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    Drohender US-Lizenzentzug: Fed warnt vor Run auf Standard Chartered Bank - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.08.12 15:30:44 von
    neuester Beitrag 17.08.12 14:26:45 von
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      schrieb am 12.08.12 15:30:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Drohender US-Lizenzentzug: Fed warnt vor Run auf Standard Chartered Bank

      August 12, 2012

      Die Federal Reserve macht sich laut US-Medienberichten wieder einmal große Sorgen. Die Bedenken sind hausgemacht, denn ein drohender Entzug der amerikanischen Banklizenz durch die Behörden in den Vereinigten Staaten macht die Investoren an den Finanzmärkten anscheinend überaus nervös. Nachdem die US-Regierung die britische Traditionsbank bezichtigte, in jüngster Vergangenheit Gelder für den Iran gewaschen zu haben, könnte das geschäftliche Aus für Standard Chartered in den USA kurz bevorstehen. Die Fed warnt jetzt vor einem bevorstehenden Run auf das Institut, der das heimische Finanzsystem aus den Angeln heben könnte.
      Sollte Standard Chartered die US-Banklizenz entzogen werden, könnte an Amerikas Finanzmärkten der Teufel los sein.

      Nachdem die Anschuldigungen aus den USA in der vergangenen Woche laut wurden, brach der Aktienkurs von Standard Chartered bis Freitag um mehr als ein Viertel ein. Die US-Regierung wirft der britischen Traditionsbank vor, in jüngster Vergangenheit Gelder für den Iran gewaschen zu haben. Das amerikanische Weltbild des „entweder mit mir oder gegen mich“ stellt derlei Aktivitäten unter empfindliche Strafen, da es sich laut des US-Außenamts beim Iran um einen so genannten Schurkenstaat handelt.

      Die durch die Vereinigten Staaten und Europa zu Beginn dieses Jahres verschärften Sanktionen sollen die Wirtschaft des Iran in die Knie zwingen. Dadurch verspricht man sich ein Einlenken der iranischen Führung im nun seit einigen Jahren anhaltenden Atomstreit, der irgendwann zum Ausbruch eines großen Krieges mit Flächenbrandfolgen im Nahen und Mitteleren Osten führen könnte. Das US-Außenamt wirft Standard Chartered vor, die politischen Regularien des Westens unterlaufen zu haben, indem die Bank zwischen den Jahren 2001 und 2007 insgesamt $250 Milliarden für die iranische Regierung „gewaschen“ haben soll.

      Aktienanleger reagieren äußerst nervös auf die Anklage gegen Standard Chartered, ein Kurseinbruch von 25% war die Folge / Chart: forexpros.com

      Obwohl das Management der britischen Traditionsbank bislang jedwede Vorwürfe seitens der US-Regierung von sich wies, wird es von Montag bis Mittwoch zu einer Anhörung der US-Repräsentanten des Instituts bei den zuständigen Behörden des Bundesstaats New York kommen. Danach soll darüber entschieden werden, ob Standard Chartered die Lizenz zum Tätigen von Geschäften in den USA entzogen wird. Diese Tatsache ruft laut Berichten in US-Medien nun die Zentralbank Federal Reserve auf den Plan.

      Die Nachrichtenagentur Reuters bezieht sich in einem heute erschienenen Bericht zum Beispiel auf Aussagen von Insidern, die mitteilten, dass die Fed Standard Chartered zur Auflage gemacht habe, die Liquiditätslage der Bank alle paar Stunden genauestens zu überprüfen. Denn sollte dem Institut seine US-Lizenz entzogen werden, werde es laut Fed sehr wahrscheinlich zu einem Run auf die US-Konten der Bank und unzähligen Vertragsstornierungen durch Handelspartner des Instituts kommen. Die Flucht der Anleger dürfte zumindest den US-Arm der Bank ins Wanken bringen, wodurch es zu Verwerfungen an den CDS-Märkten kommen könnte. Wie es aussieht, droht dem US-Finanzsystem wieder einmal eine bewegte Woche ins Haus zu stehen.

      http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=23280
      Avatar
      schrieb am 12.08.12 15:34:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mittwoch, 08. August 20122012-08-08 13:22:31

      Standard Chartered und Iran
      Politik verteidigt "Schurkenbank"
      Die Vorwürfe gegen die britische Großbank Standard Chartered sorgen für Streit zwischen Washington und London: Selbst linke Politiker sehen darin einen politisch motivierten Angriff von US-Aufsehern auf den Finanzplatz London. Denn Standard Chartered ist bereits die dritte britische Bank, die sich die Amerikaner vorknöpfen. An den Vorwürfen ändert das wenig.

      Der drohende Verlust der US-Lizenz für die britische Großbank Standard Chartered (StanChart) schlägt politische Wellen. Politiker und Investoren werfen den US-Behörden vor, den Finanzplatz London schädigen zu wollen. "Ich denke, das ist eine konzertierte Aktion, die von der US-Regierung angeführt wird", sagte der Labour-Abgeordnete John Mann, der dem Finanzausschuss des Parlaments angehört. "Washington versucht hier eine Schlacht zu gewinnen, bei der es darum geht, den Handel von London nach New York zu verlegen. Das ist ein politischer Angriff." Den Problemen der britischen Banken werde in den USA mehr Aufmerksamkeit zuteil als denen der amerikanischen Großbanken, kritisierte Mann.

      Die New Yorker Finanzaufsicht DFS wirft StanChart vor, fast zehn Jahre lang trotz bestehender Iran-Sanktionen Zahlungen mit dem Land abgewickelt und dafür Zehntausende von Überweisungen bewusst gefälscht zu haben, um die Identität der iranischen Zahlungsgeber zu verschleiern. Die Rede ist von einem Gesamtvolumen von über 250 Mrd. US-US-Dollar. StanChart habe wie eine "Schurken"-Bank agiert und das US-Finanzsystem für Terroristen und Drogenhändler geöffnet. Die Vorwürfe wurden am Montagabend veröffentlicht - und die Bank nach eigenen Angaben völlig überrumpelt.

      StanChart wies die Vorwürfe als überzogen zurück und arbeitet derzeit zusammen mit zwei Kanzleien an ihrer Verteidigungsstrategie. Am kommenden Mittwoch muss das Institut in einer Anhörung der DFS Rede und Antwort stehen. Auf dem Spiel steht die US-Banklizenz. Ein Verlust wäre ein Desaster, denn damit hätte StanChart keinen direkten Zugang mehr zum wichtigen amerikanischen Finanzmarkt.

      Britische Banken im Visier von US-Aufsehern
      Beobachter lässt aufhorchen, dass StanChart bereits die dritte britische Großbank ist, die sich die US-Behörden binnen weniger Monate vorknöpfen. Erst musste Barclays wegen der Verwicklung in Zins-Manipulationen eine Geldstrafe über eine halbe Milliarde US-Dollar abdrücken. Und dann bekam die Konkurrentin HSBC wegen laxer Geldwäsche-Kontrollen vor allem bei Transaktionen mit Mexiko eine schallende Ohrfeige vom US-Senat. Auch hier droht eine Milliardenstrafe.

      Der linke Londoner Oppositionspolitiker Mann gilt nicht unbedingt als Freund der Banken. In der Finanzkrise machte er sich einen Namen, weil er den Geldhäusern Gier und Unmoral vorwarf. Etliche britische Banken sind nur noch am Leben, weil der Steuerzahler mit Milliardenhilfen einsprang. Gerade Mann stellt sich jetzt aber vor die heimischen Banken - und bekommt Unterstützung von Fondsmanagern, deren Häuser zu den größten Anteilseignern von StanChart gehören.

      "Sehen wir gerade ein einseitiges Vorgehen der US-Aufseher gegen London? Oh ja!", hieß es bei einem der Top-25-Aktionäre. "Sehen wir eine subtile Art des Protektionismus im Bankensektor? Ja!". Ein anderer Fondsmanager warf die Frage auf, inwiefern der voranschreitende US-Wahlkampf eine Rolle spielt. Die Präsidentenwahl steht im November an.

      Alleingang der US-Behörde
      Selbst unter den US-Behörden herrscht offenbar Uneinigkeit darüber, ob die Breitseite gegen StanChart berechtigt ist. Die New Yorker DFS mit ihrem Chef Benjamin Lawsky ist eine relativ junge Behörde. Mit ihrem Alleingang brachte sie nicht nur das US-Finanzministerium gegen sich auf, sondern auch die Notenbank Fed, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen sagten. Durch sein unabgestimmtes Vorgehen habe Lawsky die Gespräche zwischen dem Finanzministerium und StanChart über Schadenersatzansprüche im Zusammenhang mit den Geschäften unnötig kompliziert und erschwert. Lawsky war für Nachfragen zunächst nicht zu erreichen.

      StanChart war seit Anfang 2010 im Gespräch mit den US-Behörden über
      die Iran-Transaktionen. Noch in der vergangenen Woche, bei der Präsentation solider Quartalsergebnisse, hatte sich Vorstandschef Sands zuversichtlich gezeigt, die Vorwürfe ohne großen Wirbel aus der Welt räumen zu können. Mit all den anderen Banken-Skandalen sei die Sache überhaupt nicht vergleichbar, hatte er betont. Überhaupt galt StanChart jahrelang als Saubermann in der Bankenbranche. StanChart Chef Peter Sands wurde vor einem Jahr sogar zum "European Banker of the Year" gekürt. Dank starker Geschäfte in Asien und anderen Schwellenländern überstand das Geldhaus die Finanz- und Schuldenkrise ohne Blessuren.

      Dieser Ruf ist nun dahin, es geht um Schadensbegrenzung. Seit Montag hat die StanChart-Aktie ein Viertel eingebüßt, 17 Mrd. US-Dollar an Börsenwert wurden vernichtet. Am Mittwoch erholten sich die Papiere etwas: Sie legten in London um sechs Prozent zu und ging auch in Hongkong fester aus dem Handel.

      Quelle: n-tv.de, hvg/rts
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      schrieb am 17.08.12 14:26:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Standard Chartered kauft sich frei

      Bank zahlt mehr als 340 Millionen Dollar Von Martin Greive

      Die britische Großbank verhindert damit den Verlust ihrer US-Lizenz. Doch der Skandal ist nicht ausgestanden

      Am Ende war der Druck zu groß. Im Streit um mutmaßlich illegale Iran-Geschäfte einigte sich die britische Großbank Standard Chartered (Stan Chart) nach langen Verhandlungen mit der New Yorker Finanzaufsicht DFS auf einen Vergleich. 340 Millionen Dollar Strafe wird das Geldhaus zahlen, teilte die New Yorker Behörde mit. Zudem verspricht die Bank, in der Niederlassung New York mindestens zwei Jahre lang Mitarbeiter abzustellen, um möglicher Geldwäsche vorzubeugen.

      Mit der Einigung verhindert die Bank zwar den drohenden Verlust ihrer Lizenz in den USA. Ausgestanden ist die Affäre aber noch lange nicht. Andere US-Behörden ermitteln weiter, Stan Chart drohen zusätzliche Strafen. Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen amerikanischen und britischen Aufsichtsbehörden könnte weiteren Schaden nehmen. Gleichzeitig könnte der Skandal die Geburtsstunde eines neuen, mächtigen Bankenaufsehers sein.

      Denn die Einigung ist vor allem ein großer Sieg für Benjamin Lawsky, dem Chef der gerade einmal vor zehn Monaten gegründeten New Yorker Finanzaufsichtsbehörde DFS. Schon seit Monaten versuchte er, hinter geschlossenen Türen eine Einigung zu erzielen. Dann ging Lawsky vergangene Woche überraschend an die Öffentlichkeit. Er beschuldigte Stant Chart mit harten Worten, fast zehn Jahre lang trotz verhängter Wirtschaftssanktionen Geschäfte mit dem Iran abgewickelt zu haben. Lawsky nannte das 150 Jahre alte Traditionshaus eine "Schurkenbank", Stan Chart habe das "US-Finanzsystem für Terroristen und Drogenhändler geöffnet". 60.000 Geschäfte im Wert von 250 Milliarden Dollar soll das einstige Vorzeigehaus mit dem Iran abgeschlossen haben.

      Die Bank wies die Vorwürfe entschieden zurück. "99,9 Prozent” der Transaktionen mit dem Iran hätten den US-Gesetzen entsprochen. Stan Chart gab lediglich zweifelhafte Geschäfte in Höhe von 14 Millionen Dollar zu. Doch das half alles nichts. Nachdem Lawsky die Vorwürfe samt kompromittierender E-Mails am 6. August veröffentlicht hatte, stürzte die Aktie binnen weniger Stunden um 25 Prozent ab, 17 Milliarden Dollar Börsenwert lösten sich in Luft auf.

      Und es hätte noch dicker kommen können: Für Mittwoch war eine Sitzung angesetzt, bei der Lawsky dem britischen Finanzhaus die amerikanische Bankenlizenz hätte entziehen können. Ein Desaster – das Institut hätten keinen direkten Zugang mehr zum wichtigen US-Finanzmarkt gehabt. Dieses Risiko war Stan Chart offenbar zu hoch. Nach einer Woche intensiver Verhandlungen habe das Institut der Zahlung von 340 Millionen Dollar zugestimmt. Gemessen an der Anfangssumme, die Stan Chart Gerüchten zufolge geboten hat, ein stattlicher Betrag: Die Bank soll vor einigen Monaten mit einem Gebot von fünf Millionen Dollar in die Verhandlungen eingestiegen sein.

      Die New Yorker Bankenaufsicht dagegen soll 500 Millionen Dollar gefordert haben, berichtet die "Financial Times". Laut Experten hätte Stan Chart allerdings noch eine viel höhere Strafzahlung von bis zu einer Milliarde Dollar drohen können. Die Strafe kann das Finanzhaus locker verkraften. Allein im ersten Halbjahr fuhr Stan Chart einen Gewinn von vier Milliarden Dollar ein. Allerdings lässt sich der Imageschaden, den der Skandal angerichtet hat, nicht beziffern. "Es war eine pragmatische Entscheidung im besten Interesse der Aktionäre und Kunden", sagte ein Stan-Chart-Sprecher nach der Einigung.

      Und die Kuh ist noch nicht vom Eis. Das US-Justizministerium, das Finanzministerium sowie die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ermitteln ebenfalls. Die Untersuchungen der Behörden sollen unabhängig von dem Deal mit der New Yorker Aufsichtsbehörde weitergehen. Die Ergebnisse der Gespräche würden bald mitgeteilt, gab Stan Chart bekannt.

      Zudem ist Stan Chart bereits die dritte britische Großbank, die sich die US-Behörden in kurzer Zeit vorknöpfen. Erst musste Barclays wegen der Verwicklung in die Zins-Manipulationen eine Geldstrafe von mehr als 500 Millionen Dollar zahlen. Dann bekam die Konkurrentin HSBC wegen laxer Geldwäsche-Kontrollen eine schallende Ohrfeige vom US-Senat. Auch hier droht eine hohe Strafe.

      Britische Politiker beklagen eine Hexenjagd von US-Behörden gegen britische Kreditinstitute. Gegen diese Theorie spricht allerdings, dass die amerikanischen Ermittlungsbehörden auch nicht-britische Banken wie die niederländische ING oder die Schweizer Credit Suisse bei anderen Vergehen zu hohen Strafzahlungen verdonnert haben. Und auch mit ihren eigenen Instituten gehen sie nicht zimperlich um. In den vergangenen Jahren hatten sie Klagen gegen diverse US-Geldhäuser eingereicht.
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