Deutsche Bank vor neuem All-Time-High (Seite 7924)

[Steinwollsocke]

Die Aussage, dass Deutschland zu 80 Prozent in die Eurozone exportiert und nur zu 20 Prozent ausserhalb der Eurozone verkauft, die Rohstoffe aber in Dollar abgerechnet werden und ein sinkender Euro deswegen schlecht für uns sei, ist nicht richtig.

Die Rohstoffpreise werden zwar in Dollar abgerechnet, allerdings steigen die Rohstoffpreise auch je höher, desto mehr der Dollar an Wert verliert. Einen steigenden Euro bekamen wir stets mit steigenden Preisen für Rohstoffe quittiert. Einen sinkenden Euro bekamen die Amis mit sinkenden Preisen in Dollar für Rohstoffe quittiert. Für die Eurozone sind die Preise für Energie und Rohstoffe im Hinblick auf währungsbedingte Preisänderungen ziemlich konstanz geblieben.

Zudem darf bei der Bewertung des Kurses des Euros nicht nur auf die Exporttätigkeit der BRD abgestellt werden, vielmehr muss man die gesamte Situation aller Eurostaaten betrachten.

Spanien und Portugal z.B. exportieren sehr sehr viel nach Südamerika bzw. Nordafrika. Diese Exporte sind im Zuge der starken Euroaufwertung nach 2008 stark unter Druck geraten. Italien exportiert ebenfalls viel nach Nordafrika und in den nahen Osten. Gerade die monetär problembehafteten Südstaaten der Eurzone profitieren also verhältnismäßig stark von einem schwachen Euro, welcher noch immer nicht schwach sondern 10 bis 20 Prozent zu stark ist.

Auf den Euro zu schauen und den sinkenden Kurs des Euros gegen alle anderen Währungen als negativbehafteten Umstand zu sehen ist Schidzophrenie !

1) Ist eine Abwertung des Euros mit der Herstellung des Normalzustands zu begründen und daher sehr positiv zu sehen.

2) Führt eine Abwertung des Euros für die Eurozone im Allgemeinen und für die Südstaaten im Besonderen zu einer starken Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit.

Insbesondere die Südstaaten können durch einen schwachen Euro Handelsbilanzüberschüsse erweitern bzw. bestehende Handelsbilanzdefizite zu Drittstaaten abbauen.

Zudem stecken noch immer eine ganze Menge US, GB und Nippon Carry Trade Anlagen im europäischen Kapitalmarkt, die aufgrund vieler Umstände, nicht zuletzt aufgrund eines sich abzeichnenden stärkeren Wachstums der US Wirtschaft und damit gestiegener Renditeerwartungen in den USA, aufgelöst werden.

Der Devisenmarkt ist einer der kompliziertesten Märkte die wir haben. Es spielen sehr viele Märkte in ihren Wechselbeziehungen der Währungszonen zueinander eine Rolle. Das pure Blicken auf den Eur/Dollar Kurs und das Registrieren einer Abwertung des Euros gegen den Dollar allein lässt noch keinen Schluss mit Tenor: "Märkte misstrauen dem Euro"; "Rettungspaket für Euro verpufft"; etc. zu

[magic0815]

Gott hat gesprochen! Und jetzt ab auf 40 EUR, ich habe nicht mehr so viel Zeit...

[Steinwollsocke]

Dieser Skandaljournalismus und diese Skandalgeilheit vieler Menschen ist mir tatsächlich zuwieder.

Wenn die Kurse sinken, liegt das gleich an "Anleger flüchten aus dem Euro", "Der Martk vertraut dem Euro nicht", "Begeisterung über Hilfspaket lässt nach"... usw

Tatsache, wir haben von einem sehr hohen Niveau eine Konsolidierung erlebt. Dann bekamen wir eine sehr heftige Gegenbewegung die zu einem großen Teil dem Shortsqeeze geschuldet war. Nun erleben wir eine technische Gegenreaktion zur Gegenreaktion. Nach 5 Prozent Kursgewinn im Dax gibt es natürlich Gewinnmitnahmen am nächsten Tag. Völlig unabhängig davon ob im Rest der Woche die Kurse sinken oder steigen werden.

Man muss endlich damit aufhören, 2 Prozent Plus im Dax als Befreiungsschlag von alle unseren Problemen zu werten und zu frohlocken und demgegenüber 2 Prozent Minus im Dax als Rückfall in die Krise mit anschließendem Weltuntergang zu werten.

Solange das nicht geschieht, sind Anlagen die auf fundamentalen Daten und Erwägungen bei bestimmten Unternehmen beruhen schlicht nicht möglich.

Es gab mal eine Zeit, da hat man ein Unternehmen bewertet, den Kurs betrachtet und dann ein Anlageurteil gefällt. Derzeit spielt das alles keine Rolle mehr. Nur noch die Story für Mikro und Makro in den Medien ist wichtig. Auch das Herdenverhalten der Anleger, was sich mit Manipulationswerkzeugen der Großteilnehmer leicht beeinflussen lässt.

Versteht mich nicht falsch, gestern als die DB kurzzeitig bei 52 Euro lag und die Dynamik aus den Märkten entwich war beinahe völlig klar, dass wir angesichts der Unsicherheiten im Bauch vieler Anleger heute sinkende Kurse sehen werden. Dementsprechend habe ich mich gestern auch positioniert. Das ist also nicht der Grund für diese Belehrung.

Mich stört diese Krisengeilheit mit dem Verfall in die Extreme in beide Richtungen einfach gewaltig.

Der Eurokurs sinkt und der Grund dafür ist eine Überschrift des Handelsblatts ??? Anleger misstrauen dem Europaket ? So ein Schwachsinn.
Mit diesem Paket hat man nicht den Eurokurs gerettet sondern die Liquidität und Solvenz der Eurostaaten und damit die Eurzone, doch nicht den Kurs des Euros.
Wenn man jetzt also erwähnt der Euro sinke stark, sollte man auch erwähnen, dass während der Krise sehr sehr viele Notenbanken, inklusive der USA, GB, Japan, Brasilien, Russland, Türkei, Südafrika, Ungarn, etc. etc. für eine Abwertung der eigenen Währung gegen den Euro gesorgt haben um in der Rezession nicht ganz den Boden unter den Füßen zu verlieren weil die Industrie der Eurozone nunmal sehr viel produktiver und stärker ist als der Schwellenländer.
Und dies hat man dadurch geschafft, dass man die eigene Währung verkauft und Euro gekauft hat.
Dies Reserven der Notenbanken in Euro werden jetzt auf den Markt geworfen. Dies hat viele Gründe und deutlich mehr Gründe als ein Misstrauen des Marktes gegen den Euro. Schließlich liegt das Kaufkraftgleichgewicht zwischen Euro und Dollar beispielsweise bei 1,20 Dollar pro 1 Euro. Der Euro ist gegen den Dollar also noch immer überbewertet. Auch liegt das Gleichgewicht zwischen Euro und Zloty bei 3 Zloty für 1 Euro oder 1,74 türkische Lira für 1 Euro. Der Euro ist also noch immer gute 10 bis 20 Prozent überbewertet.

Angesichts der schrittweisen Normalisierung der Wirtschaftsaktivität ist eine Abwertung des Euro gegen alle anderen Währungen nicht schlecht sondern ein verdammt gutes Zeichen, nämlich ein Zeichen der Normalisierung.

Also sollten sich alle erst mal informieren, vor allem die Journalisten, die auffallend wenig Sachverstand und Fachwissen haben und deswegen immer mehr Wirtschaftsanalysen auf Boulevard - Niveau publizieren.

[indexhunter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 39.499.013 von cagara am 11.05.10 13:01:40

Muss man gestrichene Orders auch bezahlen?

ist umsonst.

[cagara]

Habe eine Frage zu Flatex: Muss man gestrichene Orders auch bezahlen? Oder nur bei Ausführung?

So habe nun eine Order über 500 Stk zu 49,82 in der Intraday Auktion! bin mal gespannt ob ich bedient werde :-)

[Abspeck]

Antwort auf Beitrag Nr.: 39.498.615 von indexhunter am 11.05.10 12:11:06

Ja, diese Schlagzeilen werden dann aus der Kiste geholt, wenn die Shorties diese brauchen....

Dann merkt man endlich wieder das neben Europa auch die USA pleite sind !

Und man kann sich aussuchen, ob man in Dollar oder Euro baden gehen will...

Man bedenke, die Chinesen sitzen auf ganz vielen Dollar....

[kleingeldjaeger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 39.498.491 von cagara am 11.05.10 11:59:09

wenn du mal länger als 2 minuten geduld hast klappt das vielleicht auch bin gestern aus meinem call zu 0,41€ raus (nach der super neuberechnung) da stand db bei 51 euro. später lief der call noch auf 0,44€ (52,50 die db) - klar hab ich mich bissl geärgert, aber jetzt gibts den mist für 0,36€. entscheide dich mal für eine sache (rein oder raus) und bleib dann länger als 2 minuten dabei, sonst hilfst du nur deinem broker mit ordergebühren durch die krise

[hasni]

Antwort auf Beitrag Nr.: 39.498.545 von magic0815 am 11.05.10 12:03:59

na, das ist ja ein ehrliches Wort.
Habe schon sehr vieles in der Welt gesehen, von A wie Armenien bis Y wie Yemen, aber Malediven, das würde für mich spätestens nach 4 Wochen zur Hölle werden
Und Mühle spielen, ist meine Sache auch nicht

Immerhin, bisschen Sonne könnte heute in Deutschland auch nicht schaden

[indexhunter]

Scheint hier, wie überall im Zuge des Rettungspakets, unterzugehen:


Morgan Stanley macht milliardenschweren Fonds dicht

Die Krise auf dem Gewerbeimmobilienmarkt setzt Morgan Stanley zu. Die US-Bank muss einen riesigen Fonds vorläufig schließen. Auch der US-Häusermarkt kommt nicht aus der Krise: Der Baufinanzierer Fannie Mae braucht neue Milliarden vom Staat.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,694111,0…

[sandmann2008]

Antwort auf Beitrag Nr.: 39.498.398 von Abspeck am 11.05.10 11:49:52

na scheint ja noch einige hier zu geben, die die lage sehr realistisch einschätzen. aber warum nicht sohrten bis die schwarte kracht. es lebe das casino