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    KO-Zertifikate. Wo ist mein Denkfehler? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.05.16 22:26:08 von
    neuester Beitrag 16.05.16 00:31:04 von
    Beiträge: 4
    ID: 1.231.806
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      Avatar
      schrieb am 15.05.16 22:26:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich beschäftige mich seit ein paar Wochen mit KO-Zertifikaten und deren Entwicklung im aktuellen Tages-Marktumfeld.
      Die Auswahl eines KO erfolgt dabei wie folgt:
      Call oder Put abhängig von Basiswertsituation: Beschreibung hierzu weiter unten
      Abstand KO-Barriere >15%
      Spread <1,5%
      Hebel 10-15
      Laufzeit 6Mon - Open End

      Basiswertauswahl:

      Einzelwerte Dax
      Aktuelle bisherige Entwicklung: entweder Abwärtstrend oder Aufwärtstrend nachhaltig vorhanden
      Fundamentaldaten bzw. Stimmungsbild um Wert: entweder gut oder durchweg schlecht
      Aktuelle Eventgetriebene Tagesveränderung Wert +/- 2-4%
      Auslösender Event und Verhältnis zur sonstigen Trendentwicklung: Positive oder negative Tagesmeldung oder bspw. Dividendenabschlag -> Kursausschlag erfolgt gegen sonstigen Trend des Wertes

      Tradingverhalten:

      Bei Eintreten des beschriebenen Ausschlags des Basiswertes wird ein KO in entgegengesetzter Richtung gekauft. Der zuvor gefallene KO-Wert wird von der folgenden Korrektur des Basiswertes wieder umgekehrt.

      Beobachtete Beispielfälle der jüngeren Vergangenheit:
      Adidas: Wert zeite kontinuierlich gute beständige Entwicklung. Positive Zahlenbekanntgabe hinsichtlich Umsatzentwicklung triggerte im Tagesverlauf einen Anstieg um über 3%. Der Wert entwickelte sich auch zuvor positiv aber mit moderaten Steigerungen. Die Meldung des Umsatzanstiegs kam insofern nicht derart überraschend, dass dieser nicht bereits eingepreist war bzw. maximal einen weiteren moderaten Anstieg gerechtfertigt hätte. Ähnliche Einschätzungen folgten in diversen Analysen und auch der Kurs korrigierte sich entsprechend auf einen Endanstieg von ca. 0,56%. Bei Kauf eines KO bei ca. 2,5% Anstieg wäre der die mitgenommene Kursentwicklung mit einem Put 2% auf dem Basiswert und ca. 14% beim KO gewesen (Ausgewählter KO hatte 7er Hebel).

      Dt. Bank: Tendenziell negativ gesehener Wert überraschte mit schwarzen Quartalszahlen. Der folgende Kursanstieg war unverhältnismäßig stark, da sich an der Ausgangslage wenig geändert hatte. Zudem erfolgte er im schwachen Marktumfeld. Situation ähnlich oben beschriebener. Auch hier mit Put theoretischen Wertzuwachs mit KO erzielt.

      Ähnliche Beobachtungen wurden auch bei eigentlich trendmäßig soliden Werten gemacht, die aufgrund negativer Nachrichten tagesaktuell, temporär abgestraft wurden und sich in der Folge schnell erholen, wenn klar wird, dass die Grundsituation solide ist.

      Alles in allem führten all diese Spieltrades zu Gewinnen. Nun liest man aber immer wieder davon, dass mit KO kein Blumentopf zu gewinnen sei. Wo liegt also der Denkfehler? Mir ist klar, dass nicht immer eine entsprechende Richtungsvorhersage zutreffen muss/kann und auch, dass man nicht immer die volle Spanne mitnehmen kann. Allerdings zeigte die Großzahl der Trades eine positive Entwicklung im Modell und Fehltrades waren durch nicht zu eng gesteckte Stopps kontrollierbar.

      Daher unterm Strich die Frage an die erfahreneren unter Euch: Welche Probleme stecken hierin verborgen, die man nicht im Spielumfeld erkennen kann?

      Vielen Dank und Gruß

      Cody
      Avatar
      schrieb am 15.05.16 23:32:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      1. Statistik: Wie viele dieser Vorgänge hast du beobachtet und wie treffsicher ist deine Strategie?
      Bei 50-60% Trefferquote solltest du mindestens 500 oder mehr Beobachtungen haben drunter ist es wahrscheinlich reiner Zufall.

      2. G/V: Wie hoch waren jeweils die Gewinne und Verluste?
      Gewinnst du oft wenig und verlierst im Gegenzug bei wenigen Trades sehr viel?
      - Ausrechnen wie die Strategie nach mehreren hundert Trades steht.

      3. Transaktionskosten: Jeder Trade kostet, zum einen 5€ für Kauf und 5€ für den Verkauf bei günstigen Brokern, zusätzlich bezahlst du mindestens 2 Cent Spread. Für 1000 Scheine zu 5€ macht das also 30€ oder 0,5% Gebühren die du erstmal reinholen musst.

      4. Zeitstabilität: Was in der Vergangenheit geklappt hat muss das in Zukunft nicht auch tun.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 15.05.16 23:53:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.413.552 von TheGame90 am 15.05.16 23:32:44
      Zitat von TheGame90: 1. Statistik: Wie viele dieser Vorgänge hast du beobachtet und wie treffsicher ist deine Strategie?
      Bei 50-60% Trefferquote solltest du mindestens 500 oder mehr Beobachtungen haben drunter ist es wahrscheinlich reiner Zufall.

      Ok. Das habe ich natürlich nicht getan. Wobei ich mir auch bei 500 oder mehr Beobachtungen nicht sicher sein könnte, da die einzelnen Faktoren ja vergleichbar sein müssten und dass kann bei sovielen Faktoren nicht statistisch korrekt ausgewertet werden.

      2. G/V: Wie hoch waren jeweils die Gewinne und Verluste?
      Gewinnst du oft wenig und verlierst im Gegenzug bei wenigen Trades sehr viel?
      - Ausrechnen wie die Strategie nach mehreren hundert Trades steht.

      Die Gewinne belaufen sich auf 14%+ (im Einzelfall 40% mit Trailing) Verluste wurden noch nicht realisiert, da der Stop nie berührt wurde.


      3. Transaktionskosten: Jeder Trade kostet, zum einen 5€ für Kauf und 5€ für den Verkauf bei günstigen Brokern, zusätzlich bezahlst du mindestens 2 Cent Spread. Für 1000 Scheine zu 5€ macht das also 30€ oder 0,5% Gebühren die du erstmal reinholen musst.

      Bei Trades über 2000-3000€ belief sich der Gewinn in der Regel auf 250€ +. Insofern sind die 30€ volumenstechnisch eingepreist.

      4. Zeitstabilität: Was in der Vergangenheit geklappt hat muss das in Zukunft nicht auch tun.

      Das ist wohl richtig. Betrifft aber mögliche Verlustsituationen, die ja im gewissen Rahmen berücksichtigt werden.

      Alles in allem ist es natürlich wie bei allem was Prognosen angeht ein Stück weit persönliche Einschätzung und Glück. Wobei man im bereits bei börsentäglich vorkommenden Trends immer das Muster Anstieg-Korrektur-Anstieg findet bzw. Abwärts-Korrektur-Abwärts, soweit ein Trend vorliegt. Insofern sind Ausreißer auch immer im gewissen Rahmen begrenzt, insbesondere dann, wenn die Vorzeichen nicht auf Nachhaltigkeit deuten und Gewinnmitnahmen wahrscheinlich sind.

      Meine Hinterfragung der Vorgehensweise zielt insbesondere auf das tatsächliche Reaktionsvermögen im Falle eines Kauf bzw. Verkaufswunsches hin. Inwiefern ist ein Zertifikatmarkt liquide und nah am Basiswert? Es bringt nichts, wenn man in Theorie kaufen oder verkaufen kann, aber in Realität zu wenige Marktteilnehmer vorhanden sind um einen Trade durchzuführen. Auch steht über allem die Frage in wie fern Emittenten den Markt "manipulieren", sofern dies in diesem niedrigen Volumensbereichen überhaupt relevant sein kann?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 16.05.16 00:31:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.413.603 von CodemanTrader79 am 15.05.16 23:53:15Bei Dax-Werten musst du dir keine Gedanken machen um die Liquidität.
      Außer in Extremsituationen z.B bei EZB-Entscheidungen oder vergleichbaren Meldungen bekommst du auch den Kurs der dir in der Sekunde des Kaufs angezeigt wird.
      Problematisch bei Stopp-Lossen sind nur Gaps im Chart. Kommt vor oder nach Börsenschluss noch eine entscheidenden Meldung kann der Kurs bei der nächsten Eröffnung deutlich unter deinem Stopp liegen.
      Du hast zwar einen Stopp bei 2 Euro verkauft wird aber zum nächsten Kurs bei 1 Euro.
      Marktmanipulation in dem Sinn, dass ausgerechnet dein Schein zum Stopp gezogen wird gibt es bei Börsengehandelten Scheinen nicht weil der Basiswert entscheidend für den Preis ist.

      Wie weit ist dein Stopp eigentlich entfernt, wenn dieser nicht erreicht wurde? Bei längerer Haltedauer musst du bedenken, dass die KO-Schwellen der Scheine zu deinen Ungunsten angepasst werden. Solltest also auch, wenn du im Minus stehst die Position nach ein paar Tagen schließen.

      Am besten wäre es, wenn du deine Strategie klar definierst so, dass du aus historischen Daten einen Test mit mehr Vorgängen machen kannst und statistisch auswerten.
      Wenn das nicht möglich ist weil du nach Pi mal Daumen entscheidest teste dich ein paar Monate.
      Notiere deine fiktiven Käufe und Verkaufe oder nutze ein Musterdepot.
      Wenn du dann immer noch von der Strategie überzeugt bist, setze echtes Geld ein.


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