersten Halbjahr bekannt gegeben. Die Daten des Statistischen Bundesamtes beruhen auf vorläufigen Ergebnissen aus vier großen Bundesländern.

      Im Juni verzeichnete der Einzelhandel demnach ein Umsatzminus von nominal 5,3 (real 5,2) Prozent, der HDE hatte hier einen geringeren Wert von 4,8 Prozent ermittelt. Zum Vormonat sanken die Verkäufe kalender- und saisonbereinigt um 2,3 Prozent. Analysten hatten im Schnitt im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet.

      Im ersten Halbjahr fielen nach der Statistik des Bundesamtes vor allem im Handel mit Nicht-Nahrungsmitteln die Umsätze. So wurden real rund neun Prozent weniger Hausrat, Bau- und Heimwerkerbedarf umgesetzt. Von Textilien, Bekleidung und Schuhen wurden real 5,4 Prozent weniger verkauft. Nahrungsmittel wiesen ein geringeres Minus von real 2,3 Prozent auf. Nur der Handel mit Kosmetik und medizinischen Produkten konnte ein Umsatzwachstum von 2,7 Prozent erreichen.

      iws/ale
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 21:59:17
      Beitrag Nr. 468 ()
      Gewinnwarnung von Allianz vermiest den Abend

      Schon das schwach ausgefallene US-Wirtschaftswachstum drückte am Mittwoch auf die Stimmung der Börsianer. Doch was dann kurz vor Toresschluss über die Agenturen tickerte, vermieste den deutschen Anlegern endgültig die Laune.

      Die Allianz wartete schon vor der eigentlich erst am 14. August erwarteten Ergebnisbekanntgabe mit einer Gewinnwarnung auf und die Bestrafung dafür folgte auf dem Fuß. Die Aktie fiel wie ein Stein um 11,46 Prozent auf 145,30 Euro. Gemessen am Tageshoch von 171,93 Euro ergibt sich damit sogar ein Rückfall um 15,5 Prozent.

      Für den Gesamtmarkt gab es aus diesem negativen Impuls kein Entrinnen. Der Dax verlor letztlich 4,61 Prozent auf 3.700,14 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich sogar mit rund 1,5 Prozent im Plus gelegen hatte.



      Kurs seit Jahresbeginn fast halbiert

      Händler erklärten zwar in ersten Reaktionen: "So richtig überrascht das nicht, schließlich wissen wir alle, dass es Banken und Versicherungen in diesem Börsenumfeld nicht gut geht.“ Speziell für die Allianz-Aktie wird es nun aber trotzdem knifflig.

      Die stolze Kurserholung von fast 13 Prozent vom Montag ist nach dem Einbruch am Mittwoch fast wieder zunichte gemacht. Damit ist der auch aus früheren Jahren resultierenden Unterstützungsbereich um das bisherige Jahrestief bei 139,10 Euro erneut gefährdet. Fällt die Notiz aber darunter, drohen weitere Verluste.

      Dabei hatte die Aktie gemessen am Jahreshoch bereits rund 50 Prozent an Wert eingebüßt. Und verglichen mit dem Rekordwert ergibt sich sogar ein Minus von 67 Prozent. Hier ist zu beachten, dass nicht die Rede ist von irgendeiner Klitsche am Neuen Markt, sondern von einem der renommiertesten deutschen Konzerne und dem größten europäischen Versicherer.



      Fehlende Planvorgabe belastet

      Angesichts der skizzierten Kursabschläge stellt sich die Frage, ob die jetzige Verlustwarnung mittelfristig als Befreiungsschlag wirken kann oder ob sich die Aktionäre auf noch härtere Zeiten einstellen müssen. Das Studium der Ad hoc-Mitteilung vom Mittwoch macht zunächst letztere Variante wahrscheinlich. Zumindest lässt die darin fehlende konkrete Angabe eines neuen Ergebniszieles für das Gesamtjahr 2002 viel Raum für vermutlich kursschädliche Spekulationen. Die Rede ist nämlich nur davon, dass die bisherige Ergebniserwartung von drei Milliarden Euro wegen der schwierigen Lage an den Aktienmärkten nicht einhalten lassen werde.

      Speziell der im zweiten Quartal eingefahrene Verlust von 350 Millionen Euro dürfte den Börsianern Kopfzerbrechen bereitet. Ob das gleichzeitig angekündigte Vorziehen der Restrukturierungsmaßnahmen bei der Dresdner Bank die Falten auf den Stirnen der Anleger wird vertreiben können, mutet ohne neue konkrete Planvorgaben unwahrscheinlich an.

      Selbst Fondsmanager wie Andy Killean von Britannic Asset Management, die Allianz-Aktien halten, räumen inzwischen ein, dass die Allianz Fehler gemacht hat: „Die Dresdner Bank zu kaufen war ein sehr, sehr schlechte Idee,“ räumt er ein. Und ob es eine gute Idee ist, jetzt Allianz-Aktien zu kaufen, steht auch auf der Kippe. Denn wenn nicht einmal die Allianz eine Vorstellung davon hat, wohin die Ergebnisreise geht, wieso sollten sich die Anleger dann auf ein Vabanquespiel einlassen, selbst wenn die Aktie historisch betrachtet derzeit unterbewertet erscheint.

      Quelle: FAZ, 31.07.02

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      schrieb am 31.07.02 22:02:37
      Beitrag Nr. 469 ()
      Post-Aktie hat ein tiefgreifendes Vertrauensproblem

      31. Juli 2002 Die Deutsche Post, das Opfer. Die Entscheidung der EU-Kommission, wonach die Bonner Beihilfen in Höhe von 850 Millionen Euro an den Bund zurückzahlen sollen. Die dafür notwendigen Rückstellungen zehrten den Gewinn „fast vollständig auf“, klagte der Konzern am Mittwoch. Der Nettogewinn lag demnach im ersten Halbjahr bei 155 Millionen Euro. Im Vorjahr verdiente die Post mit gut einer Milliarde Euro fast das Sechseinhalbfache.

      Auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita), die eigentliche Steuergröße der Konzernstrategie, ging zurück: Er lag mit 1,3 Milliarden Euro um rund sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz stieg dagegen um 15,1 Prozent auf 19,35 Milliarden Euro, was aber vor allem auf die Konsolidierung des Logistikers DHL International zurückzuführen ist. Beide Zahlen lagen im Rahmen der Analystenschätzungen. Dennoch verliert die Aktie Gelb bis 12.11 Uhr deutliche 3,36 Prozent auf 10,34 Euro.

      Ausblick rechtfertigt bisheriges Misstrauen

      Denn der Ausblick scheint das Misstrauen der Börsianer zu rechtfertigen, die den Titel in diesem Monat schon bis auf ein historisches Verlaufstief von 9,06 Euro heruntergeprügelt hatten.

      Für das Gesamtjahr 2002 rechnet die Post nun mit einem Rückgang ihres Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) um zehn bis 15 Prozent. Beim Konzerngewinn werde sich die Brüsseler Beihilfeentscheidung gravierend auswirken, sagte Konzernchef Klaus Zumwinkel. Der Konzernumsatz werde wegen der DHL-Konsolidierung auf knapp 40 Milliarden Euro (Vorjahr 33,4 Milliarden Euro) steigen.

      Vertrauen nachhaltig erschüttert

      Zu der Last aus der Beihilferückzahlung gesellen sich die Pläne der deutschen Regulierungsbehörde, die im Inland sprudelnden Gewinne aus Monopolpreisen zu beschneiden, die nach Aussage der Post zwischen 2003 und 2007 Umsatzeinbußen von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro nach sich ziehen würden. Unter Einrechnung dieser Belastungen erwarten die von IBES befragten Analysten derzeit Gewinne, die für 2002 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,2 ergeben; für 2003 ergibt sich ein KGV von 9,2.

      Trotz dieser relativ moderaten Bewertung zeigt sich, dass auch die Strategie, die erheblichen Belastungen des Ergebnisses immer auf ungerechtfertigte Eingriffe von außen zurückzuführen, den Aktienkurs nicht zu stützen vermag. Denn das Vertrauen in das Management des gelben Riesen ist nachhaltig erschüttert. Entweder nämlich hat es die Anleger über die zu befürchtenden Einschnitte nicht ausreichend informiert, oder es unterlag selber einer krassen Fehleinschätzung.

      Aufwärtspotenzial wirksam begrenzt

      Ob der am Mittwoch verkündete Fünf-Punkte-Plan tatsächlich sein erklärtes Ziel erfüllt, „die vernichteten Werte und verlorengegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt“ wiederherzustellen, muss bezweifelt werden. Die Kostenpflichtigkeit auf bislang kostenlose Leistungen wie Nachsendungen und Lagerung erscheinen zur Vertrauensbildung ebenso ungeeignet wie Klaus Zumwinkels Ankündigung, künftig „wesentlich aggressiver“ aufzutreten, wenn es darum geht, neue Produkte einzuführen - und das „auch gegen den Widerstand möglicher Interessengruppen“.

      Trotz aller Belastungen scheint der Kurs der Aktie Gelb mittlerweile derart ausgebombt, dass sie sich in den kommenden Monaten nicht wesentlich schlechter als der Markt entwickeln dürfte. Das ruinierte Vertrauen dürfte aber auch das Aufwärtspotenzial weiterhin wirksam begrenzen.





      Kursverlauf der Aktie Gelb seit dem Börsengang.



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      schrieb am 31.07.02 22:05:53
      Beitrag Nr. 470 ()
      Index-Neuordnung könnte Bewegung in die Kurse bringen

      31. Juli 2002 Das Hoffen und Bangen unter den Auf-und Abstiegskandidaten in den deutschen Aktienindizes dürfte am Mittwoch eine neue Dimension erhalten.

      Denn basierend auf den Schlussständen vom 31. Juli erstellt die Deutsche Börse eine neue Rangliste der größten deutschen Aktiengesellschaften.

      Und diese Liste könnte einige der Wackelkandidaten endgültig aus dem elitären Dax oder aus dem MDax kippen. Die endgültige Entscheidung über die neue Zusammensetzung der Indizes fällt am 13. August, die Neuordnung selbst ist für den 20. September geplant.

      Die Rangliste der größten Unternehmen beruht im Wesentlichen auf zwei Kriterien:

      auf dem aktuellen Börsenwert und auf den Handelsumsätzen, die die Aktie bislang im Jahresdurchschnitt verzeichnet hat. Für Spannung könnte aber ein neuer Bewertungsmodus sorgen.

      Denn zum ersten Mal werden bei den Titeln im Dax und MDax nur noch die jeweiligen Werte der frei handelbaren Aktien, also des so genannten Streubesitzes, berücksichtigt (siehe Link: „Indexumstellung von Dax & Co. bewegt Milliarden“). Titel, bei denen sich ein wesentlicher Teil der Aktien fest in Familienbesitz befindet, haben daher in Zukunft deutlich schlechtere Karten.



      Rauswurf aus einem Aktienindex mindert Kurschancen

      Denn ein Verlassen des Dax oder des MDax wirkt sich in der Regel negativ auf den Aktienkurs aus. Fondsgesellschaften, die einen Index nachbilden, sähen sich dann nämlich veranlasst, die betreffenden Papiere zu verkaufen. Dementsprechend verzeichnen Aufsteiger oft Kursgewinne, da indexorientierte Fonds zum Einstieg in die jeweilige Aktie gezwungen wären.

      Um zum Beispiel weiterhin zum erlauchten Kreis der Dax-Mitglieder gehören zu dürfen, müssen die Unternehmen sowohl bei Börsenwert als auch Handelsumsatz zu den 35 Besten gehören. Nach den drastischen Kursverlusten der vergangenen Wochen ist besonders Epcos zu einem unsicheren Kantonisten avanciert. Mit Platz 37 beim Börsenwert ist das Unternehmen schlechtester Dax-Wert. Aber auch MLP ist mit dem 35. Rang vom Abstieg bedroht. Allerdings sind beide Titel beim Handelsumsatz mit den Plätzen 22 und 20 deutlich im grünen Bereich, so dass sich ein Rauswurf nicht unbedingt aufdrängt.




      Altana ist heißer Anwärter auf die „Beförderung“

      Für Bewegung könnte allerdings die Degussa-Aktie sorgen. Denn wenn nahezu alle „freien“ Degussa-Aktionäre das laufende Übernahmeangebot der RAG annehmen, sinkt der Anteil der frei verfügbaren Aktien auf unter fünf Prozent. Damit müsste Degussa den Dax auf jeden Fall verlassen. Davon profitieren könnte in erster Line Altana.

      Die Aktie des im MDax gelisteten Pharmaproduzenten ist mit den Rängen 24 und 30 bei Börsenwert und Handelsumsatz allemal Dax-tauglich. Die Analysten von Helaba Trust nennen daher den möglichen Dax-Aufstieg der Altana-Aktie auch als einen Grund, warum sie den Titel mit „Übergewichten“ bewerten.

      Auch die Aktien von Beiersdorf und der Deutschen Börse selbst hätten streng genommen das Zeug zur „Beförderung“. Die Beiersdorf-Aktie liegt bei den beiden Kriterien auf den Plätzen 28 und 33, die Aktie der Deutschen Börse nimmt die Positionen 26 und 35 ein. Ob dies allerdings ausreicht, um Epcos und MLP zu verdrängen, bleibt mehr als fraglich.

      Auch im MDax dürfte sich einiges bewegen. Die Aktien von Gold-Zack, Agiv Real Estate, Babcock Borsig, Cargolifter und Stinnes (wird von der Deutschen Bahn übernommen) werden den Mittelstandsindex voraussichtlich verlassen müssen. Als aussichtsreiche Aufstiegskandidaten werden Aareal Bank, Mannheimer Holding, Deutsche Beteiligung und Klöckner gehandelt. Auch bei diesen Werten könnte die Aufnahme in den MDax den Kurs beflügeln.

      Quelle: FAZ, 31.07.02
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      schrieb am 31.07.02 22:09:39
      Beitrag Nr. 471 ()
      Lufthansa - für risikofreudige Anleger

      31. Juli 2002 Mit Kursgewinnen von etwa fünf Prozent auf 12,56 Euro reagiert die Aktie der Lufthansa auf die Mitteilung, der Gewinn werde nach dem aktuellen Stand der Entwicklung voraussichtlich 25 Prozent höher ausfallen als ursprünglich geplant.

      „Wenn heute Hauptversammlung wäre, dann würden wir eher 500 Millionen Euro sagen“, formulierte Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley seine aktuelle Erwartung für den operativen Gewinn gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Auf der Hauptversammlung war das Unternehmen noch von 400 Millionen Euro ausgegangen. Gleichzeitig könne das Unternehmen seine Nettoverschuldung von 3,8 Milliarden Euro schneller abbauen als geplant.



      Optimistische Analysteneinschätzungen...

      Das hört sich gut an und mit Blick auf die Einschätzungen der Analysten scheint der Optimismus zu dominieren. Immerhin knapp 74 Prozent von 42 Analysten stellen die Aktie zum Kauf. Und ein auf ihren Ertragsprognosen beruhendes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,4 für das Jahr 2003 scheint auch nicht überteuert zu sein. Vor allem dann nicht, wenn man starke Marktstellung des Unternehmens berücksichtigt.

      Als Europas Nummer Zwei im Passagieraufkommen und als Nummer Zwei im Frachtverkehr weltweit und als Nummer Eins bei der Flugzeugwartung und im Catering ist das Unternehmen gut positioniert. Finanziell dürfte die Lufthansa eines der solidesten Unternehmen der Branche sein. Allerdings konnte auch eine große Flexibilität nicht verhindern, dass im Jahr 2001 ein Verlust anfiel.



      ...sollten auch kritisch betrachtet werden

      Nun scheint es allerdings wieder aufwärts zu gehen - und offensichtlich schneller als ursprünglich befürchtet. Allerdings dürfte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Risiken gibt. Die liegen vor allem in der weltweit zunehmenden Konkurrenz und im immer stärker werdenden Preisdruck. Wenn immer mehr Billigfluganbieter in den Markt eintreten und wenn Wettbewerbsbehörden immer genauer hinschauen, so wird es nicht mehr ohne weiteres möglich sein, den Ertrag durch überhöhte „Monopolpreise“ zu pushen.

      Neben all den operativen Gesichtspunkten muss auch klar sein, dass Airlines exponiert operieren und damit bei immer wieder einmal auftretenden Krisen unmittelbar betroffen sein werden. Und noch läuft der Kampf gegen den Terrorismus.

      Genau das macht auch ein Blick auf den Chart deutlich. Dort ging es zwar Ende der 90-er Jahre im Trend wohl im Zuge der allgemeinen Wachstumseuphorie bis Ende des Jahres 2000 nach oben. Aber nur unter kräftigen Schwankungen. Und wer beispielsweise im Jahr 1996 eingestiegen war, der hatte zwar Ende des Jahres 2000 sein Kapital mehr als verdoppelt. Aber dann begann der Kurs zu bröckeln und spätestens mit den Attentaten in den USA war der Kursgewinn dahin.

      So gesehen dürfte die Aktie für Anleger geeignet sein, die starke Nerven für Kursschwankungen mitbringen. Und die vor allem auch an die prognostizierten hohen Wachstumsraten des Luftverkehrs glauben. Stellt sich nur die Frage, ob die bei einer eher verhaltenen Konjunktur auch eintreffen werden.


      Quelle: FAZ, 31.07.02


      Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Lufthansa-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 31.07.02 22:15:15
      Beitrag Nr. 472 ()
      Der gelbe Riese wird aggressiver

      31. Juli 2002 Die Deutsche Post hat im ersten Halbjahr trotz deutlich höherer Umsätze im operativen Geschäft weniger verdient. Der Dax-Konzern meldete am Mittwoch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Firmenwerte (Ebita), das mit 1,3 Milliarden Euro um rund sechs Prozent unter dem Vorjahreswert liegt.

      Als Grund für den Gewinnabsturz nannte die Post Rückstellungen von 850 Millionen Euro, die sie wegen der Beihilfe-Entscheidung der Europäischen Kommission bilden musste.

      Brüssel ist der Ansicht, dass der Logistikkonzern unrechtmäßig staatliche Beihilfen erhalten hat, die er nun an den Bund zurückzahlen müsse. Gegen diese Entscheidung hat das Unternehmen bereits eine Klage angekündigt. Außerdem reagiert es mit einem Fünf-Punkte-Programm, das der Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel am Vormittag auf der Halbjahrespressekonferenz in Frankfurt vorstellte.



      Der gelbe Riese wird aggressiver

      Zum einen will die Post bislang auf kostenlose Produkte wie Nachsendungen und Lagerung Tarife erheben. Hier lasse sich ein zweistelliger Millionenbetrag erlösen, sagte Zumwinkel. In allen Bereichen, deren Preise die nicht reguliert werden, würden kurzfristige Preiserhöhungen geprüft. „Außerdem wird der Konzern künftig wesentlich aggressiver auftreten, wenn es darum geht, neue Produkte einzuführen - auch gegen den Widerstand möglicher Interessengruppen“, sagte der Vorsitzende.

      Um Kosten zu sparen, stünden neben dem Abbau von Arbeitsplätzen sowie der Ausdünnung des Filial- und Briefkastennetzes auch Informationstechnologie und Werbung auf dem Prüfstand.

      Strategisch will die Post laut Zumwinkel die drei Bereiche, die nicht zum Briefgeschäft gehören, noch intensiver stärken. Eine wichtige Rolle spiele dabei das Engagement beim Luftexpressdienst DHL.

      Insgesamt werde man „nach sehr intensiver und erfolgreicher Integrationsarbeit“ wieder verstärkt auf eine Ausweitung und Vertiefung der globalen Präsenz setzen. Schließlich soll das bereits vor Monaten eingeleitete Projekt „Star“ konzernweit Kosten- und Synergiepotenzial heben. Es soll zu einer „beträchtliche Wertsteigerung“ führen. Einzelheiten will die Post im Herbst bekannt geben.

      Die aus Sicht der Post unberechtigten Anordnungen zur Senkung des Portos und zur Rückzahlung angeblicher Behilfen hätten in den vergangenen Wochen maßgeblich zu einer Verringerung des Börsenwertes von mehr als sechs Milliarden Euro beigetragen, beklagte Zumwinkel. Mit den geplanten Maßnahmen sollen die vernichteten Werte und verlorengegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt wiederhergestellt werden.



      Punktlandung bei Umsatz und Ebita

      Der gemeldete Umsatz des Unternehmens kletterte vor allem dank einer Großaqkuisition um mehr als 15 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Einen tiefen Einbruch erlitt der Logistikkonzern wegen außerordentlicher Faktoren erwartungsgemäß beim Reingewinn, der von gut einer Milliarde Euro auf 155 Millionen Euro fiel. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,14 (0,94) Euro.

      Die gemeldeten Zahlen entsprechen bei Umsatz und Ebita exakt der Konsensschätzung der Analysten. Beim Nettoergebnis liegt die Post mit 155 Millionen Euro etwas über dem Mittel von 123 Millionen Euro, der sich aus den Prognosen von sechs befragten Experten ergeben hat.

      Grund für das Umsatzplus war laut Post in erster Linie die Übernahme der Mehrheit an dem größten internationalen Luftexpressunternehmen DHL. Der Auslandsumsatz des Bonner Konzerns stieg deswegen um mehr als 47 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von rund 40 Prozent an den gesamten Erlösen.


      Quelle: FAZ, 31.07.02
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      schrieb am 31.07.02 22:22:33
      Beitrag Nr. 473 ()
      31. Juli 2002 Die Allianz hat ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr auf Grund der schwachen Kapitalmärkte nach unten korrigiert.

      Die bisherige Ergebniserwartung in Höhe von drei Milliarden Euro lasse sich aus heutiger Sicht nicht halten, hieß es am Mittwochabend von dem Versicherungskonzern. Für das zweite Quartal gab die Allianz einen Verlust in Höhe von 350 Millionen Euro bekannt. Die bisherige Prognose habe auf der Annahme basiert, dass sich der Aktienmarkt auf dem zu Jahresanfang erreichten Niveau stabilisiert.



      Knackpunkt Bankgeschäft

      Neben dem Investmentportfolio, das den Angaben zufolge hohe Abschreibungen zu verkraften hatte, war insbesondere das Segment Banking betroffen. Außerdem hätten Insolvenzfälle und die anhaltend schwierige Situation in Lateinamerika das Kreditportfolio belastet. Es sei zu erwarten, dass das Ergebnis in diesem Geschäftsfeld deutlich negativ ausfallen und damit signifikant unter den ursprünglichen Erwartungen liegen werde. Die anderen Kerngeschäftsfelder hätten sich dagegen erfreulich entwickelt.



      Keine neue Prognose für das laufende Jahr

      Eine neue Prognose will die Allianz nicht abgeben. Niemand könne einschätzen, wie sich die Kapitalmärkte weiter entwickelten, sagte Allianz-Vorstand Helmut Perlet auf der Internetseite der Allianz. Eine signifikante Verbesserung werde aber zunehmend unwahrscheinlicher. „Vor diesem Hintergrund ist es auch unmöglich, eine genaue Prognose für unser Ergebnis im Geschäftsjahr 2002 abzugeben.“


      Allianz-Tochter Dresdner Bank wird weiter Kosten senken

      Die Dresdner Bank reagiert mit verschärften Sparmaßnahme auf die jüngste Ergebnisentwicklung. Der Vorstand habe in seiner Sitzung am Mittwoch ein Maßnahmenpaket beschlossen, teilte die Allianz-Tochter am Abend mit. Das Maßnahmenpaket der Dresdner Bank sieht laut einer Pressemitteilung den Rückzug aus dem Kreditgeschäft außerhalb Europas vor, das nicht im strategischen Fokus der Bank stehe. Die Maßnahme sei bereits 2000 eingeleitet worden.

      Das verbliebene Kreditportfolio werde nun abgetrennt und als eigenständiges Profitcenter abgewickelt. Diese Maßnahme werde bis zu knapp drei Milliarden Euro Risikokapital freisetzen, das in anderen Bereichen der Allianz-Gruppe eingesetzt werden könne.



      Umstrukturierungen gehen voran

      Die ebenfalls 2000 eingeleitete Divisionalisierung der Bank werde weiter voran getrieben. Wichtige zentrale Dienstleistungsfunktionen würden zu diesem Zweck in die Einheiten Privat- und Geschäftskunden sowie Corporates and Markets überführt. Es komme zu einer massiven Verschlankung des Corporate Centers der Bank. Insbesondere innerhalb der Einheit Corporates and Markets werde die Vergütung der Mitarbeiter eng an den Ergebnisbeitrag der Division geknüpft, hieß es weiter.

      Über das in den genannten Maßnahmen enthaltene Einsparungspotenzial von Sach- und Personalkosten hinaus würden weitere Schritte zur Kostenreduzierung unternommen. Zusammen mit den bereits früher angekündigten Maßnahmen ergibt sich laut Allianz ein Kostensenkungsprogramm von knapp zwei Milliarden Euro, das größtenteils schon 2003 greifen werde.




      Quelle: FAZ, 31.07.02
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      schrieb am 31.07.02 22:27:09
      Beitrag Nr. 474 ()
      Schwaches US-Wachstum schürt Börsenskepsis

      31. Juli 2002 Kaum waren die Zahlen heraus, die ein enttäuschend geringes Quartalswachstum der US-Wirtschaft verkündeten, reagierten weltweit die Aktienmärkte. In den USA steht gegen 21.10 Uhr beim Dow Jones Industrial Average ein Minus von 1,13 Prozent auf 8.582,15 Zähler zu Buche. Der breitere Standard & Poor`s-500-Index gibt um 0,90 Prozent auf 894,62 Punkte nach. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index verliert 2,53 Prozent auf 1.310,16 Punkte.

      Die Anleger haben Angst vor einer Rezession und damit einhergehenden schrumpfenden Unternehmensgewinnen. Ohnehin sind sie gegenüber der Börse nach den Bilanzskandalen der vergangenen Wochen äußerst skeptisch eingestellt. Die enttäuschenden US-Konjunkturdaten dürften ihre Zurückhaltung noch verstärken. Insgesamt fallen die Verluste angesichts der Enttäuschung um die neuen US-Daten an der Wall Street aber sogar noch einigermaßen neutral aus.




      Börsenskepsis dürfte anhalten...

      Anders dagegen die Lage in Deutschland. Hier verhagelte insbesondere eine kurz vor Handelsschluss veröffentlichte Gewinnwarnung der Allianz die Tagesbilanz. Der Dax verlor daraufhin 4,61 Prozent auf 3.700,14 Punkten. Bestraft wurde naturgemäß vor allem die Allianz-Aktie. Hier sackte die Notiz um stolze 11,46 Prozent auf 145,30 Euro ab. Und da sich die Verantwortlichen bei Europas größter Versicherung nicht in der Lage, ein neues Ergebnisziel zu verraten, dürfte die Aktie zunächst „out“ bleiben. Noch schlimmer als die Allianz erwischte es allerdings FMC. Der Dialyse-Anbieter brach ebenfalls wegen unsicherer Gewinnaussichten um 11,89 Prozent auf 34,54 Euro ein.

      Der Dow Jones Euro Stoxx 50 Index, der bereits deutlich vor dem Dax Feierabend macht, verabschiedete sich noch relativ gemächlich und llegte sogar um 0,7 Prozent auf 2.741 Punkte zu. Dennoch konstatierte Jay Finkel, Händler bei Lord, Abbett & Co.: „Die Aktienanleger sind enttäuscht. Sie haben nicht erwartet, dass die Wirtschaft sich so schnell verlangsamen würde.“



      ... die Anleihen hingegen von der Suche nach Sicherheit profitieren...

      Die Anleihemärkte profitieren von der Suche der Anleger nach Sicherheit. In den USA führten die am meisten gehandelten zweijährigen Papiere die Gewinner an. Die als Vergleichsmaßstab geltenden 10jährigen Anleihen könnten im Juli ihren vierten Gewinnmonat in Folge verzeichnen. Ihre Effektivverzinsung ist bereits in der vergangenen Woche auf ein Achtmonatstief gefallen.

      Auch in Europa bauten die Staatsanleihen ihre Gewinne im Verlauf aus. Die vierprozentige, im Juni 2004 fällige deutsche Staatsanleihe beispielsweise stieg um 1,5 Eurocents je 1.000 Euro Nennwert auf 100,72 Euro. Ihre Effektivverzinsung fiel um acht Basispunkte auf 3,59 Prozent, der tiefste Stand einer zweijährigen Anleihe seit dem 21. Dezember 2001. Die Effektivverzinsung der fünfprozentigen, im Juli 2012 fälligen Anleihe sank um vier Basispunkte auf 4,75 Prozent. Ein Basispunkt entspricht 0,01 Prozentpunkten.

      Angesichts der enttäuschenden Zahlen dürfte der Trend aus der Aktie hin zur Anleihe noch eine Weile anhalten. „Das Wirtschaftswachstum wird in diesem und wahrscheinlich im kommenden Jahr sehr bescheiden ausfallen. Das kann den Staatsanleihen zu höheren Gewinnen verhelfen“, meint auch Michael Mullaney, Fondsmanager bei Fiduciary Trust. Anleihenanalystin Jenny Pollock bestätigt: „Niemand flüchtet jetzt aus den Anleihen“.


      ... der Dollar stabil, aber ohne Höhenflüge tendieren

      Auf dem Devisenmarkt verlor der Dollar kurz nach Bekanntwerden der US-Zahlen gegenüber dem Yen und stellt seine Aufwärtsbewegung zum Euro ein. Als man sich dann aber wieder daran erinnert, dass auch Euroland Konjunktursorgen plagen, zieht die US-Währung wieder an. Sinkende Umsätze des deutschen Einzelhandels und eine höhere Arbeitslosenquote in Frankreich liefern Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaft auch in Euroland langsamer erholen wird als erwartet. Um 21.25 Uhr notiert der Dollar bei 0,8768 Dollar-Cents je Euro.

      Offenbar beurteilen die Anleger die Wachstumsaussichten für Europa skeptischer als für die USA. „Die Verbraucher in Europa sind ziemlich mutlos geworden, vor allem angesichts der zunehmenden Arbeitslosigkeit“, beschreibt Haydn Davies, Chefvolkswirt bei Barclays Global Investors Ltd., die Lage. Doch langfristig dürfte das hohe Handelsbilanzdefizit und der Schuldenberg der USA dafür sorgen, dass auch der Dollar keine Höhenflüge mehr gegenüber dem Euro erlebt.

      Die enttäuschenden US-Zahlen wecken die Sorge, die wichtigste Volkswirtschaft der Welt könnte die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumspfad nicht schaffen. Beobachter korrigieren ihre Prognosen bereits nach unten. Das dürfte nicht gerade dazu beitragen, die nervösen Anleger zu beruhigen. Als Folge davon hält die Börsenskepsis an. Daher bleibt abzuwarten, ob sich das fulminante Kursplus vom Montag nicht doch noch als Eintagesfliege entpuppt.



      Quelle: FAZ, 31.07.02
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      schrieb am 31.07.02 22:33:39
      Beitrag Nr. 475 ()
      Die US-Wirtschaft wächst schwächer als erwartet





      31. Juli 2002 Das Wirtschaftswachstum der USA hat sich im zweiten Quartal diesen Jahres überraschend stark abgeschwächt. Wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni um annualisiert 1,1 Prozent. Analysten hatten im Durchschnitt hingegen mit einem Anstieg von 2,3 Prozent gerechnet.

      Im Zuge einer Revision wurde auch das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal deutlich nach unten revidiert. Hier wurde ein Plus von 5,0 Prozent ausgewiesen, nachdem in zweiter Revision zunächst ein Plus von 6,1 Prozent gemeldet worden war.

      Auch das Wachstumsplus für das Gesamtjahr 2001 wurde drastisch nach unten korrigiert. So ergibt sich nun eine Erhöhung des BIP um 0,3 Prozent, während zuvor noch ein Plus von 1,2 Prozent genannt worden war.



      US-Leitzinsen bleiben wohl unverändert

      Das Ministerium führte die Abwärtsrevisionen vor allem auf geringere Ausgaben von Verbrauchern und Unternehmen zurück, die schwächer ausgefallen seien als zunächst geschätzt. Zugleich stützen die Daten die Einschätzung des National Bureau of Economic Research (NBER), das bereits vor einiger Zeit erklärt hatte, die USA hätten sich schon seit März vergangenen Jahres in einer Rezession befunden.

      Viele Experten erwarten weiterhin nur verhaltene Impulse von den Investitionen. Vor dem Hintergrund der starken Vermögensverluste der Aktionäre wird auch eine wachsende Zurückhaltung beim Konsum nicht mehr ausgeschlossen.

      Die Tendenz hin zu verhalteneren BIP-Prognosen hat auch die Einschätzung vieler Volkswirte und Marktteilnehmer gefördert, dass die US-Notenbank in diesem Jahr die Leitzinsen unverändert lassen wird.


      Gelesen in FAZ, 31.07.02
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 22:57:03
      Beitrag Nr. 476 ()
      News 31.07.2002 - 22:15
      FOKUS 3-US-Börsen uneinheitlich - Schwache Daten belasten
      (Neu: Schlusskurse, weitere Entwicklung, Analysten)

      New York, 31. Jul (Reuters) - Unerwartet schwache Konjunkturdaten haben an den New Yorker Aktienmärkten am Mittwoch Hoffnungen auf eine rasche Erholung der US-Wirtschaft gedämpft. Die Technologieaktien verloren rund ein Prozent, während die Standardwerte und der breite Markt im späten Geschäft ins Plus drehten. Nach trüben Geschäftsprognosen im Technologiesektor seien erneut Sorgen um die Entwicklung der Unternehmensgewinne aufgekommen, sagten Händler.

      Der Dow-Jones-Index <.DJI> stieg zum Handelsschluss um 0,65 Prozent auf 8736,59 Punkte, der Nasdaq-Index <.IXIC> verlor 1,19 Prozent auf 1328,19 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> stieg um 0,98 Prozent auf 911,62 Punkte. Im gesamten Monat Juli fiel der Nasdaq-Index um 9,2 Prozent, der S&P-Index um 7,9 Prozent und der Dow-Jones-Index um 5,5 Prozent. Erstmals seit 20 Jahren hat damit der Standardwerte-Index vier Monate in Folge im Minus abgeschlossen.

      Händler sagten, ein weitaus schwächer als erwartetes US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal sowie ein überraschend kräftiger Rückgang des Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hätten die Hoffnung der Investoren auf eine solide Konjunkturerholung in den USA gedämpft. "Die Stimmung ist unbeständig, und der Markt ist weiterhin sehr unsicher", sagte John Davidson, President und Chief Executive bei PartnerRe Asset Management. "Unglücklicherweise kamen heute Zweifel an einem der anscheinend soliden Dinge auf, der Konjunktur."

      Das Wachstumstempo der US-Wirtschaft verringerte sich im zweiten Quartal vor allem wegen nachlassender Kauflust der Verbraucher deutlicher als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA stieg nach Angaben des Handelsministeriums zum Vorquartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,1 Prozent, während Analysten mit 2,2 Prozent gerechnet hatten. Für die ersten drei Monate revidierte das Ministerium das Wachstum auf 5,0 Prozent von zuvor 6,1 Prozent kräftig nach unten.

      Auch der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago fiel im Juli stärker als erwartet auf 51,5 von 58,2 Zählern im Vormonat. Hugh Johnson, Chefinvestment-Officer bei First Albany Corp, sagte: "Die Wahrheit ist, dass sich das Wachstum verlangsamt und die Ausgaben der Verbraucher nachlassen. Diese Zahlen lassen mich an dieser Wirtschaft zweifeln ... und an der Entwicklung der Firmengewinne."

      Neben den Konjunkturdaten hätten auch einige Unternehmensnachrichten die Stimmung am Markt belastet, sagten Händler. Der Graphikkarten-Hersteller Nvidia <NVDA.O> hatte angekündigt, im gerade abgelaufenen zweiten Quartal die Umsatzerwartungen der Analysten wegen der Nachfrageschwäche nach Personalcomputern zu verfehlen. Nvidia-Aktien, die am Mittwoch zu den meistgehandelten Papieren zählten, brachen um rund 32 Prozent ein auf 11,07 Dollar.

      Die Aktien des weltgrößten Herstellers von Glasfaserkabeln, Corning <GLW.N> , gaben rund 31 Prozent auf 1,70 Dollar nach und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Das Unternehmen, dessen Bonitätsbewertung von zwei Ratingagenturen auf "junk status" gesenkt worden war, will nach eigenen Angaben am Mittwoch eine Wandelanleihe im Volumen von 500 Millionen Dollar auflegen.

      Die Bestätigung von Untersuchungen der Bilanzpraxis bei America Online, einer Tochter des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner <AOL.N> , habe bei den Anlegern erneut Sorgen um die Glaubwürdigkeit von Firmenbilanzen geweckt, sagten Händler. Die Aktien von AOL Time Warner brachen rund 7,3 Prozent auf 11,50 Dollar ein.

      An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,89 Milliarden Aktien den Besitzer. 1673 Werte legten zu, 1568 gaben nach und 155 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,56 Milliarden Aktien 1422 im Plus, 1971 im Minus und zwei unverändert.

      An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 28/32 auf 103-02/32. Sie rentierten mit 4,473 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 42/32 auf 100-31/32 und hatten eine Rendite von 5,308 Prozent.

      evs/tcs
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      schrieb am 01.08.02 11:41:09
      Beitrag Nr. 477 ()


      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 11:47:15
      Beitrag Nr. 478 ()
      Dax tendiert freundlich

      Bis 9.39 Uhr gewinnt der Dax 1,1 Prozent auf 3.741 Punkte. Die Zahlen der Deutschen Bank finden ein positives Echo.

      Allerdings beschäftigen die überraschend schwachen BIP-Zahlen aus den USA weiter die Gemüter. Einziger Trost aus der umfangreichen Revision der amerikanischen BIP-Zahlen: Da sich Amerika im vergangenen Jahr also doch in einer Rezession befand, liegt sie vielleicht bereits hinter uns. Das scheint auch den Dow Jones gestützt zu haben, der sogar noch ins Plus drehte.

      Doch diese erstaunliche Widerstandskraft muss sich nicht automatisch auf den Dax übertragen: Hier hat der Markt noch zusätzlich an der gestrigen Allianz-Gewinnwarnung zu knabbern. Allerdings hat er gestern auch schon kräftig darunter gelitten. Laut einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter acht Marktteilnehmern steht der Dax um 20.00 Uhr bei 3.716 Punkten nach 3.700 Zählern zum Handelsschluss am Mittwoch.

      Um 16.00 Uhr MESZ wird der ISM-Einkaufsmanagerindex für Juli veröffentlicht. Volkswirte erwarten einen Rückgang von 56,2 auf 55 Punkte.



      Bund-Future von Konjunkturdaten gestützt

      Die ausgesprochen schwachen US-Konjunkturdaten lassen dem Bund-Future fast keine Wahl: Auch am Donnerstag setzt sich die positive Tendenz fort. Bis 9.23 Uhr gewinnt er elf Ticks auf 109,38 Prozent. Am Mittwoch gewann der September-Kontrakt 50 Ticks auf 109,24 Prozent. Der nächste Widerstand liege im Bereich um 109,50 Prozent, meinen Händler. Unterstützungen sehen sie bei 108,95 und 108,75 Prozent.



      Euro knapp behauptet

      Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen. Um 8.27 Uhr kostet ein Euro 0,9756 Dollar nach 0,9770 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 119,78 Yen nach 119,86 Yen im späten New Yorker Geschäft. „Wenn ich mir die Reaktion auf das Bruttoinlandsprodukt der USA ansehe, denke ich, dem Markt fehlt eine klare Richtung", kommentierte Junya Tanase von JP Morgan Chase.



      Tokioter Börse schließt schwächer

      Die Börse in Tokio hat am Donnerstag den zweiten Tag in Folge auf Grund schlechter als erwartet ausgefallener US-Konjunkturdaten vom Vortag schwächer geschlossen. Vor allem Aktien von exportorientierten Unternehmen wie dem Technologiekonzern Sharp verbuchten Verluste. Der Nikkei-Index verlor 0,9 Prozent auf 9.794 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,7 Prozent auf 959 Zähler nach. Sharp-Aktien fielen um 4,5 Prozent auf rund 1.400 Yen.

      Am Vortag hatte das US-Handelsministerium für die Monate April bis Juni einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA zum Vorquartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,1 Prozent bekannt gegeben. Analysten hatten mit 2,3 Prozent gerechnet.




      Aktien Hongkong am Mittag etwas fester

      Etwas fester präsentiert sich die Aktienbörse Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index liegt 0,4 Prozent höher bei 10.303 Punkten. Händlern zufolge ist die Stimmung nur mäßig positiv, auch wenn der Index die Anfangsverluste ausgleichen konnte. Im Verlauf werde der Index voraussichtlich nahe des gegenwärtigen Niveaus verharren, da der Markt auf die Vorlage des Halbjahresergebnisses der Bank of East Asia warte.




      Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss

      Adobe Systems brachen im nachbörslichen Handel am Mittwoch um 20,3 Prozent auf 19,20 Dollar ein, nachdem das Unternehmen eine Umsatz- und Gewinnwarnung herausgegeben hatte. Mit Aufschlägen zeigten sich hingegen Sealed Air. Das Unternehmen kündigte nach Börsenschluss an, am Donnerstag einen Conference Call abzuhalten. Die Papiere des Unternehmens, das sich in Asbest-Rechtsstreitigkeiten befindet, waren im regulären Handel noch um gut 34 Prozent eingebrochen, erholten sich jedoch nach Börsenschluss leicht um 0,8 Prozent auf 14,63 Dollar. Auch Priceline.com standen auf der Gewinnerseite, nachdem das Unternehmen einen Nettogewinn im zweiten Quartal von 0,03 Dollar je Aktien auswies. Der Kurs stieg um 17,8 Prozent auf 2,18 Dollar.


      Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 0,3 Prozent auf 958,86 Zähler.




      Wall Street widerstandsfähig gegen schwache Konjunkturzahlen

      Unerwartet schwache Konjunkturdaten haben an den New Yorker Aktienmärkten am Mittwoch Hoffnungen auf eine rasche Erholung der US-Wirtschaft gedämpft. Die Wall Street zeigte sich aber letztlich dennoch in überraschend robuster Verfassung.

      Der Dow-Jones-Index stieg zum Handelsschluss um 0,65 Prozent auf 8.736,59 Punkte, der Nasdaq-Index verlor dagegen 1,19 Prozent auf 1.328,19 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 0,98 Prozent auf 911,62 Punkte. Im gesamten Monat Juli fiel der Nasdaq-Index um 9,2 Prozent, der S&P-Index um 7,9 Prozent und der Dow-Jones-Index um 5,5 Prozent. Erstmals seit 20 Jahren hat damit der Standardwerte-Index vier Monate in Folge im Minus abgeschlossen.

      Händler sagten, ein weitaus schwächer als erwartetes US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal sowie ein überraschend kräftiger Rückgang des Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hätten die Hoffnung der Investoren auf eine solide Konjunkturerholung in den USA gedämpft. „Die Stimmung ist unbeständig, und der Markt ist weiterhin sehr unsicher", sagte John Davidson, President und Chief Executive bei PartnerRe Asset Management.

      Neben den Konjunkturdaten hätten auch einige Unternehmensnachrichten die Stimmung am Markt belastet, sagten Händler. Der Graphikkarten-Hersteller Nvidia hatte angekündigt, im gerade abgelaufenen zweiten Quartal die Umsatzerwartungen der Analysten wegen der Nachfrageschwäche nach Personalcomputern zu verfehlen. Nvidia-Aktien, die am Mittwoch zu den meistgehandelten Papieren zählten, brachen um rund 32 Prozent ein auf 11,07 Dollar.

      Die Aktien des weltgrößten Herstellers von Glasfaserkabeln, Corning, gaben rund 31 Prozent auf 1,70 Dollar nach und waren der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange. Das Unternehmen, dessen Bonitätsbewertung von zwei Ratingagenturen auf „junk status“ gesenkt worden war, will nach eigenen Angaben am Mittwoch eine Wandelanleihe im Volumen von 500 Millionen Dollar auflegen.

      Die Bestätigung von Untersuchungen der Bilanzpraxis bei America Online, einer Tochter des weltgrößten Medienkonzerns AOL Time Warner, habe bei den Anlegern erneut Sorgen um die Glaubwürdigkeit von Firmenbilanzen geweckt, sagten Händler. Die Aktien von AOL Time Warner brachen rund 7,3 Prozent auf 11,50 Dollar ein.




      Schwache Konjunkturdaten lassen US-Anleihen sehr fest schließen

      Mit sehr fester Tendenz zeigten sich die US-Staatsanleihen am Mittwoch. Nach den unerwartet schlechten US-Konjunkturdaten hatten die Anleihen im Handelsverlauf ihre Gewinne ausgeweitet, dann aber die Gewinne im späten Verlauf wegen der sich erholenden Aktienmärkte wieder leicht abgegeben. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von 4,875 Prozent stiegen um 29/32 auf 103-4/32. Die Rendite betrug 4,465 Prozent nach 4,587 Prozent am Dienstag. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Longbond erhöhte sich um 1-11/32 auf 101-1/32 und rentierte mit 5,305 Prozent nach 5,401 Prozent.

      Die Treasurys profitierten dabei sowohl von den unerwartet schlechten US-Konjunkturdaten als auch von der anschließenden Schwäche der Aktienmärkte. Doch auch die sich zuspitzende Krise in Brasilien führte dazu, dass Anleger vermehrt in die „sicheren Häfen“ am Anleihemarkt strömten, berichteten Marktteilnehmer. Hauptsächlich aber habe der erneute Fall der US-Aktien im Zuge der Konjunkturdaten den Rentenmarkt beeinflusst, hieß es. Im frühen Handel hatte das US-Handelsministerium mitgeteilt, dass sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal annualisiert lediglich um 1,1 Prozent erhöht hat. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Anstieg von 2,3 Prozent gerechnet.

      „Diese Zahlen sind sehr viel schlechter als erwartet“, sagt Richard Gilhooly von Paribas Capital Markets. Und auch der dann folgende Index der Einkaufsmanager enttäuschte, worauf die US-Börsen weiter nachgaben. Doch seien die Aufschläge am Rentenmarkt begrenzt worden durch die Ankündigung des US-Finanzministeriums, in der kommenden Woche neue Fünf- und Zehnjährige Papier zu emittieren, hieß es.

      Das Ministerium teilte weiter mit, zehnjährige Titel nun jedes Quartal zu begeben, anstatt diese wie bisher nur zweimal im Jahr zu emittieren. Das deute daraufhin, dass das Finanzministerium nicht sehr optimistisch in die Zukunft blicke, gaben Analysten zu bedenken.

      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 11:51:19
      Beitrag Nr. 479 ()
      Die Deutsche Bank schlägt sich wacker

      1. Aug. 2002 Die Reaktion des Marktes auf die Ertragszahlen für das zweite Quartal der Deutschen Bank ist mit einem Plus von 5,7 Prozent auf 61,44 Euro im frühen Handel ziemlich eindeutig: positiv. So hat die größte europäische Bank im zweiten Quartal operativ schwarze Zahlen geschrieben und beim Vorsteuerergebnis die Analystenschätzungen knapp übertroffen.

      Der Gewinn vor Steuern stieg von 1,641 Milliarden im Vorjahresquartal auf 2,223 Milliarden Euro, teilte das Institut am Donnerstag mit. Darin enthalten sind allerdings steuerfreie 1,5 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Beteiligung an der Münchener Rück sowie gehobene stille Reserven von etwa 600 Euro Millionen beim Tausch des Deutschen Herold gegen den US-Vermögensverwalter Scudder.

      Zahlen werden leicht positiv gesehen

      Analysten hatten für das Vorsteuerergebnis im Schnitt nur 2,081 Milliarden Euro erwartet. Beim Handelsergebnis lag die Deutsche Bank mit 974 Millionen Euro deutlich unter den Analystenerwartungen von 1,37 Milliarden Euro. Und auch die Risikovorsorge wurde auf 588 Millionen Euro erhöht. Beides dürfte angesichts der turbulenten Finanzmärkte und der schleppenden Konjunkturentwicklung mit zunehmenden Konkursen wenig verwundern.

      Analysten bewerteten die Zahlen leicht unterschiedlich, aber mit relativ positivem Unterton.
      Andreas Pläsier von der Berenberg Bank bewertet die Quartalszahlen angesichts des schlechten Umfeldes als „sehr gut, einziger Wermutstropfen ist die höher als erwartet ausgefallene Risikovorsorge, was wohl auf die Risiken in Deutschland und Lateinamerika zurückgeführt werden muss“. Positiv sei dagegen weiter, dass in fast allen Einzelbereichen der Bank sehr stabile Ergebnisse erzielt worden seien. Als Grund für diese positiven Daten führt Pläsier den hohen Anteil der Deutschen Bank am europäischen Anleihengeschäft an. Daneben habe sicherlich auch die Kostenseite gestützt.

      „In einer sehr engen Abgrenzung kommt man auf einen kleinen Verlust im operativen Geschäft", sagte Georg Kanders von der WestLB. Insgesamt sei das „operative Kerngeschäft“ aber solide, da sich die Bank im Provisions- und Zinsgeschäft gut geschlagen und offenbar die Kosten im Griff habe, fügte er hinzu.



      Kostenkontrolle und fokussierte Strategie dürften entscheiden

      Und das dürfte eine der Knackpunkte für die weitere Entwicklung des Unternehmens sein. Erstens eine strikte Kostenkontrolle und zweitens eine fokussierte Strategie. Wichtig dürfte es sein, sich auf die Kernkompetenzen des Investmentbankings und der Vermögensverwaltung zu konzentrieren und sich nicht mit umstrittenen Allfinanzideen zu verzetteln. Denn dagegen sprechen die abschreckenden Beispiele, sei es die Credit Suisse oder auch die Allianz mit der Übernahme der Dresdner Bank.

      Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,5 für das Jahr 2003, einer soliden Kapitalbasis und einer exzellenten Marktstellung hat die Deutsche Bank sicherlich das Potenzial, gestärkt aus der aktuellen Marktkrise hervorzugehen. Selbst wenn es unter Umständen länger dauern könnte als erwartet. Denn selbst der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann sieht das aktuelle Umfeld als Herausforderung an und blickt nur mit Vorsicht in die nähere Zukunft. Aktienrückkäufe und der zügige Verkauf von Beteiligungen dürften sich positiv bemerkbar machen.

      Diese Einschätzung scheint sich charttechnisch auch in der jüngeren Kursentwicklung widerzuspiegeln. Die Aktie ist zwar bisher nicht mehr auf die Tiefs des vergangenen September zurückgefallen, allerdings geriet sie in den vergangenen Wochen kräftig unter Druck.

      Entscheidend dürfte sein, ob sich das Papier auf dem aktuellen Niveau fängt. Sollte das gelingen und sollte sich das wirtschaftliche Umfeld nicht weiter verschlechtern, dürfte das Papier interessant sein. Immerhin bietet sich allein über das Kostensenkungspotenzial noch genügend Bewertungsspielraum.



      Quelle: FAZ, 01.08.02



      Der Chart zeigt die Entwicklung der Deutsche Bank-Aktie in den vergangenen fünf Jahren



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      schrieb am 01.08.02 11:59:21
      Beitrag Nr. 480 ()
      Bei der Bayer-Aktie stimmt die Chemie nicht mehr

      1. Aug. 2002 Dass die Wirtschaftsflaute vielen konjunkturabhängigen Unternehmen die Bilanz verhagelt, ist wenig überraschend.

      Dass aber auch der deutsche Chemie- und Pharmagigant Bayer am Donnerstag mit derart ernüchternden Quartalsergebnissen aufwartet, hatten nur die wenigsten befürchtet. Auch die Anleger zeigen sich enttäuscht und strafen das einst grundsolide Dax-Aushängeschild weiter ab. Zwar steigt die Aktie um 11.00 Uhr um fast ein Prozent auf 25,44 Euro. Tags zuvor war die Aktie jedoch in Erwartung der schlechten Zahlen um über acht Prozent abgestürzt.

      Die Zahlen zum zweiten Quartal 2002 sind fürwahr eine bittere Pille für Bayer-Aktionäre. So sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um acht Prozent auf 7,504 Milliarden Euro. Richtig Besorgnis erregend scheint aber der drastische Gewinneinbruch von 48 Prozent auf 293 Millionen Euro.

      Der Gewinn pro Aktie betrug damit nur noch 40 Cents, während im Vorjahreszeitraum noch 77 Cents erwirtschaftet wurden. Eine deprimierende Entwicklung, die in diesem Ausmaß von den Analysten nicht erwartet worden war.




      Bayer muss weitere Nackenschläge verkraften

      Die Probleme bei Bayer offenbaren sich in sämtlichen Unternehmensbereichen. Denn alle vier Unternehmenssparten - Chemie, Pflanzenschutz, Pharma (Health Care) und Polymere - sind mit teils drastischen Einbrüchen für das schlechte Gesamtergebnis verantwortlich. Vor allem die Pharma-Sparte leidet unter dem Skandal um Lipobay (in den USA als Baycol bekannt). Mit Lipobay brach dem Konzern eine wichtige Umsatz- und Gewinnstütze weg.

      Und es droht weiteres Unheil.
      Zwar hat Bayer für das geplante Medikament Vardenafil (Nuviva), ein Konkurrenzprodukt zum Pfizer-Blockbuster Viagra, von der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Zwischenbescheid mit Aussicht auf Zulassung bekommen. Allerdings fordert die FDA vor der endgültigen Zulassung weitere klinisch-pharmakologische Studien. So muss die für Ende dieses Jahres geplante Markeinführung auf das kommende Jahr verschoben werden. Diese Nachricht sorgte dafür, dass die Bayer-Aktie in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren fiel (siehe Chart).



      Experten verlangen Restrukturierung des Konzerns

      Sicherlich auch auf Grund dieser Verzögerung gibt Bayer-Chef Werner Wenning auch einen überaus pessimistischen Ausblick auf das kommende Halbjahr: „Wir sehen keinerlei Anzeichen für eine spürbare Erholung.“ Zudem dürfte besonders die Polymer-Sparte auch weiterhin unter der schwachen Konjunktur leiden.

      Bayers Geschäftsmodell mit den vier Sparten gerät wieder stärker in die Kritik. Die fehlende Fokussierung könnte ein Grund sein, warum Bayer mit einem Börsenwert von 18 Milliarden Euro deutlich geringer bewertet wird als die der eher spezialisierten Konkurrenten Schering (37 Milliarden Euro) oder BASF (23 Milliarden Euro). „Allein der Pharma-Bereich würde mehr wert sein als der gesamte Konzern“, glaubt Tom Shrager, Chef von Tweedy Browne. Er würde daher eine Zerschlagung des Konzerns anstreben.



      Analystenvotum uneinheitlich

      Die vielen Fragezeichen bei Bayer spiegelt sich auch in der Einschätzung der Analysten wider. Laut Bloomberg-Statistik bewerten 27 von 51 Analysten (52 Prozent) die Aktie mit „Halten“. Jeweils zwölf empfehlen einen Kauf beziehungsweise einen Verkauf der Bayer-Aktie.

      „Mit den nackten Gewinnzahlen bin ich zufrieden“, sagt Analyst Bernd Schnarr von der WGZ-Bank, der die Aktie weiterhin als Kauf sieht. Aktuell sei der Konzern in einer schwierigen Situation. Langfristig würde Bayer aber gestärkt aus dieser Krise herauskommen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter zehn für 2003 sei die Aktie günstig bewertet.

      Martin Rödiger von der DZ Bank bewertet die Zahlen jedoch negativ. Auf Grund des schwachen Ausblicks überlege man nun, die Bayer-Aktie vom bisherigen „Akkumulieren“-Rating herabzustufen. Auch Martin Huwald von M.M.Warburg, der die Papiere bislang zum Kauf empfahl, hält das Quartalsergebnis „für eine einzige Enttäuschung. Auf der operativen Ebene besteht wenig Hoffnung auf Besserung.“

      Fazit:
      Mit einem erwarteten KGV von 17,5 für 2002 und 11,6 für 2003 scheint die Bayer-Aktie nicht mehr zu teuer zu sein. Allerdings könnten sich diese Werte bei weiterhin schlechtem Geschäftsverlauf noch deutlich erhöhen. Und der verhaltene Ausblick lässt in dieser Hinsicht nichts Gutes erwarten. Aus charttechnischer Sicht scheint die Aktie ebenfalls angeschlagen. Anleger sollten daher vorerst von einem Einstieg in die Bayer-Aktie absehen.


      Quelle: FAZ, 01.08.02



      Die Entwicklung der Bayer-Aktie in den vergangenen fünf Jahren.



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      schrieb am 01.08.02 12:03:42
      Beitrag Nr. 481 ()
      Bayer sieht keine Besserung

      1. Aug. 2002 Auch nach Vorliegen der Zahlen zum zweiten Quartal hat die Bayer AG ihre Prognose für das laufende Gesamtjahr 2002 noch nicht präzisiert.

      Wie ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstagmorgen sagte, bleibt es bei der Vorhersage, nach der der Konzerngewinn in diesem Jahr höher ausfällt als 2001

      Im zweiten Quartal blieb das Ergebnis deutlich unter den Prognosen der Analysten. So lag das operatives Ergebnis im fortzuführenden Geschäft vor Sonderposten bei 318 (536) Millionen Euro, während die Experten mit einem Anstieg auf 566 Millionen Euro gerechnet hatten.



      Im zweiten Halbjahr keine Geschäftsbelebung

      Laut Zwischenbericht wird das Ergebnis der Pflanzenschutzsparte CropScience in diesem Jahr durch Integrationsaufwand und Abschreibungen auf den Erstkonsolidierungsunterschied belastet.

      Für Polymere und Chemie erwartet Bayer im zweiten Halbjahr auf Grund der Konjunkturlage keine nachhaltige Geschäftsbelebung. Daher könnten Effizienzsteigerungen kurzfristig nur durch Kosteneinsparungen erreicht werden. Trotz der schlechten Konjunkturaussichten sei aber auf Grund der Veräußerungen mit einem Konzerngewinn über Vorjahr zu rechnen.



      Sparmaßnahmen müssen den Aufschwung ersetzen

      Vorstandsvorsitzender Werner Wenning machte das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld und die Umsatzausfälle des Cholesterinsenkers Lipobay/Baycol für den Umsatz- und Ergebnisrückgang verantwortlich. Für einen spürbaren Aufschwung in diesem Jahr seien noch keine Anzeichen zu erkennen.

      Die Neustrukturierung des Konzerns habe jetzt hohe Priorität, sagte Wenning weiter. Das gelte auch für die Integration von Aventis CropScience und Maßnahmen, um das Healthcare-Geschäft wieder auf eine bessere Basis zu stellen. Konsequent würden auch die Kostensenkungsprogramme umgesetzt, mit denen Bayer 2002 weitere 500 Millionen Euro einsparen wolle.


      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:08:39
      Beitrag Nr. 482 ()
      Deutsche Bank steigert Gewinn

      1. Aug. 2002 Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal operativ schwarze Zahlen geschrieben und beim Vorsteuerergebnis die Analystenschätzungen knapp übertroffen. Der Gewinn vor Steuern stieg auf 2,223 (Vorjahresquartal 1,641) Milliarden Euro.

      Darin enthalten sind allerdings steuerfreie 1,5 Milliarden Euro aus dem Abbau der Beteiligung an der Münchener Rück sowie gehobene stille Reserven von geschätzten 600 Euro Millionen beim Tausch des Deutschen Herold gegen den US-Vermögensverwalter Scudder. Das Ergebnis aus Industriebeteiligungen, in dem unter anderem die Münchener Rück berücksichtigt ist, nannte die Bank mit 2,045 Milliarden Euro.



      Ackermann mit „Zurückhaltung“

      Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, geht davon aus, dass das Geschäftsumfeld für das Institut auf absehbare Zeit schwierig bleiben wird.

      Für die nähere Zukunft beurteilen wir die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft mit Zurückhaltung,“ so Ackermann zum aktuellen Halbjahresbericht der Bank. Die Erholung der Weltwirtschaft könnte später einsetzen und schwächer ausfallen als vielfach erwartet, heißt es weiter. Zudem dürfte es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das Vertrauen der Investoren wieder zurück gekehrt sei.




      Insolvenzwelle noch im Anschwellen

      Schließlich bestehe Grund zu der Annahme, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Ackermann zeigt sich dennoch zuversichtlich. Es gebe ermutigende Entwicklungen in der Bank. Dies stimme zuversichtlich, „dass wir diese schwierigen Zeiten erfolgreich meistern und unsere Position als ein führender Finanzdienstleister festigen und stärken können“.

      Analysten hatten für das Vorsteuerergebnis im Schnitt nur 2,081 Milliarden Euro erwartet. Beim Handelsergebnis lag die Deutsche Bank aber mit 974 (1.054) Millionen Euro deutlich unter den Analystenerwartungen von 1,37 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge wurde erhöht auf 588 (221) Millionen Euro.




      Im Ganzen gut

      „In einer sehr engen Abgrenzung kommt man auf einen kleinen Verlust im operativen Geschäft", sagte Georg Kanders von der WestLB. Insgesamt sei das „operative Kerngeschäft“ aber solide, da sich die Bank im Provisions- und Zinsgeschäft gut geschlagen und offenbar die Kosten im Griff habe, fügte er hinzu.

      Andreas Pläsier, Analyst bei der Berenberg Bank, bewertet die Quartalszahlen der Deutschen Bank angesichts des schlechten Umfeldes als „sehr gut“. Insgesamt seien die Schätzungen des Marktes übertroffen worden. „Einziger Wermutstropfen ist die höher als erwartet ausgefallene Risikovorsorge, was wohl auf das Engagement in Deutschland und Lateinamerika zurückgeführt werden muss“, sagt Pläsier. Positiv sei dagegen weiter, dass in fast allen Einzelbereichen der Bank sehr stabile Ergebnisse erzielt worden seien.

      Als Grund für diese positiven Daten führt Pläsier den hohen Anteil der Deutschen Bank am europäischen Anleihengeschäft an. Daneben habe sicherlich auch die Kostenseite gestützt. Insgesamt bestehe jedoch kein Anlass, die Jahresprognosen anzupassen, da die Unsicherheiten für die Quartale drei und vier einfach zu groß seien.


      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:20:25
      Beitrag Nr. 483 ()
      Das Bruttoinlandsprodukt: Was steckt dahinter?
      Von Karsten von Blumenthal, Dit

      31. Juli 2002 Am Mittwoch veröffentlichte das amerikanische Bureau of Economic Analysis (BEA) die erste Schätzung für das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal. Mit real 1,1 Prozent fiel es deutlich geringer aus als das jetzt erneut von 6,1 auf 5,0 Prozent revidierte Wachstum aus dem ersten Quartal.

      Was aber steckt hinter dem Bruttoinlandsprodukt? Wie wird es berechnet und wie steht es um die Vergleichbarkeit des BIP-Wachstums in den USA und in Europa?



      Zahl der Zahlen

      Für die Ökonomen ist das Bruttoinlandsprodukt die Zahl der Zahlen: Sie ist das umfassendste Aggregat zur Darstellung der wirtschaftlichen Leistung einer Volkswirtschaft - nicht umsonst reagieren die Finanzmärkte auch auf diesen Konjunkturindikator.

      Das BIP ist die Summe aller in einem Quartal im Inland produzierten Güter und Dienstleistungen, die für den Endverbrauch bestimmt sind. Für die Analyse der kürzerfristigen Entwicklung bietet sich ein Vergleich des aktuellen Quartalswertes mit dem des Vorquartals an (q/q). Das daraus errechnete Quartalswachstum zeigt an, ob die wirtschaftliche Aktivität gestiegen oder geschrumpft ist.

      Ein Vergleich mit dem Vorjahresquartal (j/j) bietet eine etwas längerfristige Perspektive (vgl. Schaubild 1 unten). Für die Analyse sehr langer Zeiträume wird das Wirtschaftswachstum auf Jahresbasis betrachtet. Dazu wird aus den Quartalsdaten des Jahres der Durchschnittswert gebildet. Auf diese Weise kann das jährliche Wachstum verglichen werden.



      Amerikanische und europäische Sichtweisen

      Die Betrachtung der Wachstumszahlen aus den USA und Euroland stiftet im ersten Moment Verwirrung: Im ersten Quartal 2002 betrug das US-Wachstum (vor der jüngsten Revision) 6,1 Prozent, in Euroland nur 0,2 Prozent.

      Grund dafür sind die unterschiedlichen Berechnungsweisen. Im Gegensatz zum Euroland weisen die Vereinigten Staaten das Quartalswachstum „annualisiert“ aus. Das heißt, das Wachstum wird auf Jahresrate hochgerechnet; es wird so getan, als ob es sich um das Jahreswachstum handelt und nicht um das Quartalswachstum.

      So ergibt sich für das „reine“ US-Wachstum im ersten Quartal (vor der jüngsten Revision) eine Rate von 1,5 Prozent, wohingegen das BIP in Euroland annualisiert mit 0,9 Prozent wuchs.

      Wer also die aus den USA und dem Euroland kommenden Daten vergleicht, ohne dies im Hinterkopf zu haben, vergleicht Äpfel mit Birnen. Das unten stehende zweite Schaubild verdeutlicht den Unterschied zwischen „reiner“ und annualisierter Wachstumsrate.

      Der Autor ist Volkswirt bei der Investor Information des Deutschen Investment Trust (Dit).


      Quelle: FAZ, 01.08.02





      Die Schaubilder zeigen das Wachstum des US-BIP im Quartals- und im Vorjahresvergleich (oben) und den großen Unterschied zwischen der „reinen“ und annualisierten Wachstumsdarstellung.

      Die zugrunde liegenden Daten sind die vor der am Mittwoch veröffentlichten umfangreichen Revision. Quelle: Datastream/Dit





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      schrieb am 01.08.02 12:27:50
      Beitrag Nr. 484 ()
      Siemens senkt Anteil an Infineon

      Pensionsfonds nach Kursrutsch an den Börsen mit Unterdeckung


      Siemens AG, München/Berlin. Siemens hat die Anteile seiner Stimmrechte an dem Halbleiterhersteller Infineon unter 25 Prozent gesenkt.

      Zum einen geschah das mit einer Kapitalerhöhung von Infineon für die Ausgabe von Mitarbeiteraktien, womit der Anteil von Siemens verwässert wurde.

      Zum anderen hat der Siemens Pensionsfonds 4,3 Millionen Infineon-Aktien an der Börse verkauft, die rund 0,6 Prozent aller Aktien von Infineon entsprechen.

      Aus dem Verkaufserlös von 65 Millionen Euro ergibt sich ein Durchschnittspreis von 15,12 Euro je Aktie. Für Siemens hat das Unterschreiten des Stimmrechtsanteils von 25 Prozent zur Folge, daß sich der Konzern bis zum Erreichen der nächsten Schwelle von 10 und dann 5 Prozent von Infineon-Aktien trennen kann, ohne das der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht melden zu müssen. Siemens hält derzeit noch 41,25 Prozent des Grundkapitals von Infineon.

      Die jetzt noch knapp 25 Prozent an den Stimmrechten von Infineon verteilen sich zu 12,45 Prozent auf die Siemens AG und zu knapp 12,55 Prozent auf den Siemens Pensionsfonds. Am Ende des vergangenen Jahres hatte der Elektro- und Elektronikkonzern 200 Millionen Aktien oder knapp 29 Prozent aller Aktien von Infineon einem Treuhänder, der amerikanischen First Union Trust Co., übertragen.

      Auf diese Weise und mit Aktienverkäufen an der Börse hatte Siemens den Anteil an Infineon unter 50 Prozent gesenkt und muß seitdem den Halbleiterhersteller nicht mehr vollständig in seiner Bilanz konsolidieren.

      Um dieses Ziel zu erreichen, hatte Siemens schon im Frühjahr 2001 15 Prozent des damaligen Anteils an allen Infineon-Aktien an den Pensionsfonds des Konzerns verkauft. Wegen des Kursverfalls an den Aktienbörsen und vor allem der Infineon-Aktie weist die Pensionskasse zum 30. Juni eine Unterdeckung von 3,8 Milliarden Euro oder 29 Prozent der Verpflichtungen aus. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, wenn auch zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September eine Unterdeckung von mehr als 10 Prozent bestehe, werde Siemens nach den Bilanzierungsregeln von US-GAAP über 15 Jahre Abschreibungen vornehmen.

      Es sei nicht auszuschließen, daß der Pensionsfonds einen Zuschuß von dem Konzern erhalten werde, wenn die Unterdeckung bis Ende September auf einem ähnlich hohen Niveau bleibe. Ziel des Fonds sei eine Deckung von mehr als 80 Prozent.

      Am Mittwoch hat Siemens außerdem einen weiteren Stellenabbau angekündigt. In der Sparte Gebäudetechnik (Siemens Building Technologies SBT) sollen in Deutschland in den nächsten drei Jahren 900 der rund 9000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Siemens kündigte an, die Organisation zu straffen und einige Tochtergesellschaften in einer SBT-Gesellschaft für Deutschland zusammenzufassen. Außerdem soll das Projektgeschäft mit rund 1300 Mitarbeitern verkauft werden.

      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:30:24
      Beitrag Nr. 485 ()
      Deutsche Telekom stoppt DSL-Ausbau

      Deutsche Telekom AG, Bonn. Der Telefonkonzern stoppt den regionalen Ausbau der sogenannten DSL-Anschlüsse für einen schnellen Internetzugang.

      "Kleine Orte, die bisher nicht an das DSL-Netz angeschlossen sind, werden nach derzeitigem Stand keinen Anschluß mehr bekommen", sagte ein Sprecher dieser Zeitung. Der Ausbaustopp sei eine Folge der neuen Finanzpolitik im Konzern.

      Die Telekom habe mehreren tausend Kunden in ländlichen Gebieten, die bereits einen DSL-Anschluß beantragt hatten, eine Absage erteilt.

      Zum Trost weist der Telefonkonzern auf seinen DSL-Zugang via Satellit hin, der jedoch teurer ist und zudem keinen Pauschaltarif (Flatrate) für die zeitlich unbegrenzte Internetnutzung zum Festpreis ermöglicht.

      Inzwischen verfügen mehr als 2,5 Millionen Haushalte in Deutschland über einen schnellen DSL-Zugang, mit dem Daten mit zwölffacher ISDN-Geschwindigkeit aus dem Internet geladen werden können.


      Quelle; FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:33:42
      Beitrag Nr. 486 ()
      Schutz gegen 0190-Nummern

      Die Verbraucher werden gegen Betrügereien mit 0190-Nummern stärker geschützt.

      Das Bundeskabinett hat die Verordnung beschlossen, der der Bundesrat mit der Maßgabe einiger Änderungen schon zugestimmt hat.

      Die Diensteanbieter werden verpflichtet, die Telefonkunden in der Rechnung darauf hinzuweisen, daß sie gegenüber einzelnen strittigen Forderungen begründete Einwendungen erheben können.

      Um die unerwünschte Werbung per Fax, E-Mail und SMS einzudämmen, wird die Haftung des Netzbetreibers erweitert. Die Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft.


      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:39:01
      Beitrag Nr. 487 ()
      Bankvolkswirte sehen kaum Preisdruck durch die hohe Liquidität im Euroraum

      Sondereffekte in der Geldmenge bilden sich zurück / Hohe Liquidität kein Risiko





      Die Europäische Zentralbank (EZB) beunruhigt die Überlegung, die hohe Liquidität im Euroraum könne sich bei einer stärkeren Konjunktur in Preisdruck entladen.

      Diese Sorge ist nach Ansicht der meisten Bankvolkswirte kaum noch gerechtfertigt. "Die jüngste Entwicklung der Geldmenge deutet darauf hin, daß der Liquiditätsüberschuß sich ohne Inflationsdruck abbaut", sagt Ulrich Kater, der Leiter der Abteilung Volkswirtschaft der Dekabank.

      Die Geldmenge war im Juni nur noch um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gewachsen, deutlich weniger als die 7,7 Prozent im Mai. Im Dreimonatsdurchschnitt verharrte das Geldmengenwachstum bei 7,4 Prozent. Damit wächst die Geldmenge seit einem Jahr schneller, als es der EZB-Referenzwert von 4,5 Prozent nahelegt. Doch weisen die Daten zuletzt auf eine Abschwächung hin.

      Kater stimmt optimistisch, daß das Geldmengenwachstum langsamer wurde, obwohl der Juni von Unsicherheit an den Börsen geprägt gewesen war.

      Der Euro-Stoxx wie der Dax rutschten abwärts; der V-Dax als Maß der erwarteten Schwankungen an der Deutschen Börse begann im Juni wieder zu steigen. "Trotz der Unsicherheit wollten die Anleger ihr Geld nicht mehr am kurzfristigen Geldmarkt halten und sind in längerlaufende festverzinsliche Anlagen gegangen, die nicht in der Geldmenge M3 enthalten sind", sagt Kater. Hält diese Tendenz an, würde die seit Monaten anhaltende Verzerrung der Geldmenge gedämpft.

      Die EZB hat seit Herbst 2001 die starke Abweichung des Geldmengenwachstums vom Referenzwert nach oben teilweise damit begründet, daß die Anleger angesichts der Unsicherheit an den Börsen ihr Geld in kurzfristigen Anlagen parkten.

      Solche Anlagen werden in der Geldmenge M3 erfaßt. Deutlich wird das am Wachstum der "marktfähigen Instrumente", zu denen Geldmarktpapiere und -fondsanteile gehören. Sie sind saisonbereinigt seit Herbst 2001 zum Teil mit Raten von über 20 Prozent gewachsen. Seit März 2002 liegt der Zuwachs bei gut 13 Prozent, im Juni bei nur noch 11,3 Prozent.

      Wie sehr die Geldmengenentwicklung durch Portfolioumschichtungen bestimmt worden ist, zeigen die Volkswirte von Goldman Sachs.

      In den vergangenen zwölf Monaten sind allein in den drei großen Euro-Staaten 73 Milliarden Euro aus Aktienfonds abgezogen worden, heißt es. Geldmarktfonds verzeichneten ein Plus von 81 Milliarden Euro. Ziehe man diese Summe von der Geldmenge im Juni ab, wäre M3 nicht um 7,1 Prozent, sondern nur um 5,1 Prozent gestiegen. Ohne die "Flucht in die Sicherheit" sehe das Geldmengenwachstum nicht mehr übertrieben aus, heißt es. Goldman Sachs erwartet deshalb, daß die EZB mit Zinsschritten bis ins kommende Jahr hinein stillhält.

      Das gilt nach Ansicht vieler Volkswirte um so mehr, als die Aufwertung des Euro und die wohl verhaltener als bislang erwartet wachsende Wirtschaft den Preisdruck dämpfen werde.

      Im Juli lag die Euro-Inflationsrate nach Schätzungen der EU-Kommission bei 1,9 Prozent, nach 1,8 Prozent im Juni. Die EZB erwartet, daß die Inflationsrate bis Jahresende um 2 Prozent schwanken wird. Ein ruhigeres Wirtschaftswachstum könnte verhindern, daß die hohe Liquidität sich in steigenden Preisen niederschlägt. "Es ist unwesentlich, ob das Geldmengenwachstum den Referenzwert überschreitet, solange es nicht nachfragewirksam wird", sagt Michael Schubert von der Commerzbank.

      Ein Zeichen dafür sind die im Juni kaum gestiegenen Kredite. Sie wuchsen um 0,1 Prozent zum Vormonat, nach 0,7 Prozent. Für Schubert ist das rätselhaft: "Die Geldmenge M1, also Bargeld und Einlagen auf Girokonten, wächst stark genug, damit es der Konjunktur recht gut gehen sollte. Der Rückgang des Kreditwachstums im Juni ist nicht erklärlich." Er warnt davor, einen Monatswert zu hoch zu gewichten und Entwarnung zu geben.
      Noch weise die Geldmenge auf "nicht zu geringe" Aufwärtsrisiken für die Preise hin.

      Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird am heutigen Donnerstag telefonisch über die geldpolitische Lage beraten. Eine Änderung des Leitzinses von 3,25 Prozent käme überraschend.

      Unter Bankvolkswirten rechnen nur Außenseiter mit einem Zinsschritt. Danach geht der EZB-Rat in die Sommerpause, wobei die Bank betont, daß es sich nur um eine Sitzungspause handele und die EZB ständig handlungsbereit sei. Die nächste Ratssitzung findet am 29. August statt. Die nächste routinemäßige Überprüfung der Geldpolitik steht am 12. September an.


      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:45:08
      Beitrag Nr. 488 ()
      Aufstiegskandidat im Abwärtstrend

      Das konnte ja nicht ewig so weitergehen. Im Jahr 2000 war der Pharma- und Spezialchemiekonzern Altana mit einem Kursgewinn von 150 Prozent einer der sich am besten entwickelnden Werte im deutschen Nebenwerteindex M-Dax.

      Auch im schwächeren Börsenjahr 2001 hat der Aktienkurs um 20 Prozent zugelegt, und von Januar bis April dieses Jahres gab es noch mal ein deutlich zweistelliges Plus. Doch seither geht es bergab.

      Vom Höchststand im April nahe 65 Euro rutschte die Aktie vor kurzem unter 45 Euro. Mittlerweile hat sich der Kurs aber wieder etwas erholt. Am Mittwoch schwankte er um die Marke von 51 Euro.

      Diese leichte Erholung kommt dem seit Mai auch an der New Yorker Börse vertretenen Unternehmen im Moment sehr gelegen. Immerhin war der gestrige Mittwoch Stichtag für die Neuordnung der Deutschen Aktienindizes. Das heißt: Das Kriterium der Marktkapitalisierung - um sich für den Dax zu qualifizieren, ist hier wie auch bei dem zweiten Kriterium Handelsumsätze ein Platz unter den ersten 35 nötig - richtet sich nach dem Schlußkurs vom Mittwoch.

      Anhand dieser Rangliste wird die Deutsche Börse entscheiden, ob ein Unternehmen den Index verlassen muß oder neu aufgenommen wird. Sollte ein Wert absteigen, wäre Altana wohl der erste Anwärter für die Nachfolge. Schon jetzt liegt das Unternehmen bei beiden Kriterien klar unter den ersten 35.

      Je besser Altana die Kriterien erfüllt, um so mehr könnte sich das Unternehmen für den Aufstieg in den elitären Kreis aufdrängen. Mit einer überraschenden Erhöhung einer Prognose und einer vorzeitigen Veröffentlichung von Zahlen hat Altana am Montag noch rechtzeitig vor dem Stichtag einen Impuls für den Aktienkurs gegeben.

      Allerdings ist noch nicht sicher, ob tatsächlich ein Unternehmen den Dax verlassen muß. Als mögliche Absteiger werden Degussa, Epcos und MLP gehandelt.

      Ob eine Aufnahme in das wichtigste deutsche Kursbarometer den Aktienkurs beflügeln würde, ist alles andere als sicher. Das zeigen einige Beispiele aus der Vergangenheit. Doch unabhängig von einer Indexaufnahme billigen Analysten der Aktie weiteres Kurspotential zu. "Ich glaube nicht, daß es bei Altana fundamentale Schwächen gibt", sagt Stefan Voss von der Bayerischen Landesbank.

      Andreas Schmidt von Merrill Lynch traut der Aktie in den kommenden zwölf Monaten einen Kurs von 80 Euro zu. Auch Oliver Kämmerer vom Bankhaus Julius Bär rät zum Kauf, wenn auch mit einem geringeren Kursziel von 56 Euro in den nächsten neun bis zwölf Monaten.

      Der jüngste Abschwung wird von den Analysten insbesondere mit Gewinnmitnahmen begründet.Die Kursphantasie kommt vor allem von den zwei Asthma-Medikamenten Ciclesonide und Roflumilast, die Altana nahe an die Marktzulassung gebracht hat.

      Für diese beiden Mittel prognostiziert Altana einen jährlichen Spitzenumsatz zwischen einer Milliarde Euro und 800 Millionen Euro - was einige Analysten eher für Tiefstapelei halten. Damit könnte das Unternehmen seine Abhängigkeit von dem Umsatzrenner Pantoprazol, einem Magen-Darm-Präparat, verringern.

      Von den ausführlichen Quartalszahlen am Freitag erwartet Kämmerer keine kursbewegenden Neuigkeiten.

      Wichtiger ist seiner Meinung nach der sogenannte R&D-Day am 5. September.
      An diesem Tag wird Altana über Fortschritte der Präparate in der klinischen Entwicklungsphase berichten. Kämmerer erhofft sich hier vor allem Aufschluß über den weiteren Fortgang von Roflumilast.

      Dieses Mittel stellt - im Gegensatz zu Ciclesonide - eine völlig neue Therapieform für Atemwegserkrankungen dar. Das verspricht zwar einerseits ein hohes Marktpotential, bringt aber andererseits auch ein höheres Risiko des Scheiterns auf dem Weg zur Zulassung mit sich.

      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:49:25
      Beitrag Nr. 489 ()
      Experten streiten über Aktienbewertung

      Gestiegene Risikoscheu oder schlechtere fundamentale Bedingungen? / Beurteilungen gehen weit auseinander


      "Sind europäische Aktien nun billig?" Das ist die Kernfrage, um die sich die Überlegungen und Berechnungen der Strategen in diesen Tagen und Wochen drehen. Es ist auch die Frage, um die ein heftiger Streit tobt.

      Die meisten Anleger können ihm nur schwer folgen, denn die von den Streitenden präsentierten Argumente bewegen sich überwiegend auf einem Niveau, dem durchschnittliche Sterbliche nicht ohne weiteres folgen können. Daher interessieren sie sich meist nur für die Ergebnisse des Streits, die wiederum auf den geschätzten oder vorausgesagten Unternehmensergebnissen beruhen.

      Schroder Salomon Smith Barney (SSSB), London, zeichnet sich durch besonders optimistische Prognosen aus. Der jüngste Kursverfall an den europäischen Börsen spiegelt nach dem Urteil der Investmentbank nicht den Kollaps der fundamentalen Bedingungen in der Wirtschaft der Region und bei den Unternehmen wider, sondern nur die scharf gestiegene Risikoscheu der Anleger.

      Die weltweit fiebrige Atmosphäre an den Börsen drücke die Besorgnis über Bilanzierungs- und über Solvenzfragen im Finanzsektor aus. Das Rechenmodell von SSSB lasse auf Sicht von zwölf Monaten Terraingewinne der europäischen Indizes von mindestens 30 bis 40 Prozent erwarten.

      Die Stimmung der Anleger sei jedoch im Augenblick so desolat, daß diese Zwölfmonatsziele in unerreichbarer Ferne zu liegen schienen. Dennoch sei nun die Zeit zum Kauf von Aktien gekommen. Bemerkenswert erscheint, daß die jüngste Ausgabe des European Portfolio Strategist von SSSB die Tabelle, auf der die Indexziele üblicherweise genannt werden, nicht enthält. In der vorletzten Ausgabe wurde für den Euro-Stoxx-50-Index noch ein Ziel von 4200 Punkten gesteckt. Für den deutschen Aktienindex Dax galt ein Ziel von 5700 Punkten.

      Merrill Lynch, London, versieht das Thema, ob europäische Aktien billig sind, wenigstens mit einem Fragezeichen.

      Die Antworten seien unterschiedlich, stellt diese Investmentbank fest. Die eigene Aussage laute, die Aktienmärkte in der Region näherten sich einem Niveau, das eine faire Bewertung anzeige. Ziehe man Vergleiche mit den vergangenen 20 bis 30 Jahren, erschienen die Indizes inzwischen sogar sehr billig.

      Wenn man jedoch eine sehr langfristige, bis 1926 zurückgehende Betrachtung anstelle und sich dabei auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sowie auf die Renditeverhältnisse zwischen Aktien und Anleihen stütze, werde dieser optimistische Eindruck merklich gedämpft. Merrill Lynch sieht den Euro-Stoxx-50 am Jahresende bei 3400 und den Dax bei 4700 Punkten.

      Dresdner Kleinwort Wasserstein, London, zeigt sich uneingeschränkt pessimistisch.

      In einer Studie stellt die Investmentbank fest, die durchschnittlichen Prognosen der Analysten zu den Unternehmensergebnissen weltweit seien im Juli so weit gesunken, daß sie die Bewertung der Aktien nicht mehr stützten.

      In den zurückliegenden vier Wochen habe sich ein Rückgang der Voraussagen mit einer Jahresrate von 27 Prozent ergeben, und dabei habe Europa den Rest der Welt mit einer bestürzenden Rate von 62 Prozent noch weit überboten.

      Am schlimmsten habe es den Sektor Medien und Fotografie getroffen, gefolgt von Software und Computer-Dienstleistungen sowie Bergbau. Die Investmentbank gelangt ferner zu dem Schluß, daß unter dem Aspekt der künftigen Ergebnisse defensive Sektoren wie Getränke, Nahrungsmittel, Pharma, Gesundheitsvorsorge und Tabak im gegenwärtigen Klima vergleichsweise attraktiv seien.

      Quelle: FAZ, 01.08.02
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      schrieb am 01.08.02 12:53:16
      Beitrag Nr. 490 ()
      Teleplan-Aktie: Misstrauen wird bleiben

      1. Aug. 2002 Nach ihrem beschämenden Absturz gelingt der Teleplan-Aktie am Donnerstag ein mächtiger Befreiungsschlag: Bis 12.10 Uhr verbucht der Nemax-50-Titel 37,5 Prozent Plus auf 5,20 Euro.

      Auf den ersten Blick verwunderlich, kommt doch der neue Ausblick des Hardware-Reparaturdienstleisters für das Jahresergebnis einer Gewinnwarnung gleich. Jetzt erwartet Teleplan ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 36 und 42 Millionen Euro. Bis dato galt noch die Spanne von 42 bis 47 Millionen Euro.



      Markt honoriert abnehmende Unsicherheit

      Des Rätsels Lösung: Die in den Angaben dokumentierten Schwierigkeiten beim Wachstum und beim Ergebnis sowie die Umstrukturierung waren vom Markt so erwartet worden, erläutern die Analysten von Independent Research, die das Papier unverändert mit „Marktneutral“ einstufen. Der für 2002 prognostizierte Gewinn je Aktie von einem Euro entspreche dem Marktkonsensus.

      Die Aktie sei in der jüngsten Vergangenheit unter anderem deshalb gefallen, da einige Investoren erhöhten Abschreibungsbedarf befürchteten, erklärt ein Händler den starken Kursgewinn. Diese Ängste hätten sich mit der aktuellen Meldung aber nicht bestätigt. Daneben könne der Titel von einigen Shorteindeckungen profitieren.

      Damit honoriert die Börse die durch die neuen Fakten reduzierte Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung der Niederländer. Und das, obwohl die Zahlen zum zweiten Quartal eher unter den Erwartungen der Analysten lagen. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten - überwiegend durch Konsolidierung der zahlreichen Zukäufe - um 24 Prozent auf 258 Millionen Euro. Das Ebit habe sich um 32 Prozent auf zwölf Millionen Euro verbessert. Mario Kristl von Helaba Trust, der die Aktie mit „Untergewichten“ einstuft, hatte mit Umsätzen von 273 Millionen und einem Ebit von 13,6 Millionen Euro gerechnet.


      Teleplan hat zu oft enttäuscht

      Auf Basis der von IBES gesammelten Gewinnschätzungen ergeben sich Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 4,75 für 2002 und 3,7 für 2003. Optisch ist der Titel also ausgesprochen günstig.

      Die Unsicherheit der Börse gegenüber der Aktie kommt aber nicht von ungefähr, denn das einstige Wachstumsunternehmen hat den Markt zu oft enttäuscht. Das auf Skalenerträge bei Computer-Reparaturdienstleistungen fußende Geschäftsmodell hat sich als längst nicht so konjunkturresistent erwiesen, wie es die Niederländer versprochen hatten.

      Auch wenn positiv hervorzuheben ist, dass Teleplan auch im Konjunkturtal profitabel arbeitet - das Misstrauen wird den Wert weiter begleiten, und es ihm schwer machen, die im Chart aufgebauten Kurswiderstände wieder zu überwinden. Unter den einstigen Nemax-50-Vorzeigewerten finden sich daher sicherlich Aktien mit einem günstigeren Chance-Risiko-Profil.

      Quelle: FAZ, 01.08.02



      Kursverlauf der Teleplan-Aktie seit dem Börsengang.



      -------
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 12:57:03
      Beitrag Nr. 491 ()
      Hohes Handelsaufkommen könnte Zeichen für Kurswende sein

      1. Aug. 2002 Der Juli 2002 war der handelsintensivste Monat überhaupt der Wall Street.

      Vorläufigen Zahlen zufolge wurden in diesem Monat 39 Milliarden Aktien gehandelt, womit der bisherige Rekord von 31,7 Milliarden Aktien im Vormonat deutlich übertroffen wurde. Der anfängliche Kurseinbruch und die darauf einsetzende Erholungsrally haben scheinbar den Handel beflügelt: Sechs der zehn geschäftigsten Handelstage in der Geschichte der New Yorker Börse fanden im vergangenen Monat statt. Und am 24. Juli wurde mit 2,8 Milliarden gehandelten Aktien sogar ein neuer Tagesrekord aufgestellt.

      Eine Entwickung, die das Ende der Baisse eingeläutet haben könnte. Denn vieles deutet darauf hin, dass die meisten pessimistisch gestimmten Anleger sich mittlerweile von ihren Papieren getrennt haben. „Das hohe Handelsaufkommen ist ein weiteres Zeichen dafür, dass bei den Aktienmärkten ein Boden erreicht worden ist“, sagt Fondsmanager James Gribbell von David L. Babson & Co.



      Handelszuwachs basiert auf Mittelabflüssen aus Fonds

      Der S&P 500 verlor vom 1. Juli bis zum 23. Juli 19 Prozent seines Wertes. Nach Einschätzung von Gribbell ist dieser Zeitraum von einem ausgeprägten Pessimismus bestimmt gewesen. Daher könnte wirklich ein „finaler Ausverkauf“ stattgefunden haben - also eine Art Marktbereinigung, die überhöhte Aktienkurse wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt und so den Weg frei macht für eine Kurswende.

      Die hohen Umsätze sind nach Ansicht von David Briggs, Fondsmanager bei Federal Investors, ein Ergebnis massiver Mittelabfllüsse aus Investmentfonds. „Ungefähr 30 Millarden Dollar flossen im vergangenen Monat aus Fonds direkt an die New Yorker Börse. Diese Umschichtungen sind also in hohem Maße für den auffällig intensiven Handel verantwortlich.“

      Zudem würden Pensionsfonds verstärkt ihr Portfolio umstrukturieren. Pensionsfonds, die zu den größten institutionellen Investoren gehören, haben in den vergangenen Woche Anleihen verkauft und Aktien gekauft, um wieder ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen beiden Anlageformen zu erreichen.



      Hinter der Kurswende stehen noch viele Fragezeichen

      Bei näherer Betrachtung deuten die jüngsten Handelsrekorde jedoch weniger stark auf das Erreichen eines Bodens hin. Die Zahl der gehandelten Aktien lag im Juli auf einem Allzeithoch - nicht aber der Gesamtwert der gehandelten Aktien. Hier macht sich der enorme Kursverlust in den vergangenen zwölf Monaten bemerkbar. „Heute bekommt man für den selben Investitionsbetrag deutlich mehr Aktien als zum Beispiel ein Jahr zuvor“, sagt Kevin Connellan von Northern Trust. Dies sei auch ein Grund für die höhere Zahl an gehandelten Aktien.

      Somit könnte die Handelsintensivierung weniger bedeutungsvoll sein als zunächst angenommen. Zwar wurde am 24. Juli mit 68,6 Milliarden Dollar auch monetär ein Jahreshoch markiert. Der durchschnittliche Wert für Juli liegt 19 Prozent über dem der Vormonate - und ist damit geringer als bei früheren Kurswenden. Daher ist die Relevanz der jetzigen Rekorde insgesamt schwer zu beurteilen.

      Mace Blicksilver von Marblehead Asset Management bezweifelt, dass die „traditionelle Interpretation“ eines hohen Handelsvolumens als Zeichen einer Kurswende immer noch so zuverlässig ist wie früher. Da besonders durch die Exchange Traded Funds das tägliche Handelsvolumen ohnehin schon stark zugenommen habe, solle man die jüngste Entwicklung nicht überbewerten.




      Quelle: FAZ, 01.08.02
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 13:00:19
      Beitrag Nr. 492 ()
      Deutscher Aufschwung ohne Schwung


      1. Aug. 2002 „In Deutschland ist der Aufschwung zögerlich unterwegs. Die konjunkturelle Lage ist nach wie vor von großer Labilität geprägt, die Erholung nicht gefestigt“, prognostiziert das Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung.

      Demnach wird das reale Bruttoinlandsprodukt nur um 0,7 Prozent zunehmen. Für 2003 ist ein Plus von 2,3 Prozent veranschlagt. In der Entwicklung zwischen Ost- und Westdeutschland klafft die Schere weiter auseinander. Die Zahl der Arbeitslosen werde auch in den nächsten Monaten über der Vier-Millionen-Marke liegen. Trotzdem deuteten die bisher vorliegenden Indikatoren darauf hin, dass sich die begonnene wirtschaftliche Erholung fortsetzt.



      Risiken für die Konjunktur

      Hinter dem verhaltenen Optimismus steht jedoch ein großes Fragezeichen. „Sollte es zu einer weiteren signifikanten Eintrübung des Geschäftsklimas kommen, müsste sogar mit einem Stocken des Aufschwungs gerechnet werden“, betonen die Experten. Zusätzliche Risiken für die Konjunktur gingen von den Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten im Gefolge der Bilanzmanipulationen in den USA aus. Auch eine weitere kräftige Aufwertung des Euro könnte die Prognose gefährden.

      Nach Angaben von ifo ist der konjunkturelle Tiefpunkt in der Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes noch nicht erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen werde auch in den nächsten Monaten saisonbereinigt oberhalb der 4-Millionen-Marke liegen. Für 2003 wird eine Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt von 9,2 Prozent angenommen, für dieses Jahr von 9,5 Prozent.



      Im Osten kaum Neues

      Laut Prognose bleibt der Osten auch 2002 von Arbeitslosigkeit besonders betroffen. „Die Erwerbstätigkeit erreicht das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung, die Arbeitslosigkeit den höchsten Wert“, urteilt ifo.

      Im Jahresdurchschnitt 2002 dürfte die Zahl der registrierten Arbeitslosen in den neuen Ländern mit 1,28 Millionen um reichlich 20.000 höher sein als im vergangenen Jahr. Vor allem in Ostdeutschland wirke die Baubranche als Bremse des Aufschwungs. Angesichts der ohnehin angespannten Finanzlage sei im öffentlichen Sektor ein leichter Rückgang der Wertschöpfung zu erwarten.

      In der Anpassung der ostdeutschen Tariflöhne an Westniveau sieht ifo Fortschritte. Ende 2001 habe der Durchschnittswert der Grundentgelte bei 91,5 Prozent gelegen.
      De facto sei der Lohnabstand aber deutlich größer, weil im Westen unter anderem die Arbeitszeiten in vielen Branchen kürzer sind, Urlaubs- und Weihnachtsgelder höher ausfallen und mehr Arbeitnehmer diese Sonderzahlungen erhalten. Deshalb liege das effektive Arbeitnehmerentgelt je Beschäftigten in den ostdeutschen Ländern derzeit immer noch um mehr als 22 Prozent unter den westdeutschen Werten.



      Weltweiter Abschwung ist überwunden

      Das ifo Institut hält die wirtschaftliche Talsohle weltweit für durchschritten. “Der weltweite Abschwung (...) ist zu Ende“, so das Institut. Seit Jahresanfang 2002 legte die Weltproduktion wieder zu. Gefördert werde diese Entwicklung von der Geldpolitik, die nahezu überall anregend wirke.

      Im laufenden Jahr gehen die ifo-Konjunkturexperten von einem Wachstum in den USA von 2,4 Prozent und im kommenden Jahr von drei Prozent aus. Die Finanzpolitik in den USA sei auf einen extrem expansiven Kurs eingeschwenkt.

      Bereits im vierten Quartal 2001 sei die gesamtwirtschaftliche Produktion in den USA wieder spürbar angezogen. Japan hat aus ifo-Sicht aus der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg herausgefunden. 2002 werde das Wachstum bei 0,4 Prozent liegen, im Jahr 2003 bei 1,6 Prozent.

      Die asiatischen Schwellenländer hätten die konjunkturelle Talsohle bereits Ende 2001 durchlaufen. Selbst in Lateinamerika scheine der Tiefpunkt allmählich erreicht zu sein. Auch im Euroraum sei die zyklische Wende inzwischen vollzogen worden. 2002 werde der BIP-Anstieg voraussichtlich ein Prozent und im kommenden Jahr 2,5 Prozent betragen.

      Den Verbraucherpreisanstieg in der Eurozone sehen die ifo-Forscher im laufenden Jahr bei zwei Prozent und im kommenden Jahr bei 1,8 Prozent.



      Quelle: FAZ, 01.08.02
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 18:12:11
      Beitrag Nr. 493 ()
      Update

      :):):)


      :D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D:):D

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 18:24:45
      Beitrag Nr. 494 ()
      @Susanna1 und @RCZ,

      Vielen Dank für Euche guten Infos!

      :):):)

      Gruss
      Goedda

      PS: muste ich mal los werden!
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 18:26:24
      Beitrag Nr. 495 ()
      Weiß jemand, welche Wirtschaftsdaten
      morgen bekanntgegeben werden?

      Vielen Dank. :)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 19:01:52
      Beitrag Nr. 496 ()
      @verin

      Freitag, 02.08.2002 Woche 31

      • 12:00 - ! EU Erzeugerpreise Industrie Juni
      • 12:00 - ! EU Geschäftsklima-Index Euro-Zone Juli
      • 12:00 - ! EU Wirtschaftsstimmungs-Index Juli
      • 12:00 - EU Euro-Rendite Juli
      • 14:30 - ! US Arbeitslosenrate Juli
      • 14:30 - ! US Beschäftigte ex Agrar Juli
      • 14:30 - ! US Durchschnittliche Wochenstunden Juli
      • 14:30 - ! US Persönliche Ausgaben Juni
      • 14:30 - ! US Persönliche Einkommen Juni
      • 14:30 - ! US Stundenlöhne Juli
      • 16:00 - ! US Industrieaufträge Juni
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 20:06:51
      Beitrag Nr. 497 ()
      :)

      Hallo RCZ

      Zu # 493:

      Das ist ja wieder mal super!!!

      Herzlichen Glückwunsch!!!

      :kiss::kiss::kiss:

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      Avatar
      schrieb am 01.08.02 20:37:43
      Beitrag Nr. 498 ()
      @RCZ von mir auch "herzlichen glückwunsch" zu #493 :)

      verrate doch, was dahintersteckt :) - habe keine Ahnung :D, sieht aber gut aus !

      :)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 22:55:47
      Beitrag Nr. 499 ()
      Hallo Goedda,

      ich freue mich, daß die Informationen Dir Etwas bringen. :)

      Danke. :)

      Ich wünsche Dir weiterhin gute Trades!

      Gruß
      Susanna:)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 23:01:29
      Beitrag Nr. 500 ()
      Schwache Konjunktur drückt die Aktienkurse


      1. Aug. 2002 Kein Hoffnungsschimmer am Konjunkturhimmel. Am Donnerstag setzte sich der Reigen enttäuschender Konjunkturdaten weiter fort. Die Kursreaktionen fielen nach dem zu erwartenden Muster aus. Verluste am Aktienmarkt und Gewinne am Anleihemarkt.

      Gegen 20.15 Uhr fällt der Dow Jones Index um 2,18 Prozent auf 8.546,29 Punkte und der S&P 500 Index um 2,31 Prozent auf 890,52 Zähler. Beim Nasdaq Composite Index ergibt sich ein Minus von 2,73 Prozent auf 1.292,01 Punkten. Hierzulande fiel der Dax um 2,53 Prozent auf 3.606,45 Punkte und der Nemax 50 Index um 1,35 Prozent auf 536,07 Zähler.



      MLP weiter im Sturzflug

      Bei den Einzelwerten im Dax rutschten Allianz nach der Gewinnwarnung vom Mittwochabend um weitere 4,34 Prozent auf 139,00 Euro ab. Als Fass ohne Boden erwiesen sich erneut MLP, die im Zuge neuer Bilanzierungsvorwürfe um 17,07 Prozent auf nur noch 15,59 Euro abstürzten. Gnadenlos abgestraft wurden auch weiterhin Fresenius Medical Care, die um 8,48 Prozent auf 31,61 Euro abgaben. In den USA verliert der Ölkonzern Exxon nach schwachen Quartalszahlen 7,18 Prozent auf 34,12 Dollar. Im Technologiesektor büßen Adobe Systems nach einer Gewinnwarnung 26,5 Prozent auf 17,61 Dollar ein.

      Am Rentenmarkt fiel die Rendite in Europa bei den zweijährigen Staatsanleihen mit 3,54 Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember. In den USA ermäßigt sich die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen auf 4,421 Prozent nach 4,465 Prozent am Mittwoch.



      Flut an schwachen Konjunkturzahlen

      Nach unten in Bewegung gesetzt wurden die Aktiennotierungen wie schon an den vergangenen Tagen gleich durch einen ganzen Strauß an schlechten Nachrichten von der Konjunkturfront. So blieb der nach einem Stand im Juni von 56,2 im abgelaufenen Monat auf 50,5 gefallene US-Einkaufsmanagerindex ebenso hinter den von Volkswirten erwarteten Wert von 55 zurück, wie die Angaben zu den US-Bauausgaben. Diese sind im Juni um 2,2 Prozent gefallen, während Volkswirte ein Plus von 0,3 Prozent prognostiziert hatte.

      Aber auch beim Blick auf Euroland ist keinerlei Übermut angesagt. Die Reuters-Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Euro-Zone sind zuletzt gefallen und auch die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist nach Einschätzung des ifo Instituts quer durch alle Branchen gedrückt, so dass sich der erhoffte Aufschwung auf das kommende Jahr verschiebt.



      Gefährliche Abwärtsspirale in Gang

      Insgesamt scheinen wir uns derzeit in einer Abwärtsspirale zu befinden, aus welcher der Ausweg noch nicht gefunden wurde. Wie verfahren die Lage ist, kommt in den Worten von Michael Moran, Chefvolkswirt von Daiwa Securities America zum Ausdruck: „Bei dieser Verfassung der Aktienmärkte wie zuletzt gehe ich davon aus, dass die Unternehemn nur vorsichtig investieren werden und auch die Verbraucher werden bei ihren Ausgaben vorsichtig zu Werke gehen.“

      Dass die Notenbank in Großbritannien und in Euroland vor diesem Hintergrund anlässlich ihrer Sitzungen am Berichtstag nicht an der Zinsschraube drehten, sondern die Leitzinsen unverändert lassen, kommt vor diesem Hintergrund nicht überraschend. Vielmehr muss sich speziell die Europäische Zentralbank fragen, ob vielleicht eine Zinssenkung angebracht wäre. Von einem selbsttragenden Aufschwung ist bei im Zaum befindlicher Inflation jedenfalls weit und breit nichts zu sehen.



      Aktionäre beobachten das Geschehen von der Seitenlinie

      Solange die Konjunktur aber keine Fahrt aufnimmt, dürften auch die Aktienmärkte nicht die Kraft zu einer soliden Aufwärtsbewegung haben. Trotz der Tatsache, dass die Bewertungen inzwischen schon stark zurückgekommen sind, sollten sich die Anleger deshalb nicht aus der Reserve locken lassen.

      Die Gefahr, noch einmal auf dem falschen Fuss erwischt zu werden, erscheint zu groß. Abschreiben sollte man den Aktienmarkt aber ebenfalls nicht ganz. Dafür wiederum zeigten sich die Kurse angesichts der zahlreichen Hiobsbotschaften an der Wall Street zuletzt zu widerstandsfähig. Daher scheint es ratsam, die Szenerie aufmerksam am Seitenrand zu beobachten, sein Pulver aber noch trocken zu halten.

      Sicherer erscheint dagegen derzeit noch immer ein Engagement am Rentenmarkt. Die dortige Stimmung fasst ein Händler zusammen: „Inzwischen kann man die ganzen Wachstumsprognosen vom Jahresanfang übern Haufen werfen. Deshalb ist bei den Gewinnen am Rentenmarkt auch noch kein Ende der Fahnenstange in Sicht.“

      Auf Richtungssuche befindet sich unterdessen der Dollar. Nachdem er zuletzt von schwachen Konjunkturzahlen profitiert hatte, ging es am Berichtstag wieder in die andere Richtung. Die US-Devise fiel zum Euro auf Notierungen von 0,9843 Prozent zurück, was einem Tagesminus von 0,65 Prozent entspricht. Die Nervosität, wie sie sich in den skizzierten Kursbewegungen widerspiegelt, dürfte auch am Freitag anhalten. Nach den zuletzt schwachen Daten darf man schließlich auch von den da anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen keine Wunderdinge mehr erwarten.


      Quelle: FAZ, 01.08.02




      In den beiden Charts sehen Sie in dieser Reihenfolge die Entwicklung von Dax und Dow in den vergangenen fünf Jahren.





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