Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 1455)

[ungierig]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.997.104 von Timburg am 13.03.20 13:58:45

Dann herzlichen Glückwunsch nach Regensburg. Frage mal nach, ob es immer noch so ist, dass man nach dem Staatsexamen in die Fachschaft geht und die Ergebnisse austauscht. Dann ist man schon recht genau an dem späteren Ergebnis und hat Grund zum Feiern.
Den haben wir an der Börse eher nicht in nächster Zeit, wir erleben das reinigende Gewitter einer Baisse durch einen Virus. Die Welt wird etwas brauchen um sich neu zu sortieren und wie schon neulich geschrieben, es wird hier niemand verhungern, wir haben Luxusprobleme.
Erschreckend ist ja schon wie auch die Anleihen reagieren, man sollte zur Zeit wirklich keinen Cash aus dem Markt ziehen müssen. Meine Anleihen von T mobil oder Hertha sind auch mit abgeschmiert...

[Tamakoschy]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.989.604 von WhiteDiamond_Xx am 12.03.20 23:52:31

Zitat von WhiteDiamond_Xx: Allianz muss man aber mit seinem Gewissen vereinbaren können, das sind mit die größten Betrüger, die überteuerte Versicherungen ahnungslosen Leuten unterjubeln. Da ist ein Rüstungsunternehmen moralisch nichts gegen.

Sorry aber so einen Blödsinn liest man selten. Kenne Deine Probleme nicht aber wünsche Dir Besserung.

[El_Matador]

Oder einfach DAX-Kontrakte (z.B. CFD's) long kaufen, bei 9.100 beginnen, immer 100 Punkte tiefer einen weiteren. Jeden einzelnen mit Limit 100-200 Punkten verkaufen und danach neu einstellen und von vorne beginnen. Das Ding koennte von selbst laufen und wird in einigen Tagen oder Wochen tiefgruene Resultate liefern. Kontogroesse erforderlich, sonst kommen margin calls (wie bei Michael Douglas in Wall Street).

[El_Matador]

Zahlenangaben in Waehrung an der Leitboerse (gerundet)

Was man nun an schwachen Tagen schrittweise beginnend kaufen koennte:
Unilever 42
Royal Dutch Shell A 13 (laut FT Lex Meinung von heute abend wird die Dividende nicht gekuerzt)
Total 26 (derselbe Kommentar wie zu Shell)
EssilorLuxottica 100
Dassault Systèmes 121
Fresenius 31 (mittlerweile deutlich unter Buchwert)
FMC 58
Orpea 85
Cisco 34
JNJ 129
Gerard Perrier 51 (habe ich heute bei 49 gekauft)
TFF Group 27 (habe heute ueberlegt aber nicht gekauft)
Brown-Forman B 52

Was man auch im Hinblick auf Erholungen spekulativ kaufen koennte:
BASF 41 (faellt wahrscheinlich nochmal tiefer)
Bayer 48 (war trotz aller bekannten Probleme im Februar bis 78 gestiegen)
Boeing 168 (Halbierung in 4 Wochen)
Ipsen 40 (hat ein paar Herausforderungen, kommt aber von 105 im November)

L'Oréal 160 wird nicht kommen

[DieterSchieter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.998.184 von Low-Risk-Strategie am 13.03.20 15:23:12

Zitat von Low-Risk-Strategie: Die besonders Geprügelten unten kaufen kann man als Strategie machen. Das hatte ich 2008/09 praktiziert kann man auf WO nachlesen, und war ok – aber, und trotz gebotener(!) Fokussierung auf einigermaßen finanzgesunde Unternehmen, im Nachhinein unbefriedigend, da ich darüber damals schon erkannte wirklich gute wie auch for the long run eindeutig aussichtsreiche und darüber dann natürlich auch über ein paar Monate hinaus outperformende Unternehmen liegen ließ; übrigens auch, weil sie mir auch »unten« immer noch und dann erst recht nach ihrer ersten Kurserholung zu teuer schienen. – Wird mir dieses Mal nicht passieren.

Was hast du denn so auf deinem Einkaufszettel wenn ich fragen darf?

[Samson79]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.997.104 von Timburg am 13.03.20 13:58:45

Hallo Timburg,

Die Lage ist wirklich ernst. Hier mal eine kleine Gegenüberstellung meiner Gedanken dazu:

Pro:
-in China sinken die Zahlen, sofern das überhaupt korrekt ist
-einige Regionen in China nehmen ihre Arbeit wieder auf
-Österreich und Italien im Shutdown könnte das Virus verlangsamen
-mit dem Schritt bereits jetzt die Schulen und Kindergärte in DE zu schliessen
empfinde ich als gute Entscheidung um die Ausbreitung einzudämmen
-dito zu Events, Veranstaltungen etc.
-in DE ist man gut in der Diagnose aufgestellt, somit wurde der Virus vorrausichtich früh erkannt
Infizierungsketten können noch nachfolzogen werden

Contra:
-neue Zahlen aus Italien erschreckend, trotz Gegenmaßnahmen
-China ist als Werkbank der Welt schon einige Zeit lahmgelegt und Schiffslieferung
an Firmen weltweit unterbrochen.Stichwort "Lieferkette"
-Der Virus ist bereits in den USA angekommen. Diagnosemöglichkeiten und Fallzahlen fraglich.
-Shutdown weiterer Staaten möglich


Vermutlich könnten es die europäischen Staaten schaffen die Geschichte einzudämmen. Dann blüht aber noch eine Eskaltion in den USA. Ich hoffe wirklich das die chinesische/italienische Erfahrung ausgereicht hat in den nächsten 4-8 Woche dem ganzen Einhalt zu gebieten.
An einen Deflationsschock und Hyperinflation glaube ich noch nicht, denn dann werden die Regierungen und Zentralbanken Maßnahmen ergreife ("koste was es wolle"). Ab der zweiten Jahres Hälfte könnte sich das ganze vielleicht entspannen.

Soviel mal fürs Erste

gruß
Sam

[Trichinas]

Hallo zusammen,
momentan gehen die Notebookverkäufe durch die Decke, da wohl alle von zu Haus aus arbeiten müssen bzw. wollen. Die Onlinehändler kommen kaum hinterher nachzubestellen. Hoffentlich können die Distributoren und Hersteller liefern.
Vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt um sich HP, Lenovo, Dell etc. näher anzusehen. 🤔

[com69]

Was nun kaufen??

Eine vorbereitete Agenda (WL) wurde hier ja schon von einigen Usern angeraten.
Speziell Corona-Geschädigte Firmen/Branchen sind natürlich eine Überlegung Wert. Da sollte man sich aber vor Augen halten, das es der eine odere andere Wert nicht überlebt, bzw. die Aktien noch länger sehr volatil bleiben können.

For-the-long-run sicher interessanter sind gute Firmen die nun mitruntergeprügelt wurden.

Ich denke da vor allem an den Medtech/Pharmabereich
So schnell dürfte nun wohl kein Politiker über Sparmassnahmen im Gesundheitswesen schwadronieren.

Oder auch der Bereich Software. Die sind von Problemen in der Lieferkette wohl noch am wenigsten betroffen.

Dritte Branchen wären Dinge des täglichen Lebens. Also Konsum.
Der wird bei einigen Produkten sicher aufgeschoben aber sicher nicht aufgehoben. Denke da an sowas die Fielmann und Unilever-Zeugs kauft man ja ohnehin weiter.

[Traumatron]

Ich bin mit Checkpoint zufrieden kommt drauf an bei welchem Kurs man gekauft hat.
Ja divi gibt es keine.

Das ist noch gar nicht sicher das es überstanden ist sieht mir nach kleiner Verschnaufpause aus.

So weit ganz zufrieden mit meinem depot bis auf exxon buchverluste...

[Low-Risk-Strategie]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.993.906 von investival am 13.03.20 10:38:27

Zitat von investival:

Zitat von filmen: ...

Wenn sie bis dahin nicht Pleite gegangen sind
Habe ähnliche Ideen mit der Lufthansa. Eigentlich sind Fluglinien eine Branche die ich furchtbar finde, aber bevor man die in die Insolvenz schickt kommt vermutlich die Mutti mit dem Scheckbuch.
Falls sie 2021 noch leben und die globale Wirtschaft bis dahin einigermassen wieder in den Normalmodus zurückgefunden hat, läge das KGV irgendwo zwischen 2 und 4

Was 2008 der Bankensektor war, ist heuer der Tourismus. CCL wäre auch was für sehr Mutige. Wenn sie nicht untergehen

>> ... Mutti mit dem Scheckbuch <<
– Wie 2008 bei der Coba, ...

Die besonders Geprügelten unten kaufen kann man als Strategie machen. Das hatte ich 2008/09 praktiziert kann man auf WO nachlesen, und war ok – aber, und trotz gebotener(!) Fokussierung auf einigermaßen finanzgesunde Unternehmen, im Nachhinein unbefriedigend, da ich darüber damals schon erkannte wirklich gute wie auch for the long run eindeutig aussichtsreiche und darüber dann natürlich auch über ein paar Monate hinaus outperformende Unternehmen liegen ließ; übrigens auch, weil sie mir auch »unten« immer noch und dann erst recht nach ihrer ersten Kurserholung zu teuer schienen. – Wird mir dieses Mal nicht passieren.

Freilich kann oder mag man aber versuchen, da einen schnellen Gewinn zu erhaschen, um dann zeitig in seine Haben- und Arrondierungswills zu switchen. Das impliziert allerdings in einem home office online zu arbeiten bzw. das zu können; mitunter auch, wenn die Sonne scheint und Liebste mit dir draußen was machen wollen.

>> Was 2008 der Bankensektor war, ist heuer der Tourismus.
Der Bankensektor ist systemrelevant, der Tourismus nicht.
– Und die Coba-Aktie seit 2008; trotz Mutti ...

– Meine bessere Hälfte gab mir ad DIS (Parks+Kinos) überzeugend zu verstehen, dass das wieder wird. Nach wochen-/monatelangem Vergnügungs- und Freizeitentzug wird's ein run auf diese Einrichtungen geben; in handfesten Krisen wächst die Sehnsucht nach Ablenkung besonders wie ja auch die Geschichte zeigt.
Inwieweit das online konterkariert wird, bleibt abzuwarten, aber da ist DIS ja nun auch gut präsent. [Deren Chart sieht mit Einriss des 120er support resp. einer nun überdeutlich dastehenden Bullenfalle nach der schon zähen Konso vorher allerdings investiv weniger einladend aus]

Es wird hoffentlich eine – für über die Zeit in jeder Hinsicht gut entwickelte Unternehmen letztendlich verdiente positive – Bereinigung und hoffentlich auch Besinnung geben; vlt. nicht nur in der ziemlich FK-promovierten Freizeit+Touristikbanche wo das im übrigen ja doch nur im Klima-Sinne wäre,

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>> Gab es sowas ausser 1987 schonmal? (und damals waren wohl "nur" schlecht programmierte Handelscomputer schuld) <<
Ob die Computer heute besser programmiert sind, sei mal dahingestellt, *g* ...
Sie sind heute schneller; das stimmt, und die Vehemenz des aktuellen Abverkaufs bestätigt das eindrücklich.

– Ehrhardt nahm in seiner neuen 'Finanzwoche' übrigens nochmal Bezug zu historischen Baisse-Gründen auch im Kontext mit den timelines. Er differenziert zu recht zwischen extern ereignisbedingten*) kurzen (mehrmonatigen) und besagten zinsbedingten längeren/langen Baissen und gibt indirekt (s)einer Hoffnung Ausdruck, dass es auch dieses Mal eine kurze wird.
Wie ich geißelt der alte weis(s)e Mann die weltweit medial provozierte und darüber überhand nehmende Hysterieaffinität. In diesem Kontext wies auch er auf den Zahlenkontext zur jährlichen Grippe hin.
*) mit Hinweis auf die Irak-Kriege und Asien-/RUS-Krise

Ehrhardt hat recht und auch wieder nicht. Es ist ein Unterschied ob das kurzfristige Ereignis auf ein (monetär) positives Marktumfeld oder auf ein negatives. 9/11 steht dafür exemplarisch. Es war wirtschaftlich eigentlich unbedeutend, jedoch in einem negativen Marktumfeld... in den letzten 10 Jahren gab es auch events, die aber auf ein positives Marktumfeld getroffen sind.

Als denkanregung fürs Wochenende.