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    Österreich: Marktmanipulation keine Straftat - Pascal Geraths auf freiem Fuß - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.03.11 12:32:12 von
    neuester Beitrag 23.12.11 21:07:49 von
    Beiträge: 16
    ID: 1.165.068
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      schrieb am 28.03.11 12:32:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=698&meldung…

      25.03.2011
      Österreich: Marktmanipulation keine Straftat - Pascal Geraths auf freiem Fuß

      Haftbefehl in Deutschland:

      Pascal Geraths (31)
      © The brandgeneration AG

      Der am 16. März 2011 in seiner Salzburger Wohnung verhaftete mutmaßliche deutsche Millionenbetrüger Pascal Geraths (31) ist schon wieder auf freiem Fuß und muss auch keine Auslieferung nach Deutschland fürchten. "Trotz unseres Haftbefehls ist der Beschuldigte wieder frei und wird nicht ausgeliefert, weil Marktmanipulation in Österreich keine Straftat ist", sagte die Erste Staatsanwältin und Pressedezernentin der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Claudia Krauth, dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net.

      Natürlich bleibe der Haftbefehl in Deutschland bestehen. Aber solange sich Geraths in Österreich aufhält, haben die deutsche Justiz und Polizei keinerlei Handhabe. Dabei war die österreichische Polizei sehr hilfsbereit. Der Salzburger Kripo-Chef, Andreas Huber, reagierte sofort, als er von deutschen Fahndern den Hinweis bekam, dass sich der in Deutschland per Haftbefehl gesuchte mutmaßliche Millionenbetrüger Pascal Geraths in Salzburg aufhalten soll. Der Kripo-Chef ließ den Deutschen in Haft nehmen. Doch nach Überprüfung des genauen Tatvorwurfs Marktmanipulation musste ein Richter den Gesuchten nach österreichischen Gesetzen wieder freilassen. Marktmanipulation ist in Österreich nur ein Vergehen und begründet kein Strafverfahren.

      In Stuttgart ist man darüber nicht erfreut. "Immerhin hat der Beschuldigte durch die Marktmanipulation im Frühsommer 2006 einen Erlös von über 47 Millionen Euro erzielt", sagte die Erste Staatsanwältin Claudia Krauth gegenüber GoMoPa.net.

      Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wirft dem aus Nordrhein-Westfalen stammenden Geraths vor, im Jahre 2006 über seine Salzburger PR-Firma Pascal Geraths GmbH die kanadische Goldminenfirma De Beira Goldfields mit gezielten Falschmeldungen im Freiverkehr der Frankfurter Börse gepusht zu haben, um dadurch später, als herauskam, dass die Gesellschaft gar kein operatives Geschäft hat und eigentlich nur ein leerer, wertloser Firmenmantel war, an den Leerkäufen (Wetten auf fallende Kurse) ein Vermögen zu verdienen. Geraths soll sich dabei zweier Komplizen bedient haben.

      Zum einen gab der in Australien lebende deutsche Geologe Klaus Eckhoff seinen zugkräftigen Namen für die Goldminen-Firma her und übernahm sogar den Vorstandsvorsitz von De Beira Goldfields. Die Aktie schoss dadurch im Juni 2006 für einen Moment um 400 Prozent in die Höhe.

      Zum anderen bediente sich Geraths in dieser Zeit des Finanz- und Newsmagazins "bullVestor" von Inhaber Helmut Pollinger. Geraths vermarktete bullVestor nicht nur, Geraths übernahm auch gleich noch die Chefredaktion, um seine Goldminenaktien zu pushen. Geraths leistete nach eigenen Angaben PR-Arbeit für insgesamt 17 Goldminen-Pennystocks.

      Eine unrühmliche Rolle habe auch ein Focus-Redakteur gespielt, der dann aber sofort entlassen wurde.

      Der verantwortliche Finanzredakteur Christian Euler hatte eine Doppelrolle inne. Erstens als Focus-Redakteur und zweitens als Herausgeber eines Börsenbriefes namens "Blue SkyLevel", den er über die britische Firma Grosvenor vertrieb. Euler empfahl am 15. Mai 2006 im "Focus" die Aktie des Goldminenkonzerns De Beira und und wenig später auch in seinem Börsenbrief. Die Aktie von De Beira fiel aber in den zwei Monaten nach dem "Focus-Money"-Bericht von 18 Euro auf 3,58 Euro.

      Nachdem die Bonner Finanzmarktaufsicht BaFin bei den dubiosen Goldminen-Firmen eine Untersuchung auf Marktmanipulation eingeleitet hatte, sattelte Geraths auf einen neuen Geschäftszweig um: Die Verlags-, Musik- und Filmindustrie. Und pusht aktuell schon wieder unter dem Schutz österreichischer Gesetze eine leere Firmenmantel AG im Freiverkehr der Frankfurter Börse. Und natürlich wieder mit Hilfe eines Börsenbriefes, der anonym arbeitet, aber ihm gehören soll.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 12:41:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und was macht Pollinger heute ??


      Er macht weiter !
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 12:48:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.275.886 von Mampfred am 28.03.11 12:41:01Kann mich noch an Pollingers Wutausbrüche via Email erinnern, als DeBeira von 16 Euro Tag für Tag abgekackt ist. Da forderte er vehement ein Shortverbot für alle Aktien in Deutschland und sprach von Manipulatin und einem Skandal. :laugh:

      Pollinger ist und bleibt ein Verbrecher und leider können solche Leute ungestraft in Deutschland ihre Schmierblättchen verteilen ohne im Knast zu landen. Da braucht man nicht nach Österreich zu schauen.

      Yatt
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 13:11:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.275.935 von Yatt am 28.03.11 12:48:22Geraths scheint auch schon wieder zwei neue Buden durchzurocken, vgl:

      http://www.wallstreet-online.de/aktien/8885109

      http://www.wallstreet-online.de/aktien/9248913

      Und die Ösis schützen solche mutmaßlichen Anlagebetrüger auch noch, obwohl sie mit Europäischem Haftbefehl gesucht werden... :rolleyes:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 14:53:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.275.886 von Mampfred am 28.03.11 12:41:01Was genau macht denn "der Pollinger"?

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      schrieb am 28.03.11 14:55:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.276.070 von kingkongtrader am 28.03.11 13:11:24von sich auf andere ablenken, tut nur der Seele gut, aber hilft einem nicht selbst weiter;)
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 15:07:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.275.836 von kingkongtrader am 28.03.11 12:32:12Noch: http://www.gomopa.net/Pressemitteilungen.html?id=698&meldung…

      (...)
      "Nachdem die Bonner Finanzmarktaufsicht BaFin bei den dubiosen Goldminen-Firmen eine Untersuchung auf Marktmanipulation eingeleitet hatte, sattelte Geraths auf einen neuen Geschäftszweig um: Die Verlags-, Musik- und Filmindustrie. Und pusht aktuell schon wieder unter dem Schutz österreichischer Gesetze eine leere Firmenmantel AG im Freiverkehr der Frankfurter Börse. Und natürlich wieder mit Hilfe eines Börsenbriefes, der anonym arbeitet, aber ihm gehören soll.

      Neuer Aktien-Push-Versuch mit The brandgeneration AG und dem Börsenbrief IQ.BB der Purple Capital AG:

      ... Fortsetzung » lesen."


      Fortsetzung gibt es nur zu lesen gegen Abozahlung. Bezieht jemand das im Abo und kann den Text hier einstellen?
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 15:40:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      ja hatte ich auch gelesen...viel interessanter wäre doch, wer noch alles von der DeBeira Untersuchung betroffen ist?

      Pascal Geraths war das ja nicht alleine.Wer hat alles damals DeBeira empfohlen? Ich weiß von Bullvestor, Focus, Rohstoffraketen ( Sascha Opel ), aber wer noch?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 16:52:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.276.891 von alfrednelke am 28.03.11 15:40:25Pascal Geraths war laut dem Bericht wohl der Strippentzieher, der Börsenbriefe etc beauftragt hat, "seine" Werte wie DeBeira, Asian Dragon, HSX Energy oder KMA Global massiv zum Kauf zu empfehlen.

      Die eigentlichen Straftaten dürften dabei nicht die von ihm bezahlten Kaufempfehlungen sein sondern die mit hohen Marktkapitalisierungen aufgeblasenen Luftschlösser dahinter, die empfohlen worden sind. Wenn sich bewahrheiten sollte, dass substanzlose Unternehmen an die Börse gebracht und über solche Kaufempfehlungen damit Milliongewinne eingefahren worden sind, stellt das keine Marktmanipulation mehr da sondern den Straftatbestand des Betrugs, der wohl auch in Österreich strafbar ist...
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 17:23:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      Der Frick hat dann aber schlechte berater gehabt. So ein dummer Dummerjahn
      Avatar
      schrieb am 28.03.11 18:28:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      Zitat von kingkongtrader: Genau wie die Schweizer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 29.03.11 01:09:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Zitat von kingkongtrader: Österreich: Marktmanipulation keine Straftat



      Sehr gut zu wissen -dann weiss ich endlich, welche Adresse ich der nächsten Umzugsspedition geben muss. :laugh: :)

      Gruß
      P.
      Avatar
      schrieb am 29.03.11 12:09:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      gibt es aktuell irgendwelche Neuigkeiten bei Geraths? Seit der Verhaftung bzw. wieder Freilassung , weil in Österreich kein Straftatbestand, ist seine Bude Brandgeneration um 50% gefallen, entweder Pascal Geraths hat keine Lust mehr zu puschen oder sie haben ihm die kontzen gesperrt :-)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 30.03.11 00:36:06
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.281.710 von alfrednelke am 29.03.11 12:09:17
      Oder es ist ne antizyklische Perle. :D :D ;)

      Gruß
      P.
      Avatar
      schrieb am 28.05.11 06:40:33
      Beitrag Nr. 15 ()

      Vancouver stock promoter arrested in Vienna for alleged market manipulation



      By David Baines, Vancouver Sun May 19, 2011



      Vancouver stock promoter Aly Babu Mawji has been arrested in Vienna at the behest of German authorities in connection with the alleged multimillion-dollar manipulation of De Beira Goldfields Inc.

      “We can confirm the arrest,” Stefan Biehl, a spokesman for the public prosecutor’s office in Stuttgart stated in an email Thursday.

      “He was arrested in Austria and is still in jail. We wait for his delivery. He is accused of market manipulation. There are two accomplices, one of which is also in jail in Germany.”

      Biehl declined to provide any further details.

      Goldman Morgenstern & Partners, a German financial intelligence service, earlier reported that one of the other defendants is Pascal Geraths, former editor of two stock newsletters, Focus Money and BullVestor, which heavily promoted De Beira shares.

      Goldman said Geraths was arrested in his Salzburg apartment on Monday, but will not be extradited to Germany because market manipulation is deemed an “administrative infraction” in Austria, rather than a criminal offence.

      Stuttgart prosecutors were apparently not pleased with Austria’s refusal to extradite him: “After all, the accused by market manipulation in early 2006 generated more than 47 million euros [about $65 million],” Goldman quoted Stuttgart public prosecutor Claudia Krauth as saying.

      The third defendant has not been identified.

      When it went public on the OTC Bulletin Board in the United States in early 2006, De Beira was clearly a sham exploration company.

      It was headed by Vancouver longshoreman Mike Fronzo, who had no prior experience in mineral exploration. The company’s property cost only $126 to stake and the company’s geologist was Erik Ostensoe, who routinely recommended work programs on properties of dubious merit.

      Seed shares were distributed to local residents who appear to have been acting as nominees. Among them was Angelo Freda, who bought 125,000 shares. When I contacted Freda at the time, he said he had bought them on Fronzo’s recommendation, but couldn’t remember how much he paid for them. He said he sold them in January, before the company went public, for about the same price as he bought them. “I basically broke even,” he said.

      This is the typical pattern: the promoters distribute the shares, then gather them up. The net result is a tightly held, easily controlled, publicly traded shell company that is perfect for some future promotion.

      Sure enough, immediately after clearing the company’s shares for resale, Fronzo handed off the company to a pair of Australian promoters, Reginald Gillard and Klaus Eckhof.

      In May 2006, Gillard and Eckhof announced an option to explore a project in Colombia and — without drilling a single hole — the company’s total stock value jumped from practically nothing to $600 million US within several weeks.

      The stock was co-listed on the Frankfurt Exchange in Germany, where it was aggressively touted by newsletter writers and spam email.

      “The whole thing is an insult to the concept of a free market,” I reported at the time. “It is a carefully orchestrated piece of artifice that is sure to bring grief to public investors, and more injury to Vancouver’s financial reputation.”

      Eckhof denounced my reports as “typical journalistic trash.”

      In June 2006, the B.C. Securities Commission issued a cease-trade order against the company on grounds that it had not made proper disclosure of its mineral interests. The promotion subsequently unravelled and the stock, which peaked at nearly $15, is now trading at a dime under the name Panex Resources Inc.

      Mawji’s alleged role in all this is not clear. When De Beira shares were in full flight, Mawji told me he had introduced De Beira to the Australian promoters. And during April and May 2006, when control was changing hands, Mawji’s personal telephone number was listed on De Beira’s press releases. The company’s website was also registered in Mawji’s name.

      Mawji recently became president and chief executive officer of Golden Touch Resources Corp., a TSX Venture-listed company that is exploring properties in Albania.

      Last week, while en route to Albania, Mawji stopped over in Vienna, where he was arrested.

      Golden Touch issued a release stating that Mawji “has been detained in Europe on matters that to the best of the company’s knowledge, information and belief are completely unrelated to any of Golden Touch’s business or affairs.”

      The company also announced that Mawji had resigned as president and CEO and had been replaced by Australian geologist Robert Murdoch.

      dbaines@vancouversun.com

      Read more: http://www.vancouversun.com/business/Vancouver+stock+promote…
      Avatar
      schrieb am 23.12.11 21:07:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Geldanlage-Report-S…

      GELDANLAGE-REPORT
      So funktionieren Promo-Kampagnen für Aktien...


      Mehr als fünf Jahre ist es nun her seit ich an dieser Stelle unter dem Titel "De Beira - Hafenarbeiter, Hell`s Angels und Sex-Shops" vor dem Möchtegern-Explorer De Beira Goldfields gewarnt habe. Während die Verantwortlichen des Zocks nun offenbar endlich zur Rechenschaft gezogen werden, geht die Pusherei mit anderen Pennystocks natürlich trotzdem munter weiter.

      Bei den seit ein paar Monaten in den USA notierten Raystream Inc. führen die Spuren ebenfalls nach Deutschland.

      Zunächst nochmals kurz zurück zu De Beira: Der Herausgeber des Geldanlage-Reports, die Trading Group GmbH, wurde damals von De Beira-Anwälten auf Grund meines Artikels übel bedroht. Es wurden sechsstellige Schadensersatzsummen aufgerufen, um den Verlag einzuschüchtern und mundtot zu machen. Diverse Schreiberlinge von Pusherblättern, die es nicht verdient haben, an dieser Stelle namentlich genannt zu werden, haben mich persönlich übel beschimpft.

      Fünf Jahre später ist klar: Bei De Beira ging es einzig und alleine darum, die Anleger abzuzocken. Die Aktie wurde in Panex Resources umbenannt (wohl um den Gestank der Vergangenheit loszuwerden), ist inzwischen aber trotzdem quasi wertlos (aktueller Kurs 0,03 Euro).

      Vor kurzem bin ich zufällig auf einen Artikel der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" vom 01. September dieses Jahres gestoßen. Darin heißt es unter anderem:

      "Die Beschuldigten sollen mit der Manipulation des Kurses zusammen 47 Mio. Euro erzielt haben – zulasten gutgläubiger Anleger."

      "Im Visier der Behörden sind in dieser Sache drei Beschuldigte. Einer ist der Salzburger PR-Berater Pascal Geraths, der die Falschmeldungen über De Beira vertrieben haben soll. Er wurde zwar im März in Salzburg verhaftet, wurde aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Grund: Hierzulande gilt die Manipulation von Aktienkursen nicht als Straftat, sondern nur als „Verwaltungsübertretung“. Nicht genug, um Geraths nach Deutschland auszuliefern. Der PR-Unternehmer wies die Vorwürfe stets zurück, für ihn gilt die Unschuldsvermutung."

      "Der zweite Beschuldigte, ein Journalist, der bis Mitte 2006 für „Focus Money“ geschrieben und dort auch die Aktien von De Beira empfohlen hat, saß kurzzeitig in Untersuchungshaft. Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ (FTD) wurde im August nun der dritte Verdächtige, ein Kanadier, in Österreich festgenommen und nach Deutschland überstellt (für beide gilt die Unschuldsvermutung). Die Stuttgarter Staatsanwältin Claudia Krauth bestätigte dies der „Presse“."

      Bleibt zu hoffen, dass für die Beteiligten auch tatsächlich entsprechende Sanktionsmaßnahmen folgen. Nun aber zu einem aktuellen Beispiel, das zeigt wie derartige Promokampagnen aufgebaut sind:

      Raystream Inc. - Die Spuren führen nach Deutschland

      Die erst seit wenigen Monaten am ungeregelten US-OTC-Markt börsennotierte Raystream Inc. behauptet, eine neue Video-Kompressions-Technologie entwickelt zu haben, mit der die erforderliche Bandbreite zum Abspielen von Videos im Internet um 70 bzw. 90 Prozent reduziert werden kann. Bereits diese Aussage enthüllt den Bluff: Moderne Standardverfahren schaffen bereits jetzt Kompressionsraten von mehr als 99 Prozent.

      Bei näherer Betrachtung wird klar: Das angebliche Wunderprodukt von Raystream basiert auf der Video-Streaming-Software x264, die gar nicht vom Unternehmen stammt, sondern von einer anderen Quelle lizensiert werden muss. Fraglich ist, ob Raystream überhaupt im Besitz dieser Lizenz ist. Zudem ist die Testversion der Software offenbar bisher gar nicht erhältlich. Das zumindest lässt sich aus folgendem Foren-Beitrag folgern.

      Ebenfalls lustig: Einschlägig bekannte US-Pusherbriefe behaupten, der große Vorteil der Software sei, dass sie nicht rekonstruiert ("reverse-engineered"') werden könnte. Wahr ist aber: Jede Software kann rekonstruiert werden. Ein weiteres Argument also, das ins Leere läuft.

      Noch spannender als der leicht durchschaubare Produkt-Fake sind die finanziellen Hintergründe. Bei einem Kurs von aktuell 1,91 US-Dollar und 49,975 Millionen ausstehenden Aktien liegt die Marktkapitalisierung von Raystream bei satten 95,5 Millionen US-Dollar - obwohl Raystream bisher keinen Cent umgesetzt, geschweige denn verdient hat und sich gerade mal 1,9 Millionen US-Dollar in der Kasse befinden.

      Apropos: Diese 1,9 Millionen US-Dollar stammen von einer Firma namens Unlimited Trade, die dafür fünf Millionen Raystream-Aktien erhalten haben. Unlimited Trade gehört also knapp zehn Prozent von Raystream.

      Der US-Enthüllungsdienst TheStreetSweeper.com hat nun heraus gefunden, dass exakt diese Unlimited Trade, die offiziell in einem Bürogebäude in Panama City ohne Stromanschluss(!) ansässig sind, auch hinter einer 3,25 Millionen US-Dollar schweren Marketing-Kampagne steckt, in der die Aktien von Raystream angepriesen werden.

      Damit wurde der Kursanstieg von Raystream verursacht. Unlimited Trade hat 0,40 US-Dollar je Aktie bezahlt. Damit haben sich die Aktien fast verfünffacht. Der Wert der Unlimited-Trade-Beteiligung liegt aktuell also aktuell bei 9,55 Millionen US-Dollar.

      Der Dreh an der Geschichte: Alle ausstehenden Aktien unterliegen der so genannten Regulation S, weil sie im Rahmen einer Offshore-Transaktion ausgegeben wurden, keine US-Bürger diese Anteile zuvor gehalten haben und sich Raystream nicht direkt um den Verkauf der Aktien bemüht hat. Das bedeutet: Die Aktien der Großaktionäre sind nicht registriert. Sie können ohne Veröffentlichungspflichten - “heimlich” - auf den Markt geschmissen werden.

      Das gilt also auch für die 20 Millionen Aktien, die die Eigentümer der deutschen Raystream GmbH von ihrer US-Mutter Raystream Inc. erhalten haben - als Gegenleistung dafür, dass sie ihre erst im März diesen Jahres gegründete GmbH in die bis dato leere Aktienhülle eingebracht haben. Dieses Aktienpaket hat aktuell einen Wert von 38 Millionen Euro.

      Gegründet wurde die Raystream GmbH laut Handelsregisterauszug von Roman Rumpf und Thomas Friedli. Interessant ist der Unternehmenssitz: Die Burg Lichtenfels in Hessen. Genau hier residierte einst der ehemalige Neuer Markt-Highflyer Biodata. Wer schon länger an der Börse aktiv ist, wird sich erinnern. Hier finden Sie ein paar Hintergründe zur Auffrischung.

      Tatsächlich lässt sich hier eine Verbindung finden: Der ehemalige CEO und Gründer von Biodata, Tan Siekmann, kaufte in 2004 Teile aus der Insolvenzmasse von Biodata heraus und brachte diese in die neue Firma Safe-Com GmbH & Co. KG ein. Der “Technical Support and Product Development Manager” von Safe-Com heißt Roman Rumpf.

      Interessant: Safe-Com ging bereits in 2006 ein Jointventure mit einem US-Unternehmen namens BodyTel Scientific ein, die ebenfalls behaupteten eine bahnbrechende Erfindung gemacht zu haben: Einen Blutzuckermesser, der Daten per Bluetooth und Handy an eine sichere Datenbank weiterleiten sollte. Daraus wurde - natürlich - nichts. Die Aktie stürzte ab und notiert heute bei weniger als einem US-Cent.

      Tom Friedli hat gemeinsam mit Tan Siekmann das Unternehmen eLogic gegründet, das angeblich einen "magischen" Algorithmus entwickelt hat, mit dem sich erfolgreich an der Währungsbörse FOREX spekulieren lässt.

      Das alles zeigt: Rumpf, Friedli und Siekmann sind geschäftlich eng miteinander verzahnt.

      MEIN FAZIT:

      - Das Beispiel Raystream zeigt wie leicht es nach wie vor ist, über Reverse Merger (Mantel)-Deals eine Firma mit quasi wertloser Technologie an die Börse zu bringen und mit konzertierten Promo-Aktivitäten den Kurs zu treiben, um als Insider dann Millionen von Aktien ohne Anzeigepflicht auf den Markt werfen zu können.

      - Der Interessenskonflikt von Unlimited Trade, die hinter der millionenschweren Aktienpromotion stecken UND gleichzeitig Großaktionär von Raystream sind, dürfte allerdings bald die Wertpapieraufsichtsbehörde SEC auf den Plan rufen. Diese hat jüngst bereits in einem ähnlichen Fall (Jammin Java) eine Untersuchung wegen Kursmanipulation eingeleitet.

      - Sie können sich als Anleger nur schützen, in dem Sie Aktien wie Raystream, die Sie ungebeten via E-Mail, Fax oder Telefon angeboten bekommen, strikt meiden. Melden Sie derartige Vorfälle der Wertpapieraufsichtsbehörde. Für Deutschland ist hier die BaFin zuständig.

      Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.


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