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    Konjunkturbericht - Mai 2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.06.01 10:47:17 von
    neuester Beitrag 20.09.01 17:13:46 von
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      schrieb am 13.06.01 10:47:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      hi @all

      Die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank ist aus ökonomischer Sicht gerechtfertigt. Wegen der langen Wirkungsverzögerung der Geldpolitik muss die europäische Notenbank bei der Teuerungsrate Weitblick beweisen. Trotz der gegenwärtig relativ hohen Inflationsrate, die sich im Mai noch einmal leicht erhöhen dürfte, bleiben die mittelfristigen Preisperspektiven für den Euro-Raum günstig. Bereits im Juni wird die Preissteigerungsrate merklich sinken. Bis zum Jahresende sollte sich die Inflationsrate der 2 %-Marke nähern und im Durchschnitt des nächsten Jahres wieder eine eins vor dem Komma aufweisen. Dies gelingt jedoch nur, wenn die Tarifparteien dem Beispiel der Notenbank folgen und sich bei den anstehenden Lohnverhandlungen nicht an der aktuellen, sondern an der künftigen Preisentwicklung orientieren.


      Die Vorbereitung der Märkte auf die Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank war nicht optimal. Unmittelbar vor der Zinsentscheidung wurde den Märkten noch eine abwartende Haltung signalisiert. Marktüberraschungen können zu einer erhöhten Unsicherheit und zu entsprechenden Volatilitäten führen. Im Extremfall besteht sogar die Gefahr, dass international orientierte Investoren wegen der schwer kalkulierbaren Notenbankpolitik Anlagen im Euro-Raum meiden oder mit einem Risikoaufschlag versehen.


      Die konjunkturellen Frühindikatoren im Euro-Raum deuten auf eine merkliche Wachstumsabschwächung hin. Ein konjunktureller Einbruch wie in den USA ist jedoch nicht zu befürchten. Gestützt von dem in einigen Euro-Staaten relativ robusten privaten Konsum sollte sich das Wirtschaftswachstum in der Währungsunion in diesem Jahr auf einem Niveau von 2 ½ % stabilisieren.


      In Deutschland hat die konjunkturelle Abschwächung inzwischen auch auf die Industrie übergegriffen. Auftragseingänge und Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sind zuletzt merklich gesunken. Trotz der deutlichen Eintrübung liegen die Konjunkturindikatoren aber noch immer auf einem durchaus akzeptablen Niveau. Für Deutschland ist in diesem Jahr daher weiterhin ein Wirtschaftswachstum von rund 2 % möglich.


      Die bei der jüngsten Steuerschätzung veranschlagten Steuerausfälle sollten ohne Erhöhung der für dieses Jahr vorgesehenen Nettoneuverschuldung "aufgefangen" werden. Angesichts einer Wachstumsprognose von 2 %, des weiterhin recht hohen strukturellen Budgetdefizits und der Steuerentlastung zum Jahresbeginn kann das Argument, konjunkturell bedingte Steuerausfälle im Zuge einer antizyklischen Fiskalpolitik einfach hinzunehmen, nicht überzeugen.

      Inflation im Euro-Raum:


      Auftragsvolumen verarbeitendes Gewerbe:


      quelle: bankenverband

      gruss indio
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      schrieb am 27.06.01 13:17:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Konjunkturbericht – Juni 2001
      Hoffnung auf Bodenbildung bei den Frühindikatoren

      Die Talfahrt der konjunkturellen Frühindikatoren in Deutschland hat bis zuletzt angehalten. Die gegenwärtige Konjunkturschwäche wird sich daher mindestens bis ins dritte Quartal hinein fortsetzen. Die bislang in den meisten Konjunkturprognosen gehegte Hoffnung auf eine merkliche Erholung im zweiten Halbjahr 2001 wird damit empfindlich gedämpft. Es ist zu befürchten, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland in diesem Jahr die 2 %-Marke kaum erreichen wird.


      Ein noch kräftigeres Abrutschen der deutschen Konjunktur ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Erstens gibt es vorsichtige Hoffnungszeichen auf eine Bodenbildung in der US-Wirtschaft, was in den kommenden Monaten auch der Stimmung der deutschen Wirtschaft wieder Halt geben sollte. Zweitens wird die vergleichsweise hohe Preissteigerungsrate, die gegenwärtig die Kaufkraft schmälert, in der zweiten Jahreshälfte wieder sinken und die Stimmung der Konsumenten aufhellen.


      Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland seit Jahresbeginn gestiegen. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Am Jahresende wird die Zahl der Arbeitslosen wieder höher sein als im Dezember 2000. Das Ziel der Bundesregierung, die Arbeitslosigkeit im Jahre 2002 unter die Marke von 3,5 Millionen zu drücken, dürfte wohl nicht erreicht werden.


      Die Bundesregierung wäre falsch beraten, auf die schlechten Arbeitsmarktzahlen mit einer Auflegung traditioneller Beschäftigungsprogramme zu reagieren. Sie sollte vielmehr den positiven Beispielen zahlreicher europäischer Nachbarstaaten folgen und eine größere Flexibilität am Arbeitsmarkt zulassen.


      Zielführende Arbeitsmarktreformen müssen zudem mit einer Senkung der Lohnzusatzkosten einhergehen. Auch wenn das Ziel der Bundesregierung, die Sozialversicherungsbeiträge bis zum Ende der Legislaturperiode unter die Marke von 40 % zu senken, kaum noch zu erreichen ist, sollte dieses wichtige und richtige Vorhaben nicht aufgegeben werden, sondern in Zukunft eine noch größere wirtschaftspolitische Priorität erhalten.

      Auch im Euro-Raum wird das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr mit rund 2 ¼ % niedriger ausfallen als noch zum Jahresbeginn angenommen wurde. Die vereinzelt aufkeimende Furcht vor einer Stagflationsphase im Euro-Raum ist jedoch völlig überzogen. Zum einen wird das Wirtschaftswachstum mit 2 ¼ % weit vom Stillstand entfernt sein, und zum anderen bietet die Preissteigerungsrate mit einem Jahresdurchschnitt von voraussichtlich etwas mehr als 2 ½ % keinen Anlass für lang anhaltende Inflationssorgen. Auswirkungen auf den zinspolitischen Handlungsspielraum der Europäischen Zentralbank dürfte die aktuelle Preissteigerungsrate - zumindest kurzfristig - aber dennoch haben.

      quelle: bankenverband

      Gruss Indio
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 15:45:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Konjunkturbericht – Juli 2001
      Euro-Raum: Auch die Binnenkonjunktur zeigt Schwächen

      Die noch zum Jahresbeginn gehegten Hoffnungen, dass sich die Euro-Zone der weltwirtschaftlichen Eintrübung durch ein stärkeres Wachstum der Binnennachfrage entziehen könne, haben sich nicht erfüllt. Neben der hohen Preissteigerungsrate, die die Kaufkraft der privaten Haushalte belastet, und der immer noch nicht überwundenen Krise in der deutschen Bauwirtschaft sind hierfür auch wirtschaftspolitische Versäumnisse verantwortlich.

      Im Laufe des zweiten Halbjahres sollte die konjunkturelle Abwärtsbewegung im Euro-Raum allerdings ein Ende finden. Diese Hoffnung wird gleich aus zwei Quellen gespeist. Erstens zeigen einige konjunkturelle Frühindikatoren in den USA erste Anzeichen einer Bodenbildung. Sollte sich dieser Trend festigen, dürfte dies auch der Stimmung in der europäischen Wirtschaft wieder Halt geben. Zweitens wird die Preissteigerungsrate im Euro-Raum in den kommenden Monaten weiter sinken, wodurch die Verbraucher wieder an Kaufkraft gewinnen.

      Die nach wie vor recht freundlichen Preisperspektiven werden der Europäischen Zentralbank in den kommenden Monaten durchaus Spielraum für Zinssenkungen eröffnen. Gleichwohl sollten die Möglichkeiten, durch Zinssenkungen die Konjunktur anzuregen, nicht überschätzt werden. Zum einen befinden sich die europäischen Zinsen nach wie vor auf einem moderaten Niveau. Zum anderen kann eine Senkung der Leitzinsen, die von den Märkten als nicht stabilitätsgerecht empfunden wird, zu einem Anstieg der Kapitalmarktzinsen führen.

      Für den Euro-Raum ist in diesem Jahr nach wie vor ein Wirtschaftswachstum von gut 2 % erreichbar. Die in den letzten Wochen gelegentlich aufkeimenden Rezessionsbefürchtungen sind aus heutiger Sicht daher reichlich überzogen.

      In Deutschland wird das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr hingegen nur knapp 1 1/2 % erreichen. Verantwortlich für die besonders ausgeprägte Konjunkturschwäche in Deutschland ist neben der Krise in der Bauwirtschaft vor allem die hartnäckige Verkrustung am Arbeitsmarkt. Die Haltung der Bundesregierung, die keine Veranlassung für eine Deregulierung des Arbeitsmarktes sieht, ist daher völlig unverständlich.

      Wegen der überwiegend strukturell bedingten Probleme in der deutschen Wirtschaft sind aktive Konjunkturprogramme wenig hilfreich. Stattdessen sollten weitere grundlegende Wirtschaftsreformen in Angriff genommen werden. Die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung muss dabei ganz oben auf der Agenda stehen.

      quelle: bankenverband

      Gruss Indio
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      schrieb am 25.07.01 15:45:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Konjunkturbericht – Juli 2001
      Euro-Raum: Auch die Binnenkonjunktur zeigt Schwächen

      Die noch zum Jahresbeginn gehegten Hoffnungen, dass sich die Euro-Zone der weltwirtschaftlichen Eintrübung durch ein stärkeres Wachstum der Binnennachfrage entziehen könne, haben sich nicht erfüllt. Neben der hohen Preissteigerungsrate, die die Kaufkraft der privaten Haushalte belastet, und der immer noch nicht überwundenen Krise in der deutschen Bauwirtschaft sind hierfür auch wirtschaftspolitische Versäumnisse verantwortlich.

      Im Laufe des zweiten Halbjahres sollte die konjunkturelle Abwärtsbewegung im Euro-Raum allerdings ein Ende finden. Diese Hoffnung wird gleich aus zwei Quellen gespeist. Erstens zeigen einige konjunkturelle Frühindikatoren in den USA erste Anzeichen einer Bodenbildung. Sollte sich dieser Trend festigen, dürfte dies auch der Stimmung in der europäischen Wirtschaft wieder Halt geben. Zweitens wird die Preissteigerungsrate im Euro-Raum in den kommenden Monaten weiter sinken, wodurch die Verbraucher wieder an Kaufkraft gewinnen.

      Die nach wie vor recht freundlichen Preisperspektiven werden der Europäischen Zentralbank in den kommenden Monaten durchaus Spielraum für Zinssenkungen eröffnen. Gleichwohl sollten die Möglichkeiten, durch Zinssenkungen die Konjunktur anzuregen, nicht überschätzt werden. Zum einen befinden sich die europäischen Zinsen nach wie vor auf einem moderaten Niveau. Zum anderen kann eine Senkung der Leitzinsen, die von den Märkten als nicht stabilitätsgerecht empfunden wird, zu einem Anstieg der Kapitalmarktzinsen führen.

      Für den Euro-Raum ist in diesem Jahr nach wie vor ein Wirtschaftswachstum von gut 2 % erreichbar. Die in den letzten Wochen gelegentlich aufkeimenden Rezessionsbefürchtungen sind aus heutiger Sicht daher reichlich überzogen.

      In Deutschland wird das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr hingegen nur knapp 1 1/2 % erreichen. Verantwortlich für die besonders ausgeprägte Konjunkturschwäche in Deutschland ist neben der Krise in der Bauwirtschaft vor allem die hartnäckige Verkrustung am Arbeitsmarkt. Die Haltung der Bundesregierung, die keine Veranlassung für eine Deregulierung des Arbeitsmarktes sieht, ist daher völlig unverständlich.

      Wegen der überwiegend strukturell bedingten Probleme in der deutschen Wirtschaft sind aktive Konjunkturprogramme wenig hilfreich. Stattdessen sollten weitere grundlegende Wirtschaftsreformen in Angriff genommen werden. Die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung muss dabei ganz oben auf der Agenda stehen.

      quelle: bankenverband

      Gruss Indio
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      schrieb am 20.08.01 13:50:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Konjunkturbericht – August 2001
      Preisdruck lässt nach

      Die Inflationsrate im Euro-Raum hat im Mai ihren Zenit erreicht. Seither befindet sich die Teuerungsrate auf dem Rückzug. Zwar können ungünstige statistische Basiseffekte im August und Oktober noch einmal zu einem kleinen Rückschlag führen. Wegen der Stabilisierung der Rohölpreise, den nachlassenden Folgen der Tierseuchen sowie der schwachen Konjunkturentwicklung wird dies den Trend einer sinkenden Inflationsrate in den kommenden Monaten jedoch nicht beeinträchtigen. Die im Zusammenhang mit der Euro-Bargeldeinführung bisweilen befürchteten Preiserhöhungseffekte dürften sich in engen Grenzen halten und allenfalls vorübergehend wirken.

      Die jüngste Kurserholung des Euro wird den Rückgang der Preissteigerungsrate im Euro-Raum unterstützen. Angesichts der zunehmenden Klagen der amerikanischen Industrie über die "Überbewertung" des Dollar, der wachsenden Aufmerksamkeit für das US-amerikanische Leistungsbilanzdefizit sowie den Aussichten, dass die kurz- bis mittelfristigen Zinsen in den USA für längere Zeit unter dem Niveau im Euro-Raum bleiben werden, dürfte die Kurserholung des Euro eine nachhaltige Stabilisierung der europäischen Gemeinschaftswährung eingeläutet haben.

      Nimmt man alles zusammen, dann wird die Teuerungsrate im Euro-Raum am Ende des laufenden Jahres aller Voraussicht nach weniger als 2 ½ % betragen. Im Frühjahr 2002 dürfte sie sogar wieder unter die Marke von 2 % fallen. Für die angeschlagene Konjunktur im Euro-Raum sind das gute Nachrichten: Die sinkende Inflationsrate verbessert die Konsummöglichkeiten der privaten Haushalte und erhöht den Zinssenkungsspielraum der Europäischen Zentralbank.

      Am Geldmarkt nehmen die Zinssenkungserwartungen seit gut einem Monat wieder zu. Auf Sicht von drei Monaten ist eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte weitestgehend eingepreist. Auf längere Sicht wird inzwischen sogar eine noch stärkere Lockerung der Geldpolitik erwartet.

      Die deutsche Konjunktur zeigt sich in einer schwachen Verfassung. Im zweiten Quartal dürfte das Wirtschaftswachstum zum Erliegen gekommen sein. Ein Abgleiten in eine Rezession ist aber nach wie vor unwahrscheinlich. Im Durchschnitt des laufenden Jahres wird sich ein Wirtschaftswachstum von 1 bis 1 ½ % und im nächsten Jahr von rund 2 % einstellen.

      Die Möglichkeiten der Politik, die Konjunkturschwäche in Deutschland kurzfristig zu bekämpfen, sind äußerst gering. Vor zusätzlichen Ausgabenprogrammen muss eindringlich gewarnt werden. Erforderlich ist vielmehr, dass die Wirtschaftspolitik ihren Willen und ihre Bereitschaft zu weiteren strukturellen Wirtschaftsreformen demonstriert. Die Zeit bis zu den Bundestagswahlen ist jedenfalls viel zu lang, als dass man sich hier einen völligen Stillstand leisten könnte.

      quelle: bankenverband

      Gruss Indio

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      schrieb am 20.09.01 17:13:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Konjunkturbericht – September 2001
      Geldpolitik nicht überfordern

      Die jüngsten Terroranschläge in den USA haben die Unsicherheit für die Entwicklung der Weltwirtschaft erhöht. Sorgen vor einer weltweiten Rezession wären insbesondere dann berechtigt, wenn es zu einer nachhaltigen Krise auf den Rohölmärkten käme. Dies ist aus heutiger Sicht aber nicht zu befürchten.

      Bei der jüngsten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank dürften konjunkturelle Aspekte eine wichtige Rolle gespielt haben. Offenbar ist das Wirtschaftswachstum für den gesamten Euro-Raum im zweiten Quartal fast zum Erliegen gekommen. Inzwischen fallen aber auch die Konjunkturprognosen für das kommende Jahr recht verhalten aus. Mit rund 2 ¼ % würde das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum aus heutiger Sicht im nächsten Jahr gerade einmal einen halben Prozentpunkt höher liegen als im laufenden Jahr.

      Die konjunkturell motivierte Zinssenkung war allerdings nur deshalb möglich, da sie zu keinem Konflikt mit dem Ziel der Preisniveaustabilität führt. Inzwischen ist die Inflationsrate im Euro-Raum auf einen klaren Abwärtstrend eingeschwenkt. Bleibt nach den Terroranschlägen in den USA eine nachhaltige Anspannung auf den Rohölmärkten aus - wovon gegenwärtig auszugehen ist -, dürfte die jährliche Preissteigerungsrate im Frühjahr 2002 sogar wieder deutlich unter der 2 %-Marke liegen. An den Geldmärkten wird daher bis zum Jahresende mit einer weiteren Lockerung der Leitzinsen gerechnet.

      Der Beitrag der Geldpolitik zur Erholung der europäischen Konjunktur sollte aber nicht überschätzt werden. Die Entfaltung der binnenwirtschaftlichen Kräfte im Euro-Raum wird nach wie vor durch strukturelle Wirtschaftsprobleme behindert. Für eine durchgreifende Wiederbelebung der europäischen Wirtschaft ist eine weitere Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Angebotsbedingungen unverzichtbar.

      Eine Wegmarke zur Verbesserung der Angebotsbedingungen stellt der Stabilitäts- und Wachstumspakt dar. Vorschläge, das Defizitkriterium in den Stabilitätsprogrammen durch ein Ausgabenziel zu ersetzen, sind weder praktikabel noch vertrauensbildend. An der bisherigen Konstruktion des Stabilitäts- und Wachstumspaktes sollte daher festgehalten werden.

      Mit der erneut in die Diskussion gebrachten Steuer auf den Devisenhandel ("Tobin Tax") soll die Volatilität an den Devisenmärkten verringert werden. Mit einer Reduktion der Marktliquidität die Preisbewegungen an den Märkten stabilisieren widerspricht jedoch allen ökonomischen Erfahrungen.

      Von den konjunkturellen Frühindikatoren in Deutschland kommt erstmals in diesem Jahr ein Hoffnungsschimmer. Einkaufsmanager-Index und Geschäftsklima deuten zumindest darauf hin, dass die Abwärtsbewegung allmählich schwächer wird. Doch ähnlich wie für den gesamten Euro-Raum ist auch für Deutschland im kommenden Jahr nur mit einer recht moderaten Aufwärtsbewegung zu rechnen.

      quelle: bankenverband.de

      Gruss Indio


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