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    Der Kanzler der Genossen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.01.03 12:40:42 von
    neuester Beitrag 04.02.03 14:26:46 von
    Beiträge: 9
    ID: 687.611
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      schrieb am 25.01.03 12:40:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Da ist was dran, egal wie man zu Merz steht:

      Merz:

      "Die Probleme des Landes lösen zu wollen und gleichzeitig in allen Forderungen den Gewerkschaften zu folgen, das schließt sich aus.
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      schrieb am 25.01.03 13:21:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      eben, deshalb ist es verkehrt, nur unterwürfig auszuführen, was die Gewerkschaften wollen.

      Ich fand es gestern schon interessant, dass Bsirske den Kanzler auffordert, zu irgendwas Stellung zu beziehen. Die Gewerkschaften agieren immer mehr, als ob sie das Land regieren.

      Das ist eine Interessensgruppe, die im Zusammenspiel mit anderen Interessengruppen zu Ergebnissen kommen sollte. Leider ist das Kräftverhältnis mittlerweile stark verschoben.
      Man kann nur hoffen, dass Gewerkschafter wie Schmoldt bald wieder mehr zu sagen haben bei denen.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 13:36:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Niemend wird bestreiten, daß Gewerkschaften sinnvoll sind - das Problem ist nur, daß sie heutzutage die Fähigkeit zu denken verloren haben und nur noch irgendwelchen überholten Dogmen hinterherlaufen. Diese ausschließliche Politik für Insider, also leute die einen Arbeitsplatz haben, kann langfristig gar nicht aufgehen (wie die Mitgliedszahlen und Gewerkschaftsaustritte ja auch belegen...). Wohin diese Besitzstandswahrermentalität führt zeigt die neueste Arbeitslosenstatistik (4,54 Mio.), wobei diese ja sogar erheblich geschönt ist. Änderung ist bei der jetztigen Regierung leider nicht abzusehen, da zwei von drei SPD-Ministern in der Gewerkschaft sind...
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 14:18:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Proto

      Ich glaube auch nicht, dass irgendwer die Existenzberechtigung von Gewerkschaften anzweifelt. Aber es war im Zuge des Verdie Tarifstreits schon interessant, wie der Personalchef des Frankfurter Flughafens reagiert hatte. Er hat deutlich gemacht, dass bei den geforderten Abschlüssen Entlassungen unausweichlich sein werden und auch durchgezogen werden und dass das die Gewerkschaften zu vertreten haben. Und ich glaube, der wußte, wovon er spracht, da er bis vor nicht allzu langer Zeit ÖTV Chef war.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 11:53:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      bei den Gewerkschaften steht eben Machterhalt vor Arbeitsplätzen...

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      schrieb am 28.01.03 12:01:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      dazu auch:


      Anstand und Augenhöhe
      Wofür kämpft der DGB? Für Gerechtigkeit oder das Recht auf mehr in eigener Sache?

      --------------------------------------------------------------------------------
      Text: Wolf Lotter


      ----- Wir leben in turbulenten Zeiten, und manches, was der Wandel mit sich bringt, mag uns verwirren. Nicht immer zu Unrecht. Denn da stellt sich zuweilen heraus, dass das eine oder andere am Wandel gar keiner ist. Sondern schlicht ein billiger Trick.
      Nur mal zum Beispiel: Nehmen wir an, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wäre eine Firma, und Lohnerhöhungen sind Preissteigerungen. Das geht so: Die Firma erhält von jedem ihrer Klienten jeden Monat ein Prozent des Bruttolohns. Bei der IG Metall zum Beispiel, einer ziemlich erfolgreichen Tochter der DGB AG, sind das immerhin 22,50 Euro im Schnitt pro Kunde alias Mitglied. Bei 2,7 Millionen Mitgliedern brächte eine Tariflohnerhöhung von 6,5 Prozent, wie sie gefordert wird, rund vier Millionen Euro pro Monat mehr in die Kasse. Als Jahreseinnahmen blieben dann der IG Metall 777600000 Euro.
      Immerhin noch 450 Millionen Euro pro Jahr fährt die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ein. Frank Bsirske, grüner Chef dieser Abteilung, kann dann für gut acht Millionen Euro Jahresmiete in einer schönen Büroanlage am Potsdamer Platz in Berlin arbeiten, gleich bei Kanzlers um die Ecke, als Nachbar der Großen und Mächtigen in Wirtschaft und Politik.
      Warum auch nicht? Ach ja, darum nicht: Gewerkschaften sind keine Unternehmen. Ihr Job ist es, ihre – übrigens unverzichtbare – Rolle in der Arbeitswelt zu spielen, ein Job, der Gerechtigkeit und faire Bedingungen für alle ermöglicht, die Teil der Wirtschaft sind. Wo organisierte Solidarität fehlt, verschärfen sich die Bedingungen letztlich für alle. Doch längst machen Gewerkschaften etwas ganz anderes: Sie sind für die da, die schon haben und weiterhin haben werden. Arbeitslose und Menschen, die nicht mehr zum Almosenempfänger degradiert werden wollen, sind im DGB nicht so beliebt. Die bürokratische Politik des Ex-IG-Metall-Funktionärs Walter Riester sorgt dafür, dass sich jeder, der in der Republik etwas unternehmen will, automatisch auch übernimmt.
      Macht nix. Ist auch nicht Platz genug für alle. Moralisch sind die Gewerkschaften längst ein Insolvenzfall geworden.
      Und was die Anpassung an den ehemaligen Gegner angeht, sind sie einsame Spitze. Die alte Elite versucht aus der zerbrechenden Welt der Industriegesellschaft zu retten, was zu retten ist. Im Klartext: Geld, Macht, Einfluss, Posten. Wie ungeniert sie das tun, zeigt den Ernst ihrer Lage.
      Da erklären Funktionäre der Ver.di, man müsse die Gehälter der Spitzenfunktionäre auf das Level von Topmanagern in der Privatwirtschaft heben. Ver.di-Landesbezirksvorsitzende Susanne Stumpenhausen nennt auch gleich die Gründe dafür. Schließlich müssten die Funktionäre mit „Arbeitgebern auf gleicher Augenhöhe verhandeln“. Klar.
      Was dabei herauskommt, ist vor allem mehr netto: Frank Bsirske, zerfließende Hoffnung auf einen Gewerkschaftsboss, der sich des Wandels in der Gesellschaft bewusst ist, genehmigte sich mittendrin im grandiosen Mitgliederschwund seiner Gewerkschaft und in der schönsten Wirtschaftskrise seit langem eine Gehaltserhöhung von fast 60 Prozent. Jetzt verhandelt er wohl augenhöhenmäßig richtig.
      Der Berliner Gewerkschaftsfunktionär Christian Wiesner-Stippel reagierte darauf treffsicher mit dem Vergleich, ob die Augenhöhe auch für Erwerbslose gelten solle, „die ihrer Arbeitsamtsberaterin tief in die Augen schauen“. Es ist nicht die Gage, die den linken Gewerkschafter in Rage bringt: „Die Begründungen (dafür) legen den moralischen Verfall sowie die inzwischen erreichte Ferne zur sozialen Lage der beitragszahlenden Mitglieder offen.“ Recht hat er.
      Wer sich darüber erregt, dass Gewerkschafter mit anderem Maß gemessen werden als Unternehmer, hat nicht verstanden, was Gewerkschaften sind: Die führenden DGB-Funktionäre sind nicht in einem hoch bezahlten Management-Nachwuchskurs, der darin münden soll, dass sich der durchschnittliche Funktionär am Golfplatz so wohl fühlt wie in der Gewerkschaftsgruppe. Fern von jeder Realität plaudert ein Gewerkschafter in der Tagesschau von einer Chemiebranche, die sich „sehr gut“ entwickelt habe. Richtig ist, dass die Chemiebranche im vergangenen Jahr um zwei Prozent schrumpfte. Sehr gut finden das wohl nur Homöopathen.
      Dienstleistungs-Gewerkschafter Bsirske, der sich vom aufgeklärten Arbeitnehmervertreter in wenigen Monaten zum Hardcore-Funktionär der alten Schule entwickelte, bringt auf der Suche nach einer 6,5-prozentigen Umsatz-, pardon: Tariflohnsteigerung monoton immer nur die hochprofitable Volkswagen AG ins Spiel. Der geht es ausgezeichnet. Der Schluss des Neu-Managers Bsirske ist offensichtlich: So geht es allen anderen auch.
      Stimmt natürlich nicht. Es scheint fast so, als ob die DGB-Funktionäre eben lieber mit den Erfolgreichen reden, die dem alten Vorurteil entsprechen, die deutschen Unternehmer schwimmen in Geld. Ist das Dialektik? Oder ein Missverständnis?
      Damit könnte auch der Wunsch der Gewerkschafter nach „gleicher Augenhöhe“ erklärt werden. Vielleicht meinen die bloß: Augenhöhe erreichen, Augen zu und durch. -----|

      Quelle: http://www.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_02/druck…
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 13:07:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Cooler Kommentar :)

      Alles über Teilen

      Text: Wolf Lotter

      ----- Hand aufs Herz: Als Sie, lieber Michael Sommer, Ihren Mitkollegen Frank Bsirske auspokern ließen, dass die Werktätigen im Öffentlichen Dienst deutlich mehr Kohle kriegen als die Angehörigen anderer, weniger gegen Arbeitslosigkeit abgehärteter Klassen, und das Ganze im Gegenzug mit einem Arbeitstag pro Jahr und öffentlich Bedienstetem mehr erkauft wird, waren wir zunächst leicht sauer, dann nachdenklich, schließlich interessiert und sind jetzt euphorisch.
      Sie sind, Herr Sommer, nicht nur ein großer Gewerkschafter und Politologe.
      Sie sind richtig klug.
      Dass Ihnen dabei die üblichen Verdächtigen – Unternehmer, Selbstständige, Arbeitslose und andere nicht resozialisierbare Randgruppen – viel Unrecht antaten und gleichsam die wunderbare Wirkung Ihrer kühnen Idee – mehr Scheine für mehr „Arbeit“ – missverstehen wollten, sollte Sie nicht kränken.
      Wir haben verstanden.
      Dabei half uns die wenige Tage nach dem glorreichen Tarifabschluss vom 9. Januar nachgereichte Idee, dass „Besserverdienende künftig weniger arbeiten sollen“, die Sie vernünftigerweise exklusiv der »Bild«-Zeitung anvertraut haben, dem natürlichen Zentralorgan der Besserverdienenden.
      Nicht, dass wir uns gleich und unmittelbar direkt davon angesprochen gefühlt hätten, aber wir denken mit und stellten fest, dass es im Grunde nur eine Frage der Zeit ist, bis man zu den Besserverdienenden gehört. Man muss nur ein wenig abwarten, bis die meisten anderen Kollegen von der Stütze leben, und schon ist man Besserverdienender und steht damit im Fokus ihrer brillanten neuen Initiative: Besserverdienende, teilt eure Arbeit mit anderen.
      Unsereins hat dann mehr Freizeit.
      Vier Tage pro Woche genügen. Damit ließen sich 250000 bis 300000 Arbeitsplätze schaffen, also in etwa die Zuwachsrate an Arbeitslosen im vergangenen Jahr. So viele Chancen lägen darin. Zum Beispiel das Nachfolgeproblem beim Mittelständler, praktisch dadurch gelöst, dass der Alte von Montag bis Donnerstag arbeitet und der Nachfolger von Freitag an die Wochenendschicht übernimmt (außer Samstag und Sonntag natürlich, also nur die gewerkschaftlich vorgesehene Wochenendschicht, also Freitag bis drei, okay?).
      So, das hätten wir, und außerdem auch eine Lösung für all jene, die seit kurzem nicht mehr erwerbstätig sein können, wie Hans-Olaf Henkel zum Beispiel. Der wäre doch was für die DGB- Zentrale in Berlin. Der Mann sieht noch ziemlich gut und könnte Sie – wäre Mittwochnachmittag recht – ablösen, damit Sie mehr mit Ihrem Hund Paul spazieren gehen können, „der sich immer so freut“.
      Niemand kann Ihnen, lieber Herr Vorsitzender, dabei vorwerfen, dass Sie beim Entwurf der Idee nicht die richtige Augenhöhe gehabt hätten: Nach der längst überfälligen Gehaltserhöhungsrunde für DGB-Funktionäre im vergangenen Jahr (plus 60 Prozent) wissen Sie ja, wie es sich anfühlt, wenn es den Spitzensteuersatz hagelt. Das kann einem den ganzen Arbeitstag versauen, und da ist es nur gut, wenn man davon wenigstens einen weniger hat.
      Sicher: Auf Sie und die Ihren sollte man das Teilprinzip nur in Maßen anwenden. Würde man die Nebenjobs und Funktionen aller DGB-Spitzenfunktionäre in ein Teilarbeitssystem einbeziehen, dann käme pro Job und Woche nur mehr ein halber Tag raus, und den auch noch zu teilen, nein, also, das fänden wir gar nicht so gut. Denn da bliebe vielleicht zu wenig Zeit für Sie, um mit brandneuen Ideen die arg gebeutelte Republik wieder in Fahrt zu bringen. Hans-Olaf könnten Sie ja trotzdem mal reinlassen.
      Wie, Herr Vorsitzender, isst man einen Elefanten? Stück für Stück. Und Sie kennen ja die wahre Pointe: Mit Deutschland kann man das genauso machen.
      Mahlzeit. -----|

      Quelle: http://www.brandeins.de/magazin/vermischtes/artikel2.html
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 21:55:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich finde es unverschämt, dass sich diese Gewerkschafter, die sehr viel der Probleme verursacht haben durch Klassenkampfpolitik als Vertreter der Gesellschaft aufspielen. Die werden wirklich erst was begreifen, wenn es keine Arbeitgeber mehr gibt:

      "Gegenwehr, dass es knallt"

      Unterdessen warnte DGB-Chef Michael Sommer SPD und Union nach den Landtagswahlen davor, auf den Kurs des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) einzuschwenken. Sommer sagte: „Dann gibt es eine gesellschaftliche Gegenwehr, dass es knallt.“ Die SPD sei gut beraten, ihr Profil zu behalten.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 14:26:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich verstehe Schröder nicht mehr - er sollte jetzt mal klare Worte sagen, ob er nun Erfüllungsgehilfe der Gewerkschaften ist oder nicht.
      Die Gewerkschaften wollen immer mehr in Themen reinreden und mitbestimmen, die die nichts angehen.
      Solche Aussagen wie die von Merz sollten von allen Politikern gemacht werden:


      Berlin (Reuters) - Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat die Bundesregierung zu mehr öffentlichen Ausgaben aufgefordert.

      "Dieses Land braucht eine Investitionsoffensive", sagte Sommer dem "Deutschlandradio" am Dienstag einer Mitteilung des Senders zufolge. Dazu gehöre der Anreiz öffentlicher und privater Investitionen sowie die Steigerung des Massenkonsums. Zu diesem Zweck sei auch ein flexibler Umgang mit den Maastricht-Kriterien notwendig. "Wir können sie nicht einhalten in einer Situation, in der wir heute stecken." Wenn die Wirtschaft wieder anspringe, könne man auch wieder auf Konsolidierungskurs gehen. "Was heute gemacht wird, ist grundfalsch", sagte der DGB-Chef.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte am Montag erklärt, die Defizite von Bund, Ländern, Kommunen und der Sozialversicherungsträger müssten im Rahmen der Maastricht-Kriterien bleiben. Deutschland strebt in diesem Jahr an, unter der von der EU erlaubten Neuverschuldungsgrenze von drei Prozent zu bleiben. Die EU-Kommission hat allerdings durchblicken lassen, das Kriterium möglicherweise aufzuweichen, falls es zu einem Krieg im Irak kommt.


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