+++ Travel24 - Treue?! +++ - Älteste Beiträge zuerst (Seite 841)

[guensing]

Bekanntlich liegt inzwischen der Geschäftsbericht 2013 vor. Danach ist die
EK-Quote auf 11 % gesunken. Die Liquidität stieg auf 1,3 Mio Euro. Die
Kurzfristschulden sind um 1 Mio Euro gesunken, indes die Langfristschulden
erheblich zunahmen. Der Geschäftsbericht 2013 stellt für 2014 "eine positive
Entwicklung des Konzerns in Aussicht". Angeblich war ja auch das erste
Quartal 2014 bereits deutlich verbessert. Wie auch immer, die Kleinaktionäre haben mit ihrem geringen Kapitalanteil sowieso nur minimalen Einfluss, können eigentlich nur hoffen oder jammern, je nach Einstellung. Man kann es auch als
Abenteuerreise sehen, wenn man will. Habe übrigens als Reise-Kunde einige Erfahrungen mit dem Hauptaktionär Unister gemacht, und die waren nicht so schlecht, sondern wirklich eher positiv.

[nickelich]

Eine Erfahrung mit dieser Gesellschaft hat mir für den Rest meines Lebens gereicht.

[guensing]

Da ich bisher zufrieden war, werde ich weiter über Unister Reisen buchen.
Sollte ich später schlechte Erfahrungen machen, dann wäre ich bald bei
der Konkurrenz, die es ja reichlich gibt. Aber bisher hat es für mich bei
Unister ganz passabel funtkioniert.

[nickelich]

Eine Rendite von 40% könnte man lt. Börse Frankfurt erzielen, wenn man die Anleihe der Travel24 WKN A1PGRG kaufen würde. Es scheinen also nur noch Wenige an eine Rückzahlung des geliehenen Geldes im September 2017 zu glauben.

[guensing]

Antwort auf Beitrag Nr.: 47.412.256 von nickelich am 31.07.14 23:50:12

Die Anleihe wird nur noch zu etwa 45 % des Ausgabekurses gehandelt. Es wäre eine gute Gelegenheit für Unister, die Anleihe "zum halben Preis" zurück
zu kaufen (man müsste denn knapp 10 Mio Euro dafür haben). Der Ruf wäre
dann weitestgehend wiederhergestellt und T24 danach mit besserem Kurs in sicheren Gewässern.
(Ob Unister 10 Mio hätte, lässt sich allerdings bezweifeln. Doch ließe
sich auch mit kleineren Kaufinterventionen seitens Unister der Anleihekurs stützen und T24 von Zinspflichten entsprechend entlasten, wenn man denn wollte.)

[nickelich]

Bei Börse Frankfurt schreibt man "prospektiertes Emissionsvolumen* 25.000.000" und bei Bond Board steht, daß die Anleihe nicht vollständig untergebracht werden konnte und Unister eingesprungen ist, also die Anleihe seiner Tochterfirma teilweise zum vollen Preis übernommen hat.

Wieviele Mio. Anleihe hat man denn nun wirklich unters Volk bringen können?

Die Geschäfte scheinen 2013 bei Unister schlecht gelaufen zu sein. Von welchem Geld wollte man also dann Kursstützungsmaßnahmen durchführen?

[guensing]

Im Prinzip floriert doch das Reisegeschäft, die Konkurrenz wächst freilich.
Wenn man einmal den heutigen Börsenhandel in der Anleihe mit anscheinend 17.000 Euro nimmt, sind solche Umsätze derart gering, dass Unister sogar schon mit kleineren Käufen den Anleihekurs pflegen könnte. Richtig Sinn würde es aber machen, hätte man bei Unister genug Geld, einen Großteil der Anleihe zurückzukaufen und T24 damit von beachtlichen Zinsverpflichtungen großteils zu entlasten. Andernfalls geht erst einmal fast jeder potentielle Gewinn von T24 für die Zinszahlung drauf und bis Sept. 2017 müsste man um Refinanzierung kämpfen oder um Rückzahlung bangen.

[Realist5]

Es macht für T24 und/oder Unister auf dem aktuellen Niveau absolut Sinn die Anleihe teilweise zurückzukaufen. Das wäre ein schöner a.O. Ertrag und die Bilanz würde auch besser aussehen.

Weiß jemand, ob es einer Ankündigung vor einem Rückkauf bedarf?

[nickelich]

Wenn Travel24 oder Unister im Eigenkapital schwimmen würden, dann würde der Rückkauf der Anleihe Sinn machen. Allein der Kurs der Anleihe signalisiert, daß da erhebliche Zweifel bez. der Höhe des Eigenkapitals im Markt kursieren.

(Abwandlung des Spruchs eines Herrn Breuer zu den Phantastereien eines Herrn Kirch. Da ich kein Banker bin, der dieser Firma Kredite gewährte, kann man mich wegen dieses Spruchs nicht belangen.)

[guensing]

Wie schon Kostolany berichtet hat, wurden Aktienunternehmen historisch einst
als Abenteuer bezeichnet. Manche Aktionäre haben heute vergessen, dass sie
Abenteurer sind. Bei T24 kommt es manchem aber wieder zu Bewusstsein. Gut zwei
Jahre immerhin dürfte die Gesellschaft Zeit haben, sich um eine Lösung, einen
eventuellen Investor oder eine Refinanzierung zu bemühen. Damit kann man ganz
sicher nicht warten bis auf ein paar Monate vor der Rückzahlungs-Fälligkeit der
Anleihe. Kurz vor Torschluss würde es wohl kaum mehr reale Hoffnung für eine Refinanzierung geben. Aber jetzt auf Sicht von mehr als zwei Jahren gibt es
eigentlich noch ausreichend Chancen für eine Lösung, sollte man meinen.