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    Schweitzer Berggeheimnis - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.04.02 16:56:22 von
    neuester Beitrag 15.04.02 20:32:37 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 15.04.02 16:56:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schweizer Berggeheimnis

      An einem verborgenen Ort irgendwo in den Alpen ruht der Datenschatz der modernen Welt: Banken, Versicherungen und andere große Firmen bunkern dort Kopien für den Tag nach der Katastrophe
      Von Inga Michler

      Adrian Knapp ist vorbereitet auf Katastrophen aller Art. Terroristen könnten zum Beispiel sämtliche Stauseen in der Schweiz in die Luft jagen. Eine Flutwelle würde dann auch dieses idyllische Tal durchspülen. Sie würde die kleine Schreinerei mitreißen, die am Fuße des Felsens kauert. Sie würde die Kühe ertränken, die friedlich am gegenüberliegenden Hang grasen. Aber Knapps Computer, im Bunker, tief drinnen im Berg, die blieben trocken.

      Angreifer könnten den Bunkereingang bombardieren. Knapp lächelt lässig. "Die verschachtelten Gänge würden die Druckwellen schlucken." Feinde könnten biologische Kampfstoffe versprühen. Knapp schüttelt den Kopf. Ein Überdruck im Bunker würde verhindern, dass die Bakterien durch die Ritzen dringen und spezielle Filteranlagen würden weiter saubere Frischluft in den Berg pumpen.

      Früher, erinnert sich Knapp, früher haben ihn die Leute ausgelacht, wenn er solche Szenarien malte. "In seinem Job muss der wohl Paranoia haben", haben sie gesagt. Und er müsse Paranoia sähen, um überhaupt Kunden zu finden. Seit dem 11. September lacht keiner mehr. Jetzt plötzlich ist Adrian Knapp mit seinem Hochsicherheitsdatenbunker in den Schweizer Alpen ein gefragter Mann. "Ganze Branchen sind jäh aufgewacht", freut er sich. "Sie haben verstanden, dass Schlamperei bei der Datensicherheit das Leben ihrer ganzen Firma gefährdet."

      Soldaten in Schweizer Armee-Uniformen wachen vor dem Felsmassiv in dem Tal nahe des Nobelskiorts Gstaad. Sie haben die beiden Schreiner im Blick, die unter einem Verschlag Bretter zusägen, und schauen über eine kleine, verweißte Landebahn auf die Weide mit den Kühen. Knapp ist mit drei schon Wochen vorher angemeldeten Gästen angereist. Ein Bewacher schüttelt ihm die Hand. Mit einer Chipkarte und einem Zahlencode öffnet der Soldat eine kleine Tür und führt die Gruppe durch einen engen Gang in den Fels hinein.

      Staubig riecht es hier, wie in einem ausgetrockneten Kellergewölbe. Gelbliche Baustellenlampen leuchten den Weg bis zu einer Panzertür. Dahinter warten zwei Soldaten. Einzeln rufen sie die Besucher herein, kontrollieren die Besuchsanträge und Pässe und suchen mit hochsensiblen Metalldetektoren nach Verdächtigem. Kein 10-Pfennig-Stück in der Jackentasche bleibt unentdeckt. Wer Metallkappen in den Schuhen hat, muss die Schuhe ausziehen. "Es könnte ja auch ein Messer darin versteckt sein", sagt ein Soldat.

      Dann öffnet sich eine gelb lackierte, etwa einen halben Meter dicke Tür aus Beton. "Zweieinhalb Tonnen schwer ist die und lässt sich mit einem Finger bewegen, wenn man nur den Code weiß", sagt Adrian Knapp stolz. Hinter dieser Tür beginnt die Zukunft. Hier ließen sich Szenen für einen neuen James-Bond-Film drehen.

      Eine deckenhohe Kapsel aus Panzerglas versperrt den Weg. Lautlos tut sich die Kapsel auf. Eine Glaswand schiebt sich zur Seite, lässt einen Besucher ein und schließt sich wieder. Willkommen in der computergesteuerten Personenschleuse. "Bitte legen Sie Ihren Finger auf den Scanner", befiehlt eine elektronische Frauenstimme. "Fingerabdruck verifiziert. Guten Tag", krächzt die Stimme, die zweite Glaswand tut sich auf und gibt den Weg frei in ein Labyrinth von Gängen im kalten Fels.

      "Durch die Schleuse kommt nur, wer wirklich eine Zugangsberechtigung hat", erklärt Knapp. Und diese Berechtigung ergebe sich aus einer Kombination von biometrischen Daten - so würden beispielsweise auch Größe und Gewicht des Eindringlings erfasst. Sogar die Temperatur des Fingers für den Fingerabdruck ist entscheidend. "Ein anderer Mensch mit meiner Größe und meinem Gewicht käme nicht rein, selbst wenn er meinen Finger abgehackt hätte und ihn auf den Scanner legte", sagt Knapp ungerührt. "Der Finger wäre zu kalt."

      Ein paar verschachtelte Gänge weiter wartet eine letzte Schleuse. Per Chipkarte und persönlicher Pin-Nummer öffnen und schließen sich gelb lackierte Panzertüren aus Stahl. Für einen Moment steht der Besucher zwischen zwei Stahlkolossen im Halbdunkel, dann öffnet sich die letzte Tür - die Tür zum Herz des Berges. Das ist es also, was die Soldaten in ihren Kampfanzügen bewachen, was das Stollenlabyrinth und Panzertüren mit Fingerscannern verborgen halten: die Computerräume.

      Hier speichern Banken, Versicherungen und Telekommunikationsfirmen Sicherheitskopien ihrer hochsensiblen Daten. In kleinen Verschlägen können sie eigene Rechner aufstellen. Eine Zelle von 12 Quadratmetern kostet über 230 000 Mark im Jahr. Knapps Firma, die Mount 10 Holding AG, bietet aber auch eine Rundumbetreuung auf firmeneigenen Servern an. Rund 200 dieser Großrechner, sagt Knapp, stehen hinter einer schmalen Schiebetür, die sich für Besucher niemals öffnet. Zu groß sei die Gefahr, dass jemand einen Stecker ziehe oder einen Schalter umlege.

      Vier verschiedene Datenstränge führen in den Berg hinein. "Vierfache Redundanz" nennt Knapp das. Falls eine Leitung weggesprengt würde, könnten die Daten so trotzdem weiterfließen.

      Nicht alle Kunden von Knapp wollen sich allerdings auf die Kabel verlassen. Einige haben den Datenspeicher im Berg völlig vom Firmennetz abgeschnitten und bringen regelmäßig per Flugzeug- oder Autokurier Disketten mit einem Update. Hier, tief in den Bergen, wähnen sie ihre Daten sicher - auch vor möglichen Hackern aus den eigenen Reihen.

      Nirgends sonst werden schließlich Firmencomputer von der Schweizer Armee bewacht. Mit dem Militär hat Mount 10 eine bisher einzigartige Kooperation geschlossen. In zwei Bunkern in den Bergen hat die Firma Platz angemietet und beteiligt sich dafür an den Kosten für den Unterhalt und die Wartung der Anlagen. So stehen in unterirdischen Hallen, in denen einst Jagdflugzeuge versteckt waren, heute Knapps Großrechner. Hinter den Computerräumen der Mount 10 aber gehen die verschachtelten Gänge weiter - tief in den Berg hinein. Was genau die Armee dort tut, ist auch für Knapp ein Geheimnis.

      Neben den Datenfestungen im Berg bietet Mount 10 mit 140 Mitarbeitern in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Finnland und den USA noch eine Reihe von anderen Dienstleistungen rund um die Sicherung und Speicherung von Daten an. Die aber waren seit der Krise der Technologiebranche nicht mehr sehr gefragt. Der Kurs der Firma stürzte am Frankfurter Neuen Markt von Mitte Mai bis Anfang September dieses Jahres von über sieben auf unter einen Euro. Erst nach den Terroranschlägen in den USA bekam die Aktie neuen Aufwind - und hat ihren Wert zwischenzeitlich mehr als verdreifacht.

      "Viele Firmen und viele Anleger haben jetzt erst erkannt, wie wichtig Datensicherheit ist", sagt Knapp. Der 38-jährige Firmenchef hält selbst 20 Prozent der Mount-10-Aktien und ist damit deren größter Einzelaktionär. Der smarte Manager mit den dunklen, zurückgegelten Haaren hat an einer privaten Fachhochschule Betriebswirtschaft studiert und sagt: "Ich bin kein Spezialist für Computer und Sicherheitstechnik." Muss er auch nicht, findet er. Er müsse die Konzepte der Firma vor allem verkaufen.

      Deswegen führt er seine kleine Besuchergruppe jetzt weiter durch verschachtelte Gänge im Fels - vorbei an riesigen Dieselgeneratoren, die "den gesamten Berg monate-, nein, jahrelang mit Strom versorgen könnten", vorbei an Klima- und Filteranlagen, "die keine einzige Bakterie hineinlassen" und vorbei an Rohren, die "nur reinstes, sauberes Trinkwasser transportieren". Dann stößt der Trupp auf einen kleinen, klapprigen Aufzug. Der führt 100 Meter durch den Berg nach oben zu einem kleinen, unscheinbaren Raum. Aus der Decke ragen einige Kabel, eine Baustellenlampe leuchtet gelblich. Hier, verrät Knapp, sei die allerneuste Technik installiert. Die Kabel nämlich gehören zu einer Satellitenanlage auf dem Berg, über die interessierte Kunden ihre Daten direkt ins All schicken könnten. "Wenn also sämtliche Datenleitungen zerstört und die Bunker Ein- und Ausgänge verschüttet wären, hätten wir immer noch die Satellitenverbindung."

      Adrian Knapp ist vorbereitet - auf alle Eventualitäten. Mögen ihn Spötter paranoid schimpfen - er findet sich nur "weitsichtig". Da gäbe es doch tatsächlich eine große amerikanische Bank, die ihre lebenswichtigen Daten in besseren Turnhallen in Arizonas Wüste speicherte. "Eine Rakete, und das Ding ist weggeblasen." Da kann sich der Chef der Mount 10 wirklich nicht helfen: Eine solche Sicherheitskultur findet er "einfach nur zum Lachen".

      in memo,Ce.:cool:
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      schrieb am 15.04.02 17:13:14
      Beitrag Nr. 2 ()
      http://www.brn-ag.de/realplayer.php4?ident=2313

      boxen einschalten bitte nicht vergessen !!! ;)

      :D Ce.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 17:26:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ alle

      schon teleboerse.de gelesen ?
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 17:31:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Totgesagte leben länger- heisst es. Den Beweis dafür liefert die Schweizer Mount10 AG. Der Anbieter von Datensicherheitssoft- und Hardware hat mit den vorläufigen Zahlen für das erste Quartal gezeigt, dass die Gesellschaft auf gutem Weg ist, den Turnaround zu schaffen.
      Die Gesellschaft erlöste im traditionell schwachen ersten Quartal 6,6 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben davon 150 000 Euro Gewinn hängen. Damit hat Vorstand Adrian Knapp gezeigt, dass mit dem angepassten Geschäftsmodell und auf reduzierter Kostenbasis Gewinne zu erzielen sind. Auf Ebit-Ebene - die Zahlen kommen am 30. April - dürfte zwar noch ein Verlust herauskommen, der Trend, der sich bereits seit mehreren Quartalen zeigt, ist stabil und führt nach oben. Darüber hinaus meldete Mount10 einen Auftragsbestand von 3,2 Millionen Euro.

      Die Zahlen quittierte der Markt mit deutlichen Kursaufschlägen. Unter hohen Umsätzen konnte die wichtige Ein-Euro-Marke wieder überschritten werden. Damit hellt sich auch charttechnisch das Bild weiter auf, Indikatoren wie der MACD signalieren ein positives Umfeld für den Kurs. Voraussetzung dafür aber: Weiteres Kaufinteresse, denn auf aktuellem Niveau nutzt ein Investor die Gunst der Stunde und trennt sich von seinen Positionen. Das nutzen Mutige mit einem Abstauberlimit aus.

      Fazit: Mit der heutigen Meldung scheint sich unsere Meinung vom 28. März zu bestätigen. Mount10 ist auf dem Weg zur Besserung, die Verluste aus dem Aufbau des Geschäftes lassen nach, operativ wird Geld verdient. Wichtig für die Gesellschaft und ihre Aktionäre. Denn langfristig zählen an der Börse nur Gewinne. Kann Vorstand Adrian Knapp diese vermehrt vorweisen, sollte die von uns skizzierte Neubewertung eintreten. Daher eignet sich die Aktie für spekulative Naturen, erste strategische Positionen sollten aufgebaut werden. Investierte Anleger bleiben engagiert und lassen sich von kurzfristigen Schwankungen, ausgelöst durch Daytrader, nicht schocken.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 20:32:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      Freitag, 12.April 2002 : Mount10 gibt Zahlen für das l. Quartal 2002 bekannt

      Rotkreuz (Schweiz), 12. April 2002 - Die Markterfolge der Neuausrichtung von Mount10, die sich bereits im 4. Quartal 2001 abgezeichnet haben, werden durch die Zahlen des 1. Quartal 2002 bestätigt.

      Der Quartalsumsatz stieg um 4,2% Prozent auf EUR 6,6 Millionen im Vergleich zum 4. Quartal 2001. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) betrug im l. Quartal EUR 0,15 Millionen gegenüber einem Verlust von EUR -2,4 Millionen im l. Quartal 2001.

      Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben neben der Kostenreduktion vor allem die Treue der Stammkunden sowie die Gewinnung von bedeutenden Neukunden geführt.

      Der Auftragsbestand zum 31. März 2002 betrug EUR 3,2 Millionen (31. Dezember 2001 EUR 2,8 Millionen).

      Vollumfängliche Informationen zum Quartalsabschluss werden am 30. April 2002 publiziert. Die Generalversammlung findet am 26. April 2002 am Firmenhauptsitz in Rotkreuz/Schweiz statt.

      Der Geschäftsbericht 2001 ist auf der neu gestalteten Homepage http://www.mount10.com in der IR-Lounge unter Finanzberichterstattung veröffentlicht.

      Weitere Informationen erhalten Sie: lorena.caccese§ mount10.com claudia.schumacher@mountl0.com Mount10 Holding AG, Grundstraße 12, CH-6343 Rotkreuz Tel.: +41 41 795 33 44, Pax: +41 41 798 33 93 http://www.mount10.com


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