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    2005 das Jahr des Dollars, Seitwärtsbewegung in den Edelmetallen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.12.04 09:52:32 von
    neuester Beitrag 14.06.05 07:45:25 von
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      schrieb am 21.12.04 09:52:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Euroeuphorie erklimmt ihren Zenit, 2005 könnte das Jahr des Dollars werden. Der Euro wird nicht nur durch seine Beitrittsländer geschwächt. Parallel dazu könnte(wird) Gold und Silber fallen(Korrelation), natürlich nur im Dollar, d.h. in Euro ist der Verlust marginal. Ich spreche nicht von einer Hausse des Dollars, es ist nur auf das Jahr 2005 bezogen. Langfristig wird der Dollar brennen (Inflation)....dazu mehr in den nachfolgenden Berichten.

      SF
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 09:53:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was für eine Welt

      Was für eine Welt hat Gott da für uns geschaffen, liebe(r) Leser(in)? Ich stellte diese Frage nicht, weil ich eine Antwort erwarte, sondern weil ich selbst eine Antwort geben will: Es ist eine verrückte Welt. Aber die Verrücktheit dieser Welt scheint ein Muster zu haben, ... ein Muster der Perversität, mit riesigen Lücken dazwischen.

      In den USA sind die Immobilienpreise ungefähr so stark gestiegen wie die Geldmenge, d.h. mit rund 8% pro Jahr. In bestimmten Gegenden lag die Wachstumsrate deutlich darüber, dort wurden die Herzen der Hausbesitzer mit Zuwächsen von 20 % bis 30 % in einem einzigen Jahr erfreut. Zusammengenommen ist der gesamte Marktwert der Immobilien von 1997 bis heute von 8,8 Billionen auf rund 14 Billionen Dollar gestiegen.

      Dieser Zuwachs hat die Hausbesitzer so eingelullt, dass sie zu ihren Banken gegangen sind und ihre Hypotheken erhöht haben. Wenn z.B. der Preis eines Hauses von 100.000 auf 200.000 Dollar gestiegen war, dann dachte sich der Hausbesitzer, dass er diese 100.000 Dollar Zuwachs " aus dem Haus herausnehmen kann" , d.h. seine Hypothek um 100.000 Dollar erhöhen kann. Er glaubt, dass sich an seinem Vermögen nichts geändert hat, er aber 100.000 Dollar für Konsum aufwenden kann. Das mag Ihnen unverständlich erscheinen, - aber in den USA ist diese Denkweise weit verbreitet. Letztlich führt diese Erhöhung der Hypothek dazu, dass der Hausbesitzer die Hälfte seines Hauses an die Bank verkauft. Er muss damit diesen Teil von der Bank " mieten" .

      Ein wichtiger Unterschied zwischen Aktien und Immobilien wird dann realisiert, wenn eine Spekulationsblase platzt. Wer die Hälfte seines Aktienportfolios vor dem Crash verkauft hat, ist ein Gewinner. Wenn dann die andere Hälfte einbricht, hat er immer noch einen Gewinn.

      Aber wenn eine Spekulationsblase am Immobilienmarkt platzt, dann gibt es mindestens zwei Verlierer - den Schuldner und den Gläubiger. Der Schuldner muss immer noch seine Hypothek bezahlen, oder er verliert sein Haus. Oft hat er dann eine Hypothek, die höher ist als der Wert seines Hauses. Viele können oder werden nicht mehr zahlen, was dann den Verlust zum Gläubiger bringt.

      Aber unsere Welt ist so kalt, dass die Anziehungskraft von steigenden Werten - ob real oder auf dem Papier - fast unwiderstehlich ist. Fledermäuse oder nicht - die Kleinanleger können es kaum abwarten, zu quaken.

      Das durchschnittliche Einfamilienhaus kostet in San José mittlerweile eine halbe Million Dollar, so hat mir ein Leser aus den USA eschrieben. Wie viele Leute in dieser Gegend können sich so ein Haus leisten? Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass diese Zahl unter der Zahl der Hausbesitzer liegt. Die Amerikaner sind mittlerweile davon überzeugt, dass man soviel Haus wie möglich kaufen sollte - auch wenn man sich das gar nicht leisten kann -, da dies ein vernünftiger und kluger finanzieller Zug sei.

      " Generation auf Generation in den USA glaubt, dass glänzende Zuwächse bei den Immobilienpreisen sowohl rational als auch sicher sind" , so schreibt Michael J. Burry. " Die derzeitige Bevölkerung hat einfach nur sehr wenig Erfahrung mit verheerenden Preisrückgängen auf dem nationalen Immobilienmarkt."

      Die Leute glauben, dass steigende Immobilienpreise fast so sicher sind, wie nur irgendetwas sein kann. Aber wenn ein Investment " todsicher" ist, ... dann ist es sicher ein Fehler.

      Mr. Burry weiter: " Während der letzten Immobilien-Spekulationsblasen in Großbritannien, Japan und Hongkong wurde gesagt, dass nur begrenzt Land verfügbar sei - was stimmte. Diese Logik war die Basis dafür, dass in den 1980ern die japanischen Inseln, kleiner als Kalifornien, mehr wert waren als die gesamten USA. Aber die Schlussfolgerung, dass die Preise wegen der Landknappheit nicht fallen könnten, erwies sich nie als wahr."

      Ein anderes Argument ist, dass die Immobilienpreise nicht unter die Kosten sinken könnten, die ein Ersatz bestehender Immobilien kosten würde. Aber jedes Kapitalgut fällt früher oder später unter seine Ersetzungskosten - auch Häuser. Ich habe vor kurzem eins meiner Häuser in Baltimore zum Verkauf angeboten - ein architektonisches Juwel, in den 1880ern erbaut. Laut Schätzungen würde es 5 Millionen Dollar kosten, ein vergleichbares Gebäude neu zu bauen. Aber im heutigen Baltimore gibt es kaum Käufer, die auch nur 750.000 Dollar dafür zahlen wollen.

      Und wer - bis auf vielleicht John Templeton - ist alt genug, um sich daran zu erinnern, was während der Weltwirtschaftskrise mit dem Immobilienmarkt passierte? Mr. Bury sagt uns, was damals in den USA der Fall war:

      " 1933 - während des vierten Jahres der Weltwirtschaftskrise, die 1929 begann - befanden sich die USA in einer Immobilienkrise, die die Preise auf 10% des Niveaus von 1925 gedrückt hatte. Insgesamt fielen die Immobilienpreise in den USA um rund 80%."

      Anfang des Jahres zeigte eine Umfrage (Harris Poll), dass zwei Drittel der Investoren nicht wussten, dass steigende Zinsen fallende Anleihenkurse bedeuten. Die Hausbesitzer scheinen überhaupt nicht zu wissen, dass die Zinsen auch steigen können ... oder dass die
      Immobilienpreise fallen können.


      © Bill Bonner



      SF
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 09:54:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Welt-Geldbetrug

      Der grösste und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner nationalen Regierung deshalb mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann, und weil er sogar nach den veralteten nationalen Gesetzen formell legal stattfindet. Sicher ist aber, dass der Geldbetrug wie jeder andere Betrug auch nicht langfristig zur Bereicherung der Täter durch Entreicherung der Opfer führen kann, weil kein freies Geldsystem auf Dauer missbraucht werden kann.

      Nach der Finanztheorie ist Geld ein legalisiertes Tauschmittel, welches auch zur Wertaufbewahrung dienen soll. Die Ausgabe von Geld war deshalb früher staatliches Privileg (Münzhoheit). Die als Geld umlaufenden Gold-, Silber- und Kupfermünzen hatten staatliche Prägung. Der Staat garantierte also die Reinheit des Metalls und das Gewicht der Münzen, so dass man nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland jederzeit wusste, wieviel jedes Geldstück wert war. So waren die Metallmünzen zugleich Tauschmittel und Dauerwert.

      Der Staat musste aber, um Geld ausgeben zu können, Gold und Silber haben. Deshalb war es wichtig, dass zum Beispiel Silberbergwerke in staatlicher Hand waren (Rammelsberg bei Goslar) und auf diese Weise der Staat das Silber für zusätzliche Prägemünzen einsetzen konnte. Umgekehrt wussten die Bürger, dass der Staat nur soviel Geld ausgeben konnte, wie er über Edelmetall verfügte. Der Edelmetallvorrat war also die Basis für das in Edelmetall umlaufende Naturalgeld (Goldumlaufwährung).


      Vom Realgeld zum Nominalgeld

      Immer wieder haben Fürsten allerdings versucht, sich mehr Geld zu verschaffen, als sie Edelmetall hatten, indem sie den Anteil des Edelmetalls bei den Münzlegierungen verminderten («kippen und wippen»). Das Ergebnis war jeweils, dass die Kaufleute und Bürger das schlechte Geld weitergaben, das gute aber behielten, bis alle Bescheid wussten und das schlechte Geld wieder eingeschmolzen werden musste. Goldumlaufwährungen gab es noch bis zum Ersten Weltkrieg.

      Jede Goldumlaufwährung hat allerdings den Nachteil, dass Gold nicht so stark vermehrbar ist, wie die Wirtschaft wächst, dass also eine gewisse deflatorische Geldknappheit stärkeres Wirtschaftswachstum behindern könnte. Deshalb gingen viele Staaten zu einer indirekten Goldwährung über: Sie hatten einen bestimmten Goldschatz und gaben auf dieser Basis staatliche Zentralbanknoten aus, die im täglichen Gebrauch leichter zu transportieren, zu zählen und auch in höheren Summen aufzubewahren waren. Ihr Wert beruhte darauf, dass man die Geldscheine jederzeit bei der Zentralbank vorlegen und in entsprechendes Gold oder Silber umtauschen konnte (Goldkernwährung). Auf diese Weise konnte der Staat sogar mehr Nominalgeld ausgeben, als er an Edelmetall verfügbar hatte, denn üblicherweise bestanden nur wenige Geldscheininhaber auf dem Umtausch ihrer Scheine in Gold. Normalerweise reichte also ein Volumen von weniger als 10% Gold für ein Währungsvolumen einer um 90% höheren Geldscheinmenge.

      Das System funktionierte weltweit, weil auch Länder, die selbst keinen Goldschatz hatten, den Inhabern ihrer nationalen Geldscheine einen festen Umtauschkurs zu anderen Währungen garantierten, die ihrerseits wieder einen Goldkern hatten. Solange diese Umtauschgarantie bestand, konnten die Bürger darauf vertrauen, dass sie - wenn auch über doppelten Umtausch - die Geldschein-Nominalwerte in Münzrealwerte umtauschen konnten (Golddevisenwährung), hatten also eine zumindest indirekte Geldwertgarantie.


      Vom staatlichen zum privaten Geld

      Der entscheidende Schritt weg vom Staatsgeld war 1913 die Gründung des Federal Reserve System in den USA. Obwohl nach der amerikanischen Verfassung eigentlich nur Gold und Silber gesetzliches Geld sein dürfen, hat sich ein von privaten Banken gegründetes Kartell unter Führung der beiden Grossfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller eine private Zentralbank geschaffen mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde und für welches anfangs noch die amerikanische Zentralregierung garantierte. In dieser privaten Bank wurden nach dem Ersten Weltkrieg die Goldreserven der Welt zusammengekauft, mit der Folge, dass viele andere Währungen ihren Goldstandard nicht mehr halten konnten und in der Deflation zusammenbrachen (erste Weltwirtschaftskrise).

      Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde deshalb 1944 in Bretton Woods wieder die Einführung eines neuen Golddollarstandards beschlossen. Während des Weltkrieges verlangten die USA für die Bezahlung von Rüstungsgütern Gold von den kriegführenden Nationen. Auch das Gold Deutschlands musste als Kriegsbeute abgegeben werden. So sammelten sich über 30000 Tonnen Gold der Welt allein in den USA - mehr als alle anderen zusammen hatten. Dieses Gold diente als Deckung für die Dollars. Da aber ein grösserer Teil der Dollars in den Zentralbanken der Welt als Reservewährung gehalten wurde, konnten die USA mehr Dollars ausgeben als sie an Goldbasis hatten. Die Länder der Welt brauchten nämlich Dollars, um die Rohstoffe dafür zu kaufen, die nur auf Dollarbasis gehandelt wurden. Neben dem Gold wurde deshalb der Dollar immer stärker in den anderen Zentralbanken zur Hauptwährungsreserve. Die Dollarherrschaft über die Welt hatte begonnen.

      1971 kündigte US-Präsident Nixon die Einlösungspflicht des Dollars in Gold (Golddollarstandard) und zugleich die Haftung des Staates für den Dollar auf. Seitdem sind die Dollarnoten weder real durch Gold noch durch Staatshaftung gedeckt, also eine freie private Währung der Federal-Reserve-Bank (FED). Der Dollar und alles andere Geld der Welt sind seitdem nicht mehr werthaltig, sondern nur noch gedrucktes, legalisiertes Zahlungspapier.

      Eine durch nichts gedeckte Währung kann zwar durch Gesetz zum amtlichen Tauschmittel erzwungen werden, nicht jedoch zum Mittel der Wertaufbewahrung. Hierzu bedarf es des Vertrauens der Geldinhaber, dass sie ihr Geld langfristig wertgesichert sehen. Der langfristige Kurswert - das Vertrauen - einer freien Quantitätswährung hängt wiederum allein von der Knappheit des Geldes bzw. der Geldmenge ab. Das Problem: Während sich in den letzten 30 Jahren die Gütermenge der Welt nur vervierfachte, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht.

      Geldmengenvermehrung bedeutet nämlich immer Inflation. Und Inflation bedeutet Geldentwertung. Für dieses Problem wurden drei Lösungswege beschritten:

      # Die deutsche Finanzwissenschaft hatte schon bei der Bundesbankgründung eine staatsunabhängige neutrale «vierte Gewalt» für die Bundesbank gefordert, damit diese den politischen Pressionen zum Geldmengenmissbrauch widerstehen könne, damit der Bürger sich also auf die Werthaltigkeit des Geldes verlassen könne. Tatsächlich ist die Bundesbank gesetzlich zur Werthaltigkeit der D-Mark verpflichtet gewesen (Neutralgeldtheorem) und war weitgehend staatsunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass die D-Mark als stabilste Währung der Welt immer mehr auch Währungsreserve und bevorzugte Wertanlage wurde.

      # Die meisten anderen Staaten haben eine " orientierte Quantitätswährung" bevorzugt. Sie verpflichteten ihre Zentralbanken, die Geldmenge an bestimmten Zielen zu orientieren, wie zum Beispiel Wachstum, Vollbeschäftigung oder anderen. Dies gab der nationalen Politik ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und auf das Geld und hat regelmässig dazu geführt, dass der politische Missbrauch zu entsprechender Inflationierung der Währungen geführt hat. (Beispiel: Frankreich, Italien, Spanien usw.)

      # Die meisten Diktaturen der unterentwickelten Länder und das private Federal-Reserve-System dagegen bevorzugten eine «freie Quantitätswährung», also eine Währung, deren Missbrauch durch die Politik oder durch die privaten Zentralbankeigentümer nicht gesetzlich beschränkt wurde. «Freie Quantitätswährung» hat immer «Freiheit zum Missbrauch der Währung» bedeutet und nie langfristig funktioniert.


      Vor allem führt ein Nebeneinander von Währungen, die teils von einer unabhängigen Staatsbank in ihrem Wert gehalten werden - wie die D-Mark - oder andererseits von abhängigen Staatsbanken oder sogar von Privatbanken nach deren jeweiligen Zwecken frei manipuliert werden, zu erheblichen Kursspannungen: Weil die Deutsche Mark durch die Bundesbank relativ wertstabil gehalten wurde, andere wichtige Währungen sich dagegen durch Geldmengenvermehrung und Inflation immer stärker wertminderten (Abwertung), versuchen die Geldwertbesitzer naturgemäss, mit ihren längerfristigen Dispositionen in harte Währungen zu gehen und weiche zu meiden.

      So wurde die Deutsche Mark in Konkurrenz zum Dollar immer stärker auch Währungsreserve von Wirtschaft und Zentralbanken in der Welt. Vor allem aber wurde an der " harten" Währung deutlich, wie weich eine ständige Geldmengenvermehrung die inflationierten Privat- oder Staatswährungen gemacht hatte. Die der Geldwertstabilität verpflichtete Bundesbank wurde so zum gemeinsamen Störer im Chor der Geldmengenvermehrer und Inflationisten des Weltwährungssystems - kein Wunder, dass dieser Störer durch Abschaffung der Deutschen Mark und Einbindung in eine wieder mehr von der Politik gesteuerte, nicht mehr souveräne Europäische Zentralbank ausgeschaltet werden musste. Kohl hat dafür gesorgt, dass dies «im kleinen Kreise» entschieden wurde, dass die deutsche Bevölkerung über den Verlust ihrer werthaltigen Währung nicht abstimmen durfte (" Wo kommen wir hin, wenn die Bevölkerung über so wichtige Dinge selbst entscheiden sollte?" ). Die Bevölkerung hätte nie freiwillig die solide D-Mark geopfert.

      Inzwischen hat also keine Währung der Welt noch irgendeine reale Wertgrundlage, hat sich das Geld der Welt von jedem zugrundeliegenden Sachwert gelöst, wird es als Papier hemmungslos neu gedruckt und durch ständige Vermehrung ständig entwertet. Dass die Leute immer noch glauben, das Geldpapier, welches sie in der Hand haben, habe einen festen Wert, liegt daran, dass durch geschickte Manipulation der Devisenkurse ein scheinbares Wertverhältnis vorgespiegelt wird. Diese Devisenkurse werden nämlich von genau den gleichen Gruppen manipuliert, die auch die Geldmengenvermehrung produzieren.

      Praktisch hat inzwischen das von der US-Grossfinanz gesteuerte und ihnen gehörende private Federal-Reserve-System Welt-Geldbedeutung erlangt:

      # Das FED-Privatgeld Dollar ist schon von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75% aller Geldquantitäten sind Dollars.

      # Die US-Grossfinanz hat auch die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollars zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollars, sondern gegen Euro verkaufen will, wird zum Terroristen erklärt (Saddam).

      # Auch die Zentralbanken der übrigen Länder werden gezwungen, die Dollars in immer stärkerem Masse (Euro-Bank über 90%) als Währungsreserven anzunehmen. Die übrigen Währungen, wie zum Beispiel der Euro, beruhen also in ihrem Wert zu über 90% auf wertlosen, nur durch die Macht und den Willen der US-Grossfinanz gehaltenen Dollar-Papieren.

      # Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder «auszuleihen». Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises (Greenspan: " Möglicherweise bis 6000 Dollar." ) allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundert-geschäft machen würden.


      Die US-Grossfinanz steuert also über die ihr gehörende FED letztlich das Geld und die Währungen der ganzen Welt. Der Dollar ist privates Geld dieser US-Grossfinanz, von niemandem ausser von ihr garantiert, aber nach Kräften missbraucht, vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht.

      Durch ungehemmte Vermehrung des Dollars hat natürlich die ausgebende US-Gross-finanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie die ganze Welt kaufen kann. Aber auch der amerikanische Staat kann durch die Dollarvermehrung mehr ausgeben, als er einnimmt (Schuldenreiterei). Missbrauch des Dollars durch Geldmengenvermehrung ist also sowohl für die herrschende US-Finanz als auch für die von ihr beherrschte US-Administration einseitiger Vorteil. Deshalb hat sich das Dollarvolumen in den letzten 10 Jahren immer schneller vermehrt.

      Ebenso haben sich die Schulden des amerikanischen Staates gegenüber dem Ausland drastisch vermehrt. Der US-Staat lässt sich also in immer grösserem Ausmass von der Welt Sachgüter gegen wertlose Scheinchen liefern - die moderne Form der Tribute.

      Dass diese ungehemmte Dollarvermehrung nicht längst den Dollarabsturz und zur Zurückweisung des Dollars durch die Kunden geführt hat, ist kluger Regie und Erpressung zu verdanken: Die US-Grossfinanz und die US-Administration zwingen seit Jahren wirtschaftlich und politisch die wichtigen Zentralbanken der Welt (Eurobank, Japan, China und andere), die bei ihnen sich für Exporterlöse oder als Kaufpreise für den Aufkauf von Sachgütern ansammelnden wertlosen Dollars zu behalten und als angeblich werthaltige Devisenreserve zu halten. Praktisch heisst das: Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden wertlosen Dollars in immer grösseren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung der Satellitenstaaten wird also und ist bereits mit immer wertloseren Dollars unterlegt - also praktisch ebenso wertlos geworden. Somit sind alle im gleichen Geldentwertungsboot:
      Die Urheber der Geldmengenvermehrung in New York und Washington ebenso wie die Helfer der Geldmengenvermehrung in den Zentralbanken der Satellitenstaaten.

      Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schliesslich seine Gläubiger entreichern - betrügen - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger betrügen will.

      Dem Publikum wird inzwischen allerdings mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die missbrauchten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert.

      Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Grossfinanz abhängt,

      # würde die Geldumlaufsgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen,

      # würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen,

      # und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen,

      # würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen

      # und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen,

      # so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird.


      Noch wird die Illusion des Geldwertes trotz dramatischer Entwertung durch den Zwang eines gesetzlichen Zahlungsmittels künstlich aufrechterhalten. Nutzniesser dieses Systems sind nicht nur die US-Grossfinanz, welche durch ihre FED immer hemmungsloser Dollarmengen in die Welt jagt, sondern auch die dieses Spiel mitbetreibenden Zentralbanken, wie zum Beispiel die Eurobank, die Banque of Japan und andere. Die Vorstände dieser Banken wissen genau, wie wertlos der Dollar inzwischen ist, stützen aber immer noch die gesetzliche Illusion der Zahlungsmittelfunktion des Dollars, haben sogar aus politischen Gründen geschwiegen und die eigene Währung nahezu ausschliesslich mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, also ihre Währung praktisch ebenso wertlos gemacht. Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmasslich nur noch als blosser schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist zumeist angeblich naturaliter an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird.

      Tatsache 1: Die wichtigsten Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden und stehen auf so tönernen Füssen, dass ihre Währungen (Dollar, Euro, Yen und andere) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben.

      Tatsache 2: Auch die Tauschfunktion der Währungen wird nur durch Manipulation und Täuschung über einen angeblichen - aber nicht vorhandenen - Kurswert künstlich aufrechterhalten und ist längst nicht mehr echt.

      Tatsache 3: Das Privatgeld (Dollar) der US-Grossfinanz ist längst von allen Bindungen an Sachwerte (Gold) oder einer Geldmengenbindung befreit, hat also nicht nur seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren, sondern täuscht auch die Welt nur noch durch weltweite Kursmanipulation über einen scheinbaren Tauschwert des durch hemmungslose Vermehrung entwerteten Privatgeldes. Nur durch diese Täuschung und die Macht der US-Grossfinanz wird noch künstlich " Vertrauen" der Welt in den Dollar suggeriert. Wüssten die Marktteilnehmer dagegen, dass sie mit dem Nominalwert des Geldscheins nur ein wertloses Wertversprechen von Privatleuten in den Händen haben, denen längst nicht mehr zu trauen ist, die ständig ihre Macht, den Geldwert zu manipulieren, missbrauchen, so würde auch das Vertrauen in diese Privatwährung Dollar zusammenbrechen.

      Mit dem Geld ist es so wie mit den Aktien. Auch die meisten Aktien sind keine Substanzwerte, sondern nur Hoffnungswerte. Wer in der grossen Aktienhausse glaubte, viel gewonnen zu haben, wurde beim Aktiencrash darüber belehrt, dass die Aktie ausser dem Papierwert nur noch Hoffnung trägt, diese aber leicht schwinden kann. Gewinn oder Verlust im Börsenspiel sind reine Hoffnungswerte, keine Sachwerte. Ebenso ist es mit dem Geld. Einziger Sachwert ist der Wert des Papiers. Alles andere ist Hoffnungswert im Vertrauen auf die korrupten, aber stärksten Finanzmächte der Welt.


      Mit Scheingeld zu Sachwerten

      Würden die Marktteilnehmer wissen, dass unser Geldsystem letztlich am Privatgeld Dollar und dieses Geld ohne jeden Wertbezug allein an den Manipulations- und Missbrauchswünschen der grossen Finanzoligarchie hängt, dann würden die Menschen ihr Währungsvertrauen verlieren, ihr Geld nicht mehr als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, sondern der laufenden Geldentwertung durch Flucht in die Sachwerte zu entgehen versuchen.

      Genau dies tun die hinter der FED stehenden Täter der grössten Geldvermehrung aller Zeiten: Sie kaufen mit dem immer wertloser werdenden Geld seit Jahrzehnten alle Sachwerte auf, die sie noch erwischen können: Rohstofflager, Industriekomplexe, Immobilien und jede einigermassen intakte ausländische Kapitalgesellschaft in freundlicher oder feindlicher Übernahme zu fast jedem Preis. Und nicht nur die US-Grossfinanz sammelt die Sachwerte der Welt ein, sondern auch der amerikanische Staat importiert für Fiat-Money (gedrucktes, eigentlich wertloses Geld) seit Jahren mehr Sachgüter aus der Welt, als er bezahlen kann, und verschuldet sich dafür hemmungslos im Ausland - solange die ausländischen Gläubiger noch an den Wert des Dollars glauben oder mit politischer Erpressung gezwungen werden können, die faulen Dollars in ihre Währungsreserven anzunehmen.


      Mit Sachwerten zu Monopolen

      Die hinter der FED stehende Grossfinanz hat auf diese Weise durch gezielte Sachwert-politik ganze Marktsegmente mit ihren faulen Dollars aufgekauft und zu Marktmonopolen bzw. -oligopolen entwickelt: Diamanten, Gold, Kupfer, Zink, Uran, Telekommunikation, Gasfaserleitungsnetze, Print- und Fernsehmedien, Nahrungsmittel (Nestlé, Coca-Cola), grosse Teile der Rüstungsindustrie und der Luftfahrt usw.

      Zurzeit läuft ein Monopolisierungsversuch mit Hilfe der Gen-Manipulation. Genmanipulierte Tiere und Pflanzen sind selbst unfruchtbar. Wenn man also die Genmanipulation flächendeckend durchsetzen kann, müssen alle Bauern einer Firma mit einem Patentmonopol das Gen-Saatgut zu dem von ihr festgesetzten Monopolpreis abkaufen, können sie nicht mehr ihr selbst geerntetes Getreide zur Saat verwenden.

      Ein anderes Monopolisierungsspiel läuft zurzeit auf dem Zuckermarkt: Die EU hat ihren Zuckermarkt durch eigene Marktordnung geregelt, um den Bauern die Rübenzuckerproduktion zu erhalten, die für viele von ihnen existenznotwendig ist. Der Rübenzucker ist aber teurer als der in den Tropen wachsende Rohrzucker des US-Kartells. Die der US-Grossfinanzgruppe gehörenden Firmen Nestlé und Coca-Cola verlangen nun gemeinsam mit von ihr abhängigen Wissenschaftern und Politikern eine " Liberalisierung des Zuckermarktes" und betreiben dies über die internationalen Gremien (GATT, Mercosur). Sobald diese Liberalisierung durchgesetzt ist, kann sich der teurere Rübenzucker gegen den billigeren Rohrzucker nicht mehr halten, bricht die europäische Zuckerproduktion endgültig zusammen und wird der Zuckermarkt - anfangs billiger, nachher aber teurer - durch das von der US-Grossfinanz beherrschte Rohrzuckerkartell überschwemmt.

      Mit welchen kriminellen Methoden die US-Grossfinanz dabei ganze Branchen in ihre Hand bekommt, zeigt der Fall Primacom: Dieser Kabelnetzbetreiber operiert höchst lukrativ, steht aber schon länger im Visier der US-Grossfinanz (Telekommunikations-Monopolisierung). Diese hat deshalb erst den Vorstand von Primacom unterwandert und dann diesem Vorstand ein Darlehen mit mehr als 30% Jahreszinsen oktroyiert, so dass die eigentlich gut operierende Firma wegen der Zinslasten in Schwierigkeiten geriet und nach Ansicht der US-Bank " jetzt billigst übernahmereif" wurde. Das Spiel geht gerade in die letzte Runde.

      Ein ähnliches Spiel hat der Abgesandte der US-Grossfinanz Ron Sommer mit der Deutschen Telekom versucht. Die US-Grossfinanz sammelt alle Telekommunikations-Gesellschaften, um sie weltweit zu monopolisieren. Der Abgesandte Sommer hat dazu eine kleine US-Firma der Telekom zum dreissigfachen Preis (30 Mia. US-Dollar) von der US-Grossfinanz gekauft, damit diese aus eigenem Vermögen der Telekom diese aufkaufen konnte. Der zweite Schritt war, die Telekom-Aktien billig zu machen, damit der US-Investor sie billig bekam. In diesem Spiel ist allerdings Ron Sommer über seine Grenzen gegangen und gescheitert. Dies wird aber die US-Grossfinanz in ihren Übernahmeplanungen nur zurückwerfen, nicht hindern. Privatisierung und Aufkauf der Telecom gehen planmässig weiter.

      Ein gleiches Spiel vollzieht sich auch auf dem Welt-Energiemarkt, in Deutschland offensichtlich mit EON und RWE, wobei die US-Grossfinanz bereits eigene Vertrauensleute in die für die Übernahmekandidaten entscheidenden Banken und Vorstände entsandt hat. In 20 Jahren will die US-Grossfinanz auch das Wasser der Welt - nach Aussage ihres Vertreters Brzezinski - monopolisiert haben.


      Mit Sachwerten zur Währungsreform

      Deutet man den Fahrplan der Welt-Grossfinanz richtig, so soll die Geldmenge so lange vermehrt und entwertet werden, bis damit alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert worden sind. Die Grossfinanz ist klug genug zu wissen, dass ihre Geldmengenvermehrung nicht unerkannt bleibt und irgendwann das Vertrauen in den inflationierten Dollar schwindet. Ein Ausbruch der Vertrauenskrise wird die jetzt noch beherrschte, schleichende Inflation zur galoppierenden offenen Inflation machen, die zwangsläufig in eine Währungsreform einmünden muss.

      Dies aber ist genau der Vorteil sowohl der Grossfinanz als auch der USA:
      # Die Grossfinanz hat mit den faulen Dollars vorher ausreichend Sachwerte gekauft, wird also von der Währungsreform mit ihren Sachwerten nicht mehr betroffen, hat sich rechtzeitig aus dem faulen Geld in werthaltiges Vermögen verlagert. Da sie in vielen Bereichen inzwischen Weltmonopolstellungen erreicht hat, kann sie sogar die Welt jederzeit mit Monopolpreisen zu Sonderabgaben heranziehen. Nicht mehr Steuern sind dann das Einkommen der Welt-Herrscher, sondern Monopolerträge. Niemand kann die Grossfinanz hindern, die Preise für Gold, Diamanten, Kupfer, Zink, Eisenerz, Wasser, Saatgut oder Energie um 10, 20 oder 30% anzuheben und auf diese Weise die gesamte Weltbevölkerung zu Sonderabgaben heranzuziehen. Noch nie hat es eine solche Finanzmacht der Welt gegeben, noch nie war sie für die Gesamtbevölkerung der Welt so gefährlich.

      # Listigerweise hat die US-Grossfinanz die faulen Dollars überwiegend ins Ausland gebracht. Mehr als Dreiviertel der gesamten Dollarbestände sind nicht mehr in den USA, sondern sind bei den Gläubigerstaaten der USA. Die USA haben sich nämlich in den vergangenen Jahren immer kräftiger gegenüber dem Ausland verschuldet. Das Ausland hat Güter geliefert (Sachwerte), dafür aber wertlose Dollars bekommen. Alle Zentralbanken sind voll mit faulen Dollars. Werden diese nun plötzlich entwertet, trifft der Schaden zu mehr als Dreiviertel die Zentralbanken, Banken, Staaten und Marktteilnehmer ausserhalb der USA. Dann rächt sich, dass die Europäischen Zentralbanken ihr Gold gegen faule Dollars abgegeben und dafür immer ausschliesslicher Fiat-Money als Basis (Währungsreserve) für die eigene Währung, zum Beispiel Yen oder Euro, eingesetzt haben. Bricht also die Leitwährung Dollar zusammen, werden zwangsläufig auch die Satellitenwährungen mit zusammenbrechen, deren einzige Basis ein Bestand an faulen Dollars ist. Mit anderen Worten: Die sich abzeichnende Währungsreform des Dollars zieht zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich, für welche der faule Dollar jetzt noch Hauptwährungsreserve darstellt.


      Dass aber jede pausenlose Vermehrung eines Privatgeldes - des Dollars - durch die der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve Bank zur Aufweichung der Dollar-Währung zu immer stärkerer Inflation und schliesslich zur Währungsreform führen muss, ist finanzwissenschaftliches Grundwissen und dürfte nicht einmal Greenspan und seinen Mittätern zweifelhaft sein.


      Durch Währungsreform zur Weltwährung

      Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäussert, dass " wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar-Korrektur anstehe und dass man dann zweckmässigerweise den Dollar und den Euro zum `Euro-Dollar` einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte" . Das macht aus Sicht der US-Grossfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Grossfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Grossfinanz wichtige Ziele erreicht:
      # Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt.

      # Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen.

      # Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven.

      # Das Hauptziel der US-Grossfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Grossfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Grossfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt-Geldmengenvermehrung, der grosse Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben.


      Die US-Grossfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen.

      Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als " Verschwörungstheorie" oder als " Antiamerikanismus" oder sogar als " Antisemitismus" (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Grossfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt.

      Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen.

      Verlierer bei dem grossen Spiel der Finanz-oligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine blosse Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Wert-erhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Grossfinanz selbst vorgemacht hat.


      Strategieziel des Welt-Geldbetruges

      Soweit von aussen her erkennbar, hat die US-Grossfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Grossfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben.

      Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Grossfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen.

      Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Grossfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden.

      Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Grossfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten.

      Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben.

      Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Gross-finanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden.

      Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine blosse Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Grossfinanz den grössten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können.

      Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen.

      Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die " vierte Gewalt" darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe.

      Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Missbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Grossfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance.

      Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Grossfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat. Deshalb tut Aufklärung not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen.


      © Prof. Dr. Eberhard Hamer
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 09:57:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Silber als Parallelwährung in Mexiko - Die drei Silberflaggen

      Hugo Salinas Price hat einen Beitrag zur Einführung von Silbermünzen als Parallelwährung in Mexiko geschrieben. Das Original kann man unter hier finden. Eine Übersetzung seines Planes zur Einführung der Silber Libertad in Mexiko findet sich hier


      Das populäre Sparinstrument Silber hat sich als eine gemeinsame Flagge herausgestellt, unter der sich die wichtigsten politischen Parteien Mexikos, die sonst über alles tief miteinander zerstritten sind, versammeln können.

      Am 30. November dieses Jahres haben die 31 Gouverneure der Staaten, welche die mexikanische Republik bilden, ein Kommunique an den zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses gesandt, in dem sie ihre gemeinsame Zustimmung zur Monetisierung von Silber zum Ausdruck bringen und womit sie einen Gesetzesantrag unterstützen, der genau dieses Ziel verfolgt.

      176 mexikanische Journalisten haben ihre Unterschrift unter eine ganzseitige Erklärung des Journalistenclub in den wichtigsten Zeitungen von Mexiko City gesetzt, zur Unterstützung einer Monetisierung der `Libertad` Silberunze.

      Eine Organisation ehemaliger Abgeordneter hat ebenfalls ihre Unterstützung für die Maßnahme zur Monetisierung von Silber zum Ausdruck gebracht.
      Eine Umfrage von Azteca TV hat gezeigt, dass 96% der Zuschauer einer Monetisierung der Silberunze zugestimmen.

      Die Bank of Mexiko, als mexikanische Zentralbank ist unerbittlich gegen diese Maßnahme. Die Bank möchte nicht, dass dem Publikum die Möglichkeit zur Verfügung steht, in monetärem Silber zu sparen. Sie will ihr Gelddruckmonopol behalten, für ein Geld ohne inneren Wert und sie wünscht nicht, dass dem Publikum Alternativen für seine Ersparnisse zur Verfügung stehen, außer Banknoten und Bankeinlagen.

      Die Bank of Mexiko hat eine Gruppe von 12 Männern zu dem Treffen des Ausschusses am 30. November entsandt, um die Ausschussmitglieder zu verwirren und einzuschüchtern und ein positives Votum zur Monetisierung von Silber zu verhindern. Wir wissen nicht, wie die Ausschussmitglieder sich entscheiden, wenn die Zeit kommt. Aber selbst wenn die Entscheidung negativ ausfallen sollte, können wir aufgrund der Unterstützung welche diese vernünftige und im Interesse von Mexiko begrüßenswerte Maßnahme erfahren hat, jetzt schon sagen, dass die Idee einer Silbermonetisierung nicht sterben wird.

      Die Idee, Silber als Geld zu benutzen, das nicht entwertet werden kann, in dem die Menschen also sparen können, diese Idee ist jetzt fest im Bewusstsein der Mexikaner verankert. Eine Idee in Bewegung ist eine Kraft, die nicht einfach stirbt. Wenn sie unterdrückt wird, gewinnt sie nur an Kraft. Dies zeigt die Geschichte aller Ideen.

      Aber Silber trägt noch eine andere, wichtigere Flagge. In der Mitte des 19. Jh. als das moderne Italien noch nicht Gestalt angenommen hatte und die Italiener noch unter der Herrschaft von Österreich-Ungarn standen, wurde die Idee geboren, dass Italien als ein geeinter und selbst verwalteter Staat neu entstehen sollte und die Herrschaft von Österreich-Ungarn beendet werden sollte.

      Garibaldi wurde der Anführer dieses Aufstandes des italienischen Vaterlandes. Ein junger Komponist, Guiseppe Verdi, komponierte eine Oper, in der symbolisch Italien unter dem Joch Österreich-Ungarns dargestellt wurde. Nabuco hieß die Oper. Die Hebräer, die von dem babylonischen König Nabuco in Gefangenschaft gehalten wurden, symbolisierten die Italiener unter der Herrschaft Österreich-Ungarns. Ein Lied dieser Oper war so bewegend, dass es sich wie ein Buschfeuer in der Bevölkerung verbreitete. Es wurde unmöglich, die Wiederauferstehung Italiens zu verhindern. Verdis Hymne ist bis heute Italiens Nationalhymne.

      Dies ist die zweite Silberflagge: nationale Einheit mit einem Bewusstsein des eigenen Wertes, der eigenen Kultur und unserer Unabhängigkeit. Es wird ein Einheitsbewusstsein Platz greifen, wenn wir wieder Silber, das Geld unserer Vorfahren, annehmen.

      Es gibt aber noch eine weitere, noch bedeutsamere Flagge für Silber. Wenn Silber zu mexikanischem Geld gemacht wird, das parallel zu Papiergeld zirkuliert, so gering auch die Menge an Silber in der nationalen Wirtschaft sein mag, so bedeutet es doch, dass die Mexikaner sich immer daran erinnern werden, dass Silber als richtiges ehrliches Geld benutzt werden kann und dass es im Zeitablauf immer da sein wird, mit der Einladung es zu benutzen auch in gefährlichen und dunklen Zeiten, die kommen mögen.

      Silber im Umlauf erinnert uns daran, dass es in einer Gesellschaft möglich ist, Silber zu benutzen und von der Verwendung von echtem, ehrlichen Geld zu profitieren. Anderenfalls wäre es möglich, dass wir dies vergessen, wie es auch in vielen Nationen geschehen ist.

      Wenn Mexiko Silber monetisiert, wird es ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Welt sein, ein Licht, das den Weg zeigt aus dem Sumpf von Sklaverei und andauernder Verarmung, die mit Papiergeld verbunden ist. Papiergeld, das heute die einzige Art Geld in der Welt ist, sichert die wirtschaftliche und damit politische Kontrolle über die Menschen, die es benutzen.

      Die Bankenkaste des Planeten, die das Papiergeld und virtuelles, elektronisches Geld herausgibt, droht durch das fiktive Geld zur uneingeschränkten Macht zu werden und die Menschheit zu beherrschen. Die Folge von Papiergeld ist die Enthumanisierung der Menschheit. Daher ist die dritte und wichtigste Flagge von Silber das Anliegen der Humanität.

      Die drei Silberflaggen sind daher:
      # die Flagge der Ersparnisse der Menschen
      # die Flagge der nationalen Einheit
      # die Flagge der Bewahrung der Menschen vor der Enthumanisierung


      Silbermünzen als Geld - eine Idee, die wieder lebendig geworden ist und sich nicht wieder unterdrücken lässt.


      © Hugo Salinas Price
      Presedent Asociacion Civica Mexcicane Pro Plata A.C., www.Plata.cun.mx
      Übersetzung: Reinhard Deutsch
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 09:58:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      Warum Gold als Investment!

      Am Freitag den 16.04.2004 schrieb die Financial Times (FT) den Artikel: "Going, going, gold-". Liest man nach der Überschrift dem Untertitel "die Sinnlosigkeit Gold zu halten" wird immer klarer dass Gold, wie Keynes schon sagte, ein babarisches Relikt ist.

      Der Artikel nahm unter anderem Bezug darauf, dass sich NM Rothschild aus dem Londoner Gold Fixing verabschiedet. In den voran gegangenen Tagen wurde in einem Artikel in der FT über den Rückzug der Handels Bank Rothschild berichtet und dass diese dort seit dem 12. September 1919 Chairman war. Außerdem wird betont, dass die Goldära nunmehr entgültig zuende sei, da bei den geringen Inflationsraten und den unabhängigen Notenbanken, die alles im Griff haben, ein Goldinvestment eher risikovoll sein würde. Private Goldeigner seien irrational und deshalb selbst schuld an Ihrer Dummheit. Der Artikel endete mit der Aussage - Gold ist out als Investment und als Reserve Asset. Dreimal hoch darauf.

      Gold stand an diesem Tag bei 401,60 Dollar, drei Wochen später war es fast 10% niedriger bei 374,90 Dollar. Genau dieses Datum wäre der beste Einstieg des Jahres gewesen. Garantiert haben sich die wirklich wohlhabenden, (während die Mehrzahl der Anleger noch NTV schaut) im richtigen Moment in der richtigen Anlage investiert

      Warum sich die Handels Bank Rothschild nach fast hundert Jahren verabschiedet hat, das wurde in der FT nicht nachgefragt. Hauptsächlich war die Bank im Goldleasing Geschäft tätig und wusste damit am besten, daß mit steigenden Preisen und niedrigen Zinsen der Goldhandel keine Gewinne mehr machen zuließ.

      Dies erinnert übrigens auch an die Geschichte von Napoleon und Nathan Rothschild. In der Schlacht um Waterloo sah es zuerst so aus als würde Wellington von Napoleon geschlagen. Rothworth, ein Kurier Rothschilds segelte über Ostende nach England und teilte Nathan Rothschild mit, noch bevor irgend ein anderer es wusste, dass Wellington gewinnen würde. Darauf hin verkaufte Rothschild alle seine Aktien, jeder dachte nunmehr Napoleon hätte gewonnen, und eine Verkaufspanik brach aus. Die dann fast wertlosen Aktienpakete wurden von Nathan Rothschild dann für praktisch nichts aufgekauft.

      Verglichen mit oben genannten Artikel in der heutigen Zeit könnte man hinter dem nieder reden des Goldpreises fast Absicht vermuten, um somit die auf den Markt geworfenen Goldinvestments zum Erwerb zu nutzen.

      Aber im Ernst, niemand kann die Gründe für ein Investment in Gold von der Hand weisen, diese und die kooperierenden Investmentzyklen werden von Menschen die seit Generationen nichts anderes tun, schon im Vorfeld erkannt. Deshalb ist die Anti- Goldhaltung der FT, die diesbezügliche Berichterstattung und das ignorieren der unten genannten Fakten nicht verständlich.

      1.) Angebot und Nachfrage
      Die Nachfrage liegt bei ca. 3.800 Tonnen im Jahr, das Angebot liegt bei 2.500 Tonnen und ist fallend

      2.) Schulden in den USA
      Die Schulden der USA belaufen sich zusammen auf 34 Billionen, also 3 mal so hoch wie das Bruttosozialprodukt. Die USA haben 5% der Weltbevölkerung und 60% der Weltschulden, dieses wird nicht immer so weitergehen. Früher oder später verlieren die Anleger das Vertrauen in die Rückzahlbarkeit der immensen Schulden.

      3.) Gold als sicherer Hafen
      In Zeiten von politischen Problemen war Gold immer das beste Investment (Krieg im Irak - mögliche kommende Unruhen in Saudi Arabien - Konfrontation mit Iran über nukleare Aufbereitung)

      4.) Ausufernde Geldmengen
      Durch das Drucken von Dollars und durch das Halten der Zinsen unter der Inflationsrate hat die USA das schlimmste verhüten können. Der sogenannte Wohlstandseffekt durch die Aktienhöhe und durch die Immobilien Blase der letzten Jahre sowie durch Refinanzierung der Hypotheken hat die Menschen zu weiterem Konsum veranlasst der nicht mit den Lohnsteigerungen einhergeht. Doch auch hier kommt Angebot und Nachfrage in Betracht, so mehr zukünftig Dollar gedruckt werden müssen um z.B. das Handels Bilanz Defizit zu bedienen um so weniger wird wegen dem Wertverlust die Nachfrage sein und somit wird der Preis weiter fallen.

      5.) Aktienmarkt
      Der Aktienmarkt zeichnet sich im S&P durch hohen KGV und lächerliche Dividenden-Rendite aus. Da Gold in Dollar gehandelt wird, ist das Vertrauen in die Wirtschaftskraft der USA und damit in den US Dollar die wichtigste Komponente. Verlieren die Anleger dieses Vertrauen werden die Börsen weltweit zurückgehen, dann wird das Investment in Gold in einem ganz anderen Licht stehen. Im sehr langfristigen Ablauf sind Aktien immer gestiegen, doch im falschen Moment eingestiegen verlangt möglicherweise 15 oder 20 Jahre Geduld um inflationsbereinigt überhaupt Gewinne zu erwirtschaften.


      Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

      Im inflationsbereinigten Chart für den DOW Industrial Average kann man drei Bullenmärkte sehen aber auch zu welcher Zeit es besser gewesen wäre in Rohstoffen, Gold, Silber und Oil zu investieren.



      Deshalb glaube ich auch den Aussagen Richard Russells, der seit 50 Jahren im Aktiengeschäft ist wenn er sagt:
      "This isn’t the crowd buying gold. This isn’t the mutual funds buying gold. This isn’t your neighbor buying gold. This is the big money, the wealthy, the people around the world who know what’s going on – who are buying gold."
      (Das ist nicht die Masse die Gold kauft. Das sind nicht die Mutual Fonds die Gold kaufen. Das ist nicht der Nachbar. Das ist das große Geld, die wohlhabenden, die Menschen auf der Welt die wissen was passiert - das sind die, die Gold kaufen.)


      © Matthias Lorch



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      Avatar
      schrieb am 21.12.04 10:06:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      Langfristige Prognose zu Silber würde konform laufen!

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…



      SF
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 10:18:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Häuser sind allemal besser als Papiergeld oder gar Aktien o. ä.

      Mir erscheint in den USA auch eine Inflation wahrscheinlicher als eine Immobilienkrise.

      Für viele Menschen ist es erstrebenswert in den USA zu leben, somit werden die Immopreise auch so hoch bleiben.

      Ausser der Staat langt bei der Grundsteuer übertrieben zu, um seinen Haushalt zu sanieren, halte ich eher für unwahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 15:10:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7,
      zu Deinen letzten Absatz, außer der Staat lang bei den Imo-Besitzer zu halte ich für unwahrscheinlic...., da wiederspreche ich Dir aber, denn es ist doch sehr einfach hier hinzulangen, Dein Haus kanst Du ja schlecht verstecken odere auf der Flucht mit nehmen ist eben imbobil, das ist der Nachteil- ansonsten haben ja Schuldenfrei Imo Vorteile.
      gruß hpoth
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 15:57:41
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Robert R

      Die Immobilienkrise ist für mich garnicht so unwahrscheinlich. Wenn die Realeinkommen nicht mehr Schritt halten mit der Immobilienpreisentwicklung rückt die Krise näher. Die Frage ist nur, wieviel Luft man vorher noch reinpumpen kann.

      gruss
      edoc_tac
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 20:10:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      ihr vergesst beide die schleichende inflation, gut für immos.

      beamte haben als staatsdiener meist selbst häuser, sind also nicht an zu hohemn grunzsdteuern interessiert!
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 21:27:25
      Beitrag Nr. 11 ()
      Im neuen Spiegel steht, dass die Verschuldung der amerik. Privathaushalte im Durchschnitt höher als ein Jahresnettogehalt ist. Viel Spaß beim Ritt auf dem US- Immo-Tiger.
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 22:56:41
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die Jahresprognose für 2005 ...


      von Jochen Steffens

      .. ist vielleicht die Schwerste, an die ich mich je herangewagt habe.
      Sie werden sich erinnern, meine Jahresprognose 2003: runter bis zum
      Irakkrieg und dann Kriegsrallye, traf ein. Ebenso die Jahresprognose
      2004, die enge Seitwärtsbewegung und dann die Wahlrallye. Nur die
      Jahresendrallye, die ich erst Mitte/Ende des Jahres prognostizierte,
      fällt zugegebenermaßen ein wenig schwächlich aus - aber zumindest
      steigt der Dax noch ...

      Nun sitze ich seit geraumer Zeit über der Jahresprognose zu 2005.
      Leider muss ich gestehen, ich kann Ihnen zurzeit noch nicht sagen, ob
      die Börse 2005 steigen oder fallen wird. Doch eins ist sehr sicher, es
      wird ein Jahr, das entweder nach oben oder nach unten nachhaltig fast
      alle überraschen wird!

      Das heißt, wie ich schon im letzen Monat geschrieben habe, die
      Seitwärtsbewegung ist vorbei. Die nächsten Moves werden heftig.
      Vielleicht sind Sie nun enttäuscht, dass ich mich dieses Mal einfach
      weigere, mich auf eine Auf- oder Abwärtsbewegung festzulegen. Doch
      alles andere wäre unseriös!
      Nun zurück zur Prognose. Sie möchten sicherlich wissen, warum das so
      ist. Es gibt aktuell ein Problem. Aufgrund der Vielzahl von
      belastenden Faktoren: der hohen Ölpreise, der Rohstoffpreise, des
      Terrorismus mit der Gefahr weiterer Kriege, der hohen
      US-Staatsverschuldung, des fehlenden Wachstums auf dem
      US-Arbeitsmarkt, des chinesischen Versuchs, das Wirtschaftswachstum zu
      dämpfen, und, und, und - sind die Anleger sehr verunsichert. Diese
      Verunsicherung paart sich mit der Erinnerung an den Crash 2000 - 2003.
      Durch diesen Crash ist die Börse sehr kurzlebig geworden.

      Wenn früher die Börse die Entwicklung auf ein Jahr und mehr
      vorwegnahm, ist dieser Zeitraum in den letzten Jahren massiv gesunken.
      Das zeigt sich auch daran, dass immer mehr Menschen nur noch
      kurzfristig investieren. Diese Phase ist aber vorbei. Aktuell weitet
      sich dieser Vorlauf-Zeitraum wieder aus. Das heißt, die
      Seitwärtsbewegung, die wir in diesem Jahr erlebten, weist auf eine
      Abschwächung der Weltwirtschaft in 2005 hin. Das ist soweit durch.
      Gleichzeitig belegt diese Seitwärtsbewegung, dass sich die Börse nicht
      sicher ist, wie es danach (!) weitergehen wird.

      Mit anderen Worten: Wie werden sich das Jahr 2006 und die
      darauffolgenden Jahre entwickeln? Die meisten von Ihnen werden nun
      denken, das sei noch so lange hin, das interessiere sie sowieso nicht.
      Doch, wie gesagt, diese Kurzlebigkeit der Börsen ändert sich gerade
      wieder.

      Die Frage ist also: Lohnt es sich wieder, langfristig Aktien anzulegen
      oder ist der Crash noch nicht vorbei? Um das jedoch beurteilen zu
      können, müssen die Anleger wissen, was in den USA passieren wird, wie
      sich die Situation in Russland entwickelt, was in China passiert -
      aber auch, wie sich der Nahe und Ferne Osten entwickeln. Sie brauchen
      Sicherheit.

      Nur ist es in den USA verdächtig still geworden. Die nächsten großen
      "Schritte" in den USA werden voraussichtlich erst im neuen Jahr
      bekannt gegeben und damit darüber entscheiden, ob nun wieder mehr
      Sicherheit den langfristigen Investoren das Vertrauen zurückgibt oder
      ob die geopolitischen und makroökonomischen Verwerfungen noch nicht zu
      Ende sind. (Sehr wichtig wird dabei auch, wie nun oft genug erwähnt,
      wie sich der Dollar weiter entwickelt.)

      Zurzeit ist das aber nicht einmal ansatzweise festzumachen. Und aus
      diesem Grund, kann ich jetzt noch keine verlässliche Prognose abgeben.
      Ich weiß aber, dass diese Entscheidung aller Voraussicht nach im Laufe
      des nächsten Jahres getroffen wird und damit der Börse die
      entscheidenden Impulse gibt: Dax auf über 5000 oder runter auf 3000 -
      vereinfacht ausgedrückt. Rallye oder Kurseinbruch - bald werden wir es
      wissen. Ein erstes und wichtiges Indiz wird die Entwicklung in den
      ersten Wochen des neuen Jahres geben.



      SF
      Avatar
      schrieb am 21.12.04 23:10:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      Dieses sagt alles...............



      „Wenn die Erzeugung von Geld (Anspruechen) im Verhaeltniss zur Erzeugung von realen Guetern in der Wirtschaft zunimmt, muessen die Preise frueher oder spaeter steigen"
      Alan Greenspan
      Dieser Artikel erschien zuerst 1966 in einem Informationsbrief mit dem Namen „The Objetivist". Er wurde dann wieder abgedruckt in dem Buch „Capitalism the Unknown Ideal" von Ayn Rand, zusammen mit weiteren Artikeln von Alan Greenspan und Robert Hessen. Verlag Signet Books 1967, Seiten 96ff. Das Buch ist noch lieferbar und kann u.a. bei Amazon.com bestellt werden.

      Gold und wirtschaftliche Freiheit
      von Alan Greenspan

      Eine geradezu hysterische Feindschaft gegen den Goldstandard verbindet Staatsinterventionisten aller Art. Sie spüren offenbar klarer und sensibler als viele Befürworter der freien Marktwirtschaft, daß Gold und wirtschaftliche Freiheit untrennbar sind, daß der Goldstandard ein Instrument freier Marktwirtschaft ist und sich beide wechselseitig bedingen. Um den Grund ihrer Feindschaft zu verstehen, muß man zunächst die Rolle des Goldes in einer freien Gesellschaft verstehen.
      Geld ist der gemeinsame Maßstab aller wirtschaftlichen Transaktionen. Es ist der Rohstoff, der als Tauschmittel dient, der von allen Teilnehmern einer Tauschgesellschaft als Bezahlung ihrer Güter und Dienstleistungen akzeptiert wird und der von daher als Bewertungsmaßstab und zur Wertaufbewahrung für das Sparen dient. Die Existenz eines solchen Rohstoffes ist Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft. Wenn die Menschen keinen objektiv bewertbaren Rohstoff hätten, der allgemein als Geld akzeptiert werden kann, so wären sie auf primitiven Naturaltausch angewiesen oder gezwungen, autark auf Bauernhöfen zu leben und auf die unschätzbaren Vorteile der Arbeitsteilung zu verzichten. Wenn die Menschen kein Mittel zur Wertaufbewahrung, d.h. zum Sparen hätten, wären weder eine langfristige Planung, noch ein Austausch möglich.
      Welches Tauschmittel von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiert wird, kann nicht willkürlich bestimmt werden. Zunächst sollte das Tauschmittel dauerhaft sein. In einer primitiven Gesellschaft mit geringem Wohlstand könnte Weizen ausreichend „dauerhaft" sein, um als Tauschmittel zu dienen, da alle Tauschvorgänge nur während der Ernte oder unmittelbar danach stattfinden würden, ohne daß große Werte gelagert werden müßten. Aber sobald Wertaufbewahrung bedeutsam wird, wie in zivilisierten und reicheren Gesellschaften, muß das Tauschmittel ein dauerhafter Rohstoff sein, üblicherweise ein Metall.
      Ein Metall wird üblicherweise deshalb gewählt, weil es gleichartig und teilbar ist. Jede Einheit ist die gleiche wie jede andere und es kann in beliebiger Menge verformt und vermischt werden. Wertvolle Edelsteine z.B. sind weder gleichartig noch teilbar. Noch wichtiger ist: der als Tauschmittel gewählte Rohstoff muß ein Luxusgegenstand sein. Das menschliche Bedürfnis nach Luxus ist unbegrenzt und deswegen werden Luxusgüter immer nachgefragt und auch immer akzeptiert. Weizen ist ein Luxusgut in einer unterernährten Gesellschaft, aber nicht in einer Wohlstandsgesellschaft. Zigaretten würden normalerweise nicht als Geld dienen, aber nach dem 2. Weltkrieg wurden sie in Europa als Luxusgut betrachtet. Der Begriff Luxusgut beinhaltet Knappheit und hohen Wert pro Einheit. Da es einen hohen Wert pro Einheit besitzt, läßt sich solch ein Gut leicht transportieren. Eine Unze Gold z.B. hat den Wert von 1/2 Tonne Eizenerz.
      Auf den ersten Stufen einer sich entwickelnden Geldgesellschaft mögen mehrere Tauschmittel benutzt werden, da zahlreiche Rohstoffe die jeweiligen Anforderungen erfüllen können. Mit der Zeit wird jedoch ein Rohstoff alle anderen verdrängen, weil er größere Akzeptanz findet. Die Vorliebe für das, was der Wertaufbewahrung dienen soll, wird sich auf den am meisten verbreiteten Rohstoff konzentrieren, was diesen wiederum noch mehr Akzeptanz finden läßt. Diese Entwicklung wird sich verstärken, bis dieser Rohstoff zum einzigen Tauschmittel wird. Der Gebrauch eines einzigen Tauschmittels hat große Vorteile, und zwar aus den gleichen Gründen wegen deren eine Geldwirtschaft einer Naturaltauschwirtschaft überlegen ist. Es ermöglicht einen Austausch in ungleich größerem Umfang. Ob dieses eine Medium nun Gold ist, Silber, Muscheln, Vieh, oder Tabak, ist beliebig und abhängig von dem Umfeld und der Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft. In der Tat wurde dies alles zu verschiedenen Zeiten als Tauschmittel verwendet. Sogar in unserem Jahrhundert wurden zwei bedeutende Rohstoffe, nämlich Gold und Silber, als internationales Tauschmittel benutzt, wobei Gold das beherrschende wurde. Gold, das sowohl künstlerischen als auch funktionalen Gebrauch findet und relativ knapp ist, wurde immer als Luxusgut betrachtet. Es ist dauerhaft, leicht zu transportieren, gleichartig, teilbar und hat deshalb bedeutende Vorteile gegenüber allen anderen Tauschmittel. Seit Beginn des 1. Weltkrieges ist es praktisch der einzige internationale Tauschstandard.
      Wenn alle Güter und Dienste in Gold bezahlt werden müßten, wären große Zahlungen schwierig zu bewerkstelligen und dies wiederum würde bis zu einem gewissen Grade den Umfang der Arbeitsteilung und Spezialisierung einer Gesellschaft begrenzen. Die logische Fortsetzung der Entwicklung eines Tauschmediums ist es daher, ein Banksystem und Kreditinstrument (Banknoten und Einlagen) zu entwickeln, die als Stellvertreter funktionieren, aber in Gold umtauschbar sind. Ein freies, auf Gold gegründetes Banksystem ist in der Lage, Kredit zu gewähren und so Banknoten (Währung) und Guthaben zu schöpfen, entsprechend der Produktionserfordernisse der Wirtschaft. Individuelle Goldbesitzer werden durch Zinszahlungen dazu gebracht, ihr Gold in einer Bank einzulegen, worauf sie Schecks ziehen können. Und da in den seltensten Fällen alle Einleger ihr Gold zur gleichen Zeit abziehen wollen, muß der Bankier nur einen Teil der gesamten Einlage in Gold als Reserve vorhalten. Dies ermöglicht es dem Banker, mehr als seine Goldanlagen auszuleihen (d.h., er hält Forderungen auf Gold statt wirkliches Gold als Sicherheit für seine Einlagen). Aber der Umfang der Ausleihung, die er vornehmen kann, ist nicht willkürlich. Er muß es in ein Gleichgewicht zu seinen Reserven und dem aktuellen Stand seiner Investionen bringen.
      Wenn Banken Geld ausleihen, um produktive und profitable Unternehmen zu finanzieren, werden die Ausleihungen rasch zurückgezahlt und Bankkredit ist weiterhin allgemein verfügbar. Aber, wenn die mit Bankkredit finanzierten Geschäfte weniger profitabel sind und nur langsam zurückgezahlt werden, spüren die Banker schnell, dass ihre ausstehenden Darlehen zu hoch sind im Verhältnis zu ihren Goldreserven und sie fangen an, mit neuen Ausleihungen zurückhaltender zu sein, üblicherweise, indem sie höhere Zinsen berechnen. Dies begrenzt die Finanzierung neuer Unternehmungen und erfordert von den bestehenden Schuldnern, daß sie ihre Gewinnsituation verbessern, bevor sie Kredite für weitere Expansionen bekommen können. Daher wirkt unter dem Goldstandard ein freies Banksystem als Hüter von ökonomischer Stabilität und ausgeglichenem Wachstum.
      Wenn Gold von den meisten oder gar allen Nationen als Tauschmittel akzeptiert wird, so begünstigt und fördert ein ungehinderter freier Goldstandard weltweit die Arbeitsteilung und einen umfangreichen internationalen Handel. Obwohl die Tauscheinheiten (Dollar, Pfund, Franc etc. ) von Land zu Land uneinheitlich sind, so funktionieren die Wirtschaften der einzelnen Länder doch wie eine einheitliche Wirtschaft, wenn die Einheiten alle in Gold definiert sind und sofern es keine Behinderungen für Handel und freie Kapitalbewegungen gibt. Kredite, Zinsen und Preise reagieren dann nach gleichartigen Mustern in allen Ländern. Wenn zum Beispiel die Banken in einem Land zu großzügig Kredit gewähren, gibt es in diesem Land eine Tendenz zu fallenden Zinsen, was die Goldbesitzer veranlasst, ihr Gold zu Banken in anderen Ländern zu verlagern, wo es höhere Zinsen bringt. Dies wird unmittelbar zu einer Knappheit an Bankreserven in dem Land mit den lockeren Kreditbedingungen führen, was wieder zu strengeren Kreditbedingungen und zu einer Rückkehr zu wettbewerbsgerechten höheren Zinsen führt.
      Ein vollkommen freies Banksystem und ein damit übereinstimmender Goldstandard wurde bisher noch nie verwirklicht. Aber vor dem 1. Weltkrieg war das Banksystem in den Vereinigen Staaten (und dem größten Teil der Welt) auf Gold gegründet, und obwohl die Regierungen zuweilen intervenierten, war das Bankgeschäft doch überwiegend frei und unkontrolliert. Gelegentlich hatten sich die Banken, aufgrund zu schneller Kreditexpansion, bis an die Beleihungsgrenzen ihrer Goldreserven exponiert, worauf die Zinssätze scharf anzogen, neue Kredite nicht gewährt wurden und die Wirtschaft in eine scharfe, aber kurze Rezession fiel (im Vergleich zu den Depressionen von 1920 und 1932 waren die Konjunkturabschwünge vor dem 1. Weltkrieg in der Tat milde). Es waren die begrenzten Goldreserven, die eine ungleichgewichtigte Expansion der Geschäftstätigkeit stoppten, bevor sie sich zum Desaster entwickeln konnte, wie es nach dem ersten Weltkrieg geschah. Die Korrekturphasen waren kurz und die Wirtschaft fand schnell wieder eine gesunde Basis für weitere Expansion.
      Aber der Heilungsprozess wurde als Krankheit fehlinterpretiert. Wenn der Mangel an Bankreserven einen Konjunkturabschwung bewirkte - so argumentierten die Wirtschaftsinterventionisten - warum finden wir dann nicht einen Weg, um den Banken zusätzliche Reserven zur Verfügung zu stellen, so daß sie nie knapp werden müssen. Wenn die Banken unbegrenzt fortfahren können, Geld zu verleihen - so wurde behauptet - muß es keine Konjunkturrückschläge mehr geben. Und so wurde 1913 das Federal Reserve System organisiert. Es bestand aus 12 regionalen Federal Reserve Banken, die nominal zwar privaten Bankern gehörten, die aber in Wirklichkeit vom Staat gefördert, kontrolliert und unterstützt wurden. Von diesen Banken geschöpfter Kredit wird praktisch (nicht gesetzlich) von der Steuerkraft der Bundesregierung unterlegt. Technisch blieben wir beim Goldstandard; Privatpersonen war es noch erlaubt, Gold zu besitzen und Gold wurde auch noch als Bankreserve benutzt. Aber jetzt konnte zusätzlich zum Gold auch noch von den Federal Reserve Banken geschöpfter Kredit (Papiergeldreserven) als legales Zahlungsmittel dienen, um die Einleger zu befriedigen.
      Als die Konjunktur in den Vereinigten Staaten 1927 einen leichten Rückschlag erlitt, schöpften die Federal Reserve Banken zusätzliche Papiergeldreserven in der Hoffnung, damit jeder Knappheit von Bankreserven zuvorzukommen.
      Katastrophaler jedoch war der Versuch der Federal Reserve, Großbritannien zu helfen, welches Gold an uns verloren hatte, weil die Bank von England sich weigerte, die Zinsen steigen zu lassen, wie es der Markt erfordert hätte (dies war politisch unerwünscht). Die Argumentationslinie der beteiligten Instanzen war wie folgt: Wenn die Federal Reserve massiv Papiergeldreserven in die amerikanischen Banken pumpt, würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten auf ein Niveau fallen, das mit dem in Großbritannien vergleichbar ist. Dies würde dazu führen, daß die englischen Goldabfluesse gestoppt würden und politische Unannehmlichkeiten, die mit einer Zinsanhebung verbunden sind, so vermieden würden. Die „Fed" hatte Erfolg: Sie stoppte die Goldverluste, aber gleichzeitig zerstörte sie fast die Weltwirtschaft. Der übertriebene Kredit, den die Fed. in die Wirtschaft pumpte, floß in den Aktienmarkt - und löste einen fantastischen spekulativen Aktienboom aus. Verspätet versuchten die Federal Reserve Beamten die Überschußreserven abzusaugen und es gelang ihnen schließlich, den Boom zu brechen. Aber es war zu spät: 1929 war das spekulative Ungleichgewicht so überwältigend, daß dieser Versuch einen scharfen Rückgang noch beschleunigte mit einem daraus folgenden Zusammenbruch des Geschäftsvertrauens. Im Ergebnis brach die amerikanische Wirtschaft ein.
      Großbritannien ging es noch schlechter und statt die vollen Konsequenzen der vorherigen Fehlentscheidungen zu akzeptieren, verließ es 1931 den Goldstandard komplett und zeriss so völlig das Netz von Vertrauen, das noch geblieben war, was zu einer weltweiten Serie von Bankzusammenbrüchen führte. Die Weltwirtschaft verfiel in die große Depression der 30er Jahre.
      Mit der gleichen Logik, der sich auch die vorangehende Generation bediente, argumentierten die Interventionisten, daß in erster Linie der Goldstandard verantwortlich war für das Debakel, das zur großen Depression führte. Wenn der Goldstandard nicht existiert hätte, so argumentierten sie, hätte Englands Abgehen von Goldzahlungen in 1931 nicht die Bankzusammenbrüche in der ganzen Welt verursacht. (Die Ironie dabei war, daß wir seit 1913 keinen Goldstandard mehr hatten, sondern so etwas wie einen „gemischten Goldstandard", gleichwohl wurde die Schuld aufs Gold geschoben)
      Aber die Gegnerschaft gegen den Goldstandard in jeder Form - durch eine wachsende Zahl von Wohlfahrtsstaat-Befürwortern - wurde von einer viel subtileren Erkenntnis gespeist - nämlich der Erkenntnis, daß der Goldstandard unvereinbar ist mit chronischen Haushaltsdefiziten (dem Wahrzeichen der Wohlfahrtsstaaten). Wenn man den akademischen Sprachschleier einmal wegzieht, erkennt man, daß der Wohlfahrtsstaat lediglich ein Mechanismus ist, mit welchem die Regierungen Vermögen der produktiven Mitglieder einer Gesellschaft konfiszieren, um zahlreiche Wohlfahrtsprojekte zu finanzieren (unterstützen). Ein großer Teil der Vermögenskonfiskation erfolgt durch Steuereinziehung. Aber die Wohlfahrtsbürokraten haben schnell erkannt, daß die Steuerlast begrenzt werden mußte, wenn sie an der Macht bleiben wollten und daß sie auf massives deficit spending ausweichen müssen, d.h. sie müssen Geld borgen, indem sie Staatsanleihen auflegen, um im großen Stil Wohlfahrtsausgaben zu finanzieren.
      Unter einem Goldstandard wird der Kreditumfang, den eine Wirtschaft verkraften kann, von den realen Sachwerten der Wirtschaft begrenzt, weil jedes Kreditverhältnis letztlich ein Anspruch auf einen realen Sachwert ist. Aber Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt, sondern nur durch das Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen. Sie können daher nicht ohne weiteres von den Finanzmärkten aufgenommen werden. Eine große Menge neuer Staatsanleihen kann der Öffentlichkeit nur zu ständig steigenden Zinssätzen verkauft werden. Deshalb ist staatliche Schuldenfinanzierung unter einem Goldstandard eng begrenzt. Die Abschaffung des Goldstandards ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates, das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu mißbrauchen. In Form von Staatsanleihen haben sie Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war. Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind.
      Das Gesetz von Angebot und Nachfrage läßt sich nicht aufheben. Wenn das Angebot an Geld (Ansprüchen) im Verhältnis zum Angebot von realen Guetern in der Wirtschaft steigt, müssen die Preise unweigerlich steigen. Das heißt, Erträge, die von den produktiven Teilen der Gesellschaft erspart wurden, verlieren in Gütern ausgedrückt an Wert. Unter dem Strich der Bilanz ergibt sich dann, daß dieser Verlust genau den Gütern entspricht, die von der Regierung zu Wohlfahrts- und anderen Zwecken erworben wurden mit dem Geld aus Staatsanleihen, die über Kreditexpansion der Banken finanziert wurden.
      Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.
      1966



      SF
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 12:47:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wer #3 gelesen hat (Der Weltbetrug) weiss sich wohl hoffentlich abzusichern!

      Frohe Weihnachten

      SF
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 23:03:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn die Lösung so einfach ist, warum machen es nicht alle wie wir?

      Wir wissen, daß ein großer Arsch kommt und alles zuscheißen wird.

      Wir kennen sogar seinen Namen.

      Und? Was tun wir?

      Das einzig Richtige, wir kaufen Silber, solange es noch etwas gibt davon; ... schon korrekt, und dann?? Wie sieht es mit anderen Besitztümern aus? Was nützt uns und was ist wertlos?
      Wertvoll werden Rohstoffe, die es jetzt noch massenhaft und im Vergleich günstig gibt.
      Wasser. Also Trinkwasser. Und Lebensmittel, Nahrungsmittel.Aber wie konserviert man dies für Jahre???

      Ätsch, lasst Euch nicht verarschen. Wir sind mitten in der Inflation und niemand merkt es. Der Zug nimmt Fahrt auf. Politiker lenken mit unheimlich wichtigen Dingen à la Meyer ab von den Tatsachen ( 2006 wirds interessant...). Nebenbei steigen die Börsen und NTV-Teletext kennt den Tip, warum Gold und Silber fallen (0190.....) . Aber das Handwerk baut nächstes Jahr Stellen ab. Und Opel und die Bahn. Und mit der Zahl 5 Millionen sind wir nachrichtlich auch schon vertraut.

      ...

      Leute, Leute, Leute...

      Es ist fünf nach Zwölf! Um 18:00 Uhr ist Gevatter Tod der Held.

      Was mich interessiert, was macht man mit Geld bzw. mit Gewinnen aus Silber, wenn es 16, 17 oder gar 17:30 Uhr ist? Wo ist man da sicher und hat seine Ruhe? Südpol? Mit Robi, Tobi und dem Fliwatüt abhauen? Reicht Spananien?
      Wär wahrscheinlich Stoff für einen neuen thread.

      Was also tun??

      Ein ratloser Clint
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 23:15:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      na toll,
      jetz bin ich hier seit mehreren jahren dabei und jetzt kommt hier silveradofan

      absoluter schwachmat.
      alleinunterhalter, ohne nennenswerte news,
      alle nur kopiert,
      da sag ich nur leg dich wieder hin.....................


      ach noch was an wallsteet- online:
      wenn ihr so weitermaacht sind eure tage gezählt.
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 23:41:14
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ ClintEastwood,
      Du bist wahrscheinlich der Einzige in Germany and World, der quasi alle Querverbindungen kennt oder zu mindestens kritisiert. Also in kurzer Zusammenfassung, die Alice Schwarzer von Wallstreet-Online. Prima, Dich braucht das Leben, aber nicht dieser Thread.

      Frohe Weihnachten

      SF
      Avatar
      schrieb am 22.12.04 23:52:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      @clelia,
      Deine geistige Leistung will so hoffe ich, niemand in FRAGE stellen;-). Das Du jetzt schon einem Board(WO)eine Tagesanalyse ausstellst, macht Dich quasi zum Gott im Sinne von Wallstreet-Online. Es ist sehr wahrscheinlich, das unser Planet untergeht, weil ich Ihn mit bewohne.

      Deine Parallelen sind erstaunlich tief, ich habe immer noch die Hoffnung Du bist unfruchtbar.

      Frohe Weihnachten

      SF
      Avatar
      schrieb am 23.12.04 12:39:32
      Beitrag Nr. 19 ()
      @clint

      Du fragst: Was tun???

      Die schiefe Ebene vor Augen ist es wichtig, daß man seinen Humor nicht verliert. Immerhin steht man jetzt vor einer Herausforderung, womöglich das erste Mal, in der es auch Gewinner geben muß. Und wenn das auch nur heisst, weniger verlieren als andere. In dem von Dir dargestellten Szenario kann man auch Ziele entwickeln. Was nützt die langweilige Sicherheit, in der man keine Ideen mehr haben braucht und seinen Verstand nur zur Behaglichkeitsoptimierung einsetzt?

      gruss
      ET
      Avatar
      schrieb am 23.12.04 12:51:49
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ ClintEastwood,
      Du glaubst es gibt immense Probleme, weisst aber nicht welcher Art. Jetzt willst Du Lösungen für die daraus resulierenden Probleme der immensen Probleme. ....HOLLIMOLLI....

      Es wird immer einen Markt geben, manchmal ist er sogar Schwarz!

      Vielleicht helfen Dir ein paar Geschichtsbücher, parallelen zu ähnlichen vergangenen Ereignissen.

      Frohe Weihnachten

      SF
      Avatar
      schrieb am 25.12.04 10:26:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      #15
      Ab 17.30 Uhr gibt es Nahrungsmittelkarten (Gesetz wurde im August d.J. verabschiedet). Vielleicht kann man sich mit mexikanischen Silberlibertad und gehorteten Schnapsflaschen ein wenig Luxus gönnen.
      Wehnachtsgruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 25.12.04 10:46:21
      Beitrag Nr. 22 ()
      Welcome wuzge

      Frohe Weihnachten


      SF
      Avatar
      schrieb am 25.12.04 10:51:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      der artikel in #3 ist schon in einem eigenen thread in der luft zerissen worden :D
      tatsächlich habe ich nur selten so einen groben unfug gelesen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 25.12.04 11:13:06
      Beitrag Nr. 24 ()
      Spricht für Dich, denn nicht wenige Experten sehen ihre Daseinsberechtigung darin, einen relativ einfachen Sachverhalt unendlich zu komplizieren. Ca. 25 Millarden Fliegen essen am liebsten Scheisse, 25 Millarden Fliegen können nicht irren!

      Die grobe Richtung passt schon......

      SF
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 14:36:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      27. Dezember 2004


      Kenneth Rogoff
      Interview
      "Bushs hohe Haushaltsdefizite haben das Vertrauen in den Dollar beschädigt"

      27. Dezember 2004 Kenneth Rogoff gilt als einer der besten Kenner der Weltwirtschaft und des internationalen Finanzsystems. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erläutert der ehemalige Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Harvard-Ökonom die Ursachen der aktuellen Dollar-Schwäche und kritisiert die amerikanische Finanzpolitik. China und andere asiatische Länder müßten dringend eine Aufwertung ihrer Währungen zulassen, um die globalen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft zu beseitigen, fordert Rogoff.

      Professor Rogoff, der Dollar steht seit einiger Zeit gehörig unter Druck. Was sind die Ursachen der Dollar-Schwäche?

      Es steht wohl außer Frage, daß dahinter vor allem das hohe und dauerhaft nicht tragfähige Defizit in der amerikanischen Leistungsbilanz steht. Der Dollar-Rutsch hat sich schon seit Jahren abgezeichnet. Die hohen Haushaltsdefizite unter Präsident Bush haben die Wahrscheinlichkeit einer Abwärtsbewegung des Dollar zur Gewißheit werden lassen. Der genaue Zeitpunkt der Kursbewegung läßt sich unmöglich genau erklären, das wachsende Bewußtsein der Öffentlichkeit für das Defizit-Problem hat aber wahrscheinlich wie ein Katalysator gewirkt.

      Sie sagten, das Leistungsbilanzdefizit sei in seiner aktuellen Höhe langfristig nicht tragfähig. Was genau bedeutet das?

      Theoretisch ist es natürlich möglich, daß die Vereinigten Staaten sich noch über zehn, fünfzehn Jahre hinweg im Ausland Geld leihen und ihre Nettoverschuldung gegenüber ausländischen Gläubigern auf 80 oder 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigt. Aber solche Nettoverbindlichkeiten von mehr als 20 Prozent des BIP sind äußerst ungewöhnlich für große Volkswirtschaften, zumal für die größte Ökonomie in der Welt, die Amerika derzeit ist. Ende dieses Jahres wird die Netto-Auslandsschuld rund 25 Prozent des BIP betragen.

      Daraus ergibt sich aber noch nicht zwangsläufig die Notwendigkeit einer Anpassung.

      Entscheidend ist, daß Amerika so ungeheuer viel Güter und Kapital aufsaugt. Wenn man die Leistungsbilanzüberschüsse von China, Japan, Deutschland und allen anderen Ländern, die einen Überschuß aufweisen, zusammenrechnet, entfallen davon rund drei Viertel auf die Vereinigten Staaten. Da bleibt nicht viel für den Rest der Welt übrig. Einige Leute halten es für möglich, daß das Leistungsbilanzdefizit Amerikas von derzeit mehr als 600 Milliarden Dollar auf mehr als 1 Billion Dollar klettern könnte. Das ist aber nur dann möglich, wenn der Rest der Welt noch größere Überschüsse im Handel von Waren und Dienstleistungen erzielt und in Amerika investiert. Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Japan beispielsweise, das derzeit den größten Leistungsbilanzüberschuß aufweist, wird in sieben oder acht Jahren, wenn die Pensionierungswelle überschwappt, in Defizite rutschen.

      Spielt es denn eine Rolle, ob das Kapital, das nach Amerika strömt und mit dem es Waren im Ausland kauft, von privaten Investoren oder von ausländischen Regierungen, beispielsweise Zentralbanken, stammt?

      Ja, das spielt eine große Rolle. Unter normalen Umständen würde ich sagen, daß kräftige Kursbewegungen von Währungen sich nicht erklären geschweige denn vorhersagen lassen. Wenn es eine ganz offensichtliche Kurstendenz gibt, wird der Markt aufspringen und den Wechselkurs schnell auf sein neues Gleichgewichtsniveau treiben. Heutzutage sind aber asiatische Notenbanken bereit, selbst dann riesige Mengen Dollar als Währungsreserve zu horten, wenn sie mit einer Abschwächung des Dollar und darum mit einem Wertverlust rechnen müssen. Deshalb verdienen sich Hedge-Fonds eine goldene Nase, während Steuerzahler in Asien mit ansehen müssen, wie Hunderte von Milliarden Dollar verschwinden. Wir befinden uns also in der sehr ungewöhnlichen Lage, daß am Devisenmarkt eine eindeutige Neigung für eine fortgesetzte Abwertung des Dollar besteht. So ein Umfeld gibt es sonst nur in Schwellenländern zu beobachten, die sich verzweifelt darum bemühen, einen zu hohen Wechselkurs ihrer Währung zu verteidigen.

      Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Verringerung des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits, von höherer Ersparnis in Amerika bis zu stärkerem Wirtschaftswachstum im Rest der Welt. Was halten Sie für den wahrscheinlichsten Ausgang?

      Selbst wenn der Dollar noch rund 15 Prozent abwerten sollte, asiatische Währungen eingeschlossen, so bezweifle ich doch, daß dies das Defizit auf weniger als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken würde. Das ist immer noch besorgniserregend hoch, selbst wenn es derzeit rund 5,8 Prozent beträgt. Die geringe Ersparnis der Amerikaner, und zwar sowohl von Privaten als auch von der Regierung, ist eine Ursache des Defizits. Eine Lösung des Problems muß darum zwangsläufig eine höhere Ersparnis - und darum geringere Haushaltsdefizite - einschließen.

      Die amerikanische Regierung verlangt von Europa und Asien, die eigenen Wachstumskräfte zu stärken.

      Es ist ein Irrtum zu meinen, über stärkeres Wachstum im Rest der Welt ließe sich das Problem schmerzlos beheben, selbst wenn amerikanische Offizielle das allenthalben verkünden. Wenn Länder wie Deutschland, Japan und China weiterhin hohe Produktivitätsgewinne in ihren handelbaren Gütern aufweisen und bei Dienstleistungen und nichthandelbaren Gütern weiter schwächeln, wird sich nicht viel ändern. Vergessen Sie nicht, daß rund die Hälfte des Produktivitätsfortschritts in Amerika in den vergangenen zehn Jahren im Einzelhandel stattgefunden hat, einem Wirtschaftszweig, der in Deutschland und Japan nicht zuletzt aufgrund zu strenger Regulierung kaum einen Produktivitätszuwachs verzeichnet hat. Während also amerikanische Verbraucher mehr und mehr Waren aus dem Ausland zu immer niedrigeren Preisen konsumieren, ist der Import in Deutschland oder Japan nicht in demselben Maße gestiegen. Darum ist es notwendig, daß der Produktivitätsfortschritt im Rest der Welt vor allem bei nichthandelbaren Gütern stattfindet.

      Sie haben die amerikanische Finanzpolitik angesprochen. Was halten Sie von den Plänen Washingtons zur Halbierung des Budgetdefizits in fünf Jahren?

      Das Etatdefizit spielt eine zentrale Rolle für den Dollar. Ohne die Steuersenkungen Präsident Bushs wäre das Leistungsbilanzdefizit wahrscheinlich nur 2 bis 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts groß. Es gibt leider überhaupt keine ernsten Maßnahmen zur Verringerung des Haushaltsdefizits. Die Regierung vertraut darauf, daß ein ungewöhnlich kräftiges Wirtschaftswachstum die Finanzlage verbessern wird. Bushs Mantra im Wahlkampf, die Steuern unter keinen Umständen zu erhöhen, mag ihm den Wahlsieg eingebracht haben, es hat ihn aber in keine gute Lage versetzt, eine solide Finanzpolitik zu machen.

      In Europa ist die Sorge groß, der starke Euro dämpfe das Wachstum. Sollte sich die Europäische Zentralbank gegen eine weitere Aufwertung des Euro stemmen?

      Sterilisierte Interventionen am Devisenmarkt, also Käufe von amerikanischen gegen europäische Staatsanleihen ohne eine Änderung der Zinspolitik, hätten kaum Aussicht auf Erfolg. Die Dollar- und Euro-Anleihemärkte sind viel zu liquide, als daß sich mit Interventionen der Wechselkurs dauerhaft manipulieren ließe. Zinssenkungen sollte die Europäische Zentralbank erwägen, sollte der Euro sich auf Kurse um 1,50 Dollar zubewegen. Ich sähe es aber lieber, die Federal Reserve in Amerika erhöhte die Zinsen ein wenig schneller, als sie es derzeit tut. Die EZB hat bisher richtig gehandelt, ganz abgesehen davon, daß eine kleine Zinssenkung angesichts der großen Probleme des Dollar vermutlich ebenfalls nicht viel bewirken könnte.

      China wird seit geraumer Zeit von Amerika und Europa gedrängt, seinen Wechselkurs freizugeben.

      Das ist auch richtig. China muß dem Yuan gestatten aufzuwerten, und der Rest der aufstrebenden Länder Asiens muß mit seinen Währungen dasselbe machen. Das ist nicht nur notwendig, um die Inflation im Zaum zu halten, sondern auch, um nicht später in eine Lage zu geraten, wo es Abwärtsdruck auf ihre unflexiblen Währungen gibt. Stellen Sie sich vor, China würde morgen am Tag politisch instabil. Dann wäre der Aufwertungsdruck für den Yuan umgehend verschwunden und würde sich in einen Abwertungsdruck verwandeln. Wenn die Asiaten meinen, ihre hohen Währungsreserven würden sie schützen, irren sie sich gewaltig. Wenn Asien sich nicht von sich aus in die richtige Richtung bewegt, muß es vom Rest der Welt dazu gezwungen werden. Es kann nicht sein, daß Asien die Vorzüge des Welthandelssystems genießt, sich an den Lasten des Erhalts der globalen Finanzstabilität aber nicht beteiligt.

      Das Gespräch führte Claus Tigges

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.2004, Nr. 302 /




      SF
      Avatar
      schrieb am 27.12.04 23:16:48
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Silveradofan

      Respekierter Silveradofan, ich mag deinen Namen nicht - und du wirst sicher nicht auf ewig Fan einer einzigen Silbermine bleiben - ...

      Wenn du hier im Board ein seriöser Mitstreiter sein möchtest, könntest du doch besser früher als später, oder gleich jetzt ?, deinen Namen ändern - was meinst du ?

      Gruß
      yatri
      Avatar
      schrieb am 28.12.04 08:50:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      @yatri,
      solltest Du mit einen seriösen Mitstreiter Dich meinen?
      Das Pseudonym hat keine Aussagekraft, ausser für vielleicht einiger weniger Deiner Coleur, verschont doch einfach dieses Thread.

      SF
      Avatar
      schrieb am 28.12.04 22:21:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      How,how, how...

      Ein Wespennest...!?

      Jetzt mal langsam.
      Wie wärs mit gepflegtem, netten Ton.

      Wollt nur sagen, daß ich gemerkt hab, daß was nicht stimmt in der Welt.

      Und daß ich die Richtung erahne. Wie ich täglich erlebe, merken es bislang sehr wenige.

      ...

      Kritik wirds immer geben, so oder so.
      Wollte mal den Schnapsbedarf ausloten, damit ich die Lagerkapazitäten richtig berechne...Hihi
      Wobei mir Whisky lieber ist. Egal.

      Und wenn ich wüsste was ich nicht weiß wär ich echt schlau!
      Also:
      Was ich nicht weiß wißt ihr!!

      Et vice versa. Und jetzt konkret.

      @edoc_tac
      Interessant. Wichtig finde ich den Satz: "weniger verlieren als andere"...aber in dem von mir dargestellten und (aus meiner Warte)recht wahrscheinlichen Szenario muß man Ziele entwickeln die sich dann aus gegebenen Erlebnissen ableiten lassen.

      @silveradofan

      Wenn die Asiaten vom US Dollar ablassen und ihre Währungen aufwerten, wie es in #25 steht, ich zitiere:

      "China wird seit geraumer Zeit von Amerika und Europa gedrängt, seinen Wechselkurs freizugeben.

      Das ist auch richtig. China muß dem Yuan gestatten aufzuwerten, und der Rest der aufstrebenden Länder Asiens muß mit seinen Währungen dasselbe machen. Das ist nicht nur notwendig, um die Inflation im Zaum zu halten, sondern auch, um nicht später in eine Lage zu geraten, wo es Abwärtsdruck auf ihre unflexiblen Währungen gibt. Stellen Sie sich vor, China würde morgen am Tag politisch instabil. Dann wäre der Aufwertungsdruck für den Yuan umgehend verschwunden und würde sich in einen Abwertungsdruck verwandeln. Wenn die Asiaten meinen, ihre hohen Währungsreserven würden sie schützen, irren sie sich gewaltig. Wenn Asien sich nicht von sich aus in die richtige Richtung bewegt, muß es vom Rest der Welt dazu gezwungen werden. Es kann nicht sein, daß Asien die Vorzüge des Welthandelssystems genießt, sich an den Lasten des Erhalts der globalen Finanzstabilität aber nicht beteiligt"

      Soso.

      Wenn Japan, nur die Bank of Japan das noch erlebt...wenn der Yuan nicht mehr an den Dollar gekoppelt ist, huihuihui...
      Wer verkauft dann Dollars? Wer kauft dann Euros? Wohin geht der Dollarkurs dann?
      Und letztlich oder vielmehr PRIMÄR: wer exportiert nach China und wer nach USA??? Es gibt auch einen Stoff der heißt Rohöl und dieser notiert noch in US Dollar...

      Clickediclickedi....

      Das ist die Zündschnur und sie soll angezündet werden!!!!!

      ...


      Aber weiter:

      Mir scheint, daß das Problem wohl erkannt ist.
      Auch eine Möglichkeit des Ankerns ist gegeben.

      Versteht ihr was ich meine,um was es mir geht?

      Meine derzeitige Lektüre ist Geld Gold und Gottspieler von Roland Baader. Bin auf Seite 170 ist derzeit etwas langatmig. Aber schonungslos. Tante Google weiß mehr.

      Also.
      Ich formulier das mal anders:
      Was sind denkbare Szenarien im Falle einer Hyperinflation bei Besitz von Silber? Sämtliche Abhörorgane sind aktiv.

      Guten Rutsch.

      Gruß
      Clint
      Avatar
      schrieb am 30.12.04 19:15:27
      Beitrag Nr. 29 ()
      Also.
      Ich formulier das mal anders:
      Was sind denkbare Szenarien im Falle einer Hyperinflation bei Besitz von Silber? Sämtliche Abhörorgane sind aktiv.

      Guten Rutsch.

      Gruß
      Clint


      Hallo Clint,

      da die Verschuldung der westlichen Industriestaaten zwischenzeitlich so gigantisch ist, dass eine geregelte Tilgung nicht mehr möglich ist (in Deutschland wären von jedem Bürger zusätzlich jährliche Abgaben von ca. 1800 € notwendig, damit die Schulden nicht weiter steigen), habe ich versucht, mir auszumalen, wie dieses Abenteuer wohl ausgehen könnte.
      Dabei konnte ich mich leider auf keine fundierten wirtschafts- und geldtheoretischen Kenntnisse stützen. Ich wäre deshalb dankbar, wenn mein Beitrag nicht gleich in der Luft zerrissen würde und bitte ggf. um sachliche Hinweise auf nicht plausible Aussagen.

      Es ist keinesfalls eine ausgemachte Sache, dass uns sofort eine Hyperinflation ins Haus steht. Es gibt auch Argumente, die ein vorheriges, jahrelanges Abgleiten in eine Deflation befürchten lassen. Wenn z.B. für auslaufende Kredite anderen Marktteilnehmern nicht mehr bereit sind, sich neu zu verschulden, sinkt die Geldmenge und führt (zunächst) in die Deflation. Es gibt Stimmen, die auch in diesem Szenario Silber – neben Bargeld – gute Chancen einräumen (?).

      Es spricht jedoch einiges dafür, dass die Notenbanken über eine Reflationierung versuchen werden, eine Deflation unter allen Umständen zu verhindern. Sollte diese Drahtseilakt gelingen, so könnte uns früher oder später eine Hyperinflation ins Haus stehen.

      Zum richtigen (!?) Zeitpunkt während der Hyperinflation sollten Edelmetallbarren ggf. in Immobilien getauscht werden (wenn man nicht mit einer Zwangsanleihe auf bebaute Grundstücke, aber mit einem Goldverbot rechnet).Gewinnmitnahmen der Silberspekulation (gegen Papiergeld) sollten unterbleiben.

      Irgendwann könnte die starke Aufwertung von Edelmetallen ein Verbot von Gold und Silber nach sich ziehen.

      Dies wiederum führt zu einem Schwarzmarkt, wo Edelmetalle weiterhin mit ihrem wahren Wert gehandelt werden und man sich mit den kleinsten Edelmetalleinheiten - z.B. Silbermünzen in Unzenstückelung - zusätzlich (zum geringen, von der Inflation angenagten Arbeitslohn) etwas leisten kann. Von Vorteil könnten in dieser Phase zu Tauschzwecken auch gehorteter Whisky, Cognac usw. sein.

      Einführung einer neuen Weltwährungsordnung am Scheitelpunkt der Hyperinflation: Falls das Gold der Notenbanken noch vorhanden und verfügbar ist (Stichwort: Verleihungen von Notenbankgold an Banken / Lagerung von Notenbankgold in New York), könnte diese neue Weltwährungsordnung goldgedeckt sein. Anleihenbesitzer verlieren fast alles, Arbeit wird nur gering entlohnt, deswegen kommt es vielleicht zu inneren Unruhen. Auswanderung ist vermutlich wg. der Sprachbarriere, fehlendem Beziehungsnetz und Unkenntnis der örtlichen Verhältnisse eher von Nachteil. Größere oder anhaltende Unruhen können Folgen haben, wie 1 Absatz weiter oben beschrieben.

      Viele Banken sind durch das Halten von Derivaten in der Größenordung von Zig-Billionen USD hochexplosiv. Die jederzeit mögliche Pleite einer großen Bank kann das Weltfinanzsystem augenblicklich zu Fall bringen. In diesem Szenario wird an einem wunderschönen Wochenende über die Medien verkündet, dass ab Montag alle Banken geschlossen bleiben. Wer kein Bargeld im Haus hat, muss hungern, bis die Ausgabe von Nahrungsmittelkarten angelaufen ist. Fein heraus ist jetzt, wer Silbermünzen und Konserven eingekellert hat. Fortsetzung siehe 1 Absatz weiter oben.

      Nur Hellseher sind in der Lage, den Ablauf und Ausgang dieses Schuldenabenteuers punktgenau vorherzusagen. Alle anderen können die kommende Krise nur strategisch angehen:
      · Halten von Silbermünzen in Unzenstückelung (und darüber hinaus – falls finanziell möglich – von Edelmetallbarren als Alterssicherung)
      · Halten von Bargeld in 50-€-Scheinen
      · Einkellern von Schnapsflaschen zu Tauschzwecken auf Schwarzmärkten
      · Einkellern von Konserven
      · Wohnen in der (im) eigenen, schuldenfreien Wohnung (Haus)
      · Wohnen in räumlicher Nähe zum Arbeitsplatz (mit dem Fahrrad zu erreichen)
      · Eigenanbau von Gemüse und Kartoffeln
      · Einbau eines mit Holz beheizbaren Ofens

      Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mit meiner Meinung falsch zu liegen.

      Ebenfalls Guten Rutsch
      wuzge
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 00:48:47
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ja. Eine Tilgung durch die Schuldner also uns ist nicht mehr möglich.

      Übrigens bin ich mit praktisch allen genannten Features ausgestattet. Vergeßt das Stromaggregat nicht, bevor der Besitz meldepflichtig wird. Und vergeßt nicht, daß eMails ab nächstes Jahr (05/2005 glaub ich gelesen zu haben) für JEDEN lesbar sind. Und wieso schuldenfreies Haus? Irrsinn. Das ist ja grade der Vorteil des Geldverfalls!

      ...

      Aber was ist eine Deflation: eine Senkung der Preise bei gleichzeitiger Erhaltung des Lohn/Gehaltsgefüges genauer: Erhöhung der Kaufkraft der Währung.

      Deflation ist das Gegenteil der Inflation.

      In der Geldpraxis ist beides verwerflich, da beides, Inflation - eine Abwertung - und Deflation - eine Aufwertung des Geldes - zu tendenziell katastrophalen Ergebnissen führt...jedoch: was macht eine Deflation so schlimm? Sie reduziert den Preis einer Ware schlimmstenfalls auf - na??? auf null Euro! Ja! auf null Euro!!! Toll, Prima, wir wollen das!!!!!! Gibts das? Alle Anal -Ysten befürworten eine Deflation. Ja, Preise im Null - Euro Bereich fördern Arbeitsplätze. Und 1 - Cent - Jobs sind gut für die Wirtschaft.
      Ja, für welche?

      Alles klar? Ist somit klar wohin unser Geld gehört?

      Es ist

      IRRSINNIG

      vor einer Deflation Angst zu haben.

      Wir sollten vor unserem Geldsystem Angst haben.
      Merkt das keiner?
      Seid ihr alle blind oder taub??

      Es geht um mehr. Wir haben ein SCHEIN - Geld.

      Mag sein, daß ich zu stark polarisiere.
      Aber der Trend ist für mich eindeutig.
      Danke für eure Antworten.
      Ich hoffe, ich konnte informieren.

      Mit der Schwarzer hatte ich nie was am Hut; ich mag die Feministinnen noch nicht mal.

      Hey, haltet die Socken am Qualmen, OK?

      Ein erfolgreiches 2005 wünsch ich.

      Gruß
      Clint
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 00:53:04
      Beitrag Nr. 31 ()
      @wuzge

      Danke für die Angaben.

      Vermutlich sind die Defizite noch höher.

      Ich seh mehr als schwarz, ist mein "Ertragswinkel" (*lach*) und frag mich halt einfach: wohin, wohin...

      Weil hier bleiben kannste sicher nicht. Aber die Schweiz ist auch nicht mehr das Wahre.

      Clint
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 10:55:28
      Beitrag Nr. 32 ()
      #30

      >Und wieso schuldenfreies Haus? Irrsinn. Das ist ja grade der Vorteil des Geldverfalls!


      Schuldenfreies Haus deswegen, weil in einer Deflation Papiergeld gegen Sachwerte an Wert gewinnt. Dann werden aber auch die Schulden immer größer und das kann ganz schön drücken.
      In der Inflation dagegen ist es so, wie Du schreibst: Man gewinnt doppelt: Sachwert des Hauses steigt, Schulden werden kleiner. Aber in schlechten Zeiten musst Du mit allem rechnen, auch mit Arbeitslosigkeit. Dann kommt Dein lukratives Projekt unter den Hammer.




      >Wir sollten vor unserem Geldsystem Angst haben.
      >Merkt das keiner?
      >Seid ihr alle blind oder taub??

      >Es geht um mehr. Wir haben ein SCHEIN - Geld.


      Wir haben nicht nur bloß Scheingeld, wir haben sogar Falschgeld (fiatmoney). 100 000 Euro in Scheinen stehen für einen bei der Notenbank hinterlegten Wechsel eines Unternehmers über 100 000 Euro (+Zins) auf Termin. Bis zu diesem Termin muss der Unternehmer den Wechsel einlösen, d. h. er muss 100 000 Euro (+Zins) erwirtschaftet haben. Findet sich anschließend kein neuer Schuldner, wird der Kettenbrief der Schulden, der den Kapitalismus auszeichnet, unterbrochen: Das Geld ist einfach verschwunden Deswegen: Falschgeld ( nicht gedeckt und durch Schulden entstanden).


      >jedoch: was macht eine Deflation so schlimm? Sie reduziert den Preis einer Ware >schlimmstenfalls auf - na??? auf null Euro! Ja! auf null Euro!!! Toll, Prima, wir wollen >das!!!!!! Gibts das? Alle Anal -Ysten befürworten eine Deflation. Ja, Preise im Null - Euro >Bereich fördern Arbeitsplätze. Und 1 - Cent - Jobs sind gut für die Wirtschaft.

      >Es ist

      >IRRSINNIG

      >vor einer Deflation Angst zu haben.



      Finden viele der obenbeschriebenen Vorgänge statt, entsteht die von Dir so verharmloste Deflation.
      Es verschwindet immer mehr Geld, weil weniger Marktteilnehmer bereit sind, sich neu zu verschulden: Die Anzahl der Unternehmer fällt. Die Schulden der noch existierenden Unternehmer (und Häuslebauer) werden größer, während die Deckungssummen (Sachwerte) fallen. Es gibt deshalb immer mehr Insolvenzen (und Arbeitslose). Die Steuereinnahmen des Staates sinken, aber die zu bedienende Staatsverschuldung steigt. Die Steuern werden erhöht, um die Neuverschuldung halbwegs im Rahmen zu halten, dadurch wird die Nachfrage weiter geschwächt, was weitere Insolvenzen zur Folge hat usw. usw.
      Diese Pleitewelle hat zur Folge, dass Banken auf immer mehr faulen Krediten sitzen. Banken aber sind aber eh schon hochexplosiv (bedingt durch das Halten von Derivaten unvorstellbaren Ausmaßes). Jeder neue faule Kredit kann das Fass zum Überlaufen bringen und das Schlimmste vom Schlimmen auslösen: DIE PLEITE EINER GROSSEREN BANK.

      Also. Deflation ist nicht nur eine Speerspitze gegen unseren Wohlstand, sondern auch gegen das bestehende Weltfinanzsystem und deshalb äußerst gefährlich!!!!!


      >Hey, haltet die Socken am Qualmen, OK?

      Bin schon zufrieden, wenn meine Heizung weiterqualmt, alles OK


      >Ein erfolgreiches 2005 wünsch ich.

      >Gruß
      >Clint


      Auch von mir ein erfolgreiches 2005 an alle Boardteilnehmer

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 19:21:15
      Beitrag Nr. 33 ()
      @wuzge & clint,
      Hochachtung für das von mir gelesene, gutes Timing und fette Beute natürlich euch ALLEN!!

      SF
      Avatar
      schrieb am 05.01.05 09:44:53
      Beitrag Nr. 34 ()
      Sich selbst verstärkende Seifenblasen
      Artur P. Schmidt 05.01.2005

      Kollabiert der US-Immobilienmarkt? Die "Government-sponsored Enterprises" sind die eigentlichen Motoren des Kredit-Booms auf dem Hypotheken-Markt
      Heute repräsentieren die stark gestiegenen Hauspreise die gleiche Entwicklung wie der Anstieg der Technologieaktien im Jahr 1999. Jeder glaubt, über Nacht mit Immobilien reich zu werden, ebenso wie mit Aktien während der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Das Problem ist allerdings, dass eine Vielzahl der Immobilien in den USA unter ökonomischen Gesichtspunkten von den Haushalten gar nicht hätten gekauft werden dürfen, da das Preisniveau durch die tiefen Zinsen künstlich nach oben katapultiert wurde. Der wahre Marktwert wird sich erst dann einstellen, wenn die Zinsen nachhaltig zu steigen beginnen.


      Ein Zinsanstieg stoppt den Preisanstieg und führt zu einer Verlangsamung der Inanspruchnahme von Hypotheken. Davon hauptsächlich betroffen sind in den USA die Hypotheken-Giganten Freddy Mac und Fannie Mae. Die Notenbankpolitik des leichten Geldes hat mittlerweile das Risikopotential für die US-Ökonomie in bisher nicht gekannte Höhen geschraubt. Doch wird ein Platzen der Hypotheken-Blase nicht alle Bereiche der amerikanischen Wirtschaft gleich treffen. Vor allem gibt es starke regionale Unterschiede. So sind die Preise für Immobilien vor allem im Nordosten sowie an der Westküste geradezu explodiert. In diesen Regionen werden die Hauspreise für den Durchschnittshaushalt immer weniger erschwinglich. In Großraum New York sind gemäß dem Office of Federal Housing Enterprise die Durchschnittspreise für Häuser gegenüber 1999 um 78 % gestiegen, in Miami um 87 %, in Los Angelos um 97 % und in San Diego um 115 %.

      Wenn die Nachfrage ausbleibt, werden die Preise zwangsläufig fallen, jedoch mit der Problemstellung, dass die steigenden Zinsen immer mehr Hausbesitzer, vor allem solche, die 90 % ihres Hauskaufes kreditfinanziert haben, in den Ruin treiben werden. Dann verstärkt sich der Abwärtstrend quasi von selbst, da zu viele Kredite ihren Weg in die Hände von zu vielen, meist wenig kreditwürdigen Schuldnern gefunden haben. Betrug das Volumen von zweitklassigen Krediten 1996 nur etwa 90 Milliarden US-Dollar, so sind diese bis zum Jahr 2003 auf über 375 Milliarden US-Dollar angestiegen. Eine ähnliche Situation gab es auch bei auf Kredit gekauften Aktien während des Platzens des Nasdaq-Bubbles im Jahr 2000.



      Platzen des Nasdaq-Bubbles im Jahr 2000, Nasdaq 100. Quelle:Bigcharts



      Die Manipulation des Geldes und des Kredits


      Alle Ursachen für ökonomische Turbulenzen liegen in einer falschen Geldpolitik der Notenbanken begründet. In den letzten Jahren konnte man an den Finanzmärkten beobachten, wie die Geldmenge in immer neue Höhen geschraubt wurde. Gleichzeitig wurden die Leitzinssätze auf immer neue Tiefststände gesetzt.

      Wie der berühmte Ökonom Ludwig von Mises bereits in den 30er Jahren schrieb, führt jedoch die künstliche Absenkung des Zinsniveaus zu einer stärkeren Kreditnachfrage, die nur durch die Ausweitung der Geldmenge kompensiert werden kann. Alan Greenspan und die amerikanischen Politiker haben vergessen, dass der beste Weg für die Beibehaltung niedriger Zinsen nur darin liegen kann, die Inflationierung der Geldmenge zu stoppen und Voraussetzungen für eine höhere Sparquote zu schaffen.

      Das Resultat einer falschen Geldpolitik sind stets künstlich erzeugte Seifenblasen, die früher oder später platzen müssen, da die Investment die getroffen werden oftmals an den wirklichen Gegebenheiten des Marktes vorbeigehen. Der fortgesetzte Boom am amerikanischen Immobilienmarkt hat sich nur deshalb auf das heutige Niveau emporschwingen können, weil das Zinsniveau der Banken deutlich unter dem natürlichen Marktzinsniveau liegt. Diese Zinsdifferenz führt zu Fehlinvestitionen, die sowohl zu Inflation als auch Deflation führen können. Während sich im Immoblienmarkt die Fehlinvestitionen in inflationären Tendenzen manifestieren, zeigten diese in der IT-Branche deflationäre Auswirkungen. Da in vielen Indikatoren sich beide Effekte aufheben, ist vielen Marktteilnehmern die Tragweite der US-Fehlinvestitionen nicht bewusst. Das größte Problem ist hierbei das Informationsdefizit, welches viele Anleger über den wahren Zustand der größten Ökonomie der Welt haben.


      Ein Blick auf Marktdynamiken und die Zinsentwicklung


      In einer Ökonomie geht es um nichts anderes als um die Veränderung von Preisen. Preisfluktuationen sind immer relativ zueinander. Diese Relativität in den Preisen führt zur Relativität in der Kaufkraft. Schon aus diesem Grund kann es keine Fixierung der Kaufkraft durch Eingriffe der Notenbanken geben, auch wenn dies immer versucht wird.

      Es gibt auch keinen absoluten Wert eines Hauses, dieser ist eine Frage der individuellen Interpretation eines Käufers. Wenn viele Käufer der Ansicht sind, dass die Häuser zu teuer sind, kann es im Rahmen von rationalen Erwägungen Verkäufe und im Rahmen von irrationalen Schlussfolgerungen zu massenpsychologischen Wirkungen kommen, die Preise in relativ kurzer Zeit kollabieren lassen. Hierbei lässt sich heute ein besonderer Effekt beobachten, der die aktuellen Ökonomien beeinflusst, der Netzwerk-Effekt von Metcalfe. Je mehr Teilnehmer an einem Markt teilnehmen, desto mehr Rückkopplungsschleifen gibt es in diesem.

      Unter kybernetischen Gesichtspunkten bedeutet dies, dass je mehr Rückkopplungsschleifen ein Markt hat, desto schneller Veränderungen in diesem stattfinden können. Ein weiterer Faktor, der starke Fluktuationen induziert, ist die Differenz zwischen dem künstlichen und dem natürlichen Zinsniveau. Hier klafft die Schere durch die zurückliegenden Mini-Zinserhöhungen von einem Viertel Prozentpunkt immer noch sehr weit auseinander.

      Nun wird diese Veränderung zwar nicht über Nacht kommen, es reichen jedoch externe Schockwirkungen wie ein starker Ölpreisanstieg oder interne Störgrößen wie ein sich ausweitender Dollarverfall aus, um ein schon labiles Systems instabil werden zu lassen. Für Amerikaner war es noch nie so einfach wie heute, ein neues Haus oder ein neues Auto zu kaufen. So sind die Detroiter Automobilfirmen berühmt für ihre 0 % Zins-Finanzierungen. Wer keinen Zins für das geliehene Geld zu bezahlen braucht, leiht mehr, als er sich leisten kann. Doch warum ist der Zins heute so billig? Nachfolgende Charts zeigen den Marktzins für langfristige Ausleihungen sowie die Feds Fund Rate.



      Year Treasury Bills. Quelle:Bigcharts




      Fed Funds Rate. Quelle:St. Louis Fed



      Die Zinsdifferenz


      Bildet man die Zinsdifferenz zwischen den 10 Year Treasury Bills und den Fed Funds Rates so ergibt sich ein Indikator, der die zukünftige Rückzahlung von Schulden zu Marktzinsen in Beziehung zur aktuellen Ausleihung zu von der Fed festgesetzten Zinsen setzt. Wie der nachfolgende Chart gemäss der Livermore-Methode (misst die kybernetische Wechselwirkung von ökonomischen Indikatoren) zeigt, so führt eine zu starke Ausweitung des Geldmengenwachstums stets zu einer sehr hohen Differenz zwischen langfristigen Marktzinsen und der kurzfristig gültigen Fed Rate.

      Die Rückführung dieser Zinsdifferenz durch eine Reduzierung der Geldmenge birgt in den Finanzmärkten immer ein extrem hohes Rückschlagspotential. So waren die Jahre, in denen der Oszillator-Wert der Geldmenge über 0.1 stieg, generell sehr schlechte Börsenjahre. Dass der Indikator sich aktuell sogar wieder der 0.2-Marke nähert, dürfte für das Jahr 2005 kein gutes Omen sein.



      Zinsdifferenz- und Geldmengensteuerung von 1959 bis 2004. Quelle:Langfristzinsanalyse von Artur P. Schmidt


      Die historisch gesehen sehr starke Ausweitung des Geldmengenwachstums (nach dem Nasdaq-Crash sollte ein Liquditätsengpass vermieden werden) hat zu einer immer größeren Verschuldung der privaten Haushalte geführt. Alan Greenspan hat mittlerweile durch die Reduzierung zwar gegengesteuert, es ist jedoch aus dem Chart klar ersichtlich, dass dies bisher noch keinen Effekt auf die Reduzierung des Zins-Spread gehabt hat. Und dieser treibt weiterhin den Kauf von Häusern auf Kredit.

      Natürlich ist nichts falsch daran, wenn Hauspreise steigen. Letztendlich ist jedes Investment auf der Hoffnung begründet, dass die Preise steigen. Billige Kredite erhöhen zwar kurzfristig die Kaufkraft, allerdings muss das geliehene Geld dann über einen längeren Zeitraum wieder zurückgezahlt werden. Dies gilt nicht nur für Haushalte, sondern auch für die sogenannten "Government-sponsored Enterprises" (GSEs). Diese sind die eigentlichen Motoren des Kredit-Booms auf dem Hypotheken-Markt.

      Mit den künstlich niedrig gehaltenen Zinsen hat die amerikanischen Notenbank (Fed) ein mittlerweile unüberschaubares Systemrisiko für die Finanzmärkte geschaffen. Für immer mehr US-Haushalte sind dadurch die Preise für Immobilien unerschwinglich geworden. Nachfolgende Grafik zeigt, dass die bestehenden Hauspreise relativ zum Einkommen mittlerweile mehr als 60 % darüber liegen.



      Hauspreise über der Finanzierbarkeitsgrenze. Quelle: Bridgewater Associates



      Wie erzeugen GSEs Guthaben und Schulden?


      GSEs haben vom Congress die Auflage günstige Darlehen für Schuldner mit niedrigem Einkommen anzubieten, um den amerikanischen Traum vom eigenen Heim Wirklichkeit werden zu lassen. Stattdessen haben diese viele Haushalte völlig überschuldet.

      Früher mussten Kreditnehmer 10 % Eigenkapital mitbringen und der Rest der Schuld wurde mit einer Laufzeit von 30 Jahren mit einem Zins von 5 bis 6 % zurückbezahlt. Anders als die Banken, die als primäre Geldverleiher fungieren, treten die GSEs als sekundäre Geldverleiher auf, indem diese Anleihen auflegen, um das Geld, das sie ausleihen wollen, zu erhalten. Nach diesem Prinzip arbeiten die beiden großen GSEs Fannie Mae and Freddie Mac.

      Die Zinsen, die die GSEs für ihre Anleihen bezahlen, sind wegen der staatlichen Garantien etwas niedriger als die üblichen Marktzinsen, beispielsweise 4 %. Mit dem erhaltenen Geld können die GSEs nun wiederum Hypotheken kaufen, die z.B. 5 bis 6 % Rendite abwerfen. Durch diesen Spread erwirtschaften die Hypothekenverleiher ihre Gewinne. Während eine Bank, die ihre Hypothek an ein GSE verkauft, diese Hypothek nicht mehr in den Büchern hat, wird diese jetzt in der Bilanz des GSE aufgenommen. Dieser Prozess wiederholt sich permanent mit steigender Nachfrage nach Immobilien.

      Gemäß diesem Prinzip hat Freddie Mac in den letzten 10 Jahren Anleihen von über 600 Milliarden US-Dollar begeben. Durch diese Aufkäufe von Hypotheken wird sowohl eine Aktiv- als auch eine Passivposition geschaffen. Das Vermögen ist die Hypothek, während die Verbindlichkeit in der begebenen Anleihe besteht. Solange der Zins von der gekauften Hypothek höher ist als derjenige der verkauften Anleihe, blühen die Geschäfte. Dieses Cash-Paradies funktioniert jedoch nur solange, wie die Schuldner der gekauften Hypothek ihren Zinszahlungen nachkommen. Wenn die Zinsen markant steigen sollten, hängt es von der Art der Kredite ab, ob die Schuldner ihren Zahlungen nachkommen können.

      Unglücklicherweise haben immer weniger Amerikaner fixe langfristige Zinszahlungen vereinbart, sondern diese werden in immer größerem Umfang dem aktuellen Marktzins angepasst. Dies eröffnet jedoch im Falle plötzlich steigender Zinsen ein hohes Systemrisiko für GSEs. Doch damit nicht genug. Um die Einnahmen noch üppiger sprudeln zu lassen, haben die GSEs alle Hypotheken, die sie gekauft haben, zu einem neuen, mit Garantien versehenen Wertpapier zusammengefasst, welches an andere Firmen verkauft wurde.


      Systemrisiken und Dominoeffekte


      Damit wurde die Kategorie der hypotheken-gesicherten Aktien ins Leben gerufen. Pensionskassen, Versicherungen und Geldmarkt-Fonds haben mittlerweile eine Vielzahl der GSE-Bonds und der hypothekengesicherten Wertpapiere gekauft. Dieser Umstand trägt heute dazu bei, dass in den amerikanischen Finanzmärkten erhebliche Systemrisiken schlummern.

      Das Schicksal der gesamten US-Wirtschaft hängt somit zunehmend davon ab, ob die amerikanischen Hausbesitzer ihren monatlichen Amortisationszahlungen für ihre Immobilien nachkommen können. Gelingt dies nicht mehr, gleicht das ganze amerikanische Finanzsystem immer mehr einem Kartenhaus, welches bei kleinsten Störungen zusammenbrechen kann. Hierbei können Kettenreaktionen entstehen, die wie bei den Dominosteinen einen Marktteilnehmer nach dem anderen und in der Folge viele gleichzeitig in den Konkurs treiben können.

      Etwa ein Viertel des finanziellen Vermögens der amerikanischen Haushalten steckt in Pensions-Fonds, wovon über die Hälfte in irgendeiner Weise mit den Risiken der GSEs verbunden sind. Wenn die GSEs den Anleihebesitzern keine Zinsen mehr bezahlen können, steht das gesamte amerikanischen Finanzsystem auf der Kippe. Kollabiert das GSE-System, so könnten Vermögen von 2.5 Billionen US-Dollar (europäische Zählweise) vernichtet werden. Die entscheidenden Faktoren, die die Dominosteine zum Fallen bringen können, sind die langfristigen Zinsen, der Ausfall von Zins- und Schuldenrückzahlungen, das Verweigern von Krediten für zweitklassige Schuldner, ein möglicher Kurzsturz an den Finanzmärkten, die Investmentrisiken im Bankensektor, insbesondere bei Derivaten und bei Hedge-Fonds, sowie mögliche Probleme bei den Pensionskassen, die ihre Risiken an die GSEs gekoppelt haben.

      Nachfolgende Grafik zeigt den immensen Risiko-Leverage, den einige Banken mit Derivaten erzeugt haben. So hat allein die JP-Morgan-Bank um mehr als den Faktor 60 gegenüber den vorhandenen Vermögenswerten Derivate auf den Markt geworfen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob und wann die ersten Dominosteine zu fallen beginnen.

      Gross Fair Values of Derivative Contracts of the 7 Commercial Banks and Trust Companies with the Most Derivative Contracts
      (Millions of Dollars)
      Rank Bank Name State Total Assets Total Derivatives
      1 JP Morgan Chase Bank NY $654,541 $40,819,948
      2 Bank of America NC $705,883 $15,748,388
      3 Citibank National NY $648,243 $14,041,930
      4 Wachovia Bank National NC $368,871 $2,731,989
      5 HSBC Bank USA NY $110,305 $1,585,975
      6 Bank One National IL $245,783 $1,081,560
      7 Wells Fargo Bank SD $364,698 $676,982
      Top 7 CommercialBanks & TCs with derivatives $3,099,430 $76,722,772
      Other 630 CommercialBanks & TCs with derivatives $3,476,274 $82,804,088
      Total amounts for all 637 Banks & TCs with derivatives $6,575,703 $159,524,840
      Risiko-Leveraging durch Grossbanken. Quelle: Daily Reckoning


      Dr.-Ing. Artur P. Schmidt ist Publizist und Herausgeber des Wissensnavigators
      Avatar
      schrieb am 06.01.05 10:39:38
      Beitrag Nr. 35 ()
      Euro-Hausse steht vor dem Ende
      Viele Devisenstrategen erwarten Kurse unterhalb von 1,30 Dollar
      von Nando Sommerfeldt

      Berlin - Das neue Jahr sorgt für frischen Wind - zumindest an den Devisenmärkten. Nachdem 2004 ganz im Zeichen der Euro-Stärke stand, schwächelt die europäische Gemeinschaftswährung in den ersten Tagen von 2005 gewaltig. Der Euro fiel innerhalb einer Woche von seinem Rekordhoch bei 1,3667 Dollar auf inzwischen nur noch 1,3227 Dollar. " Mitte Dezember war der Markt eindeutig zu heiß gelaufen. Jetzt sehen wir die Korrektur auf diese massive Übertreibung" , sagt Dorothea Huttanus, Devisenexpertin bei der DZ Bank.


      Die aktuelle Entwicklung paßt aus charttechnischer Sicht genau ins Bild der vergangenen Jahre. So sind die ersten drei Monate traditionell ein " Dollar-Quartal" . Denn in der Vergangenheit legte der Dollar von Januar bis März tendenziell gegenüber dem Euro zu. In den kommenden Monaten passierte dann immer relativ wenig. Bis zum vierten Quartal. Das fällt meistens " pro Euro" aus. Im vergangenen Jahr war diese Entwicklung besonders stark ausgeprägt, als die Gemeinschaftswährung innerhalb von drei Monaten rund dreizehn Cent gegenüber dem US-Dollar gewann.


      Doch auch fundamental spricht einiges für eine Fortsetzung der Euro-Schwäche. Die Gründe dafür findet man allerdings nicht hierzulande, sondern in Übersee. " Der Devisenmarkt bleibt weiter ganz klar auf den Dollar ausgerichtet" , erklärt Huttanus. " War schon die Euro-Hausse lediglich eine Folge der Dollar-Schwäche, ist auch die aktuelle Entwicklung auf die Erholung des Greenbacks zurückzuführen." Die Kursverluste der europäischen Gemeinschaftswährung begründen die Devisenstrategen deshalb hauptsächlich mit den Spekulationen auf weiter steigende US-Zinsen. Die US-Notenbank (Fed) hatte am Vortag das Protokoll der Dezember-Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) veröffentlicht, aus dem hervorgeht, daß die Notenbanker trotz der Zinserhöhungen weitere Inflationsrisiken sehen. Dies dämpfte Spekulationen auf eine Unterbrechung des im Sommer begonnenen US-Zinserhöhungszyklus. Zusätzlich hatten unerwartet gute US-Konjunkturdaten diesen Effekt verstärkt.


      Doch damit ist es nicht genug: Nach Meinung vieler Experten, steht der Devisenmarkt jetzt vor einer Trendumkehr. " Nachdem zum Ende des vergangenen Jahres fast ausschließlich das Thema US-Leistungsbilanz gespielt wurde, denken die Marktteilnehmer allmählich um" , sagt Volker Karioth, Devisenstratege der Bayerischen Landesbank. " Der Blick richtet sich wieder mehr in Richtung Zinspolitik und Wirtschaftswachstum. Sollte sich diese Denkweise in den kommenden Monaten durchsetzen, besitzt der Dollar in den kommenden Wochen noch weiteres Aufholpotential." In der Tat wurden die Themen Zinsdifferenz und Wirtschaftswachstum von den Devisenhändlern zuletzt völlig ausgeblendet. " Alle haben sich auf das Thema US-Leistungsbilanzdefizit versteift, was einen gewaltigen, für den Devisenmarkt typischen, Herdentrieb zur Folge hatte" , erklärt Expertin Huttanus. Dieser geht ihrer Meinung nach jetzt zu Ende. Zu Recht wie viele ihrer Kollegen glauben: " Die US-Wirtschaft wird auch 2005 deutlich stärker wachsen als die der Eurozone. Und so wie es derzeit aussieht, geht auch die Zinsschere - zu Gunsten der USA - weiter auseinander. Das dürfte Dollar-Investments ebenfalls stärken" , sagt Karioth.


      Vor allem für die erste Jahreshälfte erwarten die Devisenstrategen eine Fortsetzung der Euro-Schwäche. " In den kommenden Monaten dürfte sich der Euro wieder in Richtung 1,28 Dollar bewegen" , prognostiziert Karioth. DZ-Bankerin Huttanus rechnet damit, daß die Marke von 1,30 Euro vorerst noch halten wird. Mittelfristig geht allerdings auch sie von einer weiteren Erholung des Dollars aus. Kurse unterhalb von 1,20 Euro halten die meisten Marktteilnehmer jedoch für unwahrscheinlich. Dorothea Huttanus: " Dafür wiegt das katastrophale US-Leistungsbilanzdefizit zur schwer. Das wird der Markt nicht vollständig ignorieren."


      Artikel erschienen am Do, 6. Januar 2005
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 21:48:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      Möchte nicht mehr viel schreiben, weil ich glaube daß wir GElesen werden. Unsere Meinungen, unsere Prognosen und unsere Identitäten, letztere durch das, was wir allerorten und in den letzten Jahren angegebebn haben (denkt mal bitte nach...) sind Meilensteine und somit merkenswert. Da ist das MEISTE zu holen. Jetzt lass ich den Großschreibkram aber, sonst merkt *noch* jemand was... also: aufpassen musste...

      ...


      Ich hab keine Angst. Kann mich wehren. Habe Billionen kleinster Helfer, optimal konditioniert und positioniert.

      Mehr wird nicht verraten.
      Ihr wisst was ich meine!


      Ich werde meine Account abmelden.
      Ist mir zu unsicher geworden.

      Alle, die mich kennen: viel Erfolg und: wir naja, lesen uns...

      Gruß
      Clint
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 21:51:26
      Beitrag Nr. 37 ()
      Ach wuzge, natürlich haste recht mit dem Werteverfall. Wer nicht mehr regelmäßige Einkommen bezieht ist in der Tat der loser...

      Gruß
      Clint
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 22:00:26
      Beitrag Nr. 38 ()
      Wünsche Allen Viel Glück, machts gut, bin wech!

      Clint
      Avatar
      schrieb am 08.01.05 22:28:48
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hi Clint,

      >Wer nicht mehr regelmäßige Einkommen bezieht ist in der Tat >der loser...

      ....es sei denn, er hat Silber.....ich hab` da so eine gewisse Vorahnung, dass da was kommt, das bisher keiner gewagt hat, zu träumen....und vielleicht geht`s im März schon los....(das Sentiment von Börsenschreiberlingen für Gold hat übrigens Extremwerte erreicht und ist auf dem tiefsten Stand seit 1997)

      Hab` mir letzte Woche noch n`paar Barren zur Arrondierung meines Bestandes zugelegt und ne` Anfangsposition A0CLY8 geordert......

      Samstagabendgruß von wuzge
      Avatar
      schrieb am 09.01.05 20:05:12
      Beitrag Nr. 40 ()
      #36

      Ja,bis dato 146 Mal wobei ich alleine 3 Mal davon geclickt habe;)
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 14:52:43
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ClintEastwood,
      reduziere Deinen Stoff, der macht Dich paranoid!
      Der Ansatz ist OK aber Du nimmst Dich zu wichtig.

      Wir sind zu winzig als das es eine Gefahr darstellt (zumindest meine Person)

      Lass mich aber gerne eines besseren belehren....

      SF
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 15:06:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      #41,
      es werden aber immer mehr ;)
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 17:04:20
      Beitrag Nr. 43 ()
      Experten erwarten steigenden Silberpreis

      Von Christian Kirchner

      Spätestens seit Beginn der jüngsten Rohstoff-Hausse gewinnt auch Silber als Investitions- und Spekulationsobjekt wieder an Bedeutung. Anfang Dezember erreichte dessen Kurs im Windschatten von Gold mit einem Kurs von mehr als acht Dollar seinen höchsten Stand seit über 16 Jahren. Zuletzt korrigierte der Preis für eine Unze Silber zwar wieder auf rund 6,50 Dollar. Aus charttechnischer Sicht ist der Aufwärtstrend allerdings noch intakt. Auch viele Edelmetallexperten sehen im Kursanstieg der vergangenen Jahre erst den Anfang eines längerfristigen Preisanstiegs.

      DÜSSELDORF. Anleger, die an weiter steigende Silberpreise glauben, finden vor allem in Zertifikaten einen kostengünstigen und transparenten Weg, direkt an der Kursentwicklung des Edelmetalles zu partizipieren. Der physische Kauf von Silber ist stets mit einem meist kostenpflichtigen Lageraufwand verbunden. Zudem fällt Silber in der Regel als zusätzliches Abbauprodukt größerer Explorationsfirmen beim Schürfen anderer Rohstoffe an, so dass reine Silberminen auf dem Kurszettel eine Rarität und häufig starken Kursschwankungen ausgesetzt sind.

      Die Auswahl an Silber-Zertifikaten ist allerdings gering. Insgesamt können Anleger zurzeit zwischen vier Papieren wählen, von denen drei allerdings komplett auf Dollar-Basis laufen. Das niederländische Emissionshaus ABN Amro bietet als bislang einziger Emittent ein Zertifikat auf den Silberpreis mit einer konstanten Währungssicherung gegenüber den in US-Dollar notierten Metallen an. Das „Silber Quanto Open End Zertifikat“ bildet den Silberpreis pro Unze eins zu eins ab und hat keine Laufzeitbegrenzung. Gehandelt wird es an den Börsen in Frankfurt und Stuttgart mit einem Spread, also einer Differenz zwischen An- und Verkaufspreis von knapp einem Prozent.

      Die Bedeutung einer Währungssicherung bei einer Spekulation mit Silber unterstreicht ein Blick auf die Kursentwicklung: Während die währungsgesicherte Variante des Silberzertifikates von ABN Amro in den vergangenen zwölf Monaten im Gleichschritt mit dem gestiegenen Silberpreis knapp zehn Prozent zulegte, schnitten Zertifikate ohne Währungssicherung im gleichen Zeitraum mit einem leichten Minus von einem Prozent ab.

      Doch nicht nur die Dollarschwäche verleiht dem Kurs des Silbers derzeit Auftrieb. Dazu kommt eine hohe zyklische Nachfrage aus der Industrie, die rund zwei Drittel der Silberproduktion abnimmt. Das übrige Drittel entfällt auf Schmuck, Barren und Münzen. „Vor allem die Elektroindustrie hatte in den vergangenen beiden Jahren einen hohen Bedarf an Silber. Zudem schwächt sich die Nachfrage aus der Fotoindustrie, die jährlich rund ein Viertel des weltweiten Silberproduktion nachfragt, nicht in dem befürchteten Tempo ab“, sagt Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, der bei Dresdner Kleinwort Wasserstein den Edelmetall- und Rohstoffhandel leitet. Der Siegeszug der digitalen Fotografie galt lange als Grund für eine sinkende Nachfrage nach Silber, das für die Herstellung von Abzügen benötigt wird. Doch das Blatt hat sich gewendet: Viele digitale Fotografen begnügen sich nicht mit dem Betrachten der Bilder am PC, sondern lassen sich Abzüge ihrer Bilder erstellen. Und in dem Fotopapier steckt das Silber.

      Silber-Optimisten verweisen zudem immer wieder auf die zu geringe Förderung der Silberminen: „Das seit 1990 kumulierte Defizit zwischen physischer Nachfrage und physischem Angebot beträgt mehr als eine Mrd. Unzen“, sagt Markus Mezger, Analyst der BW-Bank. Dieses Ungleichgewicht wurde bisher dadurch kompensiert, dass vor allem chinesische Banken und Privatanleger alte Bestände verkaufen, die aus der Silber-Spekulation in den späten siebziger Jahren stammen. „Doch der spekulative Überhang der siebziger und achtziger Jahre dürfte inzwischen weitgehend abgebaut sein“, schätzt Mezger. Sollte das physische Defizit auf den Preis für Silber durchschlagen, erwartet er deutlich höhere Kurse für den Preis des Edelmetalles: „Die breitere Diversifizierung in der Industrie sowie die geringeren überirdischen Bestände sind die Hauptgründe, dass wir Silber bis 2006 eine bessere Entwicklung zutrauen als etwa Gold. Unser langfristiges Kursziel liegt bei 15 bis 20 US-Dollar je Silberunze“, sagt Mezger.

      Für weiter steigende Kurse sorgt auch der Trend hin zur Diversifizierung des verwalteten Vermögens großer institutioneller Anleger. Rohstoffe haben sich spätestens seit den jüngsten Kursgewinnen als eigene Anlageklasse etabliert. „Da Edelmetalle auch zu einem Teil in investierbaren Rohstoff-Indizes – etwa dem Goldman Sachs Commodity Index – enthalten sind, profitierte der Silberpreis von den hohen Zuflüssen in Rohstoff-Indexfonds"; berichtet Wolfgang Wrzesniok-Roßbach. Er traut Silber zu, dass es im Jahresdurchschnitt 2005 wieder auf 7,15 Dollar klettert.

      Einig sind sich Experten, dass Investitionen in Silber und in Zertifikate auf Silber ein gutes Timing verlangen: Tagesschwankungen von bis zu 15 Prozent waren auch im abgelaufenen Jahr keine Seltenheit.




      2006, beginn der großen Silberhausse läuft mit meiner Meinung konform, aber wenn Experten das auch so sehen...!?
      Es ist gut das dieses Silber-Foto-Gespenst mal entkräftet wird........
      SF
      Avatar
      schrieb am 10.01.05 20:02:12
      Beitrag Nr. 44 ()
      Die Punkte 1, 3, 4 und 12 sind m.E. sehr bemerkenswert




      ONE DOZEN SILVER INVESTOR MISTAKES
      Douglas Kanarowski
      My first three essays were an attempt to help the general investment community understand the evolving silver story. This essay is specifically directed at today`s silver investor.

      By and large, the silver investment community is blessed with several first-class spokesmen and top-notch professional analysts. Among those more actively carrying the silver torch are: Mary Anne and Pamela Aden, Ted Butler, Doug Casey, Jim Dines, Jason Hommel, David Morgan, GOLD-EAGLE and Jim Puplava. I read virtually everything in print about silver and on occasion I think I see a few problems and note a few omissions, thus the following.

      1. USING TECHNICAL ANALYSIS �. IS WRONG! Technical analysis usually plays a major part in most of my investment decisions. I rely on TA about 98% of the time. But the important question here is, "What about the remaining 2%?" In other words, "In what circumstances should technical analysis not be trusted?" Take a moment and give it some thought. Done thinking? My answer is, "In a market where both a sustained and large price distortion has taken place." In my view, looking at a technical chart of silver`s price history is akin to looking at one of those pre-Columbus flat-maps of the world. Both contain just enough sketchy information to give them the appearance of truth. In reality, both are an illusion. They are fraudulent. Leave it to Professor Edga Macation to remind us that if the basic laws of supply and demand are not controlling the market price of the product, then the data inputs used to construct a price chart are also erroneous, resulting in an erroneous chart. Duh! In other words (stated in reverse), if we really had a free market in silver, the chart would look nothing like the silver charts that "the experts" pour over today �. plotting imaginary moving averages, identifying resistance levels and drawing fictional uptrend channels to name a few. More below.

      2. PLACING TOO MUCH EMPHASIS ON "OUNCES IN THE GROUND." Certainly, knowing the number of silver ounces in the ground is an "important" piece of information in assessing a silver project. However, knowing the answers to many other key questions are also "important." For example: What country is the deposit in? Geopolitical risk? What did the property cost? Why did the other guy sell it? At what cost? Proximity to infrastructure? How deep is it? Open pit or underground? Ore grades? Recovery percentages? By-product credits? Cost to build the mine? What royalties are in place? What is the all-in cost of production? Who are the principals running the show? Etc, etc, etc. I recently read a promotion for a mineral deposit that had some meaningful "ounces in the ground." In reading the "fine print" I discovered that the "wonder deposit" was located 350 air miles from the nearest small town where you might be lucky to buy a screwdriver. I not only became very un-interested in the property, I also became very un-interested in the company and the people that were so loudly promoting this package. To make it simple, instead of "ounces in the ground," I suggest, "Will the prospect likely become an economically productive mine?" Not an easy question to answer. However, if you can answer my question, you probably have done enough homework to make a fairly sound investment decision.

      3. SILVER INVESTORS THINK THEY KNOW HOW HIGH THE PRICE OF SILVER WILL GO. Ask almost any silver investor how high silver is going to go �. and they will give you an answer!! $10, $20, $100, $500. There isn`t an answer my friend! We have not seen a free-market price of silver for so, so long that any number than you or anyone else can dream up is an exercise in foolishness. There are five, large "contributors" that have negated (trumped) the free market and therefore make price estimating impossible. One, Doug Casey has said that 80% of the silver produced is by-product of gold, copper, lead and zinc mining. Since the advent of modern mining techniques in the early 1900`s, literally, multi-billions of ounces of by-product silver have flowed into the market irrespective of price and profit. Two, starting around 1945, the United States government began selling-off the worlds largest-ever silver stockpile. The selling went on for nearly 60 years until "the well finally went dry." Three, during the 20 plus year bear market in silver, overly-discouraged silver investors and other governments of the world dumped large amounts of the "white shiny" into the market. Four, during the last 15 years, millions of ounces of leased-hedged silver has pounded the market ever-lower. And five, massive paper short positions on the COMEX are presently having a profound, negative effect on price. The powers that be in New York have repeatedly demonstrated that they can "drive" the price of silver in any direction that they darn well please�. for the time being. For example on 12-7-2004, Pearl Harbor Day, the price of silver was smacked for 70 cents or nearly 10% in a single day! Just as an aside, it should be noted that there was no meaningful silver mining news announced on or near that day. So, you still think you know what silver is worth? O.K. If the above isn`t enough, any price prediction must also account for the number of "future" dollars the governments of the world will "print-up" (inflate) over the next few years �. and the governments themselves don`t even know the answer to that one yet!

      4. SILVER IS A "ONCE IN A LIFETIME OPPORTUNITY" (OLO). Few recognize this obvious fact. There are two uncommon requirements that must be met for a market to generate an authentic OLO. Both must happen. First of all, everything that could possibly go wrong over an extended period of time .� has. A couple of examples that come to mind are the buggy whip industry in the United States and Communist Cuba. Buggy whips got "put out to pasture" in the early 1900`s by the motorcar and Cuba went into rapid-reverse when Fidel Castro came into power way back when. Long, powerful, sustained downtrends both. The second requirement is a market where everything that can possibly go right �.does! Snatching one of the examples above, when Castro finally loses his grip, and if the new guys on the block follows the model of Communist China, the resulting economic opportunities in Cuba would be profound! What about silver? You name it and it`s gone wrong for a very, very long time. Unloved, unwanted, unheard of in the investment community. At one point the mining stocks of the companies that dodged bankruptcy, were down 98% from their highs. That`s not all. Silver bullion at $3.50 per ounce, when measured in inflation adjusted dollars, was practically being given away! But the good news �. the news that today`s silver investor is already well aware of �. is that a great many powerful forces are now poised to cause silver to "do everything right" in a very big way, for a long period of time. Repeat after me, "Silver is a once in a lifetime opportunity!"

      5. JUST RECOGNIZING AN OLO IS NOT ENOUGH. For several years running, my brother and I both attended many financial conferences. Russ not only got pretty good at talking to the company reps and separating the fact from fiction, but he also knew most of the big name conference speakers on a first name basis. We always had a good time �.brother to brother quality-time .... and it seemed that he had all the key investment concepts sorted out. After a few years of this, one day I casually asked Russ which companies he owned and the size of his positions? I was a little suspicious, but mostly un-prepared for his answer. He didn`t own anything! He had never bought anything! For whatever reason, he could "talk the talk" but couldn`t quite "walk the walk." I have since found this to be true of a great many other, would-be investors. What next? Folks, I live and die by a set of investment rules that I have developed for myself. I am grateful that Russ helped me create a new rule: Ski`s action formula says, "It makes almost no sense to purchase or otherwise acquire good economic advice and not make purchases, adjustments, or otherwise heed the advice by putting at least some of it into practice." So what is the moral of the story here? Just recognizing an OLO is only half of your battle�. you must also force yourself to act on your acquired knowledge for it to do you any good!

      6. NOT OWNING ENOUGH SILVER ON A PERCENTAGE BASIS. The "great commodity boom of the 21st century" has begun. Precious metals, base metals, hydrocarbons, grains, currencies, natural resources, etc. Practically without exception, almost any commodity that you name is now in a major bull market. I like to think of this as a horse race that involves perhaps 25 horses and will take ten or more years to "finish." Prudent investors would be advised to study each of the horses carefully because the "winning horses" will be the steeds that attain the highest percentage returns for the "owners." My own examination indicates that Hi Ho Silver will finish the race very near the top. In the field of investing, I think that the mind of Jim Dines is one of America`s National Treasures. The ability to see into the economic future is a gift that few have. One of his "inventions" is a long list of Dinesism`s, which are simply-stated, market-truths that he has learned from his years of diligent experience. For example: DITRULL�. When a trend is flat, dull, or unclear, assume that the previous clear trend has remained intact until proven otherwise. My suggestion for his esteemed list is: DINOLO�.If you ever see a truly "once in a lifetime opportunity", be prepared to temporarily re-adjust your normal diversification strategy to take greater advantage. To apply this rule to our horse race �. when the other commodity horses come your way, reach into their saddlebags and grab a hand full of money (take a position). But when Hi Ho Silver comes by �. grab TWO hand`s full! In other words, consider doubling your bet from what you already think is prudent.

      7. THINKING THAT BOTH GOLD AND SILVER ARE GOOD INVESTMENTS. During the "great commodity race," the main competitor for the silver investment dollar is gold. Indeed, gold is a "good" investment �. but silver is a "tremendous" investment. Tremendous: a. such as may excite trembling and tremors. b. astonishing by reason of extreme size, power, or greatness. As a legitimate challenge, I (and others) have stated on numerous occasions that silver is expected to make a much greater percentage move than gold this time around. I have earnestly attempted to find a piece of genuine evidence that I may have overlooked. What have we found? To support the belief in gold, the gold argument boils down to �. opinion, noise and fuzzy logic. Their arguments can be equated to an old, broken toy that when squeezed can only say the words, "buy gold, buy gold" .� without benefit of a powerful reason. To support the silver argument, the reasons put forward usually fall into one of two categories �. facts and pure logic�. the strongest of all arguments. I am well aware of the fact that people don`t like to change their minds �. but holding on to an outdated opinion is not a recipe for making big money.

      8. NOT RECOGNIZING THE SIGNIFICANCE OF A SHIFT FROM A BUYERS MARKET TO A SELLERS MARKET. The silver market will soon make a radical shift from a buyers market to a sellers market. In a buyers market, the product is found in abundance and the price is set by the lowest cost producer. One could argue that the buyers market (abundant silver) actually began with the discovery of silver in the New World. The catalyst for changing the whole structure of the market to a sellers market is�. shortage. When a shortage is finally triggered on or before Zero Inventory Day (ZID), a sellers market will begin in earnest. When ZID arrives, and a sellers market ensues, it will no longer be the low cost ounce that will set price, but the high cost ounce � in fact, the very highest cost ounce�. the last, expensive, profitable ounce mined in Lower Slabovia needed to satisfy requirements. Not only will the word profit be resurrected in silver literature �. but the three words: profit, shortage and silver will finally be reunited in the New-New Silver World!

      9. A BELIEF THAT THE BIG SILVER MINERS STAND READY TO FLOOD THE MARKET. Indeed, many silver mining entities are already scouring the earth for the remaining deposits. I have absolutely no doubt that they are finding the goodies. However, it is the relative size of the world`s silver miners and their reserves that need to be reviewed. One would think that with a rapidly rising price environment, millions of ounces would soon come rushing into the market and crush the price. You`d be wrong. Don`t forget that by-product production brings 80% of the metal to market. With that in mind, it`s almost correct to say that silver doesn`t even come for silver mines. Comparatively speaking, silver mines and silver miners are small. The combined 2003 annual production from three of the majors, Coeur, Hecla, and Pan American Silver was 32.6 million ounces �. Divided by 880 million ounces of total annual demand�. we find that the three combined only filled 3.7% of the demand. If all three doubled production, they`d contribute 7.4% of annual demand. Whoopee! Let`s look at problem in another way. Of all the major silver miners, Silver Standard Resources is ranked number one in total silver ounces in the ground. They have 962 million ounces located in 15 major silver deposits found around the world. But when we factor in that same 880 million ounces of annual silver demand, we discover that SSRI could only supply the market for a mere 13.1 months. After that, they`d be completely out of silver!

      10. THERE ARE THREE DISTINCT CATAGORIES OF SILVER INVESTMENT AND ALL THREE SHOULD BE OWNED. Silver mining stocks, investment silver, and insurance-legacy silver. Stocks are traditionally owned because they offer leverage to the price of commodity silver. When silver bullion goes up, the mining socks usually go up faster. End of story. I define investment silver as silver that you buy today, with the expectation of selling it in the future at a higher price. We are quite possibly entering a situation that has never before been seen on earth �. or at least to this degree. The world may run out of a vital commodity that is indispensable to modern civilization. (Or experience such an acute shortage that it will feel like it.) In an extreme shortage, where silver end-users are clamoring for the real thing, silver mining stocks representing metal in the ground, just won`t cut the mustard. On the Titanic, which was more valuable, a lifejacket or stock certificates of a lifejacket company? No one can know which of the two asset classes discussed above will appreciate the most, but doesn`t it make sense to own some of each to cover the bases? What about insurance-legacy silver? The insurance part is easy �.this represents the portion of your silver that you would normally not sell .� it`s the silver you save and then hope you`ll never need �. to cover your fanny or someone else`s in an emergency. The legacy part has to do with capitalizing on the distinct possibility that silver could be your ticket to "the good life" �.like the TV character, George Jefferson, who was always hopeful of "movin` on up!" The history books are replete with examples of people being in the right place, at the right time and then doing the right thing to forever change their economic way of life. Don`t you want to be one of them?

      11. THERE IS A POPULAR BELIEF THAT THE ONGOING PRICE MANIPULATION IS HURTING YOU. Granted, if you need to sell your silver tomorrow, you are being hurt. But, I`m with Ted Butler`s friend, Izzy. Today`s silver investor is being handed three wonderful opportunities. One, the market keeps offering us silver at fire-sale prices. When I see an engineered crash to the downside, I get out the checkbook, put on a smile and buy more. "Thanks fellas!" Two, the manipulation is buying us time to accumulate more. If the manipulation had ended five years ago, we wouldn`t be able to own nearly as much. And three, the manipulation is compressing the supply and demand spring all the more. In other words, the act of holding back the forces of supply and demand will result in a far higher price than would have otherwise been the case. Be thankful! Take action! Do something! Otherwise, you may be calling silver the �.. could`a, should`a, would`a metal. Remember, this is the kind of market that will best reward the patient, steady buyer.

      12. NOT PAYING SUFFICIENT ATTENTION THE PROVEN MARKET PROFESSIONALS. Recently spoken of Jim Rodgers in The Daily Reckoning, "Everybody listens to him, everybody agrees with him, but still nobody follows his advice." For some in-explicable reason, once venturing in the field of investing, normally intelligent people routinely fall into the trap of "overweighting" their own opinions rather than trusting in the wisdom of proven market professionals. Is it any wonder why they don`t succeed? In the book, "The New Market Wizards," Stanley Druckenmiller recounts his early experiences of working for George Soros. He had this to say about his esteemed mentor. "I`ve learned many things from him, but perhaps the most significant is that it`s not whether you`re right or wrong that`s important, but how much money you make when you`re right and how much you lose when you`re wrong. The few times that Soros has ever criticized me was when I was really right on a market and didn`t maximize the opportunity�.Soros has taught me that when you have tremendous conviction on a trade, you have to go for the jugular�.As far as Soros is concerned, when you`re right on something, you can`t own enough." Would Warren Buffet also agree? Here`s what he said. "Diversification is a protection against ignorance. It makes very little sense for those that know what they`re doing." Well folks, some of the greatest minds in the whole, wide world of investing have endorsed silver in a big way �. Jim Dines, Doug Casey, Warren Buffet, George Soros �. Do you believe them or not? Better still, do you own enough silver?

      Until we meet again,

      Mr. Douglas Kanarowski
      grapeorbit@sti.net

      8 January 2005

      http://www.gold-eagle.com/editorials_05/kanarowski010705.htm…
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 23:04:53
      Beitrag Nr. 45 ()
      #36
      Clint Eastwood, leidest Du unter Verfolgungswahn?

      #41
      ES werden schon wieder weniger.

      Wie Silveradovan schon richtig feststellte, sind wir den ABGEHOBENEN um Nummern zu klein - DIE sind nur süchtig nach der Macht. Was passieren kann ist, dass wir in Zukunft durchs Massenraster fallen. Aber individuell sucht hier kein Schwein.

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 20:02:00
      Beitrag Nr. 46 ()
      Die fragwürdige Zukunft des Dollars

      von Hans Sennholz

      Wenn die Liebe zum Geld die Wurzel allen Übels ist, dann muss die
      Abwertung von Geld doch eine Quelle von Betrug sein. Sie wirkt ruhig
      und nicht offen, verarmt viele, während sie ein paar reicher macht,
      und dadurch fügt sie der sozialen Zusammenarbeit und den
      internationalen Beziehungen großen Schaden zu.

      Ein paar Volkswirte rufen Alarm, wegen des Rückgangs des Dollars. In
      den letzten Monaten ist er gegenüber Euro und Yen sichtbar gefallen
      (trotz der jüngsten Erholung), und er wird wahrscheinlich noch tiefer
      fallen. Aber die meisten Amerikaner weigern sich, alarmiert zu sein,
      da sie sich kaum um Wechselkurse und Devisenmärkte kümmern. Warum
      sollten sie sich wegen der finanziellen Affären von Devisenhändlern
      Sorgen machen?

      Wir mögen zwar nicht in die Zukunft schauen können, aber wir können
      immer aus der Vergangenheit lernen. Wenn man sich die jüngste
      Geschichte des Dollars ansieht, dann erkennt man Phasen mit
      unterschiedlichen Charakteristika, Gründen und Konsequenzen.

      Eine Phase war die vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1971, als der
      Dollar an den Anker Gold gebunden war. Präsident Nixon trennte diese
      Verbindung. Viele andere Länder akzeptierten das neue System der
      Leitwährung Dollar, und sie lobten die Flexibilität und gute
      Handhabbarkeit dieses Systems. Dieses System besteht immer noch, aber
      einige Länder bereiten sich darauf vor, es zu verlassen. Es ist nicht
      klar, ob sie sich ordnungsgemäß zurückziehen werden - oder in Krise
      und Streit.

      Der Dollarstandard würde sicherlich seine finale Phase erreichen, wenn
      die ausländischen Dollar-Besitzer in Panik verfallen würden und ihre
      amerikanischen Papier-Investments verkaufen würden. Also ihre
      US-Staatsanleihen, und die Unternehmensanleihen und Aktien. Dieser
      Crash würde dann überall in der Welt gefühlt werden, und weder den
      ausländischen Verkäufer noch den amerikanischen Autoritäten könnte man
      trauen, dass sie angesichts von Furcht und Crash-Lärm rational handeln
      würden. Die Szene könnte an die frühen 1930er erinnern.

      Es gibt immer die Hoffnung, dass die großen Kreditgeber in einer
      konzertierten Aktion den Schuldner retten werden. Die Europäische
      Zentralbank, die Bank of Japan, die Bank of China und die Bank of
      England könnten sich dazu entschließen, dass Undenkbare abzuwenden und
      den Dollar zu stützen.

      Pessimisten bezweifeln so ein Szenario. Ein paar Zyniker meinen, dass
      eine Regierung, die sich mit einer finanziellen Krise solcher Größe
      konfrontiert sieht, anfällig dafür ist, die öffentliche Aufmerksamkeit
      abzulenken, indem sie ausländische Abenteuer beginnt.

      Meine Einschätzung: Es ist unwahrscheinlich, dass die
      US-Bundesregierung und die Fed die Probleme schnell beseitigen können,
      aber es ist auch unwahrscheinlich, dass die ausländischen Geldgeber
      ihre Unterstützung unbegrenzt fortführen werden. Der US-Dollar wird
      weiter fallen, und er wird nach und nach seine Rolle als DIE
      Reservewährung der Welt abgeben. Die Rolle des Dollars wird ein
      multiples Reservewährungssystem übernehmen, das auf dem Euro, dem
      japanischen Yen, dem chinesischen Yuan und dem Dollar bestehen wird.
      Dieses System wird wahrscheinlich effizienter und gerechter sein als
      der Dollar-Standard. Wettbewerb würde den Missbrauch und die
      Ungerechtigkeit eines monopolistischen Systems. Die Macht der Fed und
      die Begrenzung der Verschuldungsmöglichkeit der US-Regierung würde
      eine Überschwemmung der Welt mit Dollar verhindern.
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 09:16:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      Wieviel Geld braucht der Mensch?

      Neuer «Goldrausch» in der Finanzwelt?

      von Dr. rer. publ. W. Wüthrich Zeit-Fragen hat vor knapp vier Jahren in einem eindrücklichen Bericht über den «Goldrausch» an den Börsen vor allem in den USA berichtet und auf die menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen hingewiesen (vgl. Zeit-Fragen Nr. 1 vom 4.1.2001: «Wieviel Money braucht der Mensch?). «Make money as much as you can, however you can» war die Mentalität, der eine ganze Nation zu verfallen schien. Viele Familien des Mittelstandes begannen sich zu verschulden, um sich am Spiel zu beteiligen - nicht nur in den USA. Inzwischen sind die Börsen weltweit eingebrochen. Die Aktien von zahlreichen angesehenen und vermeintlich sicheren Traditionsunternehmen sind heute nur noch einen Bruchteil wert. In der Schweiz z.B. haben die Aktien der ABB bis zu 90 Prozent an Wert verloren. Sie haben sich seither noch nicht wesentlich erholt. In Deutschland ist es der Deutschen Telekom ebenso ergangen. Viele, vor allem auch kleine, Privatanleger haben grosse Verluste erlitten. Manchem ist die Lust an Aktien gründlich vergangen.

      Wie ist die Situation heute? Ist das Wettrennen um Börsengewinne endgültig vorbei? Was ist inzwischen passiert?

      In den letzten Jahren haben die meisten Notenbanken überall auf der Welt - allen voran das Federal Reserve Board (FED) in den USA - in grossem Umfange künstlich neues Geld geschaffen, um nach dem Börsen-Crash die Konjunktur zu beleben und eine Wirtschaftskrise zu vermeiden oder um Kriege und die ansteigende Staatsverschuldung zu finanzieren. In Europa spricht man im Umfeld der Europäischen Zentralbank EZB bereits offen von «Überschussliquidität», das heisst, dass zuviel Geld im Umlauf ist.

      Manch einer fragt sich, warum die Geldströme, die künstlich neu geschaffen wurden, nicht schon längst die Preise hochgetrieben haben? In der Geschichte ist es schon oft vorgekommen, dass zuviel umlaufendes Geld und die Angst vor dessen Wertverlust die Preise steigen liessen. Weshalb ist dies heute (noch) nicht eingetreten? Gibt es Gründe, die diesen Vorgang verzögern? Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Ein Grund für die tiefen Preise mag sein, dass die weltweite Konkurrenz, z.B. bei elektronischen Geräten oder bei Autos, die Unternehmen bisher hinderte, die Preise zu erhöhen. Weiter kommt dazu, dass viele Industrie-unternehmen heute in der Lage sind, mit modernster Technologie mehr zu produzieren als die (kaufkräftigen) Konsumenten überhaupt brauchen können. Wenn z.B. der amerikanische Handy-Produzent Motorola die Preise erhöhen würde, würden die Konsumenten weltweit auf die finnische Nokia, die deutsche Siemens oder die japanisch-schwedische Sony-Ericsson ausweichen. Diese würden entsprechend mehr produzieren. Oder wenn Ford für seine Autos mehr verlangen würde, würden die Autofahrer eben VW, Toyota, Honda oder Peugeot kaufen.

      Vor wenigen Wochen hat ein Artikel im englischen Economist (August 2004) einen anderen Aspekt hervorgehoben. Die renommierte Wirtschaftszeitschrift zeigt auf, wo und wie riesige Beträge des zinsgünstigen Geldes ausserhalb der Gütermärkte verwendet werden. Das vom Economist vorgelegte Material gilt als zweifelsfrei und ist nachweisbar.

      Cash in the Casino

      Umfangreiche Recherchen zeigen, wo sehr viel Geld eingesetzt wird: nämlich an den «Spieltischen» des weltumspannenden «Casinos», das sich die «Finanzwelt» über ihre Computer- und Internetnetzwerke eingerichtet hat. Gemeint sind nicht Gelder, die längerfristig in Wertpapieren fest angelegt werden, sondern meist kurzfristige Spekulationsgeschäfte. Deren Erfolg hängt z.B. davon ab, ob der Dollar oder eine andere Währung stärker oder schwächer wird, ob der Ölpreis steigt oder sinkt, der Kaffeepreis sich in eine bestimmte Richtung bewegt, die Aktienkurse steigen oder sinken oder ob das Gold teurer oder billiger wird. Oder die «Spieler» spekulieren auf steigende oder fallende Zinsen. - Wie gross sind diese Spekulationsgeschäfte? In welchem Umfang «zocken» zum Beispiel die weltgrössten Banken? Für den Aussenstehenden ist dies nicht erkennbar. Es gibt jedoch eine Messgrösse für das Risiko, das Banken eingehen.

      «Risikoappetit» der Banken

      Die Bereitschaft, finanzielle Risiken einzugehen, kann mathematisch gemessen werden. Das Ergebnis dieser Rechnung wird als Risikoappetit («Value at Risk») bezeichnet. Diese Rechnung geht auf die amerikanischen Investmentbank J.P. Morgan zurück - eine Bank, die sich auf Wertpapiergeschäfte spezialisiert hat. Ihr Vorstand wollte an jedem Abend genau wissen, welche Risiken die Händler an diesem Tag eingegangen waren. Die Frage lautete wie folgt: «Wieviel Geld verlieren wir, wenn `widrige Umstände` eintreten und die spekulativen Geschäfte sich ganz anders entwickeln als die Bank erwartet?» Auf Einzelheiten in der Berechnung will ich hier nicht eingehen. Ich verweise auf die Fussnote.1 Das Ergebnis ist jedoch einfach. Es zeigt den Geldbetrag, der möglicherweise als Verlust entstehen kann. Renommierte Banken geben den «Value at Risk» bzw. ihren «Risikoappetit» bekannt.

      Nicht gemeint ist damit das normale Risiko, das eine Bank eingeht, wenn sie z.B. eine Hypothek oder einen Kleinkredit gewährt.

      Wie gross sind die Verluste, die die Banken bei ihren Spekulationsgeschäften noch tolerieren? Die Mehrzahl der Banken, die im «Casino» mit eigenem und fremdem Geld «mitspielen», nehmen heute maximale Tagesverluste von 50 bis 100 Millionen US-Dollar hin. Bei grossen Banken kann der Betrag auf über 300 Millionen Dollar ansteigen. Zu den 10 grössten Spielern an den «Spieltischen» gehören amerikanische Banken, aber auch die zwei Schweizer Grossbanken und die Deutsche Bank. («Neue Zürcher Zeitung» vom 24.9.2004) Das Gesamtrisiko, d.h. die theoretisch möglichen Verluste bei diesen «Spielen», wird zurzeit täglich weltweit auf über 800 Milliarden Dollar geschätzt.

      «Zocker» haben Hochkonjunktur

      Riskante Spekulationen hat es schon immer gegeben, seit es Geld und Märkte gibt. Die Gier ist ein altes Thema in der Geschichte der Menschheit. Das Ausmass der «tolerierten» Tagesverluste lässt jedoch erahnen, in welcher Grössenordnung sich die Einsätze heute täglich bewegen. Dabei besteht ein Unterschied zwischen dem Börsenboom in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre und der Situation heute. Viele Privatanleger spielten damals auf diese oder andere Weise mit. Aktien waren Mode geworden. Heute wird das Geschehen in erster Linie von Spezialisten in Banken und Fonds bestimmt. Die Notenbanken haben diese Entwicklung begünstigt, indem sie die Finanzwelt mit viel neugeschaffenem Geld versorgt haben.

      Zurück zur Anfangsfrage: «Weshalb hat das neue Geld (noch) nicht zu einer Inflation geführt - wie es die Menschen in der Geschichte schon oft erlebt haben?» Gibt es Gründe, die den Ablauf dieser Gesetzmässigkeit verzögern? - Die Preise von Gütern und Dienstleistungen steigen dann nicht, wenn das neue Geld als «Spielgeld» im «Casino» zum Einsatz kommt: Es wird - wie beim Poker-spiel - von einem Spieler zum andern geschoben. Der eine verliert und der andere gewinnt. Dieser Vorgang beeinflusst die Preise der Güter und Dienstleistungen nicht. - Die Verwendung von Notenbankgeld in grossem Ausmasse als «Spielgeld» kann jedoch zu neuartigen Störungen im Finanzsystem führen. Darauf will ich im folgenden eingehen.

      Spekulation mit System

      Seit Beginn der 1990er Jahre wurden im Gleichschritt mit dem Aufkommen der neuen Computer- und Internettechnologien zahlreiche Fonds gegründet, die sich auf spekulative Geschäfte spezialisierten. Kapitalkräftige Investoren beteiligten sich am Kapital. Diese Fonds begannen, die Spekulation systematisch zu betreiben, das heisst mit Einsatz der Mathematik, von leistungsfähigen Computern und der dazugehörenden Netzwerke. Ihre Rendite steht und fällt mit dem Erfolg der Spekulation. Diese Art von Fonds sind unter dem Namen «Hedge fund» bekannt geworden. (vgl. den Kasten «Was sind Hedge funds?») Dass ihre Tätigkeit nicht ungefährlich ist, zeigt die Geschichte des grössten Hedge fund der 1990er Jahre, des Long Term Capital Management LTCM.

      Spiel ohne Grenzen

      Es war die grösste Spekulation aller Zeiten. Der Hedge fund LTCM wurde 1993 in den USA mit einem Kapital von ungefähr 1 Milliarde Dollar gegründet. Die Fondsmanager konnten Berater mit bekannten Namen «ins Boot holen». «With brainpower to success» (Mit den besten Köpfen zum Erfolg) war die Devise. Zum Team gehörten die beiden Harvard-Professoren und Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Robert Merton und Myron Scholes und bekannte Spitzenleute aus der Welt der Banken. Sie entwickelten ein Computer-Modell mit einem theoretischen «zero risk» (Nullrisiko), d.h. bei den «Finanzspielen» sollten grössere Risiken weitgehend vermieden werden. Die Fondsmanager konnten von Anfang an spektakuläre Erfolge vorweisen, so dass sie sich und ihren illustren Beratern Honorare (fees) von insgesamt über 100 Millionen Dollar im Jahr auszahlen konnten. Kapitalkräftige Investoren beteiligten sich mit weiterem Geld, so dass der Fonds bald über 4 Milliarden Dollar an den «Spieltischen» einsetzen konnte. Dabei blieb es nicht. Der Erfolg erschien garantiert. Der Fonds begann Schulden zu machen - sehr viele Schulden. Diese wuchsen in den folgenden drei Jahren auf ungefähr 125 Milliarden Dollar an. Sie erhielten das Geld von den Banken mit wenig Zins. Diese liessen sich vom Erfolg blenden und wollten sich an der «Bonanza» beteiligen. 1997 waren die Fondsmanager schliesslich mit etwa 130 Milliarden Dollar an den «Spieltischen» präsent.

      Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht!

      Im Frühjahr 1998 sah die Situation wie folgt aus: Der Fonds war spekulative Geschäfte im Volumen von 1,25 Billionen, d.h. 1250 Milliarden Dollar, eingegangen.2 Nun wendete sich das Blatt. Es passierte etwas, das niemand erwartet hatte. Die russische Regierung in Moskau hörte auf, ihre Auslandschulden zurückzubezahlen. Angst verbreitete sich an den Weltbörsen. Anleger befürchteten, dass andere, ebenfalls hochverschuldete Länder dem Beispiel folgen könnten. Das Umfeld veränderte sich in kurzer Zeit. Die Zinsen fielen nicht - wie der Computer und die Nobelpreisträger vorausgesagt hatten -, sondern sie stiegen wegen der Unsicherheit auf den Finanzmärkten an. Die Fondsmanager hatten falsch gewettet. Der Fonds hatte sich verspekuliert und begann Verluste zu machen - mehr als 100 Millionen Dollar pro Tag. Die Banken versuchten, ihr Geld zurückzubekommen. Im August waren die Verluste auf knapp 2 Milliarden angewachsen. Im September betrugen die Verluste bereits deutlich mehr als 4 Milliarden Dollar. Der Fonds, der noch kurz zuvor riesige Geldbeträge verschoben hatte, stand vor dem Zusammenbruch. Ein Finanzskandal grössten Ausmasses kündigte sich an.

      Rettung von «ganz oben»

      Nun wurde der wichtigste und einflussreichste Mann in der Finanzwelt aktiv. Alan Greenspan, der Vorsitzende der Amerikanischen Notenbank (FED), schaltete sich ein. Er berief mit den beteiligten Banken eine Krisensitzung ein. Ein Konkurs musste unbedingt vermieden werden. Ein solcher hätte in der Finanzwelt ein «Erdbeben» ausgelöst. Banken wären in Schwierigkeiten gekommen, Panik wäre ausgebrochen usw. Es war einfach zuviel Geld im Spiel! Die Fondsmanager hatten in kurzer Zeit einen Schuldenberg aufgehäuft, der mit dem eines Kleinstaates wie der Schweiz vergleichbar war. Es bestanden noch andere Gefahren: Die gesamte «Fondsindustrie» könnte in Verruf geraten. Hier ging es noch um weit mehr Geld. Auch der Ruf grosser Banken könnte Schaden nehmen, hatten sie doch die «grösste Spekulation aller Zeiten» mit Milliardenkrediten unterstützt. Sie waren alle dabei - die «Crème de la crème» der internationalen Bankenwelt.

      Die Feuerwehraktion von Alan Greenspan gelang. Die Banken kamen dem LTCM-Fund in der Frage der Schuldentilgung entgegen und gewährten neue Kredite im Gesamtbetrag von über 3 Milliarden Dollar. Der Fonds setzte seine Aktivitäten in reduzierter Form fort und versuchte, seine Schulden soweit es ging zurückzubezahlen. Im Frühjahr 2000 wurde er aufgelöst. 92% des Kapitals gingen verloren. Die «grösste Spekulation aller Zeiten» war Geschichte. - Diese ist heute gut dokumentiert. In den USA sind zwei Bücher und zahlreiche Zeitungsartikel geschrieben worden.3 Sie lesen sich wie Dostojewskijs Roman «Der Spieler» (siehe Kasten: «Zur Gemütslage des Spekulanten: Wieviel Risiko braucht der Mensch?»).

      Gefahren für die Menschen?

      Bankiers der «alten Schule» waren schockiert. So etwas hatte es noch nie gegeben! War das der Beginn einer «neuen Zeit» im Bankwesen? Entsteht eine virtuelle Spielwelt, in der sich das Gefühl für den Wert des Geldes allmählich auflöst? Eine neue Art der Inflation? 1 Million - 10 Millionen - 100 Millionen Dollar sehen am Bildschirm fast gleich aus. Eine Spielwelt - mitten in einer realen Welt, wo man arbeitet, das Geld einteilen, sparen muss -, oder in der man wie Beat Richner in Kambodscha mit 10 Millionen Franken Spendengelder ein Spital baut. Ist diese neue Welt ein harmlose Spielerei, oder gehen Gefahren von ihr aus?

      Ein Beispiel aus dem Jahr 1997 zeigt die Folgen, die organisierte «Hasardspiele» haben können: Internationale Banken und Fonds - darunter der Hedge fund von George Soros - haben die bereits geschwächte thailändische Währung mit gezielten Machenschaften und massiven Spekulationen unter Druck gesetzt und so die «Asien-Krise» ausgelöst. Diese hat sich verheerend auf die Menschen und das soziale Gefüge von Thailand ausgewirkt, und sie hat sich in kurzer Zeit auf viele andere ostasiatische Länder ausgebreitet.

      Risiko ist «in»

      Hat der Zusammenbruch des LTCM-Fund das Ende der organisierten Spekulation eingeleitet, wie man eigentlich hätte erwarten können? Nein - ganz im Gegenteil. Die Idee der Hedge funds breitet sich weiter aus - noch stärker als vorher. Heute gibt es weltweit bereits über 8000 Hedge funds, die fast 1 Billion, d.h. ungefähr 1000 Milliarden Dollar, verwalten und sich auf spekulative Geschäfte aller Art spezialisieren. Wie viele Schulden sie eingegangen sind und täglich eingehen, weiss niemand. Beobachter gehen auch heute davon aus, dass die Schulden ein Vielfaches des eigene Kapitals betragen können (Finanz und Wirtschaft vom 29.12.2004). Hedge funds sind grosse Mode geworden. Es gibt mittlerweile so viele, dass sie sich gegenseitig fast «auf die Füsse treten» und sich die Plätze an den «Spieltischen» streitig machen. Vor 10 Jahren gab es weltweit noch weniger als 2000 solcher Fonds, und ihre Einsätze waren viel geringer als heute. Die Branche ist seither um das Zwanzigfache gewachsen. Sie ist vorsichtiger geworden und hat ihre Computer-Modelle verfeinert, so dass «Unfälle» wie in den 1990er Jahren nicht mehr vorkommen sollten. - Die Stimmung heute ist angeheizt. Dies wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, weil sich das Geschehen hinter geschlossenen Türen abspielt und in den Börsenkommentaren nur am Rand erwähnt wird. Allein in den letzten 3 Monaten sind weltweit knapp 17 Milliarden Dollar neues Geld in Hedge funds eingezahlt worden. Der Zufluss hat sich gegenüber der Vorperiode verdoppelt. («Neue Zürcher Zeitung» vom 4.11.2004)

      Jeder «Goldrausch» hat einmal ein Ende. Was geschieht, wenn gleichzeitig mehrere Banken oder Fonds, die sich an diesen «Spielen» beteiligen, in Schwierigkeiten geraten?

      Risiko steigt weiter

      Wirtschaftszeitungen wie The Economist und auch die «Neue Zürcher Zeitung» sind seit kurzem aufmerksam geworden. Sie zeigen auf, dass sich der «Risikoappetit» auch in den international tätigen Grossbanken erhöht hat, deren Eigenhandelsabteilungen4 wie Hedge funds arbeiten. Das heisst, dass auch sie grössere Risiken eingehen als früher (vgl. «Neue Zürcher Zeitung» vom 24.9.2004: «Der gestiegene Risikoappetit der Banken»). Das hängt damit zusammen, dass wegen der tiefgreifenden Verunsicherung privater Anleger an den Weltbörsen weniger Aktien gehandelt werden und für die Banken weniger Kommissionen anfallen. Die Deutsche Bank zum Beispiel sucht andere, risikoreichere Wege, um die Erträge zu sichern. Sie will für ihre Aktionäre eine Eigenkapitalrendite von 25% erreichen, das heisst, die Bank will mit einem Einsatz von 1000 Euro 250 Euro erwirtschaften (vgl. The Economist 8/2004, «Deutsche Bank - A giant hedge fund»). In den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres ist es ihr gelungen, ihr Ziel fast zu erreichen. Sie steigerte die Eigenkapitalrendite von 10 auf 20 Prozent (Publikation der Bank vom 29.10.2004).

      Wahrscheinlich von der Diskussion in der Öffentlichkeit sensibilisiert, hat die UBS ihren Risikoappetit gezügelt und den maximal tolerierten Tagesverlust, den «Value at Risk», von 374 auf 334 Millionen Dollar reduziert («Neue Zürcher Zeitung» vom 14.10.2004). Der Risikoappetit der Fondsmanager dagegen sei im November weiter gestiegen, meldet die «Neue Zürcher Zeitung» vom 17.11.2004 in einem Artikel mit dem Titel: «Stärkerer Risikoappetit der Fondsmanager». Diese würden gegenwärtig spekulative Aktiengeschäfte bevorzugen. - Die sich in der Wirtschaftspresse häufenden Meldungen dieser Art könnten Vorbote eines kommenden «Erdbebens» sein. In diese Richtung weist auch eine Meldung aus den USA: Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat in diesen Tagen beschlossen, die Hedge funds stärker zu kontrollieren.

      «Casino» ohne Ende?

      Die im Economist zitierte Analyse lässt folgende Schlussfolgerung zu: Wenn die massive Zunahme der Spekulation anhält, ist ein «Erdbeben» in der Finanzwelt sehr wahrscheinlich. Wie bei einem richtigen Erdbeben weiss niemand genau, was passieren wird. Eine Vorwarnung gibt es nicht. Die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen werden möglicherweise gravierend sein. Wozu? Wieviel Geld braucht der Mensch?

      1 Value at Risk (VaR): Es bezeichnet den höchsten Betrag, den eine Bank bereit ist, innerhalb einer bestimmten Periode auf ihrem Wertschriftenbestand zu verlieren (Maximalverlust). Die meisten Banken berechnen den maximalen Tagesverlust, manche zusätzlich den maximalen Wochen- oder Monatsverlust. Basis sind statistische Berechnungen auf Grund vergangener Kursnotierungen (z.B. der letzten 2 Jahre). Die Berechnungen werden anhand der Gaussschen Glockenkurve (Normalverteilung) durchgeführt. Der maximale Tagesverlust (worst case) basiert auf der Annahme, dass in 99,5% aller Fälle die Kurse (Ereignisse) normalverteilt sind. Das kleine Restrisiko beinhaltet die Ausreisser, die statistisch nicht erfasst werden können: z.B. die Ermordung des amerikanischen Präsidenten, der Bankrott eines Staates oder ähnliche Ereignisse, die die Preise der Wertschriften schockartig verändern können. Wenn die selbstgesetzten VaR-Limiten der Banken überschritten werden, sind die Verantwortlichen des Eigenhandels (Nostrohandels) gezwungen, ihre Posi-tionen zu reduzieren. Deshalb werden die VaR-Limiten auch als «risk appetite» bezeichnet.

      2 Spekulative Positionen, die nicht in der Bilanz erscheinen (off-balance sheet derivative positions), z.B. Derivate auf festverzinsliche Wertpapiere.

      3 Der Ablauf der Ereignisse ist hier verkürzt dargestellt. Vgl. Roger Lowenstein, «The Rise and Fall of Long-Term Capital Management» (ISBN 1841155047); Nicholas Dunbar, «Inventing Money: The story of Long-Term Capital Management and the legends behind it» (ISBN 0471498114); vgl. folgende Zeitungsartikel: M. Siconolfil u.a: «How Salesmanship, Brainpower Failes at a Giant Hedge Fund» in Wall Street Journal vom 16.11. 1998, Peter Coy u.a. «The Failes Wizards of Wall Street» in: Business Week vom 21.9.1998.

      4 Eigenhandelsabteilung = Abteilung, die keine Kundenaufträge ausführt, sondern Geschäfte für die Bank tätigt.

      5 Securities Lending: Anzufügen ist, dass die Pensionskasse in der Schweiz in der Regel keinen Verlust erleiden wird, wenn der Hedge fund nicht mehr in der Lage sein sollte, die geborgten Titel wieder zu ersetzen. Das SLB (Securities Lending & Borrowing) ist vermutlich in der Schweiz eines der bestgesicherten Bankgeschäfte, die es gibt. Dies ist auch notwendig, weil SLB-Teilnehmer Geschäfte in Milliardenhöhe tätigen und oft Vermögenswerte von Pensionskassen und Werken der öffentlichen Hand involviert sind. Offene Geschäfte werden in der Regel auf täglicher Basis bewertet und die Sicherheitsmarge für den Borger neu ausgerechnet (mark-to-market). Die Marge wird bei Aktiengesellschaften in der Regel auf 105% des ausgeliehenen Wertes angesetzt, bei Obligationen auf 102%, weil deren Kursschwankungen kleiner sind. Wenn sich der Wert der Marge innerhalb des Börsenverlaufs markant verschlechtert, wird vom Borger sofort Nachschuss verlangt. Falls dieser ausbleibt, darf der Verleiher die Marge sofort an der Börse verwerten und mit dem erhaltenen Geld seine ursprünglich verliehene Position zurückkaufen.

      6 Diese Zahl setzt sich zusammen aus den in der Buchhaltung ausgewiesenen realisierten und nicht realisierten Verlusten auf Aktienanlagen.

      Was sind Hedge funds?

      Hedge funds versuchen, weltweit die Preisunterschiede und Kursschwankungen von Währungen, Öl, Aktien, Obligationen, Rohstoffen, Gold, Kaffee usw. spekulativ auszunützen. Hedge funds können sowohl bei steigenden wie bei fallenden Börsenkursen oder Preisen Geld gewinnen. Komplizierte Computerprogramme sollen das Risiko kontrollieren. Je nach gewählter Strategie ist das Risiko grösser oder kleiner. Dazu fünf Beispiele:

      1. Arbitragegeschäfte: Jeden Tag werden über die Computernetzwerke weltweit etwa 2000 Milliarden Dollar verkauft und gekauft - der grösste Teil aus spekulativen Gründen. Die Hedge funds nützen die Kursschwankungen aus, die sich minütlich ergeben und an den Bildschirmen angezeigt werden. Sie versuchen per «Mouseclick» grosse Dollarbeträge - oft im Bereich von 100 Millionen Dollar und mehr - günstig zu kaufen und teurer weiterzuverkaufen. Gleichzeitig nützen sie Kursunterschiede an den verschiedenen Märkten aus. Ein Händler kauft z.B. Dollars in Zürich und verkauft sie teurer in London weiter.

      2. Optionsgeschäfte: Die Tätigkeit des Hedge fund wird im folgenden mit «Pferdewetten» verglichen: Während der Besucher auf der Rennbahn 20 Franken darauf wettet, dass «sein Pferd» gewinnt, setzt der Fonds-Manager auf das Öl oder den Dollar: Er «wettet» z.B. 1 Million Dollar, dass der Ölpreis in den nächsten Wochen weiter steigt oder der Dollar schwächer wird. Er wettet, dass die Zinsen steigen oder sinken. Die Banken «wetten» selber oder figurieren als «Wettbüro».

      3. Etwa ein Drittel aller Geschäfte werden mit Aktien getätigt. Ein Beispiel: Ein Hedge fund leiht z.B. 10000 Aktien von einer Pensionskasse aus. Sie haben einen Wert von 100 Millionen Franken und müssen in 5 Monaten zurückgegeben werden. Die Pensionskasse erhält dafür eine Leihgebühr (securities lending). Dann verkauft der Fonds die Wertpapiere (die ihm gar nicht gehören) für 100 Millionen Franken an der Börse und spekuliert, dass der Kurs fällt und er die Aktien 5 Monate später für vielleicht 70 Millionen Franken wieder kaufen und der Pensionskasse zurückgeben kann. Wenn die Spekulation gelingt, hat der Fonds 30 Millionen Franken gewonnen. Wenn der Kurs der Aktien dagegen steigt, entsteht ein Verlust. Im theoretisch schlimmsten Fall können die Aktien nicht mehr an die Pensionskasse zurückgegeben werden.5

      4. Ein Fonds verschuldet sich: Er nimmt z.B. ein Darlehen von 500 Millionen Franken mit einem Zins von 5 Prozent auf. Er kauft damit Aktien und spekuliert darauf, damit eine Rendite von 15 oder mehr Prozent zu erzielen (leverage effect). Wenn die Spekulation gelingt, hat der Fonds vielleicht 50 Millionen Dollar gewonnen. Wenn sie nicht gelingt, kommt der Fonds vielleicht in Schwierigkeiten und kann das Darlehen nicht zurückzahlen (Beispiel: Zusammenbruch des LTCM-Fund).

      5. Ein Hedge fund nützt Spezialsituationen aus: Er versucht z.B. aus Zusammenschlüssen von Unternehmen Kapital zu schlagen. Oder er kauft ein Unternehmen, das vor dem Konkurs steht, für wenig Geld. Dann teilt er es in einzelne Teile auf und versucht, diese einzeln teurer weiterzuverkaufen.

      Diese Beispiele stehen für eine Vielzahl von Spekulationsmöglichkeiten. Dabei können die Risiken ganz unterschiedlich sein. Der Zugang zu Hedge funds wurde bisher oft beschränkt auf Institutionen wie Versicherungen, Banken, Pensionskassen und auf Leute mit hohem Einkommen und Vermögen. Der LTCM-Fund hat zum Beispiel die Kundengruppe «Strategische Investoren» speziell betreut. Damit waren Kunden gemeint, die 100 Millionen Dollar und mehr in den Fonds einbrachten. Hedge funds sollen künftig vermehrt für das «Massenpublikum» geöffnet werden und ihren festen Platz in der Finanzwelt einnehmen. - «Casino» - ohne Ende?

      Jeder zehnte Hedge fund verspekuliert sich

      Vor wenigen Wochen, am 26.10.2004, hat das Schweizer Fernsehen DRS im «Kassensturz» das Thema «Hedge fund» aufgegriffen. Der Fondsmanager, der in der Sendung auftrat, hat die Auffassung vertreten, die Risiken seien kalkulierbar und je nach gewählter Strategie unterschiedlich. Manuel Ammann, Professor an der Universität St.Gallen, wies dagegen auf Risiken hin, die nicht kalkulierbar seien und die zu hohen Verlusten bis zum Totalverlust führen könnten. Er beobachtet 3000 Hedge funds und hat festgestellt, dass jedes Jahr jeder Zehnte dieser Fonds aufgelöst werden muss. Der führende Branchenbeobachter in den USA, das Tremont Capital Management, kommt zum selben Ergebnis.

      Risikoappetit der Krankenkassen

      Vor einiger Zeit ist bekannt geworden, dass auch Krankenkassen Geld in Aktien oder in Hedge funds angelegt und Verluste erlitten haben. Sie haben nicht zuletzt auch deswegen die Prämien erhöhen müssen. Zeit-Fragen hat mehrfach darüber berichtet.

      Der «Kassensturz» vom 26.10.2004 nennt z.B. die Winterthurer Krankenkasse KBV, die 5 Millionen Franken Prämiengelder und 150 000 Franken aus dem Personalfürsorgefonds in einen Hedge fund (von Dieter Behring) investiert und sehr wahrscheinlich verloren hat. - Wieviel Gesundheit braucht der Mensch?

      Risikoappetit in der Politik

      Kommt das Geld aus dem Investitionshilfefonds für Berggebiete an die Börse?

      Seit 1974 wird in der Schweiz der Investitionshilfefonds für Berggebiete IHG mit Beiträgen von Bund und Kantonen geäufnet. Er gewährt vor allem kleinen Berggemeinden langfristige, zinsfreie, aber rückzahlbare Darlehen und hilft ihnen, damit ihre oft schwierigen Infrastrukturaufgaben zu erfüllen. Der Fonds verfügt heute über ein Kapital von 1,2 Milliarden Franken, die zum grössten Teil in kleinen Berggemeinden in den Alpen und im Jura angelegt sind. Das Geld kommt immer wieder zurück und kann neu ausgeliehen werden. Dieses bewährte Prinzip ist Teil des heutigen Finanzausgleichs.

      Mit dem «Neuen Finanzausgleich NFA» soll dies anders werden. Der Entwurf des Bundesgesetzes über Regionalpolitik sieht vor, das Geld in den nächsten Jahren aus den Berggemeinden abzuziehen und am Kapitalmarkt anzulegen. Mit den Zinsen und Dividenden sollen dann vor allem wirtschaftliche Projekte unterstützt werden (vgl. Zeit-Fragen vom 14.11.2004: «Föderalismusreform in der Schweiz»).

      Wozu? Der Investitionshilfefonds für Berggebiete des Bundes ist Volksvermögen und das Geld in den Berggemeinden vorzüglich angelegt!

      Risikoappetit der AHV und der IV

      Nicht nur in der Finanzwelt ist ein steigender Risikoappetit zu beobachten. Die AHV und die IV unterhalten einen Ausgleichsfonds von heute etwa 19 Milliarden Franken. Diese «Reservekasse» ist nötig, weil die AHV und die IV nach dem Umlageverfahren funktionieren: Die arbeitende Bevölkerung zahlt Prämien. Diese Gelder werden sofort wieder als Renten ausbezahlt. Wenn in einem Jahr mehr Renten ausbezahlt werden als Prämien eingehen, wird die Differenz aus den Reserven genommen. Der Ausgleichsfonds legt einen Teil seines Vermögens am Kapitalmarkt an. Es war ihm jedoch bis vor kurzem untersagt, Aktien und aktienähnliche Papiere zu kaufen. 1997 wurde das Verbot aufgehoben. Zuerst durften inländische und ab 2001 auch ausländische Aktien gekauft werden.

      Die Geschäftsberichte 2002 und 2003 der AHV und der IV (www.ahv.ch) geben Auskunft über die Anlagepolitik. Dazu einige Eckpunkte: 2001 war geplant, das Vermögen der AHV und IV schrittweise bis zu 40% in Aktien anzulegen. Der Start war schlecht. In diesem Jahr musste ein Verlust von etwa 1/2 Milliarde Franken hingenommen werden6. Ende 2002 besass der Fonds bereits Aktien im Wert von 3,9 Milliarden Franken, was etwa 20% des Vermögens der AHV und der IV entsprach. Die Fondsmanager hatten auch in diesem Jahr kein Glück. Sie verloren 1,62 Milliarden Franken, d.h. ungefähr 42% des Aktienwertes. 2003 wurde der Aktienanteil weiter massiv auf 6,2 Milliarden Franken erhöht, was bereits 32% des Vermögens der AHV entsprach. Diesmal resultierte Ende Jahr ein Gewinn von ungefähr 1 Milliarde Franken (16% des Aktienwertes). Weiter ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen, dass die AHV im Jahr 2003 21% ihrer Aktien im Wert von etwa 1,2 Milliarden Franken an eine Bank ausgeliehen hatte, die damit spekulierte. (vgl. dazu den Kasten «Was sind Hedge funds?)

      Die Reserven der AHV und der IV sind Volksvermögen. War das bis 1997 geltende Verbot, Prämiengelder der AHV in Aktien anzulegen, wirklich so «altmodisch»? Die Schweiz ist bekannt für ihren Unternehmergeist und ihre Arbeitsmoral. Sind wir auf Börsengewinne angewiesen, um die Renten zu finanzieren?

      Es erstaunt, dass diejenigen, die heute wegen der Überalterung der Gesellschaft eine Anhebung des Rentenalters fordern, nicht auch auf aktuelle Gefahren hinweisen: Was geschieht, wenn nach einem Börsen-Crash Kapitalverluste von mehreren Milliarden Franken hingenommen werden müssen und gleichzeitig wegen schlechter Wirtschaftslage die Prämienzahlungen über längere Zeit zurückgehen? Die «Reservekasse» wird bald einmal leer und die AHV und IV zahlungsunfähig sein. - Wieviel Rente braucht der Mensch?

      Wieviel Risiko braucht der Mensch?

      Zur Gemütslage des Spekulanten

      1866 hat Fjodor M. Dostojewskij in nur drei Wochen den Roman «Der Spieler» geschrieben. Das Werk hat autobiographische Züge und gehört heute zur Weltliteratur. Der Autor beschreibt auf eine feinfühlige, psychologische Art die Gemütslage des Spekulanten. Hierzu einige Ausschnitte:

      «Ich wollte das Schicksal herausfordern, ihm einen Nasenstüber versetzen, ihm die Zunge zeigen. Ich setzte den höchstzulässigen Einsatz von viertausend Gulden und verlor. Nun geriet ich in Hitze, nahm alles, was ich noch hatte, setzte es auf dasselbe Feld und verlor wieder. Dann ging ich wie betäubt vom Tisch weg.» [...]

      «Mit welcher Gier betrachte ich den Spieltisch, auf dem Louisdor und Taler herumliegen!» [...]

      «[...] ich hatte siebzehnhundert Gulden gewonnen, und das in weniger als fünf Minuten! Ja, in solchen Augenblicken vergisst man alle frühere Misserfolge. Ich hatte das erreicht, indem ich mehr als mein Leben riskierte, ich hatte mich vermessen, es zu wagen und - siehe, ich zählte wieder zu den Menschen!» [...]

      «Ich lebe natürlich in ständiger Unruhe … und warte auf irgend etwas, berechne, stehe tagelang am Spieltisch und beobachte das Spiel, träume sogar davon - aber bei alle-dem scheint es mir, als ob ich stumpfsinnig geworden sei, als ob ich im Schlamme steckte.» [...]

      «Kaum hatte ich den Park betreten, als ich plötzlich auf einer Bank Mr. Astley entdeckte. Er fing an mich zu examinieren. ÐSie sind stumpf gewordenð, bemerkte er, ÐSie haben sich nicht nur vom Leben losgesagt, von ihren eigenen und den Interessen der Allgemeinheit, von den Pflichten des Bürgers und Menschen, von Ihren Freunden.ð» [...]
      Avatar
      schrieb am 19.01.05 15:31:33
      Beitrag Nr. 48 ()
      Rettung für den Dollar? - von Mag. Gregor Wimmer (Sparkasse OÖ)

      19.01.2005 (09:41)

      Die Gründe für den Verfall des Dollars seit 2001 sind vielfältig. Als bisheriger Hauptverdächtiger gilt die amerikanische Regierung, die mit ihrer Defizitpolitik den Schuldenstand der USA auf unglaubliche 8 Billiarden USD getrieben hat.

      Dass die US Notenbank (Federal Reserve, FED) etwas dagegen tun könnte, wird von dieser hartnäckig verneint. Der Chef der FED, A. Greenspan, hat bei seinem letzten Auftritt in Deutschland erklärt, dass Devisenmarktinterventionen nur kurz wirken und letztendlich wirkungslos sind. Damit hat er zweifelsohne recht: interventionistische Versuche zur Manipulierung des Wechselkurses des US Dollars sind langfristig gesehen nutzlos. Was Greenspan jedoch nicht sagt, aber was viel wichtiger wäre, ist die Tatsache, dass die US Notenbank eine entscheidende Rolle im Bezug auf die Finanzierung des US Staatshaushaltes hat. Die Entscheidungen der FED haben daher einen direkten Effekt auf den Wechselkurs des Dollars und die Kaufkraft des Dollars in den USA selbst.

      Goldstandard

      Das war nicht immer so. Es gab eine Zeitspanne, als der Wert des Dollars und auch der meisten anderen Währungen am sogenannten „Goldstandard“ gemessen wurden. Dieser bedeutete, dass jede Währungseinheit in eine fixe Menge Gold getauscht werden konnte. Damit erreichte man einen über die Jahre stabilen Wechselkurs.

      Vor dem 20. Jahrhundert und bis 1913, wurde die Menge an Dollars, die sich in Amerika in Umlauf befanden, durch regionale Banken bestimmt. Diese Banken verfügten zudem über eine gewisse Menge an Goldreserven. Die Ausgabe der Geldmenge richtete sich nach Maßgabe der Deckung der verkaufbaren Güter und Dienstleistungen, die auf den Markt kamen.

      Wenn zu viel Papiergeld ausgegeben wurde (Kreditvergabe), so fand das seinen Niederschlag darin, dass die Preise, gemessen in Papiergeld, steigen würden und jene gemessen in Gold-Dollar-Preisen stabiler bleiben würden.

      Sobald die Marktteilnehmer diese Preissteigerungen bemerken, würden diese beginnen, ihre Papierdollars auf der Bank gegen den im vorhinein fixierten Goldbetrag zu tauschen. Das wiederum hätte den Effekt, dass die Überliquidität auf den Märkten wieder abgeschöpft werden würde. Dies stellt klarerweise eine starke Vereinfachung der Funktionsweise des Goldmechanismus dar.


      Federal Reserve Act

      Die Bestrebungen, eine größere Flexibilität in bezug auf die Kreditausweitung zu erreichen (ausgehend von den Staatsbudgets), und die Vereinigung von Regionalbanken führte dazu, dass 1913 Präsident Wilson den Federal Reserve Act unterzeichnete: Die Ausgabe von Banknoten war von diesem Zeitpunkt nur noch einer Zentralbank erlaubt.

      Das war der Beginn des Dollars ohne Deckung und damit auch das Ende des „gesunden“ Dollars. Verbunden damit war die Wirkung, dass der Außenwert durch die Währungsmärkte und die Kaufkraft im Innenverhältnis durch die sich jeweils in Umlauf befindliche Geldmenge bestimmt wurde.

      Beiden Werten wurde es erlaubt, unabhängig voneinander zu variieren (zu „floaten“). Kein offizieller Goldpreis, kein Maßstab mehr. Anstelle zu sagen, ein Dollar entspricht zB 1/400 einer Unze Gold, ist der Wert des Dollars heute gleich jenem Ding und morgen gleich einem anderen. Erstaunlicherweise scheint dieses goldfreie System ebenfalls zu funktionieren. Historisch gesehen waren unter dem Goldstandard insbesondere Kriegszeiten ein Problem für die Währung. Die Inflation stellte ein vorübergehendes Übel während dieser Zeiten dar. Unter dem Regime des Goldstandards war das Ende eines Krieges durch eine leichte Depression gekennzeichnet. Während dieser Phase wurde die Überliquidität sozusagen aus dem Markt herausgezogen.

      Nach dem Ersten Weltkrieg waren die üblichen Anpassungen besonders stark. Dem freizügigen Drucken von Geld waren Tür und Tor geöffnet. Der daraus resultierende „deflationäre Morgen“ begann 1929.

      Als die Wirtschaftswissenschaftler nach Lösungen zur Bewältigung der Krise suchten, konnten insbesondere die Ideen des britischen Professors J.M. Keynes an Popularität gewinnen. Gemäß seinen Ratschlägen begann die Regierung die Umlaufmenge des Dollars über die wirtschaftlichen Notwendigkeiten hinaus zu steigern. Die Zielsetzung war, die Nachfrage „anzukurbeln“ und das Land aus der wirtschaftlichen Depression herauszubekommen. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen war es der Notenbank möglich, das Geldangebot nach ihrem Ermessen zu inflationieren.


      Aufgabe des Goldstandards

      Zur gänzlichen Aufgabe des Goldstandards kam es 1933. Die Gründe dafür lagen insbesondere im ständigen Missmanagements des Geldangebots insbesondere durch Großbritannien sowie anderer Nationen. Das neue System funktionierte trotz einiger Ängste schlussendlich problemlos. Nicht zuletzt dadurch, dass durch die Schaffung des Federal Reserve Boards (US Notenbankausschuss) das Gefühl entstand, dass diese Institution die Zügel in der Hand hält und als „Lender of last Ressort“ – als letzter Rettungsanker – in den Köpfen verankert wurde.

      Durch die Aufgabe des Goldstandards wurde es der Notenbank ermöglicht, den internen und externen Wert des Dollars zu manipulieren und die Kaufkraft gemäß eigener Vorstellungen zu inflationieren.

      Welche Einflussmöglichkeit hat nun die Notenbank?

      Einige Maßnahmen sind uns durchaus bekannt: z.B. Steuerung der Geldmarktzinsen (Anhebung, Senkung). Die Zielsetzung dabei ist die „Kontrolle“ der Inflation. Allerdings ist es der amerikanischen Notenbank seit 1932 beileibe nicht gelungen, die Inflation zu „kontrollieren“. Ganz in Gegenteil, sie steht durchaus in der Mitverantwortung bei der Kreation des unglaublichen 8 Billionen großen Schuldenballons. Sie ermöglichte auch, dass der US-Dollar in den vergangen 90 Jahren 90 % seines Wertes eingebüßt hat.

      Somit zeigt sich, dass die US Notenbank einen sehr großen Einfluss auf die internen und externen Aspekte des Dollars hat.
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      schrieb am 22.01.05 06:28:37
      Beitrag Nr. 49 ()
      Würden Sie diesen Job annehmen?

      von Jochen Steffens

      Der Dax kämpt nun schon seit acht Handelstagen um die 4200er Marke -
      Zeit zum Wochende etwas über das Traden zu schreiben:

      An die Bullen:

      Und? Tut es schon weh? Kommen Ihnen erste Zweifel? Beschleicht Sie
      eine leise Panik, dass die Rallye nun doch ihr Ende gefunden hat und
      es immer und immer weiter abwärts gehen wird? Haben Sie Sorge um Ihre
      Positionen? Konnten Sie heute Nacht nicht schlafen?

      Gut, dann haben Sie Angst! Kaufen die Angst, heißt es.

      Und damit zu den Bären:

      An die Bären:

      Na? Schon den Kollegen angerufen und etwas zu laut "siehste, siehste,
      ich habe es dir gesagt, das bricht alles zusammen!" ins Telefon
      gerufen? Freuen Sie sich, dass Ihre Positionen so deutlich ins Plus
      gelaufen sind? Verdrängen Sie jeden Gedanken daran, diese
      Gewinnposition glatt zu stellen? Weil es nun überdeutlich ist, dass
      der Markt sein endgültiges Ende findet? Rechnen Sie in Ihrem Kopf
      schon die Gewinn hoch, wenn die Börse noch weiter fällt. Haben Sie ein
      leichtes Kribbeln im Bauch, wenn Sie morgens den Computer hochfahren,
      weil Sie miterleben wollen, wie Ihre Gewinne sich noch mehr vergrößert
      haben?

      Gut, dann sind Sie euphorisch! Verkaufe die Euphorie, heißt es
      ebenfalls.

      Wenn es so einfach wäre ...

      Das Problem: Sie erkennen vielleicht noch dieses Gefühl. Aber
      schließlich sind Ihre Ängste ja nicht unbegründet. Der US-Markt ist
      sehr gefallen, fällt trotz guter und "trotz" schlechter Nachrichten
      immer weiter. Das ist ein überaus gefährliches Zeichen. Da soll man
      kaufen? Nein, lieber noch ein bisschen abwarten, bis es wieder
      ansteigt.

      Leider ist genau das der Grund, warum so viele Menschen an den Börsen
      keine Chance haben. Denn es ist sehr schwer gegen diese starken
      Gefühle zu handeln.

      Angst ist eine Überlebensversicherung und damit eines der stärksten
      Gefühle, die wir haben. Es erfordert eine ungeheure Kraft, immer
      wieder gegen rational begründete Angst zu handeln. Immer wieder dann
      einzusteigen, wenn alle andere aussteigen. Dann, wenn der eigene
      Verstand Ihnen schlüssig beweist, dass das Ende der Finanzmärkte nahe
      ist.

      Ihr Verstand wird zu Ihnen sagen: Aber es kann doch noch tiefer gehen
      und Sie so verunsichern. Er hat damit auch recht, nur es kann immer,
      zu jedem Zeitpunkt, noch tiefer gehen, unabhängig davon, was Sie
      gerade denken.

      Aber wenn Sie Angst haben, dann werden auch viele andere Angst haben.
      Und wenn Ihre Angst Sie zum Handeln, also zum Verkaufen verleitet,
      wird das auch bei vielen anderen der Fall sein. Dann müssen Sie nur
      noch ein wenig länger als all die anderen aushalten und dann kaufen.
      Wenn alle verkauft haben, fehlt einfach auf einer Seite das Angebot -
      und wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, steigen die Kurse.

      Das gleiche gilt, wenn sich Euphorie breit macht. Natürlich wird
      Euphorie zu steigenden Kursen führen. Immer mehr Menschen freuen sich
      über ihre Gewinne und steigen ein. Wenn Sie richtig euphorisch sind,
      morgens aufwachen und am liebsten die ganze Welt umarmen möchten, weil
      traden seit der Erfindung der Arbeit doch der genialste Job ist,- dann
      sollten ALLE Alarmglocken klingeln und Sie sollten ganz schnell alles
      verkaufen.

      Doch das ist leichter gesagt, als getan: Es ist wie der zwar sehr
      weise aber nicht sonderlich einfach umzusetzende Spruch: Höre auf,
      wenn es am Schönsten ist. Wer wird schon auf einer Party, die gerade
      Ihren Höhepunkt erreicht hat, zu der Dame gegenüber sagen: Es ist
      gerade so schön hier mit Ihnen auf dieser wahnsinnigen Party diese
      überaus erfrischende Unterhaltung führen zu dürfen - ich geh dann
      jetzt.

      An den Börsen müssen Sie sich aber genauso verhalten.

      So kann man verstehen, warum so viele Menschen erfolglos bleiben und
      bleiben müssen. An den Börsen müssen Sie die Angst suchen und die
      Freude meiden. Mal ehrlich, wenn ich Sie fragen würde: Ich habe da
      einen Job für Sie: Er wird sehr gut bezahlt, aber Sie müssen beständig
      Dinge suchen und tun, die Ihnen Angst machen und gleichzeitig alles
      meiden, was Ihnen Freude macht. Würden Sie diesen Job annehmen?

      Sie sind ein Teil der Masse; je mehr Sie sich mit der Börse
      beschäftigen, umso mehr ist in Ihnen dieses Massengefühl präsent. Dann
      müssen Sie nur noch lernen, wann dieses Gefühl Extrempunkte erreicht -
      das erfordert ein wenig Erfahrung. Wenn Sie das geschafft haben und
      dann auch noch danach handeln, dann haben Sie die wichtigste
      Grundregel im Börsengeschäft verstanden und einen großen Schritt in
      Richtung Erfolg getan!
      Avatar
      schrieb am 22.01.05 06:32:47
      Beitrag Nr. 50 ()
      Oh mein Gott

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Oh, mein Gott ... Gott passt auf Alkoholiker und Durchgeknallte auf,
      sagt man. Aber wer gibt auf die Leser der Business Week Acht?

      Von uns Amerikanern wird schon vor dem Frühstück erwartet, an sechs
      unmögliche Dinge zu glauben - und an ein weiteres halbes Duzend nach
      dem Mittagessen:

      - dass wir reich werden können durch "Denken", während anderen der
      Schweiß den Rücken herabläuft,

      - dass wir mit jedem Mal, da der Preis unserer Häuser ansteigt,
      reicher werden,

      - dass die gesamte Nation floriert, dadurch dass Geld geliehen und
      ausgegeben wird,

      - dass Alan Greenspan und sein Gefolge von der Fed das Zinsniveau
      besser bestimmen können als der Markt,

      - dass sich damit Geld verdienen lässt, Aktien zu kaufen, die ihren
      historischen Hoechststand erreicht haben.

      Diese Liste ist lang und man kann sie noch ausweiten. Und Sie lieber,
      bemitleidenswerter lieber, lieber Leser haben diese Liste schon so oft
      gelesen. Und in dem Moment, in dem Sie dachten "Jetzt kann es nicht
      mehr getoppt werden", informiert uns die Business Week:

      "Zusammengenommen zu einer Gruppe wachsen die Wirtschaften von
      Brasilien, Russland, Indien und China schneller als die der
      entwickelten Länder." "Dieses Wachstum sollte eine gute Möglichkeit
      für Investoren sein."

      Nun, ja, ... jede Menge gute Möglichkeiten, um Geld zu verlieren. Ich
      werde jetzt meinen persönlichen Zynismus zurückhalten und ein bisschen
      mit Business Week spielen. "Vier Länder, die Sie besitzen sollten", so
      der Titel. Jeder Investor sollte ein Stück von Brasilien, Russland,
      Indien und China in seinem Portfolio vertreten haben."

      "Der neuste Trend? Es ist der steigende Wert dieser vier Länder.
      Zusammengenommen bringen sie mehr Wachstum auf die Wage als die G6
      Staaten in nur vier Jahrzehnten."
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 21:45:12
      Beitrag Nr. 51 ()
      Übersetzung von #44 (aus dem silberinfo Forum)





      EIN DUTZEND FEHLER DER SILBERINVESTOREN

      Douglas Kanarowski

      Meine ersten drei Essays waren der Versuch, der breiten Anlegerschaft dabei zu helfen, die entstehende Silber Story zu verstehen. Diese Abhandlung richtet sich speziell an die derzeitigen Silberinvestoren.
      Im Großen und Ganzen ist die Gemeinde der Silberanleger mit einigen erstklassigen Fürsprechern und professionellen Analysten gesegnet. Unter den aktiveren, die die Silberfackel tragen, sind: Mary Anne und Pamela Aden, Ted Butler, Doug Casey, Jim Dines, Jason Hommel, David Morgan, GOLD-EAGLE und Jim Puplava. Ich lese praktisch alles, was über Silber gedruckt wird und hin und wieder kommt es mir so vor, als ob ich ein paar Probleme sehe und notiere mir, was weggelassen wird, als da wären:

      1. TECHNISCHE ANALYSE ANZUWENDEN …. IST FALSCH! Die Technische Analyse spielt bei den meisten meiner Investitionsentscheidungen üblicherweise eine Hauptrolle. Ich vertraue der TA in ca. 98 % der Fälle. Aber die wichtige Frage, die sich hier stellt, ist, was mit den restlichen 2 % ist. Oder anders ausgedrückt, unter welchen Umständen sollte man der Technischen Analyse nicht vertrauen? Nehmen Sie sich mal kurz Zeit zum Überlegen. Haben Sie nachgedacht? Meine Antwort ist: „In einem Markt, in dem Preisverzerrungen sowohl lang anhaltend, als auch im großen Stil stattgefunden hat.“ Meiner Meinung nach ist das Betrachten eines technischen Silberpreischarts vergleichbar mit dem Betrachten einer dieser Weltkarten aus der Zeit vor Kolumbus, als die Welt noch „flach“ war. Beide enthalten gerade genug oberflächliche Information, um ihnen den Anstrich von Wahrheit zu geben. Tatsächlich sind beide eine Täuschung. Sie sind betrügerisch. Überlassen Sie es Professor Edga Macation, uns an folgendes zu erinnern: wenn die Grundregeln von Angebot und Nachfrage nicht den Marktpreis der Ware kontrollieren, dann sind auch die Daten für die Erstellung eines Preischarts fehlerhaft, was zu einem fehlerhaften Chart führt. Klar! Mit anderen Worten (andersherum ausgedrückt), hätten wir wirklich einen freien Silbermarkt, dann würden die Silbercharts anders aussehen als diejenigen, mit denen uns die „Experten“ täglich überhäufen …. Zeichnungen imaginärer Gleitender Durchschnitte, Erkennen von Widerstandslinien und Malen ausgedachter Aufwärtstrendkanäle, um nur einige zu nennen. Mehr dazu weiter unten.

      2. ÜBERMÄSSIGES HERVORHEBEN DER „UNZEN IM BODEN“. Sicherlich ist das Wissen über die Zahl der Silberunzen im Boden eine „wichtige“ Information bei der Beurteilung eines Silberprojekts. Jedoch ist es auch „wichtig“, die Antworten auf viele andere Schlüsselfragen zu haben. Zum Beispiel: In welchem Land befindet sich die Lagerstätte? Geopolitische Risiken? Was hat das Grundstück gekostet? Warum wurde es verkauft? Zu welchem Preis? Nähe zur Infrastruktur? Wie tief reicht es? Übertage oder Untertage? Erzgrad? Prozentuale Rendite? Zusatzeinnahmen durch Beiprodukte? Kosten zum Errichten der Mine? Welche Gebühren fallen an? Wie hoch sind Gesamtkosten der Produktion? Wer gibt den Ton an, damit der Laden läuft? Etc, etc, etc. Kürzlich las ich eine Werbung für eine Erzlagerstätte die einige bedeutungsvolle „Unzen in der Erde“ hatte. Als ich das „Kleingedruckte“ las, fand ich heraus, dass diese „Wunderlagerstätte“ 350 Meilen Luftlinie entfernt war von der nächsten kleineren Stadt, wo Sie, wenn Sie Glück hätten, einen Schraubendreher kaufen könnten. Ich verlor nicht nur mein Interesse an dem Gelände, sondern auch in das Unternehmen und die Leute, die dieses Angebot so lauthals vortrugen. Einfach ausgedrückt schlage ich anstelle der „Unzen im Boden“ vor „Wird das Vorhaben möglicherweise eine profitable Mine werden?“ Keine leicht zu beantwortende Frage. Wenn Sie jedoch meine Frage beantworten können, haben Sie wahrscheinlich Ihre Hausaufgaben gemacht, um eine ziemlich gesunde Investitionsentscheidung zu treffen.

      3. SILBERINVESTOREN GLAUBEN, SIE WÜRDEN WISSEN, WIE HOCH DER SILBERPREIS STEIGEN WIRD. Fragen Sie irgendeinen Silberanleger, wie hoch der Silberpreis steigen wird …. Und Sie werden eine Antwort erhalten!! $ 10, $ 20, $ 100, $ 500. Mein Freund, es gibt keine Antwort! Wir haben für eine so lange Zeit keinen freien Marktpreis für Silber gesehen, dass jede Preisvorstellung, die Sie oder irgendein anderer sich ausmalen können, einer Übung in Torheit gleichkommt. Es gibt fünf große „Mitwirkende“, die den freien Markt zunichte gemacht (ausgestochen) haben. Nummer eins: Doug Casey hat gesagt, dass 80 % des produzierten Silbers ein Beiprodukt sind der Gold-, Kupfer-, Blei- und Zinkförderung. Seit dem Aufkommen der modernen Minentechnologien Anfang des 20. Jahrhunderts flossen buchstäblich mehrere Milliarden Unzen von Beiprodukt-Silber in den Markt, ungeachtet von Preis und Gewinn. Nummer zwei: beginnend um 1945 begann die Regierung der Vereinigten Staaten damit, die bis dahin weltweit größten Silbervorräte zu verkaufen. Der Verkauf ging über fast 60 Jahre, bis „der Brunnen schließlich ausgetrocknet war.“ Nummer drei: während des über 20-jährigen Silber-Bärenmarktes warfen allzu entmutigte Silberanleger und andere Regierungen große Mengen des „weiß Glänzenden“ auf den Markt. Nummer vier: während der letzten 15 Jahre prügelten Millionen Unzen von leased – hedged Silber [Anm.: gemeint sind Silberleihgeschäfte und die Vorwärtsverkäufe der Produzenten] den Markt immer noch weiter runter. Und Nummer fünf: massive Papier Shortpositionen an der COMEX [Anm.: New Yorker Warenterminbörse] haben im Augenblick eine nachhaltig negative Wirkung auf den Preis. Die Mächte, die in New York wirken, haben wiederholt bewiesen, dass sie den Silberpreis in jede beliebige Richtung treiben können, wie es ihnen gerade passt .... vorerst. So wurde z. B. am 7. Dezember 2004, dem Pearl Harbor Day, der Silberpreis an einem einzigen Tag um 70 US-Cent oder fast 10 % in den Keller geschickt! Nur so nebenbei sollte erwähnt werden, dass es keine bedeutenden Nachrichten von Silberproduzenten an diesem Tag oder kurz davor gab. Also, Sie denken immer noch, Sie würden wissen, wie viel Silber wert ist? O.K. Wenn das eben gesagte nicht genug ist – jede Preisvorhersage muss auch die Zahl der „zukünftig“ von den Regierungen der Welt in den nächsten paar Jahren gedruckten (durch Inflation erzeugten) Dollar berücksichtigen .... und die Antwort darauf wissen nicht einmal die Regierungen selbst!

      4. SILBER IST DIE “GELEGENHEIT DES LEBENS“ (OLO [Anm.: Once in a Lifetime Opportunity]). Einige erkennen diese offensichtliche Tatsache. Es gibt zwei seltene Voraussetzungen, die bei einem Markt erfüllt sein müssen, um eine richtige OLO zu entwickeln. Beide müssen eintreffen. Zunächst einmal muss alles, was über einen langen Zeitraum irgendwie schief gehen kann .... schief gegangen sein. Einige Beispiele, die einem einfallen sind die wie verrückt einpeitschende Industrie in den Vereinigten Staaten und das kommunistische Kuba. Verrückte Einpeitscher hatten Anfang 1900 „Schmeißt sie raus“ auf ihren Autos, und Kuba legte schnell den Rückwärtsgang ein, als Fidel Castro damals an die Macht kam. Beides lange, mächtige, anhaltende Abwärtstrends. Die zweite Voraussetzung ist ein Markt, in dem alles, was nur irgendwie richtig laufen kann .... richtig läuft! Greifen wir auf eines der obigen Beispiele zurück. Wenn Castro am Ende seine Macht verliert und die neuen Machthaber dem Modell des kommunistischen Chinas folgen, dann wären die daraus resultierenden wirtschaftlichen Möglichkeiten enorm! Was ist mit Silber? Sie sprechen es an und es lief für sehr seht lange Zeit falsch. Ungeliebt, ungewollt, in den Anlegerkreisen nicht vernommen. Es gab Zeiten, da waren die Aktien der Minenunternehmen, die dem Bankrott entkamen, um 98 % von ihrem Höchstkurs gefallen. Das ist nicht alles. Silberbarren wurden, unter Berücksichtigung der Dollarinflation, zu 3,50 US Dollar pro Unze praktisch verschenkt! Aber die guten Nachrichten …. die Neuigkeiten, die dem Silberanleger heutzutage bestens bekannt sind …. sind, dass viele mächtige Kräfte jetzt bereit, bei Silber in großem Maßstab für lange Zeit „alles richtig laufen zu lassen“. Sprechen Sie mir nach: „Silber ist die Gelegenheit des Lebens!"

      5. EINFACH DIE OLO ZU ERKENNEN IST NICHT GENUG. Für mehrere Jahre besuchten mein Bruder und ich viel Finanz-Konferenzen. Russ wurde nicht nur sehr gut darin, mit Firmenrepräsentanten zu sprechen und die Spreu vom Weizen zu trennen, sondern er war mit den Großen der Redner bei diesen Konferenzen per du. Wir hatten immer eine tolle Zeit …. Mußestunden unter Brüdern .... und es sah so aus, als ob er die ganzen wichtigen Investitionspläne aussortiert hätte. Nach einigen Jahren fragte ich Russ eines Tages zufällig, an welchen Unternehmen er beteiligt sei und wie groß seine Positionen seien. Ich war zwar etwas argwöhnisch, aber insgesamt auf seine Antwort nicht vorbereitet. Er besaß nichts! Er hatte nie etwas gekauft! Aus irgendwelchen Gründen konnte er darüber gut reden, aber er konnte nicht tun, worüber er sprach. Seither ist mir aufgefallen, dass dies für eine Menge anderer Möchtegern Investoren auch zutrifft. Was kommt als nächstes? Leute, ich lebe und sterbe mit einer Auswahl von Anlageregeln, die ich für mich selbst entwickelt habe. Ich danke Russ für die Hilfe, eine neue Regel aufzustellen: die Ski`s Action Formel besagt, „es macht überhaupt keinen Sinn, gute ökonomische Ratschläge zu kaufen oder anderweitig sich zu besorgen, ohne die dazugehörigen Käufe bzw. Anpassungen durchzuführen oder auf anderweitige Art den Rat zu befolgen, indem man wenigsten etwas davon in die Praxis umsetzt.“ Und die Moral von der Geschicht? Einfach eine OLO zu erkennen, ist nur die eine Hälfte der Schlacht .... Sie müssen sich zudem dazu durchringen, nach Ihrem erworbenen Wissen zu handeln, damit Sie auch etwas davon haben!

      6. PROZENTUAL GESEHEN NICHT GENUG SILBER ZU BESITZEN. Der „große Rohstoffboom des 21. Jahrhunderts“ hat begonnen. Edelmetalle, Basismetalle, Kohlenwasserstoffe, Getreide, Währungen, natürliche Ressourcen usw. Praktisch ohne Ausnahme ist jeder ihnen bekannte Rohstoff in einem großen Bullenmarkt. Ich möchte darüber mal nachdenken wie über ein Pferderennen, an dem vielleicht 25 Pferde teilnehmen, und zehn oder mehr Jahre brauchen, um „im Ziel anzukommen“. Klugen Investoren sei geraten, jedes der Pferde genauestens unter die Lupe zu nehmen, da die „siegenden Pferde“ diejenigen sein werden, welche den höchsten prozentualen Gewinn für den „Besitzer“ einfahren. Meine eigenen Überprüfungen ergeben, dass „Hü Hott Silber“ das Rennen ganz vorne beenden wird. Auf dem Gebiet des Investierens denke ich, dass der Geist von Jim Dines ein nationaler Schatz Amerikas ist. Die Fähigkeit, in die wirtschaftliche Zukunft sehen zu können, ist eine Gabe, die nur wenige haben. Eine seiner „Erfindungen“ ist die lange Liste des Dinesismus, einfach gesagt, Marktwahrheiten, die er in seinen Jahren hart erarbeiteter Erfahrungen gesammelt hat. Beispiel: DITRULL…. Wenn der Trend flach, langweilig oder unklar ist, dann nehmen Sie an, dass der vorherige klare Trend intakt ist, bis das Gegenteil bewiesen ist. Mein Vorschlag für seine angesehene Liste ist: DINOLO…. Sollten Sie jemals eine echte „Gelegenheit des Lebens“ sehen, dann seien Sie darauf gefasst, Ihre normale Diversifikationsstrategie vorübergehend zu neu anzupassen, um einen größeren Vorteil zu erhalten. Diese Regel angewandt auf unser Pferderennen …. wenn Ihnen die anderen „Rohstoffpferde“ über den Weg laufen, dann greifen Sie in deren Satteltaschen und nehmen Sie eine Handvoll Geld raus (Positionieren Sie sich). Aber wenn „Hü Hott Silber“ vorbeikommt …. dann nehmen Sie ZWEI Hände voll! Mit anderen Worten, ziehen Sie in Betracht, Ihren Einsatz - von dem Sie annehmen, er sei klugerweise hoch genug - zu verdoppeln.

      7. ZU DENKEN, DAS SOWOHL GOLD, ALS AUCH SILBER GUTE INVESTMENTS SEIEN. Während des „großen Rohstoffwettlaufs“ ist Gold der größte Konkurrent für Silber im Kampf um das Geld. Gold ist wirklich eine „gute“ Investition …. aber Silber ist eine „klasse“ Investition. Klasse [Anm. tremendous]: a) etwas, das ein Erzittern und Beben hervorruft. b) erstaunlich wegen extremer Größe, Kraft oder Bedeutung. Als eine legitime Herausforderung habe ich (und andere) bei zahllosen Gelegenheiten erklärt, dass man bei Silber diese mal davon ausgeht, prozentual eine bedeutend größere Bewegung zu sehen. Ich habe ernsthaft versucht, ein echtes Beweisstück zu finden, das ich möglicherweise übersehen habe. Was haben wir gefunden? Um den Glauben an Gold zu unterstützen, laufen die Argumente für Gold hinaus auf …. Meinung, Lärm und unscharfe Logik. Ihre Argumente können mit einem alten, kaputten Spielzeug gleichgesetzt werden, das nur, wenn man es drückt, „kaufe Gold, kaufe Gold“ sagen kann .… ohne einen wirklich schlagkräftigen Grund. Um das Argument für Silber zu unterstützen, kann man die vorgetragenen Gründe üblicherweise in eine von zwei Kategorien einordnen .... Fakten und reine Logik .... die stärksten von allen Argumenten. Mir ist die Tatsache klar bewusst, dass die Leute nicht gerne ihre Meinungen ändern …. aber an einer altmodischen Meinung festzuhalten ist kein Rezept dafür, großes Geld zu verdienen.

      8. NICHT DIE BEDEUTUNG DES WECHSELS VON EINEM KÄUFERMARKT ZU EINEM VERKÄUFERMARKT ZU ERKENNEN. Der Silbermarkt wird bald einen radikalen Wechsel von einem Käufermarkt zu einem Verkäufermarkt vollziehen. In einem Käufermarkt ist die angebotene Menge der Ware sehr groß und der Preis wird vom billigsten Anbieter gemacht. Man könnte argumentieren, dass der Käufermarkt für Silber (sehr große angebotene Mengen) tatsächlich mit der Entdeckung von Silber in der Neuen Welt begann. Der Katalysator für den Wechsel der kompletten Marktstruktur hin zu einem Verkäufermarkt ist …. Knappheit. Wenn am Ende die Knappheit am oder vor dem Tag ausgelöst wird, an dem nichts mehr in den Lagern ist [Anm.: Zero Inventory Day, ZID], beginnt ein richtiger Verkäufermarkt. Sobald ZID da ist und sich daraus ein Verkäufermarkt ergibt, dann wird nicht mehr die billigste Unze den Preis diktieren, sondern die teuerste … genauer gesagt die allerteuerste Unze …. die letzte, teuere, profitable Unze, gefördert in Lower Slabovia, um den Bedarf zu befriedigen. Es wird nicht nur das Wort Gewinn in der Silberliteratur wieder auftauchen …. sondern die drei Worte Gewinn, Verknappung und Silber werden letztendlich wiedervereinigt in der neuen Welt des Neuen Silbers!

      9. DER GLAUBE, DAS DIE GROSSEN SILBERMINEN BEREITSTEHEN, UM DEN MARKT ZU ÜBERSCHWEMMEN. In der Tat durchstöbern schon viele Silberminengesellschaften die Erde nach den restlichen Ablagerungen. Ich habe überhaupt keine Zweifel darüber, dass sie diese Schätze auch finden. Allerdings ist es die relative Größe der weltweiten Silberminenunternehmen und deren Reserven, die überprüft werden müssen. Man sollte annehmen, dass in einem Umfeld schnell steigendere Preise Millionen von Unzen sehr bald in den Markt drängen würden und den Preis erschüttern würde. Da würden Sie falsch liegen. Vergessen Sie nicht, dass 80 % des Metalls auf dem Markt als Beiprodukt anfallen. Wenn man das berücksichtigt, dann ist es beinahe schon richtig zu sagen, dass Silber nicht einmal für die Silberminen hervorkommt. Relativ gesprochen sind Silberminen und Silberminengesellschaften klein. Die kumulierte Jahresproduktion 2003 von drei der größten, Coeur, Hecla, and Pan American Silver, betrug 32,6 Millionen Unzen …. geteilt durch die insgesamt 880 Millionen Unzen jährlicher Nachfrage …. wird uns klar, dass die drei zusammen nur 3,7 % der jährlichen Nachfrage befriedigen. Wenn die drei ihre Produktion verdoppeln würden, dann würden sie 7,4 % der jährlichen Nachfrage bereitstellen. Hurra! Lassen Sie uns auf andere Weise die Probleme betrachten. Von allen Silberminengesellschaften ist Silver Standard Resources [Anm.: SSRI] die Nummer eins bezüglich der Silberunzen im Boden. Sie verfügen über 962 Millionen Unzen in 15 Hauptlagerstätten weltweit verteilt. Aber wenn wir die eben genannten 880 Millionen Unzen jährlicher Nachfrage annehmen, entdecken wir, dass SSRI den Markt nur für 13,1 Monate versorgen könnte. Danach hätten sie kein Silber mehr!

      10. ES GIBT DREI UNTERSCHIEDLICHE INVESMENTKLASSEN BEI SILBER, UND BEI ALLEN DREI SOLLTE MAN ENGAGIERT SEIN. Silberminenaktien, Anlagesilber und Notfall- / Vermächtnis-Silber. Aktien sind der traditionelle Weg, da sie einen Hebel auf die Ware Silber bieten. Wenn der Preis für Anlagesilber steigt, steigen die Kurse der Minen üblicherweise noch stärker. So einfach ist das. Ich definiere Anlagesilber als Silber, dass man heute kauft mit der Absicht, es in der Zukunft zu einem höheren Preis zu verkaufen. Wir kommen sehr wahrscheinlich an einen Punkt, an den sich die Welt nie zuvor befand …. oder wenigstens nicht in diesem Ausmaß. Der Welt geht möglicherweise ein lebenswichtiger Rohstoff aus, der für die moderne Zivilisation unentbehrlich ist. (Oder es wird ein so akuter Mangel eintreten, der sich so anfühlt wie eine Erschöpfung der Vorräte.) Während einer extremen Verknappung, in der Silber-Endnutzer lauthals nach dem Ernstfall schreien, repräsentieren Minenaktien das Metal in der Erde, die es einfach nicht packen werden. Was war auf der Titanic wertvoller, eine Schwimmweste oder eine Aktie eines Unternehmens, das Schwimmwesten herstellt? Keiner weiß, welcher der beiden bisher angesprochenen Anlageklassen am meisten geschätzt werden, aber macht es nicht Sinn, von beiden etwas zu besitzen, um die Basis abzudecken? Wie steht es mit dem Notfall- / Vermächtnis-Silber? Der Versicherungsteil ist einfach ….dies stellt den Teil Ihres Silbers dar, den Sie normalerweise nicht verkaufen würden.… es ist das Silber, das Sie sich sparen und dabei hoffen, es nie brauchen zu müssen …. Um Ihren Hintern oder den eines anderen bei einem Notfall in Sicherheit zu bringen. Bei dem Teil mit dem Vermächtnis geht es darum, Kapital aus der eindeutigen Möglichkeit zu schlagen, dass Silber Ihre Eintrittskarte zum „guten Leben“ sein könnte …. so wie die TV-Figur George Jefferson, der immer in der Hoffnung lebte, es „nach oben zu schaffen!“ Die Geschichtsbücher sind voller Beispiele von Menschen, die am richtigen Ort zur richtigen Zeit genau das richtige getan haben, um für immer ihre wirtschaftlichen Verhältnisse zu ändern. Wollen Sie nicht zu diesen Menschen gehören?

      11. ES IST POPULÄRE MEINUNG; DASS EINEM DIE VORTSCHREITENDE PREISMANIPULATION SCHADET. Nehmen wir mal an, Sie müssten Ihr Silber morgen verkaufen, dann wird es Ihnen schaden. Aber ich sehe es wie Ted Butlers Freund, Izzy. Den heutigen Silberinvestoren werden drei wunderbare Gelegenheiten geboten. Zum einen bietet uns der Markt Silber zu Ausverkaufspreisen an. Wenn ich einen arrangierten Crash sehe, hole ich mein Scheckbuch raus, setze ein Lächeln auf und kaufe nach. „Danke, Kumpels!“ Zweitens gibt uns die Manipulation Zeit, mehr zu kaufen. Wäre die Manipulation vor fünf Jahren zu Ende gegangen, wären wir nicht in der Lage, auch nur annähernd so viel zu besitzen. Und drittens drückt die Manipulation die Feder aus Angebot und Nachfrage umso mehr zusammen. Mit anderen Worten, der Vorgang, die Kräfte von Angebot und Nachfrage zu schwächen, wird in einem viel höheren Preis resultieren, als es sonst der Fall gewesen wäre. Seien Sie dankbar! Handeln Sie! Tun Sie etwas! Andernfalls werden Sie über Silber reden als das ..... könnte, sollte, würde Metall. Vergessen Sie nicht, dies ist die Art von Markt, der die geduldigen, stetigen Käufer am meisten belohnen wird.

      12. DIE BEWÄHRTEN PROFIS AM MARKT NICHT GENÜGEND ZU BEACHTEN. Kürzlich wurde von Jim Rogers im The Daily Reckoning folgendes besprochen: „Jeder hört ihm zu, jeder stimmt ihm zu, aber noch folgt keiner seinem Rat.“ Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen vertrauen eigentlich intelligente Menschen, sobald sie sich erst einmal auf das Feld des Investierens wagen, nicht den Weisheiten erprobter Marktkenner, sondern tappen routinemäßig in die Falle des „Übergewichtens“ ihrer eigenen Meinung. Wundert es da, dass sie keinen Erfolg haben? In seinem Buch „The New Market Wizards“ [Anm. „Magier der Märkte“] erzählt Stanley Druckenmiller ausführlich von seinen frühen Erfahrungen, als er für George Soros arbeitete. Über seinen geschätzten Mentor sagte er, „ich lernte viel von ihm, aber das wahrscheinlich wichtigste ist, dass es nicht darum geht, ob du richtig oder falsch liegst, sondern wie viel Geld du machst, wenn du richtig liegst und wie viel du verlierst, wenn du falsch liegst. Die seltenen Male, in denen mich Soros jemals kritisierte, waren, als ich den Markt genau richtig einschätzte und die Chancen nicht maximierte ….Soros hat mich gelehrt, dass wenn du von einem Trade zutiefst überzeugt bist, musst du voll zupacken …. Was Soros anbelangt, wenn du bei etwas richtig liegst, kannst nicht genug davon besitzen.“ Würde Warren Buffet auch zustimmen? Hier ist, was er dazu meinte: „ Diversifikation ist ein Schutz gegen Unwissenheit. Es macht sehr wenig Sinn für diejenigen, die wissen, was sie tun.“ Nun, Leute, einige der besten Köpfe in der ganzen, weiten Welt des Investierens haben für Silber einen riesigen Scheck unterschrieben …. Jim Dines, Doug Casey, Warren Buffet, George Soros …. Glauben Sie ihnen, oder nicht? Besser noch, besitzen Sie genug Silber?
      Bis zum nächsten Mal,Douglas Kanarowskigrapeorbit@sti.net8. Januar 2005Original zu finden hier: http://www.gold-eagle.com/editorials_05/...wski010705.html

      Translated by Maverick for all the folks "living" for the once in a lifetime opportunity called silver. And if it`s not silver, go for gold.
      13.01.2005 23:43
      Avatar
      schrieb am 08.05.05 19:56:10
      Beitrag Nr. 52 ()
      Dramatische Schieflage der Menschheit



      Im März 2004 verglich ich in einem Artikel die eskalierenden Parameter, etwa die Inflation und die künftige Goldpreisentwicklung mit einem Tsunami. Damals hatten nur wenige Menschen eine wirkliche Vorstellung von der verheerenden Gewalt eines Tsunami. Der Tsunami in Südostasien am 26.12.2004 war seit Menschengedenken die bisher größte Naturkatastrophe. Kaum vorstellbar, dass es bis Ende des Jahrzehnts zu einem noch größeren globalen Holocaust kommen könnte - ausgelöst durch Menschenhand. Als Erklärungsmodell wird man vordergründig die weltweite desaströse Finanzlage verantwortlich machen. In Wirklichkeit ist die wachsende menschliche Unvernunft eher mit einer tektonischen Plattenverschiebung vergleichbar, die sich jahrzehntelang aufgestaut hat, um sich ruckartig im Chaos zu entladen.


      Vorboten und Geißel zum weltweiten Chaos

      Vorzeichen dieser "Entladung" konnten wir immer vor Kriegen registrieren. Ehe das Übel ausbrach, läuteten immer zuvor kräftig die Friedensglocken. Achten Sie 2005 argwöhnisch auf falsche Zeichen des Friedens. Eine weitere Geißel der Menschheit ist der Zinseszinseffekt. Dieser Zins-Tsunami in Form von Schulden erfaßte inzwischen die ganze Welt. Noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte hat es einen derartigen Stau gegeben. Er wird sämtliche Dämme der Finanzsysteme niederwalzen. Für Gegenmaßnahmen ist es indes zu spät, denn durch keine legale finanzpolitische Maßnahme ist die hereinbrechende Monsterwelle zu zähmen. Ein vertracktes Nullsummenspiel: hier die Guthaben der Bürger, dort die gigantischen Schuldenberge der Staaten. Schulden allein gibt es nicht. Die Schuldentilgung läßt sich nur durch ein geschichtlich probates Mittel auflösen, nämlich durch einen Währungsschnitt. Dabei werden die Guthaben der Bürger zum größten Teil mit einem Schlag vernichtet. Merkwürdig, die "Wegelagerer" Inflation, Währungsreform und Krieg traten bisher immer als Verbündete auf. Ihr Erscheinen auf der Weltbühne lag aber immer mehr als eine Generation auseinander, damit die unmittelbare, bittere Erfahrung nicht von Generation zu Generation weiter gegeben wird.


      Tricks und Lügen auf dem Wege zum Zerfall

      Die Schere zwischen Armut und Reichtum klafft immer weiter auseinander. Das führt zu einem wachsenden sozialen Konfliktherd. Die Menschheit, vor allem die besitzenden Klasse, ist inzwischen außer Rand und Band. 90% des Weltkapitals befindet sich in den Händen der Reichen, und das sind nur 5% der Weltbevölkerung. Ein weiterer Indikator, der auf den Zerfall des Kapitals hinweist, ist die rasch ansteigende Inflation. Sie ist weiter gediehen als man es uns von Staats wegen glauben macht. Noch wird sie versteckt. Der viel zitierte Warenkorb ist ein wahres Lügensammelsurium. Wichtige Güter des Lebens, die im Preis stark gestiegen sind, befinden sich außerhalb des fiktiven Korbs oder sie werden durch statistische Tricks günstiger ausgewiesen. Über die Trickserei hinaus hat sich ein amoralisches Verhalten wie eine Seuche ausgeweitet. Ähnlich könnten die letzten Tage des dekadenten Roms ausgesehen haben. Weltweit ist die Korruption bis in die obersten Firmenetagen, in Parteien und Ämtern wie eine harmlose Selbstverständlichkeit zu Gast. Unglaubliche Betrugsmanöver riesigen Ausmaßes waren und sind die Markenzeichen gewisser renommierter Firmen. Scharenweise werden nach wie vor die Aktionäre über den Tisch gezogen. So habe ich die Befürchtung, dass sich ein Skandal bei der ehemaligen südafrikanischen Goldmine Durban 2005 anbahnen könnte wie damals bei der Sunshine Mining.


      Die Ikone "Gold": das Glanzlicht 2006

      In einem derartigen Umfeld erinnerten sich die ersten an eine in Vergessenheit geratene Ikone, die sie aus Keller und Speicher hervorholten. Andere haben gerade erst die Goldikone entdeckt, physisch oder als Derivat. Auf halber Strecke zur Jahrzehntwende wird man diesmal wieder den wenigen Goldbesitzern drastisch vor Augen führen, dass auch ihre Ikone nur ein Windei ist und sich in nichts von anderen Finanzblasen unterscheidet.

      1975 erfuhr das aufstrebende Gold schon einmal einen initiierten 50%-Rücksetzer durch die Hochfinanz, und zwar von fast 200 auf 100 US$. Die Goldminen verkamen sogar fast bis auf die Nulllinie. Sämtliche Privatanleger wurden aus allem heraus geschreckt was nach Gold glänzte. Genau das war bezweckt. Pünktlich zum Neujahr 1976 startete dann Gold seine furiose Jahrhunderthausse, erst einmal auf 275 US$, ab 1979 gab es dann kein halten mehr. Nun braucht die Ge-schichte nicht wieder genau so verlaufen, wichtig ist aber, dass der Privatanleger das Gestaltungsmuster wiedererkennt. Lassen Sie sich 2005 nichts einreden. Eine massive Medienkampagne wird Gold u. U. in die hinterste Ecke als Geldanlage verbannen. Gold wird aber durch nichts von seinem Substanzwert einbüßen. Im Gegenteil: es wird immer knapper, es wird immer mehr nachgefragt, es ist der einzige Fluchthelfer aus der Sackgasse der Menschheit im bevorstehenden Finanzchaos. Für 2005 wäre ein nachhaltig manipulierter Rückzug des Goldpreises denkbar. Die 400-$-Marke könnte unterschritten werden. Das wäre weder verwunderlich noch erschreckend. Vor dem Tsunami weicht das Meer auch erst einmal zurück - unbegreiflich für den Betrachter - ehe die Urgewalt der Welle zuschlägt. Mit anderen Worten: Ich erwarte ab 2006 den ersten dramatischen Anstieg des Goldpreises, der sein bisheriges historisches Hoch überbietet. Das Bild vom Tsunami trifft in allen Phasen - zurückweichen, Wellen bilden, wieder beruhigen - auf die Entwicklung des Goldpreises in den nächsten fünf Jahren zu. Das Zurücksetzen des Goldpreises vor dem Einsetzen der zweiten Welle ist der zweite Akt des Drehbuchs, ehe die dritte, letzte und gewaltigste Welle 2006 losschlägt.

      Auf dem Resonanzboden 2006 können sich die schwelenden Nahost-Konflikte ungehindert ausbreiten. Wie das im einzelnen geschieht, ist unklar, aber es wird einfach stattfinden. Punkt. Um das ausgemachte ölreiche Epizentrum könnten sich die Wellen der Gewalt rund um den Erdball ausbreiten.


      Propheten, die im Wind liegen, haben immer Hochkonjunktur

      Erst das Amalgam dieser skizzierten Grundübel ergibt die brisante Mischung; der "Reifungsprozeß" ist beinahe abgeschlossen. Dieses Szenario ist nicht vergleichbar mit den 80-er Jahren, wo Crash-Propheten wie etwa ein P. C. Martin allein aus den damals angesammelten Weltschulden von 12 Billionen Dollar auf den unmittelbar bevorstehenden unausweichlichen Finanz-Kollaps schlossen. Ein P.C.M. riet sogar schleunigst sein Buch "Sachwert schlägt Geldwert" zu lesen, damit die schnellen Schlauen ihre Schäfchen rechtzeitig ins Trockene brächten. Eben jener "goldpaule" prophezeite als Chefredakteur der größten Tageszeitung Deutschlands gut zwei Jahrzehnte später einen Goldpreis von 36 US$. Eine andere Frage: Haben Sie jemals noch etwas von einem Heiko Thieme gehört, nachdem der Jubel am Neuen Markt in Panik umschlug? All diese Propheten schwimmen wie Fettaugen auf der Welle, die gerade Konjunktur hat. Sie verschwinden sang und klanglos im Wellental, wenn sich ein Paradigmawechsel zögerlich anbahnt. Optimistische Schönredner sind immer gern gehörte Schwätzer. Sie fallen beim Publikum solange nicht in Ungnade, wie der geheime kollektive Wunsch reich zu werden, gefördert und nicht zerstört wird. Wer zur falschen Zeit - wie eben jetzt - auch vor dem aufgestauten Gefahrenpotential warnt, gilt als Miesmacher und damit als widerlicher Spielverderber. Dazu gehört auch der Kommentator dieses Berichts. Jeder hört doch lieber, dass er einen saftigen Gewinn einfahren wird, als dass er einen herben Verlust erleiden könnte. Andere sollen ihn durchaus erleiden, aber bei sich selbst ist das undenkbar. Das ist der heutige Zeitgeist. Ein pragmatischer und dabei vorsichtiger Privatanleger sollte nichts auf eine Karte setzen. Gerade was als 100%-tig sicher gilt, ist mit Skepsis zu begegnen.

      Bei allem was wir unternehmen, sollte ein gerüttelt Maß an Demut aber auch Würde gegenüber unseren Mitmenschen mitschwingen. Hoffnung dazu gibt die unglaubliche Welle der Spendenbereitschaft, die unsere Mitmenschen in Südostasien erfuhren. Vielleicht schenkte die Welt nach dem Tsunami der häßlichen Physiognomie wieder menschlichere Züge.
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 14:03:05
      Beitrag Nr. 53 ()
      GoldSeiten.de
      Infos zu Gold & Silber, sowie deren Minengesellschaften.


      Eichels blühender Überwachungsstaat - Gold als Abhilfe und Selbsthilfe?
      Datum 04.05.2005 09:07 | Thema: Ansichten & Kolumnen


      Deutsches Bankgeheimnis: Ein leiser Tod

      Ende April 2005 brachen die Freunde des Orwellischen Total-Überwachungsstaates in gedämpften Jubel aus. Unauffällig und geräuschlos verstarb endlich einer ihrer letzten Feinde: Das deutsche Bankgeheimnis. Ab sofort dürfen nun Fiskus, Steuerfahnder, Arbeitsämter, Sozialbehörden, Bafögämter, Familienkassen und nahezu jede andere behördliche Einrichtung mit ihren Heeren von etwa 6 Millionen Staatsdienern und Bediensteten der öffentlichen Hand unter dem weitgespannten Steuerhimmelszelt des Grossmeisters Hans Eichel etwas, was bislang noch marginal erschwert wurde: Das schrankenlose Ausschnüffeln der genauen finanziellen Verhältnisse eines jeden Bürgers und dessen Lebenspartner, Kinder, Verwandte, Freunde, Chefs, Untergebene oder Bekannte, und zwar ohne dessen Genehmigung, ohne dessen Wissen, ohne Anfangsverdacht und ohne richterliche Erlaubnis. Die Initiatoren dieser Kontroll-Kampagne scheinen noch nie in einem gewissen Dokument geblättert zu haben. Wie sollten Sie auch? Dieses Schriftstück ist ja auch nahezu in Vergessenheit geraten, war jedoch ganz früher einmal, als die Finanzwelt noch einigermassen in Ordnung war, sogar in Volksschulkreisen bekannt. Es nannte sich schlicht "Grundgesetz". Wer in diesem vergilbten Relikt mit schon fast antiquarischem Seltensheitswert nachschlägt, wird schon gleich auf der ersten Seite fündig. Dort stösst der Suchende auf einen vollmundigen Satz, der da heisst: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

      Doch das ist lange her. Von Eichel und seinen wackeren Mannen wird jeder Bürger im Prinzip wie ein Schwerverbrecher behandelt. Aber auf diese Weise lässt sich wenigstens das den Sozialisten heilige Grundprinzip der "Gleichheit" endlich einmal nachhaltig verwirklichen, wenn sonst schon keinerlei Erfolge der Wirtschaftspolitik vorzuweisen sind. Alle sind gleich und potentiell kriminell. Ersatzerfolge ist immer gut. Politiker lieben sie.


      Orwell lässt grüssen

      Der Bundestag hatte bereits im Dezember 2004 überhastig das in der Geschichte beispiellose "Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit" rasch und mit lässiger Geste durchgewunken. Datenschutz und rechtsstaatliche Verhältnismässigkeit - ade!

      Wie wer das doch gleich noch einmal? Etwa 78% der Bundestagsabgeordneten sind Staatsdiener oder öffentliche Bedienstete, davon die Mehrzahl Lehrer, die noch nie einen Cent in der freien Wirtschaft verdienen mussten und denen Ströme von Steuergeld ohne jede existenzielle Sorgen auf die (nunmehr total kontrollierten) Konten rieseln; und dies Monat für Monat, Jahr für Jahr, - bis hin zur sicher indexierten satten Pension. Da machen sich schwergewichtige Gesetze leicht. Sie entlocken den Abstimmenden kaum mehr ein mattes Gähnen. Was soll ihnen schon passieren?

      Fortan genügt ein kleiner Anruf bei der Frankfurter Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) (oder ein paar Clicks auf dem Überwachungscomputer reichen aus) und schon wissen Eichel und jeder kleine Beamte oder beim Staat Angestellte welche Konten, Wertpapierdepots, Ander- oder Treuhandkonten existieren und welche Verfügungsberechtigungen jeder beliebige Bürger unterhält. Selbst bislang "getarnte" Treuhand- und Anderkonten liegen nun offen. Über deren Existenz muss der diese Konten führende Notar Stillschweigen bewahren, ansonsten macht er sich strafbar. Mit dieser Vertraulichkeit ist es nun seit letztem Monat vorbei. Per Knopfdruck lässt sich problemlos herausfinden, wer bei wem Treuhandkonten in welcher Höhe und mit welchen Begünstigten unterhält. Der Vertrauensberuf von Geheimnisträgern wie Notare oder Anwälte und anderen Professionen ist in völliger Auflösung begriffen. Doch wie sagte schon der Altvater aller Sozialisten, der grosse Uljanow - Verzeihung - Lenin: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Er sprach Eichel & Co. so richtig aus dem Herzen.


      Bürger - wo ist dein SDS? Deine KEZ benötigt ihn

      Die totale Übersicht des finanziellen Hinter- und Vordergrundes eines "staatlichen Subjekts" wird im Fachjargon der per Gesetz lizenzierten Spitzel als "Stammdatensatz", kurz "SDS" - bezeichnet (es mag auffallen dass dieses Kürzel einst für den "Sozialistischen Deutschen Studentenbund" der 60er Jahre stand!). Auch die betroffene Bank erfährt nichts, denn alle Finanzinstitute werden online von der BaFin ohne An- oder Abmeldung in aller Stille angezapft und der minutengenaue Konto- oder Depot-Stand durch einen Datenpool namens "Konten-Evidenz-Zentrale", kurz "KEZ" - geräuschlos festgehalten. Die Situation entspricht der Ausreichung eines Zweitschlüssels für alle deutschen Häuser und Wohnungen an die nahezu allmächtige Geheim-Polizei, die jederzeit bei Tag und Nacht in jeden Raum ungefragt beliebig eindringen und herum schnüffeln kann, ohne dass die Bewohner je informiert werden. Gegen Eichels perfektes System erscheint inzwischen selbst dasjenige der ehemals so beliebten Stasie (Gott hab sie selig) als laienhafte Stümperei. Auch bleibt die letzte kleine Hürde, die darin besteht, dass nämlich die fortlaufende Überwachung einzelner Kontenbewegungen laut Gesetzestext einen „Verdacht“ benötigt, reine Augenwischerei. Ein solcher "Verdacht" kann jederzeit aus luftigem Spinngewebe "gestrickt" werden. Wer dem Kegel- oder Wanderklub oder gar der Wohltätigkeit beispielsweise eine Spende über 8 € überwies oder als Kassenwart der Kaninchenzüchter bzw. oder als Firmenvertreter einige Euros als Kostenrückerstattung für Auslagen erhielt, ist bereits hochverdächtig. Alle Kontotransaktionen und das gesamte Umfeld des Verdächtigen werden sofort geheimdienstartig, blitzschnell und hoch professionell durchleuchtet. Aber ein Auslöser kann auch sein, wenn der Beamte schlecht schlief oder unter Verdauungsstörungen leidet. Wer kontrolliert denn die Kontrolleure?

      Früher galt der Grundsatz: "In dubio pro reo", also im Zweifelsfalle zugunsten des Angeklagten. Die Sozialisten dagegen arbeiten inzwischen mit einer leichten Variante: Im Zweifel zugunsten des allmächtigen Eichel und seines noch allmächtigeren "Staates". Inzwischen aber sind auch gar keine Zweifel irgendwelcher Art mehr vonnöten. Die Kontrolle erfolgt automatisch und flächendeckend, Zweifel oder nicht, das alles spielt längst keine Rolle mehr.


      Beredte Stille am Main

      Die Grossbanken hüllen sich als Erfüllungsgehilfen des Staates in beredtes Schweigen. Welcher Banker, der in den metallisch schimmernden Türmen der Frankfurter Hochfinanz behäbig thront, würde es schon wagen, dem hehren internationalem Kampf gegen "Geldwäsche" und "Terrorismus" im Wege zu stehen? Da sei Gott, Eichel, Bush und Bin Laden vor! Doch in Wahrheit hat Eichels brutaler Schlag nichts mit der Jagd auf große Fische zu tun. Steuerfahnder und Bundeskriminalamt können nämlich bereits seit 2002 problemlos auf die KEZ-Datenbank zugreifen, wenn sie einen Straftatbestand auch nur vage vermuten, oder einfach nur, wann immer sie sich langweilen sollten. Von den grossen Banken wäre also keine Hilfestellung zu erwarten, nur einige kleine Geldinstitute monieren die systematische Bespitzelung. Auch macht der Norddeutsche Genossenschaftsverband gegen den Online-Zugriff des Grossen Bruders mobil. Ein einsamer Rufer in der Steuerwüste.


      Rechtliche Bedenken

      Ein Fach-Gutachten, das die Vertreter der Genossenschafts- und Raiffeisenbanken dem Hamburger Juristen Erich Samson in Auftrag gaben, kommt zu dem Schluss, dass die neue "Regelung" aus "vielfältigen Gründen als eindeutig verfassungswidrig anzusehen" sei. Die Tatsache, dass der bespitzelte Bürger zu keinem Zeitpunkt von der Ausspäh-Aktion des Eichel-Clubs erfahre, verstoße gegen das Recht auf "informationelle Selbstbestimmung", wie Samson so treffend bemerkte. Und weiter: Die von Karlsruhe etwa im Rahmen eines Urteils zur Volkszählung von 1983 aufgestellten Anforderungen für eine Datenerhebung derartigen Umfangs würden "nicht im Ansatz erfüllt". Damals hatte das Gericht also entschieden, dass der Staat "nicht unverhältnismäßig viele Daten über seine Bürger" sammeln und speichern dürfe. Aber auch das ist schon lange her.

      Steuerrechtsprofessor und Rennomier-Anwalt Gunter Widmaier hält den Schnüffelparagraphen für nicht mit dem Grundgesetz vereinbar: Er stellt seinerseits fest: "Das macht den unbescholtenen Bürger kaputt." Widmaier hatte im Auftrag der im Kreis Borken ansässigen Volksbank Raesfeld in Karlsruhe zwei Verfassungsbeschwerden eingelegt. Doch Eichel und seine neuerdings im Spitzelwesen hochversierten Helferlein strotzen vor Selbstbewusstsein. Niemand wird ihnen die Hebel ihres neuen, überstarken Machtapparates entreissen, auch ein paar mit Roben überzogene und mit lustigen Kappen gekrönte Figuren auf Richterstühlen nicht. Das wäre ja noch schöner. Schlieslich hat Eichel ja sein Spezialgesetz, was einem Ermächtigungsgesetz gleicht, von "Hunderten von Juristen prüfen lassen", wie einer der (Gross-) Sprecher des Ministeriums verlauten liess. Was sollte da noch schief gehen? Sie müssen keine Begründung anführen oder die Betroffenen informieren und damit basta. Gab es jeh etwas Schöneres als gesetzlich sorgfältig fundierte Beamtenwillkür? Jurist Widmaier geht davon aus, dass sich die Ämter ihrer neuen Befugnisse nach Kräften bedienen werden. Nicht zuletzt wird die Durchführung des neuen Hartz-IV-Gesetzes gleich einmal als willkommenes Testobjekt dienen. Bezieher des Arbeitslosengeldes II werden heimlich überprüft, ebenso wie deren Lebenspartner, Familienangehörige, Freunde, Verwandte und Bekannte. Widmaier notiert: "Das neue Gesetz trifft nicht die Reichen, sondern vor allem die kleinen Leute". Aber genau die sind es, denen natürlich die Mittel zur "Geldwäsche" und die Finanzausrüstung zur Organisation und zum Unterhalt "terroristischer Vereinigungen" fehlen. Damit wird der eigentlichen Hintergrund und Zweck des Gesetzes überdeutlich.


      Krone der Unverfrorenheit - und vom Bürger selbst finanziert

      Doch die Krone setzt all diesem die Frechheit ihrer Erfinder auf, denen die lückenlose Überwachung der 520 Millionen Konten und Depots gratis per Haus geliefert wird. Die online und Zugriffskosten müssen die angezapften Institutionen nämlich selbst tragen, und diese überwälzen sie schlicht auf ihre Kunden. Der Bürger zahlt also seine Totalüberwachung auch noch selber. Könnte es eine reizvollere Aufgabe für die Überwacher geben. Heere von Menschen zu kontrollieren, die auf den Rang von "Finanzsklaven" gesunken sind, und sich das Ganze auch noch von diesen Vertretern der untersten Ränge des modernen Sklaventums bezahlen zu lassen?

      Wie hiess doch gleich noch das uralte Motto? "Nur die allerdümmsten Kälber suchen sich ihren Metzger selber". Selbst Orwells Konzepte verblassen gegenüber dieser Art von Unverfrorenheit der Kontrolleure! Wo bleiben die Massenproteste der "mündigen Bürger" in deutschen Landen? Wer, ausser Eichel & Co sowie den grossen Banken ist denn überhaupt noch "mündig"?

      Vielleicht dämmert ebendiesem mündigen Bürger eines sonnigen Tages die dumpfe Erkenntnis, dass es etwas gibt, "Gold" genannt, dessen Vorhandensein in Sparstrümpfen, Tresoren, Kellern, Dachböden, Wänden und anderen Verstecken sowie Schmuckstücken keiner Knopfdruck-Kontrolle unterliegt. Seit Jahrtausenden garantiert das gelbe Metall einen wichtigen Aspekt der unverletzlichen Privatsphäre. Noch immer gibt es seinen Besitzern etwas, was vom Aussterben bedroht ist: Anonymität. Noch ist es dem potentiellen Investor möglich, Teile seines Vermögens zugriffssicher, unkontrolliert in Form von Münzen (oder weniger empfehlenswert: nummerierten Barren) werterhaltend abzulagern. Dieser absolut überlebensnotwendige Transfer in eine besondere Vermögensklasse mit dem Charakter einer "Versicherung der letzten Instanz" ist derzeit noch unter denkbar günstigen Konditionen zu attraktiven Preisen möglich. Noch immer ist Gold an Kaufkraft gemessen billig wie nie. Doch wie viele hören die Warnung und engagieren sich im Edelmetallbereich?


      Deutsche Steueramnestie: Brutaler Schlag unter die Gürtellinie

      All die kurz skizzierten Massnahmen der Totalüberwachung genügen den Mächtigen aber noch nicht. Ein weiteres kleines Beispiel mag den herrschenden Geist illustrieren: Diejenigen, die im Vertrauen auf die Gültigkeit der ihnen vom deutschen Fiskus gewährten Steueramnestie das Vermögen ihrer Liechtensteinischen Stiftungen zurück nach Deutschland transferierten, dürfen erneut zittern. Die Karten wurden wieder einmal neu verteilt. Im Laufe des Jahres 2004 wurden grosse Stiftungsvermögen unter Berufung auf den Erlass des deutschen Bundesfinanzministeriums zum Strafbefreiungserklärungsgesetz von Liechtenstein zurück nach Deutschland transferiert. Doch jetzt hat das Finanzgericht von Rheinland Pfalz am 14.3.05 unter Aktenzeichen 4 K1590/03 entschieden, dass im Falle der Übertragung von Vermögen an eine solche Stiftung in Deutschland Schenkungssteuer fällig wird. Damit gerät der hoch populäre Finanzminister Eichel den bereits amnestierten Steuerpflichtigen gegenüber in starke Erklärungsnöte, denn all die betroffenen Fälle sind nun wieder "offen". Selbst wenn dem Stifter zu Lebzeiten alle Rechte am Stiftungsvermögen zustehen und somit überhaupt kein Kapital an Dritte (wie z.B. Familienmitglieder) übertragen (sprich "geschenkt") wird, greift die Schenkungssteuer dennoch. Der Stifter hat sich sein eigenes Geld "geschenkt" - so die Auffassung des Gerichts. Dieser Grad der Unverfrorenheit lässt sich nur schwer steigern. Dafür muss der ehemalige Stifter bluten und nicht einmal wenig. Auf die der gerichtlichen Klage zugrunde liegende einst transferierte Summe von 1 Mio. DM wird unter Berücksichtigung von "Vorschenkungen" mit einer Schenkungssteuer von 555.410 DM belegt. Mehr als die Hälfte ist somit verloren. Hinzu kommt der im Rahmen der Amnestie ermässigte Strafsteuersatz von rund einem Viertel auf das Vermögen. Damit hat der gutgläubige "Rückkehrer" nahezu das gesamte Stiftungsvermögen eingebüsst. Also grob gesprochen werden erst einmal 25% an Strafsteuer fällig und dann noch einmal etwa 55% an Schenkungssteuer. Damit verblieben dem reumütig Zurückgekehrten mit etwas Glück etwa 20% seines transferierten Vermögens, die in den kommenden Jahren von Eichel oder seinem Nachfolger gemächlich auf Null zusammengesteuert werden.

      Derlei fiskalische Brutalitäten dürften nicht unbemerkt bleiben und diejenigen, die mit der Rückkehr ins deutsche Steuerparadies noch zögern, sicherlich zu denken geben.
      Wäre es nicht besser gewesen, der Stifter hätte seine Stiftung aufgelöst, den Gegenwert in Gold verwandelt und in einem zugriffsicherem Schliessfach deponiert? Klappe zu, Ende der Vorstellung. Da Gold bekanntlich keine Zinsen oder Dividenden abwirft, würde er künftig nicht einmal gegen irgendwelche Steuergesetze verstossen und er hätte die Chance eines nicht allzufernen Tages einen Goldpreis von einigen 1000 Dollar pro Feinunze zu erleben. Dies soll kein Aufruf zur Steuerunehrlichkeit oder zu irgendeiner Finanzstraftat sein, sondern soll lediglich auf die absolut legalen Möglichkeiten hinweisen, die Goldanlagen derzeit noch bieten. Selbst wenn der Goldpreis aufgrund machtpolitischer Manipulationen auch weiterhin nur sehr langsam steigen würde, wäre eine solche Anlage immer noch einer de facto Totalenteignung vorzuziehen. Diese tangiert inzwischen jedes Sparkonto: Bei einer Verzinsung von 2% (in der Schweiz von 0,5%), einer echten (nicht "amtlichen") Inflationsrate von 5-6% und einem mittleren Steuersatz von 35% verliert der Sparer 4-5% an Kaufkraft. Kumulativ ist sein Sparguthaben in nur sieben Jahren vielleicht noch 75% der Ausgangskaufkraft wert (vorausgesetzt, dass die Inflation nicht kräftig anzieht). Bis zu seiner Pensionierung hat dann der brave Sparer so gut wie sein gesamtes Sparvermögen eingebüsst. Der Wert sank auf Null. Wäre da Gold als Anlage nicht eindeutig besser? Keine Steuern und kein Eintrag in die Steuererklärung, kein Zugriff der BaFin oder irgendwelcher Behörden? Und der Wert fällt garantiert NIE auf Null! Selbst Geistesschwache können sich der Logik derlei fundamentaler Überlegungen kaum entziehen.


      ...und der nächste folgt sogleich

      Kein Zweifel, Eichel und seine emsigen Heerscharen haben sich erst warmgelaufen. Dieses war der erste Streich und der nächste folgt sogleich! Neue und sehr viel tiefergreifende Massnahmen sind im Anmarsch. Wie werden sie aussehen? Vermutlich wird das deutsche Kontrollsystem weltweit ausgedehnt. Der Knopfdruck erfasst dann im Endstadium jedes auf diesem blauen Planeten existierende Konto. Diese derzeit nur unvollkommen realisierte Erfolgsvision muss Eichel & Co. in ihren Träumen als totale Versager quälen. Aber sicherlich nicht mehr allzu lange. Bald werden sie als wirkliche und gefeierte Sieger auf der ganzen Front dastehen. Vielleicht flankieren derlei künftige Mega-Kontrollsysteme auch gewisse Massnahmen, die beispielsweise die Ereignisse des Jahres 1933 in Washington wiederholen. Damals hatte der grosse Rooseveld den Goldbesitz seiner Bürger per Dekret schlicht konfisziert und für beinahe ein halbes Jahrhundert kriminalisiert.

      Die Zukunft muss zeigen, wie sich die deutsche Fiskalpolitik gegenüber dem ewigen Metall einstellen wird. Vorerst steht die zahlenmässig sehr dünne Gruppe der "goldbugs", der "Goldspinner", der "fehlgeleiteten Idealisten" und "unbelehrbaren Investoren" mit ihren vermögenstechnisch vernachlässigbaren Goldmünzlein in den Sparstrümpfen und den Matratzen noch nicht im Fadenkreuz des Grossen Bruders, und der Goldpreis dümpelt ohne echte "action" vor sich hin. Und die Eigner von Goldminenaktien oder Goldfond-Zertifikaten nimmt sowieso kaum jemand ernst. Erst wenn eine regelrechte Flucht in die Edelmetalle als Massenbewegung einsetzt, Gold zu einem anerkannten Instrument der Selbsthilfe für die breite Masse avanciert und die Preise die obere Dachkante im leichten Aufwind weit hinter sich lassen, dürfte sich dies sehr schnell ändern. Bis dahin verbleibt uns noch geschenkte Zeit. Nutzen wir sie!


      © Prof. Dr. Hans J. Bocker
      Avatar
      schrieb am 30.05.05 08:35:30
      Beitrag Nr. 54 ()
      Mr. Greenspan und der deutsche Weg

      WACHSTUMSMASCHINE USA

      In absehbarer Zeit wird sie ins Stottern kommen - spätestens dann braucht die Bundesrepublik eine wirtschaftspolitische Generalüberholung


      Die weltwirtschaftlichen Verwerfungen lassen uns keine andere Wahl, erklärte Kanzler Schmidt in den siebziger Jahren, als die Demontage des Sozialstaates begann. Sprachlich haben sich diese Verwerfungen mittlerweile zur Globalisierung gemausert, einem Begriff, der vernünftige Analysen verdichteter internationaler Wirtschaftbeziehungen erschwert und Bedrohung suggeriert. Ganz in der Nähe, in Osteuropa, so ist zu hören, sind es die niedrigen Löhne und Steuern, die unsere Jobs gefährden, und in der Ferne droht die gelbe Gefahr mit noch billigerer Arbeit. Also muss die Produktion in Deutschland gehalten werden mit niedrigeren Unternehmenssteuern und patriotischen Appellen - nun antikapitalistisch aufgedonnert von Franz Müntefering.

      Noch machen sich die Propagandaformeln des Ersten Weltkrieges wie " Burgfrieden" und " großes Völkerringen" nicht breit, aber es ist nicht weit bis dahin, wenn im sprachlichen Pathos Unternehmensleitungen und Belegschaften Schulter an Schulter den Standort Deutschland verteidigen.

      Wer bei so viel Schicksal nüchtern auf fehlende Binnennachfrage, zu niedrige Löhne und zu geringe Gewinnsteuern aufmerksam macht, handelt sich schnell den Vorwurf ein, weltfremd und nicht mehr zeitgemäß zu sein. Aber dieses scheinbar weltfremde und nicht mehr zeitgemäße Ansinnen ist so aktuell wie noch nie und eine Aufgabe von historischer Dimension. Denn Außenhandelsüberschüsse lassen sich nicht auf Dauer und ohne " Verwerfungen" zu Lasten anderer Nationen erzielen. Wer auch künftig auf hohem Niveau exportieren will, muss alles daran setzen, auch mehr Waren und Dienstleistungen zu importieren, damit der internationale Handel - besonders der Außenhandel mit den USA - möglichst ausgeglichen ist. Geschieht dies nicht, müssen die Vereinigten Staaten ihr Wachstum verlangsamen, damit sie weniger importieren und zu einem ausgeglichenen Außenhandel kommen.

      Die bessere Alternative aber - ein steigender Import Deutschlands und der EU-Länder - erfordert ein höheres Wachstum auf dieser Seite des Atlantik, und das lässt sich nur mit vermehrter Binnennachfrage erreichen. Globalisierung heißt mehr gegenseitige Abhängigkeit - das muss auch die deutsche Politik begreifen und ihren " Reform" -Provinzialismus aufgeben.

      Im vergangenen Jahr ist das Defizit der USA im Handel mit Gütern und Dienstleistungen auf 617 Milliarden Dollar (5,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) angewachsen. Es sind vor allem China, die EU und Japan, die davon mit ihren Lieferungen nach Nordamerika profitieren. Diese Exporte wirken wie eigene Staatsdefizite - nur, dass sich die Regierungen keine Sorgen wegen des Schuldendienstes machen müssen. Die alles entscheidende Frage ist, ob die Vereinigten Staaten ihr exorbitantes Handelsbilanzdefizit durchhalten - ob sie auch künftig schneller wachsen als Europa und Japan. Nur so könnten sie auch künftig die Funktion des Importstaubsaugers erfüllen.

      Bislang verdankt sich das hohe Wachstum in den USA vorzugsweise der kreditfinanzierten Nachfrage des Staates (nicht zuletzt eine Folge des Irak-Krieges) und dem Konsum der privaten Haushalte, deren Sparquote mit vier Prozent deutlich geringer ist als etwa in Deutschland mit elf Prozent. Für dieses nachfragegetriebene Wachstum waren die niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre eine entscheidende Voraussetzung, weil man sich zu günstigen Konditionen verschulden konnte. Mittlerweile allerdings schwindet der Anreiz, Kredite aufzunehmen, weil die US-Notenbank - ob sie will oder nicht - mit einem steigenden Zinsniveau auf die weltwirtschaftlichen Ungleichgewichte reagieren muss.

      Rein zahlungstechnisch ist die Finanzierung des Handelsbilanzdefizits für die USA kein Problem, denn der Dollar wird von den Lieferanten jederzeit als Währung akzeptiert. Entscheidend ist auch nicht die Frage, ob die im Export verdienten Dollar dazu verwendet werden, US-Schuldtitel zu kaufen, also wieder in die USA zurückfließen. Wesentlich ist vielmehr, in welchem Umfang das geschieht, ob der Erwerb solcher Wertpapiere - also die Dollarnachfrage - mit dem aufgeblähten Dollarangebot Schritt hält und wie sich dementsprechend der Preis des Dollar, der Wechselkurs, entwickelt. Ist die Nachfrage zu schwach, sinkt der Außenwert der US-Währung, und das würde dem Status des Dollar als internationaler Reservewährung und als internationalem Zahlungsmittel ebenso schaden wie den amerikanischen Geschäftsbanken, die mit Dollar-Krediten ihr Geld verdienen.

      Überdies kommt die Inflationsfrage ins Spiel: Im Februar 2005 sind in den USA die Preise verglichen mit dem Vorjahresmonat um drei Prozent gestiegen. Mit diesem " Inflationsdruck" wurde die Zinserhöhung der US-Notenbank im März begründet. Bei dieser Gelegenheit stellte die Zentralbank klar, dass sie die Zinsen in " angemessenen" Schritten weiter erhöhen wird. Höhere Zinsen verbessern die Rentabilität von US-Wertpapieren, die nun wiederum von privaten Anlegern vermehrt nachgefragt werden. Die Gefahr, dass einzig die asiatischen Zentralbanken, vor allem die chinesische und die japanische, mit dem Kauf amerikanischer Schuldtitel den Dollar stabilisieren, um die Aufwertung ihrer eigenen Währungen und den Verlust von Absatzchancen in den USA zu verhindern, ist damit vorerst gebannt.

      Die US-Zinspolitik macht deutlich, dass die Vereinigten Staaten nicht damit rechnen, durch Abwertung und damit durch Verteuerung der importierten Waren zu einem geringeren Handelsbilanzdefizit zu kommen. Damit kommt die andere Option ins Spiel: Ausgleich der Handelsbilanz durch geringeres Wirtschaftswachstum und abgeschwächte Binnennachfrage. Dass der von der Universität Michigan berechnete Verbrauchervertrauensindex in jüngster Zeit gefallen ist, kann als erstes Anzeichen gelten. Weniger Vertrauen und höhere Zinsen werden die Bereitschaft dämpfen, Kredite aufzunehmen. Auch wenn in den USA ein Leitzins von drei bis vier Prozent noch als konjunkturneutral angesehen wird: Sicher ist dies keineswegs, zumal die US-Zentralbank weitere Zinserhöhungen aus Gründen der Preisstabilität angekündigt hat. Hinzu kommt, dass Alan Greenspan eine Halbierung des Staatsdefizits fordert, was die Binnennachfrage erheblich absenken würde. Diese Orientierung wird an Bedeutung gewinnen, wenn Greenspan im kommenden Jahr von Ben Bernanke als neuem Notenbankchef abgelöst wird.

      Aber nicht nur die Binnennachfrage wird unter Druck geraten, auch die Lieferungen in die EU - sie nimmt etwa ein Viertel der US-Exporte auf - werden wahrscheinlich sinken. Dies ist dann der Fall, wenn sich das Wachstum in Europa verringert und damit der Markt für US-Exporte enger wird. Erste Anzeichen sind nicht zu übersehen: Der Ifo-Konjunkturbarometer für Deutschland hat sich seit Februar von 95,4 auf 94,0 Punkte verschlechtert, die industrielle Produktion ist im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,4 Prozent gefallen, der Auftragseingang im selben Zeitraum um 1,7 Prozent.

      Entsprechend wurden die Wachstumsprognosen für Deutschland von 1,6 auf 0,7 Prozent nach unten korrigiert. Auch in Frankreich ist der Gesamtindex für das Geschäftsklima gesunken, in Italien verzeichnet er den tiefsten Stand seit Sommer 2003. Verstärkt wird diese Wachstumsschwäche, wenn die Europäische Zentralbank im kommenden Halbjahr - entgegen den Ermahnungen des Internationalen Währungsfonds - die Zinsen erhöhen sollte.

      Es spricht also vieles dafür, dass sich die Nachfrage nach US-Produkten in den USA selbst und im Ausland verlangsamt und damit das Wirtschaftswachstum in den USA mindert. Damit wird die übliche Reaktion ausgelöst: Unterschiede im Wachstum führen zu nicht ausgeglichenen Handelsbilanzen, die Währung des Defizitlandes wird abgewertet, wobei sich aber trotz der Verteuerung der Importe und der Verbilligung der Exporte das Defizit nicht zurückbildet. Eine ausgeglichene Handelsbilanz kann nur durch noch weniger Wachstum erreicht werden. Sinkt aus diesem Grund der Handelsbilanzüberschuss der EU, dann hat dies erneute Rückwirkungen auf das europäische Wirtschaftswachstum.

      Der Internationale Währungsfonds warnt zu Recht: Sollte die Nachfrage in den USA und auch in China einbrechen, " werde Deutschland zu den Hauptleidtragenden gehören" . Eine Rezession kann also nur vermieden werden, wenn das Wachstum in der EU und insbesondere in Deutschland stärker wird. Dies aber kann nur durch mehr Binnennachfrage erreicht werden. Entsprechend müssen vor allem die Einkommen derjenigen privaten Haushalte steigen, die fast alles ausgeben, was sie einnehmen. Lohnerhöhungen sind das Gebot der Stunde und mehr Steuern auf den Gewinn, um die Staatseinnahmen und damit die Möglichkeiten für Ausgaben zu erhöhen. Mit niedrigen Zinsen sollte die Europäische Zentralbank dieses Wachstumsprogramm unterstützen.

      Obwohl diese Prioritäten kaum noch zu übersehen sind, marschiert die deutsche Politik in die entgegengesetzte Richtung. Die Unternehmenssteuern werden weiter gesenkt, hartnäckiger denn je fordert man niedrigere Löhne und sinkende Sozialabgaben der Unternehmen. Globalisierung aber ist mit einseitiger Vorteilsnahme auf Dauer nicht zu haben. Wer nur seine Weltmarktposition im Blick hat und den eigenen Binnenmarkt vernachlässigt, handelt in jeder Hinsicht verantwortungslos. Verantwortliche deutsche Politik in der aktuellen Situation würde bedeuten, die Importe durch mehr Wachstum - als Folge von mehr Binnennachfrage - zu steigern. Auf diese Weise kann die fatale Reaktion des US-Wachstums auf die Handelsbilanzdefizite verhindert oder zumindest gebremst werden.

      Die Verdichtung der internationalen Wirtschaftbeziehungen - eben die Globalisierung - zwingt uns, all diese Rückwirkungen zu beachten, die bei hohen Handelsbilanzüberschüssen unausweichlich eintreten müssen, von einer gescheiten Politik aber in Grenzen gehalten werden können. Wer nur auf die Reaktion der freien und offenen Märkte setzt, riskiert chaotische und abrupte Anpassungsprozesse. Klüger wäre es, Verantwortung wahrzunehmen. Deshalb braucht die Bundesrepublik eine wirtschaftspolitische Generalüberholung, die Wachstumsperspektiven für den Binnenmarkt erschließt.
      Avatar
      schrieb am 01.06.05 11:08:10
      Beitrag Nr. 55 ()
      stern-Umfrage

      56 Prozent der Deutschen wollen die Mark zurück
      Das Bundesfinanzministerium macht die Einführung des Euro für die anhaltende Wachstumsschwäche in Deutschland verantwortlich. Das berichtet in seiner neuen Ausgabe das Hamburger Magazin stern unter Berufung auf vertrauliche Vermerke für Finanzminister Hans Eichel (SPD). Gestützt wird die Analyse vom Vorsitzenden des Sachverständigenrates Bert Rürup, der ebenfalls "Bremswirkungen auf das Wirtschaftswachstum" festgestellt hat. Auch 48 Prozent der Deutschen geben einer Forsa-Umfrage im Auftrag des stern zufolge dem Euro eine Mitschuld an der schlechten Wirtschaftslage in Deutschland, 56 Prozent wollen sogar die Mark zurück, 90 Prozent glauben, dass die Währungsumstellung zu dauerhaften Preiserhöhungen geführt hat.

      Eichels Experten schreiben in einem dem stern vorliegenden "Hintergrundvermerk zum Anpassungsprozess an die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion", Deutschland habe mit der Euro-Einführung seinen Realzins-Vorteil gegenüber den anderen Staaten der Währungsunion verloren. Der Euro habe für die früheren Hochzinsländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien "enorme Finanzierungsvorteile gebracht, die praktisch wie Steuersenkungen wirken." Allein für Spanien mache der Effekt 3,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, während für Deutschland der Nachteil 1,4 Prozent betrage. Die "Verschlechterung der relativen Finanzierungsbedingungen" könne auch herangezogen werden, "den Wachstumsrückstand Deutschlands gegenüber den anderen Ländern" zu erklären. Die Ministeriums-Ökonomen fürchten, Deutschland könne es nicht gelingen, den Nachteil jemals durch Lohnzurückhaltung wettzumachen: "Die Langwierigkeit der Anpassung führt zu einer derartigen Investitionsschwäche, dass sich in der Folge das Wachstumspotenzial insgesamt vermindert."

      Der Vorsitzende des Sachverständigenrates Bert Rürup bestätigte gegenüber dem stern, dass die Euro-Einführung durch den Verlust des Realzins-Vorteils für Deutschland wie eine Wachstumsbremse wirke. Die Erwartungen, die Währungsunion würde das Wachstum steigern und Arbeitsplätze schaffen, seien "Blütenträume, die sich bislang nicht erfüllt haben." Zudem sei die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank für Deutschland "vergleichsweise hart", aber dies sei der "Preis der gemeinsamen Währung".

      In einem weiteren Vermerk warnen die Beamten Eichel vor einem ökonomischen Auseinanderdriften Europas. Unter der Überschrift "Euro-Zone: Zunehmende Besorgnis über verfestigte Inflations- und Wachstumsdifferenzen" heißt es: "Die Schere droht weiter auseinander zu laufen, so dass die Gefahr einer Anpassungskrise größer wird." In einer vertraulichen Ökonomenrunde mit Finanzminister Eichel und Bundesbankpräsident Axel Weber ist nach stern-Informationen in der vergangenen Woche sogar über ein Scheitern der Währungsunion diskutiert worden. Der stern zitiert den Teilnehmer Joachim Fels von der Investmentbank Morgan Stanley: "Das kann in einigen Jahren zum Super-GAU führen: einem Auseinanderbrechen des Euro."

      Eine Auflösung der Währungsunion ist rechtlich möglich, auch wenn dies im Maastrichter Vertrag nicht vorgesehen ist. Dies geht aus einem bisher unter Verschluss gehaltenen Rechtsgutachten des Deutschen Bundestages hervor, das dem stern vorliegt. Sowohl eine "einvernehmliche Aufhebungsvereinbarung" als auch ein "außerordentliches Kündigungsrecht" bei "Wegfall der Geschäftsgrundlage" seien nicht ausgeschlossen. Das Fazit des Gutachtens lautet: "Völker- und europarechtlich lässt sich (...) die Möglichkeit einer Beendigung der Wirtschafts- und Währungsunion über die einvernehmliche Aufhebung der Gemeinschaft insgesamt vertreten."
      Avatar
      schrieb am 02.06.05 07:56:01
      Beitrag Nr. 56 ()
      Das Aus für den Euro?

      von Jochen Steffens

      Das Aus für den Euro?

      Sind wir schon im Sommerloch? Haben die Medien nichts mehr anderes zu
      berichten? Als ich heute hörte, dass nun sogar die Abschaffung des
      Euros "diskutiert" wird, ist mein Kopf dann doch noch auf die
      Schreibtischplatte gefallen und nun habe ich leichte Kopfschmerzen.

      Das riecht mir alles nach Panik. So einen Blödsinn habe ich selten
      gehört. Doch auch die Art dieser Meldung ist mal wieder typisch:
      Volkwirte sollen im Beisein von Bundesbankchef Axel Weber und
      Finanzminister Hans Eichel über ein mögliches Scheitern der EU und
      damit auch des Euro gesprochen haben (laut Handelsblatt).

      Hört sich dramatisch an, oder? Wenn aber irgendein Volkswirt die Frage
      an Herrn Weber und Hans Eichel gestellt hat, ob die Abstimmungen in
      Frankreich und den Niederlanden zu einem ein Scheitern der EU führen
      könnte, dann wurde über dieses Thema "gesprochen". Unabhängig davon,
      was die beiden Herrn anschließend wirklich dazu gesagt haben. Aber
      solche Nachrichten sind typisch für Übertreibungsphasen. In solchen
      Fällen regiert die Angst. Und Angst ist bekanntlich die schlechteste
      Ratgeberin gemeinhin.

      Mich erinnert das an: "Ölpreis auf 100 Dollar!!!" oder März 2003: "Dax
      bald dreistellig?" oder August 2004: "Dax verlässt Seitwärtsbewegung
      nach unten, kommt der Crash?"

      Und wir Trader werden durch diese Nachricht von einem Stimmungshoch
      ins nächste Stimmungstief gestoßen, von Euphorie in Panik und zurück.
      Achterbahn!

      Die einsame Insel

      Stellen Sie sich vor, Sie wären in den letzten drei Jahren auf einer
      einsamen Insel verschollen gewesen. Stellen Sie sich weiter vor, Sie
      hätten keine Nachrichten gehört, Sie hätten nichts von außen
      mitbekommen, wüssten nichts über einen Irakkrieg, noch von hohen
      Rohstoffpreisen, Staatsverschuldung wäre fast zu einem Fremdwort
      geworden. Aber Sie sind ein leidlich guter Charttechniker, zumindest
      haben Sie schon davon gehört, was ein Chart ist und haben schon
      miterlebt, wie sich so ein Chart entwickelt.

      Nun kommt ein ziemlich verstörter Trader zu Ihnen auf die Insel,
      zufällig. Verstört, weil er nicht begreift, wie alles steigen kann,
      obwohl alles so düster aussieht. Vor dem drohenden Crash ist er auf
      Ihre Insel geflüchtet. Vom Schwimmen außer Atem hält er Ihnen wortlos
      den Dax Chart der letzten drei Jahre vor Augen.

      Ich glaube, Sie würden folgendermaßen reagieren:

      Ach wie schön, meine Lieben und Verwandten in Deutschland scheint es
      ja richtig gut zu gehen. Das sieht doch alles prima aus. Und offenbar
      noch keine Anzeichen von Schwäche, sogar das letzte Mehrjahreshoch
      wurde nach oben gebrochen. Alles steigt, die Konsolidierungen gehen
      nicht sonderlich tief, die Umsätze sind noch nicht übertrieben,
      offenbar herrscht noch keine Euphorie.

      Deutschland muss ein glückliches Land sein? Der nun endlich zu Atem
      gekommene, verstörte Trader würde wild umherspringen: "Nein, nein, es
      sieht alles ganz anders aus, alles geht den Bach runter, das Ende
      naht, alles geht in die Grütze, deswegen bin ich hier auf die Insel
      geflohen."

      Was läuft hier falsch?

      Es sind die Nachrichten, die Medien, die uns verrückt machen. Medien
      brauchen Schlagzeilen. Schlagzeilen, die Sie verleiten, diese aktuelle
      Zeitung zu kaufen, oder das Zappen zu unterbrechen, um dann auch noch
      die Werbung zu schauen.

      Und eine Nachricht: "Das Aus für den Euro?" wird Sie sicherlich dazu
      verleiten, weiter zu lesen. Und hat es vielleicht gerade getan.

      Das ist alles.

      Nicht umsonst empfehlen einige der besten Trader unserer Zeit, keine
      Nachrichten mehr zu hören! Das ist sicher ein guter Tipp. Noch besser
      ist der Tipp, sich zu schizophrenieren.

      Lassen Sie sich anstecken von den Medien, bilden Sie sich eine
      Massenstimmungsmeinung. Geraten Sie in Panik! Dann müssen Sie nur noch
      aus sich heraustreten und sich anschauen: "Aha, ich gerate gerade in
      Panik, mein Herz schlägt schneller, alles in mir schreit danach,
      sofort alles zu verkaufen und Short zu gehen!" Gut, also kaufe ich
      genau jetzt meine erste Long-Position!

      Am Anfang werden Sie das kaum hinkriegen, aber mit ein wenig Übung und
      der Erfahrung, dass Sie so sehr häufig (natürlich nicht immer) fast
      perfekt eingestiegen sind, wird es immer einfacher, gegen jede eigene
      "Vernunft" zu handeln.
      Avatar
      schrieb am 03.06.05 07:50:51
      Beitrag Nr. 57 ()
      Weniger dran am Dollar, als man zuerst meint

      von Dan Denning

      Man kann eine schlechte Währung nicht unten halten - das wollen einen
      zumindest die Dollarbullen glauben machen. Nachdem man seit Anfang
      2005 eine Dollar-Rally von 8 Prozent gesehen hat und bei einem neuen
      7-Monats-Hoch landete, scheinen die weltweiten Devisentrader zu
      glauben, dass der Dollar zurück sei.

      Nicht ganz. Der Dollar hat seine guten und seine schlechten Seiten.
      Wir werden uns von jeder Sorte drei ansehen. Aber in Wirklichkeit
      steckt hinter dem Dollar Bullenmarkt weniger, als man zuerst meint.

      Darüber hinaus könnten die Anleger Anfang dieses Monats eine
      erstaunliche Euro-Rally erleben. Und bis zum Ende des Jahres 2005
      sollte man auch die starke Performance von asiatischen Währungen,
      Rohwaren und - natürlich - Gold im Auge behalten.

      Aber zuerst einmal, was ist so gut am Dollar? Es gibt drei plausible
      Gründe dafür, ein Dollarbulle zu sein. Der erste und überzeugendste
      ist, dass der Dollar nicht der Euro ist. In schönen poetischen Worten
      könnte man sagen, dass der Dollar eine fette Währung ist, die man in
      einen knappen Badeanzug gesteckt hat. Man braucht nicht viel
      Vorstellungskraft, um die Mängel auszumachen. Aber der Dollar hat auf
      seine fette Art immer noch Form, am schlanken Euro gibt es nicht viel,
      was dem Anleger gefallen könnte.

      Vergangenen Sonntag sind die Franzosen an die Urnen gegangen und haben
      über die europäische Verfassung abgestimmt - und sie haben sie
      abgelehnt. Die Holländer waren drei Tage später dran. Und vor einigen
      Tagen hat die Partei von Gerhard Schröder die Wahlen in
      Nordrheinwestfalen verloren. Politische Rückschläge für die
      Hauptbefürworter der Europäischen Union, Schröder und Chirac - sind
      praktisch gleichzeitig immer auch Rückschlage für die
      Weltreservewährung, die mit dem Dollar in den Wettbewerb tritt.

      Und noch dazu ist der Euro als eine Papierwährung, die Regierungen
      hinter sich hat, die zu viel ausgeben, grundlegend nicht sicherer als
      der Dollar. Tatsächlich gibt es viele schlechte Dinge, die man über
      den Euro sagen könnte, und eine davon ist "non". Aber wenn die Märkte
      auch nur halbwegs effizient sind, dann sind schon viele schlechte
      Nachrichten in den Preis des Euro eingerechnet. Wie viel weiter kann
      der Dollar noch steigen, nur weil er nicht der Euro ist?

      "Aber der Dollar ist doch schon zusammengebrochen", behaupten die
      Bullen. Stimmt, der Dollar ist aus einer zwei Jahre dauernden
      Kneipenschlägerei herausgekommen ... Er hat mit dem Euro und dem Yen
      gerungen ... und steht jetzt wegen des Verschleißes bedeutend
      schlechter da. Aber noch steht der Dollar, sagt man mir. Und er sieht
      immer noch verdammt nach der einzigen Währung der Welt aus, die sich
      als echte Reservewährung eignet.

      Schließlich steht der Dollar mit steigenden Zinssätzen da. Die
      Veröffentlichung des Berichts über ein Treffen der Fed am Dienstag
      zeigt, dass die amerikanische Zentralbank unbedingt steigende
      Zinssätze in einem gemäßigten Takt erreichen wollte. Die Aussicht auf
      steigende amerikanische Erträge steht im Gegensatz zu den geringsten
      deutschen Zinssätzen seit `96. Und damit meint der Währungsstratege
      Chris Webber das Jahr 1896.

      Warum sollte der Dollar, mit dem steigenden Spread zwischen den
      Zinssätzen zugunsten der Dollarhalter mit seiner Rally nicht
      fortfahren?

      Für jeden einzelnen Grund, den Dollar zu "kaufen" gibt es einen
      entgegen gesetzten und überzeugenderen Grund, ihn zu "verkaufen. Wir
      wollen uns zuerst ins Gedächtnis rufen, was der Dollar nicht ist.

      Ebenso sicher wie die Dollarbullen glauben, dass der Dollar in einer
      Rally war, weil er nicht der Euro ist, wird er fallen, weil er nicht
      Gold ist. Der Gold und Silber Index aus Philadelphia hat kürzlich zwei
      der langjährigen Aufwärtstrends verletzt. Die Goldaktien brechen aus
      ihrem Bullenlauf aus, oder zumindest scheint es so.

      Was hat sich grundlegend verändert? Sicher nichts. Die Dollarbullen
      behandeln die Goldrally seit 2001 als einen Teil einer zyklischen
      Mühlsteinbewegung bei den Rohstoffaktien, die jetzt ihren Lauf hinter
      sich hat ... als ob 25 Jahre des Unterinvestierens in Minen,
      Raffinerien und Produktionskapazitäten durch eine hübsche Rally bei
      den Rohstoffaktien überwunden werden könnte.

      Im größeren Zusammenhang bleibt der Dollar natürlich weiterhin das,
      was der Investor Doug Casey eine "ungedeckte Verbindlichkeit einer
      bankrotten Regierung" nennt. Gold ist hingegen träge und ein
      Wertträger, den man in Brüssel, London oder Washington nicht aufblasen
      kann. Daran kann auch eine kurzfristige Rally des Dollar nichts
      ändern.

      Das bringt mich zum zweiten Grund, warum ich den Dollarbullen nicht
      traue und fest auf Gold beharre - die amerikanischen Defizite werden
      nicht kleiner. Und es gibt noch seltsamere Ereignisse, die man
      berücksichtigen muss.

      Der letzte Bericht des amerikanischen Finanzministeriums über
      internationale Kapitalflüsse zeigt, dass die Japaner seit dem
      vergangenen August ihre Bestände an amerikanischen Schatzanleihen um
      19,4 Milliarden Dollar zurückgefahren haben. Kein sehr großer Abfall.
      Bedeutend daran ist, dass die Zukäufe von amerikanischen
      Staatsanleihen nicht weiter gestiegen sind. Gegenüber, auf der anderen
      Seite des Japanischen Meeres, haben die Chinesen ihre Bestände erhöht,
      aber nicht um sehr viel, von 201,6 Milliarden im August 2004 auf 223,5
      Milliarden im März 2005.

      Der bemerkenswerteste Anstieg kommt tatsächlich aus London, oder eher,
      aus dem Vereinigten Königreich, darunter auch die Steuerparadiese vor
      der Küste, Jersey und die Isle of Man. Diese Bestände an
      amerikanischen Schatzanleihen haben sich in den acht Monaten bis März
      VERDOPPELT: Gegenüber, am Atlantik, haben die karibischen Bankzentren
      - ich nenne sie die küstennahen amerikanischen Hedgefonds - ihre
      Bestände auch vergrößert. Die Karibik verhält sich zur Wall Street so,
      wie die küstennahen Inseln in Englang zu London. Seit August haben die
      amerikanischen Hedgefonds ihre Bestände um 44 Prozent vergrößert.

      Aber anders als die stetige Ansammlung von amerikanischen
      Staatschulden durch das Vereinigte Königreich sind die karibischen
      Bestände zwischen August und Dezember auf 71,4 Milliarde Dollar
      gefallen. Dann haben die amerikanischen Hedgefonds ihre küstennahen
      Schatzanleihen um gepfefferte 92 Prozent gesteigert.

      Waren Stadt und Wall Street darauf aus, das amerikanische
      Konsumverhalten zu unterstützen? Das ist wenig wahrscheinlich. Bei der
      großen Jagd nach Erträgen sind vier Prozent auf amerikanische
      Schatzanleihen immer noch besser, als null Prozent in Japan. Aber
      genau hier liegt der wichtige Punkt für die Dollarbullen: Hedgefonds
      interessieren sich, anders als Japan oder China, nicht dafür, ob der
      Dollar schwach oder stark ist. Es geht ihnen einfach nur darum, Geld
      zu machen, wo immer sie können.

      Und das ist in Ordnung. Aber hier kommt, was die Anleger dabei nicht
      vergessen dürfen: Hedgefonds werden verkaufen, sobald sich eine
      bessere Gelegenheit auftut oder sobald sie gezwungen werden, sich
      aufzulösen.

      Die wichtigsten Standbeine des amerikanischen Anleihenmarktes, Japan
      und China, kaufen nicht. Hedgefonds kaufen. Aber ihre Unterstützung
      des Dollar, die bewirkt, dass die Zinssätze unten bleiben, ist eher
      ein Trade, keine Politik. Wenn die Hedgefonds verkaufen oder aufhören
      zu kaufen, wer wird dann die Flaute auffangen? Niemand.

      Die Zinssätze werden steigen. Dann geht`s mit dem amerikanischen
      Immobilienmarkt in den Keller und damit auch mit dem Dollar.

      Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es wesentlich weniger
      Unterstützung für den Dollar gibt, als man meinen könnte.
      Amerikanische Staatsanleihen sind erschöpfte Schulden, die zunehmend
      von Fondsmanagern gekauft werden, die verzweifelt versuchen, noch
      einige wenige Basispunkte hier und da herauszupressen. Das ist nicht
      die richtige Basis für eine starke Währungsrally.

      Der Dollar ist auf lange Sicht zu verkaufen. Wenn nicht im Vergleich
      zum Euro, im Vergleich zu was wird er als nächstes fallen? Nun,
      während die Dollarrally nicht sehr tief geht, ist die Bullengeschichte
      der Rohstoffe immer noch reichlich.

      Wenn der Dollar wieder fällt, und das wird er, dann wird er auch
      gegenüber den asiatischen Währungen fallen, insbesondere in Erwartung
      einer Yuan-Anpassung durch Beijing. Es ist natürlich möglich, dass der
      Dollar länger stark bleibt, als irgendjemand erwartet. Aber das ganze
      Währungsregime könnte auch schneller zusammenbrechen, als irgendjemand
      erwartet.

      Es passiert nicht sehr oft. Aber es passiert. Und wenn es passiert,
      dann passiert es auch trotz der Tatsache, dass die meisten Leute
      denken, die Welt würde immer weiter so laufen wie bisher.
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 07:47:04
      Beitrag Nr. 58 ()
      Gehört die Zukunft China?

      von Hans Sennholz

      "China befindet sich auf dem Weg nach oben und Amerika begrüßt die
      Entstehung eines starken, friedlichen und reichen China." Diese
      taktvolle Bemerkung von Präsident George W. Bush während seines
      Besuchs 2002 in Beijing beweist ohne Zweifel die Gedanken und den
      guten Willen vieler Amerikaner. Sie sind beeindruckt von dieser am
      schnellsten wachsenden Wirtschaft mit 1,3 Milliarden Menschen, dem
      vierfachen der amerikanischen Bevölkerung.

      Andere Amerikaner fühlen sich jedoch durch die Entwicklung Chinas von
      einem armen und rückständigen Land zu einer Weltmacht bedroht. Sie
      fragen sich, ob sich China auf eine friedliche und demokratische
      Marktstruktur zubewegen wird, oder ob es eher von einem dem Untergang
      geweihten kommunistischen System in ein nationalistisches System
      übergehen wird. Wenn sich das neue China so entwickeln sollte, dann
      wird die Zukunft ganz so wie die schwierige Vergangenheit aussehen,
      die nur durch ein anderes Tor hereinkommt.

      Ein wachsender Punkt der Auseinandersetzungen ist die chinesische
      Geldpolitik. Die Bank of China hält an einem zehn Jahre alten
      Wechselkurs von 8,28 Yuan für einen Dollar fest, was augenscheinlich
      den Yuan unterbewertet und gleichzeitig den Dollar überbewertet.
      Unabhängig davon, wie das Zentralbanksystem den Dollar auf- oder
      abwertet, die chinesischen Verantwortlichen für Geldangelegenheiten
      halten mit der Fed mit. Die chinesischen Behörden scheinen einen
      gleich bleibenden Wechselkurs zu mögen, weil dieser es der
      chinesischen Wirtschaft erlaubt hat, sich an den Weltmarkt anzupassen
      und im angemessenen Rahmen zu expandieren. Aber die Weltwirtschaft ist
      eher instabil. Die Vereinigten Staaten leiden unter massiven
      Defiziten, die auch weiterhin steigen, die Organisation für
      wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung schätzt, dass die
      Defizite bis 2006 die 900 Milliarden Dollar Grenze oder den Wert von
      6,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht haben könnten. Das
      Risiko einer monetären Katastrophe steigt stetig.

      Viele Amerikaner geben gerne China die Schuld daran, die chinesischen
      Manager finden die Mängel bei den amerikanischen Managern. Sie weisen
      vielleicht darauf hin, dass die amerikanischen Handelsbilanzdefizite,
      die die Welt mit amerikanischen Dollar geflutet haben, die notwendige
      Folge der Geldpolitik der Reservebank seien. Die Zinssätze weit unter
      den Marktwert zu senken bedeutet die Nachfrage nach Geld zu steigern.
      Während eine solche Politik jede rein nationale Währung zerstören
      würde, führt sie bei der ersten Währung der Welt dazu, dass die Welt
      mit dem U.S. Dollar überschwemmt wird. Angleichungen des weltweiten
      Ungleichgewichts kommen nur sehr langsam voran, aber sie sind schon
      lange fällig.

      Insbesondere die asiatischen Zentralbanken sind mit amerikanischen
      Schuldscheinen überhäuft. Sie haben 60 Prozent der gesamten
      internationalen Dollarreserven. Wenn sie sich entschließen würden,
      ihre Reserven abzuladen und sich stattdessen dem Euro zuzuwenden oder
      einer anderen Währung, dann würde der Dollar zusammenbrechen, d.h. er
      würde einen großen Teil seines internationalen Wertes verlieren. Das
      würde unmittelbar Verluste beim Dollar zur Folge haben, alle Anleihen
      und Aktienmärkte durcheinander bringen und die Weltwirtschaft
      herunterdrücken. Die beiden größten Dollarhalter, China und Japan,
      wären die größten Verlierer, was sie zweifelsohne dazu bringt, einen
      solchen Ausverkauf zu fürchten und davor zurückzuschrecken, ihn
      auszulösen. Eine japanische oder chinesische Regierung, die den
      Vereinigten Staaten aus irgendeinem Grund einen Schlag versetzen
      wollte, könnte einfach einen Zusammenbruch auslösen. Der Zusammenbruch
      würde überall zu hören sein und seine Folgen wären weltweit zu spüren.

      Wirtschaftliche Kriege haben die Tendenz, das Kapital zu hindern,
      Investments in produktive Arbeit zu finden. Teilweise verbrauchen sie
      das Kapital und verursachen gleichzeitig eine Stagnation oder einen
      Rückgang der Produktivität von Arbeit und der Lebensstandards. Solche
      Kriege bergen in sich eine wesentlich größere Gefahr als einfach nur
      Vergeltung oder eine wirtschaftliche Depression. Sie können zu
      blutigen Kriegen zwischen den beteiligten Parteien führen. Sicher, die
      meisten der westlichen Staaten sind eher zurückhaltend und langsam,
      wenn es darum geht, die Nachbarn anzugreifen; Es braucht eine Mehrheit
      der politischen Vertreter, um einen Krieg zu erklären und wirklich ins
      Feld zu ziehen. China ist jedoch keine Demokratie, es wird von einer
      handvoll Autokraten der Partei regiert, die die stärkste Armee der
      Welt unter sich haben. Sie besitzen schon seit 1967 ein ganzes Arsenal
      atomarer Waffen und wissen seit 1970, wie man interkontinentale Waffen
      auf den Weg schickt. Sie mit schmerzhaften Handelsbeschränkungen oder
      plötzlichem Rückzug von Geschäftskapital zu verärgern, könnte schlimme
      Konsequenzen nach sich ziehen. Darüber hinaus hegen sie immer noch
      einen alten Groll wegen der Militärallianz Amerikas mit dem
      abgespalteten Teil Chinas, der Insel Taiwan. Das ist eine alte Wunde.
      Zusammen mit neuen wirtschaftlichen Verletzungen durch amerikanische
      Handelsbeschränkungen könnte sie die Geduld der Autokraten stark
      strapazieren und irgendwann erschöpfen und dadurch die Geschichte des
      21. Jahrhundert entscheidend prägen.

      Es gibt einige Amerikaner - überwiegend Wirtschaftswissenschaftler und
      Vertreter des Militärs - die schon die Alarmglocken wegen der
      Bedrohung aus China läuten. Sie benutzen überwiegend militärische und
      ökonomische Ausdrücke, wenn sie darüber reden. China erhöht stetig
      sein militärisches Potential, kauft moderne Ausrüstung von Russland,
      wenn auch das Geld, was man für Waffen ausgibt, nur einen Bruchteil
      des Verteidigungshaushalts des Pentagons ausmacht. Aber die Beträge
      könnten sich sehr schnell verändern. Sie werden von nur wenigen
      Autokraten in Beijing festgelegt. Einige Wissenschaftler sind
      unzufrieden mit der vollständigen Souveränität der kommunistischen
      Partei in China in Verbindung mit der langen Tradition der
      autokratischen Herrschaft. Im vergangenen Jahr hat der nationale
      Volkskongress, während man kleinere Zugeständnisse an die
      Marktstruktur machte, ausdrücklich die zugrunde liegenden Prinzipien
      der chinesischen Herrschaft bekräftigt: Die Herrschaft der
      kommunistischen Partei, die Diktatur des Proletariats, den
      sozialistischen Weg und die Lehren von Marx, Lenin und Mao. Nur wenige
      amerikanische Beobachter sind von solchen Reden alarmiert.

      Der Kommunismus lebt, und nicht nur in China, sondern auch in
      Nordkorea, Vietnam, Laos und in einigen afrikanischen Ländern und
      Kuba. In China scheint die kommunistische Partei (mit knapp 50
      Millionen Mitgliedern) momentan hinsichtlich ihrer Bestimmung und
      ihrer Richtung geteilt. Einige Führer der Partei bevorzugen die neue
      Richtung hin zu schnellen Verbesserungen der Produktivität und einer
      Anhäufung nationalen Vermögens, während andere aktiv die alte Politik
      vorantreiben, die versucht, eine gerechte Verteilung des Reichtums und
      der Einkommen zu bewirken. Einige versuchen auch weiterhin eine gute
      Beziehung mit den Vereinigten Staaten und den asiatischen Nachbarn
      aufrecht zu halten, andere betonen die Bedeutung nationaler und
      militärischer Macht.

      Sie sind jedoch alle treue Studenten des Marxismus-Leninismus in der
      Ausprägung nach Mao, immer bereit, der Linie der Partei zu folgen.
      Wenn man sie provoziert, könnten sie vielleicht das fremde Kapital,
      das in den vergangenen Jahren seinen Weg nach China gefunden hat, mit
      Gewalt an sich reißen. Das könnte tatsächlich zur einer größeren
      Bedrohung für den Westen werden.
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 14:03:22
      Beitrag Nr. 59 ()
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 14:04:17
      Beitrag Nr. 60 ()
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 14:05:20
      Beitrag Nr. 61 ()
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 16:06:50
      Beitrag Nr. 62 ()
      Das Szenario im unteren Link läuft mit dem Eingansszenario konform, allerdings mit einem anderen Zeitfenster. Danach sollte auch das erste Halbjahr 2006 mit eklatanter Euroschwäche gerechnet werden. Auf der Zeitachse wäre dann erst 2009-2010 Inflation (Hyper)respektive stark steigende Edelmetallpreise angesagt.

      Ein interessanter Ansatz der präventiv mit eingebaut werden sollte!
      DG
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 07:44:50
      Beitrag Nr. 63 ()
      habe den Thread eben ueberflogen und auch hier ist mir aufgefallen das anscheinend viele Leute wissen worin genau und vor allen Dingen wieviel Grossinvestoren und/oder Superreiche wie Soros und Gates investieren. Meine Theorie:
      Ich (also z.B. Soros) erzaehle erst nachdem ich investiert habe anderen Leuten davon, damit diese mir folgen. Sollte ich aber nun von etwas anderem viel staerker ueberzeugt sein, z.B. Gold, erzaehle ich trotzdem das ich noch in Silber investioere und hier die grosse Zukunft liegt, sonst werde ich mein Silber ja nicht mehr los.....
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 09:25:17
      Beitrag Nr. 64 ()
      @reindste,
      die Logik muss Dir jemand mit der Schaufel anstelle dem Löffel eingetrichtert haben. Wie aber kommt Dein großes Defizit zustande? Es gibt wahrlich viele Fragen zu klären, an die Deines Defizites wurde in diesem Thread nicht gedacht.

      DG
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 12:11:09
      Beitrag Nr. 65 ()
      :)tut mir soo leid, ich bin dumm, Du bist schlau.....
      also Herr Soros gibt der Welt vorher bekannt worin er investieren moechte damit alle an seinem Glueck teilhaben koennen...... deshalb ist der Mann so reich, haha....
      Wie dumm soll ich denn fragen damit Du es verstehst??
      Oder kommen Dir Zweifel? Moechte nicht streiten, nur eine brauchbare Antwort, dann werde ich diesen Thread nie mehr stoeren, Versprochen!!;)
      Avatar
      schrieb am 06.06.05 17:41:40
      Beitrag Nr. 66 ()
      @reindste,
      um das Thread zu überfliegen ist nicht viel nötig, dass hat Deine erste Antwort schon gezeigt. Das Veröffentlichen von derartigen Informationen dient natürlich nur dazu, neue dumme Käufer zu finden. Da das Basiswissen ist, war Dein Posting überflüssig.
      Fazit: Sofern Du mit Kloparolen überzeugen willst, solltest Du mit etwas mehr Inhalt glänzen.

      Ich hoffe es war nicht Dein letztes Posting

      Beste Grüße
      DG
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 07:59:27
      Beitrag Nr. 67 ()
      wenn man schon am Anfang eines Booms dumme Kaeufer finden muss, dann ist es mit dem Boom ja nicht ganz weit her, denn bei einem Boom uebernehmen letztlich die Dummen die Stuecke der Frueheinsteiger.....;)

      Wollte doch eigentlich nur wissen ob irgendjemand tatsaechlich einen Einblick in die Portfolios der Superreichen hat.....

      Ich persoenlich investiere in Gold, aber vielleicht ja nur aus Faulheit weil ich Threads ueberfliege, und lass mich noch von den Silberfans ueberzeugen.....
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 08:52:03
      Beitrag Nr. 68 ()
      @reindste,
      die Basis dieses Threads ist der erstarkende Dollar in 2005, wenn wir aber schon von Edelmetallen sprechen dann lieber vom volatileren Silber. Die hier aufgeführten Grossinvestoren könnten aufgrund ihrer Firmenstruktur das Edelmetall auch als Gebrauch-Verbrauchsgut nutzen. Ich will Dich nicht zumüllen mit Korrelation zum Gold oder ähnlichen Assoziationen, die Überzeugungsarbeit solltes Du selber leisten. Bis auf Depotdiversifikation pysischer Natur habe ich hier keine Empfehlung gelesen. Muss jetzt leider arbeiten, vielleicht später mehr.....

      Beste Grüße
      DG
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 11:37:40
      Beitrag Nr. 69 ()
      Hallo reindste,
      im Nachvollzug Deiner Threads ist Angst die Basis Deiner Kommunikation. Um bei den Edelmetallen von einem Boom zu sprechen, sind erst einmal extreme Anstiege notwendig. Der Internetboom vs. die Charts der Highflyer dürften Dir hier weiter helfen. Wir sind in einer Konsolidierung die meines erachtens Gold bis an 350,- Dollargrenze bringen kann. In Euro wird der Verlust marginal sein, weil der steigende Dollar das eskomtiert. Das Minen in dieser Zeit überproportional verlieren könnten steht ausser Frage, pysische Anlage ist in dieser Zeit wohl die besten Alternative. Trotzdem behalte ich einen Teil meiner Minen, eine Übernahme oder goße Funde bringen immer reichlich Phantasie. Ob und wie Silber das als kleine Schwester vollzieht, steht in den Sternen.

      Beste Grüße
      DG
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 13:15:37
      Beitrag Nr. 70 ()
      denke die Basis meiner Kommunikation ist nicht Angst sondern das Hinterfragen und die Kritik an unbegruendeter und blinder Euphorie wie sie bei sehr vielen hier im Board anzutreffen ist. Das macht mich ab und an sehr gluecklich.....:):)
      Avatar
      schrieb am 07.06.05 13:35:25
      Beitrag Nr. 71 ()
      @reindste,
      Pinochio hätte jetzt eine lange Nase.............
      Die richtige Reihenfolge ist erst hinterfragen und dann investieren!

      Übrigens: blinde Euphorie gab es 1999-2000, das sah gänzlich anders aus. Rohstoffe stehen vor einer stärkeren und vollkommen normalen Korrektur, aufgrund von Angebot und Nachfrage dürfte diese aber nicht lange anhalten. Hinsichtlich der Edelmetalle brauche ich mich nicht wiederholen.

      Beste Grüße
      DG
      Avatar
      schrieb am 09.06.05 10:07:39
      Beitrag Nr. 72 ()
      Verkaufen Sie ihren Schirm nicht gleich, wenn einmal die Sonne scheint
      Ein Leitartikel im International Herald Tribune offenbarte die verbreitete Haltung der Welt gegenüber Gold. Der Leitartikel drängt den Internationalen Währungsfonds, seine Goldvorräte zu verkaufen, um verschiedene Programme für die Ärmsten zu unterstützen. Wenn die Programme es wert wären, dann könnten die Weltverbesserer Geld aus den verschiedensten Töpfen bekommen. Aber die Leitartikelautoren scheinen zu glauben, dass Gold einfach nur ein toter Vermögenswert ist. Das Zeug zu verkaufen wäre eine Möglichkeit, es zum Arbeiten zu bringen.

      In einem gewissen Sinne habe sie Recht. In dem Sinne, in dem Brennholz im Hochsommer keinen Wert hat. Man braucht ja auch keine Krankenvorsorge, solange man sich gut fühlt, oder einen Schirm, wenn das Wetter freundlich ist. Der versteckte Betrug dahinter ist, dass die gegenwärtige Generation der internationalen Wirtschaftler so zuversichtlich ist, dass Geldabsicherungen - Gold - nicht mehr gebraucht werden.

      Hier bei diesem Newsletter stehen wir zu unseren Schirmen und wir kaufen weiter Gold.

      Ich habe fast von den Anfangstagen dieses Newsletters an die Leser dazu gedrängt, Gold zu kaufen. Damals war der Preis des gelben Metalls immer noch deutlich unter 300 Dollar - und das war der Wert, auf den ich mein erstes Kaufziel festlegte ... dann bei unter 350 Dollar, unter 375 Dollar, unter 400 Dollar und erst kürzlich bei unter 425 Dollar. Ich hatte in den letzten ein, zwei Wochen keine Gelegenheit, unter 425 zu kaufen. Aber am vergangen Wochenende ist der Preis auf unser Ziel gestiegen.


      Ich schätze, dass die Wirtschaft einen Konjunkturrückgang erleben wird. Die Anleihen sind vergangenen Freitag gestiegen. Und die Beschäftigungszahlen zeigten nur halb so viele neue Arbeitsplätze wie erwartet. Der Bericht hat es nicht erwähnt, aber ein großer Teil dieser Jobs hing irgendwie mit der Immobilienblase zusammen, die einer spitzen Nadel immer näher kommt.

      Ich will ihnen einen Rat geben. Während die letzte Blase - bei den Technologieaktien - sich aufpumpte, ohne dass viele Begleitschäden entstanden, erwarte ich für die Zeit nach dieser Blase sehr große Schäden. Zu viele Leute haben ihren Lebensstandard auf Lügen, Betrug und Fehleinschätzungen aufgebaut.

      Der Zusammenbruch der Immobilienblase wird einen Konjunkturrückgang in der gesamten Wirtschaft hervorrufen. Jobs im Immobiliensektor werden verschwinden. Die Verbraucherausgaben werden sinken. Die Leute werden Probleme haben, ihren Zahlungen nachzukommen. Kredite und Vermögenswerte werden heruntergestuft werden. Mein Rat lautet: Seien Sie weder Kreditgeber noch Kreditnehmer. Behalten Sie ihr Barvermögen. Kürzen sie ihre Ausgaben. Stapeln Sie das Brennholz hoch und pflanzen sie Tomaten. Üben sie sich darin, zu Freunden und Nachbarn zu sagen: "Habe ich es euch nicht gleich gesagt", damit sie bereit sind, wenn es so weit ist.

      Sparsamkeit war lange Zeit aus der Mode, vielleicht erlebt sie bald ihr Comeback.


      © Bill Bonner
      Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor`s Daily"
      Avatar
      schrieb am 12.06.05 11:33:43
      Beitrag Nr. 73 ()
      Anleger verfallen einer Investment-Manie nach der anderen
      Nach der Neuen-Markt-Euphorie stürzen sich die Investoren auf Rohstoffe, Anleihen und Immobilien - Analysen und Kommentare verstärken Preisbewegungen

      von Marc Faber

      Ein Phänomen, das mich an den Anlagemärkten immer wieder fasziniert, ist die Preisbildung bei Anlagegütern wie Rohstoffen, Aktien, Obligationen, Kunst und Immobilien. Im Jahr 2000, als die Rohstoffpreise noch sehr tief lagen, hätte ich als Anlageberater kaum jemand zum Kauf von Kupfer, Nickel und Platin bewegen können. Damals glaubten die Anleger, daß die Preise für Rohstoff immer weiter fallen würden. Konsens war vielmehr, daß man nur in der "Neuen Wirtschaft" - repräsentiert durch den hoch bewerteten Nasdaq und den Neuen Markt - investieren müsse.

      Tatsächlich waren die Rohstoffpreise seit 1980 gefallen und die Aktienpreise, insbesondere im Bereich der "High-Tech" und "Telekommunikation" stark gestiegen. Das hat dann die Analysten und Strategen dazu veranlaßt, sehr positiv über diese neuen Wirtschaftssektoren und deren Aktien zu berichten. Dagegen interessierte sich damals kaum jemand für Obligationen, Rohstoffe und den Immobilienmarkt. Seit fünf Jahren haben aber gerade diese Anlagemärkte stark an Wert gewonnen. Somit kann man plötzlich überall lesen, weshalb die Zinsen in den USA weiter fallen und deshalb Obligationen begünstigen werden, wie der wachsende Hunger von China und Indien nach Rohstoffen deren Preise weiter nach oben treiben wird, und weshalb die Preise für Wohnhäuser in Amerika auf alle Ewigkeit um rund 20 Prozent pro Jahr zunehmen werden. Mit anderen Worten: Ich glaube nicht, daß eine fundierte Analyse auf die Preisbildung irgendwelchen Einfluß hat. Sondern steigende oder auch fallende Preise an Anlagemärkten führen zu Analysen und Kommentaren, die diese Preisbewegungen erklären und verstärken. Je länger und höher die Preise von Immobilien steigen, desto mehr positive Kommentare von allerlei "Fachleuten" werden wir in den einschlägigen Gazetten lesen können. Ebenso werden wir, je länger der Euro gegenüber dem amerikanischen Dollar fällt, mehr und mehr negative Berichte über die Eurozone lesen, die rechtfertigen, weshalb die amerikanische Wirtschaft der europäischen Ökonomie so "weit überlegen" sei. Anleger sollten deshalb die Meinungen und Prognosen von "Experten" nur mit größter Vorsicht genießen, weil diese hauptsächlich von den herrschenden Preistrends beeinflußt werden.

      Ebenfalls darf der Anleger nicht vergessen, daß die Höhenflüge der einzelnen Anlagemärkte durch eine expansive US-Geldpolitik verstärkt werden und somit immer wieder zu Anlageblasen führen, die dann früher oder später unweigerlich platzen.

      Die neueste Anlagemode, oder besser gesagt Manie, betrifft gegenwärtig in den USA den Wohnungsbau, bei dem in den letzten drei Jahren in vielen Küstenregionen, aber insbesondere in Kalifornien und Florida, die Preise um rund 100 Prozent gestiegen sind. Einer in Los Angeles durchgeführten Meinungsumfrage zufolge gehen die Anleger davon aus, daß die Preise von Einzelfamilienhäusern während der nächsten zehn Jahre um jährlich weitere 22 Prozent zunehmen werden.

      Damit dürften wir uns in Bezug auf Immobilien in einer ähnlichen Lage befinden, wie wir es im Jahre 2000 im Bereich des Neuen Marktes erlebten. Das böse Ende ist bekannt.

      Artikel erschienen am Sa, 11. Juni 2005
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 07:45:25
      Beitrag Nr. 74 ()
      Die Show geht weiter

      von Justice Litle

      Und die Show geht weiter: Die Ankäufe von bestehenden Häusern
      erreichten im April ein neues Rekordhoch, während die Hauspreise die
      größten Gewinne in zwei Jahrzehnten verbuchten.

      Auf der Titelseite des FORTUNE fanden sich die Worte "IMMOBILIEN
      GOLDRAUSCH" in Großbuchstaben. In der Zwischenzeit berichtet die
      Washington Post, dass jetzt schon Playboyhäschen nach
      Immobilienlizenzen greifen und eines von vier Häusern, die im letzten
      Jahr gekauft wurden, waren *räusper* Anlageeigentum (Spekulationskäufe
      wäre ein zu harter Ausdruck in feiner Gesellschaft) .

      Als Krönung machten anpassbare Zinssätze und Kredite, bei denen man
      nur die Zinsen zahlt, mehr als die Hälfte aller Hypotheken in der
      zweiten Hälfte des Jahres 2004 aus.

      Greenspan schreibt: "Es ist wenigstens ein bisschen Schaum in diesem
      Markt", bei einem Essen in New York fuhr er fort: "Ich kann keine
      nationale Blase erkennen, aber es ist nicht schwer zu merken, dass es
      viele lokale Blasen gibt."

      "Bei oberflächlicher Betrachtung gibt es an diesen Bemerkungen nicht
      viel zu sehen. Der Meister scheint grummelnd das Thema der
      Immobilienblase anzugehen, jetzt, wo sie zu groß geworden ist, als
      dass man sie noch leugnen könnte. Gleichzeitig spielt er die Bedeutung
      herunter."

      Wenn man ein bisschen tiefer gräbt, dann werden die Dinge
      interessanter.

      Es ist noch nicht lange her, da hat Greenspan die Möglichkeit von
      Blasen heftigst bestritten, oder zumindest die Fähigkeit, sie
      vorherzusehen. Er hat argumentiert, dass es unmöglich sei, eine Blase
      zu erkennen, bevor sie geplatzt sei, und dass selbst wenn man eine
      entstehende Blase erkennen könnte, es nicht viel gäbe, was man dagegen
      tun könnte, bis sie platzt.

      Diese Verteidigung wurde genutzt, um die Verantwortung der Fed am
      Dot.com Debakel zu rechtfertigen, oder eher, den vollständigen Mangel
      an Reaktion. In den Tagen des späten großen Technologiebooms hat
      Greenspan dem Aufschwung quasi zugeprostet und auf dem Weg nach unten
      hat er so lange die Hände in den Schoß gelegt, bis der Aktienmarkt
      implodiert war - mit sage und schreibe sieben Billionen - ehe er
      endlich zu Notfallmaßnahmen bereit war.

      Die blinde Haltung der Fed gegenüber Blasen hatte ihren Ursprung in
      der "Efficient-Market Hypothesis" oder in einer "Zufallstheorie", die
      gerade einem langsamen aber sicheren Tod entgegengeht.

      Viele Jahre lang haben die Akademiker geglaubt, dass die Märkte
      jederzeit absolut rational und akkurat bewertet seien, was die
      Vorhersage wertlos machte und die Existenz von Blasen ausschloss.

      Die "Efficient- Market Hypothesis" ist ein dummer und idiotischer
      Glaube aus einer Reihe von Gründen, aber wie so viele andere dumme
      Ideen, ist es ihr gelungen, lange am Ball zu bleiben und viele,
      ansonsten kluge Menschen, in ihren Bann zu bringen.

      Erst in den letzten Jahren ist dieses Dogma im akademischen Bereich
      erfolgreich hinterfragt worden (Erfolgreiche Trader und Investoren,
      die schon seit Jahrzehnten gutes Geld machen, sahen von Anfang an nie
      einen Grund, sich an eine solche Theorie zu halten. Das wäre so als
      würden die Bienen einpacken, weil sie erfahren, dass die Abteilung für
      Aerodynamik festgestellt hat, dass sie nicht fliegen können.).

      Die Beziehung zwischen der Fed und den Preisen von Vermögenswerten ist
      ziemlich direkt. Wenn die Preise der Vermögenswerte immer und überall
      rational wären, so wie eine verschwindende Gruppe von Akademikern
      glaubt, dann muss die Fed diese Preise nicht in Angriff nehmen, denn
      die dauerhafte rationale Auszeichnung garantierte einen gerechten Wert
      zu allen Zeiten.

      Wenn die "Efficient- Market Theorie" jedoch falsch liegt und die
      Märkte nicht immer rational sind, dann gibt es die Möglichkeit, dass
      die Preise für Vermögenswerte aus dem Ruder geraten ... manchmal mit
      gefährlichem Ausmaß. In diesem Fall muss die Fed ihre Aufmerksamkeit
      auf die Vermögenswerte lenken und um Entscheidungen zu treffen,
      feststellen, ob die bestehenden Bewertungen rational sind, oder
      blasenmäßig.

      Die Fed bewegt sich auf einem schmalen Grat, wenn es um Blasen bei
      Vermögenswerte geht, und wenigstens ein oder zwei Gruppen werden
      unglücklich sein, ganz egal, was passiert. Wenn es so aussieht, als
      entwickelte sich eine Blase und wenn die Fed Schritte unternimmt, das
      zu verhindern, werden sowohl die Vertreter der "Efficient- Market
      Theorie" als auch die hartnäckigen Bullen enttäuscht sein.

      Die Akademiker werden sagen "Wer seid ihr denn, dass ihr euch zu
      Göttern eines Marktes ernennt, den wir, die wir im Elfenbeinturm
      sitzen, perfekt genannt haben." Gleichzeitig werden die glotzäugigen
      Bullen sagen; "Wer seid ihr, dass ihr uns die Party versaut, wenn es
      gerade erst richtig rund geht."

      Auf der anderen Seite werden, wenn die Fed nichts unternimmt und eine
      blinde Haltung gegenüber den Blasen einnimmt, die Realisten und die
      Inflationsgeier aufspringen und rufen: "He, ihr geldpumpenden Nimrods,
      es ist nicht eure Aufgabe, beliebt zu sein ... ihr sollt die
      Bowleschüssel abräumen, und nicht die Gläser nachfüllen."

      Soll die Fed nun die Preise der Vermögenswerte angehen oder nicht? In
      einem fremdverschuldeten Geldsystem wie dem unsrigen, ist es die
      Aufgabe des Vorsitzenden, die Blasen anzugehen, wenn sie noch in den
      Kinderschuhen stecken(besonders die, die in ihrer eigenen Geldpolitik
      ausgebrütet wurden). Der bekannte Beobachter der Fed und
      Finanzjournalist Martin Mayer, schreibt in seinem Buch, dass sie es
      sollten.

      "Die Theoretiker streiten sich schon seit einigen Jahren, in welchem
      Ausmaß die Zentralbanken ihre Aufmerksamkeit den Preisen der
      Vermögenswerte zukommen lassen sollten. Die Diskussion wird auf sehr
      hohem Niveau geführt, mit sehr dünnen Fäden zur Realität. Aber in der
      Realität sind die Preise der Vermögenswerte im Prinzip das, was die
      Zentralbanken seit dem Jahrhundertwechsel tun. "Die Geldpolitik",
      sagte Charles Goodhart bei einer Konferenz des Levy Instituts 1999,
      "hat ihre wahre Wirkung durch ihren Einfluss auf die Preise der
      Vermögenswerte. Aber die Wirkung, die die Zinssätze auf die Preise
      haben, sind das Ergebnis einer ganzen Kette von Einstellungen, und die
      Beziehung zwischen Zinssätzen und Preisen der Vermögenswerte ist sehr
      ungewiss."

      Also zurück zu den spontanen Äußerungen des Meisters: Wenn Greenspan
      sagt: "Es ist nicht schwer festzustellen, dass es viele lokale Blasen
      gibt.", dann entspricht das einem weniger offiziellen Rufen von allen
      Dächern.

      Durch das Bekenntnis, dass es Blasen bei den Vermögenswerten gibt
      (selbst wenn sie als lokal heruntergespielt werden), ist der Maestro
      von seiner blinden Haltung abgewichen und hat subtil auf die
      Notwendigkeit hingewiesen, bei zukünftigen Berechnungen die Preise der
      Vermögenswerte mit einzurechnen ... oder zumindest auf die
      Möglichkeit, das zu tun.

      Von hier ist es kein weiter Weg mehr zu einer zukünftigen Fed, die die
      Blasen bei Vermögenswerten aktiv angeht.

      Der Fed mag dieser Wechsel von Blasenblindheit zu Blasenanerkennung
      nicht gefallen, ihr bleibt aber kaum eine andere Wahl.

      Durch die rapide Wertsteigerung am amerikanischen Immobilienmarkt,
      finanziert durch eine Flutwelle von hochriskanten Hypotheken und
      wachsender spekulativer Gleichgültigkeit, ist es der vernunftbegabten
      Welt - vielleicht abgesehen von den Akademikern - hinreichend deutlich
      geworden, dass die Geldpolitik stark mit den extremen Werten der
      echten Vermögenswerte zusammenhängt.

      Die gute Nachricht ist, dass wenn es dazu kommt, dass die Fed Blasen
      in Zukunft schon ganz früh angeht, sie einige präzise Mittel zur
      Verfügung hat, zusätzlich zum unpräzisen Hammer der Zinssätze.

      In den späten Neunzigern, als der Dot.com-Wahnsinn aus den Fugen
      geriet, hätte Greenspan ein Signal schicken können, indem er die
      Rahmenbedingungen für Wertpapiere angehoben hätte.

      Das hätte die Dinge ein wenig gebremst, es hätte als psychologische
      Bremse gewirkt, ebenso wie eine Einschränkung der Fremdverschuldung.
      Die Bullen hätten gebrüllt, aber das anschließende
      Multibillionen-Debakel wäre aufgrund der Voraussicht der Fed
      vielleicht deutlich weniger schmerzhaft ausgefallen.

      Vor kurzem hätte die Fed frühe Schritte einleiten können, um die
      verrückten Kreditgeber unter Kontrolle zu bringen.

      Wenn vollständig gierige Banken nur noch so wenig gesunden
      Menschenverstand aufbringen, dass sie schon anpassbare Kredite ohne
      jedes Eigenkapital, Kredite, bei denen nur die Zinsen gezahlt werden,
      an spekulierende Käufer vergeben, die schon bis zu den Ohren in
      Schulden stecken, dann könnte die Fed bestimmt ein bisschen gesunden
      Menschenverstand in deren Interesse einführen, indem sie eine
      verbindliche "Vernunftsregel" in die Kreditabkommen einführte. Aber
      das ist leider schon zu viel verlangt.


      Indem Greenspan jetzt eingesteht, dass die Blase existiert (auf so
      allgemeine und unwirksame Weise) hat er den Weg für seinen Nachfolger
      geebnet. Das ist nicht viel, aber zumindest schon einmal etwas.
      Langsam kommt auch die Fed dahinter, dass die Märkte nicht perfekt
      sind, oder auch nur annähernd perfekt, außer in ihrer unheimlichen
      Fähigkeit, einander zu destabilisieren und in der Notwendigkeit, sie
      sowohl mit gesundem Menschenverstand, als auch mit akademischer
      Theorie anzugehen.


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