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    Halloren - Cash für Wessi-Heuschrecken oder süße Perle für Neueinsteiger? (Seite 23)

    eröffnet am 01.05.07 17:48:43 von
    neuester Beitrag 02.05.24 08:33:22 von
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      Avatar
      schrieb am 22.05.13 00:39:46
      Beitrag Nr. 757 ()
      Zitat von Beutemacher: Marenegro ist es vortrefflich gelungen, ein wenig zu provozieren und hirnowitsch ist mit erhobenem Geweih sofort drauf los. Dabei lässt er bei seinen Marktbetrach-tungen beständig die Wirkungen seiner Gedanken auf die Erlös- und Kostenstruktur außer Betracht.


      Kannste Dir schenken solches Gerede. Ich habe kein Geweih. Und was ich außer Acht lasse oder nicht kannst Du gar nicht beurteilen. Sachlich bleiben bitte.


      Zitat von Beutemacher: Die Frage ist doch, ob der Sterne-Koch drei Geschäfte weiter den gleichen Preis erhält bzw. MAN für den gleichen LKW mit anderer Marke anders kalkulieren sollte (ich weiß nicht, warum ein Russe das wollen sollte, eine andere Marke zum MAN-Preis?). Wenn es drei Geschäfte weiter die gleiche Qualität 30% billiger gibt, dann werden die Sterne im Original-Lokal nicht mehr lange glänzen und MAN wird den billigeren LKW sicher mit billigerer Technik ausstatten, sonst gibt es keinen Grund für eine abweichende Preisgestaltung, außer man will strategisch in einen Markt um dort langfristig Fuß zu fassen.


      Das Beispiel mit dem Sternekoch kam nicht von mir sondern ich habe das nur aufgegriffen. Ich habe doch geschrieben das der Sternekoch für den Privat-Buffet natürlich nicht den gleichen Preis erhalten wird weil Du ja eine ordentliche Menge für Deine Party abnimmst. Die Frage bleibt doch aber ob der Koch das Geschäft nicht trotzdem annimmt. Angenommen er lässt den Beikoch das normale Menü für 20 Euro inkl. Lohn und Wareneinsatz produzieren und verkauft es dann für 40 Euro dann ist das das vielleicht ein gutes Geschäft für ihn da er ja einen Aufschlag von 100 Prozent berechnet. Was aber wenn er jetzt auch noch Partybuffets ins Programm nimmt die er für 1000 Euro produziert und für 1200 Euro verkauft. Soll er dann auf die 200 Euro verzichten nur weil der Aufschlag nicht mehr 100 Prozent sondern nur noch 20 beträgt? Aus kaufmännischer Sicht würde ich doch sagen dass ich das Geschäft sogar manchen würde wenn ich nur 10 Prozent übrig hätte (so lange alle Risiken dabei kalkulatorisch berücksichtigt wurden).

      Das PKW in anderen Ländern günstiger verkauft werden ist ja übrigens auch keine Idee von mir sondern gelebte Realität. Sonst würde es diesen ganzen Re-Import-Zweig ja gar nicht geben. Die Frage ist also nicht "warum sollte Firma x das machen?" sondern die Frage lautet "Warum macht Firma x das?". Und hier schließt sich dann meine Argumentationskette.


      Zitat von Beutemacher: Halloren kalkuliert offenbar seine Handelsmarken im Grenzkostenbereich. Das bedeutet, dass mit den zusätzlichen Umsätzen keine oder bestenfalls geringe nachhaltigen Erträge erwirtschaftet werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass Halloren ohne diese Umsätze ähnliche Erträge erzielt wie mit diesen Umsätzen.


      Ob man im Grenzkostenbereich arbeitet kann von uns gar nicht abschließend beurteilt werden. Natürlich könnte man darauf kommen wenn man feststellt das die Umsatzsteigerungen nicht zu einer Verbesserung der Ertragssituation geführt haben. Es kann aber auch ebenso sein das man sich in einer Umstrukturierungsphase befindet oder auf der Kostenseite später erst Effekte eintreten die allein nur durch die gesteigerten Umsätze entstanden sind. Es gibt nun mal auch eine ganze Menge Fixkosten welche sich bei steigenden Umsätzen nicht verändern und somit langfristig zur Verbesserung der Marge beitragen. Das Synergieeffekte oft eine Weile brauchen bis sie wirksam werden ist allgemein bekannt. Ob die Strategie nicht allein auf organisches Wachstum zu setzen richtig ist werden wir erst beurteilen können wenn die Integration der Zukäufe vollständig abgeschlossen ist.


      Zitat von Beutemacher: Halloren hat anfangs nur Markenprodukte hergestellt und konnte bestehen. Der günstige Kauf von Delitzscher brachte die Handelsmarke. Hier konnten nennenswerte Umsatzzuwächse für die Börsenstory entwickelt werden. Zu einer kontinuierlichen und soliden Ertragsstruktur ist noch ein Stück Weg. Heute kann man mit einem Schlag diese Struktur nicht verändern, dies wurde schon zutreffend angemerkt, aber auch ich bin ähnlich wie das Schwarze Meer (oder was bedeutet marenegro) davon überzeugt, über kurz oder lang kommt man an eine Weggabelung, wo man sich für eine Richtung entscheiden muss.


      Was ist denn Deine Lösung des Problems? Mittelfristige Trennung vom Handelsgeschäft? Das würde (wenn das ganze nicht über Verkäufe geschieht) sofort zu Überkapazitäten führen. So oder so würde man dann massiv schrumpfen müssen. Und dann? Womit soll eine Marke aufgebaut werden?

      Meine Meinung: so lange man mit den Handelsmarken etwas verdienen kann sollte man an diesem Geschäftsmodell festhalten. Keiner von uns kann beurteilen inwieweit sich die Marke überhaupt nur über die NoName-Produkte trägt. Vielleicht erfolgt längst eine Quersubventionierung in Richtung der Marke und diese wäre alleine gar nicht mehr haltbar.

      Und wieso hat der Chef seinen Parkplatz eigentlich direkt am Eingang? Wäre es nicht besser man würde diesen Platz regelmässig dem Mitarbeiter des Monats überlassen um die Belegschaft zu motivieren? :D

      Im Ernst: auf der letzten HV kam die Frage nach Mitarbeiterbeteiligungen auf. Offenbar bestünde auf Seiten der Belegschaft kein gesteigertes Interesse sich an seinem Arbeitgeber zu beteiligen. Das darf in der heutigen Zeit aus meiner Sicht nicht passieren. Die Mitarbeiter müssen so sehr an ihren Arbeitgeber glauben können dass sie sich gerne an ihrem Unternehmen beteiligen. Es mag auch am Lohnniveau liegen dass einfach die Mittel fehlen - aber dann muss man einen anderen Weg dafür finden.
      Avatar
      schrieb am 21.05.13 19:27:48
      Beitrag Nr. 756 ()
      Marenegro ist es vortrefflich gelungen, ein wenig zu provozieren und hirnowitsch ist mit erhobenem Geweih sofort drauf los. Dabei lässt er bei seinen Marktbetrach-tungen beständig die Wirkungen seiner Gedanken auf die Erlös- und Kostenstruktur außer Betracht. Die Frage ist doch, ob der Sterne-Koch drei Geschäfte weiter den gleichen Preis erhält bzw. MAN für den gleichen LKW mit anderer Marke anders kalkulieren sollte (ich weiß nicht, warum ein Russe das wollen sollte, eine andere Marke zum MAN-Preis?). Wenn es drei Geschäfte weiter die gleiche Qualität 30% billiger gibt, dann werden die Sterne im Original-Lokal nicht mehr lange glänzen und MAN wird den billigeren LKW sicher mit billigerer Technik ausstatten, sonst gibt es keinen Grund für eine abweichende Preisgestaltung, außer man will strategisch in einen Markt um dort langfristig Fuß zu fassen.

      Halloren kalkuliert offenbar seine Handelsmarken im Grenzkostenbereich. Das bedeutet, dass mit den zusätzlichen Umsätzen keine oder bestenfalls geringe nachhaltigen Erträge erwirtschaftet werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass Halloren ohne diese Umsätze ähnliche Erträge erzielt wie mit diesen Umsätzen.

      Halloren hat anfangs nur Markenprodukte hergestellt und konnte bestehen. Der günstige Kauf von Delitzscher brachte die Handelsmarke. Hier konnten nennenswerte Umsatzzuwächse für die Börsenstory entwickelt werden. Zu einer kontinuierlichen und soliden Ertragsstruktur ist noch ein Stück Weg. Heute kann man mit einem Schlag diese Struktur nicht verändern, dies wurde schon zutreffend angemerkt, aber auch ich bin ähnlich wie das Schwarze Meer (oder was bedeutet marenegro) davon überzeugt, über kurz oder lang kommt man an eine Weggabelung, wo man sich für eine Richtung entscheiden muss.
      Avatar
      schrieb am 21.05.13 15:11:00
      Beitrag Nr. 755 ()
      Der vergleich ist aus meiner Sicht völlig unpassend. Beim Thema Handelsmarken geht es in der Regel eher um den Kannibalismus-Effekt als um eine Diskussion um die Sortimentsbreite.

      Die Frage ist nicht ob das Sterne-Restaurant auch Pizza und Currywurst anbietet sondern ob es seine Produkte unter fremden Namen auch drei Geschäfte weiter anbietet - über einen völlig anderen Gastronom.

      Und es geht auch nicht darum ob MAN Sportwagen baut sondern ob MAN die LKW auch unter der Marke LKWos in Russland anbietet bzw. ob man unter anderem Namen verkaufen lässt.

      Würdest Du morgen zum Restaurant gehen und fragen ob die Dir auch ein Buffet für Deine Party machen ist das sicher nur eine Frage des Preises. Und ich denke nicht das man dann verlangt das Du ans Buffet schreibst das es aus dem Sternerestaurant kommt. Und weil Du sehr viel abnimmst bekommst Du sicher auch nen Sonderpreis.

      Und wenn die polnische Armee morgen 12.000 LKW bei MAN anfragt aber nicht möchte dass dort das MAN-Logo drauf ist wird MAN sich sicher auch nicht weigern zumindest ein Angebot abzugeben.

      Glaubst Du denn ernsthaft das Halloren allein mit den Markenprodukten unter den Namen Halloren bestehen könnte? Ich kann mir nicht vorstellen wie das aussehen sollte.
      Avatar
      schrieb am 21.05.13 14:01:57
      Beitrag Nr. 754 ()
      Der Diskussion über Handelsmarke und Marke kann vielleicht helfen, sich vorzustellen, dass in einem Sterne-Restaurant auch Pizza oder Pommes mit Curry-Wurst angeboten wird, dass BMW Lasstwagen herstellt oder MAN Sportwagen baut.

      Natürlich kann man die Produkte unter anderer Marke anbieten, doch Marke hat ja auch etwas mit Kompetenz zu tun, die von einer qualifizierten Belegschaft kommt, die zu Innovationen fähig ist und sich von Produkten gleicher Gattung durch gewisse Qualitätsmerkmale positiv absetzt. Dies muss dann auch entsprechend kommuniziert werden. Derartige Strukturen kosten Geld und können nicht mit Preisen gedeckt werden, die man für Handelsmarken erzielt. Natürlich befinden sich Unternehmen immer in Übergangsphasen, doch strategisch muss man wissen, wo die Reise hingeht. Erfolgreiche Unternehmen unterscheiden sich von "Grenzgängern" durch eine Ausrichtung auf eine klare Strategie. Es ist nicht damit getan, sich moderne Technik ins Haus zu holen, es ist wichtiger neue Kategorien zu erschließen und zu besetzen.
      Die Alternative sind doch weiter sinkende Roherlöse, die das Betriebsergebnis weiter abschmelzen lassen. Dies hätte seine Konsequenzen für das Rating und anschließend würden die Kosten für Fremdkapital steigen, was bei der hohen Fremdverschuldung nicht gerade problemlos ist. Ich stimme Beutemacher zu, wenn er bei der aktuellen Kurssituation eine Kapitalerhöhung erwartet.
      Mit diesen Anmerkungen zur Strategie will ich es nun auch bewenden lassen und die künftige Entwicklung verfolgen; die aktuellen Kurse und die Bilanzanalyse verführen mich derzeit nicht zu einem Einstieg.
      Avatar
      schrieb am 21.05.13 10:52:22
      Beitrag Nr. 753 ()
      Zitat von Marenegro: Dies dürfte dem Deckungsbeitrag entsprechen, den Halloren zur Deckung seiner Fertigungsaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen benötigt. Dies bedeutet, dass mit den zusätzlichen Umsätzen bestenfalls geringfügige Zusatzerträge generiert werden konnten. Dass der Gewinn vor Steuern dennoch deutlich besser ausfiel als im Vorjahr ist nicht unwesentlich auf die Außerordentlichen Erträge (1,6 Mio. €) zurückzuführen.


      Ehrlich gesagt freue ich mich über jeden zusätzlichen Euro Umsatz so lange der Deckungsbeitrag positiv ist - selbst wenn er nur gering ausfällt - denn unterm Strich bedeutet es ja das mehr in der Kasse bleibt.

      Das Argument mit den außerordentlichen Erträgen ist zutreffend. Allerdings darf man auch nicht vergessen das es Umstellungen bei den Einzelnen Produktionsstandorten gab welche vermutlich auch zusätzliche Kosten verursacht haben dürften.

      Grundsätzlich ist es ja eine Frage der Strategie ob man bereit ist ein hohes Wachstum zu Lasten der Erträge zu generieren. Bei Amazon beschwert sich ja auch keiner darüber das kaum was hängen bleibt - weil im Gegenzug das Wachstum sehr ordentlich ist. Außerdem führt hohes Wachstum ja im Gegensatz zu dem was hier einige zu vermuten scheinen nicht unbedingt automatisch zu einer höheren Abhängigkeit vom Handel. Ab einer gewissen Größe mag es vielleicht sogar leichter sein gegen den Handel zu bestehen. Mal abgesehen von Einsparungseffekten die dem Gesetz der Massenproduktion folgen.

      Die Meinung das Halloren einfach nicht die Mittel hat die eigene Marke nachhaltig zu etablieren wird ja hier teilweise geteilt. Man hat einfach nicht das Budget dafür und die Risiken wären auch nicht zu verachten. Trotzdem sollte man natürlich an der Marke im kleinen (so wie Stand heute) unbedingt festhalten. Es gibt ja einige Traditionsprodukte in den Supermarktregalen welche auch verkauft werden ohne dass dafür groß geworben werden muss. Und Halloren ist als älteste Deutsche Schokoladenfabrik in Ostdeutschland ja sehr gut vertreten. Die Hallorenkugeln werden im Westen jedoch vermutlich nie diesen Siegeszug antreten - denn sie schmecken einfach sehr vielen Leuten nicht. Vielleicht sollte man mal eine Wessi-Edition erfinden ;-)

      Es dürfte klar sein das man die Marke jetzt nicht fallen lässt und sich allein auf das Handelsgeschäft fokussiert. Umgekehrt ist auch klar da man ohne die Handelsmarken nicht überleben kann.

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      Avatar
      schrieb am 20.05.13 15:08:02
      Beitrag Nr. 752 ()
      Ich schätze mal, Halloren wird bald mit einer Kapitalerhöhung seine Bilanz verschönern wollen, dies würde die Tilgung teurer Fremdmittel ermöglichen, denn aktuell sind die Fremdkapitalzinsen höher als die Auszahlungen für Dividenden, bezogen auf das eingebrachte Kapital.

      Die weitere Entwicklung bei Halloren bleibt in der Tat spannend. Die Analyse des Jahresabschlusses offenbart doch gewisse Schwächen, die bei flüchtiger Betrachtung nicht ins Auge springen. Dies gilt insbesondere für die Qualität des Wachstums. Wenn Halloren weiter mit ertragschwachen Sortimenten wächst oder anders ausgedrückt, zum überwiegenden Teil Handelsmarken herstellt, dann müssen über kurz oder lang die Marketingaufwendungen für die Marke nach unten gefahren werden, um "angemessene" Erträge zu generieren. Verlustbringende Spielwiesen wie die Halloren-Welten sollte man eindampfen, wobei mir klar ist, dass man hier meist an langfristige Mietverträge gebunden ist. Eine Ausweitung halte ich jedenfalls nicht für opportun.

      Analysiert man die Bilanzen von reinen Handelsmarkenherstellern, so findet man dort niedrigere Personalkosten und niedrigere sonstige Aufwendungen bei manchmal bis zu 70% Wareneinsatz oder nur 30% Roherlös. Das bedeutet, dass hier der Handel ordentlich Druck macht. Ich kann nur hoffen, dass Halloren den Spagat Marke und Handelsmarke schafft, jedenfalls lassen sich deutliche Ertragsverbesse-rungen nur durch Umsatzausweitungen mit der spannenstärkeren Marke oder durch Abbau von Personalaufwendungen und sonstigen Aufwendungen bei Ausweitung der Handelsmarke generieren. Inwieweit durch weitere Investitionen Effizienzsteigerungen und damit Personaleinsparungen in der Produktion möglich sind, sollte der Vorstand gelegentlich kommunizieren.

      Einen Hoffnungsschimmer sehe ich im stark entwickelten Export, wobei ich aus dem Zahlenwerk nicht erkennen konnte, mit welchen Ergebnisbeiträgen dieser Bereich agiert und wie die Auslandsforderungen bonitätsmäßig einzustufen sind.
      Avatar
      schrieb am 20.05.13 13:06:04
      Beitrag Nr. 751 ()
      Wenn wir uns mit Hallorens Strategie beschäftigen, dann sollten wir die Zahlen, frisch auf dem Tisch, mal vornehmen und hieraus eine mögliche künftige Entwicklung ableiten.

      Während die bisherigen Umsätze mit einem Wareneinsatz von ca. 53% oder anders ausgedrückt einen Roherlös von ca. 47% erbrachten, erwirtschafteten die Mehrerlöse nur noch einen Roherlös von 40%. Dies dürfte dem Deckungsbeitrag entsprechen, den Halloren zur Deckung seiner Fertigungsaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen benötigt. Dies bedeutet, dass mit den zusätzlichen Umsätzen bestenfalls geringfügige Zusatzerträge generiert werden konnten. Dass der Gewinn vor Steuern dennoch deutlich besser ausfiel als im Vorjahr ist nicht unwesentlich auf die Außerordentlichen Erträge (1,6 Mio. €) zurückzuführen.

      Jetzt bin ich gespannt, auf die strategischen Analysen meiner Disputanten.
      Avatar
      schrieb am 19.05.13 14:23:25
      Beitrag Nr. 750 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 44.668.919 von susi_rules81 am 18.05.13 19:14:45gute sichtweise und analyse!
      Avatar
      schrieb am 18.05.13 19:14:45
      Beitrag Nr. 749 ()
      Die Diskussion ist zwar sehr interessant, wird aber am Ende nur zu dem Ergebnis führen, daß Halloren gar nichts anderes übrig bleibt als Handelsmarken zu produzieren. Halloren ist keine starke Marke, ihren Bekanntheitsgrad im Osten verdanken sie der Süßwarenknappheit in der DDR. Das ist also auch nicht das Resultat geschickter Markenführung, sondern der sozialistischen Mangelwirtschaft geschuldet.
      Halloren ist heute, vor allem nach Übernahme der Delitzscher Schokoladenfabrik primär ein Handelsmarkenproduzent. Auch bei dem in den Niederlanden erworbenen Geschäft handelt es sich im Grunde um Handelsmarken.
      Gerade weil viele große Süßwarenhersteller wie z.b. Lindt oder Mondelez keine Handelsmarken produzieren, ist der Handel im Süßwarenbereich auf Spezialisten angewiesen, die effizient Qualität produzieren, denn Süßwaren sind keine Grundnahrungsmittel, sondern Genußmittel und wenn sie nicht schmecken kauft sie der Kunde nicht mehr. Da die Handelsmarken immer öfter auch das Logo des Verkäufers tragen z.b. bei Rewe oder real ist es noch wichtiger, daß die Qualität stimmt. Mittlerweile gibt es unter den Handelsmarken im Süßwarenbereich sogar schon Premiumprodukte, die preislich oberhalb von vielen Markenprodukten liegen. Ich weiß zwar nicht wer z.b. die Real Selection Schokoladen herstellt, aber wer immer es ist , er liefert verdammt gute Qualität, die sich geschmacklich mit den Schokoladen von Lindt messen kann. Wer so etwas liefern kann, ist nicht ohne weiteres austauschbar.
      Halloren expandiert vor allem im Handelsmarkenbereich und es ist absehbar, dass sie das Handelsmarkengeschäft weiter ausbauen werden. Das Markengeschäft hat keine Priorität, weil man sich dort mit Wettbewerbern messen müsste, mit deren marketing budget man einfach nicht mithalten kann. Man gibt es natürlich auch nicht auf, warum soll man auch einfach Umsätze mit höhermargigen Produkten aufgeben. Schwierig würde es werden, wenn Halloren den Versuch unternehmen würde das Markengeschäft durch kostspielige Marketingmaßnahmen auszubauen. Sie experimentieren im Markenbereich ein wenig, suchen vielleicht auch mal nach einem lucky punch wie mit ihrem " Eine für alle " Produkt über das die Medien dann kostenlos berichten. Sie imitieren auch mal ein bekanntes Produkt wie eben Mon Cherie, aber sie stärken damit auch ihre Kompetenz in der Produktion möglichst vieler unterschiedlicher Produkte, die sie dann auch im Auftrag des Handels produzieren können.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.05.13 18:11:49
      Beitrag Nr. 748 ()
      Zitat von Beutemacher: Ich kann der Argumentation von Marenegro weitgehend folgen.


      Ich auch! Ich teile aber seine Einschätzung nicht.


      Zitat von Beutemacher: Im Segment Süßwaren sind es, von Storck und Lambertz mal abgesehen, mehr die Mittleren und Kleinen, die neben der eigenen Marke auch Handelsmarken fertigen. Häufig erzwingt der Handel von seinen Lieferanten die Produktion von Handelsmarken mit dem Argument, dass wenn man nicht liefert, auch die Marke ausgelistet wird. Auch werden dem Lieferanten höhere Umsätze in Aussicht gestellt, die Handelsmarke muss allerdings billiger geliefert werden. Das ist gängige Politik beim Handel. :mad:


      Das es eben weit mehr als Storck und Lambertz gibt habe ich ja versucht aufzuführen. Ich habe mich außerdem dahingehend geäußert das ich fest davon überzeugt bin das man auch über Tochtergesellschaften den Handel bedient ohne das dadurch dem Verbraucher ersichtlich wäre das es sich um einen Markenproduzenten im Hintergrund handelt.

      Aber selbst wenn es nicht so wäre und ich der Ausführung folge dass die kleineren Hersteller durch den Handel gezwungen werden NoName zu produzieren stelle ich mir die Frage wieso ausgerechnet Halloren in der Lage sein sollte sich gegen diese Zwänge zu wehren.

      Man kann das ganze ja auch mal aus der anderen Richtung betrachten. Vielleicht sind die Handelsmarken im einen oder anderen Fall ja sogar der Türöffner für die Marke. Immerhin beliefert Halloren nach Auskunft der letzten HV ja sehr große Teile des Einzelhandels (auch in Westdeutschland) mit Handeslmarken. Als Lieferant ist man also schon mal gelistet. Vielleicht gelingt es so auch leichter mit den eigenen Produkten in die Regale zu kommen. Ist das so unwahrscheinlich? Und falls ja: wie will man dann in die Regale kommen? ;-)


      Zitat von Beutemacher: Da der Konsument auf Dauer nicht blöd ist, erkennt er schnell, dass die Handelsmarke ebenso gut wie die Marke oder identisch ist und kauft nur noch die Handelsmarke. Die Folge ist:
      Die Umsätze der Marke brechen ein und die Umsätze der preisgünstigen Handelsmarke steigen. Der Hersteller kommt eine Preis-Kosten-Schere, die Deckungsbeiträge insgesamt reichen häufig nicht mehr aus und der Hersteller erwirtschaftet mit dem Artikel rote Zahlen.


      Also irgendwie ist mir das hier alles zu theoretisch. Das mag ja alles zutreffen wenn man z.B. Pasta produziert - relativ identisch - egal ob Markenprodukt oder No Name Handelsmarke.

      Aber die Produkte von Halloren sind doch hier ganz anders. Kennst Du auch nur ein einziges Produkt was den Hallorenkugeln auch nur ansatzweise ähnelt? Ich auch nicht. Der von Dir beschriebene Effekt dass die Handelsmarke die Eigenmarke belastet kann also gar nicht eintreffen.

      Wenn man negative Deckungsbeiträge erwirtschaftet hat man etwas falsch gemacht. Du tust ja gerade so als würde man als Hersteller von Handelsmarken kein Geld mehr verdienen können. Natürlich ist es ein schwieriges Umfeld. Aber wo kann man denn heute noch leicht sein Geld verdienen? Und das Halloren profitabel arbeiten kann hat man ja gezeigt - inkl. Handelsmarken!


      Zitat von Beutemacher: Dies sind die Mechanismen, die, wie Marenegro zutreffend ausführt, Misch-Hersteller auf Dauer nicht wettbewerbsfähig sein lassen.


      Ich fasse zusammen: Markenhersteller produzieren keine Handelsmarken mehr. Hersteller von Handelsmarken sind auf Dauer nicht wettbewerbsfähig. Folge: Es gibt bald keine Handelsmarken mehr weil niemand die mehr produziert? :p


      Zitat von Beutemacher: Solange als Handelsmarke vollständig andere Produkte gefertigt werden, stellt sich die Problematik weniger, doch viele Hersteller geben sich immer wieder dem Wahn hin, durch Handelsmarken die eigenen Anlagen besser und ertragreicher auslasten zu können. Dies funktioniert nur für einen relativ kurzen Zeitraum.


      Das stimmt einfach nicht. Ob Reifenhersteller, Elektronikhersteller oder Yogurtproduzent... es gibt unzählige Firmen die seit vielen Jahren auch Handelsmarken produzieren. Dagegen mag es im Schokoladenbereich noch relativ wenige Anbieter geben die dies tun. Aber wenn man sich in einem Marktsegment bewegt in dem nicht viele andere unterwegs sind muss das ja nicht automatisch ein Nachteil sein.


      Zitat von Beutemacher: Die von H. genannten Beispiele wie der Ausstieg von Nestlé bei Schöller beweisen doch, dass Schöller nicht mehr profitabel war.


      Ach so läuft das jetzt also? Das Argument wird immer so gelegt wie es gerade passt? Was galt denn bis zu dem Ausstieg in 2007? Da war die Strategie doch noch eine völlig andere. Zu diesem Zeitpunkt war diese offenbar absolut richtig. Warum versteifst Du dich jetzt auf dieses beispiel?

      Warum erklärst Du nicht warum es für Müller seit Jahren sinnvoll ist seine Müllermilch oder andere Molkereiprodukte auch noch unter Handelsmarken zu produzieren?


      Zitat von Beutemacher: Die Markenpolitik bei Halloren wirkt in der Tat halbherzig.


      Du hast recht. Halloren sollte schleunigst mal 50 Mio in eine Werbekampagne investieren. Warum macht man das eigentlich nicht? Achso... stimmt ja... das Geld hat man ja gar nicht.

      Man kann sich nur im Rahmen seiner Möglichkeiten bewegen. Aber gut - Deine Kritik ist angekommen. Nachdem wir ja nun beide wissen das ich kein Marketingexperte bin und meine Vorschläge ja ansonsten bei Dir auch für wenig Begeisterung sorgen würde ich von Dir mal gerne konkrete Vorschläge hören. Was sollte getan werden um die Marke aufzubauen? Ich bin sehr gespannt.


      Zitat von Beutemacher: So wurden ein paar Läden eröffnet, die sicher die Markenbeliebtheit steigern sollen, doch ihre Zahl ist so gering, dass dieser Bereich sicher nicht profitabel und ausreichend werbewirksam werden kann.


      Soweit ich mich erinnere wurde das Thema auf der letzten HV kurz gestreift. Ich meine gehört zu haben dass die Läden nicht profitabel sind und auch nicht profitabel werden könnten. Wenn ich es richtig verstanden habe werden diese Läden jetzt vorwiegend aus Imagegründen geführt und nicht um damit direkt zu verdienen. Es wurde auch insgesamt von der Verantwortung als Unternehmen für die Region gesprochen - der Bereich Sponsoring und ähnliches wurde kurz angeschnitten.

      Was soll man tun? Noch hundert weitere Cafes oder kleine Lädchen eröffnen wenn man schnell gemerkt hat das man damit nichts verdienen kann?


      Zitat von Beutemacher: Das Kopieren von starken Produkten anderer Hersteller zeugt auch nicht gerade von Selbstbewußtsein.


      Warst Du mal im Werksverkauf von Halloren? Ich war erstaunt wie viele Produkte es da gibt. Einige von denen sind wirklich sehr gut. Ich mag beispielsweise die Banu-Schokolade sehr gerne. Hab diese allerdings noch nie im Geschäft gesehen.

      Du hast vorhin aufgezeigt das der Verbraucher nicht dumm ist und schnell merkt dass das günstige Produkt die gleiche Qualität wie das Markenprodukt hat und dann umsteigt - und jetzt auf einmal soll das Kopieren dann nicht mehr gut sein? Der Verbraucher würde doch dann auf die Kopie umsteigen? :p

      Trotzdem gebe ich Dir recht. Ich würde auch gerne mehr Innovationen sehen. Ich weiss allerdings auch nicht welche Möglichkeiten man mit den vorhandenen Mitteln überhaupt hätte.

      Die groß angekündigte Volkspraline ist mir jedenfalls auch noch nicht im Laden über den Weg gelaufen obwohl die tatsächlich gar nicht mal so übel ist.


      Zitat von Beutemacher: Auch kleine Marketingbudgets können durch gezielten oder regional begrenzten Einsatz durchaus wirksam werden.


      Regional (in den neuen Bundesländern) ist Halloren ja längst sehr bekannt. Ich glaube auch nicht das regionale Aktionen wirklich hilfreich sind.

      Man muss mit den vorhandenen (leider geringen) Mitteln etwas spektakuläres machen. Wenn Mc Donalds einen Flug in All verlost dann bringt das einen großen Werbeeffekt weil um diese Aktion herum viel Berichterstattung erfolgt. Vielleicht sollte Halloren auch mal spektakuläre Gewinnspiele veranstalten? Wer findet die Hallorenkugel mit dem Goldklumpen drin ohne sich dabei den Zahn auszubeißen? :D

      Wir sind vom Grundsatz her in unseren Ansichten gar nicht so unterschiedlich. Den Ist-Zustand scheinen wir ja ähnlich zu beurteilen. Nur die Lösung des Problems sehen wir unterschiedlich gelöst.

      Ich glaube das man so lange nicht in der Lage sein wird sich mehr auf die Marke zu konzentrieren bis man eine gewisse Größe erreicht hat. Und wenn dafür die Handelsmarken wichtig und notwendig sind dann ist mir das recht.
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