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    Wirecard - Top oder Flop (Seite 15039)

    eröffnet am 01.05.08 15:13:34 von
    neuester Beitrag 08.05.24 11:56:27 von
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      schrieb am 05.05.16 16:17:02
      Beitrag Nr. 15.770 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.338.322 von Rentfort am 03.05.16 21:43:46
      Zitat von Rentfort: Hallo FinanzenGiude,

      ich freue mich natürlich sehr, dass sich ein Leser einmal der Mühe unterzogen hat, meinen Beitrag sehr kritisch zu analysieren und zu hinterfragen. Es ist sozusagen mein erster Praxistest.

      Deine Anmerkungen sind kursiv gestellt.
      interessante Analyse, jedoch muss man beachten, das der Einzelabschluss leider nicht sehr detailliert die Forderungen /Verbindlichkeiten aufgliedert. Auch wurde der Einzelabschluss nach HGB erstellt, der Konzernabschluss nach IFRS. Zur Diskussion einige Kommentare von mir siehe unten....

      Es gibt aber grundsätzlich auch noch die Option 3.) Der Acquirer schreibt dem Händler die Forderung gegen die Kreditkartenorganisation vorzeitig gut, übernimmt somit eine Art Brückenfinanzierung. Der Wettbewerber Paysafecard betreibt dieses Geschäftsmodell; ob das bei Wirecard auch so ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn, dann jedoch nur in eher geringem Umfang.


      Dies ist keine 3.) Option, sondern ein völlig anderes Geschäft. Wie du selbst schon geschrieben hast, ist es eine Brückenfinanzierung und somit ein klassisches Finanzierungsgeschäft. Unabhängig von der Frage, ob diese Geschäfte ohne Banklizenz erlaubt sind – nur die Wirecard Bank AG verfügt über eine Banklizenz – wäre es für die Investoren schon bedeutend zu erfahren, dass es sich eben nicht um durchlaufende Posten, sondern um ein Finanzierungsgeschäft mit den entsprechenden Risiken geht. Wenn es sich hierbei um einen einstelligen Millionenbetrag handelt, müssen wir aber auch nicht weiter darüber reden.

      Ich bin mir nicht sicher, ob die knapp EUR 40 Mio. "Forderungen gegen Kreditkarteninstitute" alle oder überhaupt Forderungen aus Acquiring betreffen (ich würde diese eher in der Position "Forderungen gegen Kreditinstitute" vermuten, mit EUR 296 Mio auch ausreichend gross). Eventuell sind die genannten EUR 40 Mio. auch Kautionen o.ä., da ausserhalb der Working Capital-ähnlichen "Forderungen gg KI" in "Sonstige Vermögensgegenstände" mit Lfz bis zu einem Jahr ausgewiesen.

      In den von dir erwähnten 296 Mio. € ist kein Platz für 200 Mio. € Forderungen aus dem Acquiringbereich.
      Hierbei sind aber nicht nur die kurzfristigen Forderungen gegenüber Kreditinstituten zu berücksichtigen sondern alle liquiden Mittel und Festgelder. Die Wirecard Bank verfügte zum 31.12.2014 über Bundesbankguthaben von 92 Mio. €, über Schuldverschreibungen von 145 Mio. € und über Forderungen gegenüber Kreditinstituten von 343 Mio. €. Macht in Summe 580 Mio. €.

      Hiervon sind nun die Acquiringverbindlichkeiten und die Kundengelder abzuziehen. Die Acquiringverbindlichkeiten beliefen sich zum 31.12.2014 auf 240 Mio. € (KGB 2015 Seite 101), und die Kundengelder betrugen 260 Mio. €. Kundengelder insgesamt 397 Mio. € (KGB 2014 Seite 88) abzüglich Kundengelder bei der Wirecard Card Solutions Limited 108 Mio. GBP (AR 2014 Seite 11) und einem Wechselkurs von 0,7833 EUR/GBP zum 31.12.2014.

      Die Wirecard Bank AG verfügte zum 31.12.2014 somit über freie liquide Mittel und verzinsliche Wertpapiere von 80 Mio. €. In diesem Betrag können dann keine 200 Mio. € Acquiringforderungen mehr enthalten sein.


      Insgesamt ist die Analyse des Einzelabschlusses ohne nähere Erläuterungen hier schwierig. Deshalb würde ich ohne weitere Belege den Angaben des Konzernabschlusses in dieser Position vertrauen.

      Diese Bilanzanalyse ist das herausfordernste, was ich bisher gemacht habe. Ich halte aber alles für schlüssig.

      Hat denn tatsächlich nur die Wirecard Bank AG eine Acquirer Lizenz?

      Würde Wirecard uns das nicht verraten, wenn es anders wäre? Eine Kernbotschaft des Geschäftsmodells von Wirecard ist die Kombination von Bank und Paymentabwicklung. Warum eine Lizenz verschweigen, wenn sie ohne Zweifel ein wichtiges Element des Erfolgs sein kann.

      Laut Jahresabschluss 2015 bieten "in Zusammenarbeit mit der Wirecard Technologies GmbH die Wirecard Processing FZLLC in Dubai, (Vereinte Arabische Emirate), sowie unter anderem die Wirecard NZ Ltd in Auckland, (Neuseeland) die technische Abwicklung von Kreditkartenzahlungen im Auftrag von Finanzinstituten (Acquiring Processing) an".


      Die genannten Gesellschaften bieten lt. Jahresabschluss 2015 die technische Abwicklung von Kreditkartenzahlungen im Auftrag von Finanzinstituten an. Die Wirecard Technologies GmbH, darf definitiv keine Zahlungen annehmen, dies verbietet europäisches Recht, die Wirecard NZ Ltd in Auckland (vorm. GFG Group) gehörte 2014 (meine Analyse bezieht sich auf 2014) nur ein paar Tage zum Konzern und hat die Leistung noch nicht angeboten und die Wirecard Processing FZ LLC in Dubai hatten zum Stichtag 31.12.2014 ein negatives Eigenkapital von 3 Mio. € bei einem Jahresverlust von 5 Mio. €. Wie soll diese Gesellschaft einen dreistelligen Millionenbetrag an Forderungen finanzieren, wenn sie weder über Eigenkapital noch über Darlehn von verbundenen Unternehmen verfügt?

      "Die Wirecard Card Solutions Ltd. mit Sitz in Newcastle (Großbritannien) hält eine E-Geld-Lizenz der britischen Financial Conduct Authortiy (FCA) sowie Acquiring- und Issuinglizenzen von Visa und MasterCard."

      Im “Report and Financial Statements” der Wirecard Card Solutions Limited 2014 steht unter Strategic Report: Wirecard Card Solutions Limited manages controls and operates the regulated business in accordance with e-money and other legislations relevant to issuing prepaid cards. In den Explanatory notes heißt es unter 1.1 Wirecard Card Solutions Limited, with its registered office in Newcastle …. is used to operate the prepaid card business. Sollte Wirecard Card Solutions ein Acquiring Geschäft in nennenswertem Umfang machen, wären die im Report gemachten Angaben falsch.

      Wenn man die denn so herleiten kann. Auch zu beachten: Selbst wenn die Herleitung richtig ist, sind Konsolidierungseffekte nicht berücksichtigt in der Herleitung.

      In den von mir hergeleiteten Zahlen waren keine Konsolidierungseffekte zu beachten.

      Ich hoffe, Deine Anmerkungen und Fragen hiermit umfassend beantwortet zu haben. Für weitere Fragen stehe ich natürlich gern zur Verfügung.

      Grüße
      Rentfort


      Ich habe den Threat, in dem FinanzenGuide hierauf nochmal eingegangen ist, nicht gefunden, suche aber weiter, weil ich die Diskussion gut finde
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 16:12:07
      Beitrag Nr. 15.769 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.347.588 von Smudo am 04.05.16 23:47:49
      Zitat von Smudo:
      Zitat von Rentfort: Auf der anderen Seite weisen Gesellschaften, die über keine Acquirerlizenz verfügen, Forderungen aus dem Acquiringbereich in Höhe von 244 Mio. € aus, denen lediglich Verbindlichkeiten von 43 Mio. € gegenüberstehen. Von den Forderungen entfallen 43 Mio. € auf durchlaufende Posten, wie sie unter 1.) beschrieben wurden.

      Welchen Charakter haben aber die restlichen 201 Mio. € Forderungen.
      Es ergeben sich vier Fragen:
      1.) Gibt es einen sachlichen Zusammenhang zu den Verbindlichkeiten in der Wirecard Bank AG?
      2.) Handelt es sich bei den Forderungen überhaupt um durchlaufende Posten?
      3.) In welchen Konzern-Gesellschaften stehen diese Forderungen?
      4.) Wer sind die Schuldner der Forderungen?

      1.) Nun wäre es denkbar, dass durch die komplexe Abrechnungsarchitektur bei Wirecard sich ein Abrechnungssachverhalt durch zwei oder mehrere Gesellschaften zieht. Dies lässt sich aber für die Wirecard Bank AG definitiv ausschließen, da sie dann anstelle der liquiden Mittel in großem Umfang Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausweisen müsste. Sie hat aber keine Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen.

      2.) Als Gegenposten zu diesen Forderungen bei Gesellschaften ohne Acquirerlizenz besteht ein Finanzierungsbedarf dieser Gesellschaften in gleicher Höhe. Diesen als durchlaufenden Posten zu benennen, wäre nur dann legitim, wenn hierfür die bei der Wirecard Bank generierten liquiden Mittel zur Verfügung stünden. Aus regulatorischen Gründen ist dies aber nicht erlaubt. Und auch nur deshalb ist es zulässig, dass Wirecard bei der Ermittlung der modifizierten Eigenkapitalquote diesen Betrag abziehen darf.

      3.) Die übrigen Gesellschaften des A&I Geschäftsbereichs können diese Forderungen nicht haben, da sie kein Acquiring betreiben. Auf welche Gesellschaften im PP Geschäftsbereichs die Forderungen entfallen, darüber kann nur spekuliert werden. Da die cardSystemns Middle East in den zurückliegenden Jahren einen sehr großen Kapitalbedarf hatte, darf man vermuten, dass ein großer Teil der Forderungen in den Büchern dieser Gesellschaft stehen.

      4.) Da Gesellschaften ohne Acquirerlizenz keine Geschäfte mit Kreditkartenorganisationen machen dürfen, können diese auch nicht Schuldner der Forderungen sein. Es kann sich bei den Schuldnern nur um die im Geschäftsbericht wiederholt erwähnten externen Acquiring-Partner handeln.
      Wer sind diese Partner?
      Warum nehmen diese Partner diese Beträge nicht auf die eigenen Bücher?
      Wie werthaltig sind diese Forderungen?
      Warum besteht beim Acquiring ohne Acquirerlizenz mit externen Acquiring-Partnern ein zum Acquiring mit Acquirerlizenz entgegengesetzter Finanzbedarf?

      Wirecard unterscheidet zwischen

      - Acquiring & Issuing (Own licence)
      - Acquiring & Issuing (BIN sponsorship)
      http://irpages2.equitystory.com/download/companies/wirecard/…, Seite 9

      Dem Diagramm "Status Quo" nach macht Acquiring & Issuing über BIN sponsorship (hellgrau) bei Wirecard heute ein Viertel gegenüber "own license" (dunkelgrau) aus.

      Der BIN Sponsor steht zwischen der Wirecard Gesellschaft ohne Acquirerlizenz und der Kreditkartengesellschaft. Wenn ich diese Produktbeschreibung eines Software Anbieters für BIN Sponsoren lese

      https://www.mendix.com/wp-content/uploads/comparison-mendix-…

      dann besteht erhebliches Potential zur Vernebelung der Finanzströme, die nur noch Wirecard versteht, so dass kein Wirtschaftsprüfer mehr durchblickt. Das ist wie ein undokumentierter Programmcode für einen Software Entwickler.


      Um die Diskussion anzuregen: Hat jemand dazu sachlich etwas anzumerken?
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 16:08:04
      !
      Dieser Beitrag wurde von MadMod moderiert. Grund: Provokation
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 15:42:32
      !
      Dieser Beitrag wurde von MadMod moderiert. Grund: Beleidigung
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 15:34:57
      Beitrag Nr. 15.766 ()
      Ich habe noch einen Satirebeitrag von GI Retail gefunden:

      "Hermes enables consumers to pay with cash at any of our tenth of thousands retail partners for goods and services bought over the intenet."
      http://hermesnetwork.in/

      Der Verbraucher kann also bei GI Retail dank special enabling auch in Cash bezahlen. Great success.

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      Avatar
      schrieb am 05.05.16 15:25:49
      Beitrag Nr. 15.765 ()
      Eck-Kneipe im Rotlichtviertel
      Ihr habt Euch sicher inzwischen eine Meinung darüber gebildet, dass die Wirecardisten hier weder sachlich noch integer, d.h. mit angemessenen Umgangsformen, argumentieren.

      Das Niveau der Beiträge der Wirecard-Vertreter kann jeder hier selbst beurteilen.
      Man kommt sich hier manchmal vor wie in der Eck-Kneipe im Rotlichtviertel.

      "pickelige Vollpfosten", "Dreckschüppengesichter", das sind die Argumente. Zum Großteil vorgebracht von Leuten, die sich zu diesem Zweck neu angemeldet haben. (Jetzt kommt wieder das platte Argument, ich hätte mich extra zum Bashen angemeldet. Aber: Ich stelle hier Fragen, versuche zu verstehen und diskutiere mit, und ich kann mich benehmen!) Die Wirecardler suchen keine Diskussion, sondern versuchen diese zu stören.

      Deshalb werde ich auf JEDEN beleidigenden Beitrag, der mir Unbehagen bereitet, mit dem Zitieren von 10 kritischen Beiträgen reagieren. Nehmt es positiv: Das sind jeweils 10 Gesprächsangebote, auf die man sachlich eingehen kann.

      Einen sonnigen Tag noch!
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 15:19:56
      !
      Dieser Beitrag wurde von MadMod moderiert. Grund: Spam, Werbung
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 15:15:39
      !
      Dieser Beitrag wurde von MadMod moderiert. Grund: Spam, Werbung
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 14:54:31
      Beitrag Nr. 15.762 ()
      kocj is back from india. Wenn er fair ist, könnte er mal seine Due Diligence zu icashcard und SmartShop vor Ort in Indien mit uns teilen:

      ---

      kocj : Apple pay, Boon, Deutschland #10031
      05.05.16 14:44
      https://twitter.com/michipaskow/status/728162101760385024

      Sieht so aus als ob man jetzt als Britte mit Boon überall bezahlen kann wo Boon schon im einsatz ist.

      lg

      http://forum.finanzen.net/forum/Weiterhin_Conviction_Buy_Lis…

      ---

      Ja genau - boon mit 1000-5000 Installationen in Google Play ist die Zukunft wie SiiiViiiEytschBiii (Christian Von Hammel-Bonten) zu sagen pflegt:

      https://play.google.com/store/apps/details?id=de.wirecard.bo…

      Crash! boon! Gangbang!
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 14:34:05
      Beitrag Nr. 15.761 ()
      GI Retails Marktanteil schrumpft von 30% auf 11% innerhalb eines Jahres.
      Am 28 May 2015 wird GI Chef Ramu Ramasamy noch in der India Times zitiert mit:

      "No other fund transfer mechanism can match IMPS in terms of swiftness when it comes to remittance and merchant payments," said Ramu Ramasamy, managing director, GI Tech, which has applied for a payment banking licence. "We have altogether about 30% market share in IMPS transactions. Our average ticket size per transaction is Rs 3,000."
      http://tech.economictimes.indiatimes.com/news/internet/imps-…

      Ein Jahr später sind davon nur noch 11,57% übrig.
      http://irpages2.equitystory.com/download/companies/wirecard/…, Seite 31

      Mit GI Retail scheints rapide bergab zu gehen aber zum Glück konnten sie ihr Business noch rechtzeitig für 230-340 Mio € an Wirecard verkaufen.
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