Ist Ströer aktuell deutlich überbewertet? (Seite 104)
eröffnet am 09.04.20 19:51:28 von
neuester Beitrag 12.05.24 10:49:31 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 63.326.206 von Substanzsucher am 14.04.20 18:38:32
Das würde ich eher so sehen wie LUTZ FRÜHBRODT:
https://www.cicero.de/innenpolitik/rezo-video-youtube-cdu-an…
Ich bleibe dabei: hat für mich nichts oder nur sehr wenig mit Ströer zu tun.
Zitat von Substanzsucher: War es von Ströer Seite Politik oder wollten die nur auf Kosten der CDU Business machen, wobei beides aus meiner Sicht verwerflich ist.
Das würde ich eher so sehen wie LUTZ FRÜHBRODT:
https://www.cicero.de/innenpolitik/rezo-video-youtube-cdu-an…
Ich bleibe dabei: hat für mich nichts oder nur sehr wenig mit Ströer zu tun.
Antwort auf Beitrag Nr.: 63.325.879 von Der Tscheche am 14.04.20 18:14:23Das Video: Die Zerstörung der CDU ist sicherlich nicht Kursrelevant für die Ströer AG, die Hindergründe zu diesem Video zeigen jedoch auf, wie bei Ströer Geschäfte und Politik gemacht werden.
Rezo wurde bis vor kurzem von Tube One gemanagt und das Video ist voll mit Influencern, die bei Tube One unter Vertrag sind.
Schau mal unter You Tube das Video : Rezo – nur eine bezahlte Marionette?
War es von Ströer Seite Politik oder wollten die nur auf Kosten der CDU Business machen, wobei beides aus meiner Sicht verwerflich ist.
Ich habe Puts mit Laufzeit Dezember (Basis 47,50€) gekauft
Rezo wurde bis vor kurzem von Tube One gemanagt und das Video ist voll mit Influencern, die bei Tube One unter Vertrag sind.
Schau mal unter You Tube das Video : Rezo – nur eine bezahlte Marionette?
War es von Ströer Seite Politik oder wollten die nur auf Kosten der CDU Business machen, wobei beides aus meiner Sicht verwerflich ist.
Ich habe Puts mit Laufzeit Dezember (Basis 47,50€) gekauft
Ach so, hab's gegoogelt, das mit Rezo hatte ich gar nicht mitbekommen.
Finde ich aber auch nicht kursrelevant (?).
Finde ich aber auch nicht kursrelevant (?).
Hallo Substanzsucher, wie lange läuft denn Dein Put?
Und welche Rezo-Geschichte?
Und welche Rezo-Geschichte?
Hallo Tscheche,
vielen Dank für die aufwändige Betrachtung der Firma Ströer.
Da Du den Thread nicht nur aus einem philanthropischen Zweck eröffnet hast, sondern mit Deinen Puts auch Geld verdienen möchtest, frage ich mich schon, ob der Aufwand zum möglichen Ertrag in Relation steht.
Auf alle Fälle hast Du meine Aufmerksamkeit gewonnen und ich bin zwischenzeitlich auch Put Inhaber geworden.
Die ganze Firma ist mir ebenfalls suspekt.
Ich kenne keine Firma, bei der so viele Directors Dealings gemeldet werden wie bei Ströer. Da werden nicht nur Aktien ge - oder verkauft, sondern Aktien verliehen, Optionsscheine gekauft, Stillhaltergeschäfte eingegangen und das oft im Zusammenhang von positiven Meldungen. (Negative gibt es nicht).
Während in den meisten Vorstandsetagen in Deutschland gute Schachspieler sitzen, wird im Ströer Vorstand gepokert. Hier wird solange geblufft, bis die Karten auf den Tisch gelegt werden müssen.
Gutes Beispiel ist die Meldung vom 19. März. Da wird von einem exzellentem 1. Quartal geschrieben und nicht von einem guten Start in 2020.
Beim Umsatz für 2019 wird pauschal von plus 6% geschrieben (von 1,5 Mrd. € auf 1,6 Mrd. €) obwohl 2018 schon 1,58 Mrd. € gemacht wurden.
Und dann noch diese Rezo Geschichte kurz vor den Wahlen.
In der Krise werden wir sehen ob es sich bei Ströer um Solidität oder Kartenhaus handelt. Für mich sind die nicht mal im Ansatz 3,2 Mrd. € wert.
Das generelle Problem bei Blasen ist allerdings, dass sie oft erst sehr viel später platzen, als von den Marktteilnehmern erwartet.
Gruß
Substanzsucher
vielen Dank für die aufwändige Betrachtung der Firma Ströer.
Da Du den Thread nicht nur aus einem philanthropischen Zweck eröffnet hast, sondern mit Deinen Puts auch Geld verdienen möchtest, frage ich mich schon, ob der Aufwand zum möglichen Ertrag in Relation steht.
Auf alle Fälle hast Du meine Aufmerksamkeit gewonnen und ich bin zwischenzeitlich auch Put Inhaber geworden.
Die ganze Firma ist mir ebenfalls suspekt.
Ich kenne keine Firma, bei der so viele Directors Dealings gemeldet werden wie bei Ströer. Da werden nicht nur Aktien ge - oder verkauft, sondern Aktien verliehen, Optionsscheine gekauft, Stillhaltergeschäfte eingegangen und das oft im Zusammenhang von positiven Meldungen. (Negative gibt es nicht).
Während in den meisten Vorstandsetagen in Deutschland gute Schachspieler sitzen, wird im Ströer Vorstand gepokert. Hier wird solange geblufft, bis die Karten auf den Tisch gelegt werden müssen.
Gutes Beispiel ist die Meldung vom 19. März. Da wird von einem exzellentem 1. Quartal geschrieben und nicht von einem guten Start in 2020.
Beim Umsatz für 2019 wird pauschal von plus 6% geschrieben (von 1,5 Mrd. € auf 1,6 Mrd. €) obwohl 2018 schon 1,58 Mrd. € gemacht wurden.
Und dann noch diese Rezo Geschichte kurz vor den Wahlen.
In der Krise werden wir sehen ob es sich bei Ströer um Solidität oder Kartenhaus handelt. Für mich sind die nicht mal im Ansatz 3,2 Mrd. € wert.
Das generelle Problem bei Blasen ist allerdings, dass sie oft erst sehr viel später platzen, als von den Marktteilnehmern erwartet.
Gruß
Substanzsucher
Meine Kursziele (als Puthalter)
Richtet man sich nach tatsächlichen Ergebnissen der letzten Jahre, dann ist Ströer kein Wachstumswert, sondern ein Unternehmen, welches im Durchschnitt einen Euro / Aktie verdient.Als "konservativer Bär" (der den Unternehmen, die er stark überbewertet findet, lieber mehr als weniger Wert einräumt), gestehe ich Stöer ein KGV von 15 zu, woraus sich ein persönliches Kursziel von 15€ ergibt - charttechnisch angepasst auf 14,90, das Kurshoch im Jahr 2012.
Dabei wird allerdings ausschließlich der Stand der Dinge zu Beginn des laufenden Jahres berücksichtigt.
Unter Mitberücksichtigung der für die Branche besonders drastischen Corona-Krise und vor dem Hintergrund der aus meiner Sicht sehr "schwachen" Bilanz von Ströer erscheint mir das Allzeittief der Aktie als ein ebenfalls persönliches Kursziel auf keinen Fall zu tief gegriffen.
Es wurde ebenfalls im Jahr 2012 erreicht und lag bei 6,25€.
Das alles ist selbstverständlich nur als meine persönliche Herleitung zu verstehen und keinesfalls als eine Empfehlung (sei es zum Verkaufen oder gar zum Put-Kauf). Als BWL-Schwach-Brust erhoffe ich mir vielmehr Einwände von zahlenmäßig versierteren Anlegern. Sollten diese ausbleiben, dann liegt das nicht daran, dass ich mit meinen Argumenten von vorne bis hinten richtig liege. Ströer ist vielmehr einfach keine Aktie, die in den Börsenforen auf starkes Interesse stößt...
Für mich als Anleger sind die tatsächlich erreichten Ergebnisse entscheidend
In dem oben schon einmal verlinkten Artikel vom Handelsblatt geht es nicht nur um die Goodwill-Blase:"(…) der hohe Goodwill und die bislang mangelnde Bereitschaft der Unternehmen, ihn beizeiten abzuschreiben, ist nicht das einzige Vertrauensproblem. (…) als Interessenverband der Analysten und Vermögensverwalter kritisiert die DVFA den Wildwuchs von Finanzbegriffen. Dazu gehört das „adjusted Ebitda“ ebenso wie der inflationäre Gebrauch von „Sondereinflüssen“ – womit die Unternehmen stets negative Entwicklungen geschickt ausklammern. Auch auf „bereinigte“ und „adjustierte“ Kennzahlen, die eine Vergleichbarkeit erschweren, sollten die Unternehmen besser verzichten."
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/unterneh…
Wenn die eigene Unternehmens"story" nur dann überzeugt, wenn man die eigentlichen Zahlen immer wieder (und immer stärker, siehe Grafik!) "bereinigt", dann ist es aus meiner Sicht ein Fehler, sich nach den "bereinigten" Zahlen zu richten.
Was mir bei den Zahlen auffällt 3: die Gewinne dümpeln dahin, es sei denn, sie werden von Ströer "bereinigt"
Wenn ich von 29 Rekordquartalen hintereinander lese, dann erwarte ich beim Blick auf die Gewinnreihe ein deutliches Wachstum.Hier die - für mich als Aktionär besonders aussagekräftige - Daten-Reihe mit dem Gewinn / Aktie in den letzten 5 Jahren:
Da hier für mich keine Entwicklung erkennbar ist, gehe ich von dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre, das ist genau 1,00€ / Aktie, als dem zu erwartenden jährlichen Gewinn pro Aktie bei Ströer aus.
Ströer selbst "bereinigt" seine Gewinnzahlen jedes Jahr und nennt in seinen Pressemitteilungen soweit ich weiß ausschließlich den bereinigten Wert. Die obige Datenreihe sieht dann folgendermaßen aus:
Das sind Ergebnisse, die perfekt zur Selbstdarstellung des Unternehmens als Wachstumswert - und zur Entwicklung des Aktienkurses - passen.
Legt man diese zu Grunde, dann macht auch eine Durchschnittsbildung wenig Sinn. Ich würde als aktuellen Erwartungswert für das bereinigte Ergebnis / Aktie auf jeden Fall von einem Wert >3,50€ ausgehen.
Ich lege mal beide Daten übereinander und veranschauliche durch ein Chart die jeweilige Entwicklung:
Was mir bei den Zahlen auffällt 2: die Bilanz ist aus meiner Sicht extrem "wacklig"
Schaut man sich die Eigenkapitalquote von 21,4% alleine für sich genommen an, dann kann man wohl durchaus die Meinung vertreten, dass das eine Quote ist, die schon noch ganz o.k. ist. So sieht z.B. das Handelsblatt bei seiner Story vom 20. März unter dem Titel "Der Corona-Schock: Wie gut gerüstet sind Deutschlands Konzerne?" erst bei weniger als 20% Eigenkapitalquote ein kritisches Level erreicht: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/stresste….Hätte sich das Handelsblatt die Bilanz genauer angeschaut, dann wäre es vermutlich zu einem anderen Schluss gekommen, denn die Wirtschafts- und Finanzzeitung widmet sich seit längerer Zeit immer mal wieder dem Problem der wachsenden Goodwill-Berge in den Bilanzen der DAX-Konzerne.
In zwei Artikeln vom November 2018 wird vor einer regelrechten "Goodwill-Blase" bei den DAX-Unternehmen gewarnt:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends…
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/unterneh…
Dabei wurde ein Negativ-Ranking erstellt, bei dem der Goodwill-Posten in der Bilanz in Relation zur Eigenkapitalquote gesetzt wird.
Spitzenreiter im DAX war damals Thyssen-Krupp mit einer Quote von 1,11, ganz unten findet man (also am besten stand was diese Kennziffer anbelangt da) Wirecard mit 0,36.
Ströer war schon vor vielen Jahren bekannt dafür, extrem viele Übernahmen zu tätigen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die entsprechende Quote Ende 2015 bei 0,97 lag.
Ende 2019 hat das Unternehmen aber bei einem geringer gewordenen Eigenkapital (siehe Beitrag oben) einen sagenhaften Goodwill-Berg von 0,9 Milliarden € in der Bilanz stehen und das aktuelle Verhältnis liegt bei sagenhaften 1,45.
Größere Abschreibungen könnten hier sehr schnell die Eigenkapitalquote zusammenschmelzen lassen.
Und natürlich auch die Gewinne, aber zu den Gewinnen komme ich später.
Im Bilanzvergleich zwischen 2015 und 2019 fallen noch einige weitere Punkte aus meiner Sicht negativ auf:
- Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich von 303Mio. auf 1.447 Mio. fast verfünffacht.
- Die Steigerung bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ist nur wenig schwächer (von 48 Mio. auf 219Mio.).
Zieht man die aktuellen kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von den entsprechenden Verbindlichkeiten ab, landet man bei 113 Mio. (das nenne ich hier mal Netto-Schulden).
Die Cashposition von 104 Mio. deckt also nicht einmal die kurzfristigen Netto-Schulden bei den Geschäftspartnern ab.
Ich bin kein Bilanz-Experte, was mein Urteil schmälern mag, aber für mich ist das auf jeden Fall alles andere als eine sturmfeste Bilanz, und wenn ich den 1.666 Millionen Finanzverbindlichkeiten den Jahresgewinn 2019 von 78,1 Mio. € gegenüberstelle, dann fühle ich mich in diesem Urteil bestätigt.
Womit wir auch schon bei den Gewinnen wären.
Was mir bei den Zahlen auffällt 1: einiges rückt aus dem Fokus heraus
Ich habe einige Zeit damit verbracht, mir die letzten 5 Geschäftsberichte von Ströer anzuschauen. Dabei ist mir einiges aufgefallen, was ich in den nächsten Beiträgen thematisieren möchte.Wie sehr viele Unternehmen beginnt auch Ströer seine Geschäftsberichte mit einigen zentralen Kennzahlen. Vergleicht man hier den GB für 2019 mit dem für 2015, dann fällt auf, dass heute einiges nicht mehr enthalten ist
Folgende drei Punkte sind mir dabei besonders aufgefallen:
- aus einem 5-Jahres-Vergleich der Zahlen ist ein Vergleich mit dem Vorjahr geworden
- Eigenkapital und Eigenkapitalquote fehlen heute (2015: 675Mio./46,3% // 2019: 626,9Mio./21,4%)
- Ergebnis pro Aktie fehlt heute (2015: 1,12* // 2019: 1,22)
Die beiden von mir nebeneinandergestellten Kennzahlen für 2015 und 2019 mögen etwas verwundern bei einem Unternehmen, welches doch bis dahin 29 Rekordquartale aneinandergereiht hat (siehe vorletzten Beitrag).
Ich werde später darauf zurückkommen.
*Bei der Kennzahlenübersicht 2015 wurde das unverwässerte Ergebnis von 1,16 aufgeführt. Da ich bei meinen Betrachtungen ansonsten immer das verwässerte Ergebnis berücksichtige und hier die Vergleichbarkeit im Auge hatte, habe ich die 1,12 angeführt)
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