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    Traut dem Braten nicht! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.03.02 21:37:29 von
    neuester Beitrag 19.05.03 17:56:27 von
    Beiträge: 107
    ID: 563.349
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      Avatar
      schrieb am 09.03.02 21:37:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Jetzt, wo viele wieder hoffen, wird jeder Anlass, der zur Ernüchterung führt, sofort zu einem bodenlosen Fall führen.
      Der Patriotismus nach dem 11.9 hat die fällige "Konsolidierung" nur aufgeschoben.

      Es kann jeden Tag crashen. Vorsicht ist angesagt!

      Die Probleme, auf die wir keine Antwort haben, hängen wie ein Damoklesschwert über uns. Wir leben im Auge des Hurricanes!
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:07:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dann kaufst Du teurer @Elmarion.
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:07:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Selig sind die geistig Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich (Matthäus-Evangelium 5,3)
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:14:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:15:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind.

      Autor: Bertrand Russell (1872-1970),

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      schrieb am 09.03.02 22:20:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      DAS GLÜCK BRINGT SO EINIGE FEHLER IN ORDNUNG, DIE DER VERSTAND NICHT ZU KORRIGIEREN WEISS.

      (Francois La Rochelle)
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:22:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Es liegt in der Natur des Kapitalismus, daß es periodisch zu Ausbrüchen des Wahnsinns kommt.

      Autor: John Kenneth Galbraith (*1908), amerik. Wirtschaftswissenschaftler
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:29:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      KEIN WEISER JAMMERT ÜBER DEN VERLUST, ER SUCHT MIT FREUDIGEM MUT IHN ZU ERSETZEN.

      (William Shakespeare)
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:29:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hier spricht Totengräber Müller:Atomraketen sind der Knüller.
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:32:08
      Beitrag Nr. 10 ()
      Alles Lüge Tchibo
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:35:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ein MÄRZ macht noch kein BEIERSDORF!
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:36:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      Eine Lüge ist wie ein Schneeball. Je länger man ihn rollen läßt, desto größer wird er.

      Autor: Martin Luther (1483-1546), dt. Reformator
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:41:51
      Beitrag Nr. 13 ()
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:45:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      Was ist der Unterschied zwischen
      einem erfolgreichem und einem erfolglosen Jäger?

      ???!!!

      Der erfolgreiche Jäger hat den Hasen im Rucksack,
      die Büchs geschultert und neben ihm steht der Hund,

      Der erfolglose Jäger hat den Hasen im Bett, die Hand an der
      Büchse und der Hund steht nicht!
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:46:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      Nur eineige Beispiele: Ob Weltbevölkerung, Demografie, Konsum und Wachstum, Warenangebot, Freizeitmöglichkeiten, Sozialausgaben, Verkehrsdichte, Fernsehprogramme, Neuerscheinungen im Musik- oder Buchmarkt oder Energieverbrauch. Wir sehen zur Zeit überall die peaks oder haben sie gerade überschritten.

      Die Energiekosten werden buchstäblich "Öl ins Feuer gießen"

      Denn nicht nur die Märkte sind gesättigt auch die Senken sind voll.

      Auch die Risken steigen: Terrorismus, Biowaffen aus kleinen Labors, taktische Atomwaffen, größenwahnsinnig Amerikaner, durchgeknallt Moslems,todessüchtig Palästinenser, unnachgibige Israelis, wirtschaftliches Chaos in Argentinien etc...........

      Dazu kommt noch, dass die Anspruchsmentalität der Menschen in den Industrie-Ländern ein Nivau erreicht hat, dass schon in der Endphase des römischen Reiches erreicht war.
      Nicht mehr Anstrengen und sich kümmern sondern abzocken und prassen. Aber damit ist es bald vorbei - die Eliten haben sich längst vom Konsum verabschiedet - wer was auf sich hält kaut sich eine saubere Umgebung, Kultur und Zeit.
      Wenn die Massen erkennen wie dämlich der Massenkonsum wirklich ist, werden sie die jetzt (noch) vorherrschende Kaufwut aufgeben.

      Wir sind mitten in einem epochalem Wandel mit allen Gefahren und Chancen. Niemand kann diesen Wandel aufhalten- die durchgeknallten Zocker hier im board ebenso wenig wie ihr Guru Greenspan.

      In wenigen Jahren sieht die Welt anders aus!

      Wie weiss ich natürlich auch nicht - aber das etwas Großes im Gange ist, da bin ich mir 99,99% sicher.

      Gebt es zu, schaut euch all die exponentiellen Kurven an - ein großer Down-Move ist angesagt - der Übergang von der Erlebnis in die Survival-Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:51:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      @elmarion

      Avatar
      schrieb am 09.03.02 22:55:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die gestundete Zeit

      Es kommen härtere Tage.
      Die auf Widerruf gestundete Zeit
      wird sichtbar am Horizont.
      Bald musst du den Schuh schnüren
      und die Hunde zurückjagen in die Marschhöfe.
      Denn die Eingeweide der Fische
      sind kalt geworden im Wind.
      Ärmlich brennt das Licht der Lupinen.
      Dein Blick spurt im Nebel:
      die auf Widerruf gestundete Zeit
      wird sichtbar am Horizont.

      Drüben versinkt dir die Geliebte im Sand,
      er steigt um ihr wehendes Haar,
      er fällt ihr ins Wort,
      er befiehlt ihr zu schweigen,
      er findet sie sterblich
      und willig dem Abschied
      nach jeder Umarmung.

      Sieh dich nicht um.
      Schnür deinen Schuh.
      Jag die Hunde zurück.
      Wirf die Fische ins Meer.
      Lösch die Lupinen!

      Es kommen härtere Tage.

      Ingeborg Bachmann
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 23:03:02
      Beitrag Nr. 18 ()
      sach mal,
      wieviel kohle hast du verzockt,
      dass du so down bist?
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 23:05:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      @inischwini:

      Das absolute Wissen führt zum Pessimismus: die Kunst ist das Heilmittel dagegen.

      Autor: Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 23:07:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      Mir reichts hier jetzt mit dem

      Tschüss
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 23:13:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.

      Autor: Napoleon I. (Bonaparte, 1769-1821), Kaiser d. Franzosen


      Ihr werdet abgezockt von den großen Strategen, vor allem aus den USA.
      Die wissen längst, dass es keinen Raum mehr gibt für Wachstumsraten. Deshalb werden sie die Wirtschaft, die Börsen und Eure Depots auf 20% zurückbomben.
      Dann kann es, für die, die nicht ganz unter die Räder kommen, wieder bergauf gehen. Der Schuss kann natürlich auch vollständig nach hinten los gehen.

      Wie auch immer ausgelöst: eine Konsolidierung steht an. Wenn sie eintritt, werden alle sagen, dass dies logisch war, genau wie NACH dem Zusammenbruch des neuen Marktes!
      Avatar
      schrieb am 09.03.02 23:18:09
      Beitrag Nr. 22 ()
      Gute Nacht, träumt weiter - ich gehe jetzt ins Bett.

      Morgen früh geht es mit Frau und zwei Kindern an die frische Luft - Natur genießen - möglichst weit weg von Play Station, Lügen und Videos.

      Ihr kommt auch noch drauf - freiwillig oder zwangsweise!

      Schlaft gut!

      elmarion
      Avatar
      schrieb am 10.03.02 04:26:16
      Beitrag Nr. 23 ()
      @elmarion
      das kommt alles noch viel schlimmer;) warten wir’s ab. hab auch noch nen cleveren spruch;) "die frage ,die sich immer wieder an der börse stellt,lautet,sind momentan ,mehr idioten als papiere,oder mehr papiere als idioten,an der selben?;)
      @#16
      :laugh: (pas mal)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 10.03.02 10:23:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wenn ich euch so lese, sehe ich schon die nächste Kaufpanik auf den Neuen Markt im Anflug.

      Schön deprimiert und unterinvestiert, Liquidität bis zur Halskrause, Kurse von gerade gut 10% vom Höchststand. Ihr kommt mir vor wie ein Bergsteiger, der im Flachland Angst vorm Absturz hat.

      Es muß nicht so kommen, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Nächste Woche über 10% im Nemax und 100% in drei Monaten brauchen so eine mentale Basis, die übrigens von den Daten nicht unterfüttert wird :look:

      Es gibt viel zu tun, warten wir`s ab :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.03.02 10:39:25
      Beitrag Nr. 25 ()
      Auszug aus Spiegel-online von heute (11.03.02):

      Zumindest kurzfristig sehen die Konjunkturdaten gut aus. Am Mittwoch werden die Einzelhandels-Verkaufszahlen für Februar veröffentlicht. Erwartet wird ein Zuwachs von 6,2 Prozent - der Verbraucher hat also weiterhin Geld. Am Freitag veröffentlicht die Federal Reserve die Zahlen zur Industrie-Produktion im Februar: Sie soll zum ersten Mal seit 16 Monaten wieder angestiegen sein. Ebenfalls am Freitag gibt es einen vorläufigen Wert des Verbrauchervertrauens im März. Der Index soll wieder steigen, nachdem er zuletzt gefallen war.

      Doch einige Experten befürchten, dass der Aufschwung nach einigen Monaten verpuffen wird. "Ich glaube, die Wirtschaft wird überraschend stark in der ersten Jahreshälfte. Die Frage ist: Was kommt danach?", sagte Christoph Bianchet von Credit Suisse Asset Management gegenüber CNN. Es bleiben erhebliche Risiken, insbesondere die hohen Schulden der Verbraucher und die Gewinnsituation der Unternehmen. Auch ein "Doppel-Dipp", eine Rezessionskurve mit zwei Tiefpunkten, ist weiterhin nicht ausgeschlossen.

      Auch die Lage an den Aktienmärkten ist durchwachsen. Zwar erwarten die meisten Beobachter, dass es diese Woche weiter aufwärts geht. "Dies ist die beste beider Welten für den Markt: Er rechnet mit Wirtschaftswachstum, braucht aber noch keine Angst vor Zinserhöhungen zu haben", sagt David Wyss, Chef-Volkswirt bei Standard and Poor`s. Das Stimulierungspaket der Regierung wird einen zusätzlichen Schub auslösen. Die Bekanntgabe der Oracle-Zahlen am Donnerstag wird wahrscheinlich keine großen Bewegungen auslösen, schließlich hatte die Serverfirma bereits Anfang März eine Gewinnwarnung ausgegeben.

      Doch viele Aktien sind weiterhin überbewertet - und die Börsianer sind sich dessen bewusst. "Es gibt jede Menge Skeptiker da draußen", sagt Hugh Jones, Investment-Chef bei Albany Corp. Zur Erinnerung diente ein weiterer Jahrestag am Wochenende: Am 10. März vor zwei Jahren notierte der Nasdaq Composite auf seinem Allzeithoch von 5132 Punkten. Spätestens mit der anstehenden Gewinnwarnungssaison wird die Rallye wahrscheinlich wieder enden - genauso wie im vergangenen Quartal.

      Einer der Skeptiker ist Warren Buffett, Chef des Fonds-Unternehmens Berkshire Hathaway. Die Wall-Street-Legende schrieb am Samstag in einem Brief an Investoren, er habe derzeit "entschieden lauwarme Gefühle" für Aktien. Kein Wunder: Buffets Portfolio hat vergangenes Jahr 23,7 Prozent an Wert verloren.

      Die Erinnerung an den 11. September scheint Buffett in seiner Vorsicht zu bestärken. "Die Angst mag mit der Zeit verschwinden, die Gefahr bleibt", schreibt er. Ein anderer Fonds-Manager stimmt ein: "Wir sind immer eine Schlagzeile vom Absturz entfernt."
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 09:37:52
      Beitrag Nr. 26 ()
      Alle bringen die Strohhalme mit, an die sie sich klammern und entzünden ein Strohfeuer!
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 11:27:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      Der Wendepunkt im Nemax liegt hinter uns, die Konjunktur blickt aufwärts, 100% im Index kommen schneller als der Sommer vorbei ist :look:

      Tepla wird der klare Outperformer sein.

      Das war mein Wort zum Dienstag.
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 20:20:59
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wir sehen maximal eine riskante Bärenmarktrallye, die jederzeit durch ein externes Ereignis abgewürgt werden kann. Glaubt ihr der 11.9. war ein singuläres Ereignis? Wir befinden uns in einem aktuellen Schlagabtausch - das ist doch noch nicht zu Ende!
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 20:46:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      Aus der Ferne hat man den besseren Überblick. Stellt Euch vor, ihr schaut aus dem Jahr 2050 zurück. Nach einer fast 60 Jährigen Friedenzeit (für den Westen)und der Überwindung eines schwachen Systems (Kommunismus) werden die Risse zwischen arm und reich sowie "Diesseits-" und "Jenseitsfanatikern" immer größer, bis es zu einem ersten größeren Gewaltausbruch (11.9.) kommt.

      a.) das wars auch schon, danach ging es weiter mit Friede/Freude/Eierkuchen und Börsenparadies, weil alle schnell einsahen, dass der "american way of life" der allein-seeligmachende Weg ist.

      b.) es Begann eine lange Zeit kriegerischer und terroristischer Auseinadersetzungen, die erst nach vielen Jahren durch Verhaltensänderungen, Verhandlungen und friedlichen Kompromisse auf allen Seiten wieder ins Gleichgewicht kam.

      Wer an a. glaubt, soll kräftig investieren.
      Wer an b. glaubt soll "dem Braten nicht trauen"


      Wer an a. glaubt, ist ein Traumtänzer!
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 21:17:32
      Beitrag Nr. 30 ()
      von user "norged":

      "Ein fundamentaler Aufschwung wird von den Verbrauchern
      getragen,schaut nur mal täglich ins Leben,wer soll
      bitte diesen konkret starten?
      Die Lager der Unternehmen sind leer,jetzt wird neu
      produziert und dann...wer kauft dann?????
      Am Besten an der Außenlinie bleiben,jetzt ist der
      Zug eh schon zu stark ins Rollen gekommen."

      "Zum Nachdenken: Der Wirtschaftsaufschwung ist nicht
      im geringsten nachhaltig,die Weltwirtschaft wird
      im Laufe des Jahres fatal einbrechen,dazu/wegen
      neuer Terroranschläge,Nahost-Krieg,explodierende
      Ölpreise,neue Entlassungwellen,Japan Kollaps u.s.w. "

      "Nehmen wir die Grundregel:
      Aufschwung wird von der Börse vorweggenommen,das
      wurde er reichlich,nun weiß alle Welt das er angeblich
      voll da ist.
      Schau mal ins NM Board,jeder Schrotwert wird wieder
      euphorisch gepusht,keine vernünftigen Postings mehr,
      Alarmstufe Rot!!!
      In allen Medien wird positiv über Aktien berichtet,
      auf einmal ist alles negative Geschwätz von gestern.
      Man kann es nur wiederholen:
      Ein Wirtschaftsaufschwung getragen durch leere Lager
      ohne Verbraucheraufschwung!!!!!! ist eine Blase. "



      Recht hat er!
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 22:11:23
      Beitrag Nr. 31 ()
      @elmarion
      kann mich deiner meinung nur anschließen;)
      mfg.wangert
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 22:33:52
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Elmarion

      Vieles ist richtig und das Klima aus Enttäuschung und Vorsicht nur zu verständlich.

      Die Einflußfaktoren der weiteren realwirtschaftlichen Entwicklung sind klar. Der Ölpreis, die Zinsen, die Liquidität, politische Stabilität in der Welt und kommende Ansätze von politischer Vernunft in Deutschland. Die Verängstigung der echten Anleger ist groß, die Mehrzahl bleibt dem Neuen Markt speziell fern. Diese Befindlichkeit kann sich nur in eine Richtung auflösen, in Entspannung und folglich höhere Kurse. Die heutige Angst ist die Kurssteigerung von morgen. Die Problematik der untauglichen Geschäftsmodelle von abstrusen Zockerwerten mit limitierter Restlebenserwartung meine ich damit nicht. Aber der Traum des Neuen Marktes von Technologieführern mit enormen Wachstums- und Gewinnerwartungen wird bei einigen Unternehmen Wirklichkeit werden. Das dauert auch mir in den meisten Fällen zu lange, aber genau diese Unternehmen werden in der kommenden Hausse sich mehr als verdoppeln.

      Die Ausgangsbasis ist einmalig.

      :look: Beste Grüße :look:
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 09:04:08
      Beitrag Nr. 33 ()
      Friseuse,

      ich stimme Dir zu, das es auch in der Krise Gewinner geben wird und auch einige Perlen am neuen Markt. Profitieren kannst Du im Grunde jedoch nur, wenn Du mehr Wissen hast als der Markt. Dafür muss man entweder Vollprofi sein oder über Insiderinformationen verfügen. Beides trifft auf 99% der user hier nicht zu.

      Insgeamt steht alles auf sehr, sehr wackligen Füssen. Es gibt aktuell wesentlich mehr Risiken alls noch vor einigen Jahren. Solche riskanten Perioden taugen nichts für Engagements von Kleinanlegern.
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 09:22:56
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Elmarion

      Ich sehe die kommende Entwicklung euphorisch, vergleichbar mit einer Lukoil im einstelligen Bereich. Menschen suchen ihre Chance und werden sie auch finden, die Gier stirbt nicht aus. Die ganze Liquidität wird ihren Weg gehen, auf den Gütermärkten zu einer Konjunkturwende führen und auf den Aktienmärkten im Minimum zu einer Korrektur der historisch beispiellosen Baisse führen. Bei einem Nemax von 2000 sind wir immer noch weit von den Höchstständen entfernt. Und die Branchen werden unterschiedlich laufen, echte Geschäfte mit realer Gewinnperspektive und weg von Software a`la ISH.

      Die Anleger werden die Zukunft mit höheren Preisen würdigen. Ich habe mir gestern noch mehr Morphosys geholt, da ist der Glauben, die Hoffnung mental am Boden und das Unternehmen geht seinen Weg mehr als jemals zuvor. Das sind die Zeiten in denen man Vervielfacher jeden Tag bekommt.

      Ich stecke voll voll mit dem Zeug und das Ergebnis wird sich im Sommer zeigen.

      Warten wirs ab :look: und allen das nötige Glück :yawn:
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 09:30:43
      Beitrag Nr. 35 ()
      elmarion,
      ich glaub du verhedderst dich zu sehr durch die Tagesbetrachtungen.

      Da machste schon so eine Art "Rückblick" aus dem Jahr 2050 und gelangst immernoch zu den dramatischen Ergebnissen.

      Warum sollte die Weltwirtschaft dieses jahr einbrechen? Weil der Konflikt zwischen Isrealis und Palästinensen eskaliert? Zum wievielten Mal tut er das? Weil es Konfliktherde gibt in der Welt? Wann gab es die nicht?
      Wie sah das denn aus vor etwa 10 Jahren - da gab es auch eine Menge Holz zu schlucken für die Weltwirtschaft: Japan schlitterte in eine Krise, die BIS HEUTE angehalten hat.
      Der Kommunismus war besiegt, wie schön, aber die Wirtschaft der Länder brach weitgehend zusammen, und zwar auf Jahre.
      Der Golfkrieg stand vor der Tür, Kuweit war besetzt, der Ölpreis schoss in die Höhe, Raketen landeten in Israel.
      Die Mexikokrise hatte die meisten Emerging Marktes arg in Bedrängnis gebracht.
      Ach und was den internationalen Terrorismus angeht, so wurde der zwar nicht so wahrgenommen wie heute, aber den ersten Anschlag auf das WTC haben wir in Erinnerung, ja?


      Und nicht vergessen - zu der Zeit gab es weitaus weniger tragfähige Länder der Weltwirtschaft als heute. Intel etwa machte fast 1/3 seiner Umsätze in 2001 in Asien - die Emerging Markets sind etwas größer geworden.


      Jedes Problem, das gerade aktuell ist, ist für die Märkte "unangehem", weil man nie weiss, welche Ausmasse es annehmen kann. Das galt damals, das gilt heute. Der WTC-Anschlag war das schlimmste, was der Terrorismus in seiner Geschichte zustande brachte - aber andere Befürchtungen haben bislang weniger Grundlage (etwas was ABC-Waffen angeht). Die Sorge vor solchen Waffen gab es vor 10 Jahren, sie gibt es heute, aber solange es Sorgen sind, wird die Wirtschaft daran nicht zugrunde gehen.

      Die Risiken sind größer geworden, auf der anderen Seite gibt es aber auch mehr tragfähige Grundlagen - sei es durch die zunehmende Zahl an Ländern, die in der Lage sind, in der Welt mitzuspielen, sei es durch die weitaus weniger angespannte haushaltslage der USA (das sah vor Clinton desaströs aus!), sei es durch die Chancen, die einige osteuropäische Länder nun bieten etc.



      Ich will ja auch nix beschönigen, nur sollte man die heutige Situation schon einordnen in die anderen Situationen der vergangenen Jahrzehnte, als Vietnam brannte und mehr als 50.000 US-Soldaten starben (denk dir mal solche Größenordnungen in die heutige Zeit), als echte Ölkrisen die weltwirtschaft schüttelten, weil die arabischen Länder geschlossen waren, als die Aufrüstung und die Atomkriegsgefahr real waren, als - noch vor wenigen jahren - in vielen asiatischen Ländern aufgrund des Wirtschaftseinbruchs die Buden brannten, als der Club of Rome die Grenzen des Wachstums aufzeigte und die baldige Erschöpfung der ressourcen vorhersagte ... Was haben wir heute? Ein angeschlagenes Verbrauchervertrauen in den USA, aber bereits ein Rückgang der AL-Quote, und das -wohlgemerkt - in der kalten Jahreszeit. Einen Branntherd im Nahen Osten (es gibt immer einen), Interventionen in Afghanistan. Alles nicht schön, aber bitte die Kirche im Dorf lassen.
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 09:32:00
      Beitrag Nr. 36 ()
      elmarion,
      ich glaub du verhedderst dich zu sehr durch die Tagesbetrachtungen.

      Da machste schon so eine Art "Rückblick" aus dem Jahr 2050 und gelangst immernoch zu den dramatischen Ergebnissen.

      Warum sollte die Weltwirtschaft dieses jahr einbrechen? Weil der Konflikt zwischen Isrealis und Palästinensen eskaliert? Zum wievielten Mal tut er das? Weil es Konfliktherde gibt in der Welt? Wann gab es die nicht?
      Wie sah das denn aus vor etwa 10 Jahren - da gab es auch eine Menge Holz zu schlucken für die Weltwirtschaft: Japan schlitterte in eine Krise, die BIS HEUTE angehalten hat.
      Der Kommunismus war besiegt, wie schön, aber die Wirtschaft der Länder brach weitgehend zusammen, und zwar auf Jahre.
      Der Golfkrieg stand vor der Tür, Kuweit war besetzt, der Ölpreis schoss in die Höhe, Raketen landeten in Israel.
      Die Mexikokrise hatte die meisten Emerging Marktes arg in Bedrängnis gebracht.
      Ach und was den internationalen Terrorismus angeht, so wurde der zwar nicht so wahrgenommen wie heute, aber den ersten Anschlag auf das WTC haben wir in Erinnerung, ja?


      Und nicht vergessen - zu der Zeit gab es weitaus weniger tragfähige Länder der Weltwirtschaft als heute. Intel etwa machte fast 1/3 seiner Umsätze in 2001 in Asien - die Emerging Markets sind etwas größer geworden.


      Jedes Problem, das gerade aktuell ist, ist für die Märkte "unangehem", weil man nie weiss, welche Ausmasse es annehmen kann. Das galt damals, das gilt heute. Der WTC-Anschlag war das schlimmste, was der Terrorismus in seiner Geschichte zustande brachte - aber andere Befürchtungen haben bislang weniger Grundlage (etwas was ABC-Waffen angeht). Die Sorge vor solchen Waffen gab es vor 10 Jahren, sie gibt es heute, aber solange es Sorgen sind, wird die Wirtschaft daran nicht zugrunde gehen.

      Die Risiken sind größer geworden, auf der anderen Seite gibt es aber auch mehr tragfähige Grundlagen - sei es durch die zunehmende Zahl an Ländern, die in der Lage sind, in der Welt mitzuspielen, sei es durch die weitaus weniger angespannte haushaltslage der USA (das sah vor Clinton desaströs aus!), sei es durch die Chancen, die einige osteuropäische Länder nun bieten etc.



      Ich will ja auch nix beschönigen, nur sollte man die heutige Situation schon einordnen in die anderen Situationen der vergangenen Jahrzehnte, als Vietnam brannte und mehr als 50.000 US-Soldaten starben (denk dir mal solche Größenordnungen in die heutige Zeit), als echte Ölkrisen die weltwirtschaft schüttelten, weil die arabischen Länder geschlossen waren, als die Aufrüstung und die Atomkriegsgefahr real waren, als - noch vor wenigen jahren - in vielen asiatischen Ländern aufgrund des Wirtschaftseinbruchs die Buden brannten, als der Club of Rome die Grenzen des Wachstums aufzeigte und die baldige Erschöpfung der ressourcen vorhersagte ... Was haben wir heute? Ein angeschlagenes Verbrauchervertrauen in den USA, aber bereits ein Rückgang der AL-Quote, und das -wohlgemerkt - in der kalten Jahreszeit. Einen Branntherd im Nahen Osten (es gibt immer einen), Interventionen in Afghanistan. Alles nicht schön, aber bitte die Kirche im Dorf lassen.
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 12:35:13
      Beitrag Nr. 37 ()
      @Neemann, Friseuse

      euere Argumente sind stichhaltig - vielleicht sehe ich zu sehr schwarz. Mein pessimismuss begründet sich vor allem durch die beispiellosen exponentiellen Kurven aus allen Lebnesbereichen, die sich in den letzten 50-60 jahren aufgebaut haben und ich habe den eindruck, dass diemenschen da einfach nicht mehr mitkommen. Deshalb glaube ich an eine kräftige "Konsolidierung".

      Es ist schon zu viel "menschliches" auf der Strecke geblieben. Krisen hat es tatsächlich immer gegeben in den letzten Jahrzehnten - aber ihrgendwie hatten die Menschen noch Bezüge zur Realität und den existenziellen Zusammenhängen. Das verschwindet immer mehr und ist meines Erachtens die eigentliche Krise. Wir heben immer weiter ab und vergrößern die Fallhöhe.
      Die millionenfach rückgekoppelten Prozesse werden immer undurchschaubarer und ich fürchte Sie werden "aus sich heraus" in ein "Gleichgewicht" zurückstreben, welches weit unter dem aktuellen "Niveau" liegt.

      Ich stelle hier noch einemal einen Artikel von Hans Jonas rein, der mich stark beeinflusst hat:

      Dem bösen Ende näher


      SPIEGEL* Herr Jonas, vor 13 Jahren haben Sie Ihr Buch "Das Prinzip Verantwortung" veröffentlicht. In diesem Werk rufen Sie die Menschheit dazu auf, sich ihrer Verantwortung gegenüber der von Technik und Industrie bedrohten Natur bewußt zu werden. 13 Jahre später: Hat sich im Umgang des Menschen mit der Natur irgend etwas verbessert?
      HANS JONAS Im tatsächlichen Umgang nichts, doch immerhin etwas im Bewußtsein der Menschen: 1979, als mein Buch erschien, war der Ruf nach Verantwortung des Menschen für die Natur noch nicht so oft gehört und diskutiert wie heute.
      SPIEGEL Und was hat sich am realen Zustand geändert?
      JONAS Der reale Zustand hat sich in summa nur verschlechtern können. Bis jetzt ist nichts geschehen, um den Gang der Dinge zu verändern, und da dieser kumulativ katastrophenträchtig ist, so sind wir heute dem bösen Ende eben um ein Jahrzehnt näher als damals.
      SPIEGEL Zusammengefaßt lautet mithin die Diagnose: Die Einsichtsfähigkeit des Menschen nimmt zu. Die Fähigkeit, nach diesen Einsichten zu handeln, nimmt jedoch ab.
      JONAS Ja, sie nimmt ab. Die Menschen können sich nicht freimachen von den Sachzwängen, in die sie sich mit dem technologischen Anschlag auf die Natur begeben haben. Der Raubbau an der Natur ist übergegangen in die Lebensgewohnheiten der Menschen, besonders die der westlichen Industriegesellschaft.
      SPIEGEL Ozonloch und Klimakatastrophe drohen; Luft, Wasser und Boden sind in weiten Teilen der Erde schwer geschädigt oder schon zerstört. Wie ist es zu erklären, daß solche Signale zu keinen durchgreifenden Verhaltensänderungen führen?

      * Das Gespräch führten Matthias Matussek und Wolfgang Kaden.
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      JONAS Wer nicht selber unmittelbar bedroht ist, ringt sich nicht zu einer wirklichen Revision der Lebensführung durch. Bei einer akuten Bedrohung ist das anders, individuell und kollektiv. Wenn der Vulkanausbruch beginnt, dann flüchtet man. Auf unmittelbare Bedrohung reagiert der Mensch unmittelbar, mal rational, mal irrational. Die Fernperspektiven aber, besonders wenn sie erst künftige Generationen betreffen, bringen die Menschen offenbar nicht zu Verhaltensänderungen.
      SPIEGEL Tschernobyl war ein Schock. Aber er wirkte nur kurzfristig. Man könnte die ketzerische Frage stellen: Braucht die Menschheit mehr Tschernobyls?
      JONAS Die Frage ist nicht unberechtigt. Sie ist zynisch, und die Antwort ist auch zynisch. Vielleicht ist der Mensch ohne ernsthafte Warnschüsse und schon sehr schmerzhafte Reaktionen der gepeinigten Natur nicht zur Vernunft zu bringen. Es könnte sein, daß es schon ziemlich schlimm kommen muß, damit man aus dem Rausch immer wachsender Bedürfnisse und ihrer unbegrenzten Befriedigung, zu der man die Macht hat, wieder zurückkehrt zu einem Niveau, das mit dem Fortbestand der dafür nötigen Umwelt verträglich ist.
      Es muß wieder ein einigermaßen stabiles Gleichgewicht zustande kommen. Es könnte bei der jetzigen Menschenzahl, die noch im Steigen ist, dafür schon zu spät sein. In dem Fall müßte die bisherige Vermehrung sogar in eine Wiederverminderung der Weltbevölkerung umgekehrt werden.
      SPIEGEL Kürzlich wurde in einer deutschen Fernsehsendung an die Zuschauer die Frage gerichtet: Ist die Erde noch zu retten? 75 Prozent derer, die sich meldeten, verneinten die Frage. Es ist doch erstaunlich, daß trotz solch apokalyptischer Einschätzungen die Menschheit einfach so weitermacht wie bisher.
      JONAS Was heißt hier "retten"? Was "Untergang"? In Gefahr ist nicht "die Erde", sondern ihr gegenwärtiger Artenreichtum, in dem wir eine schreckliche Verarmung anrichten. Erdgeschichtlich, über die Jahrmillionen, wird auch das nur
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      eine Episode sein, aber menschengeschichtlich kann es das tragische Scheitern höherer Kultur überhaupt bedeuten, ihren Absturz in eine neue Primitivvisierung, die wir durch gedankenlose Verschwendungssucht auf der Höhe unserer Macht verschuldet hätten.
      SPIEGEL Was meinen Sie mit Primitivvisierung?
      JONAS Daß es zu Massenelend, Massensterben und Massenmorden kommt, daß es dabei zum Verlust aller der Schätze der Menschlichkeit kommt, die der Geist außer der Ausbeutung der Natur ja auch hervorgebracht hat. Der Geist hat ja eine ganz merkwürdige Doppelrolle gespielt. Einerseits hat er die Gefräßigkeit der Menschen ungeheuerlich erhöht. Ausgerechnet der Geist ist ja das Instrument dafür gewesen, daß wir so ungeheuer anspruchsvoll in den Bedürfnissen unserer Leiber geworden sind.
      Andererseits hat der Geist ein Reich der Werte geschaffen, das um seiner selbst willen gepflegt wird; wofür Menschen das Äußerste einsetzen in der Kunst, in der Erkenntnis, aber auch in der Pflege der Emotionen. Das ist etwas, was das übrige Weltall vielleicht überhaupt nicht kennt. Was wirklich bedroht ist, mehr als die biologische Weiterexistenz des Menschen, ist die Existenz des Menschen, ist die Existenz dieser großen Schöpfung, die Hand in Hand gegangen ist mit der wachsenden Zerstörung der Bedingungen, die das möglich gemacht haben. Darin liegt die Paradoxie der Rolle des Geistes in der Welt: daß um seinetwillen sich dieses ganze Abenteuer Menschheit lohnt; daß er aber gleichzeitig auch die Bedingungen für die Fortsetzung dieses Abenteuers zerstört.
      SPIEGEL Ist denn der Geist auch zu einer anderen Kulturleistung fähig, der des freiwilligen Verzichts?
      JONAS Es gibt dafür Beispiele in der Geschichte. In Verbindung mit einem transzendenten Glauben, der ja auch eine Tat des Geistes ist, ist es geschehen, daß Menschen sich das Äußerste zugemutet haben an Verzichten. Es gab eine richtige Leibesfeindschaft in manchen Heilslehren, sie hat zeitweilig den Zustand ganzer Gesellschaften mitbestimmt. Daß wir
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      solche Meister der Umwelt geworden sind, die sich jede Ausschweifung des Konsums leisten können, ist ja eine ziemlich neue Tatsache.
      Frühere Kulturen waren weitgehend statisch, da änderte sich über Jahrhunderte hinweg kaum etwas. Die Geburt der modernen Wissenschaft im 17. Jahrhundert ist ein Wendepunkt, dessen Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Damit wurde ein Dynamismus entfesselt, der die ungeheuerlichste Form der Beherrschung und Umwandlung der Natur vorantreibt. Da scheint kein Halten zu sein. Es kommen immer neue Dinge hinzu. Neues wird erfunden, neue Wege eröffnen sich, auf denen die Bedürfnisbefriedigung des Menschen auf immer höhere Ebenen getrieben wird ...
      SPIEGEL ... ohne erkennbare Zeichen, daß der Mensch dieser Entwicklung Einhalt gebieten wollte oder könnte?
      JONAS Der Planet ist überfüllt, wir haben uns zu breit gemacht, sind zu tief eingedrungen in die Ordnung der Dinge. Wir haben zuviel Gleichgewicht gestört, haben zu viele Arten schon jetzt zum Verlöschen verurteilt. Technik und Naturwissenschaften haben uns von Beherrschten zu Herrschern der Natur gemacht. Dieser Zustand ist es, der mich dazu brachte, eine philosophische Bilanz zu ziehen und zu fragen: Darf die moralische Natur des Menschen das zulassen? Sind wir jetzt nicht aufgerufen zu einer ganz neuen Art von Pflicht, zu etwas, das es früher eigentlich nicht gab - Verantwortung zu übernehmen für künftige Generationen und den Zustand der Natur auf der Erde?
      SPIEGEL Die Philosophie begibt sich auf ein neues, unbekanntes Terrain?
      JONAS Sie muß es tun. Jedes bisherige Moralbemühen der Philosophie bezog sich auf das Verhältnis von Mensch zu Mensch. Das Verhältnis von Mensch zur Natur ist noch nie Gegenstand sittlicher Überlegung gewesen. Das ist es jetzt geworden, und das ist ein philosophisches Novum. Doch das besagt nicht das Mindeste darüber, ob wir der Sache über-
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      haupt gewachsen sind, ob wir diesem neuen moralischen Imperativ nachkommen wollen oder können. Da treten Fragen der Psychologie auf, der Anthropologie, auch der Realzwänge, von denen ich nicht weiß, ob die heutige Erkenntnis sie überhaupt übersehen kann.
      SPIEGEL Liegt das Dilemma Ihrer Verzichtsethik nicht darin, daß ein Verzicht des einzelnen letztendlich vergeblich ist? Wer der Umwelt zuliebe seinen materiellen Konsum einschränkt, sieht sich am Ende als Verlierer: Die Mehrzahl der Prasser läßt es sich weiter gutgehen, der Planet wird weiter geplündert.
      JONAS Ich weiß nicht, wieviel Nachahmung Vorbilder finden können. Wir dürfen nicht von vornherein ausschließen, daß sich auch Einstellungen ändern und daß aufgrund einer eindringlichen Erziehung sich gewisse Einstellungen der Pflicht und der Scham und der Ehre, des Wohlverhaltens, herausbilden. Daß es sich einfach nicht mehr schickt, so weiterzuleben, wie die Menschen des 20. Jahrhunderts drauflosgelebt haben.
      SPIEGEL Das halten Sie für möglich?
      JONAS Möglich ist das, aber nicht wahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist schon, daß die Angst das Ihrige tut. Daß nämlich das Verderben sich nahe genug ankündigt, in sehr alarmierenden und für jeden schon sichtbaren und fühlbaren Erscheinungen. Daß die Furcht erzwingt und erreicht, was die Vernunft nicht erreicht hat. Ich habe eine gewisse paradoxe Hoffnung auf die Erziehung durch Katastrophen. Solche Unglücke werden eventuell rechtzeitig noch eine heilsame Wirkung haben. Wir sollten bei der Überlegung dieser Fragen, bei denen wir über Vermutungen sowieso nicht hinauskommen, eines nie aus dem Auge lassen: daß der Mensch das überraschendste aller Wesen ist und daß man überhaupt nicht vorhersagen kann, wie sich in irgendeiner Zukunft, in irgendeiner Situation, in irgendeiner Generation die Gesellschaft benehmen wird.
      SPIEGEL Sie meinen, der Mensch, der es so weit gebracht
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      hat mit der Naturzerstörung, könnte sich plötzlich wieder ganz anders verhalten?
      JONAS Sehr unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Es könnte beispielsweise eine verrückte neue Religion um sich greifen. Es hat keinen Zweck, darüber Vermutungen anzustellen. Das einzige, was ich sage, ist, daß die Sicherheit der Unglücksvorhersage nicht absolut ist.
      So, wie man ganz bestimmt nicht darauf rechnen darf, daß der Mensch Vernunft annehmen wird, so darf man doch nicht ganz daran verzweifeln, daß der Genius der Menschheit auch in der Richtung erfinderisch wird, in der eine mögliche Rettung der Zukunft liegt. Dies offenzulassen ist wichtig, damit wir nicht davon ablassen, einer solchen Chance, wenn es sie gibt, mit allen Kräften der Warnung und Mahnung zu Hilfe zu kommen.
      SPIEGEL Was können die politischen Eliten in den Demokratien tun, um eine Umkehr einzuleiten? Sind Demokratien womöglich unfähig zu einer Politik, die auf Konsumverzicht und Naturerhaltung ausgerichtet ist? Hilft nur, was manche radikale Umweltfreunde fordern, eine Art aufgeklärte Öko-Diktatur, in der die Philosophen die Könige sind?
      JONAS Man kann in abstracto einen Entwurf machen für eine Diktatur der Menschheitsretter. Aber wie stellt man sich vor, daß eine wirklich selbstlose Elite an die Macht kommen wird, daß diese selbstlos bleiben wird und in ihrer Selbstlosigkeit auch anerkannt wird? Das übersteigt völlig meine Vorstellungen. Dies ist eine Art des Utopismus, der sich nicht umsetzen kann in Wirklichkeit. Was ich mir viel eher vorstellen kann, ist das Hereinbrechen sehr schlimmer Zustände, die zu kompromißbereiten Abmachungen zwischen den ökonomischen, politischen und sozialen Machtgruppen führen; daß man sich auf einen Modus einigt, der sowohl den Menschen einigermaßen akzeptabel ist als auch der Natur. Dazu gehören internationale Vereinbarungen, der globale Verzicht darauf, weiter in ungehemmter Konkurrenz sich die begrenzten Schätze der Erde streitig zu machen.
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      SPIEGEL Demokratien sind Regierungssysteme mit sehr kurzfristigen Perspektiven: Die Politiker müssen sich spätestens alle vier oder fünf Jahre zur Wahl stellen, länger reicht der Horizont nicht. Die Erhaltung der natürlichen Umwelt erfordert ungleich längerfristige Sichtweisen. Dieser Gegensatz vor allem läßt den Verdacht aufkommen, unsere vorhandenen demokratischen Regierungssysteme seien ungeeignet, die ökologischen Aufgaben zu lösen.
      JONAS Den Verdacht habe ich, daß die Demokratie, wie sie jetzt funktioniert - mit ihrer kurzfristigen Orientierung -, auf die Dauer nicht die geeignete Regierungsform ist. Wieso sollte sie es auch sein? Wo steht geschrieben, daß in der Demokratie jetzigen Stils die endgültige Lösung der Frage des guten Staates gefunden worden ist?
      SPIEGEL Ein amerikanischer Professor namens Francis Fukuyama hat einen Bestseller mit dem Titel "Das Ende der Geschichte" geschrieben. Darin erklärt er die westlichen Demokratien zur endgültigen Regierungsform.
      JONAS Wer sich anmaßt zu wissen, daß irgend etwas ein für allemal gilt, der ist von vornherein nicht ernst zu nehmen. Aber ernst zu nehmen ist die Frage, zu welchen Freiheitsverzichten man bereit ist; zu welchen Freiheitsverzichten der Philosoph ethisch verantwortungsvoll raten kann. Da ist doch zunächst nicht zu übersehen, daß Freiheit sowieso nur existieren kann, indem sie sich selber beschränkt. Eine unbegrenzte Freiheit des Individuums zerstört sich dadurch, daß sie mit den Freiheiten der vielen Individuen nicht vereinbar ist...
      SPIEGEL . . . Sie halten Freiheitsverzichte der Individuen für unvermeidlich?
      JONAS Für selbstverständlich. Vor allen Dingen bin ich nicht der Ansicht, daß man das ohne weiteres als Unglück ansehen muß. Im alten Rom gab es zum Beispiel Gesetze, die den privaten Aufwand einschränkten. Gewählte Zensoren hatten das Recht zu prüfen, ob übermäßiger Luxus getrieben wird. Da der im Widerspruch zur Staatsmoral stand, konnten
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      sie ein solches Verhalten unter Strafe stellen. Das war eine große Einmischung in die persönliche Freiheit, aber gerade im Namen einer sich selbst regierenden Bürgerschaft.
      SPIEGEL Moderne Demokratien verheißen dem einzelnen die Möglichkeit individueller Glückserfüllung; "pursuit of happiness" heißt es in der amerikanischen Verfassung. Sind Sie der Ansicht, daß solche Präambeln ersetzt werden müssen durch andere, die das Allgemeinwohl und die Erhaltung der Natur als oberste Ziele herausstellen?
      JONAS Sie werfen eine Frage auf, die man ganz kapital so formulieren kann: War vielleicht die Modernität ein Irrtum, der berichtigt werden muß? Ist der Weg richtig, den wir mit dieser Kombination von wissenschaftlich technischem Fortschritt und der Steigerung individueller Freiheit erreicht haben? War das moderne Zeitalter in gewissen Hinsichten ein Irrweg, der nicht weitergegangen werden darf? Der Philosoph ist durchaus frei, das zu überdenken und sogar zu gewissen Schlüssen zu kommen. Aber ob das irgendwo Gehör findet, ob es möglich ist, die Menschen zu einer solchen Umkehr zu bewegen, ist doch die Frage, an die wir dauernd stoßen.
      SPIEGEL Viele Menschen werden es nicht sein, die sich von solchen Philosophen gewinnen lassen.
      JONAS So wird es wohl sein. Welche Macht hat Einsicht? Einsicht dieser Art ist notwendigerweise bei relativ wenigen. Erstens ist sehr große Kundigkeit nötig und sehr viel Sachverständnis. Zweitens ist sehr viel Freiheit von persönlichem Interesse nötig und ein gewisser Grad der Selbstlosigkeit und der Hingebung an die sozusagen wahren Interessen des Menschen.
      SPIEGEL Die Frage ist ja: Welches sind die wahren Interessen, wer legt sie fest? Die Aussicht auf neue Ideologien zum Zweck der Menschheitserrettung stimmt nicht gerade fröhlich.
      JONAS Man schaudert vor der Phantasie, es könnten neue Heilslehren auftreten, die die Menschen in ihren Bann schla-
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      gen; mit denen man alles mögliche mit den Menschen anstellen kann, unter anderem auch Askese, unter Umständen aber auch das Schrecklichste. Ich habe keine Antwort auf die Frage, wie die sich jetzt abzeichnende und unzweifelhafte Gefährdung der menschlichen Zukunft im Verhältnis zur irdischen Umwelt abgewendet werden kann. Ich weiß nur eines: Man darf die Frage nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie immer neu zu stellen; immer neu zu überdenken; immer neu auch daran mitzuarbeiten, daß sich ein schlechtes Gewissen in den ungeheuerlichen Hedonismus der modernen Genußkultur hineinfrißt - dies ist eine unabweisbare Pflicht. Man darf nicht fragen, ob das zu irgend etwas führt. Es könnte sein, daß es zu nichts führt, aber das wissen wir nicht.
      Der Mensch ist ein vorausschauendes Wesen. Der Mensch hat außer der Fähigkeit, der Natur alles auf die rücksichtsloseste Weise abzutrotzen, auch noch die Fähigkeit, seine Verantwortung dabei zu überdenken. Er muß und kann den Wert dessen empfinden, was er im Begriffe ist, zu zerstören.
      SPIEGEL Von Brecht stammt der Satz: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Ist der Dialog, den wir hier über den notwendigen Verzicht führen, vielleicht ein Dialog der Gesättigten, der Begünstigten? Wir reden von der westlichen Industriewelt; die östlichen Länder kämpfen derzeit verzweifelt um einen höheren Lebensstandard; von der südlichen Halbkugel wollen wir gar nicht reden, da können die Menschen auf gar nichts verzichten.
      JONAS Auf die große Vermehrung könnten die Menschen in der Dritten Welt schon verzichten. Aber es stimmt vollkommen, das macht unseren ganzen Diskurs verdächtig, daß es ein Gespräch unter den Bevorzugten ist. Wenn da von Bescheidung und Verzicht die Rede ist, haben wir in den westlichen Industriestaaten einen großen Spielraum; selbst ein beträchtliches Herabsteigen läßt uns noch auf ziemlich hohem Niveau. Man darf den Notleidenden und Hungern-
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      den dieser Erde nicht mit irgendwelchen Ansinnen kommen, sie sollten verzichten. Ausgenommen die Fortpflanzung, da kann man Beschränkung verlangen.
      SPIEGEL Dann dürfte Sie ja die Haltung des Papstes zur Empfängnisverhütung nicht gerade freuen.
      JONAS Dies ist ein Verbrechen gegen die Weltverantwortung. Es ist mir unbegreiflich, wie das jemand tun kann. Aber es zeigt, mit welchen Kräften, Irrationalitäten, Gewohnheiten, Trägheiten und Unvernünftigkeiten jede Menschheitspolitik zu rechnen hat. Auch beim zentralen Thema der Menschheitsvermehrung komme ich wieder zu der niederschlagenden Feststellung, daß wir zwar die Gefahr sehen und uns die Heilung abstrakt denken können; daß wir uns aber vorläufig gar nicht vorstellen können, wie dies praktisch durchgesetzt werden soll.
      SPIEGEL Ähnliches gilt sicher auch für die so ungemein erfolgreiche freiheitliche Wirtschaftsordnung des Westens. Die Wettbewerbswirtschaften sind auf Wachstum angelegt, Stillstand ist ihnen wesensfremd. Und Wachstum des Bruttosozialprodukts bedeutet in der Regel: weitere Zerstörung und Ausbeutung der Natur.
      JONAS Darf ich mal fragen, warum eigentlich eine gewisse Stabilisierung der Wirtschaft nicht möglich ist? Warum muß das Sozialprodukt immer weiter wachsen?
      SPIEGEL Zum einen lebt ein gut Teil der Unternehmen von den sogenannten Nettoinvestitionen, von der Produktion neuer Maschinen und dem Bau neuer Fabriken. Zum anderen kann ein einzelnes Unternehmen nicht stillstehen, wenn es nicht verdrängt werden will. Wachse oder vergehe - so heißt die unternehmerische Losung.
      OD: Weil das Volk die Reime liebt, weiß auch jeder Bauer: "Wachse! oder Weiche!" oder mehr unpersönlich, als objektives Gesetz formuliert: "Wachsen oder Weichen!" - sozusagen, als neu erworbene Volksweisheit. (Aber es ist leider wirklich so - im Kapitalismus.)
      JONAS Nehmen wir mal an, wir hätten eine Weltregierung und die würde die Bevölkerungsvermehrung einstellen. Dann wäre nicht einzusehen, warum die Produktion dauernd erhöht werden muß.
      SPIEGEL Dies ließe sich nur in einer zentralgelenkten Wirtschaft bewerkstelligen, nicht in einer freiheitlichen.
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      JONAS Ich habe mich noch nie als Fachmann für Weltwirtschaftskunde ausgegeben . . .
      SPIEGEL ... wir wollen hier auch keine ökonomische Debatte führen. Wir wollen nur darauf hinweisen, daß eine Abkehr von der Wachstumswirtschaft selbst dann riesige Probleme aufwürfe, wenn eine solche Wende mehrheitlich gewollt wäre. Weder die Demokratie noch die Marktwirtschaft bilden einen Rahmen für ihre Verantwortungsethik.
      JONAS Aber kann man nicht etwas auch darauf setzen, daß die Menschen eine Zukunft wollen? Darauf, daß sie den Sinn des Daseins nicht nur im Verzehr sehen? Ist ein metaphysisches Bedürfnis des Menschen nicht auch mit einzukalkulieren in die weitere Geschichte der Spezies Homo sapiens? Es hat Religionen von Anfang an gegeben, sie standen meistens im Dienste sehr irdischer Bedürfnisse, Ängste und Wünsche. Aber es hat auch ein Trachten darüber hinaus immer gegeben, daß es noch um etwas anderes geht als um die maximale Befriedigung der Bäuche und der körperlichen Triebe. Der Stolz; die Scham; der Ehrgeiz, anerkannt zu werden - all das geht doch hinaus über das einfache Genießenwollen.
      Jenseits davon erscheint ein Bedürfnis, das eigene menschliche Dasein zu erhöhen und zu rechtfertigen durch etwas, was eben nur der Mensch kann. Es gibt den Begriff des Verzeihens, den Begriff des Helfens, den Begriff vor allem aber auch der Erweiterung der menschlichen Erfahrung. Was in der Kunst hervortritt, in der Poesie, in der Musik, selbst im einfachen Tanz, geht schon über alles hinaus, was man unter den einfachen Begriff der leiblichen Befriedigung rechnen kann.
      SPIEGEL Welche Rolle spielen die geistigen Eliten in diesem Prozeß? Mit dem Marxismus ist ein gigantisches Erziehungsprojekt gescheitert, an dem viele Intellektuelle mitgewirkt haben. Die Geistesmenschen waren befeuert von der Idee, die Menschheit zu einem Besseren zu führen. Im Moment ist bei den Intellektuellen ein Phantomschmerz zu registrieren. Ein Großprojekt ist gescheitert, eine Leerstelle ist da.
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      Sehen Sie die Notwendigkeit eines neuen Marxismus, einer neuen, großangelegten Ideologie?
      JONAS Ich weiß es nicht. Im Falle des Marxismus traf der Zauber einer großen, utopischen Vision einer gerechteren Gesellschaft zusammen mit einem Glücksversprechen, daß nämlich die weitere Meisterung der Natur nun allen zugute kommen wird, und zwar gleichermaßen; und schließlich mit dem Dasein einer Klasse, die daran besonderes Interesse hat, weil sie bisher um ihren Anteil gebracht worden ist. Hier hat ein großer sittlicher Impuls, der etwas mit Gerechtigkeit zu tun hatte, gewirkt, der gleichzeitig mit einem materiellen Glücksversprechen zusammenfiel. Das Glücksversprechen hat die bessere materielle Nutzung der Welt zum eigentlichen Gegenstand gehabt. Das heißt, es ging eigentlich in die Richtung dessen, was sich jetzt als verderblich herausstellt.
      SPIEGEL Wir können heute in den ehemals kommunistischen Ländern besichtigen, wie dort die Natur vom Menschen verwüstet wurde. Dies ist ohne Beispiel.
      JONAS Ja, das ist eine der großen Enttäuschungen. Ich gestehe, daß ich mich da völlig getäuscht habe. Ich habe gedacht, die Kommunisten hätten die größte Möglichkeit, bescheiden mit der Natur umzugehen, weil sie die Befriedigung der Bedürfnisse ja regieren können. Sie konnten sagen, soundsoviel wird bewilligt und nicht mehr.
      SPIEGEL Marx hat gefordert: Die Philosophie muß die Welt nicht interpretieren, sie muß sie verändern. An Sie die Frage: Kann der Philosoph, kann die Philosophie die Welt verändern? Welche Rolle spielt der Philosoph heute? Soll er sich einmischen? Kann er Prozesse einleiten, steuern?
      JONAS Nein, wahrscheinlich nicht. Die Philosophie kann dazu beitragen, daß in der Erziehung ein Sinn dafür entwickelt wird, wie sich menschliches Handeln auf längere Sicht auf das sehr delikate Gewichtsverhältnis zwischen menschlichen Ansprüchen und Leistungsfähigkeit der Natur auswirkt. Sie kann durch ihre Reflexion und Artikulation daran mitwirken, daß Initiativen zur Rettung und Erhaltung der
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      Umwelt zustande kommen. Kommt es zu ihnen, dann haben die Wirtschaftler, Politiker und Einzelwissenschaftler sehr viel mehr zu sagen als der bestinformierte Philosoph. Aber dann bleibt immer noch eine Aufgabe der Philosophie: zu wachen über die Menschlichkeit der Maßnahmen, mit denen man das Unheil zu stoppen versucht. Die könnten nämlich so sein, daß dabei die Sache, die man retten will, zum Teufel geht . . .
      SPIEGEL ... was könnte zum Teufel gehen?
      JONAS Die Sache wird schließlich eine Machtfrage. Wenn die Vorräte der Erde - Wasser, Rohstoffe, Luft - zur Neige gehen, dann könnten doch die Stärksten die Dezimierung der menschlichen Bedürfnisse und der Menschenziffern mit Gewalt erzwingen. Dieses grausame Grundgesetz der Evolution, daß die Stärksten überleben, darf nicht zum Gesetz des Überlebens der Menschheit werden. Dann geht wirklich unsere Kultur, die Menschlichkeit des Menschen, zum Teufel.
      SPIEGEL Wäre das die Aufgabe der Philosophie, eine neue Metaphysik des Menschen zu formulieren?
      JONAS Meine Auffassung ist, daß die Philosophie eine neue Seinslehre erarbeiten muß. In der sollte die Stellung des Menschen im Kosmos und sein Verhältnis zur Natur im Zentrum der Meditation stehen. Hier Friedensstifter zu sein, wäre der künftige Utopismus, anstelle jedes politisch-sozialen der Vergangenheit.
      SPIEGEL Sie halten es nicht für ganz ausgeschlossen, daß so etwas wie ein Prinzip Verantwortung zu einem modernen kategorischen Imperativ wird?
      JONAS Es geht um eine Erziehung des Menschen zu Lebenseinstellungen, die weniger gierig und gefräßig sind, dafür aber vielleicht anspruchsvoller in anderer Hinsicht. Man darf nicht fragen: Wird denn das helfen? Kann sich das durchsetzen gegenüber dem Vulgären, den Massenwünschen, den Gewohnheiten? Nach dem, was wir wissen, muß der Glaube daran sehr klein und schwach sein. Aber aufgeben ist das letzte, was man sich erlauben darf.
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      SPIEGEL Dennoch: Warum erstmals in der Menschheit die Bereitschaft zum freiwilligen Verzicht auf materiellen Genuß die Massen erfassen sollte, können wir uns schwer ausmalen.
      JONAS Die Psychologie des Menschen ist noch nicht voll ergründet. Noch wissen wir nicht, welche Ressourcen sich im äußersten Notfall beim Menschen offenbaren werden. Der völlige Verzicht auf jede Hoffnung ist das, was das Unheil nur beschleunigen kann. Eines der Elemente, die das Unheil verzögern können, ist der Glaube daran, daß es abwendbar ist.
      SPIEGEL Wir erleben einen Hans Jonas, der am Ende dieses Gesprächs denn doch etwas Mut und Zuversicht verbreitet.
      JONAS Nein, nicht Mut und Zuversicht. Der aber auf eine Pflicht hinweist, der wir unterstehen. Man darf nicht erst die Aussichten bewerten und daraufhin beschließen, ob man was tun soll oder nicht. Sondern umgekehrt, man muß die Pflicht und die Verantwortung erkennen und so handeln, als ob eine Chance da wäre, sogar, wenn man selber sehr daran zweifelt.

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      Avatar
      schrieb am 13.03.02 22:22:28
      Beitrag Nr. 38 ()
      @friseuse
      "der wendepunkt im nemax liegt hinter uns" ,naja,also heute siehts ja nicht gerade danach aus;) und morgen läuft bei n-tv wieder dieses schmucke rote laufbändchen wo drauf geschrieben steht:nemax wieder unter der 1000er marke:laugh: trotzdem,allen momentan investierten viel glück,und steigende kurse!
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 23:45:11
      Beitrag Nr. 39 ()
      bingo!
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 19:38:26
      Beitrag Nr. 40 ()
      und morgen fallen wir wieder unter die 1000er marke und wenn nicht,dann spätestens bis freitag. mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 11:16:35
      Beitrag Nr. 41 ()
      ist doch immer des gleiche;)
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 15:51:15
      Beitrag Nr. 42 ()
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 00:28:22
      Beitrag Nr. 43 ()
      will ja hier keinem die laune verderben;) ,tippe mal,daß wir in den nächsten 2 wochen die 900erter marke unterschreiten werden. trotzdem allen investierten viel glück.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 09:16:30
      Beitrag Nr. 44 ()
      @Wangert

      Die Welt ist leider so geworden wie es @Elmarion befürchtet hat. Neben den zur normalen unternehmerischen Tätigkeit unfähigen Unternehmen und den Betrügern belastet die unklare Perspektive vor dem Hintergrund der Nahostkrise. Den letzten Punkt hatte ich klar nicht auf meinem Schirm.

      Ein Hausseszenario braucht Sicherheit und die gibt es (noch) nicht. Vom Konjunkturzyklus her ist weiter eine Hausse möglich und im Ansatz bei einigen Werten wie Süss oder Singulus auch angelegt.

      Mit dem Wendepunkt waren übrigens die Tiefs 09/01 gemeint und da sind wir nicht, bisher ist die Bewegung korrektiv.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 09:32:22
      Beitrag Nr. 45 ()
      @wangert,
      der Thread hier läuft zwar im NM, aber wenn ich elmarion widerspreche, dann nicht, weil ich den gesamt-NM hochreden will, sondern die lage der Weltwirtschaft betrachte. Man muss schon klug anlegen und nicht einfach davon ausgehen, dass in allen Segmenten überall es aufwärts geht.
      Seit Anfang des jahres hatten wir allein im NM50 Skandale oder massive Ungereimtheiten um
      D.Logistics,
      IM Internationalmedia
      ComROAD
      Thiel

      (vielleicht noch andere, die hier zumindest sind mir bekannt)
      dazu die wenig stütztende Kirch-Krise im Medienbreich, Druck auf Softwaretitel - klar kanns auch ne Weile wieder bergab gehen, aber ich red hier davon, ob man generell jetzt stark investieren sollte oder nicht. Mit den wenigen NM-Titeln, die ich habe, hab ich seit jahresanfang im Schnitt weder Gewinn noch Verlust gemacht, aber meine Osteuropa- und Asienfonds laufen wie verrückt - und das hat auch seine Gründe, man gucke sich nur mal die für dieses und nächstes Jahr prognostizierten Wachstumszahlen in den Regionen an.

      Inzwischen ist die nahost"krise" eine handfeste kriegerische Auseinandersetzung, die die Börsen auch einige Tage belastet hatte - mehr aber nicht. Ich will nicht den Zyniker raushängen lassen damit, mir geht das sehr wohl an die Nieren, was ich da sehe, nur nochmals: Als Anleger darf man sich nicht zu sehr von dem irritieren lassen, was man täglich an Nachrichten serviert bekommt. Daher mein erstes Posting in diesem Thread hier - man vergleiche mal die Situation heute mit all dem, wie sich die Weltlage Anfang der 90er präsentierte - Osteuropa am Zusammenbrechen, in Asien keine Hoffnung auf China als Zukunftsmarkt (das Massaker war nicht lange her), am Golf Hussein, der Kuweit besetzte und den Ölpreis hochtrieb, in Washington Bush, der einen Golfkrieg anzettelte. Und was ist in den 10 Jahren an der Börse trotz allem geschehen?
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 20:57:06
      Beitrag Nr. 46 ()
      und trotzdem;) :in höchstens 2 wochen unterschreitet der nm die 800ter
      marke,wetten?!
      auf steigende kurse.mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 09:23:38
      Beitrag Nr. 47 ()
      nicht mehr lange,und wir knacken die 700ter marke.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 13:00:03
      Beitrag Nr. 48 ()
      Salami-Crash geht weiter! Details bei paule!2
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 09:40:32
      Beitrag Nr. 49 ()
      bingo :) nm50 unter 700 punkten ,was kommt als nächstes? würd sagen das wir die 600 schneller sehen werden,als manchen lieb ist,klar irgenwann kommt noch ne techniche gegenreaktion,dann kann mann und frau noch schnell "was kaufen":D ,wird sich(nm) dann wieder hochschaukeln auf 800-900 um dann mit noch grösserer wucht nach unten die 500 zu durchbrechen,falls keine" t.r. " so sehen wir trotzdem in 4-6 wochen die 500. wünsche allen investierten viel glück und starke nerven für die nächsten tagen und wochen,bis denne.
      ps.@ friseuse,das mit der "bis zur halskrause im geld" kann schon sein,aber das ist momentan das sichere investment(zur zeit),und verschwende erst garkeinen gedanken an eine grössere rally an den börsen,daraus wird sooobald nichts mehr,weil ist noch viel zuviel luft drin.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 09:53:02
      Beitrag Nr. 50 ()
      @Wangert

      Das Kursergebnis ist eineindeutig. An die große Konjunkturerholung glaubt keine S.. mehr, eher geht der Ar... auf Grundeis. In dem Elend liegt auch eine Chance, so wie 87 Computerprogramme den Sellout beschleunigten, so bestimmt heute eine technische Sicht mehr denn je die Märkte. Jeder Trend bricht irgendwann, darauf wartest Du wie ich. Bei 0,00 ist Schluß, was vorher dreht ist ein Kauf.

      In diesem Sinne

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 12.06.02 10:13:18
      Beitrag Nr. 51 ()
      :)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 25.06.02 23:53:00
      Beitrag Nr. 52 ()
      :eek: ist nun wirklich nicht schwer was wir als nächstes sehen werden,na? .........:rolleyes:...............:rolleyes:...........RICHTIG;) die 500ter marke knacken wir in den nächsten 2- 4 wochen,dann sollte irgendwann mal in ferner zukunft noch mal die 400ter marke angekratzt werden ( wird dann wieder steigen, so bis um die 400-420) dann gehen wir einer langen,sehr,sehr langen seitwärtsbewegung entgegen,kann aber auch noch alles ganz anders kommen,wer weiß,nm50 bei 350 warum nicht,jetzt stellt euch mal vor es geschieht auch noch irgendwie etwas vergleichbares wie vom letzten 11.9. 2001,na dann,guten nacht,marie;) (nur meine meinung)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 09:28:21
      Beitrag Nr. 53 ()
      :rolleyes: ich nehm’s zurück,der kursverfall wird sich noch viel schneller fortsetzen,naja bei null iss schluß :D,trotzdem solche dinger wie enron,worldcom bei den amys sind erst die spitze des eisbergs,(das beweist,daß die auch nur mit wasser kochen :laugh: ) und was die letzten 2 jahren im nm50 passierte(u.a.) wird jetzt die nächsten jahren in amerika abgehen,die blase ist am luft verlieren,aber noch nicht am platzen:)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 12:02:02
      Beitrag Nr. 54 ()
      das dauert und dauert :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 12:52:32
      Beitrag Nr. 55 ()
      Amageddon aus dem Lehrbuch:look: Das jüngste Gericht über so manchen Kurs:look:

      Es differenziert sich gut nach Branchen, alles mit Halbleitern wird gerupft. Logistikfirmen haben es hinter sich, ob das nur im Kurs geschieht:confused: darf bezweifelt werden. Singulus, Mühlbauer,Morphosys, Lambda und FJA zeigen Überlebenswillen. Das Elend von EM.TV will immer noch nicht sterben, Interschrott ist ein Stück weiter.

      Wenn Morphosys einen Anteil von 10% am Nemax 50 haben wird:look: dann kann ich da gut mit leben:yawn:

      Die Verschuldung bleibt ein wichtiges Ausschlußkriterium für ein Investment, bei den Zukunftswerten wächst mitten in der Nacht schon die nächste Hausse. Meine Kumpels von den Direktbanken brauchen noch einen Nackenschlag, Ausnahme Consors als Sparbuch:look: Medienaktien sind bis auf Neemanns Empfehlungen alle Schrott.

      Die Welt ist schon schlecht, war sie in strategischen Investitionszeiten immer. Ganz normal.

      Ich wünsche Erfolg im Überlebenskampf. Der Aufschwung kommt später.

      Venceremos
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 04:24:44
      Beitrag Nr. 56 ()
      Sehts einfach positiv:look: das Risiko ist bei vielen Aktien am Neuen Markt raus:yawn:

      Die sprichwörtliche Sicherheit wird gerupft:laugh:



      Daimler war angeblich auch sicher und es schützt vor Kursrückgängen nicht.

      Da ist mir der Neue Markt lieber, die Erholungsphasen sind einfach besser als im Nasdaqmusterländle:laugh:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 07:35:30
      Beitrag Nr. 57 ()
      @friseuse
      heute steigt der markt weiter,und am montag zeigen die amis uns wieder wo die reise hingeht ;)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 22:14:42
      Beitrag Nr. 58 ()
      spätestens dienstags;)
      mfg.wangert:)
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 22:42:50
      Beitrag Nr. 59 ()
      Wangert

      Der Neue Markt vermittelt eine hohe Unsicherheit und tiefe Depression. Es ist die Umkehrung der Verhältnisse aus 2000, 2 Stufen niedriger als ich mir das gewünscht habe:look: aber irgendwo hier unten muß und wird der Tiefpunkt versteckt sein:look: Einmal wird es nicht mehr tiefer gehen:look:

      Eines Tages:look: und später werdet ihr euren Enkeln erzählen:look: Damals, damals war ich dabei:look:

      Happy Weekend
      Avatar
      schrieb am 05.07.02 22:55:35
      Beitrag Nr. 60 ()
      das wird auch bestimmt irgendwann wieder der fall sein,jedoch glaub ich nicht,daß wir die tiefststände schon durch haben,das wird weiterfallen,nur meine meinung;),erst dann wenn amerika runtergekloppt wurde,weil denen ebenfalls langsam aber sicher die luft rausgeht,erst dann,kann man zu wirklich reelen preisen auf einkauf gehen,momentan noch alles viel zu teuer,aber wer will der darf;) darf jeder machen wie er will;)
      mfg.wangert;)
      ps.meinen enkeln kann ich nachher schon mal vonm crash2000 erzählen,aber ich glaub,über soviel dummheit werden die mich eh nur auslachen :D
      dir auch ein schönes wochenende;)
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 11:55:46
      Beitrag Nr. 61 ()
      Wangert

      Ein freundliches Bildle sollte noch einen Trendbruch beim Euro zum Dollar sehen. Ohne künstliche Beatmung oder freundlichen Zuspruch von vor hinterm Teich:laugh: scheint der Neue Markt nicht lebensfähig. Das Horrorspektakel wäre ein kollabierender Dollar, wird dies abgesagt und die amerikanischen Aktien steigen freiwillig:look: haben wir ein weiteres Mosaikstück für steigende Aktien.

      Vermauert bleibt den Sterblichen die Zukunft:look:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 16:33:45
      Beitrag Nr. 62 ()
      ;)
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:19:04
      Beitrag Nr. 63 ()
      @ friseuse
      den amys geht langsam aber sicher die luft aus,bloß sie merkens noch nicht,wart mal ab ,wenn die das erst merken,dann gehts erst richtig rund bis dahin noch viel freude und gutes gelingenbeim investieren:)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 09:18:28
      Beitrag Nr. 64 ()
      @Wangert

      Kein Trend hält für die Ewigkeit.



      Soll der Euro schwächeln und das erdachte Weltuntergangsszenario hat sich erledigt.



      Der Abwärtstrend schwächelt schon, könnte auch mal gut sein:look:



      Die goldigen Zeiten könnten ein jähes Ende finden. Genug geflüchtet, Angst und Hilflosigkeit treiben seltsame Blüten.





      Die Zinsen könnten mal wieder gesenkt werden, besonders von der handlungsunfähigen EZB.

      Öl ist im grünen Bereich. Politisch müssen die Belastungsfaktoren Israelkonflikt und Sozenregierung weg, dann kann Bush in den Irak ziehen und da bleiben:laugh:

      Die Märkte haben eine Chance zur Trendwende.

      Die braucht eine Morphosys um die Erfolge im Kurs zeigen zu können.



      Nur wir sind schlechter drauf, Morphosys ist für mich das Sinnbild schlechthin. Die entwickeln sich wirtschaftlich nach Plan und der Kurs ist bei der Ausgabe von 1999. Die ganzen Erfolge, die entwickelte Technologie, der gesteigerte Cashbestand und die eigene Pipeline werden im Kurs nicht gewürdigt. Das Sentiment ist unten, die Volatilität hoch und die Märkte werden drehen, wann auch immer. Die noch fehlende Sicherheit hätten wir alle gern und unsere Unsicherheit spiegelt sich in niedrigen Investitionsgraden und wird bildet die Basis für eine grandiose Kurserholung der Qualitätswerte der Neuen Märkte.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 19:00:56
      Beitrag Nr. 65 ()
      Der Euro soll tauchen und alles wird gut:look:
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 16:17:37
      Beitrag Nr. 66 ()
      Der Aufwärtstrend seid 82 hat jedenfalls eine halbe Ewigkeit gedauert. Jetzt deutet einiges auf eine WWK hin - die Fallhöhe ist jedenfalls immernoch sehr hoch!
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 08:28:06
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Elmarion

      Weltwirtschaftskrise ist der zentrale Begriff. Mental fixieren sich sehr viele Anleger mit diesem Szenario. Aktien stinken wie überlagerter Fisch und selten so massive Skepsis gesehen. Das Sentiment ist so schlecht, das es schon wieder für eine Rallye gut ist. Dagegen spricht der Rückzug großer Investoren aus dem Markt, was allein bei den Banken und Versicherungen im Dax für Schlachtfeste abgehen, unglaublich. Kurse verkünden eine Sicht der Zukunft der Marktteilnehmer und die findet offenbar nicht mehr statt. Eine Telekom ist zum Sinnbild von Unterfinanzierung und Kaputtschrumpfen geworden, Eichel hat sich über zig Milliarden aus Börsengängen und UMTS gefreut, Sommer die Verschuldung in einem Anflug von Größenwahn eines Global Player gesteigert und heute finanziert sich eine Telekom mit erheblichem Risikozuschlag. Normal sollte die KfW eine Kapitalerhöhung von 20 Mrd. garantieren und in einigen Jahren kann sie die jungen Aktien teuer verkaufen. Aber sie entlassen Leute und haben keine Vision von Zukunft mehr, nur noch Kontraktion aus der finanziellen Not getrieben. Wenn man einen Wirtschaftsabschwung inszenieren wollte, dann ist dieses Verhalten notwendig und es geschieht täglich. Das Muster bleibt bei allen Beteiligten von Daimler über Deutsche Bank bis Telekom gleich, man hat sich als Global Player versucht und dies teuer bezahlt und nun wird geschrumpft, Aktien aus Beteiligungen werden ohne Rücksicht auf Kursverluste verkauft und selbst das Sinnbild deutscher Soidität, die Allianz, verabschiedet sich von Gewinnen.

      Menschen gestalten immer die Realität, was passiert ist Ergebnis und nicht Kismet:laugh: Bei einer stocksteifen EZB, Sozen in der Regierung, hochbezahltem Unternehmerersatz in den Chefetagen deutscher Unternehmen, verkrusteten Strukturen und nur geringen positiven Wachstumsschüben aus Fernost geht das immer so weiter. Kern deutschen Wachstums waren hochinnovative, wendige und auf den Weltmarkt ausgerichtete Unternehmen. Intern bekommt die Wirtschaft in Deutschland schon lange nichts mehr gebacken und wenn dann nur trotz der Rahmenbedingungen.

      Die Bereitstellung von Kapital für eine Unternehmenszukunft fehlt, man sollte bei der Telekom anfangen, hier sind die früher dynamischen Investmentbanker gefragt. Dann die Sozen abwählen, Duisenberg vor die Tür setzen ....

      Dann wird alles gut.
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 09:41:36
      Beitrag Nr. 68 ()
      Liebe Fieseuse - Völlige Übereinstimmung bei der Analyse - aber es wird nicht ausreichen ein paar Personen auszutauschen. Die Karre wird erst richtig vor die Wand fahren! Stichworte: Steueraufkommen, Sozialsysteme, Marktsättigung, Überforderung der Menschen, Kampf um Rohstoffe, Kriege als Ablenkungsmanöver, Terrorismus, Fundamentalismus, Umweltprobleme, Nord-Süd-Gefälle, Korruption, Verschuldung, Dekadenz, Trägheit, Gier, Einkommensgefälle, Bilanzfälschung, Psychologie, Demografie, Bildung (Pisa) ............

      Themen, über die man einen Roman schreiben könnte!

      Ich weiß nicht was genau geschehen wird - aber wer soll diese Problem in den Griff kriegen - wo man nicht einmal alle Zusämmenhänge dieser tauendfach rückgekoppelten Gemengelage durchblickt werden können.

      What goes up must come down!
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 10:02:09
      Beitrag Nr. 69 ()
      Einige Rädchen sind für eine Besserung klar bestimmbar, lieber Stormy.

      Die Realzinsen müssen runter, Geldmenge rauf.
      Die Sozen müssen weg.
      Israel muß Druck von den USA bekommen, der Risikoaufschlag beim Öl entfällt dann.
      Der Euro muß runter.
      Eine Kapitalerhöhung der KfW bei der Telekom hätte eine grandiose Signalwirkung für den Kapitalmarkt.
      Banken werden in den Kapitalmarkt investieren und Risiken wieder tragen.

      Der neoliberale Ansatz heutiger Tage wird verhängnisvoll wirken, aus sich selbst heraus ist noch nie etwas gut:laugh: geworden, immer gibt es eine Ursache und eine Wirkung. Wo ein Wille:look: da ist ein Weg:yawn: Gibts nur Unterlasser:laugh: gibts keine prosperierende Wirtschaft und siechende Unternehmen. Im Augenblick werden die Rädchen auf Rezession gestellt.

      Das kann man ändern:yawn:
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 21:10:13
      Beitrag Nr. 70 ()
      @friseuse:)
      was soll’s,wir schreiten langsam aber sicher auf die 450 zu:D
      mfg.wangert;)
      ps.was macht die morph.? :)
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 09:06:45
      Beitrag Nr. 71 ()
      @Wangert

      Die Zeit ist härter als erwartet. Morphosys entwickelte sich fundamental freundlich und im Kurs desaströs. Im Schnitt habe ich einen nicht nahrhaften komparativen Vorteil. Ein absoluter Gewinn wird da noch draus, es verlangt von mir nur mehr Härte als erwartet. Aber ich bin nicht erst seit gestern auf der Welt:look:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 18:43:28
      Beitrag Nr. 72 ()
      Neue Zeit - neuer Braten:confused:







      Noch eine Zinssenkung der EZB, neue Nasen in der Politik und der Nemax steht über dausend, Morphosys ist ohnehin zu stark vergünstigt.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 18.08.02 19:16:34
      Beitrag Nr. 73 ()
      Die Witterung für den Braten kann ich auch noch nicht aufnehmen, macht insgesamt ein gequälten Eindruck.

      Also:look:

      Woher nehmen:confused: und nicht stehlen:laugh:

      Bleibt die überverkaufte Lage, ein Kursrückgang in exorbitanter Schnelligkeit und Höhe und einmal wird es gut sein. Man gewöhnt sich auch an Kursrückgänge, aber wir könnten uns genug dran gewöhnt haben. Das Kursziel von ~450 unterstelle ich als aus der Drittelungstheorie des vorherigen Verlaufshochs abgeleitet und das haben wir erreicht.



      Das kann für einen Aufschwung reichen, oder :confused:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 12:34:40
      Beitrag Nr. 74 ()
      @friseuse :)
      den"gequälten eindruck"wird uns noch ne längere zeit begleiten(kann gut und gerne ein paar monate,wenn nicht JAHRE dauern:eek: ) solange alle glauben,daß es jetzt so langsam mal wieder an der zeit wäre,einen allgemeinen aufschwung an den märkten herbei zu"erhoffen" wird noch nicht allzuviel passieren,mich würd es nicht mehr überraschen wenn ,und die zeit wird kommen,daß der nm50 unter 400 fallen wird .kommt zeit kommt rat ;)
      mfg.wangert;)
      trotzdem allen investierten viel glück!
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 13:15:34
      Beitrag Nr. 75 ()
      gleich ist es soweit;),wart mal ab. nächstes kursziel(wenn die amys den irak angreifen,und sie werden! liegt bei weit unter 300 ;)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 13:15:40
      Beitrag Nr. 76 ()
      Wangert

      Man könnte diese Zustände der täglich fallenden Kurse und dazu noch kläglich werdender Rebounds schon als normal betrachten, es ist aber eine historische Sondersituation. Die Interpretation ist in alle Richtungen offen, negativ als Überleitung und Frühindikator einer Weltwirtschaftskrise und positiv als Kapitulation einer aussterbenden Bullenrasse. Mit Sicherheit ist die Hängepartie im Irakkonflikt und der hohe Ölpreis, die politische Lage in D, der ungelöste Palästinakonflikt, die Investitionszurückhaltung und die zu hohen Realzinsen insbesondere in Europa einfach nur schlecht.

      Die Welt wird von Menschen gestaltet, möge sie sich eines Tages ändern.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 14.09.02 19:45:58
      Beitrag Nr. 77 ()
      Ich trau dem Braten immer noch nicht. Wir haben noch etwas vor uns!


      Allen viel Glück!
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:55:33
      Beitrag Nr. 78 ()
      :)
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 13:18:17
      Beitrag Nr. 79 ()
      was hält den nm50 so lange auf 401-400 punkten? macht’s mal nicht so spannend,ich will ne 3 vorne sehen:D
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 20:10:44
      Beitrag Nr. 80 ()
      keine 4 wochen mehr und wir sehen den nemax50 unter 300;) glaube, dass wir beim irak-krieg(der kommt bestimmt !) sogar ,wenn auch nur mittelfristig(kann man jetzt so oder so interpretieren;) )unter 200 punkte fallen könnten:eek: (nur mein gefühl) trotzdem allen investierten,viel glück;)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 12:53:23
      Beitrag Nr. 81 ()
      so,den nm50 können wir jetzt abhaken;) jetzt kommt die nasdaq dran:D bis spätestens ostern 2003 bei unter 750 ;)
      trotzdem allen investierten viel glück!
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 17:23:15
      Beitrag Nr. 82 ()
      Die Entwicklung ist einem Ausverkauf nicht unähnlich, die Welt an sich muß erst noch so schlecht werden wie die Kurse sind.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 15:26:41
      Beitrag Nr. 83 ()
      Der Braten hat fertig:look: es ist angerichtet:look:
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 16:23:53
      Beitrag Nr. 84 ()
      :laugh: :)
      friseuse,ich würd diese kurse dazu nutzen,noch schnell alles zu versilbern;) das kriegen wir alles noch viel billiger;)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 18:32:42
      Beitrag Nr. 85 ()
      Wangert

      Die Zeiten ändern sich. Im Mittelteil der Aufwärtsbewegung wird die freundliche Trendrichtung fundamental bestätigt. Das ist noch Antizipation hier, günstig ist der Markt auf breiter Front ohnehin.

      Beim Nemax 50 von 1500 reden wir dann über Euphorie, dann werden die User auch wieder freundlicher:look:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 14:27:36
      Beitrag Nr. 86 ()
      Bullenfalle!
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 16:14:28
      Beitrag Nr. 87 ()
      Bärenalarm.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 16:23:32
      Beitrag Nr. 88 ()
      :D

      Die Leute trauten dem Braten letzte Woche nicht, als der DAX 7% gutmachte.

      Erst recht nicht, als er tags darauf 5% gutmachte

      Auch nicht, als er diese Woche abermals 7% nach einer Verschnaufpause am Montag machte.


      Und sie sind alle zurecht misstraurisch, wenn er heute wieder 4-5% hochläuft.



      Irgendwann verschwindet das Misstrauen, aber es darf ruhig noch ne zeit im Markt bleiben ;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 16:25:25
      Beitrag Nr. 89 ()
      PS.
      SAP toppt Erwartungen, ebenso IBM, MOT (wenn auch mit schwachem Ausblick), Eastment Kodak, United Technologies, Nokia - die bandbreite ist groß.

      Bislang hies es: Der Markt ist noch zu teuer, die KGVs täuschten, denn die Gewinnschätzungen seien allenthalben noch zu hoch.

      Wenn sich herausstellen sollte, dass die Gewinnschätzungen eher zu niedrig sind, nun ja....
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 21:43:10
      Beitrag Nr. 90 ()
      @neemann
      irgendwie geb ich dir ja schon recht:D (mit dem#88) spiegelt ein bisschen das wieder was ich ebenfalls seit ner woche denke;) trotzdem ,ich hab zeit und traue dem braten noch lange nicht,was soll denn bitte der ausschlag gewesen sein‚ dass was vor ner woche noch schlecht ,jetzt auf einmal gut sein soll?(schon ne "harmlose"gasexplosion :eek: lässt die börse gleich in panik geraten,nicht auszudenken was mal passieren könnte wenn.............;)? dann heisst es sprichwörtlich"kaufen ,wenn die kanonen donnern" trotzdem allen investierten viel glück.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 10:28:28
      Beitrag Nr. 91 ()
      Der manische Mensch (von Thomas Fuchs)

      Schon diese kurze Beschreibung der Manie als Krankheitsbild dürfte einige Assoziationen zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen geweckt haben. Gehen wir nun diesen Parallelen systematischer nach, und zwar anhand einiger Grundstrukturen, die sich an der Manie erkennen und als Folien einer Zeitdiagnose gebrauchen lassen.


      1) Expansivität

      Die Grundbewegung des manischen Menschen ist die Expansion. Die gewohnte Welt ist ihm zu eng, Grenzen erkennt er nicht an: Er platzt gleichsam aus den Nähten. Weiter, höher, schneller - darauf ist alles Handeln ausgerichtet. In seinen expansiven Größenideen identifiziert der manische Mensch sein Selbst mit dem Raum der Welt. Er plant seine Projekte maßlos ins Weite und Großartige. Allerdings kann er sein Handeln wenig den Umständen anpassen, denn er verkennt Risiken und nimmt nicht mehr wahr, welche Resonanz er erfährt. Stattdessen zwingt er seine Eigenordnung der Außenwelt auf. Er bemächtigt sich der Welt, ohne sich von ihr bestimmen zu lassen, ohne Rücksicht auf ihre Eigenheiten und Eigenzeiten.


      Den Beleg für einen solchen Zustand der Gesellschaft zu finden, fällt nicht schwer: Ein Blick in den Wirtschafts- und Börsenteil der Zeitung genügt. Die Verbindung von neuen Technologien, kapitalkräftigen Anlegern und expansionslüsternen Unternehmen hat den Kapitalismus zur Jahrtausendwende in einer bisher ungeahnten Weise beschleunigt. Enthemmend wirkte sich vor allem der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme aus, der dem Markt die immerhin noch angelegten Zügel schießen ließ. So ist seit der Wende die Gewinnentnahme aus den Unternehmen auf das Doppelte gestiegen. In der Hektik der Börsen spiegelt sich der Verlust jeder Proportion zwischen dem angehäuften privaten Reichtum einerseits und der realen Produktivität der Gesellschaft andererseits.

      Keineswegs sind es nur Berufsspekulanten und Abenteurer, die das Rad ankurbeln; der Börsenrausch hat längst den Normalverbraucher erfaßt. Immer neue Kursrekorde und Traumgewinne ziehen die Massen an. "Machen Sie Ihre erste Million", "Fangen Sie noch heute an, reich zu werden", "Spekulier dich reich" fordern Finanz- und Boulevard-Blätter ihre Leser auf.8 18 Börsenzeitschriften zählt man bereits hierzulande, und die Spekulation nimmt absurde Züge an. "Kurse von High-Tech-Unternehmen, die an der Wachstumsbörse neu platziert werden, sprin-gen am ersten Handelstag ohne ersichtlichen Grund um mehrere hundert Prozent höher. Anleger folgen blind den Aktientipps in TV-Sendungen."9 Millionen verlangen nach Anteilsscheinen einer noch vor kurzem völlig unbekannten Chip-Firma, die den passenden Namen "Infineon" trägt: grenzenlos. Ihr Chef ist nebenberuflich Autorennfahrer, was ja auch erfolgversprechender wirkt, als in der Freizeit Halma zu spielen.10

      Im manischen Gründungsfieber zählen nicht mehr Erfahrung und solide Finanzierung, sondern Risikolust und Draufgängertum. Dazu verleiten neue Formen der Wirtschaft, die nicht mehr auf reale Produktivität gegründet sind. Potemkinsche Dörfer etablieren sich allein durch Größenideen und Selbstüberzeugtheit. Neue Internet-Firmen entstehen im virtuellen Raum, es genügen bloße Ankündigungen, um an der Börse bereits Erwartungen zu wecken und das Spekulationsfeuer zu entfachen. Zahlreiche "Wagniskapitalfirmen" stehen bereit, sie mit "Venture-Capital" zu versorgen. Auf diese Weise er-werben sich heute 30jährige Jungunternehmer nach wenigen Jahren Millionen- oder Milliarden-Vermögen - ohne je eine Mark Gewinn erwirtschaftet zu haben. "Der Maßstab dieser Gründerelite ist nicht Hamburg, Berlin oder München, sondern Europa oder die Welt. Schon kurz nach dem Start eröffnen sie Filialen in London oder San Francisco."11

      Gleichzeitig hat die Fusionsmanie den Globus erfaßt. Längst verleiben sich die Firmen der New Economy die Traditionsfirmen der alten Wirtschaft ein. Wer andere nicht verschlingt, muß damit rechnen, bald selbst zur Beute zu werden - so kann die Manie der Manager auch paranoide Züge erhalten. Das Kapital für die Transaktionen liefert die Börse, nicht mehr mit Bargeld, sondern mit Aktien - also Geld, das von Unternehmen selbst gedruckt wird. Börsenboom und Fusionsmanie schaukeln sich ge-genseitig hoch. Euphorisch kündigen zwei deutsche Bankhäuser ihre Vereinigung zum weltgrößten Finanzunternehmen an (Jahresbilanz 2,4 Billionen DM): "Was hier entsteht, ist ein europäisches Powerhaus mit globaler Reichweite und internationaler Konkurrenzfähigkeit" - so einer der Vorstandschefs.12 Ein solcher Riese will noch mehr verschlingen, und so drängt der Vorstand schon weiter: "Viel Zeit haben wir bei alledem nicht. Speed, speed, speed - es gilt das alte Motto."13 Im letzten Moment scheitert jedoch das Projekt kläglich, im Größenrausch hatte man einige wichtige Details der Kooperation nicht bedacht.


      2) Beschleunigung

      Manisches Handeln ist geprägt von rastloser Hetze und Getriebenheit. Die Gegenwart genügt nicht, ja sie ist geradezu definiert durch das, was noch möglich wäre, was noch fehlt. Das eigentliche Leben ist immer anderswo. Der manische Mensch ist sich ständig selbst vorweg, in der vermeintlich unbegrenzten Offenheit seiner Möglichkeiten. Er kann die Zukunft nicht mehr erwarten, sondern muß sie in Angriff nehmen und erobern. Dabei mißachtet er die natürlichen Rhythmen, die der Beschleunigung entgegenstehen: Er verdrängt die zyklische Zeit des eigenen Leibes und der äußeren Natur zugunsten der linear beschleunigten Zeit.


      Immer rascher dreht sich das Rad von Innovation, Produktion, Konsum und Verbrauch. Die Werbeindustrie gaukelt uns ständig neue Möglichkeiten vor und treibt den Zeitrausch an. Schneller, lustvoller, intensiver leben, alles ausschöpfen! Rund um die Uhr und sonntags einkaufen! Fortwährend hämmert man uns ein, daß es gerade noch Zeit sei, hier einen Vorteil zu ergattern, da noch den Bausparvertrag, dort noch die Lebensversicherung abzuschließen.Wer am schnellsten ist, erhält die Prämie. Dazu braucht man mehr als zwei Beine. Supersportwagen, 4-Wheel-Drives, Freizeit-, Funvehikel oder Kleinstmobile - die Zahl der Modelle der Autoindustrie ist geradezu explodiert. Oder nehmen wir die Bildmedien: Die Programmangebote haben sich vervielfacht, die Sendeeinheiten verkürzt, die Handlungsabläufe und Schnittwechsel kontinuierlich beschleunigt (man vergleiche beispielsweise ein nahezu stroboskopisches Elaborat wie Tim Tykwers "Lola rennt" mit den behäbigen "Kommissar"-Filmen der 70er Jahre!). Ständig neue EDV-Programme erfordern schon wieder Umstellungen, noch ehe man sich in das alte Verfahren richtig einarbeiten konnte. Überall entstehen Erfahrungen des Zurückbleibens.

      Beschleunigung liegt freilich in der Logik des Systems: Der Markt ist angelegt auf die Überwindung der Grenzen von Raum und Zeit. Seit den Anfängen des Kapitalismus geht es dem Kaufmann um den Vorsprung vor der Konkurrenz; Monate, Tage oder Stunden früher dazusein, entscheidet über Gewinn oder Verlust. Zukunft bedeutet im Kapitalismus nicht, etwas auf sich zukommen zu lassen, sondern anderen zuvorzukommen. Zugleich erzeugt der Markt ständig neue Möglichkeiten, immer schnellere Abfolgen von Anbietern und Angeboten. Derzeit erleben wir eine regelrechte Explosion der Wahlmöglichkeiten, vom Supermarkt über Telefonanbieter bis zum Stromversorger.14 Wer sich nicht über das jeweils beste Angebot informiert, hat scheinbar schon verloren. Es fällt immer schwerer, bei einer Wahl zu bleiben, Gewohnheiten zu bilden und sich nicht vom ubiquitären Marktgeschrei irritieren zu lassen. Denn der manische, innovationsbesessene Mensch hat nichts mehr übrig für Traditionen und Gewohnheiten.

      An der Spitze der Beschleunigungskaskaden stehen der Geld- und der Informationskreislauf. Die Finanzmärkte aller Weltstädte sind ohne "time lag" miteinander verbunden. In Sekundenbruchteilen werden Millionen zwischen den Börsen der Welt bewegt, täglich mehr als tausend Milliarden Dollar transferiert, meist ohne etwas anderes zu kaufen als Geld: Der realwirtschaftliche Anteil der Transaktionen ist minimal. Aus der Akzeleration des Marktes folgt notwendig die ebenso beschleunigte Kommunikation. Bezeichnenderweise wurde das Telefonsystem im 19. Jahrhundert zunächst zur schnelleren Nachrichtenübermittlung zwischen den Aktienbörsen errichtet.15 Seither hat sich der Informationsfluß ständig beschleunigt; und gemessen an der Taktfrequenz der Prozessoren, verläuft auch seine Beschleunigung längst nicht mehr gleichmäßig, sondern exponentiell. (Soeben erscheint der erste Gigahertz-Prozessor auf dem Markt - eine Milliarde Schalttakte in der Sekunde.16)

      So wie das Geld nur noch Geld kauft, beginnt freilich die Information heute sich selbst zu informieren. Denn mit dem Tempo ihrer Vervielfältigung kann die tatsächliche Verwertung längst nicht mehr Schritt halten. Die Masse an potientiell verfügbarem Wissen läßt sich immer weniger in aktuelles Wissen umwandeln. Die bloße Bewegung von "Informationen" bleibt aber ein völlig sinnloses Geschehen, solange sie ein Mensch nicht versteht und sich aneignet. An die Stelle des persönlich erworbenen und selbst beherrschten Wissens tritt dann eine anonym zirkulierende Informationsmasse - ein Scheinwissen. Damit entstehen letztlich neue Formen der Dummheit: So wie für das zirkulierende Geld keine reale Deckung mehr existiert, so wird der Teilnehmer an der globalen Informationsflut zum bloßen Relais, dessen technisches Vermögen der Informationsverarbeitung in umgekehrtem Verhältnis zu seiner Bildung steht. Eine weitere Nachricht in den globalen Informationspool eingespeist zu haben, wird wichtiger als das individuell organisierte Wissen - so als wäre das Internet realer als seine Benutzer. Auch hier koppeln sich Beschleunigungsprozesse von denen ab, denen sie eigentlich dienen sollen.

      Betrachten wir schließlich ein letztes Beispiel von Beschleunigung, nämlich die biologische Akzeleration. Seit dem 19. Jahrhundert, besonders aber seit dem 1.Weltkrieg ist bekanntlich eine zunehmende Vorverlagerung der Pubertät zu beobachten, verbunden mit gesteigertem Größenwachstum, verkürzter Schlafdauer, erhöhter nervöser Ansprechbarkeit und Erregbarkeit. Kinder kommen heute 2-3 Jahre früher in die Pubertät, werden 6-10 cm größer und schlafen 1-2 Stunden weniger als noch vor hundert Jahren. Auch wenn die Ursachen dafür nicht eindeutig geklärt sind, stellt die Reizintensivierung zweifellos einen wesentlichen Faktor dar. Es ist zu vermuten, daß die Computerisierung der Kindheit einen weiteren biologischen Beschleunigungsschub bewirken wird. Die Akzeleration bringt allerdings Disharmonien zwischen körperlicher, seelischer und sozialer Entwicklung mit sich. Die seelische Reifung wird durch die frühzeitige kognitive Stimulierung häufig gestört. Die Psychiatrie entdeckt dann bei den Schulkindern neue Krankheiten wie das "hyperkinetische" oder das "Aufmerksamkeitsmangelsyndrom" (Attention Deficit Disorder): Eine Hirnstoffwechselstörung soll nun vorliegen, wo Kinder schlicht auf Reizüberflutung und mangelnde familiäre Geborgenheit überfordert reagieren. Die Opfer der kollektiven Beschleunigung sind immer Einzelne. Es muß an ihnen liegen, wenn sie nicht Schritt halten können.


      3) Flüchtigkeit (Volatilität)

      Trotz seiner Empfänglichkeit für immer neue Reize fehlt es dem manischen Menschen an wirklichem Interesse für die Dinge und Menschen, mit denen er zu tun hat. Seine Ungeduld läßt immer nur flüchtige, oberflächliche Kontakte zu. Eine tiefere, nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Neuen oder Fremden kommt nicht zustande. Die Gedanken und Einfälle sind charakterisiert durch Ablenkbarkeit, Sprunghaftigkeit und Ideenflucht. Auch die Resultate manischen Handelns sind selten dauerhafter Natur. Zuviele Projekte werden begonnen und nach kurzer Zeit desinteressiert wieder beiseite geschoben. Was heute Begeisterung auslöst, ist morgen schon wieder veraltet oder vergessen. Vergangenheit und Tradition vermitteln keine gültigen Orientierungen; die Beziehungen bleiben unverbindlich. Das Dauerhafte löst sich auf in der Fülle beliebiger Möglichkeiten. - Der Psychiater Ludwig Binswanger bezeichnete diesen Grundzug des Manischen als "Volatilität".17


      Unser gesellschaftlicher Umgang mit Gedanken, Einfällen und Informationen läßt sich als eine institutionalisierte Ideenflucht bezeichnen. Während frühere Zeiten den Wert von Gedanken vor allem darin sahen, daß sie in gleicher oder ähnlicher Form seit je gedacht und gelehrt worden waren, sind wir umgekehrt von einer Neomanie befallen, in der Innovation per se schon als Wert gilt. Entsprechend wächst der Anteil der Ideenproduktion an der Wertschöpfung ständig. Die Aktienkurse von Software- und Ideenfirmen bewegen sich kometenhaft nach oben oder wieder nach unten, anders als die gemächlichen Bewegungen klassischer, auf den Produktionsmitteln basierender Unternehmungen. Die Regeln des Softwaregeschäfts, flüchtige Vorteile und ständige Bedrohung der Marktposition bestimmen immer mehr die Wirtschaft. "Volatilität" ist nicht zufällig auch der Fachausdruck für den labilen Zustand einer überhitzten Börse.

      Die Neomanie liegt schon im gesellschaftlichen Leitbegriff der Information, der nämlich kommunikationstheoretisch nichts anderes bedeutet als das Neue gegenüber dem Wahrscheinlichen oder Erwarteten, oder die Differenz zur Redundanz. Information, in ‚bit` gemessen, ist ein rein technisches Maß, das nicht zwischen guten oder schlechten, intelligenten oder dummen Nachrichten unterscheidet. Kein Computer kann Sinn oder Wert einer Nachricht beurteilen - er registriert nur Unterschiede. In einer Welt, in der "Information" als solche zum höchsten Wert wird, droht die Fähigkeit zur Auswahl, Bewertung und Sinnbildung zu verkümmern. So können wir uns zwar immer mehr Informationen verschaffen, jedoch ohne sie noch verar-beiten und zu einem sinnvollen Ganzen integrieren zu können. Daten und Bilder ziehen an uns vorüber, ohne einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Der Ideenflucht entspricht das flüchtige Betroffensein ohne Konsequenz. Ruanda, Kosovo, Indonesien, Tschetschenien - wofür soll ich mich einsetzen? Im Meer der In-formationen drohen wir die Orientierung und Handlungsfähigkeit zu verlieren.

      Flüchtigkeit kennzeichnet auch die Bewegungen und Begegnungen. Die explosionsartige Beschleunigung des Verkehrs läßt zwar die Entfernungen schrumpfen, aber um den Preis, daß nun das Nahe nicht mehr wahrgenommen wird. Denn der manische Mensch überspringt das Nächste; er ist immer schon beim Übernächsten und Fernsten, das im Nu erreichbar ist. Allerdings kommt dort nicht wirklich an. Ankommen setzt voraus, dass man unterwegs war, d.h. die Bewegung selbst in ihrer eigenen Zeit erfahren konnte.18 Und es setzt voraus, daß man sich am Ort der Ankunft aufhält, dort verweilt und sich der Begegnung überläßt. Aber dieses Verweilen würde ja der nächsten Bewegung Zeit stehlen. Proportional mit der Zahl der Stationen steigt daher die Folgenlosigkeit der Begegnungen. Es entsteht eine unruhige Aufenthaltslosigkeit, eine "zielstrebige Ziellosigkeit".19 Eigentümlicherweise verlieren die erstrebten Ziele schon bei der Annäherung ihren Reiz, so als ahnte man die wiederum ausbleibende Erfüllung schon voraus. Das ungeduldige Warten im Transit-Raum ist das Signum der Zeit. Diese moderne Befindlichkeit hat schon Brecht in seinem Gedicht "Radwechsel" beschrieben:

      Ich sitze am Straßenrand
      Der Fahrer wechselt das Rad.
      Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
      Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
      Warum sehe ich den Radwechsel
      Mit Ungeduld?

      Die Flüchtigkeit oder Volatilität der geistigen und räumlichen Bewegungen hängt zusammen mit einer Tendenz zum Verschwinden von Widerständen. Kommunikation und Verkehr erforderten ursprünglich die Auseinandersetzung mit dem Widerstand des Raumes, die Überwindung der Entfernung und der vielfältigen Hindernisse auf dem Weg. Solche leiblich erfahrenen Wege sind heute zunehmend überflüssig geworden. Virtuelle Kommunikation, Bild-übertragung, Daten- und andere Autobahnen ersparen mühevolle Annäherungen. Die bevorzugte Bewegungsform des manischen Menschen ist die des Surfens, Fliegens, Gleitens, Schwebens, Skatens - möglichst unleiblich-schwerelose Bewegungen mit minimalem Kontakt und Widerstand in einem volatilen Medium.20 Vergleichen wir dies mit einigen typischen Tätigkeiten in agrarisch oder handwerklich strukturierten Gesellschaften, etwa dem Wandern, Pflügen, Jäten, Hobeln, Meißeln: In solchen Bewegungen wird immer auch eine Gegenwirkung spürbar. Tätigkeiten, die sich gegen Widerstände durchsetzen und an ihnen wachsen, vermitteln aber Erfahrung. Erfahren heißt Widerstände kennenzulernen und sie in das eigene Wissen und Können zu integrieren. Wer erfahren ist, weiß, wo er mit seiner Aktivität ansetzen und wie er den Widerstand des Materials nutzen muß, um sein Ziel zu erreichen. Die großen Bildungsromane handelten von Wegen und Umwegen, von Reisen und Wanderjahren, die nötig waren, um den Protagonisten am "Erfahren" der Wirklichkeit reifen zu lassen. Stattdessen lautet heute das manische Motto der Bundesregierung: "Columbus mußte viele Jahre reisen, um die Welt zu entdecken. Unsere Schüler brauchen dafür nur einen Vormittag im Internet."21

      Tatsächlich verhält es sich umgekehrt: Je mehr Widerstände aus dem Weg geräumt, Schwellen eingeebnet und Distanzen übersprungen werden, desto geringer die Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln. Und desto geringer schließlich auch die Frustrationstoleranz: Man hat nicht mehr gelernt, angesichts von Widerständen und Rückschlägen beharrlich zu bleiben. Die für die Ichreifung nötige Geduld, die Fähigkeit zum Aufschub unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung oder zum Verzicht wird immer weniger geübt. Mehr noch: Solche Fähigkeiten stellen bereits keine Tugenden mehr dar. Die sofortige Befriedigung erscheint als gutes Recht, der Verzicht als Dummheit. Nur der mühelose Erfolg verspricht das Glück. Unter solchen Voraussetzungen können schon harmlosere Enttäuschungen oder Versagungen in Gereiztheit und - wie bei den Jugendlichen von Littleton oder Bad Reichenhall - in unvermittelte Aggression umschlagen. Schließlich bietet der Drogenrausch noch die Möglichkeit, die nicht mehr ertragbare Widerständigkeit der Realität aufzuheben.

      Wo immer weniger Erfahrungen gemacht werden, gilt auch der Erfahrene nichts mehr. Die Schnellen und die Jungen bestimmen die Richtung, denn sie sind "auf der Höhe der Zeit". Das allmählich Herangereifte und Gewachsene ist immer zu langsam, wenn es um Beschleunigung geht (Pflanzen lassen sich bekanntlich nicht aus der Erde ziehen). Eine im Jugendwahn befangene Gesellschaft kultiviert die neuen Tugenden der Spontaneität, Extrovertiertheit und des unmittelbaren Auslebens von Gefühlen. Damit erhebt sie eine der Jugend zugehörige Lebenseinstellung zum Ideal für alle - und verliert das Maß für das Verhältnis von Beständigkeit und Wechsel.

      Eine Gesellschaft, die ihre Orientierungen nicht mehr aus Erfahrung gewinnt, gibt schließlich auch ihr Geschichtsbewußtsein auf. Der manische Mensch will die Fesseln der Vergangenheit sprengen - man denke an die Walser-Rede - ohne seine Vergangenheit in die Zukunft mitzunehmen. Er verliert die geschichtliche Identität und Verantwortlichkeit, die aus einmal getroffenen Entscheidungen und Wertorientierungen resultiert. An ihre Stelle tritt die Beliebigkeit des Möglichen. Denn es gibt immer andere Orte, an denen man sein, andere Wege, die man begehen, andere Menschen, mit denen man zusammensein könnte. Unser Umgang mit den Apparaturen, das "Zappen", "Switchen", "Umprogrammieren", wird zum Umgang mit uns selbst. Die serielle Identität tritt an die Stelle von Verbindlichkeit, Reifung und Integration.


      4) Distanz- und Respektverlust

      Die manische Expansivität äußert sich in raumgreifendem Verhalten, in Distanzlosigkeit und Aufdringlichkeit. Der manische Mensch kennt keine Grenzen und Eigensphären, er verleibt sich den Raum der Anderen ein und eignet sich an, was er gerade benötigt. Im Gegenzug drängt er seine Einfälle der Umwelt auf, sein Rede- und Mitteilungsbedürfnis ist unerschöpflich. Er liebt das Schockierende und das Obszöne, denn alle Tabus sind ihm zuwider. Für die Feinheiten des Erotischen oder des Takts hat er keinen Sinn. Er macht sich nicht die Mühe, sich in die Sicht der Anderen hineinzuversetzen, und geht davon aus, daß ihre Interessen mit den eigenen übereinstimmen. So behandelt er alles mit einer heiteren Rücksichtslosigkeit, einer naiven Gewissenlosigkeit.


      Unsere Kommunikation nimmt heute Züge einer ubiquitären Geschwätzigkeit an - von den Talk-Shows bis hin zu den "Chat-Rooms" im Internet. Bereits das herkömmliche Telefon ist ein distanzloses Kommunikationsmittel, das es erlaubt, jederzeit in den Privatbereich des Empfängers einzudringen, jeden Mitteilungsimpuls sofort und per Lichtgeschwindigkeit zu realisieren. Das Handy ist nun das manische Kommunikationsmittel schlechthin, erlaubt es doch die simultane Befriedigung zweier zentraler manischer Bedürfnisse: des Bewegungs- und des Rededrangs (unnötig zu sagen, daß viele manische Patienten ihr Handy mit in die Klinik nehmen). Die Überflüssigkeit eines Großteils der "mobil" geführten Gespräche ist schon sprichwörtlich. Gleichwohl gibt es kaum einen öffentlichen Raum mehr, der von dieser Logorrhoe verschont bleibt. Kein Gespräch mit einem real Anwesenden, keine Veranstaltung ist so wichtig, daß sie nicht jederzeit unterbrochen werden könnten. Dabei scheint keiner der Benutzer selbst unter der permanenten Störbarkeit zu leiden - im Gegenteil: Erreichbar sein heißt wichtig sein.

      Ebenso werden fortwährend Intimitätsschranken eingerissen, etwa indem jede Talkshow das Innerste eines Menschen dem Voyeurismus der Zuschauer darbietet. Das Motto lautet: "Ich bekenne." Das Resultat ist allerdings, daß der Studiogast sein Inneres dabei gar nicht mehr "preisgeben" oder "offenbaren" kann, weil das Intime und Persönliche sich in der Zur-Schaustellung bereits aufgelöst hat. Was uns da an angeblich intimen Gefühlen, Lüsten, Abgründen oder traumatischen Erfahrungen distanzlos aufgedrängt wird, sind nur noch schlechte Kopien authentischer seelischer Phänomene, da diese überhaupt nur unter dem Schutz der Intimität existieren können. Der gierige Blick der medialen Öffentlichkeit bemächtigt sich mit geheuchelter Anteilnahme gerade des Abnormen und Abgründigen, um es auf dem Bildschirm sich prostituieren zu lassen. Dabei muß der abgestumpfte Voyeurismus mit ständig gesteigerten Exhibitionen und Perversionen gefüttert werden, die im Moment ihrer Ausstrahlung den Reiz des Tabubruchs schon wieder verlieren. "Big Brother" kann als vorläufiger Höhepunkt dieser manischen Distanzlosigkeit gelten.

      Ähnliche Beobachtungen kann man beim allgemeinen Umgang mit Grenzverletzungen machen. In einer deutschen Großstadt begeht jeder vierte Autofahrer nach einer Kollision Fahrerflucht22: Wo gehobelt wird, fallen eben Späne. Die gleiche Gesinnung verrät das Verhalten von Politikern in der jüngsten Parteispendenaffäre: "Ent-schuldigung" zu sagen ist heute keine Bitte mehr, keine Geste der Demut, sondern eine freche Selbstrechtfertigung für eine mutwillig begangene Grenzüberschreitung, deren Konsequenzen für andere schon einkalkuliert waren. Dreistigkeit wird belohnt, Schuldgefühle sind obsolet, bestenfalls zu bemitleiden. Schon bei Kindern gelten Zurückhaltung, Scheu und Schüchternheit als abnorm, sind Grund zum Aufsuchen eines Psychologen, während umgekehrt das selbstverständliche In-Besitz-Nehmen einer fremden Wohnung von den stolzen Eltern als Zeichen der Selbstsicherheit ihrer Sprößlinge gewertet wird. So sind sie für den Kampf um die Spitzenplätze der Gesellschaft am besten gerüstet.


      5) Ressourcenerschöpfung

      Der manische Mensch lebt über seine Verhältnisse. Die Beziehung zum eigenen Leib wie zur Natur ist von willkürlicher Verfügungsgewalt geprägt. Der Manische mißachtet die Bedürfnisse seines Körpers, gönnt ihm keinen Schlaf, ignoriert die Zeichen beginnender Erschöpfung. Der Körper wird ohne Rücksicht ausgebeutet, zum bloßen Vehikel und Instrument des übersteigerten Antriebs. Das gleiche gilt für die natürlichen und sozialen Ressourcen, die in bedenkenlosem Raubbau verschleudert werden. "Nach uns die Sintflut" ist das Prinzip des manischen Menschen. Sein letztes Ziel ist die Befreiung von allen Abhängigkeiten, die ihn an seine natürliche Basis binden.


      Nicht alle können im Rausch von Beschleunigung, Konsum und Life Style mithalten. Über zwei Millionen Haushalte in Deutschland sind bereits hoffnungslos verschuldet. Immer größer wird das Heer der Frühberenteten, die die jeweils nächste Modernisierungswelle nicht mehr bewältigen und schon nach zwei, drei Jahrzehnten ausgedient haben. In Japan, das in der gesellschaftlichen Beschleunigung eine Spitzenstellung einnimmt, kennt man "Karoshi", den Tod durch Überarbeitung. Aber auch bei uns kommt es zu Überforderungserscheinungen: Immer mehr Menschen erkranken seelisch und körperlich an ihrer Arbeit, soziale Bindungen zerfallen als Folge der Hypermobilität, während gleichzeitig millionenfach Arbeitskräfte dauerhaft brachliegen, weil sie von der Maschinerie nicht genutzt werden können.

      Jede sinnvoll konstruierte Maschine bedarf eingebauter Regulatoren, die ein Überdrehen verhindern: Überdruckventile, Thermostate, Drehzahlmesser, Bremsen. Wir sitzen in einer Maschine, deren Motor sich immer rascher dreht, die jedoch über keine Bremsen verfügt. Gehemmt wird diese Maschine allenfalls durch Reibung, also durch Widerstände ihrer Einzelteile. Einer solchen Maschinerie droht der Kollaps durch Überhitzung. Die manische Entgleisung einer Gesellschaft beginnt dort, wo sie ihre Ökonomie nicht mehr in ein Verhältnis zu ihren Ressourcen setzen, also nicht mehr haushalten kann - was ja im Grunde immer eine Synthese von Ökonomie und Ökologie impliziert. Daß heute die ökologische Sicht der ökonomischen gegenübersteht, ist an sich schon Zeichen einer manischen Entkoppelung, eines Raubbaus an der natürlichen Basis des Haushaltens.

      Der natürliche und traditionelle Weg, diese Verhältnismäßigkeit zu wahren, bestand in einem rhythmischen Wechsel, sei es von Bebauung und Brache, sei es von Verausgabung und Erholung, von Aktivität und Schlaf. Aber Muße, Pausen, Erwarten, Schlaf sind für den manischen Menschen keine wertvollen, erholsamen Zeiten mehr, sondern nur lästige Verzögerungen. Es geht darum, in der knappen Frist des Lebens soviel Welt zu trinken und sich einzuverleiben wie nur möglich. Man kann heute junge Mütter auf der Straße sehen, die Rollerblades-fahrend und Walkman-hörend ihren Kinderwagen schieben, das Handy am Gürtel tragen und dazu noch einen Hund an der Leine führen. Und wenn Jugendliche sich auf Raver Parties mittels Designerdrogen und Techno-Rhythmen in dissoziierte Bewußtseinszustände peitschen, während sie zugleich ihren Körper bis zur völligen Erschöpfung ausbeuten, so spiegelt sich in diesem Extrem nur der Umgang der gesamten Gesellschaft mit ihren natürlichen und sozialen Ressourcen.

      Nicht umsonst schwebt den Propheten des Cyberspace wie Marvin Minski oder Hans Moravec eine gänzliche Entkoppelung des Menschen von seiner irdischen Leiblichkeit vor.23 Im manischen Zeitalter ist unser Leib selbst zu einem störrischen und antiquierten Hindernis geworden.24 Wir sind dem Stand unserer digitalen Beschleunigungstechniken nicht mehr angemessene Wesen: immer noch daran gebunden, Raum und Zeit zu überbrücken, um unseren trägen Körper in eine andere Umgebung zu schaffen; immer noch abhängig von natürlichen Rhythmen, von Essen und Schlafen; immer noch angewiesen auf viel zu langsam wachsende, nicht konvertible soziale Bindungen, auf nicht transferierbare mitmenschliche Wärme. Anstelle dieser antiquierten menschlichen Welt verspricht das elektronische Paradies des Cyberspace eine schwerelose, von keiner Stofflichkeit mehr verunreinigte Sphäre der Information und des Geistes. Hier findet der manische Mensch endlich das vollständig volatile, nämlich virtuelle Medium seiner Bewegung. Befreit von den Widerständen der leiblichen Existenz, von Mühsal, Leid, Schmutz, Verfall und Tod, erhebt er sich wie Euphorion im Faust25 vom irdischen Boden und taucht ein in den leeren Raum der unbegrenzten Möglichkeiten.


      6) Maßlosigkeit (Dysproportionalität)

      Das Wesen des Manischen liegt letztlich im Verlust des Maßes oder der Proportion, die zu gewinnen und immer wieder herzustellen die grundlegende Aufgabe der menschlichen Existenz ist, insofern sie sich nicht im Absoluten vollzieht, sondern in Raum und Zeit, in endlichen, leiblichen und irdischen Verhältnissen. Der manische Mensch verdrängt diese Gebundenheit und Endlichkeit; er verliert sich selbst in den illusionären Möglichkeiten maßloser Beschleunigung, Bereicherung und Expansion, in den Größenphantasien von Lust, Macht und Unsterblichkeit. Die entkoppelte Expansion schlägt schließlich um in Depression und Verzweiflung.

      In den vorangegangenen Abschnitten hat sich die Maßlosigkeit immer wieder als gemeinsamer Nenner der manischen Phänomene gezeigt. Der Begriff des Maßes zielt dabei nicht auf einfaches "Maßhalten" oder die "goldene Mitte". Er bezeichnet vielmehr das jeweils angemessene Verhältnis polarer Prinzipien, die in der menschlichen Welt immer neu in Ausgleich zu bringen sind: etwa Bewegung und Ruhe, Beschleunigung und Retardierung, Innovation und Tradition, Verausgabung und Erholung, Extroversion und Introversion, Wunsch und Verzicht, Autonomie und Bindung. Die angemessene Proportion zwischen solchen Polen kann in einem rhythmischen Ausgleich entstehen wie bei Wachen und Schlafen, Arbeit und Ruhe usw. Sie kann aber auch darin liegen, in der Bewegung zum einen Pol hin den jeweils anderen präsent zu halten. So kann sich z.B. die räumliche Bewegung am Widerstand der Ruhe, des Beharrlichen abarbeiten und dadurch zu Erfahrung werden. Innovation enthält Tradition, wenn sie nicht bloß das Alte auswechselt, sondern das Neue aus dem Bestehenden heraus entwickelt. Eine Wunscherfüllung kann durchaus Verzicht beinhalten, wenn sie im Bewußtsein der Beschränkung und des Ausschlusses anderer Möglichkeiten geschieht.

      Die manische Maßlosigkeit besteht nun darin, daß sie den jeweils expansiven Pol von seinem hemmenden Gegenüber entkoppelt und verabsolutiert. Das hemmende Moment wird nicht mehr wahrgenommen, sondern verdrängt oder überrollt. Dadurch entsteht der Schein, als ließen sich Wünsche immer weiter steigern, Prozesse unaufhörlich beschleunigen, Informationen unbegrenzt vervielfachen oder Machtsphären immer weiter ausdehnen. Diese lineare Fortschreibung der manischen Bewegung übersieht den dialektischen Umschlag, der nach dem Verlust der Proportion notwendig erfolgen muß, und der schon mehrfach angedeutet wurde. Betrachten wir noch einmal einige Beispiele: In dem Maße wie die Wünsche und Ansprüche sich vervielfältigen, sinkt die Befriedigung, die ihre Erfüllung noch gewährt. - Wo die Fortbewegung immer schneller verläuft und ein Ziel immer rascher auf das nächste folgt, kommt man schließlich nirgendwo mehr an und könnte ebenso gut zuhause bleiben. - Je mehr Daten und Informationen zirkulieren, desto geringer das persönlich durchdrungene Wissen, desto größer die Dummheit. - Intimste Bekenntnisse vor der Öffentlichkeit verlieren gerade ihre Intimität und werden zu langweiligen Selbstdarstellungen. Und die unaufhörliche Steigerung von Erlebnis, Lust und Rausch mündet schließlich in Monotonie, Leere und Verzweiflung.

      Der Verlust des menschlichen Maßes im Erlebnis- und Beschleunigungsrausch ist auch das Thema des Faustischen Teufelspakts. Denn dieser Pakt bedeutet nichts anderes als die Aufhebung des hemmenden oder Ruhepols der Existenz, sinnbildlich dargestellt in Fausts Verjüngung und beliebiger Ortsveränderung. In Faust begegnen wir insofern dem Prototyp des manischen Menschen: "Stürzen wir uns in das Rauschen der Zeit, ins Rollen der Begebenheit! ... Nur rastlos betätigt sich der Mann."26 - Mephistos Erwiderung verspricht nun zwar die flüchtige manische Lust: "Euch ist kein Maß und Ziel gesetzt. Beliebts Euch, überall zu naschen, im Fliehen et-was zu erhaschen, bekomm Euch wohl, was Euch ergetzt!" - Doch Faust weiß sehr wohl um die innere Abgründigkeit des manischen Rauschs: "Du hörest ja: von Freud ist nicht die Rede! Dem Taumel weih ich mich, dem schmerzlichen Genuß, verliebtem Haß, erquickendem Verdruß ... Und was der ganzen Menschheit zugeteilt ist, will ich in meinem innern Selbst genießen ... mein eigen Selbst zu ihrem Selbst erweitern, und, wie sie selbst, am End auch ich zerscheitern." - Und wenig später: "So tauml ich von Begierde zu Genuß, und im Genuß verschmacht ich nach Begierde."27

      Die manische Flüchtigkeit ist nichts anderes als eine Flucht nach vorn - vor einem geheimen Schrecken, einer latenten Depressivität, vor Leid, Krankheit, Scheitern und Tod. Und am Grund des Rauschs selbst lauern wie bei Faust Leere und Verzweiflung. Die oberflächliche Fröhlichkeit und Euphorie des Manikers darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß sein Zustand mit Freude und Glück kaum etwas zu tun hat. Daher auch der häufige Umschlag der Euphorie in Gereiztheit oder in die gemischten Gefühle, die auch Faust beschreibt. Manche Kranke äußern bereits in der Manie, daß sie sich nicht wirklich zufrieden fühlen, die meisten erklären nach der Gesundung, daß sie kein Glück empfanden. Denn Glück liegt nicht in der manischen Getriebenheit in die Zukunft; Glück versammelt vielmehr die Lebenszeit mit ihren Freuden und Leiden in der Erfahrung von Gegenwart - im Augenblick, der als "Fülle der Zeit" erfahren wird. Der Verlust des menschlichen Maßes, der Taumel des Größen- und Beschleunigungswahns läßt solche Erfahrungen immer seltener und schließlich unmöglich werden.


      Das Studium der Manie lehrt uns die Bedeutung der "anthropologischen Proportion", des angemessenen Verhältnisses polarer Prinzipien für die menschliche Existenz.28 Man mag diesen Gedanken für die überholte Fixierung eines "Wesens des Menschen" halten. Die Postmoderne bestreitet jede Definition des Menschlichen als ideologisches oder kulturgebundenes Konstrukt; und im Zeitalter der Gentechnologie erscheint die Rede von einer menschlichen Natur endgültig als Anachronismus. Die Advokaten des schrankenlosen Fortschritts huldigen dem Relativismus, weil er sie am wenigsten hemmt. Der "Mensch nach Maß" ersetzt das menschliche Maß. Was also hindert uns an der permanenten Revolutionierung und Beschleunigung der Lebenswelt? Die zu Langsamen werden schließlich einmal aussterben. Warum sollten wir uns nicht immer schneller fortbewegen, immer schneller kommunizieren? Warum nicht mit der kognitiven Stimulierung der Kinder schon im Mutterleib beginnen? Warum nicht das Schneckentempo der Evolution technologisch beschleunigen, am Ende doch das Alter besiegen, ja Unsterblichkeit erlangen? Gibt es vielleicht eine überdauernde menschliche Natur, die solches verbietet?

      Es sei eine letzte Zeitdiagnose erlaubt: Eine anthropologische Proportion, ein inneres Maßverhältnis der menschlichen Existenz zu bestreiten, ist selbst schon ein Symptom des manischen Menschen.

      Fußnoten:

      1 "Warum erweisen sich alle außergewöhnlichen Menschen in Philosophie oder Politik oder Dichtung oder in den Künsten als Melancholiker?" - Problemata Physica 953a, eine Schrift, die allerdings wahr-scheinlich nicht von Aristoteles selbst stammt. Dennoch wurde ihm der Satz seit der Antike zugeschrieben.


      2 Phaidros 244 a ff., 265 bf. - Das griechische `mania` kann als Wut, Raserei, aber auch Begeisterung, Rausch, Wahnsinn übersetzt werden; vgl. W. Leibbrand, A. Wettley (1961) Der Wahnsinn. Alber, Freiburg/München, S.8ff.


      3 H.J. Weitbrecht (1963) Psychiatrie im Grundriß. Springer, Berlin Göttingen Heidelberg, S.327.


      4 E. Bleuler (1983) Lehrbuch der Psychiatrie. 15. Aufl., neubearbeitet von M. Bleuler, Springer, Berlin Göttingen Heidelberg, S.469.


      5 Weitbrecht, l.c. S.320.


      6 L.Binswanger (1992) Über Ideenflucht. In: Ausgewählte Werke Bd.1, Asanger, Heidelberg, S.1.232; Zit. S137.


      7 Bleuler, l.c. S.467.


      8 Etwa die Zeitschrift "DM" oder die Bild-Zeitung; vgl. DER SPIEGEL Nr. 11/13.3.2000, S.104. - Die Statistik zählt derzeit über 5 Millionen Aktienbesitzer mit über 500 Milliarden DM Kapitelbesitz.


      9 Süddeutsche Zeitung Nr.53, 4./5.3.2000, S.4


      10 "Ich fahre seit meinem 18.Lebensjahr schnelle Autos ... Die amerikanischen Analysten fanden mein Hobby völlig in Ordnung, die mögen lieber Manager, die Autorennen fahren, als solche, die in ihrer Freizeit Halma spielen." - Ulrich Schumacher (41.J., Chef der Firma Infineon) in DER SPIEGEL, l.c. S.121.


      11 DER SPIEGEL, l.c., S.111.


      12 Rolf-E. Breuer, Vorstandschef der Deutschen Bank, zur geplanten Fusion seines Hauses mit der Dresdner Bank, in "ZDF-Heute", 9.3.2000. Vgl. auch DIE ZEIT, 9.3.2000, S.22.


      13 R.-E. Breuer auf die Frage nach weiteren Fusionsplänen seines Hauses in DER SPIEGEL, l.c., S.109.


      14 Vgl. dazu U.J.Heuser (2000) Das Unbehagen im Kapitalismus. Die neue Wirtschaft und ihre Folgen. Berlin Verlag, Berlin.


      15 Vgl. H.Nowotny (1989) Eigenzeit. Entstehung und Entwicklung eines Zeitgefühls. Suhrkamp, Frankfurt/M., S.24f.


      16 DER SPIEGEL, l.c., S.294.


      17 L. Binswanger, l.c., S.71ff.


      18 M.Gronemeyer (1993), Das Leben als letzte Gelegenheit. Sicherheitsbedürfnisse und Zeitknappheit. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt, S.115.


      19 Ebd.


      20 Vgl. dazu T. Fuchs (1997), Leibliche und virtuelle Realität. Scheidewege 27, S. 182-203, sowie T. Fuchs (2000) Leib, Raum, Person. Entwurf einer phänomenologischen Anthropologie. Klett-Cotta, Stuttgart, S. 111ff., 127.


      21 Initiative von Bundeskanzler Schröder "Schulen ans Netz"; vgl. DIE ZEIT, 30.3.2000, S.7.


      22 "München: Jeder vierte fährt nach Unfall davon". Abendzeitung 18./19.3.2000, S. 15.


      23 M. Minsky (1990) Mentopolis. Stuttgart. - H. Moravec (1993) Geist ohne Körper - Visionen der reinen Intelligenz. In: G. Kaiser, D. Matejovski, J. Fedrowitz (Hrsg.) Kultur und Technik im 21. Jahrhundert. Frankfurt / New York, S. 81-91.


      24 Vgl. G. Anders (1993/94), Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. 1 und 2. Beck, München.


      25 Euphorion ist der zu flüchtig geratene und daher am Ende wie Ikarus abstürzende Sohn von Faust und Helena (Faust II, 3. Akt, Arkadien).


      26 Faust I, Studierzimmer.


      27 Faust I, Wald und Höhle.


      28 Auch der Begriff der "anthropologischen Proportion" wurde von L. Binswanger anhand psychopathologischer Entgleisungen des menschlichen Daseins entwickelt; vgl. etwa den Aufsatz "Drei Formen mißglückten Daseins: I. Verstiegenheit", in: Ausgewählte Werke Bd. 1, l.c. S. 241-248.



      Adresse des Autors:

      PD Dr. med. Dr. phil. Thomas Fuchs
      Psychiatrische Universitätsklinik
      Voßstr. 4
      D-69115 Heidelberg
      e-mail: Thomas_Fuchs@med.uni-heidelberg.de


      Veröffentlicht in: Scheidewege. Jahresschrift für skeptisches Denken. Nr. 30, Jahrgang 2000/2001, S. 22-41.
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 17:47:17
      Beitrag Nr. 92 ()
      Elmarion

      Die richtigen Ableitungen hätten sich im Frühjahr 2000 aus dem Text ergeben. Inzwischen ist der typische Anleger paranoid, fern jeder Expansionsgelüste, Vision, Perspektive.

      Der Bärenalarm kommt zu spät, kaum ist die Vergangenheit verstanden, ergibt sich eine neue Zukunft. Das Denken ändert die Richtung, am Nemax haben wir Bewertungen wie bei stagnierenden Unternehmen. Der Weltuntergang ist eingepreist.

      Selbst Kamps wurde adoptiert:look:



      Probiers mal mit Gemütlichkeit:look:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 21:56:00
      Beitrag Nr. 93 ()
      friseuse:)
      du hättest es vor einigen monaten auch noch nicht für möglich gehalten dass es nach dem 11.09.2001 wir kurse unter 650 sehen würden,von wegen,wir sahen(und das war noch nicht das ende der fahnenstange)seitdem nochmals kursrückschläge um die 50%
      ps. wie geht’s morph :D nimms leicht und vorallem nicht persönlich.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 28.10.02 14:55:49
      Beitrag Nr. 94 ()
      Es tut mir leid:look: doch was muß ich sagen:confused:

      Die undenkbaren Möglichkeiten haben ihre Richtung geändert. Zum Schluß sind die Aktien nur noch gefallen, dabei blieben selbst die Insolvenzen fast aus:laugh: Comdirect, habe ich gerade eben gelesen, kalkuliert mit Gewinngrößen von einigen Dutzend Mio. Euro in absehbarer Zukunft. Nun sind aber auch alle Nachrichten für dieses Ziel stimmig und trotzdemstens:laugh: gab es vor kurzer Zeit noch einen Tiefkurs. Hier ist antizyklischer Mut gefragt, Lohn gibts für Ausdauer und Vernunft.

      Wangert

      Meine Morphosys erfreuen mich jeden Tag, ein Stück Zukunft dieser Welt und ich habe einen kleinen Anteil daran. Ich brauche nicht immer Sofortgewinne, ich warte auf die große Ausschüttung:look: und die kommt nach der großen Börsendepression.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 15:43:18
      Beitrag Nr. 95 ()
      Wangert

      Für negative Gedanken wird es eng.



      Verdammt eng:look:

      Eines Tages müssen auch die Kostverächter ran.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 16:16:49
      Beitrag Nr. 96 ()
      Ein höheres Hoch als die dausendfuffig im Nasdaq und der Trendbruch wird bestätigt.



      Mit entsprechender Wirkung auf Nemäxchen 50.



      Heute den höchsten Kurs seit drei Monaten am Schluß bei Nasendachsies und das Ende der depressiven Börsenzeit ist bestätigt. Beim Nemax kann man später eine verzupelte umgekehrte SKS interpretieren, günstig ist das Kram allemal, schlecht drauf sind Anleger und Analysten wie noch nie zuvor. Eine ideale Nährlösung für eine Hausse, über Zinsen und Liquidität reden wir nicht mehr, selbst Öl wird günsTiger.

      So what:confused:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:27:52
      Beitrag Nr. 97 ()
      hi friseuse:)
      wird zeit diesen thread wieder aufleben zulassen obwohl wir dieses jahr weiter in den keller rutschen.den nemax lassen wir mal lieber gleich links liegen,was den dax betrifft,tippe ich mal auf wenigstens 2200 bis august (wenn nicht noch tiefer) ich hoffe doch, du traust zur zeit dem braten ebenfalls nicht.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 09:54:41
      Beitrag Nr. 98 ()
      :look:
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 09:21:27
      Beitrag Nr. 99 ()
      von wegen dax bis august bei 2200:eek:das schafft der locker bis ende märz;) und kein ende in sicht,ich trau dem braten nicht:look:
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 09:23:59
      Beitrag Nr. 100 ()
      hundert:D
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 20:23:34
      Beitrag Nr. 101 ()
      dax heute 2329:eek: und alle hoffen nach kriegsbeginn käme die erholung,naja ich trau dem braten nicht:look:
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 23:07:20
      Beitrag Nr. 102 ()
      Wangert

      Der Braten kommt erst in einer Woche aus dem Ofen. Kommt Zeit:look: kommt Braten:yawn:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 20:50:16
      Beitrag Nr. 103 ()
      hi friseuse:)
      blix äh nix wird sich nächste woche tun,wieso auch;) glaubst du etwa auch dass mit kriegsbeginn die börsen sich langhaltig erholen werden? das gegenteil wird passieren,es wird noch schneller nach süden gehn.
      schon komisch ,dann hat man kurse,bei denen man eigentlich glauben sollte "schlimmer kanns nicht kommen" vonwegen.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 12:12:05
      Beitrag Nr. 104 ()
      dieses strohfeuer wird für den braten nicht reichen.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 20:56:13
      Beitrag Nr. 105 ()
      jetzt gehts runter mit dem dax ;) nächste marke , keine zwei wochen bei unter 2200.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 11:55:20
      Beitrag Nr. 106 ()
      Wangert

      Die Amerikaner stehen vor Bagdad und mit dem crashenden Ölpreis gab es eine handfeste Warnung für die Frusties. Nun ist die Situation nicht sonderlich stabil, die Zukunft ist für alle Wege offen. Ein Dax von 2200 oder drunter ergäbe eine Einstiegschance mit Investmentqualität. Früher hat man mal Versicherungsaktien für die Kinder und Enkel gekauft, die Zeiten kommen wieder.

      Das Preisrisiko hat sich denn doch gelindert:laugh:

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 19.05.03 17:56:27
      Beitrag Nr. 107 ()
      @friseuse:)
      so langsam gehen wir auf die dax 2200 :lick: ich freu mich:D
      mfg.wangert;)


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      Traut dem Braten nicht!