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    Kap 9 über die Aufklärung des Finanz- und Wirtschaftssystems - heute Bedürfnisse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.06.10 09:40:40 von
    neuester Beitrag 09.05.12 17:40:05 von
    Beiträge: 9
    ID: 1.158.196
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      schrieb am 07.06.10 09:40:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      Menschen arbeiten um Geld zu "machen". Mit dem erwirtschafteten Geld will man "Bedürfnisse" erfüllen. Bedürfnisse lassen sich einteilen in

      Existenzbedürfnisse ("Satt sein", "Trocken schlafen", gewisses Maß an persönlicher Sicherheit)
      Grundbedüfnisse (eigener Gestaltungsraum, soziale Absicherung, Nachwuchs erzeugen)
      Luxusbedürfnisse (alles was drüber hinaus geht)

      Derzeit konsumiert der Mensch aus der Mittel- und Oberklasse westlicher Industrienationen ca. 90% Luxusbedürfnisse. Dies kann er tun, weil die Erfüllung der Grund- und Existenzbedürfnisse schlichtweg günstig (zu günstig?) sind.

      Da die Deckung dieser Luxusbedürfnisse rentabel erscheint, wenden sich auch Unternehmer und Händler diesem Sektor zu, und überlassen die Arbeit zur Deckung von Existenzbedürfnissen ausländischen Herstellern und Arbeitern. Für die Deckung der Grundbedürfnisse bedient man sich mittels (überhöhten und somit unrentablen) Abgaben der Staatsverwaltung.

      Ebenso wird in der Binnenwirtschaft die Güterproduktion zur Deckung von Existenzbedrfnissen vernachlässigt - es ist ja unrentabel. Man fordert sogar die Einstellung der Subventionierung für diesen Bereich (Kohle, Landwirtschaft).

      Mittlerweile (nach dem Aufbau des Wohlstandes über die letzten 60 Jahre) können sich Menschen kaum mehr daran erinnern, welcher Aufwand nötig ist, das Existenzbedürfnis einer Nation über Eigenleistung zu decken. Zu sehr ist man damit beschäftigt die neuste Spielekonsole oder das neuste Handy zu kaufen und zu analysieren.

      Wir importieren die Lebensmittel aus anderen Ländern (teilweise auch sehr armen Ländern) oder lassen sie industriell produzieren.
      Wir bauen Immobilien mit zu vielen Zimmern, die wir gar nicht nutzen bzw. niemals wirklich nutzen werden, um einen Wohlstand zu demonstrieren
      Wir fahren Geländewagen, die nach über 50.000 km nicht einmal auf Waldboden gefahren sind.
      Wir gehen in Restaurants essen, obwohl zu Hause ein hoch technologisierter und überteuerter Herd steht.
      Man kann hundert weitere Beispiele finden, die zeigen, dass wir der Erfüllung von Existenz- und Grundbedürfnisse teilweise keine Beachtung mehr schenken.

      Diese Ausrichtung der Wirtschaft macht uns aber sehr anfällig gegenüber globalen Ereignissen.

      1. Ein Preisanstieg von Rohöl verteuert den Import der Existenzbedürfnisse erheblich
      2. Wir müssen den Import der Existenzbedürfnisse sichern
      3. Die Reduzierung der eigenen Luxus-Ansprüche z.G. von Grund- und Existenzbedürfnissen fällt sehr schwer, so dass man sich lieber zur Erfüllung von Luxusbedürfnissen verschuldet.

      Dies hat aber ganz klare und unabwendbare Folgen:
      1. Wir müssen uns "global positionieren". Insofern hat Köhler Recht, wenn er von "Sicherung der Handelswege" spricht. Wir müssen globale Aktivitäten steuern, damit wir zu Hause satt sind. Wir brauchen den EU-Wirtschaftsraum, damit wir ausreichend Tomaten, Gurken, Oliven, Orangen, Zitronen,... aus Holland, Italien, Griechenland, Frankreich,... importieren können
      2. Die Deckung unserer Existenzbedürfnisse mag für uns billig sein - für andere Menschen kommt dies aber teuer zu stehen. Leider kann ein Familienvater in Haiti nicht den Preis für Bananen bieten, den die deutsche Handelskette zahlt. Also werden die Bananen nach Deutschland geflogen, wo alljährlich im Herbst das Obst massenweise an den Bäumen verfault, weil man hier zu gemütlich ist, um sich nach dem Apfel zu strecken...
      3. Das Wissen um die Produktion von Existenzbedürfnissen geht verloren.

      Egal ob hohe/galoppierende Inflation oder starke Deflation - in beiden Fällen wird die Deckung von Existenzbedürfnissen im Verhältnis zum Einkommen an Bedeutung gewinnen. Und dann wird man sehen, ob sich die "Angst-Investitionen" in Gold, Immobilien o.ä. gelohnt haben...
      Avatar
      schrieb am 07.06.10 10:17:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der viele Luxus zeigt aber auch die große Leistungsfähigkeit eines modernen Hightech-Staates.

      Kleines Beispiel, das mir kürzlich auffiel: in der aktuellen c't (7.6.2010) wird ein (relativ sehr) guter Fax-Multifunktionsdrucker (drucken, scannen, kopieren, faxen, Farb-LCD-Display, 2 Papierfächer, Duplexdruck) vorgestellt, der nur 220 Euro kostet (man denke an den Herstellerprofit und die Handelsspanne). Da muss ein einfacher Arbeiter keine Woche und nicht wenige nicht mal einen Tag für arbeiten. Okay, man bedenke die Tintenkosten (ISO-Seite 11 cent) aber mir war das halt nur mal aufgefallen - so im Gedanken an das, was es früher gab.

      Jeder hat Strom und Haushaltsgeräte, obwohl mit allem noch reichlich Profit gemacht wird ... und das, obwohl es derzeit beträchtliche Ineffizienz und Reibungsverluste (z.B. Ausbeutung durch Banken und Versicherungen, zu kompliziertes Steuersystem) und viele Arbeitslose gibt.

      Ein großer Mißstand ist, dass der riesige Überschuß an Produktivkraft nicht konsequent für die Verbesserung von Deutschland eingesetzt wird, sondern einige immer reicher werden (ohne viel glücklicher zu werden) und andere arm bleiben.

      Die Regierung muss endlich mal dafür sorgen, dass Deutschland konsequent und nachhaltig verbessert wird und dazu gehört natürlich auch eine ausreichende Selbstversorgungsfähigkeit. Es ist mehr als genug (auch automatische, halbautomatisierte, maschinengestützte) Arbeitskraft vorhanden, um Deutschland zu verbessern und allen ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten (besser als heute). (alles imho)
      Avatar
      schrieb am 07.06.10 10:34:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.639.981 von Tobias79 am 07.06.10 09:40:40:confused:

      Existenzbedürfnisse ("Satt sein", "Trocken schlafen", gewisses Maß an persönlicher Sicherheit)
      Grundbedüfnisse (eigener Gestaltungsraum, soziale Absicherung, Nachwuchs erzeugen)
      Luxusbedürfnisse (alles was drüber hinaus geht)



      lieber tobias79,

      deine zitierten formeln (besser schüttelreime)stammen aus der europäischen vorrevolutionären feudalzeit und dienten genauso wie- trocken brot macht wangen rot oder ehrlich währt am längsten etc.- und anderen weisheiten dazu das gemeine volk auf sein ihm aus sicht der herren zustehende dasein zu gewöhnen.

      inzwischen müsste sich aber wenigstens auch bei deinen mentoren herumgesprochen haben, dass dies unhaltbarer ökonomischer blödsinn ist und immer gewesen ist.
      Avatar
      schrieb am 07.06.10 11:18:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Leben nach dem Beben
      Der tägliche Wahnsinn in Haiti

      Haiti, knapp ein halbes Jahr nach dem Beben. Die Trümmer werden geräumt, doch von Wiederaufbau ist nur wenig zu sehen. Während die Behörden über neue Baustandards und die Finanzierung diskutieren, geht für die Menschen der Alltag im Elend weiter. Aus den provisorischen Zeltstädten sind neue Slumviertel geworden. Plastikplanen statt Wellblech. Die Hilfsorganisationen verteilen Essen, Zelte und stellen mobile Toiletten auf. Es regieren wieder die Straßengangs. Wer Glück hat, kann in einem der Work for Food Programme arbeiten und beim Aufräumen helfen, für fünf Dollar am Tag - in Haiti ein guter Lohn.

      Ervensson ist zehn Jahre alt und Sklave. Sein Tag im Hafen-Slum von Port-au-Prince beginnt eine Stunde vor Sonnenaufgang. Wasser holen, Frühstück machen, putzen, kochen, auf die Kinder seiner "Besitzer" aufpassen. Ervensson ist schnell und geschickt bei der Arbeit. Er kennt nichts anderes. Seine Mutter auf dem Land gab ihn als Kleinkind an Kinderhändler weg. Die versorgen arme Familien in den Städten Haitis mit Kindersklaven von noch ärmeren Familien aus der Provinz. Ervensson weiß nicht, wer seine Eltern sind, was er aber weiß ist, dass seine Mutter ihn nicht lieb hatte. Das hat man ihm immer erklärt. ... http://reporter.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,8075165,00.htm…

      Das muss man sich mal reinziehen: In einer Slum-Hütte halten Familien sich einen Kindersklaven, die für ihre Arbeit kein Geld bekommen und mit der Pupertät (zu aufsässig) einfach mittellos rausgeworfen werden. Im Film auch ein Mädchen, das unter dem Bett auf dem Fußboden schlafen musste und auch noch ausgepeitscht wurde. Man bedenke, dass sich sicher nicht gerade die schlimmsten filmen ließen. Auf dem Land werden Menschen von privaten Großgrundbesitzern mithilfe korrupter Polizisten vertrieben und eigentlich kostenlose Hilfsgüter weiterverkauft (sicher nicht alle). Dann gibt es da noch falsche ausländische Wunderheiler (z.B. eine Frau, die im Namen Jesu durch Handauflegen heilt), unzählige Voodoo-Irre und sicherlich nicht wenige Mörder, Vergewaltiger, Diebe, usw. (man schaue sich den Film selbst an).

      Was Haiti braucht, das ist als erstes eine gute Regierung (gute Staatsbeamte, gute Polizisten, ...), die für Besserung sorgen.

      Warum steht das hier? Nun, um darauf hinzuweisen, dass nichts selbstverständlich ist. Deutschland ist zwar derzeit noch recht stabil aber meiner Meinung nach alles andere als besonders krisenfest (z.B. gibt es Millionen Schußwaffen in falschen Händen). Zwar könnte alles sehr viel schlimmer sein aber auch eben deutlich besser.
      Avatar
      schrieb am 07.06.10 14:41:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.639.981 von Tobias79 am 07.06.10 09:40:40KAP9 ???

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      Avatar
      schrieb am 07.06.10 14:57:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.641.561 von Bender73 am 07.06.10 14:41:29:confuse

      ja, auch ich habe das als drohung aufgefasst.... vermutlich wird er grimms märchen in den schatten von 1000 und einer nacht stellen wollen.
      bei einem kapitel pro seite eine- never ending story...
      Avatar
      schrieb am 07.06.10 16:17:45
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.640.185 von HeWhoEnjoysGravity am 07.06.10 10:17:16um Deutschland zu verbessern und allen ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten (besser als heute). (alles imho)


      Deutschland ist eines der wenigen Länder der Welt, in denen jeder ein menschenwürdiges Leben leben kann.

      Ganz im Gegensatz zu deinen Lieblingsstaaten China und Iran.
      Avatar
      schrieb am 15.06.10 11:38:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.640.501 von HeWhoEnjoysGravity am 07.06.10 11:18:52genau dieser Bericht war auch der Grund einmal dies zu schreiben...

      Die Reaktion der anderen sagt vieles aus...
      Avatar
      schrieb am 09.05.12 17:40:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      aktueller denn je,

      Benzin bei 1,70 €
      und Kreditbestand an Private und Unternehmen beim Stand von 2008


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