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    HUNGER in SPANIEN?: ERNTE wegen DÜRRE komplett VERNICHTET! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.05.05 19:51:15 von
    neuester Beitrag 25.07.05 13:41:50 von
    Beiträge: 33
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      schrieb am 18.05.05 19:51:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dienstag, 10. Mai 2005
      Schlimmste Dürre seit 60 Jahren
      Iberische Halbinsel trocknet aus

      Spanien und Portugal lechzen nach Regen. Die Dürre hat sogar die Dorfkirche von Mediano wieder zum Vorschein gebracht, die vor Jahrzehnten in den Fluten eines Stausees versunken war. Das Pyrenäendorf bei Huesca in Nordspanien war in den 50er Jahren aufgegeben worden, weil dort ein Staudamm errichtet wurde. Das Kirchlein des Ortes verschwand im Wasser. Nun hat eine "Jahrhundertdürre", die die Iberische Halbinsel heimsucht, den See fast austrocknen lassen.

      Schlimmste Trockenheit seit 60 Jahren

      Die Trockenheit ist die schlimmste, seit in Spanien vor 60 Jahren mit der Registrierung der Niederschläge begonnen wurde. Im Landesdurchschnitt fiel im vorigen Winter nur ein Drittel der normalen Menge an Regen, in manchen Gegenden regnete es seit Mai 2004 überhaupt nicht. Die Stauseen und Reservoirs sollten zu dieser Jahreszeit eigentlich gut gefüllt sein, aber praktisch überall steht der Pegel weit unter dem Normalwert. Und der heiße und trockene Sommer hat noch nicht einmal begonnen.

      Bei Getreideernte droht Totalausfall

      In den Regionen des Binnenlands wie Aragonien oder Kastilien-La Mancha droht bei der Getreideernte ein Totalausfall. Die Felder sind so ausgetrocknet, dass kaum ein Halm sprießt. In Südspanien starben Tausende von Olivenbäumen ab. Sie hatten in dem extrem kalten Winter Frostschäden erlitten, die Dürre gab ihnen nun den Rest. Die Bauernverbände beziffern die Ernteschäden auf eine Milliarde Euro.

      Es wächst kein Grashalm mehr

      In Farlete bei Saragossa würden die Landwirte jetzt normalerweise ihre Schafe aus den Ställen auf die Weiden treiben. Aber dort wächst kein Grashalm. "Wir treiben die Tiere trotzdem ins Freie, damit sie wenigstens etwas Bewegung haben", meint José Luis Las Heras und fügt mit Galgenhumor hinzu: "Etwa so, wie man in der Stadt seinen Hund ausführt." Der 42-Jährige schätzt, dass die Dürre jeden Dorfbewohner 12.000 Euro kosten wird und viele Bauern ihre Höfe aufgeben werden.

      Trinkwasserversorgung zusammengebrochen

      In der Provinz Lleida im Nordosten des Landes sind bereits in zwei Dutzend Orten die Wasserhähne versiegt. Die Bewohner erhalten Wasser mit Tankwagen. In Cabra del Camp bei Tarragona trugen die Dorfbewohner eine Christus-Figur durch die Straßen und beteten um Regen. Vor 100 Jahren, so steht es in den Gemeindebüchern, hatte es nach einer solchen Prozession kräftig geschüttet. Aber diesmal blieb der Regen aus.

      Spanier sollen Wasser sparen

      Die spanische Regierung versicherte, dass die Versorgung der Bevölkerung in den Städten bis zum Herbst gesichert sei und es keine Einschränkungen geben werde. Allerdings will sie die Spanier in einer Kampagne dazu aufrufen, mit dem Wasser sparsam umzugehen. Die Dürre hat nämlich nicht mit ausbleibendem Regen zu tun, sie ist auch vom Menschen verursacht. Das Trinkwasser ist in Spanien, obwohl es ein knappes Gut ist, so billig wie in kaum einem anderen Land in Europa. In der Landwirtschaft gehen bei der Bewässerung der Felder 40 Prozent des Wassers verloren, weil die Leitungssysteme veraltet sind.

      Dürre vom Weltraum aus sichtbar

      Im benachbarten Portugal sind die Ausmaße der Dürre sogar vom Weltraum aus zu erkennen. Die gesamte Südhälfte des Landes ist auf Satellitenfotos braun, weil alles verdorrt ist. Vor einem Jahr waren diese Landstriche noch von einer dichten Vegetation bedeckt und auf den Fotos sattgrün gewesen.

      Von Hubert Kahl, dpa



      Dazu noch diese MELDUNG ! 6-8 MIO TONNEN Getreide will Spanien aus EU Beständen :
      #



      18.05.2005 - Spanien braucht wegen Dürre Getreide


      (lid) – Spanien braucht wegen der anhaltenden Dürre auf der iberischen Halbinsel Getreide. Madrid hat bei der Getreideabteilung der EU-Kommission in Brüssel um Unterstützung in Form von Getreidelieferungen aus EU-Interventionsbeständen gebeten. Das Land möchte konkret sechs bis acht Millionen Tonnen Interventionsgetreide geliefert erhalten, berichtet der österreichische Agrarpressedienst AIZ. Diese Nachfrage nach Getreide sei ein Hoffnungsschimmer für den strapazierten EU-Getreidemarkt. Dieser kämpft nach der Rekordernte des vergangenen Jahres unter einem kaum zu bewältigenden Überschuss an Getreide. Vor allem die Binnenländer, die wegen des fehlenden Meeranschlusses zusätzlich mit hohen Transportkosten konfrontiert sind, leiden unter der gegenwärtigen Situation.

      Obwohl Beobachter die von Spanien angefragte Menge als unrealistisch einschätzen, könnte die EU mit einem derartigen Transfer bedeutende Mengen der 2004/05 angehäuften Getreideintervention wieder loswerden. Nachdem in den Wirtschaftsjahren davor vergleichsweise geringe Getreidemengen in den EU-Interventionslagern landeten, wurden im laufenden Wirtschaftsjahr 2004/05 bis zum 8. Mai 2005 schon 13,73 Mio. Tonnen zum Aufkauf in die öffentliche Lagerhaltung der Union angemeldet. Davon entfielen allein auf Ungarn mehr als vier Mio. Tonnen.


      Ich erinnere an diesen Thread !


      Thread: USA : REKORD MISSERNTE bei Getreide weltweit 80 Mio Tonnen fehlen ! Silos Leer !


      :eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 20:07:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bei Getreide werden leicht steigende Weltmarktpreise erwartet

      Die OECD geht in ihren aktuellen Prognosen bis 2013 davon aus, dass die Getreideerzeugung weiter kontinuierlich steigen wird. Der Welt-Getreideverbrauch dürfte nach Einschätzung der Pariser Marktexperten mit einer jährlichen Zunahme um 1,2 bis 1,3 Prozent nicht ganz mit der Angebotssteigerung von 1,6 Prozent mithalten. Überproportional soll dagegen die Nachfrage nach Futtermitteln steigen. Bis 2013 entfallen laut OECD-Erwartungen rund 40 Prozent des globalen Getreideverbrauchs auf die Verfütterung. Eine einkommensbedingte regere Nachfrage nach Nahrungs- und insbesondere Futtergetreide lässt mittelfristig leicht steigende Getreidepreise an den internationalen Märkten erwarten. Das in US-Dollar gemessene Weltmarkt-Preishoch des Jahres 2002 soll nach Auffassung der OECD-Experten allerdings nicht wieder erreicht werden. Für das Wirtschaftsjahr 2013/14 rechnet die OECD mit einem Weizenpreis von 153 US-$ je Tonne. Das wären nominal in etwa genauso viel wie im Wirtschaftsjahr 2003/04 und fast 5 US-$ oder gut 3 Prozent mehr als im Wirtschaftsjahr 2004/05. Für die EU bleiben die Chancen günstig, Getreide ohne Exporterstattungen zu exportieren, wobei auch die Wechselkursentwicklung von Euro zu Dollar zu berücksichtigen ist.

      Von weltweit steigender Getreide­nachfrage könnte die EU mittel­fristig profitieren

      Für die Entwicklungs- und Schwellenländer wird ein deutlich steigender Importbedarf bei Getreide erwartet. Derzeit liegt das Getreidehandelsdefizit dieser Länder bei rund 100 Millionen Tonnen. Bis 2015 dürfte dieses Defizit nach einer aktuellen Prognose der FAO auf 190 Millionen Tonnen steigen. Profitieren dürften von dieser Entwicklung nach FAO-Einschätzung neben den USA vor allem die Getreideerzeuger in der Europäischen Union.

      Euro-Stärke mindert Erlöschancen für EU-Agrarexporte

      Marktrisiken ergeben sich aus den Wechselkursschwankungen von Euro zu US-Dollar. Ein starker Euro verschlechtert die Situation der EU-Exporteure auf den Weltmärkten. Aus Kursverschiebungen resultieren Preiseffekte. Beispiel: Während Mitte April 2003 für Weizen guter Qualität (cif Rotterdam) 184 US-$ je Tonne beziehungsweise rund 171 Euro je Tonne zu kalkulieren waren, wurden zwölf Monate zuvor nur 156 US-$ je Tonne gezahlt, was aber damals einem Wert von etwa 181 Euro je Tonne entsprach.

      Getreidemärkte aktuell von einem starken Preisdruck gekennzeichnet

      Reichliche Ernten und wachsende Vorräte lassen die Preise an den Weltgetreidemärkten im Wirtschaftsjahr 2004/05 fallen. Das Wirtschaftsjahr zuvor brachte mit knappem Getreideangebot zeitweilig einen kräftigen Preisanstieg. In der EU trugen dazu die witterungsbedingten starken Ernteeinbußen bei. Die hohen Erntemengen des Jahres 2004 ließen die Getreidepreise wiederum in Richtung des Interventionspreises sinken. Dazu trugen auch die Angebotszunahme durch die EU-Erweiterung, das Ende der Roggenintervention und die Ankündigung der EU-Kommission bei, künftig mit Exporterstattungen sehr restriktiv umzugehen. Marktexperten gehen davon aus, dass der Markt- und Preisdruck im Wirtschaftsjahr 2004/05 zunächst anhalten wird.:eek:


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      schrieb am 20.05.05 15:46:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      LONDON (Dow Jones-VWD)--Die Europäische Union soll im kommenden Wirtschaftsjahr 2005/06 (Juli bis Juni) insgesamt 266,1 Mio t Getreide ernten. Damit hat das französische Analystenunternehmen Tallage in seinem monatlichen Bericht „Strategie Grains” seine Prognose gegenüber der Aprilschätzung um 2,4 Mio t gesenkt. Gegenüber dem noch laufenden Wirtschaftsjahr 2004/05 würde dies einen Rückgang um 7,3% bedeuten. Als Hauptgründe für den erwarteten Rückgang der Erzeugung nennt der Bericht geringere Ernten von Gerste und Weichweizen vor allem in Spanien, Portugal und Deutschland. ?
      Demnach zeigt die Mai-Prognose für die Gersteernte 2005/06 den größten Rückgang gegenüber der Aprilsicht. Insgesamt sollen im kommenden Sommer nun 55,7 Mio t Gerste geerntet werden, 1,5 Mio t weniger, als noch im April geschätzt und 9%weniger als im vergangenen Sommer. Dabei soll die Ernte in Spanien am deutlichsten sinken, obgleich auch die Prognosen für Deutschland, Frankreich, Irland, Portugal, Italien und Polen leicht verringert wurden. ?
      ?
      Die Weichweizenernte der EU soll laut Tallage 2005/06 rund 120,5 Mio t erreichen. Damit liegt die Mai-Schätzung 600.000 t unter der des Aprils und 4%unter dem Ergebnis des noch laufenden Wirtschaftsjahres. Gegenüber dem Vormonat wurde die Erzeugung in Deutschland, Spanien, Portugal, Polen und Litauen niedriger gesehen, während Frankreichs Weichweizenernte nach oben revidiert wurde. Nach Ansicht von Strategie Grains hat die Dürre, die die iberische Halbinsel plagt, während des Aprils noch zugenommen und die stehenden Bestände noch stärker geschädigt. Dagegen hätten die Niederschläge in Frankreich und Großbritannien zum günstigsten Zeitpunkt eingesetzt, damit die Pflanzen Wasser und Stickstoff aufnehmen könnten, hieß es in dem Bericht. ?
      ?
      Obwohl auf Grund der Dürre in Portugal und Spanien die Lagerbestände zum Ende des Wirtschaftsjahres 2005/06 gesenkt wurden, bleibe die Prognose von sehr großen Getreideüberhängen EU-weit sowie starkem Preisdruck auf dem französischen Markt bestehen, äußerte Tallage weiter. Auch der Importbedarf von Spanien und Portugal wurde trotz der Dürre nur um ein Weniges erhöht, da die Ernteverluste teilweise durch höhere Anfangsbestände sowie eine geringere Verwendung als Futter ausgeglichen werden sollen. Die Weizenpreise in Frankreich haben kürzlich begonnen zu steigen, da die zunehmend in die Intervention fließenden Mengen an Weichweizen den Überschuss am freiem Markt reduziert haben. Frankreichs Weizenpreise haben daher nach Einschätzung von Tallage noch etwas Spielraum nach oben, werden allerdings durch die Erwartung einer großen Ernte im kommenen Sommer begrenzt sowie durch die Notwendigkeit, Lagerraum frei zu machen, bevor die neue Ernte kommt. ?
      -Von Lisa Kallal; Dow Jones Newswires; +49 (0) 6196/405-250, agrar.de@dowjones.com?(ENDE) Dow Jones Newswires/19.5.2005/DJN/ste?


      19.05.2005, 19.05
      Avatar
      schrieb am 20.05.05 22:09:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      PEAK WEIZEN...:eek:?
      Avatar
      schrieb am 04.06.05 20:55:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Dürre in Spanien gefährdet Wasserversorgung

      Wegen der in Spanien herrschenden Dürre ist vielerorts die Wasserversorgung eingeschränkt worden. Am schlimmsten sind der Nordosten und der Südosten des Landes betroffen.

      Bild großklicken
      Dürren gibt es in Spanien öfter (Foto: dpa)
      Schwimmbäder offen, Becken leer
      Die Einschränkungen gelten vor allem bei der Bewässerung der Felder, die 75 Prozent des Verbrauchs ausmacht. In einigen Gegenden wie in der Provinz Huesca am Fuße der Pyrenäen reiche das Wasser aber nicht einmal mehr für die öffentlichen Schwimmbäder, berichtete die Zeitung "El País". Die Anlagen sind zwar geöffnet, die Becken aber leer. Rund 200 Ortschaften müssten bereits seit Wochen mit Tankwagen versorgt werden.

      Foto-Serie Bilder der Zerstörung
      Chronologie Die größten Katastrophen


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      Dramatisch an der Costa Blanca
      Als dramatisch wird die Lage auch in der Gegend um Murcia und Alicante an der Costa Blanca beschrieben. Dort riefen die Behörden die Ferienorte auf, die Strandduschen außer Betrieb zu setzen. Umweltministerin Cristina Narbona appellierte an die Bevölkerung, Wasser zu sparen.

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      50 Prozent weniger Regen
      Seit dem Herbst 2004 hat es 50 Prozent weniger Niederschläge gegeben als normal, sagte die Ministerin. Die Wasserversorgung sei zwar bis September gewährleistet, weitere Engpässe könnten bei anhaltender Trockenheit aber nicht ausgeschlossen werden. Zuletzt hatte Spanien zwischen 1990 und 1995 eine längere Dürreperiode erlebt.

      :eek:

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      Avatar
      schrieb am 08.06.05 23:50:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Mittwoch, 8. Juni 2005
      Katastrophe droht
      Waldbrände in Portugal

      Wälder stehen in Flammen, ganze Landstriche sind in Rauchwolken gehüllt, unter Dorfbewohnern herrscht Panik. In Portugal stehen zwei Jahre nach dem größten Inferno in der Geschichte des Landes wieder größere Waldflächen in Brand. In den vergangenen Tagen brachen Dutzende von Feuersbrünsten aus. Am Mittwoch kämpften die Löschmannschaften noch gegen vier größere Waldbrände in den Gegenden von Viseu, Guarda und Aveiro im Zentrum des Landes. "Die Hölle der Waldbrände ist zurückgekehrt", schrieb die Zeitung "Correio da Manhã".

      Die Portugiesen befürchten, dass die Katastrophe von 2003 sich wiederholen könnte. Damals waren fast zehn Prozent der gesamten Waldbestände des Landes niedergebrannt. Noch heute sind Tausende von Hektar mit verkohlten Bäumen übersät. In diesem Jahr herrscht fast in ganz Portugal eine extrem hohe Waldbrandgefahr. Das Land erlebt die schlimmste Dürre seit 300 Jahren. Eine ungewöhnliche Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 41 Grad -gemessen in der Stadt Santarém -erhöht zusätzlich die Feuergefahr.

      Der verfrühte Einbruch der Sommerhitze überraschte auch die Politiker. Die im Februar abgewählte Regierung hatte erst für Juli Hubschrauber für die Feuerwehr gechartert. Die Folge: In ganz Portugal standen für den Kampf gegen die Waldbrände nur zwei Helikopter zur Verfügung. Einer davon fiel auch noch wegen einer Motorpanne aus. "Das Land brennt, und wir müssen die Feuer mit Wassereimern bekämpfen", beklagte die Presse.

      Bei Aveiro und Figueira da Foz an der Atlantikküste räumte die Feuerwehr mehrere Schulen und brachte aus einer von den Flammen bedrohten Textilfabrik 240 Arbeiter in Sicherheit. Von der Hitze und den Waldbränden war am stärksten das Zentrum des Landes betroffen. Dort sind in vielen Dörfern infolge der Dürre die Wasserhähne seit Monaten versiegt. Die Bewohner haben sich daran gewöhnt, dass ihnen die Feuerwehr täglich mit Tankwagen Wasser bringt.

      In einigen Orten standen die Feuerwehrleute nun vor dem Dilemma: Sollten sie die Flammen in den Wäldern löschen oder den Dorfbewohnern Trinkwasser liefern? "Das Löschen geht vor", sagte Feuerwehrchef Francisco Martins. "In diesen Orten müssen wir leider die Flammen mit Trinkwasser bekämpfen. Nähmen wir Brauchwasser, könnten die Tankwagen verseucht werden."

      Im benachbarten Spanien führen die Flüsse infolge der "Jahrhundertdürre" nur einen Bruchteil der sonst üblichen Mengen an Wasser. Portugal verlangte von Madrid eine Entschädigung von sechs Millionen Euro, weil der in Spanien entspringende Duero (in Portugal: Douro) nicht die vertraglich vereinbarte Wassermenge hat. Spanien verweigert die Zahlung und beruft sich auf eine Ausnahmeklausel.

      In Frankreich gelten seit Mai an der Atlantikküste, in der Normandie und im Norden des Landes wegen ungenügender Regenfälle in 15 Départements Einschränkungen. Autowaschen ist untersagt, für Schwimmbäder gibt es kein Wasser, Grünflächen und Golfplätze dürfen nicht bewässert werden.
      Avatar
      schrieb am 16.06.05 18:44:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Jahrhundert-Dürre" in Spanien und Portugal
      In Badeorten sind wegen Wassermangel Strandduschen außer Betrieb - extrem hohe Temperaturen bedrohen Bauern
      Madrid - Spanien und Portugal stellen sich auf den Notfall ein. Die "Jahrhundert-Dürre" und die extrem hohen Temperaturen versetzen die beiden Länder derzeit in höchste Alarmbereitschaft.


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      bezahlte EinschaltungWährend Waldbrände bereits mehrere Hundert Hektar in Katalonien dem Erdboden gleich gemacht haben, befürchtet die portugiesische Feuerwehr sogar ein neues "Flammeninferno" wie vor zwei Jahren, als Waldbrände beinahe zehn Prozent des gesamten Waldbestandes nieder brannten. Ganze Landstriche verschwanden komplett von der Bildfläche, die verkohlten Bäume säumen noch heute Tausende von Hektar.

      Extreme Waldbrandgefahr

      Durch den trockenen Winter und die ungewöhnliche Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 41 Grad in einigen Regionen ist die Waldbrandgefahr in diesem Jahr noch zusätzlich gestiegen und die ersten Feuerbrünste überzogen Spanien und Portugal so früh wie seit Jahren schon nicht mehr. Vor allem im Zentrum Portugals, in der Gegend um Viseu, Guarda und Aveiro, mussten bereits vier Großbrände gelöscht werden. Bei Aveiro und Figueira da Foz an der Atlantikküste war die Feuerwehr sogar gezwungen, mehrere Schulen zu evakuieren.

      Bauern leiden

      In Aragonien, Kastilien, Katalonien, Andalusien und der Extremadura melden einige Landwirte bereits Totalausfälle bei der Getreideernte, die landesweit um die Hälfte gesunken ist. Auch die Tierzüchter leiden unter der Trockenheit. "Wir treiben die Tiere nur noch ins Freie, damit sie wenigstens Bewegung haben. Grasen können sie aber nicht", erklärt ein Schafhirte aus Saragossa. Auf seiner Weide wächst kein Grashalm mehr, so trocken ist das Gelände. Die Mehrkosten für Futter und Wasser reißen ihn in den Ruin.

      Strandduschen außer Betrieb

      In der Gegend um Murcia und Alicante wird die Lage als "dramatisch" bezeichnet, dass an zahlreichen Ferienorten an der Costa Blanca bereits die Strandduschen außer Betrieb genommen worden sind. Auch das Wasser für die Gemüsefelder wurde reduziert. Nur noch acht Minuten pro Tag dürfen die Bauern ihre Felder bewässern. Man spart, wo man kann. Tomaten und Melonen vertrocknen unter den Plastikfolien der Gewächshäuser bei Almeria. Huelvas Erdbeerbauern im Südwesten geht es nicht anders. In Südspanien vertrocknen selbst die sonst so widerstandsfähigen Olivenbäume. Die Bauern-Verbände klagen bereits über Ernteausfälle und Schäden von mehr als einer Milliarde Euro.

      Soforthilfe

      Ministerpräsident Zapatero will die Dürre-Situation sogar von der Europäischen Union als "Naturkatastrophe" deklarieren lassen, um Unterstützung zu erhalten. Portugals Regierung plant ähnliche Maßnahmen. Bis dahin gibt es millionenschwere Soforthilfen für die Bauern. Spaniens Regierung überlegt sogar, alle betroffenen Landwirte in diesem Jahr von der Steuer zu befreien. Die Landwirtschaftsvereinigungen in Portugal und Spanien befürchten allerdings, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen werden. Wie Experten ankündigen, könnte es sich in diesem Dürre-Jahr nämlich nicht um ein Ausnahmejahr handeln, sondern um den nächsten Dürre-Zyklus wie zwischen 1979 und 1982 sowie in den Jahren 1990 bis 1995.

      Wasserpipelines

      Unterdessen ruft Umweltministerin Cristina Narbona auf, Wasser zu sparen. Die Dürre hat ihre Ursache nämlich nicht nur im ausbleibenden Regen, sondern wird auch vom Menschen verursacht. Das Trinkwasser ist in Spanien so billig wie in kaum einem anderen Land Europas und wird dementsprechend auch großzügig gebraucht, auch wenn es ein knappes Gut ist. Allein in der Landwirtschaft gehen bei der Bewässerung der Felder 40 Prozent des Wassers verloren, weil die Leitungssysteme veraltet sind. Doch auch die Politik hat Schuld. Erst vor wenigen Monaten stoppte Narbona den Bau weiterer Wasserpipelines zum Transport des kühlen Nasses von wasserreicheren in wasserärmere Regionen, da die Streitereien zwischen den einzelnen Regionen überhand nahmen.(APA)

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 18:07:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      Sommer in Spanien beginnt mit extremer Hitze
      Meldung vom 21.06.2005
      Der meteorologische Sommer, der heute beginnt, ist in Spanien von einer extremen Hitzewelle begleitet, speziell im Zentrum der Iberischen Halbinsel. In Madrid und Kastilien-La Mancha liegen die Höchsttemperaturen bei 37 bis 40 Grad Celsius, selbst nachts erfolgt keine Abkühlung, die Tiefstwerte sinken nicht unter 24 Grad. Laut Angaben des spanischen meteorologischen Institutes werden die hohen Temperaturen auch über die nächsten Tage anhalten. Seitens der spanischen Behörden wurde im Zentrum des Landes rund um die Hauptstadt Madrid Hitzealarm ausgerufen. Besonders ältere Menschen, Kranke und Kleinkinder leiden unter der anhaltenden Hitzewelle.
      Die heißen Temperaturen in Spanien haben zu einer Rekordabnahme hinsichtlich des Stromverbrauchs geführt. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie die erhöhte Einschaltung von Klimageräten.
      (bm)

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 21.06.05 22:31:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Worin beseht das Problem rund um die Küste Meerwasserentsalzungsanlagen zu installieren?
      Avatar
      schrieb am 22.06.05 07:54:48
      !
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      Avatar
      schrieb am 22.06.05 07:57:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ 9

      In dem Energiemangel !

      Entsalzungsanlagen verschlingen Unmengen von Energie !

      Schau mal auf die Oel Gas Kohle Uran / Strom( verschlimmern das Problem ) Preise !
      Avatar
      schrieb am 24.06.05 21:53:41
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ein Drittel Spaniens droht zur Wüste zu werden
      Ralf Streck 24.06.2005

      Neben der Klimaerwärmung sind dafür zahlreiche hausgemachte Faktoren verantwortlich, jetzt schon herrscht eine extreme Trockenheit
      Zum Weltwüstentag am 17. Juni hatten Klimaexperten vor einer fortschreitenden Wüstenbildung auf der Welt gewarnt. Zwei Milliarden Menschen seien von der fatalen Entwicklung bedroht. Das Phänomen kann nicht nur in der sogenannten Dritten Welt beobachtet werden, sondern tritt auch in Europa deutlich auf der iberischen Halbinsel auf. Zwei Drittel Spaniens seien von Wüstenbildung betroffen. Das zudem unter einer extremen Dürre leidet. Notmaßnahmen sollen Wasser sparen helfen und einer modernen Form der "Brandrodung" soll mit einem "Berggesetz" begegnet werden.




      "Die Zahl der Menschen, die von der Wüstenbildung betroffen ist, ist wohl größer als die von jedem anderen Umweltproblem betroffenen", heißt es in dem Bericht zum Weltwüstentag. Er basiert auf Daten des Millennium Ecosystem Assessment, einer 22 Millionen US-Dollar teuren Studie, an der rund 1.300 Forscher aus 95 Ländern beteiligt waren (Die meisten Ökosysteme im roten Bereich). "Wüstenbildung ist ein enormes globales Problem, das direkt zwei Milliarden Menschen in Tockengebieten betrifft", heißt es in der Studie des Internationalen Netzwerks Wasser, Umwelt und Gesundheit (INWEH). Sie warnt davor, dass die "Desertifikation" eine Welle von Umweltflüchtlingen nach sich ziehe. Schon jetzt sei das Phänomen für viele Gesundheitsprobleme verantwortlich.


      --------------------------------------------------------------------------------

      Die Zunahme der mit der Desertifikation zusammen hängenden Staubstürme wird verbreitet als Urheber von Krankheiten (Fieber, Husten und geschwollenen Augen) in der Trockenzeit angesehen.


      Jedes Frühjahr stiegen dicke Staub- und Sandwolken aus der Wüste Gobi in Zentralasien auf und legten sich nicht nur über weite Teile Chinas, Koreas und Japans. Sie beeinträchtigten sogar die Luftqualität in Nordamerika, heißt es in der Studie. 10 bis 20 Prozent der Trockengebiete und produktives Agrarland seien von Desertifikation bedroht. Die UNO befürchtet sogar, weitere 30 Prozent der Landfläche würden sich in Wüsten verwandeln, wenn die Entwicklung nicht gestoppt werde. Verantwortlich dafür macht sie das Bevölkerungswachstum, die Erderwärmung, aber auch der Globalisierungsprozess.




      Dieses Umweltproblem ist längst bekannt. Schon vor fast 30 Jahren hatten sich 95 Staaten während einer UN-Konferenz auf Aktionspläne geeinigt. Doch ähnlich wie die Verminderung des Klimagases CO2 wurde das Ziel nicht erreicht, 30 Millionen Quadratkilometer Land vor der Wüstenbildung retten. Argumentiert wird gerne, den betroffenen Staaten fehle es an Geld.

      Doch das ist zu einfach. Denn letzte Woche hat das spanische Umweltministerium einen Bericht vorgelegt, wonach ein Drittel des Landes von Desertifikation betroffen sei. Verantwortlich dafür seien: Entwaldung, Erosion und nicht zuletzt die vielen Brände. Nach Angaben der zuständigen Direktion im Umweltministerium kämen dazu "falsche landwirtschaftliche Praktiken, starker Einsatz landwirtschaftlicher Produkte und eine falsche Anwendung von Bewässerung", sagte die Direktorin des Sekretariats für Forstpolitik und Desertifikation María Jesús Rodríguez de Sancho.

      "Bitte sparen Sie Wasser"

      Die verschiedenen Faktoren spielen zusammen. Das Land, so sagen Klimaforscher, werde die Klimaveränderung besonders hart treffen. Die derzeitige Dürre sei der Anfang einer Entwicklung. Ende des Jahrhunderts könnten die Temperaturen im Jahresdurchschnitt auf der um drei bis fünf Grad höher liegen. Was das für den Wasserhaushalt bedeutet, lässt sich anhand der Daten für dieses Jahr ausmalen.

      Die sind alarmierend. So gab es nach Angaben des Meteorologischen Instituts (INM) in den ersten Monaten dieses Jahres, in denen es sonst stark regnet, 22 Prozent weniger Niederschlag als in den Jahren 1993 und 1995, als Spanien die heftigste Dürre der letzten 15 Jahre erlebte. Im "hydraulischen Jahr", das am 1. September 2004 begonnen hat, lägen die Niederschläge 37 % unter dem Durchschnitt. Das INM erklärte nun, man erlebe eine "extreme Trockenheit", wie seit 1947 nicht mehr.




      Die fehlende Niederschläge zeichnen sich auch in den fast 900 Stauseen des Landes ab. Deren Wasserstand liegt bei 57 %, im letzten Jahr lag er noch etwa 15 % darüber. Einige Seen, wie in den Tälern des Segura, weisen nur noch 16% der möglichen Füllmenge auf. Dabei hat Spanien schon die Wassermenge reduziert, welche über die Grenze nach Portugal fließt, um selbst mehr Wasser zu haben (Iberische Flüsse in Not). Portugal hat den Nachbarn nun auf Schadensersatz von sechs Millionen Euro wegen der Nichteinhaltung vertraglich zugesicherter Wassermengen verklagt. Denn auch Portugal wird von der heftigsten Dürre seit 60 Jahren heimgesucht.

      Die spanische Regierung ergreift Maßnahmen. Schon im Frühjahr begann sie die Bevölkerung aufzufordern, Wasser zu sparen. An vielen Stränden wurden die Duschen stillgelegt und vielerorts wurde der Wasserdruck reduziert, das Befüllen von Swimmingpools und die Autowäsche verboten. Die spanische Hauptstadt Madrid, in der mehr als drei Millionen Menschen leben, rüstet sich für die drohende Katastrophe und schließt Beschränkungen für die Verbraucher nicht mehr aus. Die Umweltministerin Cristina Narbona hofft nur noch auf ein Regenwunder und fleht die 43 Millionen Landsleute an: "Bitte sparen Sie Wasser."

      Der Verantwortliche für Wasser im Umweltministerium, Jaime Palop, setzt in dem Land, das in Europa zu den Spitzenverbrauchern zählt, auch auf die Schaffung von Bewusstsein. "Wir müssen die Leute zu einem rationalen Umgang mit Wasser erziehen". So könnte man weitere Beschränkungen vermeiden, gibt sich Palop noch optimistisch.

      Die sozialistische Umweltministerin macht die konservativen Vorgänger für die Lage verantwortlich. Die Volkspartei (PP) habe nichts zur Vorbeugung unternommen, klagte Narbona. Nur 15 Prozent der Bewässerungssysteme arbeiteten effizient, in den anderen werde Wasser verschwendet. Offene Kanäle ließen es ungehindert verdunsten, allein hier könnten mehr als zehn Prozent des Verbrauchs gespart werden. Mit 300 Millionen Euro werden nun Kanäle und Wasserspeicher modernisiert, denn nur etwa ein Drittel des eingespeisten Wassers kommt beim Verbraucher an.

      Auch an anderer Stelle hat die PP gepatzt, weshalb sich die Sozialisten seit der Machtübernahme im letzten Jahr auch damit herumschlagen müssen, dass Spanien ganz oben auf der Liste der Klimasünder steht (Spanien liegt an der Spitze beim Verstoß gegen Kyoto). 2004 stieg der Ausstoß von CO2 um 45,61 %. Wegen einer nachholenden Entwicklung war dem Land ein Zuwachs von 15 Prozent zugebilligt worden.

      Maßnahmen gegen Brandstifter

      Fehlende Niederschläge, falscher Wassereinsatz und mangelnde forstwirtschaftliche Maßnahmen tragen wiederum dazu bei, dass es schon vor Sommerbeginn an allen Ecken brennt. Auch dagegen will die Regierung nun Maßnahmen ergreifen. Eigentlich sollte das "Berggesetz" schon zum Jahresende als Reaktion auf die vielen Brände im letzten Jahr fertig sein. Es sieht weniger Prävention und Löscheinheiten vor, der wesentliche Punkt ist, dass abgebrannte Flächen in den folgenden 30 Jahren nicht als Bauland oder Anbaufläche umgewidmet werden können.

      Denn die meisten Brände werden vorsätzlich gelegt. So setzt die Regierung hier den Hebel an. Eigens soll eine Staatsanwaltschaft zur Verfolgung dieser Verbrechen gegen die Umwelt eingerichtet werden. Bisher mussten Brandstifter nicht fürchten, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Nicht einmal fünf Prozent der Fälle werden aufgeklärt. Das soll sich über den "Superstaatsanwalt" ändern, der die Koordination zwischen den verschiedenen Regionen übernimmt und die Strafverfolgung vorantreiben soll.




      Die Tendenz zu einer modernen Form der "Brandrohdung" ist mit der sich aufblähenden Immobilienblase in den letzten Jahren gestiegen (Spanien schlittert weiter in Richtung Abgrund). Mindestens 60 % der Brände im vergangenen Jahr gehen auf das Konto von Brandstiftern. Von 26 Millionen Hektar Wald und Buschland, 51 Prozent der gesamten Fläche in Spanien, waren in den letzten zehn Jahren fast zwei Millionen Hektar Fläche von Bränden betroffen.

      "Das Wichtigste ist, dass es erst gar nicht zu Bränden kommt. Und wenn sie entstehen, müssen sie so schnell wie möglich gelöscht werden", erklärte die Umweltministerin ihren Plan, alle Wälder zu schützen. Vorgesehen ist auch eine "nachhaltige Bewirtschaftung". Das viele Unterholz, das sich durch fehlende Bewirtschaftung angehäuft hat, birgt die Gefahr, dass sich kleine Brände sehr schnell ausbreiten. Aber auch eine falsche, noch dazu subventionierte Aufforstung mit Monokulturen aus Nadelholz ist dafür verantwortlich. Das wächst zwar schnell, bietet bei der Trockenheit den Flammen aber viel Nahrung.

      Doch nicht nur die Dürre wird 2005 zu einem Rekordjahr für Waldbrände machen. Da das Berggesetz erst zum Jahresende in Kraft treten kann, es muss zuvor noch das Parlament passieren, werden Spekulanten die Dürre noch für ihre Ziele nutzen, bevor die Umwidmung in Bau- oder Ackerfläche nach einem Brand unmöglich wird.



      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20369/1.html
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      schrieb am 27.06.05 20:11:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      Spanien leidet unter Wassermangel
      Die landesweiten Reserven sind auf 59 Prozent gesunken. Dabei steht die eigentliche Trockenperiode erst noch bevor
      MADRID taz Die Sommerferiensaison hat erst begonnen. Und schon sitzt Spanien auf dem Trockenen. Seit Herbst 2004 hat es nur halb so viel geregnet wie in anderen Jahren. Die Folge: Die Wasserreserven sind mittlerweile auf einen Stand von 59 Prozent gesunken - noch bevor die eigentliche Trockenperiode so richtig angefangen hat. In der Hälfte des Landes herrscht bereits Wassernotstand.

      In sieben autonomen Regionen muss die Bewässerung der Landwirtschaft schon rationiert werden. In der Provinz Huesca, am Fuße der Pyrenäen, werden bereits jetzt 200 Dörfer mit Tanklastern versorgt. Die Becken der öffentlichen Schwimmbäder bleiben trotz Hitze leer.

      Im Südosten Spaniens, in Alicante und der beliebten Strandregion Costa Blanca sieht es nicht viel besser aus. Um dort den Konsum der Touristen zumindest bis September zu sichern, wurden bereits die Strandduschen abgeschaltet. Drastischere Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen, die Vorräte sind auf 21 Prozent gesunken.

      Nachbarregionen, die noch nicht so stark unter der Dürre leiden, wollen nur ungern von ihrem Nass abgeben. Wassertransfer für Landwirtschaft und Tourismus sei Reichtumstransfer, heißt es. Die Medien prophezeien bereits einen "Wasserkrieg".

      "Wir befinden uns im trockensten Jahr seit 1947", erklärt die sozialistische Umweltministerin Cristina Narbona. Sie hat nur wenig Hoffnung, dass es im kommenden Herbst wieder ausreichend regnen wird. Spanien stehe vermutlich vor eine langen "harten Trockenperiode", wie sie auf der Iberischen Halbinsel periodisch auftritt. Die letzte Trockenheit dauerte fünf Jahre - von 1990 bis 1995. Damals mussten unter anderem die Ferieninsel Mallorca und die südspanische Stadt Cádiz mit Wasserschiffen versorgt werden.

      Diesmal könnte es schlimmer kommen. Denn der Verbrauch ist gestiegen. Allerorts wurden Siedlungen mit Einfamilienhäusern errichtet. Die neureichen Spanier gießen ihren Rasen und füllen ihre Privatpools mit dem kostbaren Trinkwasser. In der Hauptstadt zeigt man sich ähnlich arglos. Die Region rund um die Hauptstadt Madrid hat nur noch Wasser für ein Jahr. Dennoch werden weiterhin die 18 Golfplätze der Region bewässert. Sie verbrauchen so viel Wasser wie eine Stadt mit 100.000 Einwohnern - Industrie und Parks mit inbegriffen. 32 weitere Golfplätze sind geplant.

      Die wirtschaftlichen Folgen zeichnen sich bereits jetzt ab. Als Folge der Dürre nehmen überall im Land die Waldbrände zu. Allein am vergangenen Wochenende waren es in der Region rund um Barcelona dreizehn. Tausende von Hektar fielen in wenigen Stunden den Flammen zum Opfer. Auch die Landwirtschaft leidet unter der Trockenheit. So ging zum Beispiel die Getreideernte um über 40 Prozent zurück. Die Viehzüchter müssen mangels Weiden auf teures Trockenfutter umsteigen.

      Auch für die Stromversorgung sehen Experten schwierige Zeiten. Der Verbrauch erreicht Spitzenwerte: Noch nie gab es in Spanien so viele private Klimaanlagen wie heute. Alleine die, die im letzten Jahr installiert wurden, brauchen den Strom zweier AKWs, die Nachfrage reißt nicht ab. Die Installateure sind bis Herbst ausgebucht. Und das nicht ohne Grund: Diesen Sommer soll die Durchschnittstemperatur im Vergleich zu 2004 um zwei Grad ansteigen. Vor allem nachts sei dies der Fall, erklären Wissenschaftler und machen dafür den globalen Klimawechsel verantwortlich. REINER WANDLER

      taz Nr. 7700 vom 27.6.2005, Seite 8, 117 Zeilen (TAZ-Bericht), REINER WANDLER

      taz muss sein: Was ist Ihnen die Internetausgabe der taz wert?
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      schrieb am 28.06.05 07:51:22
      Beitrag Nr. 14 ()
      Beten für Regen
      Ausgetrocknete Seen, verdorrte Felder und Waldbrände - Spanien erlebt die verheerendste Dürre seit Jahrzehnten
      Madrid - Ohne den täglichen Tankwagen gäbe es im nordspanischen Pyrenäenort Aínsa schon lange kein Trinkwasser mehr. Normalerweise fließt das Wasser im Überfluß aus den Bergen hinunter. Aber in diesem Jahr sind die Gebirgsbäche trocken. Spanien leidet unter der verheerendsten Dürre seit 60 Jahren. "Es sieht ganz schlecht aus", sagt Jaime Palop vom spanischen Umweltministerium. In den Stauseen um Huesca reiche das Wasser noch für 100 Tage, dann sei Schluß. Wenn es bis September nicht regne, sei auch in anderen Landesteilen die Trinkwasserversorgung nicht mehr garantiert. Auch vor Madrid sinkt der Wasserstand der Stauseen unaufhaltsam. Sieben Regionen haben mit Einschnitten in der Wasserversorgung auf die Dürre reagiert. An weiten Teilen der Mittelmeerküste mußte der Leitungsdruck im Wassernetz reduziert werden. In Elche bei Valencia fließt das Wasser nur noch acht Minuten am Tag aus der Leitung. Die größten Probleme kommen jedoch auf die Mittelmeerküste zu. Weil dort die Flüsse schon lange austrocknen, werden über einen Kanal vom Tajo-Strom zum Fluß Segura jährlich 400 Hektokubikmeter Wasser zugeführt. Jetzt ist auch der Wasserspiegel im Tajo stark gesunken.Längere Trockenperioden sind auf der Iberischen Halbinsel nichts Ungewöhnliches. Die konservative Volkspartei wollte darum während ihrer im vergangenen Jahr zu Ende gegangenen Regierungszeit Wasser aus dem Ebro-Strom in 850 Kilometer langen Kanälen in die trockenen Gebiete im Süden umleiten. Die Folge wäre die langsame Versalzung des Ebro-Deltas gewesen, eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Spaniens. Die sozialistische Umweltministerin Cristina Narbona hat das gigantische Projekt gestoppt. Sie plant statt dessen die Errichtung von 20 Meerwasserentsalzungsanlagen. Alternativen bieten Pfarrer in den Dörfern an: Sie schließen die Bitte um Regen in die Gebete der Gottesdienste mit ein. Landwirte nehmen auch Wünschelrutengänger unter Vertrag, die Wasseradern suchen sollen.


      Ministerin Narbona spricht sich für eine "neue Wasserkultur" aus, für einen bewußteren Umgang mit dem kostbaren Gut. Aber gerade in den eigenen vier Wänden ist vielen Spaniern Sparsamkeit im Umgang mit Wasser fremd. Der seit zehn Jahren andauernde Wirtschaftsboom Spaniens hat auch zu einem ungebremsten Energie- und Wasserverbrauch geführt. Um Madrid zieht sich ein enormer Gürtel an Neubausiedlungen. Die spanische Hauptstadt ist die größte Baustelle Europas. Wassersparmaßnahmen sind keine getroffen worden. epd
      die welt
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      schrieb am 04.07.05 09:24:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      Dürre löst "Krieg" um Wasser in Spanien aus

      Madrid. DPA/baz. Brunnen und Quellen sind versiegt, die Wasserpegel in den Stauseen haben Tiefstwerte erreicht, Gräser und Büsche sind verdorrt, in den Wäldern herrscht akute Brandgefahr. Erbarmungslos brennt die Sonne vom Himmel. Weite Teile der Iberischen Halbinsel leiden unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren. In Murcia im Südosten Spaniens, einer der trockensten Gegenden Europas, hebt sich ein sattes Grün von der wüstenähnlichen Umgebung ab. Eine Mauer aus künstlichen Felsblöcken trennt die Oase von ausgetrockneten Feldern.

      Nur Golfplätze nicht betroffen...

      Auf der einen Seite nichts als Staub und Sand. Auf der anderen Seite der Mauer liegt ein Golfplatz der Luxusklasse. Dort scheint es Wasser im Überfluss zu geben. In der Mitte der Anlage wurde sogar ein künstlicher See geschaffen. Einheimische bezeichnen die Mauer, die die zwei Welten trennt, als "Schandmauer". "Spanien ist dabei zu verdursten, nur ein Fitzelchen des Landes scheint nicht betroffen - die Fläche der Golfplätze", empört sich die Zeitung "El Mundo".

      Die Zahl der Golfplätze hat sich in Spanien in fünf Jahren mehr als verdoppelt. Im ganzen Land gibt es 276 Anlagen, weitere 150 sind geplant. Viele von ihnen sollen wohlhabende Touristen anlocken. Denn die 800 000 Golftouristen bringen mehr Geld ins Land als die Pauschalurlauber, die sich an der Strand legen.

      Kehrseite des Wachstumsmodells

      Mit der Dürre zeigt sich nun, dass das spanische Wachstumsmodell eine Kehrseite hat. Für einen Golfplatz wird laut "El Mundo" pro Jahr eine Wassermenge von 370 olympischen Schwimmbecken benötigt. Offiziell werden viele Golfplätze mit Brauchwasser gesprengt. In der Wirklichkeit nimmt man jedoch in den meisten Fällen Wasser aus Flüssen, aus denen auch das Trinkwasser gewonnen wird.

      Murcia benötigt Wasser nicht nur für Golfplätze, sondern auch für Orangen-, Pfirsich und Aprikosen-Plantagen. Da der Fluss Segura in der Region nicht genügend hergibt, wird seit 30 Jahren Wasser aus dem Tajo in Mittelspanien in den Segura umgeleitet. Wegen der Dürre weigert nun sich die mittelspanische Region Kastilien-La Mancha, aus "ihrem" Tajo den Nachbarn etwas abzugeben.

      "Geheime" Wasserspeicher

      Zwischen beiden Regionen herrscht ein regelrechter "Krieg" um das Wasser. Dies ging so weit, dass Kastilien-La Mancha ein "Spionageflugzeug" einsetzte. Damit fand man heraus, dass Murcia und das angrenzende Alicante über 14`000 "geheime" Wasserspeicher verfügen, von denen man dem übrigen Spanien nichts gesagt hatte. Ausserdem werden in Murcia mehr Plantagen bewässert als zugelassen.

      "Wir liefern an Murcia nur noch Wasser, damit die Leute zu trinken haben, aber nicht für die Bewässerung der Felder", erklärte José María Barreda, Ministerpräsident von Kastilien-La Mancha. Sein Amtskollege Raman Luis Valcárcel in Murcia erwiderte: "Ohne das Wasser aus dem Tajo gehen bei uns die Obstbäume ein. Es würde viele Jahre dauern, neue Pflanzungen anzulegen." Die Zentralregierung in Madrid musste entscheiden, wie viel Wasser Murcia erhält. "Weil nicht genug da ist, konnte sie niemanden zufrieden stellen", räumte ein Politiker der regierenden Sozialisten ein. "Die Frage ist nun: Gibt es einen Volksaufstand in Kastilien-La Mancha oder in Murcia ?"

      "Den Wasserpreis drastisch erhöhen"

      Das Dilemma zeigt nach Ansicht von Experten, dass Spanien eine neue Wasserpolitik benötigt. Bisher wurde der steigende Bedarf dadurch gedeckt, dass neue Stauseen angelegt wurden. Kein Land der Welt hat eine solche Dichte an künstlichen Seen wie Spanien. Wenn aber die Flüsse austrocknen, helfen auf Dauer auch diese nicht weiter. "Man muss den Wasserpreis drastisch erhöhen", fordert die Zeitung "El País". "Nur so kann der Verschwendung Einhalt geboten werden." Paradoxerweise kostet das Wasser im trockenen Spanien nur die Hälfte dessen, was man im regenreichen Deutschland zahlt.:eek:
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      schrieb am 04.07.05 20:05:35
      Beitrag Nr. 16 ()
      + 03.07.2005 + Touristen oder Bauern? Wer sind in Spanien zur Zeit die größten Wasserverschwender? Spanische Zeitungen rechnen vor, dass ein Tourist pro Tag 880 Liter Wasser verbrauche, weil sie "viel öfter duschen als zu Hause".



      Der Kampf ums Wasser ist in Spanien nicht neu. Schon vor 10 Jahren haben sich Bauern und Touristen in Südspanien wegen des Wassers geprügelt. Und 2005 ist alles noch weit schlimmer - in ganz Südeuropa.

      In tausenden Kirchen beten die Gläubigen in diesen Wochen um Regen. Die Meteorologen befürchten, dass Beten noch viele Monate nicht helfen wird. Der Treibhauseffekt lässt sich nicht wegbeten - er erfordert an anderes Handeln. Die Folgen sind dramatisch: 2005 erleben Spanien, Portugal, Südfrankreich und Italien eine Dürrekatastrophe wie seit Jahrzehnten nicht mehr: Waldbrände, Wassernot, verdorrte Wüstenlandschaften.

      Der Klimaforscher Jose Manuel Moreno schätzt, dass die Sterberate in Madrid bereits um 20 Prozent gestiegen ist. Vor zwei Jahren sind in Frankreich 17.000 und in Spanien 13.000 Menschen an den Folgen der Hitze gestorben. Neun Monate in Folge hat es in Spanien nicht geregnet. Die Wasserreserven reichen in einigen Regionen nur noch bis September. Experten warnen: "Das Schlimmste steht noch bevor."
      Mehrere Hundert Ortschaften in Südspanien müssen schon jetzt per Tankwagen mit Wasser versorgt werden. Die ersten Freibäder sind geschlossen, Rasen sprengen häufig verboten. In Portugal sind die Weidegründe für Kühe und Schafe längst verdorrt. Bauern befürchten, dass ihre Kühe verdursten und verhungern. In Italien befürchtet Gesundheitsminister Francesco Storace in diesem Jahr schlimmere Folgen als im Hitzesommer 2003. Damals waren 20.000 Menschen wegen der Hitzewelle gestorben. Dieses Jahr seien eine Million meist ältere Menschen gefährdet. Im Norden Italiens drohen riesige Ernteausfälle.

      Mehr zum Thema "Hitzewelle" auf der Sonnenseite
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      schrieb am 05.07.05 07:13:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      Öfter Dürre am Mittelmeer?
      Umweltbericht anläßlich des G-8-Gipfels: Wüstenausbreitung und Rückgang des Tourismus befürchtet
      Eine einzelne Zitrone baumelt über der ausgetrockneten Erde einer Zitrusplantage in Redovan (Provinz Alicante). Spanien leidet unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren.

      Foto: dpa


      Von Kim Brandenburger
      Rom/London - Der Klimawandel mit stetig steigenden Temperaturen könnte für die Mittelmeer-Anrainerstaaten verheerende Folgen wie häufige Hitzewellen und Dürren haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) in einem Report, der jetzt in Rom vorgestellt wurde.


      Nach WWF-Angaben würde ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von zwei Grad Celsius, wie er von der Mehrheit der Klimaforscher für die kommenden 25 bis 50 Jahre vorausgesagt wird, zu jährlich mehrwöchigen Hitzewellen mit Durchschnittswerten von mehr als 35 Grad Celsius, Dürre und erheblichen Ernteausfälle rund um das Mittelmeer führen. Hinzu kämen Waldbrände und chronischer Wassermangel sowie eine Krise im Tourismus-Sektor. "Intensivere Hitzewellen und Trockenperioden würden wahrscheinlich immer mehr Touristen entmutigen, ihren Sommerurlaub am Mittelmeer zu verbringen", heitß es in dem Bericht. Zusammen mit den Klimafolgen für die Landwirtschaft würde dies drastische wirtschaftliche Einbußen in den betroffenen Ländern nach sich ziehen.

      Bereits seit einigen Jahren warnen Klimaforscher davor, daß - sollte der Klimawandel wie erwartet weiter voranschreiten - die Bewohner des Mittelmeergebietes zu den eindeutigen Verlierern der Veränderungen gehören könnten. Auch wenn die Entwicklung nicht in allen Regionen Europas gleich verlaufe, so würden sich die heutigen Klima- und Vegetationszonen nach Norden verlagern. Für Mittelmeeranrainer bedeutet das - salopp formuliert: Die Wüste Sahara greift auf Süd-Spanien, -Portugal und -Italien sowie Griechenland über. Beweise, daß dieser Prozess bereits eingesetzt hat, liegen noch nicht vor. Dazu ist der Beobachtungszeitraum, der statistisch verläßliche Aussagen erlauben würde, noch zu kurz.

      Treten die Befürchtungen der Klimaforscher jedoch ein, dann war das Hitzejahr 2003 ein Vorgeschmack. Auch gegenwärtig herrscht in Teilen Südeuropas große Hitze und Dürre. In Griechenland etwa mahnen Vertreter der Elektrizitätswerke, Klimaanlagen und Elektroherde in den Mittagsstunden nicht zu benutzen, um einen Zusammenbruch des Stromnetzes zu verhindern. Andererseits sind in der großen Hitze ohne Kühlung besonders alte Menschen gefährdet, ein Herz-Kreislauf-Versagen zu erleiden.

      Auch Spanien und Portugal müssen große Hitze und Trockenheit ertragen, Portugal erlebt die größte Hitze- und Dürreperiode seit 300 Jahren, Spanien seit 60 Jahren. Im Süden beider Länder herrscht Wassermangel. In einzelnen Regionen Südspaniens hat es seit einem Jahr keinen Tropfen mehr geregnet. Landwirte bangen um die Ernte eines ganzen Jahres. Neue Brunnenbohrungen bis in 1000 Meter Tiefe bringen nur wenig Hilfe. Aber auch in Hunderten von Dörfern in den Pyrenäen ist das Trinkwasser rationiert.

      Der WWF-Bericht zu den Effekten des Klimawandels am Mittelmeer wurde im Vorfeld des bevorstehenden G8-Gipfels im schottischen Gleneagles veröffentlicht. Da die amerikanische Regierung nach wie vor versuche, das Problem zu ignorieren, seien jetzt die Europäer gefordert. "Schröder, Chirac und Blair müssen dafür eintreten, daß der Gipfel ein konkretes Klimaschutzziel vorgibt", sagte WWF-Geschäftsführer Peter Prokosch.

      Unterdessen hat US-Präsident George W. Bush britischen Presseberichten zufolge kurz vor dem Gipfel in der strittigen Frage der Klimaerwärmung aus Sorge vor einer Isolierung Zugeständnisse gemacht. Amerikanische Unterhändler hätten den federführenden Briten signalisiert, daß Bush nicht mehr dagegen sei, die Klimaerwärmung als Tatsache anzuerkennen, berichten "Sunday Times" und "Observer". Bush wolle damit verhindern, daß die anderen Staaten ohne ihn eine Klimaerklärung beschließen.
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      schrieb am 05.07.05 16:03:58
      Beitrag Nr. 18 ()
      Montag, 04. Juli 2005 20:00 Uhr
      Spaniens Bauern rechnen wegen Hitze-Schäden mit Milliardenverlusten
      Spaniens Bauern drohen wegen Schäden aufgrund andauernder Hitze nach eigenen Angaben Verluste von rund 1,8 Milliarden Euro.
      Vertreter eines Landwirtschaftsverbandes erkklärten in Madrid, im Nordosten des Landes hätten einige Bauern ihre Ländereien wegen der Dürre sogar bereits aufgegeben. Im Südosten Spaniens könnten nach Schätzungen bis zu 80 Millionen Zitronen- und Obstbäume eingehen. Auch das benachbarte Portugal leidet unter Hitze und Trockenheit.


      :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 11:17:41
      Beitrag Nr. 19 ()
      Donnerstag, 07. Juli 2005
      [Mail an den Leserservice]
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      Der Kampf ums Wasser beginnt
      In Spanien regnet es so wenig wie seit langem nicht mehr. In vierzig Jahren könnte das aber normal sein

      Sven Titz

      Badegäste auf Mallorca sollten in diesen Tagen genau hinschauen, an welcher Stelle sie in die Wellen waten: Die Nesselfäden der Leuchtqualle Pelagia noctiluca zu berühren kann sehr weh tun. An der Westküste der Mittelmeerinsel sind viele Exemplare dieser Quallenart gesehen worden - jetzt wird eine richtige Plage befürchtet. Die Ursache liegt vermutlich in den ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im westlichen Mittelmeer.

      Das lauwarme Wasser, das sich erst von September an wieder abkühlen wird, begünstigt die Hitze und Trockenheit in der Region: Spanien, Portugal, Marokko und Teile Italiens und Frankreichs leiden derzeit unter einer Dürre. Auf der iberischen Halbinsel ist es die schlimmste Trockenperiode seit sechzig Jahren - monatelang schon hat es dort nicht mehr genug geregnet. Die spanischen Talsperren sind nur noch zur Hälfte gefüllt, und sie leeren sich stetig weiter.

      Noch mehr Sonne in Spanien

      Die Dürre ist womöglich Vorbote einer trockeneren Zeit in Südeuropa. Das geht aus einem Bericht der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) mit Sitz im schweizerischen Gland hervor: Der WWF beauftragte Wissenschaftler vom Nationalobservatorium in Athen und von der italienischen Università degli Studi di Firenze mit einer Untersuchung zum Klimawandel und dessen Auswirkungen in ungefähr vierzig Jahren. Pünktlich zum bis morgen andauernden Treffen der G8-Staaten im schottischen Gleneagles ist der Bericht veröffentlicht worden, um Druck auf die dort versammelte Politprominenz auszuüben, die über den Klimaschutz berät.

      Der Athener Christos Giannakopoulos wertete in seinem Beitrag zum Report die Simulationsdaten eines bewährten britischen Computermodells aus. Diesen Daten zufolge wird es sowohl global als auch am Mittelmeer wärmer. Zwei Grad mehr als heute sind demnach für die Zeit zwischen 2031 und 2060 zu erwarten. Das gilt selbst dann, wenn die Emissionen der Treibhausgase eingedämmt werden.

      Giannakopoulos hat nun berechnet, dass im Mittelmeerraum die Zahl der Sommertage pro Jahr um etwa dreißig zunehmen wird. Im östlichen Mittelmeer können es sogar doppelt so viele sein. Meteorologen definieren einen Sommertag nicht nach dem Kalender - es muss nur mindestens 25 Grad warm werden. Steigt die Quecksilbersäule auf mehr als 30 Grad, sprechen die Wetterexperten von Hitzetagen. Auch deren Zahl wird zunehmen - wenn auch nur im Landesinneren. Entsprechend steigt die Gefahr von Dürren: In fast ganz Südeuropa wird es jährlich etwa 14 bis 28 mehr trockene Tage geben (siehe Grafik).

      Nicht alle Wissenschaftler sind einverstanden damit, dass der Report so detaillierte Aussagen macht. Der Hydrologe und Klimatologe Axel Bronstert von der Universität Potsdam ist zum Beispiel skeptisch: "Normalerweise studiert man so etwas mit räumlich genaueren Modellen einzelner Regionen, die in globale Simulationen eingefügt werden", sagt er. In dem globalen Computermodell, das für den WWF-Report zum Einsatz kam, wird die Landmasse der iberischen Halbinsel zum Beispiel auf vier Datenpunkte reduziert - das ist ziemlich wenig, um präzise Angaben zu machen. Klimaforschern stehen heute eigentlich schon ausgereiftere Methoden zur Verfügung.

      Eine beratende Wissenschaftlerin des WWF-Reports, Clare Goodess von der britischen University of East Anglia in Norwich, ist dennoch überzeugt von der Brauchbarkeit der Resultate - jedenfalls im Großen und Ganzen. Der Trend sei klar: "Es wird wärmere Wetterlagen mit längeren und heißeren Temperaturextremen geben, zusammen mit einer Verringerung des Gesamtniederschlags und längeren Dürreperioden", sagt sie. Diese Botschaft decke sich mit anderen Studien.

      Wenn es dann doch einmal regnet, könnte der Niederschlag heftiger ausfallen als heute, heißt es in der Studie. Gegen starke Unwetter mit viel Regen hätte man heute in Spanien kaum etwas einzuwenden. Der extreme Wassermangel löst bereits heftige Konflikte zwischen den Regionen des Landes aus. Weil die Obst- und Gemüseplantagen in Alicante und Murcia zu verdörren drohen, hat jetzt die Regierung in Madrid beschlossen, in den kommenden drei Monaten 82 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Fluss Tagus in der Landesmitte nach Süden umzuleiten. Damit traf die Zentralregierung eine salomonische Entscheidung - denn die Spenderregion Castilla-La Mancha wollte nicht einmal die Hälfte der Wassermenge abgeben. Die Empfänger hatten hingegen das Doppelte gefordert.

      Ähnliche Streitfälle sind künftig programmiert, denn der Niederschlag ist in Spanien äußerst ungleich verteilt. Der sattgrüne Norden kennt Dürreprobleme praktisch gar nicht. Ein Viertel des Landes, vor allem im Süden, ist hingegen von der Wüstenbildung bedroht. Verschärfend kommt hinzu, berichtet die spanische Tageszeitung El País, dass die Wassernachfrage in Spanien jährlich um 13 Prozent steigt. Angesichts der dort immer noch niedrigen Wasserpreise verwundert das kaum.

      Touristen bleiben aus

      Nimmt in Zukunft die Trockenheit weiter zu, dann könnte das für die Landwirtschaft fatal sein. Der Ertrag von Nutzpflanzen wird generell schrumpfen, vor allem in Nordafrika, besagt der zweite Teil des WWF-Reports. Die Autoren Marco Bindi und Marco Moriondo aus Florenz nutzten für ihre Studie ein Simulationsmodell für das Wachstum von Nutzpflanzen, das sie mit den Daten der Klimasimulationen speisten.

      Diese Daten weisen obendrein darauf hin, dass sich die Region nicht auf den Tourismus als Einnahmequelle verlassen sollte. Denn der WWF-Report prognostiziert, dass die Urlauber aus Deutschland oder Großbritannien künftig ihren Sommer seltener am Mittelmeer verbringen werden. "Wir erwarten, dass wärmere nordeuropäische Sommer die Einwohner ermutigen werden, ihren Urlaub zu Hause zu machen", schreiben die Autoren. Hinzu kommt, dass die Dürreperioden und Hitzewellen, die für den Süden angekündigt werden, die Touristen abschrecken könnten: Bei 35 Grad und mehr im Schatten braucht es schließlich keine Quallen, um sich selbst am Strand etwas unwohl zu fühlen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.05 09:41:41
      Beitrag Nr. 20 ()
      Fr, 08.07.2005
      Waldbrände in Portugal
      Kein Regen in Sicht

      In Portugal sind am Freitag 23 Waldbrände in der Umgebung von Porto ausgebrochen. Mehr als 500 Feuerwehrleute waren bei der Brandbekämpfung im Einsatz, einige Brände konnten noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Ein großflächiger Waldbrand drohte auf drei Dörfer zu übergreifen. Teilstrecken von Autobahnen mussten gesperrt werden. Während der ersten Jahreshälfte fielen mehr als 21.000 Hektar Waldfläche den Flammen zum Opfer.

      Portugal leidet derzeit unter einer der schwersten Dürreperioden seit Jahrzehnten. Seit Wochen hat es auf der Iberischen Halbinsel kaum geregnet, so dass der Boden vielfach ausgetrocknet ist. Wasser ist in Portugal in diesen Monaten ein kostbares Gut. Auch Touristen wurden aufgefordert, Wasser zu sparen. Zudem steigt die Temperatur tagsüber auf 35 Grad. Ein Ende der Hitzewelle ist derzeit nicht in Sicht. 2003 waren in Portugal bei verheerenden Bränden 420.000 Hektar Fläche zerstört und 20 Menschen getötet worden. :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.07.05 10:44:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      Kampf gegen die Trockenheit
      Frankreich hat angesichts der Hitzewelle die Wasser-Rationierung ausgeweitet. Ab sofort gelte die Rationierung für 50 der 96 Departments…



      … des Festlandes, teilte das Umweltministerium am Montag mit. Damit ist dort etwa die Auto-Wäsche oder das Befüllen von privaten Schwimmbädern verboten. Verstöße können mit einer Geldbuße von bis zu 1.500 Euro geahndet werden. Zudem warnte das Ministerium vor der möglichen Unterbrechung der Wasserversorgung bei privaten Haushalten und der zunehmenden Gefahr von Waldbränden.

      Die Trockenheit, der sich das Land schon seit September ausgesetzt sehe, habe sich seit Ende Juni noch verschärft. Davon sei ein Großteil des Landes betroffen. Die Hitzewelle ist bereits Spanien und Portugal ein ernstes Problem. Hier hat die Trockenheit das größte Ausmaß seit Beginn der Aufzeichnungen in den 40er Jahren erreicht.

      Sterben 80 Millionen Bäume?

      So werden in Portugal nach Angaben der Behörden inzwischen rund 22.000 Einwohner aus 39 Orten mit Trinkwasser aus Lastwagen versorgt, nachdem die Wasserspeicher ausgetrocknet sind. In 15 weiteren Orten mit zusammen 25.000 Einwohner ist die Wasser-Versorgung eingeschränkt. In Spanien besteht die Gefahr, dass 80 Millionen Bäume durch die Trockenheit absterben. Die Landwirte allein in Spanien fürchten nach Gewerkschaftsangaben Ernteverluste in einem Volumen von rund 1,8 Milliarden Euro.
      **********************************************************

      Bush : Klimawandel ?
      Avatar
      schrieb am 13.07.05 16:07:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      13. Juli 2005


      Hitzewelle in Spanien
      Angesichts von Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius hat der spanische Wetterdienst Hitzealarm ausgelöst. Auch an der Küste im Nordwesten, wo es für gewöhnlich kühler ist, wurden bis zu 39 Grad gemessen.

      Meteorologen erwarten einen der trockensten und heißesten Sommer seit Jahrzehnten. Da es in einigen Regionen kaum geregnet hat, wird mancherorts bereits das Wasser knapp. Es wurde die geringste Regenmenge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 60 Jahren gemessen.

      In einigen Landesteilen sind die Wasserspeicher zu achtzig Prozent leer. Der Pegelstand der Flüsse ist um zwei Drittel gesunken.

      Die Regierung geht von Dürreschäden von nahezu 1,7 Milliarden Euro aus. Wegen der Hitze wird auch mehr Strom benötigt. Wirtschaftsminister José Montilla sagte, er könne deshalb "vereinzelte Engpässe" nicht ausschließen.

      (N24.de, Netzeitung)
      Avatar
      schrieb am 14.07.05 21:27:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hitzealarm in Spanien: Höchstwerte um 40 Grad
      Madrid. DPA/baz. Der spanische Zivilschutz hat für weite Teile des Landes Hitzealarm ausgerufen. Im nördlichen Galicien, in Madrid und in Andalusien im Süden sei mit Höchstwerten um die 40 Grad zu rechnen, berichtete das Radio am Mittwoch. Ursache sei eine Warmluftfront aus Afrika. In Málaga an der Costa del Sol werde es selbst in der Nacht nicht kühler als 24 Grad werden. Auf der Ferieninsel Mallorca werden 35 Grad erwartet.

      Die "afrikanische Hitze" soll bis zum Wochenende dauern und auch Asturien, Kantabrien und Kastilien-La Mancha treffen. Von einer Hitzewelle wie vor zwei Jahren könne aber nicht die Rede sein, teilte das Nationale Meteorologische Institut mit. Die Temperaturen seien für diese Jahreszeit in Spanien und Portugal normal. Niederschläge sind auf der dürregeplagten Iberischen Halbinsel aber auch nicht zu erwarten. Die grosse Hitze hat auch die Temperatur des Mittelmeeres stark ansteigen lassen: Vielerorts sei das Wasser 25,5 Grad warm.

      Der Zivilschutz rief die Bevölkerung auf, sich nicht der prallen Sonne auszusetzen, luftige und helle Kleidung zu tragen und viel Wasser zu trinken.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 21:31:19
      Beitrag Nr. 24 ()
      PALMA DE MALLORCA


      Temperaturen bis 40 Grad in Spanien


      Überfüllter Strand in Spanien
      (Foto: Keystone)


      Der spanische Zivilschutz hat für die Balearen-Inseln Hitzealarm ausgerufen. Auf Mallorca sei mit Höchstwerten von bis zu 40 Grad zu rechnen, auf Ibiza könne es 35 Grad heiss werden, meldete das Radio.

      Bei Mindestwerten um die 25 Grad sei selbst in der Nacht nicht mit Abkühlung zu rechnen. Die «tropische Hitze» soll bis Dienstag andauern, wie das Wetteramt mitteilte.

      Die Behörden riefen dazu auf, die pralle Sonne zu meiden und viel Wasser zu trinken. Vor allem für ältere Menschen und für Kinder sei das Risiko eines Hitzschlages gross.

      Angesichts des heissen Sommers sei die Nachfrage nach Klimaanlagen und Ventilatoren auf Mallorca in den vergangenen Wochen um 40 Prozent gestiegen, berichtete die Lokalpresse.

      Hitzealarm wurde auch in sieben weiteren Regionen Spaniens ausgelöst. In Kastilien-La Mancha sei mit 42 Grad zu rechnen, in Madrid mit 39 Grad, warnte der Zivilschutz.

      Begünstigt durch die grosse Hitze vernichteten mehrere Waldbrände tausende Hektar Baumbestand. Das grösste Feuer brach nahe Guadalajara nordöstlich von Madrid aus, wie das Radio berichtete.

      Drei Dörfer mit rund 500 Einwohnern mussten vorübergehend evakuiert werden. Weitere Brände wurden aus der Gegend um Saragossa und aus Zamora an der Grenze zu Portugal gemeldet. Dort seien sechs Helfer bei den Löscharbeiten verletzt worden.

      Bei Ciudad Real nahm die Polizei einen 63-Jährigen fest, der ein Feuer in der Umgebung einer Erdölraffinerie gelegt hatte. Dutzende Hektar Pinienwald wurden ein Raub der Flammen, wie die Behörden mitteilten. Die Raffinerie sei jedoch nicht in Gefahr gewesen. (sda)
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 21:33:46
      Beitrag Nr. 25 ()
      Nach der Hitze kommen Heuschrecken
      Bauern in Südfrankreich bangen um Ernten und Viehweiden
      Rodez - Neben der anhaltenden Hitzewelle haben Frankreichs Bauern nun ein neues Problem: Hunderttausende Heuschrecken bedrohen Frucht- und Futterpflanzen im Süden des Landes. Im Departement Aveyron seien die Ernten und Weiden auf 700 bis 800 Höfen in Gefahr, teilte der dortige Bauernverband in Rodez mit.


      Mehr zum ThemaZeitung
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      bezahlte Einschaltung"Wolken von Insekten" zögen durch die Lande. Aufzuhalten sind die Schwärme grauer Heuschrecken nicht. Den Bauern wurde deshalb empfohlen, ihre Ernten so schnell wie möglich einzufahren.

      "Am Anfang dachten wir noch, dass es ein paar kleine Insekten sind, die wir vernachlässigen können", sagte der 59-jährige Viehzüchter Gerard Laussel der Zeitung "Le Parisien". Das habe sich in den vergangenen Wochen geändert. "Sie fressen alles, was grün und weich ist. Es bleiben nur die Stengel übrig." Hinzu kommt, dass sie auch einen Geruchsstoff hinterlasssen. Überall, wo die Insekten gewesen sind, will das Vieh nicht mehr fressen.

      Bauernverbandsexperte Patrice Lemoux vermutete, dass die für die Region ungewöhnliche Heuschreckenplage Folge der langen Trockenheit ist. Sie habe die "massenweise Vermehrung" der Insekten befördert. (APA)

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 08:23:30
      Beitrag Nr. 26 ()
      Feuer in spanischem Nationalpark

      Elf Helfer bei Waldbrand getötet

      Grafik: Waldbrand nahe Guadalajara ]
      Im Kampf gegen Waldbrände in Spanien sind 11 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelt es sich um eine Gruppe von Forstarbeitern, die sich der freiwilligen Hilfsfeuerwehr angeschlossen hatten. Sie wollten einen Brand im Naturpark Cueva de los Casares unter Kontrolle bringen, wie das spanische Fernsehen berichtete. Zunächst hatten die Behörden von 14 Toten gesprochen. Der Brand in dem Nationalpark sei vermutlich von Funken aus einem nicht vollständig gelöschten Grill ausgelöst worden, teilte die Polizei der mittelspanischen Provinz Guadalajara mit.

      Extreme Dürre begünstigt Brände
      Grafik: Mehr als 5000 Hektar Wald stehen in Flammen.]
      Das am Samstag ausgebrochene Feuer zerstörte schätzungsweise 5000 Hektar Kiefernwald. Rund 400 Bewohner von vier Dörfern der Umgebung mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Bei einem weiteren Waldbrand in der Provinz Zamora erlitten sechs Personen leichte Verletzungen, mehrere hundert Menschen mussten aus einem Wohngebiet und einem Campingplatz im Park Monasterio de Piedra in Sicherheit gebracht werden.

      In der Stadt Puertollano wurde ein 63-jähriger Mann unter dem Verdacht festgenommen, ein Feuer in der Nähe einer petrochemischen Anlage entzündet zu haben. Die Brände wurden von Temperaturen bis 40 Grad begünstigt. Spanien leidet in diesem Jahr unter der schwersten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 60 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 15:48:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      Höllenglut im Urlaubsparadies“
      + 18.07.2005 + Die gegenwärtige Trockenheit im Mittelmeerraum könnte nur ein erster Vorgeschmack auf künftige Sommer sein. Sollten die durchschnittlichen Temperaturen in dieser Region nur um zwei Grad Celsius steigen, würde aus dem Urlaubsparadies eine reichlich ungemütliche Gegend. Zu diesem Ergebnis kommt der WWF in einem Report, der im Vorfeld des anstehenden G8-Gipfels vorgestellt wurde. In dem Szenario werden die möglichen Folgen des Klimawandels im Mittelmeer skizziert. Ein Temperaturanstieg von wenigen Grad hätte bereits gravierende Auswirkungen: Die Menschen müssten sich auf Hitzewellen von mehr als sechs Wochen einstellen, in denen die Durchschnittstemperaturen über 35 Grad klettern. Die Gluthitze würde zu noch weniger Regen und zu Ernteausfällen von bis zu 40 Prozent führen. Hinzu kämen Waldbrände und chronischer Wassermangel, worunter der Tourismus massiv zu leiden hätte.



      „Damit die einmaligen Naturlandschaften des Mittelmeeres nicht unter der sengenden Sonne verdorren, muss der Klimaschutz weltweit intensiviert werden“, betont Dr. Peter Prokosch, Geschäftsführer des WWF Deutschland. Bundeskanzler Gerhard Schröder könne hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, indem er nächste Woche beim G8-Gipfel in Schottland eine starke Position vertrete. Die Bush-Administration versuche, das Problem nach wie vor zu ignorieren. „Jetzt sind die Europäer gefordert: Schröder, Chirac und Blair müssen dafür eintreten, dass der Gipfel ein konkretes Klimaschutzziel vorgibt“, so Prokosch. Der WWF Report zeige, dass schon ein globaler Temperaturanstieg von zwei Grad zu viel sei.


      Lange könne man sich eine zögerliche Klimaschutzpolitik nicht leisten. Vom G8-Gipfel müsse ein deutliches Signal ausgehen, dass die Industriestaaten alles tun werden, um den Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf unterhalb von zwei Grad zu begrenzen. Eine stärkere Erwärmung hätte gravierende Folgen. Der neue WWF-Report verdeutlicht, dass die klimatischen Veränderungen im Mittelmeerraum drastische wirtschaftliche Einbußen nach sich ziehen würden. Betroffen wäre neben der Landwirtschaft vor allem die Tourismusbranche. Sie müsste sich auf schmerzhafte Einbußen einstellen. Die Region ist nach wie erste Wahl, wenn es um die Wahl des Urlaubsortes geht. Rund 30 Prozent der Touristen weltweit verbringen ihren Urlaub in den Anrainerländern des Mittelmeeres. Angesichts infernalischer Temperaturen und der Gefahr jederzeit von einem Waldbrand überrascht zu werden, dürfte vielen von ihnen die Lust auf ihren Strandurlaub vergehen.


      Quelle: © www.wwf.de »

      Bush : Klimawandel ?
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 18:00:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      als ob wir uns nur ein wenig anstrengen müßten und dann wäre der klimawandel aufzuhalten.
      lächerlich.
      Avatar
      schrieb am 19.07.05 09:09:49
      Beitrag Nr. 29 ()
      19.07.05
      Spanien droht ein Wasserkrieg
      Rechte Opposition will abgebrochene Flussumleitungspläne reaktivieren

      Von Ralf Streck, San Sebastian

      Die konservative Oppositionspartei Partido Popular (PP) mobilisiert derzeit in Südspanien dafür, dem Fluss Tajo Wasser zu entziehen. Ein entsprechendes Programm der früheren Regierung haben die Sozialisten jetzt gestoppt – weil sonst ein regelrechter Wasserkrieg mit Portugal drohe.

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      Spanien leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Doch die ist nicht verantwortlich für die Dürreperiode, welche das Land im Rahmen der Klimaveränderungen derzeit heimsucht. Die Dürre hat wiederum nur wenig mit dem Wasserproblem zu tun, das vor allem Südspanien hat. Doch um diese Fragen ging es der Volkspartei (PP) nicht, als sie in der vergangenen Woche zu einer Wasser-Demonstration aufrief. Die konservative Oppositionspartei will vor allem die sozialistische Regierung in Madrid destabilisieren. Wie zuvor die Homoehe oder die Verhandlungen mit der baskischen Untergrundorganisation ETA politisiert die PP nun auch die Wasserfrage. Erneut ist es ihr gelungen, etwa 10 000 Menschen auf die Straße zu bringen. In Südspanien demonstrierten sie letzte Woche dafür, Wasser aus dem Tajo im zentralspanischen Kastilien über den Fluss Segura in die Provinz Murcia umzuleiten. Zwischen den beiden Regionen kocht der Konflikt ums Wasser hoch. »Wir befinden uns in einem langen Krieg«, sagte der Präsident der spanischen Region Kastillien-La Mancha, José María Barreda, kürzlich. »Wir werden ihn gewinnen, weil wir Recht haben und uns die Daten unterstützen.« Dabei hofft er mehr auf die Zentralregierung in Madrid, die – wie Kastillien-La Mancha – von den Sozialisten (PSOE) geführt wird. Aber auch mit Madrid steht Barreda derzeit auf Kriegsfuß. Schließlich hatte die Regierung erst kürzlich beschlossen, einen Teil des Wasser des Tajo nach Südspanien umzuleiten, statt es nach Portugal fließen zu lassen, wo der Strom Tejo genannt wird. Murcia will sich aber mit der beschlossenen Wassermenge nicht zufrieden geben. Das Kabinett hat der von der PP regierten Region 82 Hektometer Wasser pro Jahr zugesichert. Das ist der Partei zu wenig. Murcia fordert 35 Hektometer mehr, schließlich setzt die trockene Region auf Luxustourismus. Man hoffte, über den Nationalen Wasserplan (PHN), einst von der PP beschlossen, käme Wasser in Unmengen über fast tausend Kilometer aus den Pyrenäen. Golfplätze wurden gebaut – jeder von ihnen benötigt die Wassermenge einer Stadt wie Freiburg –, und auch die endlosen Tomatenplantagen verschwenden das kostbare Nass.
      Nach dem Regierungswechsel in Madrid kippte die PSOE jedoch den Wasserplan der PP sofort. Der PHN scheint aber auch internationalen Beobachtern ein teures Luftschloss gewesen zu sein. So weigert sich die EU-Kommission, das 25 Milliarden Euro Projekt mitzufinanzieren. Die Ströme, die umgeleitet werden sollten, gibt es kaum noch. Die Wassermenge der Flüsse in Nordspanien sinkt kontinuierlich.
      Dies ist auch das Problem bei der Umleitung des Tajo. Selbst die Murcia zugesicherte Wassermenge steht längerfristig nur dann Verfügung, wenn Spanien geltende Verträge mit Portugal bricht, etwa das »Abkommen über Zusammenarbeit zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Gewässer der hispano-portugiesischen hydrographischen Becken« von 1998. Im Fall des Flusses Duero hat Spanien schon gegen die Auflagen verstoßen. Der Nachbar hat Spanien deshalb auf sechs Millionen Euro Schadensersatz verklagt, weil die Wassermenge abgesenkt wurde. Sollte dies auch mit der Umleitung des Tajo geschehen, ist eine weitere Zuspitzung des Kampfs um das Wasser über die Grenze hinweg programmiert.
      Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand: Da Klimaexperten eine zunehmende Verknappung in den nächsten Jahren voraussagen, muss Spanien Wasser sparen. Doch darauf ist Spanien nach acht Jahren PP-Regierung nicht vorbereitet. Das Land, das am stärksten gegen die Klimaschutzvorgaben des Kyoto-Protokolls verstößt, gehört auch zu den EU-Spitzenverbrauchern von Wasser. Bewässerungssysteme arbeiten ineffizient und tragen zur Erosion und zur Versalzung der Böden bei. In zahlreichen Kanälen verdunstet das Wasser ungehindert. Allein hier könnten mehr als zehn Prozent des Verbrauchs gespart werden, meinen Experten.
      Derzeit lässt die neue spanische Umweltministerin Cristina Narbona alle Wasserspeicher für rund 300 Millionen Euro modernisieren. Die Sozialistin setzt neben der Einsparung von Wasser vor allem auf die Entsalzung von Meerwasser. So hat Ministerin Narbona erst letzte Woche in Carboneras nahe der südspanischen Stadt Almería die größte Entsalzungsanlage in Europa eingeweiht. Die Anlage ist mit der neuesten Technologie ausgestattet und soll 120 000 Menschen mit Trinkwasser versorgen. Und sie garantiert die Bewässerung von 7000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche.ND

      ***********************************************************

      Das die Konserative in Spanien, die mit Bush im Bett liegt und mit Kyoto genauso wenig im Sinn hat wie dieser, nun die Sozialisten mit den Auswirkungen ihrer Politik an den Pranger stellt, ist der Gipfel der Verlogenheit der Konserativen Klasse in Spanien.

      Wir erinnern uns mit abscheu an die Lügen des Aznar nach den Anschlägen in Madrid . :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 16:59:44
      Beitrag Nr. 30 ()
      Portugal: Der Sommer hat gerade erst begonnen

      Bernd Schröder 19.07.2005
      Über die größte Dürre seit Jahrzehnten - und ihre Folgen
      Der letzte offizielle [extern] Dürre- Report (16.-30. Juni 2005) geht davon aus, dass nach dem [extern] Palmer Drought Severity Index, einem meteorologischen Dürre-Index zufolge, 97% des Landes von ernsthafter und 64% von extremer Trockenheit betroffen sind. Spanien – ebenfalls fest im Griff der Trockenheit ([local] Ein Drittel Spaniens droht zur Wüste zu werden) - hat seine Ankündigung ([local] Iberische Flüsse in Not), die Wasserfracht grenzüberschreitender Flüsse nach Portugal zu drosseln, in die Tat umgesetzt. Dem Douro am 22.6.2005 folgte am 1.7.2005 nur wenig später der Tejo. Angesichts der anhaltenden Trockenheit sind die Sorgen der Portugiesen sehr vielschichtig.http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20550/1.html

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      Spanien ist mit 1.300 über seinem Territorium verteilten großen und mittelgroßen Stauseen bestückt. Die Auswirkungen der intensiven Wassernutzung – auch auf die grenzüberschreitenden Flüsse nach Portugal - sind bekannt: fortschreitendes Absinken der Wasserführung, wachsende Unregelmäßigkeiten im Fluss-Regime mit längeren und häufigeren Trockenperioden, eine spürbare Abnahme der Wasserqualität und einschneidende Änderungen im Sedimenttransport.

      Nun zögerte Spanien nicht lange, die Richtlinien des Abkommens von Albufeira ("Abkommen über die Zusammenarbeit zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Gewässer der hispano-portugiesischen hydrographischen Becken") vom November 1998 hinsichtlich der Reduzierung der Wasserführung grenzüberschreitender Flüsse im Bedarfsfalle in seinem Interesse anzuwenden. Die portugiesische Seite ließ dies auffällig ruhig geschehen – die Vertreter beider Länder sprechen von Einvernehmlichkeit, die portugiesische Regierung gar von einem guten Ergebnis - es hätte auch noch ärger kommen können. Kritiker vermuten hinter dieser Haltung ein stillschweigendes Dankeschön an die spanische Regierung – für deren wohlwollende Haltung gegenüber dem umstrittenen [extern] Alqueva-Stausee-Projekt im Alentejo und das zweiseitige Abkommen über die geplante TGV-Trasse Madrid –Lissabon.

      Die ebenfalls von der Dürre heimgesuchten Spanier benötigen das Wasser dringend für ihre wenig nachhaltige Landwirtschaft, z.B. auf der kastillianischen Hochebene oder in der Gegend um Murcia. Spanien hat nun beispielsweise beschlossen, in den nächsten drei Monaten 82 Kubikhektometer Tejo-Wasser abzuzweigen – das ist mehr, als nach Angaben des Instituto da Água ([extern] INAG) im ganzen Monat Juni auf portugiesischer Seite ankam.

      Allein 43 Kubikhektometer sollen der Bewässerung der Obstplantagen in Murcia dienen. Dabei erlaubt ein Vertrag über die Nutzung der grenzüberschreitenden Flüsse Minho, Lima, Tejo, Guadiana und Chança aus dem Jahre 1968 der spanischen Seite bereits die Umleitung von jährlich bis zu 1000 Kubikhektometer Wasser aus dem Tejo in andere hydrografische Becken. Dieser noch vom Glauben an Fortschritt durch ungebremsten Staudammbau durchgesetzte Vertrag konzentrierte sich jedoch hauptsächlich auf die Stromerzeugung aus Wasserkraft und verpflichtete beide Staaten, die für eine Minimalwasserführung nötige hydraulische Infrastruktur zu schaffen. Das Abkommen von Albufeira sollte das Problem des Wassermanagements auf eine neue, modernere Stufe heben. Doch zeigten die Verantwortlichen in den folgenden Jahren wenig Interesse – dem euphorisch angefangenen Projekt folgten nicht einmal mehr die vereinbarten regelmäßigen Treffen.
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      Die nun angeschlagene Gangart sorgt auch in Spanien selbst für Polemik: Während die Umleitungsmaßnahmen den Vertretern der autonomen Region Castilla-La Mancha "unverantwortlich und unverhältnismäßig" erscheinen - die Stauseen am Oberen Tajo sind hier auf die niedrigsten Pegelstände der letzten 15 Jahre gefallen -, gehen sie der Regierung von Murcia nicht weit genug und werden hier als "absolut enttäuschend" eingestuft. Murcia hatte 160 Kubikhektometer verlangt.

      Die Verringerung der Wassermenge in Portugals großen Flüssen ruft trotz aller Beteuerungen der Regierung Befürchtungen vor unangenehmen Nebeneffekten im Gefolge hervor. Vor allem eine Frage quält die Portugiesen: was wird sein, wenn es auch im kommenden Winter nicht regnet?

      Der spanische Schritt jedenfalls befremdet diejenigen, die auf die unterschiedlichen Speicherkapazitäten beider Länder hinweisen: Nur die Einzugsgebiete von Douro, Tejo und Guadiana betrachtet, ergeben sich für Spanien rund 30 Kubikkilometer und für Portugal vier Kubikkilometer (die Fertigstellung von Alqueva wird das portugiesische Speichervermögen fast verdoppeln).
      Der Alqueva-Stausee wird bei Fertigstellung mit 250 Quadratkilometern der größte künstliche See Europas sein, dann mit einem Teil des Gewässers auf spanischer Seite. Seinem Bau wurden Lebensräume seltener und vom Aussterben bedrohter Arten sowie mehr als eine Million Bäume geopfert; ein einzigartiges archäologisches Kulturerbe versank beim Anstauen in den Fluten. Der Präsident der Junta de Extremadura auf der benachbarten spanischen Seite, Juan Carlos Ibarra, trat nun mit dem Wunsch nach Wasserversorgung von Gemeinden der Extremadura an Lissabon heran. Wie er findet, sollte es "in schweren Dürrezeiten keine Grenzen auf der iberischen Halbinsel geben." Quelle: Wikipédia Portugal

      Versorgungsengpässe bei Stromversorgung erwartet

      In Gondomar, einer Nachbargemeinde Portos, befindet sich seit 1999 mit der Central da Tapada do Outeiro ein modernes Gas- und Dampfkraftwerk ([extern] GUD-Kraftwerk) in Betrieb. Das mit [extern] deutscher Beteiligung errichtete 990-MW-Kraftwerk deckt derzeit 23% des portugiesischen Strombedarfs. Die Betreiber machen aufgrund der reduzierten Wasserführung des Douro eine Ausnahmesituation geltend und fordern von der Regierung eine Erlaubnis zur Erhöhung der Flusstemperatur über den geltenden Grenzwert. Ansonsten drohten starke Einschränkungen im Betrieb oder gar die Abschaltung. Im Vergleich zum Juni vergangenen Jahres stieg der Stromverbrauch in Portugal um 6,6% an, gleichzeitig sank die Erzeugung von Elektrizität aus Wasserkraft im selben Zeitraum um 37%.

      Der Zeitpunkt erscheint günstig, über abgebrochene oder vertagte umstrittene Staustufen-Gelegenheiten zu räsonieren: z.B. Foz Côa (gestoppt wegen Funden von [extern] steinzeitlichen Fels-Gravuren und Höhlenmalereien, seit Ende 1998 [extern] Weltkulturerbe); oder [extern] Rio Sabor (gilt als letzter "wilder" Fluss Portugals), beide im Douro- Becken gelegen.

      In die energetisch prekäre Situation platzt eine Meldung, die nicht nur die Weinbauern entsetzt: ein privates Konsortium beabsichtigt die Errichtung eines Atomkraftwerks im Douro-Becken, ganz ohne staatliche Unterstützung. Französische Experten kamen vor 20 Jahren zu der Erkenntnis, dass im seismisch aktiven Portugal nur das Douro-Tal sowie Teile im Alentejo die Minimalanforderungen für einen störfallfreien Betrieb erfüllen.

      Mittlerweile wird auch öffentlich über Einsparmaßnahmen geredet. In Presse und Fernsehen werden Ratschläge zum sparsamen Umgang mit Wasser und Strom erteilt, der Stromversorger Energias de Portugal ([extern] EDP) verschickte diesbezügliches Informationsmaterial an die Haushalte.
      Soldius1 Solar Phone Charger, Vodafones "kleiner Beitrag für eine bessere Gesellschaft". Das Ladegerät für Mobiltelefone aller Art wird in Holland und Griechenland bereits verkauft und kommt in Portugal Ende Juli auf den Markt.

      Hausgemachte Probleme an der Algarve

      Der Haupt-Aquifer der Algarve, der Karstgrundwasserleiter Querença-Silves, ist erschöpft und im Begriff zu versalzen; die Wasserentnahme für die anliegenden Gemeinden wurde um 50% zurückgefahren. Nun ist ein Streit entbrannt, wer der ineffektivste Wasserverwerter in der Gegend ist: die Landwirtschaft, die verdächtigt wird, 70% des Aquifers zu nutzen (andere Angaben gehen von über 90% aus); die aber selber beteuert, mit der Tröpfchenbewässerung äußerst effizient zu sein? Oder doch der Tourismus, der eine Haupteinnahmequelle der Gegend ist und der traditionell dafür sorgt, dass umweltschonende Aspekte eher zurückhaltend betrachtet werden?

      Mittlerweile wird das nun gewissermaßen einer Eigendynamik folgende Zubetonieren der Landschaft zwar diskutiert, aber praktikable Lösungen sind nicht in Sicht. Im Gegenteil, in aller Öffentlichkeit wird zum Schlag gegen die letzten einigermaßen unversehrt gebliebenen Küstenabschnitte im Südwesten Alentejos ausgeholt – auch hier soll der zweifelhafte Segen der Hotel-Ressorts Einzug halten. Die Tourismusbranche als Wirtschaftsmotor in einer sonst eher strukturschwachen Gegend – wer will dort z.B. das exzessive Bewässern von Golfplätzen als unverhältnismäßig verdammen? Obwohl es an der Algarve schon 30 Golfplätze gibt, sind weitere in der Projektierungsphase – dazugehörende Hotelbauten inklusive. Unterdessen vertröstet man sich an der Algarve auf die Fertigstellung des [extern] Odelouca-Stausees im Jahre 2010.

      Landwirtschaft in Nöten

      Seit Monaten steht eine eventuelle Proklamation des nationalen Notstands im Zentrum der innenpolitischen Debatten – die Regierung hat das bisher abgelehnt. Sie sieht vielmehr Probleme wegen der noch nicht in ausreichendem Maße ausgeprägten Wettbewerbsfähigkeit der portugiesischen Bauern – ein Sachverhalt, der gerade gerne und inflationär auch fast allen anderen Berufsgruppen vorgeworfen wird.
      ************************************************************
      Von der lang anhaltenden Trockenheit besonders betroffen ist die Landwirtschaft. Bei Weizen, Gerste, Roggen, Triticale und Sonnenblumen wurden Einbrüche von 65–78% verzeichnet. Bei Reis sind es 30%, bei Kartoffeln 25%. Eine vorgezogene Zahlung von EU-Hilfsgeldern (250 Millionen Euro) soll die verheerende Entwicklung auf dem Getreidesektor abfedern.
      ***********************************************************

      Die Viehzüchter, die ihre Tiere noch zur Schlachtreife bringen können, haben Schwierigkeiten mit dem Verkauf, denn die Aufkäufer machen nun aufgrund der Knappheit von natürlichem Tierfutter in den letzten Monaten mangelnde Qualität geltend – die Preise sind im freien Fall begriffen. Während ein Lamm normalerweise 130 € einbringt, sind es momentan 30 €; ein Kalb für vormals 300 € bringt jetzt nur noch 50 €. Die Bauern fragen wütend, ob irgendjemand bemerkt hätte, dass die Preise für die Verbraucher gesunken seien. Züchter von Schafen und Ziegen im Alentejo und in Beira Interior haben zusätzlich noch den Ausbruch einer Epidemie der [extern] Blauzungenkrankheit zu Jahresbeginn zu verdauen.

      Nach eigenen Angaben hat die portugiesische Regierung bisher mehr als 36 Millionen Euro zur Verringerung der Dürreschäden ausgegeben. Seit Juli werden 200.000 Agrar-Unternehmer von den Zahlungen der fälligen Sozialversicherungsbeiträge befreit. Doch die Bürokratie zur Verteilung der Hilfsmittel arbeitet langsam – ehe sie eintrifft, wird so mancher Bauer seinen Hof bereits aufgegeben haben. Im Alentejo verkaufen mehr und mehr Bauern ihr Land an Spanier, die eine solche Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.

      Sollte der Notstand doch noch ausgerufen werden, kommen die zusätzlich frei werdenden Gelder nur versicherten Bauern zugute – also jedem Zwölften.

      Waldbrandgefahr wächst zusehends

      Einer der besorgniserregendsten Aspekte der Trockenheit ist die Gefahr von Waldbränden. Noch tief sitzt die Erinnerung an das katastrophale Jahr 2003, in dem 420.000 Hektar verbrannten.
      Bis zum 10. Juli dieses Jahres wurde in Portugal eine Verdreifachung der Anzahl von Bränden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert, mit einer verbrannten Fläche von ca. 30000 Hektar. Das ist das Doppelte des Mittelwerts aus den letzten fünf Jahren, den gleichen Zeitraum betreffend. Der gegenwärtige Schwerpunkt der Brände liegt vor allem in der Mitte und im Norden des Landes. Bild: Expresso

      Die Arbeit der Feuerwehrleute ist in manchen Gegenden des Landes zweigeteilt, denn neben der Brandbekämpfung sind sie dort auch für die Wasserversorgung der Bevölkerung zuständig. Momentan müssen 22.000 Menschen in 39 Gemeinden von Nord bis Süd aus fahrbaren Wassertanks versorgt werden – nun tritt das Fehlen von Infrastrukturen zur Wasserversorgung der Bevölkerung besonders in den ländlichen Gebieten zum Vorschein.
      Die Feuerwehren haben allein in den letzten beiden Monaten zwei Todesopfer und 216 Verletzte zu beklagen – sie machen dafür hauptsächlich das Fehlen von Ausrüstung verantwortlich. Bild: Paulo Cunha/ LUSA

      Jedes Jahr appelliert der Landesverband der Berufsfeuerwehren (Associacão Nacional de Bombeiros Profissionais) aufs Neue an die Regierung, nun endlich geeignete Mittel wie oftmals fehlende Schutzausrüstungen bereitzustellen. Und trotz anders lautender Beteuerungen aus Regierungskreisen wurden bisher auch nicht die chronischen Rückstände bei der Lohnauszahlung aus der Welt geschafft. Dabei ist der Ausgang der diesjährigen Waldbrandsaison auch für die aktuelle Regierung ein Gradmesser für ihre im Wahlkampf angepriesene Kompetenz.

      Immer wieder wird festgestellt, dass viele Brände nicht allein auf die klimatischen Bedingungen zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf das sorglose Verhalten von Teilen der Bevölkerung angesichts der Situation. Brandstiftungen aus ökonomischen oder persönlichen Gründen sind keine Seltenheit.

      Auch Spanien wird von Bränden heimgesucht – bei einem besonders tragischen Vorfall am Wochenende verbrannten bei Guadalajara 6.000 Hektar Wald; ein Grill-"Unfall" - elf Feuerwehrleute starben in den Flammen.
      Waldbrandsituation am 12. Juli 2005 in der Umgebung von Porto. Starke Winde entfachten die als gelöscht geltenden Feuer neu und trugen den Brandgeruch bis in die Stadt, über der stundenlang Grauschleier hingen und ein Ascheregen niederging. Bild: NASA Earth Observatory

      Zu den traditionellen Sommerfesten in Portugal gehören zünftige Feuerwerke. Die Portugiesen sind schwer davon abzubringen – selbst bei Waldbrandgefahr. In Vale da Silva, einem kleinen Dorf bei Miranda do Corvo südlich von Coimbra, gelang dies mit einem Trick: Als Ersatz wurde eine CD mit Aufnahmen von Feuerwerksgeräuschen abgespielt, um die Feierlichkeiten wenigstens mit dem gewohnt festlichen Lärmpegel zu versorgen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 12:21:58
      Beitrag Nr. 31 ()
      Extreme Dürre in Südeuropa
      Immer neue Waldbrände in Spanien und Portugal

      Großansicht des Bildes Grafik: Schwere Waldbrände wüten in Caceres im Südwesten Spaniens.]
      In Spanien und Portugal sind weitere Wälder in Flammen aufgegangen. Nahe Cáceres im Südwesten Spaniens mussten rund 1000 Menschen auf der Flucht vor dem Feuer zeitweise ihre Häuser verlassen, teilten die Behörden mit. Dort bewege sich der Brand an zwei Fronten fort. Ursache sei vermutlich Brandstiftung gewesen, hieß es weiter. Bislang hat das Feuer etwa 1000 Hektar Wald vernichtet. Dutzende Feuerwehrleute und Helfer sind mit Unterstützung von Löschflugzeugen im Einsatz.
      100 Touristen auf Cran Canaria in Sicherheit gebracht

      Bei weiteren Feuersbrünsten in Huesca im Norden Spaniens und nahe Barcelona im Nordosten mussten mehrere Dörfer mit rund 500 Einwohnern geräumt werden. Auf Gran Canaria vernichtete ein Brand mindestens 200 Hektar Pinienwald. Die Flammen erfassten auch den Tejeda-Naturschutzpark auf dem höchsten Gipfel der Kanaren-Insel. Ein Hotel und eine Herberge seien geräumt und rund 100 Touristen in Sicherheit gebracht worden. Die Gegend sei ansonsten aber unbewohnt. Auch auf Gran Canaria gingen die Behörden von Brandstiftung aus. Rund 300 Feuerwehrleute und Helfer seien im Einsatz.

      Großansicht des Bildes Grafik: Feuerwehrmänner kämpfen in Arganil in Zentral-Portugal gegen die Flammen.]
      In Portugal kämpften derweil fast 1000 Feuerwehrleute gegen fünf Waldbrände landesweit an. Die größten Feuer lodern bei Castelo Branco an der Grenze zu Spanien, wie der Rundfunk berichtet. Spanien und Portugal leiden unter der größten Dürre seit Jahrzehnten. Die Waldbrandgefahr ist angesichts der großen Hitze extrem hoch.tagesschau.de
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 18:51:03
      Beitrag Nr. 32 ()
      15.07.2005 - EU: Kleinere Getreideernte wegen Dürre


      (lid) – Die Europäische Kommission geht nach wissenschaftlichen Schätzungen davon aus, dass die diesjährige Getreideernte um mindestens 28 Millionen Tonnen oder 10 Prozent unter den Rekordzahlen des Vorjahres liegen wird. Trotzdem dürfte die Getreideernte in der EU noch ungefähr dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entsprechen. Der Hauptgrund für den Rückgang seien die Auswirkungen der Trockenheit in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien und Mittelgriechenland auf die Ernteerträge, schreibt der österreichische Agrarpressedienst AIZ. Die geringeren Erträge sind vor allem auf Trockenheit und Hitze zurückzuführen, die sich ihrerseits auf die Wasserressourcen in den betroffenen Gebieten ausgewirkt haben. Wenn die Dürre andauert, könnte ein noch grösseres Gebiet betroffen sein und die Erträge würden noch weiter sinken, heisst es. Einschränkungen bei der Bewässerung dürften sich ausserdem negativ auf Körnermais, Zuckerrüben und Kartoffeln auswirken.
      Avatar
      schrieb am 25.07.05 13:41:50
      !
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