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    Meta-Thread - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.01.03 21:06:19 von
    neuester Beitrag 02.03.03 13:27:49 von
    Beiträge: 29
    ID: 689.413
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      schrieb am 29.01.03 21:06:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      nach dem wir im Thread: Interessant- alter Spiegel Artikel: Erhards Kritik an Wachstumsdogmauns schön lange über Wachstum, Schuldenproblematik usw. gestritten haben,
      möchte ich einen Rat eines anderen Users folgen und einfach alles dazu ernsthaft diskutieren.
      Deswegen Meta-Thread, nicht, weil ich denke, ich stehe über euch, sondern weil ich gleich einfach mal behaupte, alles gehört zusammen, alle Probleme, die wir heute sehen,
      sind kein Zufall.
      Und zwar ohne ein Ziel vorzugeben, auch wenn hier viele wissen, wo ich die Problematik vermute, werde ich nur streng logisch ( und nur wenn es gar nicht anders geht nach Gefühl ) und mit Quellenverweisen arbeiten.

      Ich bitte darum, dass sich hier möglichst viele Poster zum mitmachen animiert fühlen,
      2 Dinge möchte ich aber nicht!
      1: In die Ecke stellen von Texten, ohne sich damit sachlich auseinandergesetzt zu haben
      oder ein einfaches, pauschales diese Quelle ist nicht OK aka Helmut_Kohl in der Verschuldungsmaschine
      2: Endlose Diskussionen auf Nebenschauplätzen, so wie sie mittlerweile auch in "Die amerikanische Verschuldungsmaschine" üblich sind, in dem selbst vermeintliche "Experten" mittlerweile den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
      Von der Vorgehensweise empfehle ich die Seite Denkmodelle.de, zu ich der allerdings keinerlei finanzielle Interessen oder so habe, falls ihr das denkt! ;)

      Als Ablauf dachte ich folgendes:

      Thema 1: Die Probleme unserer Zeit, sozusagen die Symptome bei einer ärztlichen Untersuchung. Als erstes konkret an Deutschland, aber auch an der Welt.

      Thema 2: Mögliche Ursachen für die Probleme

      Thema 3: Mögliche Lösungen ( hier wirds am meisten Zoff geben ;) )

      Falls ihr Einwände habt zu bestimmten Thesen oder Schlußfolgerungen habt, dürft ihr die natürlich posten,
      davon soll der Thread schließlich leben.


      Sämtliche Quellen, die nicht erklärt sind, werden nicht beachtet. Bitte immer anmerken, wenn eine fremde Quelle benutzt wird. Dazu aber bitte die Quell-Texte selbst nicht in diesen Thread posten, sondern in dem Quellverweisthread, den ich gleich eröffnen werde.
      Eine einfache Erklärung, siehe Quelltext, Posting X reicht dann hier.
      Im Quelltextthread soll bitte nicht diskutiert werden, nur, wenn es um eine Anmerkung zu einer Quelle gibt, bez. Seriösität oder so etwas. Bitte auch immer versuchen, selbst eine Einschätzung der Quelle zu bringen! :)

      Als erstes möchte ich betonen, dass es wohl kaum Personen gibt, die glauben, es gäbe keine Probleme. Komisch eigentlich. Die meisten haben nur ein sehr indifferenziertes Gefühl, und auch die "Wissenden" keine wirkliche Lösung, wie es scheint.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 21:12:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier gehts zu dem Quellthread!


      :D

      Thread: Quellentexte zum Metathread
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 21:14:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      als erstes eine kleine Frage:


      Sparen ist der heutige Verzicht auf Konsum, zwecks späterer
      Konsumerfüllung


      Was sind dann Schulden?


      Insbesondere Staatsschulden?
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 21:19:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ein ganzheitlicher Universalthread für alle Probleme unserer Zeit ?

      Ist der Schuh nicht ein bisschen groß ?

      Wohlsatndsgefälle?, Schuldenproblematik?, Artensterben, Klimakatastrophe, demographische Katastrophe in der 1. und Überbevölkerung in der 3. Welt, religiöser Fundamentalismus, Werteverfall, Zusammenbruch sozialer Strukturen. ...

      Das Thema ist etwas weit gefasst.

      Gruß
      alma
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 21:22:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Staatsschulden?

      Bezogen auf das, was wir da in Deutschland im Laufe der Jahrzehnte angehäuft haben, ist das ungefähr so, als wenn Dein Taschengeldvorschuß als Kind schon so groß ist, daß Du für die Rückzahlung einen Teil Deiner Rente brauchst.

      Der terminus technicus dafür lautet "defizitäre Haushaltspolitik"

      Lösung: hab ich leider auch keine

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      Avatar
      schrieb am 29.01.03 22:56:13
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ alma, hervorragend, viele Stichwörter, auf die ich im Laufe des Threads gerne zurückommen möchte! :)

      @ unlocker: Nun, es ist ja kein primär deutsches Problem,
      außerdem stehen den Schulden ja auch Aktiva gegenüber!
      Wir müssen uns eigentlich fragen: Für was wird das Geld ausgegeben? Denn wenn der Staat konsumiert statt investiert oder zu hohe Zinszahlungen auf seine Schulden zahlt, wird es erst kritisch, denn dann tritt folgendes auf: folgende Generationen müssen die alten Lasten + Zinsen mit höheren Steuern bezahlen.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 23:04:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      @sittin bull inv
      "Was sind Schulden?"

      Schulden kann man auch als vorzeitigen Konsum auf Kosten späteren Verzichts bezeichnen.

      Wer die Schulden macht ist wurscht.
      Der Staat hat beim Schuldenmachen allerdings einen entscheidenden Vorteil: wenn´s eng wird gibt´s ´ne Währungsreform.
      Die Möglichkeit habe ich leider nicht.

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 23:18:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      völlig richtig!


      Wieso darf der Staat dann Schulden machen ( jetzt mal erstmal unabhängig, für welche Posten er das Geld ausgibt! ), wenn wir wissen, das es sich um heutigen Konsum handelt, der später zu Verzicht führen muß?


      :confused:


      Mein erster Verweis auf den Quell-Thread!
      Dort Posting #2
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 23:21:20
      Beitrag Nr. 9 ()
      #6 @sitt
      Das in etwa wollte ich damit sagen, daß der Staat konsumiert und nicht investiert, das geht auf Dauer an die Substanz.
      Berlin z.B. (bin Wessi, habe aber leider ad hoc nur diese ungefähren Zahlen, die ich mehrfach gelesen habe, im Hinterkopf: also bitte nicht auf die Kommastelle festnageln) hat jährliche Steuereinnahmen von ca. 8 Mrd. und jährliche Personalausgaben von ca. 7,3 Mrd.

      Da bleibt für Investitionen kein Spielraum mehr (der laufende Betrieb öffentlicher Einrichtungen jeglicher couleur kostet schließlich auch Geld).

      Folge: Kürzungen an allen Ecken und Enden und laufende Kosten müssen im Haushalt durch Kredite finanziert werden (was eigentlich verfassungswidrig ist).

      Ich fange jetzt hier nicht an, verbal auf das Berufsbeamtentum einzuprügeln, muß mich aber doch beherrschen.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 23:30:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gut das du es ansprichst, die weiter ausufernden Personalkosten sind ein echter Belastungsfaktor für jeden öffentlichen Haushalt, jetzt mal unabhängig von den Empfängern, die ja auch Nachfrager in unserer Wirtschaft sind!

      Wieso steigen die Personalkosten so rapide?


      Zum einen ist es der enorme Kostendruck über die Überalterung ( nicht negativ gemeint, sondern einfach als veränderte Demografie-Beschreibung im Gegensatz zu früheren gesellschaftlichen Altersstrukturen )
      Denn es müssen zwangsläufig für immer mehr Pensionäre immer länger Pensionen gezahlt werden.

      Wann wird die Zahl der Pensionsempfänger derer im aktiven Dienst übersteigen?
      for4zim kann es sicher sagen! :)

      Zum anderen ist der Staat als Arbeitgeber selbst von den hohen Lohnnebenkosten betroffen, die für seine Angestellten anfallen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 00:12:30
      Beitrag Nr. 11 ()
      @sitt (ich kürze das zukünftig so ab, schätze, es werden noch viele postings von mir). Macht dir doch nix aus, oder? :)

      In dieser ganzen Debatte um Demografie -die ohne Zweifel gerechtfertigt ist- wird folgendes vergessen:

      Heute wird ein Mann statistisch gesehen ca. 72 Jahre alt. Stimmt!
      Was aber kaum jemand auszusprechen wagt, ist die Tatsache, daß alle heute siebzigjährigen jede Chance haben 80 bis 90 zu werden. Und diese Schere geht weiter auseinander.

      Angesichts der Tatsache, daß diese ach so gestreßten Beamten im Schnitt mit 55 in den Ruhetand gehn sowieso.

      Daher kommt die Überalterung (übrigends: ich weiß, warum ich`s fett geschrieben hab`):

      Wir haben eine Beamtenmafia im Bundestag und eine Gewerkschaftsmafia in der SPD. Jeder möge selber recherchieren, wieviele Bundestagsabgeordnete Beamte sind sind und wieviele von der SPD Gewerkschaftler sind.

      Und die leben alle zusammen richtig satt und fett auf unsere Kosten (egal ob Arbeitnehmer oder -geber)!!!!
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 06:40:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      OK, machen wir kurz einen Ausflug in die Politik,
      ich werde aber keiner einzelnen Partei Schuld an den herrschenden Zuständen geben, unsere "Mehrparteiendikatur" hat nämlich die Eigenschaft, dass es beliebig ist, welche Partei gerade regiert, was ihre eigenen Interessen betrifft.

      ( und auch was die Reformunfähigkeit betrifft! )


      Ich habe dazu schon mal Threads aufgemacht, auf die ich hier einfach mal verlinken möchte, wer will, kann sich die gerne durchlesen! Mt vielen Quellentexten, achtung, etwas länger!

      Thread: Mehrparteiendiktatur in Deutschland!

      Thread: Sind unsere Parteien demokratisch?


      Kernaussagen: Die Parteien sind nicht schuld an dem System, weil der Bürger es zuläßt, dass sie sich folgerichtig dahingehend entwickelt haben, dass sie faktisch die Gewaltenteilung durchbrochen und eine verdeckte Parteienmacht etabliert haben
      ( denkt an die eigentlichen Interessen des Bundesrates und wie es heute aussieht, denkt an die Parteieninteressen beim Bundesverfassungsgericht als oberste Vertretung der Gerichtsbarkeit und und und...)
      Durch anstehende Wahlen und den daraus resultierenden eingeschränkten Möglichkeiten, dem Volk die Wahrheit zu sagen, wegen der Gefahr der Nichtwiederwahl wird genauso die Möglichkeit uns zu regieren eingeschränkt wie durch Staatsschulden
      Eine Reformunfähigkeit ist nur deshalb so ausgeprägt vorhanden, weil es in unserem Land besonders viele Empfänger von Umverteilungseinkommen gibt, die dummerweise auch noch beständig mehr werden.( u.a. durch Arbeitslosigkeit, Frühverrentung etc. )
      oder weil pauschal der Verdacht besteht, man selbst würde zu den Verlieren einer Reform gehören, und jemand anders zum Gewinner ( Folge des Neids- Umverteilungsgesellschaft )
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 19:48:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      Kommen wir zu den Schulden zurück, die zu einem der Hauptprobleme unserer Zeit gehören, weil sie das wirtschaftliche Gefüge wie wir es kennen schnell unterwandern können, ja sie sogar zu WWK und Kriegen führen können!


      Der Artikel in #3 des Quelltextthreads scheint ein sehr sachlicher zu sein.

      Grundtenor ist, dass Deficit Spending OK wäre, wenn bei Nachfrageausfällen seitens der privaten Wirtschaft der Staat als Konsument einspringe, in dem er Schulden macht.
      Nur müsse er diese in guten Zeiten dann auch wieder abbauen.

      Wenn die Wirtschaft einmal in eine Rezession rutscht, ist ein Staat, der noch nicht so schlank ist, wie man es heute vielfach fordert, ein stabilisierender Faktor, auch und gerade wenn er Schulden macht. Nun heißt das aber nicht, je mehr Schulden ein Staat macht, desto besser. Schulden schaffen auch Probleme. Schulden bedeuten erst einmal, dass man Zinsen zahlen muss. Und die Zinsen sind eine Belastung kommender Budgets, solange die Schulden bestehen. Dazu kommen noch Tilgungszahlungen, die man aber vergessen kann, da ein Staat ja ewig lebt und daher nie alle Schulden auf einmal zurückzahlen muss. Er kann immer wieder Geld aufnehmen, um die alten Schulden durch neue zu ersetzen. Aber er muss immer zusätzlich Zinsen zahlen. Und wenn die Schulden groß werden, stellen die Zinsen eine starke Belastung des Budgets dar und beschränken die finanziellen Möglichkeiten für andere Staatsaufgaben. Der Staat hat dann weniger Geld für Sozialleistungen und andere wünschenswerte Aufgaben. Daher ist ein hoher Schuldenstand ein Problem und es gibt gewisse Grenzen, bei denen man sagen kann, dass die Nachteile größer sind als die Vorteile. Diese Belastung ist umso höher, je höher die Zinsen



      Es gibt einen Punkt, an dem unser Staat ( und viele andere der Welt auch ) einfach erkannte, wie bequem Schulden in der Gegenwart sind. Betreffen doch die sich ständig erhöhenden Zinszahlungen meistens erst nachfolgende Generationen. Zuerst noch nur als Maßnahme gedacht, um unsere Wirtschaft anzukurbeln ( s.o. ) wurde das Schulden machen bald zum Selbstzweck, auch in besseren Zeiten.
      Die Wiedervereinigung war ein zusätzliches Problem, welches man leider auch kaum anders lösen konnte, als über Sozialtransfers und Schulden, letztlich zahlen wir also alle. Nun haben wir den Punkt längst erreicht, wo neue Schulden und Zinszahlungen uns direkt über neue Steuern belasten.
      Die Nachteile der Staatsschulden überwiegen mittlerweile die Vorteile- so siehts aus!

      Gleichzeitig wird in dem Text darauf hingewiesen, dass ein staatliche Eingriff die Zyklen der Wirtschaft ( Rezession, Depression Aufschwung, Boom, )nivelliert, da der Staat durch die Sozialtransferleistungen Krisen abschwächt, weil es weniger Nachfrageausfall gibt, wenn z.B. Arbeitslose Arbeitslosengeld oder schlimmstenfalls Sozialhilfe bekommen.
      Das ist hier jetzt ganz wichtig!

      Bei Transferausgaben ist das nicht der Fall. Aber trotzdem sind sie von Bedeutung, und ein Grund, warum die Rezessionsperioden heutzutage nicht mehr so einschneidend sind wie im 19. Jhdt. ist genau der, dass in den Rezessionsperioden im Staatsbudget etwas geschieht, was man die automatischen Stabilisatoren nennt. Wenn es zu einer Rezession kommt, gehen die Steuereinnahmen zurück und gleichzeitig steigen die Staatsausgaben, wie die Arbeitslosenunterstützung und andere Sozialhilfen, sodass ganz automatisch Defizite entstehen. Diese Defizite, also die teilweise Erhaltung der Kaufkraft der Haushalte durch den Transfer von staatlichen Mitteln verhindert, dass wir heute so tiefe Rezessionen bekommen wie früher, als die Sozialausgaben eine geringere Rolle spielten.


      Wenn, wie auch von vielen hier gefordert, ein Sozialtransferbbau betrieben wird, kann man davon ausgehen, das dieser Sozialtransferabbau sich eins zu eins in Nachfrageausfällen bemerkbar macht.
      ( Dazu werde ich unter den Stichworten Arbeitslosigkeit, Produktivität und Globalisierung später noch eingehen! )

      Unsere Sozialtransferempfänger entziehen ihr Einkommen nicht der Wirtschaft, sondern sie verkonsumieren es völlig, da ihr Einkommen nicht zum sparen reichen wird.
      Evtl. werden so auch Personen in Schulden getrieben.

      Und das Einkommen vieler Bürger unseres Landes sinkt seit geraumer Zeit "real", also nach Inflationsbereinigung.
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 12:50:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      Nun, nochmal Thema Schulden, weil ich dieses für ein Hauptproblem unserer Zeit halte!

      Es ist nicht nur die Bequemlichkeit, heute zu Lasten späteren Verzichts zu konsumieren, uns wird regelrecht vorgelebt, Schulden seien Freiheit
      ( siehe Visa- die Freiheit nehme ich mir )
      In Wirklichkeit sind Schulden späterer Verzicht und Abhängigkeit. Hier wird oft gesagt, man müßte ja gar keine Schulden machen ( was man nicht nur Einzelpersonen nachsagt, sondern auch Staaten, insbesondere denen der Dritten Welt, doch ist das wirklich so?

      Ich für meinen Teil unterscheide noch, wofür man schulden macht. Fast niemand kann heutzutage aus seinem Erspartem heraus teurere Investitionen tätigen, weil unsere Nettokaufkraft und unser Nettovolkseinkommen für die breite Masse seit Jahren sinken.
      Also kann man es nur über Schulden finanzieren.
      Ich denke dabei insbesondere an Autos, aber auch Immobilien.
      Ganz schlimm wird es, wenn man Refis betreibt, eine höher Belastung der eigenen Immobilie die auf Grund gesunkener Zinsen möglich ist, die man z.B. in den USA meist für Konsumzwecke verwendet...

      Ich stelle mal ein paar Artikel in den Quellthread rein, die andere User hier schon mal gepostet haben, zwischen denen aber verschiedene Threads liegen!
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 13:15:25
      Beitrag Nr. 15 ()
      Nun, mal schauen, es wird sehr lang, Anmerkungen von mir werden fett gekennzeichnet!

      www.renner-institut.at/download/texte/goettner.pdf


      Die Fähigkeit von Frauen zum Muttersein ist für jede Gesellschaft ein höchstes Gut,denn von Generation zu Generation lebt sie ja nur durch die Mütter weiter. Weltweit heißt das, dass Frauen noch immer jeder Gesellschaft das höchste Gut schenken,nämlich die nächste Generation. Abgesehen davon stellen sie in den Ländern dersog. Dritten Welt, in der sie in ihrer Mehrheit als Subsistenzbäuerinnen leben, obendrein ihren Familien die Lebensmittel zu Verfügung, das heißt buchstäblich: die Mittel zum Leben. Auf diesen beiden Faktoren, die noch heute weltweit gelten ­ außer in unseren Industrienationen ­ beruht das matriarchale Kulturverständnis. In der matri-archalen Gesellschaft erhält die Frau aus diesen Gründen, dass sie Lebensgeberin und Lebenserhalterin ist, die größte Achtung und Ehre. Jedoch heißt dort, die größte Ehre zu haben, noch längst nicht, die größte Macht im Sinne von Herrschaft zu haben, denn Matriarchate sind keine Herrschaftsgesellschaften, wie alle Spielarten des Patriarchats es sind. In Patriarchaten steht diese ganze Sache auf dem Kopf, denn die Wichtigkeit der Frau für das Leben der gesamten Gesellschaft ist hier kein Anlass sie zu ehren, sondern sie zu unterdrücken.
      Es ist ja ein Metathread, dieser Faktor bewirkt(e) eine Unterdrückung der Frau, die Problematik mit der Auseinandersetzung mit der Rollenfindung ist selbst heute noch das größte Problem, weil wir den richtigen Umgang nicht finden, wenn wir Frauen zu Männern machen und vice versa!

      Es wird nach außen so getan, als sei Muttersein die nebensächlichste Angelegenheit der Welt, während der Mann in allem die Hauptsache voll bringt. Nach innen jedoch werden die Frauen eingesperrt und durch reale oder moralische Regeln strengstens bewacht, gerade weil das, was sie tun, so wichtig ist. Aber sie sollen es nicht merken! Das ist ein pervertiertes soziales Arrangement, denndurch die manische Kontrolle über die Gebärfähigkeit der Frau im Patriarchat spiegelt sich im Grunde wieder ihre erstrangige Wichtigkeit. In matriarchalen Gesellschaften hingegen wird diese naturgegebene große Bedeutung der Frau direkt zu einer kulturellen Tatsache gemacht, die ihrer Wichtigkeit entspricht. Die Definition von Matriarchat "Die moderne Matriarchatsforschung, deren Begründerin ich in dreißig Jahren Forschungs- und Öffentlichkeitsarbeit geworden bin, ist nicht irgendeine nebensächliche,exotische Erscheinung. Im Gegenteil: Sie fördert ein gesellschaftliches Wissen von nicht patriarchalen sozialen, politischen und kulturellen Mustern ans Licht, das wir in dieser global destruktiven spätpatriarchalen Phase dringend brauchen. Denn Matriarchate sind Gesellschaften, die ohne Herrschaft, ohne Hierarchie und ohne kriegerische Veranstaltungen als organisiertes Töten ausgekommen sind. Sie kennen insbesondere keine Gewalt gegen Frauen und Kinder, von der die patriarchalen Gesellschaften auf der ganzen Erde randvoll sind.Ich weiß nicht, es gibt weniger Gewalt, aber keine Gewalt, ist wohl matriachalische Spinnerei

      Allein diese simplen Fakten als Forschungsergebnisse dürften genügen, dem Wissen von matriarchalen Gesellschaftsmustern für uns heute und für die Zukunft einen hohen Stellenwert zu geben. Diese Erkenntnisse haben mich - trotz aller Anfeindungen, die ich erleben musste - meine Forschungsarbeit jahrzehntelang weiterführen lassen.In den letzten zehn Jahren habe ich mich besonders mit den heute noch lebenden matriarchalen Gesellschaften beschäftigt, die es in allen Kontinenten, mit Ausnahmevon Europa, noch gibt. Sie sind die Relikte der mehrere Jahrtausende umfassenden klassisch matriarchalen Epoche der Jungsteinzeit, die weltweit der patriarchalen Epoche, die ca. 3000-2000 v.u.Z. begann, vorausgegangen ist. Anhand der Kulturgeschichte allein können wir nicht mehr erforschen, wie matriarchale Gesellschaften genau funktioniert haben, wie matriarchale Menschen lebten, dachten, fühlten, politisierten, feierten. Deshalb war anhand ethnologischer Studien und eigener Reisen die Erforschung der noch lebenden matriarchalen Gesellschaften für mich so wichtig,denn nur hier konnte ich das Leben einer solchen Gesellschaft auf allen ihren Ebenen: der ökonomischen, der sozialen,der politischen und der kulturellen, kennenlernen. Aus diesen Studien gewann ich die Definition der matriarchalen Gesellschaftsform auf allen vier Ebenen, sie besteht in einer kurzen Beschreibung der Struktur dieser vier Ebenen, die untereinander verbunden sind. Ich beginne hier mit der sozialen Ebene:

      Die matriarchale Sozialordnung

      Die Grundeinheit der matriarchalen Gesellschaft ist der Clan, der in der Mutterlinieorganisiert ist. Das heißt, eine Frau mit ihren Töchtern, Söhnen, Enkel/innen, Uren-kel/innen bildet einen matriarchalen Clan, der in der Mutterlinie nach ihr heißt (Matrilinearität). Ein solcher MatriClan wohnt in einem großen Sippenhaus zusammen,das heißt, im Sippenhaus der Mutter wohnen alle Leute, die ihren Clannamen tragen(Matrilokalität).Die Verwandtschaft in der Mutterlinie ist nun keine exotische Spielart, sondern eine uralte Angelegenheit der Menschheitsgeschichte, die es während ihrer längsten Zeit-räume gegeben hat. Demgegenüber ist die Vaterlinie erst relativ spät und unter sehr problematischen Voraussetzungen aufgekommen. Denn während den Jahrzehntau-senden bzw. Jahrhunderttausenden der Frühgeschichte der Menschheit war Monogamie als Lebensform unbekannt, sondern Frauen wie Männer pflegten offene Mehrfachbeziehungen, so wie es die Natur ihnen gerade eingab.Ist keine gute Entschuldigung heute für Seitensprünge, aber doch irgendwie eine Ursache! Unter diesen Bedingungen war die Mutterschaft immer sicher erkennbar durch den Vorgang der Geburt, Vaterschaft hingegen konnte nicht erkannt werden und spielte auch keine Rolle. Keine Rolle ist übertrieben, aber es war schlicht nicht sicher, wer Vater war!
      Das ist der einfache Grund, warum es die Mutterlinie von Anfang der menschlichen Kulturentwicklung an gewesen ist, nach der die Gesellschaft geordnet wurde. Die Vaterlinie kam auch nicht deswegen auf, weil die Männer unbedingt Väter seinwollten, sondern es ging dabei um Herrschaftsangelegenheiten. Die Matriarchalen Kriegerkönige, welche die uralten matriarchalen Gesellschaften zerstörten und die ersten patriarchalen Reiche gründeten, brauchten Söhne, um sie nach ihrem Vorbild zu erziehen und ihnen ihre Eroberungen zu vererben. Denn sonst hätten die neu gebildeten Herrschaftsmuster keine Dauer gehabt. Das ist der Ursprung der Vaterlinie und nicht irgendwelche sentimentalen Vatergefühle. Hier ist ein schöner Aspekt für kriegerische Auseinanderstzung gegeben
      Im Matriarchat gehören die Kinder hingegen immer zur Mutter und ihrem Clan. Dort sind sie bei Mutter, Großmutter, Schwestern, Tanten, Großtanten, Brüdern, Mutter-brüdern, Großmutterbrüdern, eben im ganzen Clan, gut aufgehoben. Darum gibt es keine Scheidungswaisen, auch wenn die Frauen die Liebesbeziehungen wechseln. Das erscheint mir wichtig, denn viele Probleme unser heutigen Zeit liegen an der Problematik Scheidung und daraus resultierender Probleme für alleinerziehende Mütter Bestimmte Heiratsregeln verknüpfen die Clans eines Dorfes oder eines Städtchensauf bestimmte Weise, Liebesverbindungen sind insofern auch eine soziale Verbindung der Clans. Heirat" darf dabei nicht als eine Sache auf Dauer verstanden werden, sondern als vorübergehende Verbindung. Diese Form, dass je zwei Clans als Heiratsclans zusammenwirken, mit gewissen Unterregeln für die anderen Clans, die dadurch auch mit im Spiele sind, hat eine bestimmte Absicht. Denn über diese Liebes- und Heiratspolitik in einem Dorf oder in einer Stadt wird ein Netz von Verwandtschaften hergestellt, so dass in einem solchen Ort alle Leute miteinander verwandt,versippt, verschwägert sind. Auf diese Weise wird die matriarchale Verwandtschaftsgesellschaft hergestellt, die ein gegenseitiges Hilfssystem ist, aus dem niemand herausfällt. Deshalb kennen Matriarchate auch keine verelendeten, alleinerziehenden Mütter, keine vereinsamten Alten, keine hilflosen Waisenkinder und verwahrlosten Jugendlichen. Und die gesellschaftlichen Strukturen tendieren nicht zur Individualisierung, sondern fördern Gemeinschaften! Und in Gemeinschaften geht man anders mit seinen Mitmenschen um, siehe weiter unten!
      Ich definiere Matriarchate deshalb auf der sozialen Ebene als matrilineare Verwandtschaftsgesellschaften.Was heißt das für eine matriarchale Frau hinsichtlich der Entwicklung ihrer vielseitigen Fähigkeiten? Sie muss keineswegs zwischen der schlechten Alternative wählen, entweder unterfordert zu Hause bei ihrem Nachwuchs zu sitzen oder aber auf Kinderzu verzichten, um einen Beruf ausüben zu können. Sie muss sich auch nicht in die Zerreißprobe der Überforderung mit Kindern und Beruf gleichzeitig begeben. Matriarchale Frauen üben alle möglichen Spezialisierungen ihrer Gesellschaftsordnung aus:Sie sind - auch in der vollen Phase des Mutterseins - Ackerbäuerinnen, Handwerkerinnen, Händlerinnen, Künstlerinnen, Heilerinnen, Schamaninnen, Priesterinnen und lenken ihre Clans wie die Gesellschaft, gemeinsam mit den Männern als ihren Brüdern. Denn die Kinder sind immer im Clan daheim, keine Frau lebt isoliert und ist allein für ihren Nachwuchs verantwortlich. Daher gibt es dort keine abgespaltene Mutterschaft und auch keine Doppelbelastung der Frau.Auch bei den Männern gibt es eine gemeinsame natürliche Mitbeteiligung an der Erziehung der Kinder im Clan. Sie sind die Brüder der Frau und betrachten sich amnächsten verwandt mit den Schwesterkindern, weil sie denselben Clannamen tragen. Also gilt ihre Zuwendung, Fürsorge und erzieherische Mitverantwortung den Schwesterkindern, nicht aber den Kindern der Geliebten im anderen Clan, wo der Mann keine Rechte, aber auch keine Pflichten hat. Er ist im Clan der Mutter zuhause,dort hat er Rechte und Pflichten und übt sie gerne für die Schwestern aus. Pisa-Studie, bei Überlassung der Kinder an Schulen, und Überforderung bei der Erziehung wären wohl weniger Problem!
      Die soziale und emotionale Bindung zwischen Schwestern und Brüdern ist daher sehr eng,viel enger als mit den wechselnden Liebhabern. Männer müssen deswegen im Matriarchat auch nicht die Rolle des Hausmannes spielen, während die Frau als Karrierefrau berufstätig ist. Dieses soziale Arrange-ment überschreitet nicht das Muster der spätbürgerlichen Kleinfamilie, sondern dreht nur die patriarchale Rollenzuweisung um, ohne sie aufzuheben. Es ist keine Lösung des obengenannten Dilemmas. Matriarchale Frauen kennen auch nicht solche merkwürdigen patriarchalen Vorstellungen, dass ein Mensch Besitzanspruch auf andere Menschen erhebt, wie z.B. der Mann, der von seiner Frau" und seinen Kindern" spricht. Als Folge davon sprechen sie auch nicht als Mütter von ihren Kindern", als ob diese ihnen ­ in Verlängerung des männlichen Besitzanspruchs ­ allein gehören. Im Gegensatz dazu kennen sie die gemeinsame Mutterschaft, bei welcher die jungen Frauen des Clans, also drei oder vier Schwestern, ihre Kinder als gemeinsame Kinder betrachten. Sie erziehen sie gemeinsam, und die Kinder betrachten alle Schwestern als ihre Mütter. Das hat eineinteressante soziale Folge: Denn nicht jede einzelne Frau muss ihre eigenen" Kinder haben, um Mutter zu sein. Es reicht, wenn die Schwester Kinder hat, und alle sind gleichzeitig die Mütter von diesen Kindern. Auch das ist eine Lösung, um Muttersein und hohe Berufsqualifikation im Sinne von öffentlicher Arbeit zu vereinbaren, ohne indas Dilemma zu geraten, das unsere patriarchale Gesellschaft dann für Frauen bereithält.In diesem Sinne eines für die einzelnen Frauen nicht zwangsweise verordneten und nicht abgespaltenen Mutterseins ist Mutterschaft das tragende soziale und kulturelle Element im Matriarchat. Sie wird nämlich nicht biologistisch missverstanden, sondernist ein symbolisches System, eine symbolische Ordnung der Mutter", wie es die italienischen Philosophinnen formuliert haben. Denn auf Mutterschaft beruht die Matrilinearität, die wiederum das ordnende Prinzip der Gesellschaft ist. Der Matrilinearitätfolgt die Wohnform, folgen die ökonomischen und politischen Muster, folgt die Verteilung politischer und spiritueller Würden, folgen die Vorstellung von der Welt und das religiöse Leben. Nicht weniger als das beinhaltet der Begriff der matrilinearen Verwandtschaftsgesellschaft. Insgesamt doch sehr interessant, und macht auch vieles klarer, warum das "überlegende Männliche Prinzip" jedes Mittel ausnutzte, um die bestehenden Strukturen zu zerstören!

      2. Die matriarchale Ökonomie

      Die Ökonomie hat bei matriarchalen Gesellschaften verschiedene Formen: Es gibt Ackerbaugesellschaften matriarchaler Prägung, es gibt Hirtengesellschaften matriarchaler Prägung, es gibt Stadtgesellschaften matriarchaler Prägung. Im allgemeinenbasieren matriarchale Gesellschaften jedoch auf Ackerbau, die Ackerbaugesellschaftist deshalb die überwiegende ökonomische Form.Auf der ökonomischen Ebene definiere ich Matriarchate als Ausgleichsgesellschaften, bei denen die Güter aller immer so verteilt werden, dass auch alle den Nutzen davon haben. Demgegenüber sind Patriarchate Akkumulationsgesellschaften,!!!! bei denen die Güter aller in den Händen von wenigen landen.Ganz wichtig, wer erinnert noch die Zinsdiskussionen als Machtinstrument, um diese Umverteilung durchzusetzen, und uns auch noch als gut zu verkaufen! Das sind Patriarchate im Verlauf ihrer gesamten Geschichte gewesen, ob sie nun als feudale Eroberungsgesellschaften auftreten oder als kapitalistische Industriegesellschaften. Bei einer Ausgleichsgesellschaft ist hingegen der höchste Wert in der Ökonomie nicht die Akkumulation, sondern die ausgleichende Verteilung, die ökonomische Unterschiede nivelliert. Ist die Globalisierung so zu sehen? Denn immerhin gleicht sich auf gewisse Weise das weltweite Wohlstandsniveau an, wir sind genauso überschuldet wie die dritte Welt, Polens Löhne steigen auf Grund der hier verdienten Einkommen, unsere Arbeitnehmer werden daher gesamt weniger verdienen! Oder ist die Globalisierung nicht nur ein Wort für eine absolute patriachalische Durchstzung partikulärer Interessen, vor allem des Raubtierkapitalismus? Wie geht dies vonstatten? Zunächst besitzen matriarchale Leute ihr Clanland und die Ressourcen, welche die Erde ihnen gibt, gemeinsam, denn die Güter gehen aus gemeinsamer Arbeit hervor. [/b]Heute gibts nicht mehr genug bezahlbare Arbeit?[/b]
      Alle Güter des Clans werden dann in die Hand der Sippenmutter gegeben, die sie damit nicht besitzt", sondern wieder gleichmäßig an alle verteilt.Um Gottes Willen, das funktioniert nur lokal, die kommunisten dachten, es wäre besser, wenn der Staat es organisiert, was grundfalsch war!
      Damit bleibt die Transparenz beim Umlauf der Güter im Clan gewahrt, denn der Clanschatz ist immer öffentlich. Doch auch auf der Ebene eines Dorfes oder einer Stadt wird immer auf Ausgleich geachtet, das Werkzeug dazu ist die Ökonomie der Feste. Matriarchale Menschen kennen im Verlauf des agrarischen Jahreszeitenzyklus, der verschiedenen Lebensstadien im Clan und der Gemeinschaftsereignisse viele Feste und feiern sie mit Freuden. Denn sie sind der rituelle Ausdruck ihrer geistigen Kultur. Unsere feiern haben überhaupt keinen spirituellen Bezug, wir feiern immer mehr den Konsum als Selbstzweck! Oder vorgeschobene andere Anlässe, selbst die christlichen sind alle irgendwie "falsch" Dabei sind diese Feste der Motor ihrer Ausgleichsökonomie, deshalb ist es für sie gut viel zu feiern.Bei diesen Festen gleichen sie nämlich den relativen Wohlstand, den vielleicht ein Clan gegenüber den anderen Clans durch eine gute Ernte oder erfolgreichen Handel erworben hat, wiederaus. Denn dieser Clan hat nun die Ehre, das Fest für alle anderen aus seinem Clanschatz auszurichten, er lädt alle anderen auf seine Kosten ein. Danach ist sein Wohlstand nivelliert, aber er hat großes Ansehen gewonnen. Und beim nächsten großen Fest ist der nächste wohlhabende Clan an der Reihe. Auf diese Weise gehtes durchs Jahr reihum, was insgesamt eine ökonomisch ausgleichende Wirkung hat. Die Ehre, die jeder Clan dabei gewinnt, bezieht sich auf sein prosoziales Verhalten,was im Rahmen des gegenseitigen Hilfssystems bedeutet, dass er niemals von denanderen in Zeiten der Not im Stich gelassen wird.
      Dahinter steht eine symbolische Vorstellung von Mütterlichkeit im Sinne einer schenkende Haltung. Kurz gesagt folgt es dem Prinzip: Wer hat, der gibt, und wer nicht hat, der darf nach Herzenslust nehmen. Ich glaube mich dran zu erinnern, genauso haben die Indianer gelebt, ihr Kampf ums überleben mag nicht einfach gewesen sein, aber doch so organisiert äußerst effizient. Der Untergang kam es mit dem kennenlernen von Patriachaten, was zum Untergang der indianischen Kultur in wenigen Jahren führte.
      Aber wirklich weil das patriachatische System besser war, oder nur, weil es kurzfristig dem Individuum mehr Vorteile versprach, in dem eine begrenzte Anzahl von Personen mehr Macht und Reichtum erlangte. Wer immer mir sagen wird, Menschen waren schon immer so egoistisch und gierig, werde ich immer auf das Beispiel der Indianer verweisen!
      Im Patriarchat gilt dagegen das Prinzip: Wer hat, der nimmt sich noch mehr.


      3. Die matriarchale Politik

      Der Ausgleichsökonomie entspricht in der Politik das Konsensmodell, das bei der Entscheidungsfindung eine wirklich egalitäre Gesellschaft herstellt. Oberhalb dieses Konsensmodells, im Sinne von Einstimmigkeit aller Mitglieder der Gesellschaft, gibt es keinerlei darübergesetzten Strukturen von Herrschaft. Diese sind die typische Erfindung des Patriarchats, weshalb alle konkreten patriarchalen Gesellschaften Herr-schaftsgesellschaften sind, auch noch im Gewand der modernen Demokratien. So, das könnte unser Lobbydenken erklären, und unsere unzweifelhafte Unfähigkeit, neue Lösungen im Konsens für unsere Probleme zu finden!
      Das Konsensmodell der matriarchalen Politik funktioniert folgendermaßen: Jede Entscheidungsfindung beginnt im Sippenhaus, dieses ist der Ort der Realpolitik in jeder Hinsicht. Was für eine Basisdemokratie! Keine Parteien, die irgendwelche Eigeninteressen vetreten, oder nur noch um ihrer selbst willen agieren! Alle Angelegenheiten, die den Clan betreffen, werden per Konsens aller Mitglieder im Clan entschieden. Dabei haben Jugendliche ab 13 Jahren - nach ihrem Initiationsfest, bei dem sie als volle Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden - volles Stimmrecht. Die Beratung dauert so lange, bis die Einstimmigkeit gefunden ist. Wenn die Entscheidung das ganze Dorf oder Städtchen betrifft, wird der Konsens aufdieser Ebene hergestellt. Die Entscheidungsfindung beginnt wieder in den einzelnen Clanhäusern, bis sie jedes für sich Einstimmigkeit gefunden haben. Nun gibt es einen Dorfrat oder einen Stadtrat als vermittelnde Instanz, aber dieser ist kein Entscheidungsträger, sondern nur ein Forum für den Informationsaustausch. Dort versammeln sich diejenigen, die von den einzelnen Clanhäusern als Delegierte gewählt wurden, um die Stimme des Clanhauses zu vertreten. Das können die Matriarchinnen der Clanhäuser selbst sein, wie einzelne Beispiele zeigen, in anderen Fällen sind es gewählte, würdige Männer wie die ältesten Brüder der Matriarchinnen, die ihre Clanhäuser vertreten. Sie informieren über die Entscheidungen in den Clanhäusern und tragen diese Informationen wieder in die Clanhäuser zurück. Dabei stellt sich heraus, ob der Konsens auf Dorfebene schon gefunden wurde oder nicht; ist das letztere der Fall, dann beginnt dieser Prozess der Beratung hin und her von neuem, bis die Einstimmigkeit erreicht ist.Dasselbe funktioniert sogar auf regionaler Ebene, die größte Organisationseinheit,die Stamm/Ethnie/Volk insgesamt umfasst: Nach den Beratungen in den einzelnen Clanhäusern und der gefundenen Einstimmigkeit überall auf der Dorfebene werden nun Delegierte gewählt, die Dorf oder Stadt im Stammesrat vertreten. Auch dieser Rat hat keine Entscheidungsbefugnis, sondern dient nur dem Austausch, was die einzelnen Orte beschlossen haben. Ist der Konsens in der Region noch nicht gefunden, so kehrt die Beratung wieder zurück auf Dorfebene und dort auf die Ebene der Clanhäuser, bis bei diesem komplexen Hin- und Hergehen die gesamte Region Einstimmigkeit gefunden hat. Im Stammesrat sind die Kommunikationsträger in den meisten Fällen Männer, denn es sind Distanzen zurückzulegen, die von den Dörfern weit weg führen können.

      Wir können uns kaum vorstellen, dass dies funktioniert, denn wir sind Konsensbildung nicht gewohnt. Matriarchale Menschen wachsen aber in konsensbildenden Gemeinschaften auf, die obendrein vom Vertrauen einer Verwandtschaftsgesellschaft geprägt sind. Daher entwickeln sie in dieser Hinsicht eine hohe kommunikative Kompetenz, wirft man uns nicht immer eine steigende Kommunikationsunfähigkeit vor? die wir nicht mehr haben, und ihre Konsensbildungen gelingen sogar auf regionaler Ebene ziemlich rasch. Der politische Vorteil ist,dass ein Stamm/Volk nach einem solchen Konsensbildungsprozeß von außen her nicht zu spalten ist, sondern wie eine einzige Person handelt. Ferner geht aus dieser Konsenspolitik hervor, dass in einer solchen Gesellschaft kein Geschlecht oder keine Gruppe über die anderen herrschen kann. Matriarchate sind daher die einzigen wirklich egalitären Gesellschaften, die in der menschlichen Geschichte geschaffen worden sind. Ich definiere sie auf der politischen Ebene daherals egalitäre Konsensgesellschaften. 100 % Zustimmung für diese Sichtweise von mir!

      4. Das matriarchale Weltbild in Religion und Kult

      Auf der Ebene der Spiritualität und des Weltbildes definiere ich matriarchale Gesellschaften als sakrale Gesellschaften im Sinne von GöttinKulturen. Was heißt das?Diese Gesellschaften kennen die Trennung von sakralem Bereich und profanem Bereich nicht. Der Grund ist, dass ihre Vorstellung von der Gottheit nicht transzendentist, sondern immanent. Für sie gibt es keine Gottheit außerhalb der Welt, wobei dort aller Geist sein soll und die Welt zur bloßen, toten Materie herabgewürdigt wird. Sondern in ihrem Glauben ist die Welt die als weiblich verstandene Gottheit selbst,Kosmos und Erde sind die Göttin selbst. Das heißt nicht weniger, als dass die ganze Welt als göttlich betrachtet wird, mit allem was darin erscheint und lebt, vom größten Stern bis zum kleinsten Grashalm. Auch in jeder Frau, jedem Mann, jedem Kindwohnt die Göttin als die universelle Energie, die in allem wirkt. Sie gehen dabei von zwei Urgöttinnen aus, die eine ist der Kosmos als Schöpferingöttin, die andere ist die Erde als Urmutter von allem Lebendigen. In einer Gesellschaft, in der alles göttlich ist und diese göttlichen Erscheinungen - sei es auf der kosmischen oder der menschlichen Ebene - in den Festen gefeiert werden, gibt es einen anderen Umgang der Menschen miteinander und einen anderen Umgang mit der außermenschlichen Natur. Die Menschen haben auf der Erde nur Nutzungsrecht,aber kein Besitzrecht, denn die mütterliche Erde schenkt ihnen, was sie brauchen. Der symbolische Begriff von Mütterlichkeit, den sie haben, hat nämlich seine geistigen Wurzeln im Bild der allesschenkenden, mütterlichen Erde. Alle Menschen sind Töchter und Söhne der Mutter Erde und deshalb im symbolischen Sinne alle miteinander verwandt. Vergleiche Indianer, genauso agierten sie- und, unsere Biologiekenntnisse dazu, es stimmt so, alles Lében ist miteinader verwandt, das Prinzip Leben ist göttlich, warum rotten wir so viel davon aus, selbst global heutzutage? So unterschiedlich sie als Individuen, Geschlechter, Generationenoder als ethnische Menschentypen auch sein mögen: Es hat Mutter Erde gefallen,diese Vielfalt ihrer Kinder hervorzubringen, deshalb begegnen matriarchale Menschen auch Andersartigen mit Achtung und Offenheit. Dies führt grundsätzlich zu einer integrierenden Haltung, der solche patriarchalen Errungenschaften wie Rassismus und Kriege aus ethnischen und religiösen Gründen fremd sind.
      Diese symbolische Verwandtschaft erstreckt sich sogar auf Tiere und Pflanzen, dennauch diese sind Kinder der Erde. Die Menschen betrachten sich deshalb auf gleicher Ebene wie Schwester Pflanze" und Bruder Tier" und danken ihnen, wenn sie sie ernähren. Sie kennen keine Hierarchien, nach der die Welt des Lebendigen in Höheres und Niedrigeres abgestuft wird, und sind immer bereit, von der Weisheit der Pflanzen und Tiere zu lernen. Daher ist ihnen die schonungslose Ausbeutung der Pflanzen- und Tierwelt bis hin zu deren Vernichtung unbekannt. Es ergibt sich daraus ein Verhalten, das wir im wahrsten Sinne ökologisch" nennen würden. Jedoch ist dies bei ihnen kein rationales Konzept, sondern eine spirituell-symbiotische Verbun-denheit mit allem Lebendigen, die aus ihrem symbolischen Begriff von Mütterlichkeit gespeist wird.Die Folge ihres immanenten Begriffs vom Göttlichen ist außerdem, dass sie die Trennung von Sakralem und Profanem gar nicht brauchen. Da alles göttlich ist, ist auch jeder wechselseitige Kontakt mit anderen Wesen eine heilige Handlung, ein Ritual. Jede alltägliche Tätigkeit wie den Acker zu bebauen, Lebensmittel zu verarbeiten, zu spinnen und zu weben, Pflanzenmedizin herzustellen ist für sie ein Ritual.Es wird mit Achtsamkeit und Liebe ausgeführt und von Gebeten oder Gesängen begleitet, welche die spirituelle Symbolik dieser Handlung ausdrücken. Äußerst wichtig, wer fühlt sich heutzutage nicht sinnentleert bei einer so weit fortgeschrittenen Arbeitsteilung, wie wir sie haben! Die Feste sind lediglich eine Steigerung dieser auch im Alltag ständig praktizierten spirituellen Haltung. Darum bezeichne ich matriarchale Gesellschaften auf der religiös-kultischen Ebene als sakrale Gesellschaften und - weil ihre Vorstellung von der Gottheit grundsätzlich weiblich ist - als Göttinkulturen


      ******************************************


      Wer sich die Mühe macht, das wirklich zu lesen, entdeckt eine Menge Probleme, welches solche Gesellschaften nicht hatten.
      Man kann einen Bogen spannen, zu sämtlichen Problemen unserer Zeit, und daraus auch mögliche Lösungen herausarbeiten.
      Auch wenn das vielleicht komisch klingt, wenn ich als Mann das schreibe ( nu gut, ich kenne Marion Zimmer Bradley auch! ;) ) weil es einen enormen Machtverlust für viele bedeutet, wenn man sich nicht mehr Macht geben/nehmen kann, als man im Clan im Konsens finden kann.
      Ich denke, es wird der richtige Weg sein!

      Und außerdem empfehle ich mal wieder [:rolleyes:]
      http://www.denkmodelle.de neue Kapitel sind online!
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 13:27:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das kann vielleicht ein sehr langer Thread werden, aber mit Sicherheit keiner der irgendetwas bringt.

      Dafür gibt es ja bereits genügend Beispiele. :D :D :D :D :D

      Trotzdem viel Spass

      Liebe Grüsse aus Wien
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 13:31:31
      Beitrag Nr. 17 ()
      jaja, ich weiß!

      Und doch ist es für viele etwas neues, alles im Zusammenhang zu sehen!



      Für mich ist es das seit kurzer Zeit!



      Viele sind so verbohrt auf irgendwelche Symptome, dass man gar nicht den Zusammenhang erkennt:
      Kurz, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht!
      Man schimpft höchstens auf den jeweils genehmen politischen Gegner, als ob die jeweils andere Partei eine große Chance hätte, eine bessere Realpolitik zu fahren!
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 13:38:41
      Beitrag Nr. 18 ()
      Sittin,ich komme garantiert darauf zurück,jetzt steht ein Familienausflug an.
      see you:)
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 15:51:08
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hier eine wirklich gute Aufbereitung zum Thema Schulden in Deutschland, powered by ViccoB :)

      http://home.t-online.de/home/dieter.meyer/

      Dummerweise vergißt man häufig, dass es gar keine Rückführung der Schulden auf null geben kann, da Schulden Geldschöpfung bedeuten.

      Das dies nicht zwangsläufig so sein muß, schildern einige alternative Geldsysteme ganz gut. Im Quelltextthread dazu ein Text! Von uns geschaffene Systeme können auch von uns geändert werden, allein, es fehlt das Interesse daran, bei den Profiteuren sowieso, bei den Nichtprofiteuren fehlt häufig allein die Erkenntnis über die wahren Ursachen der Symptome!
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 19:08:14
      Beitrag Nr. 20 ()
      Warum geht es mit unserer Gesellschaft seit ca. 30 Jahren bergab, ich lese immer häufiger ca. 1970 als Peak.

      Auch Dingens im Sofa beklagt die seitdem einschreitende "Entsolidarisierung"

      ViccoB. hat hier im Politikforum ähnliche Beobachtungen gemacht!

      Ich versuche es mal mit meinen heutigen Wissen kurz anzureissen...

      Bis Mitte der Sechziger war unserer Gesellschaft zwar eine Männerdominierte, lebte aber von der nach dem Krieg entstandenen Aufbruchsstimmung mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl, welches IMO die in patriarchaten typischen Unterdrückungstendenzen negierte.
      Aber nicht alles, denn letztlich gab es einen Grund für die Bewegung der 68`er. Denn es bedurfte eines Aufbruches alter Denkmuster, die doch reichlich antiquitiert anmaßten, wenn man z.B. nur die Sicht der Frau in der Gesellschaft anschaut! Diese wurden bis zu dieser Zeit immer noch mit alten Denkmustern unterdrückt, die 2000 Jahre Kirche und damit Männerdominanz erschaffen hatten ( es war keine gute "Dominanz" sondern eine auf Unterdrückung basierende, mit dem Mittel des Mißbrauchs der natürlichen sexuellen Fortpflanzung als "Sünde" genutzter Macht, auch in dem man Frauen Wissen unzugänglich machte, weil man schlicht behauptete, Frauen bräuchten so etwas nicht, um seine eigenen Interessen nicht zu gefährden )

      Dann kam die Antibewegung, auch eine starke Emanzipationsbewegung, eine teilweise zu starke, weil Frauen sich in unserer Welt schnell überfordert sehen, wenn sie Männer- und Frauenrollen erfüllen müssen!
      Das wäre gar nicht so weit nötig gewesen, mußte aber so laufen, damit man überhaupt aus den alten Mustern ausbrechen konnte.
      Und die Pille, welche erstmals die Selbstbestimmung der Frau über ihre Nachkommen ermöglichte.
      Seitdem geht die Fertilität deutlich zurück, gleichzeitig sind es heutzutage wirtschaftliche Sachzwänge, die über Fortpflanzung entscheiden, seltener wirklich noch die Bekenntnis zum Prinzip Leben durch Selbstverwirklichung in Kindern. Unser Generationenkonflikt rührt ja daher, das sich unsere Alterspyramide umgedreht hat, hauptsächlich wegen der o.g. Faktoren.
      Aber witzigerweise liegt die Ursache für unsere heutigen Probleme nicht nur in diesen Bereich, Teile der christlichen Weltanschauung geistern rudimentär in unseren Köpfen herum, und bestimmen immer weiter eine Welt von Eigeninteresse, ohne an andere denken zu wollen oder zu können. "Nach mir die Sintflut" "Hauptsache, mir passiert das nicht!" "Ich bin für das, aber nicht bei mir..." sind typische Erscheinungsformen dieser Zeit.
      Alles Folgen der christlichen Lehre!

      Und dann sind die entstehenden wirtschaftlichen Probleme zufälligerweise in die gleiche Zeit zu legen.
      Erster Ölpreisschock, größere Rezession, Aufhebung des Goldstandards bei Währungen, der Zerfall der Wechselkursbindung in Bretton Woods, das anfangen heftiger Schuldenmacherei, das Auftauchen erstmaliger Gedanken über endliche Ressourcen und endliches Wachstum fallen alle in diese Zeit. Nur war es moralisch in Ordnung, da man einen großen Feind ( den Kommunismus ) bekämpfen mußte,
      und letztlich erkennbar war, das unsere Art zu leben zumindest besser war als die in kommunistischen Ländern.


      Es kann doch kein Zufall sein, wie sagen die Griechen?
      Panta rhei? Alles fließt?

      Nun fehlt unser Feindbild, wir schaffen uns gerade ein neues, vielleicht, weil die Hüter des Patriarchismus
      das machen müssen, um einen Kampf um ihr System zu führen?

      Weit entfernt von allen Verschwörungstheorien kann ich mir vorstellen, dass alle Mächtigen Angst vor ihrem Machtverlust haben, der in einer wirklich basisdemokratischen, natürlichen, gewaltarmen, regional begrenzten, dogmenfreien, Interessenblockierendärmeren wieder aufkommenden Matriachlischen Gesellschaft auftreten würde.

      Es gibt nur ein Mittel: Ablenkung von inneren Problemen durch führen von Krieg als alt bewährtes erprobtes Mittel, um alte Ansprüche zu untermauern, in dem man irgendetwas unterdrückt und "ausbeutet". ( Wenn allein die Schuldzinsdienste anderer Länder nicht mehr reichen, um sein eigenen Lebensstil zu befriedigen! )

      Dabei sind jedoch dieses Mal die systemimmanenten Probleme der westlichen Gesellschaften so stark, dass sie auch mit alten "römischen-Reich-Methoden" nicht zu kaschieren
      sind. Wir werden an diesen Problemen zur wirklich lebensbedrohenen Krise kommen!
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 19:40:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sittin,habe mich eingelesen,einige Punkte sind zentral,ab 1970... und Schulden.
      Magst du mal ne Gliederung machen,wäre sinnvoll:)
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 19:50:51
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hier ist der zeitpunkt, an dem wir anfingen, hemmunglos Schulden zu machen:

      Doch der Mythos des starken Dollars war dahin. Gold hatte scheinbar den Dollar besiegt.
      Am 15. August 1971 stoppte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Eintauschbarkeit von Dollars in Gold. Die endgültige Demonetisierung des Goldes hatte begonnen.

      Der langfristige Verlierer des Zusammenbruchs von Bretton Woods war trotzdem nicht der Dollar, sondern das Gold.
      Bereits 1973 wurde das Bretton-Woods-System vom System flexibler Wechselkurse ohne Bindung an Dollar und Gold abgelöst. Und 1976 empfahl der IWF seinen Mitgliedern die Aufhebung der Goldbindung der Währungen.


      Aus der bereits genannten Quelle goldseiten.de

      Aber es geht nicht weit genug! Denn langfristiger Verlierer sind wir alle, Gewinner sind Devisenspekulanten und der Staat, der sämtlichen anderen Staaten 30 Jahre verkaufen konnte, seine Dollars wären etwas wert, erreicht durch einen Status als weltweite Währungsreserve.


      Eine weitergehende Gliederung erscheint mir etwas müßig, ich gebe mir doch schon genug Mühe! :yawn:
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 20:25:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Margrit Kennedy: Ich hoffe sehr, daß die Menschheit es vor dem Beginn einer großen Katastrophe :eek: schafft, den Weg in Richtung einer ökologischen Kreislaufwirtschaft einzuschlagen. Die gegenwärtigen Krisen in Asien, Rußland und Brasilien geben vielleicht einen Vorgeschmack auf das, was noch auf uns zukommen könnte. In einem Spiegel-Interview sagte Georges Soros Ende letzten Jahres (Nr.51/98, S.100), daß die Welt im Herbst 1998 nur knapp an einem "money-melt-down", also an einer "Geld-Kern-Schmelze" vorübergangen ist. Was ein Zusammenbruch des globalen Finanzsystems für die Welt bedeuten würde, weiß niemand. Jedenfalls ist höchst zweifelhaft, ob sich das globale Finanzsystem mit den Mitteln der heutigen Politik unter Kontrolle bringen läßt.

      Red.: In den letzten Jahren liess sich deutlich beobachten, dass sich soziale Spannungen verschärfen, sowohl innerhalb der reichen Länder als auch weltweit.:eek: Und die Mächtigen sorgen sich zunehmend um die `innere Sicherheit` :eek:, um den Flankenschutz für industrielle Großprojekte und um ihren Zugriff auf die Rohstoffreserven der Erde. :eek:


      Margrit Kennedy: Das alles ist richtig. Manchmal befürchte ich, dass es einer noch größeren Notsituation bedarf als zum Beispiel nach dem Super-GAU in Tschernobyl, damit alles wirklich ins Lot kommt. Möglicherweise wird eine solche Notsituation eine harte Probe für unsere ganze Zivilisation werden :eek::eek:





      http://www.holis.de
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 20:23:21
      Beitrag Nr. 24 ()
      ...
      Durch die sich unabwendbar ändernden ökonomischen Verhältnisse in der westlichen, industrialisierten Welt steht der Begriff Arbeit jetzt wieder vor einem Umbruch. Alle gesellschaftlichen Schichten fordern in der Diskussion um den Standort Deutschland, den Industrie-standort Deutschland von den Regierenden die Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit durch Schaffung von Arbeitsplätzen gegen Entgelt. Die bisherigen Maßnahmen der Regierenden gegen den Wegfall der klassischen Arbeitsplätze, gegen den Anstieg der Arbeitslosigkeit, wirken aber eher hilflos. Sie bleiben mangels übernationaler Regelungen wirkungslos. Die Wirtschaft hat sich durch die Öffnung der Märkte, durch die Globalisierung, durch die Schaffung der freien Markt-wirtschaft praktisch weltweit längst von den staatlichen Einflußmöglichkeiten entkoppelt. Für die sozialen Folgen bleiben aber formal die staatlichen Institutionen zuständig und verantwortlich. Die Auswirkungen auf die demokratische Legitimation der westeuropäischen Staaten wird heute leider noch zu oft verdrängt. Noch ist die Absicherung des Lebens durch die sozialen Netze gesichert. Aber die Konstruktion dieser Netze läßt die Wahrscheinlichkeit einer Überforderung aktuell werden.

      In allen Diskussionen wird davon ausgegangen, es wäre genug Arbeit vorhanden. Wir hätten nur nicht genügend Geld, es zu bezahlen. Damit wird wieder bestätigt, daß Arbeit jetzt als zu kaufende Ware gesehen wird. Es wird eigentlich nie die Frage gestellt, geschweige denn beantwortet, wieviel Produkte und Leistungen, die ja durch Arbeit geschaffen werden, wirklich gebraucht werden. Wie groß ist der Bedarf an Produkten, um für alle Menschen ein Leben in angemessenem Wohlstand in materieller aber auch in geistiger Hinsicht zu führen. Fast völlig unbeachtet bleibt dabei die immer stärkere Rationalisierung. Einsatz des Kapitals sind überwiegend Rationalisierungsinvestitionen, d.h. es wird immer weniger menschlicher Arbeitseinsatz nötig, um die benötigten und gewünschten Güter und Dienstleistungen bereit zu stellen.
      ...


      http://www.uni-ulm.de/LiLL/3.0/D/wsd/ARB_BI01.htm
      Hey, der Mann hat es drauf! :)
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 23:17:12
      Beitrag Nr. 25 ()
      gleiche Quelle:

      Die römische Gesellschaft hat unzweifelhaft für den Fortgang der Entwicklung in Europa, in der christlichen Welt entscheidende Dinge hervor gebracht. Das Recht, die Rechtsprechung, die Form des Staates, die Herausarbeitung der Staatsformen; von der Diktatur bis hin zur Republik, all dies entstand in jener wechselvollen Geschichte. Aber die Stellung des einzelnen Menschen war geprägt durch ein immer mehr an Unterordnen unter die Forderungen des Staates. Die staatliche Macht legitimierte sich aus der göttlichen Macht. Damit war dem Menschen vorgegeben, in welchen Schichtungen er zu leben hat. Das Einzelschicksal ging unter in der Anonymität. Am Ende der Kaiserzeit war das römische Reich ein Klassenstaat geworden...

      Salvian von Massilia, schrieb Mitte des 5. Jh. zum Zerfall des römischen Reiches

      Die Habsucht der Vornehmen, die Käuflichkeit der Finanzbeamten und die Ungerechtigkeit der Kurialen bringen es zuwege, daß die Schwachen die Lasten der Stärkeren tragen müssen.

      Der Mangel an billigen Arbeitskräften ermöglichte den Anstieg der billigen Importe und damit eine Verstärkung der Verelendung der einheimischen Handwerker u.ä., die (noch) nicht bereit waren, auf die niedrigeren Bezahlungen einzugehen. Es kam zu einer zunehmenden Vermögenskonzentration. Es wäre wahrscheinlich interessant zu untersuchen, welchen Einfluß die Entscheidung über die Sklavenhaltung und damit Veränderung der bis dahin tradierten Gesellschaftsstruktur in ihren Schichtungen und Klassen auf den inneren Zerfall der römischen Gesellschaft hatte. Vergleiche zur heutigen Situation als Folge der offenen Grenzen, der Globalisierung drängen sich auf.
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 13:14:27
      Beitrag Nr. 26 ()
      hallo indianer!

      weißt du warum ich schulden mache?

      weil ich dann einen doppelten ansporn für die zukunft habe...
      hört sich dumm an, ist aber tatsächlich so.
      in einem meta-thread erwarte ich tieferschürfende antworten als die bisher so oberflächlichen.
      was ist die wahre natur des schulden-machens??????????
      will ich mich dadurch selbst quälen?
      also ein masochistischer antrieb?
      will ich vielleicht bemitleidet werden?
      liebe ich die gefahr und gehe deshalb in schulden?

      eine höchst komplexe frage, die nach den schulden......


      penunze
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:14:28
      Beitrag Nr. 27 ()
      genau, die moralische Komponente fehlt noch ein wenig!


      Aber den wenigsten ist diese wohl auch bewußt!
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 13:19:31
      Beitrag Nr. 28 ()
      Das Ende der Gerechtigkeit

      Die Frage, ob Chancengleichheit, Sozialpartnerschaft und Gerechtigkeit einen alten Hut darstellen, lässt sich nach der Analyse unseres Systems leicht beantworten: Diese, für den Einzelnen so entscheidend wichtigen Umstände, werden in unserer Welt weiter an Bedeutung verlieren, genauso, wie im gleichen Zug die Kapitalrendite zum alles beherrschenden Faktor werden wird. Doch damit nicht genug: Wir stehen in diesem Prozess vor gewaltigen Veränderungen, welche leicht im Zerfall unserer gewohnten Lebensumstände enden könnten. Ein deutliches Symptom für die Entwicklung ist der steigende Produktivitätsdruck.

      "Bei der nur zu oft maßlosen Inanspruchnahme des Kredits vollzieht sich hier mit Hilfe des Bank- und Börsenkapitals in einer anscheinend planvollen Weise eine nationale wie internationale Verkettung der Privatunternehmungen, die in unserem Kriegszeitalter uns eines Tages einer Krise entgegen zu führen droht, wie sie kaum in der Geschichte der Völker schon erlebt wurde."

      Prof. Ruhland, System der politischen Ökonomie, 1908

      Der wachsende Produktivitätsdruck - Expansion bis zum Zerfall

      Wer heute aufmerksam die Entwicklungen in der Welt beobachtet, muss feststellen, dass alle Abläufe immer schneller vor sich gehen. In diesem Prozess nimmt der Druck auf den Einzelnen ständig zu, weil die Produktivität immer schneller gesteigert werden muss, ohne dass man Rücksicht auf die Lebensbedingungen oder die Umwelt nimmt. Durch den zunehmenden Expansionszwang auf Unternehmen und Beschäftigte kommt es in der Gesellschaft zu einem gnadenlosen Ausleseprozess: Wer nicht den neuen Kriterien der selbsterklärten Leistungsgesellschaft entspricht, wird in das Heer der Arbeitslosen ausgestoßen. Weil die Entwicklung mit steigender Geschwindigkeit abläuft, enden letztlich immer größere Teile der Bevölkerung in einem wenig lebenswerten Zustand. Es verwundert deshalb wenig, dass eine Studie des Sozialwissenschaftlers Prof. Dr. Erler zu dem Schluss kam, dass die Armut "nach oben hin in die Mittelschicht hinein ausfranst". Es müsse davon ausgegangen werden, dass sich etwa zwei Drittel der Bevölkerung mindestens einmal im Leben in einer sozialen Lage wiederfinden, die als arm bezeichnet werden könne. Weil Unruhen die Rendite gefährden würden und das System möglichst lange Laufen soll, muss der Sozialetat ausgeweitet werden, um die Ausgestoßenen vorerst vor dem ansonsten sicheren Ende zu bewahren. Mit richtiger Sozialpartnerschaft, also Hilfen für unschuldig in Not Geratene, hat dies allerdings wenig zu tun, sondern letztlich wird durch solche Maßnahmen, wie wir noch sehen werden, nur an Symptomen herumgedoktert, nicht jedoch die Ursache davon beseitigt. Die Sozialausgaben im Staatshaushalt steigerten sich dabei seit 1960 um mehr als 1800%. Jede dritte Mark muss inzwischen für die Sozialleistungen ausgegeben werden. Diese Lasten werden wiederum von denen eingefordert, welche noch im System integriert sind, womit deren Kaufkraft deutlich gesenkt wird.




      Abb. 1: Zahl der Sozialhilfeempfänger und Höhe der Sozialaufwendungen in Deutschland

      Neben finanziellen Zuwendungen für die Ausgegliederten gewährt unser System der Bevölkerung parallel zum steigenden Erwerbsdruck in der Wirtschaft immer mehr Unterhaltung. Durch diese Ablenkung können Ablehnungserscheinungen gegen das System wenigstens eine Zeit lang wirksam unterbunden werden. Die Zahl der Fernsehübertragungen etwa von Sportveranstaltungen nehmen dabei seit Jahren in drastischem Umfang zu. Daneben kommt es zu einer Verrohung der Sitten, was sich in der Erwartung des Publikums an die Fernsehanstalten zeigt, mehr Sex- und Gewaltfilme zu senden.

      Dabei ähnelt unsere Gesellschaftsentwicklung in gewisser Weise der des antiken Roms vor dem Zerfall: Als die Eroberungen nicht mehr ausreichten, um den Kapitalhunger des Zentrums zu stillen und damit in einem ähnlichen Prozess wie heute immer größere Teile der Bevölkerung aus dem System ausgestoßen wurden, versuchten die Machthaber, Unruhen durch Brot und Spiele, also Verteilen von Getreide und Gladiatorenspiele, zu verhindern. Der Professor für politische Ökonomie, Ruhland wies bereits Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts darauf hin, dass alle Hochkulturen durch denselben Prozess zugrunde gingen: zuerst Kapitalexpansion und schnelle Steigerung der Produktivität, dann Niedergang durch ungerechte Vermögensverschiebung, entstehende Armut und folgenden kulturellen Verfall. Auch unserem System prophezeite er, dass nach einer langen Zeit der Krisen und Kriege der Zusammenbruch erfolgen werde. Damit decken sich seine Erkenntnisse mit denen des Begründers der Massenpsychologie, Le Bon, der vor über 100 Jahren die Entwicklung der Kulturen erforschte. Er stellte dabei fest, dass schnell steigende Abgaben des Staates das frei verfügbare Einkommen der Bevölkerung reduzieren. Damit sinke die Eigeninitiative des Einzelnen, was der Staat durch vermehrten gesetzlichen Zwang und weitere Abgaben auszugleichen versuche. In diesem Prozess verlieren die Menschen die Fähigkeit eigenständig zu handeln. Die Grundlage jeder Gemeinschaft, das Individuum, wird damit zerstört und der Staat muss früher oder später zerfallen. Deutlich wird, dass eine unbegrenzte Steigerung der Produktivität durchaus als Indiz für eine ungesunde Entwicklung gesehen werden kann. Doch bestätigt diese Annahme auch der Vergleich mit natürlichen Ordnungen: Nachdenklich macht vor allem der Vergleich eines Wachstumsprozesses in der Natur mit der scheinbar grenzenlosen Entwicklung unseres Wirtschaftssystems:




      Abb. 2: Beschleunigtes Zinswachstum und natürliches Wachstum

      Ein Lebewesen beispielsweise wächst am Anfang sehr schnell, wobei die Geschwindigkeit des Zuwachses mit zunehmender Zeit kleiner wird und das Wachstum beim Erreichen einer optimalen Größe ganz aufhört. Alle Systeme, welche in der Natur zu beschleunigtem Wachstum neigen, zerstören sich am Ende selbst: So vermehren sich etwa Tumorzellen mit zunehmender Zeit immer schneller im Körper des Menschen und verdrängen gesundes Gewebe, bis der Mensch mit dem Tumor zugrunde geht. Ordnungen, die nicht zu einem stabilen Zustand tendieren, sind damit im realen Raum zum Zusammenbruch verurteilt, da es in einer endlichen Welt kein unendliches Wachstum geben kann. Mathematisch lässt sich auch zeigen, daß ein exponentielles, also beschleunigtes Zinswachstum am Ende alle anderen Entwicklungsarten überholt. Auch kleine Zuwachsraten wirken sich letzlich massiv aus. Da unsere Ökonomie auf Wachstum basiert, muss es einen Fehler-Faktor geben, der zu einer beschleunigten Entwicklung zwingt.

      "Exponentielles Wachstum ist trügerisch, weil schon bei relativ geringen Wachstumsraten in kurzer Zeit astronomische Zahlen erreicht werden."

      Dennis Meadows, Die Grenzen des Wachstums

      Die Ursache der Entwicklung - das explodierende Kapitalsystem

      Die Grundlage unseres Wirtschaftssystems stellt das Geld als Tauschmittel dar. Es ist deshalb sinnvoll, den Störfaktor in diesem Bereich zu suchen. Geld wird heute jedoch nur dann weiterverliehen oder investiert, wenn ein ausreichend hoher Zins bezahlt wird. Anhand einer einfachen Rechnung läßt sich jedoch zeigen, daß dieses Zinssystem mit zunehmender Zeit immer schneller ablaufen und damit instabiler werden und letztlich zerbrechen muss: Hätte jemand beispielsweise im Jahre 1 nur 1 Pfennig zu 5% Zins angelegt (bzw. 1 Pf. Schulden gemacht), würde diese Anlage im Jahre 1466 den Wert einer Erdkugel aus Gold und im Jahr 1990 bereits den Gegenwert von 134 Mrd. Erdkugeln aus Gold erlangt haben (Abb. 2). Heute wären daraus schon unvorstellbare 200 Milliarden Erdkugeln aus Gold entstanden. An dieser Entwicklung ändert auch die Inflation wenig, da eine erhöhte Preissteigerungsrate nur den Zins erhöht und damit die Entwicklung beschleunigt.


      http://www.geldcrash.de/Aktuelles/joseffa.gif

      Abb. 3: Entwicklung einer Geldanlage von 1Pf durch 5% Zinseszins

      Eine ähnliche Rechnung brachte der Investmentexperte Marc Faber, als er betonte, dass noch keine einzige wachsende Geldanlage je langfristig funktioniert hätte. Er nahm an, dass ein Dollar im Jahre 1000 zu 5% Zins angelegt worden wäre und kam zum Ergebnis, dass allein die Zinsgewinne dieses Vermögens heute das gesamte Bruttosozialprodukt der Welt um das vier Millionen fache übertreffen würde! An diesen Beispielen wird deutlich, dass ein auf Zins aufgebautes System immer nur wenige Jahrzehnte funktionieren kann, bis es von neuem zusammenbricht. Da das Zinssystem nur begrenzte Zeit funktioniert, stellt es ein System mit Verfallsdatum dar. Um diesen Ruin so weit wie möglich hinauszuschieben gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich die gesamte Wirtschaft zu ständigem Wachstum anzutreiben, um die zur Verzinsung des Kapitals nötigen, anwachsenden Mittel erwirtschaften zu können. Den Zinsgewinnen auf der einen, stehen aber auch Zinslasten auf der anderen Seite gegenüber.
      Aus diesem Grund explodieren in jeder Zinswirtschaft sowohl die Geldvermögen als auch die Schulden. Was jemand als Zinsgewinn für sein Vermögen verbuchen kann, muss automatisch ein anderer als Kredit nachfragen. (Abb. 4). Dabei sind die gesamten Geldvermögen und die gesamten Verbindlichkeiten des finanziellen Sektors (Staat, Unternehmen, private Haushalte und Banken) von 1995 bis 1999 inzwischen von über 15 Bio. DM auf etwa 22 000 Mrd. DM explodiert. Es verwundert deshalb wenig, daß bei diesem Wachstumszwang jede soziale Verantwortung zum Scheitern verurteilt ist, wenn nur noch die Erwirtschaftung einer immer größeren Rendite zum Zielobjekt wird.





      Abb. 4: Entwicklung der gesamten Geldvermögen/gesamte Schulden finanzieller Sektor

      Ein großer Irrtum ist es in diesem Zusammenhang, nur die Staatsverschuldung zu betrachten und nicht die Gesamtverschuldung (Schulden von Staat, Unternehmen und Privathaushalten). Dabei wird meist der Fehler gemacht, den geplanten Staats-Schuldenabbau von einzelnen Ländern, wie den USA, oder "Sparpakete" in der Politik mit einer Problemlösung gleichzusetzen. Es wird vernachlässigt, das ein Sektor, wie der Staat, seine Verpflichtungen nur dann abbauen kann, wenn ein anderer Bereich, wie die Unternehmen oder die Privathaushalte, entsprechend mehr Kredite nachfragen. Dies liegt daran, dass die Geldvermögen und damit die Gesamtschulden jedes Jahr um den Zinssatz wachsen müssen und jeder Mark Vermögen eine Mark Kredit entgegenstehen muss. Deshalb explodiert die Gesamtverschuldung der USA wie in jedem Land in gefährlich erscheinender Weise. Ein Abbau der Verschuldung wäre nur dann möglich, wenn auch die entsprechenden Geldvermögen in der gleichen Höhe reduziert würden, was jedoch in einem Zinssystem, in welchem die Vermögen um den Zinssatz jedes Jahr wachsen unmöglich ist. Ein Schuldenabbau wäre also nur bei einer Änderung unseres Kapitalsystems möglich.

      "Alle Menschen zerfallen, wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sklaven und Freie; denn wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, er sei übrigens wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter."

      Friedrich Nietzsche

      Die Chancengleichheit verschwindet

      Was in diesem Zusammenhang häufig vergessen wird, ist der Effekt der Vermögensanreicherung im Zinssystem, die alleine schon jede Chancengleichheit im Keim erstickt: Mit der Ausweitung der Geldvermögen werden diese automatisch in immer weniger Händen konzentriert. Wer viel Geld besitzt, kann dieses verzinst anlegen und am Jahresende noch mehr Zinsen verbuchen und wieder renditeträchtig anlegen. So wächst sein Vermögen nach der Zinseszinsrechnung immer schneller an, ohne dass damit ein größerer Leistungsaufwand für ihn verbunden wäre. mehr und mehr Kapital kommt aus diesem Grund immer dort zusammen, wo schon viel vorhanden ist. Auf der anderen Seite fehlt das Geld genau da, wo es gebraucht würde: Es fehlt Geld für Arbeitsplätze, Kultur oder für den Umweltschutz. Da dieser Umverteilungsmechanismus unabhängig von der Leistung des Einzelnen abläuft und die Verteilung von Möglichkeiten mit dem Geldbesitz in enger Verbindung steht, gewinnt eine Minderheit an Chancen, während die Mehrheit diese einbüßt. Da Geld heute wie eh und je Macht bedeutet, entsteht mit der Vermögenskonzentration zunehmend auch ein Gewaltenmonopol.

      ( welches wir gerade deutlich sehen! :mad:)

      In einer UNO-Studie wurde 1996 bekannt gegeben, dass weltweit die 358 reichsten Milliardäre fast die Hälfte des Welteinkommens besitzen. Würde man statt des Einkommens das Vermögen berücksichtigen, wäre der Gegensatz noch viel größer. Nicht nur weltweit, sondern auch innerhalb der reichen Nationen vollzieht sich eine große Verschiebung von Kapital in immer weniger Hände. Das Ergebnis dieser Umverteilung zeigt sich in der Vermögensverteilung der Bevölkerung: Im Jahr 1996 veröffentlichte die CDA (Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft - eine CDU Organisation), dass sich 80% des Produktivvermögens in Deutschland in den Händen von nur 3% der Bevölkerung befinde. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) berichtete 1997, dass sich ein Drittel des Nettogeldvermögens auf nur 6% der Haushalte konzentriert. Allerdings wurden bei der statistischen Erhebung gerade die reichen Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 35.000 DM und mehr nicht erfaßt. Jedoch soll sich nach einer überschlägigen Rechnung 40% des Geldvermögens gerade in der oberen Bevölkerungsschicht befinden, weshalb diese Analyse der Vermögensverteilung noch als sehr optimistisch gelten kann. Auch in den USA geht es den meisten Amerikanern heute schlechter als vor 25 Jahren, weil der gesamte Vermögenszuwachs nur denjenigen zugute kam, welche schon vorher im Überfluß lebten. Es kommt damit zu einer Aufspaltung der Gesellschaft in wenige Reiche, denen alle Chancen offenstehen, und viele Arme, denen zunehmend die Möglichkeiten einer eigenständigen Entwicklung genommen werden. Als langfristig arm kann in diesem Zusammenhang jeder gelten, der weniger Zinserträge bekommt, als er jährlich indirekt bezahlen muss.

      "In seiner majestätischen Gleichheit verbietet das Gesetz den Reichen wie den Armen, unter Brücken zu schlafen, in den Straßen zu betteln und Brot zu stehlen."

      Anatole France, franz. Schriftsteller und Nobelpreisträger

      Umverteilung von unten nach oben

      Kaum bekannt ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten Bürger wesentlich mehr Zins zahlen, als sie bekommen. Da ist einmal die Staatsverschuldung, für die jeder in Form von Steuern Zins erwirtschaften muss. Dabei müssen sich die öffentlichen Haushalte immer weiter verschulden, allein weil die Schulden nicht mehr getilgt, sondern nur die Zinsen durch Neuverschuldung bezahlt werden können. Auch muß der Staat um eine Rezession zu vermeiden in regelmäßigen Zeitabschnitten wieder Konjunkturimpulse durch Verschuldung setzen. Doch macht die Staatsverschuldung nur etwa ein Viertel der volkswirtschaftlich bedeutsamen Gesamtverschuldung aus, womit ein Abbau der Verbindlichkeiten in diesem Sektor keine Besserung der Lage bringt, wenn sich dann wie in den USA die Unternehmen umso höher verschulden müssen. Die Verschuldung der Wirtschaft belastet ebenfalls die ganze Bevölkerung, weil die Zinslasten in Form erhöhter Preise an den Verbraucher weitergegeben werden, der die entsprechenden Kapitalkosten zu tragen hat. Auch die Wirtschaft ist im Zinssystem zur weiteren Kreditaufnahme gezwungen, weil ein zunehmender Wettbewerb im gesättigten Markt zu teuren Modernisierungen zwingt, um überhaupt noch in der Wirtschaft bestehen zu können. Eine indirekte Zinslast auf unverschuldetes Sachkapital kommt diesen Faktoren noch hinzu. Das bedeutet, daß ein Investor, der beispielsweise in eine Wohnanlage investiert, mindestens so hohe Mieterträge erwartet, wie die Verzinsung des Kapitals auf dem Geldmarkt einbringen würde. Durch diesen Effekt bestehen heute beispielsweise die Wohungsmieten zu 70 - 80% nur aus Zinskosten. Jetzt stellt sich die Frage, welche Zinslast jeder Bürger pro Jahr zu tragen hat. Die meisten Menschen denken, dass nur derjenige Zinsen zu zahlen hätte, welcher persönlich verschuldet ist. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit: Indirekt müssen wir auch für die Schulden der Gemeinschaft und der Unternehmen aufkommen. Bei einer Gesamtverschuldung der nichtfinanziellen Sektoren (ohne Bankenbereich) von 11000 Mrd. DM kommt man pro Jahr auf Zinslasten von über 1200 Mrd. DM. Pro Privat-Haushalt sind das für das Jahr 20000 fast 35.000 DM. Jeder Haushalt muss also im Jahr auf 35.000 DM Einkommen verzichten, um die Zinsansprüche des Kapitals sicherzustellen. Dabei wird schnell klar, dass derjenige, welcher mehr als 35.000 DM im Jahr Zinsgewinn hat, mit dem jetzigen System Erträge erwirtschaftet. Alle anderen müssen für diese Gewinne arbeiten und selbst auf Einkommen verzichten. Je mehr Zeit vergeht, umso schneller wächst dieser Kapitalstrom von arm zu reich. Im Jahr 2010 wird die Zinslast pro Haushalt, bei fortgesetzter Entwicklung, bereits über 77.000 DM betragen. Es wird deutlich, daß der zu zahlende Schuldendienst schnell nicht mehr tragbare Ausmaße annehmen muss. Deshalb verwundert es wenig, wenn das Kapital zunehmend die Vorherrschaft über alle anderen Produktionsfaktoren gewinnt.

      "Der Wucherer ist mit vollstem Recht verhaßt, weil das Geld hier selbst die Quelle des Erwerbs und nicht dazu gebraucht wird, wozu es erfunden ward. Denn für den Warenaustausch entstand es, der Zins aber macht aus Geld mehr Geld. ... Der Zins aber ist Geld von Geld, so daß er von allen Erwerbszweigen der naturwidrigste ist."

      Aristoteles, griech. Philosoph

      Das Kapital verdrängt den Wert der Arbeit

      Dies zeigt sich insbesondere in der Entwicklung der Löhne und Gehälter im Vergleich zu den privaten Geldvermögen (Abb. 5). Während das Geldvermögen exponentiell anwächst, sinken die Nettolöhne seit einigen Jahren. Auch die Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn wird immer größer, da Steuer- und Abgabenbelastungen des überschuldeten Staates für die Arbeitnehmer drückender werden.
      Die privaten Geldvermögen haben sich dabei seit 1995 bis 1999 von 4600 Mrd. DM auf über 6000 Mrd. DM erhöht, während die Nettolöhne kaum eine Steigerung erfahren haben. Wie sehr sich bereits die Entwicklung verselbständigt hat, zeigt die Tatsache, dass der Zuwachs an neuem Geldvermögen zum größten Teil nur aus wiederangelegten Zinsen stammt.

      [ PS dazu: auch die Umverteilung durch unsere Börsenhausse und Baisse spilet damit rein- wer besitzt jetzt die Aktien, und wer das Geld, welches mal im Umlauf war als Marktkapitalisierung ]




      Abb. 5: Entwicklung der Löhne im Vergleich zur privaten Geldvermögenszunahme

      Während der normale Erwerbstätige nur dann Vermögen bilden kann, wenn er einen Teil seines Arbeitslohnes spart, hat sich der Großteil des Geldvermögens in so wenigen Händen konzentriert, dass der jährliche Zinsgewinn nicht mehr verkonsumiert werden kann und automatisch wieder angelegt wird. Zunehmend erlangt man so mehr Reichtum nicht mehr durch Arbeit, sondern durch leistungslose Geldanlageformen vergrößert. Während 1970 noch zwei Drittel des Geldvermögenszuwachses wirklich aus Arbeitseinkommen angespart wurde, war es 1993 nicht einmal mehr ein Sechstel. Nach Angaben der Bundesbank stammten schon 1998 mehr als 80% des Geldvermögenszuwachses nur aus Zinsgewinnen. Die Verschiebung des Geldes von der Arbeit zum Besitz zeigt sich auch am verfügbaren Einkommen der Haushalte (Abb. 6). Seit 1970 [OPTI! :eek::eek:] ist ein stetig abnehmender Anteil der Nettolöhne am verfügbaren Einkommen der Haushalte erkennbar. Gleichzeitig steigt fast in gleichem Ausmaß der Anteil der Gewinne aus Geldvermögen und Unternehmen an.



      Abb. 6: Anteil der Nettolöhne am verfügbaren Einkommen der Haushalte

      In gleichem Maße wie die Arbeit an Bedeutung und Ansehen verliert, konzentriert sich das Vermögen bei wenigen großen Institutionen, welche durch die Kapitalmacht die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen weltweit zu ihren Gunsten beeinflussen können. Dieser Effekt führt zu weiterem Druck auf Unternehmen und Beschäftigte und wird allgemein als "Globalisierung" bezeichnet.

      "Die Ängste der Menschen vor einer unüberschaubaren Welt, vor Mächtigen, die weder wählbar, noch abwählbar sind, vor anonymen Strukturen, müssen wir ernst nehmen. ... Es sollte nie vergessen werden, daß Freiheit sich nicht von selbst versteht, daß sie ersehnt, erkämpft und verteidigt werden muß".

      Bundespräsident Rau zur Globalisierung

      Globalisierung

      Globalisierung heißt, dass sich das Geldkapital in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen bewegen kann, um dort mehr Zinserträge zu erwirtschaften. Da jedoch Produktion und Arbeitnehmer nicht so mobil sind, wird sich zwangsläufig die Vorherrschaft der Kapitalbesitzer über Arbeit und Produktion verschärfen. Die Unternehmen sind dann immer mehr dazu gezwungen, mit dem Kapitalmarkt zu konkurrieren. Erbringt ein Betrieb nicht mehr die Mindestrendite auf dem Geldmarkt, wird er wegen "Unrentabilität" geschlossen - Arbeitslosigkeit für die Betroffenen ist die Folge. So wurde etwa beim Daimler-Benz Konzern bereits 1996 die Anweisung erlassen, dass alle Sparten des Konzerns eine Mindestrendite von 12% erwirtschaften müssen, anderenfalls würden sie abgestoßen. 12% Rendite bedeuten eine Verdopplung der Produktivität alle sechs Jahre - der Druck auf Angestellte und Arbeiter steigt damit ständig. Wie die globalen Großanleger den Vorrang vor der Sicherung von Arbeitsplätzen bekommen, zeigt folgendes Beispiel: Der Nahrungs- und Waschmittelkonzern Unilever kündigte wegen der Globalisierung an, in den nächsten Jahren weltweit 100 Fabriken und 25.000 Arbeitsplätze abzubauen. Die Maßnahme wurde indirekt damit begründet, dass der Nettogewinn zurückgegangen wäre, wegen der Ausschüttung einer Superdividende im Sommer vergangenen Jahres. Mit der Globalisierung müssen nun weltweit die Unternehmen in erster Linie mit dem mächtiger werdenden Kapitalmarkt konkurrieren - ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb entsteht, die Anforderungen werden in immer größere Höhen geschraubt, Löhne nach unten gedrückt, und immer mehr Menschen müssen infolgedessen auf der Strecke bleiben. Gleichzeitig kommt es zu einer beschleunigten Konzentrationswelle in der Wirtschaft. Das Transaktionsvolumen der weltweiten Unternehmensfusionen stieg 1997 im Vergleich zum Vorjahr, um 48% auf 1630 Mrd. US-Dollar. 1999 waren es bereits annähernd 3000 Mrd. Dollar. Durch die größere Kapitalbasis können Großkonzerne kleine Betriebe in einem ruinösen Wettbewerb in die Enge treiben. Mittelständische Unternehmen, welche den Großteil der Arbeitsplätze stellen, müssen bei steigenden Zinslasten aufgeben und ihren Marktanteil an einen Großkonzern abgeben, der damit seine Monopolstellung ausweitet. Bei der Übernahme wird der Betrieb zuerst durch Entlassungen "saniert" - Arbeitslosigkeit ist die Folge. Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, wies darauf hin, dass Fusionen oftmals nur deshalb stattfinden, damit sich der Konzern von bestimmten Sparten trennen kann. Ein oberstes Ziel der Firmenübernahmen stellt also schon von vornherein die Reduzierung des Personalbestandes dar. Zusätzlich kommt es zu einem Preisdruck auf andere Kleinunternehmer, die mit dem entstandenen Giganten konkurrieren müssen. So schrumpfen beispielsweise die Gewinnspannen im Einzelhandel immer weiter. Große Ketten, welche vorher die kleinen Tante-Emma Läden ruinierten, werden nun selbst von Großkonzernen unter Druck gesetzt. Dies wirkt sich wieder auf die Hersteller, vor allem die Landwirte aus, die den Preisdruck auffangen müssen und dabei oft zugrunde gehen. Die Großkonzerne befinden sich wiederum in der Hand von Banken, bei denen sich die Kapitalkonzentration weiter fortsetzt. Es beginnt ein Verdrängungswettlauf um die weltweite Monopolstellung. Damit erhöht sich die Abhängigkeit der Unternehmen von wenigen Großbanken weiter. Wie gewaltig die Macht der Banken ist, wird beispielsweise an der Versechsfachung der Gewinne im Jahr 1998 deutlich. Auch die freie Meinungsbildung kommt bei diesem Prozess in ernste Gefahr, wie die Fusion des US-Konzerns Time Warner mit dem Internetanbieter AOL zum größten Medienkonzern der Welt am Anfang des Jahres 2000 zeigte. [ Und nun straucheln selbst schon die ersten Banken unter diesem Druck! ]
      Durch steigende Arbeitslosigkeit kann dann der Druck auf die Angestellten und Arbeiter fast beliebig ausgeweitet werden, muss doch jeder ständig befürchten, bald selbst zu den Erwerbslosen zu gehören. Dabei gehen auch die Grundrechte, beispielsweise der Meinungsfreiheit, verloren: Nach einer Studie aus dem Jahr 1997 rechneten 85% der Mitarbeiter mit Nachteilen, falls sie im Betrieb offen ihre Meinung äußern würden. Jeder muss froh sein, überhaupt noch einen Arbeitsplatz zu besitzen, auch wenn er noch so schlecht bezahlt wird. So will beispielsweise die Siemens AG einen Teil der Beschäftigten tariflich ausgliedern, wobei man vorhat, den Lohn um 20% zu senken und gleichzeitig die Wochenarbeitszeit um 2 Stunden zu erhöhen. Durch diesen Prozess sollen sich die Lebensumstände der arbeitenden Bevölkerung in Zukunft drastisch ändern. Es wird kaum noch Jobs geben, die jemand auf Dauer ausüben kann. Durch zunehmenden Druck, Kürzung von Sozialhilfe und Entlassungen werden die Menschen dazu gezwungen sein, Zweit- und Drittberufe zu ergreifen. Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung wird dabei ganz an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Aus diesem Grund mahnte der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation ILO an, klarzumachen, dass die Globalisierung nicht unumkehrbar sei, wie dies behauptet werde und die Entwicklung durch finanzpolitische Maßnahmen durchaus beeinflusst werden könne. Doch fordert die Vorherrschaft des Kapitals nicht nur von den Menschen immer größere Opfer, sondern auch die Umwelt wird zerstört und letztlich gerät das System durch diesen Prozess selbst in Gefahr.

      "Der riesige Schuldenberg hat eine fatale Konsequenz: Rasant wachsende Zinsverpflichtungen des Staates müssen aus ständig steigenden Steuereinnahmen bedient werden. Dies ist ein Hauptgrund für den ökologisch schädlichen Wachstumszwang!"

      Der Spiegel, 2.11.1998

      Wirtschaftswachstumszwang

      Viele stellen sich die Frage, warum die Wirtschaft überhaupt immerzu wachsen müsse, wo doch in der realen Welt nichts unbegrenzt größer werden kann, ohne letztlich zugrunde zu gehen. Nicht umsonst heißt es im Sprichwort: Kein Baum wächst in den Himmel! Weil jedoch die Kaufkraft der Bevölkerung begrenzt ist, muss durch immer aggressivere Werbung, schnell wechselnde Modeerscheinungen und Wegwerfprodukte ständig neues, künstliches Verlangen nach dem immer größer werdenden Produktionsberg geschaffen werden. So verzehnfachte sich die Anzahl der Werbespots im Fernsehen von 1986 bin 1997. Reichte vor 15 Jahren noch ein Auto pro Familie, kommt heute bereits das Dritt- oder Viertauto ins Gespräch. Wie fatal sich ein exponentielles Wachstum auf die Umwelt auswirkt, zeigt folgende Überlegung: Grob geschätzt reichen die vermuteten fossilen Energieträger beim heutigen Verbrauch noch 1000 Jahre. Bei nur 5% Steigerung des Verbrauchs jährlich, wären die Vorräte bereits nach 81 Jahren aufgebraucht. Unsere Wirtschaft muss deswegen wachsen, weil der Anteil des Vermögens, den die breite Bevölkerung an der Wertschöpfung hat, immer mehr zugunsten der Kapitalverzinsung zurückgedrängt wird. Die Unternehmen sind durch die explodierende Verschuldung dazu gezwungen, neben den Einsparungen auf dem Personal- und Umweltsektor die Produktionskapazität weiter zu steigern, um die Zinslast zahlen zu können. Bei einer Verzinsung von beispielsweise zehn Prozent, verdoppelt sich das zu bedienende Kapital alle sieben Jahre, bei sieben Prozent alle zehn Jahre. Am Anfang einer Volkswirtschaft, meist nach einem Krieg, ist der zu verzinsende Kapitalanteil noch klein und kann von den Unternehmen leicht durch ein kräftiges Wirtschaftswachstum bezahlt werden. Weil die Zinskosten exponentiell, also mit zunehmender Geschwindigkeit wachsen, kommen die Firmen mit laufender Zeit in Zahlungsprobleme, da im Gegenzug der Markt gesättigt und damit der Wettbewerb der Marktteilnehmer untereinander zunimmt. Das Einzelunternehmen kann deshalb den Gewinn nicht über höhere Preise steigern. Die einzige Möglichkeit, die ausufernden Kapitalkosten bedienen zu können, besteht darin, den Produktausstoß jährlich zu erhöhen. Diese Produktionserhöhung führt selbstverständlich zu einem wachsenden Energie- und Rohstoffverbrauch und einer Steigerung der Müllmenge.Volkswirtschaftlich lässt sich dieser Zusammenhang anhand einer Modellrechnung erklären: Der Zinsanteil an der Volkswirtschaft steigert sich durch den exponentiellen Zinseszinsprozess ständig, womit der Anteil, der den Produktivkräften (Arbeiter und Unternehmer) zufällt, immer kleiner werden muss. Die arbeitende Bevölkerung würde ohne Wirtschaftswachstum innerhalb kurzer Zeit verarmen. Deshalb sind die Entscheidungsträger in Politik und Ökonomie bemüht, die Wirtschaftsleistung weitestnöglich zu steigern, um ein schnelles Absacken des Lebensstandards der breiten Bevölkerung zu verhindern und um den steigenden Anteil der Kapitalverzinsung in der Volkswirtschaft bezahlen zu können. Es ist das gleiche, wie wenn ein Krebskranker sein Körperwachstum immer mehr steigern würde, damit der Anteil des wachsenden Tumors am Gesamtgewicht des Körpers konstant bliebe. Sobald sein Wachstum auch nur etwas langsamer oder aufhören würde, hätte das zur Folge, dass der Anteil der Tumorzellen letztlich die Überhand bekäme und das Ende nur noch eine Frage der Zeit wäre. Ohne Wirtschaftswachstum (Abb. 7) würde der Arbeitsertrag ständig kleiner werden und die Kapitalertragskurve (Wachstum Zinslast real sieben Prozent) bereits nach 34 Jahren sich mit der 0% Wachstumskurve schneiden, d.h. die gesamte Wertschöpfung müßte als Kapitalverzinsung aufgewandt werden. Das Wirtschaftssystem bräche spätestens dann zusammen. Lineares Wachstum bedeutet, dass die Volkswirtschaft jährlich um den gleichen Betrag zunimmt, während beim Zinseszinswachstum (exponentielles Wachstum) die dazukommenden Beträge jedes Jahr um den Zins größer werden. [kleiner Fehler, jeder Zinssatz >0 bedeutet exponentielles Wachstum, allerdings wächst unser BIP langsamer als die Schulden, deshlab setzt die Progression erst später ein]



      Abb. 7: Entwicklung der Kapitalverzinsung

      Mit einem linearen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um real das 2,5 fache in 30 Jahren (wie in Deutschland seit 1960) steigt der Arbeitsertrag sogar 35 Jahre lang, erst dann holt die Zinskurve immer mehr auf, und nach 50 Jahren beansprucht die Kapitalverzinsung den größten Teil der Wirtschaftsleistung. Das trügerische am Zinssystem mit Wirtschaftswachstum ist, dass anfangs die lineare Steigerung des Bruttosozialproduktes größer ist als das exponentielle Kapitalwachstum (Wirtschaftswunder) - vorübergehend steigende Arbeitserträge sind die Folge, und die meisten denken, das Wirtschaftssystem sei in Ordnung. Jedoch steigert sich der Kapitalverzinsungsanteil immer schneller, und die Arbeitserträge sinken entsprechend. Trotzdem durchschauen die meisten Menschen bis zuletzt nicht den Wirkungsmechanismus und schwärmen von "den goldenen Sechzigern". Am Ende steht der (durch Wachstum verzögerte) Wirtschaftszusammenbruch begleitet von ökologischen Problemen. Bei einem reinen Zinssystem ohne Wirtschaftswachstum würde der Arbeitsertrag permanent kleiner werden - jeder könnte schnell erkennen, daß das System fehlerhaft ist. Dass sich inzwischen die Situation der Wirtschaft trotz kräftigem Wirtschaftswachstum kaum verbessert, wird daran deutlich, daß die 500 größten Unternehmen in Deutschland ihren Umsatz im Jahr 1999 um 9,5 Prozent, die größten 100 Betriebe sogar um 13,8 Prozent steigern konnten. Trotz dieses deutlichen Umsatzzuwachses ging der Gewinn pro Unternehmen um fast 18 Mio. DM zurück. Die Kapitalkosten sind inzwischen so hoch, daß auch ein starkes Wachstum die explodierenden Kosten nicht auszugleichen vermag.

      "Blinde Gewinnmaximierung und kurzfristige Gewinnmitnahmen um jeden Preis haben in einigen Bereichen ein Feuer entfacht, dessen Größenordnungen noch gar nicht absehbar erscheinen. Wird das Geld nicht mehr verstanden als Mittel zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele, sondern selbst zum eigentlichen Ziel, wird eine Ökonomisierung der Welt losgetreten, der Gesellschaft und Politik kaum mehr etwas entgegenzusetzen hat".

      Weihbischof Reinhard Marx

      Der drohende Zusammenbruch: Börsencrash

      Mit der Modellrechnung aus Abb. 7 läßt sich auch sehr gut zeigen, warum und wie unser Zinswachstumssystem zusammenbrechen wird: Weil die Kapitalkosten für die Wirtschaft trotz Produktionszuwachs verglichen mit der Wertschöpfung immer größer werden, müssen die erzielbaren Erträge aus den Unternehmen allein wegen der Marktsättigung und zunehmenden Konkurrenzdruck kleiner werden. Die Rendite aus den Unternehmen sinkt deshalb seit 1990 um jährlich 1,3%. Bei sinkenden Zinsgewinnen lohnt es sich für das Kapital immer weniger, sich in der realen Wirtschaft investieren. Im Gegensatz zur realen Wirtschaft bietet allerdings der spekulative Sektor an den Börsen noch Gewinnpotential, weshalb es zu einem Börsenboom kommt (Abb. 8)



      Abb. 8 Dow Jones Aktienindex

      Weil durch weiter zufließendes Kapital die Kurse in ungeahnte Höhen getrieben werden und damit die reale Bewertung solcher Entwicklungen kleiner werden muss, kommt es früher oder später zum Börsencrash, wie die Beispiele der letzten Krisen von 1873 und 1929 eindrucksvoll zeigten. Durch einen zwangsläufigen Crash kommt entsteht zwangsläufig eine fatale deflationäre Abwärtsspirale.

      "Wir waren ganz, ganz dicht an einer Kernschmelze des internationalen Bankensystems. Es war wirklich furchterregend. Die Russen wurden zahlungsunfähig, und der Hedge Fonds Long-Term Capital Management ging fast unter. Wenn die New Yorker Zentralbank nicht eingegriffen hätte, wären Kreditrisiken entstanden, auf die niemand vorbereitet war."

      George Soros, Multispekulant zur Krise 1998

      Die deflationäre Abwärtsspirale - verlorene Gerechtigkeit

      Im Börsencrash entsteht eine große Unsicherheit auf dem Markt, weshalb niemand mehr bereit ist, Geld irgendwo zu investieren. Das Geld zieht sich deshalb aus der Wirtschaft zurück und wartet auf bessere Anlagemöglichkeiten. Durch einen Rückzug von Geld aus der Wirtschaft verfallen die Preise, weil das Gleichgewicht zwischen umlaufender Geldmenge und Warenangebot gestört ist. Sinkende Preise wiederum führen zu einer zurückhaltenden Kaufhaltung der Verbraucher, weil jeder geplante Käufe in Erwartung weiter sinkender Preise auf die Zukunft verschiebt. Dadurch kommen die Unternehmen in Schwierigkeiten, da der Umsatz einbricht. Diese sind deshalb dazu gezwungen, entweder Bankrott anzumelden oder Arbeitskräfte zu entlassen. Weil der Absatz stockt, müssen die Betriebe die Preise senken, was der Entwicklung weiteren Schub verleiht. Die entstehende Massenarbeitslosigkeit reduziert die Kaufkraft der Bevölkerung, weshalb der Unternehmensabsatz weiter einbricht. Gleichzeitig werden in einer Deflation die Schulden aufgewertet, weil der reale Kaufwert des Geldes durch sinkende Preise steigt. Viele Schuldner sind in dieser Lage nicht mehr dazu imstande, die Kredite zu bedienen. Die Banken greifen deshalb zum Mittel der Zwangsversteigerung, was die Realgüterpreise weiter stark unter Druck setzt. Dem verschuldeten Häuslebauer kann es dann leicht passieren, dass sein Haus zwangsversteigert wird, die Verkaufsumme jedoch nicht den Kredit abdeckt, weshalb er ohne Haus aber weiterhin mit Schulden auf der Straße steht. Auf der anderen Seiten haben diejenigen, welche schon vor dem Crash über viel Kapital verfügten nun die besten Bedingungen, da sie mit zunehmender Zeit immer mehr mit ihrem Geld kaufen können. Während der Faktor Arbeit nun vollkommen unattraktiv geworden ist, hat das Kapital die Vorherrschaft über alle anderen Werte erreicht. In einer solchen Situation entstehen leicht radikale Strömungen, welche in einem Krieg oder Bürgerkrieg enden können. Daß es dazu nicht kommen muss, zeigt eine lange zinsfreie Periode in unserer Geschichte: das Hochmittelalter.

      "Im Mittelalter hatten die Menschen mehr Freizeit als heute. Im Schnitt hatte jedes Jahr 115 arbeitsfreie Feiertage"

      Süddeutsche Zeitung, 6.4.1999


      ....


      Schlußbetrachtung

      Die Werte von Chancengleichheit, Gerechtigkeit und Sozialpartnerschaft werden, wenn die derzeitigen Entwicklungen anhalten, langfristig völlig verschwinden und nur noch in den Erinnerungen der Menschen vorhanden sein. Ursache dafür ist ein wegen des Zinseszinsmechanismus auf ständige Expansion angewiesenes System, in welchem sich die Rendite langfristig nur dann aufrechterhalten lässt, wenn scheinbar überholte Werte verschwinden. Diese Entwicklung führt sowohl zu einer ungerechten, weil nicht mehr an die Leistung gebundenen, Vermögensumverteilung von unten nach oben, wie auch zur Globalisierung, in welcher der Druck auf die Erdenbewohner unvorstellbare Ausmaße annehmen wird. Am Ende wird sogar dieser steigende Arbeitszwang - bei sinkenden Löhnen - nicht mehr ausreichen, um die explodierenden Schulden zu bedienen. Wie schon immer in der Geschichte, zerfällt dann das System durch Kapitalmangel in einer deflationären Abwärtsspirale. Parallelen beispielsweise zum Untergang des antiken Roms lassen sich heute schon finden: Grenzenloser Reichtum weniger bei zunehmender Armut vieler wie auch Brot und Spiele, um Unruhen durch die Ungerechtigkeiten im System zu unterbinden. Es gibt heute keinen Grund, anzunehmen, dass unsere Gesellschaft ein anderes Schicksal zu erwarten hätte, wenn die momentanen explodierenden Entwicklungen im Kapitalsystem andauern. Im Gegenteil: Die entstandenen technischen Möglichkeiten erhöhen sogar das Risiko von Verzweiflungstaten, welche schnell in einer Katastrophe enden könnten. Dass es nicht immer so war, zeigte die kulturelle Blütezeit im Hochmittelalter, in der 300 Jahre lang ein zinsfreies Geld umlief, welches sowohl die Armut beseitigte als auch zu einer Gesellschaft führte, in der Chancengleichheit und Gerechtigkeit nicht bloße Worte, sondern lebendige Tatsache waren. Unsere Verpflichtung ist es, aus der Geschichte zu lernen und eine Ordnung, wenn auch in moderner Form, zu schaffen, welche jedem die freie Entfaltung der Persönlichkeit ohne Druck und Zwang von außen ermöglicht, wie dies auch die Begründer des deutschen Grundgesetzes im Auge hatten.


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      Quelle:
      http://www.geldcrash.de/Aktuelles/Artikel/Buchergilde/bucher…


      PS: könnte aber auch von mir sein! ;)
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      schrieb am 02.03.03 13:27:49
      Beitrag Nr. 29 ()
      Der Vorwand für Kommunikation
      Die Angst vor Mangel, die Folge unseres Geldsystems, erzeugt Gier und das Horten von Geld. Dadurch wird dem Geldkreislauf Geld entzogen, was wiederum Knappheit und somit Mangel nach sich zieht (siehe auch Fließendes Geld und Heilung des sozialen Organismus). Dieser fatale Teufelskreis, der unermäßlichen Reichtum auf der einen und Armut auf der anderen (90% der Menschen betreffenden, siehe auch Die Kassen sind leer, wo ist das Geld?) Seite erzeugt, hat noch eine andere, zwischenmenschliche Folge. Es setzt neben dem Mangel an Geld auch der Mangel an Kommunikation ein.
      In einem Geldsystem, welches im Gegensatz dazu auf Fülle und Freigiebigkeit basiert, kann es somit kein Horten und keinen Mangel geben. Diese Idee des Gebens statt des Nehmens werden nach Lietaer in einer Gemeinschaft gelebt. Das Wort Gemeinschaft (communitiy) kommt aus dem Lateinischen. "munus" bedeutet "Geschenk" und "cum" bedeutet "zusammen, miteinander". Somit heißt Gemeinschaft im ureigensten Sinne "untereinander schenken".
      Dies ist auch die Philosophie, die hinter dem Gedanken der lokalen Währungen steht: Sie erleichtern den Austausch von Geschenken.
      Lokale Währungen wurden, wie oben beschrieben, initiiert, um Beschäftigung zu erzeugen, wohingegen nach Lietaers Beobachtungen heute auch lokale Währungen vor allem deswegen gegründet werden, um Gemeinschaft zu bilden.
      "Zum Beispiel würde ich mir sehr sonderbar vorkommen, wenn ich einen Nachbarn am Ort anrufen und zu ihm sagen würde: Ich habe bemerkt, daß Sie viele Birnen an Ihren Bäumen haben. Kann ich sie holen? Ich hätte das Gefühl, daß ich eine Gegenleistung anbieten müßte. Doch wenn ich ihm meine knappen Dollars anbieten würde, könnte ich ebensogut gleich in den Supermarkt gehen; im Endeffekt würden seine Birnen nicht verwendet. Wenn ich aber eine lokale Währung habe, gibt es keine Knappheit im Tauschmittel; so gesehen sind die Birnen ein Vorwand, miteinander zu kommunizieren."




      Und immer wieder gerne- die andere These, die ich 100 % genausosehe.

      http://holis.org


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