checkAd

    Rheinmetall (Seite 549)

    eröffnet am 02.10.03 23:56:52 von
    neuester Beitrag 08.05.24 11:38:10 von
    Beiträge: 5.565
    ID: 782.387
    Aufrufe heute: 459
    Gesamt: 594.978
    Aktive User: 0


    Beitrag zu dieser Diskussion schreiben

     Durchsuchen
    • 1
    • 549
    • 557

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 16.12.03 22:32:31
      Beitrag Nr. 85 ()
      "Eisenbahnverkehrstechnik".

      Welch wundersam insprierte Umschreibung für all die schönen Kriegsspielsachen aus dem Hause Rheinmetall.

      Danke. Herr Bernecker.
      Avatar
      schrieb am 15.12.03 18:51:55
      Beitrag Nr. 84 ()
      DIE ACTIEN-BÖRSE

      Rheinmetall Kursziel 35 Euro Datum: 15.12.2003


      Die Experten von "Die Actien-Börse" erhöhen ihr Kursziel für die Aktie von Rheinmetall (ISIN DE0007030009/ WKN 703000) auf 35 Euro. Der Konzern schlage den Rest des Marktes auf dem Spezialgebiet Eisenbahnverkehrstechnik. Was keiner vor zwei Jahren für möglich gehalten habe: Die Devestitionen hätten den Kurs beinahe explodieren lassen. Dieser Umbau sei weitgehend abgeschlossen. Der Schlüssel befinde sich in der Reduzierung der Nettoverschuldung, wodurch der negative Zinssaldo, der sich von 10 Mio. Euro in 1996 auf vorübergehend 102 Mio. Euro in 2002 aufgebaut habe, nun wieder in Richtung Null gedrückt werden solle. Die Experten von "Die Actien-Börse" erhöhen das Kursziel der Aktie von Rheinmetall auf 35 Euro.




      Quelle: AKTIENCHECK.DE
      Avatar
      schrieb am 14.12.03 17:02:47
      Beitrag Nr. 83 ()
      "USA schließen Standorte"

      Verteidigungsminister Peter Struck zum Abzug von US-Truppen aus Deutschland, zum Wiederaufbau im Irak und zur gefährlichen Lage in Afghanistan

      WELT am SONNTAG: Herr Minister, wie verändern Sie in den nächsten Jahren die Bundeswehr?

      Peter Struck: Sie wird bis 2010 gegenüber der bisherigen Planung um weitere 35 000 auf 250 000 Soldatinnen und Soldaten verkleinert, eingeteilt in: Einsatz-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte. Das Zivilpersonal der Bundeswehr wird gegenüber der bisherigen Planung auf 75 000 reduziert. Der neue Schwerpunkt der Truppe wird eindeutig bei den Einsatzkräften liegen. Wir müssen in der Lage sein, 35 000 Soldatinnen und Soldaten an jedem denkbaren Einsatzort der Welt für ein Jahr einsatzfähig zu halten.

      WamS: Um Deutsche aus Krisengebieten zu retten?

      Struck: Ja. Die Division Spezielle Operationen mit dem Kommando Spezialkräfte, kurz KSK, ist bereits in der Lage, deutsche Staatsbürger aus jedem Punkt der Erde zu evakuieren.

      WamS: Wird die Bundeswehr künftig auch mehr im Inneren eingesetzt?

      Struck: Das Kabinett hat ein Luftsicherheitsgesetz beschlossen. Danach muss ich letztlich entscheiden, ob ein terroristischer Angriff mit Zivilflugzeugen aus der Luft militärisch bekämpft und im schlimmsten Fall der Angreifer abgeschossen wird. Zusätzlich planen wir im nächsten Jahr eine ähnliche Neuregelung, damit die Bundeswehr auch für terroristische Angriffe über See einbezogen wird, soweit das Polizei und Bundesgrenzschutz nicht übernehmen können.

      WamS: Ihr Generalinspekteur plant schon für eine Berufsarmee. Wie lange wird es die Wehrpflicht in Deutschland noch geben?

      Struck: Der Generalinspekteur geht von einer Wehrpflichtarmee aus. Wenn es nach mir geht, bleibt es dabei. Ich halte neun Monate Wehrpflicht dauerhaft für richtig, muss aber in meiner Planung berücksichtigen, dass möglicherweise ein neuer Bundestag irgendwann anders entscheidet.

      WamS: Steht auch der Bundeskanzler hinter der Wehrpflicht?

      Struck: Ja.

      WamS: Wie lange wird sich die Bundeswehr noch am Kampf gegen den internationalen Terrorismus beteiligen?

      Struck: Ich fürchte, der Kampf gegen den internationalen Terrorismus wird noch lange dauern. Das KSK ist zwar aus Afghanistan abgezogen, aber bei Bedarf kann es auch schnell wieder hin.

      WamS: Wie gefährlich ist der Einsatz in Afghanistan?

      Struck: Sehr gefährlich. Gerade zu Beginn der Verfassunggebenden Versammlung muss man damit rechnen, dass unterschiedliche Bevölkerungsgruppen versuchen, ihre Macht zu festigen. Es gibt nach wie vor Taliban und Al Qaida, die versuchen, wieder mehr Einfluss zu gewinnen. Außerdem lehrt die Erfahrung, dass gerade in Zeiten wie Weihnachten und Jahreswende die Anschlagsgefahr steigt. Nach übereinstimmenden Berichten der Nachrichtendienste wird diese Gefahr bis zu den Wahlen im Juni nächsten Jahres anhalten.

      WamS: Wie lange bleibt die Bundeswehr dort im Einsatz?

      Struck: Das Mandat des Bundestags reicht bis zur Wahl in Afghanistan, aber ich will keinen Zweifel daran lassen: Wir werden dieses Mandat im nächsten Jahr nicht aufgeben können. Ein Ende ist noch nicht absehbar.

      WamS: Wie stark wird die Bundeswehr in Kunduz?

      Struck: In der Region Kunduz sind zurzeit über 120 Soldaten. Im nächsten Jahr werden es 250 sein, die an dem internationales Pilotprojekt mitwirken: Unter deutschem Befehl werden sich viele Nationen beteiligen. Schon jetzt haben die Schweiz, Belgien, Frankreich und Ungarn zugesagt und werden im Januar die ersten Soldaten nach Kunduz entsenden. Es geht dort um militärischen Schutz für den Wiederaufbau. Bewährt sich dieses Projekt, werden die Staaten ihrerseits in anderen Regionen ebenfalls Aufbauteams einrichten.

      WamS: Die USA haben eine Neuordnung ihrer Truppen in Deutschland angekündigt. Werden US-Soldaten abgezogen und deren Kasernen geschlossen?

      Struck: Der Kollege Rumsfeld muss, genau wie ich, seine Streitkräfte auf die neue Bedrohung ausrichten. Dazu werden auch die Stationierungsorte in Europa überprüft. Auswärtiges Amt, Verteidigungsministerium und amerikanische Vertreter bilden dazu jetzt eine deutsch-amerikanische Arbeitsgruppe. Danach werden im Frühjahr der US-Verteidigungsminister und der Kongress entscheiden. Aber es geht mit Sicherheit nicht darum, kurzfristig Standorte zu schließen.

      WamS: Sondern?

      Struck: Nicht alles wird so bleiben, wie es ist. Auch die Zahl von 70 000 US-Soldaten in Deutschland wird sinken. Langfristig werden auch Standorte geschlossen.

      WamS: Die USA haben nach dem offiziellen Krieg mehr Soldaten im Irak verloren als während des Kampfes. Was machen die US-Truppen dort falsch?

      Struck: Die US-Soldaten sind gute Kampftruppen, die aber nicht ausreichend vorbereitet sind auf Aufgaben, die wir mit Nation-Building bezeichnen, also dem Aufbau demokratischer und wirtschaftlicher Strukturen.

      WamS: Kann die Bundeswehr das?

      Struck: Ja. Sie ist auf so etwas eindeutig vorbereitet. Unsere Soldaten, die nach Kabul gehen, werden auf Mentalität und Geschichte des Landes vorbereitet, kennen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

      WamS: Wird der Baker-Besuch die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika wieder verbessern?

      Struck: Ich denke schon. James Baker hat sich großes Ansehen und große Verdienste um die deutsche Einheit erworben. Doch davon abgesehen: Ich habe inzwischen ein ganz normales Arbeitsverhältnis zum Pentagon und dem Kollegen Donald Rumsfeld. Und die Beziehungen zwischen dem deutschen und dem US-Außenminister sind auch in Ordnung. Ich sehe uns auf dem Weg der Normalisierung.

      WamS: Trotz der Drohung, deutsche Firmen würden am Aufbau nicht beteiligt?

      Struck: Ich halte diese Äußerung nicht für klug und will nur darauf hinweisen, dass wir im Augenblick mit 2500 Bundeswehrsoldaten US-Einrichtungen in Deutschland schützen. Wir nehmen den Amerikanern hier eine Menge Arbeit ab. Offenbar sieht das State Department dies genauso und war wohl auch mit den Äußerungen aus dem Pentagon nicht ganz glücklich. Sicher ein Grund mehr, warum der US-Präsident den Bundeskanzler angerufen hat, um die Wogen zu glätten.

      Das Gespräch führte Friedemann Weckbach-Mara

      Welt am Sonntag, Artikel erschienen am 14. Dez 2003

      © WAMS.de 1995 - 2003
      Avatar
      schrieb am 13.12.03 15:54:51
      Beitrag Nr. 82 ()
      Europäer einigen sich auf gemeinsame Verteidigungspolitik

      Brüssel schafft sich eigene Militärstrukturen

      von Katja Ridderbusch

      Brüssel -  Javier Solana, Europas Chefdiplomat, wippte auf seinem Stuhl und
      lachte so herausfordernd fröhlich in die Runde, als hüte er ein ganz
      besonders kostbares Geheimnis. Tatsächlich begann der Gipfel der
      EU-Staats- und -Regierungschefs in Brüssel, über dem die drohende
      Blockade der europäischen Verfassung lauerte, mit einer schnellen und am
      Ende scheinbar mühelosen Einigung: Die Europäer verabschiedeten nach
      Monaten der tiefen Zerwürfnisse ein umfassendes Paket zur gemeinsamen
      Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Diese werde Europa in die Lage
      versetzen, sagte Solana, "endlich die Rolle eines strategischen Partners in der
      Welt zu spielen". Italiens Außenminister und amtierender Ratspräsident Franco
      Frattini fügte hinzu, jetzt sei der "europäische Verteidigungspfeiler komplett".

      Das Paket zur europäischen Verteidigungspolitik setzt sich aus zwei Teilen
      zusammen. Am Freitag stimmten die Staats- und Regierungschefs dem
      Kompromissvorschlag über eigenständige europäische Militärstrukturen zu,
      den Italien am Vorabend vorgelegt hatte. Dieser geht auf eine Initiative
      Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens zurück. Nach vielen
      Telefonaten mit dem britischen Premierminister Tony Blair hatte US-Präsident
      George W. Bush zugestimmt, die Pläne der Europäer zu akzeptieren. Die USA
      hatten ihren Protest gegen die militärischen Ambitionen der EU angemeldet, in
      denen sie eine potenzielle Bedrohung der Nato sahen. Dem Konzept zufolge
      soll künftig die Ad-hoc-Planungszelle der EU beim Nato-Hauptquartier Shape,
      die für die EU-Operation "Concordia" in Mazedonien eingerichtet worden war,
      als permanent festgeschrieben werden. Zugleich soll der bestehende
      EU-Militärstab um eine Reihe von Offizieren erweitert werden, die für
      Frühwarnung und strategische Planung zivil-militärischer Einsätze zuständig
      sein sollen. Die Nato wird eingeladen, in den erweiterten EU-Militärstab
      Verbindungsoffiziere zu entsenden.

      Für den Fall einer autonomen EU-Militäroperation - wenn die Union also nicht
      auf Mittel und Kapazitäten der Nato zurückgreift - "wird die erste Option die
      Nutzung der nationalen Hauptquartiere sein". Solche Hauptquartiere, die zur
      Führung multinationaler Operationen fähig sind, haben derzeit nur
      Deutschland, Frankreich und Großbritannien, mit Einschränkungen auch
      Griechenland und Italien. Damit wird jener Fall, für den Deutschland,
      Frankreich, Belgien und Luxemburg auf dem "Pralinengipfel" am 29. April ein
      eigenständiges EU-Hauptquartier im Brüsseler Vorort Tervuren einrichten
      wollten, zu einer eher theoretischen Option und von vielen
      Sicherungsmechanismen eingerahmt. "Mit viel Geduld ist es uns gelungen",
      sagte Frattini, "die Initiative der vier Staaten in den europäischen Rahmen
      zurückzuführen und an den atlantischen Rahmen anzupassen." Bereits am
      Donnerstag gab Nato-Generalsekretär George Robertson seinen wenngleich
      zurückhaltenden Segen: Wenn die Vereinbarung "im Geiste der
      Komplementarität" umgesetzt werde, dann sei der Plan "ein gutes Geschäft
      für die EU ebenso wie für die Nato". Die Zustimmung der USA und der Nato
      bedeutet freilich keine aktive Unterstützung für die militärischen Pläne der EU,
      sondern lediglich die Einstellung des Sperrfeuers.

      Ferner besiegelten die EU-Regierungschefs die von Solana erarbeitete
      Europäische Sicherheitsdoktrin. Die Doktrin zeigt eine Reihe von Strategien
      auf, mit denen Bedrohungen - Terrorismus, Verbreitung von
      Massenvernichtungswaffen, regionale Konflikte, auseinander fallende
      Staatensysteme und organisiertes Verbrechen - zu begegnen sei:
      Konfliktverhütung, von diplomatischem Druck bis zu Wirtschaftssanktionen.
      Die Doktrin schließt ein "frühzeitiges, rasches und wenn nötig robustes
      Engagement" nicht aus. Allerdings veränderte Solana den ersten Entwurf
      seiner Doktrin, den er beim Gipfel von Thessaloniki vorgelegt hatte, in einem
      entscheidenden Detail: Statt von "präemptivem" ist jetzt von "präventivem
      Engagement" die Rede. Damit ist Solana klar von seiner ursprünglichen, an die
      amerikanische Sicherheitsstrategie angelehnten Formel abgerückt. Die spricht
      von "präemptiven Schlägen".

      Die Welt, Artikel erschienen am 13. Dez 2003
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 22:14:48
      Beitrag Nr. 81 ()
      "Perspektiven der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik"

      Berlin, 09.12.2003 - Eröffnungsrede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Peter Struck, auf dem 2. Europäischen Verteidigungskongress am 9. Dezember 2003 in Berlin: "Perspektiven der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik"

      Es gilt das gesprochene Wort.
       
      Meine Damen und Herren,

      ich freue mich, heute hier zu sein - auf einer wichtigen
      Konferenz über die europäische Verteidigung, wenige
      Tage vor einem entscheidenden Gipfel für die
      Europäische Union.

      Am Ende diesen Jahres wird Europa aller Voraussicht
      nach in Verteidigungsfragen handlungsfähiger sein.
      Handlungsfähigkeit als Union ist unabdingbar mit Blick
      auf die am 1. Mai 2004 erfolgende Vergrößerung der
      Union auf 25 Staaten. Und sie ist wichtig angesichts
      einer veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa
      und im globalen Rahmen, aus der der EU künftig noch
      mehr Verantwortung erwachsen wird.


      NATO und EU
       
      Beide für die europäische Sicherheit wichtigen
      Institutionen, NATO und EU, treiben die  Anpassung an
      die neuen Herausforderungen unserer Sicherheit
      zielgerichtet voran.
       
      Die NATO hat auf dem Gipfel in Prag 2002 den Weg zur 
      globaleren Ausrichtung eingeschlagen. Dieser Weg ist
      richtig. Wir schaffen hierfür die notwendigen
      Fähigkeiten und Instrumente. Insbesondere die NATO
      Response Force ist ein Schlüsselelement für den
      flexiblen und raschen Streitkräfteeinsatz zur
      Eindämmung von Bedrohungen. 

      Aber auch die  EU entwickelt sich zu einem Akteur, der
      zur Festigung von Stabilität und Sicherheit auf allen
      Ebenen beitragen kann. Dies entspricht der politischen
      Bestimmung Europas als Friedensmacht und starker
      demokratischer Partner Amerikas.  
       
      Europa war immer mehr als nur ein ökonomisches
      Projekt.
      - Sein politisches und wirtschaftliches Gewicht,
      - die Verflechtungen mit anderen Regionen der Welt,
      - seine globalen Interessen und
      - seine Gefährdungen durch globale Risiken
      zwingen das integrierte Europa dazu, eine Rolle als
      selbständiger Akteur innerhalb und außerhalb Europas
      wahrzunehmen. 

      Dies kann natürlich nur gelingen, wenn es mit einer
      Stimme spricht und gemeinsam handeln kann.Die
      Europäer mussten spätestens nach den Erfahrungen
      des Kosovo-Krieges erkennen: Konflikte in Europa, am
      Rand Europas und mit Einfluss auf Europa sind
      weiterhin möglich. Eine Beschränkung der EU auf den
      Status einer "Zivilmacht" würde daher einer Politik
      umfassender und wirksamer Sicherheitsvorsorge nicht
      gerecht. Aus diesem Verständnis heraus wurden seit
      1999 wichtige Konsequenzen für die Ausgestaltung
      einer Europäischen Sicherheits- und
      Verteidigungspolitik der EU gezogen.
       
      Der Weg war bislang erfolgreich, aber auch vor
      Rückschlägen nicht gefeit. Diese haben sich jedoch oft
      zum Katalysator für neue Initiativen entwickelt. Im
      Ringen um das angemessene Vorgehen gegen Saddam
      Hussein zeigte sich Europa in der zentralen Frage von
      Krieg und Frieden uneinig. Es gab keine europäisch
      koordinierte und eindeutige Haltung. Allerdings wurde
      diese ernüchternde Erfahrung in einen neuen Impuls für
      die Fortentwicklung der ESVP umgewandelt.

      Das Europa der 25 wird mit der Europäischen
      Verfassung, der neuen Europäischen
      Sicherheitsstrategie und der langfristigen Perspektive
      einer Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsunion
      wesentliche  politisch-strategische Orientierungsmarken
      für seinen Weg in die Zukunft besitzen.  
       
      Wem das zu abstrakt oder zu theoretisch erscheint, den
      möchte ich gleich an dieser Stelle auf die wachsende
      Bedeutung militärischer Einsätze der EU hinweisen.
      Denn dies gehört auch zur Einschätzung der
      Perspektiven der ESVP am Ende des Jahres 2003.
       
      Die Operation CONCORDIA in Mazedonien ist ein Erfolg
      der ESVP und sichtbarer Ausdruck der strategischen
      Partnerschaft mit der  NATO. Die Ablösung von SFOR
      durch eine EU-geführte  Nachfolgeoperation in Bosnien
      im Jahr 2004 ist absehbar.
       
      EU und NATO stellen sich darauf ein und werden in der
      Vorbereitung und Durchführung nach den "Berlin
      plus"-Regelungen eng zusammenwirken. Die EU kann
      dort sowohl ihre zivilen Möglichkeiten nutzen - seit
      Anfang des Jahres läuft dort ja bereits die
      EU-Polizeimission - als auch ihre militärische
      Komponente zum Einsatz bringen.  Damit schöpft sie
      die Möglichkeiten des ganzheitlichen Ansatzes der ESVP
      aus.
       
      Die Operation ARTEMIS im Kongo war ein Erfolg. Es
      war die erste EU-geführte militärische Operation
      außerhalb Europas ohne Rückgriff auf NATO-Mittel und
      -Fähigkeiten. Auch unter Zeitdruck waren die Europäer 
      zu einem risikoreichen Einsatz in der Lage. Er hat dafür
      gesorgt, dass der Prozess der Befriedung der Region
      durch die VN fortgesetzt werden konnte.

      Zur Einsatzrealität der EU gehört dies sollten wir nicht
      außer Acht lassen -  die Tatsache, dass am Kampf
      gegen den internationalen Terrorismus weltweit weit
      mehr als 5.000 europäische Soldaten beteiligt sind.
       
      In Afghanistan stellen EU-Staaten im Rahmen von ISAF
      und Enduring Freedom rund 5.000 Soldaten. Mit 21.000
      Soldaten wird der Löwenanteil bei der
      Friedenssicherung auf dem Balkan von den Europäern
      gestellt. Und für die VN-Peacekeeping-Missionen stellen
      die Europäer mit 3.500 Soldaten siebenmal so viel wie
      Amerika. 


      Fortentwicklung der ESVP
       
      Meine Damen, meine Herren,
      ich will im Folgenden auf einige Schwerpunkte für die
      Fortentwicklung der ESVP eingehen. Und ich werde
      auch einige Bemerkungen zur Weiterentwicklung der
      Bundeswehr machen, denn beide Prozesse können
      voneinander gar nicht getrennt werden.

      Das Konventsergebnis und die zu erwartenden
      abschließenden Entscheidungen der
      Regierungskonferenz bedeuten einen deutlichen
      Integrationssprung für die Europäische Union.
       
      Insbesondere für die ESVP haben sich durch die
      vorgesehenen Flexibilisierungsinstrumente neue
      Impulse ergeben. Die so genannte  "Verstärkte
      Zusammenarbeit" wird auf die Außen-, Sicherheits- und
      Verteidigungspolitik ausgedehnt. Für den Sicherheits-
      und Verteidigungsbereich ist darüber hinaus die
      strukturierte Zusammenarbeit möglich.

      Ich bin froh, dass das EU-Außenministertreffen in
      Neapel am 28./29. November auf der Basis
      deutsch-französisch-britischer Vorschläge hier  wichtige
      Klärungen gebracht hat.
      Verfassungstext und ein ergänzendes Protokoll, das die
      Teilnahmekriterien spezifiziert,  ermöglichen neue
      Möglichkeiten der flexiblen Integration.

      Dies ist gerade in der vergrößerten Union wichtig.
      Das heißt: Gruppen von Mitgliedsstaaten können
      zusammenarbeiten, die bereit und in der Lage sind,
      bestimmte militärische Fähigkeiten zur Verbesserung
      der Fähigkeiten zum internationalen Krisenmanagement
      beizusteuern. Hier kann es also um Harmonisierung der
      militärischen Bedarfsplanung, Bündelung der
      Fähigkeiten und Ressourcen sowie um Aufgabenteilung
      zwischen den beteiligten Mitgliedsstaaten gehen.

      Der geplanten Europäischen Verteidigungsagentur
      dürfte hier eine wichtige Rolle zufallen. Was die
      Regelungen zur Beistandsklausel auf dem Gebiet der
      Verteidigung betrifft, so ist für mich wichtig: Sie
      verpflichten die EU-Staaten zur Solidarität.

      Eine echte Beistandsverpflichtung für die Verteidigung
      in Europa bleibt Angelegenheit der NATO. Darin sind
      sich alle EU-Staaten einig. Sowohl die strukturierte
      Zusammenarbeit wie die Beistandsklausel unterstützen
      ein Kernanliegen deutscher Sicherheitspolitik die
      langfristige Schaffung einer ESVU. 

      Die Stärkung der militärischen Fähigkeiten der EU muss
      indes auf allen Ebenen weiter vorangetrieben werden.
      Es ist wichtig, dass die Analysephase von ECAP
      abgeschlossen ist und seine Umsetzung in 15
      Projektgruppen Fahrt aufgenommen hat.

      Deutschland hat, wie in der NATO, die Führung der
      Projektgruppen "Combat Search and Rescue" und
      "Strategic Airlift  übernommen.
       
      Dies zeigt die Bedeutung, die wir einem  abgestimmtem
      Vorgehen von NATO und EU zur Schließung von
      Fähigkeitslücken beimessen. Denn Duplizierungen kann
      sich niemand leisten. Wir haben nur ein "single set of
      forces"! Und wir können jeden Euro auch nur einmal
      ausgeben!

      Die militärischen Initiativen des Vierer-Gipfels vom 29.
      April 2003 sind weiterhin wichtig und stehen
      unverändert allen Europäern offen.
       
      Dies betrifft
      - die Schaffung einer europäischen schnellen
      Reaktionsfähigkeit,
      - das Europäische Lufttransportkommando, aufbauend
      auf die bestehende "European Airlift Coordination Cell",
      - die europäische gemeinsame ABC-Abwehrfähigkeit,
      die Fähigkeit zur humanitären Soforthilfe im
      Katastrophenfall (EU-FAST - European Union First Aid
      and Support Team ) und
      - die Schaffung europäischer Ausbildungszentren wie
      zum Beispiel für die A400M- und
      Hubschrauberbesatzungen.
       
      Ich bin froh, dass wir auf der Basis eines
      deutsch-französisch-britischen Vorschlages auch bei der
      Initiative zur Verbesserung der Fähigkeit der EU zur
      Planung und Führung von autonomen Einsätzen weiter
      vorangekommen sind und hoffe, dass
      diese Überlegungen bald von allen Seiten akzeptiert
      werden:

      - Die NATO bleibt danach die erste Wahl für eine
      Krisenoperation mit Beteiligung der europäischen und
      amerikanischen Bündnispartner.

      - Wenn die NATO sich nicht engagieren kann oder will,
      wird die EU entscheiden, ob sie zur Führung einer
      Krisenoperation im Rahmen der "Berlin
      plus"-Vereinbarungen auf Mittel und Fähigkeiten der
      NATO zurückgreifen will.
       
      - Für den Fall, dass der Rückgriff auf NATO-Mittel und
      Fähigkeiten nicht erfolgen kann, soll beim Militärstab
      der EU in Brüssel eine Fähigkeit zur strategischen
      Planung geschaffen werden.  Dies ist notwendig, weil
      dann die Abstützung auf die strategischen
      Planungsfähigkeiten von SHAPE nicht erfolgen kann. In
      diesem Fall wird ein  nationales Hauptquartier für die
      Führung der Operation ausgewählt - in Deutschland
      wäre dies Potsdam. Dieses Hauptquartier kann durch
      Elemente der Planungszelle beim Militärstab der EU
      verstärkt werden.
       
      - Der Rat kann schließlich für sehr begrenzte Fälle auch
      den Beschluss fassen, die Fähigkeiten des
      EU-Militärstabes zur Führung von Operationen zu
      nutzen, insbesondere wenn eine gemeinsame
      zivil-militärische Antwort erforderlich ist. In diesem Fall
      müsste dann auf Personal der strategischen
      Planungszelle und aus den EU-Mitgliedsstaaten
      zurückgegriffen werden.

      Mit dieser Lösung können wir die Voraussetzungen
      dafür schaffen, dass die Europäer militärisch
      handlungsfähig sind - auch wenn sie nicht auf
      NATO-Mittel und
      -Fähigkeiten  zurückgreifen wollen oder können. 
      Es geht hier nicht um unnötige Konkurrenz zur NATO,
      sondern für EU und NATO um notwendige
      Komplementarität in einem sicherheitspolitischen
      Umfeld, das flexibles Handeln erfordert.


      European Headline Goal
       
      Ein weiteres wichtiges Projekt der ESVP in den nächsten
      Jahren ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des 
      European Headline Goal.
      Die europäischen Streitkräfteziele müssen noch stärker
      die wahrscheinlichsten Einsatzszenarios im Spektrum
      der Petersberg-Aufgaben widerspiegeln.

      Ich denke, die EU wird zwar auch zur Führung  einer
      großen Operation mit einem Jahr Durchhaltefähigkeit in
      der Lage sein müssen, sie wird aber insbesondere
      mehrere mittlere und kleinere, auch lang andauernde
      Einsätze, die eher wahrscheinlich sind, zu bewältigen
      haben.  

      Die neue EU-Sicherheitsstrategie, die auf dem Gipfel im
      Dezember angenommen werden wird, weist hierbei den
      Weg.  Ihr kommt wegweisender Charakter für die
      EU-Außen- und Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert zu.
      Sie bildet zudem eine ganz wichtige Grundlage für den
      strategischen Dialog mit den USA, die strategische
      Partnerschaft  zwischen EU und NATO und die
      Kooperation mit den Vereinten Nationen.
       
      Die Strategie macht deutlich, dass die EU zum
      umfassenden präventiven Engagement in der Lage sein
      muss. Und dass sie hierfür eine aktivere Politik, eine
      kohärentere Politik und bessere Fähigkeiten benötigt.
      Gleichzeitig wird unterstrichen, dass  die Bewältigung
      der drei großen Aufgaben
       die Erweiterung der Stabilitätszone über Europa
      hinaus,
       die Stärkung der internationalen Ordnung und
       die Abwehr von Bedrohungen
      nur auf der Grundlage eines effektiven Multilateralismus
      und der strategischen Partnerschaft zwischen EU und
      NATO bewältigt werden können.

      In der Tat ist die Zusammenarbeit und Kompatibilität
      zwischen NATO und EU von entscheidender Bedeutung
      für den Erfolg der  ESVP. Die "Berlin
      plus"-Vereinbarungen vom  17. März 2003 sind der
      Rahmen hierfür.
       
      Die EU/NATO Capability Group ist der richtige Weg zur
      Harmonisierung von NATO- und EU-Streitkräfteplanung
      (ECAP und PCC) und zur  Verhinderung von
      Doppelarbeit.
      Das EU Military Rapid Response Concept, das
      permanent weiter entwickelt wird, wurde am 24. Januar
      2003 beschlossen. 

      Der Rückgriff auf NATO-Fähigkeiten und -Mittel bleibt
      hierbei die bevorzugte Option. Wichtig ist auch, dass die
      Kompatibilität der NATO-NRF mit der  ESVP im
      NRF-Konzept verankert ist.


      Europäische Verteidigungsagentur
       
      Ich möchte schließlich noch auf die neue Europäische
      Verteidigungsagentur ("European Defence Agency"),
      deren Aufbau im November beschlossen wurde,
      eingehen.

      Der neuen Agentur, die, wenn alles glatt geht, im Jahr
      2004  ihre Arbeit aufnehmen wird,  kommt mit Blick auf
      die militärischen Fähigkeiten der EU und Optimierung
      ihrer Rüstungsaktivitäten eine Schlüsselbedeutung zu.

      Sie wird unter anderem 
      - Fähigkeitsziele abstimmen und vorschlagen;
      - den operativen Bedarf harmonisieren sowie
      kompatible Beschaffungsvorhaben bewirken;
      - Kooperationsprojekte anregen und betreuen;
      - die Forschung fördern sowie
      - die industrielle/technologische Basis des
      Verteidigungsbereichs stärken und die Schaffung eines
      wettbewerbsfähigen europäischen
      Rüstungsgütermarktes unterstützen.
       
      Unter dem Dach der Agentur können Mitgliedsstaaten
      Gruppen für gemeinsame Projekte bilden. Wir wollen
      dabei keine neue Superbehörde, sondern eine rasch
      arbeitsfähige Agentur mit Netzwerkcharakter.  


      Rolle Deutschlands in der europäischen
      Sicherheitspolitik
       
      Meine Damen und Herren,
      Deutschland hat in den vergangenen Jahren bei der
      Entwicklung einer eigenständigen Sicherheits- und
      Verteidigungspolitik der EU eine Vorreiterrolle gespielt,
      um

      - politisch-militärische Entscheidungsstrukturen zur
      Durchführung von Krisenmanagement-Aufgaben zu
      schaffen,
      - schnell verfügbare Einsatzkräfte aufzubauen,
      - militärische Kernfähigkeiten zu entwickeln und
      - die Fähigkeiten der EU zum zivilen Krisenmanagement
      zu verbessern.
      Dieser Prozess liegt in unserem sicherheitspolitischen
      Interesse. 
       
      Um die EU auf ihrem Weg der ESVP  voranzubringen
      und Europas Rolle für Frieden und Stabilität zu stärken,
      bedarf es politisch-konzeptioneller Beiträge von
      deutscher Seite und es bedarf hochwertiger
      militärischer Fähigkeiten. Daran kann es keinen Zweifel
      geben. Der von mir am 1. Oktober 2003
      eingeschlagene neue Kurs für die Weiterentwicklung
      der Bundeswehr dient auch diesem Ziel.

      Ohne drastische Änderungen würden wir uns ab 2008
      einer Investitionsbugwelle im Verteidigungsbereich
      gegenübersehen. Die Einsatzbereitschaft der
      Bundeswehr wäre absehbar gefährdet. Dies werden wir
      verhindern, indem wir konsequenter als zuvor einen
      stärker streitkräftegemeinsamen und konsequent
      fähigkeitsorientierten Ansatz umsetzen, die
      Betriebskosten senken und die Investitionen erhöhen.

      Eine nochmalige Überprüfung aller
      Beschaffungsvorhaben und Rüstungstechnologien mit
      Blick auf den tatsächlichen zukünftigen Bedarf und das
      feste Ziel einer Erhöhung der Investitionsquote sind
      kein Widerspruch.

      Beides sind unerlässliche Elemente für die Schaffung
      einer modernen Bundeswehr und dafür, dass
      Deutschland seinen Verpflichtungen und seiner
      Verantwortung in der NATO und in der EU nachkommen
      kann.
       


      Resumeé
       
      Meine Damen, meine Herren,
      es gibt Anlass zu begründetem Optimismus für die
      Fortentwicklung der europäischen Außen- und
      Sicherheitspolitik. Die Europäer haben ein
      beeindruckendes Konventsergebnis erzielt - ob wegen
      oder trotz der Irak-Krise spielt letztlich keine Rolle.
       
      Es gibt eine gemeinsame Politik der EU in vielen
      sicherheitspolitischen Feldern, obwohl man in der Tat
      feststellen muss,  dass die EU immer noch eine Macht
      im Werden ist. Die Überwindung der Probleme bei der
      politischen Willensbildung und bei der institutionellen
      Umsetzung sowie der Defizite bei den militärischen
      Fähigkeiten wird bei allen Fortschritten - nach meiner
      Einschätzung noch Jahre brauchen.

      Auch von daher ist es wichtig, nicht politisch und
      militärisch Illusionen nachzuhängen, was die Rolle der
      NATO und unserer amerikanischen Verbündeten für die
      europäische Sicherheit betrifft. 

      Die NATO wird ihre grundlegende Bedeutung als Garant
      unserer Sicherheit behalten. Es geht im
      transatlantischen Verhältnis  um  Teilung von Lasten
      und Verantwortung unter Partnern mit den gleichen
      Grundwerten und Grundinteressen. Dies verlangt
      gegenseitigen Respekt und Vertrauen, auch in
      schwierigen Phasen. Es erfordert auch die Bereitschaft,
      zu akzeptieren, dass ein stärkeres Europa nicht immer
      einer Meinung mit dem amerikanischen Bündnispartner
      sein kann und wird. Dies ist im Umgang von großen
      Demokratien völlig normal.

      Trotzdem gilt: Amerika und Europa bleiben  füreinander
      erste Wahl. Dies wird umso mehr gelingen, je mehr
      Europa substanziell beitragen kann. Und es wird umso
      eher der Fall sein, je mehr beide Partner zu einem
      strategischen Dialog über die Grundfragen der
      gemeinsamen Sicherheit und über das gemeinsame
      Handeln finden.   

      Mit der Nationalen Sicherheitsstrategie der USA und der
      neuen EU-Sicherheitsstrategie sind wichtige
      Voraussetzungen geschaffen. Auf dieser Grundlage
      können Europäer und Amerikaner in der NATO, im
      Dialog zwischen NATO und EU sowie auf bilateraler
      Ebene die strategische Analyse und die strategischen
      Handlungsoptionen zur Stärkung der gemeinsamen
      Sicherheit einander annähern.

      Vielen Dank.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4080EUR -1,92 %
      NurExone Biologic: Das sollten Sie nicht versäumen! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 21:25:54
      Beitrag Nr. 80 ()
      Diese erklärung fand ich auf yahoo finanzen:

      Auf der anderen Seite verloren Rheinmetall (Xetra: 703000.DE - Nachrichten) 5,6% auf 24,55 EUR. Händler sprachen unter anderem von technisch orientierten Verkäufen nach dem Bruch des Aufwärtstrends. Der MDAX zog um 0,4% an, der TecDAX (Xetra: ^TECDAX - Nachrichten) gab dagegen um 0,7% nach.

      Ob das meint NICHT VERKAUFEN + auf bessere zeiten hoffen??:(
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 19:30:03
      Beitrag Nr. 79 ()
      WAs bitte passiert da gerade???:eek: :confused:
      SO ein absturz --himmel der tag heute hats in sich:cry::mad:
      Avatar
      schrieb am 11.12.03 08:37:18
      Beitrag Nr. 78 ()
      Mea culpa --mea maxima culpa :cry:
      http://de.biz.yahoo.com/031205/299/3sfx2.html
      Ich habs von den yahoo-finanzen!!
      Und die anderen gelegentlichen kommentare von ONVISTA!!
      Sorry , war mir des fehlers nicht bewusst!! :(
      MANN bin ich zerknirscht!!;) :laugh: :cool:

      Guten mooorgen!!!:laugh: Heute soll endlich das material DAFÜR geliefert werden!!!!!:D
      DER EINZIG UNSCHULDIGE TRAUMMANN HIER!!!!!!:laugh: :cry:
      Avatar
      schrieb am 10.12.03 23:29:50
      Beitrag Nr. 77 ()
      Ach, lyta.

      Den kennt ihr doch auch in Österreich. Und in Graz sowieso.

      Den Anstand, der anständigen Leuten gebietet, beim Zitieren gefälligst die Quelle namhaft zu machen.

      Also. Wo hast Du den Artikel her? Oder heißt Düsseldorf bei Dir immer = "Handelsblatt"?
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 17:13:53
      Beitrag Nr. 76 ()
      Rüstungskonzerne müssen umdenken
      Freitag 5. Dezember 2003, 07:47 Uhr


      DÜSSELDORF. In der Tat haben es die deutschen und die europäischen Rüstungsschmieden nicht leicht. Branchenkenner sind sich einig: Wollen sie im internationalen Wettbewerb mit den USA oder den günstigen Konkurrenzprodukten der verbliebenen russischen und ukrainischen Konzerne bestehen, müssen sie verstärkt kooperieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

      Weltweit wirbelte vor allem das Ende des Kalten Krieges die Branche durcheinander: Während 1987 nach Angaben des Bonn International Center Anzeige

      for Conversion (BICC) noch rund 17 Millionen Menschen im Wehrsektor arbeiteten, sind es heute rund die Hälfte. Die Firmen mussten erhebliche Kapazitäten abbauen – auch mit Hilfe von Übernahmen: Allein von 1990 bis 1998 konnten die fünf größten Rüstungsunternehmen der Welt ihren Marktanteil verdoppeln.

      Was auf dem US-Rüstungsmarkt – der sich nach den Anschlägen vom 11. September 2001 an einer historisch einmaligen Finanzspritze laben kann – gelang, hat in Europa mit der Bildung der EADS (Paris: NL0000235190 - Nachrichten) , der britischen BAE Systems oder des Raketen-Herstellers MBDA erst viel später eingesetzt. Heute sucht die Branche daher intensiv nach neuen Märkten und internationalen Kooperationen, um den knappen heimischen Budgets zu entgehen. Dabei eröffnen sich Chancen, die die Zukunft nicht gar so schwarz erscheinen lassen, wie sie Lobbyisten gerne malen.

      So schafft der Umbau der Armeen Ersatzmärkte: Klaus Eberhardt, Chef des Düsseldorfer Rüstungs- und Autozulieferkonzerns Rheinmetall, des größten europäischen Anbieters von Heerestechnik, sieht keine Not, Konkurrenten zu übernehmen – obwohl Rheinmetall (Xetra: 703000.DE - Nachrichten) mit einem Jahresumsatz von rund 1,7 Mrd. Euro im Rüstungsgeschäft kein Riese ist. „Wir sind gut aufgestellt und zu Kooperationen bereit.“

      Wer heute im Geschäft sein will, muss sich der „Revolution of Military Affairs“, kurz RMA, anschließen: weniger schwere Waffen, weniger Soldaten und dafür mehr Flexibilität – und vor allem mehr Informationstechnologie. „Was an „Hardware“ ausfällt, kann manchmal durch Software und Vernetzungstechnologie ersetzt werden“, meint Burkhard Theile, wehrtechnischer Chefstratege bei Rheinmetall.

      Weniger Kanonen, mehr Elektronik – Theile hält sogar völlig neue Geschäftsmodelle für möglich: In Krisen greifen Politik oder Militär auf Industrie-Berater zurück, die Szenarien und Lösungsansätze erarbeiten und Simulationssysteme liefern. „Für viele Unternehmen kann der Schwenk von der Produktion einer bestimmten Hardware zum militärischen Dienstleister das künftige Geschäftsmodell sein“, sagt Ben Moores von Frost & Sullivan. In Großbritannien haben traditionelle Rüstungsunternehmen den Wandel schon hinter sich. So verdient die VT Group (London: VTG.L - Nachrichten) mittlerweile nicht nur am Bau von Kriegsschiffen, sondern vor allem am Training der Matrosen.

      Darüber hinaus lockt der Markt für unbemannte taktische Drohnen, der nach Analystenschätzungen zwischen 2004 und 2013 rund 13 Mrd. Euro in die Kassen der Hersteller spülen könnte. Ähnlich sieht es im Markt für Führungssyteme aus. Zur Zeit laufen europaweit Ausschreibungen. In der Vergangenheit eine Domäne der EADS, tummeln sich heute auf dem Markt viele Anbieter: Der französische Thales (Paris: FR0000121329 - Nachrichten) -Konzern will mit Diehl, Rheinmetall und CSC Ploenzke kooperieren, um sich Aufträge zu angeln.

      Europas Unternehmen – klein, aber fein? Die aktuelle Entwicklung in den USA scheint dem Recht zu geben. Beobachter registrieren im Pentagon ein immer lauteres Murren über die Rüstungsriesen: Zu teuer und zu wenig innovativ lautet die Kritik. Die Planer halten Ausschau nach kleineren Unternehmen.

      Die Klagen der deutschen Wehrtechniker über stagnierende Rüstungsetats verdecken deshalb die Wirklichkeit in den oft mittelständischen Unternehmen: „Die meisten haben auch ein ziviles Standbein“, sagt ein Branchenkenner. Auffällig zudem: Kaum eine Firma habe sich in den letzten Jahren aus dem Militärgeschäft zurückgezogen, „offenbar verdienen die alle doch Geld“.

      Dennoch bleibt Raum für Fusionen, aber weniger in Europa. Denn solange sich der Staat nicht aus der französischen Heeres- oder Marineindustrie zurückgezogen hat, wird kein anderes privates Unternehmen einsteigen. Eine Studie des britischen Wirtschaftswissenschaftler Keith Hartley belegt aber: Ein liberalisierter Rüstungsmarkt mit einer europäischen Beschaffungsagentur könnte helfen, Kosten von bis zu 15 Mrd. Euro im Jahr zu sparen. Europäischen Politikern sollten da die Ohren klingeln.
      • 1
      • 549
      • 557
       DurchsuchenBeitrag schreiben


      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      +0,55
      -0,65
      +0,20
      -0,64
      -1,64
      +0,39
      -0,24
      +1,01
      +2,27
      +0,89
      Rheinmetall