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    Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 2606)

    eröffnet am 16.03.12 05:51:51 von
    neuester Beitrag 03.05.24 14:01:32 von
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      Avatar
      schrieb am 04.03.18 23:03:06
      Beitrag Nr. 30.684 ()
      Hey Com69,
      vielen lieben Dank für dein Feedback.

      >Weltmarktführer ist übrigens Roche Diagnostics, gefolgt von JNJ, Abbott, Siemens etc. also den grossen Medtechfirmen, wo aber die Diagnosticsparte nur einen Teil des Umsatzes ausmacht. Bei Roche z.B. 20%<

      Das hätte ich so ehrlich gesagt nicht ganz erwartet. Zumindest TMO hätte ich weiter vorne eingeordnet. Da wird es für mich noch eine Menge arbeit, exakt zu recherchieren, wer wirklich wo genau Marktführer ist; viele Firmen beanspruchen (leider) den Titel zu häufig fälschlicherweise für sich. Oft ist man nur in einem kleinen Teil Marktführer, stellt sich dann aber als großer Marktführer im übergeordneten Bereich hin. Damit will ich nun nicht sagen, dass Du mit deiner Aussage falsch liegst; ich möchte lediglich für mich da noch eigenes Hintergrundwissen erarbeiten.

      @ Investival,
      vielen lieben Dank auch Dir, für dein sehr ausführliches Feedback.

      >Bei Eurofins lasse ich das seitens @filmen für 08/15-Ablenkungsvehikel bemühte 'um die Marktführerschaft zu zementieren' zwar gelten, aber ob man sowas aber organisch basiertem Wachstum trotz sicher gegebener Margenverbesserungsperspektive vorziehen »muss« ... wo man sonst ja kaum noch organisch basiertes Wachstum bekommt ... – Eine hier individuell zu beantwortende Frage.<

      Eurofins natürlich sehr aggressiv bei Aquisitionen. Auf der anderen Seite gründet Eurofins aber auch recht viele eigene Start-Ups, die sich recht erfreulich entwickeln. Organisches Wachstum liegt meines Wissens bei knapp unter 10%, was ich als gar nicht so schlecht empfinde. Bewertung liegt derzeit etwas unter den Bewertungen der anderen genannten Peers (Biotage als etwas anderes Unternehmen mal unabhängig der Bewertung herausgenommen).

      Illumina sieht für mich als derzeitiger "Spitzenreiter" sehr gut aus. Die Bilanz lässt sehr viel Spielraum für Übernahmen, Aktienrückkäufe oder eben die Möglichkeit, eine Dividendenreihe aufzubauen. Dazu ist man der Konkurrenz wohl doch auch sehr weit voraus. Ob dies aber eine Bewertung von 50 rechtfertigt? Da bekomme ich schon ein wenig Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dort zu investieren. Da wäre mir doch der teilweise schon erwartete Crash ganz lieb :D

      WAT hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm, da muss ich mir noch erst ein Bild machen.

      Ich finde es echt klasse, wie man hier immer wieder so guten Input und Anregungen bekommt. Dafür kann ich nur beide Daumen heben :)

      Lieben Gruß und einen schönen Start in die Woche,
      Thorben
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 22:06:17
      Beitrag Nr. 30.683 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.183.577 von filmen am 04.03.18 19:55:03ja, mal sehen was passiert. Schwer abzusehen. Aus dem Grund gehe ich auch nicht short sondern halte mich an einen Put. Wenn Netflix weiter steigt ist mein Verlust recht begrenzt. Es sind ja verschiedenste Szenarien denkbar. Lang anhaltendes weltweites Wachstum und Margenausdehnung ist nur eines davon. Gut möglich, dass es so kommt. Da ich das schwer vorherzusehen finde halte ich mich an relativ fundamentale Dinge wie z.B. die Reproduktionskosten und die Frage nach der Eigenschaft des Produkts, das ich eben eher für eine Commodity halte. Daher erwarte ich z.B. keine Margenausdehnung. Wachstum kann dann auch heissen, dass man unprofitabel wächst. Auch alles nur Szenarien. Aber ich finde meine Odds ziemlich gut. Ich bin aber auch immer auf der Suche nach anderen guten Ideen für einen Put. 0.3-1% an out of the money puts versuche ich i.d.R. zu halten. Gelegentlich ist Tesla dabei. Amazon war schon dabei, aber davon bin ich wieder weg gekommen.
      Ideen?
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 20:08:42
      Beitrag Nr. 30.682 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.182.824 von fallencommunist am 04.03.18 17:53:46Früher oder später wird sich der Markt fragmentieren, da Kundeninteressen fragmentiert sind.

      Glaub ich nicht, der Markt wird eher konsolidieren. Global wird es dann vielleicht 2 oder 3 große Player geben (ich tippe mal auf Amazon, Netflix und Apple) Dazu kommen evtl noch ein paar lokale Anbieter. Wie bsp in Deutschland Maxdome oder Sky.
      Ein zunehmende Fragmentierung erscheint mir äusserst unwahrscheinlich, gibts da auch nur ein Beispiel aus dem Internet/Digitalsektor?
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 19:55:03
      Beitrag Nr. 30.681 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.182.824 von fallencommunist am 04.03.18 17:53:46Häufig wird eingewendet, dass das Geschäftsmodell so gut sei, weil man in immer neuen Content investiert und dadurch das Angebot immer interessanter macht, mehr Kunden kriegt -> bessere Skaleneffekte -> mehr Content -> mehr Kunden -> mehr Content -> mehr Kunden usw.


      Diese beschriebene Spirale dreht sich im Moment noch, aber kommt natürlich irgendwann zum Stillstand. Im Moment reicht das bestehende Angebot ja schon um massenweise neue Nutzer anzulocken.
      Die Erstellung neuen Contents dient ja größtenteils dem Zweck die alten Nutzer bei der Stange zu halten. Das dieser evtl neue Nutzer zusätzlich anlockt ist wohl eher netter Nebeneffekt und macht das Geschäft sicherer.
      Welche langfristigen Ausgaben für neuen Content notwendig sein werden, wird sich zeigen. Aber das Angebot ist jetzt schon sehr groß. Allein dieses Jahr sollen 80 neue Filme und ein paar hundert neue Serien an den Start gehen. Dafür werden 8 Mrd ausgegeben.
      Was du hier als Nachteil siehst, sehe ich als Vorteil. Man kann mit den bestehenden Einnahmen schon jetzt soviel Inhalte erstellen das das kaum noch jemand schafft alles anzuschauen.
      Anstatt da jetzt stur auf die die absurd hohe PE/Ratio zu starren, sollte man eher auf die potentielle Fähigkeit Gewinne erzielen zu können (wenn man denn wollte) schauen. Hier sind ja durchaus Parallelen zu Amazon erkennbar.
      Netflix muss keine 8 Mrd pro Jahr für Content und 2 Mrd pro Jahr für Werbung ausgeben. Die hohen und im Moment noch steigenden Budgets spiegeln wohl eher die Entscheidung des Managements wieder die Marktführerschaft erstmal noch weiter auszubauen. Vom Gas gehen kann man später immer noch.

      Fakt ist das Netflix Marktführer ist (und Netflix die Marke ist). Es ist in aller Munde und das muss ein neuer Noname Anbieter auch erstmal schaffen.
      Das Kundenwachstum hat sich in letzter Zeit sogar noch beschleunigt, was ja typisch für solche Planetenumspannenden Netzwerke ist. Das Nutzernetz wird dichter und somit kommen immer schneller immer mehr neue Menschen damit in Berührung.
      Dazu kommen steigende Einkommen in den EMMas+dortiger Breitbandausbau. Ich denke das langfristige Potenzial wird noch unterschätzt. Im Moment haben gerade mal knapp 2% der Haushalte weltweit einen Netflixaccount.

      Wir sprechen uns in 10 Jahren ;)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 19:20:38
      Beitrag Nr. 30.680 ()
      Servus miteinander,

      ich war nun ein paar Taage mit Lang&Schwarz beschäftigt.

      Erst die Zahlen,
      dann der fulminante Kursanstieg
      und dann der Text, der von den bisherigen Ausführungen in Quartalsberichten komplett abweicht.

      Alibertos Vermutungen lest Ihr im LUS-Thread und meine Vermutung und Bestätigung Alibertos Recherche könnt Ihr in
      https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1176212-17231-17…
      nachlesen, wenn Euch das interessiert.

      Vielleicht hat ja der Eine oder Andere von Euch auch Lang&Schwarz

      Ich für meine Person hab nächste Woche noch ein paar Voruntersuchungen und dann geht es am 12.03.17 unters Messer

      Franz

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      Avatar
      schrieb am 04.03.18 18:57:40
      Beitrag Nr. 30.679 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.182.824 von fallencommunist am 04.03.18 17:53:46
      Zitat von fallencommunist: Netflix ist immer mein Favorit, wenn es darum geht, mit far-out-of-the-money puts mein Depot abzusichern.Ich finde die Firma zwar wunderbar, aber die Bewertung ist dennoch zu hoch. Mein Ansatz zur Bewertung wäre der folgende: Was würde es einen Konkurrenten kosten, Netflix komplett nachzubauen?
      Wenn ich als Konkurrent sehe, dass man ein 130 Mrd. USD Geschäft zu Bruchteilen aufbauen kann, dann werde ich doch, v.a. im Umfeld mangelnder Investitionsmöglichkeiten, versuchen, in das Geschäft reinzudrängen. Potenzielle Konkurrenten gibt es durchaus. Amazon, Google, Sky, vielleicht auch Hulu und wie sie nicht heissen. Disney hatte ich nicht auf dem Radar bisher, finde ich aber spontan auch glaubwürdig. Oder aber ganz neue Herausforderer. Schauen wir mal das Gap zwischen Bewertung und Reproduktionskosten an:

      2017-12 (Morningstar):

      7670 Current Assets
      641 Gross PP&E -> Konkurrent müsste alles zu Neupreisen anschaffen
      11343 Other long term assets -> nehme ich mal 1:1 rein, habe ich nicht näher angeschaut
      -15431 Total liabilities -> nehme ich 1:1. Falls hier Schulden durch Einmaleffekte entstanden sind, müsste man diese ausklammern
      4375 + 5505 + 6780 + 8831 + 11693 -> letzte 5 Jahre Revenue, als grobe (optimistische) Vorstellung, was ein Konkurrent zahlen müsste, um eine Plattform 5 Jahre lang zu entwickeln, zu bewerben und zu betreiben

      Das ergibt 41.4 Mrd. USD. Selbst wenn man mehr als 5 Jahre annimmt, kommt nicht viel mehr dabei raus. U.U. ist es sogar billiger Netflix nachzubauen, als es Netflix selbst gekostet hat.

      Abgesehen von diesen Posten sehe ich nichts, was den fair value erhöhen würde. Es gibt z.B. keinen Markennamen, den ich hier bewerten könnte. Auch gibt es keine Netzwerkeffekte/Wechselkosten. Diese riesen Masse an Serie ist eine Commodity. Aus der Perspektive ist das ein lausiges Geschäftsmodell.

      Häufig wird eingewendet, dass das Geschäftsmodell so gut sei, weil man in immer neuen Content investiert und dadurch das Angebot immer interessanter macht, mehr Kunden kriegt -> bessere Skaleneffekte -> mehr Content -> mehr Kunden -> mehr Content -> mehr Kunden usw.

      Ich würde dem widersprechen. Nehmen wir mal als Beispiel eine einzelne, neue, heiß begehrte Serie, die monetarisiert werden soll. Die Serie wurde produziert und die Rechte werden nun an den meistbietenden verkauft. Was geschieht? Netflix hat die meisten Kunden (nehme ich jetzt mal an), profitiert also am stärksten von Skaleneffekten und kann daher den höchsten Preis bieten. Durch die Skaleneffekte bleibt Netflix viel Profit, wunderbar. Aber: ab einem gewissen Punkt ist der Grenznutzen von diesem Modell ausgeschöpft weil nicht jeder einzelne dieser Heerschar von Kunden alle verfügbaren Serien schaut. Daher kommt für Netflix irgendwann der Punkt wo der Zusatznutzen, eine weiter Serie zu kaufen, den Zusatzkosten entspricht (Grenznutzen). Warum? Weil der Anteil geschauter Serien am Gesamten pro Kunde weiter abnimmt. Von 100 Serien kann der Kunde vielleicht 30 schaffen. Von 200 Serien kann er vielleicht 40 schaffen, von 1000 Serien schafft er vielleicht 50. Aber die Zahlungsbereitschaft für mehr Content hat mMn eine natürliche Grenze, eben weil man nicht alles sehen will und der (individuell wahrgenommene) unnötige Zusatzcontent Kosten verursacht.
      Auch denke ich nicht, dass Kunden bereit sind, beliebig viel für Entertainment zu zahlen. Wenn jetzt andere Serien bei Amazon, Sky usw sind und man dort ebenfalls Abos hat, dann ist irgendwann das Budget des Kunden auch am Anschlag. Netflix kann daher auch die Abokosten nicht beliebig erhöhen auch dann nicht, wenn man den Content erhöht. Doppelter Content = Doppelter Abopreis funktioniert aus besagten Gründen nicht. Es gibt sicher noch Raum für Netflix, Serien zuzukaufen, Kunden zu gewinnen und Abopreise zu erhöhen. Aber irgendwo wird Schluss sein und ich denke, was Analysten da in die Zukunft extrapolieren, ist Humbug.

      Wrap up:
      Früher oder später wird sich der Markt fragmentieren, da Kundeninteressen fragmentiert sind. Dadurch fällt das Argument der Skaleneffekte ebenfalls weg. Keine Marke, keine Netzwerkeffekte/Wechselkosten, keinen sonstigen Moat, d.h. Netflix ist zu bewerten an den Reproduktionskosten von ~40 Mrd USD. Und das ist der optimistische Fall. Kursziel: 50-90$.

      DIS bemüht sich also offensichtlich schon. Ob sich deren Margen von 25 % bei denen einer NFLX von 7 % darüber aber, trotz eigener contents und diesbzgl. Potenzials, verbessern ...
      GOOG dürfte das Margenrisiko kaum eingehen wollen.
      Bei AMZN sieht das schon anders um nicht zu sagen diametral aus; und sie arbeiten dort ja kräftig daran.
      An 'ganz neue Herausforderer' glaube ich bei sich schließendem Zinsfenster allerdings nicht; ~40 Mrd Reproduktionskosten wären dann schon ein Wort.

      >> Diese riesen Masse an Serie ist eine Commodity. <<
      So isses.

      >> mit far-out-of-the-money puts mein Depot abzusichern <<
      *g* ...
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 18:30:01
      Beitrag Nr. 30.678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.182.824 von fallencommunist am 04.03.18 17:53:46Schön beschrieben.

      Dass Disney ins Streaminggeschäft drängt, ist nicht nur meine Meinung sondern basiert auf Nachrichten des letzten Jahres:
      - Den Vertrag mit Netflix über Disneys Content haben sie gekündigt.
      - Ihnen gehören bereits 30% an Hulu.
      - wenn der Deal mit 21st Century Fox durchgeht, erhalten sie weitere 30% und damit die Mehrheit.
      Zudem ist es Disneys erklärte Absicht, im Frühjahr im Sport mit dem eigenen Streamingservice ESPN Plus zu starten und später einen weiteren Dienst für jüngere Leute anzubieten.

      Es kommt also mächtig Druck von Seiten Disneys; zweifelsfrei aber nicht grundlos, da sie im Kabelnetz bzw. Pay-TV selbst Getriebener sind.
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 18:05:03
      Beitrag Nr. 30.677 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.182.215 von cimar am 04.03.18 15:23:19
      Zitat von cimar:
      Zitat von investival: >> Der Thread hatte bis jetzt ja nur Schönwetter <<
      Naja; wenn ich an den Herbst/Winter 2015/16 denke ... Das war Anf. 2016 schon knapp an einer Baisse vorbei.

      @com69 hat zwar Recht, dass 2001 wie 2008 hauptsächlich Angst der Grund für den eigentlichen crash war, aber die Basis waren immer vorhergehende sektorielle Übertreibungen und dann Zinserhöhungen.
      Was 2000ff für den dt. Markt, neben den ich sage mal: Ungereimtheiten die Dt. Telekom betreffend, erschwerend hinzu kam, war die politisch gewollte Auflösung der 'Dtld.-AG' praktisch zu Tiefstkursen; versüßt mit einem Steuerfreiheitsbonus für Aktienverkäufe betroffener Unternehmen und einem kostenunregulierten 'Riester' für die Finanzindustrie.

      – Das Problem: Wovor »man« das nächste Mal Angst haben wird, ist, wie immer zuvor, noch offen.

      Allerdings ist es, ex flash crash, praktisch nie so, dass ein crash – damit meine ich eine sonst über Wochen normale Korrektur von an die oder auch über 10 % an einem Tag – eine Baisse einleitet; i.d.R. kommen die hardcorigen sellouts erst später, nach einer Weile der Unsicherheit was man meist an fallenden Mehrwochen-Hochs und Tiefs der marktgewichtigen Aktien erkennt.


      Naja. Die GFC ( Great Financial Crisis) war deutlich mehr als eine sektorielle Übertreibung, die ja eher zyklische Elemente ausweist. Das Finanzsystem war systemisch in einer Schieflage. Wie sehr, wird sich vermutlich bei der nächsten Krise zeigen besonders in Euroland, die im Vergleich zu den USA das Bankensystem ja nur halbherzig wenn überhaupt "reformiert" hat...

      Die jetztige Korrektur hat damit noch nichts zu tun. Das ist lediglich ein Kater der Verunsicherung, nach der fast schon euphorischen Stimmung zum Jahreswechsel verbunden mit Orientierungslosigkeit, weil die Geldpolitik global eben nicht mehr im Gleichschritt läuft und erste Konsequenzen am langen Ende in den USA sich veränderten Inflationserwartungen anzupassen versuchen. Das ist besonders für Dividendenaktien ein Preisanpassungsprozess, weil die Bewertung infrage gestellt wird aber nicht die fundamentale Situation oder das Wachstum. Anders ne Nestle fällt im Kurs, nicht weil sie wachstumstechnnisch enttäuscht - wie schon seit mehreren Quartalen - sondern weil das GAP des Nestle Earnings Yield zu langlaufenden risikofreien Zins gleichbleiben muss und evtl. sogar steigen muss, weil evtl. die Aktienrisikoprämien in einem anderen Umfeld als dem Goldilocks-Umfeld steigen sollten....
      Gebe Dir Recht, was die Relevanz der latenten Konsequenz der m.E. 'sektoriellen Übertreibung' betrifft. 'Sektoriell' insofern, das der Hauptgrund allen Übels in der nach 2001 zügellos promovierten US-Immo.blase lag. Was dann allerdings die bis dahin kaschierte EUR-Problematik entlarvte.
      – Freilich kann man übergreifend die seit Ende der 90er hüben wie drüben betriebene Deregulierung der Finanzindustrie in Richtung Kreditderivate als 'systemische Schieflage anführen.
      Dass über das sich drüben schließende Zinsfenster auch bessere lame ducks in die Rendite-Bredouille kommen, bestreite ich nicht.

      Was den EUR-Raum und da speziell D betrifft, d'accord. Das Ende mit Schrecken dürfte auf der timeline immer größer werden; da muss man gar nicht marktschreierisch prophetisch sein. Vlt. aber auch nicht verkehrt, werden+bleiben darüber Krethi+Plethi sensibilisiert; dann wird's in realiter vlt. weniger schlimm. Die nun wohl kommende 'Bankenunion' dürfte nochmal eine Zeitzugabe auf der timeline bringen; zu Lasten namentlich der deutschen gutgläubigen Gläubiger.
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 17:53:46
      Beitrag Nr. 30.676 ()
      Bewertung Netflix
      Netflix ist immer mein Favorit, wenn es darum geht, mit far-out-of-the-money puts mein Depot abzusichern.Ich finde die Firma zwar wunderbar, aber die Bewertung ist dennoch zu hoch. Mein Ansatz zur Bewertung wäre der folgende: Was würde es einen Konkurrenten kosten, Netflix komplett nachzubauen?
      Wenn ich als Konkurrent sehe, dass man ein 130 Mrd. USD Geschäft zu Bruchteilen aufbauen kann, dann werde ich doch, v.a. im Umfeld mangelnder Investitionsmöglichkeiten, versuchen, in das Geschäft reinzudrängen. Potenzielle Konkurrenten gibt es durchaus. Amazon, Google, Sky, vielleicht auch Hulu und wie sie nicht heissen. Disney hatte ich nicht auf dem Radar bisher, finde ich aber spontan auch glaubwürdig. Oder aber ganz neue Herausforderer. Schauen wir mal das Gap zwischen Bewertung und Reproduktionskosten an:

      2017-12 (Morningstar):

      7670 Current Assets
      641 Gross PP&E -> Konkurrent müsste alles zu Neupreisen anschaffen
      11343 Other long term assets -> nehme ich mal 1:1 rein, habe ich nicht näher angeschaut
      -15431 Total liabilities -> nehme ich 1:1. Falls hier Schulden durch Einmaleffekte entstanden sind, müsste man diese ausklammern
      4375 + 5505 + 6780 + 8831 + 11693 -> letzte 5 Jahre Revenue, als grobe (optimistische) Vorstellung, was ein Konkurrent zahlen müsste, um eine Plattform 5 Jahre lang zu entwickeln, zu bewerben und zu betreiben

      Das ergibt 41.4 Mrd. USD. Selbst wenn man mehr als 5 Jahre annimmt, kommt nicht viel mehr dabei raus. U.U. ist es sogar billiger Netflix nachzubauen, als es Netflix selbst gekostet hat.

      Abgesehen von diesen Posten sehe ich nichts, was den fair value erhöhen würde. Es gibt z.B. keinen Markennamen, den ich hier bewerten könnte. Auch gibt es keine Netzwerkeffekte/Wechselkosten. Diese riesen Masse an Serie ist eine Commodity. Aus der Perspektive ist das ein lausiges Geschäftsmodell.

      Häufig wird eingewendet, dass das Geschäftsmodell so gut sei, weil man in immer neuen Content investiert und dadurch das Angebot immer interessanter macht, mehr Kunden kriegt -> bessere Skaleneffekte -> mehr Content -> mehr Kunden -> mehr Content -> mehr Kunden usw.

      Ich würde dem widersprechen. Nehmen wir mal als Beispiel eine einzelne, neue, heiß begehrte Serie, die monetarisiert werden soll. Die Serie wurde produziert und die Rechte werden nun an den meistbietenden verkauft. Was geschieht? Netflix hat die meisten Kunden (nehme ich jetzt mal an), profitiert also am stärksten von Skaleneffekten und kann daher den höchsten Preis bieten. Durch die Skaleneffekte bleibt Netflix viel Profit, wunderbar. Aber: ab einem gewissen Punkt ist der Grenznutzen von diesem Modell ausgeschöpft weil nicht jeder einzelne dieser Heerschar von Kunden alle verfügbaren Serien schaut. Daher kommt für Netflix irgendwann der Punkt wo der Zusatznutzen, eine weiter Serie zu kaufen, den Zusatzkosten entspricht (Grenznutzen). Warum? Weil der Anteil geschauter Serien am Gesamten pro Kunde weiter abnimmt. Von 100 Serien kann der Kunde vielleicht 30 schaffen. Von 200 Serien kann er vielleicht 40 schaffen, von 1000 Serien schafft er vielleicht 50. Aber die Zahlungsbereitschaft für mehr Content hat mMn eine natürliche Grenze, eben weil man nicht alles sehen will und der (individuell wahrgenommene) unnötige Zusatzcontent Kosten verursacht.
      Auch denke ich nicht, dass Kunden bereit sind, beliebig viel für Entertainment zu zahlen. Wenn jetzt andere Serien bei Amazon, Sky usw sind und man dort ebenfalls Abos hat, dann ist irgendwann das Budget des Kunden auch am Anschlag. Netflix kann daher auch die Abokosten nicht beliebig erhöhen auch dann nicht, wenn man den Content erhöht. Doppelter Content = Doppelter Abopreis funktioniert aus besagten Gründen nicht. Es gibt sicher noch Raum für Netflix, Serien zuzukaufen, Kunden zu gewinnen und Abopreise zu erhöhen. Aber irgendwo wird Schluss sein und ich denke, was Analysten da in die Zukunft extrapolieren, ist Humbug.

      Wrap up:
      Früher oder später wird sich der Markt fragmentieren, da Kundeninteressen fragmentiert sind. Dadurch fällt das Argument der Skaleneffekte ebenfalls weg. Keine Marke, keine Netzwerkeffekte/Wechselkosten, keinen sonstigen Moat, d.h. Netflix ist zu bewerten an den Reproduktionskosten von ~40 Mrd USD. Und das ist der optimistische Fall. Kursziel: 50-90$.
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.03.18 17:34:25
      Beitrag Nr. 30.675 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.181.278 von Grab2theB am 04.03.18 12:24:17
      Bioanalytik-Abriss
      Zitat von Grab2theB:
      Zitat von El_Matador: Ich habe Eurofins Scientific diese Woche zu einer vollen Position arrondiert. Das haette ich gestern natuerlich noch guenstiger machen koennen, ist jetzt aber beendet. Als naechstes habe ich Diasorin und/oder Biomérieux im Blick. Letztere ist nach dem enttaeuschenden Gewinnausblick diese Woche etwas guenstiger geworden. Erstere hat diese Woche auch etwas weiter nachgegeben. Recordati ist auch ziemlich stark gefallen und sieht attraktiv aus, obwohl mich die Bioanalytiker langfristig mehr reizen als die Pharmas.


      Hallo El_Matador, Hallo zusammen,

      ich schaue mir gerade Unternehmen im Bereich "Analytik / Labor Diagnostic" an. Besonders der Bereich "Genomics" ist sehr interessant. Habe in einem Artikel gelesen, dass dieser Markt von 14,71 mrd. $ in 2017 auf 23,88 mrd. $ in 2022 steigen soll.

      Nutzer wären unter anderem Forschungszentren, Krankenhäuser, Pharma, Biotech und Agrar Industrie. Gerade personalisierte Medizin ist im kommen; ebenso der Nutzen zur präzisen Bestimmung von molekularen Bestandteilen einer Krankheit.

      Unternehmen, die wir hier bisher aufgeführt hatten (Bereich Genomics):

      - Thermo Fisher Scientific: großer MedTech und Marktführer bei der Herstellung von Laborgeräten im Bereich Genomics
      - Illumina: Dominiert den Genomics Markt im Bereich DNA Sequenzierung
      - Eurofins: hat durch die aggressive Expansionspolitik des Unternehmens deutlich aufgeholt und stellt sich selbst im Bereich Genomics als Global Leader dar.

      weitere Unternehmen, die wir hier aufgeführt hatten (allg. Analytik und Labordiagnostik):

      Idexx Laboratories
      Neogen
      Diasorin
      Biotage
      [sollte ich hier einige Unternehmen unterschlagen haben, würde ich mich über Ergänzungen freuen]

      Ich finde diesen Bereich wirklich spannend und möchte diesen in meinem Depot abbilden. Bei meinem ersten oberflächlichen Research sind mir bei einigen Firmen bereits ein paar Suppenhaare aufgefallen, die mir nicht so recht schmecken.
      Interessant finde ich dabei die extremen Unterschiede der einzelnen Unternehmen. Von extremen Aktienrückkäufen und Fremdkapitalhebel (Idexx Laboratories) hin zur Net-Cash Position (Illumina).

      Nachdem ich die Unternehmen grob überflogen habe, haben sich bei mir zunächst Eurofins sowie Illumina in die nähere Auswahl gedrängt. Thermo Fisher Scientific fällt bei mir aufgrund der recht schwachen Profitabilität raus. Illumina wird wohl leider Aufgrund der aktuellen Bewertung kaum in Frage kommen.

      Danach folgen Diasorin, Neogen sowie Biotage, die aber weniger mit dem Bereich Genomics zu tun haben, den ich gerne mit abbilden möchte.
      Idexx Laboratories fällt bei mir alleine schon wegen seiner extremen Bilanz raus.

      Falls Ihr dazu noch Gedanken habt freue ich mich immer über Anregungen, werde selbst versuchen mich tiefer in die Materie einzulesen, bin aber selbst kein Arzt. Macht es ein wenig schwierig :D

      liebe Grüße,
      Thorben
      Gute Gedanken, die samt+sonders auch mich umtreiben ...

      Der Sektor ist zweifelsohne einer der raren wohlverstandenen Zukunftsektoren schlechthin, was sich freilich in mitunter chronischen Hochbewertungen widerspiegelt. – Sicher zielführend, hier eine Zugriffsagenda parat zu haben. Und da hast m.E. schon die top peers an der Hand.

      Bei Diasorin gefällt mir ich sage mal: halbwegs moderate Bilanzbewertung. Deren wenn auch nicht gerade berauschendes aber immerhin stetiges Wachstum ist qualitativ immer noch sehr gut (und D. zahlt+erhöht zuverlässig eine Dividende). Von den Genannten ist Diasorin dennoch wohl diejenige mit dem größten »ernsthaften« Wettbewerb.

      Eine fortgesetzt bilanzaggressive IDXX lasse ich wegen der Steuer laufen; IDXX müsste für einen hypothetischen Rückkauf mich betreffend ziemlich stark fallen, was ich halt auch nicht erwarte. IDXX zieht darüber immerhin reichlich eigene Aktien ein, und sonst hab' ich eigentlich nix zu meckern.
      Eine Rolle spielt dabei sicher auch, dass ich eine Eurofins eben wegen so einer Aggressivität habe sausen lassen. Und die damals kleine NEOG wegen 'zu teuer' angesichts damals leider gefühlter Nachhaltigkeitsunsicherheiten. – NEOG würde ich aktuell einer IDXX wohl vorziehen.
      Bei Eurofins lasse ich das seitens @filmen für 08/15-Ablenkungsvehikel bemühte 'um die Marktführerschaft zu zementieren' zwar gelten, aber ob man sowas aber organisch basiertem Wachstum trotz sicher gegebener Margenverbesserungsperspektive vorziehen »muss« ... wo man sonst ja kaum noch organisch basiertes Wachstum bekommt ... – Eine hier individuell zu beantwortende Frage.

      ILMN hat im Markt eine klare pole position in der essentiellen DNA-Sequenzierung; das kostet halt auch trotz der erreichten market cap. Was ILMN mit ihrem angehäuften cash mal macht, bleibt gespannt abzuwarten. Dass man die teuren Aktien nicht wie IDXX zahlenwirksam einzieht, kann man in Verbindung mit den hier reichlichen 'stockbased compensations' durchaus als Suppenhaar ansehen.

      Biotage ist thematisch etwas anderes, kein reiner Analytiker, sondern auch Hacke&Schaufel für Synthesen. Letzteres kann man auch mögen; nicht viel weniger zukunftrelevant. Augenscheinlich gab es dort 2013 einen transition point, der vlt. noch auf Nachhaltigkeit abzuklopfen wäre. Produkthematisch ist es, gerade für ein Unternehmen mit 3-400 Schaffenden, schon eine Herausforderung um nicht zu sagen ein Spagat, in Analytik und Synthetik aus 1 Hand (Qualitäts-)Kompetenz zu vermitteln. Für ein kleineres Wachstumsunternehmen recht hohe dpr (bei exorbitantem Dividendenwachstum), wiewohl deren beeindruckende fcf-Entwicklung in den letzten Jahren das »hergibt«.

      – Ist natürlich auch die (individuelle) Frage, ob man einem recht produktfokussierten Unternehmen wie ILMN oder einem breiter diversifizierten wie Biotage oder gar TMO den Vorzug geben möchte. Ob 'Genomics' aber unbedingt dabei sein muss ...

      – »Vergessen« hast vlt. WAT und, so horizontale Diversifikation unter einem segmentübergreifenden 'safety'-Thema opportun ist, auch Halma bei der sich die Margen indes nicht weiter verschlechtern sollten.
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