checkAd

    Dax 1000 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.06.02 08:13:52 von
    neuester Beitrag 12.03.03 11:51:21 von
    Beiträge: 83
    ID: 601.622
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 5.059
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 08:13:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      früher oder später ist es soweit:


      Avatar
      schrieb am 26.06.02 08:25:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      ach du schreck, alle reden von einem doppeldip, aber dabei haben wir eine ganz fiese kopfschulter-formation, mit absteigenden schultern ----> das gibt noch ein megagemezel,
      Raus sonst...
      blllllluuuuuuuuuttttt
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 10:01:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      sinkende Gewinne=steigende KGVs



      überteuert ohne Ende
      und voller Pleitekandidaten ala`
      Telekom,Infineon, MLP, ...
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 10:06:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Katja Dofel eben auf n-tv :)

      SAP wurde ja auch von Arthur Andersen geprüft :)
      Avatar
      schrieb am 26.06.02 10:10:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      SAP noch son Kandidat
      bewertet bis in die nächste Galaxis

      da kommt morgen ne neue Software
      besser, billiger
      und die können Schliessen

      Trading Spotlight

      Anzeige
      East Africa Metals
      0,0785EUR +1,95 %
      Das Gold-Einhorn des Jahres!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 17:09:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      kenn mich mit Charts net so aus

      aber Schulter Kopf Schulter
      könnte hinkommen


      naja dauert wohl noch 2-3 Jährchen
      bis die Formation fertig ist


      soll ja nicht alle auf einmal treffen
      schön der Reihe nach
      aussteigen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.06.02 17:20:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Tja- man sitzt ein wenig wie auf Kohlen - S-K-S ???? Kann es gut werden - es fehlt aber als Bestätigung, der Bruch der Nackenlinie.....
      Verändert man die Betrachtungsweise (oder ist long :)) kann man auch an die (frühe) Ausbildung eines schönen Doppelbodens mit den Septembertiefs glauben (freilich genauso spekulativ). Da bleibt wohl doch nur, auf weitere Signale zu warten.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 18:30:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      net vergesse
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 15:24:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      dausend
      Avatar
      schrieb am 19.07.02 22:19:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      das waren mal wieder 5 % eures Ersparten
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 18:24:47
      Beitrag Nr. 11 ()
      und nocheinmal


      naja dann gibts auch bald wieder ne kleine Erholung
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 19:11:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      5% des Ersparten wärens doch nur gewesen, wenn man zu 100% dies in Aktien investiert hätte und die Börsen NIE mehr steigen, oder?
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 23:28:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      69 Jahre brauchte der Dow
      bis zur inflationsbereinigten Erholung von 1929











      wie alt bist Du?
      Avatar
      schrieb am 23.07.02 23:36:44
      Beitrag Nr. 14 ()





      es daxelt ganz schön
      jetzt dürftr bald die techn Reaktion folgen
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 00:27:44
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ganz wichtig sind 3300 bis 3400 Punkte. Sollten die nicht halten sieht böse aus.

      y2
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 16:14:40
      Beitrag Nr. 16 ()
      noch "son" Kandidat

      Unkraut vergeht nicht. :D
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 17:49:32
      Beitrag Nr. 17 ()
      hallo,

      langsam frage ich mich, ob wir jetzt schon alle überschnappen.
      da spielt wohl bei vielen die lust am untergang mit,
      genauso wie viele in 2000 glaubten schnell reich zu werden.
      aber meistens kommt es anders.

      schönes wochenende

      goldjunge
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 17:54:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      Jetzt ist wirklich alles tierisch bearish,eigentlich Call-time!
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 19:15:55
      Beitrag Nr. 19 ()
      @goldjunge
      Stimmt, wie wärs mit 958? :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 10:12:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      Der NEMAX ist tot - es lebe der NEDAX


      a.head, wo steckste denn? Ich will hier eine Aufforstung vornehmen! :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 11:02:09
      Beitrag Nr. 21 ()
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 15:32:21
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nee, der Peter
      Sollte das hier was werden, darfste den Oberförster machen. Vorausgesetzt Ex@bondgirl007 hat nix dagegen. :laugh:

      mfG
      gewinnnix
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 20:10:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      Die Sehnsucht nach etwas mehr Normalität im Dax
      Von Michael Höfling

      Berlin - Es ist noch nicht lange her, der Neue Markt stand etwa doppelt so hoch wie heute, da kursierte überall die Forderung, das einstige Wachstumssegment der Deutschen Börse bräuchte vor allem ein neues Etikett. Das alte sei verbrannt, nur unter neuer Firmierung sei die High-Tech-Börse aus ihrem komatösen Zustand zurück ins Leben zu führen. Der Vorschlag verschwand, Hand in Hand mit dem Nemax, in der Versenkung. Schade eigentlich. Denn wenn die Ansammlung aus Penny-Stocks, grauen Parkettmäusen und einigen wenigen Qualitätswerten endlich einen neuen Namen hätte, wäre der alte ja wieder frei. Der wäre freilich zum Wegschmeißen viel zu schade. Wollten wir wirklich missen, was wir in den vergangenen fünf Jahren, sozusagen in guten wie in schlechten Zeiten, mit dem Neuen Markt er- und durchlebt haben? Also: Ab damit in die Wertstoffsammlung. Seit rund zwei Wochen kristallisiert sich auch heraus, wo der Name wunderbar wiederverwendbar wäre. Denn nur mal so gefragt: Ist "Dax" wirklich noch eine angemessene Bezeichnung für die Achterbahnfahrt, die wir derzeit in Deutschlands erster Aktienliga geboten bekommen? Fünf Prozent hoch, sieben nach unten, wieder sechs nach oben. Und dann MLP: Fällt binnen Jahresfrist von etwa 100 auf acht Euro. Allein der letzte Tag dieses Absturzes pulverisiert noch einmal fast die Hälfte der Marktkapitalisierung. Diese Woche? Der Wahnsinn geht weiter. Wieder mit MLP. Fast 130 Prozent Plus in der Spitze von Freitag bis Freitag. Kurskapriolen ohne jedes Beispiel im deutschen Börsenbarometer. Dann doch lieber etwas weniger Volatilität. Damit der Dax bleibt, was er ist: eben kein Neuer Markt.


      Wärt ihr doch in Heidelberg geblieben

      Wachstumskraft durch Mitgliedschaft :D
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 13:04:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      und der Herbst steht vor der Tür :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 14:15:40
      Beitrag Nr. 25 ()
      Da kann man sich doch gegen versichern. :laugh:

      Selbst die Allianz

      kanns

      Der DAX = die Allianz und umgekehrt. lol!
      Avatar
      schrieb am 12.08.02 14:23:18
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ein Stammbaum :D:D:D



      Avatar
      schrieb am 14.08.02 13:51:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      Nee, nee,
      nix Stammbaum. Hier haben zwei putzige Brüder versucht, Gelb für Gold zu verkaufen.



      http://193.111.113.35/mline/d1/405/330/ECZXYOPRWKLAMOGECBKHP… :laugh::laugh::laugh:

      @Realisti, bist Du eigentlich der, für den ich Dich halte? :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 15:25:11
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wann wirds mal wieder richtig Sommer,
      so wie es früher einmal war?

      mit UMTS gedüngt! :D:D
      Avatar
      schrieb am 17.08.02 23:13:14
      Beitrag Nr. 29 ()
      Fresenius + FMC


      Der Känguruh-Eucalyptus

      Avatar
      schrieb am 26.08.02 18:09:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      Eine Geschichte aus der Welt der Bäume. (ohne Bild)


      Allein gegen die Birke
      Der überschätzteste, ja hassenswerteste Baum der Welt muss beschimpft werden


      Die Birke steht ausgesprochen gern herum. Sie ist ein jeden sich bietenden Flecken Erde besiedelndes Gewächs, ein erschreckend wahlloses, ja kriterienloses Miststück, das keine Scham kennt und sich selbst in den ohnehin schon abstoßendsten Gefilden freiheraus hinpflanzt, in Heidelandschaften, Wohnanlagen, Panzerübungsplätzen und Finnland. Die Birke schießt, ohne nur einen Funken von Gedanken daran zu verschwenden, ob uns, den Menschen, das denn auch passt, aus blanker Beliebigkeitssucht und bloßer Bosheit einfach überall ins Kraut.

      Obwohl sich die Birke bei ihrer Standortwahl, wie erwähnt, nicht die Bohne darum schert, wo sie denn nun wieder ihren wichtigtuerisch weißen, leuchtenden Stamm aufpfahlt und ihre giftig-hellgrünen, lächerlich winzigen Blätter herumhängen lässt; und obwohl sie partout nicht in Erwägung ziehen will, sich endlich und gefälligst mal in irgendwelche schmutzigen, dunklen Ecken zu verziehen, vulgo aus unserem Gesichtskreis abzuhauen, ja: zu verduften; ja, obwohl ihre Impertinenz und Omnipräsenz eine fraglos unübertroffene ist, gibt es Leute, die die Birke in Ordnung finden.

      Diese Leute verweisen auf die russische Literatur, in der die Birke irgendeine zauberhafte atmosphärische Kulissenrolle einnimmt, oder auf irgendein zu vergessendes Märchen aus entweder Kasachstan oder Taiwan, in dem aus sieben Birken plötzlich sieben Prinzessinnen werden. Diesen Quatsch lesen naturgemäß vor allem birkeliebende Damen gern. Es sind Damen, die auch noch dergestalt für die Birke Partei ergreifen, dass sie von einem Fußballplatz in der fränkischen Metropole Lauf erzählen, der einst von hundert Birken gesäumt gewesen war. Jene hundert (!) Birken standen nur zwei Meter vom heiligen grünen Rasen entfernt und spendeten, so lautet die Mär, "einen wunderbaren Schatten". Dann aber wurden die Birken wie üblich frech, schlugen ihre Wurzeln weiter vor ins Erdreich, unterminierten das Feld der Läufer und zernagten den planen Platz. Die Konsequenz war: Heads off! "Der Fußball hat die Birken getötet!", jammern da die Damen noch heute.

      Wir hingegen pflichten Beifall, stärkstmöglichen. Orkanartigen Beifall, der dies unzüchtige Gurkengezücht in toto, als Gattung oder Art, global hinwegfegen möchte! Solange aber solch wünschenswerte Wetterumstände nicht eintreten und gleichfalls Politik, Städte und Gemeinden nicht flächendeckend zu den vorbildlichen fränkischen Maßnahmen greifen, sind wir auf uns gestellt. Auf uns allein und die Kraft unserer Worte. Um uns wenigstens die Luft zu verschaffen, die uns die Birke nimmt. Wegnimmt. Durch ihr unkrautmäßiges, unbotmäßiges Herumwuchern, ihr gespreiztes, provozierend lässiges Hiersein, ihr unansehnliches, verwachsenes, so gespielt geducktes und doch allzu flegelhaftes Aufsprießen und breitmacherisches Sichansiedeln, das sogar zur ganzen Birkenwaldbildung führt.

      Kurzum: Das Fällen der Birke ist, wie jedes Baumumhauen, ein teures Vergnügen, weil strafbar, Gedanken und Worte jedoch sind frei - und kosten nichts. Deshalb steht dem Gebot der Stunde gut zu Gesicht, die Kultur der Birkenbeschimpfung als notwendiges Regulativ zur stumm-dummen Natur (i. e. Birke) stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und ihr einige Hinweise an die Hand zu reichen.

      Da das Anpflaumen der Birke vonnöten ist, um die Not der Bedrückung durch die Birke zu lindern, empfiehlt es sich, eine entdeckte Birke augenblicklich mit "Du Sau!" zu beschimpfen. Sie hat es, ungeachtet gesonderter Umstände, verdient. Keine Rolle spielen dabei also der nähere Standort und die Größe der Birke. Ja, selbst kleine Birken, seien sie auch unbedeutende Sprießer, müssen ordentlich ausgeschimpft werden. Zum Beispiel "Fick dich!" oder "Ja, duck dich nur, du Bastard!" Vielleicht überlegen sie es sich dann noch mal und verschwinden wieder, bevor sie groß werden und Unheil anzetteln. Sie auszurupfen oder umzutreten ist allerdings eine Schandtat und Grausamkeit.

      Größeren Birkenexemplaren darf allemal und jederzeit ein Fußstoß versetzt werden. Zur Warnung, es nicht zu weit zu treiben, dient ebenfalls das Ansägen mit einem Brotmesser oder einer Nagelfeile. Das Spätere besorgt das Grünflächenamt. Bis dahin muss die mächtige Birke demoralisiert werden. Man zerrt an ihren spirrligen Ästen, zieht sie bis zum Boden herunter, stupst einige Blätter mit der Nase voran in den Schmutz, knickt vielleicht einen exemplarischen Ast ab, wirft ihn lässig auf den Boden und spuckt auf ihn. Währenddessen fallen noch ein paar saubere Worte. Bewährt haben sich "Na, und jetzt?", "Da sagst du nichts mehr, oder?" und "Arschsackbaum!".

      Zur Abschreckung etwaiger "Birkenfreunde" dies: Wer jemals eine Birke umarmt, ist mit acht Wochen Hausarrest und einem Kasten Spezi zu bestrafen. Wer bei der Behörde gegen das Abhacken von einer oder mehreren Birken Protest kundsagt, erhält eine Kopfnuss und ein Glas Winterspargel. Alle Birkenhasser und wortkräftigen Birkenterrorisierer erhalten unsere Unterstützung.

      Im Gegensatz zur Birke sehr zu lieben und zu ächten, ja zu achten sind indes die Linde, der Maulbaum und das Affenbrot. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen oder -keimen.

      JÜRGEN ROTH
      Avatar
      schrieb am 27.08.02 16:28:53
      Beitrag Nr. 31 ()


      FRANKFURT (dpa-AFX) "Weil die Zahlen von KarstadtQuelle relativ schlecht waren, wird Metro mit heruntergezogen", sagte ein Händler. Ein anderer Marktteilnehmer bestätigte dies. "Ich glaube nicht, dass die weiter nach unten gehen", sagte er und verwies dabei auf die geringen Umsätze. "Bei den Daytradern ist einfach Draufhauen angesagt."
      KarstadtQuelle weitete den Verlust vor Steuern im ersten Halbjahr bei rückläufigem Umsatz von 149 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 348 Millionen Euro aus./hi/bi
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 18:59:09
      Beitrag Nr. 32 ()
      :confused: Eine



      :confused::confused:


      :confused::confused::confused::confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 10:32:28
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Raffkes im Dax
      Deutsche Vorstände predigen Shareholder Value und gönnen sich satte Gehälter. Eine Studie von WELT am SONNTAG unterscheidet zwischen Gier und Vernunft

      Von Manfred Fischer

      Deutsche Vorstände halten nichts von leistungsgerechter Bezahlung - jedenfalls nicht für sich selbst. Das geht aus einer Untersuchung der Düsseldorfer Personalberatung Interconsilium für WELT am SONNTAG hervor, in der die Vergütung der Vorstände deutscher Großunternehmen mit ihren Leistungen bei Gewinn, Aktienkurs und Wachstum verglichen wird.

      Danach sitzen die mit Abstand größten Abzocker in der Vorstandsetage der Deutschen Bank. Das Geldinstitut hat bei seinem Versuch, vom biederen deutschen Geldverleiher in die Liga der internationalen Investmentbanken vorzustoßen, besonders bei der Bezahlung seiner Spitzenmanager Erfolg gehabt. Im Zeitraum 1997 bis 2001 erhöhte sich das durchschnittliche Monatseinkommen eines Vorstandsmitglieds der Deutschen Bank um erfreuliche 474 Prozent.

      Deutlich weniger erfreulich fielen dagegen die Leistungen bei Gewinn, Aktienkurs, Umsatz und Beschäftigung aus. So sank beispielsweise das Jahresergebnis vor Steuern in der gleichen Zeit um 33 Prozent, der Aktienkurs stieg um matte 26 Prozent.

      Freilich sind die Chefs der Deutschen Bank nicht die einzigen Manager, denen es vorrangig um die Mehrung der eignen Bezüge geht. Als Zweiter auf der Liste der unverdienten Einkommen liegt in der Interconsilium-Liste die Deutsche Telekom (Vorstandsbezüge plus 165 Prozent, Gewinn minus 168 Prozent), Platz drei hält mit der HypoVereinsbank das nächste Geldinstitut (Vorstand plus 287 Prozent, Gewinn plus neun Prozent), Platz vier nimmt, wenig überraschend, DaimlerChrysler ein (Vorstand plus 96 Prozent, Gewinn minus 124 Prozent).

      Fazit von Interconsilium-Chef Hubert Johannsmann: "Die Mär von leistungsbezogenen Vorstandsbezügen stimmt nicht." Dabei ist es nicht die absolute Höhe der Gehälter, die ihn stört. Zwar hat sich, dem internationalen Trend entsprechend und angefeuert durch den Höhenrausch an den Weltbörsen, das Einkommen deutscher Spitzenmanager in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Nur in vier der 30 im Deutschen Aktindex Dax zusammengefassten Unternehmen sind die Vorstandsbezüge zwischen 1997 und 2001 gesunken: Bei Adidas, BASF, der Deutschen Lufthansa und dem Finanzdienstleister MLP.

      Bei der Bezahlung ihrer Taten liegen die deutschen Vorstände damit noch weit von etwa amerikanischen Vorbildern entfernt. Der höchstbezahlte deutsche Manager des Jahres 2001, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Rolf Breuer, kassierte für sein Wirken 13,5 Millionen Euro.

      Das ist nicht mehr als ein Taschengeld, verglichen mit den 120 Millionen Dollar, die ein Disney-Vorstand verdient, und nur Wechselgeld für den Spitzenmann beim US-Software-Unternehmen Oracle, Larry Ellison, der im vergangenen Jahr angeblich 700 Millionen Dollar nach Hause getragen haben soll.

      Allerdings ist die märchenhafte Bezahlung mancher US-Manager tatsächlich direkt an ihre Leistung gekoppelt und wird erst dann zum Problem, wenn, wie jüngst zu beobachten, diese Leistung frei erfunden und allenfalls mit großer Klappe erbracht worden ist. Im Normalfall muss der US-Manager Quartal um Quartal bessere Ergebnisse an seine Aktionäre abliefern und kann, falls er versagt, schnell und ohne große Umstände aus seinem Vorstandssessel entfernt werden.

      Der deutsche Chef dagegen genießt, wie sein Fußvolk, soziale Sicherheit in Form lang laufender Verträge, die nur um den Preis hoher Abfindungen kurzfristig zu lösen sind. "Es kann nicht sein, dass er sich bei seiner Bezahlung am amerikanischen Vorbild orientiert, bei den weniger angenehmen Dingen aber nicht", so Headhunter Johannsmann.

      Die vier genannten Abzock-Unternehmen sind beileibe nicht unter sich in der Liste der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften. Auch die Vorstände der Unternehmen Bayer, Commerzbank, Eon, Linde, MAN, Siemens und ThyssenKrupp verstehen mehr davon, wie sie ihre Gehälter erhöhen, als vom Geschäft ihrer Unternehmen. Allerdings ist die Gier unterschiedlich ausgeprägt.

      Um ein genaueres Maß für die Differenzen zwischen der Leistung seines Vorstands und seiner Bezahlung zu bekommen, hat Personalberater Johannsmann eine spezielle Berechnungsmethode entwickelt. Dabei steht die Vergütung des Vorstands auf der Habenseite, die Steigerung von Gewinn, Aktienkurs, Umsatz und Beschäftigung auf der Sollseite. Die Leistung des Vorstands in den einzelnen Bereichen wird unterschiedlich gewichtet. Gewinnsteigerungen schlagen mit dem Faktor fünf zu Buche, die Steigerung des Aktienkurses mit dem Faktor drei, einmal nur zählen jeweils Zuwächse bei Umsatz und Beschäftigung.

      Mit dieser Methode lässt sich ein Begriff vom Ausmaß gewinnen, im dem Leistung und Bezahlung auseinander klaffen. So ergibt sich für den Spitzenreiter, die Deutsche Bank, ein Wert von 467, für DaimlerChrysler schon der wesentlich niedrigere Gier-Wert von 164. Geradezu bescheiden muten die Zahlen von Bayer und MAN an, deren Vorstände zwar trotz sinkender Leistung mehr verdient haben, mit Kennzahlen von 48 (Bayer) und 26 (MAN) aber innerhalb vernünftiger Maßstäbe bleiben.

      Auch die Herren von BMW, dessen Vorstände ihr Einkommen von 1997 bis 2001 um 50 Prozent steigern konnten, müssen sich nicht schämen: Im gleichen Zeitraum legte der Jahresgewinn um 150 Prozent zu, stieg der Aktienkurs noch um 87 Prozent und gab es auch beim Umsatz ein Plus von 25 Prozent. Nur bei den Arbeitsplätzen versagte auch BMW: minus 18 Prozent.

      Die Vorstände des Sportschuhfabrikanten Adidas hingegen mussten in dem betrachteten Zeitraum mit einem realen Einkommensverlust von elf Prozent fertig werden, obwohl der Gewinn des Unternehmens mit plus neun Prozent leicht stieg. Bei den Arbeitsplätzen dagegen erreicht Adidas einen Spitzenwert: Zwischen 1997 und 2001 stieg die Zahl der Beschäftigten um 63 Prozent.

      Noch deutlich besser auf der Bescheidenheitsskala als das Sportartikelunternehmen schneidet der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF ab: Bei acht Prozent niedrigeren Vorstandsbezügen gab es ein Gewinnplus von 247 Prozent und 13 Prozent mehr Arbeitsplätze. Selbst der Aktienkurs legte in diesen harten Zeiten noch um 27 Prozent zu.

      Doch ein Muster für die Zukunft ist diese Art von Bescheidenheit nicht. Zwar finden sich die Manager und ihr Sinn für das eigene Einkommen derzeit heftig in der Kritik. Doch von einem Umdenken ist nichts zu spüren. "Es gibt im Augenblick kein wirkliches Problembewusstsein", weiß Personalberater Johannsmann.

      Der brave Mann denkt an sich selbst zuerst.



      Eine wild wuchernde Hecke mit rauskopierten Auswüchsen.
      Gabs da mal nen Unfall? Oder zwei?




      Billiger Scherz von Bayer
      LEVERKUSEN dpa/taz Der Chemiegigant Bayer ist großzügig: Um die Mückenplage in den Flutgebieten zu lindern, spendete er als Nothilfe 6.500 Fläschchen des Mückenschutzmittels Autan. Um die gestiegene Nachfrage zu bedienen, sei Ware aus dem Ausland eingeführt worden, so eine Unternehmenssprecherin. Zudem hat Bayer eine Sonderproduktion eingelegt: 3 Millionen zusätzliche Einheiten werden erzeugt. Normal liegt die Jahresproduktion bei 5 Millionen. 100 Milliliter Autan-Spray kosten in der Apotheke 7,45 Euro. Verkauft Bayer also die "zusätzlichen Einheiten", bringt das über 22 Million Umsatz. Da kann man schon mal 48.420 Euro spenden.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:42:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      HAMBURG ap 12 der 30 Konzerne im DAX wollen zusammen über 50.000 Arbeitsplätze streichen. Der Bild am Sonntag zufolge baut allein die Dresdner Bank bis Ende 2003 rund 8.500 Stellen ab. Bayer streicht 900, die Commerzbank 2.300, Degussa 4.000, die Deutsche Bank 3.000, Epcos 1.070, die HypoVereinsbank 3.600, MAN 300 und RWE 5.800, die Deutsche Telekom 7.000 Arbeitsplätze. Bei BASF und DaimlerChrysler steht der Umfang noch nicht fest. Siemens,will 16.000 Stellen los werden, der Betriebsrat geht allerdings davon aus, dass ein Teil der Pläne noch revidiert wird. Bei der Deutschen Post, E.on, Linde und Metro wird ein Arbeitsplatzabbau zumindest nicht ausgeschlossen.

      :(
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 21:50:18
      Beitrag Nr. 35 ()
      Der Banken-Dschungel




      Nanu


      Klaro, der Breuer mit seinen 13,5 Millionen! Die Jungs sind ihr Geld schon wert.


      Die Deutsche Bank hat eine Beteiligung an den National Discount Brokers (NDB) in der Bilanz. Doch der Posten, der noch mit 800 Millionen Dollar bewertet wird, ist praktisch wertlos.

      Hamburg - Im Jahr 2000 hatte die Deutsche Bank den auf US-Technologiewerte spezialisierten Aktienhändler samt Online-Broker für rund eine Milliarde US-Dollar gekauft. Bereits im Jahr darauf wurde der Online-Broker für 154 Millionen Dollar wieder verkauft, das Unternehmen konzentrierte sich auf den in der Tochtergesellschaft NDB Capital Markets gebündelten Aktienhandel mit institutionellen Investoren.
      Doch auch hier schrumpften die Provisionen. Am 13. Juni stellte NDB Capital Markets den Handel an der Nasdaq ein und meldete sich als Broker bei der US-Technologiebörse ab, womit ein Kerngeschäft des Unternehmens aufgelöst wurde. Bilanzexperten und einige Manager des Instituts sind deshalb der Meinung, dass die Beteiligung zumindest zu einem großen Teil abgeschrieben werden müsste.
      Nach offizieller Darstellung der Deutschen Bank gingen die meisten Aktivitäten der NDB im Mutterhaus auf, daher gebe es keinen Abschreibungsbedarf.
      Der Kauf der NDB hatte auch wegen hoher Zahlungen an das Management für Aufsehen gesorgt. So hat der ehemalige NDB-Chef Arthur Kontos ein Handgeld von umgerechnet 15 Millionen Euro bekommen. Außerdem sollen ihm für 2001 und 2001 Bezüge von 20 Millionen Euro zugesichert worden sein.

      © SPIEGEL ONLINE 2002
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 12:15:07
      Beitrag Nr. 36 ()
      Kost` schon was, wenn man nicht als Baum dastehen will!

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann will einen Bericht über einen möglichen Verkauf großer Teile des Beteiligungsgeschäfts der größten deutschen Privatbank "nicht kommentieren". Das sagte Ackermann auf Anfrage von dpa-AFX am Rande einer Branchentagung in Frankfurt.
      Die "Financial Times Deutschland" berichtet in ihrer Donnerstagausgabe, dass die Deutschen Bank den Verkauf von großen Teilen ihres 5,6 Milliarden Euro schweren Beteiligungsgeschäfts erwäge und bereits Kontakt mit anderen Finanzdienstleistern aufgenommen habe. Die Deutsche Bank wolle dem Vernehmen nach rund 60 Prozent des Portfolios verkaufen. Dabei handele es sich um die 3,5 Milliarden Euro, die direkt in Unternehmen wie Center Parcs, einer Reihe von Vergnügungsparks und Laurel, einer Kette von Kneipen investiert sind./st/ak/mur/bi


      Der Wechselbaum

      Momentan hängt :laugh:Urlaub:laugh: dran.
      Avatar
      schrieb am 06.09.02 14:27:03
      Beitrag Nr. 37 ()
      Langsam gehn die Bäume aus! :(


      Pleitewelle erreicht Rekordpegel
      Neue Hiobsbotschaften für die rot-grüne Bundesregierung: Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU), Hamburg, rechnet mit einem neuen Negativrekord bei Unternehmensinsolvenzen. Die Zahl der Schieflagen werde die bislang prognostizierten Werte deutlich übersteigen, sagte BDIU-Präsident Dieter Plambeck im Gespräch mit dem Handelsblatt.


      lü/ms/jkn/gof HB DÜSSELDORF. Nach Ansicht Plambecks wird die Zahl der Insolvenzfälle am Ende des Jahres 2002 bei „deutlich mehr“ als 40 000 liegen. Anfang des Jahres hatte der BDIU noch mit 37 200 Insolvenzanträgen gerechnet. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform sieht eine ähnlich dramatische Entwicklung: Sie ging bereits im Juni davon aus, dass die Zahl der Anträge die 40 000-Marke streifen könnte. Den durch die Pleitewelle entstehenden volkswirtschaftlichen Gesamtschaden bezifferte Creditreform auf 45 Mrd. Euro. Die Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet (D&B) erwartet im laufenden Jahr 41 000 Firmeninsolvenzen. „Die Tendenz geht klar in diese Richtung. Das wäre ein absoluter Rekord“, erklärte eine Sprecherin.
      Die Einschätzung des BDIU wird auch von vielen Insolvenzverwaltern geteilt: „Die prognostizierten Zahlen werden eher übertroffen als unterschritten werden“, sagte der Hamburger Insolvenzverwalter Gerd G. Weiland dem Handelsblatt. Steil angestiegen sei vor allem die Zahl der Verfahren, wo keinerlei Insolvenzmasse vorhanden sei. Der Grund: Seit Dezember können auf Grund einer Gesetzesänderung Einzelpersonen durch ein Insolvenzverfahren ihre Schulden loswerden, selbst wenn sie nicht einmal mehr genug Geld haben, um die Verfahrenskosten zu tragen.
      Nach Auffassung von Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) liegt darin der Hauptgrund für das Anschwellen der Pleitewelle. Nach bisheriger Rechtslage konnten völlig mittellose Schuldner nicht in den Genuss einer Restschuldbefreiung kommen. Dadurch sei ein „erheblicher Stau“ entstanden, der sich jetzt auflöse, so die Ministerin gegenüber dem Handelsblatt. Nach Ansicht des Unions-Wirtschaftsexperten Matthias Wissmann sind hingegen die mittelstandsfeindliche Steuerpolitik und die zu hohen Lohnnebenkosten der Hauptgrund für die Insolvenzflut. „Die Eigenkapitaldecke vieler kleiner und mittlerer Unternehmen wurde dadurch stark belastet, und der Spielraum zur Überbrückung konjunktureller Durststrecken fehlt jetzt“, meinte der CDU-Politiker. Die Koalition trage deshalb auch „die Verantwortung dafür, dass Unternehmer enttäuscht aufgeben, weil sie keine Perspektive erkennen“.
      Die Änderungen im Insolvenzrecht erschweren allerdings die Vergleichbarkeit der Statistiken 2002 mit denen der Vorjahre – darauf macht die Fachzeitschrift INDat-Report aufmerksam. 2002 fließen nach Berechnungen des Magazins sehr viele Insolvenzen von Kleinunternehmern in die Unternehmensinsolvenz-Statistik ein, die bisher noch als Verbraucherinsolvenzen geführt wurden. Bereinigt sei die Zahl der eröffneten Insolvenzverfahren um geschätzte 14,5 % gestiegen.


      TÜBINGEN dpa Mit der Veröffentlichung der Geheimadresse eines Frauenhauses in Tübingen hat die Telekom die Schutz suchenden Bewohnerinnen zum Umzug gezwungen. Das Haus ist nach Mitteilung des Trägervereins geschlossen worden, da die Sicherheit der Frauen nicht mehr garantiert werden konnte. Die Forderung auf Schadensregulierung wird von der Telekom bisher abgelehnt. Die Telekom antwortete nach Angaben der Mitarbeiterin: "Zum einen stellt die bloße Veröffentlichung des Namens im Zusammenhang mit der Adresse und der Telefonnummer kein zum Schadenersatz verpflichtendes Verhalten dar. Daraus resultierende Belästigungen gehören zum allgemeinen Lebensrisiko." Die Einrichtung erfuhr im April, dass die Adresse in einer Internetliste genannt wird. Die Adresse war bereits in verschiedene Telefonbücher gelangt und im weltweiten Netz sogar mit Hinweis auf eine Wegbeschreibung zu lesen.


      Für bessere Kurse und weiß der Kuckuck: Der Wunschbaum http://library.thinkquest.org/C0110296/wishtree.php
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 20:42:14
      Beitrag Nr. 38 ()

      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:29:12
      Beitrag Nr. 39 ()
      Berichtigung

      Rolf Breuers Einkommen lag im vergangenen Jahr lediglich bei acht Millionen Euro - nicht ganz 13,5 Millionen Euro, wie die US-Zeitschrift "Forbes" vermutet
      Frankfurt - Die Deutsche Bank legt Wert auf die Feststellung, dass Ex-Vorstandschef Rolf E. Breuer im vergangenen Jahr nicht 13,5 Millionen Euro verdient hat, wie von der US-Zeitschrift "Forbes" vermutet. Eigenen Angaben zufolge lag sein Einkommen lediglich bei acht Millionen Euro. Da ein Drittel der Breuer-Bezüge aus Aktienoptionen bestehen, also von der Kursentwicklung der Deutschen-Bank-Aktie abhängen, sei Breuers rechnerisches Einkommen mit dem Kurssturz der Aktie sogar noch weiter gefallen.


      Kein Baum mehr da. :(
      Bei vier Kandidaten tut sich das Wurzelwerk rechtsseitig gerade heftig ausbilden.
      Aber Baum ist Baum!


      mein feind, der baum von RALF SOTSCHECK
      Bäume gehören eigentlich zu den Dingen, die in England wenig umstritten sind. Sie verschönern die Umwelt und erfreuen das Auge. Es sei denn, es handelt sich um Leyland-Zypressen. Dann kann es im Land der Kleingärtner schon mal zu Mord und Totschlag kommen.
      Diese Zypresse ist eine zufällige Kreuzung zwischen zwei Nadelbäumen aus Nordamerika, die 1888 im Park des Baumsammlers C. J. Leyland entdeckt wurde. Seit den Sechzigerjahren wird die Leyland-Zypresse vermarktet. Manche Hobbygärtner schätzen sie, weil sie "in jedem Boden wächst, dem Wind standhält, nicht krankheitsanfällig ist und wie eine Rakete wächst", wie es in der Werbung heißt. Aber sie hört mit dem Wachstum nicht mehr auf. Sie schafft mindestens einen Meter im Jahr, ein Baum in Kent ist bereits mehr als 40 Meter hoch. Deshalb wird der rasante Nadelbaum gerne als Hecke angepflanzt - zum Ärger der Nachbarn, die in ewiger Dunkelheit leben müssen. Es gibt inzwischen genauso viele Leyland-Zypressen, wie es Briten gibt: 55 Millionen. Noch nie in der Geschichte der Gärtnerei hat eine Pflanze das ländliche England in den Kriegszustand versetzt.
      Eine Umfrage ergab, dass 97 Prozent der Befragten für eine Kettensägenlösung sind: Die Behörden sollen bevollmächtigt werden, das gigantische Grünzeug abzuholzen. Der entnervte Umweltminister Michael Meacher versprach eine Gesetzesinitiative gegen den Heckenterror: "Die Leyland-Zypresse hat das Leben von Tausenden ruiniert, gerichtliche Schlachten ausgelöst und sogar zu Gewalttaten geführt", sagte er. Sie ist der Ussama bin Laden der Pflanzenwelt. :D
      Vorletzte Woche wurde der 61-jährige Uri Bowen des Mordes an seinem Nachbarn angeklagt. Er hatte den 56-jährigen Llandis Burdon nach einem Streit um dessen Hecke erschossen. Die beiden hatten 20 Jahre nebeneinander gewohnt. Der pensionierte Briefträger Phil Bodenham ist wegen der Zypressen um seine Ersparnisse gebracht worden. Der 79-Jährige hatte die Leyland-Hecke seines Nachbarn etwas gestutzt, weil die Zweige in seinen Garten in Gloucestershire hineinragten. Doch er schnitt 18 Zentimeter zu viel ab. Das Gericht verurteilte ihn zu 200 Pfund Schadenersatz - und zur Zahlung der Gerichtskosten in Höhe von 15.000 Pfund. Ein anderer Rentner, John Gibbons aus Sunderland, muss seit zwei Jahren monatlich 40 Pfund an seinen Nachbarn zahlen, weil er dessen Zypressen einen Kopf kürzer gemacht hatte. Das garstige Gewächs ist inzwischen sechs Meter hoch, und Gibbons muss tagsüber das Licht in seinem Haus einschalten.
      Einmal aber gewannen die Opfer der Monsterhecken: Michael Jones hatte die 25 Meter hohen Zypressen seines Nachbarn um 2,50 Meter gekürzt. Nach einem Prozess, der sieben Jahre dauerte und 100.000 Pfund kostete, bekam er Recht. Daraufhin gründete er "Hedgeline", eine Hilfsorganisation für Heckenopfer - und für die Opfer von Heckenschützen: Im Mai wurde der Kleingärtner George Whitmill mit Gewehrschüssen von seinem Vorhaben abgebracht, die Hecke seines Nachbarn mit der Motorsäge zu frisieren.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 09:46:57
      Beitrag Nr. 40 ()
      Der Weg zum Baum der ist nicht schwer.
      Es gehen ihn täglich immer mehr. :)



      Der Chef des Rückversicherers Converium Dirk Lohmann hat vor Spätfolgen der Finanzrückversicherung für einige Marktteilnehmer gewarnt. Einige Versicherungs- und Rückversicherungskonzerne werden in den nächsten Jahren hohe Verluste aus Finanzgeschäften aufdecken müssen.
      Von Herbert Fromme, Monte Carlo

      "Unter der Oberfläche kocht einiges, das bald hochkommt", sagte Dirk Lohmann, Vorstandschef des Schweizer Rückversicherers Converium, in einem Interview mit der Financial Times Deutschland beim Rückversicherertreffen in Monte Carlo.
      "Die so genannten neuen Risiken, die sie in den 90er Jahren gezeichnet haben, liegen mehreren Gesellschaften schwer im Magen", sagte Lohmann. Das sind schlechte Nachrichten für die Branche. Sie ist zurzeit ohnehin arg gebeutelt durch Schäden aus dem World Trade Center und anderen Großereignissen, schlechten Anlageergebnissen sowie der Notwendigkeit, die Reserven deutlich zu verstärken. Nur die in den letzten Monaten durchgesetzten höheren Preise im Kerngeschäft geben Hoffnung.
      Vor zehn Jahren hätten viele Gesellschaften wegen der schlechten Marktsituation und niedriger Preise in der Rückversicherung neue Geschäftsfelder gesucht. "Dabei haben Rückversicherer und einige Erstversicherer den Investmentbanken große Risiken abgenommen." In erster Linie handelte es sich um die Absicherung von Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) und von Darlehensgeschäften, die von den Investmentbankern arrangiert wurden. Namen betroffener Gesellschaften wollte Lohmann nicht nennen. "Aber da waren große Adressen beteiligt." Sein eigenes Unternehmen, der erst im Dezember 2001 von der Zurich Financial an die Börse gebrachte zehntgrößte Rückversicherer der Welt, sei nicht betroffen. In der Branche werden Axa, Münchener Rück, Swiss Re, General Cologne Re, Scor und Hannover Rück als Beispiele für aktive Marktteilnehmer bei den "neuen Risiken" genannt.

      Rückversicherer hätten vor allem Kreditderivate und Sicherungen gegen Kreditausfälle (Credit Enhancement) übernommen. "Dabei sind die Gesellschaften Risiken eingegangen, die sie nicht vollständig verstanden haben", sagte Lohmann. "Die Rückversicherer sehen sich gern als die Investmentbanker der Versicherungsbranche. Aber leider wissen wir sehr viel weniger von den Kapitalmärkten als die direkt Beteiligten."
      Die Pleitewelle in den USA und die extrem hohe Volatilität, die sich bei den Firmenanleihen in den letzten Monaten gezeigt hat, wirken sich jetzt negativ aus. Die ersten Unternehmen hätten schon Rückstellungen gebildet. "Da sind insgesamt viele Milliarden Dollar im Feuer. Wenn auch nur wenige Prozent davon schief gehen, macht sich das in den Ergebnissen der betreffenden Gesellschaften bemerkbar", sagte er. Für die Branche, die insgesamt hohen Kapitalbedarf habe, werde das negative Konsequenzen bei den Anlegern haben. "Die Investoren werden enttäuscht sein, wenn das hochkommt. Das war schließlich nicht erwartet worden", sagte Lohmann.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 12:40:46
      Beitrag Nr. 41 ()
      Seit Dezember 2001 können mittellose Schuldner Insolvenz beantragen, ohne die Kosten vorschießen zu müssen. Seitdem explodieren die Verfahrenszahlen. Gerichte und Verwalter warnen vor dem Kollaps des Systems.
      Maximilian Steinbeis, Handelsblatt

      DÜSSELDORF. Bei den deutschen Insolvenzrichtern und -verwaltern ist der Unmut unüberhörbar: Wir schaffen das nicht mehr, heißt es allenthalben. Es sind zu viele.
      Gemeint sind Verbraucher und andere Einzelpersonen, die sich mit Hilfe eines Insolvenzverfahrens ihrer Schulden entledigen wollen. Seit Dezember 2001 geht dies unter stark erleichterten Bedingungen. Die Folge: Die Verfahrenszahlen sind im ersten Halbjahr 2002 explodiert. Rund 20 000 Insolvenzen von Verbrauchern und anderen Einzelpersonen gab es nach Auskunft des Statistischen Bundesamts – im letzten Jahr waren es nur 7 400.
      Der Grund: Im Dezember trat eine Rechtsänderung in Kraft, nach der auch Schuldner, die die Verfahrenskosten nicht mehr bezahlen können, Insolvenz beantragen können – die Kosten werden gestundet. Seither können auch völlig Mittellose Insolvenz beantragen. Dazu kommt, dass sehr viele ehemalige Selbstständige jetzt statt des vereinfachten Verbraucher-Insolvenzverfahrens das aufwendigere Regelinsolvenzverfahren durchlaufen müssen – nach Schätzungen der Fachzeitschrift INDat-Report handelt es sich um knapp 11 000 Fälle.

      Die Gerichte stecken im Dilemma: Binnen dreier Monate nach Eröffnung des Verfahrens müssen sie die erste Gläubigerversammlung abhalten. Doch es gibt in der Regel schlicht keine Termine mehr. Die Folge: „Entweder lassen wir die Sachen liegen oder wir ignorieren die Frist“, klagt Heinz Vallender, Leiter der Insolvenzabteilung am Amtsgericht Köln. „Es kann doch nicht angehen, dass wir ständig gezwungen sind, gegen Gesetze zu verstoßen“.
      Beim Bundesjustizministerium schiebt man den schwarzen Peter an die Länder: Sie seien zuständig, für genügend Richterstellen zu sorgen und die vorhandenen Stellen angemessen zu verteilen, sagt Sprecherin Maritta Strasser. Generell ist der Anstieg der Verfahrenszahlen aus Sicht des Bundesjustizministeriums keine per se schlechte Sache: „Es war natürlich unsere Absicht, gerade den völlig Mittellosen den Zugang zum Insolvenzverfahren zu eröffnen“, so Strasser. Die Folge sei natürlich, dass es jetzt mehr solche Fälle gibt. Dies sei „gewollt“ und „politisch positiv“.
      Die Insolvenzverwalter sehen dies grundlegend anders. Durch die Öffnung des Insolvenzverfahrens für Mittellose habe man es jetzt überwiegend mit Fällen zu tun, in denen das Verfahren „den Gläubigern überhaupt nichts bringt“, klagt der Münchener Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler. Das sei eine „Ressourcenvergeudung ersten Ranges“.

      Nach der Beobachtung von Richter Vallender ist nahezu jeder Insolvenzantrag einer Einzelperson heute mit einem Antrag auf Stundung der Verfahrenskosten verknüpft. Und weil auch die Pfändungsgrenzen kürzlich spürbar angehoben wurden, bekommen die Schuldner in der Regel ihr Gratis-Insolvenzverfahren, so Vallender.
      Für die Verwalter sind diese Verfahren ein Minusgeschäft: Die Kosten lägen bei 3 000 bis 3 500 Euro, rechnet Kübler vor. Bei Stundung gebe es nur die Mindestgebühr von 500 Euro. Bei 20 000 Verbraucherinsolvenzverfahren käme ein Verlust von bis zu 60 Mill. Euro auf die Verwalterzunft zu.
      Dazu kommt, dass die Finanzämter den Verwaltern auf die Pelle rücken: In Kassel wurden die örtlichen Verwalter informiert, dass sie für die steuerlichen Pflichten des Schuldners persönlich gerade zu stehen haben. Ein Kasseler Richter berichtete kürzlich in einem Fachzeitschriftenbeitrag von einem Insolvenzverwalter, der zur Vermeidung von Zwangsgeldern dem Schuldner die Steuererklärung erledigte. Auf seinen Auslagen von mehreren Tausend Euro sitze er noch heute.

      Nicht wenige Verwalter im Bezirk Kassel weigerten sich daraufhin schlicht, so genannte „Nullmasse-Insolvenzverfahren“ überhaupt noch zu übernehmen. Jetzt hat das Insolvenzgericht einen Kompromiss erreicht: Jeder Verwalter erklärt sich bereit, im Monat zwei solche Verfahren zu übernehmen. Im Gegenzug lässt das Gericht per Gutachten vorab klären, ob es noch unerledigte Steuerangelegenheiten des Schuldners gibt. Wenn ja, muss der Schuldner die geschätzten Kosten vorschießen oder absichern. Sonst wird das Verfahren nicht eröffnet, punktum.
      Die Schuldnerberatungen machen wenig Hoffnung auf Besserung: Bei den Beratungsstellen stauen sich nach wie vor Tausende von zahlungsunfähigen Schuldnern, sagt Heidrun Gress von der Schuldnerberatung Frankfurt/Ost. Die Rechtsänderungen waren vor allem auch zur Entlastung der Schuldnerberatungsstellen gedacht, die beim Verbraucher-Insolvenzverfahren für die Durchführung der vorgeschriebenen außergerichtlichen Einigungsversuche zuständig sind. „Der Flaschenhals ist breiter geworden, aber er existiert noch“, so Gress. „Gäbe es genügend Schuldnerberater, wäre der Andrang noch viel höher.“



      Ist die Richtung erst programmiert, verläuft der Abgang wie geschmiert.


      Kieler Forscher sehen schwarz
      rb FRANKFURT A. M. Unabhängig davon, wer die nächste Regierung stellt, wird die Arbeitslosigkeit auch im Durchschnitt 2003 über der Vier-Millionen-Grenze liegen. Dies erwartet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Die Zahl der Erwerbslosen werde etwa auf dem Niveau der laufenden Periode (4,05 Millionen) verharren. Für das Wirtschaftswachstum rechnen die Forscher nur noch mit 0,4 Prozent in diesem und 1,8 Prozent im nächsten Jahr. In der "Grundtendenz" sei ein Aufschwung "im Prognosezeitraum angelegt". In der näheren Zukunft wirkten jedoch eine Reihe von bremsenden Faktoren. So werde sich die Aufwertung des Euro fortsetzen. Mit dem erneuten Einbruch der Börsenkurse und der Kriegsgefahr im Irak "haben sich die Perspektiven für die Erholung der Weltwirtschaft eingetrübt". Beides zusammen lässt den Exportmotor "bis weit ins Jahr 2003 hinein" stottern.
      Auch der private Konsum wachse nur "verhalten". Dazu trage der Vermögensverlust durch die sinkenden Aktienkurse bei. Das IfW hat errechnet, dass ein zehnprozentiger Fall des Deutschen Aktienindex den privaten Konsum hier zu Lande um 0,18 Prozent schmälert. Trotz der Nachfrageschwäche vertritt das Institut die These, dass die Tariflohnerhöhungen (2,9 in diesem und 2,7 Prozent im nächsten Jahr) bremsend auf die Beschäftigung wirken. Von der geplanten Arbeitsmarkt-Reform nach Hartz-Rezept verspricht sich das IfW erst nach 2003 eine nennenswerte Wirkung. Vorher müssten sich die Angestellten der Arbeitsämter erst einem langwierigen Lernprozess unterziehen. Auch könnte der Verleih von Arbeitslosen dazu führen, dass in den ausleihenden Firmen Personal verdrängt werde.
      In der Finanzpolitik fordert Kiel "drastische Schnitte". Die Bundesregierung sollte nicht dazu beitragen, den Stabilitätspakt der EU aufzuweichen. Das Staatsdefizit in Relation zum Bruttoinlandsprodukt werde 2002 auf 3,1 Prozent steigen und 2003 wohl noch 2,3 Prozent betragen. "Ohne gravierende Eingriffe in Leistungsgesetze und ohne moderate Lohnabschlüsse im öffentlichen Dienst, wird das Defizit 2004 kaum unter 1,5 Prozent sinken".
      Die Ausrüstungsinvestitionen sind laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung seit Ende 2000 um 15 Prozent gefallen. Dies sei vor allem eine Reaktion auf die "enttäuschende Absatzenwicklung und die gestiegenen Zinsen".
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 15:22:40
      Beitrag Nr. 42 ()
      Das sollte man wissen:


      Der Deutsche Aktienindex hat seine Talfahrt nach dem Rutsch auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief gestern dramatisch beschleunigt. Grund für den Absturz: eine Verkaufslawine der großen deutschen Versicherungsgesellschaften.
      H. ALICH, C. DOHMEN, U. SOMMER, Handelsblatt

      DÜSSELDORF. Nachdem der Deutsche Aktienindex (Dax) am Vormittag mehrere Tiefstände aus den vergangenen Monaten durchbrochen hatte, sehen Investoren und Analysten kein Halten mehr auf dem Weg nach unten. Ähnlich kalkulieren offenbar die Versicherungen. Sie fürchten, dass sie auf Grund der Baisse ihre Aktienbestände zum Jahresende deutlich geringer bilanzieren müssen. Mit Verkäufen versuchen sie, eine weitere Erosion ihrer Eigenkapitalbasis zu verhindern.

      Händler und Anlagestrategen sprechen angesichts der Kursverluste von einer gefährlichen Spirale: „Versicherer, die einst an schwachen Tagen Aktien gekauft hatten, stehen jetzt auf der Verkaufsseite. Dazu kommt: Je tiefer die Kurse fallen, desto mehr Aktien werden auf den Markt geworfen, und niemand hält den Kursverfall auf“, sagt ING-Händler Rolf Stegemann-Kühnert.

      Die Versicherer sprechen durchweg von Verkäufen der Branche, ohne jedoch eigene Verkäufe zu bestätigen. „Unser Konzern hat in der letzten Zeit die Aktienquote nicht spürbar gesenkt“, heißt es etwa beim Axa-Konzern. Das Verkaufsverhalten der Versicherer hat großen Einfluss auf den Dax, weil sie neben den Fonds die größten institutionellen Investoren sind.

      „Es ist bekannt, dass der größte deutsche Lebensversicherer bei einem Dax-Stand von 3 200 Punkten die Reißleine ziehen will, und diese Marke ist jetzt erreicht“, sagt HSBC-Händler Oliver Opgen-Rhein. Dagegen verweist die damit angesprochene Allianz-Leben auf umfangreiche Reserven, unter anderem bei festverzinslichen Papieren und Immobilien. „Wir stehen auch bei einem Dax-Stand von 3 200 Punkten nicht nackt da“, sagte Vorstandsmitglied Eckhard Hütter. Gestern fiel der Dax das erste Mal seit April 1997 unter diese Marke.

      Neben der Allianz stoßen aber auch andere Versicherer wie Münchener Rück und Ergo nach übereinstimmender Meinung von Händlern Aktien im großen Stil ab. Auffällig dabei: Werte, die im Depot der Allianz sind, verloren gestern besonders stark. Dazu gehören beispielsweise MAN, AMB und Heidelberger Druck. Alle drei Aktien büßten gestern mehr als zehn Prozent ein, ohne dass es herausragende Nachrichten über die Unternehmen gab.

      Einen möglichen Ausweg aus der Abwärtsspirale erhofft sich die Versicherungsbranche durch eine Verlängerung der erleichterten Abschreibungsmöglichkeiten nach dem 11. September. Danach sollen die Versicherer mehr Zeit bekommen, bevor sie Buchverluste auf Aktien abschreiben müssen. Bereits im Oktober wollen Versicherer und Wirtschaftsprüfer eine Einigung treffen, wie die im vergangenen Jahr geschaffenen Abschreibungserleichterungen interpretiert werden sollen, erklärte auf Anfrage ein Sprecher des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV). „Die Zeit drängt, weil der Bilanzstichtag näher rückt.“


      Hab ich Mundgeruch, oder was? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:46:01
      Beitrag Nr. 43 ()
      Unkontrolliert entfleucht mir auch keiner! Also, was ist los?
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 17:53:10
      Beitrag Nr. 44 ()
      Der Degussa-Gedächtnisbaum hat nicht sollen sein. Da blutet dem Oberförster wirklich das Herz.


      Frankfurt/Main - Im Deutschen Aktienindex Dax gilt ab kommenden Montag eine neue Gewichtung. Die endgültigen Zahlen veröffentlicht die Börse zwar erst am Samstag auf Basis der Xetra-Schlusskurse vom Freitag. Vorläufige Zahlen nannte die Deutsche Börse jedoch bereits jetzt. Auch im MDax, dem Nemax-50 sowie dem SDax wird die Gewichtung aktualisiert.
      Größter Wert im Dax bleibt den vorläufigen Zahlen zufolge die Deutsche Bank mit einer Gewichtung von 11,01 Prozent, gefolgt von Siemens (10,31 Prozent) und Daimler-Chrysler mit 10,02 Prozent. Ebenfalls am Montag wird Altana in den Dax aufsteigen und Degussa ersetzen. Die Gewichtung des Neuzugangs im Dax wird bei 0,86 Prozent veranschlagt. Kleinster Wert im Dax wird voraussichtlich Epcos mit einer Gewichtung von 0,17 Prozent, gefolgt von MLP, dessen Gewichtung derzeit bei 0,19 Prozent liegt.
      Neben Degussa rücken am Montag die AAreal Bank, Klöckner Werke und die Mannheimer Aktiengesellschaft aus dem SDax in den MDax auf. In den Nemax-50 steigen Viva Media und Micronas auf, die Pandatel und Rhein Biotech ersetzen. Neuzugänge im SDax sind A.S. Creation, Dr. Scheller Cosmetics, Rinol und Stratec Biomedical. Sie ersetzen Concord Effekten, Spütz, Gardena und die Mannheimer Aktiengesellschaft, die den SDax verlassen. AA



      Wirbel um milliardenschwere Sparpläne
      Im Bundesfinanzministerium werden einem Magazinbericht zufolge für das nächste Jahr zusätzliche Milliarden-Einsparungen erwogen. Das Finanzministerium dementierte den Bericht.


      Staatssekretär Manfred Overhaus habe für 2003 Einsparungen von 20 Mrd. Euro gefordert, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Vorabbericht des Magazins "Der Spiegel". Andernfalls sei das der Europäischen Kommission zugesagte Ziel, im Jahr 2004 einen nahezu ausgeglichenen Staatshaushalt vorzulegen, nicht zu erreichen. Vor allem in den Etatposten für Verteidigung sowie für Arbeit und Soziales seien demnach drastische Einschnitte vorgesehen.
      Das Bundesfinanzministerium hat am Freitag den Vorabbericht des "Spiegel" dementiert. "Kurz vor der Bundestagswahl wird ganz offenkundig versucht, die Öffentlichkeit bewusst zu täuschen", sagte ein Sprecher. Es gebe keine Kürzungslisten.
      Nach Einschätzung mehrerer Wirtschaftsforscher und der Opposition wird Deutschland die Defizit-Obergrenze des europäischen Wachstums- und Stabilitätspaktes in Höhe von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr nicht einhalten können.

      © 2002 Reuters Limited
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 21:25:32
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Siemens-Aktionäre


      Bei Siemens stehen 60 000 Stellen zur Disposition / Netzwerksparte trifft es hart / Betriebsrat spricht von Kahlschlag
      Von Thomas Magenheim FR

      Wer derzeit die Münchner Rufnummer 636 samt fünfstelliger Durchwahl ins Telefon eintippt, wird mit Siemens verbunden, hört dann aber immer öfter die Ansage: "Die von Ihnen angewählte Rufnummer steht nicht zur Verfügung." Franz Schlosser (Name geändert) von der Netzwerksparte (ICN) nimmt den Hörer noch ab. Ob er das in zwei Monaten noch tut, weiß der 35-Jährige nicht. Wie vielen Kollegen droht ihm die Kündigung oder der "freiwillige" Wechsel in eine Beschäftigungsgesellschaft außerhalb des Konzerns. "Ich hoffe, dass der Kelch an mir vorüber geht", sagt der Siemensianer.
      Niemand in der Münchner Hofmannstraße, dem weltgrößten Siemens-Standort, weiß momentan, wer von der ICN-Belegschaft künftig nicht mehr gebraucht wird. 2300 von 7000 Beschäftigten müssen weichen, hat Spartenchef Thomas Ganswindt verfügt. Auf die Listen mit den Namen der Betroffenen warten Schlosser und Kollegen nun bangend.
      "Ich frage mich, wie lange die Firma das noch durchsteht", sagt Leonhard Meyer. Er ist stellvertretender Betriebsratschef in der Hofmannstraße und spricht die sinkende Motivation des Personals an. Seit Monaten machten sich die Leute mehr Gedanken um ihren Arbeitsplatz als um neue Produkte. Gesamtbetriebsratschef Ralf Heckmann hält die gedrückte Stimmung mittlerweile trotz globaler Absatzkrise in der Telekommunikationsbranche für das Hauptproblem des Konzerns. Als "völlig überzogenen Kahlschlag" und "Fallbeil-Methode" kritisieren er und die IG Metall die geplanten Einschnitte beim Personal. Vorstandschef Heinrich von Pierer riskiere den Bruch mit Firmentraditionen.
      Anfang September protestierten rund 500 Beschäftigte auf dem Münchner Marienplatz gegen die Abbaupläne. Für Siemens sei das bemerkenswert, sagt Meyer. Lange Jahre konnte von Pierer auf ein gutes Verhältnis zur Belegschaft bauen. So habe das Personal beim 1992 gestarteten so genannten Wertsteigerungsprogramm "Top" voll mitgezogen, erinnert sich Heckmann. Seit der vor drei Jahren verkündeten Verschärfung unter dem Motto "Top plus" aber wächst der Widerstand des Betriebsrats.
      Denn das Ende der Fahnenstange ist offenbar noch nicht erreicht. Beschlossen ist der Abbau von weltweit 17 800 der 54 000 Stellen bei ICN. Es werde aber über weitere Streichungen im Ausland diskutiert, räumt ein Firmensprecher ein. Meyer rechnet mit einem Verlust von insgesamt 20 000 Jobs in der Netzwerksparte. Dieser Konzern-Zweig fertigt für Privat- und Industriekunden alle Arten von Telefonsystemen für Festnetze.
      Siemens kappt aber auch in anderen Geschäftsfeldern Jobs. 5300 Arbeitsplätze beispielsweise in der Mobilfunksparte. Insgesamt kämen die Namen von 35 000 Arbeitnehmern auf die Streichlisten, bestätigt Siemens. Hinzu kommt, dass sich die Bayern von 28 000 Leuten per Verkauf von Unternehmensteilen trennen wollen. In der Summe sollen also mehr als 60 000 von weltweit 484 000 Beschäftigten den Konzern verlassen - der größte Teile davon bis September 2003.
      Feuer unterm Dach sei bei Siemens auch deshalb, weil der Vorstand diesmal die Hofmannstraße nicht verschone, die als Kultobjekt im Konzern gelte, sagt ein Insider. Wenn dieses Herz der Telekommunikationsaktivitäten unter Rhythmusstörungen leide, spüre das der ganze Konzern. Und dieser Zweig stehe wegen der Branchenkrise mit dem Rücken zur Wand und kämpfe um sein Überleben.
      So dramatisch sehen die Arbeitnehmervertreter die Lage nicht. 2004 werde der Markt für IT- und Telekomtechnologie wieder das Niveau des Boomjahres 2000 erreichen, zitiert Meyer interne Prognosen des Siemens-Managements. Deshalb müsse man Personal halten und per Kurzarbeit die Durststrecke überwinden. Arbeitszeitverkürzung für alle statt Arbeitslosigkeit für viele fordert der Betriebsrat - aber bislang vergeblich.
      "Wenn das Geschäft in der Massivität einbricht, wie es bei ICN passiert ist, gibt es keine Alternative zu einem Personalabbau", sagt Personalvorstand, Peter Pribilla. Immerhin sei man im Gegensatz zur Konkurrenz bisher ohne betriebsbedingte Kündigungen ausgekommen. Doch bei sanften Methoden wie Vorruhestand oder Altersteilzeit sind die Spielräume nun ausgeschöpft.
      Siemens-Manager verweisen auf den kanadischen Telekomausrüster Nortel, für den vor kurzem noch 100 000 Menschen gearbeitet haben und der nun auf eine Belegschaftsstärke von 35 000 Leuten zusteuert. Siemens-Betriebsräte müssten den Ernst der Lage erkennen, heißt es in der Personalabteilung. Teile des Geschäfts würden auch beim nächsten Aufschwung nicht wiederkommen. Das gelte nicht nur für ICN, sondern auch bei den industriellen Dienstleistungen (I & S), dem zweiten Brennpunkt im Konzern. Hier drücke die ausländische Konkurrenz die Preise, Siemens könne wegen der Bindung an Tarifverträge dauerhaft nicht mehr mithalten.
      Um im Netzwerkgeschäft günstiger anbieten zu können, plane der Konzern die Überführung von maximal 600 ICN-Spezialisten in eine eigene Leiharbeitsfirma, erläutert Meyer. Dort solle das Lohnniveau um ein Fünftel gesenkt werden, weil die Tarifbindung wegfalle. Wenn die Nachfrage wieder anziehe, könne Siemens auf die Experten zurückgreifen.
      Das Unternehmen nutze solche bis dato im Konzern unbekannten Methoden, um den Börsenkurs zu steigern, vermutet Meyer. Heckmann und Gewerkschafter sehen das ähnlich. Von Pierer habe für 13 Sparten bis 2003/04 Renditeziele ausgegeben und wolle die ungeachtet von Branchenkrisen erreichen. ICN soll demzufolge 2004 vor Steuern und Zinsen acht bis elf Prozent Umsatzrendite erwirtschaften. Bei I&S sind es vier bis sechs Prozent. Die Netzwerksparte verbuchte nach neun Monaten der Anfang Oktober endenden Periode 2001/02 aber einen Verlust von 366 Millionen Euro. Bei I &S betrug das Minus 69 Millionen Euro. Alle anderen Siemens-Zweige sind profitabel.
      In der Belegschaft werden die Renditeerwartungen als überzogen bewertet und es wird auf die hochprofitable Medizintechnik verwiesen. Die schrieb lange rote Zahlen und wurde von Börsianern deshalb auf die Abschussliste gesetzt. Von Pierer widerstand aber dem Druck der Kapitalmärkte und sanierte das Geschäft. Der Konzernchef hat immer wieder betont, dass er auch gegenwärtig keine Massenentlassungen wolle und anstrebe, den Personalabbau "so weit es geht, erträglich zu gestalten".
      Viele Beschäftigte sehen aber in den aktuellen Stellenstreichungen einen Kniefall von Pierers vor den Börsianern. Doch damit würden nicht nur Kosten gedrückt. Auch Know-how gehe verloren. Schon stocke bisweilen die Arbeit, weil Experten in den Vorruhestand geschickt wurden, weiß der ICN-Mann Schlosser. Es bestehe die Gefahr, dass das Unternehmen wegen schwindender Qualität seinen guten Namen ruiniere.



      Zurück in die Vergangenheit
      Mit dem Dax auf Zeitreise in die Welt des Jahres 1997

      Von Matthias Iken

      Hamburg - Man kann der Börse ja inzwischen einiges Schlechtes nachsagen: beispielsweise dass sie ihren einstigen Reiz wie eine alternde Diva eingebüßt hat oder dass sie dem wunderbaren Aktienrausch einen veritablen Kater hat folgen lassen. Ja, wir könnten kurzum klagend konstatieren, dass die Börse uns ruiniert hat.
      Doch denken wir positiv. Bei aller Kritik kann man dem derzeitigen Spiel aus Douple-Dip, Depression und Dauerbaisse eines nicht vorwerfen - dass es an Dynamik mangelt. Erst gestern hat uns die Börse auf einen bizarren Blitzflug mitgenommen - eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit.
      Schon in den Monaten zuvor hatten wir alle Hebel und Kurse umgelegt und uns rückwärts getastet: Mit jedem Fall einer historischen Marke wagten wir uns voran in längst vergangene Zeiten. Am Freitag um 9:01 Uhr katapultierten wir uns zurück zum Jahreswechsel 1996/
      1997 - erstmals seit knapp sechs Jahren notierte der Dax wieder im 2000er-Bereich. Und auch sonst war vieles wie früher - ob Dezember 1996 oder September 2002 -, die Unterschiede verwischen. Borussia Dortmund war und ist deutscher Fußballmeister, Politiker diskutierten und diskutieren die Kostenexplosion im Gesundheitswesen, US-Truppen nahmen und nehmen Saddam Hussein ins Visier. Und auch beim Blick auf die Schlagzeilen des Jahres 2002 spürten wir dasselbe Déjà-vu: Pleiten, Pech und Pannen und Leitartikel über eine erstarrte Republik, die selbstzufrieden ihren Reichtum verfrühstückt.
      Ja, eigentlich fehlten nur drei Dinge für den endgültigen Beweis, dass sich Geschichte doch wiederholt oder wir zumindest am Ende der Geschichte angelangt sind: Erstens müssen wir natürlich Helmut Kohl als ewigen Kanzler im beschaulichen Bonn vermissen. Zweitens suchen wir vergeblich die Jubeltorte, die die Börsianer vor knapp sechs Jahren beim ersten Bruch der 3000er-Marke in den großen Börsensaal gerollt hatten. Dieses Mal hätte die Torte viel besser gepasst - nachdem sämtliche Unterstützungslinien sich als brüchig wie Biskuitboden erwiesen und technische Analysten endgültig die Glaubwürdigkeit der Kaffeesatzleser haben. Und ganz ehrlich: Vor allem vermissen wir einen Börsenneuling namens T-Aktie.
      Schließlich waren wir um 9.01 Uhr schon verdammt nah auf die Stunde Null der Börsenbegeisterung zugekrochen: Bei knapp 3000 Dax-Zählern hatte alles begonnen. Damals verwandelten sich Aktienmuffel zu Börsenspekulanten. Damals wurden Sparstrümpfe, die bislang bei Börse nur an ihr Portemonnaie und beim Neuen Markt nur an Gemüse dachten, zu Zockern. Damals kam die T-Aktie, damals entdeckte Deutschland die Aktie.
      Für fast alle eine teure Entdeckung: Heute wollen die meisten die Aktien vermutlich nur noch schnell vergessen. Andererseits würde man damit weitere Reisen in die Vergangenheit verpassen: Zum Beispiel könnten wir bei 2000 Zählern noch einmal ins beschauliche Jahr 1993 reisen - oder bei 1000 Punkten Silvester 1987 nachfeiern. Denn so viel scheint sicher - die Reise dürfte weitergehen.


      Ohne Bäume macht das keinen rechten Spaß. :(
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 11:42:04
      Beitrag Nr. 46 ()
      Abschlußposting



      Die Deutsche Börse wird ab dem 26. September einen Stimmungsindikator für den Dax veröffentlichen. Wie die Stimmung an der Deutschen Börse ist, kann dann wöchentlich im Internet nachgelesen werden.
      Hierfür würden jeweils Mittwochs rund 150 institutionelle Investoren zu ihrer Erwartung über die zukünftige Entwicklung des Aktienmarktes in den kommenden 30 Tagen befragt, teilte die Börse am Freitag in Frankfurt mit.
      Der Stimmungsindikator beschreibe das Verhältnis von optimistischen, pessimistischen und neutralen Einschätzungen zueinander und die prozentuale Veränderung dieser Werte im Vergleich zur Vorwoche. Er werde Donnerstags vor Börsenstart auf der Internetseite der Deutschen Börse http://www.deutsche-boerse.com/anlegercenter veröffentlicht.
      "Nach dem Erfolg des Stimmungsindikators für den Neuen Markt, der in der Öffentlichkeit regelmäßig erörtert wird, wollen wir ein ähnliches Produkt auch für den Dax anbieten", ergänzte ein Sprecher der Börse. Ein Derivat auf den Dax-Stimmungsindikator sei nicht geplant. Die Deutsche Börse bietet bereits seit Januar einen wöchentlichen Sentiment-Index für den Neuen Markt an. Für diesen werden neben institutionellen allerdings auch Privatanleger befragt.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 17:21:12
      Beitrag Nr. 47 ()
      Abschlußbaum


      Unter einem "Guten Stern" :D



      Woher haben die Macher der Deutschen Börse als sie den NEMAX 50 ins Leben riefen gewußt, daß am Ende nur 50 übrigbleiben? :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 16:54:21
      Beitrag Nr. 48 ()
      wenns in den USA nächste Woche neue Tiefststände gibt
      und es deuten fast alle Zeichen darauf hin
      dann daxelts hier nochmal gewaltig


      2500
      Avatar
      schrieb am 28.09.02 18:36:46
      Beitrag Nr. 49 ()
      To: Im not YOGI or BOBO



      BLACK FRIDAY!
      DOW SLAMMED 295 POINTS!
      NEXT WEEK: ANOTHER
      800-POINT CRASH!


      Dear Subscriber,

      I told you this was going to happen, and now
      it`s here: Panic is striking. All hell is breaking
      loose.

      But this is NOT yet the BIG crash I`ve been
      warning you about. It`s just the PRELUDE to the
      crash.

      The big crash will come next week: Another
      800-point plunge in the Dow -- AT LEAST. Dow 7200
      to give way like a knife through hot butter. Dow
      6600 might not even hold.

      Tonight, the margin calls are going to reverberate
      around the world. Over the weekend, sell orders will
      pile into New York from Frankfurt, London, and Tokyo.
      Mutual fund managers from coast to coast will have
      humongous blocks ready for sale for the opening bell
      on Monday. It will be an all-out, unbridled,
      uncontrollable PANIC.

      But that`s just the panic on Wall Street.

      Can you imagine what these huge market declines
      are doing to consumer confidence right now -- and
      what they soon will be doing to retail sales ...
      manufacturing ... housing? They`re going to drive
      the economy into a tailspin, and stocks should keep
      falling with it.
      Look, stocks are getting killed. Today`s plunge
      creamed all those who bought stocks just Wednesday
      and Thursday when the Dow staged a meager rally.
      Now, the sell orders will pile into New York from
      Frankfurt, London, and Tokyo.

      We fully expect to see the Dow plunge to the 7200
      level and slice through to 6600, perhaps even lower.

      - BLACK FRIDAY
      Avatar
      schrieb am 02.10.02 23:16:57
      Beitrag Nr. 50 ()
      sehn wir dieses Jahr noch die 2200?
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 09:47:30
      Beitrag Nr. 51 ()
      Soll ich Dir was zum Neuen Markt sagen?

      Tannenbaum :D:D:D
      Weihnachten vorbei!!!



      Umsätze an den deutschen Börsen eingebrochen
      Gleichzeitig verbuchte der teilweise zur Deutschen Börse AG gehörende weltgrößte Terminmarkt Eurex im September einen Rekordumsatz.


      Reuters FRANKFURT. Wie der Frankfurter Marktplatzbetreiber am Dienstag mitteilte, ging der Umsatz an allen deutschen Wertpapierbörsen in den ersten drei Quartalen des Jahres auf 2,7 Bill. Euro von 3,5 Bill. Euro im Vorjahr zurück. Damit spiegelt sich auch in den Umsätzen der von Börsianern viel beklagte Rückzug vor allem der Kleinanleger vom Aktiengeschäft wider. Viele Anleger verbuchten in den vergangenen Monaten drastische Verluste. So notierte der Deutschen Aktienindex (Dax) am Dienstag bei 2779 Punkten knapp 50 % unter seinem Jahreshoch von 5 467 Stellen.
      Der Terminmarkt Eurex verbuchte den Angaben zufolge im September einen neuen Umsatzrekord mit 83,6 Mill. gehandelten Kontrakten. Gegenüber dem Vorjahresmonat sei der Umsatz um 22 % gestiegen. Im August hatte Eurex gegenüber dem Vormonat einen Rückgang bei der Zahl der gehandelten Kontrakte um 11,5 % auf 68,5 Mill. verzeichnet. Im Juli hatte der Terminmarkt einen Rekordumsatz von 77,5 Mill. Kontrakten erreicht.
      Nach der Gesamtumsatzstatistik seien im September an den deutschen Wertpapierbörsen 236,1 Mrd. Euro umgesetzt worden nach 241 Mrd. Euro im August, teilte die Deutsche Börse weiter mit. Im Vorjahr hatte der Umsatz noch bei 363 Mrd. Euro gelegen.
      Der elektronische Handel über das System Xetra der Deutschen Börse stagnierte den Angaben zufolge bei 5,3 Mill. Geschäften. In Aktien des Deutschen Aktienindex (Dax) seien rund 97 % der Transaktionen über Xetra abgewickelt worden, bei MDax-Titeln rund 89 % und in Nemax-Werten rund 75 %. Umsatzstärkster Dax-Titel auf Xetra sei im September die Deutsche Bank mit 6,3 Mrd. Euro gewesen. Die Aktie von Altana, die zum 23. September in den Dax aufgenommen wurde, habe bei den MDax-Werten mit 583 Mill. Euro für die höchsten Umsätze gesorgt. Im Neuen Markt führte Mobilcom mit 114 Mill. Euro Umsatz die Liste an.
      Auf der Eurex erzielte den weiteren Angaben zufolge der Euro-Bund-Future einen neuen Rekordumsatz von 19,9 Mill. Kontrakten und damit 29 % mehr als im Vorjahresmonat. Zweitstärkster Kontrakt sei der Euro-STOXX-50-Future gewesen, der mit 12,4 Mill. Kontrakten einen neuen Höchstwert erzielt habe.
      Die Eurex gehört je zur Hälfte der Deutschen und der Schweizer Börse. Auf Grund der Vertragsgestaltung fließen dem Frankfurter Marktplatzbetreiber 80 % der Gewinne zu.


      Wie hast Du das mal genannt?
      Virtuelle Daddelhalle richtig?
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 10:11:23
      Beitrag Nr. 52 ()
      ja Daddelhalle
      und ich hätte auch nicht gedacht
      dass die Automaten
      so schnell
      in Alianz, Telekom, oder Münchner Rück
      umbenannt werden


      naja den Leuten gehts eben zu gut
      1/4 der überflüssigen Kohle ist am Aktienmarkt
      da kann gedaddelt werden



      witzig wirds erst wenn die Renten
      nicht mehr bedient werden :laugh:
      nachdem (oder während)sich die Immos halbiert haben :D





      MfG Rea
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 20:05:35
      Beitrag Nr. 53 ()
      Es wird eine Wertberichtigung der Immos geben. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn Du dazu was weißt, brings bitte mit. :)


      Das deutsche Bankgewerbe ist nach Ansicht des Nürnberger Professors für Bank- und Börsenwesen, Wolfgang Gerke, in einer dramatischen Lage. Der Experte erwartet eine große Marktbereinigung in Deutschland.

      "Die Parallelen zu Japan sind unverkennbar", sagte Gerke der "Berliner Zeitung". "Die deutschen Banken stecken in einer dramatischen Ertragskrise".
      Das müsse allerdings nicht bedeuten, dass es in Deutschland zu einer ähnlichen Katastrophe kommen wird, wie in Japan: "Die Strukturanpassungen laufen in die richtige Richtung", sagte Gerke. Im Investment-Banking würden die Kosten bereits den Gegebenheiten angepasst. Im Privatkundengeschäft stehe das allerdings noch aus. "Im Moment sieht es bei den meisten Instituten schlecht aus", sagte Gerke. "Es wird sicherlich zu einer großen Marktbereinigung kommen.

      Weitere Konsolidierung im Bankensektor
      In Deutschland werden maximal zwei oder drei, vielleicht sogar nur eine Bank übrig bleiben, die stark genug ist, global tätig zu sein." Dazu werde wohl die Deutsche Bank zählen. Daneben könnte es den Sparkassen und Landesbanken gelingen, "ein schlagkräftiges Institut zu bilden, das vom Volumen her international mithalten kann", so Gerke.
      Zur angeschlagenen Commerzbank sagte Gerke: "In der Bank sind zweifellos große Fehler gemacht worden. Doch gemeinsam mit einem starken Kooperationspartner hat die Bank sicherlich eine Zukunft". "Niemand ist daran interessiert, dass wir eine Bankenkrise bekommen", so Gerke. "Sollte es tatsächlich wie in Japan zu einer jahrzehntelangen Baisse kommen, würde die Europäische Zentralbank die Liquiditätsversorgung der Banken sicherstellen"

      © dpa
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 20:54:46
      Beitrag Nr. 54 ()
      Oha!

      Gerke: "Bankenkrise nicht herbeireden"
      Die deutschen Kreditinstitute befinden sich nicht in einer existenziellen systemischen Krise, aber in einer harten Ertragskrise. Dieser Wertung von Ernst Welteke, Präsident der Deutschen Bundesbank, und Rolf-E. Breuer, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), schließt sich Wolfgang Gerke, Professor für Bank- und Börsenwesen an der Universität Erlangen-Nürnberg, an.


      vwd FRANKFURT. Der Bankenprofessor am Mittwoch: "Wir haben eine echte Ertragskrise, und zwar durch alle Kreditsektoren hindurch, und die ist so scharf, dass daraus auch Strukturveränderungen resultieren. Aber eine Bankenkrise im eigentlichen Sinne, wo man sagen müsste, hier ist eine ganze Branche gefährdet, das haben wir nicht, und das dürfen wir auch nicht herbeireden, das wäre unverantwortlich." Wenn man sich umhöre, so Gerke im Gespräch, dann sehe man schnell, dass hier übertrieben werde.
      "Manchmal hat man fast den Eindruck, da will jemand zum Beispiel die Commerzbank kaputt machen", sagte Gerke. "Ich kenne die Internas nicht. Aber selbst wenn ein Institut in eine solche Schieflage geraten würde, würde das deutsche Kreditgewerbe sicherlich in der Lage sein, eine Auffangkonstruktion zu kreieren." In diesem Sinne habe Deutschland keine Bankenkrise, Vergleiche mit Japan seien unangebracht. Japan habe eine Bankenkrise, die aus einer extremen Überbewertung im Immobliensektor entstanden sei. Dennoch warnt Gerke vor einer Unterschätzung der Risiken: "Man soll das Problem nicht herunter spielen. Aber das Wort `Bankenkrise` sollte man doch vorsichtiger in den Mund nehmen."
      Nach der Analyse von Gerke hat die Ertragskrise in der deutschen Kreditwirtschaft, die zur Strukturkrise werde, unterschiedliche Ursachen bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken und bei den Großbanken bzw. bei der Commerzbank. "Die Commerzbank hat ein zu großes Rad im internationalen Bereich zu drehen versucht, das war einfach zu aufwendig," sagte Gerke. "Alle Banken haben zu große Kosten im Zweigstellenbereich. Dazu kommen sehr wohl Überkapazitäten im Investmentbanking, das zu hoch eingeschätzt worden war, jetzt zeigt sich, dass diese Sparte ein sehr zyklisches Geschäft ist."
      Grundsätzlich hätten die deutschen Kreditinstitute in guten Zeiten nicht auf die entsprechenden Returns on Equity geachtet, sondern zu sehr auf das Bilanzsummenwachstums als auf die Rentabilität geschaut. "Und in den schlechten Zeiten wie jetzt, rächt sich das dramatisch," unterstrich Gerke. Angesprochen auf die tief gedrückten Kurse der deutschen Bankaktien sagte Gerke: "Kaufkurse" falle da sofort als Antwort ein, aber das sei nicht sein Geschäft, sondern das der Analysten. Aber man habe doch den Eindruck, dass die Finanztitel inzwischen so "heruntergeprügelt" worden seien, dass ein Teilnehmer mit einem langen Atem einen Kauf überlegen könnte.
      Und warum sind die Aktienkurse an der deutschen Börsen mit dem Dax stärker von der Baisse getroffen als die amerikanische Börse? Darauf antwortet Gerke: "Das hängt damit zusammen, dass die Amerikaner von einer kriegerischen Auseinandersetzung eher profitieren, während wir Europäer die großen Verlierer wären."


      Schon häufiger kursierten an der Börse Gerüchte, wonach die Commerzbank mit der Hypo-Vereinsbank zusammengehen würde
      Angeblich sollen entsprechende Verträge bereits unterschriftsreif gewesen sein. Weil die Commerzbank jedoch einige Leichen im Keller habe, sei die Fusion bisher nicht zustande gekommen, wird nun kolportiert. Börsianer rechnen trotzdem mit einer baldigen Lösung, so dass der Kursverfall der beiden Dax-Werte dann endlich gebremst würde. W.S.

      http://193.111.113.35/mline/d1/232/040/LOZAPGHLERXACGWHLAKGO… :laugh:



      Börse ruft nach dem Rettungsring der Politik
      Forderungskatalog reicht von höheren Staatsausgaben über niedrigere Zinsen bis zu Änderungen im Wettbewerbsrecht

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin – Die Situation erinnert ein wenig an den Atheisten, der das Ende nahen sieht, auf seine letzten Tage noch fromm wird und nach dem heiligen Geist ruft. Auch die eingefleischtesten Vertreter eines freien Marktes unter den Börsianern fordern jetzt ein rettendes Eingreifen des Staates. Angesichts täglich neuer Tiefstände haben sie ihren Glauben an die Selbststeuerung der Börse verloren. „Man muss sich schon überlegen, ob wir es noch mit einem funktionierenden Markt zu tun haben“, sagt Joachim Paech, Chefhändler von Julius Bär. „Jetzt kann nur noch Hilfe von außen die Vertrauenskrise beenden.“
      Am Montag stürzte der Dax in der Spitze weitere 3,4 Prozent in die Tiefe. Vom Jahreshoch im März hat sich der Dax mittlerweile halbiert, vom Allzeithoch hat das deutsche Kursbarometer sogar fast 70 Prozent verloren. Das ist der größte Wertverlust seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930-er Jahren. Zwischen April 1927 und Mai 1932 war der deutsche Markt 73 Prozent eingeknickt. Nur noch im größten deutschen Bärenmarkt aller Zeiten von Mai 1918 bis Februar 1920 wurde mit 92 Prozent noch mehr an Börsenkapital vernichtet. „Der Kurseinbruch hat jetzt schon historische Ausmaße angenommen, wird aber von der Regierung fast vollständig ignoriert“, beklagt Paech. „Hier geht es nicht darum, dass einige Leute verkaufen. Wir haben eine ausgewachsene Risikoscheu, die ihresgleichen sucht. Die Politik muss endlich aufwachen und dem Pessimismus der Anleger den Krieg erklären.“ Fast beschwörend ergänzen die Experten von Merrill Lynch. „Die Börse ist das Herz des kapitalistischen Systems. Wenn das Kapital nicht mehr in die richtigen Bahnen des ökonomischen Körpers gelangt, kollabiert die Wirtschaft“, schreibt Michael Hartnett, Merrill-Chefstratege in Europa. :p:p Vollidiot von einer Arschlochbank :p:p
      Die Börsianer halten für die Regierung bereits einen umfangreichen Forderungskatalog parat. So solle die Wirtschaft mit einer koordinierten Fiskal- und Geldpolitik wiederbelebt werden. Nur eine Kombination aus höheren Staatsausgaben und niedrigeren Zinsen könne die Abwärtsspirale an den Märkten stoppen. Die realen Zinsen müssten auf Null gesenkt werden. Bei einer erwarteten Inflation in Deutschland von 1,2 Prozent hieße das weitere Senkungen um 200 Basispunkte. Gleichzeitig sollten die sieben führenden Industriestaaten am Devisenmarkt gegebenenfalls intervenieren, um einen Sturz des Dollar aufzuhalten. Auch bei den Staatsausgaben gilt es nach Ansicht der Börsianer Tabus zu brechen. So dürften die EU-Stabilitätskriterien nicht mehr sakrosankt sein. Vielmehr sollten die Regierungen die Ausgaben erhöhen, um eine Rezession zu vermeiden. „Lockert den Stabilitätspakt“, schreibt Anthony Thomas, Ökonom bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, den Politikern ins Stammbuch. „Man muss anders denken, wenn man mit den Folgen einer geplatzten Spekulationsblase konfrontiert wird“, ergänzt Dieter Wermuth, Chefvolkswirt der japanischen UFJ-Bank. Die Regierungen müssten jetzt vor allem schnell handeln. „Wenn die fiskalischen Impulse zu spät kommen, könnten sie wirkungslos sein. Man müsse in den Krisenzeiten wie heute, höhere Defizite hinnehmen.
      Doch mit einer lockereren Ausgabepolitik ist es nach Meinung von Börsianern noch längst nicht getan. Vielmehr seien die Regierungen auch in der Pflicht, an Unternehmen Kredite auszugeben, um eine Kreditklemme (Credit Crunch) und damit Massenpleiten zu verhindern. Denn der Börsencrash habe die privaten Kreditinstitute in eine Krise gestürzt. Die meisten Geschäftsbanken hielten sich mit Ausleihungen zurück. „Hier muss der Staat in die Bresche springen“, sagt Wermuth. Paech fordert gar Hilfen für die notleidende Institute. „Bei jeder Stahlkrise ist die Politik zur Stelle. Wenn es bei den Banken brennt, fehlt die Feuerwehr.“
      Doch die Wunschliste der Börsianer ist noch länger. So können sich einige Experten temporäre Änderungen im Wettbewerbsrecht vorstellen. „In vielen Sektoren wie bei Halbleitern oder der Telekommunikation gibt es Überkapazitäten. Hier sollte man ‚Strukturkrisenkartelle‘ zulassen, damit konkurrierende Unternehmen sich bezüglich Kapazitätsabbau absprechen können“, sagt ein Experte.
      An den Börsen scheint Alarmstufe Rot zu herrschen. Denn wenn schon die neoliberalen Börsianer nach dem Staat rufen, muss das Kind schon fast in den Brunnen gefallen sein. Ob den Atheisten die späte Besinnung noch rettet, ist ungewiss.


      Oha!
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 10:18:58
      Beitrag Nr. 55 ()
      an der Coba Anleihe
      siehste wohins geht :D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 16:23:10
      Beitrag Nr. 56 ()
      Moment,
      Du meinst also, die haben sich den Laden mit Unkraut-und Gemüsegärten vollgekauft, in der Annahme es seien Ölfelder? :confused::D


      Guten Tag,
      meine Damen und Herren!

      Sie suchen Arbeit? Das ist kein Problem mehr in Deutschland. Denn jetzt hat Deutschland: Super-Clement! Das ist ein Macher! Der hat Ideen! Auch wenn seine neueste nur geklaut ist: Japans Regierung will mit regionalen Projekten bis März 2003 140.000 neue Stellen schaffen. Super-Clements Interesse galt der Stadt Shabata. Dort wurden vier Menschen eingestellt, um 600 Affen von den Reisfeldern zu verscheuchen.
      Super-Clement hat sich gesagt: Was der Koizumi kann, kann ich schon lange. Er will das Programm leicht abgewandelt auf deutsche Verhältnisse übertragen: Verscheuchen von Hasen auf Feldern, Flöhen aus Haaren, Ratten aus Kanalisationen, Eichhörnchen von Friedhöfen. Macht bis März 2003: 2 Millionen Arbeitslose weniger. Hartz und Clement: Das ist ja Vollbeschäftigung!

      Super-Clement hat alle sechs Hebel in Bewegung gesetzt, um die schlimme Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Super-Clement ernannte 8 Referenten und 16 Abteilungsleiter. 48 Unterabteilungsleiter kümmern sich um 15.000 Personal-Service-Agenturen, 15.000 Job-Center und 10.000 Ich-AG-Beratungsstellen. 40.000 Agenturleiter haben je 100 Zuarbeiter. Macht: 4.040.072 neue Mitarbeiter im Super-Ministerium.
      Doch schon wartet ein neues Problem auf Super-Clement:
      Wo nimmt er die fehlenden 98.272 Jobberater her? Und wen sollen die dann beraten?

      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.10.02 16:58:47
      Beitrag Nr. 57 ()
      getreu dem Motto:


      Gestern zerstörte er NRW,
      morgen die Republik!




      Super (Herr) Minister
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 20:31:43
      Beitrag Nr. 58 ()
      Auf geht`s!
      Pack mer`s wieder!
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 17:06:39
      Beitrag Nr. 59 ()
      Diese :Daußerirdische:D Analyse deckt sich zwar nicht mit dem Thread-Thema, aber für Dax 1000 gibts schließlich auch kein Zeitfenster.


      Saturn und Pluto treiben den Dax gen Süden
      Abwärts im Februar und Mai, Tiefpunkte im November und leichter Anstieg zum Jahresabschluss: 2002 lagen die Börsenastrologen richtig. Wie sehen sie die Perspektiven 2003?


      Bad Camberg - Den vollmundigen Prognosen von Banken- und Wirtschaftsexperten für das Jahr 2002 mit einem Dax um 5100 und Dow Jones bei 11.000 sowie dem Nemax 50 bei 1500 wollten sich die Astrologen nicht anschließen. Sie korrigierten die Indices aus astrologischer Sicht für 2002 kräftig nach unten (siehe WELT am SONNTAG 1/02) - und behielten Recht. Es ist nicht das erste Mal, dass die Börsenastrologie auch die entscheidenden Marktwendepunkte exakt prognostiziert hat.

      Mittlerweile nutzen immer häufiger Anleger, Profis und Banken die Möglichkeiten der Börsenastrologie. Denn mit der Astrologie ist es zeitlich unbegrenzt möglich, Voraussagen zu treffen. Dabei zieht die Börsen- und Wirtschaftsastrologie nicht nur astrologische Daten und Planetenkonstellationen zu Rate, sondern auch herkömmliche Indikatoren wie Charttechnik, Zinsentwicklungen und Arbeitsmarktentwicklungen.

      Für 2003 wurden für die Jahresexpertise wiederum die Hauptindices untersucht, sowohl Dax, Dow Jones, Nasdaq, Eurostoxx, Nikkei, SMI als auch Rohstoffe wie Gold oder Silber und Euro zu US-Dollar. Die Prognose: Berauschend wird 2003 nicht! So wirken besonders in der ersten Jahreshälfte Konstellationen, die für wirtschaftliche Belastung sprechen. Saturn/Pluto- und Saturn/Jupiter-Verbindungen werden Börse und Wirtschaft belasten. Die zweite Jahreshälfte könnte positiver aussehen, so dass Wirtschaft und Arbeitsmarkt, eventuell auch der Börsensektor leichten Aufschwung nehmen.

      Für Ernüchterung sorgt astrologisch betrachtet der Dax in der ersten Jahreshälfte. Saturn/Pluto-Konstellationen spielen eine entscheidende Rolle. Insgesamt zeigt sich ein sehr volatiles Bild mit Seitwärts- und Abwärtsbewegungen, wobei im schlechteren Falle von Indexständen bei 2700 oder darunter auszugehen ist, in der zweiten Jahreshälfte mit viel Glück der obere Bereich erreicht werden könnte, sprich 3900 maximal.

      Die Entwicklung des Dow Jones hebt ebenfalls nicht die Stimmung. Zu belastenden Saturn/Jupiter-Verbindungen treten in der zweiten Jahreshälfte noch stärkere Pluto/Saturn-Aspekte hinzu. Ergebnis: im negativen Falle 7700 Punkte oder darunter, im positiven Falle könnte die Marke von 10.000 gestreift werden.

      Bei Währungen und Rohstoffen dürfte Gold, wie schon frühzeitig prognostiziert, einer der interessanteren Werte im neuen Jahr sein. Ebenfalls interessant ist das Horoskop von Silber, das im Jahr 2003 einige Highlights und Anstiege verzeichnen könnte. Der Euro zeigt verhaltene Konstellationen im Frühjahr und weiterhin Schwächung in der zweiten Jahreshälfte. Weit über die Parität zum Dollar sollte er nicht hinausreichen.

      Interessant ist der Blick in einzelne Länder- und Politikerhoroskope. So sind Turbulenzen durch Uranus zu Saturn/Sonne im Horoskop Deutschland zu sehen, die von Februar bis in den Sommer hinein für Spannungspotenzial und mögliche Involvierungen in Kriege oder Unruhen stehen. Die zweite Jahreshälfte ist durch Pluto/Jupiter mit höheren Ausgaben versehen. Ende des Jahres könnte Dynamik in das ganze Geschehen kommen. Auch Kanzler Gerhard Schröder hat sich turbulente Zeiten ausgesucht. Nach der von mir korrekt prognostizierten Kanzlerwahl zeigen sich für ihn Schwierigkeiten und Unliebsamkeiten. Allerdings gewinnt er zunehmend in diesem Jahr an Dynamik, insbesondere im Sommer ist ihm Fortuna hold.

      Ein Blick über den Teich verheißt nichts Friedliches. Im USA-Horoskop ist Sonne/Saturn durch Uranus tangiert im Frühjahr und Herbst. Dies spricht für Turbulenzen und kriegerische Aktivitäten. Wobei Februar und März durch Saturn/Neptun und Saturn/Mars besonders unangenehm werden könnten. George W. Bush nimmt keine Sonderrolle ein, auch hier finden wir Uranus zu Sonne und zu Mond, das heißt Unruhe und Dynamik. Allerdings hat er einen Erfolgsplaneten Uranus/Jupiter im Mai/Juni, der trotz Unruhen und Widerständen zum Erfolg führen könnte. Pluto steht gut zu Jupiter, so dass letztendlich seine Aktionen gelingen könnten.

      Fazit: In der zweiten Jahreshälfte könnten Weltwirtschaft und Börsen profitieren. Euphorie ist jedoch nicht angesagt.

      www.wams.de
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 17:43:06
      Beitrag Nr. 60 ()
      Wegpacken tu ich den Thread nicht, auch wenn das Zielfenster schon so groß wie ein Scheunentor ist. :cry:
      Erster Handelstag im neuen Jahr, Januar = bester Börsenmonat und der ganze Quatsch!
      Womöglich war der satte Anstieg im DOW auch Teil der Kriegsvorbereitungen und weitere werden folgen. Es wird sich zeigen!



      Sklave der Wall Street
      Warum folgt der Index immer wie ein Sklave der Wall Street? Ein Experte antwortet.

      Von Antje Schwarz (AP)

      Frankfurt/Main - Diese Überschriften kennen die deutschen Anleger: "Dax folgt Wall Street ins Plus". Oder auch: "Der Dax folgt im Sog der Asienkrise der Wall Street in die Tiefe." In welche Richtung sich das US-Börsenbarometer auch immer bewegen mag - fast immer trottet, trabt oder rast der Deutsche Aktienindex (Dax) hinterher. Ein Experte der Fondsgesellschaft Union Investment geht dem Phänomen auf den Grund.
      Die Fondsexperten rechnen sogar vor, dass der Dax sich meist gleich eine Lungenentzündung einhandelt, wenn der Dow Jones an einer Erkältung leidet. "So verlor der amerikanische Index von Mai bis Juni 2002 rund zwölf Prozent, der Dax hingegen fast 20 Prozent", schreibt Union-Investment-Volkswirt Martin Marinov in der Januar-Ausgabe von "Blickpunkt Fonds".
      "Wenn beispielsweise der Kurs eines großen US-Automobilproduzenten plötzlich ansteigt, hat das nicht nur Auswirkungen auf die USA, sondern auch auf die Automobilaktien in Deutschland und damit auch auf die ganze Deutsche Börse." Die Macht des amerikanische Aktienmarktes erkläre sich auch dadurch, dass rund 57 Prozent des weltweit notierten Aktienvermögens am US-Markt vereinigt seien. Deutschland habe hingegen nur einen Anteil von 2,5 Prozent.

      "Daher werden die Trends in den USA gemacht, und jeder Kursausschlag dort erhöht somit auch die Schwankung an den internationalen Märkten. Lediglich Wertpapiere aus noch weitgehend abgeschotteten Börsen wie China oder Indien bleiben von globalen Börsenentwicklungen verschont", sagt Marinov.
      Dass gerade die Deutsche Börse den Vorgaben des Dow Jones so oft folge, finde seinen Grund in den dort notierten Unternehmen. "Die Schulden der Dax-Unternehmen sind vergleichsweise etwa doppelt so hoch wie bei den Firmen im Dow Jones. Dies gilt ganz besonders für die im Index hoch gewichteten Unternehmen. Zum Beispiel ist die Deutsche Telekom , die wegen der UMTS-Lizenzen stark verschuldet ist, im deutschen Index doppelt so hoch gewichtet wie die zwei Telekomunternehmen im Dow Jones", erklärt Marinov.

      Zudem hätten deutsche Firmen in den 90er Jahren noch stärker als die US-Gesellschaften Eigenkapital durch Fremdkapital ersetzt und so unter anderem ihre internationale Expansion finanziert. Die Zinsen für dieses Fremdkapital müssten aber unabhängig von der aktuellen Geschäftslage gezahlt werden und seien insbesondere in Krisenzeiten ein Mühlstein. Und: Die deutschen Unternehmen könnten ihre Betriebskosten weniger leicht senken als die US-Betriebe, was wiederum an den strengeren deutschen Arbeitsmarktgesetzen liege, erklärt der Fondsexperte. "Im Konjunkturabschwung müssen die US-Gesellschaften daher oft weniger starke Gewinnrückgänge hinnehmen als ihre deutschen Wettbewerber."

      Dass der Dax so heftig ausschlage, sei außerdem auf seine Zusammensetzung zurückzuführen. "Zum einen ist der Anteil von Unternehmen aus Grundstoffindustrien wie Stahlproduzenten mit zwölf Prozent höher als im Dow Jones (acht Prozent). Zum anderen sind im Dax die Hersteller zyklischer Konsumgüter wie Automobile mit 17 Prozent viel stärker vertreten als im amerikanischen Index (elf Prozent)", sagt der Experte von Union Investment.
      Und: In diesen beiden Branchen hätten die Unternehmen in der Regel hohe Fixkosten, ihr Aktienkurs sei stark von der Konjunktur abhängig. "Bei einem Konjunkturabschwung sinken die Einnahmen stark, ohne dass die Unternehmen ihre Kosten für die teuren Anlagen nennenswert senken können. Das wissen die Anleger, die dann bei ersten negativen Anzeichen riskantere Aktien verkaufen."
      Allerdings sagt Marinov auch, dass die kräftigen Schwankungen des Dax durchaus auch ihre positive Seite hätten. "Erholt sich die Konjunktur, profitieren deutsche Aktien stärker."



      Tagebuch eines Kleinaktionärs
      Ein Rückblick

      von Matthias Iken

      2. Januar: Vorbei, endlich ist dieses Horrorjahr 2001 vorbei. Der Dax von 6300 auf 5150 Punkte gefallen, der Neue Markt sogar von 2500 auf 1100 Punkte. Aber alles halb so schlimm! Seit Ende September sind die Börsen in einer anhaltenden Aufwärtsbewegung. Man darf sich eben nicht beirren lassen. Gut, dass ich durchgehalten habe. Von Ferne grüßt schon die Gewinnzone. Ich denke, es wird ein gutes Jahr.

      4. Januar: Na, das lässt sich doch gut an: Von 5160 auf 5320 Punkten in drei Handelstagen. Genau der Januar-Effekt, auf den ich gesetzt habe. – ich schätze, die 6000 Punkte schaffen wir mit links.

      10. Januar: Das neue Jahr macht wirklich da weiter, wo das letzte aufgehört hatte. Erst gestern habe ich meinen Freunden Neue-Markt-Titel ans Herz gelegt. Super Wachstumsunternehmen zu Aldi-Preisen. Allein seit Jahresanfang schon zehn Prozent Plus. Hurra, die Techs sind wieder da!

      16. Januar: Der Dax ist unter die 5000 Punkte-Marke gefallen. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Das sind nur Gewinnmitnahmen, das kenn ich schon. Wer clever ist, kauft jetzt nach.

      24. Januar: Der US-Notenbankchef ist optimistisch. „Es gibt Anzeichen dafür, dass die Wirtschaftsaktivität allmählich wieder anzieht“, sagt Greenspan. Wenn einer weiß, wo’s langgeht, dann er. Ich habe ein verdammt gutes Gefühl. Vielleicht sind sogar 7000 Punkte drin.

      5. Februar: Verdammt. Geht das schon wieder los? Der Dax schon deutlich unter 5000 Punkten – und dass nur, weil die Amis faule Bilanztricks machen. Was haben wir damit zu tun? Gar nichts! Aber die ängstlichen Deutschen verkaufen natürlich. Wie gut, dass ich nicht so ein Warmduscher und Sofortverkäufer bin. Sollen die Leute doch ihr Geld wieder aufs Sparbuch tragen.

      1. März: Hatte ich es nicht gesagt? Der Dax zurück im Höhenrausch – er steigt wie in der guten alten Zeit. Vor einer Woche hatten wir noch kümmerlich 4745 Punkte, heute sind wir durch die Marke von 5100 Zähler gebrochen. Der Aufschwung kommt. Und endlich begreifen die Anleger, warum Aktien jetzt alles schlagen werden.

      5. März: Heute kommen auch die Experten drauf, was ich schon lange wusste: „Der Bär ist erlegt“, zitiert meine Lieblingszeitung. Der Bärenmarkt ist vorbei, ich greife den Bullen an die Hörner. Und los geht’s.

      10. März: Der Neue Markt hat Geburtstag. Komisch, dass es hier noch nicht so recht brummen mag. Aber wer ausharrt, wird gekrönt. Und wir haben endlich wieder einen Börsengang. Repower kommt – dann dreht auch der Wind bei den Technikwerten. Immerhin sagen Experten bis Jahresende ein Plus von 35 Prozent voraus.

      19. März: Der Dax geht durch die Decke: 5462 Punkte. Mal eben locker 15 Prozent binnen vier Wochen gemacht. Und Freunde, das war erst der Anfang. Sogar die Charttechniker haben erkannt, dass der Bärenmarkt vorbei ist. Wer jetzt nicht einsteigt, bleibt noch lange arm. Ich bin klüger: Habe von meiner Direktbank einen hübschen Wertpapierkredit zu tollen Konditionen gekriegt. Erst gestern habe ich wieder einen verheißungsvollen Tipp im Internet-Chat aufgetan.

      16. April: Schade, an der Börse ist etwas Ruhe eingekehrt. Aber wir stabilisieren uns auf hohem Niveau. Und die Seitwärtsbewegung ist durchaus gesund, das weiß man doch. Wir sammeln neue Kraft – und von da an kann es kräftig aufwärts gehen.

      30. April: Das verstehe, wer will! Die US-Wirtschaft wächst um 5,8 Prozent im Quartal, die Unternehmenszahlen lagen im erwarteten Bereich – und trotzdem rutschen Dow und Dax. Was soll das? Angeblich sind die Bilanzierungsskandale schuld. Aber ich investiere ja nicht in die Enrons dieser Welt, sondern in Substanzwerte wie Allianz.

      11. Mai: Verkehrte Welt. Die Konjunktur erholt sich. Und eben hat ein Analyst gesagt, der Dax steigt noch dieses Jahr auf 5500 Punkte. Und was machen die Hasenfüße? Sie verkaufen. Bange machen lassen gilt nicht. Ich habe keinen Kredit aufgenommen, um ein Minus zu machen

      5. Juni: Der Dax ist nur noch bei 4600 Punkten Die Amis machen unsere schöne Hausse kaputt!. Schon wieder Bilanzskandale. Findet das denn gar kein Ende? Und gerade jetzt, wo der Juni kommt. War doch eigentlich immer ein guter Börsenmonat. Vielleicht sollte ich mir ein paar Stücke dazukaufen.

      21. Juni: Jetzt drehen die Börsianer endgültig durch: 4200 Punkte sind es gerade noch, SAP unter 100, Allianz unter 200 Euro. Verrückt. Das ist völlig übertrieben! So ein rascher Absturz schreit geradezu nach einer Gegenbewegung. Wer bei diesen Kursen nicht einsteigt, hat selber Schuld. Vielleicht sollte ich mir Optionsscheine ins Depot legen. So habe ich das Minus schnell ausgeglichen.

      1. Juli: Na, bitte. Der Dax legt wieder zu – und meinen Optionsscheinen kann man beim Steigen geradezu zuschauen! Hallo ihr da, immer hübsch weiter wandern. Und linkszwodrei... Entschuldigung, ich werde albern. Aber es sieht einfach toll aus: Die Analysten sind sich auch sicher. 5000 Punkte zum Jahresende sind locker drin. Wie gut, dass meine Optionsscheine eine lange Laufzeit haben. Man sollte ja nicht leichtsinnig werden.

      17. Juli: Endlich kommt die Sommerrallye. Allein die Telekom hat heute 13 Prozent zugelegt.

      22. Juli: Hoffentlich habe ich mich nicht zu früh gefreut. Worldcom ist pleite, und mir geht es bald auch nicht mehr anders. Gott sei Dank sind das nur Buchverluste – bald muss es einfach aufwärts gehen. Der Dax ist inzwischen mit 3500 Punkten so tief gefallen wie nach dem 11. September 2001. Sind denn alle wahnsinnig geworden? Das sind Kaufkurse. Ich krame das letzte Geld zusammen.

      6. August: Was für ein Tag. Heute morgen wollte ich noch hinschmeißen. 3235 Punkte am Vormittag. Mein Depot: Alles rot! Und jetzt der fulminante Dreher. Mal eben locker 400 Punkte zugelegt. Das ist die Trendwende.

      21. August: Der Sommer wird zum Börsensommer. 3800 Punkte haben wir schon. Dieses Jahr müssen wir uns vor dem Herbst nicht fürchten. Wie gut, dass ich voll investiert bin.

      2. September: Irak, Irak, Irak. Man hört gar nichts anderes mehr. Ich habe Unternehmenspapiere und keine Politdossiers gekauft. Aber die Börsianer gucken nicht mehr in Bilanzen, sondern nach Bagdad, nicht über den Tellerrand, sondern nach Texas. Ich hätte gut Lust, diesem Cowboy dort drüben meinen Depotauszug samt Rechnung zu schicken. Jetzt sind wir unter 3400 Punkten.

      20. September: Na, toll. Und immer feste druff. Warum auch nicht? 2900 Punkte reichen doch völlig aus... Das einzige, was von meinem Depot bleibt, ist Zynismus pur. Tolle Idee, einen Optionsschein zu kaufen und auf einen steigenden Dax zu setzen. Die ganzen Papiere sind wertlos ausgebucht worden. Was soll ich jetzt noch den Rest verkaufen – ich bin doch sowieso ruiniert.

      9. Oktober: Der Dax fällt wie ein Stein. Noch 2597 Zähler – ich kann mich gar nicht erinnern, ob er schon jemals so niedrig war. Ich weiß nur eins: Ich bin ruiniert. Eben habe ich im Büro einen Weinkrampf bekommen – die Kollegen mit den Bundesschatzbriefen gucken ganz komisch – und versuchen mich zu trösten. Es gibt keinen Trost. Es gibt nur noch eins: Verkaufen. Von den paar Euro kann ich mich besaufen. Und dann ist für mich das Thema durch – ein für alle mal.

      12. Oktober: Ich habe es geschafft. Alle Aktien sind weg, die Auszüge habe ich gleich weggeworfen, und die Börse ist mir nun völlig egal. Die Nachrichten zappe ich gleich weg.

      16. Oktober: Prima, seit einer Woche clean – das ist ja leichter, als mit dem Rauchen aufzuhören. Und Geld macht sowieso nicht glücklich. Ich bin frei.

      2. November: Bin heute zufällig in der U-Bahn in der Zeitung meines Nachbarn hängen geblieben. Der Dax ist schon wieder auf 3200 Punkte gestiegen. Aber mich bekommt ihr nicht mehr.

      4. November: Jetzt sind es schon 3400 Punkte. Sollte ich nicht vielleicht ein bisschen, nur ein Paar Stücke, ganz solide Werte, langfristig investieren? Nein, jetzt muss ich stark bleiben.

      22. November: Ich habe ein Geständnis zu machen. Ich habe es wieder getan. Aber nicht viel und nur eine. Ich investiere jetzt ganz anders. Überlegt, ausgeruht, und mit kleinen Beträgen. Der Dax sieht gut aus – es dürfte die gleiche Jahresendrallye geben wie im letzten Jahr.

      19. Dezember: Weihnachten fällt aus – der Dax wieder unter 3000 Punkten. Die Wachstumsprognose schon wieder gesenkt, die Industrieproduktion geht zurück. Ich gebe es auf.. Aus mir wird nie ein Aktienprofi. Ach wäre ich doch beim Sparbuch geblieben...

      23. Dezember: Wird noch mal alles gut? Die Analysten meinen, im nächsten Jahr laufen wir bis 4200 Punkte. Allein mir fehlt der Glaube. „Eine Krise ist auch eine Chance“, hat eben ein Händler erzählt. Der Absturz der Märkte habe Investoren sensibilisiert. Vermutlich hat er sich versprochen – und meinte ruiniert.

      Aber wer weiß. Vielleicht wird 2003 ja doch ein gutes Jahr...
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 14:03:09
      Beitrag Nr. 61 ()
      Und noch einmal Ami-Zeugs:


      Von hier an nur noch abwärts?
      Die Champagnerlaune an der Wall Street ist verflogen, wieder überwiegen die Sorgen. Hoher Ölpreis, dürftige Unternehmensgewinne und wechselnde Verbraucherlaunen bedrohen den Aufschwung. Der Vergleich mit dem vergangenen Jahr verheißt nichts Gutes.

      Von Carsten Volkery, New York

      New York - Die Silvesterparty dauerte bei den Börsianern etwas länger. Am Tag nach Neujahr, dem ersten Handelstag des Jahres, machte der Dow Jones einen Satz um 3,2 Prozent. Fast alle Aktien legten zu, Champagnerlaune machte sich breit. Doch am Freitag bereits setzte der Kater ein: Der Dow fiel wieder in den alten Trott und gab leicht nach. Schließlich beendete er die Woche mit einem Gewinn von vier Prozent. Der Nasdaq Composite legte 2,9 Prozent zu.
      Auslöser der Champagner-Rallye war der überraschend starke erste Konjunkturbericht des Jahres: Der Einkaufsmanagerindex für Dezember zeigte die erste Expansion der industriellen Produktion seit August an. Doch der Dämpfer folgte umgehend, als die Baumarktkette Home Depot die erste größere Gewinnwarnung des Jahres aussprach.

      Bushs Konjunkturpaket: ein PR-Manöver ***volle Kanne!***
      Auch diese Woche wird es widersprüchliche Zeichen geben - und keinen klaren Börsentrend. Am Dienstag wird US-Präsident George W. Bush in Chicago einen "Konjunktur-Stimulierungsplan" in Höhe von voraussichtlich 600 Milliarden Dollar vorlegen - vor allem in Gestalt weiterer Steuersenkungen.
      Der Hintergrund: Bei den Wahlen 2004 will das Weiße Haus auf keinen Fall vorgeworfen bekommen, im Angesicht der Wirtschaftskrise untätig geblieben zu sein. Doch nicht nur die oppositionellen Demokraten, auch viele Ökonomen bezweifeln die Wirksamkeit des Pakets, das über zehn Jahre verteilt ist. William Dudley, Chef-Volkswirt von Goldman Sachs, sagte gegenüber der "New York Times", der Plan werde der Konjunktur dieses Jahr kaum helfen. Der Effekt werde frühestens 2004 spürbar.
      Andere weisen darauf hin, dass der Name "Stimulierungspaket" nur ein PR-Manöver sei, um zu kaschieren, worum es wirklich geht: Steuersenkungen um jeden Preis und vor allem für die Reichen, von jeher ein ideologisches Ziel der Konservativen. Die Diskussion um das richtige Konjunkturpaket wird die ganze Woche über die Schlagzeilen bestimmen. Die Wall Street dürfte positiv reagieren: Große Summen sind hier gern gesehen.

      Die Berichtsaison steht an
      Die wichtigsten Wirtschaftsdaten kommen am Freitag, wenn der Arbeitsmarktbericht für Dezember vorgelegt wird. Die Erwartungen der Ökonomen schwanken stark, im Durchschnitt rechnen sie mit einer unveränderten Arbeitslosenrate von sechs Prozent. 21.000 neue Jobs sollen demnach im Dezember geschaffen worden sein - nach einem Abbau von 40.000 im November. Dies zeigt laut Ökonomen jedoch noch keine Wende am Arbeitsmarkt an.
      Und es gibt noch mehr Anlass zu Sorgen: Als wäre das doppelköpfige Ölmonster Irak-Venezuela nicht genug, rücken nun auch noch die Unternehmensgewinne in den Vordergrund. Die erste Handelswoche des Jahres ist traditionell Hochsaison für Gewinnwarnungen. Es gibt ein aufgestautes Mitteilungsbedürfnis, weil die Unternehmen sich über die Feiertage gerne zurückhalten.
      Der Aluminiumkonzern Alcoa läutet am Mittwoch wie immer als erstes Dow-Jones-Unternehmen die Quartalszahlensaison ein. Analysten erwarten für das abgelaufene vierte Quartal einen Gewinn von 25 Cents pro Aktie - deutlich mehr als die 11 Cents im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr ist der Gewinn jedoch voraussichtlich eingebrochen - von 1,46 Dollar auf 1,02 Dollar pro Aktie.
      Angesichts der vielen Unwägbarkeiten wollen Börsianer keine Prognose für die Woche abgeben. Diejenigen mit einem guten Gedächtnis erinnern sich jedoch noch an letztes Jahr: Damals erreichten S&P 500 und Nasdaq Composite ihren Jahreshöchststand am 4. Januar. Geschichte wiederholt sich in der Regel nicht, aber der Zweifel bleibt: Von hier aus nur noch abwärts?

      © SPIEGEL ONLINE 2003


      Der Artikel soll das vorhergehende Posting abrunden. Zukünftig geht`s wieder "deutsch" weiter. :)
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 23:06:20
      Beitrag Nr. 62 ()
      So deutsch, daß es einen Kraut.



      Todesstoß für die Kommunen
      In der schlimmsten Finanzkrise seit 1949 sehen Experten die Kommunen – doch die von den Gewerkschaften geforderte Lohnerhöhung wird wohl nicht ausbleiben. Schon längst wird gespart, wo es nur geht. Doch das reicht nicht. Immer mehr Kämmerer drohen jetzt mit Personalabbau

      von Cornelia Wolber / Welt

      Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper versteht die Welt nicht mehr. Angesichts der katastrophalen Finanzlage über Gehaltserhöhungen nachzudenken, wäre in der privaten Wirtschaft undenkbar. „Das ist wohl nur im öffentlichen Dienst möglich“, schüttelt der Sozialdemokrat verständnislos den Kopf.
      Schon jetzt klafft in seiner Kasse ein Loch von 36 Millionen Euro. Schon jetzt steht fest, dass Kulturstätten geschlossen, Schwimmbäder dichtgemacht und die Zuschüsse an gemeinnützige Vereine zusammengestrichen werden müssen. Und schon jetzt weiß Trümper, dass das nicht reichen wird.
      „Wir können nicht mehr, Schluss, aus, vorbei“, heißt es in nahezu allen Rathäusern übereinstimmend. Nach Angaben des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) befinden sich die Kommunen „in der schwersten Finanzkrise seit 1949“. Im laufenden Jahr wird die Summe der Defizite auf „katastrophale acht Milliarden Euro steigen“, prophezeit DStGB-Chef Christian Schramm, Oberbürgermeister der Stadt Bautzen. Dadurch würden sich die Schulden der Kommunen auf knapp 94 Milliarden Euro erhöhen.
      Doch die Kämmerer müssen, denn die erhoffte Nullrunde im Tarifpoker des öffentlichen Dienstes, wird es nicht geben. Stattdessen drohen höhere Ausgaben, höhere Defizite und damit noch einschneidendere Sparmaßnahmen.
      „Plus ein Prozent mehr Lohn heißt 1,8 Prozent mehr Defizit. Das sind knapp 650 000 Euro“, rechnet Trümper vor. Und insgeheim denkt er weiter, wie viele Planstellen dieser Summe entsprechen. Denn darauf wird der Tarifpoker hinauslaufen: Kürzungen im Personaletat. Der „Bild“-Zeitung zu Folge prüfen erste Bürgermeister bereits die Zulässigkeit von Entlassungen. „Das kann auch so genannte unkündbare Arbeitnehmer treffen“, sagt der Kölner Arbeitsrechtsexperte Ulrich Weber.
      Die Spielräume bei den frei verfügbaren Mitteln sind längst ausgeschöpft. Angesichts wachsender Ausgaben und sinkender Steuereinnahmen wurden die Investitionen immer weiter zurückgefahren. Seit 1992 sind die Investitionen um zehn Milliarden zurückgegangen. Im laufenden Jahr wird mit einem weiteren Minus von 4,9 Prozent gerechnet. Selbst dringend notwenige Instandhaltungsmaßnahmen können nicht mehr bezahlt werden. Die Folgen sind allenthalben sichtbar: Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Verwaltungsgebäude, das Straßennetz und die Kanalisation rotten vor sich hin.
      Nach Angaben des Deutschen Instituts für Urbanistik liegt der Finanzbedarf der Kommunen an technischer, sozialer und kultureller Infrastruktur bis 2009 bei 690 Milliarden Euro. Dabei hat der Bedarf an Ersatzinvestitionen schon jetzt einen Anteil von 60 Prozent in den alten und 72 Prozent in den neuen Bundesländern.
      Was nicht unbedingt nötig ist, wird gestrichen. So wird in den Außenbezirken Braunschweigs zwischen ein und fünf Uhr die Straßenbeleuchtung abgeschaltet. In Offenbach sah sich der Stadtrat unter anderem gezwungen, das städtische Theater, zwei Jugendzentren und drei der vier Schwimmbäder dichtzumachen. In Essen schlossen zwei Freibäder und vier Bibliotheken. Im niedersächsischen Oldenburg fielen ein Jugendzentrum und eine Realschule dem Rotstift zum Opfer. Leipzig strich die Kulturförderung zusammen. In München steht die Zukunft des Deutschen Theaters auf dem Spiel.
      Die Not ist so groß, dass immer mehr Stadtväter ihre Rathäuser zum Verkauf anbieten und sie dann zurückmieten. Das sei billiger, als selbst für die Instandhaltung aufkommen zu müssen, heißt es. Zudem werden Neubauten von privaten Bauherren geleast.
      Doch so sehr sich die Kämmerer auch krumm legen – es reicht nicht. Viele sind nicht einmal mehr in der Lage, die Personalkosten zu finanzieren. Immer häufiger werden dafür kurzfristige Kassenkredite in Anspruch genommen werden. „Ein unhaltbarer Zustand“, warnt DStBG-Chef Schramm.
      Besserung ist nicht in Sicht. Die Forderung der Kommunen nach einem kommunalen Investitionsprogramm in Höhe von zehn Milliarden Euro, finanziert durch Umschichtung im Bundeshaushalt, stößt bei Bundesfinanzminister Hans Eichel auf taube Ohren. Auch die Bitte, die Gewerbesteuerumlage, die die Kommunen an Bund und Länder abführen müssen, von jetzt 30 Prozent auf den alten Satz von 20 Prozent zu senken, wird wohl nicht erfüllt. Die Hoffnung auf wieder steigende Steuereinnahmen haben die Kämmerer mit Blick auf die anhaltend schwachen Konjunktur begraben. Und ob die wegen der Umsetzung des Hartz-Konzeptes versprochene Entlastung bei der Sozialhilfe, für die die Kommunen aufkommen, tatsächlich eintritt, wird sich erst noch zeigen.
      Die Lage ist ernst. Aber offenbar noch immer nicht ernst genug. Denn wie der Bund der Steuerzahler (BdSt) kritisiert, werden von Bund, Ländern und Kommunen nach wie vor rund 30 Milliarden Euro Steuergelder pro Jahr buchstäblich zum Fenster rausgeschmissen. „Damit muss Schluss sein“, fordert BdSt-Chef Karl Heinz Däke. Weitere zig Milliarden ließen durch die Privatisierung kommunaler Dienstleistungen sparen. Stichwort: Schlanker Staat.
      Nach Angaben des Karl-Bräuer-Instituts des Steuerzahlerbundes übernehmen beispielsweise noch immer 30 Prozent der Kommunen die Straßenreinigung selbst. Dabei sind sich Experten einig, dass sie diese in der Regel „nicht so günstig durchführen können wie private Dritte“. Allein schon deshalb, weil diese mit weit weniger Personal auskommen.
      Aller Sorgen ledig waren Kämmerer, die diesen Schritt wagten, jedoch nicht. Denn wer vom privaten Arbeitgeber nicht übernommen wurde, konnte davon ausgehen, dass die Stadtväter ihn irgendwo anders unterbringen. Rausgeschmissen wurde keiner. Schon gar nicht, wenn die Wahl näher rückte.
      Das scheint sich jetzt zu ändern. Ähnlich wie in der privaten Wirtschaft denken immer mehr Städte und Kommunen über so genannte betriebsbedingte Kündigungen nach. Und das umso lauter, je weniger kompromissbereit sich die Gewerkschaftsseite zeigt.
      Verdi-Chef Frank Bsirske hält dies für den „falschen Weg“. Nur zu gern würde Trümper von ihm erfahren, was denn der richtige Weg sei, um die Kommunen aus dem Tal der Tränen rauszuführen. Er jedenfalls ist mit seinem Latein am Ende.



      An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Welche?



      Reif für die Insel
      Ihnen kann auch eine Jahresend-Rallye an den Börsen nicht helfen: Spekulationssüchtige. Das neue Krankheitsbild beschäftigt nun auch Therapeuten

      von Roland Mischke

      Sie „scharren mit den Füßen“, sobald der Dax nach oben zuckt. Sagt die TV-Sprecherin: „Bei einem Sprung über die 3300er-Marke könnte sich Dynamik einstellen“, geraten sie in eine Phase starker Unruhe. Und wenn sie über ein börsennotiertes Unternehmen hören: „Nach dieser Transaktion dürften noch über elf Milliarden Euro mit Netto-Cash vorhanden sein“, spüren sie ihr Herz heftig klopfen und Schweiß ausbrechen. Das kann bis hin zu einer Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Frequenz gehen.

      „Typische Spekulationssüchtige“, sagt Joachim Otto (53), Leiter der Evangelischen Suchtberatung des Diakonischen Werks in Frankfurt. „Die reale Welt kann er sofort hinter sich lassen, wenn er wie fremdgesteuert in eine andere Welt eintritt. Einige meiner Klienten können sehr plastisch schildern, was beim Spekulieren mit ihnen geschieht: Sie fühlen sich beim Schmieden ihrer Strategien wie Feldherrn vor der großen Schlacht, haben Macht und erlangen individuelle Freiheit in einem unerhörten Maß. Das ist der Kick!“

      Der erste deutsche Therapeut, der sich der Spekulationssüchtigen annimmt, ist geradezu prädestiniert dafür: Otto ist gelernter Bankkaufmann und hatte Anfang der siebziger Jahre selbst an der Börse gearbeitet. „Damals war das noch eine geruhsame Sache.“ Gemächlich Aktien kaufen, essen gehen, in der Bank die Kurse an die Tafel stecken. Nachmittags den Schriftverkehr erledigen, Beratungsgespräche führen. „Das war eine Angelegenheit unter Gentlemen, höflich, gediegen, stilvoll.“

      Der Börsenboom hat alles verändert. „Wenn es um viel Geld geht, zieht das Menschen mit Suchtpotenzial an wie Motten das Licht.“ Je höher die Summe, desto größer die Anerkennung durch Kollegen, Freunde, Partner. „Wer mit Millionenbeträgen handeln konnte, ist besonders gefährdet.“ Jede Million hat ihre Magie. Jetzt, wo das Geschäft mühsam geworden ist und „der lustvoll-euphorische Reiz auf schnellen Gewinn wegfällt, zeigt sich das nackte Suchtverhalten. Der Rausch ist das Ziel“, aber der Weg dahin ist sehr, sehr lang geworden. Das löst erhebliche Frustrationen aus, „wie bei Medikamentenabhängigen, die man gewaltsam auf Entzug gesetzt hat und die nach einiger Zeit alles tun, um an Tabletten zu kommen“.

      So wie einige seiner Klienten, die Joachim Otto vor allem seit diesem Jahr in seinem Büro am grünen Glastisch mit den Ledersesseln vor einer holzgetäfelten Wand zu Gesprächsserien von fünf bis acht Sitzungen empfängt. Broker, Anlageberater, Analysten, Abteilungsleiter und Zweigstellenleiter bei Banken. Auch vermögende Privatleute, die als Glücksritter, gepuffert mit aberwitzig hohen Krediten ihrer Banken, ins Aktiengeschäft eingestiegen sind, „weil sie das Gefühl gehabt hätten, sie verpassten sonst die Chance ihres Lebens“. Nun sind sie hoch verschuldet, „kaum unter 300 000 Euro, mitunter auch mit zwei, drei Millionen“.

      Die meisten kommen nicht freiwillig, der Leidensdruck in den Familien ist enorm, so dass Partnerinnen und Kinder massiv Druck machen. Manche haben hinter dem Rücken ihrer Frau das gemeinsam erwirtschaftete Vermögen geplündert, das Haus mit Hypotheken belastet, die Zukunftsvorsorge für die Kinder verzockt. „Nach so viel Vertrauensverlust, Verzweiflung und Verbitterung bei den Angehörigen lassen sie sich schon mal in die Therapie schicken – aber nur, nachdem die Frau einen Termin gemacht hat.“ Nur sein jüngster Klient (26) meldete sich von selbst, als er eines Tages seine rot geränderten Augen im Spiegel sah und erkannte, dass in den Weiten des elektronischen Netzes nichts mehr zu holen war, er sich aber trotzdem zwanghaft Nacht für Nacht darin verlor.

      In den USA gibt es bereits wissenschaftliche Untersuchungen über die Spekulationssucht. Dort gelten zehn Prozent der Anlageberater und zwei Prozent der Privatanleger als abhängig. Das Problem ist vorwiegend männlich. Hier zu Lande erlangt das Phänomen erst jetzt Aufmerksamkeit. Die Klientel unterscheidet sich völlig von der sonstigen Kundschaft der Suchtberatungsstellen, den Alkohol-, Drogen- oder Glücksspielsüchtigen. „Sie kommen aus einem gehobenen Milieu, leben auf großem Fuß und können sich sehr gut ausdrücken.“ Nur durch beherztes Fragen wird das Suchtverhalten herausgearbeitet. „Gefragt wären jetzt souveräne Verlierer. Aber diese Menschen wollen sich immer noch dadurch retten, dass sie weiter zukaufen und hektisch verkaufen, dass sie Misserfolge nicht eingestehen können, sondern behaupten, schlechten Informationen aufgesessen zu sein oder von einer Bank getäuscht worden zu sein.“

      Joachim Otto glaubt, dass Spekulationssucht vor allem partnerschaftlich gelöst wird. „Der Einzelne hat zu viele Möglichkeiten, sich zu betäuben.“ Sein Pendant sorgt für Nüchternheit. Otto verweist nach seiner Beratung an Psychotherapeuten und Suchtkliniken – „Stationäre Behandlung ist für manche die einzige wirkliche Hilfe“ –, aber auch an Schuldenberater und Insolvenzexperten. „Wer aus der Sucht raus will, kann durch intensives Erleben im Privaten kompensieren.“ Unter seinen Klienten gibt er bisher nur wenigen „eine Chance von 60 zu 40 Prozent, dass sie es schaffen, mit ihrer Sucht dauerhaft fertig zu werden. Die Versuchung, es wieder und wieder zu probieren, ist riesig“. Eine Empfehlung von Börsenprofis, wegen der Unsicherheitsszenarien nur die auf dem Markt befindlichen Einlageprodukte wie Sparbriefe oder Geldmarktfonds zu berücksichtigen, ruft bei Zockern allenfalls ein Gähnen hervor. „Was sie suchen, ist die wahnsinnig schnelle Umschlaggeschwindigkeit, das Risiko, den ständigen Erregungszustand.“ Oft würden das die vernachlässigten Ehefrauen erstaunlich lange mittragen. Sie leiden bei der Spekulationssucht mit, „bis es nicht mehr geht, weil alles Geld weg ist“.

      Joachim Otto ist überzeugt davon, „dass wir bisher nur die Spitze des Eisbergs kennen, da kommt viel in den nächsten Monaten“. Seine Erkenntnis: „Wer unter den Geldverheißungen der letzten Jahre ins Börsengeschäft einstieg, kommt nicht mehr zur Ruhe. Aber nur dauerhafter Entzug bewirkt positive Veränderungen im Gehirn.“ Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass Nerven sich durch Reize verketten und dadurch Sucht entsteht. Day-Trader, die jahrelang auf Bildschirme starrten, über die Zahlenkolonnen und Firmennamen huschten, nehmen die Börsen-Baisse als Strafe, die sie nicht verdient haben. „Sie hätschelten den Traum vom großen Geld, erzählten Freunden, sie wollten mit einigen Millionen aussteigen. Nun dürfen sie um ihrer selbst willen nicht zugeben, dass die Börse keine Traumfabrik ist“, so Suchtexperte Otto. Schluss mit dem Köpfen von Moët-Chandon-Flaschen bei exorbitanten Kursgewinnen, vorbei das übermütige Karriolen im Porsche durch die nächtlichen Straßen, aus auch mit „dem extremen Lustempfinden bei Erfolg, was das Suchtverhalten am meisten konsolidiert“, und mit der Selbstberauschung. Otto kennt den Fall eines noch jungen Zockers, „der mit Futures immense Summen umgesetzt hat, so dass er zeitweise das Geschehen an der Düsseldorfer Börse bestimmte. In seiner Katerstimmung blieb ihm nur ein letzter Trost, als er rückblickend sagte: ?Sie haben auf mich gehört!‘“

      Gefährdet ist auch Harald M.* (39) aus Gießen. Auf Grund seiner stabilen Partnerschaft hätte er gute Möglichkeiten, aus der Sucht rauszukommen. „Er will aussteigen, kann sich aber nicht in stationäre Behandlung begeben, weil er sich das mit einer Million Euro Schulden nicht leisten kann“, so Joachim Otto. Es gibt keine gesetzliche Regelung, die den Suchtkranken vor dem Zugriff des Gesetzes bewahrt. Und ob ein Haftaufenthalt für Entzug sorgt, ist mehr als fragwürdig. Harald M. hat sich selbstständig gemacht als Private Financial Planer, was seinem Therapeuten gar nicht gefällt. „In dieser Position muss er sich ständig mit Anlagestrategien befassen. Da ist er akut in Gefahr, selbst wieder ins Spekulieren hineinzurutschen“, sagt Otto. „Eigentlich hat er keine Chance.“

      * Name von der Redaktion geändert
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 19:01:34
      Beitrag Nr. 63 ()
      Der Dax fährt auf der Felge :D





      Frankfurter Ängste
      Das alte Jahr ist gerade zu Ende, da treibt die Angst vor den nächsten zwölf Monaten Frankfurter Kapitalmarktexperten schon den Schweiß auf die Stirn

      von Jan Dams / Welt

      Die deutsche Versicherungsbranche zum Beispiel weiß derzeit nicht, wie sie 2003 das Geld ihrer Kunden Gewinn bringend anlegen soll. Eine Strategiesitzung jage die nächste, heißt es in der Branche. Meist gingen die Anlageexperten danach ratlos nach Hause.
      Das verspricht nichts Gutes. Denn immerhin gehören die Versicherungskonzerne zu den größten Investoren Deutschlands in Aktien und Anleihen. Zu Zeiten des Börsenbooms hielt die Assekuranz hierzulande jede dritte Aktie. Doch weil kaum ein Konjunkturexperte angesichts von Kriegsanst, unsicherer Zinsentwicklung und schwacher Konjunktur der Versicherungsbranche eine zuverlässige Empfehlung gibt, welches Investment die beste Rendite bietet, dürften sich die Unternehmen mit riskanten Anlagen zurückhalten. Weitere Abschreibungen in Milliardenhöhe, wie sie für das vergangene Jahr fast schon üblich waren, kann sich in der Branche kaum einer leisten.
      Für die Frankfurter Banker und Börsianer aber sind das trübe Aussichten. Investmentbanker glauben, dass sich die Versicherer nicht trauten, wieder im großen Stil in Aktien zu investieren. Weil es andere Investoren ähnlich gehe, dürften die Kurse daher wohl auch in diesem Jahr eher im Keller dümpeln – damit auch die Provisionen für Kreditinstitute und Banker selbst.
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 19:17:36
      Beitrag Nr. 64 ()
      denn erstens kommt es anders,
      als zweitens der versicherungs-experte denkt.
      :look:
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 19:59:28
      Beitrag Nr. 65 ()
      Und das stimmt drittens bestenfalls ein Klavier.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 21:48:34
      Beitrag Nr. 66 ()
      ANSICHTEN


      Frankreich sorgt sich um Deutschland
      „Der französische Komplex über Deutschlands Stärke ist der Sorge über Deutschlands Schwäche gewichen“ – das stellt der Deutschlandkenner Jean-Christophe Ploquin fest, Auslandschef der Tageszeitung „La Croix“. Dabei ist die Sorge nicht uneigennützig. Denn: „Den Franzosen wird zunehmend bewusst, dass Deutschlands Wohlergehen von kapitaler Bedeutung für Frankreich ist.“

      Von A. Bohne und Ch. Nesshöver, Handelsblatt

      PARIS. Nach wie vor bewundern Franzosen die große soziale Stabilität auf der anderen Seite des Rheins. Aber Deutschlands niedrige Geburtenrate und seine Unbeweglichkeit zu gesellschaftlichen Reformen verfestigen das Image einer überalternden, in Zügen gar archaischen Gesellschaft. Als solche werde sie es schwer haben, ihre Rolle als Zugmaschine Europas auszufüllen, so die Skepsis. „Durch seine Größe ist der deutsche Markt noch immer eine wichtige Lokomotive für Europa – allerdings kurzfristig vielleicht weniger“, sagt Pierre Bilger, Aufsichtsratsvorsitzender des Maschinen- und Anlagenbaukonzerns Alstom.
      Wenn französische Unternehmer und Intellektuelle über Deutschland sprechen, vergleichen sie es immer öfter mit Japan. „Wie Japan beginnt auch Deutschland, unter seiner Überalterung und seiner rigiden Wirtschaftsstruktur zu leiden“, sagt Henri de Castries, Chef des Versicherers Axa. Diese „Japanisierung“ birgt für Franzosen die Gefahr, dass Deutschland anstatt in Bildung und Forschung zu investieren lieber seine wackeligen Renten- und Gesundheitssysteme subventioniert, um Reformen zu verschieben.
      Das „Modell Deutschland“ hat für viele Franzosen an Faszination verloren. Beispiel Finanzpolitik: Fast zwei Jahrzehnte haben sich Frankreichs Politiker bemüht, eine Stabilitätspolitik nach deutschem Muster zu machen und sich dem in der Bevölkerung zuweilen als Diktat der D-Mark empfundenen Geldpolitik der Bundesbank unterworfen. Nun sind sie enttäuscht. „Plötzlich gibt die Bundesregierung bekannt, dass sie ihr Stabilitätsversprechen nicht einhalten kann“, klagt René Lasserre, Direktor des Centre d`Information de Recherche sur l`Allemagne Contemporaine und Präsident der Universität Cergy-Pontoise. Das deutsche Wirtschaftsmodell drohe seine Glaubwürdigkeit zu verlieren.
      Geradezu archaisch kommt vielen Franzosen die Familienpolitik in Deutschland vor. „Es ist unglaublich, dass für viele meiner deutschen Bekannten die Geburt eines Kindes das Ende der Karriere der Frau bedeutet, weil es kaum Krippen und Ganztagsschulen gibt“, sagt Journalist Ploquin. Während bei einer Geburtenrate von knapp 2,0 in Frankreich vielerorts Kinderwagen das Straßenbild prägen, werden sie in Deutschland langsam aber stetig zur Rarität.
      Zugleich ist Frankreich selbstsicherer geworden. Die Unruhe über einen neuen Giganten in der Mitte Europas, die viele französische Intellektuelle auf die deutsche Vereinigung nur lauwarm reagieren ließ, ist neuem Selbstvertrauen gewichen. Seit 1995 ist Frankreichs Bruttoinlandsprodukt jedes Jahr stärker gewachsen als das deutsche. Und auch beim Abbau von Arbeitslosigkeit war Frankreich erfolgreicher.
      „Wenn sich Premierminister Raffarin dazu hinreißen lässt, die deutsche Wirtschaftspolitik „brutal“ zu nennen, ist das auch ein Ausdruck dieses gestiegenen Selbstvertrauens“, sagt Hans Stark, Generalsekretär der Studiengruppe für deutsch-französische Beziehungen am Institut für Internationale Studien in Paris.
      Doch es gibt auch noch Bewunderung für Deutschland. So sehnen sich französische Unternehmer nach stabileren Beziehungen zu den Gewerkschaften. Für den Maschinenbauer Bilger sind Reformen auf dem Arbeitsmarkt für Frankreich ebenso wichtig wie für Deutschland, aber „dabei sind in Deutschland die Gewerkschaften durch ihre Struktur viel verlässlicher als in Frankreich“.
      Nur wenige Franzosen trauen der rot-grünen Bundesregierung die Kraft zu, eine Wende herbeizuführen. „Die Bilanz von Schröders erster Amtszeit gibt wenig Anlass zur Hoffnung, dass es ihm in seiner zweiten Amtszeit gelingt, Deutschland umfassend zu reformieren“, sagt Ploquin. Doch die Franzosen zittern mit, wenn es um Reformen in Deutschland geht. Axa-Chef de Castries hofft „aus ganzen Herzen, dass Deutschland der Versuchung, sich auf sich selbst zurückzuziehen, wiedersteht, und in die Führungsrolle zurückfindet, die ihm zukommt.“



      USA beklagen „Niedergang“ Deutschlands
      Zu hohe Steuern, zu hohe Arbeitskosten, zu viel Bürokratie: Viele US-Unternehmer machen sich Sorgen, dass der deutsche Konjunktur-Motor nicht anspringt. Das Image vom Musterknaben aus Wirtschaftswunder-Zeiten ist passé. Aber „Germany“ hat weiter einen guten Klang bei amerikanischen Verbrauchern.

      Von Michael Backfisch, Handelsblatt

      WASHINGTON. Ganz gleich, welche amerikanischen Geschäftsleute man dieser Tage auf Deutschland anspricht: die Mienen verfinstern sich schlagartig. „Deutschlands Wirtschaft kränkelt – die Zeiten der allseits bewunderten Wachstums- Lokomotive sind vorbei“, sagt Gary Litman, Chef der Europa-Abteilung bei der US-Handelskammer in Washington. Litman gibt ein Muster-Beispiel für amerikanischen Pragmatismus: „Wir schauen auf die Zahlen, und die belegen eindeutig: Die Konjunktur geht nach unten, die Arbeitslosigkeit nach oben.“ Vor allem die letzten sechs bis neun Monate hätten deutlich gemacht, „dass mit Deutschland irgend etwas nicht stimmt“.
      Auf die Frage, welches Sündenregister ihm zum ehemaligen Wirtschaftswunderland einfalle, antwortet Litman wie aus der Pistole geschossen: „Hohe Besteuerung der Unternehmen, hohe Arbeitskosten, zu viel Bürokratie und zu geringe Produktivität.“ Darüber hinaus habe die PISA-Studie gezeigt, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich große Bildungs-Lücken aufwiesen. Sagt Litman: „Deutsche Universitäten behandeln die Hoch-Technologie viel zu stiefmütterlich.“
      Während US-Unternehmenskreise die Krisen-Symptome in Deutschland noch mit Schlagworten belegen, suchen die Denkfabriken bereits nach den Ursachen. Adam Posen vom angesehenen Institute of International Economics in Washington sieht einen „langsamen aber stetigen Niedergang“ der deutschen Wirtschaft. „Es scheint, dass Irland, die Niederlande und so-gar Frankreich die Kurve kriegen - nicht aber Deutschland.“
      Und wann hat die Malaise begonnen? „Noch Anfang der 90er Jahre galten Deutschland und Japan in Amerika als Vorbilder“, betont Posen. 1994 und 1995 habe sich dann herausgestellt, dass „die Wiedervereinigung alles andere als ein rauschender ökonomischer Erfolg war“. Deutschlands Image als Standort für ausländische Investitionen sei angekratzt. Die spektakuläre Übernahmeschlacht zwischen dem Mobilfunk-Riesen Vodafone und der Düsseldorfer Mannesmann AG Ende der 90er Jahre habe gezeigt, dass sich das Land mit der Globalisierung schwer tue. Als weitere wachstumshemmende Ladenhüter nennt Posen den Flächentarif-Vertrag, die paritätische Mitbestimmung, die hohen Energie-Steuern sowie die nach US-Auffassung üppigen Urlaubs-Regelungen.
      Während die Experten zum Teil heftige Kritik üben, spielt Deutschland in den amerikanischen Massenmedien kaum eine Rolle. Alles dreht sich gegenwärtig um einen möglichen Angriff gegen den Irak, die Nuklear-Krise in Nord-Korea und die Folgen des Konjunktur-Paketes von Präsident George W. Bush. Auch die Anti-Kriegs-Rhetorik von Bundeskanzler Gerhard Schröder, die die US-Regierung im vergangenen Spätsommer zur Weißglut gebracht hatte, sorgt nicht mehr für Negativ-Schlagzeilen (siehe neben stehenden Kasten). Das Ansehen der Deutschen wurde langfristig jedenfalls nicht beschädigt. Nach einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des German Marshall Funds rangiert Deutschland in der Beliebtheit bei den Amerikanern an dritter Stelle hinter Großbritannien und Italien.
      Auch der transatlantische Handel hat unter den diplomatischen Turbulenzen nicht nennenswert gelitten. Deutsche Firmen exportierten in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres Waren im Wert von 50,4 Mrd. $ in die USA, rund ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Gegenzug lieferten amerikanische Unternehmen von Januar bis Oktober 2002 Güter im Werte von 22 Mrd. $ nach Deutschland. Das sind gut 13 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gravierender sind die Rückgänge bei Direktinvestitionen, wo es auf beiden Seiten Einbrüche von bis zu 50 % gab.
      Insgesamt sehen deutsche Wirtschaftsvertreter in den USA keine Nachteile durch die politischen Kalamitäten der Vergangenheit. „Zwar hören auch wir immer wieder die Sorge, dass Deutschland seine konjunkturellen Probleme nicht auf die Reihe kriegt - den Absatz unserer Güter und Dienstleistungen auf dem US-Markt berührt dies aber nicht“, unterstreicht Robert Berg-mann von der Washingtoner Vertretung des BDI und DIHT. Anders liege der Fall bei Rüstungs- und Sicherheitstechnologie: „Hier haben die amerikanischen Aufträge für deutsche Firmen abgenommen“, sagt Bergmann.



      Konjunkturerholung ab Jahresmitte erwartet
      Die Konjunktur in der Euro-Zone wird nach Einschätzung der Deutschen Bank in diesem Jahr zu einer mäßigen Erholung ansetzen. Bei großer Unsicherheit und gedämpften Wachstumsaussichten werden den Bankanalysten zufolge Anleihen im Vergleich zu Aktien wie schon im vergangenen Jahr die bessere Wahl sein.


      Reuters FRANKFURT. „Wegen der herrschenden hohen Unsicherheit sind die Prognosen in diesem Jahr schwieriger als in der Vergangenheit“, sagte der Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, am Dienstag in Frankfurt. Die Wirtschaft in der Euro-Zone werde noch einige Monate schwach bleiben, dann aber zu einer Erholung im zweiten Halbjahr ansetzen.
      Für die Euro-Zone erwartet die Deutsche Bank einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,2 Prozent nach schätzungsweise 0,8 Prozent im vergangenen Jahr. Dabei rechnen die Bankanalysten für Deutschland nur mit 0,6 Prozent und einer „Mini-Rezession“ im Winterhalbjahr. Grundlage der Prognose ist die Annahme, dass es im ersten Quartal zu einem Irak-Krieg kommt. „Dieser wird aber kurz und erfolgreich sein nach dem Modell des Golf-Kriegs Anfang der 90er Jahre“, sagte Mayer. Als Quelle für das Wachstum setzt er auf den privaten Konsum. Auf Anstöße aus dem Ausland könne sich die Wirtschaft in Deutschland und Europa nicht länger verlassen.
      Die Finanzpolitik - insbesondere Anstrengungen der deutschen Regierung, das strukturelle Haushaltsdefizit zu reduzieren - werde die Konjunktur dämpfen, aber nicht abwürgen. „Vielleicht überrascht uns die Schröder-Regierung sogar positiv mit Reformen.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) habe mit der Senkung des Leitzinses im Dezember auf 2,75 Prozent einen Beitrag für eine Konjunkturbelebung geleistet. Im Unterschied zu den Finanzmärkten, an denen bereits die nächste Zinssenkung eingepreist wird, geht Mayer von unveränderten Leitzinsen aus. „Die EZB könnte nur noch etwas tun, wenn das Wachstum schlechter ausfällt als wir jetzt erwarten.“
      Dies könnte Mayer zufolge der Fall sein, wenn es zu einem lang anhaltenden Irak-Krieg käme, der einen Ölpreis- und einen Wechselkursschock zur Folge hätte. So ließ am Dienstag die Nachricht, die UNO-Waffeninspektoren hätten im Irak Schmuggel von waffenrelevanten Gütern aufgedeckt, den Preis für Nordsee-Öl auf mehr als 31 Dollar oder den höchsten Stand seit Dezember 2000 schnellen.
      In Anbetracht der verhaltenen Wachstumsaussichten, hoher Unsicherheit und der aktuellen Bewertung stehen nach Einschätzung von Jamil Baz, Chef-Rentenanalyst der Deutschen Bank, die Zeichen gut für den europäischen Rentenmarkt. Aktien seien im Vergleich zu Anleihen teuer. Ein weiterer Kursrutsch an den Aktienmärkten, der mit einer gemäßigten Rally am Bondmarkt einhergehe, sei das wahrscheinlichste Szenario. Auch Unternehmensanleihen hätten Aussichten auf Kursgewinne, denn die Märkte hätten im vergangenen Jahr ein viel zu hohes Ausfallrisiko eingepreist.



      Für die, die jetzt die Leselust gepackt hat:
      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,227755,…
      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,227756,…
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 19:01:44
      Beitrag Nr. 67 ()
      Noch mehr ANSICHTEN


      Briten sehen Misere nicht ohne Schadenfreude
      "Die Engländer erkennen die Bedeutung eines der wenigen deutschen Worte, das Eingang in ihre Sprache fand", sagt der Deutschlandspezialist David Marsh von der Unternehmensberatung Droege & Comp. Das Wörtchen, das er meint, heißt "Schadenfreude." Zwar genießen zum Beispiel deutsche Autobauer auf der Insel auch weiter höchsten Respekt. Doch die alte Ordnung gegenseitiger Bewunderung ist dahin.

      Von Matthias Thibaut, Handelsblatt

      Bislang brachten die Briten als verarmte Weltkriegssieger Deutschlands "umwerfendem Nachkriegserfolg" (Premier Tony Blair) eine Mischung aus Respekt, Neid und Ressentiment entgegen. Die über ihre Vergangenheit verunsicherten Deutschen lernten mit wohligem Schaudern das altmodisch-schrullige Land jenseits des Kanals lieben.
      Die Briten haben gegenüber Deutschland mächtig aufgeholt: 2002 lag das Inlandsprodukt pro Kopf mit 25 720 $ vor dem deutschen mit 24 290 $. Das traditionsbewusste England rechnet sich heute unter die Avantgardisten. Deutschland sieht es in überalterten, bequemen Strukturen erstarrt, "in politischer Irrelevanz und wirtschaftlicher Stagnation schlafwandeln", wie Anatole Kaletsky in der "Times" schreibt. Im britischen Wahljahr 2001 demonstrierten "Stern" und "Spiegel" in Berichten über den "englischen Patienten" noch einmal die alte Überlegenheitsattitüde der Deutschen. Doch die schulmeisterlichen Belehrungen wirken längst antiquiert. Der Oxforder Politologe Timothy Garton Ash notierte schon 1998: "Anstatt über die britische Krankheit und das deutsche Modell lesen wir über das britische Modell und die deutsche Krankheit".

      Furcht der Briten ist schwächer geworden
      Tatsächlich ist die Furcht der Briten vor dem übermächtigen Deutschland schwächer geworden. In den frühen 90er Jahren war den Briten klar geworden, dass sich Deutschland als der entscheidende Spieler in den europäischen Strukturen erwies. Helmut Kohl als Architekt des "europäischen Hauses" ließ es sie spüren. Das trug zur Wiedererweckung alter Nazi-Stereotypen in legendären "Mirror"-Schlagzeilen bei - und zu viel Unverständnis bei den Deutschen. Der "Black Wednesday", der schwarze Mittwoch, als das Pfund aus dem Wechselkursmechanismus geschleudert wurde, gilt vielen heute als Kerndatum deutsch-britischer Beziehungen. "Hätte Kohl damals eine offenere und ausgewogenere Politik gemacht, wären die Beziehungen heute besser", sagt der damalige BBC-Korrespondent in Deutschland, William Horsley. "Kohl tat so, als könne man die europäischen Strukturen ohne Großbritannien bauen. Nun haben sie gemerkt, dass das nicht möglich ist".
      Wenn Horsley die britische Bewunderung für Willy Brandt und Helmut Schmidt mit der Verächtlichkeit kontrastiert, mit der die Nachfolger und ihr "Mangel an Balance" wahrgenommen werden, redet er einer verbreiteten Ansicht das Wort. Auf allen Gebieten, wo die Labourregierung auf Kooperation mit Deutschland setzte - bei Militärairbus und Eurofighter, bei der Agrarreform, bei den Wirtschaftsreformen des Lissabonprozesses - gab es immer wieder Enttäuschungen. "Wir haben auch mit den Franzosen unsere Probleme, aber bei denen wissen wir wenigstens, woran wir sind", meint Horsley.

      Deutschland wird von Euroland gleichgesetzt
      Auffallend ist auch, wie stark die Wahrnehmung Deutschlands mit Euroland gleichgesetzt wird. Er denke gar nicht mehr an Deutschland, das sei ja im Euroland untergegangen, höhnt der konservative Eurogegner John Redwood. "Der Euro richtet großen Schaden an. Das macht mich traurig, denn ich wünsche mir ein erfolgreiches Deutschland." Auch der britische Europaminister Denis McShane spricht vom "schlechten Image von Euroland" - meint im Grunde aber Deutschlands Konjunkturschwäche und seine Arbeitslosen. "Eine echte Hartz-Kommission müsste her", seufzt denn auch der Deutschlandkenner der britischen Regierung und betont das Wörtchen "echt". Das angeschlagene Image Deutschlands sei dem Wagnis eines Euroreferendums in Großbritannien nicht zuträglich. McShane hielt es auch für nötig, mit seiner Warnung vor einem "Kaiser" für Europas neue Strukturen in alten Geschichten zu rühren. "Ich wollte Joschka Fischer klar machen, dass eine solche mächtige Spitze für ein Land wie England einfach nicht akzeptabel ist", erläuterte er seine Wortwahl.
      Bestimmt die Angst der Briten vor Europa also auch ihr Bild von Deutschland nachhaltig mit? "Beides geht immer zusammen", sagt Horsley. Empfindliche Deutsche registrieren sorgenvoll jeden Pöbelangriff auf einen "Kraut" und jedes antideutsche "Sieg Heil" aus britischem Mund. Doch David Marsh glaubt, dass Deutschlands Image gewonnen hat. "Durch ihre Schwächen sind die Deutschen sympathischer geworden."



      Italiener hoffen auf deutsche Tugenden
      "Was ist nur mit Euch Deutschen los?" Diese Frage wird in Italien angesichts schwacher deutscher Wachstumsdaten und hoher Arbeitslosigkeit immer öfter gestellt. Erstaunt sind viele Bürger des Landes insbesondere über die Probleme der öffentlichen Haushalte, die sie bislang eher in Rom als in Berlin vermuteten. Deutschland scheint für viele Italiener nach dem Verlust der für sie fast schon mythischen D-Mark die Rolle eines Hortes der Stabilität verloren zu haben.

      Von Marcello Berni, Handelsblatt

      MAILAND. Für den Wirtschaftsjournalisten Alessandro Penati vom "Corriere della Sera", der größten Tageszeitung des Landes, steht gar der rheinische Kapitalismus auf der Kippe. "Er riskiert, die eigene Übelkeit im übrigen Europa zu verbreiten. Der Arbeitsmarkt ist rigide, die Lohnnebenkosten hoch, die Banken als Pfeiler des Systems wanken."
      Von Schadenfreude über die deutsche Schwäche kann aber keine Rede sein. Vielmehr bemüht sich die intellektuelle und wirtschaftliche Elite Italiens in diesen Monaten darum, die Gründe und die Auswirkungen der Krise der früheren Vorbildnation zu verstehen.
      "Die Ermüdungserscheinungen in Deutschland haben für uns große Auswirkungen," sagt der Historiker und Diplomat Sergio Romano, schließlich seien die beiden Volkswirtschaften eng miteinander verzahnt. Deutschland ist für Italien mit einem Gewicht von 15 Prozent bei weitem der größte Handelspartner.

      Deutsches Modell hat in Italien viele Anhänger
      Die Besorgnis spiegelt sich auch in den Medien wieder. Keine Zeitung, die sich nicht mit der Frage nach der Zukunft der größten europäischen Volkswirtschaft auseinander gesetzt hat. "Zweifellos befindet sich das deutsche Modell des wohltemperierten Kapitalismus in der Krise. Das Modell besitzt aber auch hier zu Lande viele Anhänger, von den Katholiken bis zur progressiven Linken", sagt Romano.
      Doch längst nicht alle halten das deutsche Modell für überholt. Verbreiteter ist die Meinung des Präsidenten der Mode- und Verlagsholding HdP, Franco Tatò, der neulich sagte: "Es ist nicht das Modell selbst, das in die Krise geraten ist, sondern dessen Evolution, die zu einer Verkrustung des Systems geführt hat."

      Hohes Maß an Unbeweglichkeit erreicht
      Tatò, der als ehemaliger Chef von Mannesmann-Kienzle und Triumph Adler auf langjährige Erfahrung in Deutschland zurückblicken kann, resümiert: "In jener Zeit, in der sich die Welt durch den technischen Fortschritt rasant beschleunigt hat, hat sich der auf Konsens basierende deutsche Weg als zu langsam und zu kompliziert erwiesen." Heute sei ein hohes Maß an Unbeweglichkeit erreicht. Für die Zukunft bleibt Tatò jedoch optimistisch: "Die Kenntnis über Deutschland sagt mir, dass man sich an einem bestimmten Punkt der Wichtigkeit des Problems bewusst wird und stringent darauf reagieren wird."
      Der Italiener auf der Straße sieht dies immer noch anders. Wenn man ihn fragt, erinnert er an die klassischen Tugenden der Deutschen, mögen sie noch so abgedroschen klingen: Genauigkeit, Korrektheit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit.
      Andrea Pininfarina, Chef des bekannten Turiner Autodesignunternehmens, bringt das immer noch vorherrschende Image auf den Punkt: "Deutschland bleibt in vielen Sektoren führend. Die Zuverlässigkeit und Qualität ist gerade bei der Autoherstellung einzigartig. Niemals werden Sie mich schlecht über Deutschland sprechen hören!"



      Was passiert, wenn Dax = 1000? Sind die Renten dann im Eimer? So wie bei den vollkommen abgedrehten und hoffnungslos verblödeten Großkotzen in Übersee? Sparen tut weh. Und denen, die sich Sparen nicht leisten können, 8-fach. Wo ist die Opposition, dieser total verwahrloste Polithaufen, der planlos in der Gegend umeinander steht, uns dabei die Luft verbraucht und sich dies rotzfrech auch noch dicke bezahlen läßt?
      Wahlkampf-Lügen-Scheißdreck - Mannomann!

      Ich bin für eine massive Zinssenkung im €-Raum, damit Deutschland von dieser Währung auch mal was hat! Schnell!!



      Irak-Krieg: Große Risiken für die Weltwirtschaft
      Das Risiko eines möglichen Krieges im Irak belastet schon jetzt Investitions- und Konsumneigung in Deutschland und Europa, aber auch den USA. Die Weltwirtschaft stehen schicksalsschwere Wochen und Monate bevor. Denn klar ist: Nur wenn ein möglicher Irakkrieg schnell beendet ist, kann es zu einem nachhaltigen Aufschwung der Weltwirtschaft kommen. Der Waffengang kann aber auch eine globale Wirtschaftskrise auslösen.


      George W. Bush ist entschlossen, dem Nahen und Mittleren Osten seine Version einer „Pax Americana“ aufdrücken - die Vorstellung von einer Befriedung, die Amerika allein und allein Amerika herbeiführen und absichern kann; die Vorstellung, jedweden Widerstand auch ohne Zustimmung der Völkergemeinschaft mit Präventivschlägen unterdrücken zu dürfen; und schließlich die Vorstellung, dass das westliche Gesellschaftsmodell das allein selig machende ist.
      „Ein Krieg in Irak droht für viele Jahre die knappen Ressourcen und die Aufmerksamkeit der Vereinigten Staaten zu binden“, erwartet der Yale-Ökonom William Nordhaus. Er hat errechnet, dass sich die Gesamtkosten eines Militärschlags für Staat und Wirtschaft der USA auf fast zwei Billionen Dollar summieren könnten. Kurz und kostengünstig, siegreich und ohne größere "Kollateralschäden" - so stellen sich die Bush-Strategen den Waffengang vor. Behalten sie recht, würde der Krieg die weltweite Wirtschaftsleistung um gerade einmal einen Viertelprozentpunkt dämpfen, schätzt Michael Mussa, Ex-Chefökonom des Internationalen Währungsfonds.
      Das Problem ist nur: Schnelle, klare Siege verheißen Kriegsherren immer. Doch zumeist unterschätzen sie die Kosten von militärischen Operationen. Die Johnson-Regierung etwa die Folgen des Vietnamkriegs für den Staatshaushalt um den Faktor elf. Eine US-Expertenkommission hat denn auch ein worst-case-Szenario duchgerechnet, in dem Saddam Israel mit Massenvernichtungswaffen angreift und die Israelis mit voller Macht zurückschlagen. Dann würde der Ölpreis zwischenzeitlich auf 80 Dollar steigen, die Börsenkurse würden abstürzen und die Inflationsraten explodieren.

      --------------------------------------------------------------------------------
      Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 4 der WirtschaftsWoche.
      --------------------------------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 15:58:31
      Beitrag Nr. 68 ()
      Ausführliche Berichte gibt es nicht nur in der WiWo :cool:


      Die Kosten des Kriegs
      Der finanzielle Preis für ein deutsches Ja

      Von Hermann Scheer

      Wie hoch die Kosten eines Kriegs gegen Irak sein würden, lässt sich nicht voraussagen. Es wird unmittelbare Kosten und Folgekosten geben, deren Höhe von der Dauer des Kriegs und vom Ausmaß der Kriegszerstörung abhängen - neben den unzählbaren mittelbaren Kosten, von Umweltschäden bis zu sozialen und wirtschaftlichen Kosten durch Konjunktureinbrüche in der Weltwirtschaft, ganz zu schweigen von unübersehbaren innen- wie außenpolitischen Kosten weltweit. Die mittelbaren Kosten würden alle tragen müssen. Welche Staaten sich jedoch amerikanischen Forderungen nach einer Mitfinanzierung der unmittelbaren Kriegs- und Kriegsfolgekosten entziehen können, wird davon abhängen, wie sich ihre Regierungen zu einer Kriegsentscheidung stellen.
      Dass eine solche amerikanische Kostenforderung an andere kommen würde, kann als sicher unterstellt werden. Allein der deutsche Finanzierungsanteil am GolfKrieg 1991 belief sich auf 18 Milliarden Mark, ebenso der japanische. Dies war zusammen etwa ein Drittel der gesamten direkten Kosten - als Preis dafür, dass sich beide Länder nicht am Krieg beteiligten. Die unausgesprochene amerikanische Begründung für die außergewöhnliche Höhe der deutschen und japanischen Kostenbeteiligung war der weltwirtschaftliche Rang ihrer Volkswirtschaften. Deshalb sollten sie sich angemessen daran beteiligen, dass die Weltölversorgung nicht durch die seinerzeit von Saddam Hussein provozierte politische Destabilisierung der Golfregion gefährdet wird.
      Um die Kontrolle über die Erdölreserven in der Golfregion - die zwei Drittel der noch nicht ausgeschöpften Weltreserven ausmachen - gegebenenfalls auch militärisch sichern zu können, sind die USA seit 1991 kontinuierlich militärisch präsent. Ihre Kosten dafür liegen seitdem bei jährlich etwa 50 Milliarden Dollar. Das sind umgerechnet etwa 100 Dollar pro Barrel Öl, das aus der Golfregion in die USA geliefert wird. Je nach Ölpreis waren das seitdem vier- bis sechsmal so viel, wie ein Barrel Öl kostet. Seitdem war es der US-Regierung ein ständiges Ärgernis, dass sie diese aus ihrer Sicht unumgänglichen militärischen Kosten zur militärischen Sicherung der Erdölreserven allein tragen soll. Es war deshalb auch kein Zufall, dass auf der Wunschliste der US-Regierung, welchen aktiven internationalen Beitrag Deutschland in der internationalen Anti-Terror-Allianz nach dem 11. September 2001 leisten könnte, der Einsatz der Bundesmarine zur Kontrolle der Seewege in der Golfregion stand. Dieser hat tatsächlich kaum etwas mit Terroristenbekämpfung zu tun, aber viel mit einer auf Dauer gewünschten militärischen Eskorte der maritimen Öltransportwege, deren Kosten in keiner Ölrechnung stehen.
      Das Abstimmverhalten der Bundesregierung im UN-Sicherheitsrat zu einem eventuellen weiteren Irak-Krieg wird mit darüber entscheiden, ob Deutschland in diesem Fall eine Kriegsrechnung zurückweisen kann. Sicher ist, dass die rot-grüne Bundesregierung sich nicht an einem Krieg beteiligen würde. Eine dennoch abgegebene deutsche Jastimme zu diesem Krieg stünde nicht im rechtlichen Widerspruch zur Nichtbeteiligung, sehr wohl aber in einem klaren politischen Widerspruch. Deshalb würde eine aus diplomatischen Gründen erfolgende Kriegsbefürwortung, wie sie von der CDU/CSU verlangt wird, nicht nur einen tiefen Vertrauensriss zwischen den Regierungsparteien und ihren Wählern hervorrufen. Sie würde auch bewirken, dass sich die Bundesregierung einer US-Forderung nach Mitfinanzierung der Kriegslasten, wahrscheinlich in der Größenordnung eines zweistelligen Milliardenbetrags, kaum noch verweigern könnte. Dies könnte auch dann schwierig werden, wenn sich die Bundesregierung bei einem Kriegsvotum im Sicherheitsrat nur der Stimme enthalten würde.
      Deutschland musste den Golfkrieg 1991 mitfinanzieren, weil es diesen befürwortet hat. Die Zinseszinsen mitgerechnet, wurden aus den 18 Milliarden Mark seitdem rund 15 Milliarden Euro, etwa das Vierfache des jährlichen deutschen Entwicklungshilfehaushalts und etwa das Hundertfache des jährlichen Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien, nicht zuletzt, um damit vom Erdöl weniger abhängig werden zu können. Jetzt sind wir in einer Situation, in der die deutsche Regierung eine deutsche Kriegsbeteiligung ablehnt, weil sie den Krieg erklärtermaßen für falsch hält. Dies ist die Basis, sich amerikanischen Kostenforderungen verweigern zu können. Auch eine Mitfinanzierung würde eine innenpolitische Vertrauenskrise hervorrufen. Sie wäre für den Bundeshaushalt ein Fiasko. Ein auch bei einer Abstimmung im UN-Sicherheitsrat abgegebenes klares Nein zum Krieg in Verbindung mit einer vorsorglichen Absage an jegliche Begleichung von Kriegskosten kann vielleicht sogar dazu beitragen, dass die Bush-Regierung doch noch in letzter Minute Abstand von ihren Kriegsambitionen nimmt.

      Hermann Scheer ist SPD-Abgeordneter im Bundestag und Träger des Alternativen Nobelpreises.



      Chaos hilft nicht
      Siemens-Chef Heinrich von Pierer findet es "höchst relevant". Der Deutschland-Boss von `02 sieht seinen Blick auf die Unternehmensstrategie entscheidend verändert. Und BMWs Personaltrainer Max Neumeier findet, dass Leser des Buchs "Verständnis für lebende Systeme entwickeln".

      Von Ursula Weidenfeld

      Damit meint er Unternehmen, die künftig nach dem gerade in Deutschland erschienenen Managementbuch "Chaos ist die Regel" gesteuert werden sollen. Irgendwie klasse, so ein lebendes Unternehmen. Denkt man ja selten drüber nach, dass das Unternehmen auch leidet, wenn es ihm schlecht geht. Im Augenblick sitzt es murrend in der Ecke. Es grummelt vor sich hin und hasst die Vorstellung, irgendwann mal wieder wachsen zu müssen. Es schüttelt sich, wenn es seine derzeitigen Bewohner sieht. Grau-verzagte Gestalten, die jeden Tag ein paar Stunden zwischen Kantine und Parkplatz herumlungern und das Unternehmen anstarren. Dann fahren sie wieder nach Hause. Weil es immer noch nicht will, das Unternehmen.
      Die Autoren meinen, das komme daher, dass zu viele Unternehmen in den Zustand eines Gleichgewichts geplumpst und deshalb erst ein bisschen antriebslos und depressiv und schließlich suizidgefährdet geworden sind. Dadurch leben sie zwar noch ein kleines Weilchen, die Firmen. Aber sie blicken dem Tod schon ins Auge. Deshalb, meinen die Buchschreiber, müssten die Chefs einfach dafür sorgen, dass das Unternehmen nie ins Gleichgewicht kommt, niemals Lust hat, schlecht gelaunt herumzulungern. Deshalb sind auch alle Chefs so begeistert von dem Buch. Weil sie jetzt richtig was los machen können: Lawinentheorien anwenden zum Beispiel oder die Wissenschaft der Flutkatastrophen studieren. Oder Vulkanausbrüche.
      Es geht um die Firma. Und um die Zukunft unserer Chefs. Nur wenn sie sich in Gefahr begeben, kommen sie nicht um. Und weil sie das immer mal wieder beweisen müssen, werden wir schon ganz bald wieder mit aussichtslosen Fusionen (Orkan) und Firmenkrisen (Flutkatastrophe), Ergebniseinbrüchen (Schneebrettabgang) und Bilanzfälschereien (Vulkanausbruch) konfrontiert werden. Alles mit Absicht natürlich. Gleichgewicht ist ja Tod. Dann begeben sich die Chefs mittenrein in die Katastrophe und fangen an, die Situation zu managen. Sie stemmen sich der Lawine entgegen, schreiben die Hälfte vom Vulkan ab, buddeln sich mit eigenen Händen aus dem Schnee oder trotzen der Flut.

      Schade nur, dass der Rat der Autoren reiner Mumpitz ist. Er beruht auf einem Naturgesetz, das keins ist. Gleichgewicht ist Tod - das ist kein Gesetz, das ist Schwachsinn. Deshalb wird es dem Unternehmen auch nichts helfen, per Chaos aus dem Gleichgewicht geworfen zu werden.
      Mehr helfen werden andere Naturgesetze. Zum Beispiel jenes, dass große Sachen ziemlich schnell nach unten fallen. Oder das, dass heiße Sachen schnell abkühlen aber dann noch ziemlich lange warm bleiben. Und weil wir ja noch was werden wollen im Unternehmen, warten wir besser, bis Naturgesetz eins (von oben nach unten fallen) und zwei (langsam abkühlen) ihre volle Wirkung entfaltet haben. Und dann versuchen wir es mit dem Chaos. Hat ja was, so eine Lawine in einem lebenden Unternehmen. So für sich betrachtet.

      Ursula Weidenfeld leitet das Wirtschaftsressort des "Tagesspiegel".
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 21:33:19
      Beitrag Nr. 69 ()
      Schneller Sieg ist Pflicht
      Modelle der Börsianer taugen nur für einen kurzen Irak-Krieg

      von Simone Boehringer / © sueddeutsche.de

      Das Krisenszenario an den Finanzmärkten steht seit Wochen fest. Die Aktienkurse dümpeln vor sich hin, der wichtigste Rohstoff der Industrienationen, Öl, ist teuer wie lange nicht, und der Preis für die beliebteste Flucht-Anlage, Gold, klettert auf immer neue Höchststände. „Einen kurzen Krieg im Irak hat die Börse längst eingepreist“, heißt es in führenden Geldhäusern.
      Tatsächlich bereiten sich die großen Investoren schon länger sukzessive auf einen Krieg gegen den Diktator Saddam Hussein vor: Die Aktienquote wurde in den meisten Portfolios reduziert zugunsten von sicheren Anleihen; manche ergänzten noch Edelmetall-Anlagen und viele sicherten sich an den Terminbörsen gegen plötzliche Kursstürze vor allem an Rohstoff- und Währungsmärkten ab.
      Bislang hat vor allem der starke Euro-Anstieg auf Kosten des Dollars einige Akteure überrascht. Ansonsten herrscht bei den meisten Häusern die „kalkulierte Ruhe vor dem Sturm“, wie es ein Volkswirt eines großen Finanzinstituts ausdrückt. Im Unterschied zum ersten Irak-Konflikt 1990/91, als der Überfall auf Kuwait die Welt überraschte und die Vereinten Nationen anschließend intervenierten, handle es sich dieses Mal um einen „Krieg mit Ansage“.Entsprechend detailliert werden in den Analyse-Abteilungen der großen Vermögensverwalter alle möglichen Detailszenarien durchgespielt, der Erkenntniswert ist allerdings meist recht gering. Der Grund: Es gibt zu viele Unbekannte, zu viele unkalkulierbare Folgen, die jede noch so ausgeklügelte Modellrechnung schnell wertlos machen können. Und der kleinste gemeinsame Nenner bringt die Anlageprofis nicht weiter: Wenn die Kämpfe losgehen, woran nach der jüngsten Rede von Präsident Bush kaum noch jemand zweifelt, beende dies zunächst einmal die Unsicherheit an der Börse; die Aktienkurse dürften also vorübergehend steigen – analog zu der alten Weisheit des Bankiers Carl von Fürstenberg, man solle kaufen, wenn Kanonen donnern.
      Wer sich darauf verlässt, könnte allerdings schon binnen weniger Tage eine böse Überraschung erleben. Denn alles andere als ein schneller Sieg mit einem anschließenden Regimewechsels im Irak birgt unkalkulierbare Risiken. Wenn Saddam Hussein etwa die Ölquellen seines Landes anzünden lässt, dürfte der Ölpreis in die Höhe schnellen und die ohnehin schon am Rande einer Rezession stehenden großen Industrienationen könnten in einen Abwärtsstrudel stürzen, eine Weltwirtschaftskrise wäre nicht mehr ausgeschlossen. Ähnlich gravierend schätzen Experten auch die Auswirkungen möglicher Terroranschläge ein, die als Folge einer Niederlage des Irak auf die westliche Welt zukommen könnten, zumal keiner weiß, ob und über welche ABC-Waffen Saddam Hussein verfügt. Ob die Wahrscheinlichkeit für eine aggressive Reaktion des Irak sinkt, wenn der Krieg mit ausdrücklichem Mandat der Vereinten Nationen erfolgt, ist strittig.
      Einig sind sich die Börsianer nur in einem Punkt: Ein Vergleich mit dem vorherigen Golfkrieg – nach dem Überfall auf Kuwait sanken die Kurse um bis zu 30 Prozent und erholten sich erst binnen drei Jahren – hat wenig Sinn. Die Erfahrung aus früheren Krisen lehrt: Je länger die Phase der Unsicherheit davor, desto langwieriger der Aufholprozess. Für die sehnsüchtig erwartete Kursrally bedarf es einer großen Überraschung. Eine friedliche Lösung des Irakkonflikts, zum Beispiel, könnte die Kurse beflügeln.



      Was soll ich da noch schreiben, steht doch alles da.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 14:41:14
      Beitrag Nr. 70 ()
      die Unterstützung bei 2000
      sollte ein wenig halten



      danach daxelts weiter:laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:16:53
      Beitrag Nr. 71 ()
      technisch siehts jedenfalls besch...en aus...



      selbst wenner nochmal an die 2600 ranläuft, wäre das wohl vorerst lediglich als pullback einzustufen.

      Peter.
      selbstaktualisierende charts:http://www.TerminTrader.de/
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 17:02:55
      Beitrag Nr. 72 ()
      Da isser wieder, dieser häßliche Thread.



      Rosinen sind aus

      "Das Tief über Island" gehört zum Standardrepertoire des Wetterberichts - genauso wie das Drei-Monats- oder Sechs-Jahres-Tief mittlerweile fast schon zum festen Bestandteil der Börsenmeldungen zählt. Seit Neujahr hat der Dax weitere fünf Prozent eingebüßt. An der Börse geht es zu wie im Teppich-Supermarkt am Autobahndreieck: Totaler Räumungsverkauf ! Alles muss raus !
      Die Themen wechseln, aber nicht die Stimmung: Der Ernüchterung über die viel besungene "New Economy" folgte der Schrecken über die Dreistigkeit der Bilanzkosmetiker. Die Sorgen über Bankenkrisen und Pleitewellen wurden schließlich abgelöst durch die Angst vor einem Irak-Krieg. Die Stimmung ist am Boden - der Dax vielleicht noch lange nicht.
      Zusehends erweist sich die von Anlegermagazinen und Bankberatern ausgegebene Parole als irreführend, Investoren sollten in unsicheren Zeiten auf "Qualitätsaktien" umschichten. Der Hinweis, es komme nur auf die richtige Auswahl an, ist schon in "normalen" Börsenphasen ein ziemlich unnützer Ratschlag der Marke: Setzen Sie beim Lotto einfach auf die richtigen Zahlen ! Das Geschwätz von "Substanzwerten" wird jedoch in Zeiten, in denen selbst Schwergewichte wie Münchener Rück oder Allianz binnen Monatsfrist rund zwanzig Prozent verlieren, endgültig zu einem plumpen Vernebelungsversuch. Schließlich ist es auch für begabte Aktiendetektive längst so gut wie unmöglich, Titel aufzuspüren, die dem Trend trotzen - zumindest länger als nur ein paar Tage.
      Das kommt freilich nicht von ungefähr. Denn die spielbestimmenden Akteure am Kapitalmarkt orientieren ihre Entscheidungen mehr denn je an Parametern, die den Sog verstärken. Große Verkaufsorder lösen Folgeaufträge aus, die ihrerseits die Kurven der Charttechniker verschieben und die Zeugnisnoten von Ratingagenturen und Analysten beeinflussen, was wiederum auf die Kurse drückt.
      Die Aktie als Anlageform ist deshalb zwar noch lange nicht des Teufels. Aber gerade in Phasen allgemeiner Verunsicherung gilt an der Börse: Billig bedeutet nicht unbedingt preiswert. Solange der Trend nicht dreht, ist wenig zu holen. Auch für die Rosinenpicker. fed

      © Frankfurter Rundschau 2003




      Ohnmacht der Banken
      Von Detlef Fechtner

      Die großen deutschen Banken haben ihre Risiken im Griff. Sagen die großen deutschen Banken. Und die Aufsichtsbehörden. Eigentlich also kein Anlass, dass jemandem bange werden müsste. Weder Sparern, die den Banken ihr Vermögen anvertraut haben. Noch Aktionären, die Geld in Bankaktien gesteckt haben. Auch nicht Unternehmern, die von Kreditlinien abhängig sind. Eigentlich.
      Leider ist die Sache vertrackter. Zwar spricht der Blick in die Bilanzen dafür, dass es ausreichende Polster gibt. Letzte Gewissheit liefert er jedoch nicht. Die Versuche, Zweifel durch Beteuerungen aus dem Weg zu räumen, führen derweil in eine logische Sackgasse. Denn kein Banker und kein Aufseher könnte einen drohenden Liquiditätsengpass einräumen, ohne Gefahr zu laufen, ihn gerade dadurch heraufzubeschwören. Auf einen Rüttelvers verkürzt: Wird bekannt, dass Banken kranken, geraten Banken schnell ins Wanken. Ohne das Vertrauen in ihre Solvenz können sie sich Geld nicht mehr billig besorgen, um es teurer zu verleihen.
      An der Börse ist dieses Vertrauen angeknackst. Dort gilt nicht mehr: Im Zweifel für den Angeklagten. Sondern wie im Wildwest-Comic: Vorsichtshalber erst einmal hängen. So lösen schon Gerüchte Kursstürze aus. HypoVereinsbank und Commerzbank können ein Lied davon singen.
      Die Führungsriegen der Geldhäuser, die Zielscheiben von Spekulationen werden, sind wahrlich nicht zu beneiden. Ihre Dementis verpuffen. Dramatisch sind die Kurseinbußen, aber noch dramatischer ist die Wehrlosigkeit der Institute gegen Krisengerüchte. Denn sie erschreckt auch die Menschen außerhalb der Börsensäle. Die politische Debatte über das Kreditgewerbe ist wie auf den Kopf gestellt. Es geht auf einmal nicht mehr um die Macht der Banken, sondern um ihre Ohnmacht.
      Die Betroffenen verweisen in Erklärungen für ihre augenblickliche Schwäche auf widrige Umstände oder auf das angebliche Versagen der Politik. Da ist die Talfahrt an den Börsen, die stille Reserven aufzehrt. Die Pleitewelle, die Banken zwingt, immer mehr Kredite in den Wind zu schreiben. Und da sind die vermeintlich falschen Steueranreize, die Firmen abhalten, Eigenkapital aufzubauen. Oder die angeblich unfairen Bedingungen im Wettbewerb mit Sparkassen und Landesbanken, die die Preise verderben.
      Fast möchte man die Manager der hiesigen Großbanken deswegen bedauern. Das Mitgefühl ist jedoch beschränkt. Daran, dass sie es nicht oder kaum mehr schaffen, profitabel zu arbeiten, tragen sie selbst nämlich ein gerüttelt Maß an Schuld.
      Immerhin gibt es genug Konkurrenten, bei denen das Geschäft rund läuft. Jene indes, die jetzt am ärgsten leiden, haben in den Jahren zuvor am dicksten geklotzt. Nach der deutschen Einigung wurden Milliarden in Ostdeutschland in den Sand gesetzt. Getrieben von der Renditegier der Kapitalmärkte und angefeuert von Unternehmensberatern war auch anderswo kein Kreditengagement zu groß und keine IT-Investition zu teuer. Vor allem aber ließen sich die Großbanken zur Politik des offenen Geldbeutels verleiten, um im Investmentbanking mit von der Partie zu sein.
      Die fatalen Folgen des Versuchs, auf allen Hochzeiten zu tanzen, sind nun zu besichtigen. Kapital, das einst in Übernahmen zu Liebhaberpreisen verschleudert wurde, fehlt als Reserve in der Kasse. Geblendet von der Aussicht auf hohe Provisionen wurde zudem das Brot- und Buttergeschäft vernachlässigt - ausgegliedert, eingegliedert, in A- und B-Kunden aufgeteilt. Manche Großbank hat dabei viel Kredit verspielt - im doppelten Sinne des Wortes.
      Ausbaden müssen das jetzt Angestellte, die um ihre Jobs zittern. Leidtragende ist aber auch die gewerbliche Wirtschaft, weil einige Banken das Kreditvolumen jäh stutzen, um die Bilanzen zu entlasten. Am liebsten wären sie natürlich faule Kredite los, aber die Entsorgung ist nicht einfach, es sei denn mit Hilfe des Steuerzahlers.
      Dass neuerdings über eine staatliche Auffanggesellschaft diskutiert wird, ist insofern kein Zufall. Ein Fehler ist es allemal. Der Staat kann durch Programme seiner Förderbanken helfen, weitgehend intakte Kredite zu bündeln und zu verkaufen. Er kann über die Sparkassen in die Bresche springen, falls private Institute ihr Neugeschäft einschränken und damit Kreditquellen versiegen. Aber er kann nicht in die Rolle der "Bad Bank" schlüpfen und Haftung für faule Kredite übernehmen, solange es darum geht, Geschäftsbanken den Weg zurück in die Gewinnzone zu bahnen. Damit wäre nicht nur den Steuerzahlern ein Bärendienst erwiesen, die sich zu Recht über die Sozialisierung von Verlusten beschweren würden, sondern auch den betroffenen Banken. Die hätten sich nämlich damit als Sanierungsfälle geoutet und hingen erst recht am staatlichen Tropf.
      Eine "Bad Bank" kann, wenn überhaupt, nur ein allerletztes Mittel sein, um Bankenkrisen - unter erheblichen öffentlichen Opfern - zu bewältigen. Nicht aber, um ihnen vorzubeugen. Dass die Privatbanken sie bei einem Treffen mit dem Kanzler ins Gespräch gebracht haben, sei es aus Kalkül oder aus Ungeschicklichkeit, schürt zusätzlich Misstrauen. Die großen deutschen Banken sollten nicht nur ihre Risiken im Griff haben, sondern auch ihre Zunge unter Kontrolle.


      #71, scharfes Teil ;)
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 09:47:39
      Beitrag Nr. 73 ()
      @ gewinnix


      wenigstens spamst Du hier nicht alle voll :)



      MfG Rea
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 16:50:27
      Beitrag Nr. 74 ()
      Das sogenannte Spamen oder Flooden (Sinnlose oder belanglose bzw. unpassende Beiträge) ist zu unterlassen! Auch Beiträge die nur ein Wort oder überflüssige Kommentare wie "Genau", "Ganz meine Meinung" etc. beinhalten tun schlicht nicht not. :)



      Zins-Firlefanz
      Angeblich steht die Abkürzung EZB für Europäische Zentralbank. Tatsächlich verbirgt sich hinter den drei Buchstaben eine unselige Geisteshaltung: Einer Zittert Bestimmt. Die Angst vor der eigenen Courage muss auch gestern wieder das oberste Entscheidungsgremium in ihren Bann geschlagen haben. Statt die geldpolitischen Zügel mutig zu lockern, konnte sich der Rat nur zu einem halbherzigen Schritt durchringen.
      Diesen Beschluss hätten sich die EZB-Vertreter sparen können. Mit Verlaub: Den Leitzins um einen Viertel Punkt zu senken, ist Firlefanz und dem Ernst der Lage völlig unangemessen. Was muss eigentlich noch passieren, damit die Dame und Herren in ihren monetären Elfenbeintürmen aufwachen und begreifen, was draußen in der Welt vorgeht? Haben sie noch nicht mitbekommen, dass die Wirtschaft am Rand einer Rezession steht? Wollen sie wirklich allen Ernstes eine tiefe Konjunkturkrise mit weiteren Arbeitsplatzverlusten riskieren, weil sie irgendwo den Anschein einer Inflationsgefahr glauben vermuten zu dürfen? Lähmt nicht schon jetzt die Kriegsgefahr weithin die wirtschaftlichen Aktivitäten? Müssen erst Bomben auf Bagdad fallen, bevor die EZB-Räte bereit sind, die Hände aus dem Schoß zu nehmen und ihren Teil zur Hebung des verschütteten Vertrauens beizutragen?
      Die Verzagtheit, die die EZB an den Tag legt, mag der Tatsache geschuldet sein, dass die Entscheidungen in einem solchen heterogenen Währungsraum immer auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner fußen. Ihrem Ziel, die eigene Glaubwürdigkeit zu stärken, kommt die Institution mit solchen Eiertänzen allerdings kaum näher - im Gegenteil. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass die Notenbanker ihrerseits immer wieder die Regierungen, die ihrer Meinung nach aus der neoliberalen Reihe tanzen, zu dem entschlossenen Handeln aufrufen, das ihnen selbst abgeht.
      Mit entscheidungsschwachen Politikern ist kein Staat zu machen. Mit übervorsichtigen, unsicheren Notenbankern allerdings auch nicht. mrm


      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:02:33
      Beitrag Nr. 75 ()
      @ gewinnnix


      du erfreust Dich ja regelrecht
      an der Zerstörung der deutschen Wirtschaft



      bist wohl short
      wie Hans Eichel ???
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:15:10
      Beitrag Nr. 76 ()
      Hast du das mit den nnn`s endlich auch mal gerafft?!
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:31:16
      Beitrag Nr. 77 ()
      Und wenn die deutsche Wirtschaft darnieder liegt, mußt du halt unter Brücken weitersaufen.




      Heute schon nach Japan geschaut?

      Land der untergehenden Kurse
      von Naoki Kamiyama /Welt

      Eines der Probleme, vor dem die japanische Volkswirtschaft in ihrer seit Jahren anhaltenden Schwächephase steht, ist das große Volumen Not leidender Kredite, das die Bankbilanzen belastet. Die Frage, ob dieses Problem die Aktienmarktentwicklung wesentlich prägt, ist nicht einfach zu beantworten.

      Im Folgenden sollen drei Erklärungsansätze der japanischen Rezession diskutiert werden. Im ersten Ansatz werden Not leidende Kredite für die Konjunkturschwäche verantwortlich gemacht. Anhänger des zweiten Ansatzes drehen den Spieß um und sehen in der schwachen Konjunktur die Ursache für das hohe Volumen Not leidender Kredite. Ein dritter Ansatz betrachtet beide Entwicklungen getrennt voneinander.

      Keine der Theorien liefert für sich genommen eine hinreichende Erklärung. Sicher ist, Japan erlebt einen Deflationszyklus, und alle drei Ansätze sind in gewissem Sinne richtig.

      Zum ersten Ansatz: Gibt es einen zwingenden Zusammenhang zwischen Not leidenden Krediten bei Banken einerseits und den fortbestehenden Überproduktionskapazitäten in japanischen Firmen andererseits? Und führt dieser Zusammenhang zu einer Deflation auf Grund eines Überangebots an Waren?

      Die Tatsache, dass Überkapazitäten bei Firmen, die nicht in der Lage sind, ihren Verbindlichkeiten nachzukommen, fortbestehen, liefert einen Schlüssel zum Verständnis der japanischen Wirtschaftsschwäche. Kreditnehmende Firmen, die nicht ausreichend Erträge generieren, um ihren Zinsverpflichtungen nachzukommen, sind betriebswirtschaftlich aus dem Tritt geraten. Ein Wirtschaftsystem, das die schwächsten Spieler nicht rechtzeitig „aussortiert", bietet nicht mehr an, was tatsächlich nachgefragt wird.

      Ein Grund dafür liegt darin, dass schwächere Unternehmen mit dem nötigen Globalisierungs- und Innovationstempo nicht mehr Schritt halten. Der japanische Ministerpräsident Koizumi und Wirtschafts- und Haushaltsminister Takenaka vertreten diese Sichtweise. Sie wollen der Krise mit weiteren Abschreibungen uneinbringbarer Forderungen und der Sanierung in Schieflage geratener Konzerne begegnen.

      Überkapazitäten bestehen fort, da sich auch schwache Banken weiter zu Dumping-Konditionen refinanzieren. So können sie die nötige Abschreibung Not leidender Kredite vor sich herschieben. Kredite zu Niedrigzinsen, die innerhalb des Post-Sparprogramms der Regierung vergeben werden, und der kräftige Schub bei staatlichen Bauprojekten sind typische Beispiele. Diese beiden Faktoren nähren Überkapazitäten, bremsen wirtschaftliche Aktivität, sorgen für sinkende Preise und treiben die Deflationsspirale an.

      Der zweite Ansatz konzentriert sich auf die Auswirkungen der faulen Kredite auf die fehlende Geldschöpfung von Banken. Viele Finanzinstitutionen sind bei der Kreditvergabe eingeschränkt handlungsfähig, da sie durch faule Kredite unter Druck geraten sind. Dieser Ansatz erkennt zwar die generellen negativen Auswirkungen fauler Kredite auf die Gesamtwirtschaft an, sieht aber kein grundsätzliches Problem, solange die Stabilität des Finanzsystems erhalten bleibt. Die Konjunkturschwäche ist demnach ein makroökonomisches Problem und sollte unabhängig vom Phänomen der faulen Kredite im Bankensektor betrachtet werden. Tatsache ist aber, dass viele Finanzinstitutionen mit Not leidenden Krediten vor dem Risiko neuer Kreditvergabe zurückschrecken und so ihre Geldschöpfung bremsen beziehungsweise zurückfahren.

      Der dritte Ansatz folgt einem Keynesianischen Argumentationsmuster. Er besagt, dass eine Nachfrageknappheit - also eine „Verbraucherrezession" - das Wachstumspotenzial der japanischen Volkswirtschaft gegen null laufen lässt. Dieser Ansatz fordert primär die Erhöhung der Staatsausgaben zur Belebung der Wirtschaft.

      Japan bräuchte zurzeit eine Nachfrage in Höhe von 30 Billionen Yen, um aktuelle Produktionskapazitäten auszulasten und das Arbeitskräftepotenzial voll zu beschäftigen. Sein Haushalt ist allerdings schon jetzt strukturell aus dem Gleichgewicht geraten. Würden die Zinszahlungen für japanische Staatsanleihen über den derzeitigen Anteil an den jährlichen Haushaltsausgaben hinaus steigen, würde das die mittelfristige Haushaltsplanung vor ernsthafte Probleme stellen.

      Japans Dilemma besteht darin, dass sich das Verhalten der Verbraucher nicht ändern wird, solange deren Sorgen bezüglich ihrer Altersvorsorge nicht zerstreut werden können. Die im Durchschnitt sinkenden Einkommen einerseits und die Überalterung der Bevölkerung andererseits geben jedoch reichlich Anlass zur Sorge.

      Alle drei Ansätze sind für die Erklärung der Ursachen der japanischen Dauerrezession in gewissem Maße zutreffend. Wirtschaftspolitische Maßnahmen, die den ersten Ansatz - die Bedeutung Not leidender Kredite für die Hartnäckigkeit von Überkapazitäten - außer Acht lassen, scheinen wenig zielführend.

      Japans Regierung hat im September 2002 ein Konjunkturprogramm für die Industrie ins Werk gesetzt, das Finanzinstitutionen und Unternehmen zur beschleunigten Umstrukturierung zwingt. Gegen Ende des Geschäftsjahres (in Japan typischerweise im März) werden die Banken die Veräußerung beziehungsweise Abschreibung ihrer Not leidenden Kredite beschleunigen. Die Firmen werden verstärkt Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Finanzstruktur und Profitabilität einleiten. Das wäre ein Indikator dafür, dass der Zeitpunkt zum Einstieg in den japanischen Markt näher rückt.

      Der Autor ist Vice President bei Morgan Stanley in Tokio
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 20:57:41
      Beitrag Nr. 78 ()
      @ #71:

      ist ja unglaublich, alle Achtung!
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 11:10:16
      Beitrag Nr. 79 ()
      schaumermal
      hängen eh an der Nadel der Amis

      (auch wenns einige Sozialträumer nicht wahrhaben wollen)



      aber in USA siehts
      auch nicht gut aus:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 17:33:59
      Beitrag Nr. 80 ()




      erstmal 2000
      dürfte halten
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 10:59:27
      Beitrag Nr. 81 ()
      Achtung: aktuell liegt der DAX an einer langfristigen Untertützung. Trotz des insgesamt bearishen Umfeldes kann es daher zu kurzfristigen Bearmarketrallyes kommen. Näher auflösender chart wird nachgeliefert.

      Hier der Langfristchart für den Überblick:



      komplette Lageeinschätzung DAX/FDAX:
      http://www.ttboard.de/wbb2/thread.php?sid=&postid=1684#post1…


      gruss,
      Peter
      http://www.TerminTrader.de/
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 11:36:50
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hallo!

      Hier nochmal eine etwas kurzfristigere Auflösung der aktuellen Lage. Aktuell testet der DAX die untere Kante des rot eingezeichneten Trendkanals. Sollte der heutige Tag in seiner Gesamtheit negativ verlaufen, ist die Unterstützung wohl endgültig als durchbrochen anzusehen und der Weg zu tieferen Kursen weiter frei. Ein Zeichen für die vorherrschende Schwäche im Index ist auch, dass die Unterkante des Trendkanals innerhalb kurzer Zeit zum zweiten mal getestet wird. Interessant finde ich die schwarz eingezeichneten Linien - insbes. die Mittellinie des blauen Trendkanals. Diese wurden von der Software automatisch eingezeichnet und stimmen erstaunlich gut mit relevanten Tiefs und "Schlüsselpunkten" überein. Es ist daher zu erwarten, dass sie auch in Zukunft noch Bedeutung haben werden!




      gruss,
      Peter.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 11:51:21
      Beitrag Nr. 83 ()
      jetzt isser durch:look:


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Dax 1000