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    HV-Bericht Maschinenfabrik Esterer AG (WKN 657 702, Börse München) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.10.02 21:05:47 von
    neuester Beitrag 12.05.03 23:22:19 von
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      schrieb am 22.10.02 21:05:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo miteinander,

      bedauerlicherweise existiert die Website von "Die Analysten" bereits seit einiger Zeit nicht mehr. Daher stelle ich nachfolgend einen Bericht über die letzte Hauptversammlung der Maschinenfabrik Esterer AG rein, der bislang auf der Website von "Die Analysten" nachgelesen werden konnte.

      Viel Spaß beim lesen!

      Gruß,

      Unreal


      Hauptversammlungs-Bericht Maschinenfabrik Esterer AG

      Am Montag, 13. Mai 2002, fand im Sparkassensaal der Kreissparkasse Altötting-Burghausen die 98. ordentliche Hauptversammlung der Maschinenfabrik Esterer AG statt. Zu der Hauptversammlung hatten sich insgesamt etwa 50 Aktionäre und Aktionärsvertreter eingefunden. Unter ihnen befand sich auch Diplom-Betriebswirt (FH) Martin Münzenmayer, der diesen Bericht erstellte.

      Einleitung

      Die Hauptversammlung wurde um 11:00 Uhr vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Dr. Rolf Lenz, eröffnet. Nachdem dieser die Anwesenden begrüßt hatte, erklärte er kurz den formalen Ablauf der Hauptversammlung und betonte, dass es sich um eine „sorgenvolle“ Hauptversammlung handele. Danach erläuterte er die ersten beiden Punkte der Tagesordnung.

      Unter Tagesordnungspunkt eins wurde gemäß § 92 Abs. 1 Aktiengesetz angezeigt, dass ein Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals besteht. Der Kapitalverlust beruhe auf Wertberichtigungen, die im Zusammenhang mit der Insolvenz der 50-prozentigen Beteiligung an der EWD GmbH & Co. KG notwendig geworden seien. Allerdings könne die Esterer AG voraussichtlich trotz eines erheblichen Abwertungsbedarfs einer Überschuldung und einer Zahlungsunfähigkeit entgehen. Die weitere Entwicklung sei aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar.

      Bezug nehmend auf den Tagesordnungspunkt zwei (Vorlage des Jahresabschlusses zum 30.09.2001 und Bericht des Aufsichtsrates) erklärte Herr Dr. Lenz, dass der Aufsichtsrat im Zeitraum November 2001 bis März 2002 fortlaufend in Kontakt mit dem Vorstand gestanden habe und die Entwicklung miterlebt habe. Der Aufsichtsrat habe in dieser Zeit „mitgelitten“.

      Herr Dr. Lenz berichtete, dass die EWD GmbH & Co. KG in 2001 insgesamt acht große Anlagen erfolgreich fertiggestellt habe. Zudem habe die EWD im gleichen Jahr Aufträge aus Russland und Frankreich erhalten. Probleme hätten sich erst ergeben, als Anfang 2002 die Anzahlungen für die Aufträge nicht eingetroffen sind. Trotz dieser unerfreulichen Tatsache, sei der Bankenpool zu diesem Zeitpunkt noch positiv gestimmt gewesen. Allerdings habe es dann im weiteren Verlauf Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedern des Bankenpools gegeben, so dass die Banken letztendlich am 08.03.2002 alle Kreditlinien gekündigt haben. An diesem Tag hat die Esterer AG einen Insolvenzantrag gestellt und dies per Ad hoc-Mitteilung bekannt gegeben.

      Die Aktien von Prof. Dr. Dietz seien auf Verlangen der Banken in die WD GmbH u. Co. eingebracht worden. Diese Gesellschaft musste ebenfalls Insolvenz anmelden. Als Folge der Übertragung des Aktienpakets befanden sich die Stimmrechte von Prof. Dr. Dietz bei der Hauptversammlung in der Verfügungsgewalt des Insolvenzverwalters (Herrn Rechtsanwalt Volker Grub aus Stuttgart).

      Wie Herr Dr. Lenz weiter erklärte, habe am 18.03.2002 in Stuttgart ein ausführliches Gespräch mit dem Insolvenzverwalter stattgefunden. Im Rahmen dieses Gespräches sei man gemeinsam zu der Auffassung gelangt, dass die EWD sanierungsfähig ist. Herr Dr. Lenz betonte, dass auch der Insolvenzverwalter an einer Gesundung der EWD GmbH & Co. KG interessiert sei. Zudem wies er darauf hin, dass Herr Volker Grub insgesamt 6.828 Stimmen vertrete, was 41,4 Prozent des Grundkapitals entspreche.

      Um die EWD GmbH & Co. KG zu sanieren, sei der Beschluss gefasst worden, dass diese vom 01.05.2002 bis einschließlich 30.04.2003 keine Miete an die Esterer AG entrichten muss. Dabei handele es sich um eine „Eigenkapital-ersetzende Maßnahme“. Ansonsten habe der Aufsichtsrat den Vorstand stets zeitnah und ausführlich über sämtliche Vorgänge bei der EWD informiert und habe somit seine Pflichten gewissenhaft erfüllt.

      Herr Dr. Lenz wies darauf hin, dass die Auswirkungen der Insolvenz der EWD auf die Esterer AG zu einem späteren Zeitpunkt dargestellt werden. Anschließend übergab er das Wort an den Vorstand, Herrn Prof. Dr. Dietz.

      Bericht des Vorstands

      Herr Prof. Dr. Dietz begrüßte zunächst alle Anwesenden recht herzlich im Namen des Vorstands und dankte ihnen für das Interesse am Unternehmen. Danach ging er auf die Auftragslage bei der EWD Sägetechnik ein. Diese Tochtergesellschaft der Esterer AG habe im abgelaufenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 91 Mio. DM einen Gewinn von 750.000 DM erzielt. Leider hätten sich die EWD-Kunden im zweiten Halbjahr 2001 aufgrund der flauen Konjunkturentwicklung mit Bestellungen eher zurückgehalten.

      Der Auftragsbestand der EWD zum 31.12.2001 habe sich auf 30 Mio. DM belaufen. Außerdem seien zu diesem Zeitpunkt vier Aufträge mit einem durchschnittlichen Auftragsvolumen von jeweils 25 Mio. DM bereits kaufmännisch korrekt vereinbart gewesen. Diese Aufträge seien von Firmen aus Russland, Weißrussland und Westeuropa erteilt worden und seien mit Hermes-Bürgschaften abgesichert gewesen.

      Wie Herr Prof. Dr. Dietz weiter erklärte, sei die Esterer AG in der Vergangenheit ihren Tilgungsverpflichtungen stets nachgekommen. Auch im vergangenen Jahr sei dies der Fall gewesen. Die langfristigen Darlehen seien in dem Zeitraum 31.12.1996 bis 31.12.2001 im Konzern von 15,7 Mio. DM auf 4,9 Mio. DM gesunken. Im gleichen Zeitraum sei das Volumen der Kontokorrent-Kredite von 20,3 Mio. DM auf 21,6 Mio. DM angestiegen.

      Für alle größeren Aufträge habe die EWD in der Vergangenheit eine Projektfinanzierung der Banken benötigt, welche auch stets genehmigt worden sei.

      Im Dezember 2001 und im Januar 2002 habe sich der Bankenpool getroffen, um über die Sanierung der EWD zu diskutieren. In einer weiteren Poolsitzung am 21.02.2002 sei man innerhalb des Bankenpools zu dem Schluss gekommen, dass die EWD auf jeden Fall sanierungsfähig ist. Ungeachtet dessen sei es notwendig gewesen am 01.03.2002 das Bayerische Staatsministerium zu kontaktieren, um mit dessen Hilfe eine Einstimmigkeit im Bankenpool zu erreichen.

      Am 06.03.2002 sei die geplante Sanierung der EWD vom Führer des Bankenpools verbal abgelehnt worden. Daraufhin sei am 08.03.2002 beim Amtsgericht Tübingen ein Insolvenzantrag gestellt worden. Als Insolvenzverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Volker Grub aus Stuttgart ernannt. Dieser habe eine Unternehmensberatungsgesellschaft mit der Erstellung eines Sanierungsplans beauftragt, der in erster Linie umfangreiche Entlassungen vorsieht.

      Anschließend wurden zwei Grafiken gezeigt. Der ersten Grafik konnte man die Aktionärsstruktur der Esterer AG zum 02.04.2001 entnehmen. Zu diesem Zeitpunkt wurden 58,1 Prozent der Aktien von Prof. Dr. Dietz gehalten. Weitere 11,5 Prozent befanden sich im Besitz von Herrn M. Esterer. Die Unterstützungskasse war mit 3,8 Prozent beteiligt und 26,6 Prozent der Aktien lagen im Streubesitz.

      Mit der zweiten Grafik wurde die Aktionärsstruktur zum 13.05.2002 dargestellt. Die Beteiligung von Prof. Dr. Dietz war zu diesem Zeitpunkt faktisch nicht mehr vorhanden, da sein Aktienpaket, wie bereits erwähnt, auf Verlangen der Banken in die WD GmbH u. Co. eingebracht wurde. Ferner befanden sich zum Zeitpunkt der Hauptversammlung mindestens 5,7 Prozent der Aktien im Besitz der Allerthal AG (SIXPACK AG/Herr Veit Paas). Darüber hinaus waren die Mitarbeiter und die Berater mit 13,4 Prozent an der Esterer AG beteiligt. Die Beteiligung der Unterstützungskasse beläuft sich weiterhin auf 3,8 Prozent. Herr Esterer ist mit 13,2 Prozent beteiligt und bei der WD GmbH u. Co. befinden sich 41,4 Prozent der Anteilsscheine.

      Rede von Herrn Stelzer (Wirtschaftsprüfer)

      Herr Stelzer ging im Rahmen seiner Rede ausführlich auf die Auswirkungen der Insolvenz der EWD auf die Esterer AG ein. Sehr informativ war unter anderem die vom ihm vorgelegte Darstellung des Jahresabschlusses der Esterer AG vor und nach der Insolvenz. Erfreulich ist, dass gemäß den Ausführungen von Herrn Stelzer eine Überschuldung der Esterer AG aufgrund der Tatsache, dass noch stille Reserven vorhanden sind, nicht vorliegt.

      Wie Herr Stelzer weiter erklärte, beläuft sich der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag bei der Esterer AG auf 8,447 Mio. DM. Der Wertberichtigungsbedarf aufgrund der Insolvenz der EWD beläuft sich hingegen auf insgesamt 25,7 Mio. DM.

      Im Rahmen der Erläuterung des Jahresabschlusses der Esterer AG zum 30.09.2001 wies Herr Stelzer darauf hin, dass alle Beteiligungen der Esterer AG bereits im Vorjahr auf Null gesetzt worden seien. Zudem müsse die Beteiligung an der EWD bei der Esterer AG komplett abgeschrieben werden.

      Bei den sonstigen Rückstellungen kam es aufgrund der Insolvenz der EWD zu einer Erhöhung der übrigen Rückstellungen von 200.000 DM auf 5,8 Mio. DM. Ohne die Insolvenz der EWD wäre die Esterer AG in der Lage gewesen, für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Bilanzgewinn von 5,9 Mio. DM auszuweisen (Hohe Gewinnbeiträge der Gießereien). Letztendlich hat die Insolvenz der EWD zu dem bereits erwähnten Fehlbetrag von rund 8,5 Mio. DM geführt.

      Des Weiteren hat sich die Insolvenz der EWD auch auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Esterer AG ausgewirkt. So sind gemäß den Darstellungen von Herrn Stelzer, die den Aktionären nicht ausgehändigt wurden, die Abschreibungen auf Finanzanlagen aufgrund der Insolvenz von Null auf rund 16 Mio. DM gestiegen. Der Jahresüberschuss verringerte sich hingegen von 3,7 Mio. DM auf minus 22 Mio. DM. Diese Verringerung entspricht vom Betrag her exakt dem Wertberichtigungsbedarf von 25,7 Mio. DM.

      Im Hinblick auf die insolvenzrechtliche Problematik erklärte Herr Stelzer, dass die Sachanlagen (Grundstücke, technische Anlagen usw.) mit einem Gesamtwert von 3,3 Mio. DM in der Bilanz stehen. Die Erträge aus Sachanlagen, wie zum Beispiel Mieterträge seien als stille Reserven zu werten und könnten zu 100 Prozent auf die Grundstücke und Bauten umgelegt werden. Diese Vorgehensweise sei wesentlich einfacher, als alle Erträge aus Sachanlagen verursachungsgerecht zuzuordnen. Insgesamt würden sich die Erträge aus Sachanlagen auf 19,2 Mio. DM belaufen.

      Ferner gebe es stille Reserven bei den verbundenen Unternehmen. Als stille Reserve in diesem Sinne ist laut Herrn Stelzer das Ertragspotenzial der Gießereien zu werten, das sich auf 13,06 Mio. DM beläuft. Die Deckungslücke bei der Unterstützungskasse Altötting belaufe sich bei der Esterer AG auf 300.000 DM und im Konzern auf 900.000 DM. Diese Beträge seien den Rückstellungen für Pensionen zugewiesen worden.

      Sehr erfreulich für die Aktionäre der Esterer AG ist, dass gemäß den Darstellungen von Herrn Stelzer, genügend stille Reserven vorhanden sind, um den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag auszugleichen und darüber hinaus das Eigenkapital zu erhöhen.

      Im Anschluss an die Rede von Herrn Stelzer betonte Herr Dr. Lenz, dass die Ausführungen von Herrn Stelzer zeigen sollen, dass die Esterer AG definitiv ohne weitere Maßnahmen fortgeführt werden kann. Unabhängig davon würden die kommenden Jahre für die Esterer AG sehr hart werden, da das Unternehmen weiterhin seinen Tilgungsverpflichtungen nachkommen müsse, was vor allem wegen des Wegfalls der Mieteinnahmen der EWD bis einschließlich 30.04.2003 nicht einfach sei.

      Auf eine Verlesung des Berichtes des Aufsichtsrates wurde im Einvernehmen mit den anwesenden Aktionären verzichtet.

      Allgemeine Aussprache

      Als erster Redner meldete sich Herr Alfred Schneider aus Köln zu Wort, der die Allerthal/SIXPACK-Aktien vertrat. Herr Schneider berichtete, dass er bereits vor Jahren auf der Hauptversammlung der Esterer AG zahlreiche Fragen gestellt habe, die damals nicht ausreichend beantwortet worden seien. Als relativ lapidare Begründung habe er damals zu hören bekommen, dass es sich bei der Esterer AG um eine Familiengesellschaft handele und man deshalb keine ausführlichen Auskünfte geben könne. Diesbezüglich merkte Herr Schneider an, dass sich der Sachverhalt zwischenzeitlich geändert habe, da sich das Aktienpaket von Prof. Dr. Dietz nun bei Herrn Rechtsanwalt Volker Grub befinde, der vom Amtsgericht Tübingen als Insolvenzverwalter bestellt wurde.

      Wie Herr Schneider weiter erklärte, sei es absolut nicht in Ordnung, dass die Übertragung des Aktienpakets an den Insolvenzverwalter nicht im Rahmen einer Ad hoc-Mitteilung bekannt gegeben worden sei. Mehr als ärgerlich sei darüber hinaus die Tatsache, dass die Informationspolitik der Esterer AG gegen Null tendiere. Dieser Zustand sei absolut nicht im Sinne der Aktionäre und könne daher nicht mehr länger geduldet werden.

      Anschließend betonte Herr Schneider, dass er und eine Aktionärsvertretung aus Süddeutschland zusammen mit mehr als zehn Prozent am Grundkapital der Esterer AG beteiligt seien. Somit würden seine Stimmen für die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung gemäß § 122 Aktiengesetz oder die Beantragung einer Sonderprüfung gemäß § 142 Aktiengesetz ausreichen. Auf alle Fälle hoffe er auf eine umfassende Beantwortung aller Fragen im Rahmen der Hauptversammlung.

      Des Weiteren berichtete Herr Schneider in verärgertem Tonfall, dass er auf der Hauptversammlung im Jahr 2000 die Auskunft erhalten habe, dass keinerlei stille Reserven vorhanden seien. Nun seien aber doch stille Reserven „entdeckt“ worden, was er persönlich nicht ganz nachvollziehen könne. Aus seiner Sicht deute dies darauf hin, dass den Aktionären bislang ein nicht unbedeutsamer Sachverhalt verschwiegen worden ist.

      Danach erkundigte sich Herr Schneider nach der genauen Beteiligungshöhe von Herrn Prof. Dr. Dietz an der Esterer AG zum 22.12.2000 und zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Ebenso interessierte er sich für die Beteiligungshöhe der Unterstützungskasse (Versorgungswerk) zum 22.12.2000 und zum heutigen Zeitpunkt.

      Herr Schneider berichtete von einer Veröffentlichung in der Börsenzeitung im Juli 2001, aus der zu entnehmen war, dass sich die Beteiligung von Herrn Prof. Dr. Dietz an der Esterer AG zum damaligen Zeitpunkt auf 47,8 Prozent belaufen habe. Diesbezüglich wollte Herr Schneider erfahren, von welcher Beteiligungshöhe aus, sich die Beteiligung auf 47,8 Prozent verringert habe und ob die Veräußerung der Aktien über die Börse oder außerbörslich erfolgt sei. Außerdem bat er um Nennung des rechtlichen Eigentümers, von dem die verkauften Aktien im Juli 2002 gehalten wurden.

      Bezug nehmend auf die Veröffentlichung in der Börsenzeitung vom 07.03.2002 kritisierte Herr Schneider, dass in dieser Veröffentlichung an Stelle eines Datums lediglich der Satz“ Altötting im März 2002“ zu lesen war.

      Des Weiteren wollte Herr Schneider erfahren, wann Prof. Dr. Dietz wusste, dass er nicht mehr Eigentümer des ursprünglich von ihm gehaltenen Aktienpakets ist. Hinsichtlich dieses Sachverhaltes sei es auch interessant, die Begleitumstände zu erfahren, die zu der Übertragung des Aktienpakets geführt haben.

      Die nächsten Fragen von Herrn Schneider bezogen sich auf die Stimmrechtsanteile der WD am 11.07.2001 und deren Entwicklung im Zeitraum 11.07.2001 bis 07.03.2002 bzw. im Zeitraum 11.07.2001 bis 08.03.2002 um 18:30 Uhr (Anmerkung: Am 08.03.2002 wurde die Ad hoc-Mitteilung über den Insolvenzantrag veröffentlicht). Darüber hinaus wollte Herr Schneider wissen, seit wann das Aktienbuch geführt wird. Zudem interessierte er sich für alle Einträge bezüglich Transaktionen, an denen die WD, die Herren Esterer, Prof. Dr. Dietz oder deren Familienangehörige beteiligt waren.

      Anschließend fragte Herr Schneider, ob die Esterer AG eigene Aktien hält oder jemals eigene Aktien gehalten hat. Zudem sei es interessant zu wissen, an welchen Tagen der Bankenpool seit der Hauptversammlung im April 2001 getagt habe, wer an diesen Sitzungen teilgenommen hat und ob Protokolle über die Bankenpool-Sitzungen angefertigt worden seien. Zudem wollte Herr Schneider wissen, wann die Banken beschlossen haben, dass Prof. Dr. Dietz sein Esterer-Aktienpaket an die WD übertragen muss.

      Des Weiteren stellte Herr Schneider die Frage, wann bei der Esterer AG zum ersten mal die Löhne und Gehälter verspätet ausgezahlt wurden. Ferner bat er den Vorstand darum, ihm zu schildern, wie sich die Entwicklung vom gesunden Unternehmen zum Sanierungsfall in der Zeit vor dem Januar 2002 vollzogen habe. Diesbezüglich ließ Herr Schneider die Bemerkung fallen, dass aus seiner Sicht mit Sicherheit schon im vergangenen Jahr die Alarmglocken gebimmelt hätten.

      Weitere Fragen von Herrn Schneider bezogen sich auf die geplanten Maßnahmen aufgrund der Insolvenz der EWD und deren Rechtsform. Zudem bat er um die Aushändigung einer Kopie des Insolvenzplanes.

      Ferner kritisierte Herr Schneider die Tatsache, dass auf Seite 15 des Geschäftsberichtes die Einschränkung bezüglich der Sachanlagen nicht vermerkt wurde, obwohl dies bei der letzten Hauptversammlung zu Protokoll gegeben worden sei. Darüber hinaus konnte es sich Herr Schneider nicht erklären, wieso sich der Rückstellungsbedarf für ehemalige Vorstände und Hinterbliebene erhöht hat.

      Ärgerlich sei auch, dass alle Angaben im Jahresabschluss auf DM lauten, obwohl bei der letzten Hauptversammlung beschlossen worden sei, den Jahresabschluss von DM auf Euro umzustellen. Ungeachtet dessen wollte Herr Schneider erfahren, wann die Erstversion des Jahresabschlusses fertiggestellt wurde und wie es möglich gewesen sei, die aufgrund der Insolvenz der EWD notwendigen Änderungen im Jahresabschluss in einer sehr kurzen Zeit durchzuführen. Herr Schneider äußerte diesbezüglich die Vermutung, dass das Katastrophen-Szenario virtuell bereits zu einem früheren Zeitpunkt bestanden habe.

      Abschließend wollte Herr Schneider noch erfahren, wann der Sanierungsfall bei der EWD vorgelegen habe. Zudem verlangte er Kopien aus den Unterlagen des Wirtschaftsprüfers Stelzer.

      Als zweiter Redner meldete sich Herr Hlawatschek zu Wort, der die Stimmen einer Aktionärsgruppierung (ca. 7,2 Prozent des Grundkapitals) und die Stimmen mehrerer Kleinaktionäre (ca. 1,3 Prozent des Grundkapitals) vertrat. Herr Hlawatschek erklärte, er sei zufrieden mit der Einführung der Namens-Aktien, obwohl er diesen Passus im vergangenen Jahr noch abgelehnt habe. Aufgrund dieser Umstellung könne nun geprüft werden, ob es eventuell zu Insider-Verkäufen gekommen sei.

      Des Weiteren berichtete Herr Hlawatschek, dass er nach der Hauptversammlung im April 2001 im Namen der durch ihn vertretenen Gruppe ein Angebot für die Aktien der Unterstützungskasse abgegeben habe. Pro Aktie habe man damals 250,00 Euro geboten. Schließlich sei ihm in einem Schreiben vom 12.06.2001 mitgeteilt worden, dass es leider nicht möglich sei, die Aktien unter ihrem Verkehrswert zu verkaufen. Bedauerlicherweise habe er weder auf seine mündliche noch auf seine schriftliche Nachfrage bezüglich des Verkehrswertes eine Antwort erhalten.

      Wie Herr Hlawatschek weiter erklärte, behalte sich die von ihm geführte Aktionärsvereinigung rechtliche Schritte gegen das Management der Esterer AG sowie die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor. Unabhängig davon wurde die Informationspolitik der Esterer AG von Herrn Hlawatschek als sehr schlecht bezeichnet. Traurig sei vor allem, dass die Esterer AG gegenüber den Aktionären keine Worte des Bedauerns für die Insolvenz der EWD und die daraus resultierenden Folgen gefunden habe.

      Andere Unternehmen würden im Gegensatz zur Esterer AG das Internet nutzen, um die Aktionäre zeitnah zu informieren. Zudem würden andere Gesellschaften im Falle einer unerfreulichen Entwicklung Worte der „Entschuldigung“ in den Geschäftsbericht einflechten. Im Geschäftsbericht der Esterer AG seien allerdings keine solchen Sätze zu finden.

      Gedanken machen müsse man sich auch über das urplötzliche Auffinden von stillen Reserven. Herr Hlawatschek erklärte hierzu, dass er auf der letzten Hauptversammlung die Auskunft erhalten habe, dass keinerlei stille Reserven vorhanden sind, obwohl er doch damals auf erhebliche stille Reserven (Immobiliensubstanz) hingewiesen habe. Es sei schon etwas komisch, dass diese stillen Reserven erst zugegeben wurden, als dem Unternehmen das Wasser bereits bis zum Hals stand.

      (In diesem Zusammenhang ist es interessant, zu erwähnen, dass im Umfeld der HV zu erfahren war, dass aktuell über den Verkauf eines größeren Altöttinger-Grundstückes verhandelt wird. Dieser Verkauf soll noch in diesem Jahr erhebliche Barmittel-Zuflüsse erbringen).

      Herr Hlawatschek äußerte die Vermutung, er könne es sich vorstellen, dass Insider bereits im Vorfeld der Bekanntgabe der Insolvenz der EWD Aktien der Esterer AG verkauft haben. Zudem erkundigte er sich bei Herrn Grub nach Zahlungseingängen für Großprojekte der EWD. Ansonsten betonte Herr Hlawatschek, dass er sich den Ausführungen von Herrn Schneider anschließe.

      Wie Herr Hlawatschek weiter erklärte, sei es sehr bedauerlich, dass es versäumt wurde, die Aktionäre der Esterer AG frühzeitig über die brisante Entwicklung und über die drohende Insolvenz zu informieren. Angesichts der Notierung im Amtlichen Handel sei dieses Verhalten nicht nachvollziehbar, das man sich doch eher bei einem Freiverkehrswert vorstellen könne.

      Anschließend ergriff Herr John das Wort, der ausschließlich Aktien seiner Familie vertrat. Bezüglich des von ihm auf der letzen Hauptversammlung gestellten Gegenantrags erklärte Herr John, dass er diesen zwischenzeitlich wieder zurückgezogen habe.

      Herr John äußerte sein Bedauern über die Tatsache, dass eine Nicht-Entlastung des Vorstandes leider nicht möglich sei, da dessen Aktienpaket auf die WD übertragen wurde und nun von Herrn Grub vertreten wird. Danach erklärte Herr John, er könne nicht schweigen, obwohl ihm sein Arzt eine Beteiligung an der allgemeinen Aussprache untersagt habe.

      Von großer Bedeutung sei es, so Herr John weiter, dass künftig alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Unabhängig davon fühle er sich der süddeutschen Investorengruppe zugehörig.

      Nach der Hiobs-Botschaft im März hätten die beiden Investorengruppen ihre Kontakte intensiviert. Außerdem habe er selbst Herrn Dr. Lenz und Herrn Prof. Dr. Dietz kontaktiert, die ihm jedoch beide keine Auskünfte gegeben hätten. Er habe lediglich zu hören bekommen, dass nur Investoren, die bereit seien große Summen einzubringen, Auskünfte erhalten würden. Die arrogante Art und Weise, wie er als Aktionär (kein Kleinaktionär) abgefertigt wurde, habe ihn sehr verärgert.

      Sämtliche Kenntnisse über die Entwicklung bei der Esterer AG und den Tochtergesellschaften habe er ausschließlich durch das Lesen von entsprechenden Presseberichten erlangt. Telefonisch habe er keine Auskünfte erhalten, da Prof. Dr. Dietz nie erreichbar gewesen sei oder sich eventuell verleugnen habe lassen. In Zukunft müsse man auf alle Fälle anders mit den Aktionären umgehen.

      Wie Herr John weiter ausführte, sei es komisch, dass bereits vor dem Insolvenzantrag in der Presse ein Bericht über die desolate Lage bei der Esterer AG erschienen sei. Danach fragte Herr John, ob aufgrund der geplanten Personalentlassungen ein Sozialplan aufgestellt wird. Bezüglich des Berichtes im Schwäbischen Tagblatt vom 04.05.2002 erklärte Herr John, dass man die darin enthaltenen Fakten eigentlich im Rahmen einer Ad hoc-Mitteilung veröffentlichen hätte müssen.

      Anschließend kritisierte Herr John energisch die desolate Finanzierungspolitik der Esterer AG. Es sei aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar, warum über einen Zeitraum von mehreren Jahren mit sehr viel Fremdkapital gearbeitet wurde. Er sei früher als Unternehmer tätig gewesen und habe allenfalls kurzfristige Kredite in Anspruch genommen. Die Esterer AG solle sich ein Beispiel an der König & Bauer AG nehmen, die vollständig auf Kredite verzichte und darüber hinaus eine äußerst aktionärsfreundliche Informationspolitik betreibe. Am Besten wäre es, wenn das Management der Esterer AG ein Praktikum bei der König & Bauer AG machen würde.

      Die König & Bauer AG habe in den vergangenen Jahren stets solide gewirtschaftet und habe dabei auch Kapitalrücklagen für schlechte Zeiten geschaffen. Zudem werde bei der König & Bauer AG sehr viel Wert auf ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Aktionären gelegt. Bei der Esterer AG sei bedauerlicherweise das Gegenteil der Fall.

      Im Hinblick auf die Entwicklung bei der EWD meinte Herr John, dass diese Situation schon im letzten Jahr bestanden habe. Schon damals sei die Eigenkapitalquote bei der Esterer AG zu niedrig gewesen. Eine Erhöhung der Eigenkapitalquote sei gescheitert, weil die WD nicht in der Lage gewesen sei, eine Kapitalerhöhung mitzutragen.

      Das Verhalten von Herrn Prof. Dr. Dietz sowie den Aufsichtsratsmitgliedern bezeichnete Herr John als unverantwortlich und er untermauerte seine Aussage mit der Begründung, dass sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat schon seit längerer Zeit wussten, wie brenzlig die Situation bei der EWD sei.

      Anschließend fragte Herr John, wer in den Wochen, bevor der Insolvenzantrag gestellt wurde, Aktien der Esterer AG verkauft habe. Falls in diesem Zeitraum Aktien von Prof. Dr. Dietz verkauft wurden, dann müsse diese Transaktion rückgängig gemacht werden oder das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel müsse handeln. Herr John erkundigte sich auch nach der Summe, die von der WD für die Sanierung der EWD bereitgestellt wurde.

      Ferner wollte Herr John erfahren, ob in der Bilanz der WD auch große Beträge (in der Größenordnung wie es bei der Esterer AG der Fall gewesen ist) abgeschrieben worden seien. Ungeachtet dessen sei es schon sehr merkwürdig, dass der Wirtschaftsprüfer nun plötzlich hohe stille Reserven entdeckt habe.

      Wie Herr John weiter ausführte, sei die Umsatzrendite der EWD lächerlich. Zudem könne er es nicht nachvollziehen, dass die Esterer AG 25 Mio. DM für die Sanierung der EWD aufbringen müsse. Kritisch zu sehen sei auch die Tatsache, dass die Esterer AG keine Gewinnwarnung veröffentlicht habe.

      Anschließend verlangte Herr John detaillierte Auskünfte zu den drei Großaufträgen, für die der Bankenpool die notwendige Zwischenfinanzierung verweigert hat. Zudem wollte er wissen, wann Herr Prof. Dr. Dietz seine Aktien an Herrn Dr. Lenz verkauft hat. In diesem Zusammenhang erkundigte sich Herr John auch über die Gründe für die Transaktion, da anscheinend 500 Aktien den Besitzer gewechselt hätten.

      Herr John betonte, er könne es überhaupt nicht verstehen, dass sich Herr Dr. Lenz wieder in den Aufsichtsrat wählen lassen möchte, denn schließlich sei er für die ganze Misere mitverantwortlich. Falls er sich an der Stelle von Herrn Dr. Lenz befinden würde, dann wäre ihm eine solche Wiederwahl äußerst peinlich. Unabhängig davon hätte der Aufsichtsrat in seiner Funktion als Kontrollorgan dafür sorgen müssen, dass rechtzeitig finanzielle Mittel für die EWD beschafft werden, so John weiter.

      Angesichts der angespannten konjunkturellen Lage würden sich die Banken bereits seit einiger Zeit bei der Vergabe von Krediten an mittelständische Unternehmen zurückhalten. Daher sei es zwingend notwendig, die Aktionäre als Partner zu sehen, denn nur dann seien diese auch dazu bereit, dem Unternehmen im Zuge einer Kapitalerhöhung neue Liquidität zukommen zu lassen. Auf alle Fälle sei die Informationspolitik der Esterer AG stark verbesserungsbedürftig.

      Wie Herr John weiter ausführte, müsse unbedingt geprüft werden, ob im Vorfeld der Ad hoc-Mitteilung vom 8. März 2002 Insider Aktien der Esterer AG verkauft haben. Ansonsten wünsche er sich, dass die Esterer AG die bevorstehende „harte Zeit“ übersteht und das Management aus den gemachten Fehlern etwas lernt.

      Antworten

      Herr Prof. Dr. Dietz erklärte zunächst, dass angesichts der schwierigen Lage alle Fragen berechtigt seien. Danach versicherte er, dass bei allen Aufsichtsrats- und Bankenpool-Sitzungen ein Wirtschaftsprüfer anwesend gewesen sei. Dieser sei dann nicht bereit gewesen, den Jahresabschluss der Esterer AG wie geplant zu testieren, da er von den Meinungsverschiedenheiten im Bankenpool Kenntnis erlangt habe. Dies führte dazu, dass der Jahresabschluss erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Wirtschaftsprüfer unterschrieben worden sei.

      Anschließend betonte Herr Prof. Dr. Dietz, dass die Löhne und Gehälter bis einschließlich Januar 2002 stets pünktlich gezahlt worden seien. Herr Fey (Führungskraft bei der EWD) bestätigte diese Aussage und merkte an, dass es erstmals im Februar 2002 zu Verzögerungen bei der Zahlung von Löhnen und Gehältern gekommen sei. Herr Prof. Dr. Dietz ergänzte die Ausführungen von Herrn Fey mit dem Hinweis, dass die Gehälter jeweils zum Monatsende überwiesen werden und die Löhne stets zum 15. des Folgemonats gezahlt werden. Die Gehälter seien somit erstmals Ende Februar nicht gezahlt worden, so Dietz weiter.

      Bezug nehmend auf die Ausführungen von Herrn John meinte Herr Dr. Lenz, er habe sich von anderen Aufsichtsratsmitgliedern dazu bewegen lassen, sich erneut für die Wahl in den Aufsichtsrat zur Verfügung zu stellen. Zudem hätten die Banken den Wunsch geäußert, er solle sich aufgrund seiner Erfahrungen im industriellen Bereich zur Wahl in das Kontrollgremium aufstellen lassen.

      Herr Prof. Dr. Dietz berichtete, dass am 17.07.01, am 06.12.01, am 15.01.02, am 21.02.02, am 01.03.02 und am 08.03.02 Sitzungen des Bankenpools stattgefunden hätten. Außerdem sei am 08.03.02 beim Amtsgericht Tübingen der Insolvenzantrag gestellt worden.

      Danach wurden nochmals Grafiken gezeigt, denen die Aktionärsstruktur zum 02.04.2001 sowie 13.05.2002 zu entnehmen waren.

      Zum Datum der 97. ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 1999/2000 hat sich die Aktionärsstruktur der Esterer AG wie folgt dargestellt:

      26,6 Prozent der Aktien im Streubesitz

      3,8 Prozent der Aktien befanden sich im Besitz der Unterstützungskasse

      5,7 Prozent der Aktien lagen bei Herrn Paas

      11,3 Prozent der Aktien wurden von Herrn Esterer gehalten

      58,1 Prozent der Aktien befanden sich im Besitz von Herrn Prof. Dr. Dietz

      Zum Datum der 98. ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2000/2001 hat sich die Aktionärsstruktur der Esterer AG wie folgt dargestellt:

      22,5 Prozent der Aktien im Streubesitz

      (Zusatz: Ca. 7,2 Prozent können der süddeutschen Gruppe zugeordnet werden)

      Ca. 6,5 Prozent der Aktien befanden sich im Umfeld der SIXPACK AG (Paas/Allerthal)

      13,4 Prozent der Aktien wurden von Mitarbeitern und Beratern der Esterer AG gehalten

      3,8 Prozent der Aktien befanden sich im Besitz der Unterstützungskasse

      41,4 Prozent der Aktien wurden von der WD gehalten (die Übertragung des Aktienpakets von Herrn Prof. Dr. Dietz erfolgte zum 30.04.02)

      Auf die Frage von Herrn Schneider nach dem „richtigen“ Datum der Veröffentlichung in der Börsenzeitung im März 2002 antwortete Herr Prof. Dr. Dietz, dass der 07.03.02 anstatt die Formulierung „im März 2002“ korrekt gewesen wäre.

      Danach berichtete Herr Fey, dass Herr Prof. Dr. Dietz an ihn und seine Frau sowie an Herrn Esterer Aktien der Esterer AG verkauft habe. Diese Transaktion habe stattgefunden, weil die Banken einen Beitrag des Managements erwartet hätten.

      (In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass offenbar auch der Aufsichtsratsvorsitzende aus diesem Bestand Aktien erworben hat)

      Wie Herr Fey weiter erklärte, seien im Falle von Großaufträgen stets Zwischenfinanzierungen beantragt worden, die meistens vom Bankenpool gemeinsam genehmigt und getragen worden sind. In Einzelfällen sei die Zwischenfinanzierung eines Großauftrages über ein einzelnes im Bankenpool vertretenes Institut abgewickelt worden. Unabhängig davon seien im Dezember 2001 für die drei bereits erwähnten Großaufträge Zwischenfinanzierungen beantragt worden. Die Bezahlung der Aufträge durch die Auftraggeber sei zum damaligen Zeitpunkt gesichert gewesen, so Fey weiter.

      Am 06.12.2001 habe noch kein endgültiger Bescheid der Banken bezüglich der beantragten Zwischenfinanzierung vorgelegen. Auch bis zum 15.01.2002 sei keine Zusage erteilt worden. Schließlich habe die Unternehmensberatungsgesellschaft REM am 21.02.2002 bestätigt, dass die Esterer AG über eine gute Marktposition und gute Produkte verfüge. Trotz dieser positiven Prognose habe sich der Bankenpool nicht dazu durchringen könne, die Zwischenfinanzierung der Großaufträge zu tragen. Deshalb habe man am 21.02.2002 das Bayerische Wirtschaftsministerium um Unterstützung bei den Verhandlungen mit den Banken gebeten. Dennoch habe der Bankenpool am 06.03.2002 einen negativen Bescheid erteilt und sich somit gegen die Zwischenfinanzierung der Aufträge ausgesprochen.

      Wie Herr Fey weiter ausführte, habe man sämtliche Projektfinanzierungen bei den Banken stets erkämpfen müssen. Darüber hinaus sei unabhängig von der beantragten Zwischenfinanzierung im Februar 2002 ein Überbrückungskredit notwendig gewesen.

      Die Bezahlung der drei Großaufträge sei durch Bankgarantien abgesichert gewesen. Positiv zu werten sei die Tatsache, dass bislang für keinen der drei Aufträge finanzielle Vorleistungen erbracht worden sind. Die Produktion der Maschinen sei auch noch nicht angelaufen. Der Stand der Dinge sei, dass die Kunden noch abwarten würden und die Aufträge bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht an die Konkurrenz vergeben worden seien. Allerdings würden die Kunden schon wissen wollen, ob sie in naher Zukunft EWD-Anlagen kaufen können oder nicht.

      Fakt sei, dass man die Großaufträge bislang noch nicht annehmen habe können, weil die Zwischenfinanzierung dieser Aufträge nicht gesichert war. Zudem sei es seit Ende Februar nicht mehr möglich gewesen, dass laufende Geschäft der EWD zu finanzieren. Der Finanzierungsbedarf belaufe sich insgesamt auf 50 Mio. DM. In diesem Betrag seien aber bereits alle abgeschriebenen Forderungen enthalten. Der eigentliche Defizitbetrag sei wesentlich geringer.

      Damit in Zukunft nicht erneut Finanzierungsprobleme bei der EWD auftauchen, sei (von der Unternehmensberatungsgesellschaft REM) ein Sanierungsplan ausgearbeitet worden. Gemäß diesem Sanierungsplan solle der Umsatz der EWD von bislang 100 bis 120 Mio. DM auf etwa 60 Mio. DM abgesenkt werden. Dabei sollen nur noch klar Gewinn erwirtschaftende Projekte angenommen werden.

      Hinsichtlich der drei Aufträge merkte Herr Fey an, dass es sich im Prinzip um keine echten Aufträge handele, da von den Auftraggebern noch keine Anzahlungen geleistet worden seien. Generell würde ein Auftrag erst dann in den Auftragsbestand übernommen, wenn der Auftraggeber eine Anzahlung geleistet habe.

      Im Rahmen des Sanierungsplans werde künftig vor allem das Ersatzteilgeschäft forciert. Darüber hinaus sei auch die Fremdvergabe von Aufträgen geplant. Im Wesentlichen wolle man mit der Umsetzung des Sanierungsplans erreichen, dass in Zukunft Aufträge nicht mehr für die Finanzierung von Löhnen benötigt werden. Ungeachtet dessen solle der Standort in Rottenburg auf alle Fälle erhalten bleiben.

      Anschließend erklärte Herr Prof. Dr. Dietz, dass der Insolvenzfall aufgrund der Kündigung sämtlicher Kreditlinien eingetreten sei. Zu der Kündigung der Kreditlinie sei es gekommen, weil ein zum Überleben notwendiger Kredit nicht genehmigt worden sei.

      Wie Herr Prof. Dr. Dietz ausdrücklich betonte, sei alles versucht worden, um eine Zusage für die Zwischenfinanzierung der Aufträge zu erhalten. Dennoch habe sich die Mehrheit des Bankenpools für die Streichung aller Kreditlinien ausgesprochen. Von Herrn John kam an dieser Stelle der Einwand, dass das Unternehmen aus seiner Sicht schon seit längerer Zeit unverantwortlich geführt worden sei. Wäre das nicht der Fall, dann hätten die Banken niemals die komplette Finanzierung aufgekündigt, weil ein kleiner Zwischenkredit benötigt würde. Auf diesen Einwand antwortete Herr Prof. Dr. Dietz, es sei stets „das Menschen-mögliche“ getan worden.

      Nun meldete sich Herr Esterer zu Wort und wies nachdrücklich darauf hin, dass sich das Management nicht leichtfertig verhalten habe. Zudem habe das Management im Rahmen einer freiwilligen Beteiligung am Unternehmen gezeigt, dass Vertrauen in die Zukunft der Esterer AG vorhanden ist.

      Herr John meinte, dass in der Vergangenheit große Fehler gemacht worden seien. Insbesondere habe es das Management versäumt, die Kapitaldecke rechtzeitig aufzustocken, was bei Kursen von über 300 Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung sicherlich kein Problem gewesen wäre. Auf die Kritik von Herrn John antwortete Herr Prof. Dr. Dietz, es sei meistens so, dass man im Nachhinein schlauer sei.

      Danach begann Herr Stelzer mit seinen Ausführungen über die stillen Reserven der Esterer AG. Er betonte zunächst, dass man sich im Vorjahr ausschließlich über die stillen Reserven der Esterer Grundstücks-GmbH unterhalten habe. Diese stillen Reserven seien jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht „greifbar“, weshalb sie in der jüngsten Vergangenheit auch nicht berücksichtigt worden seien. Es seien ausschließlich die stillen Reserven in den genutzten Aktiva gemäß den allgemein gültigen Vermögens-Status-Richtlinien aufgedeckt worden.

      Herr Stelzer bestätigte, dass auf der letzten Hauptversammlung beschlossen wurde, das Grundkapital von DM auf Euro umzustellen. Dies habe allerdings nicht zwingend eine Umstellung des Jahresabschlusses auf Euro zur Folge.

      Im Hinblick auf die Frage bezüglich der Veränderung bei den Pensionsrückstellungen erklärte Herr Stelzer, dass sich die hierfür geltenden Berechnungsgrundlagen in den letzten Jahren geändert haben. Allerdings sei er sich nicht sicher, ob die gesamte Erhöhung der Pensionsrückstellungen auf die Anwendung der Sterbetafel 1998 zurückgeführt werden kann. Auf alle Fälle seien keine Änderungen in den Verträgen für die Pensionen vorgenommen worden.

      Die EWD firmiere als GmbH & Co. KG, wobei Herr Stelzer anmerkte, dass der Zusatz „KG“ bislang nicht im Firmennamen enthalten gewesen wäre, was allerdings rechtlich zulässig sei. Darüber hinaus vertrat Herr Stelzer die Auffassung, dass für die geplante Entlassung von insgesamt 170 Mitarbeitern ein Sozialplan aufgestellt werde.

      Der weitere Verlauf

      Im weiteren Verlauf der Hauptversammlung wurden sowohl von Herrn Schneider als auch von Herrn Hlawatschek noch zahlreiche Detailfragen gestellt. Zudem meldeten sich verschiedene Kleinaktionäre zu Wort und übten zum Teil heftige Kritik am Management der Esterer AG.

      Herr Schneider betonte mehrfach, dass er zusammen mit seinen Partnern mehr als zehn Prozent der Aktien der Esterer AG halte, weshalb er sich nicht mit unzureichenden Antworten abspeisen lasse.

      Interessant ist, dass Herr Schneider mit Hilfe der süddeutschen Gruppe die Durchführung einer Prüfung durchsetzte, die klären wird, ob sich Insider im Vorfeld des Insolvenzantrages (08.03.02) von ihren Esterer-Aktien getrennt haben.

      Weiter erwähnenswert ist die Tatsache, dass sich der Insolvenzverwalter, Herr Grub aus Stuttgart, in einem längeren Vortrag eingehend mit der aktuellen Lage bei der EWD beschäftigte. Er sprach davon, dass es noch nicht hundertprozentig sicher sei, ob die Banken auf weitergehende Forderungen verzichten würden. Allerdings sei er mit den Produkten der EWD, die teilweise weltweit einmalig seien, guter Hoffnung. Zur Zeit suche er für die EWD und (oder) für die Esterer-Aktien (von Prof. Dr. Dietz, WD) einen Käufer.

      Abstimmung

      Bei einer Präsenz von 91,91 Prozent des Grundkapitals (15.165 von insgesamt 16.500 Stimmen) wurde über die Tagesordnungspunkte drei bis sechs abgestimmt.

      Zunächst wurde unter TOP 3 über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2000/2001 abgestimmt. Die Entlastung wurde mit 3.091 Gegenstimmen und 17 Stimmenthaltungen beschlossen.

      Unter TOP 4 wurde über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2000/2001 abgestimmt. Dieser Tagesordnungspunkt wurde mit 2.069 Gegenstimmen und 581 Stimmenthaltungen beschlossen.

      Unter TOP 5 wurden Herr Dr. Rolf Lenz und Herr Dr. Bertold Gaede sowie Herr Dipl-Ing. Ernst Krauss in den Aufsichtrat gewählt. Bei der Abstimmung über die Wahlen in den Aufsichtsrat wurden 1.294 Gegenstimmen abgegeben und es gab darüber hinaus 1.383 Stimmenthaltungen.

      Herr Dipl.-Ing. Ernst Krauss wohnt in Oberndorf und übt das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Mafell AG aus. Außerdem war er 12 Jahre im Vorstand der Schneider Elektronik AG tätig.

      Schließlich wurde unter TOP 6 die Dr. Lipfert GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Stuttgart als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001/2002 gewählt. Bei der Abstimmung über diesen Tagesordnungspunkt wurden zwar keine Gegenstimmen, aber 1.130 Stimmenthaltungen abgegeben.

      Die Hauptversammlung wurde von Herrn Dr. Lenz um 17:07 Uhr für beendet erklärt.

      Schlussbetrachtung

      Die Hauptversammlung der Maschinenfabrik Esterer AG war ein interessanter Event. Lobenswert war ins besonders das souveräne Auftreten der Herren Schneider, Hlawatschek und John. Diese haben genau die Fragen gestellt, die wohl den meisten Aktionären der Esterer AG auf den Nägeln brannten.

      Ob es in den kommenden Monaten zu einer Verbesserung der Informationspolitik der Esterer AG kommt, steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt in den Sternen. Zweifelsohne wäre dies im Sinne der Aktionäre. Allerdings vertritt das Management die Auffassung, dass mit einer besseren Informationspolitik Nachteile für die AG verbunden seien. Von daher sollten sich die Aktionäre der Esterer AG nicht allzu viel versprechen. Allerdings darf erwähnt werden, dass in wenigen Tagen der Halbjahresbericht (Erwartung: leicht rote Zahlen) versandt wird, dem man entwertete Aktienurkunden beilegen will.

      Der Fall der Esterer AG ist aus der Sicht des Autors ein Parade-Beispiel dafür, dass eine günstige Bewertung einer Aktie oft über Risiken hinwegtäuscht, die erst im Zuge einer detaillierten Bilanzanalyse ausfindig gemacht werden können. Bedauerlich ist, dass in den vergangenen Jahren in keiner Analyse der Esterer AG auf diese Risiken hingewiesen worden ist, welche sich aus der unzureichenden Kapitalausstattung und der daraus resultierenden Abhängigkeit von den Banken ergeben. Nun wurde eben diese Abhängigkeit der Esterer AG fast zum Verhängnis.

      Die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung des Sanierungsplans stehen nicht schlecht. Dennoch haben die Esterer AG und deren Aktionäre sicherlich noch eine harte Zeit vor sich. Unabhängig davon könnte es früher oder später zu einem sicher interessanten Wechsel des Großaktionärs kommen, falls Herr Grub einen Käufer für das Aktienpaket findet, das auf Verlangen der Banken von Prof. Dr. Dietz auf die WD übertragen wurde. Immerhin liegen bei der EWD interessante Patente (EWD-Profilier-Hackschnitzelverfahren).

      Basierend auf einem Aktienkurs von 95,00 Euro errechnet sich für die Esterer AG eine Marktkapitalisierung von rund 1,57 Mio. Euro. Diese Bewertung ist angesichts der langfristigen Zukunftsperspektiven des Unternehmens sehr niedrig. Dabei sollte auch nicht übersehen werden, dass sich der reine Mantelwert (Amtlicher Handel, sehr geringe Aktienzahl, viele Großaktionäre) auf mindestens ein Drittel des aktuellen Kurses belaufen sollte. Spekulative Anleger mit langfristigem Anlagehorizont können daher Kurse unterhalb von 100,00 Euro als Einstiegsmöglichkeit nutzen.

      Kontaktadresse

      Maschinenfabrik Esterer AG

      Estererstraße 12
      D-84503 Altötting

      Telefon: 08671 / 503-0
      Telefax: 08671 / 503-200

      Internet: www.esterer-ag.de
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 09:26:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo Unreal,

      und warum stellst Du diesen Bericht nun hier ein?

      Ich als Beteiligter auf dieser HV darf Dir sagen, daß viele Passagen dieses Berichtes falsch wiedergegeben wurden. Das kann man schon an verschiedenen unlogischen Passagen erkennen.

      Ich habe mir nochmals den Text durchgelesen und war doch einigermaßen bestürzt über völlig falsche Texte und Interpretationen.

      Wenn Du willst, kann ich ja z.B. meinen Redetext hier einstellen, nur so zum Vergleich.

      Aber dennoch meine Frage, warum bringst Du diesen Text?

      gruss parade
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 14:46:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Unreal!

      Ich finde das sehr zum Loben!

      Parade was soll der Ton???

      SPATZ
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 15:17:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      @parade

      Den Bericht habe ich eingestellt, da er sonst nicht mehr nachgelesen werden kann (Website von "Die Analysten" existiert nicht mehr).

      Gerne kannst Du Deine Rede einstellen.

      Übrigens ist heute ein Schreiben von der Maschinenfabrik Esterer AG bei mir eingetrudelt. Habe das Kuvert aber noch nicht aufgemacht.

      Gruß,

      Unreal
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 16:08:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Spatz,

      ich hatte mich schon gleich nach der Veröffentlichung nach der HV darüber geärgert, daß verschiedene Passagen unrichtig und unlogisch dargestellt sind. Ich hatte das auch bei "Die Analysten" moniert. Man wollte daraufhin den Text überarbeiten. Man kam wohl nicht mehr dazu.

      Mein Ärger hat sich dann scheinbar in meinem "Ton" niedergeschlagen. Pardon, sollte so nicht verstanden werden.

      Ich bin außerdem davon ausgegangen, daß der Text allen Esterer-Aktionären bekannt war, und daß es sich deshalb um "olle Kamellen" handelt. Aber auch darin habe ich mich wohl geirrt, weil es vielleicht einige neue Esterer-Interessierte gibt.

      Nichts für ungut.

      gruss parade

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      Avatar
      schrieb am 23.10.02 16:53:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      Was ist denn mit "den Analysten" passiert?

      Pleite? Depot auf Null gefallen?

      Alles zu Ende analysiert?
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 18:09:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo back2life,

      das ist ein Thema, über das ich mich nicht äußere, da ich möglicherweise in die Entscheidung, das "Analysten-Board" zu schließen, ohne Wissen involviert war.

      Andere user könne Dir aber sicher nähere Informationen geben, warum die Entscheidung so gefallen ist und was weiter geplant ist.

      gruss parade
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 21:24:31
      Beitrag Nr. 8 ()
      Klingt ja sehr geheimnisvoll. :rolleyes:

      Sex & Crime im w.o Board. Man soll es nicht für möglich halten. :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 13:57:49
      Beitrag Nr. 9 ()
      aktuelle Kurs-Taxe von gestern (08.11.02):

      95,00 Euro GT

      Ich erwarte weiterhin steigende Kurse. Allerdings ist es derzeit schwierig Stücke zu bekommen.

      Gruß,

      Unreal
      Avatar
      schrieb am 12.05.03 23:22:19
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ohne Zweifel gab es Aktien, mit denen man in den zurückliegenden Monaten schlechter gefahren ist als mit der Aktie der Maschinenfabrik Esterer AG.

      Die 99. ordentliche Hauptversammlung der Maschinenfabrik Esterer AG, die am heutigen Montag zum siebten Mal in den Räumen der Kreissparkasse Altötting-Burghausen abgehalten wurde, war aus meiner Sicht eine durchaus interessante Veranstaltung. Zu der Hauptversammlung hatten sich heute ca. 20 Aktionäre und Aktionärsvertreter eingefunden.

      Im Rahmen der Generaldebatte wurden unter anderem die Unterschiede zwischen der Esterer Gießerei GmbH mit Sitz in Altötting und der Esterer Gießerei Werk Wurzen GmbH mit Sitz in Wurzen erläutert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei der Esterer Gießerei GmbH eine bessere Prognosesicherheit besteht. Zudem wurde über den aktuellen Auftragsbestand der Esterer Gießerei GmbH positiv berichtet (den Angaben zufolge reicht der aktuelle Auftragsbestand für eine Auslastung bis Weihnachten 2003).

      Erfreulich ist auch, dass die EWD (Esterer WD GmbH Co), an der die Esterer AG mit 50 Prozent beteiligt ist, bereits wieder in der Lage ist, für die von ihr gemieteten Flächen Mietzahlungen zu leisten. Gemäß den Angaben des Vorstands auf der heutigen Hauptversammlung ist die Pachtzahlung für den Monat Mai 2003 bereits eingegangen. Bedauerlicherweise liege die aktuelle monatliche Pachtrate ca. 20 Prozent unter der früheren Miethöhe. Unabhängig davon wurde die aktuelle Pachtrate, die von der EWD an die Esterer AG entrichtet wird, vom Vorstand mit 41.000 Euro pro Monat beziffert.

      Weiteren Berichten zufolge ist es trotz des Insolvenzverfahrens gelungen, das komplette Produktportfolio der EWD zu erhalten. Es sei jedoch unumgänglich gewesen, Personal bei der EWD abzubauen. Die ausscheidenden Mitarbeiter seien in eine Beschäftigungsgesellschaft überführt worden, in der sie sich weiter qualifizieren konnten, um dadurch wieder leichter eine neue Stelle zu finden. Wichtige "know-how-tragende" Mitarbeiter seien bei der EWD aber nicht ausgeschieden.

      Erfreulicherweise war zu hören, dass der Bankenpool offensichtlich auch dazu beigetragen hat, dass eine Fortführung der EWD möglich war. Der Bankenpool habe sowohl Aval- als auch Kontokorrentkredite zur Verfügung gestellt, wobei die Kontokorrentkredite bislang nicht beansprucht worden wären.

      Über Erfolge bei den bereits schon seit längerer Zeit geplanten Veräußerungen von Grundstücken konnte leider nicht berichtet werden. Darauf abzielende Verhandlungen hätten zwar stattgefunden, aber leider sei es nicht zu Abschlüssen gekommen.


      Abstimmung

      Bei einer Präsenz von 84,64 Prozent des Grundkapitals(13.965 von insgesamt 16.500 Stimmen) wurde über die Tagesordnungspunkte zwei und vier abgestimmt.

      Über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2001/02 (TOP 3) wurde bei einer Präsenz von 13.863 Stimmen abgestimmt.

      Zunächst wurde unter TOP 2 über die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2001/02 abgestimmt. Die Entlastung wurde mit 1.446 Gegenstimmen und ohne Stimmenthaltungen beschlossen.

      Unter TOP 3 wurde über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2001/02 abgestimmt. Dieser Tagesordnungspunkt wurde mit 899 Stimmenthaltungen beschlossen.

      Unter TOP 4 wurde die PWC - Deutsche Revision - mit Sitz in 70174 Stuttgart (Friedrichstraße 14) als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2002/03 gewählt. Bei der Abstimmung über diesen Tagesordnungspunkt gab es weder Gegenstimmen noch Stimmenthaltungen.

      Im Anschluss an die Hauptversammlung, die um 13:50 Uhr endete, gab es noch einen kleinen Imbiss für alle Anwesenden.


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      HV-Bericht Maschinenfabrik Esterer AG (WKN 657 702, Börse München)