USA: Auch volkswirtschaftliche Bilanzen sind geschönt - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 05.08.02 15:59:51 von
neuester Beitrag 05.08.02 16:31:49 von
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Wall Street - Kolumne / Die WELT; von Martin Halusa
Nicht nur die amerikanischen Unternehmensbilanzen sind frisiert. Auch das gesamte volkswirtschaftliche Zahlenwerk scheint nach dem Prinzip "Mehr Schein als Sein" aufgebaut zu sein. Diese schmerzliche Einsicht drängt sich nach der vergangenen Woche auf. Denn gut zwei Wochen vor Ablauf der Frist, an der mögliche Bilanzunregelmäßigkeiten von US-Unternehmen offengelegt werden müssen, mussten amerikanische Statistiker die Bilanz der Wirtschaft massiv nach unten korrigieren. Danach hat sich die amerikanische Ökonomie in den Jahren 2001 und 2000 weit weniger gut entwickelt als bisher die offiziellen Zahlen glauben machen wollten. Während die Wachstumsdynamik in 2000 nach oben überschätzt wurde, war der Konjunkturabschwung in 2001 in Ausmaß und Tiefe wesentlich ausgeprägter. Die staatlichen Statistiker müssen nun doch einen Wirtschaftsrückgang in drei aufeinanderfolgenden Quartalen für 2001 einräumen.
Bei vielen Börsianern grassiert die Angst vor japanischen Verhältnissen: Nach Ansicht der Investmentbank Goldman Sachs wird die Federal Reserve bis Ende dieses Jahres die Zinsen auf ein Prozent gesenkt haben. Ein solcher Schritt war bislang an Wall Street für völlig ausgeschlossen gehalten worden. Derzeit steht die Federal Funds Rate bei 1,75 Prozent, so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr.
Doch die Lage der Volkswirtschaft mache gerade nach der Revision der Daten eine weitere Runde an Zinssenkungen erforderlich, schreibt die Bank in einer am Freitag Nachmittag veröffentlichten Notiz, die auf dem Börsenparkett für viel Gesprächsstoff sorgte. Die volkswirtschaftlichen Abteilungen aller Banken sind derzeit nun emsig dabei, ihre Voraussagen zu korrigieren. Denn auch die Erholung der Konjunktur in diesem Jahr dürfte weitaus schwächer ausfallen als bislang erhofft. Pessimisten rechnen sogar mit einem erneuten Rückfall in die Rezession. So schlug der Chefvolkswirt des Bankhauses Morgan Stanley, Stephen Roach, im Interview mit der WELT Alarm, dass die USA unmittelbar vor dem "Double Dip" stünden. "Passt auf, die Rezession ist bald wieder da!" Derzeit gebe es eine Chance von 60 Prozent, dass die kommenden zwei oder drei Quartale negativ sind.
Die Volkswirte von Goldman Sachs teilen diese negative Einschätzung nicht, sie glauben - ebenso wie die Federal Reserve - an eine allmähliche Erholung der Konjunktur. In der abgelaufenen Woche standen die Zeichen allerdings eher auf Talfahrt: Neben der schlechten Wachstumszahl des Bruttoinlandsprodukts zeigen auch weitere Indikatoren nach unten. Die Zahl der neugeschaffenen Jobs war mit 6000 überraschend gering, der Auftragseingang ist auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten gesunken und das Vertrauen der Verbraucher hat drastisch nachgelassen.
All die schlechten Nachrichten führten dazu, dass an der Börse die Volatilität anhielt: Am Montag war der Dow Jones mit einem Plus von 447 Punkten so stark gestiegen wie erst zwei Mal zuvor in seiner Geschichte. Doch die Hausse hielt nicht lange vor - am Donnerstag sank der Dow um 229, am Freitag dann um 193 Punkte. Ins Wochenende ging der wichtigste Börsenindex der Welt mit einem leichten Plus von 0,6 Punkten.
Die High-Tech-Börse Nasdaq fiel in der fünften Woche hintereinander, diesmal betrug das Minus 1,1 Prozent - Endstand: 1247,92 Punkte. Investoren machten einen Bogen um Aktien und legten ihr Geld statt dessen in sicheren Häfen wie etwa Staatsanleihen an.
"Wir sehen einige Anhaltspunkte, dass die Dinge nicht so gut laufen, wie wir gehofft haben", sagt Jay Mueller von Strong Capital Management. Mit diesen Worten steht Mueller nicht alleine da; an Wall Street sind viele von der Entwicklung der Konjunktur enttäuscht. Vielleicht kommt der Börse schon bald Alan Greenspan zur Hilfe. Am 13. August tritt der Offenmarktauschuss der Fed zusammen. Dann entscheidet sich, ob die Zentralbank die Zinszügel weiter lockert, um der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. In der Vergangenheit lag Goldman Sachs mit seiner Einschätzung oft richtig.
Ciao BigLinus
Nicht nur die amerikanischen Unternehmensbilanzen sind frisiert. Auch das gesamte volkswirtschaftliche Zahlenwerk scheint nach dem Prinzip "Mehr Schein als Sein" aufgebaut zu sein. Diese schmerzliche Einsicht drängt sich nach der vergangenen Woche auf. Denn gut zwei Wochen vor Ablauf der Frist, an der mögliche Bilanzunregelmäßigkeiten von US-Unternehmen offengelegt werden müssen, mussten amerikanische Statistiker die Bilanz der Wirtschaft massiv nach unten korrigieren. Danach hat sich die amerikanische Ökonomie in den Jahren 2001 und 2000 weit weniger gut entwickelt als bisher die offiziellen Zahlen glauben machen wollten. Während die Wachstumsdynamik in 2000 nach oben überschätzt wurde, war der Konjunkturabschwung in 2001 in Ausmaß und Tiefe wesentlich ausgeprägter. Die staatlichen Statistiker müssen nun doch einen Wirtschaftsrückgang in drei aufeinanderfolgenden Quartalen für 2001 einräumen.
Bei vielen Börsianern grassiert die Angst vor japanischen Verhältnissen: Nach Ansicht der Investmentbank Goldman Sachs wird die Federal Reserve bis Ende dieses Jahres die Zinsen auf ein Prozent gesenkt haben. Ein solcher Schritt war bislang an Wall Street für völlig ausgeschlossen gehalten worden. Derzeit steht die Federal Funds Rate bei 1,75 Prozent, so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr.
Doch die Lage der Volkswirtschaft mache gerade nach der Revision der Daten eine weitere Runde an Zinssenkungen erforderlich, schreibt die Bank in einer am Freitag Nachmittag veröffentlichten Notiz, die auf dem Börsenparkett für viel Gesprächsstoff sorgte. Die volkswirtschaftlichen Abteilungen aller Banken sind derzeit nun emsig dabei, ihre Voraussagen zu korrigieren. Denn auch die Erholung der Konjunktur in diesem Jahr dürfte weitaus schwächer ausfallen als bislang erhofft. Pessimisten rechnen sogar mit einem erneuten Rückfall in die Rezession. So schlug der Chefvolkswirt des Bankhauses Morgan Stanley, Stephen Roach, im Interview mit der WELT Alarm, dass die USA unmittelbar vor dem "Double Dip" stünden. "Passt auf, die Rezession ist bald wieder da!" Derzeit gebe es eine Chance von 60 Prozent, dass die kommenden zwei oder drei Quartale negativ sind.
Die Volkswirte von Goldman Sachs teilen diese negative Einschätzung nicht, sie glauben - ebenso wie die Federal Reserve - an eine allmähliche Erholung der Konjunktur. In der abgelaufenen Woche standen die Zeichen allerdings eher auf Talfahrt: Neben der schlechten Wachstumszahl des Bruttoinlandsprodukts zeigen auch weitere Indikatoren nach unten. Die Zahl der neugeschaffenen Jobs war mit 6000 überraschend gering, der Auftragseingang ist auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten gesunken und das Vertrauen der Verbraucher hat drastisch nachgelassen.
All die schlechten Nachrichten führten dazu, dass an der Börse die Volatilität anhielt: Am Montag war der Dow Jones mit einem Plus von 447 Punkten so stark gestiegen wie erst zwei Mal zuvor in seiner Geschichte. Doch die Hausse hielt nicht lange vor - am Donnerstag sank der Dow um 229, am Freitag dann um 193 Punkte. Ins Wochenende ging der wichtigste Börsenindex der Welt mit einem leichten Plus von 0,6 Punkten.
Die High-Tech-Börse Nasdaq fiel in der fünften Woche hintereinander, diesmal betrug das Minus 1,1 Prozent - Endstand: 1247,92 Punkte. Investoren machten einen Bogen um Aktien und legten ihr Geld statt dessen in sicheren Häfen wie etwa Staatsanleihen an.
"Wir sehen einige Anhaltspunkte, dass die Dinge nicht so gut laufen, wie wir gehofft haben", sagt Jay Mueller von Strong Capital Management. Mit diesen Worten steht Mueller nicht alleine da; an Wall Street sind viele von der Entwicklung der Konjunktur enttäuscht. Vielleicht kommt der Börse schon bald Alan Greenspan zur Hilfe. Am 13. August tritt der Offenmarktauschuss der Fed zusammen. Dann entscheidet sich, ob die Zentralbank die Zinszügel weiter lockert, um der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. In der Vergangenheit lag Goldman Sachs mit seiner Einschätzung oft richtig.
Ciao BigLinus
Jetzt werden die Leichen aus dem Keller geholt
05.08 16:14/US/Poole warnt vor Risiken bei Fannie Mae und Freddie Mac
New Orleans (vwd) - William Poole, Präsident der Federal Reserve Bank von
St. Louis, hat vor einer möglichen Schieflage bei den ehemals staatlichen
US-Finanzdienstleistern Fannie Mae und Freddie Mac gewarnt. In New Orleans
sagte Poole bei einer Konferenz, diese Institutionen seien angesichts ihrer
Verschuldung stark unterkapitalisiert. Wenn sich hieran nichts ändern werde,
könne daraus eine Finanzkrise mit sehr negativen Wirkungen für den
US-Immobilienmarkt erwachsen. Deswegen seien jetzt schnelle Maßnahmen des
Staates erforderlich, um später nicht zu sehr viel umfangreicheren Aktionen
gezwungen zu sein.
Poole verwies zudem darauf, dass die Märkte den Status der ehemals
staatlichen Finanzdienstleister falsch einschätzen würden und entsprechend
auch deren Verschuldung so bewerteten, als ob es noch eine explizite
staatliche Haftungsgarantie gebe. Dieses sei jedoch nicht der Fall und die
Regierung sollte bestrebt sein, dieser Wahrnehmung entgegenzutreten. Der
Fed-Präsident von St. Louis forderte darüber hinaus, für diese Institutionen
strengere Eigenkapitalerfordernisse einzuführen.
vwd/DJ/5.8.2002/ptr
05.08 16:14/US/Poole warnt vor Risiken bei Fannie Mae und Freddie Mac
New Orleans (vwd) - William Poole, Präsident der Federal Reserve Bank von
St. Louis, hat vor einer möglichen Schieflage bei den ehemals staatlichen
US-Finanzdienstleistern Fannie Mae und Freddie Mac gewarnt. In New Orleans
sagte Poole bei einer Konferenz, diese Institutionen seien angesichts ihrer
Verschuldung stark unterkapitalisiert. Wenn sich hieran nichts ändern werde,
könne daraus eine Finanzkrise mit sehr negativen Wirkungen für den
US-Immobilienmarkt erwachsen. Deswegen seien jetzt schnelle Maßnahmen des
Staates erforderlich, um später nicht zu sehr viel umfangreicheren Aktionen
gezwungen zu sein.
Poole verwies zudem darauf, dass die Märkte den Status der ehemals
staatlichen Finanzdienstleister falsch einschätzen würden und entsprechend
auch deren Verschuldung so bewerteten, als ob es noch eine explizite
staatliche Haftungsgarantie gebe. Dieses sei jedoch nicht der Fall und die
Regierung sollte bestrebt sein, dieser Wahrnehmung entgegenzutreten. Der
Fed-Präsident von St. Louis forderte darüber hinaus, für diese Institutionen
strengere Eigenkapitalerfordernisse einzuführen.
vwd/DJ/5.8.2002/ptr
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