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    ---Verbrechen gegen die Menschlichkeit--- - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.11.03 18:14:03 von
    neuester Beitrag 09.11.03 12:36:04 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 06.11.03 18:14:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      APARTHEID-PROZESS IN USA


      Südafrikas Vergangenheit holt Konzerne ein

      Von Marc Pitzke, New York

      In New York beginnt der weltweit erste Wirtschaftsprozess um die Gräuel-Taten unter dem Apartheids-Regime in Südafrika. Wegen Beihilfe angeklagt sind auch deutsche Firmen, darunter Daimler, Rheinmetall und die drei größten Banken. Für die Konzerne steht viel auf dem Spiel


      "Es ist nicht unsere Art, unseren Kunden vorzuschreiben, wie sie sich zu verhalten haben": IBM


      New York - Sie hatten ihn gewarnt. Er sei ein "Schwein", und Schweine würden geschlachtet. Im Fernsehen wurde er als Terrorist gesucht, seine Mutter flehte ihn an zu fliehen. Doch Anton Fransch, gerade 20, dachte nicht daran. Als Mitglied des verbotenen Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) hatte sich der Schwarze dem Kampf gegen die Apartheid verschrieben, und er kämpfte bis zum Ende.
      Das kam eines Nachmittags im September 1989. Dutzende weiße Polizisten und Soldaten umstellten das Haus in einem Vorort Pretorias, in dem sich Fransch aufhielt. Einige waren zu Fuß angerückt, andere in einem "Casspir"-Panzerwagen. "Kom uit, jou vark!" brüllten sie auf Afrikaans. "Vandag is jou laaste!" Komm raus, du Schwein, heute ist dein letzter Tag.

      Sieben Stunden dauerte die Schlacht gegen den Unbewaffneten, bei der die Truppen auch Mörsergranaten einsetzten. Am Ende war Fransch tot, sein Körper grausam zugerichtet. In den Polizeiakten wurde der Fall als Selbstmord abgehakt.

      Deutsche Konzerne auf der Anklagebank

      Heute hat Anton Fransch endlich seine Stunde vor Gericht. Sein Bruder Mark, ein Schreiner, ist einer der 91 Kläger im weltweit ersten Entschädigungsprozess um die Apartheids-Gräuel, über den ein New Yorker Gericht heute mit einer Anhörung zu verhandeln beginnt.

      Das Pikante daran: Angeklagt ist nicht die einstige Führung Südafrikas. Sondern, nach losem Vorbild der Holocaust-Verfahren gegen die Schweizer Banken, 22 Weltkonzerne - wegen Unterstützung und Beihilfe.

      Die 170 Seiten lange Anklageschrift - die von den Multis vehement zurückgewiesen wird - liest sich wie ein "Who`s Who" der globalen Großindustrie: IBM, Citigroup, Credit Suisse, BP, Exxon Mobil, Shell, Ford, GM. Auch fünf Deutsche finden sich auf der schwarzen Liste: Deutsche und Dresdner Bank, Commerzbank, Rheinmetall, DaimlerChrysler. (Daimler stellt unter anderem die "Casspir"-Chassis her.)

      Völkermord, Mord, Zwangsarbeit, Folter, Vergewaltigung: Mit den Schandtaten des Apartheid-Regimes, sagt der Washingtoner Star-Anwalt Michael Hausfeld, der die Klägergemeinschaft vertritt, seien die Firmen "integral verbunden" gewesen. "Ohne ihre Beteiligung hätte die Apartheid wahrscheinlich nicht auf die gleiche Weise stattgefunden."

      Munitionsfabrik geschmuggelt

      Morde offiziell als Selbstmord deklariert:Township Soweto bei Johannesburg


      Ein sensationeller Vorwurf - und juristisches Neuland. Noch nie hat sich jemand derart an die globale Mitverantwortung für Rassismus, Tod und Elend in Südafrika gewagt.

      Doch seit den Holocaust-Prozessen - die in Vergleichen, Regierungsberichten, Milliardenfonds und einem PR-Desaster für die Banken endeten - hat sich das Klima geändert. Großkonzerne sind nicht mehr unangreifbar.

      Zum Beispiel Rheinmetall: Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen, so der Vorwurf, habe in den siebziger Jahren das Waffenembargo verletzt, indem es eine komplette Munitionsfabrik über Paraguay nach Durban geschmuggelt habe. Mehrere Rheinmetall-Manager waren diesbezüglich schon von einem deutschen Gericht verurteilt worden. Außerdem hätten die Rheinländer südafrikanische Militärs trainiert - in der Lüneburger Heide.

      Auch DaimlerChrysler kommen seine "extrem lukrativen Geschäftsverbindungen" mit den Rassisten nun ins Gehege. Beispielsweise durch seine Panzerfahrzeuge "Büffel", über die der Aktionär Joachim Jungbeck der Daimler-Hauptversammlung in Stuttgart 1988 nach einer Reise vor Ort stolz berichtet habe, sie würden "zur Besetzung und Kontrolle schwarzer Stadtviertel" genutzt.

      Größter Zulieferer der Apartheid

      Deutsche und Dresdner Bank und Commerzbank sollen die Apartheid durch Milliardenkredite mitfinanziert haben. Noch schwerere Vorwürfe gehen an die Schweizer Bankhäuser Credit Suisse und UBS, Citibank und den Wall-Street-Riesen J.P. Morgan Chase.

      Das Rassen-Identifizierungssystem, mit dem die Schwarzen kontrolliert wurden, stützte sich der Anklage zufolge auf IBM-Computer. Die USA waren Südafrikas PC-Zulieferer Nummer eins, ganz oben auf der Liste stand IBM. Größter Kunde dort: die Regierung.

      Der Konzern war sich über die Verwendung seiner Produkte bewusst. Auf Seite 146 der Anklage findet sich folgendes Zitat der IBM-Leitung: "Es ist wirklich nicht unsere Art, unseren Kunden vorzuschreiben, wie sie sich zu verhalten haben."

      Im Kern berührt der Prozess eine juristische Frage: Wenn jemand einen Mord begeht, ist der Hersteller der Mordwaffe mitverantwortlich - oder gar derjenige, der das Auto gebaut hat, mit dem der Mörder zum Tatort fährt?

      Wurzeln im Sklavenhandel

      Ja, sagen Hausfeld und seine Anwaltskollegen aus New York, Washington, Florida, Los Angeles und Kapstadt: Wenn er weiß, dass sein Produkt einem Mord dient. "Beihilfe und Begünstigung" heißt das in der Anklage.

      Oder, wie es der südafrikanische Finanzminister Owen Horwood 1983 sagte: "Die Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Landes ist an ausländisches Kapital, Technologie und Wissen gebunden. Es erlaubt uns, einige Dinge besser zu erledigen, als wir sie sonst erledigen würden."

      Und diese Dinge, so argumentiert die Klage, seien laut offizieller Uno-Lesart "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" gewesen. Es ist allerdings ein Novum, dass sich ein handfestes Zivilgericht mit dieser alten politischen Floskel auseinandersetzt - ein historischer Moment für Menschenrechtsorganisationen weltweit.

      Möglich ist das dank eines US-Gesetzes von 1789, den "Alien Tort Claims Act", wonach Nicht-Amerikaner Firmen wegen Menschenrechtsverletzungen verklagen dürfen, sofern diese Firmen hier Geschäfte machen.

      "Tiefe Taschen, große Klagen"

      Ironie der Geschichte: Es ist ein Gesetz, das seine Wurzeln im Ende des amerikanischen Sklavenhandels hat. Die Formulierung "Beihilfe und Begünstigung" entlehnten Hausfeld & Co. einem Beschluss des US-Kongresses von 1794.

      Solche dramatischen, medienfreundlichen Fingerzeige sind Michael Hausfelds Spezialität. Der hagere, 57-jährige Anwalt, ein Veteran der Holocaust-Prozesse der neunziger Jahre, gilt als Meister der Inszenierung - ohne dabei jedoch wie sein nicht minder berühmter Konkurrent Ed Fagan zunehmend zu hören bekommt, an Seriosität einzubüßen. Das Branchenblatt "National Law Journal" setzte Hausfelds Kanzlei Cohen, Milstein, Hausfeld & Toll (CMHT) im Sommer auf seine "Hotlist" der 25 schärfsten Strafverteidiger-Teams der USA.

      Fagan, der einst die Schweizer Holocaust-Affäre lostrat, war auch hier anfangs dabei. Doch sein aggressiver "Cowboy"-Stil stieß bei der Opfergruppe Khulumani auf Widerstand, sie setzte sich mit Hausfeld ab.

      "Tiefe Taschen, große Klagen", betitelte das "Law Journal" seinen Artikel über CMHT. Hausfeld war ein leitender Anwalt in den Holocaust-Verfahren, die zu einem Vergleich über 1,25 Milliarden Dollar führten. Für 1,9 Millionen ehemalige NS-Zwangsarbeiter erstritt er die Rekordsumme von 5,2 Milliarden Dollar.

      Mit Säure übergossen und verstümmelt

      Und jetzt eben die Apartheid. Allein das Deckblatt der Anklage mit der alphabetischen Namensliste der 91 Kläger ist drei Seiten lang. Einige sind Hinterbliebene von Mordopfern wie Johana Lerutla, deren 15-jähriger Sohn Matthew zusammengeschlagen und dann mit einem Draht erwürgt wurde. Andere sind Überlebende von Folter, etwa Zacharia Fikile Mamba, der mit Elektroschocks gequält wurde, oder Maureen Thandi Mazibuko, die mit Säure übergossen und verstümmelt wurde.

      Alle Kläger gehören der südafrikanischen Opfergruppe Khulumani an, die fast 33.000 Mitglieder hat. Die Anti-Apartheidler haben in den USA zwar keine derartige Lobby-Macht wie die jüdischen Verbände, doch man solle sie auch "nicht unterschätzen", heißt es in Klägerkreisen. "Khulumani" heißt auf Zulu "laut, frei reden"; es wird erwartet, dass die Betroffenen dieser Aufforderung während des Prozesses nachkommen werden.

      Denn den Opfern geht es eher um Ehre, Anerkennung und die Offenlegung von Verantwortlichkeiten denn ums harte Geld. "Über Geld habe ich niemals nachgedacht", erklärt Klägersprecherin Thandiwe Shezi. "Keiner kann mir meine Würde zurückgeben."

      Antrag auf Abweisung

      Eine konkrete finanzielle Forderung enthält die Anklage denn auch nicht. Darüber möge später nachverhandelt werden. Hausfeld denkt, wie bei den Holocaust- und Zwangsarbeiter-Fällen, an einem gemeinsamen Milliardenfonds.

      Doch es könnte gut sein, dass es so weit gar nicht kommt. Die Konzerne haben einen Antrag auf Abweisung der Klage gestellt, über den der Bezirksrichter John Sprizzo heute entscheiden will. Die Vorwürfe seien "unbegründet und ungerechtfertigt", sagt UBS-Chef Peter Wuffli: "Wir werden uns nach Kräften verteidigen".

      Quelle:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,272763,00.html


      ;) ;) ;)
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      schrieb am 06.11.03 18:29:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      LOL - europäische Konzerne werden in den USA angeklagt, wegen eines Sachverhalts, der in Südafrika spielte. Auch die Kläger wohnen in Afrika.

      Wenn das Verfahren überhaupt Erfolg hat, wird bald niemand mehr in Amerika eine Niederlasung haben :laugh:

      Sachen gibts :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 12:12:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Afrikas Bischöfe entschuldigen sich für Mitschuld am Sklavenhandel

      Die "Reinigung der Erinnerung" war ein Thema der Vollversammlung der afrikanischen Bischofskonferenz auf der Insel Gorée, Umschlagplatz der "Ware Mensch".

      Dakar (www.kath.net / zenit) Die katholische Kirche in Afrika hat öffentlich und feierlich um Verzeihung für die gegenwärtige und vergangene Verwicklung von Afrikanern in alte und neue Formen von Sklavenhandel gebeten. Dieser Aufruf erklang bei einer „Zeremonie der Vergebung“ für die Afrikaner, die „ihre Brüder verkauft haben“ am Rande der Vollversammlung des Zusammenschlusses der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), die noch bis zum 12. Oktober im Senegal stattfindet. Drei Bischöfe haben im Namen des gesamten afrikanischen Episkopats festgestellt: „Wir erkennen diese schweren Fehler an, knien nieder und bitten um Verzeihung.“
      „Diese Sünden verlangen heute, wenn sie einmal verziehen sind, dass die katholische Kirche, für die wir in Afrika verantwortlich sind, sich mit doppeltem Eifer dafür einsetzt, die verquere Mentalität zu korrigieren, die aus diesen Geschehnissen herrührt und die sie möglich gemacht haben“, fügten die Oberhirten bei der Zeremonie am vergangenen Sonntag hinzu. Schauplatz war das „Sklavenhaus“ auf der Insel Gorée, ein symbolischer Ort, an dem der Handel mit Menschen stattfand, die von hier aus nach Amerika geschickt wurden. Es folgte ein Kreuzweg und ein feierliches Hochamt. Am 22. Februar 1992 hatte Papst Johannes Paul II. den Ort besucht.

      Das SECAM-Treffen, zu dem 150 afrikanische Bischöfe und Kardinäle nach Dakar gekommen waren, hatte unter anderem das Ziel, der „Reinigung der Erinnerung“ einen Anstoß zu geben, wie Erzbischof Laurent Monsengwo Pasinya von Kisangani, der Vorsitzende der erweiterten Bischofskonferenz sagte. In diesem Zusammenhang wurde am Samstag ein Bericht veröffentlicht, der vom Generalsekretär der regionalen Bischofskonferenz des Frankophonen Westafrikas (CERAO), Pater Barthélémy Adoukonou ausgearbeitet worden war und in dem die Schuld von Afrikanern an der Sklaverei anderer Afrikaner festgestellt wird. Der Theologe aus Bénin schreibt in seinem 15-seitigen Bericht, dass die Sklaverei dank der Komplizität einiger Schwarzafrikaner möglich gewesen sei.

      „Der Handel mit schwarzen Sklaven ist einer der verwerflichsten, ja vielleicht der verwerflichste Aspekt der Menschheitsgeschichte, sowohl, was seinen Umfang, als auch, was die menschlichen Katastrophen, die er angerichtet hat, betrifft. Aber auch die Mentalität und die daraus hervorgehenden Verhaltensweisen von uns Schwarzafrikanern selbst sind damit angesprochen,“, sagte Pater Barthélémy Adoukonou. Der „Handel hätte nicht stattgefunden oder nicht so lange und in so schädlicher Weise und verborgener Form, wenn wir nicht unserer Verantwortung untreu geworden wären“. „Es gibt Afrikaner, die ihre Brüder verkauft haben“, erklärte Erzbischof Théodore-Adrien Sarr von Dakar am vergangenen Montag vor der Presse. Diese Form der Bekräftigung der Wahrheit war notwendig, damit „die Afrikaner aus einer Art Minderwertigkeitskomplex herausfinden und die Zukunft Afrikas selber in die Hand nehmen“, schloss er.



      Quelle:
      http://www.kath.net/detail.php?id=6157

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 12:33:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      „Der Handel mit schwarzen Sklaven ist einer der verwerflichsten, ja vielleicht der verwerflichste Aspekt der Menschheitsgeschichte, sowohl, was seinen Umfang, als auch, was die menschlichen Katastrophen, die er angerichtet hat, betrifft. Aber auch die Mentalität und die daraus hervorgehenden Verhaltensweisen von uns Schwarzafrikanern selbst sind damit angesprochen,“, sagte Pater Barthélémy Adoukonou. Der „Handel hätte nicht stattgefunden oder nicht so lange und in so schädlicher Weise und verborgener Form, wenn wir nicht unserer Verantwortung untreu geworden wären“. „Es gibt Afrikaner, die ihre Brüder verkauft haben“, erklärte Erzbischof Théodore-Adrien Sarr von Dakar am vergangenen Montag vor der Presse.

      ist das jetzt etwa auch eine relativierung des holocaust? und ist die erwähnung der tatsache, dass profitierende afrikaner an diesem kapitel der geschichte beteiligt waren antiafrikanisch? folgerichtig ist es deutlich antisemtisch, auf die beteiligung sich bereichernder jüdischer banken am holocaust hinzuweisen?
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 12:36:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      kniebeisser
      gratulation, ist immer wieder faszinierend,
      welchen irren spass politclowns haben,
      jajajaja, da muss man sich doch auf die schenkel klopfen...

      hahahaha angesichts des themas. hahahaha :mad:


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