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    Evotec 566480, wohin geht die Reise??? (Seite 6539)

    eröffnet am 12.01.07 11:23:52 von
    neuester Beitrag 08.05.24 19:17:42 von
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      Avatar
      schrieb am 15.12.11 14:32:43
      Beitrag Nr. 16.687 ()
      Morgen ist letzter Hexensabbat dieses Jahr. Hat jemand die Derivate-Szene im Blick und kann sagen, was Evo da blüht ?

      spero
      Avatar
      schrieb am 14.12.11 09:01:18
      Beitrag Nr. 16.686 ()
      Zitat von Nussel: bei dem Marktumfeld sollte Evotec seine News bündeln und wegsperren:rolleyes:, und wenn es sich allgemein wieder beruhigt hat, nacheinander damit rauskommen, dann könnte es mal zu einer vernünftigen
      Bewertung kommen, aber so verpufft alles im allgemeinen Frust, nur so
      meine Meinung, aber bündeln und sammeln geht halt an der Börse nicht so
      einfach, aber die momentane Bewertung ist meines Erachtens ein Witz:(

      Gruß Nussel


      tja :laugh: zwischen Wünsche und Wirklichkeit klaffen oft Welten.:) evotec muß halt auch Gesetze einhalten und muß die News zu gegebener Zeit rausbringen. Aber Geduld, ein Blockbuster, der auch mal dabei sein kann, wird auch bei schlechtem Umfeld evotec hochhieven.;)
      Vielleicht ist es ja bald soweit ;)

      LG Marmolata
      Avatar
      schrieb am 13.12.11 19:51:52
      Beitrag Nr. 16.685 ()
      bei dem Marktumfeld sollte Evotec seine News bündeln und wegsperren:rolleyes:, und wenn es sich allgemein wieder beruhigt hat, nacheinander damit rauskommen, dann könnte es mal zu einer vernünftigen
      Bewertung kommen, aber so verpufft alles im allgemeinen Frust, nur so
      meine Meinung, aber bündeln und sammeln geht halt an der Börse nicht so
      einfach, aber die momentane Bewertung ist meines Erachtens ein Witz:(

      Gruß Nussel
      Avatar
      schrieb am 13.12.11 17:28:17
      Beitrag Nr. 16.684 ()
      ANALYSE-In der Biotechbranche trennt sich die Spreu vom Weizen
      Viele Jahre fühlten sich Biotech-Manager in Deutschland wie in einer Folge von "Pleiten,
      Pech und Pannen": Hoffnungsvolle Präparate entpuppten sich als wirkungslos, neue Technologien als zu ambitioniert und am Ende des Jahres standen stets rote Zahlen in der Bilanz. Doch nun verdichten sich die Anzeichen, dass die gebeutelte Industrie in Deutschland langsam auf einen grünen Zweig kommt. Mit finanzstarken Pharmakonzernen im Rücken könnten in den nächsten Jahren mehrere neue Medikamente aus heimischen Laboren auf den Markt kommen. "Die starken Biotechfirmen in Deutschland können
      nun nach vielen dürren Jahren ihre Früchte ernten", sagt Wilex-Chef Olaf Wilhelm.
      Für gute Stimmung auf der Branchenmesse Biotechnica in Hannover (11. bis 13. Oktober) sorgt, dass zuletzt viele Firmen Partner fanden, mit deren finanzieller Unterstützung sie ihre
      Medikamente bis zur Markteinführung weiterentwickeln können. Biotest bündelt seine Kräfte mit dem US-Pharmariesen Abbott, 4SC arbeitet mit dem japanischen Konzern Yakult Honsha zusammen und Wilex entwickelt sein Krebsmittel Rencarex mit dem US-Konzern Prometheus.
      "Deutsche Biotechfirmen sind in diesem Jahr sensationell unterwegs", sagt Evotec-Chef Werner Lanthaler. Seine Firma forscht mit Roche an einem Alzheimer-Mittel, das bei einer Zulassung Milliarden in Evotecs Kassen spülen könnte.
      WARTEN AUF DEN DURCHBRUCH
      Die Brüder Strüngmann, die neben SAP-Mitgründer Dietmar Hopp die größten Geldgeber der deutschen Biotechindustrie sind, halten in Deutschland sogar eine Erfolgsgeschichte wie die von Branchenführer Amgen aus den USA für denkbar. "Wir sind optimistisch und glauben, dass wir in der deutschen Biotechbranche in naher Zukunft einen Durchbruch sehen werden", sagte Thomas Strüngmann zu Reuters.
      Bislang hat noch kein umsatzstarkes Produkt aus deutschen Biotech-Laboren den Markt erreicht. "Ich denke, das könnte in wenigen Jahren so weit sein", sagt Medigene -Chef Frank Mathias, der auch Chef des Branchenverbands vfa bio ist. Die Hoffnung spiegelt sich auch in den Aktienkursen vieler Biotechfirmen wieder, die 2011 nicht so stark einbrachen wie der Gesamtmarkt. "Die Aktien von Biotechunternehmen sind weitgehend unabhängig von Konjunkturzyklen und somit eine interessante Beimischung für das Portfolio", sagt Vermögensverwalter Wolfgang Müller, der unter anderem Papiere von Qiagen, Morphosys und BB Biotech im Bestand hat.
      "Wir setzen auf profitable Unternehmen, die interessante neue Medikamente in der Pipeline haben", sagt Müller. Kaufanreize seien für ihn Partnerschaften mit namhaften Pharmakonzernen oder das Engagement von bekannten Investoren wie Hopp oder Strüngmann. Von defizitären Firmen, deren Mittel noch weit vom Markt entfernt sind, lässt er dagegen die Finger. "Da ist schwer abzuschätzen, ob und wann es einen Return gibt."
      VERKAUF ODER PLEITE
      Müllers Aussagen unterstreichen, dass in der Branche eine immer größere Kluft entsteht. "Man sieht mehr und mehr eine Zwei-Klassen-Gesellschaft", sagt Morphosys-Chef Simon Moroney. Auf der einen Seite stehen profitable Firmen wie Qiagen, Morphosys und Evotec, die dank Dienstleistungen für Pharmakonzerne Gewinne schreiben. Zu den Starken zählen zudem Unternehmen wie Wilex und 4SC, die mit Hopp und Strüngmann
      finanzstarke Investoren im Rücken haben - und so die Erforschung ihrer Medikamente ohne Kapitalsorgen vorantreiben können.
      Auf der anderen Seite bangen viele kleine Firmen, "die geschwächt sind, weil sie an kein neues Kapital kommen", beobachtet Moroney. "Aber sie werden trotzdem nicht gekauft,
      weil sie nicht genügend Produktkandidaten oder Technologien zu bieten haben, die eine Akquisition rechtfertigen." Viele attraktive Übernahmeziele wie Develogen, Heidelberg Pharma oder Sloning wurden zuletzt bereits geschluckt. "Was übrig ist, ist meist extrem riskant", warnt ein hochrangiger Biotech-Manager.
      Statt einer Übernahmewelle gehen viele in der Branche deshalb von einer steigenden Zahl von Insolvenzen aus. Einige Risikokapitalgeber hätten die überfälligen Insolvenzen von
      Unternehmen "wegen Portofoliogedanken ein bisschen verzögert", kritisiert Evotec-Chef Lanthaler. Er plädiert für eine gesunde Marktbereinigung: "Firmen müssen aufhören, Mittel zu entwickeln, wenn sich keine Forschungsfortschritte zeigen. Scheitern ist
      nichts Verwerfliches - das gehört zum Leben."
      Frankfurt, 10. Okt (Reuters)
      - von Andreas Kröner
      Avatar
      schrieb am 13.12.11 13:43:47
      Beitrag Nr. 16.683 ()
      Zitat von doktorzook: Dass evo ein grosses Potential hat, steht wohl ausser Frage.

      Möchte nur mal wissen, wann sich das auch im Aktienkurs zeigt.
      Der Jahreschart ist ja nicht sehr berauschend.

      Was muss ausser guten Zahlen und Aussichten noch passieren, damit den Shortys hier die Luft ausgeht?

      Gruß
      doc


      die nächste News mit MZ bringt den Schub. Vielleicht ist es ja bald soweit.
      Letztes Jahr kam Mitte Dezember diese News und dazu müßte es doch bald was Neues geben? Vielleicht weiß jemand mehr?

      TOP STORY
      Evotec gibt Vereinbarung zur Behandlung von metabolischen Erkrankungen mit MedImmune bekannt
      • Schwerpunkt auf innovative Ansätze zur Behandlung von Diabetes
      • 5 Mio. € Vorabzahlung, bis zu 254 Mio. € Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen
      • Evotecs erste kommerzielle Vereinbarung auf dem Gebiet der Betazellregeneration

      Hamburg, Deutschland – 15. Dezember 2010: Evotec AG (Deutsche Börse: EVT, TecDAX) gab heute bekannt, dass sie mit ihrer Tochtergesellschaft DeveloGen AG, eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung mit MedImmune (die globale Biologie-Geschäftseinheit von AstraZeneca), auf dem Gebiet der Diabetesforschung eingegangen ist. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt auf der Regeneration von insulinproduzierenden Betazellen. Die Lizenz gibt MedImmune exklusiven Zugriff auf ein Portfolio an Evotecs Forschungsprogrammen und stellt die erste Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Betazellregeneration dar.

      Die Vereinbarung löst eine Vorabzahlung in Höhe von 5 Mio. € aus. Zudem wurden zukünftige Zahlungen, wie potenzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 254 Mio. € sowie Umsatzbeteiligungen vereinbart. Die Meilensteinzahlungen sind abhängig vom Erreichen verschiedener klinischer sowie regulatorischer und kommerzieller Ereignisse. Zusätzlich könnten weitere Meilensteinzahlungen im Zuge einer Indikationserweiterung oder für zusätzliche Programme erfolgen. Evotec wird darüber hinaus Forschungszahlungen für die Unterstützung weiterer Aktivitäten auf dem Gebiet der in-vivo- und in- vitro-Pharmakologie erhalten, die innerhalb der Zusammenarbeit mit MedImmune durchgeführt werden.

      Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec kommentierte: „Die Entwicklung von Diabetes hängt stark mit dem Verlust von insulinproduzierenden Betazellen zusammen. Mit Hilfe unserer einzigartigen Screening-Verfahren für Zielstrukturen, die bei der Regenerierung von Betazellen eine Rolle spielen, haben wir neue relevante biologische Faktoren identifiziert und validiert. Der am weitesten vorangeschrittene Faktor hat seine Wirksamkeit im Bereich der Betazellregeneration in Tiermodellen gezeigt, indem insbesondere die funktionale Betazellmasse erhöht und dadurch die Blutzuckerkontrolle wieder hergestellt und verbessert wurde.“ Dr. Dohrmann führte fort: „MedImmune ist nicht nur führend in der biopharmazeutischen Forschung mit modernster Proteinproduktion und herausragenden technischen Fähigkeiten, sondern ist auch auf dem Gebiet der regenerativen Medizin sehr engagiert und somit ein perfekter Partner für Evotec. Gemeinsam wollen wir eine Pipeline mit biologischen Faktoren aufbauen und voran bringen, die das Potenzial haben, den Krankheitsverlauf aufzuhalten oder gar umzukehren, indem Patienten eine optimale Blutzuckerkontrolle gewährleistet wird.“

      Zur Erläuerung dieser innovativen Allianz wird Evotec eine Telefonkonferenz abhalten.
      Details der Telefonkonferenz:
      Datum: Mittwoch, 15. Dezember 2010
      Uhrzeit: 16.30 Uhr (deutsche Zeit)
      Von Europa:
      +49 (0)69 2222 2246 (Deutschland)
      +44 (0)20 7138 0836 (UK)
      Von den USA: +1 718 354 1172

      Zugangscode: 5734705

      Sollten Sie sich per Telefon einwählen, so können Sie die Präsentation parallel dazu im Internet unter www.equitystory.com, Passwort: evotec1210, verfolgen.

      Details zum Webcast
      Zur Teilnahme am Audio-Webcast finden Sie einen Link auf unserer Homepage: www.evotec.com. Hier wird auch die Präsentation kurz vor der Veranstaltung zum Download zur Verfügung gestellt. (in englischer Sprache)

      Eine Aufnahme der Telefonkonferenz wird für 24 Stunden unter den Telefonnummern +49.(0)69.2222 2236 (Deutschland), +44.(0)20.7111 1244 (UK) und +1.347.366 9565 (USA), Passcode: 5734705#, verfügbar sein. Zusätzlich wird der Webcast auf unserer Website unter: www.evotec.com - Investors - Termine -Finanzkalender archiviert.

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      Avatar
      schrieb am 11.12.11 16:22:53
      Beitrag Nr. 16.682 ()
      na das wäre doch was eine allianz zwischen florian holsboer / max planck inst. und evotec in deprissionen ala evotec und harvard!

      bei der small cap presentation hat lahntaler ja die neue nähe zum max planck institut durch evotec münchen (kinaxo) angesprochen!
      Avatar
      schrieb am 11.12.11 15:27:11
      Beitrag Nr. 16.681 ()
      Hilfe gegen Depressionen

      Die perfekte Pille

      Warum leiden Menschen unter Depressionen? Warum quälen sie Angstzustände? Der Mediziner Florian Holsboer fahndet nach den Ursachen im Gehirn. Im Interview erklärt er, wie maßgeschneiderte Medikamente künftig gegen psychischen Schmerz helfen können.

      Die Vision einer personalisierten Seelenheilkunde ist eng verknüpft mit dem Namen Florian Holsboer. Der Direktor des Münchner Max-Planck-Instituts für Psychiatrie ist davon überzeugt, dass sich eines Tages individuelle neurobiologische Ursachen ausmachen lassen, die zum Entstehen von Depressionen, Angststörungen und anderen seelischen Leiden führen. Dann werde man auch in der Lage sein, diese verbreiteten Störungen mittels zielgerichteter Medikamente wirkungsvoll zu therapieren.



      Der Direktor der Forschungseinrichtung, Florian Holsboer, ist Mediziner und Chemiker. Mit seinem Faible für die neurobiologische Betrachtung seelischer Störungen gilt er als einer der Hauptvertreter der personalisierten Medizin in Deutschland. Wird sie die Hoffnung, die viele Menschen in diese Forschung setzen, erfüllen können?

      Frage: Herr Professor Holsboer, laut aktuellen Statistiken ist es um die psychische Gesundheit der Deutschen immer schlechter bestellt. So nehmen Fehltage und Frühverrentungen wegen Depressionen oder Angststörungen seit Jahren immer mehr zu. Woran liegt das?

      Holsboer: Psychischen Problemen wird heute allgemein mehr Aufmerksamkeit zuteil als früher. Es ist auffällig, dass über immer mehr Fälle von Burnout und Depressionen unter Prominenten in den Medien berichtet wird. Die Gesellschaft geht offener mit solchen Problemen um als noch vor zehn Jahren. Die Leute wissen, dass beispielsweise eine Depression jeden treffen kann, auch beruflich erfolgreiche Menschen - Unternehmer, Politiker, Sportler. Da stellt sich ein Ralf Rangnick hin, der erfolgreiche Trainer des zweitgrößten deutschen Fußballclubs, und sagt: Ich habe ein Problem, ich kann nicht mehr. Das hätte sich früher niemand getraut. Diese Offenheit trägt zum Anstieg der dokumentierten Krankheitsfälle bei. Laut epidemiologischen Studien erkranken rund zehn bis zwölf Prozent der Bevölkerung zumindest einmal im Leben an einer schweren Depression. Allerdings gibt es keine objektiven Kriterien, keine Laborkonstellationen, an denen sich das eindeutig ablesen ließe.

      Frage: Welche Folgen hat dieser Mangel an "harten " Kennzeichen?

      Holsboer: Die Diagnose läuft allein über verbale Berichte. Da es Frauen zumeist leichter fällt, über Probleme und persönliche Nöte zu sprechen, als Männern, erscheinen Frauen entsprechend häufiger in den Depressionsstatistiken. Doch je schwerer die Symptome ausfallen, desto mehr nähern sich die Quoten der beiden Geschlechter einander an. Ein weiteres Problem ist: Zwei Patienten mögen sich in ihren Symptomen und auf allen möglichen psychometrischen Skalen noch so sehr gleichen, die krankheitsverursachenden Mechanismen können dennoch ganz verschieden sein.

      Frage: Sind alle psychischen Erkrankungen Ihrer Ansicht nach gleichzeitig auch Hirnerkrankungen?

      Holsboer: Ja, sicher. Im Kern handelt es sich immer um ein Ungleichgewicht in der Biochemie der Zellen des Gehirns. Die organische Ursache psychischer Erkrankungen war übrigens in der Antike bereits akzeptiert. Galens Säftelehre besagt ja genau das. In der Moderne hat dann, ausgelöst durch René Descartes, die für die Forschung fatale Trennung von Leib und Seele Einzug gehalten. Heute sind wir dank moderner Technologien jedoch zum Glück in der Lage, dies zu überwinden.

      Frage: Ist es nicht zu einseitig, seelisches Leiden allein als Störung des Hirnstoffwechsels zu betrachten?

      Holsboer: Nein, vor allem nicht, wenn man heilen will. Natürlich ist das individuelle Leid der Patienten eingebettet in die jeweiligen Lebensumstände. Diese beeinflussen wiederum, wie man mit einer Erkrankung umgeht und welche konkreten Hilfen sich etwa in der Familie oder im Arbeitsumfeld bieten. Das eigentliche Problem aber wurzelt in Hirnprozessen, dort muss die Behandlung ansetzen.

      2. Teil: Kompliziertes Wechselspiel zwischen Genetik und Umwelt

      Frage: Was bedeutet das für unser Verständnis von seelischer Krankheit?

      Holsboer: Jede komplexe Erkrankung ist das Ergebnis aus Genetik und äußeren Einflüssen, die sich übrigens schon im Mutterleib über epigenetische Markierungen der Erbsubstanz niederschlagen. Das komplizierte Wechselspiel zwischen Genetik und Umwelt ist zudem ständig in Bewegung. Heraklits Maxime "panta rhei" - "alles fließt" - drückt das wunderbar aus. Heute wissen wir, dass Gene nicht allein agieren und ihre Aktivierbarkeit maßgeblich von äußeren Faktoren abhängt.

      Frage: Man kann folglich immer nur den jeweiligen Augenblick im Leben eines Menschen betrachten?

      Holsboer: Genau. Es genügt nicht, einzelne Erbfaktoren zu finden, die mit einem erhöhten Depressionsrisiko verbunden sind. Wir schleppen eine Menge Genvarianten mit uns herum, die biologisch völlig irrelevant sind. Und unser Organismus ist nicht ein für alle Mal gleich, er verändert sich auf molekularem Niveau ständig. Ein Patient, der zum Beispiel vor zehn Jahren erfolgreich mit einem Medikament von seiner Depression befreit wurde, spricht heute, wenn er erneut rückfällig wird, vielleicht gar nicht mehr auf das gleiche Mittel an. Da hilft bislang nur Herumprobieren, und das müssen wir ändern. Wir werden bald individuell unterschiedliche Faktoren kennen, um abzuschätzen, wie groß die Chance für einen Patienten ist, auf ein spezielles Medikament anzusprechen. Viele genetische Veränderungen weisen uns schon jetzt den Weg zu pharmakologisch nutzbaren Zielstrukturen.

      Frage: Medikamentöse Behandlung ist das eine. Wie sieht es mit individuell angepasster Psychotherapie aus?

      Holsboer: Selbst ein Zugang wie die kognitive Verhaltenstherapie wirkt sehr unspezifisch. Sie hat unterstützende Funktion. Schwere Depressionen ohne Psychopharmaka zu behandeln, ist allerdings nicht akzeptabel.

      Frage: Aber auch die Effekte der Substanzen, die Psychiater verschreiben, sind nicht sonderlich zielgenau, oder?

      Holsboer: Sie sind auf die Symptome der Depression gerichtet. Pharmakologisch gesehen wirken sie recht unspezifisch auf den Transmitterhaushalt im Gehirn. Das ist wie beim Internisten, der den genauen Krankheitserreger nicht kennt und deshalb zum Breitbandantibiotikum greift.

      Frage: Wie wird die Psychiatrie der Zukunft aussehen, sagen wir in 20 oder 30 Jahren?

      Holsboer: Wir werden durch Gentests und Biomarker eine Art biochemische Momentaufnahme machen können. Dadurch können wir Untergruppen von Patienten definieren und Risikogruppen erkennen, bevor es zu klinisch relevanten Veränderungen kommt. Bevor sich bei Parkinsonpatienten Bewegungsstörungen bemerkbar machen, müssen sie 80 Prozent ihrer Neurone in bestimmten Hirnarealen verloren haben. Bei der Depression ist es ähnlich: Wir haben schon in den 1980er Jahren gezeigt, dass die Störung des Stresssystems einer klinischen Depression vorausgeht. Wir müssen von der Reparaturmedizin zur Prävention kommen.

      Frage: Wird es die Kosten des Gesundheitswesens nicht weiter ansteigen lassen, wenn man Menschen Medikamente verordnet, obwohl sie (noch) keinerlei Einschränkungen zeigen?

      Holsboer: Die Entwicklung eines Medikaments kann leicht mehrere hundert Millionen Euro kosten. Rund 85 Prozent davon werden für die klinischen Studien ausgegeben. Bei unspezifischen Medikamenten brauchen Sie allerdings extrem viele Patienten, um eine Wirkung nachzuweisen. Solche, die auf eine ganz bestimmte Patientengruppe zugeschnitten werden, kosten nur einen Bruchteil.

      Frage: Müssen die Diagnosen, wie sie in den großen Manualen ICD-10 und DSM-IV definiert sind, grundsätzlich verändert werden?

      Holsboer: Die offiziellen Diagnosen entstehen am Konferenztisch, nicht im Labor. Solange die Ergebnisse der Neurowissenschaften nicht integriert werden, halte ich davon nicht viel.

      Frage: Emil Kraepelin ging einst von zwei psychiatrischen Krankheitsbildern aus, heute gibt es Hunderte. Wird es irgendwann nur noch individuelle Profile ohne solche "Schubladen" geben?

      Holsboer: Zu Kraepelins Zeit war es ein großer Fortschritt, Ordnung in das Feld der seelischen Störungen zu bringen. Ob wir jemals ganz darauf verzichten können, wird die Zukunft zeigen. Die Forschung jedenfalls muss diagnosenübergreifend arbeiten.

      Das Interview führte Steve Ayan, Redaktionsleiter von Gehirn&Geist
      Avatar
      schrieb am 09.12.11 20:55:24
      Beitrag Nr. 16.680 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.458.648 von Marmolata am 09.12.11 08:32:14Dass evo ein grosses Potential hat, steht wohl ausser Frage.

      Möchte nur mal wissen, wann sich das auch im Aktienkurs zeigt.
      Der Jahreschart ist ja nicht sehr berauschend.

      Was muss ausser guten Zahlen und Aussichten noch passieren, damit den Shortys hier die Luft ausgeht?

      Gruß
      doc
      Avatar
      schrieb am 09.12.11 09:12:24
      Beitrag Nr. 16.679 ()
      na evotec könnte dieses jahr doch noch für eine schöne news gut sein,
      so ein meilenstein oder ein neuer partner so kurz vor jahresende wär doch eine feine sache!

      bevor es dann 2012 mit beschleunigtem tempo weiter geht!

      habe ich das noch richtig in erinnerung das bis ende des jahres auch noch der ausblick für 2012 veröffentlicht werden soll!
      Avatar
      schrieb am 09.12.11 08:32:14
      Beitrag Nr. 16.678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.455.934 von baracuda1982 am 08.12.11 17:09:28danke baracuda für das Reinstellen dieses interessanten Interviews. ich bin sicher, dass damit auch noch andere Anleger überzeugt werden können, dass evotec ein großes Potential hat.

      LG Marmolata
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