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    Richard Russell in Barron`s : "DOW könnte bis auf 6350 Punkte fallen" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.04.01 21:25:50 von
    neuester Beitrag 05.05.01 15:19:46 von
    Beiträge: 23
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      schrieb am 25.04.01 21:25:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Skeptiker, die eine längerfristige Baisse an den großen Börsen sehen, werden immer mehr. Jetzt hat auch der Vertreter der Dow-Theorie, Richard Russel, in einem Gespräch mit dem Finanzmagazin Barron`s die Auffassung vertreten, dass die Baisse an der Wall Street noch lange nicht zu Ende sei. Gemessen an früheren Abwärtsbewegungen, konne sie sich bis 2003 oder sogar bis ins Jahr 2005 erstrecken. Gegenwärtig befinde sie sicher erst am Anfang der zweiten Phase eines dreistuffigen Prozesses, der mit der völligen Kapitulation der Anleger enden dürfte. Diese gingen nur langssam von der über viele Jahre liebgewonnenen und somit tief verwurzelten Haltung ab, Rückschläge an der Börse als Kaufgelegenheiten zu betrachten.

      Russell hält es für möglich, dass der Dow Jones Index für Industriewerte im Zuge dieser Baisse letztlich auf 6350 Punkte fällt. Sollten das durchschnittliche kurs-Gewinn-Verhältnis wieder auf etwa 10 sinken und die Dividendenrendite im Mittel wieder auf 6 Prozent steigen, wie es auf den Tiefpunkten der Baissebewegungen in den Jahren 1949, 1974 und 1982 geschehen sei, könne der Dow Jones rechnerisch sogar in den Bereich zwischen 3000 und 4000 Punkten abstürzen, meint Russel (Quelle: Barron`s, wiedergegeben in FAZ Finanzmärkte vom 25.04.2001).

      Meine Stellungnahme dazu: Sicherlich erscheint diese Aussicht sehr pessimistisch, ich hätte auch lieber steigende Kurse. Aber: Für eine weiterhin negative Entwicklung spricht, dass der Dow - Index sich sehr weit vom langfristigen Basistrend, der seit 1897 errechnet wird entfernt hat. Schon ein Blick auf diese Graphik mit dem Basistrend und dem tatsächlichen Kursverlauf zeigt auch einem unbeeinflußten und neutralen Beobachter, dass es ohne eine Korrektur nicht weitergehen kann. Der Basistrend lliegt aktuell tatsächlich zwischen 3000 und 4000 Punkten. Das ergibt ein enormes Abwärtspotential. Zuletzt hatte der Dow in den 70iger und 80iger Jahren den Basistrend für viele Jahre sogar unterschritten. Auch nach 1929 war der Dow massiv unter den Basistrend abgestürzt und hat ihn dann erst Mitte der 50iger Jahre von unten kommend gekreuzt und überschritten. So stark weg vom Basistrend wie derzeit war der Dow allenfalls Ende der 20iger Jahre. Ich habe eine Darstellung des Basistrends entdeckt im lehrbuch von Hielscher, Investmentanalyse, 3.Aufl. Seite 149. Für mich ist die Konsequenz, dass ich mich an der Börse bis auf weiteres extrem vorsichtig verhalten werde. Auch der DAX und andere Indizes befinden sich im Gefolge des DOW - Jones in einer krassen Überbewertung. Sicherlich kann es noch bis zum Sommer unter dem Einfluß von Zinssenkungen der Fed und hoher Liquidität zu Anstiegen der Indizes kommen. Aber mittelfristig wird noch dieser Sommer zeigen, dass es noch wieter deutlich bergab gehen wird. Der Prozeß zieht sich halt durch die Eingriffe der Fed noch hin. Aber diese Baisse wird auch die Konjunktur zunehmend negativ beeinflussen, was wir leider auch in Deutschland spüren werden. Die eigentliche Wirtschaftsabschwächung wird duch den Börsenabschwung mit hervorgerufen und steht uns erst noch in den USA und in Europa sowie weltweit bevor. Die Politik hat dieses "Katze in den Schwanz beißen" durch die negative Börsenentwicklung jedenfalls in Europa auch noch nicht ansatzweise erkannt, zumal ich qualittativ der derzeitigen Politikerriege in D und Europa sowieso nicht zutraue, dass sie bei einer richtigen Wirtschaftskrise die richtigen und langfristig besten Entscheidungen treffen wird.

      Warum sind über 15 Mrd. Dollar allein im März aus den US- Aktienfonds abgezogen worden. Warum gehen soviel Privatanleger wie nie zuvor in Anleihen? Warum schwimmen die Geldmarktfonds in Liquidität? Warum senkt die Fed. bereits zweimal zwischen normalen Sitzungsterminen drastisch die Zinsen und trotzdem kommt der Dow nicht über 11 000 Punkte? Wieso sprechen fast alle High-Tech - Unternehmensführer von massiv schlechten Aussichten für ihre Firmen? Wieso gibt es bereits im Anfangsstadium bei den kleineren Banken in den USA soviel Kreditausfälle, die einige Banken sogar schon in Schwierigkeiten bringen sollen? Das alles spricht für Sorgen hinsichtlich der weiteren Konjunkturaussichten.

      Dass alles ist leider sehr betrüblich, am ärgerlichsten wird es sein, dass noch viele Menschen richtig viel Geld verlieren werden, da sie an falsche Propheten und Gurus an der Börse glauben, die schon wieder von Einstiegskursen reden. Thieme und Heller sollten sich jetzt beispielsweise einmal zurückhalten mit ihrem (falschen) Optimismus! Das gilt allenfalls für kurzfristige Trades. Längerfristig heißt es eindeutig: Raus aus den Aktienmärkten, allenfalls selektiv qualitativ hochwertige Titel mit niedrigen KGVs kaufen und wie Dr. Jens Ehrhart derzeit meint: "höllisch aufpassen".

      Jeder möge sich seine eigene Meinung bilden, ich sammle weiter Informationen, um mir ein Bild machen zu können.
      Avatar
      schrieb am 26.04.01 21:02:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      "Im Sommer könnten die Tiefstände von Anfang April erreicht werden"

      Diese Ansicht vertreten laut FAZ vom 26.04. viele Analysten.... in den USA. Brian Belski, Marktstratege der US Bankcorp Piper Jaffray, will nicht ausschließen, dass die Kurse noch einmal die Tiefstände vom 4.April erreichen werden. Grundsätzlich hält er aber eine Stabilisierung für wahrscheinlich. Chuck Hill, Chef der Research-Abteilung bei Thomson Financial/First Call will nicht ausschließen, dass Mai und Juni für Anleger ähnlich schlechte Nachrichten bringen werden, wie Februar und März, in denen die Kurse an der Nasdaq um 33,6% an Wert verloren hatten.
      Avatar
      schrieb am 26.04.01 22:55:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Charttechnisch sieht es auch mehr als schlecht aus. Die US Indizes sind nunmal Leitindizes. Die deutsche Indizes werden sich nicht abkoppeln können.

      http://www.godmode-trader.de

      Dort gibt es extrem negative charttechnische Kurszielnennungen.
      Avatar
      schrieb am 28.04.01 02:20:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Russels Meinung kann nicht oft genug zitiert werden.
      Avatar
      schrieb am 28.04.01 07:52:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      ich bin auch der Meinung dass Russel recht hat, der
      langfristige chart vom DOW schreit geradezu nach einer
      stärkeren Korrektur, die Frage ist nur, wanns losgeht
      damit man wenigstens mit Puts Geld verdienen kann.
      Vielleicht so im Juni, weil dann wieder warnings season
      ist.
      Allerdings, die ganzen Zinssenkungen sind ja normalerweise
      positiv für die Börsen. Falls es runtergeht, heisst es ja
      dass sie, wie in Japan, wohl nichts mehr nützen..
      Fragen über Fragen..
      Grüsse minni

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      Avatar
      schrieb am 28.04.01 13:51:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auch IWF-Chefvolkswirt Michael Mussa hat sich besorgt über ein mögliches Andauern der Krise in den USA geäußert und vor allem auf die Gefahren durch die Überbewertung des Dollars hingewiesen. (Quelle FAZ vom 28.April)
      Avatar
      schrieb am 28.04.01 21:07:52
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich stell das noch mal nach oben, weil ich diese Meinung für wichtig halte, selbst wenn es so nicht kommt. Sie mahnt zur Vorsicht und verhindert leichtfertiges Geld verplempern.
      Avatar
      schrieb am 28.04.01 22:05:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      DOW JONES ist künstlich ernährt,aber nicht mehr lange.

      Bird of prey
      Avatar
      schrieb am 28.04.01 22:22:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      Im Sommer 2002 steht der Dow Jones bei 14000 und nicht bei 7000.
      Die US-Wirtschaft war stark, ist stark und bleibt stark.
      Europa ist das Problem.
      Avatar
      schrieb am 29.04.01 22:56:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ An die Haussiers

      Ich wünschte, Ihr hättet mit Eurem Optimismus recht!

      Niemand am Markt ist in der Lage, in die Zukunft zu sehen.

      Die Dow-Theorie versucht mit Hilfe der technischen Analyse Aktientrends zu erspähen. Die Grundlagen der Theorie sind die beiden Prämissen, dass einmal die Indizes (Dow Jones Industrie- und Dow Jones Transport Index) in ihren täglichen Schwankungen alles Bekannte, alles Vorhersehbare und alle Bedingungen enthalten, die Angebot und Nachfrage für die Aktien der Geselllschafaten beeinflussen können, und zum anderen, dass der Markt sich eine gewisse Zeit in Trends bewegt, die nach oben oder nach unten gerichtet sein können. Die zentrale Prämisse der Dow Theorie ist nun, dass es möglich ist, Fortsetzung und Wendepunkte von Trends zu identifizieren und zu prognostizieren.

      Russel, Anhänger der Dow-Theorie, folgert nun aus der techn. Analyse der Index - Charts, dass der Dow einen Abwärtstrend einschlagen wird.

      Jeder sollte sich aber seine eigene Meinung bilden. Ich gebe zur Einschätzung der Lage folgendes zu überlegen:

      1. Der lange Aufwärtstrend des DJI dauert jetzt seit 1982 und ist damit 18 - 19 Jahre alt. Die längsten Aufwärtstrends an der Wall-Street dauerten von 1815 bis 1835 und von 1861 - 1881, wurden also jeweils etwa 20 Jahre alt. Der längste schwache Trend dauerte von 1929 bis 1949. Im übrigen waren alle Trends von kürzerer Dauer. Trends im hohen Alter können noch begrenzt weiter leben aber auch wie bei alten Menschen täglich sterben.

      2. Langfristig schwankt die Kursentwicklung um einen allmählich steigenden Basistrend. Der Basistrend eines Index spiegelt das allgemeine wirtschaftliche Wachstum wieder. Der Basistrend ist von langen Wellen überlagert, die durch jeweils langfristige zyklische Entwicklungen der Ertragskraft der Aktiengesellschaften bedingt sind. Seit mehreren Jahren hat sich der Dow Jones Industrial massiv nach oben von seinem seit 1897 zu berechnenden Basistrend entfernt. Der Abstand beträgt über 4000 Punkte. In der Vergangenheit lag der Dow Jones aber oft auch lange Zeit am oder sogar unter dem Basistrend. Nach jedem starken Abweichen vom Basistrend nach oben oder unten fand der Dow über kurz oder lang zum Basistrend zurück. Vor einer solchen Situation dürften wir in absehbarer Zeit wieder stehen, denn die Kurse der Dow-Gesellschaften haben ein Ertragswachstum der Firmen bereits vorweggenommen, das diese noch erreichen müssen. Die KGVs liegen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Zwar sind die Zinsen am sinken und die Inflationsrate noch relativ niedrig, so dass ein Vergleich mit den Renditen der 20 jährigen Treasury - Bonds (z.Zt. 5,25%) für die Aktien des Dow nicht ungünstig erscheint, aber der Anstieg der Inflation steht schon vor der Tür und birgt ein Risiko für den im übrigen umstrittenen Renditevergleich mit den Staatsanleihen. Für einen weiteren Kursanstieg müßten die Marktteilnehmer weitere Ertragszuwächse der Gesellschaften in der Zukunft bereits jetzt vorwegnehmen. Die derzeitigen Aussichten sind aber durchwachsen, deshalb glaube ich nicht an eine weitere Antizipation und sehe das Kursanstiegspotential als begrenzt an. Der Dow dürfte also über kurz oder lang näher an den Basistrend zurückkehren, das bedeutet Kursverluste oder langjährige Seitwärtbewegungen.

      3.Der konjunkturbedingte Zyklus der High - Techs läuft nach den Überinvestitionen jetzt erst einmal aus. Dies hat Einfluß auf die Aktienmärkte. Ein neuer Zyklus ist noch nicht zu sehen.

      4. Ein weiterer Aufschwung des Dow würde voraussetzen, dass wir eine V - Formation bei der Wirtschaftserholung bekommen. Fundamental lassen sich dazu zur Zeit jedenfalls keinerlei Gründe erkennen. Die letzten Zahlen des BIP der USA reichen für eine Aufschwungprognose nach meiner Ansicht nicht aus. Da müssen weitere Indizien daür dazu kommen!

      5. Charttechnisch hat beim Dow überhaupt keine Bodenbildung stattgefunden, wenn auch dieses Kriterium generell als nicht erforderlich für einen Anstieg zu werten ist.

      6. Die gegenwärtigen im historischen Vergleich sehr hohen Shortquoten in den USA zeigen, dass ein Teil der Marktteilnehmer die Wirtschaftsentwicklung nicht unbedingt optimistisch sieht. Andernfalls hätte er sich auf das extrem hohe Risiko des Shortens nicht eingelassen. Eine technisch bedingte starke Kurserholung wegen der Eindeckungsverpflichtungen würde nur vorübergehend die Absturzgefahr des Dow entlasten.

      7. Die Gefahr einer Rezession ist nicht gebannt. Die Statistiken der USA hinken hinter der Entwicklung hinter her. Die Verschuldung ist hoch. Firmenpleiten nhemen zu, übrigens schon seit 1999. Die Phase der Überinvestitionen ist noch nicht verdaut, es besteht erheblicher Abschreibungsbedarf.

      8. Negative Trends an der Börse verstärken sich in den USA von selbst. Der Trend bestätigt den Trend. Eine richtige Umkehr des Baissetrends ist noch nicht sicher.

      9. Psychologisch ist die Luft aus den Aktienmärkten raus. Eine große Zahl von Anlegern hat sich zurückgezogen. Der Markt wird derzeit allein von den Profis bestimmt und gemacht. Privatanleger spielen keine Rolle, an vielen Börsen sind die Umsätze eher unterdurchschnittlich.

      10. Die Angst vor einem größeren Kursabsturz wächst, dies zeigen viele Beiträge in den Internetboards. Viel Kapital steht an der Seitenlinie und schaut zu, kann aber auch beim Shorten eingesetzt werden. Aus den Aktienfonds wurde mehr Geld abgezogen als neu eingelegt.

      11. Die Aktienmärkt neigen durch das gleichgelagerte Handeln der Fondsmanager zu immer stärkeren Ausschlägen (siehe Bericht der Bundesbank), das birgt erhebliche Gefahren, wenn der Dow ins Stocken kommen sollte. Diesmal werden die bereits nervösen Anleger und Manager nicht geduldig bleiben, sondern gnadenlos abverkaufen. Das kann auch Greenspan nicht stoppen. Deshalb dürfte der Abschwung enorm werden

      12. Noch halten die Zinssenkungen die Markteilnehmer vom Ausverkauf ab, weil sie wegen der Liquiditätshilfe der Fed wieder gierig geworden sind. Wehe aber, wenn das erste richtige Rezessionsquartal geortet wird. Das kann schon im schwachen Sommerloch das 3. Quartal sein! Dann könnte sich die Gier in Angst verwandeln und den Dow abwärts schicken.

      13. Eine deutliche fundierte Erholung in Richtung 12000 ist beim Dow kaum denkbar, allenfalls als shortsqueeze mit anschließendem Fiasko für die Weltaktienmärkte.

      14. Die Argumentation von den vier Zinssenkungen, die immer Kursanstiege zur Folge hätte, kann auch einmal daneben gehen. Nicht immer stiegen die Märkte nach Zinssenkungen deutlich, es gab auch Ausnahmen.

      15. Das Vertrauen der Anleger in Greenspan ist nicht unbegrenzt.
      Avatar
      schrieb am 30.04.01 00:40:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo MMUNNA!

      Sehr trefflich deine Überlegungen, ich kann dir weitgehend zustimmen. Das Hauptargument für einen fallenden Dow ist die erhebliche Entfernung vom Basistrend, wobei sich hier natürlich einwenden läßt, daß dies z.B. 1996 auch schon der Fall war, wäre man also damals erstmal ausgestiegen, so hätte man den End-90er Jahre Börsenboom komplett verpasst.
      Daß der Dow nicht korrigiert hat, ist nur auf den ersten Blick richtig: 1999 hatten wir gute Wirtschaftsaussichten für 2000f., Börsenengagements wurden zunächst zurückgestellt bis endlich klar war, dass Y2K ein Hirngespinnst war, höhere Kurse wurden von vielen antizipiert, man suchte allerdings nach dem schnellsten Weg sein Kapital zu vervielfachen, man investierte daraufhin nicht in den Dow, sondern in die Nasdaq. Wären die Investitionen zu gleichen Teilen verteilt worden, wäre der Dow vielleicht auf 12500-13500 angestiegen. Unterstellt man einen solchen imaginären Kurs, so hat der Dow doch recht erheblich korrigiert.
      Zu Bedenken gilt es weiter folgendes: Hätte es die Ölkrise der 70er Jahre nicht gegeben, so würden wir uns weiterhin in einem seit 1949 währenden Aufschwung befinden! Man kann schon einigen Grund zur Annahme haben, daß für einen sinkenden Dow Rohstoffknappheit die Voraussetzung ist. Daß die USA selbst mit militärischen Mitteln gewillt ist, eine Rohstoffknappheit wie in den 70ern zu verhindern, hat sie 1990/91 "eindrucksvoll" unter Beweis gestellt. An dieser Politik hat sich seitdem nichts geändert. Amerika wird weiterhin bereit sein, den eigenen Wohlstand in krasser Art und Weise gegen die Anliegen Anderer zu mehrern (u.a. Stichwort CO2).
      Nur mal so als Überlegung: Kann es eigentlich sein, daß bis zum Zusammenbruch des Ostblocks so etwas, wie ein "Atomkriegsabschlag" im Dow eskomptiert war? Will heißen: Bis 1989/90 war die Gefahr einer Vernichtung der USA (und der restlichen Welt) zumindest höher als hinterher. Seit 1990 besteht die Gefahr nicht mehr in dem Ausmaß und seit dem machten die Börsen einen Sprung nach oben wie selten zuvor.
      Wird sich an diese Lage in absehbarer Zeit wesentliches ändern? Ich meine Nein. Die geopolitische Lage wird sich stabil zeigen, auch wenn zur Zeit krampfhaft versucht wird china als neuen Feind zu definieren. Jedem, der sich mit internationaler Politik beschäftigt, erscheint dies allerdings krotesk, da China noch lange Zeit mit sich selbst beschäftigt sein wird, ebenso Indien.
      Das waren jetzt nur mal ein paar Argumente, die gegen einen Dowcrash sprechen - und von einem solchen reden wir ja. Daß er auf 9000-9500 zurückfallen kann, ist im Toleranzbereich.
      Was aus den Zinssenkungen wird, ist schwer zu sagen. Man kann einwenden, daß selbst eine Nullzinspolitik den Japanern nicht auf die Füsse hilft. Japan ist aber auch nicht die Weltmacht Nummer eins!
      Die Börse spiegelt eben nicht nur rein wirtschaftliche Entwicklungen wider. Beispiel Gold: Der Goldpreis sinkt seit der Aufgabe von Bretton Woods, was eine rein politische Entscheidung war, seit jener Zeit sinkt der prozentuale Anteil der USA an den Weltgoldreserven und gleichzeitig sinkt der Goldpreis mehr oder weniger kontinuierlich. Jetzt kann sich mal jeder selbst überlegen warum.

      Gruß svwm
      Avatar
      schrieb am 30.04.01 22:59:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Gerade weil es an den Börsen derzeit etwas entspannter läuft sollte man sich mit Russels Meinung zur Dow-Entwicklung auseinandersetzen.

      Die Wirtschaftsentwicklung in den USA ist weiterhin schwer einzuschätzen. Sicher ist:das Wachstum hat sich stark verlangsamt und eine Rezession wird zunehmend für wahrscheinlicher gehalten (Rezession = zwei Quartale mit Wirtschaftsschrumpfung/negatives Wachstum). Steigt die Arbeitslosigkeit weiter, so wird die Sparneigung zunehmen und der Konsum abnehmen. Die negative Entwicklung wird sich also mit Sicherheit verstärken, können die Optimisten reden was sie wollen.Außerdem überträgt sich die Wirtschaftsabschwächung auf die ganze Welt und es wird eine Weile dauern bis der tiefste Punkt erreicht ist. Vielleicht wird der tiefste Punkt im 3. oder 4. Quartal 2001 erreicht, vielleicht sogar noch später. Der jetzige Börsenanstieg bei der NASDAQ dürfte aber noch nicht dadurch bedingt sein, dass die Marktteilnehmer schon das Ende der Konjunkturabschwächung bzw. den Anfang des nächsten Aufschwungs sehen. Vielmehr ist die paychologsich gute Stimmung allein durch die Liquiditätshilfen der Fed bedingt und durch das schöne Wetter/Frühjahr in Nordamerika und Europa.
      Avatar
      schrieb am 30.04.01 23:42:00
      Beitrag Nr. 13 ()
      Aktuell kommentiert auch der Investor Albrecht O. Pfeiffer die Dow-Entwicklung in boerse.de unter dem Titel "Es geht schon wieder aufwärts"

      Pfeiffer sieht die Dow-Chartentwicklung sehr kritisch: "Über die Dauer von Stagnationspahsen an den Aktienbörsen herrscht allgemeine Unkenntnis"!
      Avatar
      schrieb am 30.04.01 23:47:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      es kann aber auch sehr sehr locker so sein dass der dow
      5 jahre in einer range von 9.500 -12.000 punkten
      herumtändelt.
      ähnliches gabs auch schon in den 70er jahren.
      dann wäre die korrektur auch erledigt.

      gruss dosto
      Avatar
      schrieb am 01.05.01 00:26:48
      Beitrag Nr. 15 ()
      @dosto

      Das ist durchaus möglich, deshalb läßt sich vom Timing so schwer ein Einstieg in Puts auf den Index Dow finden. Wenn man wüßte, dass es in wenigen Rutschen bergab ginge, könnte man sehr reich werden! Aber der Markt räumt einem diese Chance nicht ohne weiteres ein, auch spielt bislang Greenspan nicht mit, der das ganze Desaster angerichtet hat. Immerhin stand 1982 der Dow noch bei 1000!!! Seitdem ist er bis auf 12000 gestiegen. Greenspan würde bei einem Supercrash als "der" Verantwortliche in die Börsen- und Wirtschaftsgeschichte eingehen, denn er hat mit seiner expansiven Geldpolitik auf Deubel komm raus in den letzten Jahren die Superhausse mit begründet und angeheizt. Jetzt gießt er wieder Öl ins Feuer. Auf Dauer geht so etwas nie gut. Irgendwann sind die Zaubermittel erschöpft, und das steht uns bald allen bevor! letztlich wird es schon mehrere starke Abschwünge geben, weil irgendwann das Zinssenkungspotential erschöpft ist und der Wirtschaftszyklus erst einmal erschöpft ist. So schnell wird es nicht einen neuen starken Zyklus in den USA geben, das wäre gegen alle geschichtliche Erfahrung!
      Avatar
      schrieb am 02.05.01 21:40:44
      Beitrag Nr. 16 ()
      Gute Beschreibung der derzeitigen Geldanlageproblematik:

      "Neben dem nach zwei Jahrzehnten Dauerbaisse immer interessanter werdenden Gold bleiben ausgesuchte Value-Aktien mit hervorragender Bonität die wenigen langfristig wirklich interessanten Anlagealternativen im immer undurchsichtiger werdenden, durch Greenspans expansiver Geldpolitik extrem stark gedüngten internationalen Finanzdschungel."

      Dr. Jens Erhardt"Irrgarten der Geldanlage" boerse.de vom 2.5.2001
      Avatar
      schrieb am 02.05.01 21:47:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      ... also ich find`s toll!!


      soviel negative Stimmung, viele sind Short: Das ist der Stoff aus dem die drzeitige Hausse gemacht wird!!

      Ich möchte wissen was ihr für Probleme habt!? Ich mit meinen Aktien AMD, Samsung und Icos, habe überhaupt keine!

      Gewinner liegen lassen!

      nTb

      .. der mit dem TT
      Avatar
      schrieb am 03.05.01 21:47:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      Auch Russels Meinung sollte man am 3.5. nicht vergessen.
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 12:38:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      Aus FAZ vom 5.Mai:

      "Nur kurze Kurserholung"

      "Wir haben lange vor einer Zwischenerholung im Rahmen der Baisse gewarnt, die jene narrt, die fallende Kurse immer noch als Kaufgelegenheit verstehen. Viele Anleger haben den technisch bedingten Aufschwung aus einer überverkauften Lage heraus wohl als den Beginn einer neuen Haussephase mißverstanden". Dies erklärt Albert Edwards, der Chefstratege von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Sollten die Börsen eine zyklische Konjunkturentwicklung in den Kursen vorwegnehmen und würde eine solche dann nicht eintreten, könne ein ähnlicher Kussturz eintreten,wie ihn 1991/1992 der Nikkei - Index vollführte. Edwards warnt mit Blick auf die Wallstreet zur Vorsicht. Die Bewertung amerikanischer Aktien sei für ein Klima, in dem sich die Dynamik der Unternehmensergebnisse verschlechtere, einfach nicht niedrig genug. Die Vergangenheit habe kaum jemals eine Periode geboten, in der die Ergebnisse so rasch zurückgingen wie jetzt. Am amerikanischen Aktienmarkt gehe es jetzt nicht um die Frage, ob die Unternehmensergebnisse im kommenden Jahr um 15 Prozent steigen oder um weitere 15 Prozent fallen. Seine eigentliche Achillesferse seien die überzogenen Vorstellungen der Anleger von den langfrisitg erzielbaren Gewinnsteigerungsraten....
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 14:26:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      ...das predigt Buffet ja schon lange.

      Dieser Markt ist ein Paradies für Day und Swing Trader,
      die permanent den Finger am Abzug haben,
      aber ganz gewiss nicht für längerfristig
      orientierte Anleger. Denen wird früher oder später mal
      wieder das Fell über die Ohren gezogen werden.
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 14:54:53
      Beitrag Nr. 21 ()
      So einen Haufen von Blingängern wie hier hab Ich selten
      gelesen.
      Der Dow könnte auf Blabla fallen
      Der könnte????
      Wenn Ich das Gequatsche höre,dann glaubt man doch Ihr
      wohnt alle im Heim.
      An der Börse weiß keiner wie es weiter geht,das ganze
      Wellen und Chartgefasel ist doch für Quatschköppe,seit
      Wochen und Monaten wird die Öffentlichkeit von der
      Wallsteet Mafia und den Medien sowie euch Chartfuzzies
      und Wellenreiter permanent verarscht.
      und auf einmal wird Bekannt das die US-Wirtschaft 2%Wachtum
      hinlegt.
      Den Vogel schießen dann laut Financial Times laut Ausgabe vom4.Mai 2001 die Blingänger von Merrill Lynch ab,den ihre
      Analysten erwarteten einen Einbruch der Ergebnisse beim
      S&P 500 von 19% gegenüber dem Vorjahr und jetzt stellt sich
      raus das der Rückgang lediglich 4,9% beträgt.
      Ihr solltet euch mal ein bisschen an Fakten halten und nicht
      hier so einen Müll Quatschen vonwegen der Dow könnte auf
      BLABLABLA fallen,die Realität sieht jedenfalls anders aus.
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 15:17:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      He germane,
      mach dich mal ein bißchen locker, ok?!

      :cool: Gruß svwm
      Avatar
      schrieb am 05.05.01 15:19:46
      Beitrag Nr. 23 ()
      @germane

      Lieber lass ich mich jetzt als Blindgänger bezeichnen als dass ich viel Geld in die Börse investiere, dass nachher zu 20 oder gar 40% verloren ist. Natürlich sackt die Börse nicht Montag oder in den nächsten Tagen stark ab. Denn zur Zeit gibt es noch viele Pessimisten, dadurch ist das Stimmungsbarometer für die Börse gut. Aber die Situation kann sich schnell wieder ändern, weil insgesamt die Konjunkturlage höchst schwierig einzustufen ist und fundamental viele Aktienkurse einfach zu hoch sind. Wer jeden Tag die Börse am Computer verfolgen kann, sollte ruhig investiert bleiben, da er schnell "rausgehen kann". Alle anderen, die so wie ich diese Möglichkeit nicht haben, weil sie einer Tätigkeit nachgehen, die nicht die dauernde Börsenbeobachtung erlaubt, müssen vorsichtig bleiben. Für langfristige Investoren ist klar vorsichtiges Agieren angesagt, da die Börsensituation im Sommer wieder schwierig werden dürfe. In einem freien Land darf man dies wohl sagen. Kommt es anders, so ist es um so besser, denn steigende Kurse helfen den Anlegern immer mehr als fallende Kurse. Die Optimisten sollten doch dankbar sein, dass es kritische Stimmen wie mich gibt. Sonst wäre die derzeitige Rallye gar nicht möglich geworden!


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