Zunehmende Macht der Notenbanken bringt neue Probleme hervor. Von Christian Dominik Heinz - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 29.05.15 15:33:50 von
neuester Beitrag 17.06.15 17:10:20 von
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Notenbanken weltweit schlagen an den Märkten vermehrt Kapriolen. Ob Kommunikationsprobleme, gigantische Programme oder überraschende Maßnahmen - der Einfluss auf die Märkte wird immer unmittelbarer. Das sind Folgeerscheinungen ihres Machtgewinns seit dem Ausbruch der Finanzkrise.
Das Marktgeschehen wird auf Notenbankentscheidungen zentriert, und die Wirtschaftsdaten selbst werden immer unbedeutender. Banken profitieren direkt vom Anleihekaufprogramm der EZB. Nicht anders ist es bei der FED (USA) oder der Bank of Japan. Denn Staatsanleihen sind ein Spiel zwischen Notenbanken und Geschäftsbanken. Sie sind nicht nur aufgrund ihrer unvergleichlich hohen Liquidität auf sie angewiesen. Banken verwenden Staatsanleihen vornehmlich auch als Sicherheiten bei der Markt- und Zentralbankrefinanzierung. Hier müssen keine Eigenmittel unterlegt werden wie bei anderen Vermögensgegenständen. Deshalb hat die Lockerung der Geldpolitik und gar ein Anleiheaufkaufprogramm (QE) eine direkte Auswirkung auf die Bestände an Staatsanleihen bei den Banken. Banken bekommen über Staatsanleihen frisches Geld und können es sofort für eigene Geschäfte weiterverwenden. Und immer profitiert der Staat mit.
Die Märkte werden verzerrt und das ruft Spannungen wie stark schwankende Währungen hervor. Außerdem drohen ausufernde Staatsschulden.
Es entsteht eine Finanzordnung, die alle Geschäfte möglichst nah an der Notenbank privilegiert. Alle anderen im Wirtschaftsprozess (Lohnempfänger, Rentner) partizipieren am Geldmengenwachstum erst, wenn die Preise schon in die Höhe getrieben worden sind. Diese "Dysfunktionalität" mit der Wirkung einer Umverteilung, die schon Ludwig von Mises vor über 100 Jahren aufgezeigt hat, verdeutlicht der Coeuré-Fall.
Folglich sind die Bestände an Staatsanleihen bei den Banken seit der Finanzkrise stark angewachsen. Über die Notenbank werden die Banken enger mit den Staaten verflochten. Besonders ist das in den Krisenländern der Eurozone der Fall. Gleichzeitig reduziert das Niedrigzinsumfeld das Zinseinkommen daraus und erhöht die Abhängigkeit der Banken von der Notenbank für das Risiko von Zinsänderungen. Es ist ein entbehrungsreicher Dienst während eines Anlagenotstandes. Damit wird das Abhängigkeitsverhältnis zum Staat noch einmal enger. Möglicherweise sind Finanzinstitute in dieser Situation sogar zu risikoavers bei der Renditesuche.
Banken werden damit zu Durchlauferhitzern der Politik degradiert. Es besteht ein "Risikoverbund zwischen Banken und Staaten".
Mehr dazu von mir im OEB-Blog: http://blog.openeuropeberlin.de/2015/05/zunehmende-macht-der…
Das Marktgeschehen wird auf Notenbankentscheidungen zentriert, und die Wirtschaftsdaten selbst werden immer unbedeutender. Banken profitieren direkt vom Anleihekaufprogramm der EZB. Nicht anders ist es bei der FED (USA) oder der Bank of Japan. Denn Staatsanleihen sind ein Spiel zwischen Notenbanken und Geschäftsbanken. Sie sind nicht nur aufgrund ihrer unvergleichlich hohen Liquidität auf sie angewiesen. Banken verwenden Staatsanleihen vornehmlich auch als Sicherheiten bei der Markt- und Zentralbankrefinanzierung. Hier müssen keine Eigenmittel unterlegt werden wie bei anderen Vermögensgegenständen. Deshalb hat die Lockerung der Geldpolitik und gar ein Anleiheaufkaufprogramm (QE) eine direkte Auswirkung auf die Bestände an Staatsanleihen bei den Banken. Banken bekommen über Staatsanleihen frisches Geld und können es sofort für eigene Geschäfte weiterverwenden. Und immer profitiert der Staat mit.
Die Märkte werden verzerrt und das ruft Spannungen wie stark schwankende Währungen hervor. Außerdem drohen ausufernde Staatsschulden.
Es entsteht eine Finanzordnung, die alle Geschäfte möglichst nah an der Notenbank privilegiert. Alle anderen im Wirtschaftsprozess (Lohnempfänger, Rentner) partizipieren am Geldmengenwachstum erst, wenn die Preise schon in die Höhe getrieben worden sind. Diese "Dysfunktionalität" mit der Wirkung einer Umverteilung, die schon Ludwig von Mises vor über 100 Jahren aufgezeigt hat, verdeutlicht der Coeuré-Fall.
Folglich sind die Bestände an Staatsanleihen bei den Banken seit der Finanzkrise stark angewachsen. Über die Notenbank werden die Banken enger mit den Staaten verflochten. Besonders ist das in den Krisenländern der Eurozone der Fall. Gleichzeitig reduziert das Niedrigzinsumfeld das Zinseinkommen daraus und erhöht die Abhängigkeit der Banken von der Notenbank für das Risiko von Zinsänderungen. Es ist ein entbehrungsreicher Dienst während eines Anlagenotstandes. Damit wird das Abhängigkeitsverhältnis zum Staat noch einmal enger. Möglicherweise sind Finanzinstitute in dieser Situation sogar zu risikoavers bei der Renditesuche.
Banken werden damit zu Durchlauferhitzern der Politik degradiert. Es besteht ein "Risikoverbund zwischen Banken und Staaten".
Mehr dazu von mir im OEB-Blog: http://blog.openeuropeberlin.de/2015/05/zunehmende-macht-der…
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.875.214 von HeinzInvest am 29.05.15 15:33:50Bist du der Dominik Heinz, dem Sido eins auf die Gusche gehauen hat?
Da ich Rapper grundsätzlich in einer (gewaltbereiten) rechten Ecke verorte, ist mir Dominik Heinz auf Anhieb sympatisch.
Man muß sichn ur mal mit leitenden Angstellten einer Bank unterhalten und wird die Aussagen von HeinzInvest bestätigt finden. Der Schachzug vom Politbüro war da genial. Deutschland wäre schon lange unter Fällen wie Griechenland oder Spanien einzureihen.
Ich habe eine für normale Spießbürger gewaltige Summe aufgespreizt, sprich ich fahre Carry-Trades. Betriebsinvestitionen langfristig, aber variabel fremdfinanziert, auf der privaten Seite in Aktien investiert. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das die Bank aber gerne mitmacht.
Ich bin da hin und hergerissen, immer auf dem Sprung alles glattzustellen. Allerdings habe ich keinerlei Ahnung, wie sich die ganze Sache mit dem QE einmal auflösen wird. Solange das Geld bei denen bleibt, die eh schon zuviel haben, wird es nicht im realen Wirtschaftskreislauf ankommen. Aus dem Markt könnte man es nehmen, wie man es im Jahre 2000 mit dem Zusammenbruch er Dot.com Blase machte. Treffen würde es die Spießbürger und das Kleinbürgertum, die immer erst auf den Zug aufspringen, wenn es zu spät ist.
Man muß sichn ur mal mit leitenden Angstellten einer Bank unterhalten und wird die Aussagen von HeinzInvest bestätigt finden. Der Schachzug vom Politbüro war da genial. Deutschland wäre schon lange unter Fällen wie Griechenland oder Spanien einzureihen.
Ich habe eine für normale Spießbürger gewaltige Summe aufgespreizt, sprich ich fahre Carry-Trades. Betriebsinvestitionen langfristig, aber variabel fremdfinanziert, auf der privaten Seite in Aktien investiert. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das die Bank aber gerne mitmacht.
Ich bin da hin und hergerissen, immer auf dem Sprung alles glattzustellen. Allerdings habe ich keinerlei Ahnung, wie sich die ganze Sache mit dem QE einmal auflösen wird. Solange das Geld bei denen bleibt, die eh schon zuviel haben, wird es nicht im realen Wirtschaftskreislauf ankommen. Aus dem Markt könnte man es nehmen, wie man es im Jahre 2000 mit dem Zusammenbruch er Dot.com Blase machte. Treffen würde es die Spießbürger und das Kleinbürgertum, die immer erst auf den Zug aufspringen, wenn es zu spät ist.
Update: SNB-Entscheid wirft weitere Fragen auf!
SNB hatte alle ungeschriebenen Regeln missachtet: Bekanntgabe während laufendem Handel und ohne internationale Abstimmung.
Jetzt gibt es hier ebenfalls Vorwürfe über absichtliche Bevorteilung von Partnerbanken der SNB, weil die Bedingungen bei einer Bekanntgabe im laufenden Handel nicht für alle Händler gleich sind.
Die UBS hat beispielsweise im Q1 im Bereich „Foreign exchange, rates and credit“ ihren Gewinn um 71 % gesteigert. Zum Vergleich gingen andere (ausländische Banken/ Broker) aufgrund der Verwerfungen Pleite!
Quelle: http://finanzmarktwelt.de/schweizer-franken-120-skandal-neue…
SNB hatte alle ungeschriebenen Regeln missachtet: Bekanntgabe während laufendem Handel und ohne internationale Abstimmung.
Jetzt gibt es hier ebenfalls Vorwürfe über absichtliche Bevorteilung von Partnerbanken der SNB, weil die Bedingungen bei einer Bekanntgabe im laufenden Handel nicht für alle Händler gleich sind.
Die UBS hat beispielsweise im Q1 im Bereich „Foreign exchange, rates and credit“ ihren Gewinn um 71 % gesteigert. Zum Vergleich gingen andere (ausländische Banken/ Broker) aufgrund der Verwerfungen Pleite!
Quelle: http://finanzmarktwelt.de/schweizer-franken-120-skandal-neue…
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