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    Peak Oil und die Folgen (Seite 307)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
    Beiträge: 15.292
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      schrieb am 21.09.14 08:47:55
      Beitrag Nr. 12.232 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.834.579 von Algol am 21.09.14 07:34:39Algol:
      Auch Silber ist ein Industrierohstoff und wird verbraucht. Gutes Beispiel sind die RFID-Chips , da stecken zwar nur Milligramm an Silber drin landen aber im Hausmüll und dann in der Deponie. Auch bei Elektronikgeräten ist Silber enthalten, aber nicht soviel das sich eine Rückgewinnung aus dem Schrott lohnt.Um Silber zu gewinnen braucht man große Mengen an Energie die ständig teurer wird, daher ist zu erwarten das höhere Ölpreise generell zu höheren Silber- und Rohstoff- Preisen führen werden. Der Fracking-Boom kann den Ölpreis vielleicht noch für 5-6 Jahre auf dem jetzigen Niveau einfrieren, dann aber sollten die Preise auf breiter Front für fast alle Güter steigen.
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      Avatar
      schrieb am 21.09.14 08:45:11
      Beitrag Nr. 12.231 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.832.158 von TME90 am 20.09.14 13:37:13TME,

      ich habe mich letztens sehr um einen sachlichen Ton bemüht, wie du bestätigt hast.

      Das fällt mir sehr schwer, wenn ich Aussagen wie diese von dir lese:

      Es ist schon eine gewisse Kunst der Manipulation.

      Denn genau das gilt für deine eigene "Argumentation".
      Entweder du willst manipulieren oder du merkst nicht, wie selektiv und unlogisch deine Schlussfolgerungen sind:

      Dabei findet die Menschheit seit 2000 Unmengen an neuem Öl, nur wird dieses von der Grafik nicht erfasst. Die Grafik selbst war sogar von Exxon. Dabei ist Exxon aber keineswegs der Ansicht, dass wir kaum Öl finden. Sie haben nur eben auch Daten zu konventionellen Funden veröffentlicht. Im Text von Exxon stand es sicher dabei, in der Grafik aber nicht. Ein perfektes Fressen für "Doomer".

      Diese Aussage ist manipulierend und gleichzeitig verdummend, weil ich hier inzwischen seit Jahren über die Auswirkungen des TEUREN Öls mit dir diskutiere.
      Natürlich gibt es noch gigantische Reserven, aber sie sind zu teuer.
      Ich vermute, du hast immer noch nicht die schleichenden, Kaufkraft-erodierenden Rückkoppelungen Folgen hoher Ölpreise verstanden.
      Auf jeden Fall unterschlägst du hier ganz bewusst diesen Kernpunkt meiner (übrigens absolut logischen) Argumentationskette.

      Was ansonsten deine inhaltlichen Verrenkungen angeht, um dir und anderen deine erwünschte Ölwelt schön zu reden, so kann ich das Treiben nur noch amüsiert beobachten.

      Wenn es nur ein Austausch wäre zwischen dir und mir, dann könnte man als (Wunsch)denker sich vielleicht noch zurücklehnen und von deiner (Pseudo)Kompetenz blenden lassen.

      So ist es aber nicht!
      Es ist nicht nur so, dass die von dir so genannten "Doomer" überwiegend hoch gebildete Menschen sind mit einer Fülle von Wissen in allen möglichen relevanten Bereichen (ganz im Gegensatz zur einseitigen BWL-Sicht).

      Nein, es ist viel mehr, ich (u.a.!) habe hier in Jahren Aussagen von Experten der Ölbranche selbst, wie u.a. dem Chef von Saudi Aramco, der IEA , erfolgreichen Öl-Anlegern usw. zusammengetragen, die ein völlig anderes Gesamtbild ergeben, als dein zwanghaft wiederholtes Wunschkonstrukt.

      Hier nur eine kleine Auswahl, lesen, denken, verstehen:

      http://www.rigzone.com/news/oil_gas/a/132190/Musings_Its_Off…

      http://www.theguardian.com/environment/earth-insight/2013/de…

      http://www.postcarbon.org/blog-post/2262281-iea-says-the-par…

      http://link.brightcove.com/services/player/bcpid361730101900…

      http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/energy/oilan…

      http://thetyee.ca/Opinion/2014/08/29/Soaring-Oil-Debt-Summer…

      http://ourfiniteworld.com/2014/08/14/energy-and-the-economy-…

      usw.usw., ich habe noch viel mehr und du weißt es auch, denn wir diskutieren darüber schon sehr lange.

      Welche Kraft der Verdrängung muss wirksam sein, um all diese geballte Information überwiegend sogar aus absolut "unverdächtiger", kompetenter Quelle stammend immer wieder ausblenden zu können und den eigenen, sehr bemühten Konstrukten folgen zu können?
      Ich erwähnte es bereits, inhaltlich ist die Diskussion für mich kaum noch interessant, weil die REALITÄT inzwischen so eindeutig ist.
      Ein kleiner Reiz sind eher die Abgründe der Psychologie und wie sehr sie bei so vielen Menschen ermöglichen, sich unangenehme Realitäten so zurecht zu biegen, bis es passt.

      Angesichts obiger Links (sie sprechen für sich), mag ich auch nicht mehr endlos mit dir über längst ausdiskutierte Details zu reden.
      Ja, der Output ist etwas gestiegen. Das liegt überwiegend am Fracking USA, teuer, hoher decline, Peak voraus (selbst wenn im Permian mehr zu holen ist, als früher erwartet).
      Du erinnerst dich, dass wir das dutzendfach diskutiert haben?

      Fast schon amüsant deine steten Bemühungen, die Tatsache, dass die Majors mehr investieren müssen, um immer weniger herauszubekommen so zurecht zu biegen, bis es ins Wunschbild passt.
      Ich brachte dazu unzählige Abbildungen.
      Sie belegen in eindeutigster Weise, dass die notwendigen Investitionen im Gegensatz zum Output schon lange durch die Decke gehen. Augenwischerei, da auf die Zukunft zu hoffen.
      Inzwischen (s. auch einige der Links oben) haben die Konzerne nämlich auf Druck der Aktionäre die Notbremse gezogen und fahren die Investitionen zugunsten von Aktienrückkäufen etc. zurück.
      Wenn der Output in der Vergangenheit trotz massiv gestiegener Investitionen schrumpfte, was lässt das (zumindest dem mit logischem Denkvermögen gesegneten Mensch) für die ZUKUNFT erwarten?

      Und dann immer deine kleinen Irritationen, mit denen du es allerdings schaffst, deine wunschdenkenden Fans glücklich zu machen.
      Deine neuen "legacy projekts", wie leicht kann man mit ein paar eingestreuten Fachwörtern den unbedarften Mitlesern den willkommenen Sand in die Augen streuen?
      Bei dem von dir immer wieder hervorgehobenen Gorgon handelt es sich um ein sauteures GASprojekt.
      Sonst bist du immer sehr darauf bedacht, sauber zwischen Öl und Gas zu trennen, offenbar nur dann, wenn es in deine Argumentationskonstrukte passt...
      Sollten die Gaspreise in Asien übrigens ins Rutschen kommen, dann wird das im Gegenteil die Konzernbilanzen zusätzlich dauerhaft belasten.

      Aber was rede ich mir hier mit plausiblen Argumenten, teils sogar FAKTEN den Mund fusselig, ihr übernehmt/begreift ja ohne hin nur das, was ins Wunschbild passt.
      Sollte ich mich hier zukünftig/temporär rar machen, bedeutet das mitnichten, dass du TME mich in irgendeiner Weise überzeugt hast.

      Die ZUKUNFT (mit Reflexionsvermögen sogar schon die Gegenwart) wird leider zeigen, wer hier richtig lag.
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      schrieb am 21.09.14 07:34:39
      Beitrag Nr. 12.230 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.830.541 von Keilfleckbarbe am 20.09.14 07:50:44Wie schon gesagt, ich habe momentan nur wenig Zeit und zusätzlich wenig Lust, auf diesem unterirdischen Niveau zu diskutieren.
      Deswegen nur sehr kurz, dein Denkfehler ist derart offensichtlich, dass er für diejenigen, die ihn nicht unmittelbar erkennen, und was eure "REFLEXIONSFÄHIGKEIT" angeht, augenöffnend ist:

      Der fundamentale, entscheidende Unterschied zwischen Öl und Silber:

      ÖL WIRD VERBRAUCHT (verbrannt).

      Silber hingegen kann zu einem sehr hohen Anteil wiedergewonnen/eingeschmolzen werden.
      In so ziemlich jedem Haushalt weltweit finden sich Schmuck, Münzen, Haushaltsgegenstände etc. aus Silber. Wer in den letzten Jahren mit offenen Augen durch deutsche Städte ging, dem sollte aufgefallen sein, dass überall neuerdings steht:

      "Ankauf von GOLD und Silber"

      Dein Argument ist also VÖLLIG untauglich und eher ein Beleg dafür, wie vor allem aufgrund der hohen Energiepreise (Öl...) in Kombination mit der Rückkoppelung der hohen Energiepreise (+ Globalisierung) auf die Löhne (gedeckelt), immer mehr Menschen selbst im privilegierten Deutschland (was wird wohl in Italien los sein?) die Kaufkraft derart schwindet, so dass sie motiviert sind, ihr Tafelsilber einzuschmelzen.
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      Avatar
      schrieb am 20.09.14 13:37:13
      Beitrag Nr. 12.229 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.830.541 von Keilfleckbarbe am 20.09.14 07:50:44Die Grafiken beleuchten ganz bewußt nur einen Teil der Wahrheit und werden von Peak-Oil-Seiten verwendet, weil sie einen anderen Eindruck hinterlassen als die Realität. Meistens stimmen die Daten auch, aber sie haben immer einen Haken. Besonders deutlich z. B. bei der Grafik der Neufunde seit ca. 2000, die allerdings alle unkonventionellen Quellen auslässt und dies aber innerhalb der Grafik nicht deutlich macht. Man sieht die Grafik und denkt "Oh je, die Menschheit findet kaum neues Öl". Dabei findet die Menschheit seit 2000 Unmengen an neuem Öl, nur wird dieses von der Grafik nicht erfasst. Die Grafik selbst war sogar von Exxon. Dabei ist Exxon aber keineswegs der Ansicht, dass wir kaum Öl finden. Sie haben nur eben auch Daten zu konventionellen Funden veröffentlicht. Im Text von Exxon stand es sicher dabei, in der Grafik aber nicht. Ein perfektes Fressen für "Doomer".

      Oder eben Grafiken mit fallendem Output von einigen zusammenaddierten Konzernen, während man die große Mehrheit der Konzerne mit wachsendem Output weglässt. Auch gut war der Einsatz mit der Goldman Grafik, die zeigte, ab welchem Ölpreis einzelne Projekte >11-15 % Jahresrendite erzielen, die aber von Peak-Oil-Anhängern so präsentiert wurde, als wären diese Preise die wirklichen Kosten pro Barrel.

      Meistens sind es sogar seriöse Grafiken, die aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen werden. Wer sich nicht mit der Materie auskennt, fällt leicht darauf rein. Es ist schon eine gewisse Kunst der Manipulation.
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      Avatar
      schrieb am 20.09.14 07:50:44
      Beitrag Nr. 12.228 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.824.088 von Algol am 19.09.14 12:51:18Die ganzen Graphiken, kenne ich zur Genüge, gibt und gab es auch bei Silber, wie angeblich knapp das alles ist ! Die realität: Immer mehr Zeugs überschwemmt den Markt , die Angebotsseite wird immer fetter ! Also ich sage mal ganz einfach, dass die Graphiken entweder nur die halbe Wahrheit beleuchten oder ganz einfach gesagt, nicht stimmen !
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      schrieb am 19.09.14 15:17:49
      Beitrag Nr. 12.227 ()
      "Und Fracking ist einerseits in deinem Sinne ein Boom, aber kann sich zusätzlich auch zukünftig noch als Blase erweisen, wenn du einmal die wachsende Verschuldung etlicher Fracker (s. Athlon) berücksichtigst und zweitens dir vorstellst, dass die FED Ernst macht und die Zinsen erhöht."


      Auch zu dem wiederhole ich mich:

      Was passiert, wenn die Zinsen die Konzerne, welche sich bei Gas-Fracking verbrannt haben, in die Knie zwingen? Ganz einfach: Konzerne mit guter Bonität und hohen finanziellen Mitteln kaufen die Assets, die profitabel sind. Das wären dann also quasi die kompletten Öl-Fracking Assets und ein Teil der Gasfracking Assets. Damit produzieren sie weiter UND haben sogar noch bessere Möglichkeiten zusätzlich in diese Gebiete zu investieren, was die hochverschuldeten Konzerne nicht in dem Ausmaß konnnten. Falls der Gaspreis daraufhin steigen sollte, weil Produktion wegfällt, dann werden die Assets verzögert weitergeführt und die Produktion ist wieder da. Kurzfristige Schwankungen bei Gas sind dadurch möglich. Für Öl besteht keine Gefahr. Interessenten für solche Transaktionen gibt es genug.

      Persönlich würde ich das sogar aus Eigeninteressen befürworten.
      Avatar
      schrieb am 19.09.14 15:11:22
      Beitrag Nr. 12.226 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.824.088 von Algol am 19.09.14 12:51:18Hallo Algol,

      so gefällt mir die Diskussion auch viel besser :) Wir haben keinen Grund uns gegenseitig zu beleidigen. Davon hat keiner was.


      Ich fange trotzdem direkt mal mit dem an, was ich eindeutig anders sehe. Und zwar deine Grafik. Sie vergleicht die kompletten CapEx der Konzerne (Öl, Gas, Downstream, Chemie) mit dem Öl-Output, ist das korrekt?
      Wenn das so ist, und so sieht es aus, dann hinkt die Aussagekraft extrem, wenn man bedenkt, dass die Majors ihren Erdgasanteil erhöht haben. Shell und Exxon liegen ja derzeit ca. bei 50 % Erdgasanteil und Chevrons seit kurzem hohe CapEx werden durch LNG aufgepumpt. Das heißt: die CapEx fließen eben nicht zu 100 % in Erdölinvestments. Oft ist es nicht einmal die Hälfte. Ein besserer Vergleich wäre also: CapEx vs. Output in Barreläquivalenten. So eine Grafik hatten wir für die Majors ja auch schon. Diese hast du hier ja bereits eingebracht. Diese war daher eindeutig besser, aber auch diese war, wie ich ja öfters anmerkte, nicht wirklich repräsentativ.

      Dazu wiederhole ich:
      1. Die CapEx waren zuvor im Verhältnis zum operativen Cashflow NIEDRIG. Die Ausschüttungen dagegen waren HOCH. Die Folge ist, dass die Aktionäre deutlich beschenkt wurden und sich die Unternehmen auf wendiger Aktien aufteilen. Vor allem trifft das Exxon. Die Förderung pro Aktie ist extrem gestiegen. Nur haben durch den Rückkauf eben in 10 Jahren >200 Mrd. $ für Investitionen gefehlt. Dividenden sind nicht einmal enthalten.

      2. Die CapEx steigen seit einigen Jahren, weil die Majors a) ihre Legacyassets (langlebige Cashcows) ersetzen und b) weil sie im Durchschnitt eine Wachstumswelle losschlagen. Die zusätzlich gestarteten Projekte sind aber NICHT fertig. Die höheren Ölpreise haben eine Reihe an neuen Vorhaben gestartet. Das fiel daher zeitlich sehr nah beieinander. Das Resultat sieht man aber erst 6/7 Jahre später. Time Lag.

      -> Warte ab, die neuen Legacyassets, die heute die CapEx treiben, ermöglichen nach Fertigstellung genau das, was du jetzt vermisst: FCF. Die Entscheidung in sie zu investieren vernichtet keinen FCF, es verlagert ihn in die Zukunft und führt dazu, dass der FCF in Zukunft höher ist, als er jetzt wäre. Andernfalls, würde man nicht investieren (außer als Staatskonzern). Das ist keine Spekulation, das ist reine Logik und reine Beobachtung der Projekte. Ich erfinde sie ja nicht. Ich habe dir genug Namen genannt, die Ölsandprojekte habe ich nicht einmal erwähnt. Die derzeitigen Preisschilder dieser Projekte sind bekannt, du kannst leicht sehen, dass sie einen sehr hohen Anteil an den CapEx haben, während sie aber 0% Anteil am Output haben, weil sie noch in Konstruktion sind. Time Lag eben. An der Stelle nochmal deutlich das Problem deiner Grafik: viele dieser Legacyassets sind Gas-Projekte, sie treiben die CapEx deiner Grafik, aber nicht den ÖL-Output, weil es nichts mit Öl zu tun hat.

      Dazu wieder: ich gehe jetzt auf den SPEZIALFALL der Majors ein. Dieser Spezialfall unterscheidet sich DEUTLICH von den anderen Konzernen, die weltweit ca. 88% des Öls fördern. Ich liefere dir hier nur eine Erklärung, wieso sich die Majors an der Stelle z. B. von US E&P Konzernen unterscheiden. INSGESAMT haben wir sowieso nicht diese Situation, dass die CapEx steigen, die Produktion aber nicht. Global steigt die Produktion, so wie sie es fast jedes Jahr macht.

      So viel zur Grafik.


      Jetzt muss ich hier sogar einen kleinen Fehler eingestehen. Vor, ich glaube, einigen Wochen habe ich gesagt, dass die Recovery bei Öl-Fracking ca. bei 30% liegt. Das ist Unsinn! Sie liegt in Wahrheit derzeit bei ca. 10-15%. Alle Reserve und Rentabilitätszahlen basieren natürlich auf diesen 10-15%. Das technologische Potential liegt daher noch deutlich höher, als ich hier kommuniziert habe. Das erklärt evtl. auch das extreme EIA "high resource scenario".


      Nachtrag zum FCF bei Ölkonzernen:
      die Ölbranche hat dauerhaften Investitionszwang. Mal investieren sie mehr (jetzt), mal investieren sie weniger (80er/2000er), aber immer besteht ein hoher Investitionsdruck. Von dir hatten wir dazu ja auch die Prognose der IEA, die sehr hohe Investitionen in den nächsten Jahrzehnten verlangt. Nur ist der operative Cashflow dieser Konzerne auch STETS sehr hoch, da sich mit Öl eben viel Geld machen lässt. Kurzum: die Branche ist kapitalintensiv, so wie es z. B. auch die Telekommindustrie ist (wobei Öl profitabler ist). Aber sie hat trotzdem über alle Phasen hinweg betrachtet hohe überschüssige Mittel zu verteilen. Genau darum ist die Performance über Jahrzehnte auch äußerst gut. Daran haben auch die 80er, wo der Ölpreis kollabiert ist, nichts geändert. Heute ist die Situation 1000 mal besser. Die Branche lebt in Phasen. Phasen in denen Legacyassets aufgebaut werden und Phasen in denen von diesen Assets gezehrt wird. Daher muss man bei der Analyse von Öl-Konzernen schauen, wohin die CapEx fließen und was sie für die Zukunft bedeuten. Eine Betrachtung der Bilanz und des Cashflow Statements reicht NICHT aus. Nebenbei scheinst du sowieso die Gewinn- und Verlustrechnung ziemlich zu ignorieren. Nicht umsonst, sind Investitionen kein Aufwand. Und nicht umsonst wird bei den neuen Projekten noch nichts planmäßig abgeschrieben, weil sie noch nicht fertig sind.


      "Die Ölfelder werden stetig unzugänglicher/teurer."

      Nein. Wegen Technologie. Die unkonventionellen selbst werden nicht stetig teurer. Darum flachen die Gesamt-Upstream-Costs ab und darum kannst du das nicht extrapolieren. Der Sprung von konventionell zu unkonventionell erhöht die Kosten, aber wenn die unkonventionellen selbst nicht stetig steigen, dann steigt auch das Gesamte nicht stetig. Es ist daher keine Exponentialfunktion.

      EOG ist ja beispielsweise ein reiner unkonventioneller Produzent. Die Eigenkapitalverzinsung steigt, obwohl der Ölpreis stagniert. Die Kosten pro Well fallen. Und genau dabei handelt es sich ja um "teures" Öl und NUR mit diesem teuren Öl landet das Unternehmen bei einer Eigenkapitalverzinsung von 18 %, ohne dass es sich stark verschuldet (gehebelt) hat.

      "Hohe Ölpreise würgen aber Wirtschaft/Löhne/Kaufkraft ab."

      Wir haben auch bei Ölpreisen von 120 global starkes Wirtschaftswachstum gehabt und damals war das real noch mehr als heute 120 wären.


      "bzw. nur temporär wirksame Sonderfaktoren."

      Das ist richtig! Meine Argumente sind temporärer Natur. Mehr als 100 % Recovery sind nicht möglich. Und auch Fracking und Deepwater werden wohl nie in die Nähe von 100 % kommen. Es gibt Grenzen und auch bei unbegrenzt billig Öl flacht die Kaufkraftentwicklung durch Produktivität ab. Aber "temporär" ist sehr dehnbar und über diese Dehnbarkeit reden wir. Du siehst Probleme (Öl-Versorgung) für die nächsten Jahre oder auch für Zeiten wie 2020/2030 und sogar für heute bereits. Ich sehe diese Probleme nicht, weil meine "Sonderfaktoren" eben noch sehr viel Luft haben. Von Urlaubs Reserven ganz zu schweigen.

      "Und mittelfristig bedeuten schrumpfende Investitionen, obwohl eigentlich deutlich steigende Investitionen nötig wären, eben auch einen schrumpfenden Output."

      Immer noch nicht. Wenn der Time Lag=0 wäre, dann wäre das logisch. Ist er ungleich 0, dann ist die Aussage falsch. Und natürlich ist er ungleich null.
      Avatar
      schrieb am 19.09.14 12:51:18
      Beitrag Nr. 12.225 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.816.801 von TME90 am 18.09.14 18:02:20TME,

      ich würdige durchaus, dass du dich um eine sachliche und inhaltliche Auseinandersetzung bemühst.
      Auch kennst du dich im Gegensatz zu anderen hier, in einigen Teilbereichen hervorragend aus.
      Wo es nachwievor hapert ist beim bereits mittelfristig gut erkennbaren Gesamtbild.
      Was den Ton angeht, sollten wir es vielleicht BEIDE unterlassen, auf eine persönlich herabwürdigende Ebene abzurutschen.

      Zur Abwechslung werde ich dir auch mal bestätigen, wo du Recht hast:

      Beim Fracking gibt es durchaus auch Effizienzgewinne und es wird evtl. mehr gefördert werden können, als ursprünglich erwartet.

      Zu dem Thema gehört der Hinweis, dass das bzgl. des realen Klimawandels eine ganz schlechte Nachricht ist.
      Dazu gehört auch die Tatsache, dass Fracking-Öl trotzdem aufwendig (=teuer) bleibt, mit entsprechenden Rückkoppelungen auf Wirtschaft/Wachstum/Kaufkraft (klar, es gibt auch andere Faktoren, die in Teilen der Welt die Kaufkraft momentan noch verbessern).
      Auch an dem prinzipiell hohen decline gefrackten Öls ändert das nichts (= permanente Neuinvestitionszwänge).
      Und Fracking ist einerseits in deinem Sinne ein Boom, aber kann sich zusätzlich auch zukünftig noch als Blase erweisen, wenn du einmal die wachsende Verschuldung etlicher Fracker (s. Athlon) berücksichtigst und zweitens dir vorstellst, dass die FED Ernst macht und die Zinsen erhöht.

      Wo ich dir durchaus auch noch zustimmen kann, ist dass politisch in Staaten wie Irak, Iran, Libyen auch noch Outputsteigerungen denkbar sind, so dass ich es auch für möglich halte, dass kurzfristig und temporär der Output sogar insgesamt nochmal etwas steigen kann und wird.

      So weit sind wir also vermutlich einverstanden.

      Die Unterschiede unserer Einschätzungen sind z.T. eher banal und beruhen auf unterschiedlichen Zeithorizonten (du Vergangenheit, Gegenwart und nähere Zukunft- ich mittlere Zukunft, insbes. fernere Zukunft).
      Z.T. beruhen sie auf einseitiger Fokussierung auf die Aspekte, die die eigene Sicht stützen.
      Z.T. beruhen sie aber in deinem Fall tatsächlich auch auf nachweislichem Fehlverständnis.

      Meine Zeit ist momentan etwas begrenzt und demnächst werde ich hier auch temporär mal wenige Wochen ganz pausieren, deswegen nehme ich gerne dein Angebot an, die versch. Punkte nacheinander abzuarbeiten.

      Beginnen wir mit dem FCF (für Laien: Free Cash Flow).
      Dir muss ich vermutlich nicht erklären, dass es große Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen gibt.
      Nehmen wir einen Software-Entwickler. Wenn sich ein Programm erstmal durchgesetzt hat, sagen wir zur Abwicklung von Zahlungsverkehr bei Banken, dann sind erstmal keine großen Neu-Investitionen mehr nötig und wenn, dann nur in "Manpower".
      In der Ölbranche stellt sich das anders dar, Ölfelder leeren sich, gefrackte Felder besonders schnell, ohne stete Investitionen beginnt der Output schnell zu schrumpfen.
      Eine Ölfirma kann dann beginnen ihre Assets zu verkaufen, aber wenn sie nicht wieder investiert und keine Assets mehr hat, dann gibt es das Unternehmen nicht mehr.
      In der Ölbranche kommt noch folgender Faktor hinzu, die großen, ergiebigen, leicht zugänglichen Felder hat man logischerweise zuerst entdeckt und erschlossen, was jetzt noch bleibt, ist unzugänglich, teurer, meist kleiner.
      Daraus folgt ein stetig größerer Zwang zu wachsenden Neu-Investitionen. (FCF= das, was nach Abzug notwendiger Investitionen vom Gewinn bleibt).
      So weit die Theorie.
      Hier kommt die Praxis:



      Und auch das ist die Praxis:

      http://financials.morningstar.com/ratios/r.html?t=ATHL®io…

      Du wirst zugeben, ich habe mich sehr um eine rein sachliche und ausgewogene Formulierung bemüht.
      Jeder hier wird auch bestätigen können, dass ich diese Zusammenhänge/Abbildungen/Links unzählige Male gepostet habe.
      Sie sind eindeutig. Aber sie kommen bei dir einfach nicht an.
      Die Ölfelder werden stetig unzugänglicher/teurer.
      Die Konzerne investieren MEHR, aber bekommen immer weniger ZURÜCK.
      Die Situation retten könnten nachhaltig steigende Ölpreise.
      Hohe Ölpreise würgen aber Wirtschaft/Löhne/Kaufkraft ab.
      Ein nicht zu überwindender Teufelskreis.
      Alles was du dazu äußerst ist, ich meine das nicht polemisch, Augenwischerei (time lag etc.), bzw. nur temporär wirksame Sonderfaktoren.
      Ja, der Gesamt-Output kann noch etwas steigen, wegen Fracking und politischen Sondersituationen wie im Iran.
      Ja, deswegen gibt es kleine Fracker, die den Output noch steigern, ebenso wie Staatskonzerne in Iran etc.

      All das ändert rein gar nichts an der Tatsache, dass die Ölförderung in eine neue Ära eintritt:
      Immer mehr Felder sind zu teuer, um sie ökonomisch erschließen zu können, bzw. zu wollen. Die produzierenden Felder kosten mehr und bringen weniger (diminishing returns)
      Genau das dokumentiert exemplarisch obige Abbildung.
      Und mittelfristig bedeuten schrumpfende Investitionen, obwohl eigentlich deutlich steigende Investitionen nötig wären, eben auch einen schrumpfenden Output.
      Woraus wiederum GESAMTSCHRUMPFUNG statt (Wirtschafts)Wachstum folgt.
      13 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 18.09.14 18:38:11
      Beitrag Nr. 12.224 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.816.801 von TME90 am 18.09.14 18:02:20"schieße zurück" sollte das heißen :D

      Ich hoffe auch noch auf die Editierfunktion.
      Avatar
      schrieb am 18.09.14 18:20:16
      Beitrag Nr. 12.223 ()
      Peak Oil ist genau so ein Schwachsinn wie globale Erderwärmung, Klimahysterie und die Austrocknungsphantasie der Silberbugs :laugh:

      Wir ersaufen in der schwarzen Pampe
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      Peak Oil und die Folgen