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    ELSA - Hoffen auf ein Wunder (aachener zeitung) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.04.02 16:00:24 von
    neuester Beitrag 27.04.02 22:18:48 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 25.04.02 16:00:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das Aachener «Elsa-Wunder» endet im Desaster

      Aachen. Der Aachener Computerteile-Produzent «Elsa» hört auf zu existieren. Am 1. Mai werden die noch verbliebenen insgesamt 430 Angestellten - bei Elsa selbst und abhängigen Vertriebsfirmen - arbeitslos, so Insolvenzverwalter Thomas Georg.

      Im Februar hatten die Banken die Kredite gekündigt. Eine Rettung des Unternehmens sei unrealistisch. Ein kleiner Teil mit rund 70 Mitarbeitern werde vielleicht von einer Schweizer Firma übernommen.

      Der Rechtsanwalt fand deutliche Worte: Elsa sei so extrem pleite, wie er es noch nie erlebt habe. Im vergangenen Jahr sei ein Verlust von 50 Millionen Euro eingefahren worden. Lieferanten sitzen noch auf Rechnungen in Höhe von 30 Millionen Euro.

      Viel zu spät sei der Insolvenzantrag gestellt worden. Das war im Februar. Wäre dies bereits Monate zuvor passiert, hätte es wohl eine gute Rettungschance gegeben. Nun habe sich ad hoc kein Interessent für das Unternehmen mit Weltruf im Bereich Grafik und Telekommunikation gefunden.

      Die Lage sei so schlimm, dass die Banken um einen Kredit für die «Abwicklung» der Firma gebeten werden müssten. «Es gab nicht einmal eine Art Kriegskasse», erklärte Georg. Dabei hatte es Elsa in 20 Jahren von einer «Garagen-Firma» zu einer AG mit 370 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2000 geschafft. Zu diesem Zeitpunkt hatte Elsa weltweit 680 Mitarbeiter.

      Es habe große Managementfehler gegeben, hieß es weiter. Unternehmensberatungen hatten bereits vor geraumer Zeit empfohlen, das Management zu wechseln. Doch Vorstand Theo Beisch war mit 70 Prozent Anteilen gleichzeitig Mehrheitsaktionär.

      Nun könne nur ein erneutes Wunder die AG retten. Dies hält Thomas Georg aber für unrealistisch. Betroffen von der Pleite seien auch Dutzende mittelständische regionale Zulieferbetriebe mit noch nicht absehbaren Folgen. Die Aktie werde weiter gehandelt, sackte gestern aber bereits ins Uferlose.
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 16:04:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Georg: «Die Frucht Elsa war überreif» - und verfault jetzt

      Aachen. Und am Ende sind die Mitarbeiter die Gelackmeierten. Anfang 2001 waren es 680, heute sind es - inklusive abhängiger Vertriebsfirmen - 430, ab 1. Mai wird niemand mehr seinen Lohn von der Elsa AG bekommen.

      Das Unternehmen ist voll gegen die Wand gefahren worden. Was übrig bleibt, ist ein Haufen Schrott und Bitterkeit über den Ablauf dieser wohl bislang in ihrer Art einmaligen Firmenpleite in Aachen. Für Insolvenzverwalter Thomas Georg steht fest: «Eine solche Zahlungsunfähigkeit habe ich noch nie gesehen.» Von der Pressekonferenz berichtet AZ-Redakteur Stephan Mohne.

      Seit Mittwoch ist offiziell, was bereits vor Monaten seinen Lauf nahm: «Eine Rettung ist nicht realistisch», wie Georg es ausdrückt. Er lässt ein Bild folgen: «Die Taube auf dem Dach zuckt höchstens noch, landen wird sie wohl nicht mehr.» Der «Spatz in der Hand» sei lediglich, dass vielleicht ein kleiner Elsa-Teil von einem Schweizer Telekom-Unternehmen übernommen werde.

      Zudem werden wohl einige Mitarbeiter in zwei Bereichen der Entwicklung und der «Consumer-Communication» weitermachen. Unter anderem Namen natürlich. Rund 70 Leute könnte dies vor der Arbeitslosigkeit retten.

      Alle anderen müssen sich neue Jobs suchen. «Ein harter Schlag auch für den Standort Aachen», meint Thomas Georg. Was Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden bekräftigt: «Das trifft die Stadt schon wegen der Arbeitsplätze hart.»

      Die Elsa AG - Anfang der 80er Jahre von Studenten als «Elektronische Systeme Aachen» aus der Taufe gehoben - war schließlich nicht irgendein Unternehmen in Aachen, sondern ein Symbol für den Strukturwandel.

      Als solches wurde es auch immer gefeiert, durfte gar ohne Baugenehmigung im Soerser Landschaftsschutzgebiet ein riesiges Distributionszentrum ungestraft aus dem Boden stampfen. Dieses wandert wie der ganze Rest nun in die Insolvenzmasse. Aber auch hier ein Problem: Es ist nicht einmal Geld da, um das Unternehmen «abzuwickeln», wie die Fachleute sagen.

      Georg schüttelt den Kopf: «Selbst dafür brauchen wir von den Banken Kredite, so weit ist es gekommen. Es gab hier null Rücklagen, nicht einmal eine Kriegskasse.» Für die Auflösung von Elsa werden einige hunderttausend Euro benötigt.

      Ob man dann die Firmengebäude - einst gehörten sie zur Führen-Textil, deren Insolvenzverwalter skurrilerweise auch schon die Kanzlei Mönning & Georg war - an den Mann oder die Frau bringt, bleibt abzuwarten. Denn: «In einem Landschaftsschutzgebiet sind natürlich nur begrenzte Nutzungen möglich, eine Maschinenfabrik kann man da nicht hinsetzen.»

      Der Rechtsanwalt kam im Blitzlichtgewitter der gestrigen Pressekonferenz auch nicht umhin, ein paar Takte über das Management zu verlieren. Auf den Punkt gebracht meinte er: «Anfang 2001 hätte es eine sehr gute Rettungschance gegeben, Mitte des Jahres war sie immer noch gut, und Ende des Jahres hätte man es noch vernünftig hinbekommen.»

      Doch der Insolvenzantrag kam erst, nachdem die Banken im Februar den Hahn zudrehten. Was allerdings kein Wunder war: 50 Millionen Euro Verlust in 2001, 30 Millionen Schulden bei den Lieferanten - um nur zwei Zahlen zu nennen.

      Ob auch die Banken, die auch das Insolvenzverfahren beantragen können, früher hätten reagieren müssen? Dazu tat Georg nur seine «persönliche Meinung» in Allgemeinform kund: «Der Antrag kam entschieden zu spät. Trotz anfänglich leichter Hoffnung war da schon nichts mehr zu machen.» Verhandlungen mit möglichen Investoren scheiterten, Alternativen zum Aus seien jetzt «gestorben», so Georg.

      Den Finanzvorstand Theo-Josef Beisch hatte der Rechtsanwalt schon gleich am Anfang «freigestellt». Der starke Mann bei Elsa, Vorstand Theo Beisch, verhandelte noch mit. Doch gerade er hätte viel früher gehen müssen, wie tragischerweise mehrere Unternehmensberatungen feststellten.

      Sie hatten Elsa mehrfach schon früher unter die Lupe genommen und waren «übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass sich im Management auch personell etwas hätte ändern müssen». Allein: Theo Beisch hielt 70 Prozent aller Aktien und ließ sich nicht von den Gutachtern «vertreiben».

      Auch andere Ratschläge seien zu spät oder gar nicht in die Tat umgesetzt worden, berichtete Georg. Diese Fehler seien vom Vorstand letztlich auch eingeräumt worden: «Es wurde die Idee gehegt, man könnte einen Investor ohne Insolvenzverfahren finden - das Prinzip Hoffnung eben», so der Rechtsanwalt.

      Und: «Ich enthalte mich einer Äußerung, wie realistisch das war.» Ein gutes Zeugnis stellt er nur dem - erst vor wenigen Monaten gegründeten - Betriebsrat aus: «Dort wurde hervorragende Arbeit geleistet.» Nun müssten Sozialplan und Interessenausgleich verhandelt werden. Mit dem Arbeitsamt gab es Gespräche über Lösungen.

      Fazit des Insolvenzverwalters: Am Ende sei die «Frucht Elsa» - mit Töchtern in ganz Europa, Taiwan, Japan, USA - überreif gewesen. Dass sich jetzt noch ein Investor finde, der zweistellige Millionenbeträge in das Unternehmen pumpe, sei unwahrscheinlich. Georg: «Es schien mehr, als es war. Das ist die traurige Wahrheit.»
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 16:11:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und es gibt IMMER noch Idioten, die dafür 0,15 € hinblättern. Und hinterher wird wieder geheult.
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 20:55:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wenigstens war es eine richtige Pleite .

      Der Konkursverwalter ist natürlich traurig, daß er nicht noch ein wenig rumwürsteln kann.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 07:36:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      ich finde es schade das elsa kaputt geht denn ich bin sehr mit den produkten zufrieden und würde sie auch immer wieder kaufen.
      aber bei einem schlechten management kann man nichts machen,schade,schade auch für die mitarbeiter ist es schlimm wenn eine einst so gute firma runtergewirtschaftet wurde.ein wunder gibt es wohl nicht mehr ?????

      ruhe in frieden elsa.

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      schrieb am 27.04.02 10:48:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ab wann wird ELSA nicht mehr gehandelt?
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 13:35:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      Elsa - ein Teil zum in die Tonne werfen

      Höchstwahrscheinlich ist es besser sich von diesem Müll zu trennen und so noch ein paar (hundert) Euro zu retten.
      KZ: 0,0 Cent (aktuell 14 Cent)
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 16:55:12
      Beitrag Nr. 8 ()
      die geschichte ist noch nicht am ende !!!! wartet es mal ab.

      Elsa im Streit mit eigenem Insolvenzverwalter

      26. Apr 21:55


      Elsa sucht fieberhaft einen Investor, um der Pleite zu entgehen. Doch der Grafikkarten- und Modemhersteller fühlt sich durch den eigenen vorläufigen Insolvenzverwalter geschädigt.

      Der Vorstand des Aachener Grafikkarten- und Modemherstellers Elsa |ELS 0,13 0,00%| hat gegen den vorläufigen Insolvenzverwalter Thomas Georg eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung und Widerruf von Äußerungen beantragt. Dies gab der Vorstand am Freitag in Aachen bekannt. Eine Presseerklärung und inhaltlich falsche Aussagen auf der jüngsten Pressekonferenz des vorläufigen Insolvenzverwalters erschwerten erheblich die Versuche des Vorstands, in letzter Minute doch noch eine Lösung für Elsa zu finden, hieß es weiter.


      Vorwurf: Interessenten verschreckt

      «Der Zeitpunkt der Presseerklärung - eine Woche vor möglicher Eröffnung des Verfahrens - war vom vorläufigen Insolvenzverwalter ohne Rücksicht und trotz Kenntnis über noch laufende Gespräche des Vorstands mit interessierten Investoren gewählt worden», betonte der Vorstand. Neben dem Zeitpunkt sei auch der Inhalt der Erklärung ungewöhnlich, hieß es. So werde zahlreichen subjektiven Einschätzungen Raum gegeben.

      Georg hatte vor einigen Tagen gesagt, der Geschäftsbetrieb von Elsa werde wahrscheinlich zum 1. Mai eingestellt. Elsa hatte im Februar einen Insolvenzantrag gestellt. Die Aktie wird inzwischen nicht mehr am Neuen, sondern am Geregelten Markt gehandelt. (nz)
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 19:45:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Quelle chip.de
      27.04.2002, 16:15

      Elsa: Opfer einer Rufmordkampagne?
      München (mb) – Das Magazin „Cenjur“ erhebt schwere Vorwürfe gegen den Involsvenzverwalter und die Banken von Elsa. Nach eigenen Angaben habe man das Europäische Parlament angerufen, um das Unternehmen noch zu retten. Die Cenjur-Herausgeberin Gudrun Seidl spricht von einer „Rufmordkampagne“ durch die Involvenzverwaltung. So habe der Involvenzverwalter Thomas Georg zu einer Pressekonferenz eingeladen, obwohl es weder ein Gutachten noch aussagekräftiges Zahlenmaterial gegeben habe.

      Auch gäbe es laut Seidl eine nach wie vor hohe Nachfrage nach ELSA-Produkten, allerdings würde der Insolvenzverwalter den Distributoren immer mehr Steine in den Weg legen. Auch gegen rufschädigende Äußerungen der Konkurrenz sei nicht vorgegangen worden.

      Schwere Vorwürfe ebenfalls gegen die Gläubigerbanken. Diese hätten nicht rechtzeitig auf die Kündigung der Kredite aufmerksam gemacht und so verhindert, dass das Unternehmen Landsbürgschaften beantragt.

      Das Fazit von Frau Seidl: "Hätten die zuständigen Verantwortlichen Kenntnis von der Materie, würden sie schnell bemerkt haben, dass Elsa nicht wirklich insolvent ist."
      Avatar
      schrieb am 27.04.02 22:18:48
      Beitrag Nr. 10 ()


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