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    Pharmahandel plant eigenes Apotheken-Netz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.07.03 00:23:19 von
    neuester Beitrag 19.11.03 20:59:04 von
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    ID: 755.664
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      schrieb am 21.07.03 00:23:19
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      Avatar
      schrieb am 21.07.03 00:44:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Montag, 21. Juli 2003



      Das verlorene Paradies der Apotheker
      Christian Lipicki

      Wenn es um Arzneimittel geht, ist immer viel Geld im Spiel. Allein die gesetzlichen Krankenkassen gaben im vergangenen Jahr mehr als 22 Milliarden Euro für die Medikamente ihrer Versicherten aus. Eine stolze Summe. Dabei sind alle Präparate, die sich die Patienten auf eigene Rechnung besorgen, noch gar nicht mitgerechnet. Und auch die jährlichen Wachstumsraten der Arznei-Ausgaben lassen den Schluss zu, dass es der Pharmabranche ziemlich gut gehen muss. Jedenfalls dem größten Teil.
      Denn seitdem die Finanzen von Krankenversicherungen und Patienten zusehens angespannt sind, nimmt der Wettbewerb auf dem Arzneimittelmarkt massiv zu. Das werden vor allem die Apotheken noch deutlich zu spüren bekommen. Für sie muss die sich abzeichnende Liberalisierung des Handels wie die Vertreibung aus dem Paradies erscheinen. Denn die Pharmagroßhändler und teilweise die Hersteller selbst stehen bereit, um bei geänderter Rechtslage über eigene Filialnetze die Produkte direkt an den Endkunden abzugeben.

      Mitleid mit den Apotheken wäre allerdings verfehlt. Findige Pharmazeuten werden durch einen besseren Service und Zusatzangebote ihr Revier zu verteidigen wissen. Es gibt zudem viele Kunden, die gute Beratung zu schätzen wissen. Man kann sich nur wünschen, dass Krankenkassen solche Hilfestellungen künftig durch einen Bonus honorieren. Auf der Strecke bleiben dann die Apotheken, denen nichts Anderes einfällt, als ständig mit dem Abbau von Arbeitsplätzen zu drohen.

      Fest steht aber: Die Verbraucher werden von der Liberalisierung des Marktes nur profitieren, wenn es eine ausgewogene Mischung von serviceortientierten Apotheken, Pharmazie-Ketten und Versandapotheken geben wird. Dann haben sie beides. Niedrige Preise, die Portmonee und Krankenkassen-Konto schonen. Und einen guten Service für die Gesundheit.

      Quelle: www.berlinonline.de
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 04:16:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      das finde ich gut, ich kaufe schon lange online bei
      0800docMorris,.com
      keine Rezeptgebühr mehr, keinen Aufpreis für Medikamente aus der roten Liste, klappt toll. Ohne Briefmarke und Versandkosten.

      mfg. mfierke

      die nur alleine jeden Monat 21 Euro reine Rezeptgebühren spart :rolleyes: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 09:15:22
      Beitrag Nr. 4 ()
      Doc morris ist doch ein alter Hut und letztendlich eine tolle Pr-Maschinerie einer Venturecapitalgeberfirma, die seit Beginn Verluste einfährt, eine unqualifizierte Hotline besitzt und zum Versenden von Arzneimitteln nach Bestellung eine Woche oder länger braucht.
      Die Dudelmusik in der Warteschleife (6 Minuten Hits am Stück)sind für jemand mit wenig Zeit und Effizienzvorstellungen nur noch von langen Behördendudeleiwarteschleifen zu übertreffen.
      Und wenn ich bei Lieferung des Medikamentes nicht zu Hause bin, darf ich zur nächsten Poststelle fahren...
      Aber für nen Innovationsgründerpreis im Sozialstaat Deutschland reicht diese Leistung immer noch.
      Weiter so,nur wohin???
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 12:08:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3

      Bestell mal ne Packung Paracetamol oder ASS (Schmerzmittel)für 1,80 bei DocMorris (kann auch auf Rezept sein). Mal sehen was die Dir erzählen werden :D Der Fachmann nennt das übrigens Rosinenpickerei. So kann man dem deutschen Mittelstand auch die Luft abdrehen.

      P.S. Die Rezeptgebühr bekommt übrigens die Krankenkasse und zusätzlich erhält diese noch von der Apotheke 6% Rabatt auf die gesamte Rezeptsumme. Aber, diese Einnahmequelle der Kasse haben wir jetzt dank DocMorris eingespart. Macht einen Prozentpunkt mehr Kassenbeitrag;)

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      Avatar
      schrieb am 21.07.03 16:38:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      Celesio notiert mit 35,15 € nur 9,7 % über dem 52 Wochen Tief von 32,05 €

      Hintergrund ist wohl eine starke Verunsicherung im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform.
      Brechen Umsätze und Rendite weg durch Konzentration auf preiswerte Produkte oder von den Kassen geforderte Rabatte?

      Umsatzrückgänge sind in der Tat zu befürchten. Rabatte dürften dagegen eher die Arzneimittel-Hersteller betreffen.
      Ob diese versuchen werden, ihrerseits die Großhandelsspanne
      zu kürzen, bleibt abzuwarten.

      Es wäre schön, wenn Kenner der Branche etwas zu dem Vertriebssystem in der Apotheken-Branche berichten könnten.
      Als Laie bekommt man bisher nur mit, daß die Lagerhaltung der Apotheken relativ knapp ist.
      Schließlich kann man mehrmals täglich beim Großhandel bestellen und bekommt innerhalb von Stunden das bestellte
      Medikament. Nicht selten erhält der Patient in der Apotheke bei Vorlage des Rezeptes den Hinweis

      "das Medikament xyz müssen wir erst bestellen. Könnten Sie
      heute nachmittag nochmal wiederkommen?"

      Für den Großhändler ist dieser sogenannte "Apothekendienst"
      natürlich äußerst kostenintensiv.
      Die Frage ist, inwieweit zu befürchtende Umsatzrückgänge bei der Celesio-Aktie schon eingepreist sind und eventuelle Spannenkürzungen durch Kostenaufschläge an die Apotheken aufgefangen werden können.

      Für die Apotheken wird es enger. Umsatzrückgänge sind unausweichlich, und bisher sichere Handelsspannen kommen unter Druck. Die Kosten allerdings dürften sich kaum reduzieren lassen.

      Sollten die gesetzlichen Bedingungen geändert werden, kommt von Internet-Versendern und möglichen Filialisten eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz.
      Die Entwicklung im Lebensmittelbereich und bei Drogeriemärkten haben wir noch gut vor Augen.
      Des einen Leid des anderen Freud. So konnten die "Lebensmittel-Großhändler" als Gewinner aus der Umstrukturierung hervorgehen, indem sie ein Netz von Verbrauchermärkten und Discount-Filialen aufbauten.
      Inwieweit die Einzelhändler sich an den Genossenschaften
      beteiligen konnten, ist eine andere Sache.

      Steht nun in der Arneimittel-Branche eine ähnliche Entwicklung bevor, dürften die bisherigen Apotheker die Verlierer sein, Pharmagroßhändler wie Celesio (früher Gehe)
      und Phoenix aber die großen Gewinner.
      Damit würde aus den Befürchtungen im Zusammenhang mit der
      Gesundheitsreform eine aussichtsreiche Spekulation auf die
      Zukunft.

      Natürlich kann man die Bereiche Lebensmittel, Drogerie,
      Elektrogeräte, Bau- und Heimwerkerbedarf nicht so leicht mit der Arzneimittel-Branche vergleichen, schon allein von der Ausbildung her, aber eine gewisse Fantasie zugunsten der führenden Pharmagroßhändler ist nicht von der Hand zu weisen.

      Wie denkt Ihr darüber?
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 21:03:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich habe nur über Umwege den Celesio-Board entdeckt. Ich dachte schon, ich wäre der Einzige, der sich mit diesem Wert beschäftigt. Die Aktie hat in den vergangenen 14 Tagen fast kontinuierlich zulegen können und steht heute nach Handelsschluss, am 22.07 auf XETRA bei 36 €, was ausgehend vom 52 Wochen-Tief bereits eine Steigerung von über 10% bedeutet. Das ist aber, sowohl aus fundamentalen, aber auch aus charttechnischen Gründen erst der Anfang. Der Chart deutet doch eine klassische W-Formation an, außerdem liefert die Gesundheitsreform jede Menge zusätzliche Phantasie. Ich bin gespannt, wo Celesio Ende dieses Jahres steht:) :lick:
      Ich wünsche weiter viel Erfolg mit ex-Gehe.
      Bewu
      Avatar
      schrieb am 22.07.03 21:37:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Gesundheitsreform liefert Null Phantasie. Es soll einem Apotheker der Betrieb von MAXIMAL 3 Apotheken erlaubt werden. Damit wird sich für Celesio nichts ändern.
      doby
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 16:28:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nach Downhill Chance zum Einstieg (23.07.2003)


      Für konservative Investoren ist die Celesio AG (WKN 585800) laut Effecten-Spiegel ein Kauf. Insbesondere der Kurseinbruch bietet nun ein gutes Niveau zum Einsteigen. Hierzulande könnte das Pharma-Unternehmen stark von der Gesundheitsreform profitieren. In deren Zug könnte es schon bald im Medikamenten-Handel mitmischen, indem es als größter Pharma-Händler Europas in Deutschland eine eigene Kette von Apotheken aufbaut. Ist dies auch noch offen, so ist Celesio die Führungsrolle in Großbritannien bereits sicher.

      Entsprechend positiv sind die Einschätzungen verschiedener Analystenhäuser und Banken. Der Gewinn soll im laufenden Jahr um mehr als 10 Prozent wachsen, und die Börsenbewertung verspricht noch großes Potenzial: Während der Börsenwert 2,9 Milliarden Euro beträgt, lag schon der Umsatz des Vorjahres bei 18,4 Milliarden Euro. Der Effecten-Spiegel nennt Celesio eine grundsolide Kaufposition.

      Quelle: Effecten-Spiegel
      Avatar
      schrieb am 29.07.03 18:58:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      Aus Finanzbrief ExtraChancen:


      Celesio kann zum Profiteur der Gesundheitsreform avancieren




      Vielen Anlegern ist die Celesio immer noch besser als Gehe, so hieß das Unternehmen vor der Umbenennung, bekannt. Das MDAX-Unternehmen litt zuletzt unter den Unsicherheiten bezüglich des deutschen Gesundheitssystems, denn vielfach wird die Abhängigkeit des Pharmahändlers vom Heimatmarkt überschätzt. Deshalb weist die Celesio immer noch einen Bewertungsabschlag auf. Dabei steht Deutschland „nur" für 20% der Unternehmensumsätze. Dieser Anteil könnte allerdings schon bald wachsen.

      Investment im Detail


      Celesio im Ausland stark positioniert



      Celesio
      ISIN DE0005858005
      aktueller Kurs 36,75 Euro
      52-Wochen-Hoch 45,39 Euro
      52-Wochen-Tief 32,05 Euro
      Marktkap. 3,125 Mrd. Euro
      Stopp-Kurs 33,00 Euro
      Empfehlung kaufen

      Für Celesio winken im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform steigende Umsätze, denn im Zuge des Maßnahmenpakets könnte das Unternehmen schon bald im Medikamenten-Handel mitmischen. Grund: Deutschland muss sich wohl bald geltendem EU-Recht beugen. Anders als im europäischen Ausland darf nach deutschem Recht ein Apotheker bisher nur eine Apotheke besitzen und keine Filialen unterhalten. Offiziell verboten ist derzeit auch der Versandhandel von Arzneimitteln.

      Celesio könnte - als inzwischen größter Pharma-Händler Europas - im Fall einer Liberalisierung eine eigene Apotheken-Kette aufbauen. Im Ausland konnte diese Kompetenz bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden.

      Der Pharmadistributor hat sich bereits frühzeitig auf den Ausbau der umsatzschwächeren, aber hochmargigen Eckpfeiler seiner Aktivitäten konzentriert. So gelang mit dem Zukauf von Apotheken bzw. Apothekenketten in Norwegen, den Niederlanden und Irland der Eintritt in attraktive Pharmamärkte. Von hoher Relevanz ist auch die Erweiterung der Präsenz in Italien. Noch früher hat sich Celesio in Tschechien, Großbritannien und Österreich positioniert.

      In Großbritannien ist Celesio sogar bereits Marktführer. Auch künftig sollen Akquisitionsmöglichkeiten in diesen und anderen europäischen Ländern konsequent genutzt werden.


      Quelle: aktiencheck.de
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 13:04:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      Celesio ist und bleibt ein äußerst konservatives Engagement.
      Zur Situation in England: Die LAge ist überhaupt nicht so positiv wie Celesio berichtet. Dort ist der Pharmamarkt sehr frei. Medikamente im Supermarkt etc. .Die Spannen sinken auf ein Minimum, waehrend die Personalkosten beträchtlich sind (Apotheker, Techniker (PTA) etc.).

      Deutschland: Sollte Celesio eigene Ketten bilden, verlieren sie direkt einen Grossteil der Apotheken als Grosshandelskunden. Apotheken in Deutschland werden im nächsten Jahr noch weniger profitabel (6,10 Euro Aufschlag plus 3% auf den AEK). Sprich nur mit vielen Kunden bleib ich am Leben. Versandhandel wird so gar nicht stattfinden.
      Rechnet mal das Porto raus!!!! Zudem die Befreiung von der Zuzahlung wird sich nicht halten lassen bei 5,- Euro Minimumgebühr.

      Besser aufgestellt ist die Fa. Phoenix (gehört wie Ratiopharm und cT-Arzneimittel zum Merckle-Konzern).
      Sie hat mit dem MVDA (eine Apothekenorganisation ca. 2500
      der grössten Apotheken) einen Exclusivvertrag als Logistiker. Und da sind wir bei der Bewertung. Celesio ist ein Logistiker mehr nicht. Also KGV sollte so bei 6-7 liegen.

      Apothekenketten dürften sich in Deutschland nur durchsetzen, wenn man genügend selbstständige Apotheker in Form eines Franchise Systems findet. Aber soviel kommt dabei auch nicht rum. Immer ans Personal denken. Die Kosten hierfür sind im Vergleich zum Einzelhandel in der Apotheke, durch die Vorschriften (und die werden sich kaum ändern), dass immer ein Apotheker zugegen sein muss und nur pharmazeutisches Personal bedienen darf, sehr hoch.

      Also Celesio aus meiner Fachsicht kein interessantes Engagement. Dann lieber Stada (da ist wirklich Pfeffer drin und ein Topmanagment).

      Gruss Pharmi
      Avatar
      schrieb am 15.08.03 13:06:18
      Beitrag Nr. 12 ()
      Celesio ist und bleibt ein äußerst konservatives Engagement.
      Zur Situation in England: Die LAge ist überhaupt nicht so positiv wie Celesio berichtet. Dort ist der Pharmamarkt sehr frei. Medikamente im Supermarkt etc. .Die Spannen sinken auf ein Minimum, waehrend die Personalkosten beträchtlich sind (Apotheker, Techniker (PTA) etc.).

      Deutschland: Sollte Celesio eigene Ketten bilden, verlieren sie direkt einen Grossteil der Apotheken als Grosshandelskunden. Apotheken in Deutschland werden im nächsten Jahr noch weniger profitabel (6,10 Euro Aufschlag plus 3% auf den AEK). Sprich nur mit vielen Kunden bleib ich am Leben. Versandhandel wird so gar nicht stattfinden.
      Rechnet mal das Porto raus!!!! Zudem die Befreiung von der Zuzahlung wird sich nicht halten lassen bei 5,- Euro Minimumgebühr.

      Besser aufgestellt ist die Fa. Phoenix (gehört wie Ratiopharm und cT-Arzneimittel zum Merckle-Konzern).
      Sie hat mit dem MVDA (eine Apothekenorganisation ca. 2500
      der grössten Apotheken) einen Exclusivvertrag als Logistiker. Und da sind wir bei der Bewertung. Celesio ist ein Logistiker mehr nicht. Also KGV sollte so bei 6-7 liegen.

      Apothekenketten dürften sich in Deutschland nur durchsetzen, wenn man genügend selbstständige Apotheker in Form eines Franchise Systems findet. Aber soviel kommt dabei auch nicht rum. Immer ans Personal denken. Die Kosten hierfür sind im Vergleich zum Einzelhandel in der Apotheke, durch die Vorschriften (und die werden sich kaum ändern), dass immer ein Apotheker zugegen sein muss und nur pharmazeutisches Personal bedienen darf, sehr hoch.

      Also Celesio aus meiner Fachsicht kein interessantes Engagement. Dann lieber Stada (da ist wirklich Pfeffer drin und ein Topmanagment).

      Gruss Pharmi
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 16:16:42
      Beitrag Nr. 13 ()
      Also ich halte sowas sehr gefährlich!

      Hier mal ein paar Gründe:


      Arzneimittel-Versandhandel kann Patienten gefährden. Werden die Lieferungen nicht persönlich zugestellt, könnten sie an Unbefugte ausgehändigt werden. Werden Medikamente dagegen beim Zusteller zur Abholung gelagert, ist nicht nur die Bequemlichkeit der Bestellung hinfällig, sondern ggf. auch die Qualität der Arzneimittel.

      Arzneimittel-Versandhändler vertreiben meist hochpreisige Medikamente. Entfielen entsprechende Umsätze in öffentlichen Apotheken, würden Dienstleistungen wie Notdienst, Qualitätsprüfungen, Beratung nicht mehr oder nur gegen Entgelt angeboten.

      Der Wegfall des Fremdbesitz-Verbotes für Apotheken wäre Folge des europaweiten Arzneimittel-Versandhandels. Die Führung einer Apotheke wäre dann von wirtschaftlichen Interessen stärker bestimmt als von pharmazeutischen Grundsätzen.

      Letztlich entfiele auch die Festsetzung der Arzneimittel-Preise. Damit wären Patienten gezwungen, Preisvergleiche zwischen den Apotheken anzustellen, bevor sie ein Medikament kaufen. Besonders für die Akut-Versorgung hätte dies gravierende Folgen. Arzneimittel-Preise könnten dann auch saisonal in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Nachfrage schwanken.

      Die heute preiswerten Arzneien würden teurer, da Apotheken ihre Umsätze ohne die vom Versandhändler vertriebenen teuren Medikamente erzielen müssten.


      PS: Ich persönlich habe das mal ausprobiert. Ich habe eine Packung ACC bestellt und bekam nach 14 Tagen die Mitteilung, daß die Lieferung nicht möglich sei, da es Leiferschwierigkeiten gäbe. Ich ging zu nächsten Apotheke um die Ecke und holte mir das gewünschte Medikament. Ich fragte den Apotheker, ob es bei diesem Hersteller Lieferengpässe gegeben habe, was er schlicht verneinte. Dann erzählte ich ihm die Geschichte. Er meinte, entweder gab es tatsächlich Abwicklungsschiwerigkeiten oder für DocMorris sei dieser Auftrag einfach nicht attraktiv genung gewesen.
      Fazit: Viel zu unsicher, beim Versandhändler zu bestellen. Mach ich nie wieder!
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 19:38:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Mit Deinen Bedenken gegenüber dem Versandhandel hast Du sicher recht.

      Allerdings geht es in diesem Thread weniger um den Versandhandel, sondern um die Möglichkeit, daß der Pharmahandel ein eigenes Apotheken-Netz plant.
      Das würde den Wettbewerb fördern und könnte so günstigere Arzneimittel-Preise bewirken.

      Aber keine Angst, da redet die Lobby noch ein Wörtchen mit.
      Nach den neuen Regeln darf ein Unternehmen wohl nur maximal
      drei Apotheken betreiben.
      Damit sind die Pläne des Pharmahandels wohl erstmal vom Tisch, und die Hoffnung auf mehr Wettbewerb bleibt ein Wuschtraum.

      Einzige Möglichkeit, ein Franchise-System, wie Pharmi im
      vorhergehenden Posting schreibt:

      "Apothekenketten dürften sich in Deutschland nur durchsetzen, wenn man genügend selbstständige Apotheker in Form eines Franchise Systems findet. Aber soviel kommt dabei auch nicht rum. Immer ans Personal denken. Die Kosten hierfür sind im Vergleich zum Einzelhandel in der Apotheke, durch die Vorschriften (und die werden sich kaum ändern), dass immer ein Apotheker zugegen sein muss und nur pharmazeutisches Personal bedienen darf, sehr hoch."

      Obwohl immer wieder zum Kauf empfohlen,zuletzt von der Dt. Bank, kommt der Celesio-Kurs nicht vom Fleck.
      Eine logische Eklärung gibt es dafür nicht.

      In der letzten EURO am Sonntag wird über 2 Seiten eine Strategie der Hedge Fonds erläutert:

      Die Nummer mit den Pärchen (Pairs-Trading-Strategie)

      Ein solches Pärchen bilden z.B. Celesion und Merck.

      Sobald die so genannte statistische Arbitrage einen bestimmten Wert erreicht, gehen die Trader mit der einen Aktie long, indem sie die Aktie selbst oder einen Call kaufen.
      Gleichzeitig setzen sie bei der anderen Aktie des Paares auf fallende Kurse und gehen hier durch Leerverkäufe oder andere Instrumente short.
      Gleichen sich die beiden Werte wieder an, werden beide Positionen glattgestellt.

      Die Kursentwicklung wird in einem Chart veranschaulicht.
      Danach steigt die Merck-Aktie von November 02 bis September 03 um rund 40 %, während Celesio im gleichen Zeitraum seitwärts tendiert und über 0 % nicht hinauskommt.

      Was soll der auf diese Weise frustrierte Celesio-Aktionär am besten tun?

      Meinungen?

      Eine Änderung dieser Entwicklung halte ich nur für denkbar, wenn Celesio positive Zahlen meldet.
      Weiß jemand, wann die kommen?



      :confused:
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 21:53:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      Das Celesio Geschäftsjahr beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember.


      Letzte Aktualisierung 21. Oktober 2003




      Veranstaltung Datum Ort



      Roadshow September 2003 Europa



      Roadshow September 2003 USA



      Aktionärsbrief, 3. Quartal 2003 11. November 2003



      Roadshow November 2003 Europa




      Quelle: Homepage Celesio
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 11:34:52
      Beitrag Nr. 16 ()
      Celesio mit erhöhter Ergebnisprognose 2003 auf Erfolgskurs / Celesio-Ergebnis zum 3. Quartal mit plus 11,3 Prozent auf Rekordniveau
      11.11.2003 09:47:00



      Stuttgart (ots) -
      Präzisierte Prognose von plus 10 - 12 Prozent für Gesamtjahr, obwohl deutsche Gesundheitspolitik das Ergebnis der GEHE Pharma Handel GmbH stark belastet

      Celesio, Europas Nummer 1 in der Pharmadistribution, liegt mit den heute veröffentlichten Zahlen zum 3. Quartal 2003 auf Rekordniveau. Obwohl die Auswirkungen der Gesundheitspolitik in Deutschland das Ergebnis des deutschen Tochterunternehmens GEHE Pharma Handel GmbH stark belastet haben, erreichte der Celesio-Konzern europaweit ein wechselkursbereinigtes Ergebniswachstum von 11,3 Prozent und präzisiert seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2003. Für das Gesamtjahr 2003 wird nun ein um 10 - 12 Prozent verbessertes Ergebnis vor Steuern erwartet.

      Der Konzern erzielte einen Umsatz von 13,6 Milliarden EUR. Bereinigt um Sondereffekte in Höhe von 263,0 Millionen EUR sowie Wechsel- kurseffekte steigerte Celesio den Umsatz um 4,8 Prozent.

      Verglichen mit dem 1. Halbjahr 2003 beschleunigte Celesio im Großhandel das wechselkursbereinigte Umsatzwachstum zum Ende des 3. Quartals deutlich, obwohl das Marktwachstum in einigen Märkten unterhalb der Durchschnittswerte der vergangenen Jahre lag. Im Einzelhandel wuchs der Umsatz wechselkursbereinigt deutlich stärker als der Markt.

      Das Konzernergebnis vor Steuern stieg in den ersten neun Monaten wechselkursbereinigt um 11,3 Prozent auf 258,6 Millionen EUR. Die Umsatzrendite verbesserte sich von 1,78 Prozent im Vorjahr auf 1,90 Prozent.

      Im Großhandel stieg das Ergebnis vor Steuern wechselkursbereinigt um 4,3 Prozent auf 202,7 Millionen EUR. Die Umsatzrendite im Großhandel erhöhte sich von 1,69 Prozent im Vorjahr auf 1,73 Prozent. Der Einzelhandel erzielte ein wechselkursbereinigt um 41,0 Prozent über dem Vorjahr liegendes Vorsteuerergebnis von 58,0 Millionen EUR. Wesentlich hierfür waren ein hohes Umsatzwachstum und eine steigende Rohertragsmarge. Die Umsatzrendite im Einzelhandel verbesserte sich von 2,48 Prozent im Vorjahr auf 3,00 Prozent.

      Zum Ende des 3. Quartals 2003 betrug die Eigenkapitalquote 29,9 Prozent und der Verschuldungsgrad (Gearing) 0,84. Der Cashflow stieg wechselkursbereinigt um 8,8 Prozent und erreichte 256,7 Millionen EUR. Damit ist der Konzern solide finanziert und verfügt über Spielraum für weiteres Wachstum.

      "Mit der positiven Entwicklung in den ersten neun Monaten sind wir sehr zufrieden. In einem schwierigen Marktumfeld war die Entwicklung nur durch unsere starke Marktposition in 11 europäischen Ländern, unsere Stellung als marktführender Dienstleistungsanbieter im Groß- und Einzelhandel und unsere motivierten und leistungsbereiten Mitarbeiter möglich", so Oesterle, Vorstandsvorsitzender der Celesio AG.

      "Die starke Ertragsentwicklung in weiten Teilen des Konzerns und die in Deutschland eingeleiteten Sparmaßnahmen, mit denen wir den einschneidenden staatlichen Eingriffen in das deutsche Gesundheitssystem begegnen, erlauben uns einen optimistischen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr", so Oesterle weiter.

      Für das Geschäftsjahr 2003 geht der Konzern von einem um Sonder- und Wechselkurseffekte bereinigten Umsatzwachstum von rund 4 Prozent aus. Der Vorstand präzisiert seine Ergebnisprognose und erwartet ein wechselkursbereinigtes Wachstum des Vorsteuerergebnisses von 10 bis 12 Prozent.

      Kennzahlen 2003 2002 Veränderung Veränderung im Überblick in EUR in EUR in % wechselkurs
      1.- 3. Quartal bereinigt in %

      Umsatz 13,6 Mrd 13,6 Mrd 0,0 2,8 EBITDA* 392,8 Mio 386,1 Mio 1,7 7,2 Ergebnis vor Steuern 258,6 Mio 243,0 Mio 6,4 11,3 Jahresüberschuss 174,8 Mio 169,1 Mio 3,4 8,3

      * Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen, Amortisation und Steuern

      ots Originaltext: GEHE AG Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

      Für Rückfragen: Dr. Fritz Oesterle +49(0)711.5001-439

      Stefan Meister +49(0)711.5001-404

      Weiterführende Informationen zur Celesio AG finden Sie unter www.celesio.com


      Quelle: finanzen.net

      :)
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 18:03:42
      Beitrag Nr. 17 ()
      Pillen per Post

      Versandapotheken wittern das große Geschäft

      Beruhigungspillen sind in deutschen Apotheken dieser Tage besonders gefragt. Und ihre besten Kunden sind die Apotheker selbst. Der Branche geht es nicht gut. Diagnose: Zukunftsangst. Die Symptome: Umsatz- und Gewinnrückgänge.
      Von Markus Balser

      (SZ vom 18.11.03) — Sechs Wochen vor dem offiziellen Start des Medikamentenversandhandels läuft der Verteilungskampf der Pharmazeuten auf Hochtouren.

      Nach jahrelangem Streit erlaubt das von Bundestag und Bundesrat verabschiedete "Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung" den Medikamentenversand von Januar 2004 an in Deutschland und liberalisiert gleichzeitig die Preise für rezeptfreie Arzneimittel.



      Furcht bei Apothekern

      Die Neuregelung wirbelt den Markt kräftig durcheinander. Sie sei der Sargnagel für viele der 21.500 Apotheken in Deutschland, fürchten Branchenverbände. Die etablierten Versandapotheken hoffen dagegen auf das große Geschäft.

      Doch auch ihre Rabatte müssen schmaler ausfallen. Web-Apotheker buhlen im großen Stil um neue Kunden. Hinter den Kulissen verhandelt Ralf Däinghaus, als Chef der formal niederländischen, aber vor allem in Deutschland operierenden Internetapotheke Doc Morris erklärter Lieblingsfeind deutscher Apotheker, mit gesetzlichen Krankenkassen über exklusive Kooperationen.



      Kooperationen

      Einen ersten dicken Fisch hat Däinghaus seit Montag an der Angel: "Wir werden mit DocMorris zusammenarbeiten", verriet die Gmünder Ersatzkasse (GEK).

      "Die Kooperation sichert uns Medikamente zu niedrigeren Preisen", sagt GEK-Vorstand Dieter Hebel. Der Grund: Die Niederländer müssen sich nicht an die deutsche Preisbindung bei rezeptpflichtigen Medikamenten halten.

      Von Januar an sollen deshalb auch die Beitragssätze für GEK-Mitglieder sinken. "Um mindestens 0,3 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent", sagte Hebel. Andere Versicherer wollen nachziehen.

      Wenn sich Krankenkassen günstige Konditionen bei einzelnen Versendern sichern, brächte das insgesamt Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro, rechnet der Arzneiverordnungs-Report vor.



      Neues Preismodell

      Patienten könnte der Einstieg in die virtuelle Einkaufswelt leichter fallen, als Apothekern lieb ist. Damit Versicherte ab Januar tatsächlich in Holland bestellen, und nicht in der Apotheke um die Ecke, haben die Niederländer ein neues Preismodell entwickelt.

      DocMorris will von 2004 an nur die Hälfte der dann in Deutschland fälligen Zuzahlung von bis zu zehn Euro pro Medikament verlangen und profitiert dabei von der Rechtslage in den Niederlanden, die eine solche Zuzahlung gar nicht vorsieht. Allerdings spüren auch die Versanapotheken einen raueren Wind.



      Spezialisierungen

      Neue Wettbewerber wie Pharmakontor oder der Europa Apotheek bringen sich in Position, mancher Rabatt – vor allem in Niedrigpreissegmenten – erweist sich nicht mehr als wirtschaftlich. DocMorris jedenfalls will sich künftig auf Kunden mit regelmäßigem Arzneimittelbedarf spezialisieren.



      Macht die Kooperation von Versender und Krankenkasse Schule, könne das ein Apotheken-Massensterben auslösen, fürchten Branchenvertreter. Kampflos wollen stationäre Apotheken der Versandkonkurrenz das Feld nicht überlassen und verbünden sich zu Einkaufsgemeinschaften, um niedrigere Preise bei den Pharmagroßhändlern herauszuschlagen.



      Drohende Großkonkurrenz

      Doch der Druck wächst von allen Seiten. Denn mit der Gesundheitsreform wird Apothekern erlaubt, bis zu drei Filialen zu eröffnen. Experten erwarten, dass in einem nächsten Schritt auch das Fremdbesitzverbot für Apotheken fallen wird.

      Und dann droht Konkurrenz von ganz anderem Kaliber. Pharmagroßhändler wie Phoenix oder Celesio könnten ihre Pläne aus der Schublade holen und über eigene Ketten Medikamente an Endkunden verkaufen. Selbst der US-Riese Wal Mart soll den Einstieg ins Medikamentengeschäft planen.


      Quelle:

      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/725/21704/
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 20:24:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      Celesio und Phoenix kaufen Anteile an Anzag

      Die DZ-Bank, Frankfurt, hat mit Wirkung vom 23.09.2003 einen rd. 25 %igen Anteil an der Anzag zu gleichen Teilen an die Großhandelsunternehmen Celesio und Phoenix veräußert (Pharmazeutische Zeitung Nr. 39 vom 25.09.2003: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2003-39/wuh1.htm). Die Kaufoption, die der Großhändler Sanacorp auf das Paket hat, soll dadurch nicht berührt werden. Sanacorp will diese Anteile nach eigenen Angaben auf jeden Fall kaufen, sobald das entsprechende Urteil des Bundesgerichtshofs im laufenden Fusionskontrollverfahren vorliegt. In diesem Verfahren geht es um die kartellrechtlichen Bedenken beim Kauf der Anzag-Anteile durch die Sanacorp. Die Entscheidung durch den BGH wird nicht vor Frühjahr 2004 erwartet.

      Phoenix erwartet härteren Wettbewerb
      http://www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2003-41/wuh1.htm

      Gehe setzt auf vertikalen Erfolg
      http://www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2003-41/wuh2.htm

      Gruss
      ro-la
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 20:59:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      Kartellamt durchsucht Pharmahändler


      Stuttgart/Bonn. Die vier größten deutschen Pharmagroßhändler sind wegen angeblich illegaler Preisabsprachen ins Visier des Bundeskartellamts geraten. Sie sollen untereinander die Kürzung von Preisnachlässen an Apotheken vereinbart haben. Der Marktführer Phoenix Pharmahandel, die Celesio AG (ehemals Gehe), die Münchener Sanacorp und die Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) bestätigten am Mittwoch eine groß angelegte Durchsuchungsaktion des Bundeskartellamts am vergangenen Freitag, bezeichneten die Vorwürfe aber als haltlos. „In der gegenwärtigen Wettbewerbssituation sind Absprachen unmöglich“, sagte eine Phoenix-Sprecherin. Konkret richte sich der Verdacht der Kartellwächter gegen eine Senkung der Skonti, die die Großhändler den Apotheken bei pünktlicher Bezahlung ihrer Rechnungen gewähren, hieß es. Das Bundeskartellamt teilte mit, es seien 18 Objekte in ganz Deutschland durchsucht worden, um dem Verdacht wettbewerbswidriger Absprachen nachzugehen. „Wir haben Hinweise aus der Branche erhalten“, sagte eine Sprecherin der Bonner Behörde. Ob sich die Vermutung durch das beschlagnahmte Material erhärtet habe, sagte sie nicht. Die Phoenix-Sprecherin erklärte: „Wir haben das Skonto Anfang Oktober gesenkt.“ Das sei nötig gewesen, um der Rabattschlacht zu begegnen. Diesen Schritt hätten die großen Wettbewerber offenbar nachvollzogen. Absprachen habe es dazu aber nicht gegeben. Bei Celesio glaubt man nach den Worten eines Firmensprechers, dass „die Ermittlungen durch falsche Informationen ausgelöst wurden“. Der Kurs der im M-Dax notierten Celesio-Aktien rutschte gestern zeitweise um gut 6,5 Prozent. Die Pharmagroßhändler sehen durch die Gesundheitsreform zunehmend ihre Möglichkeiten eingeschränkt, die Apotheken durch Rabatte und andere Preisgestaltungen an sich zu binden. Seit diesem Jahr schöpfen die gesetzlichen Krankenkassen einen Teil der Rabatte zwangsweise ab, die die Großhändler den Apotheken gewähren. Im Kampf um Marktanteile gewährte die Anzag nach den Vorwürfen der Konkurrenten dennoch weiter hohe Rabatte und zwang die anderen Großhändler damit nachzuziehen. „Der Wettbewerb hat sich verschärft“, sagte die Phoenix-Sprecherin. „Wir haben in Deutschland so gut wie keinen Gewinn mehr gemacht.“ Auch bei Celesio liegt die Gewinnmarge mit gut 1,5 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt von 1,7 Prozent. Die vier großen Pharmahändler teilen sich mehr als drei Viertel des vormals lukrativen deutschen Marktes. Die Mannheimer Phoenix, die zum Imperium des Ulmer Pharmaunternehmers Ludwig Merckle („Ratiopharm“;) gehört, hat rund 28 Prozent Marktanteil, gefolgt von der Stuttgarter Celesio (18,5 Prozent), Anzag (16,5) und Sanacorp (13). Auf europäischer Ebene ist Celesio der führende Pharmagroßhändler. Phoenix vermutet in der Durchsuchungsaktion eine Retourkutsche auf die Übernahme von je 12,5 Prozent an der Anzag durch Celesio und Phoenix Ende September oder eine Racheaktion eines Konkurrenten. Mit dem Anzag-Deal hatten die Pharmahändler einen Einstieg der britischen Alliance Unichem auf dem deutschen Markt verhindert. Das hatte bereits das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen. Der Versuch von Sanacorp, seinen Anzag-Anteil von 25 Prozent auf eine Mehrheit aufzustocken, war mehrfach am Widerstand der Wettbewerbshüter gescheitert. Der Fall liegt nun beim Bundesgerichtshof.
      rtr/ap


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