Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 1409)

[clearasil]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.127.939 von El_Matador am 25.03.20 14:42:34

wir sind doch hier um drüber zu reden - unterschiedliche Einschätzungen machen ständig neue Preise. Im Augenblick sind die meisten einfach in Schockstarre - ich kenne das sehr wohl - von früher.

Aktien sind immer dann am teuersten, wenn sich alle sicher fühlen. Und zumindest günstiger, wenn alle Angst haben.

auf gute trades! 🥂🌞🦌🎖

[El_Matador]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.125.161 von clearasil am 25.03.20 11:24:58

Ich finde es gut, dass jemand wie Du eine andere Einschaetzung hat. Gerne denke ich daran, dass Du Recht haben koenntest. Es waere doch deprimierend wenn alle meiner skeptischen Einschaetzung folgen wuerden. Gerade zur aktuellen Minute spricht der Trend wieder fuer Dich. Und ich habe heute Vormittag nach meinen Beitrag einen Einstieg in einen Trade gewagt und etwas Gewinn gemacht. ☕🍻🥂

[clearasil]

Das was ich im Studium von E. Fama etc. zum effizienten Markt gelesen haben, wird m.E. gerade pulverisiert und liefert Menschen mit gesundem Menschenverstand wieder Überrenditen.


der Markt ist nicht effizient. Er ist Chaostheorie. Spieltheorie. Er ist menschlich.

und Überrenditen sind immer möglich. auch langfristig. aber nicht für die Herde.

Und wir haben neben der drohenden Rezession noch die Frage, wie entwickelt sich das Virus in Amerika. Das sollte die Kurse noch belasten, so dass wir auch wieder deutlich schlechtere Tage sehen werden.

Das Virus wird sich in USA ähnlich entwickeln, wie in den anderen Ländern. Es wird zuende gehen. Wir werden eine durch (erforderliche) Maßnahmen gemachte Rezession haben, die vorbeigehen wird. Es wird einen enormen Nachholbedarf geben.

Das hat die Kurse bereits stark belastet und wird die Kurse jedes Unternehmens weiterhin zunehmend inviduell belasten. So viel Effizienz gibt es nach der Panikphase dann langsam doch wieder.

meint zumindest der cbär

[clearasil]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.127.009 von Taxadvisor am 25.03.20 13:23:03

Und natürlich ist in 10 Jahren egal, ob man letzte Woche heute oder in drei Wochen kauft, wenn man sich auf die hier vorgestellte Qualität beschränkt. So bin ich aber eher beim Matador. Die extatischen Bewegungen der letzten Tage lassen für mich nur den Schluss zu, dass immer mehr Handel über Algorhythmen stattfindet, der absolut irrational ist.



Servus hochgeschätzter Taxadvisor , um das geht es mir doch, um die längere Sicht! Um die geht es vor allem in diesem Forum. Und auf Sicht von 10 Jahren werden sich die meisten kaum noch an die Corona-Krise erinnern können. Im Januar gekauft oder jetzt gekauft, macht sehr wohl einen großen Unterschied auf Langfristrendite aus. Aber das muss ich hier wirklich niemandem erzählen.

meine Handlungsempfehlung war jüngst: 1/3 jetzt, eines im pullback und eines wenn es klare Signale der Entspannung gibt, dann werden die ersten 50 % jedoch längst gelaufen sein.

Jeder nach seiner Facon.

lg cleara

P.S. Algos rule - und das nicht seit Corona. Aber algos werden von Menschen programiert ... noch? KI?da gibt es auch Muster.

Gestern waren es vor allem panische shorteindeckungen. Ein weiteres Instrument mit dem Anleger leben müssen. Es gibt nur den einen Markt - mit dem muss man umgehen lernen.

[Taxadvisor]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.125.161 von clearasil am 25.03.20 11:24:58

Zitat von clearasil: e. Man wartet, bis wir nochmal Indexstaende unter denen der letzten Tage sehen.

ich persönlich glaube nicht, dass wir das nochmal sehen werden. Bodenbildung läuft.

es wird viele schlechte Unternehmensmeldungen geben. Die werden in unterschiedlichem Maße bestraft werden.

man sollte jetzt stabile Unternehmen mit relativ konjunkturunabhängigen Geschäftmodellen haben, die in keine finanziellen Nöte kommen.

Wenn Menschen traden würden, würde ich Dir Recht geben. Und natürlich ist in 10 Jahren egal, ob man letzte Woche heute oder in drei Wochen kauft, wenn man sich auf die hier vorgestellte Qualität beschränkt. So bin ich aber eher beim Matador. Die extatischen Bewegungen der letzten Tage lassen für mich nur den Schluss zu, dass immer mehr Handel über Algorhythmen stattfindet, der absolut irrational ist. Das was ich im Studium von E. Fama etc. zum effizienten Markt gelesen haben, wird m.E. gerade pulverisiert und liefert Menschen mit gesundem Menschenverstand wieder Überrenditen.

Und wir haben neben der drohenden Rezession noch die Frage, wie entwickelt sich das Virus in Amerika. Das sollte die Kurse noch belasten, so dass wir auch wieder deutlich schlechtere Tage sehen werden.

Gruß
Taxadvisor

[com69]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.124.714 von provinzler am 25.03.20 10:57:11

@provinzler
Du hast 100% recht. Wenns ums Thema sparen geht kommt sofort das Argument „Wie soll denn die alleinerziehende Mindestlöhnerin sparen“
Vom BMW-Arbeiter, der die letzen 10 Jahre alleine geschätzte 50.000-80.000 Euro nur an Gewinnprämien erhalten hat (zu seinem guten Tariflohn dazu) der trotzdem mehrere Urlaubsreisen macht, die beiden geleasten BMW für ihn und seine Frau, das 200m2 Haus mit horrenden Kredit finanziert, ist da nie die Rede.
Zumindest die Gewinnprämie die man nicht erhält sofern man nicht bei einem grossen Konzern arbeitet, müsste eigentlich irgendwo als Notgroschen rumliegen. Tut sie aber wohl in den seltensten Fällen.

[clearasil]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.124.753 von El_Matador am 25.03.20 10:59:34

e. Man wartet, bis wir nochmal Indexstaende unter denen der letzten Tage sehen.

ich persönlich glaube nicht, dass wir das nochmal sehen werden. Bodenbildung läuft.

es wird viele schlechte Unternehmensmeldungen geben. Die werden in unterschiedlichem Maße bestraft werden.

man sollte jetzt stabile Unternehmen mit relativ konjunkturunabhängigen Geschäftmodellen haben, die in keine finanziellen Nöte kommen.

also eigentlich das, was man immer haben sollte.

man wird sehen.

[Low-Risk-Strategie]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.124.333 von clearasil am 25.03.20 10:37:27

Zitat von clearasil: Wie dem auch sei, bis 2029 e min von 22.568 Punkten

der dax wird bis dahin höher stehen, mit einer anderen zusammensetzung.

deswegen steht auch e min - erwarteter Mindestwert, wenn es sich um den zweitschlechtesten 30 Jahreszyklus handelt.

[El_Matador]

WhiteDiamond_Xx:
'21.200 !! Wie verhält man sich denn jetzt wo man den Einstieg verpasst hat?'

clearasil:
a. man versucht einen klaren Gedanken zu fassen.
b. der führt dazu, zu erkennen, dass der Dow immer noch 30% billiger wie vor 4 Wochen ist. So einen discount kriegt man nicht jedes Jahr.
c. man geht einkaufen.
d. man freut sich 2030, dass man damals schlau war.'

Ich wuerde ergaenzen:
e. Man wartet, bis wir nochmal Indexstaende unter denen der letzten Tage sehen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass es das nun war? Die Schaeden werden erst so langsam sichtbar und uns noch lange beschaeftigen. Social Distancing mit all seinen Folgen wird solange bleiben, bis ein Impfstoff gefunden und den meisten Menschen verabreicht wurde.

Starke Erholungstage wie gestern und heute sind schwierig bis unmoeglich fuer mein Trading. Fuer einen Longeinstieg finde ich nichts wo sich das Risiko kurzfristig lohnt und Shorten ist jetzt auch zu riskant. Also erfreue ich mich am Buchwertzuwachs des Depots und warte ab.

Gewinnwachstum war fuer die meisten Unternehmen auch vor der Coronaviruskrise schon schwierig. Ich bin sicher, dass viele Unternehmen, die vorher ueberlegten, wie sie das dem Markt schonend beibringen koennen, jetzt hemmungslos ihre Prognosen senken und das meiste davon auf den Virus schieben. Da werden auch noch schlimme Pressemeldungen von vielen unser Qualitaetsunternehmen kommen.

[provinzler]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.121.249 von prallhans am 25.03.20 06:50:26

Zitat von prallhans: @provinzler: das machst du dir etwas einfach. Auf Kante genäht auszurufen kann man gut aus einer komfortablen Lage. Wer bei BMW arbeitet wurde die letzten Jahre von der "Erfolgs-"prämie für nicht zukunftsfähige Autos belohnt. Meist gut bezahlt. Nun kommt Kurzabeitergeld mit Aufstockung durch den Betrieb. Usw. Da konnte man schön Reserven bilden.

Wenn du in ein Flugzeug steigst, erklärt dir die nette Dame bei der Einweisung jedesmal, dass du im Ernstfall dir erst selbst eine Atemmaske nehmen sollst und erst dann irgendwelchen Sitznachbarn dabei hilfst, die das womöglich nicht selbst können. Der Hintergrund dieser Ansage ist, dass unnötig hilflose Menschen in so einer Situation die Problematik unnötig verschärfen.

Das gleiche Prinzip gilt hier. Natürlich wird die allein erziehende Mindestlöhnerin mit zwei Kindern nicht 50-60% ihres Nettoeinkommens auf die Seite legen können, das behauptet und erwartet ja auch niemand. Ich habe mehr so das Gefühl, dass die Dame von Menschen, die wesentlich mehr verdienen, dann in Situationen wie jetzt gern vorgeschoben wird, um (in erster Linie sich selbst) vom eigenen Verhalten ablenken zu können.

Es entlastet die Sicherungssysteme und Hilfsprogramme, die hier jetzt gar nicht Frage stehen sollen, jedenfalls immens, wenn sie wirklich nur von denen in Anspruch genommen werden, die wirklich keine Wahl haben. Da helfen auch kleinere als "ideale" Reserven der Resilienz des Gesamtsystems ungemein. Vor allem hilft es gegen Panik und überstürzte Reaktionen, ob nun seitens Anleger, Privatleuten, Firmen oder Regierungen.

Ist aber auch eigentlich sehr deutlich, denn die YOLOs sitzen ja tendentiell eher nicht bei Lidl an der Kasse oder stechen für Mindestlohn jetzt Spargel. Die hätten im Normalfall schon ohne Weiteres die Möglichkeiten sich Reserven zuzulegen, unterlassen dies aber fahrlässigerweise. Da sitzt der Hase im Pfeffer und den sollte man auch konsequent benennen.