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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1280)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 13.01.11 20:20:08
      Beitrag Nr. 2.504 ()
      Das Jahr 2011 könnte 'spannend' werden:

      "Stuttgart - Das neue Jahr hatte kaum begonnen, da wagte einer der renommiertesten internationalen Lebensmittelexperten eine Prognose: Um Ostern, also Ende April, würden Hungerrevolten ausbrechen, warnte der Franzose Philippe Chalmin. Der Pariser Wirtschaftsprofessor und Berater der französischen Regierung sagte angesichts weltweit rasch steigender Nahrungspreise: "Ich bin sehr besorgt." Doch schon wenig später stellte sich heraus, dass die Warnungen des Fachmanns Chalmin sogar noch untertrieben waren. Die explodierenden Lebensmittelpreise lösten am Freitag die ersten schweren Unruhen aus: Bei Protesten in Algerien starben zwei Männer, 400 Menschen erlitten Verletzungen. Eine wütende Menge griff Regierungsgebäude an, Banken und Postfilialen wurden geplündert. Die Regierung in Algier beschloss, Einfuhrzölle und Steuern auf Zucker und Speiseöl zu senken.

      Die Ausschreitungen könnten der Auftakt einer globalen Serie von gewaltsamen Demonstrationen gegen kaum noch bezahlbare Lebensmittel sein. In der vorigen Woche schockte die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO mit den neuesten Zahlen ihres Preisindexes für die wichtigsten Grundnahrungsmittel: Das Barometer, das die Teuerung von Erzeugnissen wie Weizen, Reis, Korn, Zucker, Speiseöl und Milchprodukten anzeigt, schoss im Dezember auf den höchsten Stand seit seiner Einführung zu Beginn der neunziger Jahre. Mit 214,7 Punkten liegt der Index jetzt sogar über dem Wert von Juni 2008. Damals auf dem Höhepunkt einer weltweiten Lebensmittelkrise, erreichte der Index einen Wert von 213,5 Punkten.

      Die Getreidelager der Exporteure leeren sich

      Weizen verteuert sich derzeit rasant. "Die Preise ziehen in alarmierender Weise an", warnt der FAO-Experte Abdolreza Abbassian. Mindestens bis zum Sommer 2011 müsse die Welt "aller Wahrscheinlichkeit" nach mit den hohen Lebensmittelpreisen leben. Schon im November hatte die FAO auf die Gefahr neuer "Angebotsschocks" auf den Agrarmärkten hingewiesen. Der französische Fachmann Chalmin fürchtet, dass die Getreidelager der größten Exporteure sich immer weiter leeren. Spätestens im März erwartet Chalmin eine angespannte Lage beim Getreide. Allerdings betont die FAO auch: Die Preise für Reis sind noch stabil - mit Reis ernähren sich Milliarden von Menschen vor allem in Asien.

      Welche Folgen massive Preisschübe zumal für arme Länder bringen, zeigte sich 2007 und 2008: In Südamerika, Afrika und Asien zogen Hunderttausende von zornigen Menschen mit leeren Mägen durch die Straßen der Metropolen. Bei den Ausschreitungen in mehr als 30 Ländern kamen Dutzende Menschen ums Leben. Die UN warnten, dass die "soziale, politische und ökonomische Stabilität" vieler Staaten auf der südlichen Halbkugel auf der Kippe stünde.
      ...
      Getrieben wird die massive Teuerung vor allem durch Naturkatastrophen in Agrarstaaten: Die Waldbrände in Russland, die anhaltende Dürre in Argentinien und nicht zuletzt die gigantischen Überschwemmungen in Australien vernichten Feldfrüchte - und verknappen das Angebot. Hinzu kommen langfristige Faktoren wie der wachsende Appetit der beiden Milliardenvölker China und Indien. Laut offiziellen Ermittlungen aus Neu-Delhi stiegen die Preise für Lebensmittel in Indien zum Stand letzter Woche die fünfte Woche in Folge.

      Doch auch in anderen Teilen der Welt zieht die Lebensmittelnachfrage an: Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung von heute rund 6,8 Milliarden Menschen auf 9,1 Milliarden Männer, Frauen und Kinder anwachsen. Um alle satt zu bekommen, müsste die Lebensmittelproduktion laut FAO bis zur Mitte des Jahrhunderts um rund 70 Prozent steigen. Empfohlen wird eine Ausweitung der Anbauflächen und Ertragssteigerungen. Doch andere Fachleute bezweifeln, dass die geforderte Produktionssteigerung realistisch ist. "Das ist eine schier unmögliche Aufgabe angesichts der stagnierenden Flächenausweitung und einer auf Produktionssteigerung ausgerichteten Landwirtschaft, die fast überall an ihre Grenzen stößt", warnt Jean Feyder, Botschafter Luxemburgs bei der Welthandelsorganisation. Entwicklungsfachmann Feyder fordert einen radikalen Umbau des gesamten Ernährungssystems - anderenfalls drohe der ökologische und soziale Kollaps. Vor allem die ressourcenintensive Fleischproduktion lässt sich laut Feyder kaum noch rechtfertigen: Rund 40 Prozent des weltweit geernteten Getreides wird an Vieh verfüttert.





      http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2772792_0_8250_-e…
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      Avatar
      schrieb am 13.01.11 16:51:38
      Beitrag Nr. 2.503 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.854.550 von Looe am 13.01.11 12:48:43Oje, lest Euch nur mal dieses Produkt linearen Denkens durch:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,739363,00.h…

      Zwar ist nicht alles falsch, was da drin steht, aber wenn ich solche Sätze lese, kann ich nur irgendetwas schütteln. Und sei es auch nur den Kopf:

      "Die Volksrepublik werde ihr BIP bis 2050 mehr als verzehnfachen."

      "Das Wachstum der Schwellenländer schafft aber auch mehr Wohlstand in den alten Industrienationen", sagte Alfred Höhn von PwC."

      PwC sagt also nicht Geringeres voraus, als die Aquirierung von 2 zusätzlichen Planeten zwecks Rohstoffausbeutung und Nachschub an natürlichen Ressourcen. Mindestens!
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
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      schrieb am 13.01.11 12:48:43
      Beitrag Nr. 2.502 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.853.317 von Triakel am 13.01.11 10:17:41aber der ganz entscheidend ist: die Produktionskosten für das teuerste Prozent das Gesamtölangebots, das zur Erreichung einer bestimmten Menge auf dem Weltmarkt erforderlich ist.

      Hallo Triakel,

      das stimmt.In einem Markt, in dem die Nachfrage nach dem Produkt "latent" - möchte ich es mal nennen- größer ist, als das Angebot, entscheidet wohl das teuerste Prozent bei der Herstellung.Latent deswegen, weil wir ja nur unter Aufbietung aller technischen Möglichkeiten bei der Förderung, vieler Einspareffekte ( bis hin zum persönlichem Verzicht !)und dem Einsatz alternativer Energien eine ausgeglichene Angebotsbilanz bei der Versorgung herstellen können. Hoffen wir mal, daß es nicht zu Störungen in diesem Gleichgewicht kommt.
      Wenn wir weiterhin davon ausgehen, daß der "Kreis der Mitbieter" (- wie Du es früher , auch in dem alten Thread, immer genannt hast-), ja bereits unnatürlich klein ist bzw. über den Steuerungsfaktor Preis kleiner gehalten wird als eigentlich wünschenswert und notwenig ist, dann muß man wohl von einer permanenten Unterversorgung des Marktes sprechen. Öl ist eben knapp- deswegen ist es teuer und wird noch teurer - Papiergeld ist nicht knapp, deswegen wird es immer wertloser.


      How many people can make the transition? How many will that new way of living support? What's a realistic prognosis?

      Hallo smiths,

      eine realistische Prognose ist, daß sich die Weltbevölkerung mittel-und langfristig dem ( sinkendem) Energieangebot anpassen wird, das gibt es leider gar keine Alternative.:cry: In spätestens 500 Jahren ist dieser Prozeß abgeschlossen und alles wieder im Gleichgewicht. So war es immer in der Evolution. Vielleicht geht`s diesmal auch a bisserl schneller. Wer weiß das schon ? :laugh:

      Gruß Looe
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      schrieb am 13.01.11 10:17:41
      Beitrag Nr. 2.501 ()
      Hallo Looe,
      es gibt noch einen anderen Grund in diesem kybernetischen Preis-Mengen-System, den Du nicht genannt hast, aber der ganz entscheidend ist: die Produktionskosten für das teuerste Prozent das Gesamtölangebots, das zur Erreichung einer bestimmten Menge auf dem Weltmarkt erforderlich ist.
      Wenn sich zum Beipiel der Ölpreis längerfristig um 50 Dollar bewegen würde, würde es wohl kein einziges neues Teersandprojekt mehr geben, die anspruchsvollsten Tiefseeprojekte z.B. vor der brasilianischen Küste würden nicht gestartet werden und Biosprit in den teuren Produktionsstandorten USA und Europa würde den Heldentod sterben.
      Das teuerste Prozent des zu einer definierten Bedarfsdeckung erforderlichen Öls bestimmt den Gesamtölpreis auf dem Weltmarkt (nicht innerhalb der OPEC-Staaten - dort gibt es einen nationalen Preisindex, der viel niedriger liegt, weil er sich an den nationalen Kosten der Ölförderung des teuersten Barrels orientiert. Und der liegt in Saudi-Arabien, Kuwait oder Libyen wesentlich niedriger)

      Will man also das heuteige all-liquids-Level noch eine Weile aufrecht erhalten, wird der Ölpreis tendenziell immer weiter steigen müssen - über das allgemeine Inflationsniveau hinaus. Denn das teuerste Prozent des Öls wird immer teurer, mit leicht exponentieller Tendenz.
      Weshalb leicht exponentiell? Wegen der Rückkopplungsschleife: je teurer Öl allgemein wird, desto höher liegt der durchschnittliche Energiepreisindex und desto teurer wird der Energieinput für das Öl mit dem ungünstigsten EROEI. Das heißt, sowohl die einzusetzende Energiemenge für ein Barrel des teuersten Öls steigt ständig, gleichzeitig aber auch der Preis pro Energieeinheit. Also ein doppelter Verteuerungseffekt in den Herstellungskosten.
      Bis eines Tages diese teuerste Art der Ölproduktion auf keine kaufkräftige Nachfrage mehr trifft und nicht mehr realisiert wird. Oder nur durch massive staatliche Subvention, die aber in Zeiten überschudeter Staaten nicht mehr zu leisten sein wird.
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      Avatar
      schrieb am 13.01.11 10:15:15
      Beitrag Nr. 2.500 ()
      Hallo Zusammen,
      folgenden Post aus einem Thread bei "theoildrum" bringt das ganze Dilemma gut auf den Punkt:
      Exactly. Our civilization was built on super cheap abundant oil, and everything that goes along with that, including our credit system, high population, infrastructure, etc. And along with that come expectations. Look for example with State pensions, which were established during the cheap oil era but now make no economic sense. What about the trouble GM got into with their overweighted pensions? Look at the cost of a college education today compared with the cheap oil era. What about the cost of infrastructure replacement, like bridges. NY cannot figure out how to come up with enough money to replace some of their obsolete bridges connecting Manhattan to the other buroughs.

      Civilization was easy to build on cheap abundant liquid energy, but increasingly difficult to maintain as the cost of energy rises. At some point, which we may have already passed, civilization decays around us as we fail to rebuild and maintain basic infrastructure needs. Roads, bridges, tunnels, power lines, communication lines, aquaducts, oil pipelines, buildings etc. can only decay to a certain degree, then as parts of it no longer work the entire system reaches a point of obsolescence, collapse.

      At that point the mass production of food in plants where a quarter million loaves of bread can be cachunked out every day or a million gallons of milk production from just one plant stops. How do you go from an electrical, mechanized, highly complex civilization capable of supporting over 300 million in the case of the US, to simply surviving at the local level? How many people can make the transition? How many will that new way of living support? What's a realistic prognosis?

      Quelle:http://www.theoildrum.com/node/7349#comment-758793

      Die Prognose wage ich nicht zu stellen...

      Bis denne

      smiths74

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      Avatar
      schrieb am 13.01.11 00:29:19
      Beitrag Nr. 2.499 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.851.918 von Looe am 12.01.11 23:42:43Hallo Looe,

      ja, der Faktor Geldentwertung kommt zu allen anderen Faktoren noch hinzu, die ganzen Gelddruck-Exzesse bringen letztlich überhaupt nichts , zerstören nur die Währung und lassen weite Bevölkerungskreise verarmen.
      Noch nicht mal, wie oft postuliert, die Schulden werden dadurch entwertet, weil es in der 1. Welt gegenüber früher keine Lohnpreisspirale mehr gibt (Globalisierung, Wettbewerbsdruck, Löhne gedeckelt), lediglich Sachwerte/Ressourcen werden zusätzlich zur Verknappung (Schwellenländer+Geologie) durch Geldentwertung für breite Bevölkerungskreise zunehmend unbezahlbarer.
      Avatar
      schrieb am 12.01.11 23:42:43
      Beitrag Nr. 2.498 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.847.323 von Assetpfleger am 12.01.11 14:29:51Mit der Saisonalität allein kann man den diesjährigen Anstieg wohl nicht mehr erklären, da der typischerweise stärkste saisonale Ölpreisanstieg von August-Oktober stattfindet.

      Hallo Asset, Triakel und Co.

      richtig. Mit der Saisonalität läßt sich dieser kontinuierliche Preisanstieg nicht erklären. Aber auch mit den anderen Faktoren nicht, die wir hier regelmäßig zitieren. Als da sind :
      1. Peak Förderung . 2. größerer Decline 3. Elm, 4. kritische Lagerdaten 5. Hedgefonds 6. Explodierende Bohrinseln 7. Höhere Eigenverbräuche 8. Resourcennationalismus 9. Steigende verbräuche 10.was weiß ich für Gründe. Alles greift zu kurz !
      Wir müssen einen neuen Faktor bei der Preisbildung berücksichtigen und der heißt : I N F L A T I O N. Wer sich den Ölchart ansieht, der stellt fest, daß der Preis seit exakt 2 jahren kontinuierlich - fast linear- ansteigt. Seit 2 Jahren steigen aber auch die Geldmengen, die täglich gedruckt oder sonst wie kreiert werden , an. Stichwort :
      QE 1, QE 2 , bald QE 3 bis QE n + 1, also eine endlose Kette der Verwässerung der Kaufkraft. Warum soll ein ölproduzierender Staat seine wertvollen (und einmaligen) Resourcen für zunehmend wertloses Papiergeld verkaufen der besser gesagt verschenken?
      Warum? Früher gab es mal den Spruch eines US-Finanzminister`s:

      "Der Dollar ist unsere Währung aber Euer Problem" Heute könnten die Saudis sagen:

      "Das Öl ist unser Rohstoff, aber Euer Problem"

      Ohne Berücksichtigung des Faktors "Inflation" wird man kaum noch zu realistischen Preisschätzungen kommen. Das Risiko , daß ich seit langem sehe, heißt nicht austrocknende Ölquellen - also Peak- sondern zunehmend wertloses Geld als Tauschmittel gegen bzw. für dieses Rohstoff, d.h. also die "Terms of trade" sind es, die sich permanent verändern und zwar zu unserem Nachteil. Jede neue Dollar-Euro -Eu-oder sonstige Währungskrise signalisiert doch den Ölproduzenten : Vorsichtig, das Zeugs, mit dem die uns bezahlen, wird zunehmend wertlos ! Also hoch die Preise !
      Bevor den Saudis das Öl ausgeht, wird uns der Tauschgegenstand ausgehen, mit dem wir unsere Rechnungen bezahlen müssen. Tauschgegenstand in diesem Falle heißt : Knappes und damit wertstabiles Geld , oder irgendein Äquivalent. Und wie sich der Ölpreis in einer Hyperinflation entwickeln wird, möchte ich mir lieber gar nicht erst vorstellen.

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      In diesem Artikel ( 5 Seiten) ist auf Seite 1 und 2 eine interessante Bemerkung. Ein bekannter Trader meint, daß US-Anleger einen psychologischen Zusammenbruch nahe sind und sich von ihren staatsanleihen trennen könnten : UND DAS HEIßT : HYPERINFLATION.Er schreibt: Hyperinflation hat einen einzigen Grund, wenn ein Staat keine Kredite mehr aufnehmen kann, da seine Schulden bereits zu hoch sind und nicht mehr mit annähernd gleicher Kaufkraft ( siehe auch Ölrechnung !) zurückbezahlt werden können. Dann muß gedruckt werden, der Rest ist bekannt.Es kommt zur hyperinflation, die ausschließlich von Regierung und Zentralbank ausgelöst werden.

      Gegen dieses Problem versuche ich mich finanziell abzusichern. Da nützen keine Solaranlagen oder Windkraftsysteme, Wärmepumpen etc. Gegen finanzielle Probleme sichert man sich nicht technisch ab sondern finanztechnisch.

      Gruß Looe
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      Avatar
      schrieb am 12.01.11 23:15:52
      Beitrag Nr. 2.497 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.851.747 von Mandala64 am 12.01.11 22:56:58Tja, dass sich die globale Mitteltemperatur erst um 0,8 Grad erhöht hat, trotz des Anstiegs des CO2-Anteils um fast 40%, des Methananteils um 150% und des Lachgasanteils um 100%, ist dieser Trägheit des Weltklimasystems (in erster Linie dem starken thermischen Dämpfungseffekt der Ozeane) zu verdanken.
      Aber so ist das mit komplexen und sehr trägen Systemen: wenn sie erst einmal durch fortwährende Parameteränderungen sozusagen in Fahrt gekommen sind, entwickeln sie eine zunehmende Eigendynamik, die dann sehr lange Zeit wirksam und praktisch nicht zu stoppen ist.
      Wie eine Lok, bei der erst ein sehr großer Energieimpuls notwendig ist, um sie überhaupt in Bewegung zu vesetzen, die aber, wenn sie erst einmal in Fahrt gekommen ist, noch längere Zeit weiterfährt, selbst wenn man die Energiezufuhr auf Null reduziert.

      Und Geo-Engineering ist so ein typischer Gehirnpforz von Leuten mit Allmachtsphantasien, die blind für jedwede Risiken sind.
      Avatar
      schrieb am 12.01.11 22:56:58
      Beitrag Nr. 2.496 ()
      Auch ein Ergebnis des verschwenderischen Umgangs mit den Öl-, Gas- und Kohlereserven - der Klimawandel:

      Klimawandel geht bis zum Jahr 3.000
      Simulation zeigt erstmals Klimaverlauf der nächsten 1.000 Jahre bei komplettem Emissionstopp
      Der Klimawandel ist bereits unumkehrbar: Selbst wenn wir sämtliche CO2-Emissionen stoppen würden, würde die Erwärmung von Luft und Ozeanen noch mindestens bis zum Jahr 3000 anhalten. Das zeigt die erste umfassende Simulation der Klimafolgen der nächsten 1.000 Jahre. Nach der jetzt in „Nature Geoscience“ veröffentlichten Studie würden auch die Meeresspiegel trotz Emissions-Stopp um bis zu vier Meter weiter ansteigen. Diese Klimaträgheit macht auch Geo-Engineering-Maßnahmen erst einmal unwirksam.
      http://scinexx.de/wissen-aktuell-12822-2011-01-12.html
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      Avatar
      schrieb am 12.01.11 22:51:07
      Beitrag Nr. 2.495 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.851.222 von Mandala64 am 12.01.11 21:47:20Ach ja, Nabucco...
      Ich bin ja auch dafür, die große Abhängigkeit von Russland etwas zu mindern. Leider gelingt das mit Nabucco praktisch nicht. Die 8 bis 10 Milliarden Kubikmeter, die Nabucco liefern soll, entsprechen gerade mal 2% des EU-Verbrauchs von 480 Milliarden Kubikmetern. Und 15% des Gasas der Pipeline reklamiert die Türkei schon einmal für sich. Schon darüber gibt es bisher keine Einigung mit dem Nabucco-Konsortium und der EU. Aber leer ausgehen lassen kann man die Türkei als wichtiges Transitland mit stark steigendem Gasbedarf wohl kaum. Die Türkei hat schon angekündigt, bei einer Nichtbeachtung ihrer Forderung Nabucco in Frage zu stellen. Die Türkei ist aber ein unerlässlicher Teil des Projektes.
      Eine zweite Ausbaustufe, die durch Gaslieferungen aus dem Iran und aus Turkmenistan die Kapazität später auf 31 Milliarden Kubikmeter steigern soll, dürfte ziemlich unrealistsisch sein. Iran ist auf längere Sicht wohl politisch nicht opportun (Uncle Sam is watching you) und Turkmenistan hat eine klare Exportorientierung nach China bereits vertraglich unterlegt. Aus Mittelasien dürfte also nicht viel Gas geliefert werden.
      Und für eine Kapazität von 8 bis 10 Milliarden Kubikmeter pro Jahr wäre Nabucco wirtschaftlicher Schwachsinn bei Projektkosten von fast 8 Milliarden Euro. Bei North Stream bekommt man die 6-fache Gasmenge für den gleichen Projektpreis, ohne Ansprüche eines Transitlandes außerhalb derr EU und ohne konfliktträchtige Abschnitte wie Bergkarabach und die türkischen Kurdengebiete.
      Mit Nabucco würden wir uns eine klitzekleine Reduzierung von der russischen Dominanz bei Gasimporten mit hohen Kosten und Unsicherheiten erkaufen. Und wenn die Niederlande und Großbritannien ihre Gasförderkapazität erst einmal weitgehend weitgehnd eingebüßt haben in 15 Jahren und in 20 Jahren dann auch Norwegen immer weniger liefert, wird die EU trotz Nabucco noch weitaus abhängiger von russichem Gas geworden sein als heute.

      Da ist es ja schon fast ein Trost, dass auch die russischen Gasvorkommen in Pipelinereichweite (Westsibirien und nordkaspischer Raum) nicht ewig reichen...
      :laugh:
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