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    Reihenweise Downgrades - doch die Banken juckt es nicht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.06.02 00:35:59 von
    neuester Beitrag 25.01.03 16:50:09 von
    Beiträge: 32
    ID: 600.406
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      schrieb am 22.06.02 00:35:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      In den letzten Monaten sind reihenweise Firmen und ganze Staaten auf Junkbond-Niveau herabgestuft worden. Begleitet wurde dieser Prozess mit einigen handfesten Pleiten. Die Summe der schlechten Kredite macht inzwischen einige hundert Mrd. $ aus.

      Seltsamerweise reagieren die Banken kaum auf diese Hiobsbotschaften. Die Kurse bewegen sich ungefähr im Markttrend. Auch wird dieses Thema so gut wie gar nicht analysiert.

      Hat jemand eine Erklärung hierfür?

      Ist das einfach nur die übliche innovative Bilanzierung oder ist der Markt blind?
      Avatar
      schrieb am 22.06.02 00:42:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      alle bringen wohl ihre Schäfchen ins trockene bevor es richtig knallt.

      Warum erhöhen sich die Vorstände ihre Bezüge so enorm oder warum verkaufen sie die Aktien der eigenen Firmen?
      Sie machen Kasse und kaufen sich yachten,Häuser,Grundstücke... halt Sachwerte.

      Wenn das Geldsystem (aufgrund des Zinseszinses) krachen geht sind wir die Verlierer. Jeder weiss doch , das die Schulden der Staaten oder Firmen niemals bedient werden können. Die Schulden wachsen durch dien Zinseszins immer stärker , bis es kracht.
      Dann gehts von vorne los....aber unser Gels ist weg.
      Avatar
      schrieb am 27.06.02 18:07:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mit Worldcom sind wieder ein paar Mrd. $ Abschreibungen fällig. Wenn man die Stellungnahmen der Banken und Versicherungen liest, hört es sich wieder sehr nach Peanuts an. Inzwischen reichen die Peanuts schon für ein paar Tonnen Erdnussbutter.

      Solange die Banken die derzeitige Kreditkrise ignorieren, schwelt die Finanzkrise weiter. Die Schmerzgrenze ist für die Finanzbranche offenbar noch nicht erreicht.

      Das heißt, die Krise schwelt weiter und hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 11:38:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      längst nicht

      das ist doch erst der anfang
      witzig wirds in 5-10 jahren
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 12:02:44
      Beitrag Nr. 5 ()
      Neben den Katastrophen bei Unternehmensfinanzierungen ist den Banken auch das Investmentgeschäft weggebrochen.

      Ich bin auf die Berichtssaison der Kreditinstitute gespannt.

      Vielleicht gleichen die Banken ja alles durch Derivate aus. Wenn die dann Platzen dauert wenigstens das Leiden nicht lange.

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      Avatar
      schrieb am 16.07.02 22:17:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      Heute gab es immerhin schon mal erste Gerüchte über Liquiditätsprobleme bei J.P.Morgan. Mal sehen, wie lange es noch dauert, bis die Banken zum köcheln kommen.
      Avatar
      schrieb am 17.07.02 21:51:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      Moody`s registriert dramatische Zahlungsausfälle bei Junk Bonds in Europa

      Die Ausfälle von europäischen Unternehmensanleihen sind einer Studie der Rating-Agentur Moody`s zufolge in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen


      Frankfurt/Main - Die Ausfallquote von spekulativen Anleihen ("Junk Bonds") bewege sich mittlerweile auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den USA, hieß es in der am Mittwoch präsentierten Studie. Von Januar bis einschließlich Mai 2002 seien Ausfälle in Höhe von insgesamt 24 Mrd. Euro verzeichnet worden - mehr als in den zurückliegenden 17 Jahren zusammen. Damit habe das Volumen der Zahlungsausfälle bei europäischen Anleihen in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht.

      Der Studie zufolge sind 69 europäische Emittenten in der Zeit von 1985 bis 2001 Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 22 Mrd. Euro nicht nachgekommen. "Ein Großteil dieser Ausfälle ereignete sich allerdings erst in den Jahren 2000 und 2001", hieß es. Für die vergangenen zwölf Monate liege die Ausfallquote für europäische Emittenten hochverzinslicher Papiere mit zwölf Prozent nahezu doppelt so hoch wie das historische Mittel. Allein im vergangenen Jahr seien 24 Unternehmen nicht in der Lage gewesen, Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt elf Mrd. Euro zu erfüllen.

      "Angesichts des hohen Emissionsvolumens von Unternehmen mit fundamental schwacher Bonität Ende der neunziger Jahre hatten wir mit einem Anstieg der Ausfallzahlen unter den europäischen Anleihe-Emittenten gerechnet", erklärte David Hamilton, Mitautor der Studie. Die jährliche Ausfallrate für Unternehmen im spekulativen Bereich - bei Moody`s Ratings von "Ba2" abwärts - habe in Europa seit 1985 durchschnittlich bei 6,1 Prozent gelegen, in den USA bei 5,5 Prozent. Für Unternehmen im Investmentbereich - also mit Ratings von "Baa3" an aufwärts - liege der Ausfall bei 0,2 Prozent in Europa und bei 0,7 Prozent in den USA. Die Telekommunikationsbranche habe mit 54 Prozent der Ausfälle den Löwenanteil ausgemacht. Auch nach Volumen seien die Ausfälle in diesem Sektor am höchsten gewesen. rtr

      Ciao BigLinus :cool:
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 12:41:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Jetzt ist es amtlich. WorldCom innerhalb von vier Monaten von Investment Grade zu Chapter 11. Die größte Fimenpleite der Geschichte.

      Von den Banken kommt allenfalls ein kurzes Achselzucken. Es ist schon viel, wenn einer zugibt, er wäre mit 200 Mio. $ betroffen. Da wird das zerbröselnde Gesicht wohl mit Bilanzkosmetik zusammengehalten.

      Bei WorldCom bin ich seit einigen Tagen dabei. Mit einem Put auf JPM.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 13:12:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi VERTRAUmir,
      Ich seh´s ähnlich. In die "Riskovorsorge" der Banken sollte es in diesem Jahr noch richtig reindonnern.
      Die deutschen Banken gefallen mir (bewertungsmäßig) noch weniger als die amerikanischen. Statt Put´s auf JPM hab ich deshalb Short-Zertifikate auf HVB und DBK, was im Endergebnis allerdings keinen großen Unterschied machen sollte.
      Grüße, Sarah
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 16:31:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das ist ja schon mal ein Anfang:


      Sorgen um weitere Kreditrisiken drücken Banken stark ins Minus
      Reuters, 23.07.02 16:06


      Frankfurt, 23. Jul (Reuters) - Sorgen um weiter steigende Kreditrisiken und offenbar zu erwartende schwache Geschäftszahlen bei der HypoVereinsbank (HVB) haben die deutschen Bankenwerte am Dienstag belastet und den Deutschen Aktienindex (Dax) ins Minus gedrückt. Der Branchenindex für diesen Sektor im Dax lag nach anfänglichen Gewinnen am Nachmittag 4,2 Prozent im Minus.

      Angesichts der anhaltend schwachen Konjunktur und der hohen Anzahl von Unternehmenspleiten ließen sich die Kreditrisiken für die Banken derzeit nur schwer abschätzen, sagte der Fondsmanager Jürgen Homola von Commerz Asset Management. Er rechne für 2002 mit einer im Jahresvergleich 20 bis 30 Prozent höheren Risikovorsorge der Banken.

      Am frühen Nachmittag war zudem aus Finanzkreisen bekannt geworden, die HVB werde bei der Veröffentlichung ihrer Geschäftszahlen am Donnerstag für das zweite Quartal einen operativen Verlust bekannt geben. Als Reaktion auf die Reuters-Meldung fielen die HVB-Titel auf ein Minus von mehr als neun Prozent auf 22,37 Euro und verdreifachten damit ihre anfänglichen Verluste nahezu.

      Ebenfalls stark unter Druck standen die Titel der Commerzbank, die sechs Prozent auf 11,59 Euro verloren. Die am Vortag angekündigte Streichung 900 weiterer Stellen deute nicht gerade auf ein gesundes Geschäft hin, sagte ein Händler.

      Die Aktien der Deutschen Bank lagen am Nachmittag 2,7 Prozent im Minus bei 57,30 Euro. Anfänglich hatte das Papier Marktteilnehmern zufolge unter anderem von der Tatsache profitiert, dass das Kreditrisiko beim zahlungsunfähigen US-Telekomkonzern WorldCom offenbar deutlich geringer sei als bislang angenommen. Den Angaben der Bank zufolge liegt es bei 241 Millionen Dollar.

      Von den nachgebenden Aktienkursen der Banken wurden auch die Versicherer in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktien des Börsenschwergewichts Allianz verloren 4,8 Prozent auf 144,01 Euro und die Titel des im MDax gelisteten Mitbewerbers AMB Generali sogar 14 Prozent auf 80 Euro. Auch die Papiere von MLP verbilligten sich bei stark unterdurchschnittlichen Umsätzen um 6,2 Prozent auf 24,24 Euro.

      ers/nro
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 01:59:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      VERTRAUmir, der JPM Put müsste ganz gut gelaufen sein (zwar weniger wegen WorldCom, mehr wegen Enron) ;-)

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 13:05:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Mein JPM-Put ist draußen. Der Hebel ist gestern unter 1 gesunken. Bei einem Hebel von knapp 3,5 habe ich gekauft. Da ist jetzt die Spannung raus. Im Nachinein war meine Basis (40$) zu vorsichtig. Aber sicher ist sicher.

      Die Entwicklung der Finanztitel weltweit entspricht meinem Szenario, dass die Finanzkrise letztlich bei den Banken kumulieren muss. Ich warte auf die Pleite einer US-Großbank und einen anschließenden Credit-Crunch.

      Genau genommen läuft der Credit-Crunch bereits. Viele Firmenpleiten der letzten Zeit sind darauf zurückzuführen, dass die Banken bei der kleinsten Unsicherheit die Kreditlinien kündigen und Kredite fällig stellen. Für die Unternehmen, die gewohnt waren, aus dem vollen zu schöpfen, ist dies dann das Aus (teilweise unabhängig vom operativen Geschäft).
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 14:02:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      HVB ist draussen, DBK bleibt noch liegen..
      Der Credit Crunch scheint schon da zu sein. Ich frag mich nur ob´s die Analysten nicht sehen können oder wollen. Wahrscheinlich beides. Die die es sehen, überblicken das Ausmaß nicht. Die die das Ausmaß sehen, dürfen es nicht sagen. Im Gegenteil. Sie beschönigen es.

      Die "Wahnsinnszinsen", die momentan für Neuplazierungen im Corporate Bond Sektor gezahlt werden sind deutliche Indizien. Praktisch alle Banken haben den Geldhahn zugedreht.

      Grüße, Sarah
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:06:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      Meinen JPM-Put habe ich wohl noch zu früh verkauft. Heute wieder -7%. Das lohnt sich ja selbst bei einem Hebel <1.

      JPM hat jetzt binnen zweier Monate 50% verloren. Wir haben inzwischen den größten Crash seit Jahrzehnten und er wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.


      sarah

      Es ist leider so, wie Du schreibst. Die vielgerühmte Transparenz und der Shareholder Value sieht in der Praxis so aus, dass Probleme erst zugegeben werden, wenn sie bereits offen zu Tage getreten sind. Keinen Moment früher.

      Das läuft gemäß den Regeln aus den Führungskräfteseminaren ab. Da heißt es, man soll nicht über Probleme sprechen, sondern über Lösungen. Da keiner eine Lösung kennt, hält jeder den Mund und sagt alles sei prima. Das ist dann auch eine Lösung.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 21:51:13
      Beitrag Nr. 15 ()
      So schnell kann es gehen. Jetzt war es doch gut, gestern den Put glattgestellt zu haben.

      JPM machte heute vom Tageslow zum High rd. 30%!! Das sagt schon alles. Die Marktbereinigung ist damit weiter verschoben. Eine Bodenbildung vollzieht sich nicht so, dass man mal kurz in den Abgrund blickt und dann sagt, so jetzt weiß ich Bescheid, wie es dort aussieht.

      JPM wird neue Lows sehen. Die anderen Banken auch. Die Finanzkrise schwelt weiter.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:46:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      Könnte es sein, dass die Versicherungen (als Kapitalanleger) wesentlich stärker von der derzeitigen Entwicklung (credit crunch und folgende Insolvenzen) betroffen sind als die Banken selbst?

      Wenn ich mir die Liste der Schuldner bei WorldCom bspw. ansehe, dann sind die Exposures der Banken i.d.Regel eher gering. Liegt wohl hauptsächlich daran, dass die Kredite syndiziert und in strukturierten Produkten weitergegeben wurden. Es gibt dagegen kaum eine Versicherung oder Pension Trust, der nicht einen grösseren Betrag an WorldCom Anleihen/Forderungen hätte.

      Grüße K1
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 01:15:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      @K1
      Absolut gesehen hast Du sicher Recht. Die Versicherer haben allerdings auch ein zigfaches Volumen an Kapitalanlagen. Relativ sind meiner Meinung nach die Banken stärker betroffen.

      Bei den Banken schlägt eine höhere Risikovorsorge direkt auf das Ergebnis und bei Verlusten auf das Eigenkapital durch.

      Versicherer haben nach wie vor stille Reserven, die sie mobilisieren können. Weniger im Aktienbereich, sondern im Rentenbereich. Wir hatten über lange Jahre sinkende Zinsen und einen schwachen Euro. Vor allem Rentenanlagen in fremder Währung sollten immer noch mit einem guten Buchgewinn in den Portfolios sein (z.B. Treasuries, die vor fünf bis zehn Jahren gekauft worden sind). Eng wird es für die Versicherer, wenn die Buchgewinne der Rentenanlagen schwinden. Abschreibungen auf Anleihen tragen dazu natürlich bei.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 01:39:18
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hier noch ein Bildchen, das zeigt, welche stillen Reserven in US-Anleihen liegen, die in den letzten Jahren gekauft worden sind. Berücksichtig man, dass der Dollar in den Neunzigern meist deutlich unter 2 DM notierte, addiert sich zu dem Kursgewinn trotz des zwischenzeitlichen Euroanstiegs noch einbeachtlicher Währungsgewinn.



      Man stelle sich Versischerer vor, die 30-jährige Treasuries aus den 80-ern haben.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 12:34:47
      Beitrag Nr. 19 ()
      Drueben steht noch das Platzen der Immo-Bubble an. Das wird noch einige interessante Nebeneffekte haben, denn ueber die Staatsgarantien fuer Freddie und Fannie muesste das die Zinsen steigen lassen. Ein gegenlaeufiger Trend zu den deflationaeren Tendenzen. Fuer Schwarzseher: Wuerfeln zwischen Inflation und Deflation, zwischen Argentinien und Japan. Wird lustig anzusehen sein, wenn man es ueberlebt.

      Andererseits sind platzende Banken so schlimm auch wieder nicht. In der Tuerkei zerreisst es jeden Monat eine und trotzdem wird weder der Irak bombardiert noch platzen die Sozialversicherungen.

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 13:24:18
      Beitrag Nr. 20 ()
      Zwei Sprüche, die zum momentanen Marktumfeld passen:

      VERTRAUmir: ...Eine Bodenbildung vollzieht sich nicht so, dass man mal kurz in den Abgrund blickt und dann sagt, so jetzt weiß ich Bescheid, wie es dort aussieht....
      Istanbul: Würfeln zwischen Japan und Argentinien ...Wird lustig anzusehen sein, wenn man es ueberlebt...

      Gretchenfrage: Wie sieht denn die beste Überlebensstrategie aus?
      Variante 1 ist klar: Festgeld.
      Variante 2 ist wie immer mit höheren Chancen und Risiken verbunden: Shorten
      Variante 3: Aktien haben? Na ja. Weder im argentinischen noch im japanischen (noch im türkischen) Szenario drängt sich diese Variante auf.

      Na warten wir´s mal ab, ob das "plunge protection Team" die Situation mal wieder retten kann. Wenn ja, will ich mal hoffen meine shorts bis dahin eingedeckt zu haben (was ja meistens leider nicht klappt).

      Grüße, Sarah
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 14:42:37
      Beitrag Nr. 21 ()
      Beim "Würfeln" zwischen Deflation und Inflation tippe ich auf Inflation. Die einzige große Notenbank die konservativ, restriktiv auf den Geldwert achtet ist die EZB. Die derzeitigen Brennpunkte sind aber Japan und USA. Dort wird sich der Gang der Dinge entscheiden.

      In Japan sehen wir eine noch nie gekannte Ausweitung von Geldmenge uns Staatsverschuldung. Springt die Wirtschaft an, wird die Geldmenge ihren Weg in die irtschaft finden und entsprechend inflationär wirken. Springt die Wirtschaft nicht an, wird die extreme Verschuldung über kurz oder lang zu einem Vertrauensverlust in die Währung führen, der ebenfalls inflationär wirkt. Angesichts der Verschuldung und der Konsumzurückhaltung arbeitet der Staat und die Notenbank auf Inflation hin. Wenn sie kommt wird sie kaum zu kontrolieren sein.

      Bei der USA stellt sich die Frage, ob man wie in den 80-ern der Dollar mit hohen Zinsen verteidigt oder wegen der Wirtschafts- und Börsenschwäche die Finanzmärkte flutet und den Dollar sausen lässt. Die Fed hat unter Greenspan immer eine Linie des billigen Geldes verfolgt, wobei die Notenbank die Zinspolitik immer von der Wirtschaftsentwicklung abhängig gemacht hat. Ich denke, dass es dabei bleiben wird und rechne deshalb auch in den USA mit einer weiterhin expansiven Geldpolitik, die das Schuldenproblem über Inflation lösen wird.

      Für Inflation spricht meiner Meinung nach auch der historische Vergleich. Aus 1929 haben wir gelernt, dass eine restriktive Geldpolitik in die Katastrophe führt. Diesen Fehler will keiner wiederholen. Man wird stattdessen neue machen. Lösungen gibt es keine, da Exzesse an den Finanzmärkten weder sanft noch behutsam abgebaut werden können. Für die jährlich +10-20% an den Börsen seit 1982 muss jetzt bezahlt werden.

      Meine Strategie gegen die kommenden Finanzprobleme sind Euro-Calls, die zum Einstieg inzwischen schon etwas teuer sind und Gold-/Silberminen, die ich in den letzten Tagen weiter aufgestockt habe. Daneben Small Caps und einige Puts.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 23:56:03
      Beitrag Nr. 22 ()
      In den USA hat Moodys den Ausblick für JPM auf negativ gesenkt. Die SEC ermittelt weiter wegen Enron. Ich habe mir daraufhin wieder einen Put auf JPM mit niedrigerer Basis zugelegt. In letzter Zeit war in den USA, wo Rauch war, auch immer Feuer.

      In Deutschland zerlegt es die zweitgrößte Bank. Und die Kursverluste bei der Allianz gehen wahrscheinlich nicht zuletzt auf das Konto Dresdner Bank. Die Commerzbank ist inzwischen deutlcih weniger wert als T-Online.

      Der Bankencrash könnte näher sein, als wir befürchten/erwarten. Ich bin überrascht, dass immer offener über Interventionen der Notenbanken gesprochen wird. Auch das Wort Credit Crunch liest man immer öfter.

      Vielleicht kommt bald eine konzertierte Zinsaktion. Die Japaner legen dann auf ausgeliehenes Geld noch was drauf. Die Amerikaner führen die Nullzinspolitik ein. Und die Europäer verlangen einen symbolischen Zins.

      Ich zweifle daran, dass eine Zinssenkung der Wirtschaft hlft. Die letzten Zinssenkungen kamen nicht in der Wirtschaft an. Die Zinsen für Unternehmensanleihen steigen wegen der höheren Risiken. Die Refinanzierungskosten spielen da eine untergeorndete Rolle. Die Notenbankintervention wäre eher eine psychologische Rückenstärkung für die Finanzmärkte. Dieser Schuss kann allerdings genauso nach hinten losgehen, wenn die Aktion als letztes Aufbäumen begrffen wird.




      Crash: Notenbanken sollen helfen
      Drohende Kreditklemme zwingt zum Handeln - Spekulationen über Notfallplan der US-Währungshüter
      Von Anja Struve und Holger Zschäpitz

      Frankfurt/Main - Führende Analysten und Volkswirte fordern ein gemeinsames Eingreifen der weltweiten Notenbanken, um die absolute Katastrophe zu verhindern. Denn die schwachen Börsenkurse drohen die Realwirtschaft mit in die Tiefe zu reißen. «Zwar gehört es nicht zu den Aufgaben einer Notenbank, den Anlegern aus der Patsche zu helfen. Doch der Crash an den Märkten droht das gesamte Finanzsystem aus den Angeln zu heben», warnt etwa Bill Dudley, Chefvolkswirt von Goldman Sachs. Und die Zeit eilt. «Wenn die Zentralbanker zu lange zögern, laufen sie Gefahr, in eine ähnliche Situation zu geraten wie die japanische Zentralbank nach dem Aktiencrash 1989», sagt Dieter Wermuth, Chefvolkswirt der UFJ Bank. Noch heute, zehn Jahre später, litten die Söhne Nippons an dieser Fehlentscheidung. «Die Parallelen zwischen Japan vor zehn Jahren und der westlichen Welt heute sind beängstigend.» Auch Edmund Shing, Stratege bei Julius Bär, schlägt Alarm. «Die Aktienmärkte sind zuletzt nicht der Realwirtschaft gefolgt. Nun könnte die Realwirtschaft den Aktienmärkten folgen.»

      Tatsächlich darf der Einfluss der Börsen auf die Volkswirtschaften nicht unterschätzt werden. Da ist zum einen der massive Vermögensschwund privater Haushalte. Weltweit wurden seit den Höchstständen an den Börsen im Frühjahr 2000 rund 16 000 Mrd. Euro an Anlegergeldern vernichtet. Niedrigere Kurse zwingen aber die Konsumenten dazu, mehr auf die hohe Kante zu legen.

      Noch schlimmer ist ein Börsencrash für die Unternehmen. Niemand will ihnen mehr Geld anvertrauen, das sie aber dringend für Investitionen brauchen. Selbst steigende Auftragseingänge verpuffen, wenn die Gesellschaften keine Mittel für die Anschaffung zusätzlicher Maschinen haben. «Die Gefahr eines Credit Crunch ist extrem hoch», sagt Andrei Ilyin, Analyst bei Nomura. Die Bilanzen der Banken seien bereits so strapaziert, dass sie unwillig seien, neue Kredite auszugeben. Und die Aktienbörsen fielen als Kapitalbeschaffungsmaschinen schon länger aus. Jetzt misstrauten Anleger sogar den Unternehmensanleihen. Der Bondsmarkt sei zum Erliegen gekommen. «Wenn die Unternehmen in einer Kreditklemme stecken und keine Gelder bekommen, dann ist das der sichere Weg zurück in die Rezession», sagt Ilyin.

      Genau hier helfen Zinssenkungen. Denn mit billigerem Geld können die Währungshüter die Banken zu einer freigiebigeren Kreditpolitik stimulieren. Und auch für die am Boden liegenden Versicherungen brächte eine Zinssenkung Entlastung. «Solange sich die Lage an den Aktienmärkten nicht bessert, bewegen wir uns auf dünnem Eis», sagt Martin Hüfner, Chefvolkswirt der Hypo-Vereinsbank. «Die EZB sollte die Zinsen senken, die Argumente dafür wiegen schwerer als Inflationsgefahren.» Auch Notenbanken scheinen den Ernst der Lage erkannt zu haben. Bundesbankpräsident Ernst Welteke hatte bereits kürzlich gewarnt: «Es besteht noch immer die Gefahr, dass sich die Unsicherheiten an den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft auswirken.»

      Doch während es die Europäer vorerst mit dem Reden bewenden lassen, scheinen die Amerikaner bereits gehandelt zu haben. Spekulationen zufolge gab es gestern eine Krisensitzung bei der US-Notenbank. Eventuell werde die Fed versuchen, die aufgewühlten Börsen mit einer Zinssenkung zu beruhigen. Denkbar sei auch die Ausarbeitung eines Notfallplan zur Stützung der angeschlagenen Börsen. Als Blaupause dient die Schieflage des LTCM-Hedgefonds und der Kurssturz nach den Anschlägen vom 11. September. In beiden Fällen drehte die Fed umgehend an der Zinsschraube.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 15:55:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      Das Ganze muss nicht so negativ enden.

      - Ein richtiger Boersencrash ist so lange unwahrscheinlich, wie die Beschaeftigung in den USA so hoch ist. Ueber die Pensionsfonds muessen und werden sie fuer Cash Aktien kaufen. Je niedriger die Aktien stehen, desto mehr kaufen sie, sodass das ein gewaltiges Korrektiv gegen extrem fallende Kurse ist.
      - Ein credit crunch hat auch realwirtschaftlich sein Positives: Er beschleunigt die Auslese zwischen Schlechtem und Gutem. Immer noch nehmen die Schlechten den Guten die qualifizierten Arbeitskraefte, Kapitalressourcen und Kunden weg. Credit crunch ist nichts anderes als Schumpeter beschleunigt.
      - Japan sieht so schlecht auch wieder nicht aus. Letztendlich schulden sich die Japaner das Geld selbst. Die Pensionsfonds legen das Geld hauptsaechlich in Japanischen Aktien an und Staatsschulden an, die quasi unverzinst bleiben. Durch die Deflation wird es aber trotzdem mehr wert. Selbst einen Ausfall des Hauptschuldners USA koennte dieses System wohl verkraften, denn eigentlich hat Japan dann nur fuer ein paar Jahre umsonst Gueter an die Amis geliefert. Auch ein paar persoenliche Erfahrungen sprechen fuer mich dagegen, da meine Schwaegerin Japanerin ist. Der Abstand im Wohlstand zu uns ist doch noch gewaltig.
      - Die Macht der USA. Es gibt unzaehlige Moeglichkeiten, die die Amis haben, um einige fundamentale Daten umzudrehen. Sie koennten zB realtiv einfach die Oelfelder im Nahen Osten unter ihre Kontrolle bringen. Sie koennen durch die FED Aktien kaufen und hundert andere Sachen, die ich mir jetzt nicht ausmalen kann.
      - Gegenlaeufige Tendenzen. Inflationaere und deflationaere Tendenzen koennen sich auch einfach aufheben und der Wuerfel bleibt auf der Kante.

      Ist nicht einfach, womit sich auch meine Antwort auf sarahs Frage nach den Anlagemoeglichkeiten ergibt: Bin etwas ratlos. Sonst eher Richtung VertrauMir. Ich werde mir ein paar Goldaktien zulegen, wenn es noch etwas billiger wird. Kurzfristig erwarte ich einen Aufschwung an den Boersen. Starker Euro hilft mir selbst schon genug, da dann das Leben in der Tuerkei billiger wird.

      Tschoe, Istanbul.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 20:36:39
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ist wirklich schwierig momentan. Einerseits ist der credit-crunch-getriebene worst case schon sehr nah. Auch wenn´s viele noch nicht sehen können/wollen. Habe gerade eben aus dem Verwandtenkreis (Sparkassen-Firmenkreditfrau) gehört, dass auch bei den eher Mittelstands-/Kleingewerbeorientierten Sparkassen der Kredithahn zu ist. Neuausleihungen sind faktisch zum Erliegen gekommen. Nur noch Umschuldungen sind angesagt. Aus ner ganz anderen Ecke/Liga (Projektfinanzierer Großbank) höre ich das gleiche.

      Anderseits diskutieren sich momentan die plunge protection Teams mit Sicherheit bereits die Köpfe heiß. Greenspan ist bestimmt nicht dummer als wir und hat garantiert bereits die Devise ausgegeben: Es darf nicht so kommen also wird es nicht so kommen. Und Abwehrpulver gegen die Krise gibt es noch reichlich. Soweit im Dreck wie der japanische Karren vor 12 Jahren steckte, sind wir in Euroland/USA nun doch noch bei weitem nicht.

      So ne rechte Idee will mir momentan auch nicht einfallen. Gegen Gold wie Devisen hab ich irgendwie eine innere Abneigung. Ich bleib erst mal short allerdings mit sehr engen Stopps. Wenn die Stopps fallen, geht es erst mal für mindestens eine Woche ins Festgeld.

      Grüße Sarah
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 09:38:58
      Beitrag Nr. 25 ()
      Wenn ich das lese, stellt sich mir einmal mehr die Frage, warum es in der Finanzbranche noch nicht kracht. Dazu Uruguay und Brasilien. Argentinien ist schon fast nur noch eine Randnotiz.


      Junk Bond Defaults at Record - Moody`s

      NEW YORK (Reuters) - Eighty-nine companies defaulted on $64 billion of bonds in the first half of this year, including a record $42.6 billion in the second quarter, Moody`s Investors Service said on Monday.

      The dismal second quarter led Moody`s to revise its projected year-end 12-month junk bond default rate to 8.8 percent from 7 percent, largely because of defaults by telecommunications and non-U.S. companies.

      The rate in June held near 10.3 percent for a fourth straight month, after peaking at 10.7 percent in January.

      David Hamilton, Moody`s director of default research, said it is not yet clear whether companies face a full-blown credit crunch.

      "It`s a good question, one I`ve been asking myself," he said. "Access to risky credits is increasingly shutting down. I don`t think we`re in a credit crunch quite yet, but the makings of one are there."

      Junk bond investors have been on a buyers` strike this month because economies are sputtering, demand for high technology and telecom products is vanishing and companies are being called onto the carpet over their accounting.

      Moody`s said the pace of corporate defaults, measured in dollars, is running about 16 percent above last year`s record total of $110.2 billion.

      Moody`s said the largest first-half defaults came from: cable operators NTL Communications Inc.NTLD.OB , with $8.5 billion of bonds, Adelphia Communications Corp.ADELQ.PK , with $6.9 billion, and United Pan-Europe CommunicationsUPEC.AS , with $5.1 billion; telecom Global Crossing Ltd.GBLXQ.PK , with $3.8 billion; and retailer Kmart Corp.KM.N , with $2.5 billion.

      WorldCom Inc.WCOEQ.O , with $23 billion of bonds, is not included in Moody`s first-half default data because it began 2002 as an investment-grade company and sought bankruptcy protection in July.

      Moody`s rates junk bonds "Ba1" or lower, and Standard & Poor`s and Fitch Ratings rate them "BB-plus" or lower.

      Junk bonds have returned negative 9.09 percent this year, including interest, and last week suffered their worst week in nearly 11 months, Merrill Lynch & Co. said.

      Hamilton said the rising default projections suggest more investor pain ahead. "The painfully slow decline in high-yield defaults may keep a lid on high-yield total returns for some time, at least until late in 2003," he said.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 23:01:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      Jetzt scheint die Realität langsam in die Bankbilanzen Einzug zu halten.
      Noch ein paar Monate und es kracht richtig.


      JPMorgan Chase Declares Regular Quarterly Dividend; Company Also Announces Third Quarter 2002 Earnings to be Well Below Second Quarter 2002

      NEW YORK--(BUSINESS WIRE)--Sept. 17, 2002--The Board of Directors of J.P. Morgan Chase & Co. (NYSE: JPM) today declared a quarterly dividend of $0.34 per share on the outstanding shares of the company`s common stock. The dividend is payable on October 31, 2002 to shareholders of record at the close of business on October 5, 2002. The Board expressed its intent to continue the current dividend level, provided that capital ratios remain strong and earnings prospects exceed the current dividend.

      The company also stated that it expects third quarter earnings to be well below second quarter 2002 operating earnings of $0.58 per common share. The anticipated decline is primarily a result of high commercial credit costs concentrated in the telecom and cable sectors, and a weak trading performance.

      "We are very disappointed with these results," said William B. Harrison, Jr., Chairman and Chief Executive Officer. "As much as we have focused on reducing credit portfolio concentrations in recent years, it is clear that further reductions are necessary, and we will continue to address that issue as an integral part of our credit policies. Additionally, the company will continue to focus on managing expenses to adapt to current market opportunities."

      Commercial credit costs are expected to be approximately $1.4 billion in the quarter, up from $302 million in the second quarter of 2002. The anticipated increase includes significantly higher charge-offs, and a provision in excess of charge-offs, related to the commercial portfolio. Commercial nonperforming assets are expected to increase by approximately $1 billion. These developments primarily reflect adverse actions during the quarter by several firms in the telecom and cable sectors, and a more negative view of the outlook for other firms in these sectors. The credit quality of the remainder of the portfolio has not changed significantly since December 31, 2001.

      Total trading revenues (including trading-related NII) in the Investment Bank were approximately $0.1 billion for the first two months of the quarter, compared with trading revenues (including trading-related NII) of $1.1 billion for the full 2002 second quarter. Trading revenues declined significantly due to less favorable results from trading positions in a challenging market environment, as well as the seasonal slowdown in client flow. Partially offsetting the lower trading revenues were investment securities gains of $0.3 billion for the two months, reflecting securities sold in connection with the company`s overall interest rate management activities.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 01:42:37
      Beitrag Nr. 27 ()
      US-Finanzmarkt: Alles muss raus!

      Von Kerstin Friemel, New York

      Der Ausverkauf an den Börsen nimmt kein Ende. Nach dem Platzen der Internetblase und dem Skandal um manipulierte Bilanzen droht ein neuer Krach: Faule Kredite und Fehlspekulationen könnten die Kurse der US-Banken einbrechen lassen.

      Für Ted Weisberg ist die Sache klar: "Es gibt keinen einzigen Grund, warum es auf dem US-Aktienmarkt bald aufwärts gehen sollte," sagt der 62-jährige Händler an der New York Stock Exchange. Seit 33 Jahren kauft und verkauft Weisberg Aktien im Auftrag seiner Kunden, doch "so schlecht wie im Moment war die Stimmung selten, das letzte Mal vielleicht 1974/75". Damals war der Aktienmarkt um fast 50 Prozent eingebrochen. Die Wall Street galt als Ort ohne Zukunft.

      Am Donnerstag sieht es kaum besser aus. Der Dow-Jones-Index hat seit Anfang 2000 mehr als ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Pessimisten wie William H. Gross glauben, dass der Tiefpunkt der Baisse noch lange nicht erreicht ist. Der Rentenfonds-Manager prophezeit, die Kurse werden fallen, "bis die Aktien angemessen bewertet sind". Und davon sind die meisten Werte seiner Ansicht nach weit entfernt. Dass der der Dow auf 5000 Punkte fällt, "ist heute überhaupt nicht abwegig", sagt Gross.

      Die Unsicherheit an der Börse ist groß, die Hoffnung gering. Ziehen die USA gegen Irak in den Krieg? Ein explodierender Ölpreise wäre dann wahrscheinlich. Die ohnehin abflauende Einkaufslust der US-Konsumenten würde wohl weiter sinken, Unternehmen könnten Investitionen zurückstellen. Rechneten einige an der Wall Street jüngst noch mit positiven Impulsen durch die anstehenden Quartalsergebnisse, "nimmt auch diese Erwartung von Tag zu Tag wieder ab", sagt Stanley Nabi, Managing Director bei Credit Suisse Asset Management. Besonders ernüchternd sind die Aussichten bei den großen US-Banken.

      Schwere Managementfehler

      Die Bilanzreformen, die jüngst durchgesetzt wurden, um das Anlegervertrauen wieder herzustellen, drücken die ausgewiesenen Gewinne - und damit die Aktienkurse. Morgan Stanley enttäuschte vergangene Woche mit einem Ergebniseinbruch um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. JP Morgan Chase hatte die Wall Street kurz zuvor mit einer Gewinnwarnung geschockt. Lehman Brothers Holding, die Muttergesellschaft der gleichnamigen Investmentbank, präsentierte am Dienstag ein miserables Quartalsergebnis, allein Goldman Sachs konnte seinen Gewinn steigern.

      Die Aktien der Finanzhäuser galten noch bis Mai als sichere Anlage. Nach dem Platzen der Internetblase hatten die Banken die Technologiebranche als führenden Sektor im Börsenindex S&P 500 abgelöst. Ende Juni machten die Geldinstitute 20 Prozent des Index aus, der IT-Sektor folgte mit 14 Prozent. Dann wurden Verquickungen vieler Banken in den Skandal um den Energiehändler Enron bekannt. Frustrierte Privatanleger verkauften ihre Aktien.

      Anders die institutionellen Anleger. Die in der Presse veröffentlichten Geschäftspraktiken waren an der Wall Street gang und gäbe. Jeder wusste davon, auch die Großinvestoren. Ihr Glaube an die Kompetenz der Banker war nicht wirklich erschüttert. Nun könnten sich auch Pensionskassen und Fondsgesellschaften zurückziehen. Die jüngsten Schreckensnachrichten aus den Großbanken zeigen, dass dem Management grobe Fehler unterlaufen sind, von denen kein Investor etwas ahnte. Sollten die institutionellen Anleger ihr Vertrauen in die Banken verlieren, könnte das einen weiteren Absturz des Aktienmarktes auslösen.

      Hohe Wertberichtigungen

      Aufmerksam wurden die Wall-Street-Experten erstmals, als US-Finanzhäuser im großen Stil Geld in der Argentinien- Krise verloren. Die jüngste Gewinnwarnung von JP Morgan Chase sorgte erneut für Unruhe. Die zweitgrößte Bank der Welt hat sich bei der Höhe der möglichen Kreditausfälle deutlich verkalkuliert. Während der Interneteuphorie hatte die Bank mit vollen Händen Darlehen an Telekom- und Kabelunternehmen vergeben. Finanzchefin Dina Dublon beziffert das Gesamtengagement ihrer Bank in diesem Sektor mit 9 Mrd. $.

      Mit der Prüfung der Kreditwürdigkeit nahm man es dabei offenbar nicht so genau. Viele Telekomkonzerne sind nun pleite, JP Morgan Chase muss die Darlehen abschreiben. Nach Angaben der Bank liegen die Wertberichtigungen allein für das dritte Quartal bei 1,4 Mrd. $.

      "Es ist wesentlich schlimmer, als irgendjemand erwartet hat", sagt Jim Mitchell, Analyst bei Putnam Lovell. Die Banken dealten wie im Rausch. "Sie sind für die Höhe ihrer Bilanz zu viele Risiken eingegangen. Dafür zahlen sie jetzt", kritisiert Michael Rosinus, Partner bei der Tiedemann Investment Group. Die Rating-Agentur Standard & Poor?s (S&P) stufte die Kreditwürdigkeit der Bank noch am Tag der Gewinnwarnung herunter. "Wir glauben nicht, dass das Schlimmste für das Unternehmen vorbei ist", sagt S&P-Analystin Tanya Azarchs.

      Manche prophezeien einen Wechsel an der Spitze von JP Morgan Chase: "In sechs Monaten wird William Harrison draußen sein", sagt Richard Bove, Analyst bei Hoefer & Arnett. Diane Glossman, Finanzanalystin bei UBS Warburg, spekuliert, das Institut könnte zum Übernahmekandidaten werden. Um dieses Szenario abzuwenden, muss JP Morgan Chase das Fiasko bei den Kreditausfällen unter Firmenkunden zügig regeln. Daneben gilt es, eine ähnliche Schlappe im Geschäft mit Privatkundenkrediten zu verhindern. Noch läuft die Sparte gut, doch die Probleme sind absehbar. Die bislang so konsumfreudigen US-Verbraucher drosseln ihre Ausgaben, ein Signal, dass sie knapp bei Kasse sind und ihre Zahlungsmoral sinken könnte.

      Überdies droht JP Morgans Verquickung in den Enron-Skandal rund 1 Mrd. $ teurer zu werden als erwartet. Einige Versicherungen, die Bürgschaften für vermeintliche Gaslieferungen von Enron an die Bank übernommen hatten, weigern sich, für die Schäden aufzukommen. Ihr Argument: Die Transaktionen waren zumeist getarnte Darlehen der Bank an Enron - und die seien von den Policen nicht gedeckt. Der Fall wird im Dezember vor Gericht landen.

      Steigender Goldpreis bedroht Kurse

      Weitere Kursrückschläge drohen, wenn der Goldpreis weiter steigt. Etliche Finanzhäuser - darunter UBS, Deutsche Bank, Citigroup, und auch JP Morgan Chase - engagieren sich seit Jahren in riskanten Termingeschäften: Sie borgen sich Gold von Zentralbanken zu einem äußerst niedrigen Zins - meist unter zwei Prozent - und verkaufen das geliehene Edelmetall sofort am Markt weiter. Die Erlöse legen sie in Wertpapieren an, deren Renditen den Leihzins weit übertreffen. Mit Gold decken sich die Finanzhäuser erst wieder ein, wenn sie es an die Zentralbanken zurückgeben müssen.

      Was früher glänzende Gewinne garantierte, könnte heute angesichts des steigenden Goldpreises zum Fiasko werden - vor allem für JP Morgan Chase. Für das Institut wird es in Zukunft schwierig, Gold von Zentralbanken zu borgen und fällige Kontrakte umzuschichten. Denn die Notenbanker machen laut Branchenexperten nur Geschäfte mit Banken, deren Kreditwürdigkeit mit "AA" bewertet wird. Nach den jüngsten Abstufungen der Rating-Agenturen gehört JP Morgan nicht mehr zu diesem elitären Kreis. Zwei langjährige Chefs des Goldhandels, Dinsa Mehta und Don Eckert, haben kürzlich das Finanzhaus verlassen.

      Robert Maltbie, Chef des Internet-Informationsdienstes Stockjock.com, hält JP Morgan Chase für "eine Zeitbombe". Viele Geschäfte der Banken spiegelten sich noch immer nicht in deren Bilanzen. Wenn eine Bank wie JP Morgan Chase ihre finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen könnte, so Maltbie, drohte den Börsen der GAU. "Das könnte die Finanzmärkte bis ins Mark erschüttern."

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 18:12:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Bankenkrise kommt nun in eine neue Phase.

      Als dieser Thread eröffnet wurde, taten die Banken so, als ob die offensichtlichen Schwierigkeiten auf den Kreditmärkten keine Folgen für die Stabilität des Bankensystems haben werden. Das Motto war: Es gibt keine Probleme, wir haben alles im Griff.

      In der letzten Woche hat nun eine neue Phase begonnen.

      Mit den Spekulationen über die Commerzbank werden die Probleme der Banken öffentlich. Die Börsenkurse der Banken und Versicherungen sind bereits in den letzten Wochen weltweit dramatisch eingebrochen.

      Es wird nun einige Zeit so weitergehen, in denen die offiziellen Stellen bemüht sein werden die Bankenkrise notdürftig unter der Decke zu halten. Das Motto lautet: es gibt ein paar Probleme. Diese sind aber lösbar.

      Übernahmen durch Wettbewerber und Liquiditätsspritzen der Notenbanken für die Finanzmärkte werden den Kollaps hinauszögern.

      Irgendwann wird auch dies nicht mehr helfen und einige Banken und Versicherungen (weltweit) werden zusammenkrachen. Das ist für mich dann Phase drei. Danach kann man wieder über Perspektiven und Chancen an den Finanzmärkten nachdenken.





      Samstag 5. Oktober 2002, 16:25 Uhr
      Commerzbank dementiert Gerüchte über Verluste bei Derivaten

      Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank hat einen Zeitungsbericht über angebliche Probleme im Geschäft mit Kreditderivaten dementiert. Zugleich drohte Deutschlands drittgrößte Geschäftsbank rechtliche Schritte gegen die US-Großbank Merrill Lynch an, die in einer E-Mail an die Ratingagentur Standard & Poor`s um eine Stellungnahme zu angeblich großen Verlusten der Commerzbank (Xetra: 803200.DE - Nachrichten - Forum) im Geschäft mit Kreditderivaten gebeten hat.

      "Merrill benutzt wissentlich falsche Zahlen, das ist eine Frechheit. Wir behalten uns rechtliche Schritte vor", sagte Commerzbank-Sprecher Ulrich Ramm am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bank habe derzeit weder Liquiditätsprobleme noch Schwierigkeiten im Derivatehandel bekräftigte Ramm und verwies auf entsprechende Aussagen von Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller in einem Reuters-Interview aus der vergangenen Woche.

      Die "Financial Times" berichtet in ihrer Samstagausgabe, dass Merrill Lynch (NYSE: MER - Nachrichten) eine siebenzeilige E-Mail an Standard & Poor`s gesendet habe. In diesem Schreiben habe Merrill Lynch die Ratingagentur darum gebeten, Marktgerüchte über angebliche finanzielle Schwierigkeiten und hohe Verluste im Handelsgeschäft mit Kreditderivaten bei der Commerzbank zu kommentieren. Der für das Investmentbanking zuständige Commerzbank-Vorstand Mehmet Dalman sagte indes der britischen Zeitung: "Ich sehe keinen Grund, weshalb wir Pleite gehen sollten." Das Geschäft mit Kreditderivaten sei profitabel und die Bank habe keine Pläne, neues Kapital an den Finanzmärkten aufzunehmen, sagte Dalman weiter.

      Das Eigenkapital der Bank sei keineswegs angegriffen, die Kernkapitalquote (tier I) betrage derzeit 6,5 Prozent, fügte Ramm hinzu. "Wir können uns die Vielzahl der Spekulationen nicht erklären und sehen darin in erster Linie Konkurrenzschelte. Aus unserem Geschäftsverlauf sind sie nicht abzuleiten", sagte Ramm.

      Die Financial Times zitierte Paul Roy, Co-President Globale Märkte und Investmentbanking bei Merrill Lynch, allerdings mit den Worten, dass die E-Mail kein Analysestück darstelle, sondern lediglich Teil eines normalen Vorgangs einer Nachfrage sei, die jede Kreditabteilung einer Firma starten würde. Merrill mache weiterhin Geschäfte mit der Commerzbank wie gewöhnlich. Auf Anfrage von Reuters wollte ein Merrill-Lynch-Sprecher keine Angaben zu dem Bericht machen.

      Die Ratingagentur Fitch senkte unterdessen den Ausblick für die Commerzbank am Freitagabend auf "negativ" von bislang "stabil". Die Revision reflektiere den wachsenden Druck auf die Geschäftsentwicklung der Commerzbank angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche, teilte die Agentur zur Begründung mit. Die Situation der Bank könne sich beispielsweise bei einer möglichen Erhöhung ihrer Risikovorsorge verschärfen. Gleichzeitig bestätigte die Agentur das "single-A" Langfristrating und das "F1" Kurzzeitrating für die Bank.

      "Die Bank erfreut sich einer unverändert soliden Liquidität", hatte Müller am vergangenen Sonntag (Ortszeit) in einem Reuters-Interview in Washington gesagt. "Dank einer effizienten Risikosteuerung haben wird unsere Probleme im Griff. Deshalb sollte die Existenz der Bank nicht hinterfragt werden", hatte der Commerzbank-Chef damals gesagt.
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 10:18:50
      Beitrag Nr. 29 ()
      und demnächst sind die Renten
      und Immos drann




      ich flieg erstmal in Urlaub
      geniesst den Luxus noch ein wenig :D
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 13:42:31
      Beitrag Nr. 30 ()
      Richard Russell on the Markets

      Barron`s Confidence Index is the ratio of the yield of best-grade bonds to the yield on medium grade bonds. When the bond crowd gets worried, they move to the best-grade bonds and the CI declines. The latest CI is a shocking 68.0 down from 70..4 last week and down from 85 back in May.

      You won`t read this anywhere else but that 68.0 on the CI is the lowest CI since the terrible 1940s! Something is scaring hell out of the usually prescient bond crowd. What could it be?

      Ah, here`s a hint. An NYU export states that as of Sept. 15, 20% of all high-yield debt was in default and another 25% was in distress. That has led to a 9% overall loss for junk bond investments this year. The market for distressed debt totals $490 billion in face value and $279 billion in market value.

      Let me put is this way -- the credit situation in the US is moving toward a state of "shambles." Do you wonder why many bank stocks are falling apart along with insurance company stocks?

      By the way, the bond market (which is highly sophisticated) tends to lead the stock market. Back in the `60s we used to say that the Confidence Index leads the stock market by two to four months. If that holds true, watch out!


      Richard Russell
      Editor-in-chief - DOW THEORY LETTERS
      www.dowtheoryletters.com

      October 8, 2002
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 10:38:44
      Beitrag Nr. 31 ()
      Nachdem sich in Amerika die Autohersteller immer mehr in Kreditinstitute für Autokäufer verwandeln,
      rollen hier die nächsten Pleitegorillas auf die Finanzwelt zu.

      Ford gehört mit 170 Mrd. $ Schulden zu den größten Schuldnern dieser Welt.
      Noch sind die Schulden mit Investmentgrade bewertet.
      Neue Kredite bekommt Ford allerdings nur noch zu "Junk-Zinsen".



      Ford Motor`s Legs Are Wobbly Under Finance Unit`s Debt Load
      By GRETCHEN MORGENSON

      What made shares of the Ford Motor Company plummet yesterday for the second consecutive trading session? The answer, investors and credit analysts say, was nothing and everything.

      Nothing, because there was no bad news about car sales in general or Ford`s operations in particular to prompt yesterday`s 7.7 percent decline in the stock. Everything, because investors seem to be awakening to a host of weaknesses in Ford`s financial position.

      Ford, mostly through its Ford Motor Credit unit, carries a staggering debt load. It faces lingering questions from investors about how it presents its cash position and concerns about its ability to finance long-term pension and health care obligations to workers. Add to this the perception that the economy may be weakening, and it is not surprising that Ford securities have been punished in recent days.

      Still, the viciousness of this week`s decline took some investors by surprise. Ford`s shares traded as low as $6.90 yesterday, but rallied a bit to close at $7.15, their lowest level in 10 years. They are down 16 percent on the week.

      The move in Ford stock yesterday seemed to reflect a change of heart among stock analysts who had been, until fairly recently, sanguine about the automaker`s future. Rather than focus strictly on Ford`s operations, equity analysts now seem to be homing in on the company`s balance sheet as well. And they do not like what they see.

      Salomon Smith Barney removed Ford from its recommended list of stocks yesterday, citing the precipitous decline in the shares and liquidity concerns.

      The more that investors focus on company balance sheets, the more anxious they seem to become about heavy corporate debt or a company`s dependence on capital markets. Investors seem to have concluded that a company`s future can depend less on its operations than on its ability to finance those operations.

      Unfortunately, the capital markets have shut their doors to many companies. According to Moody`s Investors Service, $6 billion was raised in corporate speculative-grade bonds in the third quarter, almost 18 percent less than the amount raised in the comparable period last year and far below the $29 billion generated by issuers in each of the first two quarters of 2002.

      Stock analysts` fresh concern over Ford`s balance sheet is old news to some independent credit analysts who have expressed worries about Ford`s financial position for months. While the major debt rating agencies, Moody`s and Standard & Poor`s, still rate Ford`s debt investment grade, analysts at Egan-Jones Ratings, an independent credit analysis firm in Wynnewood, Pa., downgraded Ford to junk bond status in January. And Carol Levenson, high-grade bond analyst at Gimme Credit, an independent research firm in Chicago, puts Ford among the bottom 10 corporate debt issuers for its deteriorating credit quality. She advises her clients to steer clear of Ford debt.

      An increasingly negative view on Ford among bond investors is problematic to the company and its financing arm, Ford Motor Credit, which is the largest issuer of corporate debt in the nation. While Ford`s cash position improved in the most recent quarter, the company and its financing arm had long-term debt of approximately $170 billion.

      Servicing this debt is becoming a bigger burden for Ford. According to Egan-Jones, in December 2000, Ford`s operating earnings were just about double its interest expense. Recently, these earnings came in at less than half the expense. And shareholders` equity at the company, its net worth, has fallen from $19 billion at the end of 2000 to $7.8 billion in the most recent quarter.

      When bond investors sour on a company`s prospects, higher borrowing rates are a result. Though rising costs for financing are never a plus, Ford will especially suffer from higher costs because of its zero percent financing deals to car buyers.

      "The company has barely been making enough money to cover its interest expense over the last year," Mr. Egan said. "There`s also the issue of unfunded pension liabilities. Ford is right on the edge of the precipice; if they have a 50 or 100 basis point increase in funding costs, things break down very quickly." Ford management has said that its financing needs in 2003 could be $22 billion to $32 billion.

      If the company had to come to market now it would be forced to pay up. In just the last two weeks, yields on one Ford Motor Credit issue have risen 1.25 percentage points, from 8 percent to 9.25 percent.

      It is a measure of investor anxiety regarding Ford debt that the Ford Credit issue maturing in 2011 and paying a coupon of 7.25 percent, began the day at a yield of about five percentage points above a Treasury security coming due at the same time. By the end of trading yesterday, the yield on that issue had grown to six percentage points more than the Treasury`s.

      "Ford has become a lightning rod for all the specters haunting high-grade bond investors these days," Ms. Levenson said. Last month, for example, an analyst at Goldman, Sachs wrote a report saying that Ford overstated its cash position by $10 billion because of the way it accounted for its no-interest loans. In an unusual move, Ford challenged the analyst`s report in a filing with the Securities and Exchange Commission, stating that its accounting was proper and that the effect of the treatment was "less than half" of the $10 billion cited by Goldman. Nevertheless, questions of accounting transparency hang over the company, Ms. Levenson said.

      The assumptions that Ford makes on expected profit from pension investments are another concern. The company is estimating 10 percent annual returns, Mr. Egan said, which he called far too optimistic. At the same time, he said unfinanced pension liabilities at the company run $5 billion to $10 billion.

      "There has been a shift in the bond market within the last few days," Mr. Egan said. "People are more concerned about the company getting into difficulty."
      __________________
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 16:50:09
      Beitrag Nr. 32 ()
      Sieht man jetzt schon etwas klarer?

      #28
      Übernahmen durch Wettbewerber und Liquiditätsspritzen der Notenbanken für die Finanzmärkte werden den Kollaps hinauszögern.
      Drueben pumpt Bush voellig unkontrolliert durch Kongress Unmengen an Kohle in die Wirtschaft (korrekter: in SEINE Wirtschaft). Hier hoffen mit HVB und CoBank zwei Fusskranke, gemeinsam besser gehen zu koennen. Gezeigt hat sich noch, dass die Amis den Aktienmarkt auf keinen Fall abstuerzen lassen wollen (Streichung der Dividendensteuer).

      #24, #23
      Credit Crunch und Inflation vs. Deflation. Drueben laeuft die Geldpresse unterstuetzt durch massive Regierungsprogramme auf Hochtouren. Ist auch der einfachste Ausweg, um dem Bonitaetsproblem mit folgendem credit crunch zu entgehen, solange die Regierungs-Bonds noch zu Niedrigst-Zinsen abzusetzen sind. Soweit laeuft es nach #21 und muss in Inflation enden. Auch fuer die Europaeer ist ihre Verschuldung, insbesondere die Verpflichtungen der Sozialkassen, am elegantesten ueber Inflation hinzubekommen. In der Tuerkei hat das zumindest ansatzweise funktioniert. ;)

      Imho kurzfristig entscheidend wichtig ist fuer die Amis die Kontrolle ueber Oelquellen und Oelpreis. Mit ueber 30$ und versiegendem Kapitalzufluss hat ihre Wirtschaft keine Chance. Da werden wir wohl in Kuerze neben Irak auch in Venezuela was sehen. Wie sie diese Atempause nutzen sollen, ist mir allerdings nicht klar.

      Tschoe, Istanbul.


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      Reihenweise Downgrades - doch die Banken juckt es nicht