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    Gibt´s hier Biotechkritiker ???? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.08.00 15:58:31 von
    neuester Beitrag 04.09.00 22:24:37 von
    Beiträge: 16
    ID: 229.660
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 15:58:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Meine Überlegungen zu Biotechs:

      - Ist diese hohe Bewertung gerechtfertigt ?

      Ich meine Nein: Letztendlich werden alle Werte später nicht mehr nur an den Umsätzen, sondern an Gewinnen gemessen. Gewinne werden müssen erwitschaftet. Von wem kommt das Geld ? außer aus Kapitalerhöhungen ?

      Wer bezahlt das Medikament: 1) Private KV
      2) Krankenkassen (ähnlich auch in USA)
      3) Die Kranken persönlich

      Wie teuer werden diese Medikamente sein ( Bsp.: bereits etablierte Interferontherapie (rekombinant hergestelltes Protein ) kostet weiterhin 30.000-50.000 im Jahr!)

      Ähnliche Preise gibt es für die Antikörper: (Bsp.: bei Herzinfarkt und Revaskularisation: Einmalgabe kostet 2000-5000,-DM).

      Dieses sind als kleiner Ausschnitt bereits etablierte Therapien. Die schneiden sich bereits ein gutes Stück vom Kuchen ab. Kostenträger sind hier hauptsächlich die Krankenkassen, die jeden Einzelfall (von den Dauertherapien in den Arztpraxen) prüfen.

      Was wird passieren, wenn es die ersten neuartigen Medikamente gibt, die die Krebsheilung fördern. Wer wird das bezahlen ?

      Der Kuchen wird nicht viel grösser werden. Das erkennt man doch schon am derzeitigen Geschrei um Lohnnebenkosten. Und private Zahlung von Behandlungskosten von 20000,-DM ??? Oder kann nur der überleben, der genug Geld hat ? Dies ist zumindest in Europa nicht vorstellbar. Also müssen die Medikamente ´preiswerter´angeboten werden.

      Es wird sicherlich immer bessere, aber auch immer teurere Medikamente geben, in x Jahren wird sicherlich auch Gentherapie funktionieren (dies hat bisher noch kein einziges Mal beim Menschen geklappt !!!!). Aber wann ???? Wer weiss das schon ? In 20 Jahren ? Geht bis dahin nicht vielen Biotech-Firmen das Geld aus ??


      Werde ich jetzt hier niedergemacht ?, dann nur zu! Es würde mich jedoch freuen, auch vernünftige Argumente für die Biotechs zu hören (aber nicht die Kurs-´Phantasie´). In meinem habe ich keinen Biotechwert, aber vielleicht hat jemand gute Gründe, einen Wert zu kaufen !!

      Nichts für ungut, ist halt meine Überzeugung (bin Arzt)

      Nepokong
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 16:08:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      @ Nepokong!

      Werden die Menschen nicht immer älter? Haben wir nicht immer mehr Geld um unser Gesundheit( das kostbarste Gut) zu pflegen und unsere Leben zu verlängern wo es nur geht. Wie siehts mit den Rentnern aus? Die werden immer reicher und älter! Oder hast du schon einen armen Menschen gesehen der 35 Jahre gearbeitet hatt??

      Munter bleiben und investieren! Ein gewisses Risiko ist da aber es ist doch absehbar das es ohne Biotech nicht mehr geht.

      Lübbe
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 16:10:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Biotech, böse ...:D
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 16:12:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      wir bezahlen mit den riesigen gewinnen,die wir aus den bio-aktien
      ziehen!
      piddy
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 16:48:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja da sprichst Du ein interessantes Kapitel an.

      Sind Biotechs überbewertet? Ich meine nein.
      Läßt man mal Amgen außen vor, die auch eher für ein Pharmaunternehmen stehen, dann ist die Marktkapitalisierung sämtlicher 300 börsennotierter US_biotechs samt der exorbitant hoch bewerteten Genomics Unternehmen gerade mal 260 Millionen USD.
      Pfizer hat eine Marktkapitalisierung von 270 Mrd USD. Pfizer macht zugegebenermaßen deutlich mehr Gewinne als die Biotechs, aber dafür ist deren Pipeline deutlich größer.

      Nun zu den teuren Hightech-Produkten. Ich kenne die Diskussion um die Behandlung von MS-Patienten sehr genau. Dies Problem stellt sich in den nächsten Jahren noch viel mehr, sieht man auch bei VIOXX etcpp.
      Leider wird die Problematik nicht öffentlich diskutiert, sondern einfach auf die Ärzte abgewälzt. Das Problem ist, dass Politiker damit keine Wählerstimmen gewinnen können. So wird die Zwei-, Drei-, Vierklassenmedizin kommen, ohne Frage.
      Meinst du ernsthaft, dass ließe sich verhindern? Ein wenig muss man auch mit verringerten Pflegekosten gegenrechnen.
      Angenommen Du besitzt ein kleines Vermögen. Nun hast Du ein malignes Melanom stage 3 mit deutlich vergrößerten Lymphknoten.
      Läßt Du es bei einer OP beruhen, oder überlegst Du nicht, Deine Überlebenschance mit einer autologen Krebsvakzine um 20-30 % zu steigern.und bezuschußt das als Privatmann mit 40000 DM.?
      Für mich wär die Antwort klar, da ich nur dieses Leben habe. Es wird aber zugegebenermaßen dramatisch und bitterböse werden, wenn es um die 65-jährige Mutter gehen wird.
      Mir schaudert davor.
      Ich bin kein Arzt, ich hoffe Du redest trotzdem mit mir ;)
      Der Puhvogel

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      Avatar
      schrieb am 31.08.00 17:01:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      ach ja . Gentherapie hat scheinbar schon einmal geklappt.
      Bei zwei SKID-Kindern (bubble boys) in Frankreich diesen Frühling. Die neuen Gene verblieben im Knochenmark.
      Kostenpunkt 300000 USD

      Science 2000 Apr 28;288(5466):669-72

      Gene therapy of human severe combined immunodeficiency (SCID)-X1
      disease.

      Cavazzana-Calvo M, Hacein-Bey S, de Saint Basile G, Gross F, Yvon E, Nusbaum P, Selz F, Hue C,
      Certain S, Casanova JL, Bousso P, Deist FL, Fischer A

      INSERM Unit 429, Gene Therapy Laboratory, Cell Therapy Laboratory, Unite d`Immunologie et d`Hematologie
      Pediatriques, Hopital Necker, 75743 Paris Cedex 15, France.

      Severe combined immunodeficiency-X1 (SCID-X1) is an X-linked inherited disorder characterized by an early
      block in T and natural killer (NK) lymphocyte differentiation. This block is caused by mutations of the gene
      encoding the gammac cytokine receptor subunit of interleukin-2, -4, -7, -9, and -15 receptors, which
      participates in the delivery of growth, survival, and differentiation signals to early lymphoid progenitors. After
      preclinical studies, a gene therapy trial for SCID-X1 was initiated, based on the use of complementary DNA
      containing a defective gammac Moloney retrovirus-derived vector and ex vivo infection of CD34+ cells. After a
      10-month follow-up period, gammac transgene-expressing T and NK cells were detected in two patients. T, B,
      and NK cell counts and function, including antigen-specific responses, were comparable to those of age-matched
      controls. Thus, gene therapy was able to provide full correction of disease phenotype and, hence, clinical benefit.
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 19:10:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      Biotech-Aktien – hochriskant und undurchschaubar

      Von vielen Experten ist das 21. Jahrhundert zum Jahrhundert der Biotechnologie
      ausgerufen worden. Entsprechend begehrt sind Biotech-Aktien bei den Anlegern, die
      Kurse haben sich in den letzten Jahren häufig vervielfacht. Dabei versteht kaum
      jemand wirklich, woran die einzelnen Unternehmen aus dem Biotechbereich arbeiten.
      Eine Studie des Finanzinformationsdienstes Bloomberg kommt zu dem Schluss, die
      Papiere sind hochriskant und den Anlegern fehlt der notwendige Einblick.

      Paul Maddon hat sein halbes Leben mit dem erfolgreichen Aufbau seiner
      Biotech-Firma verbracht. Sein „Lebenswerk“, Progenics Pharmaceuticals [ Kurs /
      Chart ], brachte er 1998 an die Börse und das Unternehmen erreichte im Bio-Boom
      zum Jahreswechsel 1999 / 2000 eine Marktkapitalisierung von über 1,2 Milliarden
      Dollar. Nachdem eine Prüforganisation Zweifel an der Wirksamkeit der wichtigsten
      Entwicklung – ein Impfstoff gegen Krebs – anmeldete, war der Erfolg so rasch vorbei
      wie er kam. Die Marktkapitalisierung von Progenics beträgt jetzt noch 400 Millionen
      Dollar, ein Haufen Anleger sitzt auf Buchverlusten.

      „90 Prozent der Ankündigungen die wir von den Unternehmen zu hören bekommen
      sind nur heiße Luft“, sagt der Onkologe Charles Engelberg, der Aktien aus dem
      Gesundheitsbereich analysiert. „Und 99 Prozent der Anleger wissen nicht wie man
      zwischen heißer Luft und Wirklichkeit unterscheidet.“ So passiere es immer wieder,
      dass Aktien wegen einzelner Meldungen irrational in die Höhe schießen.

      So geschehen auch bei NeoRx [ Kurs / Chart ], deren Anteilsscheine am 6. März von
      22 auf 54,75 explodierten, nachdem das Unternehmen eine vermeintliche
      Erfolgsmeldung über ein Medikament in einer Testphase verbreitete. Mittlerweile
      notiert das Papier wieder bei 18 Dollar, Testphasen dauern mitunter Jahre, die
      Erfolgsmeldung bezog sich auf eine Maus.

      Bei der Untersuchung von 300 börsennotierten Biotechs stellte Bloomberg fest, dass
      die Marktkapitalisierung der Hoffnungsträger 1999 insgesamt bei stolzen 343
      Milliarden Dollar lag, die Umsätze aber nur 14,7 Milliarden Dollar erreichten und alle
      Unternehmen zusammen gerechnet einen Verlust von 3,1 Milliarde Dollar auswiesen.

      „Wirkliche Umsätze und Gewinne sind in vielen Bereichen noch Jahre entfernt“, sagt
      Fondsmanager Kurt von Emster. Entsprechend schwierig sei die Auswahl wirklich
      aussichtsreicher Unternehmen. Die besten Chancen hätten noch Biotechs aus dem
      Bereich der Krebsforschung, da hier viele Präparate vor der Markteinführung stehen,
      so der Fondsmanager. Außerdem sei das Marktvolumen für Krebsmedikamente mit
      geschätzten 15 Milliarden Dollar im Jahre 2002 vielversprechend. Dazu wachse der
      Markt mit einer jährlichen Rate von 15 Prozent.

      Entsprechend hoch bewertet seien Unternehmen, die bereits Krebsmittel erfolgreich
      an den Markt gebracht haben. IDEC Pharmaceuticlas [ Kurs / Chart ] konnte seinen
      Kurs zwischenzeitlich mehr als verzehnfachen, Genentech [ Kurs / Chart ] immerhin
      verdreifachen. Angelockt von solchen Kurskapriolen konzentrierten sich immer mehr
      Firmen auf die Krebsforschung.

      Anleger sollten sich deshalb nicht zu sehr von frühen Erfolgsmeldungen blenden
      lassen. Eine geheilte Maus oder Ratte sei noch lange keine Garantie für die
      erfolgreiche Entwicklung eines Medikamentes für Menschen. Nur eines von fünf
      Medikamenten erreiche überhaupt die dritte und entscheidende Stufe klinischer Tests
      und von diesen wird noch nicht einmal die Hälfte für den Markt zugelassen.


      © 31.08.2000 www.stock-world

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 22:29:45
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo

      Hallo, ich bin ja froh, daß ich hier nicht ganz zerrissen werde. Habe mich ja schließlich in die Höhle des Löwen gewagt.

      @puhvogel

      Bezüglich der geglückten Gentherapie. Ja das war Gentherapie. Danke für die Info. Die kannte ich noch nicht. Die eine Einschränkung hast Du aber selbst gegeben: Therapie hat 300.000 gekostet. Aber egal, ein erster Erfolg. Die Methode scheint also zum Teil zu funktionieren, wobei hier auf jeden Fall die am erfolgversprechendsten Zellen benutzt wurden. T-Zellen, oder allgemein: Mobile Zellen. Aber alternativ: Warum hat man keine Knochenmarktransplantation durchgeführt ? , das funktioniert schon seit Jahren. Aber die hatten sicherlich ihre Gründe.
      Spannend wird es, wenn allgemeine Volksleiden angegangen werden: Bluthochdruck (hier kennt man noch nicht einmal die wirkliche Ursache!), Arteriosklerose (hier beginnt man, die Ursache zu verstehen), Krebs, Rheuma. Hier geht es ja darum, (ausdifferenzierte) Zellen von Endorganen zu verändern, bzw. multipotente Zellen über die Blutbahn einzuführen, die sich dann an den Endorganen zu gesunden z.B. Endothel- zellen, Knorpelzellen, Muskelzellen oder ähnliches entwickeln, oder als drittes, Vektoren (verändertes Virenerbgut) in die Blutbahn zu geben, die dann die Erfolgszelle selber suchen und sich dort in Erbgut der Zelle einbauen.
      Ich will nicht behaupten, daß das nie funktionieren wird, aber es ist doch noch ein sehr langer Weg.

      @ nochmal puhvogel

      Ich spreche auch mit Nichtmedizinern über dieses Thema . Klar ! Ich möchte auch nicht arrogant erscheinen.

      Zur Marktkapitalisierung: Genau ausgerechnet habe ich sie nicht. Es geht mir einfach nur darum, anzumerken, daß letztlich Gewinne bei den Unternehmen zählen werden. Die Produkte sind ja oft nicht einmal etabliert, sondern entweder in der Entwicklung oder bei den klinischen Prüfungen. Diese dauern dann 5-7 Jahre bis zur Zulassung des Medikaments, dann kann es ein Weilchen bis zur Kassenzulassung dauern. Dieser Weg ist der steinigste! Und wenn dann ein Kassenarzt in der Praxis dieses Zeug verschreibt oder anwendet, dann hat der nach 1 Monat sein Medikamentenbudget verpulvert und kommt in Regress. Es ist ja derzeit schon so, daß bahnbrechende Erkenntnisse bei der (Primär!-)Prävention von Herzinfarkten und anderen Gefäßereignissen (Schlaganfall usw...) nicht umgesetzt werden können, da sonst jeder Diabetiker, oder derjenige mit nur leichter beginnender Arteriosklerose (also keine "Verkalkung") einen sogenannten CSE-Hemmer bekommen muss (Monatstherapiekosten: ca. 150,-DM). Die Prognoseverbesserung ist eindeutig erwiesen (HOT, HOPE-Studie) und ich empfehle es auch ständig in den Entlassungsbriefen. Es wird und kann aber bei Kassen- patienten nicht umgesetzt werden, da dieses Budget gedeckelt wird, d.h. der Hausarzt würde aus eigener Tasche dazubezahlen. Die beste Medizin ist z.Z. schon zu teuer.
      Damit wären wir bei der Zweiklassenmedizin schon angelangt. Ja, das sind wir! Ähnlich ist es bei komplizierten OP, als Bsp. die TumorOP. Der Kassenpatient hat vielleicht das Pech, an einen schlechten Operateur zu gelangen, vielleicht hat er auch Glück. Der Privatpatient informiert sich, wer hat die größte Erfahrung, wer ist der beste, und meldet sich dort an.

      Bei deiner Mutter hättest Du ja noch als gut Informierter die Möglichkeit, sie an einer Studie teilnehmen zu lassen , noch!, diese werden ja noch von den jeweiligen Unternehmen gesponsert.

      Sprich, in Zukunft werden neuartige sehr gute Therapien (zunächst) von privater Hand bezahlt werden, wohl z.T. auch von privaten Kassen, gegen entsprechend teure Beiträge natürlich. Und da meine ich, sind die Leute wohl nur bei solchen Therapien bereit, hohe Summen zu zahlen, bei denen es um ihre Existenz geht (Thema Krebs). Und ob das für die Firmen reicht ? Schwer, so etwas zu berechnen !

      @Lübbe

      Ja die Leute werden älter! Aber werden sie auch in der Gesamtheit reicher ?????? Das wage ich zu bezweifeln. Und Leute, die 35 Jahre gearbeitet haben, und arm sind, da gibt es viele! Aber das hat sicherlich sehr individuelle Gründe.

      Nepokong
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 23:02:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      @nepokong
      ich freue mich ehrlich, dass es hier im board endlich mal einen kritiker gibt. ich denke, leute, wie du sind sehr, sehr wichtig, wenn eine branche gerade aufblüht. sie holen die verblendteten super-optimisten ab und zu von ihrem hohen ross herunter- näher zur realität.

      fakt ist: mit deiner skepsis hast du im ersten biotech-aufschwung 99/00 viele 100% gewinn verpasst.
      fakt ist: nicht die vergangenheit oder die gegenwart entscheidet über den kursverlauf, sondern einzig und allein die zukunft. allein gewinne zu erzielen reicht nicht an der börse, viel wichtiger sind die steten gewinnsteigerungen (egal auf welchem niveau).
      fakt ist: die biotechnologie ist langfrsitig gesehen ein ziemlich komplexes gesellschaftliches thema. denn je wirkungsvoller die medikamente, desto höher die lebenserwartung und somit desto höher die wahrscheinlichkeit, nochmal biotechnologische medikamente zu brauchen.
      fakt ist: dass wohlstand als sehr subjektiver wert angesehen wird, doch nutzt der größte wohlstand nichts, wenn die gesundheit nicht mitspielt. es gibt keinen grund anzunehmen, dass nicht in absehbarer zeit ein signifikanter anteil des BIP für die "biotechnologische gesundheitsverbesserungen" ausgegeben werden soll.
      fakt ist: die biotechnologie ist nun in der lage mittels neuer hard und software ganz neue ansätze zur wirkstoffherstellung zu entwickeln. täglich kommen neue dazu, die grenzen setzt allein die menschliche fantasie.
      fakt ist: dass die eklatante unterbewertung der biotechaktien dann zum vorschein kommt, wenn auch nur ein bruchteil der sich in den pipelines befindlichen medikamente auf den markt kommt und sowohl umsätze als auch gewinne generiert.
      fakt ist: dass gravierende gesellschaftliche und technologische veränderungen (wie momentan im biotechbereich) nicht durch marode krankenkassen bzw rentensysteme aufgehalten werden können. (stell dir vor, die menschen können bis zum 100sten geburtstag arbeiten und! werden gebraucht)

      persönliches fazit: die biotechnologie stellt in der tat eine noch nicht einmal im entferntesten vorstellbaren revolutionen in der geschichte der menschheit dar- zum ersten mal sind wir die direkten nutznießer einer wissenschaft.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 23:02:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      @nepokong
      ich freue mich ehrlich, dass es hier im board endlich mal einen kritiker gibt. ich denke, leute, wie du sind sehr, sehr wichtig, wenn eine branche gerade aufblüht. sie holen die verblendteten super-optimisten ab und zu von ihrem hohen ross herunter- näher zur realität.

      fakt ist: mit deiner skepsis hast du im ersten biotech-aufschwung 99/00 viele 100% gewinn verpasst.
      fakt ist: nicht die vergangenheit oder die gegenwart entscheidet über den kursverlauf, sondern einzig und allein die zukunft. allein gewinne zu erzielen reicht nicht an der börse, viel wichtiger sind die steten gewinnsteigerungen (egal auf welchem niveau).
      fakt ist: die biotechnologie ist langfrsitig gesehen ein ziemlich komplexes gesellschaftliches thema. denn je wirkungsvoller die medikamente, desto höher die lebenserwartung und somit desto höher die wahrscheinlichkeit, nochmal biotechnologische medikamente zu brauchen.
      fakt ist: dass wohlstand als sehr subjektiver wert angesehen wird, doch nutzt der größte wohlstand nichts, wenn die gesundheit nicht mitspielt. es gibt keinen grund anzunehmen, dass nicht in absehbarer zeit ein signifikanter anteil des BIP für die "biotechnologische gesundheitsverbesserungen" ausgegeben werden soll.
      fakt ist: die biotechnologie ist nun in der lage mittels neuer hard und software ganz neue ansätze zur wirkstoffherstellung zu entwickeln. täglich kommen neue dazu, die grenzen setzt allein die menschliche fantasie.
      fakt ist: dass die eklatante unterbewertung der biotechaktien dann zum vorschein kommt, wenn auch nur ein bruchteil der sich in den pipelines befindlichen medikamente auf den markt kommt und sowohl umsätze als auch gewinne generiert.
      fakt ist: dass gravierende gesellschaftliche und technologische veränderungen (wie momentan im biotechbereich) nicht durch marode krankenkassen bzw rentensysteme aufgehalten werden können. (stell dir vor, die menschen können bis zum 100sten geburtstag arbeiten und! werden gebraucht)

      persönliches fazit: die biotechnologie stellt in der tat eine noch nicht einmal im entferntesten vorstellbaren revolutionen in der geschichte der menschheit dar- zum ersten mal sind wir die direkten nutznießer einer wissenschaft.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 23:11:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      frage: wieviel zugelassene echte biotechmedikamente
      sind im moment auf dem markt.
      für eine zahl wäre ich dankbar.
      Avatar
      schrieb am 31.08.00 23:26:55
      Beitrag Nr. 12 ()
      @dosto

      Das ist sicherlich Definitionssache. Was ist Biotech? Alle Medikamente, die derzeit auf dem Markt sind und im Labor entwickelt sind (incl. Aspirin) waren/sind Biotech. Ok, du meinst wahrscheinlich, neuartige Medikamente, geklonte Proteine, oder maßgeschneiderte Antikörper und ähnliches (auch Sildenafil ??(Viagra)). Da gibt es viele und es werden immer mehr.

      @epicuraul

      Danke für die Antwort. Es sind gute Argumente. Und solange genügend Investoren auch so denken und Analysten einer Meinung sind, dann wird nicht viel passieren.
      In Aktien investiert bin ich noch nicht so lange, erst seit Februar. Und da läutete Biotech die Konsolidierung ein. Dann habe ich natürlich den erneute Hype verpasst, klar!

      Nepokong
      Avatar
      schrieb am 01.09.00 12:01:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi Nepokong
      die Frage, ob Du mit mir sprichst, war mit einem Augenzwinkern geäußert worden, also nicht ganz Ernst gemeint. Vielleicht kennst Du ja den Witz mit dem Arzt im Theater.
      Warum die das gemacht haben, da fragst du natürlich den Falschen. Ich dachte immer, Knochenmarktransplantation wäre nicht so simpel (einen geeigneten Spender zu finden und die Abstoßungsprozesse zu mildern). So billig ist eine Transplantation bisher für den Kostenträger ja nun auch nicht (lange Krankenhauszeiten, Screening, etc.). Man solte da schon konsequent gegenrechen. Aber letztendlich habe ich da nur "RTL-Explosiv"-Bildung. ;)

      Das Abwälzen der Kostenproblematik auf die Ärzte hatte ich ja oben bereits angesprochen, ohne das Wort Deckelung direkt auszusprechen. Mit dem Beispiel der Mutter meinte ich die Fälle, bei denen es entweder um das Leben der Mutter (genauer eine Vergrößerung der Überlebenschance um 30 % oder so) oder um 50 mille geht. Da werden sich Dramen abspielen, weil sich beide Seiten sich der Lage wohl bewußt sein werden. Bisher kann man es auf eine fremde Macht namens Krankenkasse abschieben, eine Art Gottesurteil. Du bindest das Deinen mittellosen Patienten sicher nicht auf die Nase, dass da eine bessere Behandlungsmöglichkeit besteht, aber das liebe Geld. Ich bedauere die mangelnde öffentliche Diskussion über die Bezahlbarkeit der Medizin, gerade in der Zukunft mit der zunehmenden Alterung der Gesellschaft. Da steckt genausoviel Explosionsstoff wie in der Rentenversicherung. aber: Als Politiker kann man damit leider keine Meriten gewinnen.

      Bei den Medikamenten, die das Leben nicht unmittelbar retten, sieht die Lage schon anders aus. Hier wird vermutlich gespart werden, speziell bei präventiven Medikamenten. Es sei denn, die Krankenkassen rechnen sich ein effektive Einsparung aus, oder wollen ihren Kunden gegen ein besonderes Aufgeld etwas Besonderes bieten (->die VIOXX-Diskussion aktuell in USA).

      Was Genomics, Stmmzellforschung etc. angeht, so gebe ich zu, da gibt es noch einen weiten Weg zurückzulegen. In diese Aktien investiere ich auch grundsätzlich nicht. Aber nicht alle Biotechs sind im präklinischem Stadium, viele Produkte sind aktuell in Phase 3, auf jeden Fall bedeutend mehr als Pfizer hat (s.o.)!!! Neue nebenwirkungsarmen Angina-Mittel, virenbekämpfende kleine Moleküle, viele HEP C, HEP B, Anti-HIV-Mittel, Krebsvakzine, Antikörpertherapien etcpp. Alzheimer, Parkinson, Diabetes, Epilepsie, Schizophrenie, dafür gibt es hoffnungsvolle Ansätze (außer beim Schlaganfall :(). Ich geh einfach davon aus, das in Zukunft mehr Geld für die Gesundheit ausgegeben wird, Nebenkosten hin oder her. Deswegen bin ich Biotech-Investor.

      Der Puhvogel

      PS: Ich finde es komisch, dass Mediziner vorwiegend in Internet, Telekom etc. investieren. Ich finde diese Aktien teuer, weil da die Markthürde bedeutend kleiner ist.
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 20:02:11
      Beitrag Nr. 14 ()
      :) Gentlemen!

      Ich empfehle ja schon die ganze Zeit Cell Genesys (CEGE)

      Die habe eine Cash-Position von ca. USD 750 Millionen!

      Das bedeutet, sie haben genug Geld um 10 (ZEHN!) Jahre lang zu
      forschen.

      Viele, z.T.auch grosse Biotech`s haben ein Cash-Burn-Ratio von
      hoechstens 2 Jahren!

      habe die ehre
      h.r.fox
      :) www.feel.ch :)
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 20:47:24
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo,

      Mir kommt es manchmal vor als wuerden hier alle den Umsatz den ein Medikament macht 1:1 auf das Biotech Unternehmen umlegen das es Entwickelt hat.
      Da ist aber meiner Meinung nach die größte Unsicherheit.
      Beispiel:
      Im Aktionär(die meisten werden ihn gelesen haben) sand ja wieder einmal ein schöner Artikel über Vertex.
      Einen Satz habe ich mir gemerkt weil mir das schon länger zu denken gibt.
      Agenerase kam im zweiten Quartal auf einen Umsatz von 22 Mio. Dollar hiervon erhielt Vertex einen Anteil von 3,3 Mio Dollar.

      Würde in dem Fall bedeuten das ca. 15% des Umsatzes auf Vertex empfallen. Den Rest macht Glaxo Wellcome. Da frage ich mich doch wer mehr von den Bios profitiert.

      Könnte natürlich sein das die 3,3 Mio Dollar Netto sind. dann sieht die Sache wieder anders aus. Leider konnte ich das bislang nicht herausfinden.

      Fakt ist: So lange wir nicht wissen wie die Verträge mit den Partnern tatsächlich aussehen, solange wissen wir auch nicht ob die Marktkap. gerechtfertigt ist oder nicht.

      Ich glaube nicht das die Big Player der Pharma so einfach das Feld räumen werden.

      Wenn einer meine Bedenken zerstreuen kann dann nur zu. Bin ja selbst in Bios investiert.

      gruss
      Avatar
      schrieb am 04.09.00 22:24:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      @gl
      die bewertung von biotechs ist tatsächlich das größte problem daran, den "richtigen" kurs zu finden. desswegen auch die enorme volatilität des sektors.
      klassische bewertungsmaßstäbe fallen ja oft außen vor.
      insoweit kann ich dich also nicht beruhigen.
      ein paar deiner bedenken kann ich allerdings evtl. zerstreuen, wenn ich dir sage, dass die profi-analysten auch ein arges problem mit der bewertung haben.
      solange diese frage nur ein gegenstand von disskusionen ist und nicht endgültig geklärt, werden wir steigende kurse sehen.
      fazit: lassen wir den markt die entscheidung treffen.

      gruß


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