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    Wann flieht Assad aus Syrien? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.08.12 17:33:31 von
    neuester Beitrag 23.08.12 09:50:59 von
    Beiträge: 20
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      schrieb am 12.08.12 17:33:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      BND-Chef sieht Assads Regime in der Endphase

      Die Tage des syrischen Diktators Assad sind gezählt, so die Einschätzung des Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler. Die Armee werde durch die Guerillataktik der Aufständischen zermürbt - und durch Zehntausende Deserteure geschwächt.

      Berlin/Damaskus - Die Macht des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad bröckelt - so sehr, dass der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, den Staatschef schon bald am Ende sieht. "Es gibt viele Anhaltspunkte dafür, dass die Endphase des Regimes begonnen hat", sagte der BND-Chef der "Welt". Assads Armee habe rund 50.000 ihrer einst 320.000 Soldaten verloren. "Darunter sind viele Verwundete, Deserteure und 2000 bis 3000 Überläufer zur militanten Opposition." Die Erosion des Militärs halte an.

      Nach Erkenntnissen des BND gibt es rund 20.000 Widerstandskämpfer in Syrien - und sie machen Assads Truppen das Kämpfen schwer. "Die Widerstandsgruppen sind klein, regional verankert und äußerst wendig. Sie können rasch zuschlagen und Hinterhalte bilden", so Schindler. "Wegen ihrer geringen Größe sind sie für Assads Armee kein gutes Ziel."

      Den regulären Streitkräften stehe eine Vielzahl flexibel agierender Kämpfer gegenüber. "Ihr Erfolgsrezept ist eine Art Guerillataktik. Das zermürbt die Armee zunehmend", sagte der BND-Chef.

      Nach Analyse seines Nachrichtendienstes wird der Widerstand gegen Assad nicht von Islamisten dominiert. "Sie sind in der Minderheit", sagte Schindler. Allerdings gebe es radikale Gruppierungen wie die Al-Nusrah-Front, die offenbar Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida habe. Al-Nusrah rekrutiere sich aus syrischen Sunniten, von denen sich einige zeitweise ins Ausland zurückgezogen hätten, etwa in den Irak.

      Gefechte an jordanisch-syrischer Grenze

      An der Grenze zu Jordanien kam es unterdessen zu einem Schusswechsel zwischen der Armee und jordanischen Truppen, wie sowohl jordanische Quellen als auch Vertreter der syrischen Opposition berichteten. Assads Truppen feuerten offenbar auf eine Gruppe von etwa 500 syrischen Flüchtlingen. Die Jordanier schossen zurück, da sich die Menschen bereits in ihrem Land befanden.

      Es habe einen etwa 30 Minuten dauernden heftigen Schusswechsel gegeben, hieß es. Auf jordanischer Seite sei niemand verletzt worden. Es ist der bisher schwerste Vorfall an der Grenze seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor 17 Monaten. Unter den Flüchtlingen waren laut syrischen Aktivisten auch Dutzende hochrangige Offiziere der Assad-Armee.

      Clinton in der Türkei

      US-Außenministerin Hillary Clinton bemüht sich derzeit um einen Weg für einen demokratischen Übergang in Syrien. Sie trifft sich am Samstag in Istanbul mit Regierungschef Recep Tayyip Erdogan, Präsident Abdullah Gül und syrischen Oppositionellen. Die USA versorgen die Rebellen nach offiziellen Angaben unter anderem mit Satellitenbildern und Kommunikationstechnik.

      Allerdings gibt es Berichte, dass der amerikanische Geheimdienst CIA in einem Kommandozentrum im türkischen Adana, rund hundert Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, mit türkischen Regierungsvertretern, Offizieren der Freien Syrischen Armee, Gesandten aus Katar und Saudi-Arabien zusammenarbeitet. US-Präsident Barack Obama unterzeichnete Medienberichten zufolge einen Erlass, der der CIA Hilfe für die Aufständischen erlaubt.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/bnd-chef-schindler-end…
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      schrieb am 12.08.12 17:40:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      USA und Türkei beraten Flugverbotszone

      Unterstützung für die Rebellen: Die USA und die Türkei erwägen die Einführung einer Flugverbotszone, um die Luftangriffe des Assad-Regimes auf die Opposition zu stoppen. US-Außenministerin Clinton will die Option prüfen. Es sei jedoch noch eine "grundlegende Analyse" nötig.

      Die USA und die Türkei denken zur Unterstützung der Rebellen über die Einrichtung einer Flugverbotszone über Syrien nach. Das sei eine der möglichen Optionen, wegen denen die Zusammenarbeit mit der Türkei vertieft werden solle, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton nach Gesprächen mit ihrem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu in Istanbul. Eine von der Nato durchgesetzte Flugverbotszone hatte im vorigen Jahr den libyschen Rebellen geholfen. Ein solcher Schritt würde aber ein offenes Eingreifen von Streitkräften bedeuten, das der Westen in Syrien bisher vermieden hat. Zudem könnte dies Spannungen mit Russland und China hervorrufen, die Uno-Sanktionen gegen Assad verhindert haben.

      "Unsere Nachrichtendienste und unser Militär haben eine große Verantwortung und spielen eine wichtige Rolle, deshalb werden wir eine Arbeitsgruppe einsetzen, die sie genau dabei unterstützt", sagte Clinton über die Zusammenarbeit der USA mit der Türkei. Nach einer möglichen Flugverbotszone gefragt, sagte Clinton, sie und ihr türkischer Kollege Davutoglu seien sich darüber einig, dass diese Option einer "grundlegenden Analyse" bedürfe. Man spreche zwar über alle Handlungsmöglichkeiten, aber "man kann keine vernünftigen Entscheidungen ohne intensive Analyse und konkrete Planung treffen". Trotz dieser einschränkenden Worte ist Clintons Einlassung der bisher deutlichste Schritt der USA hin zur Einrichtung einer Flugverbotszone seit Beginn des Konflikts in Syrien.

      Hollande weiterhin für politische Lösung

      Der französische Präsident François Hollande bekräftigte unterdessen die Absicht seiner Regierung, weiterhin eine politische Lösung für den Syrien-Konflikt zu suchen. Frankreich habe Mediziner nach Jordanien geschickt, um die Not der dortigen Flüchtlinge zu lindern. "Wir übernehmen unsere humanitäre Verantwortung, unterstützen die syrische Opposition und helfen bei der Herbeiführung einer politischen Veränderung in Syrien", sagte Hollande am Rande einer Trauerfeier für einen in Afghanistan getöteten französischen Soldaten am Samstag. Hollandes Vorgänger Sarkozy hatte am Mittwoch eine internationale Militärintervention in Syrien gefordert.

      Nach Kämpfen zwischen syrischen und jordanischen Truppen wächst die Furcht vor einem Übergreifen des Bürgerkriegs auf Nachbarländer. Soldaten beider Staaten lieferten sich in der Nacht zum Samstag ein Gefecht im Grenzgebiet. Es war der schwerste Kampf zwischen den Ländern seit Beginn des Aufstands gegen den syrischen Staatschef Baschar al-Assad im vergangenen Jahr. In der Millionenstadt Aleppo wurde unterdessen weiter gekämpft. Auch in der Hauptstadt Damaskus kam es wieder zu Schießereien.

      Die Auseinandersetzungen in der Region Tel Shebab-Turra begannen nach Angaben aus der syrischen Opposition am späten Freitagabend, als syrische Truppen auf Flüchtlinge schossen, die die Grenze nach Jordanien überqueren wollten. Dabei seien auch gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt worden. Von jordanischer Seite wurde das Gefecht bestätigt. Zwar haben jordanische Soldaten schon auf syrische Truppen gefeuert, um den Beschuss von Flüchtlingen zu stoppen. Doch war dies der bislang schwerste Zwischenfall an der Grenze seit Beginn des Konfliktes, der sich zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet hat.

      Rebellen in Aleppo klagen über Munitionsmangel

      In Aleppo setzten Regierungstruppen den Vormarsch gegen die Rebellen fort, die ihnen an Zahl und Feuerkraft unterlegen sind. Anführer der Aufständischen klagten über einen Mangel an Waffen und Munition. Die Lager von Waffenhändlern seien so gut wie ausverkauft, die Preise für Munition seien in den vergangenen zwei Tagen um 70 Prozent gestiegen. Auch in Damaskus flammten die Kämpfe auf, wie Bewohner und das Staatsfernsehen berichteten. In der Nähe der Zentralbank habe es eine heftige Explosion gegeben.

      Die Außenminister arabischer Staaten werden einer Meldung des amtlichen ägyptischen Fernsehens zufolge am Sonntag über den Syrien-Konflikt beraten. Bei dem Treffen im saudi-arabischen Dschidda werde auch über den künftigen Syrien-Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga gesprochen, hieß es. Für das Amt ist Diplomaten zufolge der frühere algerische Außenminister Lakhdar Brahimi im Gespräch. Brahimi appellierte an die internationale Gemeinschaft, ihre Differenzen so schnell wie möglich zu überwinden. "Millionen Syrier rufen nach Frieden."

      Volksmudschahidin wollen verschleppte Iraner identifiziert haben

      Die iranische Oppositionsgruppe "Iranische Volksmudschahidin" hat nach eigenen Angaben einige der Anfang August von syrischen Rebellen verschleppten Iraner identifiziert. Die iranische Regierung hatte sie als Pilger bezeichnet, die syrische Opposition bezeichnete sie als Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden. Diese Sicht wird nun von der Gruppe bestätigt. Diese "Volksmudschahidin" wollen Kommandeure und hochrangige Offiziere der iranischen Revolutionsgarden unter den 48 Verschleppten erkannt haben. SPIEGEL ONLINE liegt eine Liste mit neun Namen, dem Rang und den Herkunftsorten der Männer vor. Überprüfbar sind diese Angaben nicht.

      Die "Iranischen Volksmudschahidin" behaupten, über Informationen aus Iran zu verfügen, nach denen die 48 Männer aus dem ganzen Land für einen verdeckten Einsatz in Syrien zusammengezogen worden seien. Sie seien angewiesen worden, sich als Pilger auszugeben und unbewaffnet nach Syrien eingereist. Erst dort seien sie mit Waffen ausgestattet worden.

      14 der Verschleppten seien Kommandeure der iranischen Revolutionsgarden aus der Provinz West-Aserbaidschan, darunter der Kommandeur des dortigen Corps der Revolutionsgarden, der stellvertretende Sicherheitschef, der Kommandeur des Heeres sowie einige Aufklärer, dazu einige Bataillonskommandeure, Regionalkommandeure und ein Mullah.

      Nach ebenfalls nicht überprüfbaren Angaben der Gruppe "Iranische Volksmudschahidin" habe Iran bereits am 4. August offiziell erklärt, wegen der unsicheren Lage keine Pilger nach Syrien reisen zu lassen - was die später verbreitete offizielle Version, es handele sich bei den Verschleppten um Pilger, zusätzlich erschüttern würde.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-und-tuerkei-berate…
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      schrieb am 12.08.12 17:43:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      Assad sollte unverzüglich zurücktreten und das Land verlassen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 13.08.12 10:54:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zitat von HeinWolzAusGravenbruch: Assad sollte unverzüglich zurücktreten und das Land verlassen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern.


      Er wird es nicht tun, und so enden wie Hussein und Gaddafi.... In einem Erdloch... Es sein denn Putin holt ihn rechtzeitig raus...
      Avatar
      schrieb am 13.08.12 16:02:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      #1

      Von wem werden diese sogenannten "Aufständischen" ausgebildet, mit Geld, Waffen und Munition versorgt ?

      Glaubt wirklich noch jemand bei dem Konflikt in Syrien ginge es nur um einen internen Bürgerkrieg ?

      Glaubt noch jemand daran, dass es dabei um die "guten" Aufständischen gegen den "bösen" Dikator geht ?

      :confused:

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      schrieb am 14.08.12 11:44:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Rebellen melden Abschuss von Kampfjet

      In Aleppo und Damaskus wird erneut heftig gekämpft, das Assad-Regime setzt seine Luftwaffe ein. Nun haben Aufständische nach eigenen Angaben ein Kampfflugzeug abgeschossen. Das Regime bestätigt den Absturz der Maschine, spricht aber von einem "technischen Defekt".

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      Syrien sucht Hilfe in China

      Der Druck auf Syriens Diktator Baschar al-Assad steigt, er ist weitgehend isoliert. Jetzt schickt der Präsident eine Beraterin nach China, um sich der Unterstützung eines seiner letzten Verbündeten zu versichern.

      Weiterlesen...
      Avatar
      schrieb am 15.08.12 08:29:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Türkisches Militär hält Manöver im Grenzgebiet ab

      Wenige Meter von der syrischen Grenze entfernt hat die türkische Armee ein Manöver durchgeführt. Den Angaben zufolge simulierte das Militär einen Angriff, um die Kampffähigkeit der Streitkräfte zu testen. Einheiten rückten mit Panzern und Raketenwerfern vor.

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      Avatar
      schrieb am 15.08.12 14:05:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      24 Stunden Urlaub vom Krieg

      Überall lauern Scharfschützen, Artillerie feuert auf die Stadt. An der Uni von Damaskus werden seit Wochen keine Prüfungen abgenommen. Da macht sich ein Student auf die Reise in den Libanon, um sich für ein Studium im Ausland zu bewerben - und gönnt sich einen Tag Urlaub vom Krieg.

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      Avatar
      schrieb am 17.08.12 17:17:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Panetta wirft Iran Ausbildung syrischer Milizen vor

      Es ist eine deutliche Warnung: US-Verteidigungsminister Leon Panetta hat Teheran aufgefordert, sich aus dem Syrien-Konflikt rauszuhalten. Es gebe Hinweise, dass Iran schiitische Milizen aufbaue und trainiere, die auf Seiten des Assad-Regimes kämpfen sollen.

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      Avatar
      schrieb am 17.08.12 17:18:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Bombe explodiert nahe Uno-Hotel in Damaskus

      Eine Bombenexplosion hat die syrische Hauptstadt Damaskus erschüttert. In der Nähe des Hotels, in dem die Uno-Beobachtermission untergebracht ist, sprengten Unbekannte einen Tanklaster in die Luft.

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      Avatar
      schrieb am 17.08.12 17:20:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      Kampfflugzeuge beschießen Krankenhaus

      Selbst verwundete Kinder und Frauen sind Ziele im Bürgerkrieg: Kampfflugzeuge des Regimes haben in Aleppo ein Krankenhaus beschossen. Ein Uno-Report wirft Assads Militär und verbündeten Milizen Kriegsverbrechen vor, aber auch den Rebellen - allerdings in geringerem Ausmaß.

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      schrieb am 17.08.12 17:21:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      Golfstaaten drängen Landsleute zum Verlassen des Libanons

      Der Bürgerkrieg in Syrien wirkt sich auf den Libanon aus: Die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar fordern ihre Landsleute auf, das Land umgehend zu verlassen - es habe Drohungen gegeben. Bewaffnete libanesische Schiiten haben nach eigenen Angaben dutzende Syrer verschleppt.

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      Avatar
      schrieb am 17.08.12 17:22:26
      Beitrag Nr. 13 ()
      Islamische Staaten isolieren Syrien

      Diktator Assad verliert immer mehr Verbündete. Die islamischen Länder haben Syrien auf einem Gipfeltreffen in Mekka aus ihrer Organisation ausgeschlossen. Iran wehrte sich vergeblich dagegen.

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      Avatar
      schrieb am 17.08.12 17:33:03
      Beitrag Nr. 14 ()
      Uno beendet Beobachtermission

      Es ist vorbei. Auch die letzten Uno-Beobachter werden aus Syrien abgezogen. Der Sicherheitsrat verlängert das am Sonntag endende Mandat der gescheiterten Beobachtermission Unsmis nicht. Die Vereinten Nationen wollen aber weiterhin in dem Land präsent sein.

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      schrieb am 17.08.12 17:34:27
      Beitrag Nr. 15 ()
      Rebellen präsentieren angeblich iranische Drohnen

      Iran mischt im syrischen Bürgerkrieg womöglich stärker mit als bisher bekannt. Offenbar hilft Teheran dem Regime in Damaskus mit Geld, Revolutionsgarden - und auch Überwachungsdrohnen. In Aleppo führen Aufständische nun erstmals drei intakte Fluggeräte vor, die aus Iran stammen sollen.

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      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.08.12 12:29:19
      Beitrag Nr. 16 ()
      Zitat von Blue Max: #1

      Von wem werden diese sogenannten "Aufständischen" ausgebildet, mit Geld, Waffen und Munition versorgt ?

      Glaubt wirklich noch jemand bei dem Konflikt in Syrien ginge es nur um einen internen Bürgerkrieg ?

      Glaubt noch jemand daran, dass es dabei um die "guten" Aufständischen gegen den "bösen" Dikator geht ?

      :confused:


      Glauben kannste in der Kirche,nicht in der Politik!:D
      Avatar
      schrieb am 18.08.12 15:54:09
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.506.521 von HeinWolzAusGravenbruch am 17.08.12 17:34:27Die Situation in Syrien ist wohl kaum mit den Fällen in Irak und auch Libyen zu vergleichen.

      Im Irak wurde Saddam-Hussein ja von einer direkten Intervention der USA aus dem Amt getrieben. Die lokalen Rebellen des Irak - bestehend aus den Kurden im Norden und den Schiiten im Süden - hatten es in langen Jahren des Widerstandes nie vermocht, Saddam-Hussein aus dem Amt zu verjagen. Allerdings war Saddam-Hussein ja auch ein eigenes Kaliber von Brutalität. So hat er ja wohl gegen die rebellischen Kurden auch Giftgas eingesetzt.

      In Libyen hatte Ghadafi alle möglichen Verbündeten durch sein exzentrisches Verhalten dermaßen verärgert, dass im Uno-Sicherheitsrat auch Russland und China nicht bereit waren, gegen entsprechende Beschlüsse des Sicherheitsrates, die die Nato zu Kampfhandlungen berechtigte, ihr Veto einzulegen. Auch ist darauf hinzuweisen, dass China und Russland der Nato vorwerfen, das Mandat des Sicherheitsrates zu weit ausgelegt zu haben. Dies ist so falsch nicht.

      Die Assad-Regierung in Syrien hat aber nach wie vor noch die Unterstützung von China, Iran und Russland. Auch wissen die Glaubensgenossen von Assad - nämlich die Alawiten, wohl eine schiitische Sekte - genau was sie erwartet, wenn die von Saudi-Arabien und der Türkei unterstützten sunnitischen Rebellen den Bürgerkrieg gewinnen. Sie werden deshalb wohl um ihr Leben kämpfen.

      Auch andere Minderheiten in Syrien stehen informell auf der Seite Assads. Besonders zu nennen sind hier die Kurden. Nach Pressemeldungen hat er diesen nun wohl einen eigenen Staat versprochen. Jedenfalls haben sich die Truppen Assads aus dem von Kurden beherrschten Nordosten von Syrien zurück gezogen. Danach hat nun die Syrisch-Kurdische-Befreiungsarmee einige Kleinstädte besetzt. Die Kurden werden sich wohl gegen eine Machtübernahme durch die sunnitischen Rebellen zu wehren versuchen. Dies stärkt die Position Assads indirekt.

      Im Notfall könnte sich Assad auf die Region an der Mittelmeerküste zurück ziehen. Dort bilden wohl seine Alawiten die Bevölkerungsmehrheit. Auch andere religiöse Minderheiten könnten dort vor dem Wüten der Sunniten Schutz suchen.

      Ferner verfügt die Assad-Regierung ja auch über große Mengen Giftgas. Wenn die Rebellen sein Rückzugsgebiet am Mittelmeer angreifen sollten, könnte er dann dieses Giftgas auch einsetzen.

      Die meisten Kommentatoren rechnen nicht damit. Wenn aber Assad denn wirklich die ihm unterstellte Skrupellosigkeit besitzt, wird er nicht zögern, diese Waffen auch einzusetzen. Schließlich hat Saddam-Hussein dies gegen die Kurden auch getan.

      Nicht zuletzt ist wichtig, dass ein weiterhin von Assad geführter Alawitenstaat an der Mittelmeerküste für Russland ja auch den dort befindlichen Marinestützpunkt sichern könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland diesen wichtigen Stützpunkt ohne Kampf aufgibt.

      Assad hat also noch einige Optionen. Es ist wohl noch zu früh, ihn bereits jetzt abzuschreiben.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.08.12 09:59:00
      Beitrag Nr. 18 ()
      Syrische Raketen schlagen in Jordanien ein

      Der Bürgerkrieg in Syrien gefährdet auch Menschenleben in den Nachbarländern: In Jordanien sind vier syrische Raketen eingeschlagen. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter ein kleines Kind. In Syrien selbst geht das Blutvergießen weiter, die Uno-Beobachter haben das Land verlassen.

      Weiterlesen...
      Avatar
      schrieb am 23.08.12 09:34:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.508.473 von kenkennard am 18.08.12 15:54:09Die aus heutiger Sicht wahrscheinliche Lösung für den Bürgerkrieg in Syrien ist eine faktische Spaltung des Landes in mehrere Teile, wie wir sie heute bereits im Irak sehen.

      Im Norden des Irak herrschen in einer Art faktisher Unabhängigkeit die Kurden. Der Süden des Landes wird von der schiitischen Mehrheit der Bevölkerung beherrscht, die sich sehr eng an den Iran anlehnt.

      Der Mittelteil des Irak wird von den Sunniten bewohnt, die lange Zeit durch den Diktator Saddam-Hussein als Minderheit den Irak beherrscht haben. Heute ist die Lage dort sehr undurchsichtig. Es herrscht dort faktisch eine Art politisches Niemandsland, in dem selbsternannte Gotteskrieger vom Schlage Al-Khaidas die Szene beherrschen.

      Ein ähnliches Schicksal könnte nun auch Syrien erwarten. Im Nordosten formieren sich bereits die Kurden, die natürlich in dem von ihnen bewohnten Landesteil auch die politische Herrschaft antreten möchten. Im Westen des Landes entlang der Mittelmeerküsten - wo die Alawiten die Bevölkerungsmehrheit bilden - herrscht offenbar Ruhe. In den Landesteilen mit sunnitischer Mehrheit herrscht Bürgerkrieg.

      Die Armee der Assad-Regierung hat dort einen schweren Stand. Es ist schon erstaunlich, dass sich die Rebellen schon einen Monat in der Großstadt Aleppo halten konnten. Fortschritte der Assad-Truppen sind jedenfalls kaum zu erkennen.

      Die Kämpfer, die sich in der Beseitigung der Assad-Regierung noch einig zu sein scheinen, sind aber nach vorliegenden Presseberichten in sich gespalten und auch zerstritten. Sollte sich also Assad auf den Mittelmeerstreifen zurück ziehen müssen, könnten auch Kämpfe innerhalb dieser Gruppen ausbrechen.

      Somit könnte sich der von diesen Rebellen beherrschte Teil des Landes - wie auch im Irak - in ein unberechenbares Al-Khaida-Land verwandeln.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 23.08.12 09:50:59
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.523.886 von kenkennard am 23.08.12 09:34:38Eine solche faktische Teilung Syriens hätte auch für einige Verbündete des Westens einige unangenehme Auswirkungen.

      Mit der faktischen Unabhängigkeit der Kurdengebiete im Nordosten Syriens bekäme es die Türkei mit einem - neben den faktisch unabhängigen Kurdengebieten im Irak - weiteren unabhängigen Gebilde der Kurden zu tun. Dies würde der in der Türkei tätigen Widerstandsbewegung der türkischen Kurden erneut Auftrieb geben und den Aufstand der Kurden in der Türkei selbst wieder deutlich beleben.

      Auch das Entstehen eines neuen "Al-Khaida-Landes" - wie im Irak und auch im Yemen - hätte weitere Folgerungen für den Westen bzw. das mit dem Westen Verbündete Israel. Israel wäre dann plötzlich Nachbar eines solchen "Al-Khaida-Landes", welches dann voraussichtlich eine neue Heimstätte für Terroristen aus vielen islamischen Staaten wäre.

      Israel hat ja jetzt schon alle Hände voll zu tun, um Anschläge aus dem Gaza-Streifen und dem Libanon abzuwehren. Vorgenommene Offensiven haben bisher keinen durchschlagenden Erfolg gebracht. Wenn das Al-Khaida-Land in Syrien entsteht, hat dies für Israel eine neue Qualität. Schon die USA - mit ihrer ungleich höheren militärischen Kapazität - mußten sich aus dem Irak zurück ziehen, weil man gegen die Anschläge der Guerilla-Kämpfer dort als konventionelle Armee nicht wirklich erfolgreich sein konnte. Also ist an der Grenze zwischen Israel und Syrien dann eine weitere Front für Israel eröffnet.

      Wenn man sich die Entwicklung an der Grenze zwischen Israel und Ägypten anschaut, ist dies ebenfalls sehr Besorgnis erregend. In Ägypten regiert nun ein Präsident, der der islamistischen Moslem-Bruderschaft sehr nahe steht. In dieser Bewegung regen sich jetzt schon Stimmen, die nach einer Aufhebung des Friedensvertrages zwischen beiden Staaten rufen.

      So könnte man sich in der nahen Zukunft - zumindest in Israel - die "stabilen" Zeiten zurück wünschen, als noch die Diktatoren Assad und Mubarak die Islam$isten in Schach hielten und auf ihre Art für Ruhe sorgten.


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