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    Ärger in Entenhausen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.08.02 22:59:21 von
    neuester Beitrag 13.08.02 23:41:13 von
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      schrieb am 13.08.02 22:59:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Ruhm von Disney-Chef Michael Eisner ist verblasst. Nach 18 Jahren an der Spitze des Medienimperiums wächst die Kritik an den Misserfolgen des Managers. Der Ruf nach einer schnellen Ablösung des machtbewussten Konzernchefs wird lauter.


      Personenkult um Topmanager mag komplett out sein. Michael Eisner sorgt trotzdem dafür, dass sein Name nach seinem Ableben in gebührendem Andenken gehalten wird. Die California State University Northridge kündigte kürzlich an, ihre pädagogische Hochschule in Michael D. Eisner College of Education umzubenennen, nachdem der Chef der Walt Disney Company 7 Mio. $ gestiftet hatte. Die Universität liegt nur ein paar Meilen von der Zentrale des Konzerns entfernt, den Eisner leitet.

      Generationen künftiger Lehrer mögen von der Großzügigkeit des Disney-Chefs ergriffen sein. Andere sind von seiner Bilanz weniger angetan. Investoren und Analysten verlangen immer lauter, dass Eisner Firma und Aktienkurs wieder auf Vordermann bringt - und zwar zügig.

      Seit 18 Jahren regiert Eisner den Konzern im San Fernando Valley, dem Tal bei Los Angeles, das Hollywood längst als Heimat der großen Filmstudios abgelöst hat. Mittlerweile kann sich kaum noch jemand Disney ohne den New Yorker an der Spitze vorstellen. Angesichts der wachsenden Probleme von Disney macht sich jedoch zunehmend Skepsis breit, ob der Manager mit der unerschöpflichen Auswahl an Mickey-Mouse-Krawatten und dem Hang zur Autokratie in der Lage ist, das bald 80 Jahre alte Unterhaltungsimperium wiederzubeleben. Schon wird über mögliche Nachfolger spekuliert.

      In seinen Anfangsjahren galt Eisner als unbestrittener Star. Seit seinem Amtsantritt bei Disney 1984 hat er den Jahresumsatz von 1,5 Mrd. $ auf zuletzt 25,3 Mrd. $ gesteigert. Aus einem kränkelnden Unternehmen ohne Geschäftsplan machte er den drittgrößten Medienkonzern der Welt mit einem global bekannten Markennamen. Die Glanzzeiten sind jedoch längst vorbei. Seit mehreren Jahren verwaltet Eisner nur noch den Status quo.

      Es häufen sich die schlechten Nachrichten: Anfang August musste der Konzernchef einräumen, dass Disney im laufenden Quartal die Gewinnprognose verfehlen wird. Dieses Jahr sei mit einem Anstieg des Überschusses nicht mehr zu rechnen. Seit mehreren Quartalen gehen in fast allen Geschäftsfeldern die Betriebsgewinne zurück, die Umsätze stagnieren. Besonders stark angeschlagen sind die Vergnügungsparks und der Fernsehsender ABC. Rating-Agenturen haben angekündigt, Disneys Kreditwürdigkeit auf eine mögliche Herabstufung hin zu beobachten.

      Finanzchef Tom Staggs beteuert, er mache sich "keine Sorgen um unsere Verschuldung oder die Liquidität". Die Aktionäre offenbar schon: Das Disney-Papier notiert zurzeit bei 14 $, der tiefste Stand seit 1994. Seit Jahren sind die Investoren unzufrieden mit der Entwicklung ihres Unternehmens. Als die Kurse der Konkurrenten während des Internetbooms explodierten, verdoppelte sich der Wert der Disney-Aktie gerade einmal.

      Sogar im 16-köpfigen Aufsichtsrat wächst die Ungeduld über ausbleibende Erfolge. Obwohl das Direktorium Eisner in öffentlichen Statements als "besten Vorstandschef in der Branche" bezeichnet, bestätigen Insider, dass das Gremium zunehmend Druck auf den Disney-Veteran ausübt, endlich für bessere Ergebnisse zu sorgen.

      Das sei angesichts der Diskussion über die mangelnde Kontrolle von Managern überfällig, meint Jeff Logsdon, Analyst und langjähriger Disney-Beobachter bei der Investmentbank Gerard Klauer Mattison: "Der Aufsichtsrat kann den Bedarf an sofortigen Verbesserungen nicht ignorieren."

      Wichtige Gönner gehen auf Distanz zu Eisner. Mit Roy Disney, dem Neffen des Disney-Gründers Walt Disney, und Board-Mitglied Stanley Gold soll der Konzernchef bereits aneinander geraten sein. Disney ist mit 17,5 Millionen Aktien der größte Einzelinvestor im Unternehmen, Gold leitet dessen Investment-Imperium Shamrock Holdings. Andere Eisner-Anhänger wie der einflussreiche Bass-Clan aus Texas haben ihre Aktien längst abgestoßen.

      Der Fall prominenter Medienbarone wie Jean-Marie Messier (Vivendi Universal) und Thomas Middelhoff (Bertelsmann) gibt Gerüchten Nahrung, Eisners Tage an der Spitze von Disney seien gezählt. Analyst Logsdon bezeichnet das Verhältnis zwischen Eisner und seinem Board als "unsicher". Andere Beobachter formulieren es weniger diplomatisch: "Eisner genoss jahrelang eine Unmenge an Goodwill, und ohne diesen Goodwill wäre er längst weg", sagt die Autorin Kim Master, die in ihrem Buch "The Keys to the Kingdom - The Rise of Michael Eisner and The Fall of Everybody Else" mit dem Medienmacher abrechnet.

      Seit Jahren zieht sich Eisner durch seine Rekordbezüge den Unmut der Aktionäre zu. Bei seinem Amtsantritt begnügte er sich mit einem Festgehalt von 750.000 $, das sich vor zwei Jahren auf 1 Mio. $ erhöhte. Durch das Aktienoptionsprogramm, das er ins Leben rief, konnte er sein Einkommen jedoch vervielfachen. 1997 ging ein Aufschrei durch Hollywood, als Eisner durch seine Optionen an einem einzigen Tag 570 Mio. $ verdiente. Voriges Jahr schätzte das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" Eisners Vermögen auf 720 Mio. $.

      Eisner gilt als Mikromanager, der sogar über das Teppichmuster in der Firmenzentrale und die Toilettenfliesen in seinen Vergnügungsparks entscheidet. Für die derzeitige Schieflage des Konzerns fühlt sich der 60-Jährige mit dem ewigen Jungengesicht indes nicht zuständig. "Wir glauben, dass wir uns in einer fantastischen Position befinden", jubelte er noch vergangene Woche. Ein Mitarbeiter zauberte aufs Stichwort einen Analystenbericht hervor, in dem der Disney-Aktie in den kommenden zwölf Monaten immense Kursgewinne prophezeit werden.

      Eisner wird nicht müde zu argumentieren, dass Disney wie AOL Time Warner und andere Konkurrenten unter der schwachen Konjunktur und dem weltweiten Einbruch der Werbemärkte leide. Den Vergnügungsparks in den USA, Europa und Asien - bislang die verlässlichsten Gewinnbringer des Konzerns - setze überdies die Reiseunlust des Disney-Publikums seit den Terroranschlägen vom 11. September zu.

      Das bezweifeln nicht einmal die schärfsten Kritiker. Für viele Missstände nehmen sie jedoch Eisner persönlich in Haftung. Etwa für die Krise des Fernsehsenders ABC, den Eisner 1996 für 19 Mrd. $ gekauft hat. Die Einschaltquoten sind seit zwei Jahren eingebrochen, Werbekunden wandern ab. Schuld daran ist vor allem das unattraktive Programmangebot. Weil die Quiz-Sendung "Who Wants To Be A Millionaire?" 1999 so erfolgreich war, dass sie gleich an mehreren Abenden pro Woche ausgestrahlt wurde, haben die Manager die Produktion neuer Programme vernachlässigt. "Als die Sendung langweilig und unbeliebt wurde, hatten sie keinen Ersatz", kritisiert Eisner-Biographin Masters.

      Viele Fehltritte des Managers waren extrem kostspielig: Während der Dotcom-Hysterie kaufte der Disney-Chef diverse Internetfirmen zusammen, um das Portal Go.com aufzubauen. Im Januar 2001 machte der Konzern Go.com dicht und musste mehr als 800 Mio. $ abschreiben.

      Zwei Jahre zuvor zahlte Disney 270 Mio. $ Abfindung an Jeffrey Katzenberg. Der ebenso aggressive wie erfolgreiche Kopf der Disney-Studios hatte den Medienkonzern 1994 verlassen und mit dem Regisseur Steven Spielberg und dem Musikmogul David Geffen das Filmstudio DreamWorks gegründet. Der öffentlich ausgetragene Prozess wurde für Eisner teuer - und peinlich. Vor Gericht musste er beteuern, den kleinwüchsigen Katzenberg nicht als "Zwerg" bezeichnet zu haben.

      Die Trennung vom mächtigen Hollywood-Agenten Michael Ovitz, der Mitte der 90er Jahre nur 16 Monate lang als Präsident von Disney amtierte, kam Eisner mit 128 Mio. $ vergleichsweise billig. Ovitz hatte Disney entnervt verlassen, weil Eisner verlangte, dass alle Bereichsleiter weiterhin direkt an ihn berichteten. Eine 28-jährige Freundschaft ging über den Abgang in die Brüche.

      Katzenberg und Ovitz galten als potenzielle Erben Eisners - bis sie sich mit dem autokratischen Manager überwarfen. Einen "natürlichen Nachfolger" hat der Disney-Chef nicht aufgebaut. So kursieren in Hollywood immer neue Gerüchte, wer nach Eisner auf dem Konzernthron Platz nehmen wird. Gehandelt werden unter anderem Viacom-Chef Mel Karmazin, Chairman und Chief Executive Officer von Sony America, Howard Stringer - und Ex-Disney-Manager Katzenberg.

      Eisner selbst hat ganz andere Kandidaten im Auge. Als er im Frühsommer bei einem Dinner mit dem Aufsichtsrat beiläufig auf mögliche Nachfolger angesprochen wurde, nannte er Finanzchef Tom Staggs und Disney-Präsident Robert Iger. Beide gelten in der Branche jedoch als kleine Kaliber. Ein so genanntes Performance and Nomination Committee, das Disney im Frühjahr nach dem Vorbild von Vivendi Universal eingerichtet hat, soll nun den Weg für einen Eisner-Erben ebnen.

      Die neuesten Nachrichten aus der Disney-Zentrale könnten Eisners Überleben an der Konzernspitze noch einmal verlängern. Am vergangenen Freitag gab das Unternehmen gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC zu, dass drei Mitglieder des Boards - darunter Stanley Gold - Familienangehörige in der Disney-Belegschaft haben. Den verschärften Richtlinien der New Yorker Börse zufolge schränken Familienbeziehungen zu Mitarbeitern die Unabhängigkeit der Direktoren ein. Disney muss die umstrittenen Board-Mitglieder zwar nicht entlassen, aber ihre Zuständigkeiten stark beschneiden.

      Eisners Kontrahent Gold wäre entmachtet - und der Disney-Chef hätte wieder einmal Zeit gewonnen.

      © 2002 Financial Times Deutschland, 14.08.2002
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:08:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kehraus bei Disney

      Die Verschärfung der Gesetze gegen Bilanzfälschung hat ungeahnte Folgen. Disney-Chef Michael Eisner will sie offenbar nutzen, um unbequeme Aufsichtsräte loszuwerden.


      New York - Michael Eisner lässt sich seinen Optimismus nicht nehmen. Wenn erst einmal die Konjunktur dreht, dann - so prophezeite der Disney-Chef jüngst gegenüber dem "Wall Street Journal" ( "WSJ" ) - würden die Umsätze und Gewinne wieder sprudeln.

      Angesichts der Fakten ist das eine mutige Prognose. In den meisten Geschäftsfeldern geht die Begeisterung des Publikums spürbar zurück: Die Vergnügungsparks verzeichnen einen Rückgang der Buchungen um rund zehn Prozent, teure Filme wie "Bad Company" spielen ihre Kosten nicht ein, und der hauseigene Sender ABC leidet unter der Werbeflaute und chaotisch wirkender Programmplanung. Im letzten Quartal musste Disney deshalb einen Gewinnrückgang um sieben Prozent melden. Die Anleger haben dem Konzern längst die Quittung für die enttäuschenden Zahlen ausgestellt. Die Disney-Aktie notiert derzeit unter 15 Dollar - der tiefste Stand seit acht Jahren.

      Sogar im Aufsichtsrat werden die einstigen Förderer von Michael Eisner langsam nervös. Nach langem Schweigen habe Großaktionär und Gründer-Neffe Roy Disney bessere Ergebnisse gefordert, berichtete das "WSJ" unter Berufung auf informierte Kreise. Auch dessen Geschäftspartner Stanley Gold, der sich 1984 für eine Berufung Eisners zum Disney-Chef stark machte, stelle nun äußerst unbequeme Fragen.

      Doch der Disney-Chef, der seit achtzehn Jahren die Geschicke des Konzerns lenkt, lässt sich seinen Job nicht so leicht nehmen. Lieber schickt er alte Weggefährten vor die Tür. Der aufmüpfige Aufsichtsrat Gold könnte laut "WSJ" bald seinen Platz verlieren.

      Grund dafür seien die schärferen Regeln der New Yorker Börse (NYSE), die die Besetzung des Gremiums mit unabhängigen Persönlichkeiten verlangt. Gold und zwei andere Disney-Aufsichtsräte haben Söhne und Töchter, die im Konzern beschäftigt sind. Wie ein NYSE-Sprecher sagte, sei noch nicht beschlossen, dass die Verwandtschaft mit erwachsenen Mitarbeitern des Unternehmens als Ausschlusskriterium für den Aufsichtsrat gilt. Nach Angaben von Disney rechnet das Unternehmen jedoch mit dieser Entscheidung und will schon vorher die dafür nötigen Veränderungen in seinen Gremien vornehmen.

      © SPIEGEL ONLINE 2002
      Avatar
      schrieb am 13.08.02 23:41:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Disney shake-up tightens Eisner`s grip - Directors fall foul of rules

      David Teather in New York
      Tuesday August 13, 2002; The Guardian

      Michael Eisner, the embattled chief executive of Walt Disney, is set to strengthen his hand on the business after a potential boardroom shake-up.

      The restructuring is likely to follow the admission that four directors of the company might not be considered "independent" under a set of new rules introduced on Wall Street. They include at least one, rumoured in Hollywood to be an opponent of Mr Eisner, who has steered the company for almost two decades.

      In a filing with the securities & exchange commission at the end of last week, Disney said the directors in question had family members working for the media group. Revised listing rules proposed by the New York stock exchange do not consider a director independent if a relative has worked at the company in the past five years.

      If Disney adopts the changes it would weaken the position of directors who are putting pressure on Mr Eisner, according to US reports.

      Both the Wall Street Journal and Los Angeles Times have reported that at least one of the four, Stanley Gold, has become increasingly impatient with Mr Eisner`s performance. The Disney share price is languishing at eight-year lows.

      Mr Gold is a close associate of vice chairman Roy Disney, who is also said to be a critic of Mr Eisner and there has been speculation regarding a possible coup. Mr Disney is the largest investor in the company and holds 17.5m shares. Disney has been in a slough since the late 1990s and there is no improvement in sight. In the most recent quarter, the company reported a 26% fall in operating profits as it wrestled with weak theme park attendance and poor ratings and advertising at the ABC television network.

      The film business was 66% lower during the quarter due to the disappointing performance of Bad Company, starring Anthony Hopkins and Chris Rock.

      Although he would likely remain a director, Mr Gold, who runs Roy Disney`s Shamrock Holdings investment group, would be forced to give up his position as chairman of the corporate governance committee and nominating committee under the new rules.

      The other directors affected by the rules are Reveta Bowers, Raymond Watson and John Bryson. Disney said it was reviewing whether they complied with the updated regulations, brought in to improve corporate governance after the wave of financial scandals in the US. The 16 member board is next due to meet in late September.

      Mr Eisner has been one of the longest standing executives in the media industry. He joined the company 18 years ago and has earned a good deal of patience from shareholders. He took the business from a market capitalisation of $2bn to a peak of $90bn, expanded the theme park business and oversaw a creative renaissance during the mid-1980s and early 90s at the animated film studio.

      But the golden touch appears to have deserted him. The latest animated feature Lilo & Stitch has been a hit but it follows a long line of recent flops including Atlantis, Dinosaurs and Emperor`s New Groove.

      A Disney spokeswoman said: "Over the coming months we will determine the make-up of the board and the key committees and that could include reducing the size of the board. Mr Eisner has, during his tenure, had a good working relationship with the board and that continues to be the case".


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