Deutsche Rohstoff AG: Meldungen, Analysen, Meinungen (Seite 233)

[deepvalue]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.258.381 von Comedy am 08.02.23 21:01:24

Zitat von Comedy: Also

wenn ich das nioch richtig im Kopf habe gibt es mehrere Öllagen im Untergrund von Wyoming. Das könnte aber auch bedeuten, dass man mit den gebohrten Quellen durch Umrüstung auch andere Schichten anzapfen kann. Das würde die Kosten der Bohrungen deutlich reduzieren und den Gewinn hebeln.

Gruß
Comedy

Wie soll das gehen? Guck Dir mal die CMD Präsentation an. Es wird bereits das Öl in mehreren Horizonten (meist Niobrara und Turner wie bei den aktuellen Oxybohrungen, manchmal auch andere) erbohrt. Man spart sich damit im obereren Bereich der Bohrung etwas. Die Kostensenkungen sind aber nicht so groß,das sie viel bringen, wenn nicht genug preiswert örderbares Öl vorhanden ist.

[Comedy]

Also

wenn ich das nioch richtig im Kopf habe gibt es mehrere Öllagen im Untergrund von Wyoming. Das könnte aber auch bedeuten, dass man mit den gebohrten Quellen durch Umrüstung auch andere Schichten anzapfen kann. Das würde die Kosten der Bohrungen deutlich reduzieren und den Gewinn hebeln.

Gruß
Comedy

[deepvalue]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.258.240 von highyieldwo am 08.02.23 20:40:36

Bis zur HV im Juni ist tatsächlich nur wenig freier Cash Flow zu erwarten (wenn überhaupt), da ja auch die Wandelanleihe zurückzuzahlen ist. Allerdings könnte DRAG wie in 2022 einen Teil des CAPEX über Bankdarlehen kurzfristig finanzieren und in Q3 zurückzahlen. Auch das Aktienrückkaufprogramm könnte man in Q3 oder Q4 verschieben. Insoweit sehe ich doch erheblichen Spielraum. Deshalb sollte für 2022 auch ca. 5 Euro pro Aktie an die Aktionäre zurückgegeben werden.
Meine Aussage bzgl. der Vollausschüttung zielte auf die Gewinnverwendung für 2023 ff ab. Wachstum kann kein Wert für sich sein. Gerade in einer Industrie die langfristig sehr stark schrumpfen wird.

[highyieldwo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.257.253 von deepvalue am 08.02.23 18:37:50

Unabhängig davon erwarte ich umfangreiche Dividenden und Aktienrückkäufe (gerne gesamter Jahresüberschuss), es sei denn es ist eine sinnvolle Großakquisition eines neuen kostengünstigen Gebietes möglich.


Nichts für ungut deepvalue aber die DR0 kann den Dollar auch nur 1 x mal ausgeben....gerade in Q1 sind neben der Rückzahlung des Wandlers auch die die Fracking-Kosten des JV mit OXY auf dem Huckelbarry Pad fällig und dann ist das Cash auch schnell wieder weg vom Konto! welches solche Begehrlichkeiten bei euch allen weckt.

Alles was ausgeschüttet wird kann nicht in neue Bohrlöcher investiert werden und die DRO will wachsen siehe CAPEX von knapp 100 Mio. in 2023 und das meiste davon ist Q1 zur Zahlung fällig.

Mein Fazit:
Bitte schraubt alle mal eure Erwartungen zur Dividende und einem ARP auf ein gesundes Mittelmaß runter....denn Ihr würdet als seriöser Kaufmann /Vorstand solch einen Vorschlag bestimmt auch nicht der HV zur Abstimmung vorschlagen!

BG
HY

[Mademyday]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.258.006 von deepvalue am 08.02.23 20:04:47

das OXY-JV wurde aber auch eingegangen, um Erfahrung in Wyoming zu sammeln und dann bei den eigenen Bohrungen davon zu profitieren. Man probiert schon mit den Bohrungen herum, was wieviel bringt...an den ausgefalleren Geschichten von OXY ist man ja immo nicht dabei...aber Dry-Hole Sachen kommen nicht vor...so habe ich das aus den letzten webcalls usw. verstanden. Bzgl. Divi und ARP erwarte ich mir aber für dieses Jahr auch wesentlich mehr!
Neue Aktien nur bei wesentlich (sehr viel) höheren Kursen und dann muss man halt schauen ob es sinnvoller ist eine Anleihe neu aufzulegen oder die evtl. Restschulden über ne Bank laufen lässt...kommt halt auch drauf an, wie schnell man neue Bohrungen an den Start bringen möchte.

[deepvalue]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.257.424 von Mademyday am 08.02.23 19:05:27

Zitat von Mademyday: warst du in HH unterwegs oder woher die heutige Milde

Nö, DRAG gehört zu meinen Jahresfavoriten 2023 bei KC. Dass ich die Oxybohrungen nicht toll finde hat sich nicht geändert. Bzgl. der Wyoming Bohrungen bin ich seit gestern ebenfalls deutlich skeptischer als zuvor (ich hätte einen so geringen Wertbeitrag der noch nicht entwickelten Bohrungen nicht erwartet).

DRAG profitiert vom niedrigen Ausgangsniveau 2022 (durch das Hedging) und die vielen geplanten Bohrungen. Das Problem wird sein, dass man sehr viel weiter investieren muß, um das Ergebnisniveau zu verstetigen. Da die Verschuldung relativ gering ist, kann und sollte man trotzdem hohe Dividenden ausschütten (ich meine nicht 1 oder 2 Euro sondern eher 5 Euro pro Aktie), es sei denn man kann wertschaffend in Low Costs Bassins akquirieren. Dabei sollte man aber auf keinen Fall neue AKtien oder noch schlimmer Optionen a la Saturn ausgeben.

[Mademyday]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.257.253 von deepvalue am 08.02.23 18:37:50

warst du in HH unterwegs oder woher die heutige Milde

[Bullon]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.257.253 von deepvalue am 08.02.23 18:37:50

"... Vor diesem Hintergrund dürfte DRAG eine der günstigsten Öl- und Gasaktien weltweit sein...." und dieser Umstand mit KGV 2 für 2022 und auch 2023 dürfte auf kurz oder lang - oder eher kurz wenn man sich durchringt eine ordentliche Dividende zb 3 Euro zu Zahlen - unweigerlich in ordentlichen Kursgewinnen münden (mind die 36 eur wie First Berlin dies sehen möchte... ich sehe den fairen Wert eher im Bereich 45-50 eur auf Sicht von 12 Monaten)

[deepvalue]

Ausblick auf 2023

Nach dem gestrigen etwas kritischeren Kommentaren zur Reservelage möchte ich kurz meinen Ausblick auf 2023 vorstellen:

Ich gehe von einer gerade auch gemessen an anderen Unternehmen sehr guten Ergebnisentwicklung der DRAG in 2023 aus. Aus heutiger Sicht (WTI @ 75 USD) gehe ich von einem deutlich höheren Jahresüberschuss als 2022 in Höhe von 75 bis 80 Mio. Euro aus
Begründung:
1. DRAG hatte in 2022 einen Großteil des Absatzes zu relativ niedrigen Öl- und Gaspreisen gehedged, so dass in 2022 nur ein Ergebnis von etwas mehr als 60 Mio. Euro erwirtschaftet werden dürfte.
2. In 2023 dürfte DRAG daher im Gegensatz zu den meisten Ölförderern einen fast unveränderten Ölpreis realisieren.
3. Gleichzeitig dürfte mit 11.000 bis 12.000 BOEPD deutlich mehr gefördert werden als 2022 (9500 BOEPD). Hintergrund sind die massiven Investitionen in neue Bohrungen (Utah, OXY JVs, Cub Creek) und die Maßnahmen zur Verringerung des Produktionsabfalles. Hinweis: es wurden bereits im 4. Quartal 2022 über 11.000 BOEPD gefördert. Ich gehe dabei davon aus, dass die Förderung der neuen Ölbohrungen deutlich besser als bei den ersten OXY-Bohrungen ist.
Berechnung: Förderung DRAG 1-9. 2022: 9339 BOEPD, 1-11.2022: 9650 BOEPD, d.h. in Oktober und November wurden bereits durchschnittlich 11.050 BOEPD gefördert, wobei der Hochlauf der OXY Bohrungen erst im Dezember den höchsten Stand hatte (o.k. ab Januar 2023 kann es leicht niedriger liegen, da keine neuen Bohrungen im Hochlauf sind, aber im Jahresverlauf gibt es zahlreiche neue Bohrungen, die diesen Rückgang deutlich überkompensieren sollten).
4. Ich gehe nicht von Währungsverlusten, Abschreibungen auf Finanzvermögen, Minen oder wesentlich höhere Afa auf die Förderung in den OXY-JVs aus (aufgrund der niedrigen anfänglichen Förderung bin ich hier allerdings besonders skeptisch).

Vor diesem Hintergrund dürfte DRAG eine der günstigsten Öl- und Gasaktien weltweit sein. Unabhängig davon mag ich die OXY-JV und den damit verbundenen Fokus auf das PBR/Wyoming nicht und würde einen Einstieg in kostengünstigere Bassins (auch über Minderheitsbeteiligungen) begrüssen, es sei denn das Management kann einen klaren Pfad der allmählichen Kostendegression aufzeigen.

Unabhängig davon erwarte ich umfangreiche Dividenden und Aktienrückkäufe (gerne gesamter Jahresüberschuss), es sei denn es ist eine sinnvolle Großakquisition eines neuen kostengünstigen Gebietes möglich. Auch sollte die in 2024 fällige Anleihe früh refinanziert werden. Mit dieser Anleihe hat DRAG einen echten Wettbewerbsvorteil ggü. Nordamerikanischen Wettbewerbern.

Irrtum vorbehalten. Keine Handlungsempfehlung. Bitte eigene Berechnungen und Analysen machen.

[Tabune]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.250.719 von deepvalue am 07.02.23 21:52:37

Zitat von deepvalue: Tabune, ich glaube Du hast 3 Faktoren übersehen:
1. Buster und Knight haben deutlich besser als erwartet produziert und verfügen über deutlich höhere Reserven als zum Zeitpunkt der 2022er Bewertung erwartet. Daher dürfte ein wesentlicher Teil des Reservenanstiegs hieraus resultieren.
2. DRAG hat in den bestehenden Bohrungen den Ausölungsgrad durch verschiedene vorher noch nicht geplante Maßnahmen erhöht. Bei der wahrscheinlichen Fortführung dieser Maßnahmen erhöhen sich natürlich auch die Reservenmengen
3. Durch die höheren Preise ist es wirtschaftlich die Förderung länger zu betreiben.

Aus diesem Gründen gehe ich davon aus, dass die OXY-Bohrungen weniger als die typischen Reserven pro Bohrung haben.
Aber wie Du schon schreibst, kann man das Ganze wohl nur in den Q&As klären.

Alles valide Punkte, bei denen ich dir zustimme, nur leider kann man, basierend auf den bisher verfügbaren Daten, diese nicht quantifizieren bzw. abschätzen, wie hoch deren jeweiliger Beitrag zur Reservenanpassung ist.
Ja vielleicht bekommt man sowas durch Fragerunden raus (ein Wasserfalldiagram von der DRAG, welches den Übergang der PD Reserven von Anfang 2022 zu Anfang 2023 aufzeigt, wäre dabei ideal).