checkAd

    Zeag Energie AG - ein Abfindungs-/Squeeze Out-Kandidat? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.04.05 22:36:42 von
    neuester Beitrag 13.04.05 00:38:47 von
    Beiträge: 4
    ID: 973.163
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 488
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 22:36:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bei der Suche nach Abfindungs-/Squeeze Out-Kandidaten mit Substanz bin ich auf die nur wenig beachtete ZEAG Energie AG gestoßen. Die ZEAG Energie AG (781600) gehört nach diversen Aufstockungen mittlerweile zu 98,15 % (Quelle: EnBW-Organigramm, www.enbw.com) zur Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), dem drittgrössten deutschen Stromversorger.

      Seite 4 im neuen ZEAG-Geschäftsbericht 2004 (www.zeag-energie.de) liefert interessante Hinweise auf aktuelle Veränderungen in der Aktionärsstruktur:

      „Die Aktionärsstruktur der ZEAG hat sich gegenüber dem Vorjahr verändert. Die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) ist direkt bzw. indirekt mit 98,1 % der Stimmrechte an unserer Gesellschaft beteiligt (2003: 95,7 %).“

      Die EnBW hat 2004 also weitere 2,4% an der ZEAG erworben. Auch in den letzten Wochen im Jahr 2005 gab es einige grössere Umsätze, die auf weitere (gezielte?) Zukäufe irgendeiner Adresse hindeuten.

      Dieser Vorgang ist spannend, da die EnBW schon bei 95 % den Squeeze Out durchführen könnte und es eigentlich kaum einen Unterschied macht, ob jemand 95,7%, 97% oder 98,15% an der Gesellschaft hält. Oder doch?

      Wenn EnBW nun weiter aufstockt, könnte dies ein Hinweis darauf sein, daß die EnBW der ZEAG einen deutlich höheren Wert zubilligt als den, der aktuell an der Börse gezahlt wird. EnBW könnte eines Tages auch den Squeeze Out wollen, so wie früher schon bei der „Schwestergesellschaft“ Neckarwerke AG praktiziert, die bis vor etwa 2 Jahren auch börsennotiert gewesen ist. Jede aus dem Markt genommene Aktie reduziert möglicherweise die späteren (Folge-)Kosten eines Squeeze Outs. Bei insgesamt 3.778.000 Aktien sind also maximal noch 70.000 Aktien ausstehend, entsprechend lediglich etwa 6 Millionen Euro.

      ZEAG ist ein regionaler Energieversorger mit Sitz in Heilbronn (nördlich von Stuttgart). Hierzu heißt es im aktuellen Geschäftsbericht:

      „Die ZEAG betreibt die öffentliche Stromversorgung in den Städten Heilbronn und Lauffen sowie in den Gemeinden Neckarwestheim und Kirchheim am Neckar. Mit einer Stromabgabe von 887 Mio. kWh konnten wir unseren Absatz gegenüber dem Vorjahr um 3 % und damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von unter 1 % steigern.“

      Die Gesellschaft betreibt eigene Kraftwerke und ist auch in der Gasversorgung (100% Beteiligung an Gasversorgung Unterland) tätig. Bei einer Marktkapitalisierung von 320 Mio. Euro (3,778 Mio. Aktien) liegt der Jahresüberschuss nach einem guten Jahr 2004 bei knapp 19 Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bei fast 30 Mio. Euro.

      Interessant ist noch, daß die EnBW bereits im September 2002 ein Abfindungsangebot zu 85,71 Euro – also etwa auf der aktuellen Kursbasis – an die freien Aktionäre der ZEAG unterbreitet hatte.

      Seither ist an den Kapitalmärkten viel passiert – nur die ZEAG Aktie notiert noch immer auf der Höhe des damaligen Abfindungsangebots. Viele Energieversorger (z.B. E.On, RWE, Lechwerke, Vattenfall) haben in dieser Zeit mit prozentual deutlich zweistelligen Zuwächsen performed. Bei anderen Energieversorgern hagelte es reihenweise Abfindungsangebote/Squeeze Outs (E.On Bayern AG, Thüga, ContiGas u.a.). Energie war in den zurückliegenden Jahren eines der Top-Themen an der Börse.

      Insgesamt scheint es so, als ob die ZEAG nach der 2004 erfolgten Fokussierung auf das Energiegeschäft nach Veräusserung ihrer historisch gewachsenen Zementaktivitäten (!) heute wesentlich besser dasteht als 2002. Der Blick in die Bilanz bestätigt dies.

      Die Chancen dieser Anlage sehe ich v.a. in einem weiterhin guten Geschäftsverlauf und einer Honorierung durch die Börse, Sonderausschüttungen oder einer möglichen Abfindungs-/Squeeze Out-Situation. Risiken sind natürlich die hohe Abhängigkeit vom Großaktionär, eine extreme Marktenge sowie der offene Zeithorizont.

      Was denkt Ihr? Hat hier jemand eine Meinung zu ZEAG? Freue mich auf eine konstruktive Diskussion.

      Cape Cod
      ___________________
      Quelle: www.enbw.com

      17. September 2002: Nach Mehrheitserwerb von ZEAG-Anteilen durch EnBW: EnBW legt Kaufangebot an ZEAG-Aktionäre vor Veröffentlichung des Pflichtangebots in Börsen-Zeitung und Internet Karlsruhe. Nach Prüfung und Gestattung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) hat die Energie Baden-Württemberg Aktiengesellschaft heute ihr Pflichtangebot zum Kauf der ausstehenden Aktien der ZEAG Zementwerk Lauffen ? Elektrizitätswerk Heilbronn Aktiengesellschaft in der Börsen-Zeitung sowie im Internet veröffentlicht. Dies teilte das Energieunternehmen am Dienstag in Karlsruhe mit. Der von EnBW angebotene Preis je ZEAG-Aktie beträgt 85,71 Euro. ZEAG-Aktionäre können das Angebot während der Annahmefrist vom 17. September bis zum 28. Oktober 2002, 12:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, annehmen.

      Mit ihrem öffentlichen Angebot (Pflichtangebot) an alle außenstehenden ZEAG-Aktionäre kommt die EnBW einer Verpflichtung nach dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) nach, die sich aus der Übertragung der von der Beteiligungsgesellschaft der Stadt Heilbronn mbH gehaltenen ZEAG-Aktien in Höhe von 50,1 Prozent am 5. August 2001 an die EnBW ergeben hat. Die EnBW hält derzeit 62,22 Prozent der Aktien und Stimmrechte an der ZEAG.

      Die Angebotsunterlage mit den Angebotsbedingungen ist im Internet unter der Adresse www.enbw.com/zeag-angebot veröffentlicht und bei der Baden-Württembergische Bank AG, ZGA/WAV-WN, Tübinger Str. 28, 70178 Stuttgart, Telefax (0711) 180-17 72 kostenlos erhältlich; sie wird den ZEAG-Aktionären, die ihre Aktien von einer deutschen Depotbank verwahren lassen, durch ihre jeweilige Depotbank zugesandt.


      Avatar
      schrieb am 09.04.05 13:42:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo CapeCod,
      wenn jemand so gut recherchiert, muss man ihm doch wenigstens antworten:
      Hört sich nach einer relativ risikolosen Anlage an. Wenn der Squeeze Out aber nicht bald kommt und zu keinem größeren Aufgeld führen würde, ist mir die Dividendenrendite und das Umsatzwachstum (verständlicherweise ist ein kleines EVU)zu gering.
      Gruß Andrija
      Avatar
      schrieb am 10.04.05 20:48:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      @CapeCod

      Ich habe Anfang 2004 begonnen, Aktien einzusammeln.
      Meiner Meinung nach kommt eine Ankündigung zum Squeeze
      out bis Ende 2005. Interessant bei der Bewertung wird
      dann werden, wie hoch die stillen Reserven in den Finanz-
      anlagen sein werden.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 13.04.05 00:38:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      danke für Hinweis.

      Bei GSC gibt´s einen HV Bericht, wonach der Squeeze Out "zumindest derzeit noch kein" Thema sei.

      Irgendwie schwammig formuliert. Jetzt noch nicht, aber bald? Derzeit nicht, aber später? Jedenfalls läßt die Aussage noch Raum für Spekulationen, denn ein eindeutiges Dementi klingt irgendwie anders.

      Die jüngere Vergangenheit hat gelehrt, daß man den Aussagen von Vorständen zum Squeeze Out auch nicht allzu viel Glauben Schenken sollte.

      Im Regelfall entscheidet eh der Großaktionär - un dim Zweifel stellt dieser den Vorstand dann vor vollendete Tatsachen :D

      Zeag kommt jedenfalls auf meine SQ-watchlist.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Zeag Energie AG - ein Abfindungs-/Squeeze Out-Kandidat?