Zweiwöchige Dax Aktien Strategie, 15.08.2004 - 500 Beiträge pro Seite

[StatistikFuchs [KommA]]

Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

Liste der Einstufungen:
Aktien Kaufempfehlungen: AdidasSalomon, Continental, EON, Fresenius, RWE, Schering
Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Allianz, Altana, Bayer, DaimlerChrysler, Dax, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Post, Henkel, Hypovereinsbank, Infineon, Lufthansa, MünchenerRück, SAP, Siemens, TUI, VW
Auf Signal achten: DowJones
Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: BASF, BMW, Commerzbank, Deutsche Telekom, Linde, MAN, Metro, ThyssenKrupp


Highlights: Es ist fast so gekommen, wie ich es vor einer Woche geschildert hatte. Unter den "Trompeten" der neuen Verkaufsignale wichtiger Dax Aktien wie Bayer, DaimlerChrysler, der Post, SAP und Siemens ist der Dax in eine Baisse eingetreten. Allen, die nicht auf der Short Seite spekulieren empfehle ich nun weittestgehende Marktabstinenz. Mit MAN wurde zudem am vergangenen Montag eine weitere Kaufempfehlung ausgestoppt, so das jetzt nur noch 6 Stück übrig sind.

Meine Empfehlung zur Vorsicht in den letzten Wochen hat sich ausgezahlt. Auch bei meinem öffentlich sichtbaren Musterdepot im Aktienboard bin ich vorsichtig geworden, nachdem ich zuletzt einige kleinere Verluste einstecken musste. Es liegt aber seit Jahresbeginn noch mit 7% im Plus und hat damit den Dax, der mit -8,7% "hinten" liegt, um mehr als 15% geschlagen. Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


1.) Kauf Empfehlungen

AdidasSalomon: Die Aktie gehört zu den wenigen Dax Werten, die man momentan kaufen kann. Sie hatte durch den Anstieg über 100 Euro ein neues Kaufsignal gegeben. Das Signal wurde auch durch den Umsatz klar bestätigt. Jeder Rückgang in den Bereich 99/101 ist jetzt eine Kaufgelegenheit. Der Stop liegt bei 93,7 Euro, und das nächste Kursziel bei 123 Euro.

Continental: Diese "ewige" Kaufempfehlung, welche sich auch in meinem Dax Musterdepot für Abonnenten befindet, hat in der vorletzten Woche gegen einen extrem schwachen Markt ein neues ATH erreicht, und zeigt weiterhin keine Schwäche. Das nächste Kursziel liegt bei 44 Euro. Allerdings sollte man aufgrund der allgemeinen Kursschwäche zumindest einen Teil einer größeren Position mit einem engen Stop sichern. Ganz Vorsichtige verkaufen wegen des schwachen Gesamtmarktes sogar komplett, kaufen die Position aber zurück, wenn sich der Dax "beruhigt hat". Ansonsten liegt der "richtige" Stop aber erst bei 36 Euro.

EON: Mein in der letzten Woche zur Gewinnsicherung auf 56,5 Euro nachgezogene Stop hat zunächst gehalten. Trotzdem sollten eher vorsichtig orientierte Anlege die Position in den laufenden Anstieg hinein wegen der Baisse des Dax an festen Tagen verkaufen. Das kurzfristige Kursziel liegt bei 61,5 Euro.

Fresenius: Dieser Kaufkandidat durchläuft zur Zeit eine längere Konsolidierung. Bei einem Ausbruch nach oben könnte es zu einem Kursschub in Richtung des Kursziels bei 70 Euro kommen. Da aber auch ein Ausbruch nach unten möglich ist, und der Gesamtmarkt schwach ist, liegt der Stop zur Gewinnsicherung eng bei 58 Euro.

RWE: Die Kaufempfehlung, welche sich schon lange in meinem Dax Musterdepot für Abonnenten befindet, setzt ihre langfristige Aufwärtsbewegung noch recht unbeirrt von der Dax Entwicklung fort. Das nächste Kursziel liegt bei 44 Euro. Bei dessen Erreichen wären allerdings Gewinnmitnahmen anzuraten. Aufgrund des schwachen Gesamtmarktes hatte ich den Stop zur Gewinnsicherung auf 37,6 Euro nachgezogen.

Schering: Ich ziehe den Stopp für diese Kaufempfehlung aufgrund des schwachen Gesamtmarktes auf 45 Euro nach. Denn es ist besser, bei einem so negativen Umfeld etwas übervorsichtig zu sein. Die Aktie tendiert zwar stark in einem schwachen Gesamtmarkt, aber es bleibt die Frage, ob sie das auch noch in einer ausgewachsenen Dax Baisse durchhalten wird. Das nächste Kursziel liegt bei 53,1 Euro.


2.) Verkauf Empfehlungen

Allianz: Das Kursziel für diesen Short Kandidaten bei 74 Euro wurde in der letzten Woche erreicht. Nehmen Sie aber nur einen Teil der Gewinne mit. Denn das zweite Kursziel, welches ich bei 68,5 sehe, könnte im Rahme eines "Sell Off" des Gesamtmarktes auch schnell erreicht werden. Der Stop liegt bei 85 Euro.

Altana: Die Abwärtsbewegung dieses Wertes verlief lange ohne nennenswerte Korrektur, und das Kursziel bei 42,5 Euro wurde am 06.08 intraday erreicht. Hier waren Gewinnmitnahmen sinnvoll. Die laufende Erholung kann bis etwa 46 Euro zum Kauf neuer Puts genutzt werden. Der Stop liegt bei 49,3 Euro und kann nach der laufenden Korrektur nachgezogen werden. Als neues Kursziel lege ich 37 Euro fest.

Bayer: Der Chemiewert hat am 12.08 durch den Fall unter 20,60 Euro ein neues Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel sehe ich bei 17,9 Euro, den Stop lege ich auf 22,4 Euro fest. Eine Erholung bis knapp über 21 Euro kann zum Erwerb von günstigen Puts genutzt werden, einen Teil der Position kann man eventuell aber schon sofort aufbauen.

DaimlerChrysler: Die Aktie hatte am Montag den 09.08 unter 34,20 geschlossen, und damit ein neues Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel sehr ich bei 29,9 Euro, den Stop lege ich auf 36,7 Euro fest. Nutzen Sie eine Erholung bis zum Gap knapp über 35 Euro zum Kauf von Puts.

Dax: Der Dax hat am 11.08 unter der wichtigen Unterstützung von 3685 Punkten geschlossen , und ist damit in eine Baisse eingetreten. Diese Marke ist das 50% Retracement der Aufwärtsbewegung seit Anfang Oktober, war im März und im Mai getestet worden, und hatte gehalten. Doch der Fall dieser Marke nun im 3.Anlauf ist sehr negativ für den Dax zu werten. Das erste Kursziel der neuen Abwärtsbewegung sehe ich bei 3200 Punkten, das zweite bei 2800 Punkten. Erst ein Anstieg über 3940 Punkte würde die Baisse beenden. Man sollte nun nur noch 0% bis maximal 20% in Long Positionen investiert sein, wobei ich die "0% Variante" favorisiere. Nur auf der Short Seite lässt sich momentan mit vernünftigen Erfolgsausichten spekulieren. Allerdings sind die Nebenkosten von Optionen und Optionsscheinen (Gebühren und vor allem Slippage) sehr hoch. Wer also nicht gerade den Dax Future handeln kann (was deutlich spesengünstiger ist), hält sich besser vom Markt fern. Eine kleine Chance besteht noch für eine Wende nach oben am 62% Retracement bei 3580 Punkten, bitte auch bei Short Spekulationen entsprechend berücksichtigen. Auf der anderen Seite ist die Chartlandschaft zwischen 3580 und 3200 so leer, das die 3200er Marke schon Ende September erreicht sein könnte, was auch im Rahmen der saisonalen Tendenz liegen würde.

Deutsche Bank: Wie erwartet führte der Ausbruch aus der "bear flag" nach unten zu einem Abwärtsschub, welcher nun recht bald zum ersten Kursziel von 51,2 Euro führen könnte. Der Stopp liegt bei 63 Euro und kann bald nachgezogen werden.

Deutsche Börse: Die Kurserholung bis 40 Euro war eine Gelegenheit zum Kauf neuer Puts. Das nächste Kursziel sehe ich nun bei 34,5 Euro, allerdings könnte die Abwärtsbewegung zunächst bei 36,4 Euro gebremst werden, wo eine Kreuzunterstützung liegt. Der Stop liegt bei 42 Euro.

Deutsche Post: Am 09.08 hat die Aktie durch einen Schluss unterhalb von 15,7 Euro ein neues Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel sehe ich bei 13,9 Euro, den Stop lege ich auf 18 Euro fest.

Henkel: Henkel war kürzlich unter 59 Euro gefallen und hatte damit das Verkaufsignal gegeben. Die Aktie ist ein extremes Beispiel dafür, welche Kräfte durch einen Trendbruch entfaltet werden können. Als erstes Kursziel sehe ich die 52 Euro. Bei einer Erholung bis 62 Euro kann man die Short Position verstärken.

Hypovereinsbank: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten sehe ich bei 11,3 Euro, den Stopp hingegen bei 15 Euro. Das Abwärtsmomentum der Aktie hat zwar nachgelassen, aber das ist nicht mehr als ein erstes sehr frühes Anzeichen einer Stabilisierung.

Infineon: Das Kursziel für diesen Short Kandidaten bei 8 Euro wurde in der letzten Woche erreicht. Für den Rest einer vorhandenen Short Position sollte man jetzt einfach die Gewinne laufen lassen, und einen engen Stop nachziehen. Den mittelfristigen Stopp, oberhalb dessen man bei einer Kurserholung keine neuen Puts mehr kaufen sollte, liegt bei 10 Euro. Das nächste Kursziel sehe ich bei 6,40 Euro.

Lufthansa: Das Kurzziel für diese Short Empfehlung liegt bei 8,4 Euro und war in der vergangenen Woche fast schon erreicht worden. Der Stop , oberhalb dessen man bei einer Kurserholung keine neuen Puts mehr kaufen sollte, liegt bei 11,4 Euro.

MünchenerRück: Die Short Position läuft momentan gut. Den Stop ziehe ich daher auf 89,5 Euro nach. Das nächste Kursziel bei 73,7 Euro war erreicht worden, so dass man (Teil-)Gewinne mitnehmen konnte. Als neues Kursziel lege ich 70 Euro fest.

SAP: Die Aktie hatte am 12.08 unter 120 geschlossen, und damit ein neues Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel sehe ich bei 97,4 Euro, so dass die Aktie noch viel Potenzial nach unten hat. Als Stop lege ich die Marke von 133,3 Euro fest, wobei dieser jedoch bald nachgezogen werden kann.

Siemens: Die Aktie hatte am 12.08 unter 53,9 geschlossen, und damit ein klares Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel sehe ich bei 46 Euro, als Stopp lege ich die Marke von 60,3 Euro fest.

TUI: Ich ziehe den Stop für diesen Short Kandidaten auf 16 Euro nach. Die Aktie hat sich in letzter Zeit sichtbar stabilisiert, was allerdings noch keine Trendwende bedeuten muss. Das erste Kursziel sehr ich weiterhin bei 12,25 Euro.

VW: Das Kursziel für diesen Short Kandidaten, das ich schon länger relativ weit entfernt bei 29 Euro liegen sah, ist nun deutlich näher gekommen. Hier sollte man zumindest einen Teil der mittlerweile enormen Gewinne aus den Puts mitnehmen. Der Stop liegt bei 34,5 Euro, und kann bald nachgezogen werden. Die Aktie zeigt: Abwärtspotenziale werden von Dax Aktien zur Zeit ausgeschöpft, das deutet auf einen weiterhin schwachen Markt hin.


3.) Vor mittelfristigen Signalen

DowJones: Dieser Vergleichsindex steht kurz vor dem Start einer Baisse, was bei einem Schluss unter 9800 erfolgen würde. Allerdings hast der NASDAQ Index, den ich hier nicht analysiere bereits eine Baisse begonnen, weshalb der Dax das selbe getan hat. Der Dow Jones könnte die Lage zwar nun im letzten Moment noch retten, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich.


4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

BASF: Die Aktie befindet sich in einem Seitwärtstrend und ein mittelfristiges Trendfolgesignal ist nicht in Aussicht. Erst ein Anstieg über 46 Euro wäre ein neues Kaufsignal.

BMW: Die Aktie hatte kürzlich ein "kleines" Fehlsignal nach oben gegeben, und ist nun wieder neutral zu bewerten. Ein Trendfolgesignal in nächster Zeit halte ich nicht für wahrscheinlich. Ein Fall unter 32,2 Euro wäre ein Verkaufsignal.

Commerzbank: Die Tendenz dieser Aktie ist neutral bis negativ. Die Schwelle für ein Verkaufsignal liegt bei 12,60 Euro.

Deutsche Telekom: Die Publikumsaktie ist noch verhältnismäßig stabil. Das kann aber auch bedeuten, das die Masse der Kleinanleger den Ernst der Situation noch nicht mitbekommen hat. Der Einbruch bei der Telekom würde in diesem Fall zum Ende des ersten Baisse Schubes des Dax kommen. Ein Fall unter 13 Euro wäre ein mittelfristiges Verkaufsignal.

Linde: Die Aktie ist aus einem Dreieck nach unten ausgebrochen, und damit technisch nun leicht negativ zu bewerten. Ein Verkaufsignal würde aber erst bei einem Schluss unterhalb von 40,60 Euro erfolgen.

MAN: Diese Aktie wurde am 09.08 als Kaufempfehlung ausgestoppt. Ein sofortiger Verkauf von noch vorhandenen Positionen (wie er auch in meinem Dax Musterdepot für Abonnenten erfolgte) hat sich schon bezahlt gemacht, da der Kurs bereits deutlich tiefer steht. Der Wert ist nun neutral zu bewerten, ein Fall unter 24,5 Euro wäre ein Verkaufsignal.

Metro: Diese Aktie tendiert neutral in der Nähe ihrer 150 Tage Linie. Erst ein Kursanstieg über 41 Euro wäre ein mittelfristiges Kaufsignal, ein Fall unter 33 Euro hingegen ein Verkaufsignal.

ThyssenKrupp: Diese Aktie ist der "Aufsteiger" der letzten 2 Monate. Der kurzfristige Abwärtstrend konnte deutlich überwunden werden und der Kursverlauf zeigt dem Dax gegenüber eine deutliche relativen Stärke. Allerdings wäre erst ein Anstieg über 16 Euro ein mittelfristiges Kaufsignal. In einem besseren Umfeld würde ich vielleicht den Aufbau erster Positionen empfehlen, aber bei einer Baisse des Gesamtmarktes ist das Chancen Risiko Verhältnis dazu zu schlecht.


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Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

Erläuterungen:

1.) Begriffe

- Long: Kaufen
- Short: Verkaufen
- Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
- Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
- Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
- ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
- ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
- Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
- Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
- GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
- Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
- oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
- ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
- prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
- antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

2.) Sonstiges

"Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

"Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

"Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

"Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

"Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

"Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

"Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

"Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).

[doublebubble]

Man muß nicht in jeder Einzelheit mit Dir übereinstimmen. Aber das gezeichnete Bild ist doch auch 14tägig immer wieder anregend und lesenswert, allein schon, weil es ganz anders klingt als das, was uns die Börsensender und Postillen uns zumuten.

Viele Grüße

[raubritterloulou]

Bei Lufthansa ist schluss mit lustig: up and away!

[landingzone]

Dax ist seit Hoch 4069 bis Freitag letzte Woche 3646 ca. 10% gefallen
RWE ist seit Hoch 41,15 bis Freitag letzte Woche 39,40 ca. 4% gefallen

Wenn man genau hinguckt, gibt es bei RWE ebenfalls einen Trendbruch. Jetzt fragt man sich schon, wie ein "unbeirrter Aufwärtstrend" so kalkuliert wird?

[StatistikFuchs [KommA]]

@landingzone: Ich führe verschiedene Ranglisten aller Dax Werte, z.B. die 30
Wochen Performance. Hier ist RWE immer noch Erster (29,18%) knapp vor
Continental (28% glatt). Mit weitem Abstand Dritter ist schon EON (15,44%).

Hinten liegen übrigens Hypovereinsbank (-30,94%), Infineon (-32,82%) und
Lufthansa (-38,11%).

Auch eine Liste der 2 Monats Performance führe ich. Hier ist RWE Fünfter
(+2,205%) und Continental Zweiter (+6,632%). Die kleine Stichprobe spricht für
die Nachhaltigkeit von Trends. Erster dieser Liste ist übrigens Thyssen
(+10,38%).

Gruss Statistikfuchs

[landingzone]

@Statistikfuchs

schon richtig. Den Grundsatz stelle ich nicht in Frage. Wenn ein Basistrend marktbreit bestätigt ist, sowieso nicht. Aber ist er das denn noch und reicht ein Rückblick in so einer Lage als Regelsatz aus? Bzw. für mehr als eine neutrale Einstufung? In 2 Monaten kann immerhin ziemlich viel passieren. Natürlich weiss man nicht vorweg, in welche Richtung ein starker Momentumspread bzw. sogar eine Richtungsdivergenz (Adidas, Conti) aufgelöst wird. Kann theroretisch auch sein, dass das bestehen bleibt. Aber wahrscheinlich relativ selten.

[printmedien]

[StatistikFuchs [KommA]]

@landingzone: Natürlich habe ich für mein eigenes Tading noch ein komplexeres
Regelwerk. Hier veröffentliche ich ja nur meine Grobanalyse im mittel- bis
langfristigen Zeithorizont.

Zum Beispiel berücksichtige ich immer auch den Gesamtmarkt. Ich lasse es zu Zeit
ja auch nicht an Warnungen selbst bei den Long Kandidaten fehlen.

Ich selbst trade auch lieber mit Stundencharts, wobei aber dann die Vorauswahl
aus meiner Analyse sehr hilfreich ist. Zum Beispiel habe ich Continental in
diesem Jahr schon oft "long" gehandelt, oft nur für Stunden und meist mit
Erfolg.

Und Ideen zu Long Trades mit Infineon habe ich zwar auch gehabt, aber fast immer
wieder verworfen - Gott sie Dank. Und als ich einmal doch getradet habe (am
21.04 war das), schon war ein Verlust da.

Gruss Statistikfuchs

[landingzone]

> komplexeres Regelwerk

verstehe ...

Momentan sieht es tatsächlich so aus, als ob Divergenzen bereinigt werden. RWE, Eon, Conti stagnieren oder werden sogar schwächer und die Hauptverlierer der letzten Zeit gehen schwerpunktmässig ins Plus. Mal sehen, wie das ausgeht. Ob die bisherigen Vorreiter sukzessive schwächer werden oder leicht stagnieren und die anderen nach oben aufholen.