Fresenius -- auf mit einem neuen Start (Seite 19)

[professordeluxe]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.157.374 von lazy_invest am 25.01.23 11:42:27

Ein Verkauf bzw. Entkonsolidierung von FMC zum aktuellen Kurs ist natürlich suboptimal, könnte aber dennoch vom Markt als Befreiungsschlag gefeiert werden.
Denn damit verschwindet aus der Bilanz viel Goodwill und Verschuldung.

Ein Börsengang der Töchter Kabi oder Helios hätte aber Charme. Helios könnte am Markt mit 15 Milliarden Euro bewertet werden und Kabi mit 9 Milliarden Euro.

[lazy_invest]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.157.125 von professordeluxe am 25.01.23 11:15:55

Das ist keine Überraschung. Die hohe Verschuldung und die Fälligkeiten sind bekannt und die Info des Zinsanstiegs dürfte auch an niemandem vorbeigegangen sein. Nach 1867 Mio. Gewinn im Jahr 2021 (und da sind noch 82 Mio. Aufwendungen für das Effizienzprogramm rausgerechnet!) wird man in 2022 wohl bei rund 1680 Mio. rauskommen gemäss Ausblick - etwaige Sonderabschreibungen auf den Goodwill aufgrund der gestiegen Diskontierungsfaktoren mal noch ausgeklammert, das kommt noch zusätzlich. Im Jahr 2023 wird die operative Profitabilität wohl aufgrund der vielen Gegenwinde (Inflation!) weiter sinken, dazu dann noch 100 Mio. mehr Zinsbelastung... bedeutet, das häufig als Argument für Fresenius angesprochene KGV wird wieder deutlich zweistellig und das nicht durch einen Kursanstieg.
Fresenius wird die nächsten Jahre gelähmt sein von den Schulden. Und ausgerechnet zu aktuellen Bewertungen Unternehmensteile abzuspalten, ist ja auch etwas unglücklich für sie Aktionäre.
Was meinst du, Professore? Du bist noch bullish, oder?

[professordeluxe]

Welchen Grund kann es haben, wenn ein Finanzvorstand keine 4 Wochen vor Verkündung der Jahreszahlen der Börsen-Zeitung ein Interview gibt?

Man will den Markt auf Abschreibungen vorbereiten.

Meinungen hierzu?

Fresenius: "Wir rechnen mit einer deutlich steigenden Zinsbelastung im laufenden Geschäftsjahr"
https://www.deraktionaer.de/artikel/pharma-biotech/fresenius…

BILANZEN
Das 352-Milliarden-Euro-Risiko der Dax-Konzerne
Von: Ulf Sommer
Mit rekordhohen Geschäfts- und Firmenwerten strapazieren die Dax-Konzerne ihre Bilanzen so stark wie noch nie. Das kann sich in der Wirtschaftskrise rächen.
https://app.handelsblatt.com/unternehmen/bilanzen-das-352-mi…

[professordeluxe]

Ich denke, je länger Fresenius wartet, umso teurer wird die Refinanzierung, denn die Zinsen werden in den kommenden Monaten bedingt durch Erhöhungen der EZB weiter steigen.

Der stetige "Kauf auf Pump" - Wachstumskurs von Sturm wird nun für Sen zum Ärgernis.

Die Verschuldung ist enorm und erdrückt das Unternehmen.

Bleibt abzuwarten, ob Sen der Befreiungsschlag gelingt?!?

Ohne Sen wäre der Kurs sicher schon bei 15 Euro. Das "weiter so" trotz steigender Zinsen von Sturm war in meinen Augen unverantwortlich.
Dass er den Konzernumbau derart unentschlossen, zögerlich und halbherzig angegangen hat, ist ein Riesenfehler gewesen.
Faktisch hat Sturm an der Konzernstruktur ja nullkommanull verändert und alles so belassen.

[professordeluxe]

CFO-INTERVIEW
Fresenius steht vor größeren Finanzierungen

https://www.boersen-zeitung.de/fresenius-steht-vor-groessere…

[professordeluxe]

Hohe Verschuldung bringt Fresenius Probleme

Die Verschuldung stellt in dieser Situation auch das Finanzressort vor Herausforderungen: "Wir müssen entscheiden, wo wir unser Kapital einsetzen, um profitable strategische Wachstumsfelder zu stärken und zu erschließen", sagte Hennicken. Wenig hilfreich sind dabei die stark steigenden Zinsen am Markt. "Wir rechnen mit einer deutlich steigenden Zinsbelastung im laufenden Geschäftsjahr." Die Finanzchefin kalkuliert dabei mit einem zusätzlichen Aufwand in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrages.

Dabei stehen demnach 2023 Refinanzierungen über Fälligkeiten in Höhe von 650 Millionen Euro für FMC und 2024 über drei Milliarden Euro dann für beide Unternehmen ins Haus.

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ueber-zielkorridor…

[Hitman2]

Fresenius

Fresenius Medical Care-Aktie: Wann herrscht hier Klarheit?
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2023-01/5811899…

[professordeluxe]

Kann natürlich sein, dass Sen beim Goodwill klar Schiff macht. Vermutlich ust er auch dazu verpflichtet. Es gibt wohl kaum einen DAX-Konzern, der mehr Goodwill in der Bilanz hat. Und dieser ist aufgrund des Abschwungs, speziell bei FMC, alles andere als noch zu 100% werthaltig.

[professordeluxe]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.138.306 von El_Matador am 22.01.23 13:52:43

Meinst Du Abschreibungen auf den Goodwill durch Impairment-Test (IFRS) zum GJ-Ende 2022?

[El_Matador]

Antwort auf Beitrag Nr.: 73.136.880 von Steff35 am 21.01.23 21:29:32

Solange keine Nachrichten vom Unternehmen kommen, gehe ich von Kursveraenderungen im Einklang mit dem DAX aus. Die Frage ist, ob Fresenius und/oder FMC ein Pre-Announcement vor dem 22.02.2023 machen, oder nicht. Ich rechne mit einer grossen Abschreibung im Rahmen der Q4-Ergebnisse, die aber vielleicht schon eingepreist sein koennte, aehnlich wie bei BASF. Ansonsten haengt die Kursentwicklung nicht nur von der operativen Entwicklung ab, sondern ob Sen mit seinen strategischen Massnahmen den Markt ueberzeugen kann. Sollte das der Fall sein, kann sich der Kurs wahrscheinlich vom DAX abkoppeln. Die Hoehe der Dividende ist zweitrangig, ich rechne aber mit einer Erhoehung um einen einzigen symbolischen Cent um die lange Erhoehungsserie fortzusetzen.